74 Das andere Kino Enno Patalas, Thomas Struck und Werner Nekes bei den Westdeutschen Kurzfilmtagen in 1968 sehr weitgefasst: Filmemacher,engagierter definierteDasandereKino hatten. HelmutHerbst, und einerderOrganisatoren verbannt nicht zugelassenoderinNebenprogramme die 1967viele Werke desjüngstenFilmnachwuchses FestivalsinOberhausenundMannheim,etablierten oder Beschränkungen wie bei den Auswahlgremien Tagen undNächtenalleeingereichtenFilme, ohne te fand ineinemaltenKinoderGrindelalleedieers- Vor 50Jahren, genau: vom16. bis18. Februar1968 Hamburger Filmschaustatt. Gezeigtwurdenindrei 4. Filme, die eher dem Bereich der bildenden Kunst 3. Filme, denendiesogenannten bürgerlichen 2. PolitischeFilme, diewegen ihrerSystem-Kritik 1. Filmemiteinemhohen Anteil an Innovation, die gorien, denendieFilmkritik hilflosgegenübersteht. zuzurechnen sindals dentraditionellenFilmkate- Sittengesetze gleichgültig sind. bisher keineChancehatten. konsums benachteiligtwerden. von dentraditionellenGewohnheiten des Film-

Das andere Kino1968 Bildenden Kunst oft näher als den traditionellen Filmka - hergebrachten Formen der Vorführung undstehender gefunden hat. DieseFilmebrechenzum Teil mitden Publikum Galerien undFilmklubs bereitseingroßes eine neue Art von Filmen, die auf Festivals, in Museen, Cinema entstand in den letzten Jahren in Deutschland wicklung inden Vereinigten desNewAmerican Staaten war: geprägt Hoffnungen großen der Filmemacherwieder, dievonÜberschwangund Winfrid ParkinsonimMai1968die Aufbruchsstimmung wieder.« Anderes, sodeutlichundschön, nicht wiespäter Films. Und, zurückgeblickt, eswaralsEinheit, alsein sich bereitsdaskompletteBildeinesNeuenDeutschen freie, Filmschau. unabhängige Indiesendrei Tagen bot Dietrich Kuhlbrodtschreibtrückblickend: »Dieerste In der»Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«gab benötigen. 5. Filme, diewegenihrerungewöhnlichen Technik medium etc.)eineneue Vertriebs-Organisation (z.B. 16mm-Filme, Mehrfachprojektionen, Inter- »Parallel zu der Ent- tegorien. Die sogenannten bürgerlichen Sittengesetze sind ihnen meist gleichgültig oder werden von ihnen hemmungslos aufs Korn genommen. Wegen der formalen Eigenwilligkeit und der Sys- temkritik, die fast allen diesen Filmen eigen sind, werden sie von breiten Kreisen der Filmkritik nur allzu gern über einen Kamm geschoren und als Spielerei- en, Provokationen oder gar ›Ferkeleien‹ abgetan. Die Filmmacher glauben aber, dass ihre Filme auf die Dauer einen erheblichen gesellschaftlichen Effekt er- zielen, dessen Wirkung durchgreifender ist, als man bei oberflächlicher Betrachtung glauben mag. Ihr Ziel ist es, die ›etablierte Filmkultur, die sich mit Hilfe von 11.54 h 9.12.1967, , WINKELMANN, ADOLF Selbstkontrolle, Bewertungsstelle und Filmförderungs- Unbewegliche – Häuser, wartende Passanten, Straßen- gesetz am Leben hält, durch eine eigene Verleihorga- züge – gespenstisch um ihn herumbewegt. Der dazu nisation zu überrunden‹. Diese Verleihorganisation, die erklingende Gregorianische Gesang verdichtet den sogenannte Cooperative unabhängiger Filmemacher, seltsam sakralen Eindruck, den dieses Selbstporträt erlaubt schon jetzt kleinen Gruppen Interessierter, diese auf den Zuschauer macht. Die Anstrengung, die man Filme zu erschwinglichen Preisen zu entleihen. Auf dem dem frierenden Akteur ansieht, ist auf das ungeheure IV. Experimentalfilmfestival, das im Dezember 1967 in Gewicht der Kameraapparatur zurückzuführen. Vor ei- Knokke stattfand, traten Lutz Mommartz, Werner Nekes ner Bratwurstbude findet die Tortur ein Ende: Adolf Win- und Hellmuth Costard zum ersten Mal mit ihren Filmen kelmann stärkt sich an einer Bratwurst. Damit endet in den internationalen Wettbewerb. Einige dieser Filme das Acht-Minuten-Protokoll. Der unabweisbar doku- wurden mit Preisen ausgezeichnet, u.a. Mommartz für mentarische Charakter des Films erlaubt einem nicht, SELBSTSCHÜSSE. das in der Schlussaktion sich aufhellende Gesicht, die Wenige Monate zuvor hatte die Jury der Mannhei- ersichtliche Zufriedenheit, allegorisch zu verstehen. Der mer Filmwoche noch den Hamburger Filmern den Ein- Akteur reagiert nicht versöhnlich oder gar beglückt auf tritt in den Wettbewerb verweigert. Kurzentschlossen seine Mitpassanten, sondern auf seine Bratwurst... kündigten sie daraufhin in Mannheim ein eigenes Fes- Es ist der Filmkritik und der Öffentlichkeit inzwi- tival an, die Hamburger Filmschau. Diese Repräsentati- schen deutlich geworden, dass das sogenannte Andere on des Anderen Kinos wurde im Februar dieses Jahres Kino keine Modeerscheinung ist. Hinter den Exponen- in angeboten. Das Festival war in seiner Art ten dieser Entwicklung – Mommartz, Nekes, Winkel- einmalig. Jeder rechtzeitig angemeldete Film war zuge- mann und Costard – steht eine Reihe von Regisseuren, lassen, die Jury, die den Preis vergab, bestand aus den die dem Anderen Kino zum Durchbruch verhelfen wer- Regisseuren, die Filme eingereicht hatten. Es wurden den. Auf den II. Internationalen Filmtagen, die Ende Mai insgesamt 139 Beiträge von über fünfzig Filmemachern in Hof stattfinden, wird man sehen, welche weiteren gezeigt. Talente sich um die Gunst des progressiven Filmpub- Starke Beachtung fand der inzwischen vom Fern- likums bewerben.« sehen mehrfach gezeigte Film ADOLF WINKELMANN, In der ersten Aprilwoche 1968 kam es bei den KASSEL, 9.12.1967, 11.54h, der den gleichnamigen Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen zum Regisseur bei einem Spaziergang durch das dezember- Eklat, als die Festivalleitung auf politischen Druck den kalte Kassel zeigt. Dieses Selbstporträt entstand ohne vom Hamburger Filmemacher Hellmuth Costard ein- jede fremde Mithilfe: An seinem Oberkörper hat Win- gereichten provokanten Film BESONDERS WERTVOLL Das andere Kino kelmann eine Stützapparatur befestigt, auf der er seine kurzfristig aus dem Programm nahm, weil sie ein Ein- 75 Kamera vor sich herträgt. An der Kamera ist ein Rück- schreiten der Staatsanwaltschaft befürchtete. Mehrere spiegel angebracht, in dem er die Reaktionen der Pas- Dutzend Filmemacher unterzeichneten daraufhin eine santen verfolgen kann, Gelächter, Grinsen, Gleichgül- Solidaritätserklärung und zogen ihre Filme zurück. Eini- tigkeit, belustigtes Einverständnis. Da die Kamera alle ge davon liefen dann wenige Wochen später auf den 2. Richtungsänderungen des Akteurs Winkelmann mit- Internationalen Hofer Filmtagen, dem selbsternannten macht, steht der sich bewegende Filmer Winkelmann »Kleinsten Filmfestival der Welt«, zu dem Filmema- im Film starr an derselben Stelle, während sich alles cher Heinz Badewitz einlud: »Filme werden nicht nur für die Filmer und Kritiker gemacht, meinen wir, des- chern der Hamburger geforderten Abkapselung gegen halb sind alle, die lange, kurze, bunte, schwarzweiße, die ›etablierte Filmkultur‹ verurteilen sie sich selbst zu stumme und laute Filme lieben, herzlich eingeladen, einem Ghettodasein. Je mobiler die Filmemacher sein ihren Mai-Ausflug diesmal nach Hof zu unternehmen. werden, je leichter sie es sich machen, über die Gren- Gastgeber sind Heinz Badewitz und die Galerie Werner zen zwischen kommerziellem und nichtkommerziellem Weinelt.« Die in vier Kinos stattfindenden Filmtage in Film zu wechseln, desto freier wird der Film sein.« Im familiärer Atmosphäre (Badewitz: »In Oberhausen und Januar 1969 notierte er: »Was ist nun mehr zu wün- anderswo reden die Offiziellen, und die Regisseure schen: Der Amateurismus, der dieses Kino weiterhin schweigen. Warum soll es mal nicht umgekehrt sein?«) sporadischen Nachtvorstellungen an drei oder fünf etablierten sich als zweites von Filmemachern selbst Orten vorbehalten, für aber vom Druck des Marktes be- organisiertes Festival neben der Hamburger Filmschau. wahren würde – oder der Professionalismus, der eini- Im Herbst stand München im Mittelpunkt der Ent- gen Filmen eine weitere Verbreitung und ihren Autoren wicklung: Am 1. Oktober eröffneten Helmut Rings eine wirtschaftliche Basis verschaffen würde, sie aber und Hannes Fuchs in der Westendstraße Das andere alle in die Disziplin des Konkurrenzkampfes nähme?« Kino, das täglich ein »permanentes Festival« bieten Beim Stuttgarter Wochenende der Filmemacher sollte, ausschließlich mit 8mm- und 16mm-Filmen und der 2. Hamburger Filmschau im März 1969 zeigten »ohne FSK-Zensur«, nach der Devise »Papas Kino ist sich die immer größer werdenden Risse der Bewegung. noch nicht tot, Bubis Kino ist es schon«. Doch mangels Die in München organisierten Filmemacher zogen ihre Zuschauerresonanz musste es bereits Ende Januar Filme aus dem Hamburger Programm zurück und prä- 1969 wieder schließen. Das undependent film cen- sentierten sie außerhalb der Filmschau. Der in Stuttgart ter (ufc) hingegen zeigte ab 1968 Undergroundfilme gegründete Südcoop-Filmförderungs-Verein trat als in Einzelveranstaltungen in einem angemieteten Kino weiterer Verleih für Underground-Filme in Erscheinung. (zunächst im Occam-Studio, dann in der Filmburg, in Enno Patalas stellte fest: »Das andere Kino, der unab- den Augusta-Lichtspielen und schließlich ab 1969 im hängige Film als Gegenmilieu zum kommerziellen Kino, Rottmann-Theater). Vom 12. bis 17. November 1968 hat sich sehr schnell als Ideologie entlarvt«. Die Szene veranstaltete es in den Augusta-Lichtspielen und im zersplitterte, der Traum von einem »Sammelbecken Künstlerhaus das Erste europäische Treffen unabhän- aller subterranen Filmaktivitäten« zerbrach. Nachdem giger Filmemacher. Dort vollzieht sich eine folgenreiche sich in Hamburg auch noch eine Sozialistische Fime- Fraktionierung der Bewegung: Die in Hamburg tonan- macher Cooperative abspaltete, resümierte Helmut gebenden Thomas Struck, Hellmuth Costard und Adolf Herbst rückblickend, dass »aus dem Miteinander von Winkelmann waren erst gar nicht eingeladen worden politisch und ästhetisch Radikalen ein Nebeneinander und wurden als »Ideenfilmer« abgekanzelt. Sich selbst und dann ein Gegeneinander geworden« war. bezeichnete die Gruppe um Wilhelm und Birgit Hein, Die acht nach Themen zusammengestellten Film- Klaus Schönherr und die Wiener Aktionisten als die programme zeigen einen Querschnitt durch die Filme, »kreativen Avantgardisten«, während sie von der an- die in den Jahren 1968 und 1969 unter dem Label Das deren Fraktion als »Malformalisten« abgetan wurden. andere Kino gelaufen sind. Die stilistische Vielfalt ist Auch wurde in München beschlossen, ein Verleihzen- ebenso beeindruckend wie die Herkunft der Filmema- trum des »unabhängigen Films« zu gründen, das sich cher, die aus allen Teilen Westdeutschlands stammen, durchaus in Konkurrenz zur »gleichmacherischen« meist als Selfmademen, aber oft auch aus dem Umfeld Hamburger Filmemacher Coop befand, die bereits im Studentischer Filmclubs oder der ersten deutschen Sommer 1968 ein Verleihprogramm vorgelegt hatte. Filmschulen in München, Ulm und Berlin. Wir freuen Der Versuch, Das andere Kino zu vermarkten und uns, dass einige der Filmemacher bei den Vorführun- Das andere Kino wirtschaftliche Strukturen zu entwickeln, wurde mit gen anwesend sein werden. 76 Skepsis betrachtet. Enno Patalas, der die Entwicklung in Stefan Drößler der Zeitschrift »Filmkritik« aufmerksam verfolgte, schrieb schon im April 1968: »Dass der Verleih von billig produ- Warum hast Du mich wachgeküßt? | BRD 1967 zierten Filmen, vor allem 8mm- und 16mm-Filmen, an | R+B: Hellmuth Costard | K+D: Barbara Rieck | 3 Filmclubs, Galerien, Organisationen, vielleicht später an min – Selbstschüsse | BRD 1967 | R+B+K+D: Lutz eigene kleine Kinos in Universitätsvierteln, ›das Kino im Mommartz | 7 min – Adolf Winkelmann, Kassel, herkömmlichen Sinne nutzlos machen‹ werde, ist nur 9.12.1967, 11.54h | BRD 1968 | R+B+K+D: Adolf ein großmäuliges Versprechen. Mit der von den Spre- Winkelmann | 8 min – Es spricht: Ruth Schmidt | BRD 1968 | R+B: Adolf Winkelmann | K: Hans Grasshoff Werner Nekes | D: Dore O. | 10 min – Zipzibbelip | BRD | D: Ruth Schmidt | 12 min – Weg zum Nachbarn | 1968 | R+B+K: Werner Nekes | 8 min – Rohfilm | BRD BRD 1968 | R+B+K: Lutz Mommartz | D: | 11 min – 1968 | R+B+K: Wilhelm & Birgit Hein | 20 min – Polly | Besonders wertvoll – BRD 1968 | R+B+K: Hellmuth BRD 1969 | R+B+K: Rolf Wiest | M: Heinz Martin | 9 min Costard | D: Hellmuth Costard, Hans Toussaint | 11 min – Windstill | BRD 1969 | R+B+K: Franz Winzentsen | – Der warme Punkt | BRD 1968 | R: Thomas Struck 12 min – Alaska | BRD 1969 | R+B: Dore O. | K+D: | B+D: Hellmuth Costard, Thomas Struck | K: Christian Dore O., Werner Nekes | 17 min – Neue Formen des Widuch | 20 min – Der goldene Schuß | BRD 1968 | Animations- und Collagenfilms, surreale Geschichten, R+B+D: Winfrid Parkinson | K: Rainer Lohöter | 8 min Experimente mit dem Film als Material, die Zerlegung – Das Sonnenbad | BRD 1968 | R+B: Bernd Upnmoor des Films in Einzelbilder und die Schaffung neuer Be- | K: Adolf Bollmann | D: Heidi Köhne | 9 min – Heinz wegungsabläufe, die Zerstörung des Filmbildes, neue Badewitz bildfüllend | BRD 1969 | R+B+K+D: Heinz Realitäten in einem Traumfilm. Im Flickerfilm SCHNITTE Badewitz | 6 min – Filmemacher entdecken die Mög- FÜR ABABA prallen Kader von grünen Start- und roten lichkeiten der Kamera, gewähren ihr ein Eigenleben, Endbändern aufeinander, in ROHFILM »befreit sich das filmen sich selbst oder andere, die auf den filmenden Material von einer Last, die ihm unabänderlich aufge- Filmemacher reagieren, und provozieren: Hellmuth bürdet schien: Es attackiert das ihm fremde Bild, löst es Costard lässt einen Penis die Rede eines Bundestags- in Grautöne auf, beschädigt und beschmutzt es, macht abgeordneten rezitieren, Lutz Mommartz nimmt das Bedeutung fragwürdig, gar uninteressant. Und teilt Motto der Oberhausener Kurzfilmtage wörtlich. seine Befreiung mit, auf wild-schöne Weise.« (Dietrich  Mittwoch, 10. Januar 2018, 21.00 Uhr | Zu Gast: Win- Kuhlbrodt) frid Parkinson  Mittwoch, 24. Januar 2018, 21.00 Uhr

Die rote Fahne | BRD 1968 | R+B: Gerd Conradt Dämonische Leinwand: Auf zu den Sternen | BRD | K: Charles Völsen | D: Thomas Giefer, Thomas Mit- 1969 | R+B+K: Klaus Wyborny | D: Rainhild Lüders, scherlich, Hans-Rüdiger Minow, Hans Behringer, Gerd Sybille Nabel, Susanne Nabel, Elna Doce, Franz Win- Conradt, Holger Meins | 13 min – De opresso liber zentsen, Ursula Winzentsen, Joachim Wolff, Christian | BRD 1968 | R+B+K: Carlos Bustamante | 5 min – Willig, Klaus Wyborny | 89 min | »Ein Bündel Science- Ihre Zeitungen | BRD 1968 | R+B: Harun Farocki | K: Fiction-Filme des damals frisch vom Physiker zum Skip Norman | D: Harun Farocki, Helke Sander, Chris- Filmamateur konvertierten Wyborny. Der Fiction-An- tian Semler, Christiane Schily, Urs Müller-Plantenberg teil des Wortes steht nicht für die Extrapolation einer | 18 min – Stadtführer für und Umgebung | gelackten Oberfläche, für die Weiterrechnung reprä- BRD 1969 | R: Manfred Vosz | B: Oskar Neumann | K: sentativer Glätte, sondern für die erfrischend schäbi- Dietrich Schubert | 17 min – Demonstrantenselbst- gen Wege des Privaten in einer ausgezirkelten Welt. schutz | BRD 1969 | R+B+K: Dietrich Schubert | Renewal durch Pathos könnte das Programm lauten. 7 min – Nicht löschbares Feuer | BRD 1969 | R+B: In WILLIAM PARMAGINO existieren die Menschen als Harun Farocki | K: Gerd Conradt | D: Harun Farocki, Eintagsfliegen, begabt mit unglücklichem Bewußt- Gerd Volker Bussäus, Michael Busse, Carolin Gremm, sein, und AUF ZU DEN STERNEN geht es ohne dazwi- Gardi Deppe, Ingrid Oppermann | 23 min – Polizeifilm schengeschaltete Verkehrsmittel oder Medien direkt | BRD 1969 | R+K: | B: Albrecht Göschel, aus dem Wohnzimmer oder im Wohnzimmer selbst.« Wim Wenders | D: Jimmy Vogler, Kasimir Esser, Peter () Die einzelnen Kapitel sind ursprüng- Frötschl | 11 min – Experimentelle Formen des Agita- lich in 8mm gedrehte Filme, die auf 16mm abgefilmt tionsfilms im Kontext der Studentenunruhen in Berlin: wurden: A CROWD IN THE FACE (1968, 7 min), HOME der Kampf gegen die Springer-Presse, das politische SWEET HOME (1968, 13 min), AUF ZU DEN STERNEN Das andere Kino Establishment mit NS-Vergangenheit, den Vietnamkrieg (1968, 20 min), CHIMNEY PIECE (1968, 35 min) und 77 und gegen Polizeieinsätze. DAS ABENTEUERLICHE ABER GLÜCKLOSE LEBEN DES  Mittwoch, 17. Januar 2018, 21.00 Uhr WILLIAM PARMAGINO (1969, 25 min).  Mittwoch, 31. Januar 2018, 21.00 Uhr | Zu Gast: Klaus Schnitte für ABABA | BRD 1967 | R+B+K: Werner Ne- Wyborny kes | 12 min – Staub | BRD 1967 | R: Franz & Ursula Winzentsen | B+K: Franz Winzentsen | 5 min – Jüm- Von Rosa von Praunheim | BRD 1968 | R+B+M: Rosa Jüm | BRD 1967 | R+B: Werner Nekes, Dore O. | K: von Praunheim | K: Dieter Krammig | D: Carla Aulaulu | 12 min – Himmel hoch | BRD 1968 | R+B+K: Wer- | R+B: | K: Michael Fengler ner Schroeter | D: Steven Adamczewski, Rita Bauer, | D: Christoph Roser, Marite Greiselis, Rainer Werner Joachim Bauer | 10 min – Striptease und Eman- Fassbinder, Greta Rehfeld, Liselotte Eder | 12 min – zipation | BRD 1969 | R+B+K: Irm & Ed Sommer | Na und …? | BRD 1967 | R: Helmut Herbst, Marquard 9 min – Schwestern der Revolution | BRD 1969 | Bohm | B: Marquard Bohm | K: Nils-Peter Mahlau | D: R+B+K: Rosa von Praunheim | D: Carla Aulaulu, Jo- Marquard Bohm, Petra Krüger, , Wolf Redl | hannes Flütsch, Luzy Kryn, Werner Schroeter, Dietmar 34 min – Manöver | BRD 1967 | R+B: May Spils | K: Kracht, Steven Adamczewski | 20 min – Argila | BRD Hubs Hagen | D: Werner Enke, May Spils, Henry van 1969 | R+B+K: Werner Schroeter | D: Gisela Trowe, Lyck | 10 min – Jane erschießt John, weil er sie Magdalena Montezuma, Carla Aulaulu, Sigurd Salto | mit Ann betrügt | BRD 1968 | R+B: Rudolf Thome | K: 33 min – Underground, Travestien, übersteigerte Ge- Hubs Hagen, Niklaus Schilling | D: Elke Haltaufderheide, fühle, Opernarien und Schlagermusik, hohle politische Alf Brustellin, Eva-Maria Ott, Marquard Bohm | 15 min Phrasen, erotische Stilisierungen und pathetische Lie- – Das alltägliche Leben, der Traum vom Kino, Antihel- bestragödien. Werner Schroeters faszinierende Doppel- den, langhaarige Gammler und Töchter aus gutem Hau- projektion ARGILA. »Werner Schroeter Superstars, vor- se. Die zweite Generation der »jungen deutschen Fil- an Carla Aulaulu, Magdalena Montezuma und, believe it memacher« richtet ihre Kurzfilme nicht mehr nach den or not, Gisela Trowe, leben vor der Kamera ihre Träume. Vorgaben des »Kulturfilms« aus, sondern dokumentiert Sie kennen keine Hemmungen, leiht ihnen doch das unmittelbar die Probleme junger Leute und reflektiert Playback die schönsten Stimmen – jede darf, was ihr die Zeitstimmung sowie das Aufbegehren gegen einge- Herz erfüllt, so schön singen wie die Callas oder die fahrene Konventionen. Valente, wo gibt es das? Ihr Exhibitionismus ist heiter  Mittwoch, 21. Februar 2018, 21.00 Uhr und ansteckend.« (Enno Patalas)  Mittwoch, 7. Februar 2018, 21.00 Uhr Der Bräutigam, die Komödiantin und der Zuhälter | BRD 1968 | R+B: Jean-Marie Straub & Danièle Huillet Renate | BRD 1968 | R+B+K: Recha Jungmann | 13 min | K: Hubs Hagen, Niklaus Schilling | D: Irm Hermann, – Candy Man | BRD 1968 | R+B: Ingemo Engström | Hanna Schygulla, Peer Raben, Rudolf Waldemar Brem, K: Urs Abersold | D: Gerhard Theuring, Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Lilith Ungerer | 23 min – Matthias Weiss, Edda Köchl, Jimmy Vogler | 15 min – 100 Blatt Schreibblock | BRD 1968 | R+B+K: Vlado Under My Thumb | BRD 1968 | R+B: Martin Müller | K: Kristl | D: Helmut Rings, Erika Rings, Susanne Spielvo- Hubs Hagen, Niklaus Schilling | D: Elke Haltaufderheide gel, Jan Lenica, Helmut Friedel | 28 min – Film 68 | | 3 min – Alabama: 2000 Light Years | BRD 1969 | BRD 1969 | R+B+K: Hannes Fuchs | 25 min – Maß- R+B: Wim Wenders | K: Robbie Müller, Wim Wenders | nahmen gegen Fanatiker | BRD 1969 | R+B: Werner D: Paul Lys, Peter Kaiser, Werner Schroeter, King Am- Herzog | K: Dietrich Lohmann, Jörg Schmidt-Reitwein paw, Christian Friedel 21 min – Amon Düül II Play | D: Petar Radenkovic, Mario Adorf, Hans Tiedemann, Phallus Dei | BRD 1969 | R+B: Rüdiger Nüchtern | K: Peter Schamoni, Herbert Hisel | 13 min – Vier Filme von Rüdiger Nüchtern, Matthias Weiss, Wim Wenders | mit radikalen Individualisten, die ihre ganz eigenen Wege Amon Düül II | 28 min – Das Cinema-Verité-Porträt ei- gingen. Jean-Marie Straub und Vlado Kristl unterzeich- nes Teenagers, der Beatles-Platten neben Trotzkopf-Li- neten nicht das Oberhausener Manifest und verwei- teratur besitzt. Szenen aus einer Wohngemeinschaft, gerten sich dem Jungen Deutschen Film ebenso wie nach einem Musikstück von Donovan. Ein Stück der Hannes Fuchs, über dessen Verbleiben nichts bekannt Rolling Stones als Filmclip in CinemaScope. Versatzstü- ist, und Werner Herzog, der die meisten seiner Filme cke eines Gangsterfilms, eine Kneipe mit Musicbox, ein außerhalb Deutschlands realisierte. Ihre experimen- Song von Bob Dylan und eine lange Autofahrt. Amon tellen Kurzfilme, die mit herkömmlichen Konventionen

Das andere Kino Düül II spielen den Titelsong ihres Debütalbums, der brachen, fanden nicht den Weg als Vorfilme in die Ki- 78 Film hebt ab zu einer Fahrt in eine irreale Landschaft, nos, sondern liefen nur in Filmclubs, in Filmmuseen und eingerahmt vom Sonnenaufgang und -untergang. auf Festivals.  Mittwoch, 14. Februar 2018, 21.00 Uhr | Zu Gast: Rü-  Mittwoch, 28. Februar 2018, 21.00 Uhr diger Nüchtern

Sonnabend, 17 Uhr | BRD 1967 | Ula Stöckl | K: Alfred Tichawski | 16 min – Das kleine Chaos | BRD 1967