36. Jahrgang | 2017 | Nr. 1

Original-Steiffbär, aus Hirschberg „vertrieben“

„OHNE HEIMAT SEIN Vertreibung oder die Not der ersten Jahre, Not behoben war, sie Arbeit gefunden HEISST LEIDEN“ die die Betroffenen bis ins hohe Alter be- und wieder ein eigenes Dach über dem lasten, sondern es bedrückt sie auch im- Kopf hatten. Seit sie durch den wirtschaft- Dieses Leid, von dem Dostojewski 1867 in mer noch der Verlust ihrer angestammten lichen Aufschwung den Einheimischen einem Brief an seinen russischen Schrift- Heimat. Die Polen, die in den neuen West- finanziell und sozial mehr oder weniger stellerkollegen Apollon Majkow schrieb, gebieten siedelten, fühlten sich trotz der gleich gestellt waren, setzte sich weithin haben viele Millionen Deutsche, die nach Propaganda von den „wiedergewonnen die Auffassung durch, dass die Vertriebe- dem Zweiten Weltkrieg aus Schlesien ver- Gebieten“ fremd. In Deutschland machten nen in die Gesellschaft integriert seien. trieben wurden, und auch die Polen, die die Heimatvertriebenen die Erfahrung, Das Gefühl der Entwurzelung aber blieb. nach 1945 dort angesiedelt wurden, am dass man ihrer Sehnsucht nach der alten Es war nicht nur die ungewohnte Land- eigenen Leib erfahren müssen. So sind es Heimat vielfach Unverständnis entgegen- schaft oder der fremde Dialekt, sondern nicht nur die traumatischen Erlebnisse der brachte, vor allem, nachdem die größte der Verlust des sozialen Umfelds und all Ausstellung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

spiele von Heimatverlust und der Suche nach Heimat diskutiert wurden. Ein The- ma waren dabei natürlich auch die Hei- matvertriebenen, ihr Umgang mit dem Heimatverlust und ihre Integration in die bundesdeutsche Gesellschaft. Aufmerk- sam geworden auf diesen Aspekt durch die aktuelle Ausstellung, trat der Bund Heimat und Umwelt mit der Bitte an HAUS SCHLESIEN heran, einen Beitrag zu dieser Konferenz zu leisten. Dies zeigt deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dieser Thematik als unzureichend empfunden wird, wenn dieser einschneidende Teil der Nachkriegsgeschichte nicht berücksich- tigt würde. Es unterstreicht damit auch die Notwendigkeit, die Erinnerung an Flucht Deutsche und polnische Teilnehmer der 2. Kuratorentagung im HAUS SCHLESIEN und Vertreibung und die Leistung der Ver- triebenen zu bewahren. Zwar wird schnell dessen, was einem vertraut war. Wie jeder um die Menschen zu überzeugen, vor Ort deutlich, dass die Situation damals mit Einzelne damit fertig wurde, hing von vie- statt im Internet einzukaufen –, in Regio- den heutigen Flüchtlingsströmen kaum len Faktoren ab, in starkem Maße aber von nalkrimis und einer wachsenden Nach- vergleichbar ist, aber dennoch lässt sich der Aufnahme in der neuen Gesellschaft frage nach Dirndln und Lederhosen, son- daraus manche Erkenntnis ziehen, die das und den persönlichen Erfahrungen. Wenn dern auch auf dem Buchmarkt und in den Verständnis für die Flüchtlinge wie für die der Umgang mit dem Heimatverlust auch Medien. Beispielhaft zu nennen sind hier aufnehmende Gesellschaft erhöhen kann. individuell unterschiedlich war, so eint ein jüngst erschienenes Spiegelheft zum doch alle, Deutsche wie Polen, dass die Thema „Heimat“, Publikationen, die sich Auch die bereits zum zweiten Mal abge- Bedeutung der Heimat nur erkennt, wer mit Brauchtum und regionalen Spezialitä- haltene Kuratorentagung im HAUS SCHLE- sie verloren hat. ten befassen, oder die ARD-Themenwoche SIEN, zu der sich Museumskollegen aus „Heimat“. Deutschland und Polen trafen, hat sich Mit den vielfältigen Facetten dieses The- vom 22. bis 25. Januar mit dem Phänomen mas befasst sich die Ausstellung „Zu Hau- Verantwortlich für diese Renaissance des Heimatverlust und der musealen Darstel- se und doch fremd. Vom Umgang mit Ent- Heimatbegriffs und der Auseinanderset- lung dieses Themas auseinandergesetzt. wurzelung und Heimatverlust am Beispiel zung mit regionaler Identität und Verwur- In kurzen Referaten präsentierten die Schlesiens“, die noch bis zum 19. März im zelung sind neben der Globalisierung und Teilnehmer dabei eigene Ausstellungen HAUS SCHLESIEN zu sehen ist und später der zunehmend geforderten Mobilität und Projekte, mit denen sie ihren Besu- als Wanderausstellung auch an anderen vermutlich zwei weitere Aspekte: zum ei- chern die Problematik vermitteln und die Orten gezeigt werden wird. Sie ist nicht nen die Tatsache, dass die Generation, die Erinnerung an das Erbe der Heimatver- nur eine logische Fortsetzung der im ver- Vertreibung und Heimatverlust nach dem triebenen bewahren. Dabei zeigte sich, gangenen Jahr präsentierten Ausstellung Zweiten Weltkrieg selbst erlebt hat, lang- dass trotz aller Unterschiede in der histo- „Der Weg ins Ungewisse. Flucht und Ver- sam ausstirbt und ihre Kinder und Enkel rischen Ausgangslage und der Mentalität treibung aus und nach Schlesien 1945 – mit einem unbestimmten Gefühl der Hei- die Herausforderungen an die Museen 1947“, sondern scheint auch den Nerv der matlosigkeit zurücklässt, und zum ande- und Kultureinrichtungen ähnlich waren Zeit zu treffen. Die Frage nach der Bedeu- ren die nach Europa kommenden Flücht- und sind. Besuche im Haus der Geschichte tung von Heimat und die Auseinander- lingsströme, die die Gesellschaft darüber und in der Bunzlauer Heimatstube in Sieg- setzung mit den Folgen von Heimatver- nachdenken lassen, was Heimat ist und burg rundeten die Tagung ab. Die rege lust bewegen zunehmend Öffentlichkeit ob es gelingen kann, Fremden eine neue Diskussion nach den einzelnen Beiträgen und Wissenschaft. Lange war „Heimat“ als Heimat zu schaffen. Dass es hierauf keine zeigte das Bedürfnis der Fachleute, sich spießig und etwas angestaubt verpönt, einfachen Antworten gibt, zeigten auch unter Kollegen auszutauschen und die Ge- man verband damit altmodische Heimat- zwei Tagungen, die sich jüngst mit diesem schichte über den eigenen Arbeitsbereich filme und Gamsbartträger. Heimatmuseen Thema auseinander gesetzt haben. und den nationalen Tellerrand hinaus zu nannten sich lieber in Regionalmuseum betrachten. Der begrenzte Teilnehmer- um und Heimatvereine klagten über Mit- Mitte November veranstaltete der Bund kreis ermöglichte dabei einen persönli- gliederschwund. Doch in den letzten Jah- Heimat und Umwelt in der Thomas-Mo- chen Kontakt, intensive Gespräche und ren, so kann man beobachten, gewinnt rus-Akademie in Bensberg eine Konferenz die Chance, über das konkrete Thema hin- „Heimat“ wieder an Bedeutung. Das zeigt unter dem Titel „Heimat neu finden“, bei aus Kontakte zu knüpfen und neue Koope- sich nicht nur in Trends wie „Heimat shop- der neben theoretischen Überlegungen rationsprojekte auf den Weg zu bringen. pen“ – einer Initiative des Einzelhandels, zum Begriff „Heimat“ auch konkrete Bei- SF

2 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Ausstellung

ES IST GESCHAFFT – UND NOCH VIEL MEHR!

Meine Geschichte begann im Urlaub 2015. über die sehr steilen Holztreppen hoch- Denkmalamt einschaltete und ein 150-sei- Es ging nach Schreiberhau. Dort bin ich klettern, das traue sich keiner mehr zu, so tiges Gutachten über den desolaten Zu- geboren und von dort als Flüchtlingsmäd- der Pfarrer. Doch vielleicht gäbe es eine stand der Kirche verfasste. Was zur Freude chen 1946 in den Westen gekommen. Es Möglichkeit, die Uhren am Laufen zu hal- aller Beteiligten dabei herausgekommen zog mich in meinem Leben immer wieder ten, indem man Elektro-Strippen verle- ist: der behördliche Beschluss zur Kir- dorthin zurück. Dieses Mal hatten wir ei- ge und die Uhren digital schalte. Aber es chensanierung. Nun zeigen nicht nur drei ne Ferienwohnung gegenüber der Kirche fehle natürlich am nötigen Geld, ergänzte alte, wunderschöne Uhren satellitenge- in Nieder Schreiberhau. Für mich war es der Pfarrer noch, und so stehen die Uhren steuert die Stunde an, sondern die ganze eine besondere Freude, ganz in der Nähe seit langem still. Ich versprach ihm, mich Kirche erscheint in neuem Glanz. meines Elternhauses Urlaub zu machen, darum zu kümmern – und ahnte nicht, auf hier wo ich als Kind mit meinen Freunden was ich mich da eingelassen hatte! Ich denke, die Motivation, sich für die Kir- gespielt hatte. Die Kirche prägte schon in che zu engagieren, liegt für alle Beteilig- früheren Zeiten als weithin sichtbarer Mit- Mit „ein paar Strippen ziehen“ war es lei- ten in den Jahren der Kindheit begründet. telpunkt das gesamte Ortsgeschehen, war der nicht gemacht. Das Ganze versprach Beide Seiten haben Kindheitserinnerun- Dreh- und Angelpunkt für Jung und Alt. teuer zu werden. Zum Glück folgten mei- gen, die mit der Kirche und den Glocken Der Blick hinauf zum Kirchturm zeigte uns nem Spendenaufruf in der „Schlesischen zusammenhängen, für Deutsche wie für die Zeit an. Und wenn am Abend die Glo- Bergwacht“ viele ehemalige Schreiber- Polen war und ist die Kirche ein wichti- cke geläutet wurde und der kleine Zeiger hauer, und durch Herrn Lewandowski, der ger Bezugspunkt und Schreiberhau oder auf der 6 stand, hieß es „heimkommen“. vor Ort alles in die Hand nahm, konnte das ­Szklarska Poręba die Heimat. Es ist ein Nun, 71 Jahre später, standen die drei Uh- Projekt „Kirchturmuhr“ begonnen werden. „aufeinander Zugehen“ auf unterer Ebene. ren still. Und so werden wir am 18. Juni 2017 ein Die Uhren wurden heruntergeholt und gemeinsames Kirchenfest anlässlich des Was war los mit den Uhren? So richtig nach Krakau gebracht. Doch die Löcher guten Gelingens feiern. kaputt war wohl nichts. Um die drei Uh- im Turm erregten den Argwohn der Be- Ruth Monicke ren aufzuziehen, müsse man aber immer völkerung und führten dazu, dass sich das

LUTHERS ERBE

Die so oft beklagte Schnelllebigkeit mag Vergegenwärtigung durch Erinnerung, charakteristisch sein für unser digitales das im öffentlichen Raum seinen Ort fand. Zeitalter, doch bereits Martin Luther klag- Die einzigen Gedenkfeiern, die es bis da- te: „Alles dauert immer nur vier Wochen, hin gegeben hatte, waren Stiftungsfeiern, danach wird etwas Neues gesucht.“ Umso die seit dem letzten Drittel des 16. Jahr- denkwürdiger ist es, dass wir in diesem Jahr hunderts an protestantischen Universitä- allerorts an ein Ereignis erinnern, das bereits ten begangen worden waren. 500 Jahre zurückliegt. Mit dem 31. Oktober 1517 beginnt die Geschichtsschreibung der Das Reformationsjubiläum 2017 wurde Reformation: Martin Luther schlägt seine 95 am 31. Oktober 2016 von Bundespräsi- Thesen mit kritischen Fragen an die Ablass­ dent Joachim Gauck feierlich eröffnet. praxis an die Wittenberger Schlosskirche. Das ganze Jahr über werden deutsch- Auch wenn es umstritten ist, ob diese Szene landweit Veranstaltungen, Ausstellungen genau so stattgefunden hat, die Symbol- sowie weitere Informationsangebote zur kraft wirkt bis in unsere Gegenwart fort. Auseinandersetzung mit der Reformation und ihren religiösen, kulturellen, politi- In der Geschichte der Erinnerungstage, die schen und gesellschaftlichen Auswirkung aus der europäischen Gedenkkultur nicht einladen. Aber welche Bedeutung haben wegzudenken sind und heute ein globales die vor 500 Jahren einsetzenden Ereignis- Phänomen darstellen, spielt die Reforma- se der Reformation heute für unsere weit- tion eine Vorreiterrolle, denn sie war das gehend säkularisierte Gesellschaft? erste „Jubiläum“ im modernen Sinn. Das 1617 gefeierte 100jährige Reformations- Das Erbe Luthers reicht weit über die Neu- jubiläum avancierte zu einem Modell der erungen innerhalb der Kirche des 16. Jahr-

3 Ausstellung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

hunderts hinaus. Der Kirchenhistoriker konzipierte deutsch-polnische Wander- Die vom Schlesischen Museum zu Görlitz Thomas Kaufmann sieht in Martin Luther ausstellung „KIRCHFAHRER, BUSCHPREDI- in Zusammenarbeit mit dem Deutschen die Schlüsselfigur der Reformation; er habe GER, BETENDE KINDER. 500 Jahre evangeli- Kulturforum östliches Europa, Potsdam, mit seinen Anstößen die Entwicklung des sches Leben in Schlesien“. Die Darstellung und weiteren Partnern konzipierte Aus- westlichen Zivilisationstyps ermöglicht. beginnt mit der Reformation und reicht stellung ist Bestandteil des DKF-Projekts Durch seine Übersetzung der Bibel in die bis in die heutige Zeit. „Die Reformation im östlichen Europa”. Volkssprache bereitete er den Boden für Dieses richtet sich an die deutsche Öf- eine einheitliche deutsche Schriftsprache – Das reformatorische Geschehen verän- fentlichkeit wie auch an die Nachbarge- Basis unserer Identität. Ausgehend von der derte das politische und konfessionelle sellschaften und möchte Einblicke in die Forderung Luthers, dass jeder Zugang zu Gefüge in Europa tiefgreifend. Es wirkte durch die Reformation und ihre Ausstrah- Gottes Wort haben müsse, begünstigten sich auf die Reiche und Territorien eben- lung geprägten kulturellen Verflechtun- der direkte, nicht von Mittlern abhängige so aus wie auf die Regionen, Städte und gen Europas vermitteln. Zugang zu Informationen und das ver- Herrschaften. Die lutherische Reformati- stärkte Bedürfnis der Überprüfbarkeit von on und die personellen „reformatorischen Während der Laufzeit der Ausstellung Aussagen auch eine neue Dialog- und Wis- Netzwerke“ erstreckten sich mit bis heute im HAUS SCHLESIEN sollen eine Tagung, senskultur. Bürgerstolz und Bildungsgrad wirksamen Folgen auch auf das östliche Vorträge, eine Buchvorstellung sowie ei- nahmen zu und gaben Anstoß für wei- und südöstliche Europa: Als städtisches ne Reise die Thematik der Reformation in tere Entwicklungen in Wissenschaft und Phänomen zeigt sich bereits sehr früh der Schlesien vertiefen. Kunst. Des Weiteren setze Luthers Handeln reformatorische Einfluss aus Wittenberg der geistlichen und der weltlichen Macht etwa in der Stadt Breslau. Zur Eröffnung der Wanderausstellung am Grenzen und beförderte die Idee der Ei- 16. März 2017 wird der Direktor des Schle- genverantwortung des Einzelnen. Die Ausstellung verdeutlicht, wie sich sischen Museums zu Görlitz, Dr. Markus seit den 1520er Jahren die Lehre Martin Bauer, den Einführungsvortrag halten. War all das auch in Luthers Sinn? Der Histori- Luthers im Bürgertum und im niederen ker Heinz Schilling bewertete die Prägekraft Adel ausbreitete und bald auch unter den Am 28./29. April 2017 findet die Fachta- der Reformation und das Wirken des Re- schlesischen Fürsten einflussreiche Förde- gung „Zwischen Heilsgewissheit und To- formators folgendermaßen: „Luther wurde rer fand. Bis zum Ende des 16. Jahrhun- leranz“ in Kooperation mit der Stiftung wider Willen zum Geburtshelfer der pluralis- derts wurden drei Viertel der Gemeinden Gerhart-Hauptmann-Haus, Düsseldorf, tischen und liberalen Moderne, nur indirekt evangelisch. Für mehr als 200 Jahre war und der Kulturreferentin für Schlesien, und gegen seine Intention trug er zum Auf- Schlesien eine von Glaubensdiversität ge- Annemarie Franke, statt. Die Tagung gibt stieg von Toleranz, Pluralismus, Liberalismus prägte Sphäre. Informationen und Bilder einen Überblick über die Auswirkungen und Wirtschaftsgesellschaft der Moderne von Ereignissen, Orten und Persönlichkei- des religiösen Wandels im 16. und 17. bei.“ „Man tut also gut daran, ihn als Person ten stellen die Auseinandersetzung zwi- Jahrhundert auf Gesellschaft, Politik und nicht zu überhöhen,“ findet die Staatsminis- schen katholischem und evangelischem Kultur in Schlesien. Aber auch der Bruch terin für Kultur und Medien, Monika Grüt- Bekenntnis in Schlesien dar. Die Friedens- von 1945, der die Glaubensmehrheiten ters. Aber „die Errungenschaften in Folge der und die Gnadenkirchen stehen für den umkehrte und die Kulturregion Schlesi- Reformation sind ohne Zweifel – vielfach in Kampf des schlesischen Protestantismus en damit nachhaltig veränderte, und die säkularisierter Form – zu bürgerlichen Idea- um Selbstbehauptung im Zeitalter der Bedeutung der Kirche als Beheimatung len, zu demokratischen Werten geworden.“ Gegenreformation. Im 18. Jahrhundert für die im Westen ankommenden Vertrie- schließlich entwickelte sich Schlesien zu benen sollen thematisiert werden. Die Ta- Im Gegensatz zu den Jubiläen der vergan- einem bikonfessionellen Land. Die „schle- gung ist offen für alle Interessierten. genen Jahrhunderte soll in diesem Jahr sische Toleranz“ bildete sich heraus. das Gemeinsame und nicht das Trennende Am 2. Juli 2017 wird Dr. Inge Steinsträßer in den Vordergrund gestellt werden. „Das Die Schau verfolgt die Geschichte des in einem Bildvortrag einen Überblick über Jahr wird viele Anknüpfungspunkte bie- Protestantismus in Schlesien in der Epo- den protestantischen Kirchenbau in Schle- ten, den geistigen Wurzeln unserer Kultur che der Industrialisierung und durch die sien geben und anhand einiger Beispiele nachzuspüren, und kann auch Anlass sein, Katastrophen und Bewährungen des 20. dessen Vorbildcharakter für das Rheinland den Zustand unserer Gesellschaft und die Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Ein aufzeigen. Am 3. September 2017 findet Rolle von Kultur und Kirche zu reflektie- „roter Faden“ ist die Frage nach der Ak- die Buchvorstellung „Der Luthereffekt im ren,“ so Grütters. tualität des Protestantismus und seiner östlichen Europa. Geschichte, Kultur, Er- Geschichte in einem heute überwiegend innerung“ mit dem Herausgeber Prof. Jo- Kirchfahrer, Buschprediger, katholischen Land. Gerade die polnische achim Bahlcke, Universität Stuttgart, statt. betende­ Kinder evangelische Minderheit wurde seit den 1960er Jahren im Zusammenwirken mit Ergänzt wird das Programm durch öffentli- Zum Reformationsjubiläum 2017 zeigt den heimatvertriebenen schlesischen Pro- che Führungen zu wechselnden Themen- HAUS SCHLESIEN die vom Schlesischen testanten und der Evangelischen Kirche in schwerpunkten. Museum zu Görlitz und der Kulturreferen- beiden deutschen Staaten zu einem Trä- BF tin für Schlesien, Dr. Annemarie Franke, ger der deutsch-polnischen Versöhnung.

4 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Reise

Freitag, 8. September 2017 Der Tag beginnt mit einer Stadtführung durch Liegnitz. Anschließend fahren wir zum Zisterzienserkloster Leubus und nach einer Führung durch das Kloster weiter nach Trebnitz, berühmt durch das Wirken der Heiligen Hedwig von Schlesien.

Samstag, 9. September 2017 Den Samstag verbringen wir in Breslau, der Hauptstadt Niederschlesiens. Nach einer Stadtführung treffen wir Pfarrer Fo- ber von der Christophori-Gemeinde und feiern mit ihm einen Gottesdienst in der STÄTTEN DER REFORMATION IN Christophori-Kirche. Ein gemeinsames Es- sen mit Vertretern der deutschen Minder- NIEDERSCHLESIEN­ heit schließt den Tag in Breslau ab.

Eine Reise zu 500 Jahren evangelischem Sonntag, 10. September 2017 Lebens in Schlesien Heute geht es zurück nach Königswinter, 3. bis 10. September 2017 wo wir gegen 18 Uhr eintreffen werden. Im HAUS SCHLESIEN besteht noch ein- Im Gedenkjahr der Reformation soll auch Montag, 4. September 2017 mal die Möglichkeit zu einer individuellen der Blick weiter nach Osten gehen. Martin Auf den Spuren des Reformators begin- Übernachtung. Luther war nie in Schlesien. Aber die Schle- nen wir unsere Fahrt mit einem Besuch sier waren bei ihm – und Philipp Melanch- der Wartburg. Im Anschluss geht es nach Anmeldung und Preise thon. So war beider Einfluss auf kirchliche Erfurt, in die Universitätsstadt Luthers, wo Belange im Oderland sehr groß, so etwa wir übernachten. PREISE durch intensiven Briefverkehr, der sich den Preis p. P. im Doppelzimmer: 990,– € Studien und direkten Kontakten in Witten- Dienstag, 5. September 2017 Vereinsmitglieder HAUS SCHLESIEN: 890,– € berg anschloss. Nach dem Tod der Refor- Stadtführung und Besuch des Erfurter Au- Einzelzimmerzuschlag: 140,– € matoren gerieten die Gemeinden in Schle- gustinerklosters mit Führung und Ausstel- sien durch die politische Macht Habsburgs lung BIBEL – KLOSTER – LUTHER. Danach in erbitterte, sogar kriegerische Auseinan- geht es weiter nach Bautzen, wo wir die Si- LEISTUNGEN dersetzungen und Verfolgung. Baudenk- multankirche besuchen. Abends Ankunft 1 ÜN im HAUS SCHLESIEN, 1 ÜN in Erfurt, mäler und andere Zeugnisse sind Ziele in unserem Hotel in Liegnitz, wo wir bis 5 ÜN in Liegnitz im Hotel Qubus, Frühstück der Reise in das unermesslich große Erbe Sonntag bleiben. und Abendessen, Bustransfer, deutschspra- evangelischer Vergangenheit in Schlesien. chige Reiseleitung, alle Stadtführungen Auch stehen Begegnungen mit heutigen Mittwoch, 6. September 2017 und Eintritte, Rundum-Betreuung durch Mitgliedern der Evangelisch-Augsburgi- An diesem Tag besichtigen wir zwei kunst- SenfkornReisen und HAUS SCHLESIEN­ schen Kirche in Polen auf dem Programm. historische Perlen, die der einzigartigen konfessionspolitischen Situation in Schle- MINDESTTEILNEHMERZAHL Die Reise „Stätten der Reformation in Nie- sien geschuldet sind: die Friedenskirchen 25 Personen derschlesien“ ist eine Kooperation von in Jauer und in Schweidnitz. Der Besuch in ANMELDESCHLUSS HAUS SCHLESIEN und SenfkornReisen. Kreisau lädt zur Auseinandersetzung mit 25. Juni 2017 Die Reiseleitung übernimmt der versierte christlicher Ethik im Zusammenhang mit Schlesienkenner Thomas Maruck. Nähere totalitären Strukturen ein. Informationen und Anmeldungen erhal- ANMELDUNG ZU DER REISE UNTER ten Sie bei SenfkornReisen. SenfkornReisen Donnerstag, 7. September 2017 Brüderstraße 13 Sonntag, 3. September 2017 Heute führt uns unser Weg in Schlesiens 02826 Görlitz Individuelle Anreise ins HAUS SCHLESIEN, älteste Stadt Goldberg mit ihrem histori- Tel. 0049 3581 400520 Führung durch die Ausstellung „KIRCH- schen Gymnasium, wir fahren durch das [email protected] FAHRER, BUSCHPREDIGER, BETENDE KIN- malerische Bober-Tal mit der Lehnhaus- www.senfkornreisen.de DER. 500 Jahre evangelisches Leben in burg bei Lähn und nach Hirschberg, wo Schlesien“ und Buchvorstellung „Der Lu- wir die Gnadenkirche besuchen. thereffekt im östlichen Europa. Geschich- te, Kultur, Erinnerung“.

5 Tagung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

FLUCHT UND HEIMATVERLUST

Fachtagung zum Umgang mit der Ent- onen Polen ihre Heimat verlassen. Flucht dernen Staates gehörten vor allem Rechts- wurzelung am 19. November 2016 und Vertreibung galten schon im 19. und gleichheit, Steuerpflicht, Wehrpflicht und 20. Jahrhundert als vermeintlich probates Schulpflicht. Daran waren Angehörige Gemeinsam mit der Volkshochschule Sie- Mittel, ethnische Konflikte in Europa und ethnischer Minderheiten nicht in vollem bengebirge und dem Katholischen Bil- anderen Teilen der Welt dauerhaft zu be- Umfang beteiligt. dungswerk Rhein-Sieg widmete sich HAUS frieden, ein fataler Trugschluss, der sich als SCHLESIEN in einer Fachtagung den Fol- Lösungsmodell nicht bewährte und kei- Zu einer gewaltsamen Trennung von Eth- gen von Heimatverlust und Entwurzelung nesfalls zur Nachahmung empfohlen wer- nien kam es im Ersten Weltkrieg durch damals und heute und deren Auswirkung den konnte und kann. Heutzutage sind das Osmanische Reich (Genozid an den auf die nachfolgenden Generationen. wieder Millionen Menschen auf der Flucht Armeniern, 1915-1916). Nach dem Ersten Nachdem der Begriff Heimat Jahrzehnte vor Krieg und Terror, vor allem aus den Kri- Weltkrieg wurde der Nationalstaat zum lang ideologisch besetzt und nahezu ver- senregionen in Afrika und Asien. Friedensprinzip erklärt, berücksichtigte je- pönt war, rückt er heute angesichts der doch in keiner Weise die realen Verhältnis- immer unsicherer werdenden Welt wie- Etwa 40 Teilnehmende aus der Region und se der Minderheiten. Die multi-ethnischen destärker in den Fokus. Besonders in der darüber hinaus aus dem gesamten Bun- Probleme blieben bestehen. Der NS-Staat Fremde erfährt der Mensch, wie sehr der desgebiet folgten der Einladung ins HAUS griff im „Generalplan Ost“ das Prinzip der

An der gut besuchten Tagung nahmen sowohl vertriebene und nachgeborene Schlesier, Mitarbeiter der aktuellen Flüchtlingsarbeit und ein interessiertes regionales Publikum teil.

Ort seiner Sozialisation prägend und un- SCHLESIEN. Sie erlebten eine höchst inte- gewaltsamen Trennung von Ethnien wie- terstützend auf ihn wirkt, ihm Sicherheit ressante Tagung, welche das Thema aus der auf und zerstörte damit jahrhunderte­ und Halt gewährt. verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete. alte Kulturen. Als Folge der Gewaltherr- Über die aufgeworfenen Fragen wurde schaft, die vom nationalsozialistischen „Heimat“ sagt, die die Zwickauer Psycho- kontrovers diskutiert, über viele Proble- Deutschland ausging, aber auch im Kon- logie-Professorin Beate Mitzscherlich, me reflektiert. In einem übersichtlichen text der internationalen Maßnahmen, „die „können mehrere Orte sein. Eine wichti- Grundsatzreferat „Vertreibung im 20. und das 20. Jahrhundert zu einem Jahrhundert ge Rolle spielen dabei die Menschen, mit 21. Jahrhundert“, unterlegt mit anschauli- der Vertreibungen werden ließen,“ kam denen man sich verbunden fühlt. Heimat chem Kartenmaterial und anderen Quel- es zur millionenfachen Austreibung der ist ein Gefühl, können Gerüche, Musik, len, stellte Prof. Winfrid Halder, Direktor deutschen Bevölkerung aus den Ostge- Geräusche sein. So werden Orte zu Teilen der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, bieten. 700 Jahre deutscher Geschichte unserer Identität.“ Düsseldorf, die nationalstaatliche Ent- wurden damit ausgelöscht. wicklung in Europa und den Umgang Wer das Unrecht der Entwurzelung er- mit ethnischen Minderheiten dar, ausge- Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte der fahren hat, trägt oft sein ganzes Leben hend von der französischen Revolution „Kalte Krieg“ stabilisierend in Europa, be- daran. Am Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute. Frankreich als Modellfall „Ein schrieb Halder die Situation nach dem Aus- erlitten etwa 12 Millionen Deutschen aus Volk gehört in einen Staat“ war richtungs- einanderbrechen der Allianz zwischen den dem Osten das Schicksal der Vertreibung. weisend für den Umgang mit ethnischen westlichen Siegermächten und der Sowjet- Aus Ostpolen mussten nahezu zwei Milli- Minderheiten. Zu den Merkmalen des mo- union. Durch die politische Wende 1989/90

6 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Tagung

wurden die ethnischen Konflikte jedoch ten und Gesprächskreisen mit den Erfah- on und Ausgrenzung. Die Motive für die wieder frei gesetzt. Sie schlugen sich vor rungen von Kriegskindern und Kriegs- Rückkehr wurden begründet mit dem allem nach dem Zerfall Jugoslawiens in mi- enkeln. Belastende Familiengeschichten „Recht auf Heimat“ und dem Verlangen, litärischen Auseinandersetzungen auf dem und persönliche Erlebnisse werden oft zu den eigenen Wurzeln zurückkehren zu Balkan nieder. Ein vereinigtes Europa schafft verschwiegen. Dies erzeugt bei vielen wollen, Heimat über nationale Grenzen es bis heute nicht, gemeinsame Wege aus Betroffenen ein Gefühl der inneren Lee- hinweg, vorrangig jedoch unter regiona- der aktuellen Flüchtlingskrise zu finden. re, Abkapselung und Heimatlosigkeit. Zu lem Bezug. Es folgte ein mühsamer Anpas- beobachten sind häufig auch Beziehungs- sungs- und Integrationsprozess. Die Teilnehmenden hatten ausführlich Ge- probleme und die Unmöglichkeit, sich mit legenheit, die aufgeworfene Problematik deren Ursache auseinander zusetzen. Frau Den Bogen zur derzeitigen Flüchtlingssi- in der Ausstellung „Zu Hause und doch Winkelmann sieht in der Methode des tuation in Deutschland schlug Annemarie fremd. Vom Umgang mit Entwurzelung Schreibens therapeutische Möglichkeiten, Große-Jütte, Dipl. Sozialwissenschaftlerin und Heimatverlust am Beispiel Schlesien“ sich den verdrängten Gefühlen von Trauer aus Bad Honnef, seit vielen Monaten eh- zu vertiefen. Durch die Ausstellung führte und Leid zu öffnen und sie zu verarbeiten. renamtlich in der Flüchtlingshilfe enga- Silke Findeisen als Kuratorin. giert. Ein Vergleich zwischen der Vertrei- Dem Thema Remigration widmete sich bung nach 1945 und heute ist nur bedingt Der Historiker Lars Busch stellte anhand Prof. Dr. Sarah Scholl-Schneider, Junior- möglich, da die die aktuelle Migrations- von Fallbeispielen die Situation heimat- professorin im Fach Kulturanthropologie/ bewegung völlig verschiedene Ursachen vertriebener Schlesier unmittelbar nach Volkskunde an der Johannes-Gutenberg- aufweist. Das Gefühl der Entwurzelung ihrer Ankunft in der neuen Umgebung Universität Mainz. Unter dem Titel „Zurück und des Heimatverlustes bleibt jedoch für im Westen und in den Jahren danach in die Fremde? Die Option Remigration“ alle Betroffenen gleich. dar. Die Auswertung eines historischen stellte sie die Erfahrungen dreier Proban- Briefbestandes aus dem Archiv von HAUS den vor, die nach der politischen Wende Frau Große-Jütte benannte die Gründe SCHLESIEN ließ die Dramatik der Lebens- 1989/90 als ehemalige Sudentendeutsche für die Fluchtbewegung aus den verschie- umstände und das Gefühl der Fremdheit wieder in ihre alte Heimat zurückgekehr- denen Krisengebieten dieser Erde und der heimatlosen Menschen, aber auch die ten. Die statistische Erfassung der relativ verdeutlichte die Integrationsvorausset- Stimmungslage der aufnehmenden Bevöl- kleinen Personengruppe von deutschen zungen und -probleme hierzulande, z.B. kerung, deutlich werden. Von Ablehnung Rückkehrern nach Tschechien ist schwie- Differenz zum deutschen Bildungssystem, bis zur fehlenden Nächstenliebe, auch un- rig, da sich im wissenschaftlichen Bereich Konflikte durch unterschiedliche religiöse ter Christen, von anderen Bräuchen (Mai- für dies eher seltene Forschungsgebiet und kulturelle Zugehörigkeit, Überzahl andacht) in der Liturgie, aber auch von der wenig Interesse findet. Alle drei Personen, von jungen Männern aus verschiedenen Verklärung der Vergangenheit war da die obwohl in ihrer Kindheit und Jugendzeit Ländern, keine deutliche Abgrenzung Rede. Auf die geplante wissenschaftliche von unterschiedlicher Sozialisation ge- von Wirtschafts- und Kriegsflüchtlingen Gesamtauswertung des Konvoluts darf prägt, registrierten unmittelbar nach ihrer und Vieles mehr. Im Umgang mit den Mi- man gespannt sein. Rückkehr Unverständnis, teilweise auch granten zeigt sich nach wie vor bei der offene Ablehnung. Mangelnde sprachli- Mehrheit der aufnehmenden deutschen Monika Winkelmann beschäftigt sich als che Verständigung und fehlende soziale Bevölkerung eine positive Einstellung, langjährige Leiterin von Schreibwerkstät- Beziehungen führten zunächst zu Isolati- aber auch Ablehnung und teilweise sogar Gewaltanwendung sind zu registrieren. Insgesamt lässt sich ein Anwachsen von Rassismus beobachten, der Anlass zur Sor- ge gibt.

Die Beiträge der Referenten, die aufge- worfenen Fragen, Impulse und Anre- gungen führten zu einer lebhaften Dis- kussion unter den Teilnehmern. Mit den angesprochenen Themen ist es den Ver- anstaltern gelungen, die Vertreibungs- problematik vergangener Zeiten in einen aktuellen Zusammenhang zu stellen. Die vermittelten Informationen, Anregun- gen und Impulse stellen letztlich keine Handlungsanweisung für den einzelnen Teilnehmenden dar, sondern bleiben der eigenen Reflexion und Standortbestim- mung überlassen. Silke Findeisen (rechts) erläutert das Konzept der Ausstellung ZU HAUSE UND DOCH FREMD IS

7 Tagung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

OSTDEUTSCHE KULTURWERTE IN GUTEN HÄNDEN

Drittel der teilnehmenden Einrichtungen Deutschordensmuseums präsentierte die beurteilen ihre Lage optimistisch. Trotz- Referentin konkrete Anregungen, die auch dem wird auch deutlich, dass mittel- und für die Betreuer von Heimatstuben mit langfristig betrachtet viele Sammlungen kleineren Beständen interessant waren. gefährdet sein könnten. Wenn durch den altersbedingten Rückgang der meist Der ehemalige, langjährige Leiter der ehrenamtlichen Betreuer oder durch Martin-Opitz-Bibliothek in Herne, Dr. Wolf- wegfallende Räumlichkeiten einige Hei- gang Kessler, hat eine einfache Methode matstuben nicht mehr auf Dauer in der erarbeitet, die jenen Heimatstubenbe- gegenwärtigen Form fortgeführt werden treuern helfen soll, die sich einen systema- können, sei es besonders wichtig, Lösun- tischen Überblick über die Sammlung ver- gen zu finden, die die Bewahrung der schaffen wollen. Neben der Erfassung und Identität in den Fokus stellen. Gewichtung der Objekte und Schriftstü- cke sei es auch vorteilhaft, so Dr. Kessler, Auch Nicola Remig, die Leiterin des Do- die Geschichte hinter den vorhandenen kumentations- und Informationszent- Gegenständen zu vermitteln. rums von HAUS SCHLESIEN, verwies auf die vielfältigen Aspekte der „ostdeut- Praktische Tipps für eine effektive Pres- schen Szene“ und auf erforderliche un- se- und Öffentlichkeitsarbeit erhielten Dr. Wolfgang Kessler terschiedliche Lösungswege. So sei die die Heimatstubenbetreuer von Bernadett Auch die zweite Begegnungstagung der laufende Sonderausstellung des Hauses Fischer, die für diesen Bereich im HAUS Kulturstiftung der deutschen Vertriebe- „Zu Hause und doch fremd. Vom Umgang SCHLESIEN verantwortlich ist. nen war für die Teilnehmer ein willkom- mit Entwurzelung und Heimatverlust am menes Forum in Sachen Erfahrungsaus- Beispiel Schlesien“ ein Beitrag zur grenz- Aus der Praxis für die Praxis tausch und praxisbezogene Information. überschreitenden Präsentations-Mög- lichkeit von ostdeutschen Kulturgütern Vor diesem Hintergrund ist es verständ- Die rund 30 Betreuerinnen und Betreuer mit historischem und ideellem Wert. Die lich, dass viele Tagungsteilnehmer Fragen ostdeutscher Heimatsammlungen nutz- Tagungsteilnehmer hatten übrigens auch stellten wie „Was wird aus unserer ostdeut- ten die Fortsetzung des Projektes „Erhal- Gelegenheit, die Schau im Rahmen einer schen Heimatstube? Was geschieht mit tung von ostdeutschem Kulturgut und Führung durch die Kuratorin, Dipl.-Geogr. den gesammelten Erinnerungsstücken? Unterstützung der ostdeutschen Heimat- Silke Findeisen, zu besichtigen. Wie geht es weiter?“ Andere wiederum sammlungen“, um mit Gleichgesinnten in stellten Besonderheiten ihrer Sammlung Dialog zu treten und vor allem, um zu er- Experten berichten und vor und berichteten über den Weg, den sie fahren, wie die gesammelten Kulturwerte empfehlen­ für sich gefunden haben. für die Zukunft erhalten bleiben können. Klaus Mohr vom Sudetendeutschen Ar- Nach der positiven Resonanz der ersten In- chiv in München sprach in seinem Vortrag formations- und Beratungstagung im Juni über „Aktuelle Probleme der Sudetendeut- 2016 hatte die Kulturstiftung zusammen schen Heimatsammlungen“ und stellte mit HAUS SCHLESIEN Anfang November Bezüge zu anderen ostdeutschen Heimat- erneut ein praxisbezogenes Programm stuben her. „Der gängige Hinweis, dass unter dem Titel „Wege der Erhaltung und die Zeit der Heimatstuben abgelaufen sei Vermittlung wertvollen Kulturgutes“ zu- und sie keine Zukunft mehr hätten, kann sammengestellt. so nicht akzeptiert werden“, erklärte der Referent. Schließlich habe sich gezeigt, Bewahrung der Identität dass vor allem dort, wo die Patenstadt die Heimatstube als Teil der Geschichte ihrer Wie Dr. Ernst Gierlich, Geschäftsführer eigenen Bevölkerung ernst nimmt, auch der Kulturstiftung, in seinem Grußwort Zukunft bestehe. betonte, ergänzt das aktuelle Projekt die vielfältigen Initiativen zur Zukunft der Maike Trentin-Meyer, Leiterin des Deutsch­ ostdeutschen Heimatsammlungen. Die ordensmuseums in Bad Mergentheim, bot Ergebnisse der im Rahmen des Vorhabens in ihrem Vortrag zum Thema „Angewandte durchgeführten Fragebogen-Aktion zur Museumsdidaktik für Heimatsammlun- Lage dieser Heimatsammlungen und -stu- gen“ praktische Tipps zum Umgang mit ben sind aufschlussreich: Mehr als zwei Kulturgütern. Ausgehend vom Beispiel des Maike Trentin-Meyer

8 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Tagung

Aus Nord und Süd, teilweise von weit her kamen die Betreuer von ostdeutschen Sammlungen

So etwa suchten Dieter Jakob (Leverku- Elke Weisheit aus Wiesbaden und Dietlin- ter, mit der Vorstellung der Hindenburger sen) vom Neumarkter Verein Hameln und de von Bernuth aus Celle, die sich mit den Heimatsammlung in Essen. Leonhard von Bernhard Seifert (Hildesheim) vom Hei- Geschicken der Guhrauer Heimatstube in Kalckreuth aus vertrat den Heimat- matbund Kreis Löwenberg einen prakti- Herzberg am Harz beschäftigen, waren kreis Meseritz und Birnbaum/Warthe und schen Weg, um die derzeit nicht öffentlich vor allem an neuen Wegen der Inventa- informierte über das Museum von Mese- zugänglichen Sammlungen gut unterzu- risierung, Präsentation und Bekanntma- ritz/Międzyrzecz als „Paradebeispiel für er- bringen. Ernst Mlitzke (Lüdenscheid) von chung der Sammlungsbestände interes- folgreiche Versöhnungsarbeit“. der Stiftung Grafschaft Glatz wiederum siert. berichtete über die Fülle an vorliegen- Der rege Dialog zwischen Teilnehmern dem wertvollen Material, mit dem er sich Im Rahmen der Tagung gab es auch po- und Experten sowie der Erfahrungsaus- an eine Wanderausstellung anschließen sitive Berichte von gut aufgestellten Ein- tausch unter den Betreuern der Heimat- möchte. richtungen. Repräsentative Beispiele der sammlungen haben einmal mehr gezeigt, Ermutigung boten Ute Eichler aus Ham- dass das von der Beauftragten der Bun- Hans-Joachim Meier aus Borken und Win- burg mit der Präsentation des Heimat- desregierung für Kultur und Medien ge- fried Püschel aus Bad Driburg vertraten die museums der Kreisgemeinschaft Lötzen/ förderte Projekt seine Berechtigung hat Bundesheimatgruppe Bolkenhainer Bur- Ostpreußen in Neumünster und Damian und sein Ziel erreicht. Die Thematik bleibt genland und informierten über die Dau- Spielvogel, Bundesgeschäftsführer der weiter aktuell. erausstellung in ihrer Heimatstube sowie Landsmannschaft Schlesien in Königswin- DG über das „Bolkenhainer Bildarchiv“ als häu- fig frequentiertes Herzstück des Hauses.

Peter Börner aus Siegburg von der Bundes- heimatgruppe Bunzlau berichtete über die räumliche Verkleinerung der Stube so- wie über die Überalterung des Personals und über fehlende Möglichkeiten der Aus- stellung. Dr. Idis Hartmann (Oldenburg) von der Ostdeutschen Heimatstube in Bad Zwischenahn ist bestrebt, möglichst viele Leute für die Ausstellungen zu sensibilisie- ren, braucht jedoch dringend personelle Unterstützung.

Heribert Reif (Kamen) vom Heimatbund Kreis Freystadt vertrat den Standpunkt, Vom 2. bis 6. November 2016 waren 17 LehrerInnen aus Oppeln und Oberschlesien zu Gast im HAUS dass die Landsleute gefragt seien, Maß- SCHLESIEN. Im Mittelpunkt des sehr dichten Vortrags- und Exkursionsprogramms stand der Besuch an der Integrativen Grundschule Bonn-Pützchen und der Katholischen Grundschule Holzlar. Besonders nahmen zur Rettung der gefährdeten begrüßt wurde ein mehrstündiger Gedankenaustausch mit deutschen Kolleginnen. Anregungen aus der Sammlungen zu unternehmen. deutschen Schulpraxis wollen etliche der polnischen LehrerInnen unmittelbar umsetzen.

9 Studenten BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

DIE 150. „SCHLESISCHE BEGEGNUNG“ IM HAUS SCHLESIEN

Gegenseitige Vorurteile und Stereotypen Neugier, indem es seit 1996 einwöchi- Zum Seminarprogramm gehörten wie wird es immer geben – auf beiden Seiten ge Seminare für Studenten schlesischer üblich Exkursionen u.a. nach Köln, Bonn der Oder-Neiße-Grenze – und auch wenn Hochschulen unter dem Namen „Schlesi- und Aachen. Der Besuch in der Bundes- man sie nie völlig beseitigen wird, kann sche Begegnungen“ veranstaltet. Im Rah- zentrale für Politische Bildung in Bonn, in man immerhin Einiges für deren Abbau men diverser Vorträge und Exkursionen der die Teilnehmer sich mit interessanten tun. Die Beziehungen zwischen Deut- werden die Teilnehmer nicht nur mit der und aktuellen Publikationen versorgten, schen und Polen haben in den letzten 25 Geschichte und Kultur Schlesiens vertraut ist mittlerweile ein „Pflichtpunkt“. Auch die Jahren eine bahnbrechende Verbesserung gemacht, sondern haben auch die Gele- Besichtigung der Studios der Deutschen erfahren, werden aber im Schatten euro- genheit, ein Stück Deutschlands und sei- Welle und der Besuch im „Haus der Ge- päischer Probleme der Gegenwart auf ner Menschen kennenzulernen. Durch das schichte“ mit seiner fesselnden Daueraus-

Dozenten und Studierende des Lehrstuhls von Prof. Dr. Marek Hałub die Probe gestellt. Unter gemeinsamen Zusammentreffen mit deutschen Studen- stellung, in der die Entwicklung der deut- Bemühungen wurde im Laufe der Zeit ten oder mit Schlesiern der sogenannten schen Nachkriegsgeschichte thematisiert Abneigung zunehmend durch Akzeptanz Erlebnisgeneration werden nicht nur Vor- wird, werden regelmäßig angeboten. Die und gegenseitiges Verständnis ersetzt. Im- urteile abgebaut. Die Teilnehmer haben neueste Geschichte Deutschlands war mer öfter wurde dem Nachbarn attestiert, zugleich die Gelegenheit, ihre Deutsch- auch im „Willy-Brandt-Forum“ in Unkel ein dass man sich in vielen Hinsichten ähnelt kenntnisse zu festigen bzw. auf die Probe zentrales Thema. In einem Vortrag und der und die anscheinend unüberwindbaren zu stellen, was die Teilnahme ebenfalls at- anschließenden Besichtigung der Dauer- Gräben trotz allem überbrückt werden traktiv macht. ausstellung wurden die Teilnehmer mit können. Die Brücken sind zwar mittlerwei- der Biografie des früheren Bundeskanzlers le relativ stabil, doch sie bedürfen stän- Die Woche vom 20. bis 27. November des sowie mit den Auswirkungen seiner Frie- diger Pflege, gerade in Zeiten politischer vergangenen Jahres bildete ein Jubiläum denspolitik vertraut gemacht. Diskrepanzen und aktueller innereuropä- des Seminars, das mittlerweile zum 150. ischer Herausforderungen. Die Aufrecht- Mal veranstaltet wurde. Um dieses beson- Einen besonderen Programmpunkt bilde- erhaltung dieser guten Beziehungen kann dere Ereignis zu würdigen, lud das Doku- te diesmal der Besuch der Premiere des nur dann gelingen, wenn man sich auf mentions- und Informationszentrum im Dokumentarfilms von Karin Kaper und unterschiedlichen Ebenen immer wieder HAUS SCHLESIEN Germanistik-Studenten Dirk Szuszies „Wir sind Juden aus Bres- begegnet. Bei vielen jungen Menschen von einer unserer ältesten und engsten lau. Überlebende Jugendliche und ihre scheint häufig die Neugier größer zu sein Partner-Institutionen ein: der Universität Schicksale nach 1933“. Der Film war pa- als (veraltete) Vorbehalte gegenüber dem Breslau. Die Studenten wurden diesmal ckend, stimmte die Zuschauer nachdenk- Nachbarn, was ein internationales Zusam- von (fast) der gesamten Belegschaft des lich und sorgte im Anschluss für rege und menbringen enorm erleichtert. Lehrstuhls für Kultur der deutschsprachi- analytische Diskussionen. gen Länder und Schlesiens am Germanis- HAUS SCHLESIEN leistet seit 20 Jahren tischen Institut mit dessen Chef, Prof. Ma- Im Rahmen eines akademischen „Dies Si- seinen Beitrag zur Befriedigung dieser rek Hałub, begleitet. lesiae“, der den Titel der Seminarreihe in

10 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Studenten

doppelter Weise rechtfertigte, BEGEGNE- TEN die Studenten auch Gästen von au- ßerhalb der literarischen und kulturellen Landschaft Schlesiens. In Zusammenar- beit mit Dr. Christoph Studt vom Histori- schen Seminar der Universität Bonn und einem seiner Studenten – Alexander von den Benken – präsentierten die Mitarbei- ter des Breslauer Instituts eine Vortrags- reihe zu ausgesuchten Themen rund um Schlesien.

Es boten sich facettenreiche Einblicke in mehrere Bereiche, wobei ein großer Teil der Tagung der schlesischen Erinne- rungskultur gewidmet war. Ein Bericht über die Exkursion deutscher Studenten nach Breslau, die sich auf die Suche nach deutsch-polnischen Erinnerungsorten be- gaben, fesselte die Teilnehmer ebenso wie die Schilderung einiger bemerkenswerter Veranstaltungen im Rahmen des Euro- päischen Kulturhauptstadtjahres 2016 in Breslau. Weitere Vorträge betrafen Aspek- te der schlesischen Literatur, aber auch das Schaffen einzelner Schriftsteller wie Karl von Holtei, Gerhard Pohl und Heinz Piontek. Zum Abschluss wurden die deut- sche Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis und ihre sozialpolitischen Grundsätze behandelt. In der thematischen Zusam- mensetzung der Vortragsreihe spiegelte sich der Charakter einer Region, die von einer wechselvollen Geschichte und ei- nem reichhaltigen kulturellen Leben ge- prägt ist.

Als ein besonderes Erlebnis empfanden Zu einem Workshop zum Thema Heimat waren die Studenten aus Hirschberg gemeinsam mit Schülern aus Düsseldorf unter der Leitung von Dr. Sabine Grabowski vom Gerhart-Hauptmann-Haus Düsseldorf die Gäste ein Treffen mit den Mitgliedern eingeladen. der Katholischen Studentenverbindung Marchia Breslau in Aachen. Die „Märker“ – sowohl Alte Herren als auch einige Akti- Hirschberg und Breslau waren mittlerwei- hierzu in einigen Monaten eine Filmdoku- ve – gaben sich alle Mühe, den Aufenthalt le im HAUS SCHLESIEN zu Gast. Für jedes mentation. der Studenten und ihres Bundesbruders Seminar wird ein individuelles Programm Prof. Hałub so angenehm wie möglich vorbereitet. So absolvierten beispiels- Treffen wie diese sind enorm wichtig, zu gestalten. Nach einem Empfang mit weise die jungen Leute aus Hirschberg denn sie fördern das gegenseitige Ver- Kaffee und Kuchen ging es zu einem ein- gemeinsam mit Schülern aus Düsseldorf ständnis und den Abbau von Vorbehalten drucksvollen Stadtrundgang in die Aa- unter der Leitung von Dr. Sabine Grabow- und Stereotypen. HAUS SCHLESIEN sieht chener Altstadt. Anschließend wurde bei ski vom Gerhart-Hauptmann-Haus Düssel- sich in dieser Hinsicht in einer wichtigen einem gemeinsamen Abendessen erneut dorf einen Workshop zum Thema Heimat. Rolle, da es den Raum für Dialoge erwei- rege diskutiert, neue Bekanntschaften Lebhaft wurde diskutiert und verglichen, tert und dadurch einen Beitrag zur inter- wurden geknüpft und man versprach, sich welche Faktoren für den Einzelnen Hei- nationalen Aussöhnung und Verständi- wiederzusehen, vielleicht das nächste Mal mat ausmachen. Dabei kamen durchaus gung leistet. Es bleibt die Hoffnung, dass in Breslau, wohin die Verbindungsmitglie- unterschiedliche Bewertungen zutage. die durch das Bundesinnenministerium der gelegentlich reisen. So war z.B. die regionale Beheimatung bei geförderten Seminare auch in Zukunft so den jungen polnischen Niederschlesiern stark wahrgenommen werden, wie es seit Vier weitere Gruppen mit Germanisten bedeutsamer als bei den Düsseldorfer Ju- Jahren der Fall ist. und Historikern aus Grünberg, Kattowitz, gendlichen. Die Schüler veröffentlichen AW

11 Veranstaltungen BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

VERANSTALTUNGSKALENDER AB FEBRUAR 2017 bis 19.03.2017 ZU HAUSE UND DOCH FREMD. Vom Umgang mit Entwurzelung und Heimatverlust am Beispiel Schlesien (Großer Ausstellungsraum). verlängert bis 2. April 2017 BRESLAU IM FOKUS. Ergebnisse des Fotowettbewerbs zur Kulturhauptstadt 2016 (Eichendorffsaal).

26.03. – 08.10. KIRCHFAHRER, BUSCHPREDIGER, BETENDE KINDER. 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien (Großer Ausstellungsraum).

05.02. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

12.02. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

12. – 19.02. Seminar „Schlesische Begegnungen“ mit Studenten der Universität Oppeln.

16.02. 14.30 h Öffentliche Führung „Schlesische Dreiviertelstunde“, Thema: Spuren bleiben… Wie die Entwurzelung auf die nachfolgenden Generationen wirkt und wie die Erinne- rung an die Heimat und die Erlebnisse während Flucht und Vertreibung weitergetra- gen werden. Die Führung ist kostenlos, Eintritt 3,– €, ermäßigt 1,50 €.

19.02. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

26.02. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

05.03. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

05. – 12.03. Seminar „Schlesische Begegnungen“ mit Studenten der Akademie Tschenstochau.

09.03. 19 h Konzertabend Ringelspiel 1947 – Kornelia Reinke, Bernt Hahn und Kerstin Mörk präsentieren Texte von Erich Kästner aus dem Jahr 1947 in Vertonungen von Edmund Nick. Eintritt 9,– €, Schüler, Studenten und Mitglieder 5,– €

10.03. 16 h KaffeePLUS „Zwischen Omnipräsenz und Tabu“. Über den Umgang mit dem Thema Flucht und Vertreibung in der Familie. Entgelt 9,– €. Anmeldung unter 02244 886 233.

12.03. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

12. – 19.03. Seminar „Schlesische Begegnungen“ mit Studenten der Philologischen Hochschule Breslau.

16.03. 14.30 h Öffentliche Führung „Schlesische Dreiviertelstunde“, Thema: Meine Heimat – Deine Heimat. Von Reisen in die „alte Heimat“, Begegnungen vertriebener Schlesier mit den heutigen Bewohnern,mit geteilter Vertreibungserfahrung und gemeinsamer „Liebe“ zu Schlesien. Die Führung ist kostenlos, Eintritt 3,– €, ermäßigt 1,50 €.

18.03. 15:30 h Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung ZU HAUSE UND DOCH FREMD. Vom Umgang mit Entwurzelung und Heimatverlust. Entgelt 5,– €.

19.03. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

26.03. 15 h Eröffnung der Ausstellung KIRCHFAHRER, BUSCHPREDIGER, BETENDE KINDER. 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien.

26.03. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

12 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Veranstaltungen

01.04. 19 h Rückblick auf Radio Runxendorf. Der schlesische Humorist Ludwig Manfred ­Lommel, vorgestellt von seinem Sohn, dem Regisseur, Schauspieler und Künstler Ulli Lommel. Eintritt 12,– €, Mitglieder 9,– €

02.04. Mitgliederversammlung des Vereins HAUS SCHLESIEN e.V.

08. – 14.04. Seminar „Schlesische Begegnungen“ mit Studenten der Fachhochschule Ratibor.

09.04. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

14.04. ab 16 h KARFREITAG-FISCHKARTE

16.04. 12-14.30 h OSTERBUFFET 29,90 €

17.04. 12-14.30 h OSTERBUFFET 29,90 €

16.03. 14.30 h Öffentliche Führung „Schlesische Dreiviertelstunde“, Thema: KIRCHFAHRER, BUSCHPREDIGER, BETENDE KINDER. 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien. Die Führung ist kostenlos, Eintritt 3,– €, ermäßigt 1,50 €.

23.04. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

28.-29.04. Tagung ZWISCHEN HEILSGEWISSHEIT UND TOLERANZ. 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien. Anmeldung bis 10. April unter 02244 886 232 oder [email protected].

30.04. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

07.05. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

14.05. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

21.05. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

21.05. 17.30 h Lesung am Internationalen Museumstag. Der Bonner Schriftsteller Harald Gester- kamp liest aus seinem Roman „Humboldtstraße Zwei“. Eintritt 9,– €, Mitglieder 5,– €.

28.05. 12-14.30 h FAMILIENBUFFET 21,90 €

04.06. 12-14.30 h PFINGSTBUFFET 27,90 €

05.06. 12-14.30 h PFINGSTBUFFET 27,90 €

02.07. 15 Uhr Bildvortrag von Dr. Inge Steinsträßer BETHÄUSER, FRIEDENS- UND GNADENKIRCHEN­ – sichtbare Zeichen der Reformation in Schlesien. Entgelt 5,– €, Mitglieder 3,– €

Bei Buffets gilt folgende Ermäßigung für unsere jungen Gäste: Kinder bis 6 Jahre frei, bis 12 Jahre 50 %. Tischreservierungen unter 02244/886-0 oder 886 261.

13 Mitglieder BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

EIN HERZLICHES WILL- Hans Eberlein, Dr. Rudolf Elsner, Herbert Ingrid Rohierse, Günter Rothe, Winfried Engler, Hannelore Fechner, Ilse Fechner, Rothe, Karlheinz Rother, Maria Rottau, El- KOMMEN UNSEREN Inge Folgner, Ernst Förster, Ernst Fran- ke Rüdele, Georg Sandmann, Martin Sau- NEUEN MITGLIEDERN ke, Schlesischer Freundschaftskreis der er, Theodor Schaal, Ilse Scheiner, Edgar Frankenthaler, Eckehard Frenzel, Carl- B. Scheller, Dorothea Schittko, Albrecht Irena Lew, Arkadiusz Muła, Brigitte Panse- Heinz Freytag, Peter E. Friedek, Dr. Alb- Graf von Schlabrendorf, Ruth Schmid, Eli- grau recht und Gisela Friesecke, Karl und Han- sabeth Schmidt, Inge Schmidt, Lieselot- nelore Frommhold, Dr. Hans Jürgen und te Schmidt, Dr. Rudolf Schmidt, Wilfried Gisela Fuchs, Adolf Fugger, Vera Gärtner, Schmidt, Brigitte Schnitzius, Hella Schö- MIT DEN ANGEHÖRI- Irmingard Gattner, Eike Gelfort, Dr. Wil- bel, Anneliese Scholz, Dagmar Scholz, Dr. GEN TRAUERN WIR UM helm Gieseke, Ekkehard Girke, Dr. Horst Dietmar Scholz, Eberhard Scholz, Dr. Pe- Glatzel, Hanna Gloege, J. Graf, Franz ter Paul Carl Scholz, Reinhard Scholz, Dr. Fritz Eckert, Manfred Eichert, Prof. Dr. Grieger, Erhard Grohs, Freiherr Otto von Renate Scholz, Dr. Werner Schulz, Erwin Heinrich Liehr, Gerhard Peuker, Reinhard Grotthuss, Gabriele Guhmann, Werner Freiherr von Seherr-Thoss, Werner Seidel, Supper, Hilde Weiss, Anni Werner, Liese- Gußmann, Franz Hampel, Hildegard Herta Severa, Karlheinz Sochor, Prof. Dr. lotte Werner Hanke, Wilhelm Hansel, Marianne Ha- Karlheinz Spallek, Dr. Eberhard Sperling, pel, Johanna Hartmann, Josef und Elena Ute Sperling, Rosemarie Spuck, Peter An- Hartmann, Karin Hartwig, Christina Has- dreas Spyra, Renate und Reinhard Ster- RUNDE GEBURTSTAGE ler, Heidi Heckhoff, Horst Heilmann, Diet- ner, Dora Stiller, Gerda Stock, Ilse Supper, IM APRIL hard und Hilde Hempel, Elisabeth Her- Rita Tausch, Heinz und Ingeborg Theuner, trich, Dipl.-Ing. Bodo Hetzke, Bund der Winfried Thomas, Walter Tröger, Helmut Jutta Graeve-Wölbling, Hans-Joachim Vertriebenen – Ortsverband Hilden, Dr. und Frau Barbara Tschauder, Margund Herbel, Gerda Keitsch, Otfried Kramer, Dr. Thomas Hiller, Inge Hoffmann, Karl Hoff- Tschiedert-Petzsch, Helga Vogt, Lothar Wolfgang Rauhut, Dr. Ingeborg Rose, Mar- mann, Ingeborg Hollstein, Alexander Vogt, Hartmut Weidner, Wolf Weidner, garete Strauch und Burglind Holuscha, Sigrun Iffland, Wolf Dietrich Weidner, Edith Weise, Sieg- Ada John, Eberhard und Gertrud Kaczor, linde Weiss, Anni und Reinhard Wende, Eberhard Kaffka, Peter Kalusche, Bene- Georg Wenzel, Hans-Joachim Werner, RUNDE GEBURTSTAGE dicta und Constantin von Kessel, Christi- Maria Wieland, Barbara Winde, Tobias IM MAI ane von Kessel, Peter-Karl Kiefer, Prof. Dr. Winter, Ilse Witte, Johannes Woischnik, Peter Klein, Werner Klein, Joachim Klei- Reinhard Ziegler, Dr. Rainer Zoller Eva Fischer, Alexandra Marquetant, ­Dipl.- nert, Georg von Klitzing, Maria Kober, Ing. Margot Müller-Gerbes, Johannes Barbara Koffmane, Manfred P.E. Kolloch, ­Woischnik Walter Körner, Hans-Dietrich und Mari- anne Kotter, Herbert Krämer, Dietmar EHRUNG FÜR FERDI- Krebs, Manfred Kristen, Brigitte Krömer, RUNDE GEBURTSTAGE Heinz und Heidrun Kusch, Egon Rudolf NAND HERZOG VON IM JUNI Kusche, Norbert und Johanna Kutz, Ma- WÜRTTEMBERG rianne Kutzner, Wolf-Reiner Langner, Jo- Brigitta Finkbeiner, Diethard Hempel, Si- hanna Langosch, Josef Plahl für den BdV Aus der Hand des polnischen Ge- bylle Klingenberg, Marianne Kotter, Dr. Limburg-Weilburg, Dr. Hans-Christoph neralkonsuls in München nahm im Werner Stumpfe von Lindeiner, Günter Lübeck, Dr. Wolf- November v.J. Ferdinand Herzog von gang und Barbara Lüder, Christa Mai- Württemberg das Kavalierkreuz des wald, Landsmannschaft Schlesien Orts- Verdienstordens der Republik Polen SPENDERLISTE VOM gruppe Menden, Eike-Rolf und Hartlind entgegen. Der noch auf dem väterli- 14. OKTOBER 2016 BIS Michael, Renate Mölder, Dr. Bernhard chen Schloss in Bad Carlsruhe/OS ge- und Dietlinde Mönch, Marianne Mo- borene Herzog wurde damit vom pol- 20. JANUAR 2017 ritz, Liane Mühl, Edeltraud Mühlhausen, nischen Staatspräsidenten für seine Heiko Müller, Hartmut Müßigbrodt, Dr. Verdienste um die deutsch-polnische Brigitte Ackermann, Prof. Dr. Dr. Gerhard Reinhard Müth, Dr. Peter Negwer, Dr. Eva Aussöhnung, die guten Beziehungen Anders, Hans Georg Bachmann, Almut Neuber, Margaretha Neumann, Gerhard zur Gemeinde Bad Carlsruhe/Pokój, Bartsch, Manfred Bartsch, Manfred Bar- Nickolaus, Helga Nolte, Erika Oelze, Kris- deren Ehrenbürger er ist, und um ihr zog, Dr. Jürgen Baudach, Prof. Dr. Dr. tina Papesch, Heinz Paul, Dipl.-Kfm. Joa- Carl-Maria-von-Weber-Musikfestival Horst-Tilo und Helga Beyer, Armin Blo- chim Philipp, Dr. Joachim Pohl, Dr. Udo geehrt. ens, Dr. Ludwig Borucki, Hans-Georg Poseck, Wolfgang Prahl, Annaluise und Bräuer, Dr. Hans Dieter Bretzinger, Chris- Joachim Preuß, Christoph Pueschel, Karl- HAUS SCHLESIEN gratuliert dem ta Buder, Inge Bülow, Karin Christiansen, Heinz Pusch, Dr. Günter Ranft, Dipl.-Ing. Freund des Hauses zu dieser hohen Dieter Dominik, Dr. Johann Christoph Christoph Regel, Johannes Ressel, Hil- Auszeichnung! Dresler, Ursula Dünzl, Dieter Eberle, traud Rieger, Horst Ritter, Siegfried und

14 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Vorstand

Liebe Mitglieder des SCHLESIEN BEGEISTERT!

Vereins HAUS SCHLESIEN So lautet das Motto des diesjährigen mals darf hinter dem Rücken der aus ihrer Unsere Jahresversammlung am 2. April, Deutschlandtreffens der Schlesier in Han- Heimat vertriebenen oder geflüchteten deren Tagesordnung Sie gerade erhal- nover, der Hauptstadt des Patenlandes der Landsleute Schindluder getrieben werden. ten haben, wird diesmal nicht mit solch Landsmannschaft Schlesien. Es ist bereits Das Kreuz der Vertreibung muss das ganze spektakulären Neuerungen aufwarten das 38. Bundestreffen. Das erste Treffen Volk mittragen helfen. Vertriebene und ge- wie die vergangene. Die neugestalteten nach Flucht und Vertreibung fand vom flüchtete Landsleute sind keine Bürger zwei- Säle haben sich aber seitdem bewährt. 8. bis 15. Oktober 1950 in Köln statt und ter Klasse, weder in der Wirtschaft noch in Unterdessen arbeiten der Vorstand und stand unter dem Motto „Schlesien meldet der Gesellschaft. … Wir grüßen die Schlesier. die Mitarbeiter mit Geschäftsführer Dirk sich zu Wort“. Gewaltig war der Besucher- Erich Ollenhauer, , Kersthold an weiteren Verbesserungen. ansturm, da es galt, Verwandte, Freunde “. Renovierung, Ausbau und bestmögliche und Nachbarn, die man durch die Kriegs- Raumnutzung bleiben ständige Aufgaben und Nachkriegswirren aus den Augen ver- Es folgten die Jahre der , Men- in unserer mehr als 30 Jahre alten Anlage. loren hatte, wieder zu finden. de wechselte von der FDP ebenso wie Herbert Hupka von der SPD zur CDU. Die Davon wollen wir gern berichten und mit Bis 1955 fanden die Treffen jährlich in ver- politische Schlagkraft der Vertriebenen- Ihnen darüber sprechen. Natürlich auch schiedenen westdeutschen Städten statt. verbände ging zurück. über Entwicklungen in unserem Dokumen- Auf Köln folgten München, Hannover und tations- und Informationszentrum, das die wieder Köln. Im Jahre 1954 fanden im Anlässlich des Streits um das Motto des Erinnerungs- und Vermittlungsarbeit und Abstand von wenigen Tagen sogar zwei Treffens kehrten sie 1985 noch einmal ins den Ausbau der Zusammenarbeit mit Part- Treffen statt: 10./11. Juli in Hannover und politische Rampenlicht zurück. Bundes- nern diesseits und jenseits der Grenzen ver- 15.-18. Juli in Frankfurt. Ab 1955 ging man kanzler war als Hauptredner tieft, im aktuellen Betrieb gleichzeitig aber seitens der Landsmannschaft Schlesien, eingeladen. Kämpferisch hieß es zunächst attraktiv und präsent bleiben muss. die die Organisationsleitung innehatte, „Schlesien bleibt unser“. Der politische zum zweijährigen Rhythmus über. Schon Druck war jedoch so stark, dass das Motto Etwas ganz Ungewöhnliches gibt es aber früh wurde Europa thematisiert, das Mot- geändert wurde in „40 Jahre Vertreibung – doch – und das ist kein Aprilscherz. Am to lautete 1953 „Jugend fordert Schlesien Schlesien bleibt unsere Zukunft im Europa Vorabend der Mitgliederversammlung für Europa“ und 1967 „Mit Schlesien für freier Völker“. Helmut Kohl hielt die Rede wird Ludwig Manfred Lommel bei uns auf- Deutschland und Europa“. und war der letzte Bundeskanzler, der bei treten! Über die Figuren, Geschichten und einem Schlesiertreffen sprach. Herbert Erfindungen des 1891 in Jauer gebore- Selbstverständlich machten sich, zu- Hupka, den unvergessenen Vorsitzenden nen vielstimmigen Alleinunterhalters hat mindest bis zu den Ostverträgen, alle im der Landsmannschaft, kostete der Streit Deutschland jahrzehntelang gelacht. Sein vertretenen Parteien die An- einen sicheren Listenplatz und folglich das Sohn Ulli Lommel, selbst Schauspieler und liegen der Vertriebenen zu eigen. Konrad Bundestagsmandat. Entertainer, erinnert mit Ton- und Filmbei- Adenauer war wiederholt zu Gast, ebenso spielen an dieses schlesische Original. und Willy Brandt als Re- Die Besucherzahlen lagen bis Anfang der gierender Bürgermeister von Berlin und 90er Jahre über der Marke von 100.000 Zu beiden Veranstaltungen laden wir Sie auch der in Groß Strehlitz/OS geborene Personen. Nach dem Fall der Mauer nah- herzlich ein! FDP-Politiker , der in der Re- men 1991 über 5.000 der in ihrer Heimat gierung Erhard das Amt des Vizekanzlers verbliebenen Oberschlesier, die sich erst Ihre bekleidete. seit kurzem in den Sozial-Kulturellen Ge- sellschaften der Deutschen in Polen orga- Legendär ist das Telegramm der SPD zum nisieren durften, an dem Treffen teil. Hinzu Deutschlandtreffen der Schlesier 1963 in kamen Tausende Schlesier aus der ehe- Köln, in dem es hieß: maligen DDR, um endlich ein gemeinsa- Prof. Dr. Michael Pietsch mes Schlesiertreffen zu feiern. Hauptred- Präsident „Breslau – Oppeln – Gleiwitz – Hirschberg ner war damals Innenminister Wolfgang – Glogau – Grünberg, das sind nicht nur Schäuble. Ab 1991 fanden die Schlesier Namen, das sind lebendige Erinnerungen, mit Nürnberg eine neue Heimstätte für die in den Seelen von Generationen die Treffen, da Niedersachsen die Paten- Dr. Albrecht Tyrell verwurzelt sind und unaufhörlich an unser schaft ruhen ließ und das Land Bayern den 1. Vizepräsident Gewissen klopfen. Schlesiern finanziell zur Seite sprang. Seit Verzicht ist Verrat, wer wollte das bestreiten. 2009 finden die Treffen wieder in Hanno- 100 Jahre SPD heißt vor allem 100 Jahre ver statt. Kampf für das Selbstbestimmungsrecht der Adrian Sobek Völker. Das Recht auf Heimat kann man Auf im Juni nach Hannover! 2. Vizepräsident nicht für ein Linsengericht verhökern – nie- AS

15 Rückblick BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

WIE ES ANFING, WIE ES WEITERGING ...

Dokumente und Bilder aus der dem Haus Schlesien für das ehemalige Geschichte von HAUS SCHLESIEN Gymnasium Sankt Maria Magdalena in (33. Folge) Breslau fest zu rechnen ist, da ich dann Zusammengestellt von Dr. Albrecht Tyrell wie bereits 1975 einen größeren Betrag überweisen würde. Im fünften Jahr seiner Bemühungen um die Gründung eines schlesischen Begegnungs- Ungezeichneter Vermerk für die Vor- und Kulturzentrums hatte der Verein Haus standsmitglieder Dr. R. Habelt und R. Schlesien am 22. Juni 1978 von der Stadt Kö- Müller-Kox, 25.4.1980 nigswinter den Fronhof in Heisterbacherrott Heute Anruf von Herrn Zylka (Königswin- Die Außenmauer des Schweinestalls nach der „An- erworben. Die Aufnahme des Betriebs in den ter). Er ist erster Vorsitzender des Heimat- böschung“ (zum vorherigen Zustand vgl. das Foto in Folge 6), aber noch mit den Stallfenstern. drei zur Straße gelegenen Gebäuden beflü- vereins in Heisterbacherrott. gelte das Interesse der Schlesier, während die Der Heimatverein hat in seiner Betreuung Sorge des Vorstands sich auf den Umbau der ein altes Gedenkkreuz. Es ist etwa 2 bis die Mittel. Was wir inzwischen getan ha- westlichen Stallgebäude richtete. 2,50 m hoch (kein Christus). … Der Hei- ben, ist dort eine Drainage gelegt [so!], da- matverein meint, dieses alte Kreuz (aus mit das Wasser nicht in den Schweinestall Dipl.Ing. Günter Müth, Oberpostdi- dem Jahre 1643), das ehemals auf der hochzieht, nun müssen wir erst Mittel be- rektor a.D., Tübingen, an Verein Haus Rückseite des Fronhofes stand, könnte sorgen, damit die Mauern mit einer was- Schlesien, 23.12.1978 wirkungsvoll in dem kleinen Garten vor serfesten Schicht versehen werden, dann Als Ablichtung übersende ich Ihnen aus- dem Haus Schlesien aufgestellt werden. geht die Anböschung weiter und das wird zugsweise die Ablichtung eines Sammel- Unterbau und Steinkreuz sind aus Sieben- wohl noch ½ bis ¾ Jahr dauern, bis wir so briefes an meine Schulkam. (besser: Klas- gebirgsstein gefertigt. … weit sind. senkam. Abi-Jahrg. 1930), in dem über Herr Müller-Kox frug mit Recht nach dem die Verwendung v. Mitteln der Vereinig. Bezug des Kreuzes zu unserem Vorhaben. Dr. W. Schneider an R. Müller-Kox, ehemaliger MMGer (MMG = Maria Magda- Und wir müssen es außerdem im Zusam- 8.7.1981 lenen Gymnasium z. Breslau) einiges ent- menhang mit der Gartengestaltung und Dieses Schreiben begann ich am Montag halten ist, zu Ihrer gfl. Kenntnis. unseren sonstigen Überlegungen sehen. zu diktieren. Leider komme ich erst heu- Im Sinne einer guten Nachbarschaft zu te – 3 Tage nach unserer Eröffnungsfei- Verwendung der Gelder des Gesamtver- Heisterbacherrott sollten wir das Ganze er – dazu, es zu vollenden (Stress). Anbei eins MMG. wohlwollend überlegen. Wie wäre es evtl. finden Sie meine Aufzeichnung über die …Nachdem sich ja zentral um MMG-Be- mit einem Platz unter den Bäumen. Herr Gaben, die ich unmittelbar nach der Fei- lange niemand mehr kümmern wollte, … Zylka wurde gebeten, uns eine Fotografie er am Rednerpult entgegennahm. Die sind jetzt noch über 3500 DM vorhanden. bald zu überlassen. handfesten Gegenstände wie Bilder usw. … Wenn das Haus Schlesien (ein ehema- wurden alle durch das Fenster von Haus liger Fronhof Nähe Bad Godesberg wurde R. Müller-Kox an Vorstandsmitglied 2 hineingereicht und anschließend in der inzwischen erworben) ausgestaltet wird, Franz Kurzidim, 1.7.1981 Bibliothek im oberen Stockwerk verwahrt. dann wird vielleicht ein Raum unter dem Was nun Ihre Bemerkung zu dem Gebäu- Bargeld und Schecks wurden immer sofort Motto „Berühmte Schulen in Schlesien“ ein- deteil der Freizeitanlage gegenüber, anbe- entweder an Prinz Schoenaich-Carolath gerichtet. Darunter würde zweifellos das langt, so bleibt der Schutt und das Geröll oder an Sie weitergereicht. Ich hoffe, die älteste Gymnasium des dt. Ostens, unser dort liegen, denn das Ganze wird ange- Geschäftsstelle hat so die Möglichkeit, den MMG, fallen. Dem MMG würde dann wohl schüttet. Es ist mit dem Architekten so ver- Spenden- und Wareneingang noch einmal ein würdiger Platz in diesem Raum gewid- einbart worden. Hierbei handelt es sich um zu überprüfen. met werden. Dort könnten Bilder vom alten Folgendes. Jeder Container Schutt kostet und neuen MMG, von unserem verehrten uns DM 171,– zzgl. 13 % Mehrwertsteuer. G. Müth an R. Müller-Kox, 9.8.1981 Direktor Linder, von unseren Lehrern, von Wir sind mit dem Architekten so verblie- Ich komme heute wieder einmal auf die den Landheimen usw. Platz finden. In einer ben, dass das, was aus dem Schweinestall MMG-Ecke (bzw. Fläche), die 1983 im letz- Vitrine z.B. auch später meine Fotoalben herausgebrochen wird mittels des Press- ten Bauabschnitt Wirklichkeit werden soll. mit Zeitungsausschnitten vom MMG, mit lufthammers, nicht abgefahren, sondern … Ich frage Sie deshalb an, weil wir im Ok- Bildern von den Schülern und Lehrern und dort aufgeschüttet wird. Das ganze wird tober 81 wieder ein Klassentreffen der OIR von unseren Treffen usw. … angeböscht und dann kommt Erde dar- des MMG haben und die Frage über den auf und es wird Gras eingesät werden. Das Stand der Angelegenheit bestimmt aus Hans-Georg Barton, Mainz, an Verein wird allerdings noch einige Zeit dauern. dem Kreise der Teilnehmer gestellt wer- Haus Schlesien, 9.11.1979 Es ist auch keine Empfehlung für das Haus den wird. Soweit ich weiß, wird mit dem Unter Bezugnahme auf Ihren Schriftwech- Schlesien, dass wir die Außenfront des 4. Gebäude im Jahre 1983 begonnen. Das sel mit Herrn Müth bitte ich um Mitteilung, Schweinestalls noch nicht in Ordnung bedeutet, dass ich bereits 1982 zusam- ob mit der Einrichtung eines Raumes in bringen konnten. Hierzu fehlen uns aber men mit der inzwischen ins Leben gerufe-

16 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Rückblick

am 21. Juli 1979 4. Von Herrn Robert Nicklas: 1 Bildband statt mit Führung „Grünberg“, 4sprachig – Zielona Gora. von Herrn Dr. Gerd von Grawert-May, R. Müller Kox an G. Müth, 25.1.1982 wobei wir durch Ja, ich habe die ganze Angelegenheit eine Sammlung „verschwitzt“, wie man so schön sagt. Ich den Betrag von DM bitte das zu entschuldigen. Ich war inso- 212,70 als Spende fern mit Arbeit überlastet, als ich bis zum abführen konnten. 31.12.1981 meinen Schreibtisch als Bun- Bei unserem gest- desgeschäftsführer der Landsmannschaft rigen Besuch wur- Schlesien räumen musste und ich bis da- „Vermerk über Meldungen bzw. Gaben am Einweihungstag 5.7.1981“ von den wir von Frau hin noch ziemlich viel aufzuarbeiten hatte Dr. Schneider Edith Harbarth mit (infolge Erreichens der Altersgrenze bin ihrem gewohnten ich ausgeschieden). Ich arbeite nun mei- nen Planungsgruppe „MMG-Ecke im Haus Elan herzlich empfangen und nach einem nen Nachfolger, Herrn Bernhard Schäfer, Schlesien“ Material zusammentragen netten Kaffeestündchen bei Kaffee, Tee ein. Außerdem kümmere ich mich um das muss. Dieses befindet sich noch in den und selbstgebackenem Streuselkuchen, Haus Schlesien. verschiedensten Universitätsbüchereien. wobei auch unsere Damen hilfsbereit sich Nun zu Ihrem Wunsche. Ich werde es im Darf ich Ihnen noch einen Vorschlag ma- beteiligten bei der Bedienung, erstattete März vortragen. Es käme in Frage, wenn chen: Bei der Vielfalt der Möglichkeiten, Frau Harbarth einen interessanten Bericht wir den zweiten Bauabschnitt beendet ha- Schlesiens kulturelle Leistungen darzu- und Führung durch das „Haus Schlesien“, ben. Wir werden ab 1. April mit dem wei- stellen, wird das 4. Haus (gegenüber dem was allen Teilnehmern ausgezeichnet ge- teren Ausbau beginnen. Es wird sich dort Hauptgebäude) bestimmt nicht ausrei- fallen hat und wofür wir nochmals ver- sicher eine Ecke finden lassen, um auch chen. Wie wäre es, wenn man es entspre- bindlichst danken. Ihrem Wunsche entgegenzukommen. Der chend vergrößern würde? Das würde be- Durch eine im Bus durchgeführte Samm- Vorstand wird, so nehme ich an, einver- deuten, dass die heimattreuen Schlesier lung konnte ich Frau Harbarth eine Spende standen sein. Im jetzigen Haus ist er nicht immer weiter Gelder sammeln. Dazu sind für „Haus Schlesien“ von DM 360,– überge- zu realisieren. sie sicher bereit. Dann ließen sich nicht ben, über deren Höhe ich persönlich sehr Was nun die Frage der Errichtung eines nur vorübergehende Ausstellungen ver- erfreut war. … Hauses für schlesische Kulturleistungen wirklichen, sondern es ließe sich eine Art Anfang dieses Jahres konnte ich bereits 2 anbetrifft, so muss ich Ihnen sagen, dass Museum für alle Zeiten darstellen, das die Sammlungen und eine bei der Bez.tagung sich dies in Nordrhein-Westfalen kaum ungeheuren kulturellen Leistungen Schle- in Dülmen vom 26.9.81 überweisen. verwirklichen lässt. Nordrhein-Westfalen siens zeigt, wenn die jetzige Generation Es wurde gestern auch gespendet: ist das Patenland für die Oberschlesier. auch längst nicht mehr am Leben ist. 1. Von unserem Ehrenvors. Bibliotheks-­ Sie erhalten ein Eichendorff-Museum in Dir. a.D. Dr. Robert Samulski: 1 wert- [Ratingen-]Hösel. Der von uns beauftragte Otto Polag, LS Bezirksvorsitzen- volle Landkarte von Trachenberg vom Verhandlungsführer für die Landsmann- der Münster/W., an Haus Schlesien, 17. Jahrhundert, schaft Schlesien mit der Landesregierung 26.10.1981 2. Von Frau Büttner: 1 Bild von 1939 Nordrhein-Westfalen ist, wie man zu sa- Gestern, Sonntag, den 25. Oktober 1981, „Jahrhunderthalle Breslau“, gen pflegt, „am Ball“, damit auch für das haben wir mit über 50 Personen zum 3. Von Frauenreferentin Frau Heimann: Haus Schlesien Mittel zur Verfügung ge- zweiten Mal dem „Haus Schlesien“ einen Bunzlauer Service und eine kleine wert- stellt werden. Besuch abgestattet. Der erste Besuch fand volle Schmuckdose “Schneekoppe“,

17 Veranstaltungen BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

RINGELSPIEL 1947 KIRCHFAHRER, BUSCH- ter ihm ein Treffen mit Elvis Presley, der zu Literarisch-musikalisches Kabarett dieser Zeit in der Nähe der Lommels in Bad PREDIGER, BETENDE Nauheim wohnte. Diese Begegnung veran- Erich Kästners „Ringelspiel 1947“, musi- KINDER lasste den jungen Ulli, Schauspieler und En- kalisch umgesetzt von seinem Freund Ausstellungseröffnung tertainer zu werden. Mit 18 Jahren stand er Edmund Nick (1891-1974), dem frühe- an der Seite von Maria Schell vor der Film- ren Leiter der Breslauer Funkstunde, war Zum Reformationsjubiläum 2017 zeigt kamera. Von 1969 an machte er 21 Filme Teil des vierten Programms der 1945 in HAUS SCHLESIEN die vom Schlesischen mit Rainer Werner Fassbinder. 1977 ging München gegründeten „Schaubude“ mit Museum zu Görlitz und der Kulturreferen- er nach Amerika und arbeitete drei Jahre dem Titel „Vorwiegend heiter – leichte tin für Schlesien, Dr. Annemarie Franke, in der legendären Factory von Andy War- Niederschläge“. Die „Schaubunde“ war konzipierte deutsch-polnische Wander- hol in New York. Seitdem hat der weiterhin das erste literarische Nachkriegskabarett ausstellung „KIRCHFAHRER, BUSCHPRE- als Regisseur und Produzent Tätige seinen und trug wesentlich zum Wiederaufleben DIGER, BETENDE KINDER. 500 Jahre Hauptwohnsitz in Los Angeles, Kalifornien. der Kleinkunstkultur bei. Das „Ringelspiel“, evangelisches Leben in Schlesien“. Die ein Zyklus aus 10 Liedern, zeigt Zeitge- Darstellung beginnt mit der Reformation Am Samstag, dem 1. April, um 19 Uhr er- nossen des Jahres 1947 wie z.B. den Ge- und reicht bis in die heutige Zeit. Zur Er- zählt Ulli Lommel im HAUS SCHLESIEN mit schäftemacher, die Flüchtlingsfrau, den öffnung der Ausstellung wird der Direktor Ton- und Filmpassagen über das Leben heimkehrenden Kriegsgefangenen oder des Schlesischen Museums, Dr. Markus seines Vaters in der Vor- und Nachkriegs- den Parteipolitiker. 70 Jahre nach seiner Bauer, den Einführungsvortrag halten. zeit und seine eigenen Erinnerungen an Uraufführung erfährt das Ringelspiel eine ihn. Im Dialog mit seiner Frau, deren Fami- ungeahnte Aktualität. TERMIN lie ebenfalls aus Schlesien stammt, werden auch die Vertreibung aus der schlesischen Das Programm der Aufführung am 9. März Sonntag, 26. März 2017, um 15 Uhr Heimat und der Neuanfang im Westen 2017 wird ergänzt durch Chansons von thematisiert. Kästner/Nick aus den Programmen der „Schaubude“, vorgetragen von Kornelia Der Künstler Bernd Lehmann malt wäh- Reinke und Bernt Hahn, am Klavier beglei- RÜCKBLICK AUF RADIO renddessen Vater und Sohn. Das Bild kann tet von Kerstin Mörk, sowie durch Gedich- RUNXENDORF anschließend bei einer Versteigerung er- te von Erich Kästner und Mascha Kaléko worben werden. (1907-1975). Ludwig Manfred Lommel, vorgestellt von seinem Sohn, dem Regisseur und Schau- TERMIN Mascha Kaléko, die auch der weibliche spieler Ulli Lommel Kästner genannt wird, zählt zu den be- Samstag, 1. April 2017, um 19 Uhr deutendsten deutschsprachigen Dichte- Der 1891 in Jauer geborene schlesische Eintritt 12,– €, Mitglieder 9,– € rinnen des 20. Jahrhunderts. Wie Kästner Humorist Ludwig Manfred Lommel ge- steht sie für die „Gebrauchspoesie“, ihre hörte seit den zwanziger Jahren bis weit Gedichte sind voller Ironie und gleichzei- in die Nachkriegszeit zu den populärs- ZWISCHEN tig voller Gefühl. ten deutschen Unterhaltungskünstlern. HEILSGEWISSHEIT­ Mit seinen Geschöpfen „Paul und Pauline UND TOLERANZ­ TERMIN Neugebauer“, seinem „Sender Runxen- dorf auf Welle 0,5“ und vielen anderen Fachtagung über 500 Jahre evangeli- Donnerstag, 9. März 2017, um 19 Uhr Beiträgen wurde der vielstimmige Allein- sches Leben in Schlesien Eintritt 9,– €, Mitglieder 5,– € unterhalter zunächst über die Breslauer Schlesische Funkstunde, dann durch Die Reformation setzte in Schlesien früh Tourneen, Schallplattenaufnahmen und ein und breitete sich rasant aus. Bereits En- Filmauftritte in ganz Deutschland be- de des 16. Jahrhunderts bekannte sich die KAFFEEPLUS rühmt. Für sein Engagement zugunsten Mehrheit der Bevölkerung zu den Lehren Zwischen Omnipräsenz und Tabu – Die- der Heimatvertriebenen erhielt Lommel Luthers. Schlesien war 1526 an das katholi- ses KaffeePLUS lädt zum Erfahrungsaus- 1956 vom Bundespräsidenten Theodor sche Haus Habsburg gefallen. Im Zuge der tausch der nachfolgenden Generation Heuss das Bundesverdienstkreuz 1. Klas- daraufhin einsetzenden Gegenreformation über den Umgang mit dem Thema Flucht se. Er starb 1962 auf einer Tournee und wurden während des und vor allem nach und Vertreibung in der Familie ein und wurde in Bad Nauheim, dessen Ehrenbür- dem Dreißigjährigen Krieg die evangeli- über die offenen Fragen, die bleiben. ger er ist, begraben. schen Christen schikaniert und ihre Kirchen rekatholisiert. Unterstützt durch Schweden TERMIN Sein Sohn Ulli Lommel, geboren im De- entwickelte sich im Laufe des 17. Jahrhun- zember 1944 in Zielenzig (Neumark), derts bis zur Eroberung durch Preußen mit Freitag, 10. März 2017, um 16 Uhr wuchs mit seinem Vater auf der Bühne auf. Friedenskirchen, Grenz- und Zufluchtskir- Entgelt 9,– € (incl. Kaffee und Kuchen) Zu seinem 14. Geburtstag schenkte der Va- chen, Gnadenkirchen und Bethäusern ei-

18 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Veranstaltungen

ne spezifische evangelische Kirchenland- tag, eine Lesung mit dem Bonner Autor Ha- Passagen aus allen drei Zeitebenen des Bu- schaft in Schlesien. rald Gesterkamp. In dessen Roman „Hum- ches vorlesen und im Anschluss mit dem boldtstraße Zwei“ geht es um das Schicksal Publikum darüber ins Gespräch kommen. Durch die Verschiebung der Glaubens- einer deutschen Familie in den Jahren mehrheit hatten Flucht und Vertreibung 1934 bis 2014 – ausgehend von Schlesien. TERMIN der Deutschen seit 1945 einschneidende Auswirkungen für die protestantische Kir- Der in Bonn lebende Deutschlandfunk- Sonntag, 21. Mai 2017, um 17:30 Uhr che in Schlesien. Hier stellt sich die Frage Redakteur Harald Gesterkamp ist durch Eintritt 9,– €, Mitglieder 5,– € nach der Aktualität des Protestantismus seine eigene Familiengeschichte auf das und seiner Geschichte in einem heute Thema gestoßen. Seine Großeltern und überwiegend katholischen Land. Gerade auch seine Mutter stammen aus Nieder- BETHÄUSER, FRIEDENS- die polnische evangelische Minderheit schlesien. In den vergangenen Jahren UND GNADENKIRCHEN wurde seit den 1960er Jahren in Zusam- hat Gesterkamp Gespräche geführt, Er- menarbeit mit den heimatvertriebenen fahrungsberichte studiert und ist mehr- – SICHTBARE ZEICHEN schlesischen Protestanten und der Evange- fach nach Schlesien gereist. Das Ergebnis DER REFORMATION IN lischen Kirche in beiden deutschen Staaten ist ein ausdrucksstarker Roman, der das zu einem Träger der deutsch-polnischen Leben einer schlesischen Familie und zu- SCHLESIEN Versöhnung. gleich das Leben in Deutschland von den Bildvortrag von Dr. Inge Steinsträßer Jahren des Nationalsozialismus mit Krieg Die vom 28.-29. April 2017 geplante zwei- und Vertreibung über die Nachkriegszeit „Die Reformation gleicht einer Brandfa- tägige Fachtagung in Kooperation mit bis hin zum Problem des Alterns in der ckel, die in dürres Laub hineingeworfen der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, modernen Gesellschaft schildert. wurde, als ob ihre Boten Engel gewesen Düsseldorf, und der Kulturreferentin für wären“, berichtete ein Zeitgenosse Mit- Schlesien, Annemarie Franke, gibt einen Gesterkamp erzählt die Geschichte der te des 16. Jahrhunderts. Ausgehend von Überblick über die Auswirkungen des re- Familie Plackwitz über drei Generationen: den 95 Thesen, die der Augustinermönch ligiösen Wandels im 16. und 17. Jahrhun- Erich ist in den 1930er Jahren als Richter am Martin Luther 1517 an die Tür der Schloss- dert auf Gesellschaft, Politik und Kultur in Amtsgericht in Jauer tätig. Er verachtet den kirche in Wittenberg angeschlagen haben Schlesien. Aber auch der Bruch 1945, der Nationalsozialismus, muss aber hilflos zu- soll, kam es zu einer konfessionellen und die Glaubensmehrheiten umkehrte und sehen, wie sich Deutschland vom Rechts- politischen Umwälzung in ganz Europa. die Kulturregion Schlesien damit nach- staat immer mehr zum Unrechtsstaat Die einschneidenden Ereignisse machten haltig veränderte, und die Bedeutung der entwickelt. Seine Tochter Elise liebt ihr El- auch vor Schlesien nicht halt. Hier blüh- Kirche als Beheimatung für die im Westen ternhaus in der Humboldtstraße Nr. 2, das te die neue Lehre rasch auf und breitete ankommenden Vertriebenen sollen the- sie 1945 aufgeben muss. Nach dem Krieg sich in großer Geschwindigkeit im ganzen matisiert werden. fasst sie in Westdeutschland Fuß, macht ei- Land aus. Der Vortrag geht sowohl auf die ne Ausbildung, heiratet und gründet eine Anfänge der Reformation in Schlesien ein Die Tagung ist offen für alle Interessierten. Familie. Doch die Sehnsucht nach Schlesi- als auch auf die Gegenreformation unter Die Tagungspauschale incl. Mahlzeiten en brodelt weiter in ihr. Ihr Sohn Andreas den Habsburgern sowie die konfessionel- und Kaffeepausen beträgt 55,– € pro Per- kann das lange Zeit nicht nachvollziehen. le Stabilisierung unter preußischer Herr- son, die Tagung incl. Übernachtung, Mahl- Erst als seine Mutter alt ist, beginnt er sich schaft. Sichtbare Zeichen der Reformati- zeiten und Kaffeepausen beträgt 104,–€ für ihre Lebensgeschichte zu interessieren on sind bis heute die noch vorhandenen pro Person. Anmeldungen und nähere In- und begibt sich auf Spurensuche. Bethäuser, die Friedens- und Gnadenkir- formationen zum Tagungsprogramm er- chen und die ehemalige Tiroler Siedlung halten Sie unter 02244 886 231 und kultur Aus diesem umfassenden Stoff entwi- in Zillerthal-Erdmannsdorf (Mysłakowice), @hausschlesien.de. ckelt der Autor einen Roman, der bei al- die alle zum erlebbaren kulturellen Erbe ler Schicksalhaftigkeit der Hauptfiguren Schlesiens gehören. TERMIN unterhaltsam ist. Geschont wird der Le- ser allerdings nicht: Gräueltaten Hitler- Ein Blick in unsere Region zeigt auch die Freitag, 28. April 2017, ab 14 Uhr Deutschlands spielen ebenso eine Rolle Beeinflussung hiesiger sakraler Gebäude Samstag, 29. April 2017, bis 18 Uhr wie die Leiden der aus der Heimat vertrie- durch den evangelischen Kirchenbau in benen Schlesier. Ihre Traditionspflege und Schlesien. So erlaubte die landesherrliche Erinnerungskultur, der aufkommende so- Genehmigung der Herzöge von Berg 1775 genannte Heimwehtourismus, aber auch den Reformierten, in Bergisch-Gladbach HUMBOLDTSTRASSE die Begegnungen zwischen deutschen eine Gnadenkirche zu bauen. ZWEI und polnischen Schlesiern werden the- matisiert. TERMIN In Kooperation mit der Initiative „Literatur im Siebengebirge e.V.“ veranstaltet HAUS Bei der Lesung im HAUS SCHLESIEN wird Sonntag, 2. Juli 2017 um 15 Uhr SCHLESIEN am Internationalen Museums- Gesterkamp seinen Roman vorstellen, Entgelt 5,– €, Mitglieder 3,– €

19 Sammlung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

EIN „KARTEN-WUNDER“ AUS WIEN IM HAUS SCHLESIEN

Seit dem Sommer 2014 befindet sich im runter eine Zeichenerklärung und eine „Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik“ Sammlungsbestand unseres Dokumen- Gebrauchsanweisung zur Auswahl bzw. (DWM), die sich damals im Besitz des Ber- tations- und Informationszentrums ein Einstellung des gewünschten Kartenteils. liner Großindustriellen Günther Quandt sogenanntes „Karten-Wunder“ aus Wien. Schlesien ist auf den Teilkarten 4, 5 und 9 befand. Die Nachfolgefirma ist heute die Dabei handelt es sich um einen Land- (Abb. 2) dargestellt. weltweit agierende Robotik-Firma KUKA karten-Apparat, der ab 1938 vom Wiener in Augsburg, die soeben von einem chine- Verlag Ed. Hölzel mit einer Karte des Deut- Das Bakelit-Gehäuse trägt oben den sischen Investor gekauft worden ist. schen Reiches ausgestattet wurde. Unser Schriftzug „Automobil-Karte 1939“ und Exemplar wurde von Dr. Tyrell auf dem unten das Buchstabenkürzel „DWM“. Diese Öffnet man das Bakelit-Gehäuse, so stellt Bonner Flohmarkt erworben und wird von Gehäuseart wurde bis April 1939 verwen- man fest, dass die Schiebekarten eine Da- Fachleuten als überaus selten eingestuft. det. Hersteller der Automobil-Karte war tierung „3. Aug. 1939“ tragen (rechts unten die Wiener „Propaganda-Gesellschaft“, in Abb. 2). Demnach gehört das Exemplar Der Landkarten-Apparat besteht aus ei- die Carl-Albert Loewenstein gehörte. Der zu einer hinsichtlich der politischen Reichs- nem schwarzen Bakelit-Gehäuse (33 x 18 bekannte Schulbuchverlag Ed. Hölzel war grenzen aktualisierten Nachauflage, bei der cm; Abb. 1) und enthält einen mechani- nach dem Ersten Weltkrieg in arge wirt- man ein „altes“ Gehäuse mit einer „neuen“ schen Schiebemechanismus, mit dessen schaftliche Schwierigkeiten geraten und Karte füllte. Der Atlashistoriker Jürgen Es- Hilfe dreizehn Teile einer Autokarte des musste, um das Überleben des Betriebs penhorst in Schwerte forscht über diese Deutschen Reiches angezeigt werden zu sichern, seine Kartographie auf neue, Automobil-Karte; ihm verdanken wir die können. Es ist also eine besondere hand- merkantile Produkte der Wirtschaft durch Fachinformationen zu dem seltenen Ob- liche Art eines analogen Straßenatlas, Übernahme von Lohnaufträgen umstel- jekt, zu dem bis jetzt noch kein zweites praktisch ein Vorläufer eines heutigen len. So wurden für die Automobil-Karte Exemplar dieser Art ermittelt worden ist. Er digitalen Autonavigators. Das Titelfeld verschiedene Werbepartner gewonnen, ist daran interessiert, von den Lesern gege- „Straßenkarte von Deutschland“ enthält darunter die Firma Siemens in Berlin. benenfalls Hinweise auf weitere Ausgaben eine Findkarte der dreizehn Einzelblätter Das vorliegende Objekt ist eine dieser dieses „Karten-Wunders“ zu erhalten (Kon- (Maßstab 1:1,5 Million, 24 x 14 cm), da- Werbeausgaben für die Berlin-Karlsruher takt-Mail: [email protected]). MS

Abb. 1: Ausgabe „DWM“ des „Karten-Wunders“ 1939 Abb. 2: Teilkarte 9 mit Oberschlesien, Posen und Danzig

20 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Neues aus Oberschlesien

DIE REAKTIVIERUNG STILLGELEGTER BAHNSTRECKEN IN OBERSCHLESIEN

Im letzten Jahr haben wir in „Schlesien Heute“ über die polnische Bahn (PKP) und die Renovierung der Linien und Bahnstei- ge berichtet, auf denen in absehbarer Zeit kein Personenzug halten wird. Nun gibt es weitere Neuigkeiten betreffend die Revita- lisierung längst stillgelegter Strecken. Eine betrifft die Wiederbelebung der Linie Krappitz – Neustadt. Diese Bahn der Neu- stadt-Gogoliner-Eisenbahngesellschaft wurde im Jahre 1896 in Betrieb genom- men und verband zwei Abschnitte der Oberschlesischen Eisenbahn-Gesellschaft, nämlich Oppeln – Gogolin – Ratibor so- wie Neisse – Neustadt – Cosel – Gleiwitz. Der Personenverkehr auf dieser Linie war bereits im Jahre 1991 eingestellt worden; das Oderhochwasser 1997 beschädig- Die Sicherung der Bahnübergänge mit Andreaskreuz und Stopp-Schild soll der Vergangenheit angehören, te die Eisenbahnbrücke so stark, dass sie die Sicherung soll jetzt durch Schranken bzw. die Unbrauchbarmachung der Übergänge erfolgen. stillgelegt wurde. Der verblieben Bahn- abschnitt Krappitz – Neustadt wird nun seit 2012 aufwändig für ca. 47 Milliarden PLN (ca. 11,2 Milliarden Euro) instandge- setzt. Wie die in Krappitz erscheinenden „Nowiny Krapkowickie“ vom 2. August berichten, ist die Strecke für Güterzüge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h zugelassen. Es bedeutet jedoch nicht, dass auf dieser Strecke auch Güter- züge fahren werden. Das Geld für die In- standsetzung kam aus dem Haushalt des Verteidigungsministeriums, da die Strecke eine strategische Bedeutung hat, verbin- det sie doch ein Militärdepot in Krappitz mit der Bahnlinie in Neustadt. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge will das Militär sie jedoch vorerst, abgesehen von regelmäßigen Inspektionsfahrten, gar nicht nutzen. Eine Nutzung durch den Per- Eisenbahnwagen auf dem Bahnhof in Gogolin sonenverkehr ist nicht möglich, da in die dafür nötige Infrastruktur nicht investiert wurde. Auch eine eventuelle Nutzung Auf einem Teil dieser Bahnstrecke, und haben. Zudem wird vom Besuch einer japa- durch den Güterverkehr, sollte es über- zwar zwischen Gogolin und der Oder in nischen Delegation berichtet. haupt daran interessierte Firmen geben, einem Wäldchen in Karlubitz, heute einem stößt auf Probleme wie die 55 Bahnüber- Stadtteil von Gogolin, spielte sich übrigens Auch im südlichen Oberschlesien wird gänge, die auf Nebenstraßen und Feldwe- im September 1939 die hohe Weltpolitik an der Bahn gebaut, und zwar an einem gen liegen. Auf den naturgemäß spärlich ab. Wie die „Nowa Trybuna Opolska“ in der Teilstück der ehemaligen Bahnstrecke Ra- befahrenen Straßen und Wegen wurden Ausgabe vom 29.10.2009 berichtete, stand tibor – Jägerndorf, einer Nebenbahn der sie bisher durch ein Stopp-Schild und ein dort zwischen dem 12. und dem 25. Sep- Wilhelmsbahn (Breslau – Oppeln – Cosel Andreaskreuz gesichert. Doch nach einer tember der „Führersonderzug“. Hitler fuhr – Gleiwitz). Der Bahnverkehr auf dieser neuen, am 20.Oktober 2015 in Kraft ge- von dort aus zum Feldflugplatz in Nieder Strecke wurde im Jahre 1873 eröffnet und tretenen Verordnung des Ministeriums Ellguth am Fuße des St. Annabergs, von wo im Frühjahr 2000 eingestellt. Eine private für Entwicklung und Infrastruktur müssen er vom Flugzeug aus die Fortschritte der Gruppe will den Güterverkehr zwischen Bahnübergäbe dieser Art durch Schran- bei der Eroberung Polens be- Ratibor und Bauerwitz wieder einführen. ken bzw. Unbrauchbarmachung gesichert obachtete. Dort soll sich für zwei Tage auch Die Sanierungsarbeiten dauern bereits an. werden. eine sowjetische Delegation aufgehalten AS

21 Gastronomie BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

FISCH, FISCH, FISCH

Am 7. Februar stellen wir unsere saisona- Während der Laufzeit wird sich die Karte le Fischkarte vor, natürlich mit frischem mehrmals verändern, weil wir ausschließ- Fisch aus der Region und mit Meeres- lich Frischfisch verarbeiten wollen. Freuen fisch direkt vom Großmarkt. Außer auf dürfen Sie sich in diesen Wochen auf Fel- moderne Rezepte greifen wir dabei auch chen aus dem Laacher See, Wels aus dem wieder auf alte schlesische Varianten zu- Rhein, Forellen und Karpfen aus dem na- rück. Anfangen wollen wir im Februar vor hen Sauerland und frische Meeresfische allem mit „Rheinischen Miesmuscheln“. nach Angebot.

FISCH UND MEERESFRÜCHTE

Suppen LIEBE MITGLIEDER, Hummerschaumsuppe LIEBE­ GÄSTE mit Einlage von Nordseekrabben und frischen Kräutern DES HAUSES, 6,90 €

Für ihre zahlreichen Besuche und die Kokos-Curry-Suppe freundlichen Gespräche, über die sich mit grünem Curry und Crevetten unser HAUS SCHLESIEN als lebendiger 5,50 € Treffpunkt im vergangenen Jahr freuen konnte, möchte ich mich, auch im Namen Kleine Gerichte und Vorspeisen meiner Kollegen und Mitarbeiter, herzlich bedanken. Meinen Dank möchte ich vor Frische Miesmuscheln „Rheinische Art“ allem unseren ehrenamtlichen Mitarbei- im Weißweinsud mit frischem Wurzelgemüse, terinnen und Mitarbeitern aussprechen, dazu schwarzes Körnerbrot und Butter die dem Haus mit großem persönlichem 11,50 € Einsatz auf vielen Feldern geholfen haben. Räucherlachs Besonders gefreut hat mich, dass unsere auf hausgemachten Kartoffelrösti mit frischem Blattspinat und Kräuterquark Wildwochen so gut angekommen sind. als Vorspeise 9,80 € Einige Gerichte aus dieser Karte werden als Hauptgericht 16,90 € wir in unsere Hauptkarte übernehmen, darunter die frische Wildbratwurst vom Hauptgerichte Reh und Wildschwein nach einem alten schlesischen Rezept, die für uns exklusiv Kabeljaufilet produziert wird. im eigenen Sud gedünstet an einer klassischen Senfsauce mit Petersilienkartoffeln und einem gemischten Beilagensalat Persönlich empfand ich das erste Jahr mit 16,90 € seinen vielfältigen Aufgaben als sehr ab- wechslungsreich und lehrreich zugleich. „Forelle Blau“ Einige Aufgaben konnten wir abschließen, ein zeitloser Klassiker, mit Nussbutter, Butterkartoffeln und frischem Gurkensalat andere – wie die weitere Stabilisierung 16,90 € des Gastronomiebetriebs, die Modernisie- rung und den Ausbau von Zimmern und Gegrillte Goldbrasse (Dorade Royal) Ausstattung – stehen bevor. Darauf, in den mit eigener Kräuterbutter, buntem Salatteller und Butterreis kommenden Monaten die mit dem Vor- 17,90 € stand erarbeiteten Planungen anzugehen und umzusetzen, freue ich mich. Nordseeschnitzel vom Schwein, überzogen mit einer Dill-Butter-Sauce und frischen Nordseekrabben, Dirk Kersthold dazu ein Tomatensalat und Kroketten Geschäftsführer 17,50 €

22 BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017 Gastronomie

OSTERBUFFET PFINGSTBUFFET

An den beiden Osterfeiertagen wird es besonders festlich. Raus aus dem Alltag, rein ins Feiertagswochende. An Pfingsten Gönnen Sie sich und Ihren Lieben ein Festtagsbuffet mit verwöhnt Sie unser Team mit kulinarischen Köstlichkeiten. Von ­besonderem Flair. Fisch und Fleisch über vegetarische Komponenten bis hin zu einem leckeren Dessertbuffet wird jeder Geschmack getroffen.

Preis 29,90 € pro Person Preis 27,90 € pro Person Kinder bis 6 Jahre sind unsere Gäste, bis 12 Jahre 15 € Kinder bis 6 Jahre sind unsere Gäste, bis 12 Jahre 14 €

Suppen Suppen

Sauerampfer-Rahm-Suppe mit Crevetten Curry-Kokos-Cremesuppe mit Gemüse-Reis-Taschen Milde Chili-Suppe mit Geflügelfleisch und Kartoffeleinlage Potpourri von Edelfischen und Meeresfrüchten

Vorspeisen Vorspeisen

Mönchkopfskäse an Feigen Lollipop vom Kaninchen Eier mit Bärlauchcreme gefüllt mit Mangold und Lakritzsauce Garnelenschwänze an milder Avocado-Mango-Salsa Gefüllte Gurkenkronen mit Senfcocktail von Krabben Terrine von Räucherlachs-Spinat und Forelle auf Marinierte Langustenschwänze Orangen Fenchel-Salat auf Salat von Schwarzen Linsen Poularde-Pastete an Schnittlauchcreme auf Kalbsrückencarpaccio Tomaten-Frühlingslauch-Salat mit geröstetem Knoblauch und Thymian Verschiedene Blattsalate der Saison Verschiedene Blattsalate der Saison Frisches aus der Backstube mit diversen Buttervarianten Frisches aus der Backstube mit diversen Buttervarianten und Schmalz Hauptspeisen Hauptspeisen Gegrillte Goldbrasse-Filets Geschmorte Hasenkeule in Orangenjus an jungem Spinat mit Kirschtomaten und ­Zitronenbutter an Gemüsereis mit Bandnudeln Gefüllte Putenoberkeule Gegrillte Lammkeulenscheiben mit Thymian-Bärlauch-Butter tranchiert auf tomatisiertem ­Kartoffel-Gemüse und Prinzessbohnen, dazu Kartoffelgratin Cordon bleu vom Schwein Saltimbocca vom Seeteufel mit Büffelmozzarella und mit Camembert und Preiselbeeren gefüllt in Rahmbratensauce ­Rauchschinken gefüllt auf gesäuerte Rote Beete mit Spinat und Kroketten Süßkartoffel mit Mangold gefüllt und Ziegenkäse gratiniert Lasagne vom grünen Spargel

Desserts Desserts

Osterkranz mit Mandeln und Hagelzucker Blaubeer-Tarte mit Vanillecreme Fruchtige Creme „Charlotte“ mit Löffelbiskuit Halbgefrorenes von der Maracuja mit Mangospalten Halbgefrorenes von Erdbeeren und Pfirsich Erdbeerpanacotta

23 Zu guter Letzt BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 1 | 2017

BRIEF AUS DEM 09. März HAUS SCHLESIEN

2017 Herausgeber 19:00 Uhr HAUS SCHLESIEN –Deutsches Kultur- und Bildungszentrum e. V. – Ringelspiel V.i.S.d.P.R. Dr. Albrecht Tyrell

Redaktion Bernadett Fischer

Mitarbeiter dieser Ausgabe Sabine Beringer Silke Findeisen Bernadett Fischer Dieter Göllner 1947Literarisch-musikalisches Kabarett Dirk Kersthold Ruth Monicke Ein Konzertabend mit Edmund Nicks Vertonungen der Erich Kästner Sydonia Morcinek Texte, ergänzt durch Gedichte von Mascha Kaléko und Kästner. Vorge- Prof. Dr. Michael Pietsch tragen von der Sopranistin Kornelia Reinke und dem Schauspieler Bernt Nicola Remig Hahn, begleitet am Gerhart-Hauptmann-Flügel von Kerstin Mörk. Adrian Sobek Manfred Spata Eintritt 9,- €, Mitglieder 5,- € – Kartenvorbestellung unter 02244 886 0 Dr. Inge Steinsträßer Dr. Albrecht Tyrell Adam Wojtala KONTAKT ÖFFNUNGSZEITEN Bankverbindung HAUS SCHLESIEN RÜBEZAHLSTUBE Volksbank Bonn Rhein-Sieg e.G. Dollendorfer Str. 412 Di-So 06:30-23 Uhr IBAN DE68 3806 0186 2601 3180 19 53639 Königswinter Küche bis 22 Uhr BIC GENODED1BRS Tel. +49 (0)2244 886-0 Fax +49 (0)2244 886-100 AUSSTELLUNGEN Druck Siebengebirgsdruck GmbH & Co. KG, Di-Fr 10-12 Uhr und 13-17 Uhr Bad Honnef [email protected] Sa, So und Feiertage 11-18 Uhr www.hausschlesien.de Auflage www.facebook.com/hausschlesien Montags Ruhetag 3000 Exemplare

ANFAHRT Nachdruck erlaubt, Von Köln oder Koblenz mit der DB nach Von Bonn und Königswinter Linie 66 bis Belegexemplar erbeten! Niederdollendorf Bahnhof, weiter mit Bus Oberdollendorf, weiter mit dem Bus Linie Namentlich gekennzeichnete Linie 520 bis Heisterbacherrott 520 bis Heisterbacherrott Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. L193 A59 A3

B42 Bonn A562 L268 Oberpleis B9 HAUS SCHLESIEN

L268 Heister- Ausfahrt bacherrott Siebengebirge Bonn Der nächste Brief aus dem Bad Godesberg L331 HAUS SCHLESIEN erscheint Königswinter im Mai 2017.

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