dieute auf Seite 3: Vas große Ziel bleibt

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 28 — Folge 37 Parkallee 84, 2000 Hamburg 13 / 10. September 1977 C 5524 C Menschenrechte auch für die Deutschen Aufruf zum Tag der Heimat 1977

Der Tag der Heimat mahnt an die Verteidigung des Rechtes und der Freiheit, an die Durchsetzung der Menschenrechte, des Selbstbestimmungsrechts, des Rechts auf die Heimat, des Rechtes auf Freizügigkeit und der freien Gemeinschaft der Völker. Wir Vertriebenen fordern dies nicht nur für die Deutschen, sondern für alle europä• ischen Völker, auch für unsere östlichen Nachbarn. Aber wir können ganz besonders in diesem Jahr nicht zur Verletzung der Menschenrechte in Deutschland und der Deut• schen schweigen. Niemand kann die Aussagen der Deutschen selbst dazu ersetzen Beim T igetreffen in Belgrad muß eine nüchterne Dokumentation der menschenrecht• lichen Lage Deutschlands und der Deutschen auf dem Verhandlungstisch liegen. Ziel einer nüchternen Dokumentation ist nicht vorweg eine Anklage oder ein ideologischer Kampf, sondern eine Beseitigung der Verletzung von Menschenrechten. Wir wissen daß in vielen Bereichen die Menschenrechte verletzt werden. Wer sich deshalb angeklagt fühlt, soll die Ursachen für die Menschenrechtsverletzung beseitigen. Eine halbe Million Deutscher /artet vergeblich seit Jahren auf Erledigung der Anträge auf Ausreise aus der angestammten Heimat. Die Isolierung und der Vertreibungsdruck liegt weiter auf ihnen. 4,5 Millionen Deutsche unter fremder Herrschaft fordern vor allem, daß man ihnen nationale und kulturelle Gruppenrechte, ein wirksames Volksgruppenrecht gewährt. Dann könnten viele, von denen man behauptet, daß sie in ihrer Heimat für das Gemein• wohl unersetzlich seien, dafür gewonnen werden, auszuharren. Wir fordern aber auch das freie Recht zum Verlassen und zum Betreten der Heimat, das die Menschenrechtspakete der Vereinten Nationen gewährleisten wollen. Wir fordern unaufhörlich die Beseitigung der Tötungsautomaten und des Eisernen Vorhangs mitten durch Deutschland. Verletzte Menschenrechte: Vertreibung der ostdeutschen Bevölkerung Foto Archiv Wir verlangen die Beachtung der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts vom 31. 7. 1973 und 7. 7. 1975 sowie vom 25. 1. 1977 über die Rechtslage Deutschlands und der Deutschen, über das Fortbestehen Deutschlands, über die Nichtentlassung der Gebiete östlich der Oder und Neiße aus der Zugehörigkeit zum ganzen Deutschland. Dies muß für alle amtlichen Verhandlungen, Erklärungen, Bezeichnungen und Landkarten gelten! „Neonazistische Nostalgie" Wir fordern, daß die Staatsorgane sich den Einmischungen kommunistischer Staaten und Agenten in unsere freiheitliche Rechtsordnung widersetzen. H. W. — „Wir wollen unseren alten Kai• man hofft, daß es sich auszahlen wird. In ser Wilhelm wieder hab'n...", zugegeben, Wir verpflichten uns, die berechtigten Interessen Deutschlands und der Deutschen, den internationalen Organisationen ebenso welche leicht bezechte Männerrunde hätte wie auf dem freien Feld der Wirtschaft. die Freiheit der Europäer und die Verwirklichung der Menschenrechte in aller Welt sich nicht jenen zurückgewünscht, den In dieser Situation bedauern wir sehr, daß zu vertreten. „mit'm Bart"... Wer solches ernst nimmt, der Vorsitzende der SPD, Willy Brandt, an Wir erinnern alle staatlichen Stellen an ihre Pflicht, die Erhaltung und Entfaltung des ist es selbst schuld. „Wir wollen unseren den Bundeskanzler einen Brief gerichtet und Kulturerbes unserer angestammten Heimat zu unterstützen. Wir erwarten, daß die im Führer sehen!", der Millionenruf von der seiner Sorge vor einer zunehmenden Aktivi• Grundgesetz verankerte Schutzpflicht für die Grundrechte der Deutschen die Vertretung Etsch bis an den Belt — nirgendwo ist er zu tät nazistischer Gruppen Ausdruck gegeben persönlicher Eigentumsrechte der Vertriebenen gegenüber den Verursachern völker• hören — und dennoch ist des Ostblocks be• hat. Dabei, so scheint uns, droht unserer rechtswidriger Konfiskationen durch die Bundesrepublik Deutschland einschließt. Wir liebtestes Thema eine neue „Naziwelle", Demokratie die Gefahr nicht von rechts, bitten um mehr Solidarität bei der wirtschaftlichen und sozialen Eingliederung der Aus• die, wie Radio Moskau am 20. August erst sondern von der entgegengesetzten Seite. siedler und im täglichen Begegnen mit ihnen. verlauten ließ, zu einer,, neonazistischen Buback, Denkmann und Ponto sind Opfer lin• Nostalgie" in Formen geführt hat, wie sie ker Weltverbesserer und Terroristen, und Wir begrüßen das wieder wachsende Geschichtsbewußtsein eines Teiles der jungen in der Bundesrepublik in den Nachkriegs• es würde schon eine Portion Unverschämt• Generation, ihre Zuwendung zu den Auseinandersetzungen über die Grundwerte und jahren zu keiner Zeit festzustellen gewesen heit dazugehören, den Teufel und die Teufel über die soziale und nationale Gerechtigkeit für unser Volk und in der Welt. sei. Halten wir uns an die Ermittlungen un• den Konservativen zuzuordnen. Das würden Menschenrechte, Frieden und Gerechtigkeit gehören unteilbar zusammen. Wir er• serer Verfassungsschützer, so stellt der sich selbst diese Terroristen mit Recht ver• warten keine vollkommene Welt, aber mehr Menschenrechte auch für Deutsche. Rechtsextremismus in der Bundesrepublik bitten. keine ernstzunehmende Gefahr dar. „Wotans So sollten wir uns hüten, den Feinden Für das Präsidium des Bundes der Vertriebenen: Erben" — das sind noch nicht einmal Un• unserer freiheitlichen Ordnung die Möglich• Dr. Herbert Czaja MdB verbesserliche — das sind, leider, Objekte keit zu bieten, die Munition ihrer antideut• für Filmkameras, die man erfinden müßte, schen Ressentiments über einen Leitstrahl wenn sie nicht unklug genug wären, tatsäch• zu führen, der sozusagen als Rechtfertigung lich vorhanden zu sein. für die Abwehr auferstandenen Nazismus Doch selbst solche „Erben" stellen keine gelten könnte. Und wir sollten nicht ver• Biermanns neue Erkenntnisse potientielle Gefahr für unsere Demokratie gessen, daß die Sieger des letzten Krieges, dar, wohl aber sind sie geeignet, ernstzu• und dazu gehört die Sowjetunion, sich vor• Die Opposition in der „DDR" wird noch weiter zunehmen nehmenden Schaden anzurichten, weil sie behalten haben, erneut aufkeimenden Na• gerade „Zucker" sind für diejenigen, die die zismus in Deutschland mit ihnen geboten er• Wien — Der Strom der „DDR"-Auswan• stehe, wie es Rudolf Bahro in seinem Buch Bundesrepublik „von militanten Gruppen scheinenden Mitteln entgegenzuwirken. derer seit seiner Ausbürgerung sei ein Indiz geschildert habe. und Verbänden überschwemmt" sehen — Darin aber scheint uns eine echte Gefahr dafür, daß die Opposition in der „DDR" Interessant ist Biermanns Bemerkung zu wie zum Beispiel die sowjetischen Sender zu liegen, auch wenn es sich, wie wir be• stärker werde. Diese Auffassung vertrat in den Haftbedingungen der Terroristen in der oder etwa die Medien der „DDR" oder in haupten, nicht um ernstzunehmende Fakten Wien der an sich in der Bundesrepublik Bundesrepublik, die man weder Folter nen• anderen Satellitenhauptstädten. Ihnen allen handelt. ansässige, gutbeschäftigte und wohldotierte nen oder von denen man behaupten könne, kommen solche Dummheiten gerade gele• Wir haben an dieser Stelle so oft den Liedermacher Wolf Biermann, nach dessen daß „in den Gefängnissen gemordet" werde. gen, um den Deutschen in der Bundesrepu• dänischen Religionsphilosophen Sören Kier• Meinung die Intellektuellen in der Zone die Biermann meinte, in einer Welt, in der tat• blik das Recht zu bestreiten, sich als An• kegaard zitiert: nur der von der Schlange bisherige Taktik des Schweigens aufgeben sächlich noch gefoltert werde und dieses wälte des Menschenrechts „aufzuspielen". Gebissene weiß, wie dem zumute ist, der und die Dissidentenbewegüng verstärken Wort kein altmodisches Relikt sei, sollte Denn eben diese Bundesrepublik sei, wie von der Schlange gebissen wurde. Durch würden. man sich vor solchen Behauptungen hüten. die in der Zone erscheinende „National• nichts als durch den ruchlosen Anschlag auf Unter „Auswanderern" dürfte Biermann, Er interpretierte das Wort Folter in dem zeitung" es formuliert, „die Heimat des Un• die Bundesanwaltschaft konnte krasser be• der bekanntlich aus der „DDR" ausgebürgert Sinne, daß die Häftlinge in einer „furcht• menschlichen". wiesen werden, daß nicht „neonazistische wurde, jene dem Honecker-Regime unlieb• baren" Isolation lebten, weil außerhalb des Nun könnte man über diese Haßtiraden Nostalgie" die Gefahr der Stunde ist, als samen Kritiker verstehen, die mit oder ge• Zuchthauses hinter den Einzelgängern keine mehr oder weniger zur Tagesordnung über• vielmehr der Linksextremismus und Terro• gen ihren Willen in die Bundesrepublik ab• politische Bewegung stehe. Diese Erkennt• gehen, wenn hier nicht ganz bewußt ver• rismus. geschoben werden. Biermann vertrat in nis des Liedermachers, der nicht der bundes• sucht würde, Stimmung gegen die Bundes• Für diejenigen, denen es einfacher gesagt Wien die Auffassung, daß selbst im Polit• deutschen, sondern der spanischen KP an• republik und ihre Bürger zu erzeugen, also werden muß: den installierten Mordapparat büro der SED Unbehagen in dem Sinne be• gehört, ist immerhin interessant. E. B. ein „Negativ-Image" aufzubauen, von dem ortet man unter dem Begriff „Stalin-Orgel". 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 2 Politik

Nationalstiftung: AUS ALLER Preußenkultur als Vorbild utf . Wormits Nachfolger tritt für eine Denkpause ein — Obwohl Voraussetzungen geschalten sind WELT falls als überwunden gelten. Ein Rechts• Berlin — „Deutsch sein, heißt, eine Sache Namen von Wormit untrennbar verbunden anspruch seitens der „DDR" scheidet schon um ihrer selbst willen zu tun." — Dieses ist. Nach 20jährigem, hartnäckigem und ziel• deshalb aus, weil zur Zeit der Auslagerung Richard Wagner zugeschriebene Wort gilt gerichtetem Bemühen ist im Jahre 1975 end• Neun Millionen KGB-Agenten der Kulturgüter und auch zur Zeit des Er• vor allem für die Preußen unter den Deut• lich gelungen, was den Initiatoren ursprüng• über neun Millionen Agenten des so• lasses des Kontrollratsgesetzes von 1947 schen. Und es gilt auch für den in Ostpreu• lich vorgeschwebt hat: Den Bund und alle wjetischen Geheimdienstes KGB über• weder die „Deutsche Demokratische Repu• wachen und kontrollieren Tag und Nacht ßen geborenen Präsidenten der Stiftung elf Länder sowie West-Berlin in der Ver• Deutscher Kulturbesitz, der aus Altersgrün• antwortung für den preußischen Kulturbe• blik" noch die Bundesrepublik Deutschland die 255 Millionen Sowjetbürger. Nur 20 000 bestanden haben. Die Haager Konvention dieser Agenten sind uniformiert und damit den sein Amt niedergelegt hat und an dessen sitz unter einem Dach zu versammeln. Nun• Stelle der frühere Präsident der Westdeut• mehr sind mit insgesamt 104,2 Millionen zum Schutze von Kulturgut bei bewaffneten erkennbar. Dagegen laufen rund neun Mil• Konflikten vom 14. Mai 1954, auf die sich lionen „getarnt" in Zivil herum. Das ist jetzt schen Rektorenkonferenz, Prof. Werner DM jährlich der Bund und alle Länder an Knoop, getreten ist, von dem zu hoffen der Finanzierung beteiligt. Die Regie kann die „DDR" beruft, ist nicht anwendbar, weil aus albanischen Quellen bekannt geworden. sie erst 1954 unterzeichnet wurde und ihrem Zu den KGB-Agenten kommen aber noch bleibt, daß er von gleichem „preußischen somit zügig und auf weite Sicht hin den Schrot und Korn ist" wie sein inzwischen weiteren Ausbau planen, der in der groß• Sinn und Zweck nach für die Zukunft gilt. rund 200 000 Mitglieder der sowjetischen Auch die Berufung auf den früheren Stand• Geheimpolizei. Das perfekte Uberwachungs- ausgeschiedener Amtsvorgänger. zügigen Errichtung eines Kulturforums am ort beträchtlicher Teile des preußischen Kul• system trägt die Materialien für die Perso• Aus ersten Äußerungen geht hervor, daß Tiergarten — hier geht es vor allem um turbesitzes in dem derzeitigen Gebiet von nalakten zusammen, die über jeden Sowjet• Präsident Knoop im Prinzip dem Gedanken die Vollendung des Neubaus der Staats• Ost-Berlin ist nicht stichhaltig, weil keines• bürger in Geheimarchiven geführt werden. einer Nationalstiftung positiv gegenüber• bibliothek und der neuen „Residenz" der steht, wenngleich er auch der Meinung ist, Stiftung — gipfelt. Auch stiftungsrechtlich wegs nur die „DDR" und Ost-Berlin Ge• Seltsamer Standpunkt es sei vorteilhaft in dieser „so kompliziert ist eine ausgewogene Lösung gefunden wor• bietsnachfolger des Staates Preußen bzw. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans- und verwirrend gewordenen Diskussion" den. Im Stiftungsrat, dem entscheidenden Groß-Berlins sind. Die früher preußischen Jürgen Augstein hat die von der „DDR" eine Denkpause eintreten zu lassen. Knoop Organ, sind der Bund mit 60 und die Länder Gebiete der „DDR" betragen lediglich ein verbotene Potsdamfahrt der Opposition als sprach sich in einem Interview mit der mit 40 Stimmen vertreten, eine Verteilung, Fünftel des Staatesgebietes von Preußen eine „überflüssige Herausforderung" be• „Deutschen Welle" für eine Verklammerung die auch für die geplante Nationalstiftung nach dem Stand von 1937. Ost-Berlin um• zeichnet. Er meinte, es wäre politisch klüger von Nationalstiftung und der Stiftung Preu• als Modell gelten könnte. faßt nur rund ein Drittel des Gebietes von gewesen, das Unternehmen gar nicht erst ßischer Kulturbesitz aus, schon um die Ge• Ein zweiter Krisenpunkt, die strikte Zu• Groß-Berlin. Die in der Bundesrepublik ge• zu planen. Er verwies auf eine Äußerung fahr zweier „konkurrierender" Einrichtun• rückweisung der Herausgabeforderung der legenen ehemals preußischen Gebietsteile des Berliner Regierenden Bürgermeisters gen auszuschalten. „DDR" durch Bund und Länder, kann gleich- sind demgegenüber etwa doppelt so groß. Dietrich Stobbe, daß nicht alles, was ver• Ohnehin ist ein sehr beachtlicher Anteil traglich möglich sei, auch politisch zweck• von Kulturwerten höchsten Ranges in Ost- mäßig sein müsse. Berlin verblieben. Hinzu kommt, was in der Wie ANDERE es sehen: in Bonn beginnt die Arbeit bisherigen Argumentation nicht hinreichend Gedenken an Seebohm in Betracht gezogen wurde, daß auch der Am 17. September jährt sich zum zehnten weitaus größere Teil der preußischen Be• Male der Todestag von Dr. Hans-Christoph völkerung in der Bundesrepublik und West- Seebohm, langjähriger Bundesverkehrsmini• Berlin angesiedelt ist, zumal wenn man den ster und Sprecher der Sudetendeutschen Millionenanteil der aus den preußischen Landsmannschaft. Der Sohn eines Bergasse- sors wurde in Oberschlesien geboren und ist Ostprovinzen Vertriebenen hinzunimmt. .., in Königswerth im Egerland aufgewachsen. Nach der Vertreibung erfolgte 1946 See- Darüber hinaus sollen, auch das war vor bohms Berufung, 1947 seine Wahl in den allem noch eine Initiative von Wormit, in niedersächsischen Landtag und die Ernen• nächster Zeit Bestände der Berliner Preußen- nung zum niedersächsischen Arbeitsmini• Museen auch außerhalb von Berlin, vor ster. 1948 gehörte er dem Parlamentarischen allem auch in der Bundeshauptstadt Bonn Rat an, wurde 1949 in den Bundestag ge• gezeigt werden. Ein kleiner Anfang wurde wählt und zum Bundesminister für Verkehr kürzlich schon gemacht, es bleibt jedoch sehr berufen, welches Amt er bis 1966 bekleidete. viel mehr zu erhoffen, beispielsweise eine Seit 1950 zählte er zu den engsten Gefolgs• Ausstellung des überaus reichhaltigen Kul• leuten des ersten Sprechers der Sudeten• turgutes ostdeutsch-preußischer Provenienz, deutschen Landsmannschaft, Rudolf Lodg- die sehr wirkungsvoll die seinerzeit in Bonn "nftfän1von Auen. 1954 wurde er Präsident der gezeigte Selektion aus den BeständetfHter Bundesversammlung und 1959 als Nachfol• Regensburger Ostdeutschen Galerie ergän• ger Lodgmans zum Sprecher der Sudeten• zen könnte. Die Initiative hierzu ging sei• deutschen Landsmannschaft gewählt. Bis zu nerzeit von dem Staatssekretär im Bundes• seinem Tode gehörte Seebohm auch dem innenministerium, Dr. Rutschke, aus. Bun• Präsidium des Bundes der Vertriebenen an. desinnenminister Maihofer, der sowohl die Bundesinteressen in der Preußenstiftung wie Holt die SPD auf? auch die kulturellen Interessen der Vertrie• Nach einer Umfrage des Hamburger Kehr• benen wahrzunehmen hat, wäre gut bera• mann-Instituts im Auftrage der „Quick" ten, wenn er sich für ein solches Projekt würde die SPD, wenn in den nächsten vier einsetzen würde. Wochen Bundestagswahlen stattfänden, 40,5 „Ist das nicht Schmidtchen-Macher?" Zeichnung aus „Deutsche Zeitung/Christ und Welt* Prozent der Stimmen erhalten. Vor zwei Monaten ermittelte das Institut 37,2 SPD- Zwar findet Knoop den in jüngster Zeit Vertreibung: Stimmen. Die CDU rutschte von 52,4 auf ventilierten und überall mit viel Beifall auf• 48,9 Prozent, die FDP kletterte von 8,9 auf genommenen Plan zu einer Preußen-Aus- 9,1 Prozent. lung, was die Idee angehe, gut, jedoch gab er gleichzeitig zu bedenken, „wie Völlige Unkenntnis über Europa Was Warschau aufregt schwierig und umstritten" gerade das In bemerkenswerter Übereinstimmung mit Thema Preußen sei. Solche Bedenken ver• Junger US-Historiker analysiert das Geschehen 1945 Angriffen westdeutscher Medien und Poli• mögen wir nicht zu teilen, sondern stehen tiker gegen den Schüler-Wettbewerb zum vielmehr auf dem Standpunkt, daß es eine Der gegenwärtig am Göttinger Institut für in einigermaßen geordnete Bahnen zu len• Thema „Schlesien", der von der niedersäch• Pflicht ist, der Gegenwart wie den nachfol• Völkerrecht tätige amerikanische Historiker ken, und ist der sicher zutreffenden Über• sischen Landesregierung ausgeschrieben genden Generationen gegenüber, Preußen und Jurist de Zayas, Doktor der Harvard zeugung, daß ohne diese Interventionen die wurde, hat auch die polnische Propaganda und seine Leistungen vorzustellen, wobei Low School und Dr. phil. der Universität Katastrophe für die ostdeutsche Bevölke• mit Verleumdung reagiert. So behauptete einzurechnen ist, daß es selbstverständlich Göttingen, hat von tiefem Ernst und bohren• rung noch verheerender gewesen wäre. Bei die amtliche polnische Presseagentur PAP, auch bei uns Kreise gibt, die dieses Thema der Gründlichkeit einem einzigen, bisher der Beantwortung der Frage, was die Alli- daß der Schüler-Wettbewerb der „Verbrei• lieber nicht angefaßt wissen wollen. kaum beachteten Problem ein neues Buch ierten bewogen habe, der Vertreibung zu tung revisionistischer Kenntnisse" über den gewidmet: der Mitverantwortung der West- zustimmen, legt er dar, wie vieles dabei 1945 deutschen Osten dienen solle. Es erscheint uns richtig, gerade jetzt sich die großartige Leistung staatlich-preußischer alliierten an der Vertreibung der Deutschen zusammentraf: das Entsetzen über das was „DDR"-Ärzte unter Druck Kultur, wie sie sich in den West- und Ost- aus den Gebieten östlich von Oder und jetzt erst über das Ausmaß in den Jahren Neiße, speziell an den Vereinbarungen, die davon, besonders auch im Osten bekannt Das „DDR"-Gesundheitsministerium hat Berliner Museen und Bibliotheken mani• verfügt, daß angehende Mediziner nur dann festiert, erneut vor Augen zu führen, wobei auf der Potsdamer Konferenz hierüber ge- wurde, ein allgemeiner Siegesrausch nicht promovieren oder die Facharzt-Qualifika• hier nur an den Wiederaufbau des weithin troffen wurden. De Zayas hat vor allem das zuletzt aber Ahnungslosigkeit über das was tion erwerben dürfen, wenn sie sich zuvor während des Krieges verstreuten und in jetzt zugängliche amerikanische Aktenmate- hinter der sowjetischen Front vor sich qinq rial ausgewertet und Wissensträger befragt einer intensiven ideologischen Schulung West-Berlin erneut zusammengeführten An• schließlich Unkenntnis über Ostmitteleuropa unterziehen. teils erinnert werden soll, der mit dem (für die im Herbst dieses Jahres bei C. H. ganz allgemein und über die deutschen Ost• Beck, München, erscheinende überarbeitete gebiete im besonderen. und erweiterte Deutschfassung des Buches Dies alles wirkte zusammen, um die West- auch noch britische Quellen hinzugezogen). allnerten schließlich doch zur Hinnahme de. ^SasSfipKuftnüfoit Es ist sehr zu begrüßen, daß dieses „heiße Vertreibung weit über die ursprünglich in UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Eisen" von einem amerikanischen Völker- Potsdam angenommene Zahl von sechs Mil- Chefredakteur: Hugo Wellems rechtler der jüngeren Generation angepackt lionen Menschen aus den Oder Neiße Ge Verantwortlich für den politischen Teil wurde, der dabei die Unterstützung Robert bieten und der Tschechoslowakei zu ver• Murphys, des seinerzeitigen (1945) Political anlassen, so daß sie de facto dabei mit Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie und Briefkasten: Adviser for gewann. Das starke wirkten, daß aus der Demarkationslinie an Silke Steinberg Ruth Maria Wagner moralische Engagement des Autors fand bei Oder und Neiße eine Grenze zwischen Horn Geschichte, Landeskunde, Soziales: Bonner Büro: seiner Quellensuche eine frühe Bestätigung Vier-Zonen-Deutschland und Polen w.irrir Horst Zander in einem Memorandum Murphys an die Re- obwohl sie diese Grenze wie der Aul r in zugleich Aktuelles Clemens J. Neumann gierung in Washington vom 12. Oktober seinem Schlußkapitel betönt bis hp^nH Jugend, Heimatkreise, Gruppen: Berliner Büro: 1945, das zugleich für de Zayas zum Angel- völkerrechtlich anerkannt haben Cornelia Sternberg Hans Baidung punkt seiner zugleich historisch-politischen, Die Ausstattung At- u- . Literaturkritik: Anzeigen und Vertrieb: völkerrechtlichen und moralischen Argu- wie völkerrli^^fs ^storis*-Politisch Paul Brock Heinz Passarge mentation geworden ist. In diesem Memo- des mit vielen ? 9leich9ewi*tigen Ban- Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur randum hatte Murphy die Massenvertrei• _ue s mit viele—n bishe—-"^»r unveröffentlichteuiiv n Intormation der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. — Bezugspreis Inland 4,80 DM bung scharf angeprangert, die keine Unter• verdlm \ " ^ der V«treibung 1945/46 monatl., Ausland 6,— DM monatl. Postscheckkonto für den Vertrieb Postscheckamt Hamburg 84 26 - 204 — verdient besondere Erwähnung. Verlag, Redaktion, Anzeigenabteilung, Postfach 8047, Parkallee 84-86, 2 Hamburg 13, Telefon 0 40-44 65 41/42 schiede zwischen „Parteibonzen" und Anrufbeantworter nach Dienstschluß 44 65 41 - Bankkonto Landesbank Hamburg BLZ 200 500 00, Konto-Nr. 192 344. — Für unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet. Rücksendung nur, wenn Porto beiliegt. Frauen und Kindern mache. Andreas Hillgruber Postscheckkonto für Anzeigen 90 700 - 207 Postscheckamt Hamburg. Der Autor schildert ausführlich die nach• Druck: Gerhard Rautenberg, Norderstraße 29/31, 2950 Leer (Ostfriesland), Fernruf 04 91 /42 88. d de Zayas: Nem folgenden zahlreichen, wenn auch oft mit An„.„ \,„,,,J^" . . esis atU lPotsdam I IIIMIfjIIl. .Th Hle « Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 18. Amerirdns anri th wenig Energie vorgetragenen, in jedem nd h- e Ex ul »----« - ~ , „s B?rtn f * P s'

Wenn das Motto zum diesjährigen Tag der Heimat „Menschenrechte auch für die Zum Tag der Heimat: allein auf dem Korb 3 von Helsinki beruht. Deutschen" lautet, so ist das gewiß keine Am 13. Oktober 1976 war nämlich im Ge• sonderlich neue Losung. Vielmehr ist das setzblatt der CSSR der Text der beiden UNO- Thema Menschenrechte im letzten Viertel• Menschenrechtspakte von 1966 veröffent• jahrhundert schon häufig Leitwort zu die• licht worden. Diese beiden Pakte waren nach Das große Ziel bleibt der jeweils 35. Ratifikation im Januar bzw. sem Tag gewesen; und bereits das große Dokument zum ersten „Tag der Heimat", März 1976 in Kraft getreten und damit im• die Charta der deutschen Heimatvertriebe• Verwirklichung der Menschenrechte merhin partielles Völkerrecht geworden. Die Sowjetunion, die „DDR" und die Tschecho• nen vom August 1950, enthält neben dem VON HANS-GÜNTHER PARPLIES konkreten Gewaltverzicht gegenüber unse• slowakei waren — ebenso wie die Bundes• ren osteuropäischen Nachbarn gleichrangig republik Deutschland — unter den ersten auch den Hinweis auf die von Gott gege• 35 Staaten, die beiden Konventionen beige• benen „Grundrechte der Menschheit". Daß treten sind. Nach längerem Zögern hat in gleichwohl auch in diesem Jahre wieder von diesem Frühjahr nun auch die Volksrepu• diesem Thema die Rede sein muß, macht blik Polen die Pakte ratifiziert. deutlich, daß es um die Verwirklichung der Menschenrechte für die Deutschen im ge• Uber die hehren Absichtserklärungen von teilten Deutschland und darüber hinaus auch Helsinki hinaus haben für die genannten im 33. Jahr der Vertreibung nach wie vor Staaten damit die in den beiden UNO-Pak- schlecht steht. Zugleich gibt die jüngste Ent• ten kodifizierten Menschenrechte jetzt auch wicklung indes auch Anlaß zu neuer Hoff• rechtlich bindenden Rang erlangt. Wahr• nung. scheinlich hat der Ostblock — berauscht von dem vermeintlichen KSZE-Erfolg — noch zu Nahezu 30 Jahre sind vergangen, seit die Jahresbeginn 1976 die innere Sprengkraft Generalversammlung der Vereinten Natio• der Menschenrechtspakte nicht vorausge• nen am 10. Dezember 1948 die Allgemeine sehen. Sonst hätte er sie wohl schwerlich Erklärung der Menschenrechte verabschie• ratifiziert, zumindest nicht zu diesem Zeit• det hat. Nach den Erschütterungen und der punkt. Nicht vorauszusehen war ferner, daß Wirrnis, die der Zweite Weltkrieg und seine in den USA zu gleicher Zeit in Jimmy Carter Folgen über die Menschheit gebracht hatte, ein Präsident an die Regierung kommen war die Erklärung der Menschenrechte ein würde, der die Verwirklichung der Men• Fanal für die Sehnsucht der Völker nach schenrechte zu einer grundlegenden Maxime einem Leben in Frieden und Recht. In drei• seiner Politik gemacht hat. Erst das Zusam• ßig Artikeln waren die Grundsätze nieder• mentreffen dieser drei Faktoren — Helsinki- gelegt, nach denen eine neue Ordnung für Korb 3, Inkrafttreten der UNO-Menschen- die Welt errichtet werden sollte, eine Ord• rechtspakte und die Politik von Jimmy Car• nung der Freiheit, der Gerechtigkeit und ter — gemeinsam vermochten den gegen• des Friedens. wärtigen Aufwind für die Menschenrechts• bewegung über die Blöcke hinweg zu bewirken. Wir Deutschen aber haben allen Die Ostblockstaaten lehnten ab Anlaß, diese hoffnungsvolle Entwicklung Aber von Anfang an lag ein dunkler nach Kräften zu unterstützen. Schatten auf diesem hoffnungsvollen Auf• bruch: Die Staaten des Ostblocks, welche Besonderer Problemfall Polen damals bereits der UNO angehörten, votier• ten unter der Führung der Sowjetunion in Dabei sollte es uns wohl selbstverständ• der Abstimmung nicht für die Erklärung, liche Pflicht sein, in diesem Sinne gerade sondern enthielten sich der Stimme. An• auch für unsere eigenen Landsleute einzu• gesichts der Tatsache, daß die Erklärung treten, die ein Menschenalter nach Kriegs• selbst für die Mitgliedsstaaten ja noch keine ende immer noch die bedrängtesten der Na• rechtlichen Verpflichtungen erhielt, kam tion sind. Wenn heutzutage so viel die Rede diese Stimmenthaltung faktisch einer Ab• von Solidarität ist, so gebührt die unsrige lehnung der in der Deklaration niederge• gewiß in erster Linie denjenigen, denen in legten Grundsätze gleich. ihrer ostdeutschen Heimat auch 32 Jahre nach Kriegsende im polnischen Machtbereich Seitdem sind viele Staaten in der Welt weiterhin viele der verbrieften Menschen• dem Auftrag aus der Präambel dieser De• rechte vorenthalten werden. Denn die men• klaration nachgekommen, die allgemeine schenrechtswidrige Behandlung der in der Achtung der Menschenrechte und Grund• Heimat verbliebenen deutschen Restbevöl• freiheiten und ihre Verwirklichung im na• kerung durch Polen hält ja bis heute an: tionalen und internationalen Bereich zu för• Obwohl Polen den erwähnten Internationa• dern. Viele Völker haben ihre Unabhängig• len Pakt über bürgerliche und politische keit und demokratische Freiheitsrechte er• Aussiedler im Lager Friedland 1975 Foto dpa Rechte vom 19. 12. 1966 ratifiziert hat, in halten und sind Mitglied der Vereinten Na• dessen Artikel 12 festgelegt ist, daß es jeder• tionen geworden. Die UNO selbst ist ihrem mann freisteht, sein Land zu verlassen oder Anspruch auf Universalität sehr nahe ge• dem Beschwerdeverfahren vor den europä• Daß diese Besorgnisse nicht unbegründet in sein Land zurückzukehren, läßt Polen kommen; fast alle Staaten der Welt gehören ischen Menschenrechtsinstanzen unterwor• waren, hat die ungeahnte Durchschlag• zahlreiche aussiedlungswillige Deutsche ihr heute an. fen. In einem Zusatzprotokoll von 1963 zu kraft deutlich werden lassen, die ein nicht ausreisen. Im polnischen Machtbereich dieser Konvention konnte später der Grund• anderer Teil der KSZE-Schlußakte als• haben sich nach Feststellung des Roten Kreu- Aber noch ist das große Zukunftsbild von gedanke eines Rechtes auf die Heimat völ• bald entwickeln sollte. Befriedigt ließ die zel über 283 000 Deutsche bisher erfolglos einer Welt, in der jeder Mensch unter recht• kerrechtlich verankert werden. Bedauerlich, Kremlführung das Dokument von Helsinki zur Aussiedlung gemeldet. Eine Begrenzung lich gesichertem Schutz nach seinen Grund• wenn auch bezeichnend, ist freilich, daß die in Massenauflagen drucken und unter ihre der Ausreiseberechtigung stellt einen Ver• freiheiten leben kann, nicht verwirklicht. Konvention auf das freie Europa beschränkt Völker bringen. Erfolgsgewiß folgten die stoß Polens gegen den Menschenrechtspakt Noch werden in vielen Teilen der Erde die blieb. So gilt sie von Island bis nach Grie• Parteiführungen in den anderen Ostblock• von 1966 dar. menschlichen Grundfreiheiten täglich mit chenland, aber nicht bei unseren Nachbarn ländern diesem Beispiel. Füßen getreten. Auch wir Deutschen haben in Ost- und Südosteuropa, nicht einmal für In Oberschlesien und Südostpreußen, die Aber die Bürger in der Sowjetunion und hieran schwer zu tragen. Millionen Deut• die .DDR". noch verhältismäßig zahlreich von Deutschen in Osteuropa lasen nicht allein die Ab• bewohnt sind, wird bis heute die deutsche scher werden mehr als dreißig Jahre nach schnitte über völkerrechtliche Prinzipien Jedoch im Rahmen der UNO sind die Be• Sprache im Kirchenleben grundsätzlich nicht Kriegsende in ihrer östlichen Heimat wei• und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Sie la• mühungen um eine allgemein anerkannte gebraucht. Da viele ältere Deutsche auch terhin diskriminiert und zusätzlichen Re• sen besonders aufmerksam auch den soge• Kodifikation der Menschenrechte seit 1948 heute noch nicht genügend polnisch sprechen pressalien unterworfen, sofern sie unter nannten Korb 3, der von den Grundfreihei• nicht mehr erlahmt. Verständlicherweise und verstehen, sind sie seit über 30 Jahren diesen Umständen die Aussiedlung aus ihrer ten des Menschen handelt. Zum erstenmal war es im weltweiten Maßstab ungleich von einer freien Religionsübung im Sinne angestammten Heimat beantragen. 15 Mil• konnten die Menschen in Moskau, Lenin• schwieriger, zu allseits akzeptablen Texten von Art. 18 des Paktes von 1966 ausge• lionen Menschen, die unter unwürdigsten grad und Kiew, in Warschau, Bukarest und zu gelangen, als im freien Europa, dessen schlossen. In Oberschlesien und Südostpreu• Umständen aus ihrer Heimat vertrieben Prag in einer amtlichen Druckschrift schwarz Staaten immerhin dem gleichen Rechtskreis ßen ist weder der Vertrieb deutschsprachi• wurden und denen Rückkehr und Wieder• auf weiß nachlesen, daß ihre Staatsführun• angehören und ein in den Wesenszügen ein• ger Zeitungen und Bücher noch deren Bezug gutmachung noch mehr als dreißig Jahre gen international verpflichtet sind, ihren heitliches Menschenbild haben. So dauerte aus der Bundesrepublik Deutschland gestat• danach verwehrt bleiben, sind lebendige Bürgern Menschenrechte einzuräumen. Und es fast zwanzig Jahre, bis die Arbeit von tet. Ebenso ist Deutsch als Gerichts- und Zeugen für die fortdauernde Mißachtung der die Bürger begannen, ihre Regierungen beim Experten aus allen Teilen der Erde schließ• Amtssprache nicht eingeräumt. Mit dieser Menschenrechte auch mitten auf unserem gedruckten Wort zu nehmen. Haltung verstößt Polen gegen Art. 19 (Mei• Kontinent. Mauern, Minengürtel, Todes• lich im Dezember 1966 zur Vorlage von zwei Vertragsentwürfen über Menschenrechte Das Weitere ist bekannt. Eine andere Wir• nungsäußerungsfreiheit) und Art. 14 (recht• maschinen und Stacheldraht stehen als grau• liches Gehör) des Paktes von 1966. Nur same Zeugen dafür mitten in Deutschland. und Grundfreiheiten für die Vereinten Na• kung, als von den kommunistischen Regi• tionen führte. Diese beiden Weltpakte über men erstrebt, trat in den Vordergrund: Die außerhalb von Oberschlesien und Südost• Menschenrechte bedurften des ausdrück• Bürgerrechtsbewegung, die in der Sowjet• preußen — also in Gebieten, in denen die Freies Europa als Vorbild lichen Beitritts von 35 Staaten, bevor sie union schon Tradition hatte, erhielt mäch• Deutschen heute kaum mehr als 1 Prozent ausmachen — verfährt man toleranter. Dennoch ist in diesen drei Jahrzehnten in Kraft treten konnten. Es sollte noch ein• tigen Auftrieb und griff unaufhaltsam auch seit der Verabschiedung der UNO-Deklara- mal nahezu ein Jahrzehnt vergehen, bis auf die anderen Ostblockländer über. In von den heute rund 150 Mitgliedsstaaten Polen bildete sich im September 1976 das Die UNO-Menschenrechtspakte von 1966 tion gerade auch in Europa die Sache der statuieren schließlich auch ausdrücklich Menschenrechte vorangekommen. In der der UNO auch nur 35 — also ein knappes „Komitee zur Verteidigung der Arbeiter". Viertel — diesen Schritt vollzogen. Ursprünglich zur Hilfe für die im Zusam• einen Volksgruppenschutz. Nach Art. 27 Europäischen Konvention zum Schutze der des Paktes über bürgerliche und politische Menschenrechte und Grundfreiheiten vom menhang mit den Unruhen des vergangenen Jahres inhaftierten Arbeiter und deren Fa• Rechte darf Angehörigen von ethnischen 4. November 1950 sind die Grundsatze der und sprachlichen Gruppen nicht das Recht UNO-Erklärung vom Dezember 1948 für den KSZE und Menschenrechte milien gegründet, erklärte es in diesem Frühjahr, sich „künftig um alle Menschen• vorenthalten werden, gemeinsam mit ande• Kreis der Mitgliedsstaaten des Europarates Vorher sollte gerade in Europa noch man• ren Angehörigen ihrer Gruppe ihr eigenes als vertragliches Völkerrecht festgelegt und rechtsverletzungen in Polen kümmern" zu ches geschehen. Als am 1. August 1975 die wollen. In der Tschechoslowakei bereitete kulturelles Leben zu pflegen und sich auch zum Gegenstand bindender Verpflichtungen Staats- und Regierungschefs von 35 Staaten ihrer eigenen Sprache bedienen. Entgegen der Unterzeichnerstaaten geworden. Fast sich gleichfalls seit dem Herbst 1976 die in Helsinki die Schlußakte der Konferenz „Charta 77" vor. diesem geltenden Völkerrecht verweigert noch mehr wiegt, daß darüber hinaus zum über Sicherheit und Zusammenarbeit in Polen der deutschen Bevölkerung in ihrer erstenmal in der Geschichte der Menschheit Europa (KSZE) unterzeichneten, da schien eigenen, jahrhundertealten Heimat seit 32 durch die Konvention für Europa ein über• es so, als habe die Sowjetunion ein Ziel er• Nicht Helsinki allein Jahren jegliche Gruppenrechte. Im Falle der staatliches Rechtsschutzsystem geschaffen reicht, das sie jahrelang mit jener Hart• Anmeldung zur Aussiedlung haben die be• worden ist. Dieses System gibt jedem Bur• näckigkeit verfolgte, die ihrer internationa• Die Entstehungsgeschichte dieser „Char• troffenen Deutschen zusätzlich erhebliche ger der Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, len Politik eigen ist. Da schien es, als sei der ta" zeigt zugleich, daß der internationale Diskriminierungen zu erdulden. Darum for• sich an eine übernationale Instanz zu wen• gefräßige russische Bär der rechtlichen Ab• Aufschwung der Menschenrechtsbewegung, dern wir am Tag der Heimat 1977 und zu• den, wenn er sich durch seinen Staat in sicherung seiner gewaltigen Kriegsbeute den wir gegenwärtig erleben und der den gleich am Vorabend der KSZE-Uberprü• einem seiner Grundredite verletzt meint. von 1945 in Europa ein wichtiges Stück Ostblock für die bevorstehende KSZE-Über• fungskonferenz in Belgrad vor der Nation nähergekommen. Auch die deutschen Ver• prüfungskonferenz in Belgrad recht deutlich und vor der Weltöffentlichkeit: Menschen• Die Bundesrepublik Deutschland ist dieser triebenen hegten derartige Befürchtungen. in die Defensive gedrängt hat, keineswegs rechte auch für die Deutschen» Konvention beigetreten und hat sich auch 10. September 1977 - Folge 37 - Seite 4 Lioliti k £XB Dflimtrtnitilon Kriegsverurteilte: Andere Meinungen Österreicher als italienisches Faustpfand Nach Kapplers Flucht ist Major Reder der letzte Kriegsgefangene in Gaeta zwischen in italienische Hand gelangte Ma• Am Mittwoch der vergangenen Woche hat schloß sich der deutsche General, dem Trei• jor Reder verurteilt wurde. im Rahmen der ZDF-Sendung „Die Deut• ben im Rücken der Front ein Ende zu be• ilölnißjcllunDfrfjau schen — ein Alptraum" der österreichische reiten. Reder, von Geburt Österreicher, Jahrgang Bundeskanzler Bruno Kreisky, der erst In der Nacht vom 2B./29. September 1944 1915, der durch den „Anschluß" im Jahre Kappler ist kein Thema kürzlich dadurch unter Beschuß der roten wurde das ganze Gebiet von Marzabetto, 1938* zur Deutschen Wehrmacht kam, ist in• Massenmedien geraten war, daß er trotz des in dem sich die Partisanen verschanzt hat• zwischen wieder österreichischer Staatsbur- Köln — „Kappler ist in Deutschland etwas Protestes der Tschechen die Abhaltung des ten, umzingelt und in der Morgenfrühe des der Alle Versuche, für ihn eine „bedingte anderes als in Italien. Das soll man sich „Sudetendeutschen Tag 1977" in Wien ge• 29. September angegriffen. Der Schwerpunkt Entlassung" zu erreichen, scheiterten nicht sagen und zur Kenntnis nehmen. Aus einer stattet hatte, auch zu dem Fall des früheren der Kämpfe lag bei der von Reder komman• zuletzt mit der Begründung, der Verurteilte so mehrdeutigen Affäre aber darf keine Polizeichefs in Rom, Kappler, Stellung ge• dierten Einheit; Partisanenchef „Lupo" fiel lasse nicht die notwendige Reue erkennen. Gelährdung einer langjährigen, tiefen nommen und u. a. ausgeführt: „Was den im Kampf, die Brigade „Roter Stern" wurde Freundschaft werden. Wenn Kappler das Fall Kappler betrifft, so handelt es sich um vernichtet, und man spricht von 800 Toten. Reder steht vermutlich auf dem Stand• alles zerstören könnte, wäre es ein Zeichen eine an sich sehr schwierige Sache. Ich selber von großer Unreife und ein unvorstellbarer punkt, daß er als Soldat seine Pflicht erfüllt interveniere ja seit Jahren für den Mann, Da sich die Partisaneneinheiten auch in Verlust für das geistige, wirtschaftliche und der mit ihm sozusagen verbunden ist, für und die Regeln der Kriegsführung nicht ver• politische Europa. den Häusern der Ortschaft verschanzt hat• letzt hat. Er könnte darauf hinweisen, daß den Fall Reder. Und wir bemühen uns seit ten, ist zwar bedauerlich, aber natürlich, Jahren, eine Begnadigung herbeizuführen, der Ort Marzabotto auch durch amerikani• Das Thema Kappler muß schnell vom daß im Kampfgebiet auch Zivilpersonen zu sche Fliegerangriffe und durch Artillerie• und das mit Recht, weil nach unserer Rechts• Tode kamen. Tisch. Bonn weiß das, Italien sollte auch auffassung lebenslänglich nicht der Tod sein beschuß erhebliche Opfer unter der Zivil• über seinen Schatten springen." darf. . . Nach einer bestimmten Anzahl von Die Vernichtung der Brigade „Roter Stern" bevölkerung zu beklagen hatte. Doch hier• Jahren hat der lebenslänglich Verurteilte war für die Partisanen, die für sich einen über wird kein Wort verloren. Die Kreise bei guter Führung den Anspruch ... in Frei• erheblichen Anteil an der Befreiung Italiens der früheren Widerstandskämpfer werden heit gesetzt zu werden. Und das tun wir in Anspruch nehmen wollten, ein schwerer nun, nachdem ihnen Kappler entwischt ist, auch. Und wir können nur nach unserer Schlag, und da sie insbesondere in Nord• dafür sorgen, daß eine Freilassung des letz• Rechtsauffassung die Dinge sehen. italien nach dem Kriege einen erheblichen ten Kriegsgefangenen bei dem NATO-Part• Politische Opportunisten Einfluß besaßen, erwarteten sie, daß der in• ner Italien unmöglich werden soll. H. O. London — „Befürchtungen vor einem Neo- Nazismus in Westdeutschland werden in der Hätte man seinerzeit in Italien Kappler letzten Zeit immer häufiger, unglaublicher und Reder zum Tode verurteilt, was man und perverser geäußert.. . Auf jeden Fall ja getan hat, und hätte man sie nicht begna• sind die Auswirkungen von einem wie im• digt, so wäre die Sache vorbei gewesen. So Parteien: mer gearteten Nazi-Untergrund in West• aber hat man sie begnadigt, dann muß sich deutschland in den letzten Jahren unver• also das Gericht etwas gedacht haben. So gleichlich weniger spektakulär gewesen als finde ich es für durchaus berechtigt, daß sich SDU gründet Ludwig-Frank-Stiftung die des linksgerichteten Untergrunds. die deutsche und die österreichische Regie• Außerdem gibt es nichts Unheilvolles in rung in sehr unauffälliger Weise in Italien Aufklärung über Gefahren der Volksfront als Aufgabe der Tatsache, daß der gerettete Kriegsver• um die Freilassung, die endliche Begnadi• brecher nicht ausgeliefert werden kann. Die gung nach über 30 Jahren bemüht hat. Und Braunschweig — Die „Soziale Demokrati• Appell des Kaisers: „Ich kenne keine Par• Verfassungen vieler Länder verbieten die ich verstehe durchaus — ich sage das sche Union" hat, wie der Presse mitgeteilt teien mehr, ich kenne nur noch Deutsche" zu Auslieferung ihrer Landsleute. Was Herrn ganz offen —, wenn das uns passiert wurde, in München die Einrichtung einer den Fahnen eilte und als Kriegsfreiwilliger Brandt angeht, so nimmt ihn die Tatsache, wäre — sowenig ich die Methode als solche „Ludwig-Frank-Stiftung" beantragt. Mit schon am 4. 9. 1914 bei Nös-Soncourt im daß er ein früherer Kanzler ist, nicht aus billige — so wenig könnten wir zum Bei• dieser Stiftung soll die Aufgabe verwirklicht Moseltal gefallen war. Ludwig Frank war der Kategorie der politischen Opportunisten spiel an eine Rücklieferung Reders denken. werden, durch vielseitige Aktivitäten die aus.' im Kaiserreich der erste sozialdemokrati• Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutsch• sche Abgeordnete, der für das Staatsbudget Nun ist halt jetzt die Situation für Reder land und der freien Länder Europas über stimmte, der den Klassenkampf ablehnte, besonders prekär geworden, denn der wird die Gefahren einer Volksfront und des Euro• sich als liberaler Sozialdemokrat verstand jetzt dafür büßen müssen, daß dieser Schritt kommunismus aufzuklären und dazu bei• und der sich für eine Aussöhnung aller i so begangen wurde." zutragen, ein freiheitliches Europa aufzu• Stände des Volkes in der Tradition seiner Gefährliche Illusion bauen. Die Stiftung wird alle Bestrebungen badischen Heimat einsetzte. fördern, die mithelfen, die Ideale einer So• Kreisky spricht damit den Fall des letzten Paris — „Ohne eins ihrer wichtigsten Glie• zialen Demokratie in einem freiheitlichen Außenpolitisch bekannte sich Dr. Frankeni sich in italienischer Hand befindlichen öster• der neben der Bundesrepublik wird die nun• Europa fest zu verankern. der eine große menschliche Ausstrahlungs• reichischen Sturmbannführers (Major) der mehr skelettierte Schlange schwerlich über• kraft besaß, zur deutsch-französischen Ver• Waffen-SS, Walter Reder, heute 62, an, der leben. Indem sie noch mehr von ihrer Sub• Die Ludwig-Frank-Stittung wird zu die• ständigung wie Jean Jaures. zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt stanz verliert, wird sie auch noch schwächer. sem Zweck eine Akademie für soziale De• wurde, die er auf der Festung Gaeta ver• Die Stiftung, die sich das Ziel setzt, die Die Niederlande und noch mehr Belgien mokratie betreiben, ein Stipendiatenwerk partnerschaftliche Zusammenarbeit aller büßt. Reder war im Oktober 1951 durch ein sowie ein Institut für Entwicklungshilfe leiden unter starken inflationistischen Span• Militärgericht in Bologna verurteilt worden, freiheitlichen Kräfte in Deutschland und nungen, die sie, besonders im zweiten Fall, schaffen und ein Sozialwissenschaftliches Europa zu fördern, will mit dieser Namens• weil er 1944 als Kommandeur der Panzer• Institut errichten. Schon im Spätherbst sol• durch eine Überbewertung ihrer Währun• aufklärungsabteilung der 16. SS-Panzergre• gebung alle Männer und Frauen ehren, die gen zu bekämpfen suchen. Kann eine solche len die ersten Seminarveranstaltungen sozialpolitisches Engagement und Bekennt• nadier-Division eines schweren Kriegsver• stattfinden; die Seminare sollen im Zonen• Politik auf die Dauer durchgehalten wer• nis zur Urteilbarkeit der Freiheit mit echtem brechens schuldig gemacht haben soll. randgebiet und in Berlin durchgeführt wer• den?" Patriotismus verbinden. den. Im September 1944 hatte sich in dem ita• Die Stiftung wurde inzwischen in das Ver• Die Stiftung wurde nach dem Namen des lienischen Ort Marzabotta die rote Partisa• einsregister eingetragen und wird ihre CAPITAL sozialdemokratischen Reichstagsabgeordne• nenbrigade „Stelle Rossa" (Roter Stern), Arbeit aufnehmen. Bis zum Frühjahr 1978 ten Dr. Ludwig Frank gewählt, der nach eine Eliteeinheit der kommunistischen Un• sollen Landesgeschäftsstellen in allen Bun• Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem Klassenkeile tergrundkämpfer, festgesetzt. Diese Brigade desländern und in Berlin eingerichtet sein. hatte eine Stärke von 2000 Mann und ope• Essen — „Regierung und Opposition in rierte unter ihrem Kommandeur mit Deck• Bonn sind betroffen: Laut Umfrage würde namen „Lupo" (es handelte sich um den aus jeder vierte Wahlberechtigte eine Protest• der königlichen Armee stammenden Ex- partei wählen ... Der Oppositionschef hat Psychiatrie: den größten Verlust an Sympathieprozenten Sergeanten Mario Musolesi) gegen die deut- zu beklagen. Die Klassenkeile bekommt der sehen Truppen, deren Aufgabe es war, dem arme Kohl, als ob er allein dafür kann, daß 1. Fallschirmkorps der 5. US-Armee die die anderen es nicht können. Schmidt hin• Möglichkeit zu nehmen, Bologna zu errei• Protestwelle zeigt erste Erfolge gegen kann falsch machen, soviel er will, chen. er bleibt Vatis und Muttis Kanzler... Sowjetischer Mißbrauch mit Nachdruck angeprangert Schmidt ist mit Sicherheit nicht der beste Wegen der sich als äußerst riskant erwei• Kanzler, aber der beste Kanzlerdarsteller, senden Bedrohung der deutschen Nachschub• Nach Kenntnisnahme vielfältigen Beweis• auf 400 000 verdoppelt. Nicht feststellbar ist den Deutschland je hatte.' verbindungen durch die Partisanen, ent- materials über den Mißbrauch der Psychia• die tatsächliche Gesamtzahl der politischen trie zu politischen Zwecken in der UdSSR Insassen in „Heilanstalten", weil es in der verurteilt die World Psychiatric Association Sowjetunion möglich ist, daß als geistesge• diese Praktiken. Dies ist der Wortlaut einer stört diagnostizierte Personen ohne vor• Zum teuflischen Anschlag auf die Bundesanwaltschaft: Resolution, die vom königlich-britischen herige Gerichtsverhandlung in ein Kranken• Kollegium ausging und in diesem Jahr auf haus eingewiesen werden können, sofern dem Weltkongreß der World Psychiatric es sich nicht um eine psychiatrische Straf• Association in Honolulu zur Debatte stand. anstalt handelt.

Hinsichtlich dieser Ende August stattge• Bukowski der selbst fast elf Jahre in fundenen Tagung haben zwei britische For• Heil- und Haftanstalten verbracht hat, er• scher, Sidney Bloch und Peter Reddaway, klarte bei der Veröffentlichung des Buches: a9ne eine Dokumentation über 210 Fälle von Miß• gegen den brauch der Psychiatrie zu politischen Zwek- Im 7, Psychiatrischen Mißbrauch hat Erfolge gezeigt, weil sie offen ken in der Sowjetunion erarbeitet. Sie geführt wird. Freunde in der Sowjetunion appellieren an die 75 am Kongreß teilneh• teilen mir mit, daß es inzwischen sehr menden Delegationen: „Die Aufgabe, sich schwer geworden ist, jemanden aus psychia• dem Mißbrauch zu widersetzen, obliegt jetzt trischen Gründen zu inhaftieren." nach unserer Auffassung vor allem den westlichen Psychiatern." Schon auf eder letztey n WPA-Tagung Ende versuchte man, die Zu diesem Buch, das die Fälle von 150 o!l\ r? vZ U?jreAtspraxis zu erörtern Der Häftlingen in psychiatrischen Strafanstalten und 60 „Patienten" in den psychiatrischen sTanriSdleiterte leid" ^ dem Wider• Abteilungen gewöhnlicher Krankenhäuser st v f°^JÄtt8Aen Delegation, obwohl anken berichte in me dokumentiert, schrieb der Regimekritiker Frpl,"a , " *r als 100 Wladim Bukowski das Vorwort. 2tnnwn ^Teilnehmer verteilt wor- tZZl r Wuns*enswert ist, daß die dies- Die Zahl der Betten in sowjetischen Heil• daRHor?911?,^6^01^1*^ verläuft und anstalten hat sich in den letzten 15 Jahren unberurk^!11 ?S britis*en Autoren nicht unberücksichtigt bleibt. A. K. 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 5 £ü5 £flprni6mblun Politik Mitteldeutschland: Enttäuschte werden abgeschoben Unbequeme Parteikritiker müssen in den Westen Die kommunistischen Machthaber in der weitere drei ausgewiesene „DDR"-Bürger „DDR" spüren zunehmend den wachsenden in West-Berlin ein. Der Schriftsteller Jürgen Widerstand der Bürger im eigenen Lande. Fuchs und die Liedermacher Gerulf Pannach Ihre Sicherheitsdienste sind voll ausgelastet. und Christian Kuhnert, die zum Freundes• Mit Verhaftungen und Ausweisungen wird kreis des ausgebürgerten Liedermachers versucht, den Widerstand der denkenden Wolf Biermann und des Regimekritikers Die ostpreußische Familie Genossen und der unbequemen Kritiker zu Professor Robert Havemann gehören. Jür• brechen. gen Fuchs, der seit 1971 in Jena Sozialpsy• Noch ist es der Protest einzelner, doch chologie studierte, war kurz vor Abschluß die Stimmen des Widerstandes werden im• 1975 wegen „Schädigung des Ansehens der mer lauter, und — vor allem — sie erheben Universität in der Öffentlichkeit" exmatri• sich aus den eigenen Reihen. Es sind die kuliert worden. Er hatte in öffentlichen und Stimmen der Enttäuschten, die einst an Brü• halböffentlichen Lesungen Zensurmaßnah• derlichkeit und Gleichheit glaubten, und men angegriffen. Er war aus der SED ausge• für die sich der Sozialismus als Willkür• schlossen worden und es war ihm Lese- und fc1 herrschaft machtbesessener Funktionäre er• Publikationsverbot auferlegt. wiesen hat. In der Bundesrepublik wurde Fuchs als Die Reaktion dieser Machthaber auf allzu Verfasser der bei Rowohlt erschienenen, in Liebe Leserinnen und Leser, lautstarke Kritik ist von den Schicksalen der „DDR" nicht gedruckten „Gedächtnis• es ist schon etwas Merkwürdiges mit dem menschlichen Gedächtnis. Solange wir der in der vergangenen Woche ausgewiese• protokolle", die im Mai 1977 in Frankreich mitten im Leben stehen, ausgefüllt durch die täglichen Aufgaben in Familie und nen Vertretern der Bürgerrechtsbewegung mit dem Nizza-Preis ausgezeichnet wurden, Beruf, scheint vieles vergessen, was uns früher einmal viel bedeutet hat. Wir sind — typisch für Regimekritiker — leicht ab• bekannt. In dem Buch wird von den Vor• gezwungen, die Tagesereignisse zu verfolgen, merken uns Daten und Zahlen, zulesen. gängen um seine Exmatrikulation und den registrieren in unserem Gehirn vieles, was rasch an Bedeutung verliert. Und wenn An einem der letzten Augusttage trafen Ausschluß aus der FDJ berichtet. Bis zu sei• wir dann, nach vielen Jahren im Berufsalltag und im Haushalt, endlich einmal so in Begleitung eines Rechtsanwalts der Ger• ner Verhaftung (weil er gegen die Ausbür• weit sind, unseren Gedanken nachhängen zu können und unser Leben an uns manistik-Professor Dr. Helmut Nitsche (52) gerung Biermanns protestiert hatte), lebte vorüberziehen zu lassen, dann stellen wir fest, daß die Zeiten der Arbeit und aus Ost-Berlin und der Internist Dr. Karl- Fuchs bei Professor Robert Havemann. der Hetze, der Unruhe und der tausend kleinen Nichtigkeiten unwichtig werden Heinz Nitschke (47) aus Riesa in West-Ber• Die Liedermacher Gerulf Pannach (29) und gegenüber den Jahren des Wachsens und Werdens. lin ein. Das SED-Regime hatte beide aus Christian Kuhnert (25) waren ebenfalls seit Von der Landschaft, in die wir hineingeboren wurden, wie vom Elternhaus, sind der Haft entlassen und in die Bundesrepu• November 76 inhaftiert und wie Fuchs wurde wir in unserer Entwicklung geprägt worden — aber auch von der Schule. Und blik abgeschoben. auch ihnen keine Anklageschrift zugestellt. wenn wir zurückdenken nach Jahrzehnten, dann fallen uns Namen und Ereignisse Germanistik-Professor Nitsche, ehemali• Beide gehörten zur Combo von Klaus Renft, wieder ein, die wir längst vergessen glaubten. Für mich ist dabei die einklassige ges Parteimitglied, hatte schon 1970 wegen dem Vater der Rock-Musik in der „DDR" Dorfschule im Kreis Pr.-Holland, die ich für kurze Zeit besuchte, ebenso wichtig kritischer Äußerungen über das SED-Re• und verfaßten Lieder für die Band. Außer• wie das Oberlyzeum in Allenstein, an dem ich mein Abitur machte. Als kleine gime seinen Lehrstuhl an der Ost-Berliner dem wirkte Kuhnert auch als Organist mit. .Gnossen' lernten wir nicht nur unter Anleitung der älteren Schüler das Alphabet Humboldt-Universität verloren und war Gegen Pannach, der gelegentlich mit Pro• zum Fachschullehrer degradiert worden. und das Einmaleins, sondern wir bekamen auch bei der Arbeit im Garten des testliedern gegen die Entwicklung der Lehrers praktischen Unterricht im Säen, Pflanzen und Jäten — und vieles andere Auch der Professorentitel wurde ihm ab• „DDR" aufgetreten war, wurden in den ver• mehr. Und lernten rechtzeitig, daß einer dem anderen helfen sollte — der Ältere erkannt. Im August 1976 hatten Nitsche und gangenen drei Jahren mehrfach Auftritts• dem Jüngeren, der Klügere dem Schwächeren — also die Verantwortung gegen• seine Frau (33) ihre Arbeitsplätze und somit verbote ausgesprochen, die allerdings zeit• über dem Nächsten, die heute, da man so viel vom Gruppendenken redet, kaum ihr geregeltes Einkommen verloren. Meh• weise wieder aufgehoben wurden. Obwohl noch gefragt ist. rere Ausreiseanträge wurden abgelehnt. Kuhnert und Pannach zuletzt ein verhältnis• Verzweifelt hatte sich der Professor aus Ost- mäßig harmloses Programm ausgearbeitet Zur Oberschule gingen wir in einer Notzeit, und wir wußten, daß wir dankbar Berlin mit einem 18 Maschinenseiten langen hatten, wurde es vom Kultusministerium dafür sein mußten, eine solche Schule besuchen zu können. Vielen Eltern fiel es Brief, in dem er den Westen vor Illusionen nicht genehmigt. Schließlich mußten sie ihren gewiß nicht leicht, das Schulgeld und die Beträge für Bücher und Lehrmittel auf• über kommunistische Friedensbeteuerungen Lebensunterhalt als Transportarbeiter ver• zubringen. Viele von uns kamen in geflickten Kleidern, deren Säume mit dem warnte und die „DDR"-Regierung der ständi• dienen. Wachsen immer wieder verlängert werden mußten, in die Schule. In Schuhen, gen Verletzung der Menschenrechte beschul• Fuchs, Pannach und Kuhnert hatten sich denen immer wieder Riester aufgesetzt werden mußten, in Strümpfen, die so viele digte, an den amerikanischen Präsidenten selbst in der Haft noch lange dagegen ge• Stopfstellen hatten, daß sie von alleine standen, wenn man sie auszog. Und ich Jimmy Carter gewandt. wehrt, in die Bundesrepublik überzusiedeln; erinnere mich an so manche große Pause auf dem engen Schulhof, wo wir unsere Schulbrote untereinander aufteilten, weil nicht alle welche mitbekamen und doch Der Internist Dr. Karl-Heinz Nitsche aus erst ihre Angehörigen vermochten sie um• Hunger hatten. Riesa war schon 1960 wegen „Vorbereitung zustimmen. zum Grenzdruchbruch" zu zwei Jahren Ge• Eine neue Verhaftung ziert die Liste an• Von all dem weiß die Jugend unserer Tage nichts. Wir dürfen das den jungen fängnis verurteilt worden. 1975 hatte man haltender Auseinandersetzungen der SED Menschen unserer Zeit nicht zum Vorwurf machen. Aber vielen von ihnen täte ihn während eines Rumänien-Urlaubs eben• mit Aufsässigen aus den eigenen Reihen. es gewiß gut, wenn sie nicht in Zeiten des Überflusses und der Verschwendung falls wegen Fluchtverdacht verhaftet und Rudolf Bahro (41), seit über 20 Jahren aufgewachsen wären — vor allem im Hinblick auf den Mangel an geeigneten sofort in die „DDR" zurückgebracht, ihn je• Mitglied der SED, wurde wegen „Verdachts Lehrstellen und Ausbildungsplätzen. doch wenige Tage später wieder aus dem nachrichtendienstlicher Tätigkeit" kurz be• Ja, unsere Schule. Alles leuchtet aus dem Gedächtnis auf, Namen und Gesichter Gefängnis entlassen. vor oder nachdem das Westdeutsche Fern• scheinen ganz nah — die der Lehrer, die wir gern hatten, die der Mitschüler. Vieles 18 Anträge zur Übersiedlung zu seiner sehen Interviews mit ihm ausstrahlte, ver• ist vergessen: die Angst vor der Klassenarbeit, vor Zensuren, vor der Versetzung, Schwester in die Bundesrepublik waren mit haftet. Bahro, der als überzeugter Marxist vor der Abschlußprüfung. Und wenn wir auf einem Schultreffen die Mitschüler der Begründung, nach geltendem Völker• gilt, hatte vor allem die ,DDR'-Bürokratie an• wiedersehen, denen das Leben — wie uns selbst auch — ganz schön mitgespielt recht bestünden zwischen Geschwistern gegriffen, auf deren Unfähigkeit er die Wirt• hat, dann erkennen wir auch hinter Runzeln und Falten die Züge von früher wieder. keine familiären Beziehungen, die Charta schaftsprobleme Ost-Berlins zurückführt. Wir sind wieder jung und lebensfroh wie damals und kommen aus dem Erzählen der Vereinten Nationen verpflichte jeden Am gleichen Tag wurde dem Regimekriti• nicht heraus: „Weißt du noch . . ." Bürger zur Mitarbeit an seinem Staat und ker Professor Rudolf Havemann von einem Das alles ging mir durch den Kopf, als ich den Brief einer Leserin las, die auf eine isolierte Inanspruchnahme einzelner Polizisten mitgeteilt, daß eine Verschärfung einem Erinnerungsfoto aus der Königsberger Agnes-Miegel-Schule viele bekannte Paragraphen sei unzulässig, abgelehnt wor• des Hausarrestes angeordnet worden sei. Er Gesichter entdeckte. Sie schreibt unter anderem: den. darf sein Haus in Berlin-Grünheide nicht „Mit Ihrem Erinnerungsfoto zog ein ganzer Film aus meiner Schulzeit an mir Dr. Nitsches Petition zur vollen Erlangung mehr verlassen und selbst von nahen Ange• hörigen keinen Besuch mehr empfangen. vorüber, und alles war so lebendig und nah, auch wenn bereits vierzig Jahre der Menschenrechte unter Berufung der ent• darüber vergangen sind. Ich erinnere mich auch an einige Gesichter der Mitschüle• sprechenden Bestimmungen der KSZE-Akte Wie lange werden wohl diese Methoden noch ausreichen, den Widerstand zu brechen, rinnen, denn die Schule war ja nicht groß, und auf den Treppen und im Schulhof von Helsinki, die von weiteren 100 „DDR"- ist man sich immer wieder begegnet, zumal wir nur ein Jahr auseinanderlagen. Bürgern unterzeichnet war und in den Be• und welche Maßnahmen wird das SED-Re• Sehr vertraut sind mir natürlich die Gesichter der Lehrkräfte ..." Und an anderer sitz westlicher Medien gelangte, führte am gime ergreifen, wenn die heute ange• Stelle dieses Briefes heißt es: 1. September zu erneuter Verhaftung. wandten Methoden nicht mehr ausreichen? „Unsere Generation hat schwer und bitter bezahlen müssen, und doch müssen Etwa um den gleichen Zeitpunkt trafen A.K. wir froh sein, daß wir heute noch leben und alles einigermaßen überstanden haben — wenn wir auch unser geliebtes Königsberg nicht mehr sehen werden. Wie oft sehne ich mich dahin zurück, nach Markt, Straßen, dem Schloßteich mit seinen Kaskaden, nach Haff, Ostsee und Düne. Wir Kinder Ostpreußens werden das wohl nie vergessen und mit in unseren letzten Schlaf hinübernehmen ..." Wenn wir versuchen, liebe Leserinnen und Leser, in der .Ostpreußischen Fa• milie' Verbindungen zu knüpfen zwischen Menschen aus unserer Heimat, dann spielen dabei diese gemeinsamen Erinnerungen eine große Rolle. Und deshalb wiederhole ich meine Bitte: Wenn Sie uns schreiben, weil Sie mit Menschen aus der Heimat in Verbindung kommen möchten, dann geben Sie doch bitte auch immer Ihren Heimatort und Heimatkreis an — vielleicht auch den Namen der Schule, die Sie besucht haben! Mit Erinnerungen an die Tage der Kindheit und MSflp Jugend ist schon manche herzliche Brief-Freundschaft begründet worden! So schreibt uns Frau Martha Kubrat, deren Wunsch wir in Folge 27 veröffent• lichten: „Gottes Lob und herzlichen Dank für Ihre Mühe und all die Zuschriften vom Heimatblatt! Bekanntlich ist Freude die beste Medizin. Die heimatliche Zu• sammengehörigkeit von uns Ostpreußen ist doch wunderbar und erstaunlich ..." Möge es auch weiter so bleiben! Deshalb auch heute einige Wünsche von Ost• preußen, die mit Menschen aus ihrer engeren Heimat in Verbindung kommen möchten: Frau Ida Schmidt, verw. Kressmer, aus Marienbruck, Kreis Labiau (jetzt Vorellstraße 11, 8853 Wemding, Kreis Donauwörth) möchte gern mit Landsleuten aus dem Kreis Labiau Kontakt aufnehmen. — Frau Anna Kuschinski, die aus dem Kreis Schloßberg/Pillkallen stammt, sucht Briefpartner. Sie ist 69 Jahre alt. Frau Kuschinski wohnt jetzt in 4471 Holte-Lastrup 34, Kreis Meppen. — Frau Gerda Warias, geb. Paduck, wuchs im Kreis Labiau auf und lebte ab 1933 in Königsberg. Sie ist 60 Jahre alt, hat eine eigene Rente; sie lebte mit ihrer Mutter zusammen, die nun verstorben ist. Frau Warias, die sich selbst als .arbeitsamen Menschen mit viel Humor" bezeichnet, möchte einem lieben Ostpreußen — ob Frau oder Mann — ihre Hilfe anbieten; sie kommt sich überflüssig und einsam vor, weil sie keine Aufgabe mehr hat. (Gerda Warias, Kilianstraße 57, 4790 Paderborn). Nach diesem verregneten Sommer wünsche ich uns allen einen schonen Herbst!

Ihre

Zeidinung aus „Frankfurter Allgemeine" Sammelstelle für Elite-Kommunisten September 1977 — Folge 37 — Seite 6 Für die Frau 10.

JCostbazez Bernstein £^ teiSOS ^f-Lii$telH

Das Stammbuch der Louise Emilie Roehls aus Königsberg

as Stammbuch der Louise Emilie Roehls voller Wonne sagen, / Diese sind's, die ist eine kleine Kostbarkeit. Es wurde meine Seele liebt." D von ihr im Jahre 1819 angelegt und Diese Widmung hat gewiß einen melan• hat die Jahrzehnte von 1819 bis 1977 wohl• cholischen Unterton. War Louise einsam behalten überstanden. Aber über seinen und suchte sie Halt im Freundeskreis? Die Weg von Königsberg in Ostpreußen bis meisten Eintragungen stammen aus den nach Ostfriesland sagt es nichts aus, und Jahren 1820 bis 1830. Es fällt auf, daß weder was es über seine einstige Besitzerin selbst Vater noch Mutter sich eingetragen haben. verrät, ist nur ein leises Flüstern vergilbter Vielleicht war Louise eine Waise? Jeden• Blätter. falls erinnert ein älterer Freund sie daran, Das Buch wurde vor einigen Jahren in daß er sie oft im Hause ihres Onkels Crispin einer alten Truhe voller Briefe gefunden. traf, der ein Freund ihres verstorbenen Va• Eine Kusine, die lange vor dem Kriege von ters gewesen sei. Sie muß einer großen Fa• Berlin an die Ruhr übersiedelt war, hatte milie angehört haben, die in ganz Ostpreu• die Truhe aus dem Nachlaß ihrer Mutter ßen verzweigt war. Zahlreiche Vettern und erhalten, itire Großeltern mütterlicherseits Basen haben zärtliche und respektvolle stammten ursprünglich aus Königsberg. Ich Wünsche niedergeschrieben. Vermutlich war erinnere mich nur an den Namen Trach- Louise als Hauslehrerin auf den großen mann. Die Briefe sollten vernichtet werden: Gütern des Landes tätig. Es finden sich auch meine Kusine interessierte sich nicht dafür. „dankbare Schüler" im Stammbuch der Nur das alte Stammbuch bat ich mir damals Freunde, die sich gerne ihrer erinnern. Für aus, weil ich es sehr schön fand. ein vermögensloses, alleinstehendes Mäd• Der Freundschaftstempel aus dem kostba• Schön ist es wirklich! Es hat Querformat, chen gab es damals kaum eine andere Mög• ren Stammbuch ist in rotes Leder gebunden und mit Gold• lichkeit, sich selbst zu erhalten; auch Fran• schnitt und reichlicher Goldprägung verziert. ziska Tiburtius, die Ärztin aus Pommern, Auf der Vorderseite prangen die goldenen begann ihre Laufbahn als Erzieherin. Hatte Initialien „L.E.R.". Die Rückseite trägt die Louise Emilie Roehl vielleicht weiterge• Jahreszahl 1819. Für Louise Emilie war es hende Pläne? Verschiedene Freunde wün• sicherlich ein wertvoller Besitz. Es war wohl schen ihr, ihr heißester Wunsch möge sich Über die Mode von gestern bestimmt, sie durch ein langes Leben zu erfüllen! Aber was wünschte sie sich so begleiten. Aber die letzten Eintragungen sehr? Man erfährt es nicht. s entbehrt nicht eines gewissen Reizes, im großen Modejournal zurückzublättern, stammen aus dem Jahre 1844. Die Ostpreußen sind als ein Völkchen mit E bis wir im vorigen Jahrhundert bei der Anfang des 19. Jahrhunderts war auf die viel Humor bekannt. Doch findet sich davon Krinoline, dem weiten Reifrock mit der deutsche Klassik schon die Romantik ge• in diesem Stammbuch nichts. Von Tugend überschlanken Taille — nicht zu Unrecht folgt. Mit ihr hatte sich ein schwärmerischer wird viel gesprochen und von dem Lohn, Wespentaille genannt —, angelangt sind. Freundschaftskult, besonders unter den jun• der einen Menschen nach einem tugend• Das war etwa die Zeit von 1840 bis 1870. gen Menschen ausgebreitet. So hat Louise, samen Leben erwartet. Selbst die zärtlichen Die Krinoline war damals zum dritten Mal .Bernstein im Seetang' hat Walter die den Namen der damals im Bürgertum Kusinchen halten jeden Ubermut zurück. Bistrick dieses Prunkstück für den sehr verehrten Königin Louise von Preußen Etwas gönnerhaft wird Louise an einer in Mode. Um dem Rock die typisch abste• Schreibtisch genannt. Es qehört mit zu trug, ihr Stammbuch mit einem zierlich hin• Stelle ein sehr angenehmes Mädchen ge• hende Form zu geben, war es ursprünglich den kostbaren Ausstellungsstücken, gestrichelten Freundschaftsstempel nach der nannt, dem man gern begegnet sei. Nach den vonnöten, fünf oder sechs Unterröcke zu die am 17. und 18. September in der Mode der Zeit geschmückt. Sie war ohne zwanziger Jahren werden die Eintragungen tragen, später bedienten sich die Frauen Duisburger Mercatorhalle zu bewun• Zweifel ein sehr gebildetes junges Mädchen spärlicher. Die letzte ist von 1844 datiert. aus Gründen der Zweckmäßigkeit entspre• dern sind. Diese wertvolle Arbeit, die von ernsthafter Charakteranlage. Die junge Nach den Begriffen ihrer Zeit war Louise chend geformter Drahtgestelle (Stahlreifen), wie alle anderen ausgestellten Stücke Königsbergerin widmete ihr prächtiges damals schon eine alte Jungfer. Es ist nicht die auf Märkten feilgeboten wurden. Die auch zu kaufen ist, wurde aus massi• Stammbuch ihren Freunden und erklärt in anzunehmen, daß sie später noch geheiratet Krinoline, die uns von zeitgenössischen Ab• vem Silber handgeschmiedet mit Na- einem schwärmerischen Gedicht ihre Absicht hat. Nur ihr Stammbuch überlebte die Wir• bildungen bekannt ist, war ein unförmiges turbernstein. Die Einschlüsse, die alle damit. Was sie ihren Freunden zuruft, klingt ren des letzten Jahrhunderts. Die blonde und auch unzweckmäßiges Kleidungsstück. mit bloßem Auqe erkennbar sind, zei• für unsere Ohren reichlich pathetisch: Locke, die einst ein junges Mädchen darin gen eine Holzschlupfwespe (Rhyssa- „Jeder Freundin, / Jedem edlen Mädchen, / einklebte, glänzt heute noch wie gesponne• persuasoria), eine Ameise (Formicida), Jedem, der uns Fehler gern verzeiht, / Je• nes Gold. eine Mücke (Lvcoriida), eine Spinne dem, der uns seine Rechte beut, / Deren Stammbücher dieser Art waren ein Kul• (Arachnida) und eine Langbeinfliege jedem sey in der Freunde Stammbuch, / Ein turgut des 19. Jahrhunderts. In ihren Versen (Dolichopodida). Blättchen hier geweiht. / Wenn in uner• und Gedanken, in Zeichnungen und Bildern, forschten Trennungstagen, / Mir das Schick• in den schwungvollen Handschriften sind sie sal Euren Blick nicht gibt, / Will ich oft mit ein Spiegel des Bildungsstandes ihrer Zeit. Später nannte man diese Bücher Poesie• alben, und sie wurden zum Spielzeug klei• ner Schulmädchen. Man trug sich gegensei• tig billige Lebensweisheiten und wohlbe• tytiitit so tyliui . . . kannte Verse ein. Eltern, Geschwister und verehrten Lehrern gehörten die ersten Sei• Nicht ganz ernst gemeinte Betrachtung für ,Naturfreunde' ten. Dann folgten die Freundinnen, die oft so schnell wechselten wie der Mond. arum Rasenteppich?" fragt ein Mine• ser. Ziegen und Gras harmonieren einfach Manche Bräuche sterben langsam. In W ralölkonzern mit einem farbigen besser. Zum Kunststoffrasen natürlich die ländlichen Gegenden Ostfrieslands etwa, wo Prospekt, und gibt auch gleich die Plastikziege. Mit eingebautem Stereo-Re• man gern sagte: „is ever so weest", kann Antwort: „Weil natürlicher Rasen nicht corder kann sie das nicht wachsende Gras man noch Poesiealben finden. In solchen überall zweckmäßig und möglich ist." Da natürlich nicht fressen. Dafür kann sie mek- Büchlein blühen noch heute die niemals wel• bemühen sich ewig Gestrige mit viel Auf• kern. Uber die immer schlechtere Luft bei• kenden Rosen, Tulpen, Nelken und eine wand, frisches, lebendiges Grün in unsere spielsweise. Denn im Gegensatz zu natür• Liebe, die niemals bricht. Nur nach Tempeln Städte zu bringen. Dabei ist es doch so ein• lichem Rasen sorgt Chevron Grass Polyloom und Göttern darf man in ihnen nicht aus• „Ihr Verkäufer wird gleich wieder zurück fach: Man nimmt einfach Chevron Grass natürlich nicht für frische Luft. schauen, und kaum nach einem Lob der Tu• sein, sobald wir ihn überredet haben, vom Polyloom, und schon ist alles grün. Viel Peter Scheiner gend. Charlotte Rcinke Fenstersims herunterzukommen" grüner natürlich, als natürlicher Rasen je Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" sein kann. Vergilbt selbst in trockensten Sommern nicht. Dafür gibts die Fünf-Jahre- Aber „Frauen unterwerfen sich willig der Langzeit-Garantie. Also weg mit den Stein• Mode; denn sie wissen, daß die Verpak- fußböden von Terrassen und Baikonen. kung wechseln muß, wenn der Inhalt inter• Grün muß es sein. Und auch weg mit dem essant bleiben soll". So zu lesen im .Zita• zweitrangigen Rasen im Garten. Schließlich tenbuch' von Eberhard Puntsch, das vor macht der viel zu viel Arbeit: mähen, Un• einigen Jahren erschien. kraut zupfen, sprengen. Wo das Wasser In der .Hannoverschen Allgemeinen Zei• im Sommer doch so knapp ist. Und die Müll• tung' (3. 7. 1965) ist ein .Lied von der Krino• eimer werden auch ohne das wöchentliche line' aus jenen Tagen (19. Jh.) wiederge• Gras aus den Vorgärten voll. Da ist Chevron geben, das sicherlich nur mündlich weiter• Grass Polyloom doch viel praktischer. Ein gegeben wurde. Dem unbekannten Poeten wichtiger Schritt hin zur Zeit der vollsynthe• muß das Kompliment gemacht werden daß tischen Stadt. Pflegeleicht und hygienisch. es ihm gelungen ist, dem Humor mittels Bietet laut Prospekt keinen Nährboden für der Poesie zum Durchbruch zu verhelfen. Dei Bakterien. Zumindest nicht, solange er noch dichterische mundartliche Erguß ist'so ver• iabrikfrisch ist. Organische Abfallstoffe, die gnüglich geschrieben, daß er unseren Lesern sich zwischen den .Gräsern' festsetzen könn• nicht vorenthalten werden soll. Hier ist er: ten, lassen sich bedenkenlos mit Desinfek• „Die Krinoline bum, bum, bum, tionsmitteln bekämpfen. Chevron Grass Dreiht sich flott in'n Wind herum Polyloom verträgt alles, kann nie sterben, Krumme Been und grade Been, weil es nicht lebt. Nix is vor so'n Ding tau sehn. Man sollte konsequent sein.- In den Vor• Waden dick und Waden fien garten mit dem künstlichen Rasenteppich All'ns bedeckt so'n Krinolin.' gehört der Waldlauf-Trainer. Fitbleiben Herrje, wat sütt so'n Deern ut! durch Waldlauf in grüner Umgebung, ohne Von de Feut bet an de Snut je von der Stelle zu kommen. Echter Fort• UtwaUeort und utgestoptt schritt ist schließlich Bewegung um ihrer In den Höhnerkorw se loptt selbst willen, ohne vom Fleck zu kommen Scheewe Hacken, tweie Strümp, Middags giwt dat Heringsklümp. Man sollte konsequent sein: Zum ange• Balkonpflanzen mit Größenwahn — Hoch hinaus mit seinen Pflanzen will ein Main/t i Abers, Fründ, dat mutt so sien — strebten Grün in unseren Städten passen Maschinenbautechniker: Nach zweijährigen Versuchen hal der Hobby-GÄrtJlei fetZl AU'ns bedeckt so'n Krinolin." keine Hunde. Ziegen wären da schon bes• seine Pflanzenbäume vorgestellt, die Wasser und Platz sparen sollen Foto AP Elisabeth Hermcia- 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 7 Jahrgang 28

2. Fortsetzung Unterkommen zu linden. Ihre Hoffnung er• es . . . nun ja — mit Gelassenheit hinnahm. Flucht den Schlaf gar nicht erst an sich her• füllte sich nur zum Teil, das heißt, sie fan• An das alles dachte ich, als Will wieder In der darauf folgenden Nacht begaben sie ankommen ließ; er war von den Schilderun• den das nette, kleine Haus, das ihnen von zu sprechen begann. Er sagte: „Bei Jo brennt sich erneut auf die Flucht. Sie waren beide gen der Ereignisse und der Vorgänge so sehr früheren Besuchen bereits vertraut war, von noch Licht; ob jemand oben bei ihnen ist?" am Leben, und ihre Gemeinschaft und Liebe gefesselt und aufgewühlt, daß er sich selbst den Besitzern verlassen vor. Die Schlüssel Ich äußerte meine Zweifel darüber. Ich war erhaltengeblieben, und sie hatten nach und seine leiblichen Bedürfnisse darüber waren im Nebenhaus bei guten Nachbarn sagte: „Es hat die beiden hart getroffen sehr viel Mühen und Strapazen eine neue vergaß. Manches war schwer zu entziffern, deponiert, die keinen Augenblick zögerten, daß du dem Kreis, den Jo und Maria um Bleibe gefunden, hier am Ort und oben im in Bleistiftschrift auf schlechtem Papier... den ihnen vom Ansehen her bekannten Ge• sich versammelt haben, so überraschend und Schloß. Was Jo abhanden kam, ist sein vor• flüchtig hingekritzelt. lineggs die Schlüssel auszuhändigen. Im ohne Erklärung fern geblieben bist. Irgend• wärtsdrängender Lebenswille und für einen Gegenteil! Man war froh, bekannte Men• wie zehren wir alle davon; keiner wie du längeren Zeitraum, durch den erlittenen Damit begann es: „ .. .gestern war Abel schen neben sich zu wissen,, da sonst die konnte die Zusammenkünfte so sehr und Schock, seine natürliche Mannbarkeit. Wor• hier — auf unserem Hof (endlich habe ich Gefahr der Beschlagnahme des leerstehen• so eindrucksvoll mit einem Inhalt erfüllen, unter Maria am meisten leidet, ist seine es mir abgewöhnt, zu sagen auf .meinem' den Hauses durch die Besatzer bestand. der die Einsamkeit einigermaßen erträglich Passivität, die ihn hindert, eine neue Auf• Hof; ich habe ihn in die Ehe eingebracht, macht und die Sehnsucht bannt. Das alles Aber die Freude war kurz. Als die Be• gabe zu suchen. Er ist Architekt, und sie seitdem ist er unser gemeinsames Eigentum, kann nicht von Dauer sein, aber es ist doch wohner von Jena eines Morgens erwachten, meint, schließlich müßte alles, was zerstört aber . .. wie lange noch? —) ein Übergang; die Fremdheit, die uns be• fanden sie ihre Stadt von den Russen be• ist, wiederaufgebaut werden. Sie meint, drückt, schwindet allmählich, und am Ende setzt vor." voller Zorn: ,Andere sind längst dabei, die Gestern also war Abel hier, doch ich war werden wir uns damit abfinden müssen ... nicht da. Ich war in die Stadt gefahren, und mit dem Zwang und der Notwendigkeit, das er war gekommen, um mich in Sicherheit -Leben neu aufzubauen." zu bringen, denn er ist besorgt um mich — und das mit Recht. Die Front zum Osten hin scheint nicht mehr zu halten Der Geschütz• Will war nachdenklich geworden, und ich donner rollt näher und näher: Eine uner• bohrte fort in seinem Gewissen: selbst hörte Macht rollt auf uns zu und ich habe der Bürgermeister ist tief beeindruckt von furchtbare Angst. Morgen früh werde ich den deinen Darstellungen unseres einstigen Le• Hof verlassen. Ich muß mich für Abel er• bens, die ihm viel Einsicht in unsere Art halten. Wir brauchen einander, jetzt mehr vermitteln; es wird sich auszahlen! Die denn je. Was auf mich zukommt, kann grau• ganze Vertriebenengruppe, die sich nach envoll sein, den Tod zu erleiden wäre viel• und nach hier versammelt und vorläufig an• leicht nicht das Schlimmste dabei. Die Not• gesiedelt hat, wird davon profitieren, auch wendigkeit, das alles niederzuschreiben, wenn sie sich noch fernhalten von uns. Noch kommt über mich wie ein Zwang, als ob ich halten sie uns für Außenseiter, man sollte später über alles Rechenschaft ablegen müß• sie gewinnen." te. Wie verhält sich eine Frau — Abels Frau, „Sagen wir... morgen?" überlegte Will. wenn sie zum Beispiel... aber daran will „Übrigens muß ich gestehen", fiel ihm noch Will nickte. „Ich weiß, ein Abkommen gebotenen Chancen wahrzunehmen." Und ich jetzt noch nicht denken, vielleicht kann ein: „ .. . die Gelineggs erscheinen mir zwischen Amerikanern und den Sowjets. sie habe als seine Frau ein Recht darauf, ich dem Unheil doch noch entkommen. Viel• immer noch rätselhaft. Allgemein kommt Ich fand es damals infam, daß man Thürin• wieder ein geordnetes und zukunftsträch• leicht ist es Unsinn, vielleicht wird es keiner es mir vor, als wären sie ein .glücklich• gen preisgab, ohne die Menschen vorher tiges Leben zu führen!" zu lesen bekommen, am allerwenigsten Abel, wenn diese unsere Welt untergeht, liebend Paar', aber dann und wann will es davon zu verständigen!" „übrigens", fiel mir ein: „Welchen Grund das hier: Der Hof, der Strom, das Land, die mir scheinen, als wäre eine Kluft zwischen „Infam oder nicht, für die Gelineggs war hat Lisette gehabt, sich das Leben zu neh• Menschen und Tiere. Alles andere ringsum ihnen, als legte sich etwas Fremdes zwi• die neue Situation geradezu katastrophal. men? Nur, weil der Alkohol im Übermaß erscheint mir nur als der Rahmen zu dem schen sie, das nicht zu erklären ist; man Die neuen Besatzer hatten die Angewohn• ihre Sinne . . . ?" Bild, das unser Leben darstellt. Hier haben spürt es auch nur ..." heit, alle Männer, zumal alle wehrfähigen „Ach was!" erwiderte Will. „Der Bursche wir uns zum ersten Mal geliebt, in diesem Anscheinend fand Will keinen Ausdruck Männer, als ihre Gefangenen zu betrachten. hat ihr Gewalt angetan, soweit .Gewalt' im Raum auf der Couch, wo ich diese Nacht dafür, was er empfand oder glaubte, wahr• Die damals noch sehr resolute Maria hatte eigentlichen Sinne überhaupt nötig war. noch verbringen werde. genommen zu haben. Aber er hatte recht, für Jo auf dem Hausboden, der nur durch Beim Erwachen am Morgen konnte sie sich und ich erklärte es ihm, das Dunkle, das eine Falltür mittels einer Leiter zu erreichen nur dunkel daran erinnern, daß mit ihr Hier stritten wir uns zum ersten Mal, zwischen den beiden Liebenden stand, was war, ein Versteck eingerichtet. Da sie rus• etwas geschehen war, wogegen sie sich aber weil Abel wollte, ich sollte den Hof verkau• sie anscheinend selbst voreinander zu ver• sisch sprach, glaubte sie mit etwaigen Ein• nicht wehren konnte, vielleicht nicht ein• fen; Abel hatte eine Wohnung für uns in bergen suchten. dringlingen fertig zu werden. mal wehren wollte. Was danach kam, war der Stadt eingerichtet. Aber ich wehrte mich mit Erfolg. Ich schloß mit ihm einen Kom• Also: Die Russen kamen, es war voraus• eine Kurzschlußhandlung, wie es so viele „Man begreift es schon", erklärte ich promiß: Ich setzte ein Verwalterehepaar zusehen. Jo begab sich in sein Versteck, was gibt." Will, „wenn man sich in Jos Lage versetzt. ein. So blieb der Besitz uns erhalten, der sollte er anderes tun? Und Maria begab sich Nacht iür Nacht brannte zu dieser Zeit Denn da ist etwas für ihn Furchtbares pas• unter den Händen von Urvätern und Ur- nach unten, um die ungebetenen Gäste in in .Abels Wohnung das Licht, nicht etwa, siert: Maria hat sich für Jo geopfert. Jeden- müttern gewachsen war, nicht etwa durch Empfang zu nehmen. Es dauerte eine ganze weil Abel die .Nächte hindurch am Schreib• ialis sieht er es so an, und Maria hat längst Kauf erworben. Vor dreihundert Jahren war Weile, ehe sie wieder erschien, um Jo aus tisch saß cjfiei Luther sich den Kopf zer• aufgegeben, ihm sein ständiges Schuldge• zuerst eine Waldlichtung da. Ein Stück nach seinem freiwilligen Verließ zu befreien. Sie grübelte, weil Abel seit einiger Zeit einer fühl auszureden. Auf der Flucht waren die dem anderen wurde dem Wald einerseits, war ziemlich mitgenommen und blaß. Sie seltsamen Lethargie anheimgefallen war, beiden nach Jena gekommen, das sie von andererseits dem Überschwemmungsgebiet sagte: ,Ich habe es überstanden! Es waren für deren Ursache er selbst keine Erklärung den Amerikanern besetzt vorfanden und des Stromes entrissen und urbar gemacht, drei. Mach es mir bitte bloß nicht noch fand; sie versuchte sich damit abzufinden darum zu bleiben beschlossen, zumal sie da bis hundert Morgen Wiesen und Acker bei• extra schwer.' Ja, das wars. Und Jo gehört und hoffte auf bessere Tage . . . ; nein, das ein ideales Unterkommen gefunden hatten. sammen waren. Der Plan, ihren Weg über Jena zu nehmen, zu den Männern, die lieber Tod und Gefan• Licht brannte neben dem Bett des Profes• war ein vorsätzlicher gewesen, da sie an• genschaft auf sich genommen hätten. Er wirft sors, der über dem Lesen in Esthers Auf• nehmen durften, bei guten Freunden ein sich selbst Feigheit vor, während Maria zeichnungen über ihre Erlebnisse bei der Fortsetzung folgt

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ie Tage sind noch einmal grell und Rudolf Habetin heiß. Aber der Ostwind weht unab• D lässig über die Insel. Am Strand ge• nießen die Badegäste die Mittagssonne. Die beide Mädchen, die in ihrer Sandburg, auf dem Bauch liegend, geschlafen haben, schrecken hoch, ohne zu wissen, warum. Sie blinzeln nach der Uhr am Strandweg. Und zugleich entdecken sie, dicht über sich im Dünengras, den Maler. Der bleibt unbeweglich sitzen, ein wenig betroffen vielleicht, doch lächelnd, auch als Barbara, die Entschlossenere von beiden, mit wenigen Sprüngen zu ihm getreten ist und ihn zur Rede stellt. Seine Augen sind blau und gutmütig unter dem schütteren Haar. Der Skizzenblock auf seinen Knien zeigt mit der Kehrseite nach oben. Aber Pastellstifle liegen neben ihm bunt im Gras. Sie lacht nun ebenfalls. Schon versöhn• licher sagt sie: „So zeigen Sie doch wenig• stens, was Sie aus uns gemacht haben." Auch Ulla steht inzwischen neben ihr, neu• gierig, was sich hier anspinnt. Er hat Talent, das sehen sie sofort, als sie das farbenfrohe Bild betrachten. Ulla ver• steht etwas. Der Buchhandlung, in der sie arbeitet daheim, ist eine Kunsthandlung an• geschlossen. Und Barbara fragt ihn, ob er „Kunschtmaler" sei. Sie schwäbelt, sie ist aus Freiburg, ^as muß sie ihm sofort sagen, als er sie danach fragt. Ja, er ist tatsächlich „Kunschtmaler". Er heißt Waldemar Rabe und hat ein Häuschen hinter der Düne hier auf der Insel. Sie scherzen noch über die beiden Negor- lein, die auf dem Bildchen, glühbraun und sonnenmüde hingerekelt, aus gelbem und rotem Badeanzug aufleuchten. Jetzt sitzen Foto Moslehner sie vor ihm im Gras wie eine Gruppe im Licht und Schatten an der Kurischen Nehrung Reiseprospekt. Es ist Sommer, Sommer, der sich dem Ende zuneigt. Und man ist jung er oft Gäste, die im Sommer zur Insel kom• Sie trägt einen Strandanzug, der seine Wir• Und er fürchtete, wieder allein auf der und mag sich leiden. Man wird sich wieder• men, Freunde, Studiengenossen, auch kung auf die Umstehenden nicht verfehlt. herbstlichen Insel mit den Einheimischen sehen. Er wird ihnen sein kleines Maler• Frauen, kameradschaftliche, geistreiche, neu• Sie ist noch immer schön, gepflegt und in bleiben zu müssen, wenn die Sonne mit den heim zeigen. Er erfährt ihre Vornamen, gierige oder verliebte Frauen, die vor sei• Worten und Gesten berechnend klug. Sie läßt Gästen verschwunden war. Er wußte nicht, zeigt auf den gelben Badeanzug in seinem nen Bildern stehen oder sich malen lassen. sich keine Enttäuschung anmerken, als er was sich bei Lübbes angebahnt hatte. Im• Bild und sagt: „Der lustige Kanarienvogel Doch ob junge Mädchen, wenn sie Maler• sagt, er wisse nicht, ob er heute abend zu mer war Barbara mit ihren Freundinnen also heißt Barbara." Wie bieder er das sagt! klausen nur vom Film und Fernsehen ken• Hause sein werde. Ein Bekannter wolle mit verabredet, seit eine gewisse Katja ange• Doch Ulla schätzt ihn auf dreißig bis fünf• nen, echte Unordnung bei echten Malern ihm ausgehen. Und schließlich bleibe sie kommen war. unddreißig, für sie beide schon beträchtlich wohl wieder geraume Zeit hier. Sie werde malerisch finden oder einfach liederlich, Da endlich steht sie eines Abends vor alt. Und später meint sie: „Du hast es ihm sehen, wann seine Fenster erleuchtet sind. weiß er nicht. seiner Tür. Sie wehrt seiner zärtlichen Be• angetan. Wetten, daß er sich in dich verliebt Sie findet seinen Kopf noch ausgeprägter Aber es wird eine gemütliche Dämmer• grüßung. Sie hat eine bange Frage. Irgend hat?" als auf dem Foto, das sie im vorigen Som• stunde, als die beiden über die feuchten etwas hat sich zwischen ihn und sie gestellt, Aber in der Pension Lübbe, beim Mittags• mer mit einer außergewöhnlichen Widmung Wiesen gestapft kommen. Die Glastüren vielleicht ein Mißverständnis. Er führt sie tisch in der Veranda, als sie die Neuigkeit von ihm bekommen hat. bleiben weit geöffnet, bis dann ins Lampen• herein wie eine Kranke. Er will ihren Kum• zum besten gibt, sagt Barbara nur: „Der mit licht allerlei schwirrendes Getier fliegt, die Einige Tage später, als sie bei ihm ist, mer verscheuchen, bereit zu beichten und seiner dummen Redensart vom Kanarien• Vorhänge zugezogen werdeu und bei Tee sich ihr zu offenbaren. Sie spricht vorsietr4*** vogel — wie ein alter Onkel! Er wird halt erkennt sie sofort auf manchen Skizzen und und Musik gelacht und geschwätzt wird'. Bildern das Mädchen wieder, das sie vor• tig, ohne deutlichen Vorwurf, wie von einem selber einen Vogel haben, der Herr Kunscht• Natürlich muß er einige seiner Bilder zeigen maler." gestern am Hafen neben ihm sitzen sah, Dritten. Man kennt sich als junges Mädchen und von seinen Reisen und mühsamen Er• während er dort malte. Sie war unbemerkt noch nicht aus in den Verstrickungen der Alle lachen. Sie ist zu komisch, die junge folgen berichten. Er macht auch, wie der vorübergegangen und erwähnt es auch Liebe, in den Gedankengängen und dem Sportlehrerin Barbara. Die ganze Pension Maler im Film, eine kleine Skizze von jeder. keineswegs. Nun trinken sie ein Glas nach Verhalten des Mannes, den man liebt, dem schwäbelt seit einer Woche, seit sie da Und er ist mit sich zufrieden. Er hat sie man alles, was war, zu verzeihen gewillt ist. Sie trällert und flattert durchs Haus dem anderen. Sie hat selbst einige Flaschen nicht enttäuscht. ist und der vielleicht wieder zu Leichtfertig• wirklich wie ein lustiger Vogel. Und nun und einen Proviantkorb mitgebracht und hat ein Rabe, ein schwarzer Vogel, der im Auch im Wasser bewährt er sich. Ursula scheint zu wissen, wie es um den Haushall keit neigt, sobald ihm die Gelegenheit her• Gras hockte, ein Auge auf sie geworfen. Ihr hatte gesagt: „Nun zeigen Sie mal, Sie eines Künstlers steht. Sie fragt ihn nach ausfordert. einem gewissen Bild vom vorigen Jahr. Sie Spott ist nicht ganz überzeugend. Aber der schwarzer Rabe, ob Sie ein Schwimmvogel Ja, sie hat echten Liebeskummer, die lacht dabei angeheitert. Und er, etwas un• Vater der Pensionsinhaberin, der alte Maxi• sind!" Und er konnte durchaus mit der kleine fröhliche Barbara. Er versteht sie in sicher im Schritt und in seinen Bewegungen, milian Lübbe, der oben an der Tafel thront, Sportlehrerin konkurrieren. Als Inselbe• seiner Verfassung nur zu gut, er hat kein holt es hervor hinter Rahmen und Mappen, hebt mahnend den Zeigefinger und warnt wohner ist er allen Wassern gewachsen. reines Gewissen. Das also war es, er hatte wo es verborgen war, nur weil er, wie er sie: „Ein loser Vogel, Fräulein Barbara, Maximilians Zeigefinger ist längst verges• es geahnt und gefürchtet. Und er redet ihr sagt, sie nicht kompromittieren wollte. Und dieser Herr Rabe! Künstlerblut, Sie ver• sen. Der Sommer ist nur noch kurz. Man muß zu wie einem Kind. Es gibt verfängliche weiß der Teufel, was ihm ins Blut gefahren stehen! Hüten Sie Ihr Herz!" jeden Tag auskosten wie ein Geschenk. Lebenslagen, unberechenbare Bogcgrmngen ist, ob die leeren Flaschen auf der Diele Der Kunschtmaler kehrt indessen allen und Zufälle, in die man gerät, vielleicht im Als Fräulein Bose aus Berlin beim Kauf• schuld sind oder der Zwiespalt, zu wissen, Seesand aus der Diele seines Häuschens und Übermut, aus Scherz, aus Laune. Wer kann mann Ansichtskarten kauft und dort den daß er Barbara liebt, die eine zum ersten• hat Tee und Gebäck eingekauft. Zwar hat das abwägen mit starren Maßstäben? Er Maler trifft, begrüßt sie ihn überschwenglich. mal wirklich liebt, die sich ihm versagt trotz redet sich mit beziehungsreichen Worten aller offenherzigen Frische ihres Wesens. hinein in ein Lob der Liebe, die großmütig Was ist gegen sie diese Frau, die ihn hier sei, auf Vertrauen und Verständnis gegrün• umgarnt und nur ein Abenteuer sucht? det. Und immer müsse der andere gehört ^ie Stie^etbattaTte Am nächsten Tag ist er verkatert und ver• werden, man müsse, man solle, man dürfe ärgert, obwohl er eigentlich nicht mehr nicht... VON GERHARD HAESE v/eiß, wie der gestrige Abend war. Der Mor• gen ist schal. Da schleudert er die leeren Der arme .Kunschtmaler', er hat sie längst Als ich schlaflos nachts ins Düster „Urlaub, ach da denk' ich immer Flaschen einzeln im Bogen ins Wasser. Und schon überzeugt. Er sieht nicht gleich, daß starrte, drang zu meinem Ohr an das weißlackierte Bett aus der Gutsgärtnerei schickt er einen herr• sie gar nicht mehr zuhört, entschlossen auf• leis, verhaltenes Geflüster in dem blaugeblümten Zimmer ...' lichen Bauernstrauß in die Pension Lübbe. gestanden ist und ihm nun die Hand hinhält, unter meiner Pritsche vor: „Lieber Himmel war das nett. ..' die er küßt. Doch als er sie an sich ziehen meine Stiefel warn 's, die alten, „Immer wenn wir unterm Bette Allerdings hat sich auch dort manches will, sagt sie: „Ich werde mit ihm reden .. .* rissig, dreckig und geflickt, abends stellten uns zur Ruh, verändert. Einige Gäste sind abgereist, an• Und er läßt ihre Hand los und versteht die mir brav die Treu gehalten, standen da schon zwei adrette dere hinzugekommen wie Katja, die sich an nicht, was sie meint. wie sich's Knobelbechern schickt. süße kleine Damenschuh'..." Ulla und Barbara angeschlossen hat. Man Und in vielem hin und wider: „Ach, ein Fellchen hat den Namen der Neuen kunstvoll mit „Ich werde mit ihm reden", sagt sie noch „Weißt du noch?" — weich wie Seide .. Steinen auf die Strandburg des Trios ge• einmal. Und sie fügt hinzu: „Ja, ich bin „Wo blieb die Zeit?" „Und wie Haselnuß so braun...' pflastert. Und Heinz Klüver hat dabei heiter dankbar. Du hast mir geholfen wie ein klönten diese beiden Brüder „Ja und welche Augenweide, geholfen. vaterlicher Freund." Sie erklärt, es betreffe über die Vergangenheit. dies Figürchen anzuschau'n ..." einen jungen Menschen, den sie liebe, dem Uberhaupt dieser Herr Klüver! Als seine sie ganz sicher zu Unrecht mißtraut habe, Bilder von entschwund'nen Tagen „So — so — so..." Karte ihn anmeldete, lobte der alte Maxi• werden wieder in mir wach, „Und doch so zierlich...' ebenso wie ihrer Freundin Katja, mit der milian Lübbe, der sich auf Schriftdeutung sie ihn in scheinbarer Vertraulichkeit ge• und ich folgte mit Behagen „Und mit Rüschchen auf der Brust. . versteht, seine Handschrift. Es bedurfte gar ihres Daseins Spuren nach. „Anfangs war's uns troffen habe. Sie sei hierher nicht mehr nicht dieses Hinweises, ihn gegen den gekommen, um ihrerseits nichts Unrechtes Zogen wieder ferne Straßen ganz genierlich .. schwarzen Vogel Rabe auszuspielen. Heinz zu tun, das werde er verstehen. Aber sie durch die Lande und die Zeit, „Und dann haben wir geschmust..." ist blond, jungenhaft forsch, dennoch be• danke ihm, sie sei ihm auch nicht böse. und am Wegrand gleichermaßen „Ich das linke .. scheiden. Er ist sogar Sportlehrer wie Bar• stand die Freude bei dem Leid. „Ich das rechte ..." bara, ein ausgezeichneter Schwimmer, Und nun ist er es, der nicht mehr hört, Wurde wohl an mancher Wunde „Herrgottsakra — war das schön ...' bronzebraun schon bei der Ankunft. Und die was sie sagt, so verwirrend dumpf ist ihm leise, wehmutsvoll gerührt, „Nur ein einz'ges Mal noch möchte erste Begegnung entschied. zumute. Er blickt ihr nach, wie sie über die doch auch jede frohe Stunde ich bei diesen Schühchen stehn .. . !' Wiese geht, leicht, frisch, jung. Das Licht heiter diskutiert. Ulla hätte ihm von Barbaras letzten zwei Dann war's stille, und ich spürte des Leuchtturmes huscht wechselnd über sie Schließlich stellte dann die Frage Wochen berichten können. Aber sie tat es hin, bis ihr Kleid nur noch wie fernes Win• ihre Sehnsucht auch in mir — einer auf von diesen zwein, nicht. Auch hätte sie den Kunschtmaler über ken wirkt. Denn der Wind fegt in dieser welches wohl die schönsten Tage lang noch lag ich und sinnierte: Barbaras Veränderung aufklären können Nacht in der der Sommer zu Ende ging, jener Zeit gewesen sein ... „Wann, wann komme ich zu dir!" und tat es nicht, zumal sie ihn heimlich liebt. über die Insel. Und unergründlich stehn die Sprach der andre und hat leise Dieses Sehnen und dies Bangen Es wäre ihr wie Verrat erschienen. Merne oben. sehnsuchtsvoll geseufzt dabei: wollen nicht mehr von mir gehn — Der arme Waldemar Rabe, er war gewiß „Das war doch die Urlaubsreise lieber Gott hör' mein Verlangen: kein lockerer Vogel, wie Maximilian Lübbe Da fröstelt er und schließt die Tür, deren damals — weißt du noch — im Mai.. . Einmal noch die Srhühchen sehn! gesagt hatte. Flügellahm hockte er in sei• Scheiben im Winde klirren. Aus dem Spie• gel starrt ihm ein müdes Gesicht entgegen. nem Häusrhen. Der Sommer ging zu Ende. Und nun beginnt der Herbst. 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 9 Sias zwumnmn Kultur S&ie stlüa Schon fielt det unbezäkztan JLanisdia^t Heimat im Lichtbild festgehalten - Zum 75. Geburtstag des Fotografen Victor Moslehner

eit einiger Zeit sind sieb Experten dar• in diese verträumte Idylle. festgehalten hat, sind ebenso wie seine S über einig, daß neben der Malerei und Jeden Ferientag verbrachte Victor Mos• Aguarelle mit leiser Trauer, die jedoch nicht der Bildhauerkunst noch eine weitere lehner mit seiner Familie — seine Tochter einen Anflug von Humor vermissen läßt, Art künstlerischen Ausdrucks entstanden ist übrigens die Mutter des .Frankfurter durchzogen. ist: die Fotografie. Ursprünglich in erster Fünflingsguartetts' — auf der Nehrung und Wenn Victor Moslehner von vergange• Linie als sogenannte Zweck-Fotografie in vor allem in dem stillen Fischerdorf Pill• nen Zeiten erzählt, läßt er sein Herz spre• den Dienst der Wissenschaft, Technik und koppen. Im Laufe von zwanzig Jahren ent• chen. Mit geradezu fotografischer Genauig• Zeitgeschichte gestellt, hat sich im Laufe der standen so die bezauberndsten Lichtbilder: keit weiß er Begebenheiten und Menschen Jahre der Zweig der künstlerischen Foto• die typische Form der Wanderdüne, die zu schildern. Lassen wir ihn nun selbst zu grafie immer mehr entwickelt. Hier und gleich einer großen gelben Katze in der Wort kommen und erzählen, was er als jun• dort findet man sogar in Museen und Aus• Landschaft hockte, um alles zu verschlingen, ger, hoffnungsvoller Zeichner im Königs• stellungen besonders gut gelungene Auf• die rauchende Düne, das glitzernde Wasser, berger Tiergarten erlebte: nahmen. Wogen und Wolken — das alles hat Victor „Seit meinem sechsten Lebensjahr leiden• Ein Meister dieser Kunst, der bereits vor Moslehner auf den Film gebannt, Doku• schaftlich zeichnend, malend und aquarel- mehr als dreißig Jahren hervorragende mente der geliebten Heimat. Es ist leider lierend, schleppte ich damals auf meinen Lichtbilder mit der Kamera .schoß', konnte in der Zeitung oft sehr schwierig, die ein• ausgedehnten Spaziergängen durch die Flur in diesen Tagen — am 7. September — sei• drucksvollen Bilder in ihrer ganzen Schön• immer Skizzenbücher mit mir herum. Ein be• nen 75. Geburtstag begehen: Es ist der Kö- heit wiederzugeben, und doch spürt man sonders bevorzugtes, weil für mich interes• uigsberger Victor Moslehner. Treue Leser gerade bei den Fotografien von Victor Mos• santes Gebiet war der Königsberger Zoo. unserer Wochenzeitung werden seine Bilder lehner die vitale Kraft der Natur, man Mehrere Skizzenbücher besaß ich voll nur kennen — die unberührte Landschaft der meint die salzige Luft, die steife Brise, ja mit Flamingos, Enten und anderem Geflü• Kuiisrhen Nehrung in ihrer stillen Schön• sogar die Wärme der Sonne zu fühlen. gel, aber auch Skizzen von Bären, Affen, heit hat i'h VK Im Moslehner von jeher an- Wie bei vielen Künstlern aus unserer Löwen und last not least dem urigen Wi• qelan. Die .sluike Wechselwirkung von Heimat beschränkt sich Victor Moslehners sent. Das war so um die Jahre 1919 bis 1922. I ich! und Schütten, der Rausch der Farben Begabung nicht nur auf eine Kunstrichtung. Unser damaliger Zeichenlehrer, Herr Ba• war dort immer besonders eindrucksvoll, Seine Erinnerungen an Ostpreußen, die er stian, schien einigermaßen beeindruckt von und nicht umsonst kamen auch viele Maler meist in lyrischer Form für die Nachwelt meinen Arbeiten, denn eines Tages gab es ein kleines, für mich freudiges Intermezzo. Im Hochsommer 1920 rief Herr Bastian beim Die Wolfsschlucht bei Warnicken Eintreten in den Zeichensaal: .Moslehner! Foto Moslehner Sie packen sofort Ihre Sachen und können gehen. Zeichnen Sie im Freigelände, wo Sie < wollen! Aber nächsten Mittwoch will ich ^-äz ^-enezationen Ihre Arbeiten vorgelegt bekommen!' Ein Murmeln erhob sich in den Bänken, denn sickein dieser Dispens von einer Unterrichtsstunde in der Schule war bisher noch nie erteilt Stiftung Ostpreußen Teil VI worden. Natürlich spornte mich dies an. Als Inha• Zu den in regional begrenzten Aufgaben• ber einer Jahreseinlaßkarte für den Königs• bereichen arbeitenden Institutionen der Stif• berger Tiergarten war es leicht, Seiten um tung Ostpreußen gehört die Bischof-Maxi• Seiten des Skizzenbuches zu füllen. Dabei milian-Kaller-Stiftung e.V. (Ermländisches verfehlte ich auch nicht, das Ostpreußische Hilfswerk mit Sitz in Münster). Freilicht-Heimatmuseum am bewaldeten 1950 durch den Kapitularvikar von Erm- Steilhang des Hufengrabengeländes zu fre• land gegründet, mit der Aufgabenstellung quentieren. Hier zogen mich die Motive um der Förderung der Religion, der Volksbil• das Kurische Fischerhaus am aufgestauten dung, der Heimatpflege und Heimatkunde Hufengraben an, aber auch die masurische sowie der Unterstützung hilfsbedürftiger (oder oberländische?) Holzkirche und die Menschen beauftragt, trat sie bisher u. a. Bauernhäuser faszinierten mich durch die Herausgabe von Schriften und Lichtbildreihen, bildlichen Wandkarten und Bald aber verbot mir einer der Wärter musikalischen Produktionen hervor. Als das Zeichnen. Tatsächlich war dort das Ma• Periodicum gibt sie den .Ermländischen len und Zeichnen strikt untersagt; es gab Hauskalender' heraus, daneben erscheint sogar diesbezügliche Verbotstafeln und seit 1965 ein .Ermlandbuch'. Außerdem ist Schilder. die Stiftung an der Herausgabe einer in Nun war in unserer Familie ein Regie• einer Auflage von 38 000 Stück erscheinen• rungsbaumeister Geber gut bekannt. Die• den Vierteljahresschrift .Ermlandbriefe' be• sem zeigte ich einmal meine Skizzenbücher teiligt. Zur Zeit entsteht die erste authentische Porträtbüste von Winifred Wagner, die in einer und berichtete ihm von dem Tiergartenwär• Der ebenfalls mit Sitz in Münster wir• schicksalsschweren Zeit von den 30er Jahren bis nach dem Krieg das Erbe des großen Kompo• ter, der mich unter der Androhung, ich solle kende Historische Verein für Ermland e.V. nisten in Bayreuth zu wahren verstand. Arno Breker, der beste lebende Porträtist unseres mich dort ja nicht mehr sehen lassen, aus wurde im Jahre 1856 in Frauenburg (Ostpr.) Jahrhunderts, hatte für Bayreuth bereits die Büste Richard Wagners geschaffen und im ver• dem Freilichtmuseum herausgejagt hatte. zur Erforschung der Geschichte und Volks• gangenen Jahr, als die Festspiele in Anwesenheit von Bundespräsident Walter Scheel ihr Herrn Geber, der bei der Behörde ,Der Pro- kunde des ehemaligen Fürstbistums Ermland 200jähriges Jubiläum hatten, die Monumentalplastik Franz Liszts aufgestellt. Winifred Wagner, vinzial-Konservator der Kunstdenkmäler sowie der Kirchengeschichte Altpreußens ge• die mit Breker seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden ist, hat unter dem faszinierenden in Ostpreußen" angestellt war, gelang es gründet. Eindruck der Atelier-Begegnung über Arno Breker einen Text geschrieben, der von Brekers aber, mir eine Genehmigung zum Zeichnen Publikationsorgan ist seit dem Jahre 1858 Verleger Joe F. Bodenstein zum 77. Geburtstag des Künstlers auf Büttenpapier gedruckt im Tiergarten zu verschaffen — allerdings die .Zeitschrift für die Geschichte und Alter• unter dem Titel „Über einen Freund" veröffentlicht wurde. Die Schrift ist in erster Linie für mit dem Zusatz ,Wege und Anlagen sind zu tumskunde Ermlands' (ZGAE), von der bis Freunde und Kenner bestimmt. Einige Exemplare stehen noch bei der Galerie Marco, Händel• schonen, Pinsel dürfen nirgends abgestri• zum Ende des Zweiten Weltkrieges 28 Bän• straße 12, 5300 Bonn, zum Verkauf zur Verfügung. chen werden'..." SiS de (in 85 Heften) erschienen. Daneben wur• den Quellenpublikationen in der Reihe .Monumenta historiae Warmiensis' heraus• gegeben. TJozhanp au$! Dank des Engagements des seit dem Jahre 1937 amtierenden 1. Vorsitzenden Prof. Dr. er Sommer, falls man ihn überhaupt Hans Schmauch (f 1966) konnte der Ver• D als solchen bezeichnen kann, neigt sich ein als einziger der ostpreußischen Ge- in diesen Wochen unweigerlich seinem schichts- und Altertumsvereine nach 1945 in Ende zu. Mit diesem Ende aber steht uns Westdeutschland seine Tätigkeit wieder auf• auch eine neue Theatersaison ins Haus. Was nehmen. Seitdem erscheint wieder jährlich wird sie uns bringen? Wird man als norma• ein Heft der Zeitschrift im Umfang von 200 ler Sterblicher, als ,Otto Normalverbraucher' bis 250 Seiten (1974: Bd. 37, der ganzen Fol• es endlich wieder wagen können, einen ge Heft 98). Seit 1955 wird auch das Mittei• Theaterbesuch als Krönung eines schönen lungsblatt .Unsere ermländische Heimat' Tages zu betrachten? Oder werden erneut herausgegeben, das vierteljährlich als Bei• lediglich Intellektuelle und solche, die sich lage der .Ermlandbriefe' erscheint. Daneben dafür halten, auf ihre Kosten kommen? werden Monographien und Editionen in zwangloser Folge als .Beihefte' der ZGAE Viele Bühnen haben es sich angelegen veröffentlicht. sein lassen, während der Sommerzeit aufs Der Verein hat in den vergangenen 20 Land zu gehen und dort ein breiteres Publi• Jahren erneut eine ermländische Spezial- kum anzusprechen, eben um ,Otto Normal• bibliothek aufgebaut, die inzwischen über verbraucher' die vielgepriesene Schwellen• etwa 6000 Bände verfügt. Mit über 40 wis• angst zu nehmen und ihn ins Reich der Gau• senschaftlichen Vereinen und Bibliotheken kelei zu entführen. Mancherorts wird dies im In- und Ausland (Finnland, Italien, Öster• gelungen sein, aber erst die Zukunft wird reich, Polen, Schweden, Schweiz, USA) steht zeigen, ob Intendanten und verantwortliche er im Schriftenaustausch. Regisseure aus derartigen Unternehmungen Die jährlich abgehaltene Mitgliederver• gelernt haben, oder ob auf den Programm• sammlung ist jeweils mit einer wissen• zetteln der kommenden Spielzeiten erneut schaftlichen Tagung verbunden, bei der die nur verfremdete Klassiker und supermo• Forschungsergebnisse vermittelt und die Be• derne Machwerke .hoffnungsvoller' Neu• Eine umfangreiche Ausstellung mit ostdeutschem Kulturgut wird vom 17. September an arbeitung neuer Themen angeregt werden. linge zu finden sind. Eine halbe Generation drei Wochen lang in der Sparkasse Wittgenstein in Bad Berleburg zu sehen sein. Die Fortsetzung folqt neuer Theaterbesucher allerdings wartet Initiatoren wollen mit dieser Schau „die Verbundenheit" der „Kurstadt Bad Berleburg * sehnlichst darauf, irgendwann einmal die mit dem deutschen Osten dokumentieren" und „die Bedeutug der ostdeutschen Kultur Zusammengestellt nach Selbstdarstellungen der Klassiker so zu sehen, wie sie im Buche als Verpflichtung für alle Deutschen" betonen. Einen großen Teil der Ausstellungsstücke Einzelstifter und ergänzt von Dr. Dorothea stehen. St stellte die Kulturabteilung der LO zur Verfügung Foto Kessel Radke. 10. September 1977 - Folge 37 - Seite 10

Gedanken eines Vaters:

„jyLein Hiebet Sokn Was wir heute sind, wirst du morgen sein .. .

Wenn du mich etwas fragst, so möchte hätte. Dagegen konnten wir uns nicht weh• ich dir gern antworten. Aber du fragst mich ren. Und was propagandierst du und was nichts mehr. Du willst kein Kind mehr sein. deine Freunde in selbstgerechter Intoleranz? Das Leben hat deine Eltern gezwungen, Dasselbe, derenthalben ihr uns verteufelt, einen „reichen Schatz" an Erfahrungen zu obwohl wir noch keine Erwachsenen waren sammeln. Doch du willst von dem „Ewig- wie ihr heute. Ihr mißbraucht die demokra• Gestrigen" nichts wissen. Das ist deine tisch-freiheitlichen Einrichtungen, die unsere Welt, und die Gegenwart ist dein. Dann Generation aufgebaut hat, um diese Frei• brauchst du uns wohl nicht mehr. Du setzt heit zu stürzen — und wißt nicht einmal, dich bewußt von deinen Eltern ab, du willst was ihr anrichtet. Wer auf der Unwirklich- eine deutliche Trennung, eine Grenze mehr keit von Wolken wandelt, muß sich nicht zu den vielen, die es schon gibt. . . wundern, wenn sein Urteil schief ist. Was euch nicht paßt, wollt ihr nicht wissen. Was Dabei wollen wir bekennen, daß die Ab• ihr wißt und es paßt euch nicht, daß wißt setzbewegung der Jugend sich schon in un• ihr meisterhaft zu verdrängen. Was gestern serer Generation angebahnt hat; denn auch „ja" war, ist heute „nein", und ihr wollt wir waren nicht mit allem einverstanden, das „ja" gestern nie gesagt haben. Wenn was unsere Eltern taten. Während wir aber der feste Boden fehlt und die Kenntnis des• noch die Entschuldigung einer üblen Zeit mit sen, was vorher war, was links und rechts Erwerbsschwierigkeiten, Krieg und Woh• liegt, dann erwachsen Fehlurteile. Und das nungsnot gewissermaßen als Alibi für uns ist fast schon eine Entschuldigung für dich; geltend machen konnten, erscheint es bei denn ich glaube dennoch an das Gute in der jetzigen Jugend eher so, als ob Über• eurer Generation und glaube an eine Ein• heblichkeit oder Ubermut sie triebe, an dem sicht nach einem Erwachen, das hoffentlich Ast des Lebens zu sägen, der sie mit der nicht schrecklich ist. Sippe verbindet. Jetzt hast du geheiratet. Wir haben deine Man sagt, streng erzogene Kinder kehren junge Frau mit offenen Armen empfangen. immer wieder gern ins Elternhaus zurück. Sie ist gut und schön und lieblich und sicher• Statt mit Prügel haben wir dich mit Liebe lich die beste Frau der Welt; denn du warst eingedeckt; statt mit eigennütziger Arbeit es ja, der sie sich gewählt hat, und — wir mit einer christlichen Erziehung. War das kennen dich. Nun hatten wir eine Tochter falsch? Wir haben dir die beste Ausbildung dazugewonnen, so glaubten wir. Bestürzt zuteil werden lassen, die möglich war; du müssen wir erleben, daß sie uns nicht mag. bist ein aufrechter Mann geworden mit ab• Sie liebt ihre eigenen Eltern so sehr wie geschlossener Ausbildung, mit steigendem einen Besitz und ist vermutlich außerdem Einkommen, mit wachsendem Ansehen. Was eifersüchtig auf uns und sucht deshalb, ihr ist daran falsch? Wir haben dich wohlgerü• „neues Eigentum" zu entfremden. Wir ma• stet in die Freiheit des Erwachsenendaseins chen ihr doch gar nicht den Geliebten strei• entlassen. Was haben wir verkehrt gemacht? tig. Du gehörst ihr mit deinem ganzen Le• Du sagtest doch, du seist glücklich! ben! Du redest mir nur etwas viel von Gleichberechtigung. Ich glaube, du meinst Vater und Kamerad zugleich ... Wir wollen nicht die Früchte unserer gar nicht „Gleichberechtigung" als vielmehr elterlichen Maßnahmen genießen. Elterliche „Gleichheit". Das ist schade! Denn das ist Liebe ist bedingungslos. Nur — wir beob• unbiologisch und unnatürlich und damit we• achten mit Angst, wie du mit der Ablösung nig sinnvoll. Ist dieses Geschwätz überhaupt dem Steuer greift, je selbstsicherer er als gestellt haben, bestimmt nicht die an die naturgegebener Familienbindungen auch die nötig? Mußt du dir mit solchen Redens• Frau wird. Wir alle fliegen so dahin und Moral. Wir wollen euch nicht lästig fallen Beziehung zu Gott verlierst, ja, wie alle arten die Zuneigung deiner Frau erkau• müssen zuschauen, wohin unsere Raketen und haben selbst für das Alter, so glauben Bezugspunkte ins Wanken geraten. Du hast fen ... ? Bei deinen Eltern hat sich dieses im guten zu steuern sind. Noch sehen wir wir, genügend vorgesorgt, um nicht auf euch mir einmal mit erschreckener Deutlichkeit Problem nie gestellt. Wir haben uns einfach dich neben uns dahineilen. Und ich weiß zurückgreifen zu müssen. Ihr habt also gesagt, die Diktatur sei eine mögliche an• — geliebt und — lieben uns noch. Und mehr nicht, ob es deinem Ehrgeiz, deiner Unbe• keine lästigen Verpflichtungen. Ich verstehe dere Form der Demokratie. Du und viele bedurfte es dann wohl nicht, oder ... ? kümmertheit, deiner Unkenntnis oder — nur nicht eure Inkonsequenz, die euch auf Altersgenossen haben eine starke Neigung doch nicht einer Führungsschwäche? — zu• das Erbe begehrlich schielen läßt. Am lieb• zu den „großen Führern" östlicher Prägung. Wir befinden uns in einer schnellebigen zuschreiben ist, daß du uns gar nicht mehr sten wolltet ihr euch schon gleich in den Glaube es mir, mein lieber Sohn, alle Dik• Zeit. Unser Dasein ist mit einer Fahrt in zum gleichen Ziel hin überholst, sondern Besitz unserer Güter setzen. Deine Frau taturen sind sich ähnlich, gleich welcher einem Raumschiff vergleichbar, das zu er• seitlich abkommst. Nur eine kleine Kurs• mag uns nicht, also auch nicht unseren Be• Couleur. Wer sollte es besser wissen als ahnten, doch im wesentlichen unbekannten änderung, und ihr werdet uns bald aus den sitz. Warum laßt ihr uns jetzt schon wissen, die Generation, aus der deine Eltern stam• Zielen eilt. Du bist mittlerweile in ein eige• Augen kommen — aber nicht uns voraus! daß ihr alles, was wir mit Fleiß und Liebe men! Mir hast du vorgeworfen, daß ich — nes Fahrzeug umgestiegen und bist bestrebt, Ob wir uns dann noch jemals treffen wer• erworben und aufgebaut haben oder von damals noch ein halbes Kind — den grauen das unsere voll Schwung zu überholen. Du den, selbst wenn ihr das später einmal woll• der Verwandtschaft ererbt haben, für Nichts Rock des „glorreichen Führers" getragen hast einen Copiloten, der immer öfter nach tet... ? achtet und nur den Geldeswert wollt, statt die Wertsachen an eure Nachkommen wei• Einmal werdet ihr eigene Kinder haben. terzutragen? Wir müssen es schon glauben, Ich kann nur hoffen, daß ihr deren Anspruch daß ihr es kaum erwarten könnt, uns ab• auf weise Leitung und geschickte Führung zulösen. Wenn die Eltern schon mehr oder achtet und sie nicht ohne Erziehung in ein weniger lästig sind, könnt ihr uns dann nicht grausames Leben stoßt und sie zu unglück• wenigstens in Ruhe alt werden lassen! Ist lichen, unaufrichtigen Aufrührern macht, das zuviel verlangt? die euch dann noch scheller aus den Augen kommen als ihr uns und noch den Vorwurf schlechten Handelns auf eurer Seele zurück• Es hat etwas Beruhigendes an sich, wenn lassen. Jedenfalls werdet ihr uns durch das man sieht, wie in einer Familie alles seinen Naturgesetz zu Großeltern gemacht haben, geordneten Gang weitergeht. Der Bauer eine Auszeichnung, auf die wir uns freuen vererbt seinen Hof und setzt sich zur Ruhe. möchten. Das ist freilich nicht einfach für Wir erleben das nicht, weil du meine Arbeit uns; denn unsere Generation empfindet sich fortzuführen ablehnst. Eines kannst du nicht nicht so alt und ausgereift, wie das früher ändern, mein lieber Sohn, daß wir durch Großeltern taten. Ich erinnere mich noch gut Gottes Fügung deine Eltern sind. Du kannst meines einen Großvaters als eines gütigen alles anders machen und den Familienbesitz und weisen Mannes, eben eines richtigen verjubeln nach unserem Tode, anstatt ihn Großvaters. Es erscheint mir fast als Anma• deinen Kindern zu vermachen; aber unser ßung, jetzt schon das zu sein, was er einmal blutmäßiges Erbe gibst du deinen Kindern war. Ich werde versuchen müssen, in meine weiter. Uns muß das genügen. Du bist kein Würde hineinzuwachsen. Vielleicht brau• Novum mit eigenem Anfang. Wir alle sind chen uns unsere Enkel. Wir freuen uns um Glieder einer großen Kette. Werde erst Va• so mehr auf diese Aufgabe, wo ihr uns doch ter, und du wirst es sicherlich einmal er• nicht mehr braucht und uns das deutlich kennen, daß wir letzthin alle einander nötig genug wissen laßt. Deine Eltern hatten nach haben und wir zusammen — Gott. Vielleicht dem Krieg nichts und haben viel aufgebaut. ist es dann nicht zu spät. Ob du es nun willst Euch ist das Erreichte selbstverständlich. und einsiehst oder nicht, du läßt uns den• Wir reden nicht darüber, daß wir es um noch zurück in dem Bewußtsein, das Beste fu dich getan und gewollt zu haben. Du vieles schlechter hatten als ihr. Du erhebst r dich über deinen Vater, weil du annimmst, magst unserer Fürsorge davonlaufen viel• es weiter als er zu bringen, ja, du bist be• leicht werden auch du und deine Frau es reits von deiner „größeren Genialität" bald wissen: Eltern können sich nie aus überzeugt. Das schmeichelt dir. Ich wäre ihrer liebenden Sorge zu ihren Kindern ent- nicht dein Vater, wünschte ich nicht, daß Jfssen. Warum sich auch dagegen wehren? du mich übertrumpfen sollst. Nur — übei bie schadigt euch nicht und bleibt fast eben• den „Ewig-Gestrigen" zu triumphieren, daß so unbemerkt wie das Flügelrauschen des er es nicht weiter gebracht hat, und dabei Schutzengels, dem man auch nicht entraten zu übersehen, daß er es gar nicht weiter kann. Wenn ihr wenigstens anständig bleibt bringen konnte in seiner Zeit, weil diese im Leben, wollen wir Gott schon danken. Einsicht für deine Eitelkeit störend ist, das Warum sage ich das alles, wo du mich doch

ist wenig schön. C ragSt? Viell ofn p ? , eicht fragt uns einmal ein Enkelkind ... ncn Ihr braucht uns nicht — ich kenne den Andrci Kro Satz auswendig; wir brauchen euch auch nicht. Solange ich noch deine Mutter und deine Mutter mich hat, geht es uns noch gut, Entnommen aus „Andrei Kronen, Haben Sie und wir entbehren nicht viel. Vermutlich (lasauch schon mal. ..? Erzählungen und Ge• sind wir allein deshalb glücklich, weil wir Eltern entlassen sich nie aus der Sorge zu ihren Kindern nicht grundsätzlich alle Bindungen in Frage schichten zum Einschlafen". Ellenberg-Verlag, 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 11 Ostpreußen in aller Welt Ostpreußen in Südtirol Bei Anita und Walter Zuegg treffen sich viele Landsleute

Leer-Loga — Nach Meran reist man im mens Zuegg sah und der beinahe 1000 Jahre Frühling zur Obstbaumblüte, im Herbst zur Südtiroler Geschichte erlebt hat. Für Freun• Traubenkur. Daß man seit einiger Zeit nun de der Architektur ist dieses Haus ein auch zum Ostpreußentreffen nach Lana bei Schmuckstück und eine Fundgrube. Meran reist, war bislang wohl nicht bekannt. Der Kenner der Szene wird sofort begrei• Nach anfänglich zögerndem Besuch aus fen, es handelt sich hier um eine Privat• dem deutschen Vaterland kamen später initiative. Und in unserer materialistischen Ostpreußen aus allen Teilen der Welt. Anita Zeit bedürfen freiwillige Aktionen beson• Schuep-Zuegg wurde von der Initiatorin zur ders der Erwähnung. Regisseurin. Sie hatte nun das ganze Jahr über Lansdleute um sich. Das Heimweh war, Schon oft ist an dieser Stelle die Rede wenn auch nicht ganz gestillt, so doch ge• von ostpreußischen Landsleuten gewesen, mindert. die das Schicksal in das Ausland gebracht Das private Ostpreußentreffen in Südtirol war geboren. Von weit kommen die Ost• preußen jetzt her und lassen sich von Zueggs verwöhnen. Selbst aus den USA kommen sie, um Verwandte und Freunde zu treffen. Aus dem fernen Australien rei• sten sie schon an. Besuch kam auch aus Haifa, Israel, es war ein Wiedersehen mit Verwandten nach über 40 Jahren. Neben• bei lernen sie das schöne Land kennen und begegnen den liebenswerten Bewohnern. Ist „The Captain from ": Bruno Alex Woelki Foto Baroni das nicht wunderbar? Ich selbst konnte an Ort und Stelle fest• stellen, wie wohl man sich dort fühlt. Glück• strahlende Augen bei der Ankunft und Trä• Vom Schiffsjungen zum Hafenkapitän nen bei der Abreise geben den besten Be• weis. Frau Riedel, ehemals Neidenburg, und Mit dem Segelschiff Oldenburg umrundete er Kap Horn Frau Matzick, früher Königsberg, die schon einige Male ihren Urlaub in Lana verbrach• Chicago — „The Captain from East Prus- fast allen Weltmeeren. Der Ostpreuße, der ten, drückten bei heimatlichem Schabbern sia". Im Hafen von Chicago sprechen die von sich sagt: „Ich gehöre zu einer Gene• Glück und Zufriedenheit aus. ,Die Zueggs Schauerleute mit einiger Bewunderung von ration, die den Satz ,das geht nicht' kaum haben Anerkennung verdient', so oder Kapitän Bruno Alex Woelki. Sechzehn Jahre kennt", fuhr für den Norddeutschen Lloyd, ähnlich lautete der Tenor. war er Hafenkapitän und mitverantwortlich für Hugo Stinnes, für die Poseidonlinie und für die Michigan-Seehäfen Muskegon, Burns neun Jahre auf Bananendampfern der United Harbor, Kenosha, Milwaukee und Green Fruit Line im Atlantik und im Pazifik. Einblick in die Geschichte Bay. Am 30. Juni trat der „Kapitän aus Ost• preußen" in den Ruhestand. Er führte ein Hafenkapitän in Chicago! Das sah 1976 Abgerundet wird das Wohlbefinden wäh• so aus: In jenem Jahr kamen 303 griechische rend des Aufenthalts im Tal von Lana durch Logbuch über seine Seemannsjahre, die im Herbst 1928 als Schiffsjunge auf dem Segel• Schiffe und 246 Dampfer unter der Flagge den Einblick in die Geschichte des Landes. von Liberia über den St.-Lorenz-Seeweg. Kein Wunder, bei der Vielzahl der Bau• schiff „Pommern" begannen. Auf den Seiten waren nahezu alle Höhen und Tiefen fest• Ihnen folgten 164 Engländer, 141 Russen, denkmäler — in ganz Südtirol sollen es 142 Norweger, 132 Deutsche, 98 Jugoslawen, über 400 Burgen sein. Der Besucher ostpreu• gehalten, die fünf Jahrzehnte auf und an der See mit sich bringen. Der in Gumbinnen 71 Panamesen, 66 Franzosen, 54 Dänen. Aus ßischer Abstammung wird eine wichtige Ent• Asien machten im gleichen Zeitraum 109 deckung machen. Ostpreußen und Südtirol geborene Schiffsjunge Woelki geriet mit der Dreimastbark „Pommern" im Ärmelkanal in Frachtdampfer in Chicago fest. „Die moch• haben zwei geschichtliche Gemeinsamkeiten: ten mich alle", sagt der Kapitän Woelki, Das wechselhafte Los eines Grenzlandes und Seenot und mußte mit der 79köpfigen Be• satzung das Schiff verlassen. Als Komman• ehe er hinzufügt: „Den deutschen Besatzun• die fruchtbare Wirkung des Deutschen gen mußte ich immer wieder Fahrtgelegen• Ordens auf die Geschichte des Landes. dant eines Minensuchbootes erlitt „The Captain" irn Februar 1944 in der Verbin• heiten und Eintrittskarten zu Fußballspielen Auch heute noch bleibt dem Besucher in dungsstraße zwischen Ostsee und Kategätt besorgen, die Japaner wollten sich kein Südtirol das Wirken des Deutschen Ordens Baseballspiel entgehen lassen." Reizende Gastgeber: Anita und Walter eine schwere Verwundung. Als amerikani• nicht verborgen. Ich konnte feststellen, daß scher Hafenkapitän wurde er im Sommer Zuegg Im Sommer will Kapitän Woelki mit sei• die meisten der Kirchen in Lana und Um• 1970 in Chicago das Opfer eines Raub• ner aus Schlesien stammenden Frau nach hat und die dort das Leben zu meistern ver• gebung im Besitz des Ordens sind. Es be• überfalls ; drei Banditen schlugen ihn kran• Deutschland. Ab Herbst heißt seine neue standen. Ein Aufenthalt kürzlich in Lana schleicht uns Wehmut, wenn man sieht, wie kenhausreif. Heimatanschrift: North Palm Beach im (Südtirol) hat mir gezeigt, dort lebt eine weit verbreitet er war. Es macht uns aber Als Leichtmatrose fuhr er mit den Segel• amerikanischen Bundesstaat Florida. Zwi• Landsmännin, die nicht nur erfolgreich war, auch stolz, wenn man sieht, wie kirchliche schiffen „Bremen" und „Oldenburg" um schen dem Golf von Mexiko und dem Atlan• sondern auch selbstlos zur Initiatorin einer Baudenkmäler noch heute und in der Zu• Kap Hoorn, als Dampfermatrose um das Kap tik hat er eine Eigentumswohnung gekauft. guten Sache wurde. Eine liebenswerte kunft von der Geschichte des Deutschen der Guten Hoffnung. Bis 1961 war er auf Werner Baroni menschliche Schwäche — genannt Heimweh Ordens Zeugnis ablegen. Die Priester und — war der Vater des Gedankens. Schwestern, Träger des schwarzen Kreuzes, leben still nach seinem Gelöbnis und wer• Dr. Anita Zuegg, geb. Schuep, eine Sam- den seine Ideale wachhalten und weiter• Er hat viele Freunde in Istanbul länderin, hat sich vor 25 Jahren in Lana geben. Die Bewohner des Landes sind stolz niedergelassen, weil sie während des Stu• Die ungewöhnliche Laufbahn eines ostpreußischen Arztes auf ihre Geschichte. Und das mit Recht. Wir diums in Innsbruck ihren späteren Ehemann, Stuttgart — In Wetzlar beendete der Medi• als Chirurg an verschie• Ostpreußen fühlen uns mit Südtirol und einen Südtiroler, kennenlernte. Unsere zinaldirektor Dr. med. K.-Heinz Lapp aus denen Krankenhäusern seinen Bewohnern verbunden. Landsmännin hat in Dr. Walter Zuegg Lotzen seine Tätigkeit als leitender Amts• in Mainz, Koblenz und einen Lebenskameraden, der. ihr schützend Im Namen aller, die Gastfreundschaft im arzt und trat in den Ruhestand. Am 13. März Landau und war versor• zur Seite steht und Verständnis für das Hause Zuegg genießen durften und Freude 1914 in Alienstein geboren, absolvierte er gungsärztlicher Gutach• Heimweh seiner Frau zeigt. an den vielen kleinen Treffs hatten, sage ich nach dem Schulbesuch in Lotzen sein Stu• ter beim Landesversor• Frau Zuegg gründete mit Unterstützung Dank und Anerkennung. Gewidmet sei dium an den Universitäten Rostock und Kö• gungsamt Rheinland- ihres Mannes eine reizende Pension im tra• Ihnen folgender Zweizeiler: „Zur Freude nigsberg und war unmittelbar danach von Pfalz. 1961 trat er in ditionsreichen Gasthof „Schwarzer Adler", und zum Wohl / für Ostpreußen in Tirol!" 1940 bis Kriegsende Chirurg und Feld• den Dienst der Arbeits• der schon mehrere Generationen des Na• Horst Mrotzek lazarettarzt. Nach dem Krieg arbeitete er verwaltung, und nun nahm seine medizini• sche Karriere einen außergewöhnlichen Ver• lauf. Er wurde ärztlicher Leiter bei den Kom• missionen, die von der Bundesarbeitsver• waltung in die südeuropäischen Länder ent• sandt wurden, um die Auswahl und Ver• pflichtung von Gastarbeitern behördlich durchzuführen.

Diese verantwortungsvolle Aufgabe hat der Ostpreuße K.-Heinz Lapp mit großem Erfolg und unter nicht geringen Schwierig• keiten und Anstrengungen jahrelang wahr• genommen. Spanien, Italien, Griechenland, Türkei waren seine Stationen dieser jeweils die ganzen Länder umfassenden Tätigkeit, die einmalig ist und einem Arzt wohl kaum '0/ ) £U> jemals wieder beschieden sein wird.

Er hat noch viele Freunde heute im Aus• land, besonders in Istanbul. Da seine Tä• : rl tigkeit ausschließlich in südlichen Ländern ^^h: --LaIMl^ ...7 ^jzMul. bu^:£? , und oft unter schwer zu ertragenden klima• tischen Bedingungen erfolgte, ist sie für Dr. med. Lapp nicht ohne gesundheitliche Fol• gen geblieben; er hat sich ein schweres Lei• den zugezogen. Bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst als Medizinaldirektor wurden ihm hohe •J » • • » Ehrungen zuteil. Dabei kam zum Ausdruck, •/ ; Ii*. * » daß er nicht nur als Arzt und im Ausland stellvertretender Dienststellenleiter, son• dern auch als Mensch bei seinen Patienten und in der Bevölkerung hohes Ansehen ge• nießt. Ostpreußen kann seinen Namen in seine Nachkriegs-Chronik eintragen. HLG Gruß aus Südafrika: Bin Be.spiel für die Heimatverbundenheit der ins Ausland geflüchteten Ostpreußen 10. September 1977 - Folge 37 - Seite 12 Geschichte EXB SjipnulimtifoH

or 225 Jahren war Ostpreußen zum erstenmal von Russen besetzt. Damals V tobte der Siebenjährige Krieg (1756 bis 1763). Friedrich der Große kämpfte mit Österreich und anderen Mächten um den Be• sitz Schlesiens. Die russische Invasion und Besatzungszeit in Ostpreußen begann im Herbst 1757 — vor 220 Jahren. Russische Truppen drangen als Verbündete der Öster• reicher vom Baltikum und Litauen her in die östlichste Provinz Preußens ein. Sie ver• ließen sie aber trotz ihres schwer erkämpf• ten Sieges über die preußische Armee bei Groß Jägersdorf am 30. August nach weni• gen Wochen, weil sie Verpflegungs- und Nachschubschwierigkeiten hatten. Als Feldmarschall Lehwald mit seinem Korps Ende Oktober aus Ostpreußen abgezo• gen wurde, weil ihn Friedrich der Große drin• gend bei den böhmischen und schlesischen Feldzügen benötigte, besetzten die Russen im Januar 1758 kampflos die ganze Provinz. Am 21. Januar 1758 drangen sie in Kö• nigsberg ein, und zehn Tage später erklärte die russische Zarin Elisabeth Ostpreußen als Eigentum und Bestandteil des russischen Reiches. Unter den ersten beiden Gouver• neuren, Graf Fermor und Baron Korff, die baltendeutschen Familien entstammten, war die Besatzungszeit erträglich. Auch unter dem letzten Gouverneur Suwarow, dem Va• ter des berühmten Feldherrn der napoleoni• schen Kriege, veränderte sich kaum etwas. Der damaligen humanitären Gesinnung ent• sprechend, die sich noch frei hielt von natio• nalistischen und politischen Leidenschaften, wurde die Zivilbevölkerung kaum oder gar nicht in die Auseinandersetzungen der Mo• narchen einbezogen. Die Verwaltung der Provinz wurde den Ordenskirche Juditten bei Königsberg: Hier übernachtete Feldmarschall von Lehwald, Verteidiger Ostpreußens, im Siebenjährigen königlich-preußischen Beamten belassen. Krieg Aus »Königsberg im Spiegel alter Graphik", Verlag Rautenberg Der russische Generalgouverneur und russi• sche Aufsichtsbeamte bei den Kammern bedroht und „gesaget, sie sei hier Cou- sein, welches auf Rußisch Wirthin hei• ßen soll, ich werde deine Szubackin er• schießen gehen". Frau Lowitzke ver• Vor 225 Jahren: stand kein Russisch, ihr Gesinde er• klärte ihr, daß der Leutnant die Hunde erschießen würde, worauf die Frau ver• sicherte, das würde ihn teuer zu stehen kommen. Er erklärte, daß „er nichts da• nach früge, wenn sie auch 10 Rubel Die Russen in Ostpreußen kosten" sollten. 10. Leutnant Czermesinow hatte für seine Stube „alle Mobilien nebst 6 stuhle" Trotz des humanen Verhaltens der Besatzungsoffiziere gab es Übergriffe der Soldaten erhalten. Er forderte noch einen hinzu. Nach einiger Zeit ließ die Frau des Hau• • Drift I- Mbb ,!t>w VON EMIL JOHANNES GUTTZEIT •r* ~ ;i. ses den Stuhl holen, weil sie den Bezug t waschen wollte. Czermesinow ließ, den 19 Li oniir Stuhl wieder holen, und als er gewahr wurde, daß der Bezug fehlte, warf er den Stuhl auf die Erde, „so das die (Regierungen) in Königsberg und Gumbin- es Ihro Kaiserlichen Majestät, unsere Aller- mancher Zeit Thür und Fenster öffnen Lehne entzwey gehet und noch so steht". nen sollten die Verwaltung leiten bzw. kon• gnädigste Monarchin, und Ew. Excellentz laßen'und so gehitzet, das die Flamme 11. Der Leutnant hielt „allerhand Feder- trollieren. Ein Ukas der Zarin vom Februar befohlen". Johann Lowitzke schrieb näm• zum Offen-Loch heraus geschlagen . . . Vieh, und ich darf nicht ein Huhn halten, 1758 bestimmte, daß alle Staatseinkünfte in lich am 14. September 1761 an den „Erlauch• auch der Kachel-Offen hat von der star• umb nur keinen streit zu haben". Auch russische Kassen fließen sollten. Aber die ten und Hochwohlgeborenen Herrn Hoch- ken Hitze platzen müßen". ließ er seinen Wagen im Hof stehen, Kommunal- und Kirchengelder wie die von gebiethenden Herrn Senateur General obgleich er „sein apartes Wagen Schauer wohltätigen Gesellschaften aufgebrachten Lieutenant von der Armee Gouverneur des 5. Leutnant Czermesinow und sein Bedien• hat". Geldmittel sollten ausgenommen sein. Je• Königreichs Preußen und Ritter" (Suwarow) ter hatten ihre Betten. Wenn der Leut• dermann durfte seinen Besitz behalten und und beschwerte sich über seinen einquar• nant „zu einigen mahlen" Offiziere be• Es ist also eine ganze Liste von Beschwer• unbehindert in dem von den Russen besetz• tierten Leutnant, weil er sich „an meiner herbergte und weitere Betten verlangte, den, die Färbermeister Lowitzke zusammen• wurden sie ihm „gutwillig gegeben". Als ten Gebiet reisen. Niemand sollte gezwun• Frau und meinem Gesinde, desgleichen gestellt hat. Er schreibt dann weiter: „Weil Lowitzke und seine Frau eines Tages gen werden, in den russischen Dienst zu dessen Bedienter Iwann an ihnen zu unter• ich nun nicht länger mit diesem H. Lieute• nicht zu Hause waren, der Leutnant wie• treten. Das waren humane Bestimmungen, schiedenen mahlen vergriffen und geschla• nant und dem Bedienten aushalten kann, der Offiziere bei sich hatte, ließ er die wie sie in der Neuzeit nur auf dem Papier gen" und ihn selbst „zu verschiedenen mah• weil der Bediente mir auch so vieles Irden Betten des Gesindes „in eine Stube brin• standen oder erst gar nicht erlassen wor• len mit schlage gedrohet". Zeug und anderes Hauß Geräth in stücken gen und auf die Erde legen". Czermesi• den sind. Lowitzke faßte seine Beschwerden in elf schlaget . . .", so „zwinget mich die große now behielt die Betten, obgleich ihm — Die russischen Generalgouverneure be• Punkte zusammen, um sie genauer darzu• auf die Klage Lowitzkes — ein Unter• Noth, solches alles Ew. Excellentz in tiefster mühten sich um eine korrekte Amtsführung. stellen. Sie sind zum Teil fast naiv zu nen• offizier die Order brachte, die Betten Dehmuth unterzulegen", woraus ersichtlich Der Gouverneur Baron Korff war besonders nen, veranlassen sogar mitunter zum zurückzugeben. Er behielt „biß diese ist, „wie sehr ich gedrucket werde und nicht beliebt und geachtet. Ihm hat Friedrich der Schmunzeln, sind aber sicherlich wahrheits• Stunde 1 Zudeck und 2 Küßen". sicher in meinem Hause". Lowitzke bittet Große nach dem Friedensschluß den Schwar• getreu wiedergegeben und ermöglichen um ein gerechtes Einsehen mit „mir Jungen zen-Adler-Orden verliehen — als Anerken• einen Einblick in die damaligen Wohn- und 6. Iwan, der Bediente, verlangte von Lo• 3jahrigen und in großen schulden stäcken- nung seiner bei der Verwaltung der besetz• Lebensverhältnisse in Königsberg. witzkes Frau einen Teekessel, obgleich den Anfänger" zu haben und dem Leutnant ten Provinz bewiesenen Hochherzigkeit und 1. Lowitzke erklärte, daß er „wegen der er selbst einen besaß. Als sie ihm er• Czermesinow ein anderes Quartier zuzu• Menschenfreundlichkeit. sehr vielen frembden Sachen", die er widerte: „Gehe und laß mir zufrieden!", weisen. Ob die „Nothdringende bitte Gnä• Trotz des humanen Verhaltens der leiten• zum Färben erhalten hat, Hunde halten hat er „ihr eine Maul-Schelle gegeben". digst" erhört worden ist, bleibt offen, weil den russischen Offiziere kamen hin und wie• muß. Das brachte ihm aber manchen Auf die Beschwerde beim Leutnant ver• eine Antwort auf die Eingabe in dem Akten• der hier und da Ubergriffe, Streitigkeiten Ärger mit seinem Leutnant und dessen sprach ihr dieser „eine Satisfaction". Es stück nicht enthalten ist. und Delikte zwischen den Bewohnern und Bedienten ein. Als Lowitzkes Magd dem erfolgte aber keine. den einquartierten Soldaten und „unteren" Die geschilderten Verhältnisse während „Herrn Lieutenant" riet, „nicht nach hin• der Besatzungszeit waren sicherlich nicht Offizieren vor. Das Zusammenleben auf 7. Iwan nahm sich überhaupt „die große ten" zu gehen, wo die Hunde gehalten einmalig. Sie kamen mehrfach vor, was aus engem Raum und Sprachschwierigkeiten Freyheit, meinem Gesinde zu schlagen". wurden, gab er ihr „ein paar Ohrfeigen". den engen Wohnverhältnissen der damali• störten das gegenseitige Verstehen. Kein Am 10. September hat er der Magd den gen Zeit, aus dem Überlegenheitsgefühl der Wunder, wenn dann kleine Ereignisse zu 2. Seinem Lehrjungen hat er „einmahl bey Ellbogen „blutend und immer auf den Offiziere gegenüber den Zivilleuten und bösen Zwischenfällen führten. den Haaren gerißen und ein Loch in den Kopf geschlagen". Wenn Lowitzke nicht aus den geringen Verständigungsmöglich• Im Königsberger Staatsarchiv, jetzt Preu• Kopf geschlagen", als er sein Pferd nicht dazugekommen wäre, hätte er „ihr um• keiten zwischen Deutschen und Russen zu ßischer Kulturbesitz, in Göttingen finden in den Hof bringen konnte, der bei der bringen können, weil es ein Boßhaffter erklären ist. sich genügend Beispiele dafür. Von einem Abwesenheit des Färbermeisters ver• Mensch ist". Der Grund für die Brutali• Fall wird hier erzählt; dabei soll der Be• schlossen war. tät war, daß die Magd nicht sogleich Glücklicherweise dauerte die Besatzungs• zeit nur vier Jahre. Mit dem plötzlichen Tod schwerdeführer und Briefschreiber möglichst 3. Als dem „Herrn Lieutenant" einige Hüh• den Tisch abwaschen wollte, den er ge• selbst zu Wort kommen. Es ist der Färber bracht hatte. der Zarin Elisabeth änderte sich die Kriegs• ner weggekommen sind, hat er von der lage Friedrichs des Großen überraschend Johann Lowitzke. Er hatte — nach dem Frau verlangt, sie solle „ihm die Hühner Königsberger Bürgerbuch — am 28. Septem• 8. Da Lowitzke dem Leutnant wegen der zu seinen Gunsten. Zar Peter III., der den schaffen oder bezahlen". Als sie ihm ß nkcmi fremden Sachen den Hausschlüssel ver• ™ ^ 9 verehrte, schloß am 5. Mai ber 1758 für fünf Reichstaler das Bürger• sagte, sie könne nichts dafür und fort• weigerte, aber bereit war, ihm auf Ver• 1762 Frieden mit ihm. Nach seinem Sturz recht in der Provinzhauptstadt erworben gehen wollte, „ist er ihr nachgelaufen langen die Tür zu öffnen, hat er, als die und seiner Ermordung im Juli hielt seine und betrieb auf dem Tragheim, in der Kir• und hat ihr gestoßen, das sie bald zur chengasse Nr. 13, eine Färberei. Am 1. Juni ihn besuchenden Offiziere gehen woll• Gattin und Nachfolgerin, Katharina IL, „nach Erde niedergefallen, und zwar da sie ten, „bey Nachtschlafender Zeit gegen 1759 mußte er den russischen Leutnant Kon• kurzem Schwanken an dem einmal geschlos• im gesegneten Stande gegangen, ob• 1 Uhr . . . gewaltsahmer weise mit dem stantin Czermesinow in sein Haus aufneh• senen Frieden fest". Bereits am 6. August gleich er seinen aparten Stall hat". Fuße (die Tür) aufgestoßen, daß der Rie• men, ihm eine Stube, die „mit allen nöthigen 1762 proklamierte der russische Gouverneur gel aufgesprungen und wir alle gedach• Meubels versehen" war, einen Stall für vier 4. Wenn der Monat zu Ende gegangen und die endgültige Rückkehr der Provinz Ost- ten, das im Hause Feuer wäre". ße unter Pferde und „ein apartes Wagen-Schauer" dem Leutnant „von seinem Holtz noch ? " die Herrschaft des preußi• schen Königs. Damit wurde der Grund ge- überlassen. was übrig geblieben", hat er es in seinen 9. Als, Lowitzkes Hund dem „Herrn Lieute• IS iUI" eiü, gutnachbarliches Verhältnis Anfangs mag alles gut gegangen sein. Im Stall bringen lassen und „dagegen von nant" im August „ein Huhn zerbißen, D zwischen Rußland und Preußen-Deutschland, Laufe von zweieinviertel Jahren verhielt meinem Holtz, welches ich so Theuer weil es dem Hunde die Grieben wegge- das sich bewahrte und für ein Jahrhundert sich der Offizier aber nicht immer so, „wie bezahlen müßen, braf brennen und zu freßen", hat er seine Frau mit der Pistole den Frieden in Europa sicherte \

10. September 1977 — Folge 37 — Seite 13 Landeskunde „Du werthe Mümmel.. Vor 725 Jahren wurde die Stadt Memel gegründet

VON PAUL BROCK

m das Jahr Tausend nach Christi Ge• krug mit seinen Verbindungen nach Litauen U burt wohnten in den heutigen sowje• stand lange Zeit als Schreckgespenst für die tischen, bis vor kurzer Zeit auch deut• Memeler Kaufmannschaft vor der Tür, zu• schen Ostseeprovinzen Esthland, Livland, mal eine Zeitlang Pläne erwogen wurden, Kurland und Ostpreußen die Völkerschaf• Heydekrug Stadtrechte zu geben. ten der Esthen, Liven, Letten — welche in die nördlichen eigentlichen Letten und die Ein Markstein in der Geschichte, soweit südlichen Kuren zerfielen — und Preußen, es den Handel betrifft, wurde vom Herzog von denen der Stamm der Samen den Kuren im Jahre 1567 gesetzt. Er gab am 17. Okto• benachbart war. Landeinwärts hinter ihnen, ber der Kaufmannschaft grünes Licht für den in derselben Reihenfolge von Norden nach Uberseehandel. War es ihr bisher nur ge• Süden, hatten die Russen, Litauer und Sza- stattet gewesen, allein über Königsberg die meiten, Jadwinger oder Sudauer und Maso- Ausfuhr von Waren zu vorgeschriebenen wier ihre Wohnsitze. Preisen vorzunehmen, sollte es ihr fortan erlaubt sein, mit eigenen Schiffen „nach Samland, Kurland und Esthland waren den Danzig, oder wohin sie wollen", zu segeln. westlichen seefahrenden Völkern um jene Sofort begann man größere Schiffe zu Zeit schon bekannt und lieferten den frem• bauen. Drei Schiffe wurden nacheinander den Kaufleuten Bernstein, aber auch Pelz• auf Kiel gelegt, eines von siebzig, eines von werk und Wachs, wofür Salz, Eisen, Waffen einhundertfünfzig und ein drittes gar von und Schmucksachen eingetauscht wurden. zweihundertfünfzig Last, wobei eine .Last' Auf dem Wege des Handels ist dann auch zwölf Tonnen nach heutigen Maßen betrug. Livland entdeckt worden. Deutsche Handels• Doch das gefiel den Königsbergern ganz leute aus Lübeck und Bremen waren es, die und gar nicht. Sie legten dagegen Berufung Erinnerungen an vergangene Zeiten: Der Leuchtturm . .. 1158 oder ein Jahr danach zuerst an der ein, wonach die erfolgte Konzession wieder Mündung der Düna landeten. Es war der eingeschränkt wurde. Es durften nur noch Erst der Große Kurfürst machte 1657 die• In einem Sammelband der Königlichen Auftakt zu einer großen Aktion. Der Ver• Fahrzeuge gebaut werden, die sich zur Haff• sem üblen Spiel schließlich unwiderruflich Bibliothek zu Königsberg befand sich auch kehr deutscher Kaufleute im Osten, darun• schiffahrt eigneten. ein Ende. ein Festspiel der Memeler Schule zur Feier ter auch Hamburger, wurde lebhafter und des Krönungstages 1704, bestehend aus Als dann der Herzog 1583 in Memel an• „Du werthe Mümmel..." Mit diesen Wor• lebhafter, und bald wurde es nötig, ein einem Vorspiel und neun Aufzügen. Im wesend war, stellten ihm Rat und Kaufmann• ten beginnt ein spätes Gedicht, die letzten festes Blockhaus als Wohnung und Waren• sechsten Aufzug wurde ein litauisches Lied schaft die Härte und Ungerechtigkeit einer Worte, die Simon Dach kurz vor seinem speicher zu bauen. gesungen. Die Feier schloß abends mit solchen Verfügung vor. Das Ergebnis war, Tod an seine Heimatstadt und an sein Da hielt auch die Kirche die Zeit für einem Umzug aller im Schauspiel vorkom• daß die erste Verfügung wieder Geltung Vaterhaus richtete. gekommen, den Menschen dort das Licht Du liebes Memel! — So zärtlich möchten menden Schüler in ihren Kostümen, aus• des Evangeliums zu bringen, und 1186 traf erhielt, uneingeschränkte Schiffahrt und gehend von der Erzpriesterwohnung bis zur Reederei sollten gestattet sein. Die begon• heute auch wir die Stadt grüßen, die uns einmal so viele glückliche Tage in Obhut Festung und zurück, unter stetem Gesang; nene Vergrößerung der Handelsflotte konnte voran schritt ein Unteroffizier des von Dön- ohne Verzug fortgesetzt werden. und Sicherheit schenkte, die selbst, in ihrer mit Tragik überladenen Geschichte, zu Be• hoffschen Regiments mit Soldaten. Den Im Jahre 1593 bauten Peter Hinz und ginn des 19. Jahrhunderts auch verbunden Schluß machte ein Offizier mit mehreren Heinrich Raschke ein Schiff von vierund• mit der Tragik des preußischen Königshau• Grenadieren. zwanzig Last; 1594 Tewes Heincke und Ga• ses, so glücklos war, wie man nur zu den• Nebenbei gesagt, scheint die Memeler briel Koberg eins von achtzig Last; 1616 ken vermag, daß ihr, der Schmucklosen, als Jugend jener Zeit recht studierfreudig ge• Reichard Helwing eine Schmack von zwan• einziger Schmuck und als Trost die Liebe wesen zu sein; in alten Chroniken ist viel zig Last, nachdem Rittger von Geseln 1608 ihrer letzten noch lebenden Kinder ver• die Rede davon. Neben der Albertina in eins von vierzig Last einbrachte (Schmack blieb. Königsberg besaß die Universität Rostock = ein holländischer Schiffstyp mit einem 1657, das war etwa das Jahr, da Simon eine bedeutende Anziehungskraft. Von 1612 Mast). Dach sein Gedicht „Abschied an meine Va• bis 1663 waren in der dortigen Universitäts• In den Jahren 1629 bis 1635 war Memel terstadt Memel" schrieb. matrikel dreizehn Studenten aus Memel von den Schweden besetzt. Das einzige Gute „Kein Wehmut, kein Verlust, kein Leid eingezeichnet, bei der Universität Frank• daran war, daß sich der Handel in dieser Geb' Ursach dir, zu trauern; furt an der Oder waren es nur vier. Und daß Zeit in voller Freiheit entfalten konnte. Um Empfinde Fried' und gute Zeit auch die Honoratioren und Stadtväter leb• so mehr wußten es die Memeler Kaufleute Stets inner deinen Mauern!" haft an einem höheren Bildungsgang der Söhne, auch aus unbemittelten Familien, zu schätzen, als sie gerade im vorhergegan• Wenn auch des Dichters Wunsch nur we• genen Jahrzehnt wieder allerlei Bedrückun• interessiert waren, beweisen die reichlichen nig Erfüllung fand, in Trauer und Leid ver• Stipendien. gen und Anfechtungen seitens der Königs• sanken die Menschen in Memel darum noch berger hatten erdulden müssen. Diese drei lange nicht, vielmehr gaben sie der Heiter• So vermachte unter anderen der Kauf• Städte, Altstadt, Kneiphof und Löbenicht, die keit ihres Wesens Raum. mann Berend Eccarius im Jahre 1648 der als Handels-Monopolisten auftraten und Stadtkirche zwölf Häuser und „zwei wüste ... die Börsenbrücke ... eine völlige Abhängigkeit der Provinzstädte Das war das andere, das geistige Gesicht Stätten" auf der Ledergasse, aus deren Er• zu erzwingen suchten, hatten 1618 ihre Kla• der Stadt, das unangreifbar war und das trägen „einem studierenden Knaben aus gen über Memel erneuert. keiner streitig zu machen vermochte, ein hiesiger Stadt Memel" jährlich 74 Mark zu• der Mönch Meinhard aus dem Kloster Sege• Kräftepotential, das nicht nur in der leich• gedacht waren, „zur besseren Fortsetzung berg in Holstein, durch den Erzbischof Hart• Zwar schrieb der damalige Kurfürst Jo• ten Muse, der Poesie, seinen Niederschlag seiner Studien". hann Sigismund, er habe bei seiner An• wich von Bremen gesandt, an der Düna ein. fand. Uberschäumende Freude am Leben, der wesenheit in Memel „die Gelegenheit des Er wurde zu Livlands Apostel. Sein Wirken Neben Simon Dach, der zuletzt als Pro• Hang zum Festefeiern waren vor dreihun• Ortes mit allem Fleiß selbst in Augenschein hatte Erfolg. Unter seinen Nachfolgern nahm fessor der Poesie an der Albertina in Kö• dert Jahren so stark, daß sich der Große genommen und befunden, daß der höchste die Bekehrung wie auch die Eroberung Liv• nigsberg wirkte, beherbergte Memel zu fast Kurfürst augenscheinlich gezwungen sah, Gott denselben Ort vor andern mit Mitteln lands einen immer größeren Umfang an. Um gleicher Zeit noch einen anderen Dichter. der übergroßen Freiheit Fesseln anzulegen. zum Betriebe von Handel und Wandel be• 1200 gründete Bischof Albert von Buxhöve- Es war der Hausvogt Christian Schwartz. Am 7. Mai 1667 kam für die Stadt Memel gabt, so daß, wenn man davon nicht Ge• den Riga und verlegte seinen Bistumssitz Er verfaßte die „Geistlichen Lieder" als ein ganzer Schwall Kurfürstlicher Verord• brauch machen sollte, dies nicht anders ge• dahin, und 1202 stiftete er den Orden der ersten Teil seiner „Poetischen Werke", dazu nungen heraus, 49 Artikel auf 22 Folio• deutet werden könnte, denn daß man Gottes Schwertbrüder, der sich vorwiegend aus „Weltliche Lieder und Liebesgedichte in seiten. Den breitesten Raum nahmen natür• Gnade und Gabe verachten und verwerfen niederdeutschen Edelleuten zusammen• Melodeyen gebracht von Albrecht Schepen". lich die auf Handel, Kaufmannschaft und wollte...", doch erwirkten die Königsber• setzte. Bezüglich der Geistlichen Lieder lobt der Gewerbe bezüglichen Bestimmungen ein. ger, die Memeler dürften keine Waren über Literaturhistoriker Pisanski seine sinnrei• Als der Meister des Deutschen Ordens, Aber da gab es zum Beispiel auch Vor• See nach Danzig führen, sondern sollten die chen Gedanken und erbaulichen Betrach• Hermann Balke, im Frühjahr 1231 zum schriften, die den Ablauf von Verlöbnis, Fahrt über Haff auf Labiau nehmen und tungen, sowie „eine richtige Versart". Die erstenmal über die Weichsel setzte, um den Hochzeit und Kindtaufen galten. Sie sollen, ihre Waren erst in Königsberg anbieten, Liebeslieder entsprechen dem Geschmack Kampf gegen die heidnischen Preußen auf• hieß es da wörtlich: „ ... Churf. Befehl ge• ehe sie weiterführen, und vieles andere jener Zeit und sind so derb realistisch, daß zunehmen, existierte in Livland bereits ein mäß, sonderlich bey dieser elenden nahr- mehr, was die Memeler geradezu als für sie es geraten erscheint, hier ihren Text zu ver• blühendes, christliches und schöpferisch losen Zeit nur auf einen Tag und mit einer schimpflich empfinden mußten. schweigen. tätiges Gemeinwesen. Um es auch nach Sü• Mahlzeit ausgerichtet werden bei zwanzig den hin, gegen die Preußen und Litauer, Gulden Strafe." abzusichern, wurde ,in diesen Zeiten', wie „Weil auch bei den Todten Leichen, so es in der Chronik heißt, einer der Schwert• lang sie über der Erde stehen, groß Getüm• brüder, der Bruder Eberhard von Soyna. mel, Üppigkeit, Fressen und Sauffen vor• nach Litauen geschickt, mit Machtfülle aus• geht, sol solches auch bey ernster Strafl gerüstet. 1252 wurde von ihm die Burg gantz abgeschaffet, und an Stat dessen zwey Memel erbaut. oder drey Weiber gehalten werden." Befreiflich ist, daß die Litauer die Memel- Auch hatte der Kurfürst es als nötig be• burg als einen ,Pfahl im Fleisch' empfanden funden, eine Kleiderordnung herauszuge• und immer wieder dagegen anrannten. Die ben: „Betreffend der Kleiderordnung wer• Verheerungen ließen schließlich bei dem den die Raths- und Gerichts-Personen, so• livländischen Orden die Gedanken aufkom• wie die Kaufleute nur ermahnt, sich ihrem men, Burq und Stadt Memel wie das ganze Stande und Vermögen gemäß, jedoch ohne dazugehörige Gebiet an die preußischen Luxus, zu kleiden und den geringeren Stän• Brüder abzutreten, was auch im Jahre 1328 den mit gutem Beispiel voranzugehen. Den geschah. Allerdings blieb Memel noch ein Handwerkern nebst Frauen und Töchtern halbes Jahrhundert unter Lübischem Recht, aber wird direkt verboten, seidene Kleider, das in Preußen sonst nur wenige Städte Perlen um den Hals, gestickte oder gewirkte besaßen, auch blieb ihr Handelsvolumen, Zobelmützen, Krönchen oder Spitzen an trotz der günstigen Lage unmittelbar an der Hauben, Röcken, Tüchern zu tragen." See, lange Zeit unbedeutend, denn der * schwunghatte Handel am oberen Memel- strom floß auf den Handelsstraßen und Bin• Indem wir das alles zur Kenntnis nehmen, nengewässern unmittelbar nach Königsberg wird uns zumute sein, als blätterten wir in und nach Danzig. Von Königsberg geschah einem Bilderbuch, aus dem uns unsere denn auch alles Erdenkliche, um Memel auch Kindheit entgegentritt oder die Urgroß• weiterhin schärfste Konkurrenz zu machen. eltern und Großeltern in ihren seltsamen Zuweilen leitete auch Tilsit manchen hoff• Trachten, mit Angesichtern wie von Ewig• nungsvollen Zuwachs an Einnahmequellen keit her. Und...: Geliebtes Memel! geht in die eigenen Kanäle ab, und selbst Heyde- . . der Winterhafen: Albumblätter Fotos Archiv es freudig-schmerzhaft durch unseren Sinn. 10. September 1977 - Folge 37 - Seite 14 Reportage EXB DfipTratmüfati

Das lür die HAPAG bestimmte halbfertige ebenfalls stärkere Reparaturbetneb die Schiff wurde bei Kriegsende mit Werft• Rentabilität des Betriebes zu verbessern. maschinen beladen und über den Zeitraum In diesem starb der Gründer, und eines Gastspiels in Pillau via Heia nach sein Sohn und Nachfolger, Diplom-Ingenieur Von Memel nach Kiel Stettin geschleppt, wo es von Fliegerbom• Harald Lindenau, konnte beim Stapellauf ben getroffen, sank. Nach dem Krieg, ge• der „Unkas" bekanntgeben, daß die Werft hoben und fertiggestellt, wurde es an Ruß• als Familienbetrieb weitergeführt wird. land abgeliefert. Eine Serie von hochwertigen Spezialschif• fen wie Roll on/Roll off-Schiffe, Mehrzweck• Schon 1942 war Dipl.-Ing. Harald Linde• tanker mit schwierigen technischen Bedin• nau nach Studiumabschluß an der TH Berlin gungen, sehr ökonomische Frachtschiffe und und einer Tätigkeit bei den Deutschen Versorger für die Bundesmarine folgten. Werften in Kiel, in die väterliche Werft Die Zukunft, so Harald Lindenau, wird eingetreten, die jetzt Minensuchboote baute. nur durch die ständige Verbesserung der Zwei Jahre später wurde der Betrieb nach Leistung der Werft, also durch Arbeit, er• Pillau verlegt. Es blieb wenig Zeit, um sich obert werden. einzurichten, denn unter dem Hagel von Und die haben die Lindenaus nie gescheut. Bomben und Granaten flüchteten im April Die Werft ist als moderne Schiffsfertigungs• Lindenau — eine ostpreußische Werft 1945 die Mitarbeiter auf kleinen Schleppern stätte fähig, sich technisch dem freien Wett• und Marineprähmen. VON KAPITÄN KURT GERDAU bewerb zu stellen, und ein modernes, bis in Während das große, alte, hölzerne Dock die achtziger Jahre reichendes Investitions• nach Gotenhafen geschleppt worden war, programm sichert die Arbeitsplätze. Der Lei• stungswettbewerb jedoch ist durch Dirigis• rs C71e eisernen Dampfschiffe die Schlacht mus, Subventionen, Staatswerften und un• A um die Weltseemärkte gegen die Wind• terschiedliche Sozialleistungen fast ausge• jammer gewonnen hatten, fiel die Pro• schaltet. vinz Ostpreußen in Lethargie. Abgeschnitten Möge die alte, sich ständig verjüngende von den Kohlen- und Erzregionen, konnte Werft auch diesen Gefahren widerstehen sich keine eisenschaffende Industrie bilden. Die verbliebenen Werften gaben auf oder begnügten sich mit kleinen Aufträgen. 1908 lieferte die Gustav Fechter Werft in Königsberg drei Schlepper, einen Bagger Willy Skuddis und einen 120 BRT großen Dampfer ab. Die Memeler Schiffswerft Schneider & Co. baute Ein Leben für Lindenau im gleichen Jahr zwei Schlepper und die er väterliche Betrieb, eine kleine, un• spätere Lindenau Werft, die 1784 gegründete Memeler Schiffszimmerergenossenschaft, D scheinbare Dorischmiede bei Memel, übergab ein kleineres Fischerei-Aufsichts• in dem Willy Skuddis vier Jahre lang fahrzeug an den Auftraggeber. gelernt hatte, fiel wie üblich an den älteren Bruder. Bald darauf übernahm der in Wehlau ge• borene Paul Lindenau den Werftplatz, auf So begann 1928 der Zwanzigjährige als dem in früheren Jahren viele in Memel be• Maschinenschlosser bei der aulstrebenden heimatete Segelschiffe aus bestem Eichen• Schiltswerlt und Maschinenfabrik Paul Lin• holz gefertigt worden waren. denau, legte 1935 seine Meisterprüfung ab Im Schiffsregister zu Memel waren 1909 und wurde bald darauf Meister für den nur noch sechs Schiffe mit zusammen 5267 gesamten Maschinenbau der Werft. „Studieren kann jeder Kutscher, was ich brauche, ist ein Praktiker", hatte Paul Lin• Die Ostsee blieb ihr Zuhause: Belegschaft der Schiffswerft Lindenau denau zu ihm gesagt, als er gesprächsweise solche Überlegungen äußerte. ler Dampfboot', die führende Grenzzeitung, wo es von Laien bedient, bald nicht wieder 1942 wurde er Obermeister, und wenn daß die „Cattaro" für die Levantelinie vom auftauchte, geriet das moderne 1600 t große der Krieg nicht gewesen wäre, hätte er in Stapel gelaufen war. Schwimmdock nach Lübeck und bildete den aller Ruhe und Beschaulichkeit älter wer• 1940 versank nach einem Minentreffer Grundstock für eine neue Tätigkeit auf dem den können. die an die .Bugsier' verkaufte und in „Fin• Schiffsreparatursektor. kenau" umgetaufte „Cattaro" in der Ost• Für die Lindenaus stellte sich nie .die Doch die Zeiten waren nicht so. Mit Gra• see» Zwar wurde das Schiff.wieder,gehoben, Frage,. o^sieomeder.. Sjhjfte ^uen^wüjjjeji, naten belegte die russische Artillerie schon Pillau, als es ihm endlich gelang, einen mußte jedoch 1945 an England abgeliefert sondern nur wann und

Währung zerstörte, blieb sie in Litauen fest, tan, um ihn so schnell wie möglich wieder was bei der Preiskalkulation von Vorteil aufnehmen zu können. war. 1953 wurde er Betriebsleiter für die ge• Geld war zu dieser Zeit selten in der samte Werft, in der viele von ihm ent• Kasse, aber Paul Lindenau sprach nie vom wickelte Ideen verwirklicht sind. Aufgeben. Sie lieferten komplizierte land• ,?er heute 7^jährige, vital und voller wirtschaftliche Maschinen und Glühkopf• D t i lane, für den der Bau eines neuen Schiffes motoren, bauten Ruderanlagen und Dampf• mir eine technische Herausforderung war, maschinen für eigene und fremde Schiffs• macht immer noch den Eindruck als ob er neubauten. Der Heimat treu geblieben: Diplom-Ingenieur Harald Lindenau (links), Dr. med. Gisela morgen wieder zur Werft gehen würde, Gelber, geborene Lindenau, Dr. jur. Günter Lindenau Fotos (3) Privat Am 12. Oktober 1922 meldete das ,Meme- wenn ein Lindenau ihn ruft. Kurt Gerdau 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 15 rxß ^irmufimbiait Soziales

Lastenausgleich: Kurzinformationen

Härtefonds wird zu wenig genutzt Nebenerwerbsstellen Den Paragraphen 301 b des LAG voll anwenden - Eine Serie von Walter Haack - Teil VI. Bonn — Unter dem Motto „Wie kommt man zu einer Nebenerwerbsstelle?" hat der HAMBURG — Seit Jahren informieren wir unsere Leser über die Möglichkeiten, ten; diese wurde infolge eines gewährten Bauernverband der Vertriebenen, Gorch- mit Hilfe des LAG-§ 301 b in Härtefällen finanzielle Unterstützung zu bekommen. Lei• Darlehens umgewandelt. Fock-Straße 1, 5300 Bonn 1, kurze und klare der gibt es immer noch Landsleute, die darüber nicht Bescheid wissen. Außerdem sind Ich darf unterstellen, daß der Ehemann Hinweise für Landwirte unter den Spätaus• die Veröffentlichungen des Bundesausgleichsamtes und anderer Behörden in dieser zum Personenkreis der ehemals Selbständi• siedlern und Zuwanderern aus Mittel• Sache entweder zu lang oder nicht verständlich genug gewesen. Deshalb brachten wir gen gehört. deutschland sowie deren Angehörige gege• in dieser Serie 45 Beispiele zur Härteregelung, die jeweils im Abstand von einer Wo• Nachdem der Mann nun eine Rente von ben. Darin werden die Möglichkeiten aufge• che seit Folge 27 veröffentlicht wurden. Fehlende Ausgaben können nachgefordert wer• 240,— DM, die Frau eine Rente von 270,— zeigt, nach denen der genannte Personen• den. HZ D-Mark erhält, ergibt sich die Frage, ob hier kreis unter günstigen Finanzierungen ein noch eine Rückdrehung möglich ist oder ge• „Eigenheim mit Garten" erwerben kann. 40. Problem: Ein in Mitteldeutschland ge• sprechender Anwendung des § 284 LAG eine gebenenfalls eine UH mit Selbständigenzu• W. H. schädigter Landwirt bleibt nach dem Krieg „besondere laufende Beihilfe" in Höhe von schlag nach § 301 b gewährt werden kann. Versicheningspflicht in Frankreich. LAG-Leistungen kann er 50,— DM monatlich bewilligt. Im vorliegen• Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie eine nicht erhalten, weil weder das LAG noch den Fall war die Rente niedriger als der Uberprüfung veranlassen würden." BERLIN — Durch das 20. Rentenanpas• das Reparationsschädengesetz Leistungen höhere Einkommenshöchstbetrag von z. Z. • Schlußbemerkung: Wenn ich am Schluß sungsgesetz wurde vom 1. Juli an auch die für Zonenschäden vorsieht, sofern die Per• 992,— DM als Alleinstehender, wie sich aus noch einmal auf meine Ausführungen im Befreiung von der Versicherungspflicht in sonen niemals im Bundesgebiet, sondern § 279 LAG ergibt. Vorwort hinweise, so deshalb, weil nach besonderen Fällen neu geregelt. Danach immer — nach dem Krieg — im westlichen 43. Problem: Einem unmittelbar Geschä• diesen Hinweisen auch einem „Normalbür• können ab 1. Juli 1977 Ehegatten, die für Ausland wohnten. Der Petent drängt zu• digten wird die Hauptentschädigung (HE) ger",, einem Berater oder einem Bedienste• die Dauer der Beschäftigung bei ihrem Ehe• nächst darauf, daß ihm bei der Landesver• zuerkannt, der Bescheid kann aber nicht ten der unteren und mittleren Ausgleichs• gatten von der Versicherungspflicht befreit sicherungsanstalt (LVA) die Kriegsdienst• mehr zugestellt werden, da der Betroffene behörde klargeworden sein müßte, daß in worden sind (siehe 2. Rentenversicherungs- zeiten als Ersatzzeiten angerechnet werden, wenige Tage vorher verstorben ist. Da kein weitaus mehr Fällen als bisher geholfen änderungsgesetz vom 23. Dezember 1966), um eine höhere Rente zu erhalten. Eine Bei• Testament vorliegt, muß ein Erbschein be• werden kann. gegenüber dem Rentenversicherungsträger hilfe aus der Heimkehrerstiftung wird für antragt werden; danach sind erbberechtigt Wenn durch diese Fälle erreicht würde, erklären, daß sie auf eine Befreiung von der im Ausland wohnhafte Personen auch nicht die Witwe (im Westen) und zwei Kinder, die vielfach negative Ansicht über solche Versicherungspflicht verzichten. Diese Er• gewährt. Da aber ein Verlust in der „DDR" eins davon im Westen, eins in der „DDR" Härteverfahren abzubauen, wäre schon viel klärung muß bei der Bundesanstalt für An• vorlag, wurde die Sache als 301 b-Verfahren wohnhaft. Ein Viertel der HE kann deshalb geholfen. gestellte spätestens am 31. Dezember 1978 geprüft. an die drüben wohnende Tochter nicht aus• Wenn darüber hinaus noch die Aus• eingegangen sein. Danach abgegebene Ver• Entscheidung: Es wird Unterhaltshilfe gezahlt werden. Wäre die Zuerkennung gleichsbehörden bei Ablehnungen den Ge• zichtserklärungen sind, wie es in einer (UH) mit Selbständigenzuschlag in Höhe etwas früher erfolgt, hätte die HE voll er• danken eines 301 b-Verfahrens aufgreifen Pressemitteilung der Anstalt heißt, unwirk• von 178,— DM gewährt, später — nach füllt werden können. Wichtig hierbei ist: würden — natürlich nur dort, wo es ange• sam. Die Versicherungspflicht beginnt frühe• Wegfall des Kindergeldes — noch 60,— DM. Jeder Geschädigte, der noch keine Haupt• bracht erscheint — und die vielen Beisitzer stens mit dem 1. des Kalendermonats, der Da ein außergewöhnlicher Härtefall vorlag, entschädigung erhalten hat (Aussiedler, Zo• bei den Ausgleichs- und Beschwerdeaus• auf den Monat folgt, in dem die Verzichts• gewährte das Bundesausgleichsamt daneben nengeschädigte), sollte so schnell wie mög• schüssen, die ja selbst Vertriebene oder So• erklärung bei dem Rentenversicherungsträ• noch eine „besondere laufende Beihilfe" in lich ein Testament zugunsten von im Bun• wjetzonenflüchtlinge sein müssen, die lei• ger eingegangen ist. bfa Höhe von 30,— DM. desgebiet lebenden Angehörigen verfas• tenden Beamten der Ausschüsse auf § 301 b sen. Dann wird die HE dem Erben voll hinweisen, würde im Interesse vieler Ge• 41. Problem: Ein Arzt gibt seine Praxis ausgezahlt, der durch Testament dazu be• schädigter noch mehr zu erreichen sein. Friedlandhilfe auf, hat aber — nach den inzwischen ge• stimmt ist. Im vorliegenden Fall stellt sich Als 1972 die 26. LAG-Novelle im Bundes• strichenen Bestimmungen — noch mehr als eine außergewöhnliche Härte dar, die dem München — Um die Arbeit der Friedland• 12 000,— DM verwertbares Vermögen. tag verabschiedet worden ist, erklärte der hilfe zu würdigen, wird die Deutsche Bun• Bundesausgleichsamt vorgelegt, über die damalige Vorsitzende des Innenausschus• Nachdem er unter die 12 000-DM-Grenze aber noch nicht entschieden ist. despost im nächsten Jahr eine Sondermarke gekommen ist, beantragt er Unterhaltshilfe ses, Professor Dr. Schäfer, zur Einführung 44. Problem: Die Eheleute leben seit Jah• herausgeben, die dieser caritativen Einrich• (UH). Der Antrag muß abgelehnt werden, des § 301 b LAG folgendes: „Der neue Weg ren getrennt, aber nur deshalb, weil der tung für die Spätaussiedler gewidmet ist. weil durch den Wegfall kein neues Antrags• ist ein großes Vertrauen zur Lastenaus• Mann als Geisteskranker in einer Pflegean• gleichsverwaltung, aber auch eine große Er• recht entstanden ist, so das Bundesaus• stalt ist. Der Mann stirbt zwischenzeitlich wartung, die wir gegenüber dieser Verwal• gleichsamt. und die Witwe beantragt ihrerseits Unter• tung, die so präzis und korrekt arbeitet, Entscheidung: Der Arzt erhält nach § 301 b haltshilfe (UH) auf Lebenszeit mit Selbstän• haben, nämlich jetzt die gesamte Zielrich• volle UH mit Selbständigenzuschlag. Auch digenzuschlag. Das Ausgleichsamt will ihr tung des Lastenausgleichsgesetzes, des Re- hier hat es das örtliche Ausgleichsamt ver• aber nur UH ohne Zuschlag als „wirtschaft• parat-ionssehädengesetzes und des Flücht- säumt, an 301 b „zu denken". Der Mahn lich Abhängige" ihres Ehemannes geben. lmgshilfegesetze's zu erfassen und sie im Ein• wäre nie zu seinem Recht gekommen, wenn Entscheidung: Nach einem langwierigen zeltatbestand über das bisherige enge Maß er sich kein Herz gefaßt hätte, an den Bun• Verfahren erklärt der Präsident des Bundes• der Auslegung hinaus anzuwenden." destag zu schreiben. ausgleichsamts, daß sich das von 1949 bis In diesem gutgemeinten Sinn und entspre• 42. Problem: Einem Geschädigten aus der zum Tod des Mannes (1973) ergebende Ge• chend dem Willen und dem Wollen des „DDR" ist eine „Zusatzversorgung bei einem trenntleben nicht als Scheidung darstellt. Deutschen Bundestages sollten wir alle be• Wie die Pressestelle des Bundespostmini• sächsischen Gemeindeverband" verlorenge• Die Witwe ist demzufolge nach § 273, Ab• müht sein, positiv ans Werk zu gehen, um steriums jetzt mitteilte, wird der Entwurf gangen. Der Mann erhält 838,— DM Alters• satz 5, LAG voll anspruchsberechtigt und den Bürgerinnen und Bürgern zu helfen, (hier im Bild) von Professor Albrecht Ade, rente. erhält — anstelle von 301 b — vollen Rechts• die es wirklich nötig haben und die unge• Stuttgart, noch überarbeitet. Erstausgabetag Entscheidung: Obwohl alle Fristen ver• anspruch auf UH auf Lebenszeit mit Selb- wollt durch die Maschen der mehr als kom• für das Sonderpostwertzeichen mit dem strichen sind, wird ihm nach 301 b in ent- ständigenzuschlag. plizierten Kriegsfolgengesetzgebung gefal• Wert 30 Pfennig ist der 12. Januar 1978. hz Muster eines Antrages, der nach § 301 b len sind. zu stellen wäre: „Die Eheleute S., 1903 Der Präsident und sein Bundesausgleichs• (Mann) und 1911 (Frau) geboren, haben in amt sind zusammen mit dem Verfasser wei• Krankenhilfe Nebener werbsstellen: früheren Jahren die HE zuerkannt erhal• terhin bemüht, nach allen Kräften zu helfen. FRANKFURT (MAIN) — Die richtige Krankenpflege zu Haus soll weder den Arzt noch die Arzneimittel ersetzen, sondern er• Schutz des Ackers gänzen. Das bedeutet Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, strikte Einhaltung Wesentlicher Faktor geworden DIE RENTNER % UND SH3 : tOMMEN seiner Anweisungen; wenn es sein muß, auch gegen den Widerstand des Erkrankten. BONN — Nebenerwerbslandwirte sind Die Pflegetätigkeit beginnt nach dem M L\ für die Agrar-, Wirtschafts- und Gesell• Von Rente oder Pension lebten 1976 in der Bundesrepublik Deutschland besuch. Die Temperatur und die Pulszahl schaftspolitik in der Bundesrepublik Deutsch• sollen mindestens dreimal täglich kontrol• land zu einem nicht unwesentlichen Faktor 4,9 Mili. Männer liert und aufgezeichnet werden. Bei der Zim• geworden. Das stellt ein Bericht der Organi• merreinigung darf nicht trocken gefegt, son• sation für wirtschaftliche Zusammenarbeit dern muß feucht gewischt werden, um nicht und Entwicklung (DECD) fest. / Staub mit Krankheitskeimen aufzuwirbeln. das sind Auch Veränderungen im Befinden und Ver• Der Bauer im Nebenberuf hat ebenso wie V der männlichen halten des Kranken müssen beobachtet und sein hauptberuflicher Kollege heute teil an Bevölkerung für den Arzt aufgezeichnet werden. Dazu den meisten agrarpolitischen Maßnahmen gehören Durst, Appetit, Stuhlgang, Urin, im Bereich der Betriebsstruktur, der regio• Schweiß, Atmung, Erbrechen, Mißempfin• nalen Entwicklungsförderung, der Berufs• Von jeweils 100 Rentnern und Pensionären hatten 1976 ein monatliches Einkommen (netto) dungen und Schmerzen. Rundfunk- und Fern• ausbildung, der Märkte und Preise, denn er sehberieselung sind für den Genesenden, ist in einigen Bereichen der Bundesrepublik MÄNNER FRAUEN nicht aber für den Kranken zu empfehlen. zu einem wesentlichen Bestandteil der Land• Das Bett soll mindestens dreimal täglich bevölkerung geworden, deren allgemeine aufgeschüttelt werden. Und noch ein Hin• Lebensbedingungen es zu verbessern galt. iiTCTHTTBl wir weis erfahrener Pfleger: Bewahren Sie der- Selbstverständlich trifft Arbeitslosigkeit Kranken vor jeder Aufregung. dpd beim Haupterwerb den Mann, der nebenher BtTTTTTTT, eine kleine Landwirtschaft betreibt, eben• wmwmm TT falls hart. Doch entfällt für ihn die bedrüc• Reisemerkblatt kende psychologische Belastung der Untä• Hamburg — Das vom Suchdienst des Deu i tigkeit. Er kann sich dann ganz seinem Hof mm sehen Roten Kreuzes herausgegebene Merls und Acker widmen, und dort ist immer ge• blatt „Reisen nach Polen" wird in einigen nug Arbeit. SlTTTTTTT Punkten ergänzt bzw. geändert. Seit dem Noch auf einen weiteren Gesichtspunkt 2b?? im 1. April ist für über 16 Jahre alte Reisende für die Bedeutung der Nebenerwerbsland• •^i •••••• der Pflichtumtausch für jeden Aufenthalts• wirtschaft weist der DECD-Bericht hin: Ab• HAMBURG — über 14 Millionen Westdeutsche, fast ein Viertel der Gesamtbevölke• tag von 25 auf 30 DM erhöht worden. Rei• bau der Landflucht und Aufrechterhaltung rung, bestreiten ihren Lebensunterhalt überwiegend mit Renten oder Pensionen. Davon sende im Alter zwischen 16 und 26 Jahren einer Mindestbevölkerungsdichte im länd• sind 11,3 Millionen unmittelbar Rentenempfänger, weitere drei Millionen werden von erhalten jedoch in der Regel eine Ermäßi• lichen Raum. Das aber heißt unter anderem ihnen ernährt. Unter den Rentnern sind die Frauen mit 6,4 Millionen gegenüber 4,9 gung auf 13 DM je Aufenthaltstag. Erhöht Erhaltung der Kulturlandschaft. Das ist in Millionen Männern klar in der Überzahl. Gemeinsam ist ihnen, daß sie immer mehr wurden auch die Gebühren für das Visum der Bundesrepublik Deutschland bisher zwar werden. So hat das Statistische Bundesamt in seiner jüngsten Untersuchung ermittelt, von 24 DM auf 32 DM. Eine weitere Ände• noch kein alarmierendes Problem, wie etwa daß in nur zwei Jahren, von 1974 bis 1976, die Zahl der Rentner um über eine halbe rung trat am 1. Juli in Kraft: Westliche Tou• in einigen Gebieten europäischer Nachbar• Million größer wurde — hauptsächlich weil rund 400 000 Arbeitnehmer dank der fle• risten erhalten im polnischen Machtbereich länder. Die nebenberufliche Landbewirt• xiblen Altersgrenze ab 63 Jahren, früher „in Rente" gingen. Frauen nutzten darüber Benzin nur noch gegen Benzingutscheine, die schaftung trägt jedoch nicht nur zu einer hinaus ihre Möglichkeit des vorgezogenen Altersruhegeldes schon ab 60 Jahren. Die bei Reisebüros und Automobilclubs, aber breiten Eigentumsstreuung bei, sie schützt amtlichen Statistiker haben nicht nur erklärt, wieviele von Renten leben, sondern auch auch am Grenzübergang erhältlich sind. Das auch den Boden. Wo Korn und Rüben ge• wie sie davon leben. Schlecht, mäßig oder gut — alle Antworten sind richtig. Äußerst Merkblatt ist bei allen DRK-Kreisverbänden winnbringend angebaut werden, ist kein knapp wird es bei einem Teil der Rentner zugehen, die monatlich netto unter 450 DM vorrätig und wird kostenlos abgegeben. Platz für Wohnsilos. Michael Haardt haben. Schaubild Globus sue 10. September 1977 - Folge 37 - Seite 16 Glückwünsche

Czekay, Martha, aus Milkeo, Kreis Lotzen, jetzt Marose, Fritz, aus Gedwangen, Kreis Neiden• burg, jetzt Brecklerweg, 2838 Sulingen, am 11. Haselweg 1, 3105 Faßberg, am 9. September Wit gratulieren, • • September Flöter Ida, verw. Schneider, geb. Friedrich, Reinhard, Bruno, aus Seestadt Pillau I, Markt• aus Rautenberg, jetzt Leipziger. Straße 4, 5630 platz 4, jetzt Boschstraße 9, 6901 Eppelheim, Remscheid, am 2. September zum 98. Geburtstag zum 86. Geburtstag am 17. September Gerlach Fritz, aus Heilsberg, Centrai-Hotel, Tutas, Marie, geb. Angelek, aus Klein Jerutten, Gzieslich, Johann, aus Maschen, Kreis Lyck, Just, Meta, aus Seestadt Pillau I, Schützenhaus, jetzt Nordstraße 100, 4150 Krefeld, am 8. jetzt Rüdesheimer Straße 115, Altenheim, 6100 Kreis Orteisburg, jetzt Gelsenkirchener Str. September jetzt Bergstein, Kirchweg 7, 5160 Düren, am Nr. 10, 5000 Köln 60, am 15. September 16. September Darmstadt, am 14. September Hanau, Willi aus Dittau, Kreis Insterburg, jetzt Neureuther, Maria, geb. Hoffmann, aus Benk- zum 81. Geburtstag Moordamm 38, 2081 Ellerbek, am 11. Septem• zum 96. Geburtstag heim, Kreis Angerburg, jetzt Mittlerer Land• Gregor, Hermann, aus Orteisburg, Beutnerstraße ber . Sadlowski, Marie, geb. Jeroch, aus Altkirchen, weg 70, 2051 Hamburg-Billwerder 4, am 15. Nr. 67, jetzt Im Eulennest 14, 2400 Lübeck, Kottowski, Wilhelmine, aus Kölmersdorf, Kreis Kreis Orteisburg, jetzt Grünberger Straße 16, September am 15. September 4352 Herten, am 15. September Lyck, jetzt Lindenstraße 182, 2210 Itzehoe, zum 85. Geburtstag Jablonski, Friederike, geb. Nickel, aus Passen• am 15. September zum 95. Geburtstag Basmer, John, aus Kahlholz, Kreis Heiligen• heim, Kreis Orteisburg, jetzt Hauptstraße 38, Köhn Emilie, geb. Neumann, aus Ludwigshof, 3210 Elze, am 16. September Poel, du, Ida, aus Lyck, jetzt Königstraße 34, beil, jetzt Wulfsdorfer Weg 136, 2070 Ahrens• Kreis Bartenstein, jetzt Schloßstraße 12, 3050 Koppetsch, Friedrich, aus Martinshagen, Kreis 1000 Berlin 37, am 15. September burg, am 11. September Wunstorf 1, am 3. September Treinies, Berta, aus Lindenhorst, Kreis Labiau, Gauer, Erna, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Lotzen, jetzt Lüneburger Straße 20, 3118 Be• vensen, am 17. September Kuhn, Hedwig, geb. Burchert, aus Gut Gottes• und Königsberg, Klapperwiese 15, jetzt Ring• Lindenstraße 46, 2450 Ahrensböck, am 13. Sep• gnade, Kreis Heiligenbeil, jetzt Obstmarkt 7, straße 27, 7705 Steißlingen tember Matthies, Luise, aus Neidenburg, jetzt Nord• bahnstraße 26, 1000 Berlin 51, am 11. Sep• 7950 Biberach/Riss, am 15. September Hermann, Ernst, aus Königsberg-Ponarth, Palve- Matzik, Emma, aus Lotzen, jetzt Steigerweg 5, zum 94. Geburtstag straße 22, jetzt Martin-Luther-Straße 17, 6740 tember 7080 Aalen, am 17. September Freitag, Anna, geb. Scheimann, aus Rastenbunj, Landau, am 15. September Sadlowski, Karl, aus Liebenberg, Kreis Ortels- Freiheit, jetzt Goethestraße 7, 2178 Ottern• Igel, Willy, aus Königsberg, Ziegelstraße 17 a, burg, jetzt Am Rott 21, 4509 Wittlage 97, am Onasch, Charlotte, aus Seestadt Pillau II, Tan• dorf, am 30. August jetzt Holstentorplatz 2 a, 2400 Lübeck, am 17. 14. September nenbergstraße 11, jetzt Waldfrieden 17, 2320 Krebs, Anna, geb. Urbschat, aus Königsberg, September Schaak, Max, aus Gerhardsgrund, Kreis Elch• Plön, am 13. September Schnürlingstraße 16, jetzt Boethgerstraße 21, Makowka, Toni, geb. Bartel, aus Schloßberg, niederung, jetzt Dorfstraße 69, 2361 Todel- Petzinna, Karl, aus Lyck, jetzt Bahnhofstraße 29, 4300 Essen, am 15. September und Königsberg, Pr. Strausstraße 9, jetzt Blü• felde, am 10. September 2085 Quickborn, am 14. September Wierutsch, Anna, geb. Kraffzick, aus Masuren, cherstraße 13, 3167 Burgdorf, am 14. Septem• Sohn, Elise, aus Königsberg, Gerlachstraße 97 a, Reck, Maria, geb. Rosinski, aus Angerburg, jetzt Kreis Treuburg, jetzt Rosenweg 2, 7800 Frei• ber jetzt Eutiner Straße 15, 2400 Lübeck, am 12. Töpfermarkt 14, 3500 Kassel, am 12. Septem• burg-Opfingen, am 7. September Masuch, Georg, aus Schippenbeil, Kreis Barten• September ber Stuhlerst, Otto, aus Schwenfwokarren, Ortsteil Reh, Ernst, aus Heiligenbeil, Feldstraße 2, jetzt zum 93. Geburtstag stein, jetzt Theodor-Storm-Straße 33, 3200 Hildesheim, am 14. September Launen, Kreis Memel, jetzt Bürgermeister Strandweg 7, 2322 Hohwacht, am 9. Septem• Krüger, Anna, aus Tilsit, jetzt Altersheim, 8830 Müller, Emmy, geb. Keddigkeit, aus Insterburg, Pfeiffer-Straße 8, 3040 Soltau, am 12. Septem• ber Gundelfingen am 11. September Althöfer Straße 6, jetzt Horster Straße 71, ber Rettkowski, Auguste, aus Friedrichsfelde, Kreis 4660 Gelsenkirchen-Buer, am 15. September zum 92. Geburtstag zum 80. Geburtstag Orteisburg, jetzt Steinäcker Straße 476, 7141 Bronnort, Emma, geb. Buttchereit, aus Warten• Niekau, Luise, aus Johannesburg, Marktstraße Adamheit, Herbert, aus Elbing, Fichtestraße 26, Murr, am 13. September burg, Kreis Allenstein, Kirchenstraße 2, jetzt Nr. 17, jetzt Viktoriastraße 21, 2400 Lübeck, jetzt Weifenallee 18, 3100 Celle, am 12. Sep• Rheinberger, Johann, aus Siewken, Kreis An• In den Rosenäckern 19, 7218 Trossingen 1, am 13. September tember gerburg, jetzt Härlestraße 17, 7100 Heilbronn, am 13. September Rautenberg, Otto, aus Königsberg, Stägemann- Braun, Emma, geb. Potreck, aus Pr. Eylau, Bä- am 12. September Rehfeld, Auguste, aus Friedenberg, Kreis Ger• straße 43, jetzt Breitensteinweg 39, 1000 Ber• •renwinkelweg 4, jetzt Ackerstraße 42, 5000 dauen, jetzt bei Wagner, Südwall 10 a, 3100 lin 37, am 12. September ' Köln 80, am 14. September Fortsetzung auf Seite 20 Celle, am 14. September Schenderlein, Paul, aus Großgarten, Kreis An• Stotzka, Martha, geb. Lange, aus Siewken, Kreis gerburg, jetzt Leberstraße 16, 4200 Oberhau• Angerburg, und Scherden, Kreis Insterburg, sen-Sterkrade, am 13. September jetzt Brahmstraße 26, 7033 Herrenberg, am 3. Schweriner, Willy, aus Steindorf, Kreis Heili• September genbeil, jetzt Hinter den Heyhöfen 14, 3500 Kassel-Oberzweren, am 16. September Sennen Sie die &teimat wirklich? (ö 18h) zum 91. Geburtstaq Wegner, Margarethe, aus Gut Sternberg, bei Sostak, Michael, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt Liebenfelde, Kreis Labiau, jetzt Am Kreyen- Dionysiusstraße 4, 6500 Mainz-Gonsenheim, bergshof 21, 4100 11, am 16. Septem• am 12. September ber zum 90. Geburtstag zum 84. Geburtstag Gerhardt, Franz, aus Rastenburg, Hindenburg- Faust, Hermann, aus Seestadt Pillau I, Königs• straße 53, jetzt Zöllnerstraße 20, 3100 Celle, berger Straße 11, jetzt Gustav-Frenssenweg am 15. September Nr. 28, 2360 Bad Segeberg, am 17. September Hödtke, Minna, geb. Westphal, aus Worienen, Grabowski, Karl, aus Kutzburg, Kreis Ortels- Kreis Pr. Eylau, jetzt bei Emmi Bäskau, Am burg, jetzt Eiche 11, 5830 Schwelm, am 16. V Kirschenknapp 7, 5620 Velbert-Langenberg, September am 6. September Kallweit, Meta, geb. Bleckert, aus Heiligenbeil, Klinger, Rudolf,, aus Kehlen, Kreis Angerburg, . jetzt In der Lach 54 a, 6380 Bad Homburg, am jetzt Michendorffstraße 5, 2903 Bad Zwischen• 13. September ahn, am 11. September Kober, Elisabeth, aus Prosken, Kreis Lyck, jetzt Rehse, August, aus Palmnicken, Kreis Samland, Schönböckner Straße 21, 2400 Lübeck, am 17. jetzt Brockw'eg 42, 4830 Gütersloh, am 12. Au• September gust Kroll, Paul, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Schmolski, Gustav, aus Heiligenbeil, Lindenweg, Ostallee 168, 4816 Sennestadt, am 16. Septem• jetzt Wiesenstraße, 3101 Lachendorf, am 16. ber September Marks, Karl, aus Rospitz, Westpreußen, jetzt Thomas, Marie, geb. Laaser, aus Königsberg, Klander Straße 23, 2320 Plön, am 7. Septem• Burowstraße 8, jetzt Kölner Straße 50, 5903 ber Netphen-Denz 3, am 3. September Rösner, Anna-Elisabeth, aus Orteisburg, jetzt Albert-Einstein-Straße 58, 3400 Göttingen, am 15. September Rosigkeit, Ella, geb. Austinat, aus Ostau, Kreis Angerburg, jetzt Rhinbacher Straße 44, 4902 Bad Salzuflen-Retsen, am 14. September Der berühmte Steinke, Walter, aus Kraukeln, Kreis Lotzen, jetzt Am Grünewald 16, 5880 Lüdenscheid, Magenfreundliche am 16. September Heute bringen wir ein neues Bild aus unserer Serie „Kennen Sie die Heimat Zint, Rosa, geb. Messing, aus Mehlsack, Kreis wirklich?" Dazu stellen wir wieder die fünf Fragen: Braunsberg, Wormditter Straße 47, jetzt Adolf- 1. Was stellt dieses Bild dar? Friedrich-Straße 10, 2440 Oldenburg, am 11. 2. Wann ungefähr ist das Bild entstanden? zum 89. Geburtstag September 3. Welche bemerkenswerten Einzelheiten erkennen Sie auf dem Bild? Grooss, Selma, geb. Timm, aus Angerburg, Nor• zum 83. Geburtstag 4. Was wissen Sie darüber? denburger Straße 20, jetzt Molanusweg 40, Ellenfeld, Albert, aus Schönwiese bei Lands- 3000 Hannover-Kirchrode, am 15. September 5. Welche persönlichen Erinnerungen verbinden sich für Sie mit diesem Bild? , berg, jetzt Bahnhofsplatz 1, 4180 Goch 1, am Die aufschlußreichste Antwort wird wieder mit 20,— DM honoriert. Be• Pomoska, Gustav, aus Großgarten, Kreis An• ' 13. September gerburg, jetzt Zum Weißen Bild 19, 4497 Knoop, Margarete, aus Königsberg, Wehnert- trachten Sie das Bild genau und schicken Sie Ihre Antworten auf die Fragen Aschendorf (Ems), am 17. September straße, jetzt Fritz-Reuter-Straße 11, 2400 Lü• mit der Kennziffer O 184 in spätestens 10 Tagen, also Dienstag, 20. September Wischnewski, Luise, aus Kölmersdorf, Kreis beck, am 11. September 1977, an ¥ Lyck, jetzt Am Husarendenkmal 16/Station 12, Kossiak, Ida, geb. Balduhn, aus Herbsthausen, 2000 Hamburg 70, am 13. September Kreis Angerburg, jetzt Reichstraße 9 a, 7800 zum 88. Geburtstag Freiburg, am 11. September Bosch, Marie, aus Seestadt Pillau I, Schmiede• Kroll, Marie, geb. Mallien, aus Balga, jetzt Dros• Parkallee 84, 2000 Hamburg 13 straße 8, jetzt Anna-Kirch-Straße 132 b/Rött- selstieg 44, 2160 Stade, am 8. September ges, 4050 Mönchengladbach, am 13. Septem• Lerdon, Hedwig, aus Lindenhöhe, Kreis Inster• ber burg, jetzt Eichenhainallee 29 a, 5060 Bens• Freytag, Georg, aus Willenberg, Kreis Ortels- berg, am 9. September burg, jetzt Jastrowstraße 28, 2300 Kiel, am 13. Neumann, Wilhelmine, aus Lyck, jetzt 2161 Mit• September telsdorf 26, am 13. September Gebert, Anna, aus Fließdorf, Kreis Lyck, jetzt Schwibbe, Paul, aus Seestadt Pillau I, Oberst Auf der Helle 8, 4935 Hiddesen, am 15. Sep• Hermann-Straße, und Fischhausen, jetzt Baum• Bestellung tember straße 33, 3360 Osterode 1, am 13. September ^£>05 jDflpt(U0ai(l(aft Jankowski, Friedrich, aus Schwenten, Kreis An• Wermke, Anna, aus Königsberg, Kleine Sand• DieZeltung erscheint wöchentlich gerburg, jetzt Eisener Straße 22, 5900 Siegen, gasse 10, jetzt Sandkrugkoppel 21, 2400 Lü• am 12. September beck, am 13. September Neuer Bezieher: Jung, Gertrud, aus Fließdorf, Kreis Lyck, jetzt Wittke, Helene, aus Groß Lindenau, Kreis Kö• Rentner-Wohnheim, 2309 Kirchbarkau, am 13. nigsberg-Land, jetzt Kölner Straße 3, 5830 Genaue Anschrift: September Schwelm, am 13. September Letzte Heimatanschrift Knief, Anna, aus Seestadt Pillau I, Breite Straße (für die Kreiskartei) . zum 82. Geburtstag Nr. 34, jetzt Rendsburger Straße 11—15, 2330 Werber (oder Spender bei Paten- Bieber, Wilhelm, aus Groß-Heidenau, Kreis Or- Eckernförde, am 11. September schaftsabon.) Name und Anschrift: telsburg, jetzt Gersteinstraße 5, 5800 Hagen, Nichau, Martha, geb. Eckloff, aus Tiefensee, am 12. September Gewünschte Kreis Heiligenbeil, jetzt Kranichsteiner Straße Derlat, Minna, geb. Kemsies, aus Angerburg, Werbeprämie: ... Nr. 52, 6100 Darmstadt, am 15. September jetzt Hauptstraße Ulf 3220 Nordstemmen, am Die Bestellung gilt ab sofort / ab Taubert, Frieda, geb. Klatt, aus Angerburg, jetzt bis auf Widerruf. 17. September Bezugsgebühr monatlich DM 4,80 Zahlung soll Im voraus erfolgen für Bahnhofstraße 9, 3410 Northeim, am 12. Sep• Gollembusch, Frieda, aus Langheide, Kreis Lyck, • V. Jahr DM 14,40 • * Jahr DM 28,80 p , Jahr DM 5 tember jetzt Glatzer Straße 12, 3250 Hameln 5, am 12. • Dauerauftrag oder Einzeluberweisungen auf das Postscheckkonto 84 26-204 in HaZZ zum 87. Geburtstag September oder auf das Konto 192 344 (BLZ 200 500 00) bei der Hamburgischen Landetbank Haffke, Fritz, aus Powunden, Kreis Königsberg- Kania, Michael, aus Kutzen, Kreis Lyck, jetzt • gebührenfreien Einzug vom Konto des • Bezieher« • Spenders 37 Land, jetzt Breslauer Straße 8, 2132 Vissel• Jahnstraße 57, 5620 Velbert, am 17. Septem• Nr. K»i hövede, am 11. September ber < Jeromin, Paul, aus Neumalken, Kreis Lyck, jetzt Kobuß, Karl, aus Puppen, Kreis Orteisburg, • monatlichen Bareinzug beim Bezieher durch die Post~ ~~~~ Pommernweg 18, 2070 Schmalenbeck, am 16. jetzt Am Lünsebrink 20, 4500 Hellern über 2 Hamburg 13 • Postfach 8047 Osnabrück, am 12. September £>05 £ffpnu|§mbfoit September Parkallee 84 • Telefon (040) 446541 /42 Krause Michael, aus Gellen, Kreis Orteisburg, Kretschmann, Fritz, aus Rundewiese, Kreis Ma• Auslands-Abonnement: 6,— DM monatlich jetzt'Schlangenbader Straße 96, 1000 Berlin 33, rienwerder, jetzt Hamburger Straße 49, 2057 am 13. September Reinbek, am 16. September 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 17 IXB £frpnu6mblu!i Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... Das Erinnerungsfoto (143)

preußen aus dem Regierungsbezirk Aurich zu HAMBURG einer Schwerpunktveranstaltung ein. In einem sorgfältigst zusammengestellten Programm wir• Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus, Hamburg. Geschäftsführer: Hugo Wagner, Triftkop- ken mit das Akkordeon-Orchester der Stadt pel 6, 2000 Hamburg 74, Telefon (0 40) 7 32 94 68. Leer unter Leitung von Franz Scholber, der Nor• der Männergesangverein unter Leitung von Ri• chard Groth, der ostpreußische Humorist Arthur Roischies und die Kapelle Otto Dirksen aus Em• Tag der Heimat den. Referenten sind Friedrich-Karl Milthaler, Sonntag, 11. September, 15 Uhr, Mu• Bundesgeschäftsführerd er LO; Fredi Jost, ge• sikhalle, großer Saal, Karl-Muck-Platz, schäftsführender Vorsitzender der LO für Nie• Feierstunde. Alle ostpreußischen Lands• dersachsen. Den Abschluß der Veranstaltung leute sind hierzu eingeladen. Abzeichen bildet ein Festball. Außerdem ist eine Tombola und Programme sind bei den Bezirks• in Vorbereitung. und Heimatkreisgruppenleitern erhältlich. Bremervörde — Sonnabend, 10. September, Fritz Scherkus 19 Uhr, großer Sitzungssaal, im Kreishaus, Feier• Vorsitzender der Landesgruppe stunde zum „Tag der Heimat". Das Referat hält der Landesvorsitzende des BdV, Herr von Ciaer. Außerdem Folklore und Mitwirkung des Män• nergesangvereins „Harmonie". BEZIRKSGRUPPEN Billstedt — Sonnabend, 17. September, 20 Uhr, Gifhorn — Die Gruppe unternahm kürzlich Gaststätte Midding, öjendorfer Weg 39, Zusam• ihren Sommerausflug in zwei Erholungsgebiete menkunft. Fritz Scherkus, Vorsitzender der Lan• um Hannover. Erstes Ziel war das Steinhuder ^ -• — 2* - « desgruppe, hält einen Vortrag über die Urge• Meer. Das große Meer mit den vielen silber• schichte Ostpreußens. schimmernden Segelbooten und die in dem gro• Städtische Höhere Mädchenschule Guttstadt — Diese Aufnahme, die wir von unserer ßen Gewässer liegende Inselfestung .Wilhelm• Farmsen-Walddörfer — Sonnabend, 17. Sep• langjährigen Leserin Oberstudienrätin i. R. Irma Grünke erhielten, die heute in stein' waren ein herrlicher Anblick. Bei schön• Marburg lebt, entstand 1924 und zeigt Schülerinnen der oberen Klassen mit ihren tember, Abfahrt 8.45 Uhr, Berner Heerweg stem Sonnenschein und in bester Stimmung Lehrkräften von der Städtischen Höheren Mädchenschule Guttstadt, Kreis Heils• (Tino), Einkaufszentrum, Jahresausflug in die spazierten die Fahrtteilnehmer auf der Ufer• Wingst mit Preiskegeln. Fahrpreis (einschließ• promenade und besichtigten den schön gelege• berg. Abgebildet sind (von links nach rechts oben), erste Reihe: Gertrud Hancke, lich Mittagessen und Kaffee) 31,— DM. Anmel• nen Ort Steinhude. Das Mittagessen wurde am Elisabeth Hirschberg, Paula Hoenig, Ursula Correns, Dora Saß, Erika Blaschy, dung bis Sonnabend, 10. September, bei Sophie gegenüberliegenden Nordufer im Mardorfer Lehrerin Erna Zielinsky, Lotte Schulz. Zweite Reihe: Erika Blank, Lotte Lutter• Schmitzdorf oder Herrn Krafft, Telefon 6 40 44 07. Strandhotel .Weißer Berg' eingenommen. An• berg, Anna Kather, Lehrerin Else Hamelmann, Angela Kuhnigk, Gertrud Hippel, — Freitag, 30. September, 17 Uhr, Vereinslokal schließend ging die Fahrt weiter nach Bad Nenn• Gertrud Zielinski, Josepha Hoenig, Frieda Burchert, Anna Sabionsky, Lucia Berner Heerweg 187 b, Farmsener TV, Ernte• dorf, wo zuerst die Gedenkstätte der großen dankfeier, Gäste willkommen. Scheiba. Dritte Reihe: Gertrud Preuß, Anna Menzel, Gertrud Kewer, Erna Grünke, ostpreußischen Heimatdichterin, das Agnes- Schulleiter Dr. Aloysius Höhn, Olga Steinki, Ida Alex, Else Praß, Lehrerin Hed• Fuhlsbüttel — Montag, 20. September, 19.30 Miegel-Haus besichtigt wurde. Alsdann wurde wig Bader, Eva Correns. Sitzend: Angelina Bobozyni, Luzie Vetter, Lisa Qued- auf dem schön gelegenen Friedhof ihrer selbst• Uhr, Bürgerhaus Langenhorn, Tangstedter Land• now, Lotte Leweck, Lotte Mertins, Gerda Nitz, Maria Braun, Ruth Wiese, Leh• gewählten Ruhestätte ein Blumenstrauß nieder• straße 41 (U-Bahn Langenhorn Markt), Monats• rerin Lucia Quandt, Erika Macketanz, Gertrug Hoenig, Erna Pohlmann, Karola zusammenkunft, Fritz Scherkus, Vorsitzender gelegt. Der Vorsitzende sprach Gedenkworte der Landesgruppe, wird einen Vortrag über die und es wurde das Ostpreußenlied gesungen. Koß. Zuschriften, die Sie unter dem Stichwort „Erinnerungsfoto 143" an die Re• Urgeschichte Ostpreußens halten. daktion des Ostpreußenblattes, Postfach 8047, 2000 Hamburg 13, richten, leiten Göttingen — Frauengruppe: Dienstag, 13. Sep• wir gern an die Einsenderin weiter. HZ Harburg/Wilhelmsburg — Dienstag, 27. Sep• tember, 19.30 Uhr, Gasthof Zur Grünen Tanne, tember, 15 Uhr, im Deutschen Garten, Reinhäu• Bremer Straße 307, Harburg, Heimatabend. ser Landstraße, erste Veranstaltung nach der Sonnabend, 8. Oktober, 20 Uhr, Gasthof Zur Sommerpause. Nach der gemeinsamen Kaffee• Grünen Tanne, Bremer Straße 307, Harburg, tafel spricht Bürgermeister Joachim Kummer Baesweiler-Kapelle, 18.05 Herzogenrath, Möbel- der Heimat. Die verflossenen Jahre waren nicht Erntefest mit Tanz und Unterhaltung. „Göttingen — einst und jetzt". — Für eine Fahrt Debetz, 18.15 Merkstein-Rathaus, 18.20, Alsdorf- immer leicht. Da war es eine Hilfe und spürbare nach Berlin in der Zeit vom 13. bis 17. Oktober Hallenbad, 18.30, Broichersiedlung-Kirche, 18.40, Erleichterung, daß man sich in der Landsmann• Lokstedt/Niendorf/Schnelsen — Sonntag, 11. werden ab sofort noch Anmeldungen entgegen• Mariadorf, Fleischerei Böhm, 18.45, Hoengen, schaft zusammenfinden konnte. September, 15 Uhr, Musikhalle, Großer Saal, genommen. am alten Rathaus, 18.50, Hoengen, Opel-Müller, Feierstunde zum „Tag der Heimat". Alle Mit• 18.55, Warden-Kirche, 19 Uhr Kinzweiler-Bus• Koblenz — Bei der Jahreshauptversammlung glieder, Freunde und Bekannte werden gebe• Lüneburg — Donnerstag, 22. September, Ab• haltestelle, 19.05 Uhr. Die Rückfahrt wird auf wurde vorgeschlagen, auch einmal alle Frauen• ten, anstatt an der üblichen Monatszusammen• fahrt 15 Uhr, Busbahnhof Graalwall, Kaffeefahrt -*der Veranstaltung bekanntgegeben. leiterinnen von Nord-Ost und Süden einzula• kunft an der Feierstunde teilzunehmen. in das Waldrestaurant Böhmsholz bei- Reppen- den, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Düsseldorf — Dienstag, 20. September, 17 Uhr, tedt 9 Ebenso sollte Frida Todtenhaupt, Bundesvorsit- HEIMATKREISGRUPPEN * - , ?^ if^' Anmeldung bei .Haus, des peitschen Ostens^ Bismarckstraße 90, rharH zende der Frauengruppen, eingeladen werden. ^.uü "i i i -iL.- '-irr ..ii -iiri - •; - jpg rT *" %\< Fww .Zmuuek ^Ostpreußenzimmer, Treffen der Fra^ngruppe., Vorsitzender Hans Woede beauftragte Erna Giiuthinnun — Sonntag, 1»; September, TO Weckwardt, Telefon 4 18. Jefon 5 16 05 FrdU Hemer — Sonnabend, 17. September, 19 Uhr, Pfehr, Landesfrauenleiterin, die nötigen Schritte IhrHamburg-Wandsbek, Gaststätte Lackernann, Kreistreffe; Hintern mfü M.r i rNorn 14d , und ßdV-Geschäftsstelle, Salzb rücker Straße 3 Die Frauengruppe hat im September keine Soldatenheim, Ostdeutscher Heimatabend, an• für das Treffen, das für September geplant wur• rjettefcftland. Nähere I inzelheiten UIIIIM „Aus Veranstaltung. Die Damen werden aber gebe• schließend Tanz. de, zu unternehmen. Leider läßt sich der Plan den ostpreußischen Heimatkreisen'. Mittagessen, ten, in der Kundgebung zum „Tag der Heimat", vorerst nicht verwirklichen, weil wegen bevor• Kaffee und Kuchen sind wie immer in der Gast• Sonabend, 30. September, 18 Uhr, in der Musik• Köln — Donnerstag, 22. September, 19.30 Uhr, stehender Termine keine Koordinierung mög• stätte zu haben. Es wird um eine rege Beteili• schule, An der Münze 7, teilzunehmen. Kolpinghaus, St. Apernstraße/Ecke Helenenstr., lich ist. Das Treffen wird daher voraussichtlich gung gebeten. Gäste willkommen. Ostpreußenrunde. Lm. Schulz berichtet über erst im März 1978 stattfinden. Lichtbilder. Osterode — Es wird nochmals auf die Bus• Oldenburg — Im 100. Lebensjahr verstarb Ende August Lm. Rudau, der seit Gründung der Recklinghausen — Kreisgruppe/Gruppe Tan• fahrt nach Osterode/Harz zum Heimattreffen am BADEN-WÜRTTEMBERG 24./25. September hingewiesen. Abfahrt ZOB, Gruppe bis Mitte 1962 deren Vorsitzender war. nenberg: Sonntag, 25. September, 19 Uhr, Städ• Bussteig 8, Sonnabend, 24. September, 7 Uhr. Er setzte sichselbstlos für die vorrangigen Pro• tischer. Saalbau, Dorstener Straße, Veranstaltung Vorsitzender der Landesgruppe: Erwin Seefeldi, bleme damaliger Zeit wie Beschaffung von Woh• zum „Tag der Heimat" mit reichhaltigem Kul• Moltkestraße 55, 7410 Reutlingen 1, Telefon (0 7121) Landsleute, die sich zu dieser Fahrt gemeldet 29 02 80. haben, zahlen bitte das Fahrgeld auf das Giro• nungen und Arbeit, bei den dafür- zuständigen turprogramm, anschließend Tanz. Eintrittskar• konto Nr. 1013/776750, Haspa, BLZ 20050550, Behörden ein. Den Zusammenhalt der Lands• ten, 2,— DM, sind im Vorverkauf bei Berta Bad Friedrichshall — ödheim: Sonnabend, 17. Otto Goden, 2000 Hamburg 13, bis spätestens leute erreichte er durch Veranstaltung von Mu• Böhnke, Am Südpark 5, Telefon 6 48 09, zu be• September, 20 Uhr, Kleintierzüchter-Heim, Ko- 10. September ein. Erst dann gilt die Fahrt als sikabenden und Vorträgen. Die Gruppe gedenkt ziehen. chendorf, Herbstfest. gebucht. Rüdefragen bei Otto Goden, Rappstr. 4, in Ehrfurcht und Trauer dieses vitalen Mannes, Gruppe — Sonnabend, 10. Sep• Ludwigsburg — Sonntag, 25. September, 16 2000 Hamburg 13, Telefon 4 10 35 46. der sich bis zuletzt für die Heimat einsetzte. tember, 20 Uhr, Vereinslokal Zum großen Kur• Uhr, im großen Bärensaal, Schloßstraße 9, Herbst• fürst, Am Lohtor, Kulturabend mit Film. — feier. Im Mittelpunkt steht der Film „Ostpreu• Sensburg — Sonntag, 11. September, 15 Uhr, Sonnabend, 1. Oktober, 19.30 Uhr, Vereinslo• ßen heute" von Fritz Romoth. Musikstücke, ge• Musikhalle großer Saal, Veranstaltung zum „Tag SCHLESWIG-HOLSTEIN kal Zum großen Kurfürst, Erntedankfeier. Es spielt vom Trio Fritz Ehlert, Ansprache, Ge• der Heimat" mit großem Programm. Es sollte wird um rege Beteiligung gebeten, Gäste will• dichte und Lieder werden den ersten Teil der jedem eine Pflicht sein, an der Veranstaltung Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf, kommen! Veranstaltung bilden. Der zweite Teil sieht teilzunehmen. Eintritt frei. Im September, finden Kiel Geschäftsstelle: Wilhelminenstraße 47/49, Lieder, ostpreußische Geschichtchen, Vorträge 2300 Kiel, Telefon (04 31) 55 38 11. Rheda — Sonnabend, 10. September, 17 Uhr, sonst keine Zusammenkünfte statt. und gemütliches Beisammensein mit musikali• Vorhalle im Rathaus, Feierstunde zum „Tag der scher Unterhaltung vor. Gäste willkommen. Heimat" — Montag, 12. September, 15 Uhr, bei Elmshorn — Der Ortsverband schloß sein Som• Nigges, Ostpreußenrunde. Metzingen — Sonnabend, 10. September, 19.30 NIEDERSACHSEN merprogramm mit einer Fahrt nach Lübeck ab. Uhr, Gasthaus Turhalle, Urbanstraße, Heimat• Gerade für Landsleute aus Ostpreußen ist der Witten — Sonntag, 11. September, 16 Uhr, abend, Begrüßung, Tanzvorführung der Volks• Vorsitzender: Fredi Jost. West: Fredi Jost, Hasestraße Besuch in der Hansestadt ein Gang in die eigene im Sitzungssaal des Rathauses, Feierstunde zum tanzgruppe, Lichtbildervortrag „Ostpreußen Nr. 60, 457 Quakenbrück, Tel. (0 54 31) 35 17.Nord: Werner Hoffmann, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf, Geschichte. War doch Lübeck von 1230 an der „Tag der Heimat" Sonnabend, 24. September, heute" von Lm. Lissau sowie gemeinsam ge• Tel. (0 58 22) 8 43. Süd: Horst Fnschmuth, Hildeshei• Ausgangspunkt und Verbindungshafen für den 20 Uhr, Gasthof Bellmann Marienstraße, Ernte• sungenes Ostpreußenlied bilden das Programm. mer Straße 119, 3000 Hannover 1, Tel. (0511) 80 40 57. Deutschen Ritterorden und so wirtschaftlicher fest mit großer Tombola, Gäste willkommen. Pforzheim — Für einhundert Landsleute gab Hauptumschlaghafen für. den Osten. Auch in die Direktion eines der ältesten und größten Niedersachsen-West — Die dritte Studien• kultureller Sicht war die Hansestadt Vorbild. Zirkusunternehmen der Welt, „Cirkus Barum", reise der Gruppe nach Ostpreußen unter Füh• Unter sachgerechter Führung wurden die bau• Vorzugskarten für das einzige, diesjährige Zir• rung von Fredi Jost, setzte sich nicht nur aus HESSEN lichen Kostbarkeiten besichtigt: Dom, Rathaus, kusgastspiel in dieser Stadt aus. Die Kreis• Teilnehmern der LO zusammen, sondern auch Jakobikirche und St. Marien. Natürlich fehlte gruppe hatte in Presse und Rundschreiben der aus Mitreisenden, die diese Provinz noch nie Vorsitzender der Landesgruppe: Otto von Schwichow, auch nicht die Kaffeestunde bei Niederegger, Heinrich-Schütz-Straße 37. 3550 Marburg, Telefon Gründung dieses Zirkus vor einhundert Jahren gesehen haben und beeindruckt wurden von dem Zwilling des heimatlichen Marzipans. Vor Nr. (0 64 21) 4 79 34. in Ostpreußen, durch den Tierhändler Carl den Naturschönheiten des Schicksalslandes. der Abschiedsstunde in der historischen Schif• Frankfurt a. M. — Sonntag, 11. September, Froese, als Wanderzirkus „Große amerikanische Während die Hinreise sich über Frankfurt/Oder, fergesellschaft blickte die Gruppe noch in das 15.30 Uhr, Haus Dornbusch, Eschersheimer Land• Barum Menagerie" und seines jetzigen Direk• Posen Thorn, Alienstein, Lydc nach Lotzen voll• Heiligen-Gedst-Hospital. Am Schluß der Fahrt straße 248, Veranstaltung zum „Tag der Hei• tors, des in Gumbinnen gebürtigen Gerd Siemo- zog,' wählte man für die Rückreise den Weg wies der Vorsitzende auf folgende Veranstal• mat". Es spricht Oberbürgermeister Dr. Walter neit gedacht. über Rastenburg, Bartenstein, Marienburg, Dan• tungen hin: Sonntag, 11. September, 10.30 Uhr, Wallmann. — Sonntag, 2. Oktober, 9 Uhr, zig, Stolp Köslin, Stettin. Zu den Höhepunkten Turnerheim, Heimat- und Stargarder-Treffen, Operplatz, Herbstausflug mit Erntedankfest in Tuttlingen — Die Gruppe führte eine Kultur der Reise zählte der Besuch der Wallfahrtskir• Montag, 26. September, 19.30 Uhr, Rathaussaal, Hanau, Stadthalle, 16 Uhr. Fahrpreis (ohne Ein• fahrt nach Einsiedeln durch. Ein Tag mit Regen che in Heiligelinde und der romantisch-gotischen Heimatabend im Rahmen der Florawoche. tritt Stadthalle) beträgt 15,— DM .Anmeldung — nicht ohne Segen. Das Prinzip, auch bei Kathedrale in Oliwa. Ein Wiedersehenstreffen Schlechtwetter den lange voraus bestimmten der Reiseteilnehmer findet Freitag, 4. November, bei Lm. Neuwald, Hügelstraße 184, Telefon Schönwalde — Sonntag, 11. September, 9.45 06 11/52 20 72. Reisetag erlebnisstark auszufüllen, konnte ge• 19 Uhr, im Bahnhofshotel zu Quakenbrudc statt. Uhr, Festgottesdienst mit Kranzniederlegung wahrt bleiben. Wie sehr Stein am Rhein, das am Ehrenmal zum „Tag der Heimat". Marburg — Dienstag, 13. September, 14 Uhr, erste Fahrtziel, durch Abschaffung der Park• Niedersachsen-Süd — Frauengruppen: In der Busbahnhof/Erlenring, Fahrt nach Dillenburg. Zeit vom 13. bis 17. Oktober fahren die Frauen• plätze auf dem fassadenbunten Markt und vor gruppen wieder, wie im vorigen Jahr, nach dem Fachwerkrathaus gewonnen hat, wurde bei NORDRHEIN-WESTFALEN einem kurzen Spaziergang erkennbar. Da die Berlin, um ihre Verbundenheit mit der geteil• Rheinland-Pfalz ten Stadt zu bekunden. Wer an dieser Fahrt bei rechtzeitiger Ankunft in Einsiedeln verfüg• Interesse haben sollte, melde sich bitte umge• Vorsitzender der Landesgruppe: Harry Poley, Duis• Vorsitzender der Landesgruppe: Hans Woede, Am baren Stunden nicht für einen Aufenthalt in burg. Geschäftsstelle: Duisburger Straße 71, 4000 Düs• Zollhafen 10, 6500 Mainz, Telefon (0 61 31) 6 14 49. Zürich ausgereicht hätten, gab der LVO-Kultur- hend bei der Landesfrauenreferentin Ingeborg seldorf, Telefon (02 11) 49 09 62. Heckendorf, ü..d. Dorfe 3. 3400 Göttingen, Tele• Frankenthal — Sonntag, 11. September, 14.30 referent im Bus eine Kurzdarstellung der Ge- schchite dieser größten und lebensträchtigsten fon 05 51/70 50 81. Geplant ist ferner eine Fahrt Alsdorf — Sonnabend, 10. September, 19.30 Uhr, ökumenisches Gemeindehaus, Pilgerpfad, Stadt der Schweiz und skizzierte Wesen und nach Ostpreußen im Mai/Juni 1978, auch hier Uhr, Festhalle in Eschweiler-Weisweiler, Ver• Festveranstaltung zum 25jährigen Bestehen der Leistung einiger Bürger, die über die Grenzen werden schon Anmeldungen angenommen. anstaltung zum „Tag der Heimat" unter der Gruppe. Es spricht Josef Sommerfeld, 2. Vorsit• des Stadtstaates und es ganzen Landes hinaus Schirmherrschaft von Landrat Helmut Schwarz zender. Anschließend buntes Programm mit Aurich — Sonnabend, 8.'Oktober, 19 Uhr, Ho• gewirkt haben und in Zürich selbst durch ein MdL. Es wird ein Sonderbus zur Veranstaltung Tanzveranstaltung. Landsleute und Freunde tel Deutsches Häus in Norden, aus Anlaß des Denkmal oder gewisse Einrichtungen geehrt eingesetzt, Fahrpreis 4,— DM (Hin- und Rück- sind dazu eingeladen. Das Jubiläum bedeutet 30jährigen Bestehens der Kreisgruppe Norden 25 Jahre gemeinsam getragenes Schicksal fern worden sind. lädt die Gruppe Niedersachsen-West alle Ost- sahrt). Abfahrtzeiten: Setterich-Werden, 18 Uhr, 10. September 1977 - Folge 37 — Seite 18 Heimatkreise

Wiedersehen mit der Heimat 1976 zeigen. Um Fiscbhausen U Uhr findet eine Mitgliederversammlung der Aus den ostpreußischen Heimatkreisen ... Kreisvertreter: Heinrich Lukas. Faulück. Geschäfts• Kre.sgemeinschaft Braunsberg im großen Lin- stelle: Else Pfeiffer. Fahltskamp 30, 2080 Pinneberg, denhofsaal und eine solche der Kreisgemein• Telefon (0 41 01) 2 20 37. Di« Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnunge• schaft Heilsberg im Seitenraum des großen Saa• Stadtgemeinschaft Seestadt Pillau — Das Tref• les statt Um 15 Uhr ist gemütliches Beisam• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. fen in der Patenstadt Eckernförde war ein gro• mensein mit Unterhaltungsmusik und Tanz. Der ßer Erfolg, denn etwa 700 Landsleute hatten zweite Teil des Farbfilms „Wiedersehen mit der sich eingefunden. Am Sonnabendnachmittaq fand Heimat 1976" wird um 15.30 Uhr im Seitenraum Ergebnisse verzeichnen können. Es wurde die die Sitzung der Gemeinschaftsvertreter statt, an der eine ganze Reihe von Pillauern als Zuhörer des großen Lindenhofsaales vorgeführt. Wir Einrichtung einer „Heimatstube" beschlossen hoffen auf eine rege Beteiligung an- unserem und der anwesende Vertreter des Oberbürger• teilnahm. Unser Vorsitzender, Pastor Helmut Badt, eröffnete die Sitzung und begrüßte die Treffen. meisters unserer Patenstadt Kassel bei der Kreis• Landsleute und die als Vertreter der Patenstadt tagssitzung gebeten, bei den zuständigen Gre• Eckernförde anwesenden Herren, Bürgervorste• Köniqsberq-Stadt mien der Stadt unseren Wunsch um die Hergabe her Jung und Bürgermeister Schulz sowie den Vmi Stadtvors.: U. Albinus. Bonn, Tel. (0 22 21) eines Raumes für diesen Zweck wirkungsvoll zu 62?108 Geschäftsstelle: Mcrowlnger Straße 53. 4000 Vertreter des Heimatkreises Samland, Heinrich niisseldo.f Tel. (02 II) 33 40 97. Kartei: Haus Königs• unterstützen. Gedacht wird unsererseits an eine Lukas, und die Herren von der Presse. Herr berg Mülheimer Str. 39, .4100 Duisburg, Tel. (02 03) räumliche Verbindung zum Stadtarchiv oder Jung sprach für die Stadt Eckernförde, die sich 28 13 21 51. Stadtmuseum von Kassel. Ungeachtet der nun den Pillauern freundschaftlich verbunden fühlt. Zum letzten Mal vor unserer großen Tagung Heimattreffen 1977 laufenden Verhandlungen zur Gewinnung eines Helmut Badt betonte: „Der zahlreidie Besuch rufen wir Euch auf, an unserem Treffen aus An• passenden Raumes für die Heimatstube steht des Treffens gibt uns das Recht und die Ver• laß der 25jährigen Wiederkehr der Patenschafts- 10./11. September, Fischhausen und Kö• jetzt schon die Frage im Raum nach der Be• pflichtung, dieses auch weiterhin wie ein großes übernahme Duisburgs für Königsberg am 17. nigsberg-Land, Haupttreffen, Pinne• stückung und Ausgestaltung dieser Erinnerungs• Familienfest durchzuführen." Am Abend ström• und am 18. September in Duisburg teilzuneh• berg, Cap Polonia stätte mit Ausstellungsstücken, die aus der ten die Pillauer förmlich in die Stadthalle, über• men. Jeder hat hier die Möglichkeit, das Wort 10./11. September, Memellandkreise: Heimat stammen, dort geschaffen wurden und all große Wiedersehensfreude. Auch in diesem der unvergessenen Agnes Miegel unter Beweis Haupttreffen, Mannheim, Rosengarten ihr Gepräge tragen un,d die möglidierweise auch Jahr kam wieder mancher Pillauer, den die Fe• zu stellen: „und daß Du, Königsberg, nicht 10. /11. September, Pr.-Holland: Haupt• den Fluchtweg aus der Heimat nach dem Westen rienreise noch nie nach Eckernförde gebracht sterblich bist!" Aus dem freien Europa und so• treffen, Kellinghusen, Kreis Steinburg mitgemacht haben. hatte. Sogar Besuch aus New York und England gar aus Israel liegen bereits Anmeldungen von 11, September, Neidenburg: Kreistreffen, war da. Fortseizung folgt Mitbürgern vor. Wir bitten deshalb auch Euch, Hannover Ihr Königsberger, die Ihr in der Bundesrepu• Was soll Aufstellung finden? — Die nachste• blik lebt, selbst weite Wege zum Tagungsort 11 September, Orteisburg: Haupttreffen, hende Aufstellung wird nicht alles beinhalten, Gerdauen Essen Kreisvertreter: Georg Wokulat. Knusperhäuschen 9, nicht zu scheuen. Nehmen Sie vor allem bitte womit der Raum/die Räume bestückt werden 2400 Lübeck-Moisling, Telefon (Ol 51) 80 18 18. 11 September, Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Ihre Kinder und Enkel mit, um sie in die Ge• können, aber immerhin unseren interessierten meinschaft der Bürger unserer Stadt einzufüh• Elchniederung: Regionaltreffen, Herne- Landsleuten einen Anhalt geben, was zur Aus• Hauptkreistreffen — Alle im Bundesgebiet Wanne-Eickel, Volkshaus Röhlinghau- wohnenden, aus Gerdauen stammenden Lands• ren. Außer den Höhepunkten, dem bunten gestaltung erwünscht ist: Aufnahmen von Häu• Abend „Mein Königsberg" am Sonnabend, und sern, Höfen und Ortsteilen, von Verwaltungs• leute wurden vor wenigen Tagen sofern ihre 16. /17./18. September, Königsberg-Stadt Anschriften vorgelegen haben, durch die Kreis• der Hauptveranstaltung am Sonntag in der Mer- gebäuden, Schulen und Kirchen, Ansichtskarten catorhalle, gibt es reichhaltige Sammlungen im und Königsberg-Land: Haupttreffen, älteren und jüngeren Datums, Urkunden (Be• vertretung mit einer Drucksache zu dem dies• Duisburg jährigen . Hauptkreistreffen nach Verden/Aller Haus Königsberg. Die Ausstellungen sowie die stallungen für Ämter, Meisterbriefe, Mitglieds• Informations- und Verkaufsstände in der Mer- 17. /18. September, Allenstein-Stadt: Haupt• für Sonnabend/Sonntag, 24. 25. Oktober, einge• bücher), Zeitungsexemplare des Ostdeutschen catorhalle bieten Gelegenheit, sich über unsere treffen, Gelsenkirchen laden. Wer diese Einladung bisher noch nich* Grenzboten für den Kreis Stallupönen, Heimat• Heimatstadt ein beeindruckendes Bild zu ma• 17./18. September, Bartenstein: Haupttref• bücher aus dem Verlag H. Klutke-Stallupönen, erhalten hat, — es sind wiederum ?ine Reihe von Drucksachen mit dem Vermerk „Unbekannt chen. fen, Nienburg Gerätschaften der heimatlichen Haushalte und verzogen", zurückgekommen — soll wissen, de;ß 17. /18. September, Ebenrode: Haupttref• Arbeitsstätten, Aufnahmen von bekannten Per• Stadtinformation am Hauptbahnhof — Ihre die Gaststätte „Grüner Jäger", Bremer Straße fen, Winsen sönlichkeiten, leitende Personen des Hauptqe- Zimmerbestellung können Sie beim Werbeamt Nr. 48, unsere Versammlungsstätte ist. 18. September, Angerapp: Haupttreffen, stüts Trakehnen, des Forstamtes Nassawen, der der Stadt Duisburg — Stadtinformationen — Mettmann, Kolpinghaus Programm: Sonnabend, 24. September, Ein• Hochhaus am Hauptbahnhof, Friedrich-Wilhelm- in Stallupönen und Eydtkuhnen ansässigen treffen der Landsleute, Besichtigung des Deut• 18. September, Gumbinnen: Regionaltref• staatlichen und kommunalen Behörden und an• Straße 94, 4100 Duisburg 1, schriftlich oder auch fen, Hamburg, Gaststätte Lackemann schen Pferdemuseums und des Heimatmuseums fernmündlich, Telefon 02 03/28 13 29 04, aufge• derer Einrichtungen, von Offizieren des ehema• bis 18 Uhr möglich, ab 18 Uhr gemütliches Bei• 18. September, Heilsberg und Braunsberg: ligen Ulanen-Regiments Graf zu Dohna (Ostpr.) ben. Sie erhalten dort auch Auskünfte aller Art Kreistreffen, Münster, Lindenhof sammensein mit der Gelegenheit, in gesonder• über die Stadt Duisburg. Die „Stadtinformation" Nr. 8, von Abgeordneten zum Deutschen Reichs• tem Raum Dia-Vorführungen beizuwohnen (Hei• 24./25. September, Gerdauen: Haupttref• tag aus kaiserlicher und nachfolgender Zeit, ist am 17. September von 8.30—17.30 Uhr und fen, Verden (Aller) mataufnahmen aus jüngster Zeit). Sonntag, 25. von Abgeordnelen zum Preußischen Landtag, am 8. September von 9 bis 12 Uhr geöffnet. 24. /25. September, Labiau: Haupttreffen, September, am frühen Vormittag allgemeines zum Provinziallandtag und zum Kreistag; Grup• Otterndorf Treffen, 9 bis 12 Uhr Besiditigung der Museen Meldekopf Infanterieregiment 1 — Wie bei penbilder von Kreistagen, von Schulklassen, 24725. September, Osterode: Kreistreffen, möglich, 11.30 bis 13 Uhr Mittagessen im „Grü• allen Treffen wird auch diesmal ein Meldekopf Vereinen und Organisationen aller Art, Chroni• Osterode (Harz), Stadthalle nen Jäger", 13.15 Uhr Begrüßung und Heimat• Infanterieregiment 1 gebildet, der deutlich aus• ken (Schulen, Kirchen u. a.), Hofbesdireibungen, 25. September, Rößel: Haupttreffen, Han• gedenken, anschließend gemütliches Beisammen• geschildert ist. Alle ehemaligen Truppenteile Dorfpläne, Dokumentationen, Flickerdecken, nover-Herrenhausen sein. Ich bitte Sie alle, soweit wie möglich an des Standortes Königsberg bzw. der Festung Trachtenkleider und andere Erinnerungsstücke. 1. /2. Oktober, Mohrungen: Haupttreffen, diesem Treffen teilzunehmen. Für Ubernach- Königsberg sind, soweit sie nicht eigene Treff• Bochurrt, Stadtparkrestaurant tungsmöglichkeiten kann die Kreisvertretung punkte haben, eingeladen, sich auch beim Mel• 2. Oktober, Angerapp: Regionaltreffen, Eine größere Bildersammlung aus dem Be• jedoch nicht sorgen. Bitte wenden Sie sich an dekopf des Infanterieregiments 1 einzufinden. das Städtische Verkehrsamt in Verden, Oster- Hannover, Sophienstraße 2, Künstler• reich Pferdezucht liegt aus den Anfangsjahren Jugendbataillon Ostpreußen — Das Jugend• torstraße 7 a. Falls Sie im Besitz von neuen haus der Begründung der Kreisgemeinschaft vor. Der bataillon Ostpreußen wurde im Januar 1945 in Dias aus der Heimat sind, so bringen Sie diese 2. Oktober, Wehlau: Hannover-Herren• Beauftragte für das Vorhaben „Heimatstube". Brüsterort aufgestellt, dann auf der Frischen bitte mit,'damit sie am''Sbribäbendäbend'VÖrge- hausen, Brauerei-Gaststätte, Krei6r, , ist sich bewußt, daß die voranstehende Aul• Nehrung eingesetzt und am 13. April 1945 nach führt werden können. Landsmann Britt ist Hier• treffen zählung von Möglichkeiten für eine Abgabe von Swinemünde eingeschifft. Angehörige dieses Ba• für zuständig, er wird sich am Sonnabend diese 9. Oktober, Johannisburg: Haupttreffen, Ausstellungsstücken nicht erschöpfend ist, will taillons sind ebenfalls eingeladen, sich "beim Aufnahmen zeigen lassen. Hamburg, Haus des Sports aber anregen, zu einer gründlichen Uberprü• Meldekopf Infanterieregiment 1 einzufinden. 16. Oktober, Lyck: Bezirkstreifen, Han• fung der Haushalte auf solche Stücke, die für nover, Altes Rathaus eine Aufstellung in der Heimatstube geeignet Gumbinnen Bessel-Schulgemeinschaft — Das traditionelle wären. Die für die Ausgestaltung der Heimat• Kreisvertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck. Winter- 2-Jahrestreffen findet von Freitag, 7. Oktober, stube vorgesehenen Stücke sollen vorerst noch berger Straße 14, 4800 Bielefeld 14, Tel. (05 21) 44 10 55. bis Sonnlag, 9. Oktober, im Bürgerhaus Solms/ nicht angeliefert werden, nur bittet der Unter• Lahn, unweit von Wetzlar statt. Freitagabend, Sonntag, 18. September Hamburg — Kreis• zeichnete zunächst um eine kurze Mitteilung Freundes- und Klassentreffen. Sonnabend, Be• treffen für den norddeutschen Raum im Saal über die Art der zu übergebenden Stücke. Audi sichtigungsprogramm, Geschäftssitzung und Fest• der Gaststätte Lackemann, Hamburg-Wandsbek, Allenstein-Stadt diesbezügliche Anfragen bitte an midi zu rich• ball. Sonntag, Festliche Schulstunde im 112. Jahr Stadtvorsteher: Georg Hermanowski, 3300 Bonn-Bad Hinterm Stern 14 (Markt). Beginn 10 Uhr. Da der Schule mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ei• Godesberg 1; Geschäftsstelle und Heimatmuseum „Der ten. Franz Schnewitz, Im Wiesengrund 6, 3110 leider nicht alle Gumbinner mit ihren Anschrif• Uelzen 2. senack „Die Entstehung der ostpreußischen Treudank", 4650 Gelsenkirchen, Dreikronenhaus. ten in der Kreiskartei verzeichnet sind, teilen Haffs", sowie zwei Farbtonfilmen „30 Jahre da• Sie bitte Ihren Bekannten und Verwandten diese nach" und „Ein Sommer in Masuren". Die Ein• Zu unserem Jahrestreffen am Sonnabend/ Bekanntmachung mit und verabreden Sie sich Sonntag, 17./18. September, finden folgende Für den Süd- und Westteil des Kirchspiels sind ladung und das Rundschreiben mit vielen Bei• bisher noch keine Meldungen eingegangen: Bre- zum Besuch des Treffens. Neben dem Heimat• lagen, gehen den Ehemaligen in den nächsten Veranstaltungen statt: Sonnabend, 17. Septem• brief sind die Treffen die beste Gelegenheit, ber, 10.30 Uhr, E.T.A. Hoffmann-Feier im Max- dauen mit Ortsteilen Baibein und Dumbeln, Da- Tagen zu. Anderenfalls wird um Nadiricht ge• merau mit Ortsteilen Grünwalde, Neuteich und unser Heimatbewußtsein zu erhalten und zu beten. Auf ein frohes und zahlreiches-Wieder• Planck-rGymasium in Gelsenkirchen-Buer, Gold• festigen. bergstraße 91, 14.30 Uhr, Jahressitzung der Schönbruch, Dürrfelde (Krajutkehmen), Eich• sehen dürfen wir uns besonders nach Zusage Stadtvertretung im „Treudank" in Gelsen• kamp (Schachummen) mit Luisenhof, Fuchsberg Nürnberg, Sonntag, 25. September — Gumbin• vieler Herren des Lehrerkollegiums schon jetzt kirchen, Dreikronenhaus, 20 Uhr, Eröffnung des und Forsthaus Eichkamp, Ellerbach (Grigalisch- ner Familientreffen für den fränkischen Raum freuen. Benno Rappöhn, Zum Westergrund 18, Allensteiner Jahrestreffens im großen Saal des ken), Germingen (Germingkehmen), Kaikhöfen ab 10 Uhr in der Gaststätte Fleischerhaus, Inh. 6331 Nauborn, Telefon 0 64 41/2 36 96. (Aschlauken) mit Kl.-Kalkhöfen (Sterbenisch• Hans-Sachs-Hauses. Sonntag, 18. September, L. Fischer, Nürnberg, Rothenburger Straße 37. Burgschulgemeinschaft — Im Rahmen des Jah• 9.30 Uhr, evangelischer Gottesdienst in der Gel- ken), Lichtentann (Girnischken), Nassawen mit Straßenbahnlinien 2 und 3 vom Hauptbahnhof, Jägersthal, Forstam N. und Forsthäuser Jägers• restreffens der ehemaligen Lehrer und Schüler senkirchener Altstadtkirche, 10.15 Uhr katholi• Haltestelle Rochusfriedhof, Aussprache und Licht• der Burgschule im Parkhotel, Edinghausen 1, scher Gottesdienst in der Propsteikirche in Gel- thal, Nassawen und Schenkenhagen, Schenken• bildervortrag. Jugend und Bekannte sind eben• hagen (Szinkuhnen) und Rehbusch (Girnuhnen). (am Heeger Holz), 4500 Osnabrück, ist Freitag, senkirchen, 12 Uhr. Feierstude im großen Saal falls eingeladen. 30. September, Anreisetag. Um 19 Uhr beginnt des Hans-Sachs-Hauses in Gelsenkirchen mit — Ich hoffe zuversichtlich auf treue Mithelfer und danke im voraus. Fritz Schnewitz, Im Wie• Berlin, 2. Oktober, 16 Uhr, Parkrestaurant der Begrüßungsabend mit Gelegenheit zu Klas• Übergabe des Nicolaus-Coppernicus-Preises an Südende, Berlin-Steglitz, Steglitzer Damm 95, sentreffen. Sonnabend, 1. Oktober, 10 Uhr, Fest• Robert Grabski durch Oberbürgermeister Wer• sengrund 6, 3110 Uelzen 2. Erntedankfest. vortrag von Dr. Werner Rudat, Hamburg. Dem ner Kuhlmann, MdL, anschließend gemütliches Vortrag schließt sich um 11 Uhr die Mitglieder• Beisammensein. Unser Heimatmuseum „Der Mündien, 2. Oktober, 10 Uhr, Haus des Deut• versammlung an. Für die Damen ist um 11 Uhr Treudank" ist geöffnet Sonnabend, 17. Septem• Hofbeschreibungen für die „Heimatstube" — schen Ostens, Am Lilienberg 1 (Nähe Deutsches ber, von 18 Uhr bis 21 Uhr, und Sonntag, 18. In dem vorangegangenen Beitrag „Heimat• Museum). eine Stadtrundfahrt in Osnabrück unter sach• September, von 10 Uhr bis 17 Uhr. stube der Kreisgemeinschaft" ist hingewiesen Lichtbilder-Vorträge — In den Herbstveran• kundiger Führung eines Beauftragten des Ver• auf die Erstellung von Hofbeschreibungen für staltungen der Kreisgemeinschaft werden wie• kehrsamtes vorgesehen. Um 13 Uhr c. t. beginnt die Ausstattung der in Vorbereitung stehenden der neu zusammengestellte Bilderserien aus das gemeinsame Mittagessen. Das Burgschular• Braunsberg „Heimatstube". Eine Reihe von Hofbeschrei- dem Bestand des Kreisarchivs vorgeführt. Sie chiv ist den ganzen Tag über in einem gesonder• Kreisvertreter: Dr. Hans Preuschoff. Zuipicher bungen liegt anderweitig vor in dem von der werden zweifellos das Interesse der Teilnehmer ten Baum zu besichtigen. Ab 20 Uhr festlicher Straße 181, 5000 Köln 1, Telefon (02 21) 41 69 12. Ostpreußischen Herdbuchgesellschaft e. V. Kö- finden. Viele der Bilder sind erst in letzter Zeit Gesellschaftsabend mit Tanz und Tombola. Eine Funf-Mann-Kapelle spielt bis 3 Uhr zum Tanz Unser Jahreshaupttreffen findet am Sonntag, nigsberg-Insterburg, jetzt Köln, herausgegebe• in die Sammlung des Kreisarchivs gekommen. nen umfangreichen Band „Ostpreußens Rinder Das ist vor allem denjenigen Landsleuten zu auf. Die Hotelbar steht zusätzlich zur Verfügung. 18. September, im Lindenhof in Münster zusam• Alle ehemaligen Lehrer und Schüler der Burg• men mit der Kreisgemeinschaft Heilsberg statt. und ihre Zuchtstätten". Aus dem Kreisgebiet danken, die ihre privaten Fotos aus allen Ge• Ebenrode/Stallupönen sind darin enthalten fol• genden des Kreises und von den Ereignissen, schule, deren Anschriften bekannt sind, wurden Veranstaltungsfolge: 8 Uhr, evangelischer Got• zu diesem Treffen mit Rundschreiben und An- tesdienst in der Erlöserkirche, Servatiiplatz, gende Beschreibungen: Andersgut (Anderskeh- dem Vereinsleben usw. zur Verfügung gestellt men) Rudolf de la Chaux, Bilderweiten (Bilder- haben, damit sie reproduziert und zu Diapositi• meldekarte eingeladen. Gäste sind uns willkom• 9.40 Uhr, katholischer Gottesdienst im Kathari• men. Alle Anmeldungen sind bis zum 15. Sep• nenkloster, Ermlandweg 11, 11.15 Uhr Festliche weitschen) Ernst Gitt, Baringen (Bareischkeh- ven verarbeitet werden konnten. Die Bilder tember zu richten an Apotheker Heinz Labinsky, Stunde im Lindenhof, Kastellstraße 1. Nähe Hin- men) Bruno Schwarzin, Bruchhöfen: Dammin werden in Form von Reproduktionen auch an Schumannstraße 37, 4000 Düsseldorf 1. denburgplatz, Hans Burchert zeigt seinen Ama• und Paul Grigat, Brücken (Patilszen) Fritz Wun• jedermann abgegeben, soweit sie allgemein in• derlich, Deeden: Erich Becker und Beroleit, Dis- teressanten Inhalt haben. Der neue Heimatbrief teur-Tonfilm „Wiedersehen mit der Heimat 1976". Hufengymnasium — Die Gemeinschaft ehema- selberg (Disselwethen) Fritz Burdiard, Fuchsha• Nr. 35 bringt auf der letzten Seite eine Uber• Ab 15 Uhr Heimatnachmittag mit Musik und bger Lehrer und Schüler veranstaltet von Frei• Tanz im Lindenhof. Erforderliche Zimmerbe• gen (Pötsdilauken) Hermann Ludcat, Göritten: sicht über die bis jetzt vorhandenen Bildbe• Walter Janzen, Grenzkrug (Lengwehnen) Fritz standslisten, die man anfordern kann und nach tag, 14. Oktober bis Sonntag, 16. Oktober, in stellungen bitte an den Verkehrsverein Mün• Lüneburg ihr achtes Schultreffen. Das Programm ster-Münsterland e. V, Berliner Platz 22, 4400 Wiemer, Hainau (Schilleningken) Carl Schaak denen man Bilder bestellen kann. Alle Wünsche und Wilhelm Ußkurat, Jogeln: Ernst Manleit- dieser Art richte man an das Kreisarchiv Gum• sieht unter anderem den Besuch des ostpreußi• Münster richten. Rückfragen bei Rudolf Posch• schen Jagdmuseums vor. Unterlagen und An• mann, Zum Erlenbusch 79, 4400 Münster. ner, Kattenau: von Lenski und Fritz Wiblandt, binnen im Stadtarchiv Bielefeld Rohrteichstr 19, Krähenwalde (Kischen) Höpfner, Leibgarten: B. 4800 Bielefeld. meldeformulare sind erhältlich bei Klaus Neu- mann, Heinrich-Heine-Straße 34, 6200 Wiesba• Lippert, Matten (Matternischken) Rudolf Jaute- den. lat und Otto Kewersum, Mühlengarten (Milluh- Ebenrode nen) Hans Bernhard Schellong, Noreitschen: Heilsberg Kreisvertreter: Dietrich von Lenski-Kattenau. Kreisvertreter: Dr. Erich Gross. Kölner Straße G. Königsberger Allgemeine Zeitung - Ein Be- Emil Pest, Pohlau (Schöckstupönen) Fritz Klein, Am Kamp 26, 2863 Ritterhude, Telefon (04 20 12) 18 46. 5060 Hensberg. Telefon (0 22 04) 23 85. legschafts-Sondertreffen mit Familienangehöri- Schleusen (Packallnischken) Ernst Vogelreuter, un(, r nden fir Heimatstube — Lange hat es gedauert, bis der 1J ?J! »iet Sonnabend, 17 Sep- Semmetimmen: Karl Kerwat, Teichacker (Wal- Unser Jahreshaupttreffen hndet am Sonntag, 3 hr £ ' > ,V . in der Seilenhalle der gronVn Kreistag sich auf seiner Tagung im Juni in Kas• leykehmen) Gertrud Wunderlich. Es sollte bei 18. September, zusammen mit der Kreisgemein• sel mit der Frage der Einrichtung einer „Heimat• gutem Willen wohl möglich sein, ein Mehrfaches schaft Braunsberg in Münster statt. Das Treffen JJjWQOrtwlle i„ Du.shi.it, sUtt. Ubernüdilungs- stube" eingehend befaßte, einem Anliegen, worin beginnt um 11.15 Uhr mit einer festlichen Stunde n oghchkeiten bietet Hotel Rheinischer Hof, Mül an Hofbeschreibungen zu erreichen und damit 119 4100 andere Kreisgemeinschaften schon vor mehr als im Lindenhof, Kastellstraße 1. Hans Burghard 0 2?£IJM5? ' Duisburg, Telefon unser Vorhaben zu unterstützen. Fritz Sdincwit/ 01 24 Und 33 24 46 20 Jahren einen Anfang gemacht haben und gut«) wird den ersten Teil eines Amateurfarbfilmes bes^eihmn , , " die Zimmer- bestellung dort vornehmen. Bein, TreMei. w,, 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 19 £HB £%miflmblcm Heimatkreise

den Dias und Fotos von alten KAZ-Zeitungen, Lyck KAZ-Ausstellungen, KAZ-Treffen und der KAZ- Pr.-Eylau Treuburg 100-Jahr-Fe,er gezeigt. Wir wollen weiterhin Kreisvertreter: Hellmut Rathke, Twedter Markt 61, Kreisvertreter: Theodor Tolsdorff, HohenzoHern- Straße 18, 5600 Wuppertal-Barmen. eine große KAZ-Familie bleiben, bitte weiter• JÜIO Ufiisiiuiii, Telefon

KULTURNOTIZEN

Westdeutscher Rundfunk — Goethe und film: Ostpreußen — Mensch und Scholle. Polen. Anmerkungen des polnischen Germa• Spielfilm: Heimat. Freitag, 16. September, nisten Prof. Marian Szyrocki von der Uni• und Sonntag, 18. September, jeweils 16 Uhr. versität Breslau. Sonntag, 11. September, Haus des Deutschen Ostens Düsseldorf — Das Klassenbild zeigt die Quarta des Hufen-Ober-Lyzeums 1930/31, Königsberg, Hin- acht bis neun Uhr. — Noch nicht zu Hause. Feierstunde zum 200. Geburtstag von Louise, denburqstraße Klassenlehrerin war Oberstudienrätin Habering. Vorgesehen ist ein Tref• Begrenzte Chancen für Spätaussiedler. Von Königin von Preußen. Gestaltung: Dr. Hans• fen am 17 /18 September anläßlich der Königsberger Patenschaftsfeiern in Duisburg. Franz Kusch. Sonnabend, 10. September, 18 werner Heincke. Mittwoch, 14. September, Wer daran interessiert ist wende sich sofort an Gerda Sitt-Eske, Düsseldorfer Straße 19, bis 18.30 Uhr, WDR 3. 19.30 Uhr. 5000 Köln 80 (Mülheim), Telefon02 21/61 5092. Wer. erkennt sich auf diesem Foto wieder? Eine Ausstellung mit Werken des Malers Der pommersche Schauspieler und Schriit- Abgebildet sind (von links oben): A. Kobialka, K. Zachrau, W. Wind, Gerda Eske, H. und Graphikers Hans Fischer ist zur Zeit sUdler Klaus Granzow hat nach 98 Vorstel• Griqoleit F Scheffler Ch. Puschmann, H. Hoehe, Eva Fritschgen. Zweite Reihe von im Max-Planck-Institut in Mülheim (Ruhr) lungen des Volksstücks ,Kiek mol wedder links' w' Behrend E.' Turowski, L. Milthaler, U. Mehring, E.-L. Wittke, A. Günther, E. zu sehen. Der Künstler ist außerdem auf in' sein Engagement am St.-Pauli-Theater Pranq G Raeder, I. Wichmann, R. Pahlke, I. Tausendfreund, Dritte Reihe: V. Eisenlohr, einer Ausstellung der Künstlergilde anläß• Hamburg beendet. Ab 20. September gel1! M. Ka'spereit, I. Naringer (t), E. Lukas (*), Lehrerin E^ Habering, Ch. Holzmann, D. Gayk, lich des 25jährigen Bestehens der Landes• er mit dem .Theater 46' auf eine Tournc I Ulrich I Lanqe U Lankeit, H. Kühr (t). Vierte Reihe: I. Hockert, K. Kruse, D. Na- gruppe NRW im Klingen-Museum in Solin• durch Württemberg und Österreich. Gran• dolny! G. Seemann, L. L. Gemballa, E. Grigat, A. Junker, W. Schreiber, L. Dyck, E. Mattu- gen vertreten. zow spielt wieder die Titelrolle des .Jeder• tat, L. Pliquett. Stiftung Deutschlandhaus Berlin — Kultur• mann' von Hugo von HofmannsthaL Jahrqanq 28 öflprculicnbluii 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 22

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Ostpreußen, Postscheckkonto Suchanzeigen Dortmund 43 787-460. . _ Am 11. September 1977 feierf Barbara Kubbutat Auguste Rehfeld g mein lieber Mann geb. Falk aus Friedenberg, Kr. GerdauefP bekannt als (Pfalzgräfin) jetzt 3100 Celle, Südwall 10 a Friedrich Schulz aus dem Centrai-Hotel Drei Suchfälle für junge Men• bei Wagner schen, die im Kriegsgeschehen aus Neidenburg (Ostpreußen) in Korschen, Kreis Rastenburg als Kinder verlorengingen. Es gratulieren von Herzen und ihren 9 2. Geburtstag. seinen 8 5. Geburtstag. wünschen ihr weiterhin so In Liebe und Dankbarkeit trauern wir um unsere liebe Mutti temperamentvoll und fröhlich Es gratulieren herzlichst und und Omi zu bleiben und das bei bester wünschen weiterhin Gottes Se• 1. Aus Kolleschen. Kr. Heide• Es gratulieren gen und gute Gesundheit krug, werden die Geschwi• SEINE FRAU MARTA Gesundheit ster b i 1 b a und zwar SOWIE KINDER Ehemann Otto, IHRE KINDER, Edith geb. 12. 1.1940 UND ENKELKINDER Tochter Renate ENKEL UND URENKEL Berta Pomorin Edelgard geb. 8. 1.1939 und Schwiegersohn Aziz! Gerd geb. 22. 8.1937 7410 Reutlingen geb. Jablonowski Elly geb. 7.10.1935 Banaterstraße 15 Böchinger Weg 4 DAS OSTPREUSSENBLATC Ortelsburg-Willenberg, Ostpreußen und Sigrid geb. 16.10.1933 6740 Landau (Pf.) gesucht von ihrem Vater auch für • 2. 11. 1891 f 25. 8. 1977 Arthur D i 1 b a, geb. 8.9.1906. IHRE FAMILIEN ANZE1GF Auch die Mutter der Kinder, Frau Anna D i 1 b a, geb. Im Namen aller Angehörigen Schneidereit, geb. 20.11.1904, wird noch vermißt. Die ge• „Bis hierher hat Dich Gott Anneliese Pomorin suchten Geschwister und die gebracht durch seine große Nach schwerem Leiden verließ Mutter hielten sich 1944 auf Güte." uns heute unsere liebe Mutter dem Gut Rautenberg in Kl. Jahre Oettingenstraße 58/11. 8000 München 22 Medenau, Kr. Samland. auf. wird am 11. September 1977 und Großmutter Sigrid soll am 17.11.1945 im Seinen 9 0. Geburtstag unser lieber Vater, Schwieger• Die Beisetzung fand am 30. August 1977 auf dem Ostfriedhof Krankenhaus Lindenhaus in feiert am 15. September 1977 vater und Opa Gertrud Kordas statt. Pillkallen verstorben sein. Herr Willi Hanau geb. Sobottka 2. Aus Canditten-Schatzberg, Franz Gerhardt aus Dittau, Kreis Insterburg aus Wächtershausen Kreis Eylau, wird gesucht jetzt Moordamm 38 Kreis Johannisburg Postbeamter a. D. Bruno Sohn, geb. 28.4.1936. 2081 Ellerbek. Kreis Pinneberg Der Gesuchte befand sich aus Rastenburg (Ostpreußen) im Alter von 69 Jahren. bis Februar 1945 im Kran• Am 2. August 1977 ist meine liebe Mutter kenhaus in Danzig und soll Hindenburgstraße 53 Es gratulieren herzlich und am 27. 7. 1945 nach Deutsch• jetzt Zöllnerstr. 20. 3100 Celle wünschen noch recht viele In tiefer Trauer nehmen wir land gekommen sein. schöne Jahre mit ihm Abschied SEINE LIEBEN Frohen und dankbaren Herzens Jlse Hochmayr. geb. Kordas y/ Margarete Kehrer 3. Gesucht werden die Eltern gratulieren dazu Monika, Kay, Christoph verw. Knorr, geb. Bortz oder Angehörigen eines Fin• Christel Berger, geb. Kordas aus Landsberg, Kreis Pr.-Eylau delkindes, das den Namen seine Ehefrau, Helga Brandt (Foto) trägt die Kinder, Schwiegerkinder, Horst Berger Enkelkinder und 2 Urenkel Friedet Kordas nach kurzer, schwerer Krankheit im 62. Lebensjahr verstorben. Elleonore Kordas geb. Schwippe Jahre Gabriele, Birgit In stiller Trauer wird am 10. September 1977 Alfred Kordas Edith Wanner, geb. Knorr Ernst Grün Roswitha Kordas geb. Abend roth Wärterhaus Leißen Claudia, Christine, Jörg 8901 Aystetten, Hauptstraße 1 Adolf Kuhn Kreis Alienstein Dieter Kordas und Frau Martha jetzt 3254 Emmerthal 1 Inge Kordas, geb. Klocke geb. Stamm Jahnstraße 12 Katrin aus Kukehnen bei Friedland Kreis Bartenstein Es gratulieren, wünschen alles und Skandau Gute und beste Gesundheit 4600 Dortmund 12 (Brackel) feiern am 10. September 1977 seine Ehefrau den 19. August 1977 das Fest der goldenen 3 Töchter, Schwiegersöhne Lappenkreutz 2 Hochzeit. 3 Enkel und 2 Urenkel Johanna Dubois Es gratulieren geb. Schlösser SCHWESTER ANNA UND NICHTE LOTTCHEN • 7. Oktober 1887 f 26. August 1977 aus Florhof. Kreis Gumbinnen und dessen geschätztes Ge• Nach kurzem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, ent• burtsdatum der 31.12.1940 ist. 7715 Bräunungen II Helga kam im Alter von 10 Tunnelweg 5 schlief unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Jahren aus dem staatlichen Tante Meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere gute Kinderheim in Stralsund in Oma hat uns nach kurzer Krankheit für immer das evangelische Pflegeheim verlassen. Michaelshof bei Rostock. Unsere lieben Eltern und Groß• Durch eine Verwundung eltern Emma Heinacher verlor sie auf dem rechten geb. Milkereit In stiller Trauer Auge das Augenlicht, sie Fritz Gronau 28. 1. 1892 t 24 . 8. 1977 hat außerdem Narben am Fritz Dubois linken Mundwinkel, am lin• und Frau Meta ken Unterarm und am lin• geb. Schröder In tiefer Trauer EHI Dubois, geb. Thiel ken Schienbein. Mit Ihrer aus Piaten, Ostpreußen Martin Dubois Mutter, deren Vorname Erna jetzt 4000 Düsseldorf 13 Gert Heinacher und Frau sein soll, kam sie in das Curieweg 32 Charlotte Gronwald, geb. Heinacher Herbert und Marianne Ki*r Krankenhaus Danzig. Die Enkelkinder geb. Dubois Mutter wurde frühzeitig feiern am 10. September 1977 und alle Angehörigen entlassen und besuchte ihr das Fest der goldenen Kind noch einmal. Nachdem Hochzeit. Helga ausgeheilt war. kam 3388 Bad Harzburg, Amtswiese 2 die Mutter nicht mehr. Es gratulieren herzlichst und wünschen noch viele gemein• Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 31. August 1977, um Zuschr. u. Nr. 72 533 an Das Ost• same Jahre 15 Uhr von der Friedhofskapelle Bad Harzbnrg aus statt. m ta preußenblatt, 2 Hamburg Jo. IHRE DANKBAREN KINDER &3?23Z^^*^^ ' ** ***** 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 23 £ns Sjtpnitfmbfait Jahrgang 28

Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Oma. Schwester Schwä• gerin und Tante Ganz unerwartet für uns entschlief sanft am 30. August 1977 Meine Zeit steht in Deinen Händen. unser lieber Onkel Psalm 31, 16 Kläre Gust Franz Heyer geb. Platzek Organistin i. i; aus Gutfeld. Kreis Neidenburg aus Adelshof, Kreis Tilsit-Ragnit * 9- 8. 1902 t 30. 8. 1977 Eva Stessun * 3. 9. 1904 t 26. 8. 1977 im 91. Lebensjahr im Altersheim Himmelpforten. Ist nach einem Leben voller Liebe und Fürsorge, für uns Schwentainen Minden unerwartet, in Frieden heimgegangen. Kreis Treuburg (Westfalen) (Ostpreußen) Im Namen aller Angehörigen Es trauern um sie Elisabeth Lepa Wischhofsweg 10 a, 2000 Hamburg 57 Arthur Gust Konrad Heyer Bürgermeister-Diercks-Straße 49 Kinder, Enkelkinder In stiller Trauer 2200 Klein Nordende und Anverwandte im Namen aller Freunde und Bekannten

Heinz Gorny und Frau Lisa 4902 Bad Salzuflen 1 (Lockhausen) geb. Piepenbrink Schweriner Straße 5 Die Beisetzung hat am 5. September 1977 stattgefunden. Ein Leben voller Arbeit und Fürsorge ging zu Ende. 4950 Minden-Dankersen, den 26. August 1977 Edithstraße 10 und Kanalstraße 11 Nach schwerer, mit Geduld ertragener Krankheit ist mein lieber Mann, lieber Vater und Schwieger• Unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter , Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 30. August 1977, um vater, unser guter Opa. Schwager und Onkel 11 Uhr von der Friedhofskapelle in Dankersen aus statt. Else von Sperber Kurt Kasch geb. von Boddien ehem. Güterdirektor Mitglied des Reichstages 1924—1928 Ramten, Ostpreußen

ist nach einem reichen, erfüllten Leben im Alter von 96 Jahren im 87. Lebensjahr sanft entschlafen. Es ist bestimmt in Gottes Rat, in Gottes Frieden heimgegangen. daß man vom Liebsten, was man hat, In stiller Trauer und Dankbarkeit Sie wird uns immer ein Vorbild bleiben. muß scheiden. Charlotte Kasch. geb. Klempnow Winfried Kasch und Frau Ruth Im Namen der Familie geb. Ladwig Fritz Ehluss Ulrich, Eckhard und Jürgen Urte von Grandidier, geb. von Sperber Kaufmann und Verwandte Ilse von Sperber aus Gumbinnen, Goldaper Straße 41 • 12. 10. 1901 f 29. 8. 1977 2130 Rotenburg, An den Weiden 13, den 21. August 1977 Beienrode, den 27. August 1977 7140 Ludwigsburg, Marstall A 10 von schwerem Leiden erlöst. Die Trauerfeier fand am Mittwoch, dem 24. August, in der 5300 Bonn-Beuel, Rheinstraße 141 Friedhofskapelle Soltauer Straße statt.

Die Trauerfeier fand am Montag, dem 5. 9. 1977, um 13 Uhr In stiller Trauer in der Kl. Kapelle des Sehlhorster Friedhofes, Hannover, Gra- kenburgstraße 43, statt. Ella Ehluss, geb. Hollstein Eberhard Bensch und Frau Sigrid geb. Ehluss Heinz-Günter Ehluss und Frau Iris Wer so geschafft wie du im Leben, geb. Struckmeyer so treu erfüllte seine Pflicht und stets sein Bestes hat gegeben, Enkelkinder der stirbt auch selbst im Tode nicht. Nach kurzer, schwerer Krankheit, für uns alle viel zu früh, und alle Anverwandten entschlief am 26. August 1977 meine liebe Tochter, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante 5800 Hägen-Boelerheide, Freiligrathstraße 1 Fritz Goerke Die Trauerfeier hat am 1. September 1977 in Hägen-Boele aus Gebürge, Kreis Johannisburg Margarete Wysotzki stattgefunden. * 14. 5. 1902 t 25. 8. 1977 geb. Vonberg Irr 59 , :t. { S—m / aus Alienstein (Ostpreußen), Hohensteiner Querstraße aoM 1?» In Liebe und Dankbarkeit Martha Goerke, geb. Olschewski im 46. Lebensjahr. Gerhard Hoffmann und Frau Johanna geb. Goerke Christus spricht: Karl Kolleck und Frau Hildegard In stiller Trauer „Ich lebe und ihr sollt auch leben." geb. Goerke Joh. 14, 19 b Hans Meier und Frau Ilse, geb. Goerke Erika Krause . Gerhard Vonberg und Frau Ilse Wolfgang Goerke und Frau Heidi geb. Künzel Hubert Vonberg und Frau Hildegard Plötzlich und unerwartet entschlief am 14. August sowie alle Angehörigen Waldemar Goerke und Frau Margarete 1977 unser lieber Bruder. Onkel und Großonkel geb. Hornbostel Wolfgang Braune und Frau Marianne geb. Goerke Im Grund 3, 2000 Wedel Wilhelm Plewa Enkel- und Urenkelkinder Die Beisetzung hat im Familienkreis stattgefunden. und alle Angehörigen aus Rudau, Ostpreußen 4513 Belm, den 25. August 1977 Grenzweg 20 im 74. Lebensjahre. In stiller Trauer Am 6. August 1977 entschlief unerwartet in Sennestadt unsere im Namen der Geschwister liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter und Angehörigen Otto Plewa Nach langer, schwerer Krankheit ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und lieber Opa Anna Wittenberg geb. Puppik 2308 Marienwarder über Preetz geb. am 1. 7. 1892 in Kosken, Kreis Johannisburg Eduard Klingbeil

in Ostpreußen wohnhaft gewesen in Angerburg, Treuburg und aus Seilwethen, Kreis Labiau in Königsberg (Pr), wo sie bis zur Ausweisung 1948 das Leben ihrer Lieben kämpferisch zu erhalten verstand. im Alter von 77 Jahren in Frieden heimgegangen. In stiller Trauer Sie war ihrer Heimat stets nahe. Am 25. August 1977 starb plötzlich im Alter von 65 Jahren Ida Klingbeil, geb. Sdroiek Werner Hellmuth und Frau Erika unser altbewährter Heimleiter und Sozialarbeiter, Ritter des geb. Klingbeil In stiller Trauer Wwe. Edith Atts, geb. Klingbell im Namen meiner Brüder Heinz und Gunter Sylvesterordens, Herr Artur Klingbeil und Frau Charlotte und aller Angehörigen Helmut Klingbeil und Frau Rosemarie die Enkelkinder Ursula Cheeseman. geb. Wittenberg Carola. Brunhilde, Sabine und Angelika sowie alle Verwandten Otto Harwardt 7534 Birkenfeld, den 23. August 1977 4516 Bissendorr 1, Karlstraße 1 Kochweg 16

Getragen von unerschütterlichem katholischem Glauben und erfüllt von der hohen Verantwortung seiner Aufgabe leistete er über 25 Jahre lang in seiner väterlichen Art der ihm an• Am 20. August 1977 entschlief nach einem bewegten Leben vertrauten Jugend wertvollsten Beistand zur Eingliederung in mein Lebensgefährte durch 55 Jahre die neue Heimat. t Horst Czekay Landwirt • 23. 11. 1908 t 28. 8. 1977 Otto Fechner Wir werden ihn nie vergessen. in Rogalwalde Stelle-Ashausen Nach schwerer Krankheit entschlief mein geliebter Mann, Neuhausen und Medenau im Samland unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Vorstand und Mitgliederversammlung Schwager und Onkel. des Maximilian-Kaller-Heim e.V. im Alter von 78 Jahren. in Helle bei Balve In stiller Trauer Elfriede Czekay, geb. Hellnyg In Trauer und Dankbarkeit Maria Fechner und Kinder Schwalke Steinbarg 3, 209.3 Stelle-Ashausen Apostolischer Visitator zuletzt wohnhaft: Insterburg, Graudenzer Straße 9 Die Trauerfeier fand am Sonnabend, dem 3. September 1977, 2801 Tarmstedt, Richtweg 13 in Stelle-Ashausen statt. 10. September 1977 — Folge 37 — Seite 24 Dokumentation r»£5ftnn>».".'iUTl'.l['*trrtitoi. t

Blick in die Geschichte (II): Die Sehnsucht Die Hohenstaufen und ihre Beziehungen zum Osten Europas - Erschließung von Bodenschätzen VON DR. ALFRED SCH1CKEL Die Bestimmungen dieses deutschen — Rimini" aus dem Jahre 1226 ist schließlich Ebenso erscheinen die von den Zister• vorwiegend Magdeburger — Stadtrechts von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen zienser-Klöstern vorangetragenen bäuerli• prägen die rechtliche und wirtschaftliche erlassen und erteilt „dem Meister des Spi• chen Siedlungen im Odergebiet kaum vor• Stellung der persönlich freien, nur zu ge• tals der Deutschen zu Jerusalem, Hermann stellbar. Zur Zeit Kaiser Friedrichs II. er• nau festgesetzten Abgaben an ihre Landes• von Salza, Zulaß, das Land Kulm und ein folgten die landsherrlichen Kultivierungen und Grundherren verpflichteten Burger und anderes anstoßendes Land, das Herzog Kon• und Kolonisationen in den Grenzwäldern Bauern. Durch Berufung deutscher Siedler rad von Masowien und Kujawien zur Be• zum Osten hin, die auf diesem Wege über• kehrung der Preußen schenken will, sowie haupt erst erschlossen und dem Piasten- nach Polen beschleunigten die einheimi• alles dort zu erobernde Land für sich und Staatsgebiet zugeführt wurden. schen Herrscher der Piasten auch die Umge• den Deutschen Orden in Besitz zu nehmen Im städtischen Bereich folgten zur Zeit staltung der Sozial- und Wirtschaftsord• und mit derselben Machtvollkommenheit der Staufer den ersten deutschen Kaufleu• nung der Frühzeit durch Konzentrierung wie jeder andere Reichsfürst zu besitzen." ten in Danzig und Breslau die planmäßigen der Urproduktion auf den Ackerbau, der Gründungen von Städten in Schlesien wie Nutzbarmachung der wegen Mangels an Mit diesem Privileg Kaiser Friedrichs II. Arbeitskräften bisher brachliegenden Land• für den Deutschen Orden vom März 1226 Goldberg (um 1210), Löwenberg (1217), Cros• sen (um 1232), Neumarkt (1214/1235), des• flächen und durch Pflege von Handwerk und begann nicht nur ein eigenes Zeitalter west• Handel in durch ihre Befestigungen gleich• licher Kolonisation jenseits von Elbe und sen von Halle übernommenes Stadtrecht für viele weitere schlesische und polnische zeitig der Landesverteidigung dienenden Oder, sondern kam auch ein besonderes Städten. Verhältnis des Piasten-Fürsten Konrad von Siedlungen Vorbild wurde. Unter dem Pia- sten-Herrscher Boleslaw dem Schamhaften ... nach Kaiser Friedrich II. aus „DAMALS" Masowien und Kujawien zum Hohenstau• Alle diese kolonisatorischen Leistungen fen-Herrscher zum Ausdruck. Immerhin erlebt das Gebiet geradezu eine Blütezeit der deutschen und deutschrechtlichen Sied• gerieten in Gefahr, als sich in den zwan• wandte sich ein einheimischer Herzog an ziger Jahren des 13. Jahrhunderts ein Mon• Beide Herrscherfamilien erschienen ihren den deutschen Kaiser um Unterstützung im lung, entstehen während dieser Zeit doch golenheer anschickte, einen Vorstoß nach Widersachern zu mächtig. Die Staufer den eigenen Land und versprach dafür die Über• über 18 Städte deutschen Rechts, darunter Europa zu unternehmen und im Winter Päpsten, die Premysliden den deutschen tragung von Land an den helfenden Bun• auch im Jahre 1257 die Landeshauptstadt 1240/41 bis an die Oder vorgedrungen war. Fürsten. Die Päpste suchten die Macht der desgenossen, in diesem Falle an den Deut• Krakau. Staufer-Kaiser zu beschneiden, wenn nicht schen Ritterorden. Am Ende dieser im Jahre gar ganz zu brechen, indem sie Verdikte 1226 eingeleiteten Entwicklung stand nicht und Bannflüche aussprachen; die deutschen nur die Schlacht von Tannenberg 1410, in Reichsfürsten gönnten Ottokar II. die abend• welcher die Deutschherren dem vereinigten ländische Kaiserkrone nicht und wählten polnisch-litauischen Heer unter dem Jagel• ostentativ den weit bedeutungsloseren ionen Ladislaus II. unterliegen, sondern Schweizer Grafen Rudolf von Habsburg zum auch die Kultivierung und Christianisierung deutschen König. Weil der glanzvolle und der heidnischen Preußen, wie die Errichtung mächtige Premyslide diese Wahl nicht an• bemerkenswerter Bauten wie der Marien• erkennen will und sich dem neuen König burg mit ihrer Kapelle, dem Kapitelsaal entgegenstellt, büßt er seinen Widerstand und dem hochberühmten Remter oder Ka• mit der Niederlage auf dem Marchfelde und stell und Wehrdom von Marienwerder. seinem Schlachtentod. Sein Sohn Wenzel II. Neben den staufischen Burgen in Apu- (1278—1305) bescheidet sich fortan mit Böh• lien (Castel del Monte) stellen die Burgen men und Mähren und erweist sich als treuer des Deutschen Ritterordens in Ost- und Reichsfürst, dem im Jahre 1300 auch noch Westpreußen sowie in den baltischen Län• die Krone Polens zufällt und Ungarn in dern Estland und Lettland in ihrer bemer• Aussicht steht. Um nicht wieder Mißgunst kenswerten Rationalität und künstlerischer und Neid unter seinen Mitfürsten hervor• Kraft die wichtigsten Sonderleistungen im zurufen, verzichtet er auf die Krone des europäischen Wehrbau außerhalb der fran• heiligen Stephan zugunsten seines Sohnes, zösischen, englischen und deutschen binnen• des späteren Wenzels III., doch fällt dieser ländischen Wehrarchitektur und neben der kurz nach Regierungsantritt dem Meuchel• Baukunst der Kreuzfahrer im östlichen Mit• , in mord von Olmütz zum Opfer. telmeerraum dar. Damit war das Haus der Premysliden im Von der Haltung der Architektur der Mannesstamm ausgestorben. Es war stets Deutschherren wurden auch die Bauten an• staufisch gesinnt und entsprach in seiner Be• derer Orden und der Städte im alten Preu• deutung für Böhmen durchaus dem Rang ßenland bestimmt. Die Zisterzienser-Abtei• dieser schwäbisch-deutschen Herrscherfami• kirchen von Olivia bei Danzig und vor al• lie der Staufer. lem Pelplin in Westpreußen atmen in ih• ren strengen, steilen Backsteinfassaden, die Den Tod beider Herrscherfamilien über• von polygonalen Treppentürmen wie von dauerten die Zeugnisse ihrer kulturellen Lanzenschäften flankiert werden, ganz den Leistungen. Unter den Stauferkaisern nahm Geist dieser Kunstlandschaft. Böhmen durch die engen Verbindungen der Ohne die Bewegung der Kolonisation regierenden Familien an der höfischen Kul• und Christianisierung unter den Staufer- tur eines Friedrich Barbarossa und Fried• Kaisern sind diese Kulturleistungen nicht richs II. teil; es pflegte Minnesang und Rit• König Friedrich I. verleiht Herzog Heinrich dem Löwen das Recht der Bischofsinvesti• denkbar. terspiele und sah auf seinen Burgen zu Gast tur 1154 aus „Die Zeit der Staufer" den mittelhochdeutschen Spruchdichter Rein- mar von Zweter (1200—1260), der sich län• Deutsche und Einheimische standen zusam• gere Zeit am Hofe Wenzels I. aufhielt und, men, um die Angreifer abzuwehren. Sie ähnlich wie Walther von der Vogelweide, sich stellten sich auf der festen Burg der Dom• besorgt über das Schicksal des Reiches un• insel in Breslau den anstürmenden Barba• ter Friedrich II. äußerte; die Minnesänger ren entgegen und konnten ihnen widerste• Meister Sigeher und Friedrich von Sunburg, hen, freilich ohne ihre Angriffsmacht zu der den König Wenzel als „Mai unter al• brechen. Die Mongolen wandten sich von len Monaten" preist; die Epiker Ulrich von Breslau ab und zogen nordwärts, wo sie Türlin aus Kärnten, der dem böhmischen dann bei Liegnitz an der Katzbach auf das König das Epos um Willehalm widmet. erste und einzige Heer trafen, das der Pia- Schließlich erstand Böhmen ein eigener sten-Herzog von Schlesien, Heinrich der Dichter in seinem vorletzten König, Wen• Fromme von Breslau, der Sohn der bayeri• zel IL, dessen drei Minnelieder in deutscher schen Prinzessin Hedwig von Andechs, in Sprache sich durch Lieblichkeit und volks• aller Eile zusammengebracht hatte. liedhafte Innigkeit auszeichnen und mit dem Obwohl Kaiser Friedrich II. und König Bild des Königs in der Manessischen Lieder• Konrad fern waren und auch der Schwager handschrift stehen. des Herzogs, der König von Böhmen, mit Neben diesen literarischen Einflüssen der versprochenen Hilfe noch nicht zur Stel• während der Stauferzeit kommen unter le war, nahm Heinrich II. den Kampf ge• Kaiser Heinrich VI. und Kaiser Fried- gen die anstürmende Übermacht auf. Sein drich II. auch Stil und Kunstgefühl der Go• Schlachtentod bezeugt nicht nur das mann• tik nach Böhmen. Diese westliche Baukunst hafte Eintreten für Christentum und deut• hinterläßt im Lande zwischen Moldau und sche Bildung in Schlesien, er dokumentiert Böhmerwald bleibende Zeugnisse und Denk• im gemeinsamen Opfer mit den übrigen mäler wie die Doppelkapelle der Burg von rund 30 000 gefallenen Rittern deutschen Eger aus dem Jahre 1213 oder das Klaris- und polnischen Geblüts einen Höhepunkt sinnen-Kloster St. Agnes mit dem berühm• deutsch-polnischen Zusammenstehens zur ten Kapitelsaal aus dem Jahre 1250. Kettung gemeinsamen Kulturerbes und mar• kiert in der geschichtlichen Rückschau eine Mit den von den Staufern geförderten Ko• der bedeutendsten Stationen deutsch-polni• lonisationsbewegungen gelangten auch scher Beziehungen im Mittelalter. westlich-deutsche Lebensart und Zivilisation ins Land und prägten die einheimischen So reicht der Bogen staufisch-slawischer Bewohner Böhmens mit. Die durch die deut• Kontakte und Gemeinsamkeiten von der schen Einwanderer erschlossenen Boden• persönlichen Hilfestellung des deutschen schätze des Landes ermöglichten es den Kaisers für einen vertriebenen Piasten-Her- Herrschern Böhmens, ihre Hauptstadt Prag zog über die Unterstützung eines Premys- immer mehr zur „Goldenen Stadt" an der liden-Konigs gegen seinen aufständischen Moldau zu entwickeln und zum Kleinod un• Sohn bis zur Durchdringung böhmischen ter den mittelalterlichen Städten zu ma• und poln.schen Landes mit westlich-deut• chen. scher Kultur und Zivilisation und der ge• Von nicht minderer Bedeutung für die meinsamen Abwehr der anstürmenden Mon• Kultivierung des Landes erwiesen sich die Ottokar II Premysl, König von Böhmen und Herzog von Österreich und Steiermark golen an der Katzbach, Zeugnisse, die ge• Staufer für Polen. Die „Goldene Bulle von Nach ihm wurde die Stadt Königsberg benannt aus „Die Zeit der Staufer" nügen, um an eine echte deutsch-slawische Symbiose zur Zeit der Staufer zu glauben.