UID 1979 Nr. 26, Union in Deutschland
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Z 8398 CX Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 28. Juni 1979 • BUNDESTAG Gemeinsames Baum hat die Sicherheitskräfte verunsichert und demoralisiert Seite 5 Gremium • EUROPA Parteien der Mitte arbeiten soll entscheiden eng zusammen Seite 8 • KOALITION °er Bundesvorstand der CDU hat nach aus- SPD-Spitze: müde, ratlos 'ührlichen Beratungen über den Stand der und zerstritten Seite 9 Verhandlungen in der CDU/CSU-Strategie- kornmission am 25. Juni 1979 in Bonn • JAHRESTAGUNG 6|nstimmig folgende Erklärung gebilligt: DER UdVF V Der Bundesvorstand der CDU begrüßt, daß die Weiter auf das Recht bauen und für die Freiheit kämpfen Strategiekommission von CDU und CSU in ent- Seiten scheidenden Sachfragen Übereinstimmung erzie- len konnte. Nunmehr kommt es darauf an, sobald • KOMMUNAL- w'e möglich zu gemeinsamen Auffassungen zwi- WAHLEN schen CDU und CSU in der Frage der Nominierung de Analyse für Rheinland-Pfalz s Kanzlerkandidaten der Unionsparteien zu ge- und Saarland Seite 13 langen. Die Mitglieder der CDU erwarten zu Recht ejnen baldigen Abschluß der Personal- und Strate- • FLÜCHTLINGS- 9iedebatte der Unionsparteien. PROBLEM 2- Der Bundesvorstand stellt einstimmig fest, daß Mehr Hilfe für Vietnam- al|e Pressemeldungen über das angebliche Ab- Flüchtlinge Seite 15 wichen von Mitgliedern des Bundesvorstandes v°n den Beschlüssen vom 28. Mai und 18. Juni • DOKUMENTATION 1979 jeder Grundlage entbehren. Der Beschluß Bildung muß wieder Freude vom 28. Mai lautete: Der Bundesvorstand der CDU machen grüner Teil begrüßt den Vorschlag des Bundesvorsitzenden Dr. Helmut Kohl, für die Gespräche mit der CSU Die nächste Ausgabe Ministerpräsident Dr. Ernst Albrecht als Kanzler- UID Nr. 27/79 erscheint am (Weiter auf Seite 2) 19. Juli 1979 UiD 26 • 28. Juni 1979 • Seife 2 (Fortsetzung von Seite 1) Die Unionsparteien sind Teil einer kandidaten der Unionsparteien zur gemeinsamen politischen Bewegung> Bundestagswahl 1980 zu benennen. Der doch diese Gemeinsamkeit spiegelt Bundesvorstand macht sich diesen Vor- sich im Organisatorischen nicht wider. schlag zu eigen. Wir können das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen. Die CSU ist eine 3. Ausgangspunkt für die Verhandlun- eigenständige Partei, und denkt nicht gen mit der CSU ist für den Bundes- daran, diese Eigenständigkeit aufzuge- vorstand der CDU eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union ben. Wir akzeptieren dies. Nur muß man sehen, daß in den 50er und 60er Jah- durch ein gemeinsames, demokratisch legitimiertes Gremium, das gewichtet ist ren, als die Unionsparteien die Regie- entsprechend der Mitglieder- und Wäh- rung stellten, die aus dem Vorhanden- lerstärke der Parteien, wobei das Haupt- sein zweier Unionsparteien entstehen- element von den Parteien gestellt wer- den Schwierigkeiten sehr viel leichter den soll und zu dem auch die Mitglieder zur Zufriedenheit der CDU, aber auch der Bundestagsfraktion der CDU/CSU der CSU, bewältigt werden konnten. In gehören. einer Regierung läßt sich so etwas Die nächsten Sitzungen der Strategie- leichter lösen. Im nunmehr zehnten kommission finden am 1., 10. und 11. Jahr der Opposition ist dies alles sehr Juli statt. viel schwieriger. Ich sage zu unseren Zu dem Vorschlag eines gemeinsa- Freunden in der CSU mit vollem Be- men demokratisch legitimierten Gre- dacht: Unser Vorschlag, ein demokrati- miums erklärte Generalsekretär Heiner sches Gremium zur Konfliktlösung zu Geißler: bilden, ist auch eine historische Chance Es geht um die grundsätzliche Frage für einen neuen Anfang. Die Mitglieder des Verhältnisses von CDU und CSU n der CDU setzen große Hoffnungen ' zueinander, nämlich Union oder Koali- diesen Vorschlag um der Union willen- tion. In einer Koalition wird paritätisch entschieden, aber der größere Koali- Es ist nicht richtig zu glauben, daß tionspartner hat den Wählerauftrag, für unser Vorschlag die CDU begünstig0 die Führung in der Koalition, insbeson- und die CSU benachteilige. Diese Sor- dere auch für die Kanzlerschaft. CDU ge wäre nämlich nur berechtigt, wenn und CSU sind aber keine Koalition, son- CDU und CSU zueinander wie Koali- dern durch gemeinsame Überzeugun- tionsparteien stünden. Dem ist aber gen, durch Geschichte und Selbstver- nicht so. Nur ein Beispiel: Franz Josef ständnis unserer Mitglieder in einer Strauß tritt ganz selbstverständlich in Union verbunden. Wir sind Schwester- Wahlkämpfen für die CDU auf und um- parteien. Daraus folgt, daß die Führung gekehrt, wie dies unter Parteifreunden in der Union nicht automatisch mit üblich ist. Er hat alle Chancen, für eine einer Partei verbunden ist. Konkret: Der Mehrheit zu werben. Franz Josef Strauß Kanzlerkandidat kann selbstverständ- wird nicht eine Stimme verlieren, weil lich aus der CSU kommen, wenn er sich er CSU ist. Ernst Albrecht wird nicht auf die Mehrheit der Mitglieder der eine Stimme gewinnen, nur weil er CDU Unionsparteien stützen kann. ist. UiD 26 • 28. Juni 1979 • Seite 3 Ein Mann des Ausgleichs Zum plötzlichen Tode des saarländischen Ministerpräsidenten Dr. Franz Josef Röder erklärte der Parteivorsitzende Helmut Kohl in Bonn: „Mit Franz Josef Röder ist ein Politiker von uns gegangen, der mehr als 20 Jahre lang die Geschicke seines Landes als Regierungschef überaus glück- lich und erfolgreich gestaltet und die Politik der Bundesrepublik Deutsch- land mitgestaltet hat. Sein plötzlicher Tod hat in der CDU Trauer und Bestürzung hervorgerufen. Wer Franz Josef Röder auf den wichtigen Stationen seines öffentlichen Lebens als Ministerpräsident des Saarlandes und als Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Saar begegnete, der lernte einen Mann kennen, der an sein politisches Amt höchste Ansprüche stellte. Geprägt von einem christlichen Elternhaus, von humanistischer Erziehung, vom Studium der Philologie und durch die Erfahrungen des Pädagogen nahm er seinen Weg in die Politik. Er war ein leidenschaftlicher Anwalt der Interessen seiner Mitbürger. In unzähligen Gesprächen, Reden und Interventionen kämpfte er für bessere Lebensbedingungen der Menschen an der Saar. Franz Josef Röder war aber auch ein Mann des Ausgleichs. Er war stets bereit, auch dem Andersdenkenden, dem politischen Gegner die Hand zur Zusammenar- beit zu reichen. Vor wenigen Wochen konnte er das 20jährige Dienstjubiläum als Minister- präsident des Saarlandes feiern. Weit über die Grenzen seines Landes hinaus wurden ihm seine großen Leistungen und Verdienste bescheinigt. Ich verliere mit Franz Josef Röder einen Freund, dem ich in langen Jahrzehnten immer Rat und Unterstützung verdanke. Die Christlich Demo- kratische Union Deutschlands verliert eine Persönlichkeit, die ihr Gesicht und ihren Weg wesentlich mitgeformt hat." chen. Dies ist ein Ergebnis eines Ge- INFORMATION spräches über bildungspolitische Fra- gen, zu dem am 19. Juni 1979 Mitglieder des Präsidiums der CDU und Vertreter CDU-Gespräch mit des Bundeselternrates in Bonn zusam- Bundeselternrat mengekommen waren. Seitens des Der Bundeselternrat begrüßt die Bemü- Bundeselternrates nahmen daran der hungen der CDU, der gewählten Orga- Bundesvorsitzende Alois Graf Wald- njsation, die mehr als zwölf Millionen burg-Zeil und weitere Vorsitzende, Ge- E|tern in der Bundesrepublik Deutsch- schäftsführer und Ausschußmitglieder land vertritt, ein Anhörungsrecht in den der Landeselternbeiräte teil. Die CDU Parlamenten und bei den Regierungen war u. a. vertreten durch den General- d©s Bundes und der Länder zu ermögli- sekretär Heiner Geißler, die stellvertre- UiD 26 • 28. Juni 1979 • Seite 4 tende Vorsitzende, Kultusminister Han- Zeit sei aber ein solcher Eingriff nicht na-Renate Laurien, und die Vorsitzen- erforderlich. Die Einführung einer den der Bundesfachausschüsse Kultur- Höchstgeschwindigkeit von 100 km pro politik und Jugendpolitik, Werner Sche- Stunde auf Autobahnen würde allenfalls rer und Hermann Kroll-Schlüter, MdB, eine Einsparung von fünf Prozent des sowie Kultusminister Werner Remmers. Verbrauchs an Vergaserkraftstoff brin- Übereinstimmend waren die Ge- gen. Die Diskussion um die Einführung sprächsteilnehmer der Auffassung, daß eines Tempolimits sei lediglich der Ver- unter Berücksichtigung der Vielfalt such einer Ablenkung von den wirkli- schulorganisatorischer Angebote mög- chen Problemen im Energiebereich. Die lichst rasch die Einigung über die Aner- energiepolitischen Versäumnisse der kennung vergleichbarer Abschlüsse im Bundesregierung sollen nun offensicht- Bildungswesen herbeigeführt werden lich auf dem Rücken der Autofahrer solle. Dies müsse auch für den Ver- ausgetragen werden. gleich zwischen den Schulen des ge- gliederten Schulwesens und den Ge- Weizsäcker auch 1983 samtschulen gelten. Es wurde verein- bart, die Kontakte zwischen der CDU CDU-Spitzenkandidat in Berlin und dem Bundeselternrat zu vertiefen Bundestagsvizepräsident Richard von und ähnliche Gespräche in regelmäßi- Weizsäcker hat jetzt offiziell seine Be- gen Abständen zu wiederholen. Für die reitschaft erklärt, auch bei den Berliner nächste Gesprächsrunde sind als The- Wahlen im Jahr 1983 als Spitzenkandi- men die Hauptschule, das 10. Bildungs- dat der Berliner CDU anzutreten. Der jahr und die berufliche Bildung vorge- Landesausschuß der Berliner CDU, das sehen. höchste Gremium zwischen den Partei- tagen, begrüßte die Ankündigung und Gegen Tempolimit sprach sich zugleich einmütig dafür Die Einführung einer Höchstgeschwin- aus, bei der Nominierung der elf Berli- digkeit von 100 km pro Stunde auf Bun- ner CDU-Bundestagsabgeordneten auf desautobahnen würde zu einer erhebli- dem Landesparteitag am 21. November chen Beeinträchtigung der