Architektur vorORT 125 27|11|2015

VS Dorf Schulstraße 5 6923 Lauterach

vai Projektdaten Vorarlberger Architektur Institut Marktstraße 33, 6850 +43 5572 51169 Bauherr [email protected] www.v-a-i.at Marktgemeinde Lauterach ImmobilienverwaltungsGmbH & Co KG Hofsteigstraße 2a, 6923 Lauterach

Architektur Ausführung: Arch.büro Feyferlik/Fritzer, Graz Baumeister: i+R Bau GmbH, Lauterach; Gerüstarbeiten: Pfeiffer GmbH + Co KG, Lauterach; Heizung/Lüftung/Sanitär: Opbacher Installationen Ingenieure | Fachplaner GmbH, Fügen; Elektroinstallationen: Elektro Willi GesmbH & Co KG, Statik: DI Johann Birner, Graz ; Schwarzdecker-Bauspengler-Dach: Rusch Abdichter, Spengler ÖBA Hochbau: DI Gernot Thurnher ZT-GmbH, Feldkirch + Dachdecker GmbH, ; konstruktiver Stahlbau: Biedenkapp TGA-HKLS: LPS GmbH, Kindberg Stahlbau GmbH, Wangen(D); Zimmermeisterarbeiten: oa.sys baut gmbh, ÖBA TGA-HKLS: Ingenieurbüro Walter Pflügl, Bregenz ; Trockenbauarbeiten: Ausbau Bohn GmbH, Dornbirn; TGA-ELT / ÖBA TGA-ELT: optech, Graz Estricharbeiten: Burtscher Böden GmbH, Nüziders; Schlosserarbeiten: Bauphysik: Spektrum GmbH, Dornbirn Johannes Klocker GmbH, Dornbirn; Holzfenster: Zech GmbH, Götzis; Baumbegutachtung: Topiaria GmbH, Kiel (D) Holztüren: Josef Feuerstein GmbH & Co KG, Nüziders; Baumpflege & begl. Baumschutz: Grünkonzept GS GMBH, Prüfstatik: gbd ZT GmbH, Dornbirn Verputzarbeiten: Pfeiffer GmbH + Co KG, Lauterach; Fördertechnische Baustellenkoordination: Kurt Gau Planungs- und Baukoordination, Anlagen: OTIS GmbH, Dornbirn Feldkirch Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde: Umweltverband Vorarlberger Fotos Gemeindehaus, Dornbirn; Energieinstitut , Dornbirn; Roswitha Natter Spektrum GmbH, Dornbirn

Objektdaten Planung Mai 2012 – lfd. Grundstücksfläche 6482 m² Bauzeit 2014 – 2017 Bruttogeschoßfläche 4382 m² 1. Bauabschnitt (Cluster C+D): Nutzfläche 3634 m² Frühjahr 2014 - Frühjahr 2015 bebaute Fläche 3078 m² 2. Bauabschnitt (Cluster A+B): umbauter Raum 19.230 m³ Sommer 2015 - Sommer 2016 3. Bauabschnitt (Adaptierung Bestand, Neubau Energiekennwert A (<4,5 kW/m²a) Turnsaal+Aula): Sommer 2016 - Sommer 2017 Konstruktion Stahlbeton - Stahl - Holz

Baukosten: brutto: € 12,85 Mio Architektur vorORT 125 27|11|2015 Projektbeschreibung

Neue pädagogische Wege werden im Neubau der Volksschule Lauterach eingeschlagen - in einem für Vorarlberg architektonisch eher untypischen Gebäude.

Veranlasst durch die steigenden Schüler/innenzahlen an der Volksschule sahen sich Gemeindevertreter/innen und Lehrer/ innen verpflichtet, ein neues Raumangebot für die Schule zu erhalten, welches heutigen und zukünftigen pädagogischen Vorstellungen gerecht werden kann. Dem 2012 europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb, dessen Ergebnis im ersten Bauabschnitt bis heute realisiert wurde, gingen intensive Überlegungen zur zukünftigen Pädagogik und Architektur seitens der Gemeindevertreter/innen und Lehrer/innen voraus: zur Ganztagsschule mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten, zur Integrativen Schulform, zur Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung der Kinder und zu unterschiedlichsten Gruppen - Lernformen, wie z. B. Gruppenlernen, Teamteaching und haptischem Erleben. Die Ergebnisse dieser Überlegungen fanden im Entwurf der Wettbewerbsgewinner Feyferlik / Fritzer räumliche und architektonische Umsetzung. Das auf Clustern basierende Schulgebäude konnte Wettbewerbsjury, Gemeinde und zukünftige Nutzer/innen gleichermaßen überzeugen.

Der Wettbewerbsentwurf zeichnet sich dadurch aus, dass das bestehende Gebäude im Wesentlichen in seinem Erscheinungsbild belassen wir und das Neue, die „Clusterschule“, eingeschoßig um das Alte „ausgestreut“ wird. Der schützenswerte, alte Baumbestand und die bestehenden Wegebeziehungen über das Schulgrundstück sind Bestandteil des Entwurfskonzeptes. Fließende und flexible Raumgrenzen im Inneren des Gebäudes, wie auch vom Innenraum in den Außenraum, sind ein Merkmal dieses eingeschoßigen Neubaus. Sie bietet neben flexiblen, unterschiedlichen Lernformen gerecht werdenden „Klassenräumen“ innen und außen vielfältige Kleinräume für die unterschiedlichen emotionalen Bedürfnisse der Kinder. Nach der kompletten Fertigstellung werden alle 16 Klassen im Neubau unterrichtet werden. Bisher sind zwei Cluster mit jeweils vier Klassenräumen bezogen. Jedem Klassenraum schließt sich zum Außenraum hin ein zuschaltbarer Wintergarten an. Der zentrale "Marktplatz" jedes Clusters wird von allen vier Klassen benutzt und lässt sich zum Schulhof öffnen. Geschlossene Stege verbinden ebenerdig und barrierefrei den Altbau und die Cluster. Der Haupteingang des Bestandsgebäudes bleibt bestehen. Die Cluster können aber auch direkt betreten werden.

Bis 2017 sollen im Altbau alle Sonderunterrichtsräume für die Fächer "Werken", "Musik", für die Sprachförderung und die Verwaltung untergebracht werden. In einem dem Altbau westlich vorgelagerten Zubau sind öffentlichere Einrichtungen wie Bibliothek, Aula, und die Turnhalle im Untergeschoß vorgesehen.

Der kompakte, verputzte zweigeschoßige Altbau mit seinen Lochfassaden kontrastiert auch hinsichtlich der Materialität und der Fassadengliederung mit dem neuen, eingeschoßigen, flächigen Baukörper: Vorvergraute Holz- und Glasflächen gliedern innen und außen in Kombination mit Sichtbeton den Baukörper. Das begrünte, mit Oberlichten gegliederte Dach bildet die fünfte Fassade des Gebäudes; beschattet von alten Bäumen sind dort zwei Freiklassen untergebracht.

Aktive, gleichberechtigte Teilnahme am Raum macht die Schule in ihrer gesamten Konzeption aus, sei es die Teilhabe am Außenraum, am vielfältigen räumlichen Angebot im Inneren, an den haptisch „erlebbaren“ Materialien und auch selbst an der einfachen, effizienten und unmittelbaren haustechnischen Ausstattung der einzelnen Klasseneinheiten: Wintergärten, die jedem Klassenraum vorgelagert sind, dienen nicht nur als zuschaltbare Räume, sondern auch als Klimapuffer, die es ermöglichen, solare Energieeinträge optimal zu nutzen. Der Sonnenschutz der Wintergärten liegt weit vor der Innenzone der Klassenräume, die auch seitlich und von oben natürliches Licht erhalten, so dass natürliche Belichtung gewährleistet wird. Jede Klasse ist mit einer eigenen kleinen Lüftungsanlage mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad ausgestattet. So ist die individuelle Handhabung leichter möglich. Leistungsverluste durch lange Leitungswege werden vermieden und die Freiflächennutzung für den Unterricht wird nicht eingeschränkt.

Der Schulbetrieb mit unterschiedlichen Unterrichts- und Freizeiteinheiten macht die Schule für die einzelnen Personen, Schüler/ innen und Lehrer/innen, vor allem in Hinblick auf zukünftig mögliche Ganztagesschulformen zu einem immer umfassender werdenden Bestandteil in deren Leben. Und so unterschiedlich und vielfältig Leben und Lernen ist, so differenziert ist auch die Architektur der Volksschule Lauterach: "Eine Lebens- und Lernlandschaft", wie Architekt Wolfgang Feyferlik meint, „fließend im Übergang zwischen drinnen und draußen, stellt differenzierte Raummöglichkeiten und -situationen zur Verfügung. Ein gesamtheitliches Raumkonzept, abseits des anonymen rechtwinkligen Raumes …“

Text: Renate Binder Lageplan Architektur vorORT 125 27|11|2015

Grundriss Architektur vorORT 125 Wettbewerbsplan Cluster 27|11|2015

Schnitt Architektur vorORT 125 27|11|2015 Architektur vorORT 125 Notizen 27|11|2015

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