Heute auf Seite 3: Bismarck-Ausstellung in Berlin £w £ftpttuHmWatl UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND w —

Erscheint wöchentlich Jahrgang 41 - Folge 39 Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 29. September 1990 SSSÄS£!E££» c 5524 c

Zum 3. Oktober: Nach der Einheit die Freiheit retten Winston Churchills Wort, die Deutschen seien „fett, aber impotent", darf für die Politik nicht gelten

H. W. - „Der Weg zur deutschen Einheit minaren tummeln, heute schon bedeutungs• ist frei", eine Feststellung des Bundeskanz• schwer voraussagen: „In Zukunft wird nichts lers, der in der nächsten Woche, genau am 3. mehr so sein, wie es war!", dann sollte man Oktober, in der alten und neuen Hauptstadt ein genaues Augenmerk darauf haben, was Berlin Ausdruck gegeben werden soll. Ohne denn nun geändert werden soll. Zweifel wird dem Erfolg des Kanzlers und Was die Menschen in Mitteldeutschland der bundesdeutschen Politik Respekt und erringen wollten, war die deutsche Einheit Anerkennung gezollt, unabhängig davon, ob Kohl in der richtigen Stunde den Zipfel des in Freiheit und keineswegs die Einschlep• berühmten Mantels ergriff, oder aber, ob, pung sozialistischer Rudimente, die unsere wie andere Stimmen meinen, „Bonn gerade freiheitliche Ordnung langsam, aber geschickt noch auf den fahrenden Zug aufgesprungen unterwandern sollen. Diese Ideologie sollte ist." mit dem asbestverseuchten „Palast der Re• publik" auch tatsächlich ihr Ende gefunden Hier muß man sich jener Tage des No• haben. vembers 1989 erinnern, als durch die Straßen Am 3. Oktober werden, vor allem in Ber• Leipzigs und anderer in Mitteldeutschland lin, Festakte, Jubel und Trubel zugleich sein. gelegener Städte der Ruf „Deutschland - ei• Und dennoch wäre es unredlich zu ver• nig Vaterland" erscholl. Und den in einem schweigen, daß ein nicht unerheblicher Teil schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer jubelnden unseres Volkes - auch wenn er in unseren Menschen ging es nicht um eine Aufwer• Medien nicht oder unbedeutend zu Worte tung der DDR durch die Hintertür; ihnen kommt, an diesem Tage auch mit Trauer war vielmehr daran gelegen, endlich mit der erfüllt ist: Schon schrieb uns ein deutschbe• Bundesrepublik Deutschland vereint zu wußter Ostpreuße, der heute in Canada lebt, werden. Es war keineswegs, wie man nicht in Berlin feiere man „die diktierte Nation", selten hören konnte, der „Ruf nach der D- d. h. den Zusammenschluß jener beiden Teile, Mark", sondern hier stand die deutsche Fra• deren Entwicklung die Alliierten nicht mehr ge auf der Tagesordnung. Dem Wunsch der hätten verhindern können, nachdem die La• mitteldeutschen Bevölkerung hätte der Bei• wine „Einig Vaterland" einmal losgetreten tritt nach Art. 23 unseres Grundgesetzes gewesen sei. „Das kleine Deutschland war entsprochen. stets ihr Ziel!" Dem steht die jüngste Äuße• rung des Kaiserenkels gegenüber, der Hel• Die Stunde der Cleveren mut Kohls Leistung höher wertet als das Mag sein, daß man auch in Bonn von der Werk Otto von Bismarcks. Sturmgeschwindigkeit der politischen Ent• wicklung in Mitteldeutschland überrascht Kohl und Bismarck wurde. Ist doch fast gebetsmühlenartig von Ohne Kohls Leistung den Tribut verwei• Politikern und über die Medien jahraus und gern zu wollen, finden wir, der Vergleich jahrein zu suggerieren versucht worden, die Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor zu Berlin: Symbol der Einheit von Aachen bis Königsberg mit Bismarck hinkt ein wenig. Bismarck hat deutsche Einheit sei endgültig abzuschrei• an Stelle des abbröckelnden Habsburgerrei• ben. ches in Mitteleuropa jenes Deutsche Reich Noch am 17. November 1989 schrieb Mar- beutel gepudert gewesen sein, wenn sie nicht daß die SED noch keineswegs überwunden geschaffen, dessen Kernland eben Preußen arita Mathiopoulos, inzwischen Ehefrau des versucht haben würden, für sich zu retten, ist. war. Dem Geschick des (im Willen) „eiser• was noch (nicht nur an Pfründen und Diäten) nen" Kanzlers gelang es, unter den Gege• Pressereferenten des Bundestagspräsidenten Es mag in der Volkskammer manch bra• - auch gegen den Willen des Volkes - zu benheiten seiner Zeit die deutschen Fürsten und wohl künftigen MdB Dr. Pflüger, man ven Mann gegeben haben, doch wenn man retten war. Wie anders soll man es deuten, für die Einheit des Reiches zu gewinnen. Ein solle auf die deutsche Einheit doch endlich das Seziermeser an jene Auslese, die dort wenn die vorzitierte Dame das nachstehen• Vorhaben, vielleicht ebenso schwierig wie verzichten und statt dessen einen Friedens• versammelt war, ansetzt, kommt man nicht de Signal gab: „Eine kommunistische Regie• heute etwa der Versuch, alle Parteien unter vertrag mit den beiden deutschen Teilstaa• umhin zu erkennen, daß der Arbeiter mit rung in Ost-Berlin, unter Führung eines Re• einen Hut zu bringen. ten abschließen. Dann komme auch Europa dem Geschwätz und der Geschäftigkeit oft formers Hans Modrow, könnte die weitere endlich zur Ruhe. auch nur vermeintlich Intellektueller und Zu diesem Reich Bismarcks gehörte das Existenz des DDR-Staates sichern. Warum Amateure überhaupt nichts anzufangen Kernland Preußen. Dieses Kernland ist kei• Frau Mathiopoulos schrieb Klartext: „Wenn sollte am Ende nicht die Finnlandisierung wußte. Der Wunsch aer Menschen in Mittel• neswegs einer imperialistischen Politik Hit• es der Bundesrepublik wirklich um Freiheit der DDR stehen?" und Reformen in der DDR zu tun ist, setzt deutschland ist auf die Angleichung an die lers zu danken. Bereits 1701 wurde der erste dies den formellen Verzicht auf Wiederver• Wir wagen zu behaupten, daß wir die Ein• Bundesrepublik Deutschland gerichtet. Trotz Hohenzoller zum König in Preußen zu Kö• einigung und die endgültige Anerkennung heit von West- und Mitteldeutschland schon des „Profits der Unternehmerschaft" (Stein• nigsberg gekrönt. Dieses Reich Bismarcks eines zweiten deutschen Staates und der in jenen Tagen des Novembers 1989 mehr kühler), „der Macht des großen Kapitals" schuf eine neue Dimension in Europa. Diese ostdeutschen Staatsbürgerschaft voraus. als greifbar nahe hatten, bis - ja bis - man (Schmude), der „Ellenbogengesellschaft" neuaufgelebte Zentralmacht in Mitteleuro• Darum sollte die Bundesregierung die Ini• sich daran machte, auf der parlamentarischen (Momper) - zitiert aus einem Beitrag der pa paßte nicht in das Schema derjenigen, die tiative für einen europäischen Friedensver• Ebene zu agieren, um in der „Volkskam• Gattin des Ehrenvorsitzenden der SPD, Bri• über das Schicksal dieses Erdteils das ent• trag ergreifen, der die Nachkriegsordnung mer" den Versuch zu unternehmen, mög• gitte Seebacher-Brandt in der FAZ vom 21. scheidende Wort sprechen wollten. lichst viel von sozialistischen Errungenschaf• November 1989, wonach, siehe vorstehende endlich als dauerhaft anerkennt." Nach zwei Weltkriegen war es dann so• ten zu retten. Zitate, die Neigung genährt wird, „daß et• Die bisherigen politischen Macher in der was Drittes her müsse, etwas, das den Aus• weit: Von Bismarcks Reich blieb wenig übrig DDR müßten sozusagen mit dem Klammer- Man sprach nicht gerne davon, daß die wüchsen beider Systeme den Boden entzie• - vor allem der deutsche Osten soll nun, SED-Herrschaft einen maroden Staat zu• he und den Namen des wahren, des nun vorgeblich um des Friedens willen, in Wirk• rückgelassen hat. Von dem Kaufmann, der hüben wie drüben beschworenen Sozialis• lichkeit aber, um jahrhundertealten über• im Bratenrock zum Konkursrichter gehen mus verdiene." steigerten polnischen Nationalismus zu be• muß, verlangt man, daß er über Soff und friedigen, geopfert werden. Und das alles Aus dem Inhalt Seite Haben klare Auskunft zu geben vermag. Bis Niemand wird behaupten wollen, es gäbe soll Europa dienen? Gerade weil wir unse• Gleich nach Einheitseuropa? 2 heute, so hören wir, steht eine Eröffnungsbi• eine Gesellschaftsform, die einem jeden ein ren Kindern und Enkeln eine glückliche und SED-Vergangenheit vermarktet 4 lanz aus Berlin-Ost noch aus und der Fi• geradezu paradiesisches Leben ermöglicht. friedvollere Zukunft wünschen, bleibt der Walesa will Präsidentenamt 5 nanzminister in Bonn weiß nicht einmal, wie Auch bei uns gibt es Reformerfordernisse, Appell an die Bundesregierung, auch den Wer war Christian Wernicke? 9 groß eigentlich das dunkle Loch ist, in das doch es wäre gefährlich, anzunehmen, diese polnischen Nachbarn deutlich zu machen, Festung Bartenstein ]° ohnehin seit Monaten bereits Milliarden ge• Defizite durch die Übernahme der sozialisti• daß nichts geregelt ist, was nicht gerecht Bericht über Allenstem 11 schaufelt werden. Gewiß, Herr Modrow schen Errungenschaften, die die DDR mit geregelt ist. Churchüls Wort, die Deutschen Haupttreffen der Memellander W verschwand in die Reihen der Abgeordne• einem Scherbenhaufen hinterlassen hat, be• seien „fett, aber (politisch) impotent" darf Triumph nackter Gewalt, Teil 2 2U ten, wo der zungenflinke Rechtsanwalt seitigen zu wollen. Wenn die Intellektuellen, nicht zur Maxime der Politik gegenüber dem Gregor Gysi mit seiner PDS daran erinnert, die sich hauptsächlich in soziologischen Se• polnischen Nachbarn werden. 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 2 Politik r>os CffprrußtnbfQU

Ausblick: In memoriam: Hans-Georg Bock f Gleich wieder weg von Deutschland Erfülltes Leben für Volk und Heimat Gewerkschaften und Industrie sehen im neuen Nationalstaat einen „Katalysator" für Einheitseuropa Wenngleich wir In der Noch-Bundesrepublik gab es jüngst ner politischen Union Europas und einer des Sozialstaats auf das Gebiet der ehemali- auch seit Wochen einen Vorgang, der die Beachtung der Öf• Stärkung des Europäischen Parlaments. gen DDR und übersieht dabei, daß dieser von seiner schweren fentlichkeit und der politischen Kräftegrup• Es steht außer Frage, daß Frankreich wie Sozialstaat zum Katalog der grundgesetzh- Erkrankung wußten, pen verdient: eine gemeinsame Erklärung auch Großbritannien im Bereich der euro• chen Verpflichtungen des zukünftigen ge• so blieb uns doch die des Bundesverbandes der Deutschen Indu• päischen Politik andere Wege gehen und auch samtdeutschen Staates gehören wird. Der Hoffnung, er werde strie (BDI) und des Deutschen Gewerk• in der müitärischen Auseinandersetzung im Vorsitzende der IG Metall räumt zwar ein, einmal wieder unter schaftsbundes (DGB) zur europäischen Nahen Osten andere Positionen beziehen, daß Marktwirtschaft und freier Wettbewerb uns sein. Diese Hoff• Wirtschafts- und Währungsunion sowie zu als sie für den deutschen Staat im Augen• gut und richtig seien, aber allein der Glaube nung hat sich nicht daran bringe die DDR-Wirtschaft nicht nach erfüllt: Hans-Georg den Perspektiven der Europäischen Ge• blick möglich sind. oben und verschaffe den dort lebenden Bock ist tot. Am 20. meinschaft. „Der wirtschaftliche und politi• In die Debatte über das zukünftige Kon• September ist er, sche Umgestaltungsprozeß in Mittel- und zept eines vereinigten deutschen Staates hat Menschen keine Arbeitsplätze. Formal ist wenige Wochen vor Osteuropa wird positive Impulse auf den sich auch der Kanzlerkandidat der SPD, Oskar diese Feststellung sicher richtig, aber Stein• seinem 81. Geburts• Integrationsprozeß der Europäischen Ge- Lafontaine, eingeschaltet. Er sprach sich für kühler übersieht dabei, daß die Bundesrepu• tag, in Einbeck, das er als seinen Ruhesitz blik erhebliche Anstrengungen unternimmt, ewählt hatte, nach langer schwerer die Wirtschaft der Noch-DDR anzuregen. frankheit entschlafen. Am 9. Oktober 1909 Dabei setzt sie auch auf die Kräfte der unter• in Rastenburg geboren, besuchte er das nehmerischen Initiative und die Vernunft Friedrich-Kollegium zu Königsberg sowie gewerkschaftlicher Aktivitäten. das Gymnasium in Lyck, um anschließend an den Universitäten in Greifswald, Inns• Wie Der FDGB der DDR hat sich gerade aufge• bruck, Marburg und Königsberg Rechts• ANDERE löst. Das ist ein Fortschritt, der den Weg für wissenschaften zu studieren. Als Assessor die Mitgliedsgewerkschaften des DGB wei• bei den Gerichten in Bartenstein, Inster- es sehen ter öffnet. Die IG Chemie, Papier, Keramik burg, Allenstein und Zittau/Oberlausitz ist hier schon einen Schritt weiter. Sie be• tätig, wurde er 1939 Amtsgerichtsrat in schloß auf einem außerordentlichen Ge• Stolpen/Sa., 1942 nach Hohenstein/Ost• werkschaftstag die Satzungsänderung, die preußen zurückversetzt und zum Landge• richtsdirektor ernannt. für den Zusammenschluß mit der Industrie• Während des Krieges, den er als Offizier gewerkschaft Chemie, Glas und Keramik der zuletzt im Verband der 6. Armee erlebte, DDR notwendig ist. Für den 21. bis 29. Juni geriet er am 1. Febr. 1943 in sowjetische 1991 wird in Bonn der 14. ordentliche Ge• Gefangenschaft. Für Einsatz und Tapfer• werkschaftstag der IG Chemie, Papier, Kera• keit mehrfach ausgezeichnet, weigerte sich mik als „gemeinsamer gesamtdeutscher Hans-Georg Bock, dem „Nationalkomitee Kongreß" einberufen, „um die Vereinigung Freies Deutschland" beizutreten und mußte zu einer gesamtdeutschen Industriegewerk• sieben Jahre in sowjetischer Kriegsgefan• Zeichnung aus schaft Chemie, Papier, Keramik endgültig genschaft verbringen. „Frankfurter Allgemeine" 1949 konnte er seinen beruflichen Wer• zu besiegeln". degang wieder aufnehmen, u. a. als Ober• meinschaft haben", meinen BDI und DGB in einen neuen Nationenbegriff aus, der sich in Das ist offenkundig ein Weg, den auch der staatsanwalt in Verden und in den letzten trauter Eintracht. den Vereinigten Staaten von Europa wie• DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften 14 Berufsjahren (1960-1974) war er als Prä• Anlaß zu dieser Initiative ist der bevorste• derfindet, und erinnerte an die Forderung gemeinsam mit den korrespondierenden sident der Landgerichte zunächst in Bük- hende 3. Oktober 1990, an dem der gesamt• des verstorbenen SPD-Politikers Carlo Verbänden der ehemaligen DDR beschrei• keburg und dann in Hannover tätig. Schmid, der die Schaffung einer Nation Schon vor seiner Pensionierung betätig• deutsche Staat aus der Taufe gehoben wird. ten können. Die IG Metall will einen Schritt te sich Hans-Georg Bock im Rahmen der BDI und DGB fordern gemeinsam, daß die Europa verlangt hat. weitergehen. Ihr Vorsitzender erklärt, Landsmannschaft als Mitglied des Kreis• deutsche Einheit zu einem „Katalysator" Ein Blick in die Zentralen der englischen Deutschlands Zukunft liege nicht im Natio• ausschusses der Kreisgemeinschaft Lyck. werden müsse, der die Integration Europas und wohl auch der französischen Politik nalstaat, sondern in einem Europa, das über Seit November 1974 gehörte er dem Bun• auf dem Weg zu einer politischen Union zeigt, daß diese beiden westeuropäischen die EG hinausreicht. Hier werden gleich zwei desvorstand an und die Ostpreußische beschleunigt. Staaten andere Vorstellungen haben, wenn Probleme berührt. Der deutsche Staat, der Landesvertretung wählte ihn anläßlich der Ein Blick in die politischen und militäri• sie an die europäische Zukunft denken. Auch am 3. Oktober entsteht, ist wie England und Tagung in Berlin (7.6. 1975) in das Amt schen Realitäten unserer Tage zeigt, daß in den Gewerkschaften der Noch-Bundesre• Frankreich ein Nationalstaat mit bundes• des Sprechers, das er am 17. November zwischen den europäischen Staaten und auch publik werden unterschiedliche Positionen staatlicher Verfassung und gleichzeitiger 1979 in jüngere Hände übergab. Die den großen gesellschaftlichen Organisatio• bei der Beurteilung des zukünftigen Weges Landsmannschaft Ostpreußen verlieh ihm Zugehörigkeit zu einer Europäischen Ge• als Dank und Anerkennung ihre höchste nen der Mitgliedsländer der Europäischen des gesamtdeutschen Staates erkennbar. Der meinschaft, die sich im Schwerpunkt als Auszeichnung, den Preußenschild. Gemeinschaft erhebliche Unterschiede be• Vorsitzende der IG Metall, Franz Steinküh• Staatenbund betrachtet. Hans-Georg Bock zeichnete sich sowohl stehen. ler, verlangt zum Beispiel die Ausdehnung Werner Mühlbradt durch Gradlinigkeit wie auch durch Pflicht• Ein Beispiel: Das Grundgesetz der Bun• eifer bester preußischer Tradition aus. Er desrepublik und des zukünftigen gesamt• hat oft bis zur Grenze der physischen Bela• deutschen Staates verbietet militärische Rückblick: stung Ostpreußen und seinen Menschen Operationen außerhalb des jeweiligen gedient. Einer der Schwerpunkte seines Bündnisgebietes. Bundeskanzler Kohl hat Wirkens bildete die Patenschaftsübernah• schon angedeutet, daß dieser Passus unserer me des Freistaates Bayern für die Lands• Die Denkwürdigkeiten des 3. Oktober mannschaft Ostpreußen. Das im Deutsch• Verfassung einer Korrektur bedarf, weü es ordensschloß Ellingen errichtete „Kultur• nicht angemessen ist, daß der gesamtdeut• Zahlreiche historische Ereignisse datieren auf den Vereinigungstag zentrum Ostpreußen", das vorwiegend sche Staat bei wichtigen Aktionen (wie zum Wenn in diesem Jahr der erste Mittwoch Erziehung" des deutschen Volkes durch das seinem Einsatz zu verdanken ist, wird so Beispiel jetzt im Nahen Osten) seitab steht im Oktober zum nationalen Gedenkdatum Ausland erfolgen müsse, „Deutschland also zur Erinnerungsstätte an einen echten Ost• und den anderen Staaten der Gemeinschaft und der 3. Oktober neuer deutscher Natio• nicht nur militärisch, sondern auch geistig preußen und an einen standhaften Patrio• die Lasten überläßt, die mit militärischen nalfeiertag wird, treten im deutschen Kalen• und pädagogisch unter Kontrolle gestellt ten, der überdies mit einer betont sozialen Operationen im Räume des Irak und be• der automatisch bestimmte Erinnerungsda• werden" solle. Ein Vorschlag, den die alliier• Einstellung auch den Mitarbeitern gegen• nachbarter Gebiete verbunden sind. Es ist ten in den Hintergrund. ten Siegermächte dann nach Kräften in die über ausgestattet war. mehr als fraglich, ob der DGB solchen Über• Da verblaßt der 3. Oktober 1918, als mit Tat umsetzten. Unser nerzliches Beileid gilt seiner Gat• legungen, die nach dem 3. Oktober aktuell der Berufung Prinz Max von Badens zum tin und seiner Familie. Hans-Georg Bock Reichskanzler erstmals in der deutschen Die Münchener und die Nürnberger hat• wird in der Reihe der Sprecher unserer werden, zustimmen wird. BDI und DGB Geschichte ein vom Reichstag vorgeschlage• ten vorher jeweils an einem 3. Oktober Landsmannschaft stets einen besonderen beschränken sich in ihrer gemeinsamen Er• ner Kandidat zum Regierungschef ernannt schwere Bombenangriffe durchzustehen, bei Rang einnehmen. H. W. klärung auf politische Bekundungen. Dazu denen auf die bayerische Landeshauptstadt gehört die Forderung nach Realisierung ei- und damit die Parlamentarisierung des deutschen Kaiserreiches eingeleitet wurde. in der Nacht zum 3. Oktober 1943 über 950 Da erfährt der 3. Oktober 1929, als die Wei• Tonnen Spreng- und Brandbomben abge• worfen wurden und die Frankenmetropole marer Republik mit dem Tod Außenmini• ein Jahr später einen noch schwereren An• ster Gustav Stresemanns ihren bedeutend• griff der 8. amerikanischen Luftflotte erleb• sten Politiker verlor, eine glückhafte nationale UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND te. Überhöhung, über die sich der große deutsch• Chefredakteur: Hugo Wellems liberale Staatsmann wohl am meisten gefreut Am 3. Oktober 1945 wurde in München Verantwortlich für den redaktionellen Teil (32) haben würde. Da behält der 3. Oktober 1957, nicht nur die Regierung Hoegner von der als Willy Brandt mit großer Mehrheit zum Politik, Zeitgeschehen, Jugend: Heimatkreise, Gruppen, amerikanischen Militärregierung eingesetzt, Regierenden Bürgermeister von Berlin ge• Peter Fischer (37), Ansgar Graw, Hans Heckel (30) Mitteldeutschland und Leserforum: sondern mit der Berufung des damals noch Herbert Ronigkeit, Silke Berenthal (36) wählt wurde und die Nachfolge des am 30. parteilosen Ludwig Erhard zum bayerischen Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: August 1957 gestorbenen Otto Suhr antrat, Wirtschaftsminister auch eine der erfolg• Silke Osman (33) Ostpreußische Familie: allenfalls nocn lokale und persönliche Be• Ruth Geede reichsten deutschen Nachkriegskarrieren Geschichte, Landeskunde, deutung für den nachmaligen Bundeskanz• Bonner Büro: Jürgen üminski eingeleitet. Die von ihm politisch vertretene Literatur und Aktuelles: ler. Horst Zander (34) Anzeigen (41) und Vertrieb (42): Karl-Heinz Blotkamp und eingeführte „Soziale Marktwirtschaft" Da treten auch noch andere Ereignisse und erwies sich dann neben dem Freiheitsdrang Anschrift für alle: Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13. Vertag: Landsmannschaft Ostpreußen e. V., Jahresdaten in den Schatten der Vergangen• der mitteldeutschen Bevölkerung als der Parkallee 86, 2000 Hamburg 13. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen heit zurück, wie etwa der 3. Oktober 1942, große wirtschaftliche Magnet, der nach dem und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ost• an dem erstmals ein Abschluß der „ A-4-Y-4- 1. Juli 1990 den Weg zum 3. Oktober 1990 preußen. - Bezugspreis Inland 7,90 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 9,40 Rakete" in Peenemünde erfolgreich verlief, ebnen half. Wenn auch bei der Abstimmung DM monatlich. Bankkonto: Landesbank Hamburg BLZ 200 500 00, Konto-Nr. 192 344. Postgirokon- und mit diesem geglückten Versuch das der Volkskammer über den Beitritt der DDR to für den Vertrieb: Postgiroamt Hamburg, Konto-Nr. 84 26-204: für Anzeigen: Postgi• spätere Raketen-Zeitalter eingeleitet wurde. roamt Hamburg, Konto-Nr. 907 00-207. - Für unverlangte Einsendungen wird nicht am 3. Oktober zum Geltungsbereich des gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. - Druck Gerhard Rautenberg, Ein Jahr zuvor, am 3. Oktober 1941, hatten Grundgesetzes kaum ein Abgeordneter an 2950 Leer (Ostfriesland), Telefon (04 91) 42 88 Erika Mann und Alfred Kerr auf dem PEN- Ludwie Erhards Eintritt in die Politik am Kongreß in London erstmals die „Reedu- 3. Oktober 1945 gedacht haben dürfte, tref• A Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 22 cation" der Deutschen gefordert, als sie er- Telefon (0 40) 41 40 08-0 (Durchwahl-Nummern siehe oben) - Telefax (0 40) 41 40 08 50 fen sich die beiden Daten in fast schicksal• kärten, daß nach dem Kriege die „kulturelle haftem Sinn. Alfred Schickel 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 3 Im Blickpunkt

ach wie vor tun sich die Deutschen litik eine Ausstellung R schwer mit ihrer nationalen Ge• der Nachwelt vermitteln Nschichte. Im Gegensatz zu den Staaten will. Die Zeitgeistinha• angelsächsischer Prägung, deren „raison ber und ihre Sprach• d'etat" in der Sentenz „right or wrong - my rohre in den Medien country" zusammengefaßt ist, hatten und aller Couleur verbreiten haben die Deutschen die Tendenz zu mora• seit einer Reihe von lisierender Betrachtung ihrer Geschichte. Jahren die Auffassung, Davon nicht frei ist auch die groß aufgezoge• daß man sich von fast ne Bismarck-Ausstellung, die derzeit (und allem, besonders wenn noch bis zum 25. November) im Gropius- es vergangene deutsche Bau in Berlin zu sehen ist. Politik im nationalstaat• Man hat jedenfalls weder Kosten noch lichen Rahmen ist, di• Mühen für diese Ausstellung im „Bismarck- stanzieren müsse, daß iahr" 1990 gescheut, in dem der 175. Ge• man diesen vergange• burtstag und der 100. Jahrestag der Entlas• nen Ereignissen wert• sung des Eisernen Kanzlers zusammenfal• neutral gegenüberste• len. Millionensummen sind investiert, über hen müsse. 1000 Exponate aus ganz Europa zusammen• Das mag für ein paar getragen worden. Die Verantwortlichen se• tausend Jahre zurück• hen denn auch die Ausstellung als herausra• liegende Ereignisse ein gendes Kunst- und Kulturereignis für Berlin bißchen zutreffen, auch in diesem Jahr. Sie ist gleichzeitig so etwas wenn es dort ohne wie das „Gesellenstück" des „Deutschen Wertung nicht geht, wie Historischen Museums", daß sich ja bekann• sich zum Beispiel an terweise noch im Aufbau befindet und des• Golo Manns Verdikt sen endgültige Konzeption wegen des von über die nobelpreisge• den Planern nicht vorhergesehen Umbruchs krönte römische Ge• in Mittel-/Osteuropa nun wieder durchdacht schichte von Theodor wird. Erwartet werden zu dieser Ausstel• Mommsen erweist, die, lung eine halbe Million Besucher, und tat• so Mann, „stellenweise sächlich ist sie eine der bemerkenswertesten von fast ungezogener Ausstellungen im Berlin der Nachkriegszeit. Parteilichkeit ist. Daß Otto Fürst Bismarck sollte von allen Seiten beleuchtet werden und blieb beinahe Nebensache Während der drei Ausstellungsmonate läuft aber in Fragen von so ein umfangreiches Rahmenprogramm aus brennender Aktualität Filmen, musikalischen Darbietungen, Lite• wie die der deutschen Nationalstaatlichkeit, eher zulässigen und nötigen Rahmen ab, aber Leitung dieser Ausstellung, wie es Lothar raturlesungen, Vortragsreihen usw., und bei der die jüngsten Entwicklungen doch vor die Aneinanderreihung von politischen Er• Gall in seinem Eröffnungsvortrag getan hat, niemand geringeres als Bundespräsident von allem die historische Kraft und Lebendigkeit eignissen vom Wiener Kongreß bis über Bis- davon spricht, „daß das deutsche Reich ge• Weizsäcker hat die Schirmherrschaft über die und damit auch die Notwendigkeit der Bis- marcks Tod hinaus ergibt keine Aussage, gen die Ansprüche einer liberalen und de• Ausstellung übernommen. marckschen Reichsgründung eindrucksvoll Was hat der Krimkrieg, was hat die Welt• mokratischen Volksbewegung gegründet Eigentlicn alles beste Voraussetzungen für bestätigt haben, Indifferenz in der Bewer- ausstellung von 1867 mit Bismarck zu tun? worden" war, und damit „Entwicklungen, einen großen Erfolg. Und gemessen an den hing herrscht, liegt eben auf der obenge- Nie wird deutlich, ob man Ereignisse wie die in die Isolierungen und Katastrophen Besucherzahlen wird sich dieser äußere Er• nannten Linie. zum Beispiel die Revolution von 1848 für der deutschen Geschichte des 20. Jahrhun• folg mit Sicherheit auch einstellen. Was die• Es ist aber überhaupt nicht einzusehen und sich oder unter Einbeziehung von Bismarck, derts geführt haben, begünstigte", so ist das se Besucherströme allerdings aus dem Gro- auch in keiner Weise schlüssig, warum die oder Bismarck in der Revolutionszeit habe schlichtweg liberalistiscner Unsinn. piusbau an geistiger Wegzehrung mit nach historische Gleichgültigkeit gegenüber dem darstellen wollen. Als thematische Ausstel• Das ist eine vermeintliche liberale Auffas• Hause nehmen, steht auf emem anderen Blatt. wohl wichtigsten Ereignis der deutschen lung ist sie mangelhaft systematisiert, als sung, die den Primat der Auswärtigen Poli• tik in der Deutschen Frage im 19. Jahrhun• dert nicht wahrhaben will und daher auch Bismarck-Ausstellung: nicht erkennen kann, daß Bismarck eben gegen die Liberalen den deutschen Natio• nalstaat überhaupt erstritten hat. Ohne Bis• marck, der die großen Fragen der Zeit mit Am Eisernen Kanzler vorbeikonzipiert „Eisen und Blut gelöst hat, hätten wir noch heute Kleinstaaten in Deutschland, die der Das „Deutsche Historische Museum" mengte in Berlin viele geschichtliche Ereignisse durcheinander völligen Dominanz der Randmächte unter• worfen wären. Gibt es einen besseren Beleg VON JOACHIM WEBER für die Richtigkeit der Bismarckschen Politik als die vielen 48er-Liberalen wie von Fallers• leben, Fritz Reuter oder auch einen von biographische Ausstellung wäre sie zu ver• Die ungeteilte Zustimmung des Rezensen• Geschichte der vergangenen zwei Jahrhun• Treitschke, der vom Verächter zum glühen• zettelt. ten kann jedenfalls diese Ausstellung nicht derte, nämlich die Überwindung des politi• den Anhänger des alten Reichskanzlers erhalten. Sie sollte vielmehr mit einem ho• schen Vakuums in Mitteleuropa durch die Man hat auch ausdrücklich keine perso• wurde? hen Maß an geschärfter Kritik betrachtet kleindeutsche Bismarcksche Nationalstaats• nenbezogene Darstellung machen wollen, werden. bildung, höher zu veranschlagen ist, als eine und nur ein einziger Raum der Ausstellung, Da nimmt es auch nicht mehr Wunder, Wissenschaftlicher Leiter der Ausstellung positive Wertung. Nämlich die, daß man bei eher ein Durchgang, ist Bismarck persönlicn wenn das große Vestibül des Gropius-Baus ist Professor Lothar Gall, der vor einigen aller legitimen Kritik an der Person Otto von gewidmet. So sprach Lothar Gall denn auch mit „der deutschen Seelensuche" in die Aus• Jahren durch seine sehr materialreiche Bio• Bismarcks doch zumindest sein Werk ange• von dem „Heroenkult, dem diese Ausstel• stellung einleitet. Es ist die eingangs genannte Neigung zur Nabelschau, die sich da aus• graphie über Otto von Bismarck mit dem messener würdigen und diesem positiv und lung als letztes dienen will." Die große histo• breitet. Auch vermag man nicht nachzu- Untertitel „Der weiße Revolutionär" hervor• bejahend gegenüberstehen sollte. Der Besu• rische Persönlichkeit findet da nicht mehr vollziehen, was ein Gemälde von Gas-Opfern getreten war. Hier soll nicht gewertet werden, cher jedenfalls, der sich keine historische recht ihren Platz. Sicher sollte man auch das, aus dem Ersten Weltkrieg und ähnliche ob Gall in seiner Biographie zu den „richti• Fundierung erarbeiten konnte, wird von der was ein einzelner Politiker bewegen kann, Utensilien mit Bismarck zu tun haben. gen" Wertungen über Bismarck gelangt ist, Ausstellung eher verwirrt, orientierungslos nicht überschätzen. Aber man mag sich doch darüber läßt sich ja streiten, aber bei einer gemacht und mit seinen Zweifeln alleinge• nur einmal die Frage stellen, wie die politi• Nach der Anti-Preußen-Ausstellung von Darstellungsform wie die große Bismarck- lassen. Das liegt neben der Indifferenz in der sche Entwicklung ohne Bismarck verlaufen 1981 nun eine Anti-Bismarck-Ausstellung? Ausstellung wird ein erheblich breiteres Wertung auch an Konzeptionsmängeln und wäre. Das sicherlich nicht. Die aufgezeigten Ten• Publikum erreicht als mit einer wissen• Verzettelung. So hat Lothar Gall auch von Daß der deutsche Nationalstaat ohne ei• denzen vergällen nicht überall den Besuch, der „Vielfalt der Beziehungsgeflechte" ge• schaftlichen Arbeit, die schon ob ihres Um- nen Politiker, der in beispiellos virtuoser viele Einzelaspekte sind durchaus gelungen. sprochen, die dargestellt werden sollen, aber fanges vor allem von Leuten „vom Fach" Weise dessen politischen Gegner unterein• Es bleibt trotz aller Kritik die Menge der damit hat man sich stellenweise ein wenig gelesen werden dürfte. ander auszuspielen gewußt hat, überhaupt sehenswerten Exponate, die man in dieser übernommen. Schon der Untertitel Preußen- Ganz grundsätzlich ist die Frage, was für zustande gekommen wäre, ist sehr unwahr• Dichte wohl nicht wieder präsentiert be• Deutschland-Europa steckt den zunächst si- ein Bild von einem Politiker und seiner Po- scheinlich. Wenn aber die wissenschaftliche kommt.

^ i """ * u^tibffpner Nase und ramponierter Pickelhaube am Eingang zum Ein Blick auf einige der zahlreichen Exponate der Ausstellung. Ihre Auswahl scheint Grop^usbau Sd^^pS^dtSTSm^SS Berlin willkürlich und oft ohne Bezug zum gewählten Thema Fotos (3) Weber Politik £05 Cflpmifimbfatt 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 4

Mitteldeutschland: In Kürze

Deutsche wollen Glockengeläut Schmutzige Vergangenheit zu Geld machen Die große Mehrheit der Deutschen in Ehemalige Stasi- und SED-Größen vermarkten jetzt immer mehr ihre früheren Machenschaften in Büchern West- und Mitteldeutschland möchte, daß Memoiren kommen als Taschenbuch unter anläßlich der Vereinigung der beiden „Der ehemalige Genosse Minister sitzt in nicht öffentlich mitgeteilt worden, aber die Staaten am 3. Oktober die Glocken läuten. dem Titel „Das Politbüro - Ende eines My• Untersuchungskraft, seine Stellvertreter allweil genannte Summe von 1,5 Millionen Das ergab eine vor kurzem durchgeführte thos" heraus. Man wird sehen, ob er Neues schreiben Memoiren oder geben gut bezahl• DM ist auch niemals dementiert worden. Umfrage der „Wickert-Institute". Danach te Interviews". Nicht ohne Sentimentalität zu berichten weiß und inwieweit sich seine sprachen sich im Bundesgebiet 87 Prozent, Wolf ist aus den Reihen der Staatssicher• sinnierte ein ehemaliger Stasi-Major mit die• Darstellung vom Sturz Erich Honeckers mit in der DDR 90 Prozent für eine solche Geste heit nicht der einzige, der sich auf ein lukra• sen Worten darüber, daß ehemalige Stellver• der Version deckt, die Krenz bietet. der Kirchen aus. tives Geschäft mit dem Klassenfeind von treter Erich Mielkes ihr Wissen zu Geld gestern versteht. Selbst sein Nachfolger als machen, während der langjährige Minister Selbstverständlich arbeitet auch Hans Chef der Hauptverwaltung Aufklärung, für Staatssicherheit im Gefängnis auf eine Modrow schon an einem Buch. Der Regie• Wirtschaftswunder in der DDR Generaloberst a. D. Werner Großmann, hat Anklage wartet. Was der Ex-Major nicht rungschef der Wendezeit, Ministerratsvor• Vier von fünf Führungskräften in West• sein Schweigen gebrochen und einem Ham• wußte: Auch Mielke hat sich längst ver• sitzender vom 13. November 1989 bis 11. deutschlands Spitzenunternehmen erwarten burger Nachrichtenmagazin zum Interview markten lassen. Sein Sohn Dr. Frank Mielke, April 1990, ist übrigens der einzige, der als ein Wirtschaftswunder für Mitteldeutschland für ein fünfstelliges Honorar zur Verfügung Facharzt für innere Medizin, diente einem ehemaliges Mitglied des Politbüros der SED binnen der nächsten drei Jahre. Vehement gestanden. Warum, wird er sich gefragt ha• Hamburger Journal bereitwillig mit Wort und politisch überlebt hat: Als Ehrenvorsitzen• spricht sich die Mehrzahl der Unterneh• ben, soll ich meine auf 990 - Mark gekürzten mensleiter für Investitionen in der ehemaligen Bild für eine Reportage über seinen Vater. der der PDS und Mitglied der Volkskammer Bezüge nicht ein wenig aufbessern? DDR aus, um dort die Kaufkraft zu steigern. „Ich liebe ihn", bekannte er trotz allem, „wie kandidiert er bei den Landtagswahlen in Umfangreiche Investitionen seien ohnehin ein Sohn eben seinen Vater hebt!" Die Stasi-Genossen tun damit nur das Mecklenburg-Vorpommern für die „Partei finanzierbar, wenn die „Super-Konjunktur" Gleiche, was ihnen ehemals Prominente aus des Demokratischen Sozialismus". im Westen Deutschlands die kommenden Im übrigen trifft zu, was der ehemalige dem Politbüro der SED längst vorgemacht Jahre anhalten sollte - worauf offenbar alles Stasi-Offizier gesagt hat. Generaloberst a. D. haben - allen voran Egon Krenz, Generalse• Modrow hat seine Regierungszeit freilich hindeutet. Besonderes Gewicht erhält diese Markus Wolf, Mielkes Stellvertreter bis 1986 kretär der Staatspartei für 47 Tage. Seine schon zu Amtszeiten verklären lassen, of• Aussage dadurch, daß fast drei Viertel der Erinnerungen verkaufte er zunächst als fenbar in optimistischer Überschätzung sei• genannten Unternehmer bereits in der DDR und Chef der DDR-Spionage, arbeitet der• Fortsetzungsserie an ein auflagenstarkes ner Chancen, denn bereits zu Jahresbeginn geschäftlich aktiv geworden und so mit den zeit an einem Buch, das demnächst unter veröffentlichte Karl-Heinz Arnold, einer sei• Verhältnissen vertraut sind. dem Titel „In eigenem Auftrag" in einem Massenblatt und danach als Buch an einen Münchner Buch-Konzern erscheint. Zwei Wiener Verlag. Titel: „Wenn Mauern fallen". ner Ghostwriter, ein Büchlein unter dem Ti• weitere Bücher sind in den nächsten Jahren Auf einem anderen Blatt steht, daß er das tel „Die ersten hundert Tage des Hans Mo• Juden gegen Einigungsvertrag geplant. Die Höhe des Honorars ist zwar Manuskript nicht allein geschrieben hat, drow", die ja fast auch seine letzten waren, Der Leiter der Israel-Gruppe des Jüdi• denn insgesamt war Modrow Regierungschef schen Weltkongresses (JWC), Mattityahu in Ost-Berlin für genau 149 Tage. Gemessen Drobles, drohte jetzt, eine internationale an den 32 Jahren seiner Präsenz im ZK der Kampagne gegen den deutschen Eini• SED und seiner Tätigkeit als Berufsfunktio• gungsvertrag anzuzetteln, weil dort der när war das nun wirklich wenig. Hinweis auf den „Holocaust" fehle. Hinter ihm stehen auch der JWC-Präsident Bronf- An Memoiren schreibt nun auch Erich man und der Präsident des Zentralrats der Honecker. Im sowjetischen Militärhospital Juden in Deutschland, Galinski. Beide sind Beelitz ist er gemeinsam mit seiner Frau mit Erich Honeckers „Stern der Völker• Wie Margot dabei, „historisch richtigzustellen", freundschaft" dekoriert. was er falsch über sich bereitet findet. Seine ANDERE Memoiren werden interessant sein, nicht, weil CSFR-Bischöfe zur Vertreibung es sehen: er am besten schreiben kann, das kann er überhaupt nicht, sondern weil es schon die In einem Brief an die Deutsche Bischofs• zweiten sind. 1980 bereits erschienen Ho• konferenz haben sich jetzt die tschechischen neckers erste Erinnerungen „Aus meinem und slowakischen Bischöfe für die Vertrei• „Stasi- bung der Deutschen entschuldigt und das Leben", in denen er sich selber als proletari• Freudentanz" Verbrechen verurteüt. In ihrem Schreiben ist scher Held und antifaschistischer Kämpfer, allerdings von der „Abschiebung" der Deut• als Generalsekretär der SED und Staats• schen die Rede, nicht von der brutalen oberhaupt der DDR feiert. Das 3uch erschien Vertreibung. Die Bischöfe bedanken sich je• damals in der von Robert Maxwell heraus• doch für jahrzehntelange Hilfe deutscher Zeichnung gegebenen biographischen Reihe „Leaders Priester und Organisationen in der Zeit aus of the World": „Führer der Welt". kommunistischer Unterdrückung. „Die Welt" Ob der britische Zeitungszar auch Honek- sondern Hartmut König und Gunter Rettner kers zweite Lebensgeschiente druckt, ist nicht Fernsehen: zur Mitarbeit verpflichtete, zwei Vertraute bekannt, aber wenig wahrscheinlich, denn aus besseren FDJ-Tagen. Auch sein ehema• ein Geschäft versprechen sie diesmal nicht. liger Genosse Günter Schabowski, zuletzt Schließlich fließen keine Subventionen mehr. Sportschau für Politik mißbraucht Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK Auch der Titel der Honecker-Memoiren steht Moderator Jauch benutzte „seine" Sendung für Oder-Neiße-Polemik der SED für Medienpolitik und Information, noch nicht fest. Vorschlag eines Spötters: „Ich hat zur Schreibmaschine gegriffen. Seine bin das Volk!" Jürgen Schmied Die aktuelle Sportschau von Sonnabend, gebracht hätte, daß er für Gewaltverzicht den 15. September 1990, moderierte ein ge• sei, daß er in seiner Person aber den Schmerz wisser Günther Jauch. Dieser interviewte u. über die Verletzung des naturrechtlichen Vereinigung: a. den neuen Sportdirektor des FC Köln, Udo Postulats auf Heimat nicht überwinden kön• Lattek, und sprach ihn in dieser Sportsen• ne und daß er trotz seines Wunsches nach dung daraufhin an, daß er doch aus Ost• einem friedlichen Zusammenleben mit allen preußen stamme. Jauch nahm auch Bezug Nationen einen erstmals zu schaffenden Für viele Beamte der große Wurf auf die polnische Westgrenze und fragte Rechtstitel für Polen und Russen für unan• Westdeutsche Staatsdiener machen Karriere in Mitteldeutschland Lattek, ob dieser noch irgendwelche Rechte gebracht halte. oder irgendwelches Eigentum in Ostpreu• Im übrigen kann davon ausgegangen wer• Daß es vor allem die westdeutsche Wirt• ler" in bisher kaum gekannter Richtung ßen beanspruche. Lattek antwortete, daß den, daß der Opportunist Günther Jauch sich schaft sein würde, die von der Vereinigung hinterlassen. Da geht dann auch im Westen vielleicht sein Vater noch einen Anspruch zuvor darüber vergewissert hatte, daß Udo von West- und Mitteldeutschland profitie• das große Stühlerücken los. Und so mancher gehabt hätte, er nicht, für ihn sei die Sache Lattek in seinem Sinne antworten würde. ren wird, schien bis jetzt eine Binsenweisheit. Daheimgebliebene findet sich eine Etage gelaufen. Jauch zeigte sich offensichtlich Dadurch gewinnt das Ganze eine betrübli• Bei den meisten Betrieben heißt das jedoch höher wieder, ohne die Mühsal auf sich efriedigt über diese erwartete Antwort. che neue Dimension, dies erweist sich als ein erst einmal üppig investieren, bis die mei• nehmen zu müssen, ein überkommenes Dieser Vorgang kann nicht hingenommen abgekartetes Spiel. sten von ihnen - schnelle, manchmal nicht Verwaltungssystem auf ein neues umzu• werden. Nicht deshalb, weü er im konkreten ganz bakterienfreie Geschäftemacher ausge• Udo Lattek lebt im Reichtum und - noch - stellen, wie es seinen Pionier-Kollegen in der Fall vielleicht Heimatvertriebenen und spe• nommen - Gewinne erwarten dürfen. Einer in der wankelmütigen Gunst der sportlichen ehemaligen DDR bevorsteht. ziell Ostpreußen nicht gefallen mag. Es ist ganz anderen Berufsgruppe außerhalb der Massen. Er hat keine innere Bindung an sei• schlechthin ein Skandal, wenn der junge freien Wirtschaft geht es da ganz anders: .. Zu den bestehenden ehemaligen DDR- ne Heimat mehr, weder an das Land Ost• Moderator Günther Jauch meint, die ihm Westdeutschlands Verwaltungsbeamte erle• Amtern kommen dann noch ganz neu zu preußen mit seinen herrlichen Wäldern und anvertraute Sport-Sendung im Sinne einer ben zur Zeit einen bisher ungekannten und schaffende Stellen im Dienste der größeren Seen, noch an dessen Menschen. Er lebt nach olitischen Tagesfrage und einer politischen außerplanmäßigen Beförderungsschub. Bundesrepublik. So kann sich der Verfas• dem Grundsatz: Ubi bene, ibi patria; wo es gichtung mißbrauchen zu können. Der Grund für diesen Karriere-Boom in sungsschutz in den mitteldeutschen Ländern mir gutgeht, dort ist mein Vaterland. Mit etwas Fantasie kann man sich ausma• unseren Amtsstuben liegt auf der Hand. In seine Leute kaum aus der alten Staatssicher• len, was sich ereignen würde, wenn dies Günther Jauch hat sich durch den Miß• Mitteldeutschland fehlt es überall an fähi• heit der DDR holen, auch wenn deren ge• Schule machte. Wie würde die Reaktion in brauch einer neutralen Sportsendung zu gen Chefs im Staatsdienst, da die alten mit heimdienstlicher Erfahrungsschatz beträcht• der Öffentlichkeit ausfallen, wenn ein pro• politischen Zwecken disqualifiziert una sich 3en neuen Vorschriften oft völlig überfordert lich sein wird. So muß hier alles neu besetzt minenter Sportler zufälligerweise Republi• als ungeeignet erwiesen, daß er jemals wie- sind oder eine derart übel-rote Vergangenheit S^er jen" Darüberhinaus planen die Bonner kaner wäre und wenn ihn ein Moderator der eine größere Sendung verantwortlich mit sich herumschleppen, daß sie für zahl- Bunaesministerien Filialen in Berlin aufzu•

che n sagen ließe, daß sich dort ganz vernünftige moderieren könnte. Bei seriösen Sportrepor• reiche Positionen gar nicht mehr in Frage ™ 1 ' deren Personalbedarf bei jeweils Menschen träfen und daß von Rechtsradika• tern wie Jörg Wontorra, Dieter Kürten, Heri• kommen. Um nun erfahrenes und zumal etwa 100 bis 300 fleißigen Dienern liegen lismus nichts zu merken sei. Oder wie würde bert Faßbender, Fritz von Thum und Taxis unbelastetes Personal aus dem Westen zu wird. Auch hier wird eine Vielzahl an Abtei• die Öffentlichkeit reagieren, wenn die Eis• oder Magdalena Müller, um nur einige we• erhaschen, locken Mitteldeutschlands Äm• lungsleiter-, Referenten- und anderer Posten laufprinzessin der ehemaligen DDR, Katha• nige Namen zu nennen, wäre eine solche ter westliche Staatsdiener mit ansehnlichen benötigt, die karrierebewußten Westbeam• rina Witt, (die sich zwischenzeitlich geläutert Entgleisung unvorstellbar. Unreife und Karriere-Aussichten. Nicht wenige machen ten zur Verfügung stehen werden. zu haben scheint) das Regime von SED/PDS Selbstüberschätzung führten bei Jauch of• so eine regelrechte Vereinigungskarriere, Das alte Gerücht, die Beamtenlaufbahn sei öffentlich loben und rühmen würde? fenbar zu der irrigen Annahme, nicht er sei wenn sie dem Ruf nach Osten folgen. Die schwerfällig und eintönig, ist jedenfalls fürs Oder wie würde die Öffentlichkeit reagie• für die Sendung da, sondern die Sendung westdeutschen Ämter müssen die Stellen erste auf wundersame Weise widerlegt. ren, wenn Udo Lattek zwar zum Ausdruck für ihn. Jura natürlich neu besetzen, die die „Ubersied- H. T. 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 5 tHötfipmiSmufait Aus aller Welt

Polen: Lech Walesa könnte das Land ruinieren Leserbriefe Mit Populismus und Versprechungen will der einstige Volksheld nun das Präsidentenamt erringen Mit Lektorat belohnt

Kann ein einfacher Werftarbeiter, der die Betr.: Folge 35/90, Seite 9, „Brückenschlag Arbeiter und Bauern des Landes einst gegen zwischen Ost und West" von Silke Osman die übermächtigen Kommunisten gekonnt Die Litauer werden sich freuen, daß das um sich zu scharen verstand, deshalb auch Wie Ostpreußenblatt „ihrem" Johannes Bobrow- gleich das Amt eines Staatspräsidenten aus• ANDERE ski über eine halbe Seite widmet und seine füllen? Eine wachsende Mehrheit unserer Dichtung zur Weltliteratur erhebt. Nicht polnischen Nachbarn scheint dies mit ja zu es sehen: einverstanden werden sie aber sein, daß beantworten, glaubt man den Einschätzun• „dieses Zeitalter zu Ende geht, mit ihm also gen zahlreicher Kenner des Landes. Lech Vorstellungen wie Heimat, Heimweh, poli• Walesas Chancen, der Erste aller Polen zu „Unruhige tisch: Nationalstaaten, Nationalbewußtsein, werden, sind im Steigen. So ein kerniger Träume' die zu Provinzialismen werden." Hat doch Volksheld macht eben doch mehr her, als ein unlängst Herr Landsbergis gesagt: „Da ist farbloser Bürokrat wie sein Konkurrent noch das Problem Königsberg" „Wieso Kö• Mazowiecki. nigsberg?" „Nun es handelt sich doch um historischen litauischen Boden!" Es steht schlecht um Polen. Nicht nur ent• lang der sogenannten Oder-Neiße-Linie bis Der durch gründliche Antifa-Kurse in weit nach Mitteldeutschland hinein ist fest• Rußland umerzogene Edelkommunist Zeichnung aus zustellen, daß die Neigung des Volkes zu• Bobrowski wurde mit einem Lektorat in Ost- „Kölnische Rundschau" nimmt, sein Geld mit Straßenhandel und Berlin belohnt und schrieb ja nur im Sinne seiner roten Genossen. Daß er dabei natür• Schieberei denn mit regelmäßiger Arbeit zu nach und riskieren keinen Ärger. Hinzu die Tatsache nichts, daß seine einstigen in• lich die bösen Deutschen anprangern muß• verdienen. Kein Wunder, führt man sich die kommt: Betriebe, die streng durchrationali• telligenten Ratgeber wie Kuron oder Geme- te, welche die friedlichen Litauer überfielen, zumeist erbärmlichen Gehälter rx)lnischer sierten und endüch in die schwärzen Zahlen rek langst von ihm enttäuscht sind. Sie do• war vorgegeben und klar. Nur, die durch Arbeitnehmer vor Augen. Besser haben es kamen, können nach dem Umschichtungs• zierten ihm lange die Hintergründe „seiner" ihn bewußt durchgeführte Geschichtsfäl• nur die wenigen, die bei einem Privatbetrieb prinzip ihren Arbeitern keinen Zloty menr Politik - eine Politik, die er offenbar nie be• schung habe ich in meiner Schrift „Gedan• beschäftigt sind, der sie in Devisen bezahlt. zahlen als diejenigen, die im alten Trott griffen hat. ken über die Litauischen Claviere des Johan• Diese Entwicklung birgt vor allem auch weiterschlafen. Die Auswirkungen solcher Gegen solche Abtrünnigen, welche sich von nes Bobrowski" herausgestellt und bewie• langfristig erhebliche Gefahren. Hat sich ein früh-kommunistischen Regelungen auf die ihm abwandten, als er begann, seine eigenen sen. Werner Schulz, Hamburg 65 Großteil der erwerbsfähigen Bevölkerung erst Arbeitsmoral kann an drei Fingern ausge• kümmerlichen Ideen für klug zu halten, ha• einmal an dieses „System" des Broterwerbs rechnet werden. ben Walesas Propagandisten ein wirksames auf Schwarzmärkten und ähnlichem ge• Dieser Situation setzt Ministerpräsident Diffamierungsgift gefunden: Den latenten Die Gelder fließen wöhnt, wird ein Umgewöhnungsprozeß noch Mazowiecki eine Politik des knappen Gel• Antisemitismus vieler Polen. Beide sind Ju• schwieriger werden, als im Ubergang von des, der vorrangigen Inflationsbekampfung den, und auch der Premier steht im Ver• Betr.: Folge 35/90, Seite 2, „Die Vereinigung der Plan- zur Marktwirtschaft ohnehin schon. entgegen. Das läßt manchem Deutschen un• dacht, eigentlich einer zu sein. So haben soll der Bund bezahlen" Darüberhinaus muß immer häufiger beob• angenehme Erinnerungen an die Regierung Walesas Leute jetzt die böse alte „Weltver• Im o. g. Ostpreußenblatt erscheint ein Ar• achtet werden, daß junge, qualifiziertere oder Brüning durch den Kopf schießen, der mit schwörung" wiederentdeckt, um seine ein• tikel von Hans Heckel, in dem die Bundes• in Ausbildung befindliche Polen alles stehen etwas annlichem nicht weit kam. tkxh Ma• stigen Ratgeber schachmattzusetzen. länder wegen ihrer mangelnden Beteiligung und liegen lassen, um ihre Zukunft als zowiecki bleibt wohl kaum etwas anderes Nach seinem großen Vorbüd, dem Mar• an den Kosten der Wiedervereinigung hart Schwarznändler zu gestalten, da sie sich weit übrig als zu sparen und die Inflation einzu• gerügt werden. Ich kann zwar nicht oeur- höhere Einkommensmöglichkeiten ausrech• dämmen. Der Zloty befand sich lange Zeit schall Pilsudski, erwartet Walesa nach dem Erringen des Präsidentenstuhls erst einmal teüen, wie sich die Bundesländer insgesamt nen, denn als regulärer Facharbeiter. Das im freien Fall ins Nichts und Warschaus möglichst uneingeschränkte Kompetenzen verhalten, meine aber, daß das kleine Bun• daraus resultierende „Bildungsloch" wird Kassen sind so leer, daß es an der Zeit wäre, für sich. Mit einer Art „Ermächtigungsge• desland Rheinland-Pfalz das Mögliche tut. nicht nur sie selbst, sondern auch ihrem die Kassetten zu versilbern. setz" will er dann offenbar sichergestellt Nicht nur, daß der Ministerpräsident Dr. ganzen Land einst teuer zu stehen kommen. Schlimmer scheint das zu werden, was sein haben, daß sein Genie unverfälscht auf das Carl-Ludwig Wagner öffentlich erklärte, daß In den staatlichen Betrieben des Landes Gegenkandidat zum Präsidentenamt, Walesa, polnische Volk wirken kann. auch seiner Meinung nach seitens der Bun• hat sich eine Streikwelle entwickelt, wie man im Schilde führt: Der polternde Populist hat desländer mehr getan werden müsse, son• sie vielleicht noch aus dem Großbritannien offenbar eine Art Füllhornpolitik im Sinn, Sollte das - erwartungsgemäß - in die Hose dern daß hier auch Gelder im Rahmen des der 60er und 70er Jahre kennt. Die so einge• die das Land endgültig ruinieren würde. gehen, können sich die Deutschen sicher Möglichen bereits eingesetzt werden. So hat schüchterten Betriebsdirektoren sehen sich Seine Herolde blasen dem unzufriedenen gleich auf den nächsten Besuch ihrer östli• Rheinland-Pfalz für die Jahre 1990 bis 1992 immer häufiger zu unvertretbaren Lohner• Volk wirkungsvoll die Geschichte vom un• chen Nachbarn freuen. Am Anfang wird ein für Thüringen 50 Millionen DM bereitge• höhungen gezwungen. Das macht ihnen sozialen Mazowiecki ein, was nicht ohne Wehklagen über die Verbrechen stehen, die stellt, die die Finanzierung mittelständischer nichts, denn Gewinne müssen sie nach wie Wirkung bleibt. An der Popularität des Deutsche an Polen begangen haben und am Unternehmen sichern sollen, und sich bereit vor keine erwirtschaften. Da geben sie lieber selbsternannten Volkstribunen ändert auch Ende eine Rechnung. Von den Verbrechen erklärt, für 150 Millionen DM Bürgschaften in umgekehrter Richtung wird wie eh und je übernehmen. keine Rede sein. Vereinte Nationen: Ursula Starlinger, Böhl-Iggelheim Hatte der polnische Primas Glemp noch vor kurzem versucht, das jetzige Elend sei• Ist Deutschland womöglich schutzlos? nes Volkes auf die „Ausbeutung der polni• schen Zwangsarbeiter im Krieg zurückzu• Ohne die Wehrmacht „Feindstaatenklausel" könnte ein Freibrief zur Agression werden führen, versuchen einige seiner Landsleute allmählich, die Schulet der Deutschen zu Betr.: Folge 37/90, Seite 5, „Wilna öffnet die Das entschlossene Vorgehen gegen den Irak unwahrscheinlich klingt, daß einer unserer aktualisieren, um das Ganze „glaubwürdi- Kurische Nehrung" wird immer wieder begründet mit dem gegen• Nachbarn uns überfallen wollte - die UN-Charta Der o. a. Artikel bedarf doch wohl einer seitigen „Gewaltverzicht", zu dem sich alle ließe ihm bis heute ein Hintertürchen, um sein er" in Szene setzen zu können: Walesa- reund und Gewerkschaftschef Wodyk ver• Richtigstellung. Die Wehrmacht hatte mit der Mitglieder der Vereinten Nationen, also auch Tun zu „legitimieren". Denn nirgendwo ist P kündete in Gdingen, die Deutschen wollten Wiedergewinnung des Memellandes tat• der Staat Saddam Husseins, verpflichtet haben. festgestellt worden, welche Instanz darüber den (ziemlich verrotteten) Hafen der Stadt sächlich nichts zu tun. Die Rückgabe an das Der Verzicht auf militärische Agressionen entscheiden sollte, ob und wann von einer dro• kaputt machen, um dann die polnischen Deutsche Reich erfolgte bekanntlich im März wurde von den Vätern der UNO ganz richtig henden deutschen Feindseligkeit auszugehen Waren über Hamburg umzuschlagen. 1939 durch die litauische Regierung. als Grundvoraussetzung für ein zivilisiertes ist. Hans Heckel Heinrich Krause, Altenholz Zusammenleben der Völker auf unserem Pla• So bleibt es wohl den Alt-Mitgliedern der neten gesehen und so ganz oben auf die Liste Vereinten Nationen selbst überlassen, darüber einer neuen, besseren Weltordnung gesetzt - nach eigenem Willen zu entscheiden. Und da „Battie of England": mit einer einzigen, weithin in Vergessenheit der Einigungsvertrag lediglich als Ersatz für geratenen Ausnahme: einen Friedensvertrag gemeint ist, bleibt sogar fraglich, ob er die Feindstaatenklausel entkräftet. Dank für den Tod deutscher Flieger In den Artikeln 53 und 107 der Charta der Über ihre Streichung war jedenfalls noch nichts Vereinigten Nationen steht zu lesen, daß es zu hören. Stattdessen wird unser Land von „heute"-Kommentator feierte Sieg der Briten in der Luftschlacht den Gründern der Organisation - allesamt aller Welt dazu aufgefordert, am Golf einen In der „heute"-Sendung des ZDF am 15.9.90 Verwandten, ihre Jahrgangsgefährten oder das ehemalige Kriegsgegner Japans und der Achse UNO-Grundsatz zu verteidigen, der im selbst wurde gegen Ende ausfuhrlich über den 50. ganze deutsche Volk? Auch wenn man törichte - vorbehalten bleibt, gegen einen ehemaligen - und ihm allein - im Ernstfall womöglich gar Jahrestag der Luftschlacht um England und Einzeläußerungen nicht überbewerten soll, Feindstaat gewaltsam vorzugehen, wenn von nicht zugute kommt. dort eine "Feindseligkeit" droht. Unter diesen über großangelegte britische Feiern zur Erin• meine ich, daß Verfasser und Sprecher dieser Wer die Klausel jetzt als obsoleten Formel• Feindstaaten verstanden die ersten UN-Staaten nerung an „die stolzeste Stunde" der Nation Nachrichten im deutschen Femsehen nicht mehr kram abtun will, sollte sich fragen, warum sie berichtet. Der Sprecher des ZDF schloß mit tragbar sind. natürlich ihre Kontrahenten des bei der Ver• als Damokles-Schwert noch immer über den Worten: „Deutsche Dankbarkeit ist nicht kündung am 24. Oktober 1945 gerade erst Churchill, der damals die absolute Macht in Deutschland schwebt und nicht längst abge• fehl am Platze". vergangenen Zweiten Weltkrieges - allen voran Großbritannien verkörperte, schreibt in seinen schafft wurde. Jeder Angreifer pflegt seine Daß die Briten diesen kriegerischen Erfolg Memoiren zu der Luftschlacht in England: Japan und Deutschland. Nachdem Japan 1951 Agression zur Notwehr umzuheucheln. Und feiern, ist allein ihre Sache, auch wenn sich bei mit den USA und 1956 mit der UdSSR Frieden gerade Vertriebene wissen, wie biegsam das solchen Gelegenheiten falsche Töne einzu• „Zahlreiche deutsche Transportflugzeuge, schloß, blieb Deutschland allein zurück als „Rechts"-Empfinden unter dem Eindruck ak• schleichen pflegen. Vielleicht ist die Erinne• durch das Rote Kreuz gekennzeichnet, began• „Feindstaat", und hat seitdem die sogenannte tueller politischer Interessen ist. Somit kann rung an einen Sieg über das frühere Deutsche nen im Juli und August über dem Kanal zu „Feindstaatenklausel" ganz für sich allein. von unserem Land nicht länger verlangt wer• Reich auch Balsam auf die in diesen Tagen erscheinen, wo immer ein Luftgefecht im Gan• ge war... Alle deutschen Luftambulanzen den, daß es sich mit dieser merkwürdigen stattgefundene Wiedervereinigung Deutsch• Daran änderte auch unser UN-Beitritt im Jahre wurden von unseren Fliegern auf ausdrückli• 1973 genausowenig wie die KSZE-Schlußakte Sonderbehandlung abfindet. lands. Daß aber das „deutsche" Fernsehen sich in chen, vom Kriegskabinett gebilligten Befehl zur zwei Jahre darauf. Fraglich wäre lediglich, ob Über eine Dauermitgliedschaft Deutschlands dieser Weise ausdrückt, ist nicht nur eine Landung gezwungen oder abgeschossen." auch später hinzugekommene UN-Mitglieder im UN-Sicherheitsrat wird bereits laut nach• Taktlosigkeit, sondern eine Perversion. Die (Churchfll, Memoiren, II, 2, S. 11) dieses „Recht", Gewalt gegen Deutschland gedacht. Die wird uns wohl auch niemand deutsche Luftwaffe hat in der Schlacht um Wenn Angehörige der Kriegsgeneration, die verwehren wollen oder können. Eine UN- auszuüben, reklamieren könnten. Irak jedenfalls England 1882 Flugzeuge verloren. Diese abge• damals bona fides waren, heute solche Worte ist Mitbegründer der Weltorganisation. Auch Charta, die zwar alle Welt zum Schutz des schossenen Hugzeuge waren mit hoffnungs• hören, wie in der angesprochenen Nachrich• Polen, wenn auch etwas zu spät gekommen, kleinen Kuweit zu verpflichten scheint, uns vollen jungen Menschen besetzt, die nicht tensendung, dann läßt sich Bitterkeit nicht ver• wird noch als Gründer geführt. aber im entscheidenden Moment im Stich las• Unrecht tun, sondern aus ihrer subjektiven Sicht meiden und man möchte das Zweite „Deut• sen könnte, ist so nicht tragbar. Die „Klausel" Wenn es auch, selbst angesichts der perver• ihre Heimat schützen wollten, worunter sie sche" Fernsehen ironisch fragen, ob nicht eine sollte verschwinden, bevor Deutschland seine sen Pläne zum „Ausradieren" Deutschlands, vor allem Frauen und Kinder verstanden. Wer spezielle deutsche Dankbarkeit für die abge• Truppen mit der UNO in die Welt schickt, um die der Solidaritäts-Chef und Präsidentschafts• soll also dankbar sein, daß diese Piloten abge• schossenen Rot-Kreuz-Hugzeuge am Platze andere zu schützen. H. T. schossen wurden? Die Hinterbliebenen, die wäre? Richard Pemsel kandidat Walesa über die Lippen ließ, äußerst Frau und Familie £flpmi Gm blrm 29. September 1990 - Folge 39 - Seilt- 6 Alle Gaben Gottes Das geistliche Wort zum Erntedankfest - Von Eckard Jaeger

rntedankfest war immer doch ein schö• Wir müßten unser Leben, unser Tagewerk, nes und fröhliches Fest. Wenn ich an die Natur wieder mit Gott zusammenbrin• Emeine ostpreußische Heimat denke mit gen. Uns darüber klar werden, daß Schöpfer den weiten und fruchtbaren Feldern, dann und Schöpfung eins sind. Schon den Konfir• sehe ich immer noch die hohen Erntewagen, manden konnte ich sehr schwer erklären, die bunt und festlich geschmückten Dörfer, was Ehrfurcht bedeutet. Ihr Alltag, der ih• denke an die Feste im Dorf. Es wird Ihnen, nen vorgelebt wurde, übersetzte innen die• meine lieben Landsleute, sicher ähnlich ge• sen Begriff nicht. Aber mit Ehrfurcht vor der hen. Denken Sie auch an die reich ge• Schöpfung hat die Freude am Erntedankfest schmückten Kirchen, an die Festgottesdien• sehr viel zu tun! ste? War es nicht eine gute und von uns Kindern sehr ernst genommene Aufgabe nach Bei vielen Gottesdiensten wird zum Ernte• dem Gottesdienst mit der Gemeindeschwe• dankfest die Geschichte von dem reichen ster, der Kindergärtnerin oder dem Pfarrer Kombauern Grundlage der Predigt sein. Eine all die gespendeten Gaben dann zu alten große Ernte war ihm beschert worden. Vor oder kranken Menschen zu bringen? aller Dankbarkeit fing er an zu rechnen, so lange, bis alles Rechnen sinnlos wurde, er Viele Menschen hatten eine Aufgabe für starb. dieses Erntedankfest. Die Gottesdienste waren von mehr Menschen als sonst besucht. Wir haben in diesem Jahr auch eine große Das Wort für diesen wird meist dem Psalm Ernte, Rußland auch. Jetzt wird viel gerech• 145 entnommen: „Aller Augen warten auf net. Schon eingeplante Gelder zum Ankauf Dich, und Du gibst ihnen irtre Speise zur von Getreide in anderen Teilen der Welt Erntedank in der Heimat: Die Bauern bringen Früchte des Feldes zum Schmücken der rechten Zeit. Du tust Deine Hancf auf und Kirche. Foto Löhrich sättigst alles, was lebt, nach Deinem Wohl• werden umgeschichtet. Haben Sie etwas von gefallen." Dankbarkeit für diesen so notwendigen Ern• tesegen gelesen? Ich nicht. Sicher werden auch damals, als der Psalm geschrieben wurde, nicht alle Augen auf den Undankbare Menschen sind zwangsläufig Trudehen und der Dieb am Mittag Herrn gewartet haben bzw. sich bewußt auch freudlose Menschen. Aber Erntedank• gewesen sein, daß alle Gaben letztlich aus fest soll doch wieder mit Dank und Freude Oder: Die heitere Geschichte vom hilfreichen Holzschlorren Gottes Hand uns gegeben werden. Und doch gefeiert werden. Ja, die Gaben Gottes dürfen sind in meiner Erinnerungg die heimatlichen wir genießen. Das ist aber etwas anderes als in kleineres ostpreußisches Dorf lag in kam jedoch ein Umstand zuvor, der auch Erntedankfeste etwas, was alle erfaßte, wo• alles in sich hineinstopfen und prassen. Und der Mittagshitze wie ausgestorben da, seine Wirkung erzielte. von lange und oft geredet wurde. damit meine ich nicht nur die Gaben, die auf E nachdem die Turmuhr der kleinen Kir• Vor der Ladentür befand sich nämlich zu Heute ist das anders. Gewiß, wir erleben unseren Tisch kommen, da doch alles ur• che zwölf geschlagen hatte. Mit der damit diesem Zeitpunkt eine in Eile erschienene Ernte nicht mehr so unmittelbar. Mäh• sprünglich mit den Gaben, die Gott uns gibt, beginnenden Mittagspause hielten sich die Nachbarsfrau, die für die vorgesehene Mit• drescher sind anders, als hochbeladene Ern• zu tun hat. Dorfbewohner nämlich in ihren Wohnhäu• tagssuppe noch etwas Gewürz benötigte. Es tewagen mit zwar müden, aber doch fröhli• sern auf, um die Mittagsmahlzeit einzuneh• handelte sich um die stattliche und sehr re• In der Erklärung des 1. Artikels zum Glau- chen und dankbaren Erntehelfern. Etwas men. Auch die Inhaberin des einzigen Ge• solute Ehefrau Gertrud, die ihr Ehemann benbekennrnis heißt es: „Ich glaube, daß mich anderes hat die Freude und wohl auch den mischtwarengeschäftes im Ort, das bereits Wilhelm Trudehen rief, um wahrscheinlich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, Dank an Gott überschattet: Der Mensch in ältere Fräulein Martha, wollte Mittagspause das Resolute ein wenig abzuschwächen. Der mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle seinem Streben nach Macht und Selbstüber• machen und war dabei, die Auslagen für Davonlaufende hatte Gertrud fast umgerannt, schätzung könne es offenbar nicht mehr er• Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben den Nachmittags verkauf zu ordnen, um die aber erkannte die Lage, warf die in der tragen, daß er mit all seinem Wissen nicht hat und noch erhalt. Dies alles ich ihm zu danach den Laden zu verschließen. Eile übergestreiften Holzschlorren fix von auch eine „gute" Emte allein in seine Scheu• danken und zu loben und dafür zu dienen In diesem Augenblick stürzte ein fremder den Füßen, ergriff einen davon und warf ihn er fahren sollte. „Ohne Gott und Sonnen• und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist Mann in das Geschäft, stieß das Fräulein mit aller Kraft nach dem Flüchtenden. Der schein bringen wir die Emte ein!" wird sicher gewißlich wahr." beim diesjänrigen Erntedankfest nicht mehr Martha beiseite, raffte alles auf dem Laden• Wurf endete jedoch kurz hinter diesem, der wie in all den Jahren vorher im anderen Teil Erntedankfest „nur" am 30. September tisch Ausgebreitete in einen mitgebrachten Schlorren hatte aber noch soviel Schwung, unseres Vaterlandes gebrüllt werden. Aber 1990? Wer jeden Tag dankbar ist, jeden Tag Beutel zusammen und. versuchte zu ent• wie ein Querschläger nach vorwärts und bis zu dem Gebet: „Alle Augen warten auf alles, was Gott uns gegeben hat, in Verant• kommen, während die Überfallene ihm ent• zwischen die Füße des Diebes zu wuchten, fJich, Herr..." ist es noch ein weiter Weg. wortung vor Gott empfängt, gebraucht und setzt hinterher rief: „Er hat mich bestohlen, so daß dieser zu Fall kam. Es war ein Zufalls• einsetzt, der hat jeden Tag Emtcdank. er hat mich bestohlen!" Diesem Alarmruf treffer, obwohl im ländlichen Raum Gele• genheit bestand, ab und zu das Schlorren- werfen zu üben, wenn es galt, unerwünsch• tes Getier fernzuhalten. Kostbare Zeugen einer überaus reichen TraditionEhe sich der Gestrauchelt e wieder erheben konnte, war Gertrud bereits über ihm. Sie Zur Ausstellung von schlesischen Goldschmiedearbeiten im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg ackte seine Schultern und wohl in einer Art Craftgefühl, stauchte sie ihn mit dem Gesicht as Gemanische Nationalmuseum zurück. Blütezeit war das Mittelalter und die Schweidnitzer Abendmahlskelche aus der mehrmals in den Staub der Dorfstraße. Den pflegt entsprechend seinem Grün• Renaissance. Die Ausstellung „Schlesische ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Altar• von dem „Gesichtsbad" sichtlich Benom• D dungsauftrag das Sammeln und Aus• Gold Schmiedearbeiten", die aus eigenem leuchtern von Arnold Müller (datiert 1750) menen riß sie dann auf die Füße, wobei sie stellen von Kunst-und Kulturgütern aus den Museumsbestand, bereichert durch Leihga• oder jenen des Tobias Plackwitz von 1704, dessen Arme auf den Rücken drehte, wie es Gebieten mit deutschsprechender Bevölke• ben der Bundesrepublik Deutschland, von die ursprünglich in der Friedenskirche zu ein Polizeibeamter wohl kaum besser hätte rung, so auch aus West- und Ostpreußen, privaten Leihgebern, anderen deutschen Glogau standen. Zu den profanen Gefäßen ausführen können. Böhmen, Siebenbürgen und Schlesien. Seit Museen (Museum für Kunst und Gewerbe zählen ein Pokal des Veit Koch (um 1585/90), Die merkliche Störung der Mittagsruhe nunmehr über 40 Jahren werden Objekte aus Hamburg, Haus Schlesien e. V., Königswin• Humpen aus Breslau, Brieg, Ohlau und hatte eine Vielzahl von Dorfbewohnern auf den letztgenannten besonders aufmerksam ter, evangelisches Zentralarchiv Berlin) und Haynau, Deckelbecher des Gottfried Ihme, die Straße getrieben. Während die rüstigen zusammengetragen. In erster Linie gehen die dem Kunsthandel bis zum 28. Oktober nun eine Schraubflasche und Tümmler. Tafelsil• Männer der Gertrud zu Hilfe eilten, blieben Neuerwerbungen auf die großzügige Unter• etwa 120 Objekte zeigen kann, möchte - so ber des 18. Jahrhunderts kann sowohl mit die anderen vor ihren Häusern stehen und stützung des Bundesinnenrninistenums zu• wörtlich der Ausstellungsleiter Dr. Klaus soliden Platten, funktionalen Schalen, ele- verfolgten das Geschehen mit gespannter rück, das häufig erst die finanziellen Mög• Pechstein - mit dieser fünf Jahrhunderte anten Terrinen oder Leuchtern etwa von Aufmerksamkeit. Als sie Gertruds Erfolg lichkeiten für den so entstandenen, beträcht• umfassenden thematischen Einzelpräsenta• Eleistern wie Carl Gottfried Haase, Christi• sahen, ertönte es bei ihnen wie aus einem lichen Fundus geschaffen hat. Erst jüngst tion eine erste Einführung geben. an Beyl, Christian Friedrich Mentzel oder Munde: „Sie hat ihn!" Das klang fast wie ein übernahm das Germanische Nationalmuse• Was zu sehen ist, fassenViola Effmert und Gottlieb Benjamin Vogtmann vorgestellt Triumph bei eigener aktiver Beteiligung, war um als Leihgabe treuhänderisch ein Konvolut Dr. Klaus Pechstein wie folgt zusammen: werden." aber wohl auch ein echt ostpreußischer Beifall. schlesischer Goldschmiedearbeiten, die in „Das früheste Objekt ist die vollplastisch Zu den Kuriositäten zählt eine 1893 in Sil• Die hilfsbereiten Männer staunten nicht Hinblick auf ein noch zu gründendes gestaltete Figur des Breslauer Stadtheiligen ber gegossene und teil vergoldete Wasser• schlecht, als sie das wie eine Clownmaske Schlesisches Landesmuseum erworben Johannes des Täufers eines unbekannten uhr, nergestellt von Carl Frey & Söhne. Die wirkende Gesicht des Festgehaltenen wurden." So erläuterte Gerhard Bott, Gene• Breslauer Meisters um 1420 aus dem Bres• Nachbildung einer Wasseruhr der Firma H. erblickten, den sie dann dem herbeigerufe• raldirektor des Germanischen Nationalmu• lauer Rathaus. Ebenfalls aus dem Bereich Meinecke mit Zarenkrone und heiligem Ge• nen Gendarmen übergaben. seums. Dazu Dr. Klaus Pechstein anläßlich des Rats- und Zunftsilbers stammen der org als Relief war ein Ehrengeschenk an den Frau Gertrud erhielt nun ihr Gewürz, und der Ausstellungseröffnung: „Mit schlesischen Görlitzer Ratsbecher eines Georg Heincke Vorsitzenden der 1. Versammlung der Was• da sie die eigene Belohnung ablehnte, für Dichtern und Literaten - von Andreas von 1676 oder der Brieger Bäckerpokal von serwerke Moskau. Sie war nicht nur Fir• ihre Kinder &hokolade und eine große, mit Gryphius über Joseph von Eichendorff bis 1631 des Caspar Pfister. Kirchliches Silber ist mensymbol, sondern diente als Tintenfaß, Bonbons Ecfüllte Tüte. Bei deren Ubergabe zum Romancier Gustav Freytag oder dem u. a. vertreten durch den Kelch des Georg denn unter dem abnehmbaren Zählwerk war fiel das Fräulein Martha der Frau Gertrud Dramatiker Gerhard Hauptmann - sind wir Hoffmann von 1607, einer Reihe schlichter ein gläserner Bechereinsatz. Erich Nietsch um den Hals. Selbst aus der Nähe gesehen, heute durchaus vertraut. Von schlesischen nahm sich das aus, als wäre das Fräulein in Goldschmieden wie einem Veit Koch, Carl den Armen der Nachbarin verschwunden. Nitsch, Caspar Pfister, Christian Mentzel, Gert O. E. Sattler Ostpreußisches Bauernbrot Gertruds Ehemann war herbeigeeilt, befrag• Tobias Plackwitz, Carl Gottfried Haase oder te diese, ob sie Schaden erlittennarte und als Carl Gustav Freytag ahnen nur wenige etwas, Das Landbrot der Heimat, Das Landbrot der Heimat, Das Landbrot der Heimat, dies verneint wurde, schloß er sein Trudehen obgleich deren Leistungen auf dem Gebiet wer kann es beschreihen? wer möcht' es nicht essen? dem Lande zum Ruhme, in die Arme. Der Unterschied zur Umar• der Goldschmiedekunst nicht minderen Es wird ein Geheimnis, Wer hat es nicht gern war kroß in der Kruste mung durch das Fräulein Martha war äu• Rangs sind als die der Meister in anderen ein ewiges bleiben. und am liebsten gegessen? und zart in der Krume. gen fällig. H deutschen Goldschmiedestärten. Lag's an der Luft? Lag es am Mehl? Lag es am Salz? Die drei kleinen Kinder der Eheleute wa• Breslau hat nachweisbar eine bis ins 13. Oder lag es am Stein? Am gesäuerten Teig? Oder lag es am Born? ren bisher dem Spektakel um die „Großen" Jahrhundert zurückreichende traditionsrei• Lag es am Wasser, Lag's an den Wäldern, Lag's an den Ackern, ferngeblieben. Als sie jedoch das Einverneh• che Goldschmiedegeschichte, die damit eine kristallklar und rein? dem Tannengezweig? dem kraftvollen Korn? men der Eltern sahen, näherten sie sich, wenn der ältesten überhaupt im Reich sein dürfte. Ich weiß nicht, woran?! Ich weiß nicht, woran?.' Ich weiß nicht, woran?! auch immer noch ein wenig zögernd. Ihre Auch die anderen Orte wie Neiße, Liegnitz Doch ich weiß eins: Doch ich weiß eins: Doch ich weiß eins: stille Freude und Dankbarkeit über das ihnen und Schweidnitz reichen mit ihren Gold- Es schmeckte wie keins. Es schmeckte wie keins. Es schmeckte wie keins. Zugedachte konnte man an ihren kleinen schmiedetraditionen bis ins 14. Jahrhundert Gesichtern ablesen. Albert Krieger Jahrgang 41 Dastflptrußmbfait 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 7

in unvergleichliches Original, wie es die hier vor Anker gegangen. Meine gute ,Asia' heutige Zeit sicherlich nicht mehr zu• haben sie bald danach abgewrackt, und seit• Ewege bringt, war der Fischmeister Wil• dem mache ich in Fischerei, was mir ganz liam Siebolds in Memel. Ich weiß nicht, ob es gut bekommt." mir gelingen wird, ihn so zu zeichnen, wie er Bald hatte wir die auf den Bezirk Memel wirklich war: Er vereinigte in sich eine ge• bezüglichen Unterlagen durchgearbeitet und lungene Mischung von heiterer Lebensauf• in Ordnung gebracht und gingen nun dar• fassung, drastischem - aber stets gutmütigem an, die anderen Bezirke in gleicher Weise zu - Humor, seltener Pflichttreue und umfang• behandeln. Dazu war es nötig, mit den reichem Wissen auf seinem Fachgebiet. Ich wichtigsten Akten an Ort und Stelle zu fah• bin eigentlich ungewollt mit ihm in dienst• ren, sich einen Überblick über die dortigen liche Berührung gekommen, aus der sich Verhältnisse zu verschaffen, jeweils am einige Jahre angenehmer und intensiver Zu• Schluß den zuständigen Fischmeister auf• sammenarbeit ergaben. zusuchen und Anordnungen über notwen• Ursprünglich war - ebenso wie in Labiau - dige Änderungen zu treffen. Also bestellte in Memel ein selbständiges Oberfischmei• ich für drei Tage den Bereisungsdampfer steramt vorhanden. Nach Abtretung des „Bleeck", und mit Fischereiaufsichtsflagge Memelgebietes kam man auf den Gedanken, FA und der Dienstflagge des Memelgebietes dieses Amt aus Ersparnisgründen mit dem ging die Reise los. Siebolds war in Zivil er• Hafenbauamt zusammenzulegen - das heißt, schienen, hatte aber seine Dienstmütze mit• der Bauamtsvorstand war zugleich Ober• gebracht. fischmeister, dem die Aufsichtsbezirke Me• „Wenn es geht, werden wir gleich ein biß• mel, Schwarzort, Nidden und Ruß unter• chen kontrollieren", war seine Ansicht. „Da standen. Diese Lösung war an sich nicht sehen wir am besten, was in dem Bezirk los schlecht. Ein Fachmann wäre unter den da• ist. Ich denke, wir fangen mit Nidden an, maligen - immerhin unsicheren - Beförde• Ein echtes Originaldas mit Perwelk und Preil zusammen der rungsverhältnissen kaum nach Memel ge• größte Bezirk ist." kommen, auch war der Fischereiaufsichts• Ich war gern einverstanden, und wir fuh• dampfer „Lucius" reichlich veraltet, obschon Anekdoten um Fischmeister Siebolds ren an Schwarzort vorbei nach der Preüer er senr hübsch aussah und nach Art einer Bucht zu. Dampfjacht gebaut war. Er wurde verkauft, Auf dieser Reise lernte ich zum ersten Mal und die Reederei Bieber in Memel betrieb Der hiesige Fischmeister ist ein Herr Siebolds ins Gespräch kamen, wurde beschlossen, daß - ich habe noch viele Reisen mit ihm ge• ihn noch eine Weile als Fahrgastschiff. - ein sehr vernünftiger Mann. Mit dem set• ihm im Hafenbauamt ein Dienstzimmer zur macht - seine Eigenheiten und seine unver• Als ich zu Besinn des Jahres 1921 zum zen Sie sich in Verbindung, und dann wird Verfügung gestellt und seine Akten dorthin wechselbare Art, mit Leuten umzugehen, sie Hafenbauamt Memel versetzt wurde und es schon gehen!" geschafft werden sollten. zur Einhaltung der bestehenden Vorschrif• nach einigen Wochen der Einarbeitung gele• So machte ich es auch, und auf diese Weise Das geschah schnellstens, und nachdem ten anzuhalten und dabei doch nicht den gentlich das Gespräch auf die Fischereiauf• kam unsere Verbundenheit zustande. Ich alles geordnet war, ging die Arbeit los. Täg• Aufpasser herauszukehren, ziemlich gut sicht lenkte, stellte sich heraus, daß die vier habe es gewiß nicht bereut, weil ich viel dabei lich wirkten wir ein paar Stunden zusammen, kennen. Als wir die am sogenannten erwähnten Fischmeisterbezirke - jeder für gelernt habe, was zwar an der Grenze mei• und ich staunte immer mehr über sein phä• „Schweinsrücken" ausliegende Kugeltonne sich - recht und schlecht wurstelten, daß von nes Fachgebietes lag, aber den meisten mei• nomenales Gedächtnis: Sowohl Haff- als auch passierten, fragte ich ihn, ob wir mcht den einer Zusammenarbeit aber keine Rede mehr ner Kollegen ein Buch mit sieben Siegeln Seefischer - soweit sie zum Memeler Bezirk hierbei stets fälligen Schnaps trinken wollten? war. Das war bedenklich, weü dadurch die war. gehörten - kannte er mit Namen, und dar• Die Antwort war: „Herrgott, Herr Baumei• Erhebung der Konsignationsgebühren - ich Herrn Siebolds suchte ich in seiner Woh• überhinaus wußte er über ihre persönlichen ster, ich wünschf, ich hätt/ ihn schon!" komme später noch darauf zurück - nicht nung auf, wo er ein kleines Zimmer ganz mit Verhältnisse - auch über die verschiedenen Bei der Durchfahrt durch den Schwarzor- mehr ordnungsmäßig erfolgte. Akten vollgestapelt hatte. Er empfing mich Gezeugarten, mit denen sie fischten - genau ter Bezirk sah er aufmerksam nach den zahl• „Das geht natürlich nicht so weiter", mein• freundlich: ein mittelgroßer, etwas rundli• Bescheid. Wenn wir gelegentlich über per• reichen Stellnetzen außerhalb der Fahrrinne te der Bauamtsvorstand. „Da müssen wir cher Herr von etwa 60 Jahren, mit lustigen sönliche Dinge sprachen, erzählte er von und fand eine ganze Anzahl, die auf der schleunigst etwas unternehmen. Leider habe blauen Augen und einem weißgewordenen seinem Werdegang. Er war ein „befahrener Rückreise beanstandet wurden. Bevor wir ich nicht die Zeit, mich selbst mit dem gan• schneidigen Schnurrbart. Mann", war Seemann gewesen und hatte nach Preil kamen, blickte er besonders häu• zen Kram vertraut zu machen. Aber Sie ha• „Gott sei Dank!", sagte er, „daß Sie ge• das Kapitänspatent für große Fahrt gemacht. fig durch die Fenster der Vorderkajüte, und ben doch noch Zeit - versuchen Sie es doch kommen sind, Herr Baumeister. Ich dachte Die Memeler Bark „Asia", einen sogenann• bald hatte er die ersten „Deliquenten", wie einmal!" schon, ich soll hier so langsam versaufen in ten Teeklipper, hatte er als Kapitän im Indi- er sagte, zwei Keitelfischer, die bei dem lu• Arbeitswütig - wie ich damals war - sagte meinem Aktenkram. Gehalt habe ich schon endienst gefahren. stigen Wind vor dem Keitel trieben. Er setzte ich zu, erklärte aber gleich, daß ich von der seit vier Monaten nicht mehr bekommen. „Als ich ein paar Jahre verheiratet war, sich die Dienstmütze auf. Materie auch nichts wüßte und daß es des• Keiner ist dafür zuständig - wenn es keine bekam ich genug von dem blauen Wasser, „Kommen Sie, Herr Baumeister", forderte halb eine geraume Zeit dauern würde, bis Fische mehr geben würde, könnte ich bald und meine Reederei hatte den Zeitpunkt er mich auf, „sehen Sie sich das Theater mal wir in Gang kommen könnten. „Ach", meinte durch ein Nadelöhr kriechen." So sah er nun verpaßt, um sich auf Dampfschiffe umzu• an. Ich glaube, das sind zwei Sünder." Baurat Nieouhr, „das ist doch ganz einfach. allerdings nicht aus, und als wir ernsthaft stellen. Da bin ich denn ausgestiegen und Fortsetzung folgt

Hugo Wellems Das Jahrhundert der Lüge Von der Reichsgründung bis Potsdam 1871-1945. - Mit einem Unser Kreuzworträtsel Vorwort von Prof. Hellmut Diwald. - Nach dem Willen der frisch Einkaufsgenossen• Kassen• iwe it- Umerziehung soll Deutschland für schaft dt.Kauf - ansturm größter Stadt in Teil• alle Zeit als ewige Verbrechernati• V" West• lente (Abk.) 7 Riese Art des zahlung on gebrandmarkt werden. Der Memel- flandern rotbrauner Sand (griech. Autor, Chefredakteur des „Ost• gebiets (Belgien) (saaland) preußenblattes", tritt dieser Geschichtsverzerrung mit einer Y Y Y imposanten Zitatensammlung K> entgegen: Ausländische Politiker, Diplomaten und Militärs entlasten Deutschland, indem sie den wah• indische ren Gang der geschichtlichen Er• Fürstin eignisse darlegen und die Eigen- Kron• leuchter Ostpreußischer Elch. Wunderschöne Bronze-Replik auf edler Vergrößerungsglas Marmorplatte. 26 cm hoch, 33 cm lang, 5 kg schwer, einschließ• Y lich Versand und Spezialverpackung DM 298,- Aufsehen,Skandal Gewicht (Abk.) > Flicken,Fetsen Uwe Greve Schmers- Lager des Grauens V laut Lager Sowjetische KZs in der DDR nach 1945. - Der aus Sachsen stammende Autor dokumentiert die des Grauens sowjetische Politik seit dem Betreten deutschen Sowjetisch* KZs Alle- in der 00R nach 1945 Reichsgebietes 1945, die sich zunächst in Zauber• Y Zufluß Kobold, schrecklichen Massakern an der Zivilbevölke• wurzel (Ost• Zwerg rung (Nemmersdorf / Ostpreußen) und später in Inael ia preußen) mülionenfachem Tod in sowjetischen Kriegsge• interessen ihrer Staaten im Macht• fangenen-Lagern und Vernichtungslagern auf Mauersee, konzert der Weltmächte offenba• dem Boden der DDR manifestierte. Insbesonde• das ren. Dieses Buch liest sich wie eine Autos. Y re zeigt er die unheilvolle Rolle des Nationalko• Y Hof, Antwort auf die ständigen Bußre• "masuri- Iserlohn mitees Freies Deutschland, aus dem die führen• Anwesen den des Bundespräsidenten v. tche > den Köpfe der SED/PDS heranwuchsen, die die Behörde Weizsäcker.So zitiert Wellems z.B. Helgoland" Politik von Verfolgung, Terror und Mord naht• die US-amerikanische Besatzungs• los bis in unsere Tage fortsetzten. Y Im Mittelpunkt der Studie steht eine Dokumentation der SPD aus den direktive JCS/1067: „Deutschland 50er Jahren über sowjetische Lager in der DDR, von der die SPD wegen wird nicht besetzt, um befreit zu ihrer engen Zusammenarbeit mit der SED/PDS lange Jahre nichts mehr werden, sondern als eine besiegte Feindnation." 256 S., Pb. wissen wollte. 200 S., Abb., Pb. Best-Nr. 1145 DM24,80 Best-Nr. 1138 DM29,80 Aare- Zufluß in, im (Abk.) RnclollcrriDin ^m Briefumschlag oder auf Antwortkarte geklebt einsenden an: ARNDT- Sehwels) > DCalCllal-IlClIl Buchdienst, Postfach 36 03, 2300 Kiel 1, Tel. 04 31 /55 34 46 (auch nach 18 Uhr) Zwischei seit Vor- und Zuname Straße PLZ Ort Darum Unterschrift Y Hiermit bestelle ich gegen Rechnung

BK 910-172 Expl. Expl.

Expl Expl. kostenl. ausfuhr!. Bücherverzeichnis Auflösung in der nächsten Folge Unterhaltung £05 £fipmißmbfnit 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 8

Hannelore Patzelt-Hennig Der Hochzeitsbitter aum hatte es sich herumgesprochen, sammen an der Theke gestanden, was er daß Lisa Struckmann und Fredi immer gern ein bißchen ausgedehnt hatte, K Meyer heiraten wollten, da zeigte weil er da meist etwas länger mit ihr hatte sich auch schon der Hochzeitsbitter im Dorf. reden können. Auch Brüderschaft hatten In schwarzem Frack und steifem Zylinder sie dort schon getrunken. Ja, ihre Sympa• radelte er auf einem mit vielen bunten Pa• thie füreinander war eigentlich ganz of• pierstreifen geschmückten Fahrrad von Hof fenkundig. Oder war es vielleicht doch eher zu Hof, um die Leute einzuladen. Dankbarkeit, die Marlene für ihn hegte? Fast das gesamte Dorf sollte von Willi Dankbarkeit für all das, was er während Menke, dem Hochzeitsbitter des Ortes, zu der Zeit des Hausbaues für sie im Gemein• jener Hochzeit gebeten werden; denn Lisa derat erwirkt hatte. So sehr hatte er sich und Fredi wollten ganz groß feiern. In je• eingesetzt, daß die älteren Ratsmitglieder dem Haus, in das er kam, mußte aer ihn leicht spöttelnd einen verspäteten Hochzeitsbitter einen Spruch hersagen, aus Flüchtlingsbetreuer genannt hatten. Willi dem die Einladung hervorging. Altem Menke hatte dazu geschwiegen - aus gu• Brauch nach bekam er dafür fünfzig Pfen• tem Grund. Marlene war eine Frau, die nig und einen Korn. Es waren viele Häu• sehr lebensnah wirkte, die für jede Situati• ser, in die Willi Menke zu gehen hatte, on das rechte Maß zu haben schien. Ja, das und sehr häufig richtete man sich nach Marjellchen gefiel ihm sehr! Und wenn er „Elche am Ibenhorster Forst" malte der 1854 in Gumbinnen geborene Richard Friese. dem alten Brauch. Aber die Schnäpse zu ihr gekommen war und ihr die jeweili• Dieses Motiv ist als Blatt Oktober in dem beliebten Kalender „Ostpreußen und seine Maler" für das Jahr 1991 zu finden. Der von Professor Herbert Wilhelmi einst ins Leben stimmten Willi Menke nicht heiterer, im ge Zusage hatte bringen können, hatte er gerufene Kalender ist aus vielen ostpreußischen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Gegenteil, er geriet in recht melancholi• angesichts ihrer aufrichtigen Freude je• Noch bis zum 30. September kann dieser im Dr. Wolf gang Schwarze Verlag erschienene sche Stimmung. desmal das Gefühl gehabt, daß sich die Begleiter durch das Jahr zum Vorzugspreis von DM 28,50 incl. MWST und Versandko• Seit vier Jahren war er Witwer, und es Sache gelohnt habe. Aus ihren warmblik- sten direkt bei der Landsmannschaft Ostpreußen, Abt Kultur, Parkallee 84/86, 2000 hatte seit langem nichts gegeben, daß sei• kenden blauen Augen strahlte soviel Hamburg 13, bestellt werden. ne Vereinsamung so stark heraufbeschwor Herzlichkeit, daß ihm in ihrer Gegenwart wie die Ausführung seines heutigen manchmal ähnlich zumute war, wie frü• Sein Brummschädel verriet, daß er im heit seiner Sinne. Sollte er etwa... Marlene Ehrenamtes. Besonders unbehaglich war her, als Jüngling, beim Anblick seiner er• Vollrausch hierher gelangt sein mußte und Grünberg beendete seine Ungewißheit ihm der Gedanke, an dieser Hochzeit teü- sten Liebe. es dann vermutlich nicht mehr weiter ge• schnell. „Du hast mich gebeten, deine Frau nehmen zu müssen; denn er hatte niemand, All diese Gedanken spukten in Willi gangen war. „Ist mir peinlich, Marlene!" zu werden, Willi! Und dazu gehört ja der ihn zu diesem Fest begleiten würde. Menkes Kopf herum, während er als sagte er beschämt. schließlich auch eine Hochzeit, nicht wahr? Es gab im Dorf zwar eine Frau, für die er Hochzeitsbitter durch das Dorf zog. Nach „Was ist dir peinlich, Willi?" forschte - Oder war das nur so im Rausch hinge• viel empfand, aber sie wirkte sehr städtisch, und nach schon mehr zu Fuß als auf dem Marlene Grünberg ein wenig belustigt. sagt?" deshalb traute er sich nicht recht, seine Fahrrad. Sein Zustand war allmählich so, „Na, daß ich hierher gekommen bin und „Ich hab dir also wirklich einen Heirats• Gefühle zu zeigen. Es handelte sich um daß sein Bewußtsein zeitweilig aussetzte. dir solche Umstände gemacht habe!" antrag gemacht?" - Marlene nickte. Marlene Grünberg, eine Kapitänswitwe, Und in einem klaren Moment stellte er „Du kamst schließlich aus triftigem „Junge, Junge, bin ich froh, daß das end• die sich am Ende des Dorfes ein hübsches fest, daß er sich in der Nähe des Hauses Grund, Wüli!" erklärte Marlene. lich raus ist! Was meinst du, wie lange ich kleines Haus hatte errichten lassen. Zu den von Marlene Grünberg befand, wo er ab• „Habe ich dich etwa auch zur Hochzeit dich schon fragen wollte, ob du meine Frau Schützen- und Erntefesten hatte Willi schon solut keinen Auftrag zu erfüllen hatte. Das gebeten?" werden möchtest, aber - ich traute mich mit Marlene getanzt und mit ihr auch zu- war dann aber auch der letzte Lichtblick, „Ja, man könnte es so nennen." ehrlich gestanden nicht!" Er war aufge• an den er sich Stunden später erinnerte. „O, Kinners, Kinners, Marlene: Du stan• standen und um den Tisch herumgekom• Sein Bewußtsein setzte erst wieder gegen dest gar nicht auf der Liste! Aber macht men. Aufrecht stand er da und schaute sie zwölf Uhr Nacht ein, und zwar auf der nichts, ich bring den beiden schon bei, daß an. Astern Couch von Marlene Grünberg. Gedämpf• ich dich eingeladen habe. Ich künde dich WüU Menke war ein stattlicher Mann. Astern - aufgewölbt tes Licht erhellte den Raum, und anhei• einfach als meine Begleitung an. Da haben Marlene wurde richtig jungmädchenhaft zu Himmeln melnde Musik klang von irgendwo her. In die gewiß nichts gegen." zumute. Er griff nach ihrer Hand. „Wenn tausendfacher Bläue, einem Sessel neben der Stehlampe saß „Du meinst als verspäteter Flüchtlings• ich schon gefragt habe, ob du meine Frau in Sonnenuntergänge. Marlene und strickte. betreuer ist das dein gutes Recht mit einer werden willst, Maarjellchen (er betonte das Symmetrie des Schweigens. Willi Menke glaubte zunächst, er träu• alten ostpreußischen Marjell zu erschei• A hierbei falsch und zu sehr), brauche ich Frostfeuer, lilafarben, me. Dann aber merkte er doch, daß alles nen? - Aber keine Sorge, WüU, du hast jetzt ja nur noch um die Antwort zu bit• wohinter schon Wirklichkeit war. Er richtete sich auf und mich nicht zur Hochzeit Meyer-Struck• ten." der Winter wartet. sah Marlene mit fragendem Blick an. mann gebeten, sondern...!" Karl Seemann „Ich will gern deine Frau werden, Willi! Sie lächelte. „Na, wieder fit, Wüli?" frag• „Sondern?" Nun wurde Willi Menke et• Eigentlich habe ich schon darauf gewartet, te sie dann. was eigentümlich zumute, trotz aller Klar- daß du mich danach fragst, aber..." - „Aber was?" „Na, ich dachte immer, du glaubst, ich Heinrich Steimmig taugte nichts für deinen Hof!" Mühevolle Erntezeit „Ach, Marlene! Und ich glaubte immer, it großen Erwartungen begannen mit der zweizinkigen Gabel verloren sich kannte man im gesamten ostdeutschen Raum du wärst zu fein dafür, dich für echtes einst schon früh die Vorbereitungen manche Ähren und Halmbüschel. Diese raffte als Saisonarbeiter. Landleben zu entscheiden!" M .zur Einbringung der Ernte. Vorher die Hungerharke auf, die von einem Pferd Nach Einbringung aller Feldfrüchte gab es „Wenn du wüßtest, wie gern ich dies wurden noch die Ladeflächen der langen gezogen wurde. dann das richtige Erntefest. Mit Musik und Alleinsein für sinnvolle Arbeit und Ge• Leiterwagen mit ihren Holzsprossen, den Den größten Spaß aber hatten bei der Ern• der Erntekrone zog das ganze Gutsvolk über meinsamkeit eintausche!" Seitenwänden, vom Stellmacher gerichtet, te die Dorfjungens. Da durfte sich dann je- den Hof, meist vor das Gutshaus. Die Ernte• Willi Menke sagte nun nichts mehr. Er vom Schmied die Radnaben geschmiert. weüs einer auf das Sattelpferd setzen und krone war geflochten aus Weizen-Gerste- nahm sie einfach in die kraftvollen Arme von Hocke zu Hocke weiterfahren. Das be- Der Anschnitt war immer das Privileg des Roggen-Ähren, Getreide, das man gerade im und gab ihr einen deftigen Kuß. Dabei ladene Fuder, so wurde ein voller Leiterwa• jeweiligen Erntejahr angebaut hatte. Diese gleichen Hofmannes - so jedenfalls bei uns krachte es plötzlich auf seinem Rücken. gen genannt, wurde mit einem langen Wies- auf Gut Augken, Kreis Wehlau. Mit der Sen• schönen dekorierten Gebinde aus zusam• baum quer über der ganzen Ladung festge• Eine Naht des schon alten Fracks war ge• se wurde längs des Getreideschlags die Bahn mengeflochtenen Halmen, mit farbigen Bän• zurrt. platzt. Willi Menke bekam zunächst einen gehauen, frei gemacht für den Trecker, die dern geschmückt, wurden in Kranzform Schreck, wie immer, wenn ihm etwas an Zugmaschine, die den Binder hinter sich zog. In der Scheune erwarteten zum Abladen gewunden und in mehreren Bügeln als Kro• seiner Kleidung kaputt ging; denn der Beim ersten Anschnitt des Getreides, so war mindestens vier bis fünf Leute den Wagen, ne gesteckt. Als Zierde wurde diese dann es alter Brauch, kam der Gutsherr, wenn er der von zwei Leuten, dem Knecht una ei• meist in der Diele aufgehängt und erinnerte Umgang mit Nadel und Faden war etwas, nicht schon selbst auf dem Feld arbeitete, oft nem zweiten Mann, abgeladen wurde. Die Jahr für Jahr an vorangegangene Erntefeste. das er besonders haßte. Davon hatte er auch mit seinen Gästen auf die Stoppeln. Mit Garben wurden ins Scheunenfach gereicht Der Gutsherr aber bedankte sich nun für alle schon einmal zu Marlene Grünberg ge• Sträußen aus Ähren und farbigen Bändern und von dort dann verteilt. geleistete Arbeit, Fahnen wurden ge• sprochen. Sie lachte deshalb und tröstete Schon bald nach der Getreideernte begann schwungen, die Musik spielte und hin ging wurde jeder einzelne „gebunden". Dazu ge• ihn gleich. „Mach dir nichts draus, Wüli!" die Kartoffel- und Rübenernte, somit mußte es dann zum Speicher und in die Wagenre• hörte em Spruch, der aufgesagt wurde, ein sagte sie. „Erstens brauchst du jetzt einen eine zügige Getreideernte gewährleistet sein. mise zu Kaffee und Kuchen, zu Würstchen Gedicht. Gedankt wurde dann für alle mit neuen Frack, und zweitens nähe ich dir einem Obulus. Ganze Schnitterkolonnen kamen über die und Schweinebraten mit Bier, klarem Kar• Grenzen, wurden gerne gesehen und waren toffelschnaps, mit Tanz bis zum frühen nun ja deinen alten!" Das gemähte Getreide wurde gebunden dankbare Arbeitskräfte. Diese Hilfskräfte Morgen. Nach diesen Worten ging ein sichtbares und in langen Hockenreihen aufgestellt. Das Leuchten über Willi Menkes Gesicht. All war meist Frauenarbeit. Die im Schwad ge• jener Kleinigkeiten, die einem Mann den mähten Ähren wurden armvoll zusammen• Der Himmel spannt sich heiter noch darüber, Alltag so vergällen können, sah er sich gerafft und gleichzeitig mit einigen dieser Ernte Doch früher hockt die Nacht an seinem Rand. Halme gebündelt und zu Garben gebunden. jetzt schon entledigt. Und das tat unge• VON mein wohl. Zum Einfahren benötigte man für jeden Am Abend fröstelt man. Es wärmt ein Feuer. HANS BAHRS „Wann heiraten wir, Marlene?" wollte Wagen, der aufs Feld kam, je zwei Lader Die Sonnenkraft reicht nicht mehr aus. oder Packerinnen, die auf dem Leiterwagen Noch gehn die Winde milde, nur zuweilen Geborgen liegt die Ernte in der Scheuer. Willi Menke nun noch wissen. standen und die jeweiligen Garben sachge• Mischt sich ein herber Zug schon drein. Behaglichkeit schenkt nun das Haus. „Wenn du willst schon morgen!" ant• Da mag der Bauer hurtig sich beeilen mäß oben stapelten und verteilten. Gefahren Da magst du still dein Leben auch bedenken, wortete sie. Und hol des Jahres Ernte ein. sowie geackert wurde jeweils vierspännig. Wie es vom Lenz zum Herbst sich schwingt. „Da bin ich also zum Hochzeitsbitter ge• Die Einbringung der Ernte mußte zügig vor• Der Sommer geht jetzt lautlos fast vorüber Denn jede Zeit wollt dir das Beste schenken, worden, wie er bessser nicht verstanden angehen. Zu jedem Wagen gehörten auch Und läßt den Herbst hinein ins Land. Das immer noch dein Sein durchdringt. werden kann!" meinte er nun und schüt• noch zwei Auf lader. Beim Aufladen per Hand telte über sich selbst den Kopf. 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 9 £>a$ Dfiprmlicnbfnii Kultur

Immanuel Kant zu Ehren «.Für das Werkchen einen Verleger" Aus Ostpreußens Bücherwelt ach dem Tod von Vor 175 Jahren erschien erstmals der Roman „Die Elixiere des Teufels" von E. T. A. Hoffmann haben sich nicht nur die bekannten Biographen, sondern auch Gelehrte n den Elixieren des Teufels liegt das Furcht• Elixiere des Teufels, aus den nachgelassenen Ml barste und Entsetzlichste, das der Geist er• und Freunde mit dem Königsberger Weisen Papieren des Paters Medardus, eines Capuzi- beschäftigt, um das Vergängliche unvergeß• i denken kann. Wie schwach ist dagegen The ners." Und weiter berichtet Hoffmann über den Monk von Lewis, der dasselbe Thema behan• lich werden zu lassen. Der. Wilhelm Lomber Inhalt des Buches: „Es ist darin auf nichts ge• veröffentlichte „Immanuel Kants letzte Le• delt. In Göttingen soll ein Student durch diesen ringeres abgesehen, als in dem krausen, wun• Roman toll geworden sein", schrieb Heinrich bensjahre", Arthur Warda die aktenmäßige derbaren Leben eines Mannes, über den schon Darstellung „Immanuel Kants letzte Ehrung" Heine einst aus Berlin. - Vor 175 Jahren nun bei seiner Geburt die himmlischen und dämo• erschien eben dieser Roman erstmals, bei mit einer Abbildung der Anzeige des Todes nischen Mächte walteten, jene geheimnisvol• Kants und der von den Entrepreneurs der Duncker und Humblot in Berlin. Der Autor, len Verknüpfungen des menschlichen Geistes kein Geringerer als E. T. A. Hoffmann, seines Totenfeier zu ihren Schreiben benutzten mit all' den höheren Prinzipien, die in der gan• Siegels. Der Privatlehrer der Medizin und Zeichens Jurist, Komponist und - Dichter, hat• zen Natur verborgen und nur dann und wann te den ersten Teil der „Elixiere" in nur wenigen Prosektor am anatomischen Theater zu Kö• hervorblitzen, welchen Blitz wir dann Zufall nigsberg/Pr., Dr. Wilhelm Gottlieb Kelch, Wochen heruntergeschrieben; die Suche nach nennen, recht klar und deutlich zu zeigen..." einem Verlag allerdings dauerte sehr viel lan• bringt einen Beitrag zu Galls Hirn- und Zum Schluß schließlich beschwört er Kunz Schädellehre „Über den Schädel Kants", 1804 ger. Und als er denn endlich einen gefunden geradezu, indem er fordert: „Der Roman: Die hatte, erhielt er für das Manuskript 25 (Neudruck, Königsberg/Pr., 1924). Elixiere des Teufels, muß für mich ein Leben• Walter Kuhrke Defaßt sich mit dem Haus Friedrichsd or - das lag etwa ein Drittel über selixier werden!" seinem monatlichen Einkommen als Kammer- in der Prinzessinstraße 3/3a erst hundert Nun, man weiß heute, daß es lange währte, oerichtsrat. Dieser erste Band dann erschien Jahre nach Kants Tod. Als er mit seiner Ar• bis Hoffmann seinen Roman an den Mann, kurz vor der Michaelismesse (29. September), beit 1914 beginnt, ist das Wohnhaus Kants oder besser an einen Verleger bringen konnte. die Veröffentlichung des dem Verleger ver- eCet** &*r ttcüti! nicht mehr vorhanden. Infolge seiner Tätig• Noch im Juni 1814 schrieb er an seinen Freund sprochenenen zweiten Bandes verzögerte sich keit beim Königsberger Hocnbauamt ist es E. T. A. Hoffmann: Der Dichter sitzt krank Julius Eduard Hitzig in Berlin, ob dieser ihm jedoch. Er kam erst im Mai 1816 heraus, ob• Walter Kuhrke möglich, das abgerissene Ge• auf seinem Bett und schreibt (Zeichnung aus nicht „bei Ihrer Verbindung mit so vielen wohl Hoffmann früher schon betont hatte, den bäude nach alten Unterlagen m Zeichnun• einem Brief an seinen Verleger Kunz) Buchhändlern in B... für das Werkchen einen zweiten Teil in fünf Wochen liefern zu können, gen für die Nachwelt nachzugestalten und Verleger verschaffen" könne, er sei mit „jedem zu erhalten, in: „Kants Wohnhaus" (2. Auf• „da er nur aus dem Konzept ins Reine zu schenbuch im Fischer Verlag, Frankfurt/Main, Honorar zufrieden". „Sie können wohl den• lage, Königsberg/Pr., 1924). Dargebracht sind bringen" sei. erschienen, 534 Seiten, DM 19,80), „am 9. Fe• ken", so Hoffmann sichtlich verzweifelt, „daß in zeichnerischer Wiederherstellung der Es war geradezu eine Notlage gewesen, die bruar 1812 hatte Hoffmann das Bamberger Ka• bis aufbessere Zeiten mich die litteraria durch• Grundriß vom Erdgeschoß, Ober- sowie den Königsberger E. T. A. Hoffmann dazu ver- puzinerkloster besucht und war von dem Zau• helfen müssen..." Dachgeschoß, und auch ein Querschnitt zeigt anlaßte, die „Elixiere des Teufels" niederzu• ber der Atmosphäre aus Entsagung, Behagen Und seltsam - die Literatur ist es schließlich, dieses einfache Haus. Rudolf K. Becker schreiben. Ende Februar 1814 hatte er nach ei• und Todesverliebtheit, die er dort antraf, hin• die Hoffmann, der sich stets als Komponist nem Streit mit Joseph Seconda, dem Leiter ei• gerissen. Diese Szene muß ihm vor Augen ge• („Undine") sah und vornehmlich auf diesem ner Operntruppe, für die Hoffmann als Musik• standen haben, als ihm wenige Tage nach Se- Gebiet seinen Ehrgeiz entwickelte, berühmt, ja direktor engagiert war, seine Position als Diri• condas Kündigung, am 4. März 1814, die Idee geradezu populär macht. Die Leser verschlin• gent verloren. Dazu erkrankte er Anfang März zu 'Die Elixiere des Teufels' kommt..." gen seine Romane und Erzählungen; er schreibt auch noch schwer. Seine Stimmung schien auf Hoffmann steckt nocht mittendrin in der für Zeitschriften und Almanache, für Taschen• dem Nullpunkt angelangt zu sein, da wander• Niederschrift seines Romans, als er am 24. März kalender und sogenannte Frauentaschenbücher. ten seine Gedanken zurück in eine Zeit, die 1814 seinem Bamberger Verleger Kunz von Rüdiger Safranski: „Redakteure können ihre geprägt war von seiner unglücklichen Liebe zu seinen Plänen berichtet: „Eben vor einiger Zeit eigene Karriere betreiben, indem sie Hoff mann Julia Marc. habe ich, wie Kanne, gelobt, 40 Tage und Nächte für einen Beitrag gewinnen. Wenn ihr Stuhl „Auf dem Höhepunkt des damaligen Liebes• bei meinem Liebchen zu bleiben, und Oneiros wackelt, wird Hoff mann ihr Notnagel... die unglücks", so erzählt Rüdiger Safranski in sei• der Traumgott hat mir einen Roman inspiriert, Schnelligkeit, mit der Hoffmann seine Erzäh• nem Buch „E. T. A. Hoffmann - Das Leben der in lichten Farben hervorbricht, indem Tom I. lungen aufs Papier wirft, ist atemberaubend. eines skeptischen Phantasten" (auch als Ta- beinahe vollendet. - Das Büchlein heißt: Die Zwischen 1815 und 1822 sind es jährlich meh• rere hundert Durckseiten..." - „Klein Zaches", „Prinzessin Brambilla", „Die Serapions-Brüder", „Lebensansichten des Katers Murr", „Meister Von der leichten Muse eingefangenHöh" sind nur einig e Titel der auch heute noch Anmerkungen zum 50. Todestag von Walter Kollo aus Neidenburg gern gelesenen Texte des Königsbergers. Selbst auf dem Totenbett noch diktiert er im April rei nicht unwesentliche Dinge ver• genten, Pianisten, Musiklehrer und Kirchen• 1822 die Erzählung „Des Vetters Eckfenster". — binden mich mit Walter Kollo. Er ist musiker. Über Stettin, wo er als 2. Kapell• Am 25. Juni stirbt Hoffmann gegen 11 Uhr D Ostpreuße - wie ich; er ist in Neiden• meister tätig war, kam er nach Berlin. vormittags. burg geboren - wie ich; selbst die Grünflie- Daß er sich von der leichten Muse einfan• Mit dem Königsberger Ernst Theodor Wil• ßerstraße, in der unsere elterlichen Anwesen gen ließ, daran war wohl die Großstadt• helm Hoffmann, der sich aus Verehrung für standen, ist uns gemeinsam. Diese drei atmosphäre schuld. Umgang mit Otto Reut- Mozart Amadeus nannte, starb ein Dichter, der Merkmale verpflichten mich förmlich ein paar ter, Ciaire Waldoff und Max Pollenberg immer wieder die Literaturwissenschaft be• Kants Wohnhaus: Nach alten Unterlagen ehrende Worte zum Menschen Walter Kollo machten ihn zum Schöpfer vieler - noch heute schäftigt hat. Rüdiger Safranski untersuchte die rekonstruiert und zu seiner Musik zu sagen. Nicht der beliebter - Operetten, Singspiele und Schla• Besonderheit im Werk des Schriftstellers und ger. Mit Linke prägt er das Musikleben Fachmann soll hier zu Wort Kommen, son• stellt fest: „Dem Geist seiner und unserer Zeit Berlins. Es gibt keinen Ersatz, und aus der dern der Liebhaber der Melodien von Kollo. entgegen vermeidet er beides: die Sprache der Musikgeschichte Berlins ist Kollo nicht weg• Kulturnotizen Man sagt, die Berliner kommen entweder Herzensergießung und die Sprache der Welt• zudenken. aus Ostpreußen oder aus Schlesien. Bei Kol• verbesserung. Zwischen Innenwelt und Au• lo findet sich diese Aussage bestätigt. Es ist Schon zu Lebzeiten war er berühmt. Groß ßenwelt, gegen die Zumutungen der Intimität Bernt Notke, dem pommerschen Bild- und Al• nicht allgemein bekannt, daß der Wahlberli• und klein pfiff und sang seine Melodien. tarschnitzer im Ostseeraum, ist ein Diavortrag und gegen die Zumutungen der Politik be• von Fritz Arndt gewidmet. Haus des Deutschen ner Ostpreuße ist und unseren Stamm wür• Seine Operetten und Lieder wurden zur wahrt Literatur bei Hoffmann die Dimension Volksmusik. Die Texte seiner volkstümlichen Ostens Düsseldorf, Freitag, 5. Oktober, 18 Uhr. dig vertreten hat. des Gesellschafts-Spiels - denkwürdig für uns Ein Abend der ostdeutschen Mundarten findet Lieder sind unbestritten das Resultat guter Walter Kollo wurde am 28. Januar 1878 heute, die wir Literatur gerne als Therapie, als unter der Leitung von Arnold Kühl im Düssel• Man könnte auch Kurz unter dem Namen Kollodziersky geboren. Beobachtungsgabe Botschaft oder als Bekenntnis verstehen und dorfer Haus des Deutschen Ostens statt. Walter soll mal einen „anständigen Beruf" sagen: dem Volk auf's Maul geschaut. Um vielleicht mißverstehen Silke Osman Donnerstag, 11. Oktober, 19 Uhr. erlernen. Doch wirkten seine musikalischen berühmte Leute ranken sich viele Anekdo• Begabungen als junger Mensch auf seinen ten, so auch um Kollo. Den Text: „Immer an kritischen Vater so überzeugend, daß dem der Wand lang...", soll er einem Beschwips• Studium in Sondershausen/Thüringen nichts ten abgekauft naben. Viele seiner zahllosen mehr im Wege stand. Weiter studierte Kollo Operetten und Singspiele werden heute noch Eintritt in öffentliches Konzertleben in Königsberg/Pr. Er hatte mit Abschluß im in- und Ausland aufgeführt. Um nur ei- Erinnerung an den Komponisten Herbert Brust und an sein Werk seiner Ausbildung das Rüstzeug zum Diri• nige beispielhaftjzu nennen, da sind: „Wie einst im Mai", „Drei alte Schachteln", „Ma- Anlaß des 75. Geburtstages von Brust über rietta", „Die Frau ohne Kuß". Später kamen: n diesem Jahr sind 65 Jahre vergangen, da den Komponisten etwas zu bringen. Leider „Lieber reich- aber glücklich", Mädel ahoi", Königsberder „Bundg füeinr Konzerneue Tonkunstt veranstaltete" 192,5 auinf kam ein entsprechender Sendebeitrag nicht „Achtung Welle 505^, „Der alte Derfflinger". Idem Kompositionen von Herbert Brust im zustande, aber es wurde wieder ab und zu Eine Liebeserklärung an Ostpreußen fin• Mittelpunkt des Interesses standen. Für den Musik von Brust gebracht. Schließlich lebte den wir in einem Lied aus dem Derfflinger: Tonschöpfer des Ostpreußenliedes „Land der er in Bremerhaven, im Einzugsbereich des „Heimat du Inbegriff der Liebe..." Die Berli• dunklen Wälder" war der Musikabend im Senders Bremen. ner haben Walter Kollo viel zu verdanken. eigentlichen Sinne der erste Eintritt in das Sie richteten sich an seinen Melodien auf öffentliche Konzertleben. Brust war damals Die Bratschenmusik für Viola und Klavier und überstanden mit seiner Musik den Nie• 25 Jahre alt. Aufgeführt von dem jungen besteht aus den Sätzen Andante, Rezitativ dergang ihrer Stadt. Stellvertretend sei hier Komponisten wurden die „Vier Klavierstük- und Basso ostinato. Die zeitgenössische nur die „Berliner Nationalhymne" genannt: ke op. 1", die „Sechs Gänge op. 3", eine moderne Komposition fängt im Andante mit „Solang noch unter Linden..." und in der „Musik für Violine und Klavier op. 4", und einer feinsinnigen Tonfolge an, die zum Wiederholung ausgehend: „Berlin bleibt doch die „Bratschenmusik op. 8". Alle gespielten Träumen einlädt. Der Rezitativ genannte Berlin!" Stücke fanden Anklang beim Publikum und zweite Satz beginnt mit einem Viola-Solo, Vor einem halben Jahrhundert, am 30. bei Fachleuten. Herbert Brust wurde von der das stützende Klavier setzt nach einigen September 1940, starb Walter Kollo 62jährig musikalischen Öffentlichkeit wahrgenommen Takten ein. Dieser Satz erzeugt eine nach• - viel zu früh; er hätte uns bestimmt noch und anerkannt. Dieser Erfolge regte seine denklich elegische Stimmung. Das Basso viele schöne Lieder gegeben. Kollo liegt im Schaffensfreude ungemein an. Der Königs• ostinato (Wiederholung der gleichen Ton• Osten Berlins begraben. Er und seine musi• berger Ostmarken-Kundfunk und der Diri• folge im Baß) klingt recht bewegt, der Viola- kalischen Werke gehören ganz Berlin, gehö• gent Hermann Scherchen begannen sich für Teil ist technisch sehr anspruchsvoll, das ren ganz Deutschland, gehören allen musi• ihn zu interessieren. Klavier ist nicht nur Begleitinstrument, son• kalischen Menschen auf der ganzen Welt. Von diesem musikalischen Anfang von dern es hat, wie auch schon vorher, seinen Seine Tradition, durch fröhliche Musik den Herbert Brust besitze ich noch einen Mit• eigenen Part. Dieser letzte Satz klingt mit Menschen den Alltag zu verschönern, wird schnitt der Bratschenmusik op. 8 von Radio einigen hübschen absteigenden Akkorden weitergeführt von Sohn Willi und Enkel Rene. Bremen 1976. Ich hatte 1975 an Radio Bre• und einem kurzen festlich wirkenden Ab• Walter Kollo: Der Komponist am Klavier Horst Mrotzek men geschrieben, und dabei gebeten, aus schluß aus. Gerhard Staff Foto Archiv Geschichte £05 SflpmiScnbtait 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 10

sein. Bartenstein blieb lange Zeit Grenzposten für das Deutschtum, denn die Kolonisation Lange Zeit Grenzposten für das Deutschtum der östlicher gelegenen Gebiet erfolgte erst sehr viel später. Vor fast 660 Jahren erhielt die spätere ostpreußische Kreisstadt Bartenstein die Gründungsurkunde Mit der Stadtgründung zugleich war si• cherlich mit dem Bau der Pfarrkirche begon• nen worden, wenn sich auch ihre Vollen• dung und Erweiterung um die angebauten beiden Kapellen lange Jahre hingezogen haben mag. 1362 wird aber bereits eine zweite Kirche, die St. Georgskapelle, erwähnt, was auch auf eine gute Entwicklung der Stadt schließen läßt. In alten Chroniken ist noch von weiteren Kirchen die Rede, so von der Heiligengeist• oder Hospitalkirche, der Katharmenkirche und der „Kapelle des heiligen Kreuzes aufm Berge", von denen ebenso wie von der St. Georgskapelle keine Spur mehr vorhanden ist. Dagegen ist die Johanniskirche als Zeuge jener fernen Zeit, da innige Frömmigkeit und Gottverbundenheit den Menschen selbst• verständlich war, erhalten geblieben. Diese Kirche ist möglicherweise sogar die älteste und hat vielleicht schon der ersten Siedlung in unmittelbarer Nähe der Burg gedient. Aus dem ersten Jahrhundert der Stadtge• schichte wissen wir, daß das Hospital, wie

Sonnabend/Sonntag, 29./30. September: Haupt• kreistreffen Bartenstein im Hotel Weserschlöß• chen in der Patenstadt Nienburg/Weser

wir es in Erinnerung haben und das erst in unsern Tagen anderen Zwecken zugeführt wurde, schon bestand. In einer Stiftungsur• kunde von 1377 wird es erwähnt, ist aber, worauf verschiedene Anzeichen hindeuten, sicherlich älter. Auch eine Schule war da• mals schon vorhanden. Foto Archiv Der Markt in Bartenstein: Hinter den Häusern die aus der Ordenszeit stammende Stadtkirche Die Finanzlage der Stadt scheint bis zum Ende des 14. Jahrhunderts gut gewesen zu enn wir von der „Heimat Bartenstein" Chronist Peter von Dusberg, während sonst aber die Gründungsurkunde vom 17. Februar sein, denn sie konnte, ursprünglich mit sprechen, dann denken wir zu aller• verläßliche Nachrichten nicht vorliegen. 1332, von dem Hochmeister Lutter von Grundbesitz nicht eben reich ausgestattet, Werst an die Stadt, die diesen Namen Hiernach ist die erste Siedlung um die Burg Braunschweig vollzogen. Mit der Verleihung an den Erwerb von Land gehen. 1361 und durch die Jahrhunderte trug und für uns angelegt worden, während sich die spätere des kulmischen Rechts war die Erhebung 1371 kaufte sie Grundstücke in Nohnen, 1395 immer tragen wird - mögen die Polen sie Stadt doch auf der dem Burgberge gegen• der Stadt vollzogen. Sie scheint sich in den in Mekienen und in Aßmanns. Insgesamt gegenwärtig auch anders nennen. Eine überliegenden Seite der Alle entwickelte, nächsten Jahrzehnten gedeihlich entwickelt vermochte die Stadt in wenigen Jahrzehnten Landschaft gleichen Namens hat es nie ge• wobei Sicherheitsgründe und bessere Platz• zu haben, bestimmte doch beispielsweise 1356 einen Grundbesitz von 38 Hufen zu erwer• geben, und der Kreis, dessen größte und verhältnisse mitgesprochen haben mögen. der durch seinen Heldentod nach der Ru- ben, das sind rund 739 Hektar. Außerdem bedeutsamste Stadt mit dem Sitz des Landrats Etwa um die gleiche Zeit entstanden auch dauer Schlacht heute noch in unserm Ge• hatte sie einen Waldbesitz von über 300 Hufen Bartenstein war, hieß bis in die neueste Zeit manche Dörfer um Bartenstein, so Wehr• dächtnis forlebende Henning Schindekopf, und konnte somit als wohlhabend gelten. hinein Friedland und war nicht ohne Wi• wüten 1325, Albrechtsdorf 1335, Mekienen damals Komtur von Balga, daß ein Kaufhaus Die Stadt verdankte diesen Aufschwung derstreben vieler seiner Bewohner in Bar• und Losgehnen 1338, Ardappen 1340, Aß- mit zwanzig Heischbänken gebaute werden zweifellos ihrer günstigen Verkehrslage; Ost- tenstein umbenannt worden. manns 1345, Kissitten 1342, Tromitten 1346. solle. Auch erhielt die Stadt wohl ihr erstes West- und Nord-Süd-Verbindungen kreuz• Im Jahre 1932 wurde ihre Sechshundert• Friedland hatte schon 1312 Stadtrechte be- Rathaus. ten sich hier, so daß sicherlich rege Handels• jahrfeier festlich begangen, doch reichten ihre kommmen, während Schippenbeü 1351 Stadt Unter dem Komtur Schindekopf wurde die beziehungen nach allen Seiten hin, nicht nur Anfänge einige Jahre weiter zurück als 1332, wurde. „geweitete", also vergrößerte Stadt, woran nach dem Westen und Norden, sondern auch die Burg Bartenstein war fast ein Jahrhun• Aus den ersten Jahren der Siedlung Bar• der heute noch geläufige Straßenname Wei• nach Litauen hin, bestanden. Die geschäftli• dert älter. Ihre Gründung durch den Deut• tenstein, die wohl verkehrsgünstig lag und tung erinnert, mit einer Mauer befestigt, doch chen Verbindungen ihrer Kaufleute reichten schen Ritterorden erfolgte in Auswirkung so eine gute Vorbedingung für die Entwick• ist das frühestens 1353 geschehen. Unmit• nicht nur ins Errrüand und nach Königsberg, des Sieges, der 1240 den Besitz Baigas sicherte. lung vom Marktplatz zur Stadt bot, wissen telbarer Anlaß zu dieser wehrhaften Anlage sondern bis Elbing und anscheindend in War der Orden bei seinen Kriegszügen bis wir nichts. Auf unsere Zeit überkommen ist mag das Vordringen der Litauer gewesen stärkerem Maße nach Danzig. dahin vorwiegend den Wasserläufen gefolgt, zuerst der Weichsel und Nogat, dann der Küste des Frischen Haffs, so unternahm er Der erste urkundlich belegte Straßenname ist die „Lunenburgische Gasse", die zum Leunenburger Tor führte jetzt zum ersten Male einen weiten Vorstoß ins Binnenland. Mit einigen anderen Burgen Auch das Handwerk hat sich wohl früh• des Ordenslandes verheerten, litt vor allem die Burg Bartenstein zerstört worden, und wie Kreuzburg, Rößel und Heüsberg ent• zeitig entwickelt, wenn auch darüber wenig die Umgebung sehr, was sich auf das Wirt• zwar offenbar von Stadt und Adel gemein• stand damals auch Bartenstein, die beiden überliefert ist. Die Fleischer und Bäcker hat• schaftsleben der Stadt naturgemäß ungün• sam. Es mutet uns fast wie ein Geschehen letzteren in Flußschlingen der Alle gelegen te ihre Bänke im Rathaus, die Schuhmacher stig auswirkte. Die deutschen Dörfer Bar• aus neuester Zeit an, daß damals Männer und daher bei der Kriegstechnik jener Zeiten dagegen stellten ihre Erzeugnisse auf dem telsdorf, Borken, Kraftshagen, Spittehnen und dem Orden den Absagebrief sandten, die leicht zu verteidigen. Markt aus (der Herbstjahrmarkt als festste• Gallingen sowie die preußischen Dörfer Po- kurz vorher sich noch als treue Anhänger Im Jahre 1260 brach ein Aufstand der hende Einrichtung wird zuerst 1420 erwähnt); warschen, Mekienen, Liesken, Ardappen, ausgegeben hatten. Der Bund vollzog den Preußen aus. Während einige Burgen wohl Wollenweber, Schneider und Kürschner sind Losgehnen, Perkau, Loschheim und andere formellen Anschluß an Polen, die Städte bald fielen, hielt Bartenstein einer vierjähri• weitere Gewerke, die früh nachweisbar sind. hatten besonders großen Schaden. hießen diesen Schritt gut und huldigten dem gen Belagerung stand. Die Besatzung wurde Der Rat der Stadt bestand aus dem Bürger• Die mittelalterliche Stadt hatte wohl, so• polnischen König. auch dann nicht vom Feinde, sondern vom meister, seinem „Kumpan", also einem weit dies aus den Registern zu entnehmen Die Begeisterung für den Bund erkaltete Hunger bezwungen, doch war es ihr möglich, zweiten Bürgermeister, einem Stadtkämme• ist, etwa 1400 Einwohner in den Zeiten, von aber rasch, als der erhoffte Lohn ausblieb; sich nach Elbing und Königsberg durchzu• rer und den Ratsherren, deren Zahl denen hier die Rede ist. Der erste urkundlich die Empörer merkten gar bald, daß die här• schlagen. Die Preußen besetzten die verlas• schwankte, aber nie sieben überstieg. belegte Straßenname ist die „Lunenburgi• tere Steuern und Lasten zu tragen hatten, als sene Burg und töteten den einzigen, wegen Neben dem Stadtgericht, das von angese• sche Gasse", die wohl vom Markt, damals sie vom Orden jemals gefordert worden Entkräftung und Blindheit zurückgebliebe• henen Bürgern, also Laien, nicht aber von Ring genannt, nach dem Leunenburger Tor waren. Und als der Orden kriegerische Er• nen Ordensbruder. gelehrten Juristen versehen wurde, bestand führte, so daß man sie mit der späteren Ra- folge hatte, unterwarfen sich ihm schon 1455 Bis 1274 hatte der Orden das Land zurück• etwa um 1400 bereits ein Landgericht. Die stenburger Straße gleichsetzen darf. Weitere einzelne Städte wieder, u. a. Königsberg, gewonnen, doch wurde die solange erhalten Landgerichte der damaligen Zeit waren zu• Gassen waren die Schmiedegasse, die Rößel, Alienstein, dagegen Bartenstein mit gebliebene Burg etwa um diese Zeit bei einem ständig für die freiwillige und Zivügerichts- Kirchgasse, die Badergasse und die vom Friedland und Schippenbeil freilich noch Einfall der Sudauer zerstört, nach deren barkeit, dagegen offenbar nicht für die Königsberger Tor zum Markt führende Ha• nicht. Erst 1460 kam es zu einer Aussöhnung Abzug aber fester wieder aufgebaut. Strafgerichtsbarkeit der kölmischen Grund• bergasse. An der Nordostseite des heutigen mit dem Orden, doch gab es noch keinen Wohl kam es in den nächsten Jahrzehnten besitzer. Das Landgericht war die erste Marktes war die Schuhgasse. Der Nordteü wirklichen Frieden, weil nun die Or• noch zu Aufständen, doch wurde von 1295 nichtstädtische Behörde, die in Bartenstein des Marktes hieß Roßmarkt, die spätere denstruppen Stadt und Umgebung be• an der innere Frieden Preußens nicht mehr ihren Sitz hatte. Es wurde von Landsberg Zeughausstraße Stolpergasse, die Pum• drängten und ausbeuteten. So hatte der Abfall gestört. Das große Kulturwerk des Ordens, dorthin verlegt, was auf eine wachsende penstraße Wassergasse. vom Orden der Stadt und ihren Bürgern nur die Germanisierung und Christianisierung Bedeutung der Stadt schließen läßt. Einen Rückschlag erlitt die Stadt in Ver• Not und Elend gebracht, die jahrelang an• des Landes, konnte nun in Angriff genom• Der Entwicklung der Stadt kam es zugute, folg der Wirren, die zur Bildung des Preußi• hielten, bis nach dem zweiten Thorner Frieden men und ungehindert durchgeführt werden. daß sie sich von ihrer Gründung an bis etwa schen Bundes von 1440 und dem Kriege des 1466 eine allmähliche Besserung eintrat. Den• Im Zuge der Kolonisationsbewegung im 1414 ungetrübten Friedens erfreuen durfte. Bundes und Polens gegen den Orden führ• noch standen viele Hofstätten lange leer und ersten Drittel des 14. Jahrhunderts entstand Die Kriege des Ordens mit Polen und Litau• ten. Wohl hat die Stadt sich noch längere die Bürger hatten, wie es einmal in einem neben anderen Ordensgründungen die Stadt en berührten sie nicht unmittelbar, also auch Zeit dem Orden gegenüber loyal verhalten, Schreiben heißt, „kaum das Brot zu essen". Bartenstein. nicht die sich aus der Niederlage des Ordens doch konnte sie sich dem Willen des Bundes Willi Piehl Die erste Stadtanlage dürft 1326 unter bei Tannenberg 1410 ergebenden Ereignisse. auf die Dauer nicht widersetzen. Im Zusam• Aus „Heimat Bartenstein - Ein Buch der Erinne• Dietrich von Altenburg, Komtur zu Balga, In den Kämpfen des Jahres 1414, als polni- menhang mit diesen Auseinandersetzungen, rung und Mahnung". Zusammengestellt von Willi erfolgt sein. So berichtet wenigstens der sehe und litauische Scharen weite Gebiete wahrscheinlich 1454 im Februar, ist denn auch Piehl, 1956 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 11 £05 £f!prtußnnb(a!t Landeskunde

ndem ich mit der Eisenbahn zum ersten Mal die Alle überquerte, streckte die ju• I gendlich wirkende Allensteinerin neben Das Hohe Tor als Wahrzeichen erhalten mir impulsiveifrig die Hand aus, um mich auf die ältesten Bauwerke ihrer Heimatstadt Türme und Tore prägen schon von weitem das Bild der Stadt Allenstein im Ermland / Von Paul Brock aufmerksam zu machen: „...der Turm ganz links, das ist die Jacobikirche; der spitze Turm Schulzenamt innehatte. Um die Siedler daneben die evangelische Stadtkirche, aber brauchte er sich keine Sorgen zu machen, sie die ist erst 1877 gebaut. Rechts davon sehen kamen in Scharen, und die Entwicklung der Sie die ehemalige Burg des Ermländischen Stadt und des umliegenden Landes nahm Domkapitels, in der Copemicus einige Jahre einen gedeihlichen Fortgang. als Landprobst lebte... Mit dem Fortschreiten der Bautätigkeit, „Und da - im Vordergrund... das scheint dem Zustrom neuer Bewohner und dem eine Mühle zu sein?" Anstieg einer gewissen Wohlhabenheit er• „Ja - die Sperksche Mühle!" Die Mühle gab sich auch die Notwendigkeit, für die interessierte mich damals am meisten. Alle ausreichende Sicherheit gegen den Einbruch Mühlen der Welt interessierten mich, denn äußerer Feinde zu sorgen. Rings um die Stadt im Umkreis einer solchen Wassermühle hat• wurde eine feste Mauer gebaut mit drei To• te ich meine Kindheit zugebracht; erst als ich ren: Das Hohe Tor, das Mühlentor und das einmal in Holland gewesen war, lernte ich Niedertor. Nach dem späteren Abbruch der die Faszination der Windmühlenflügel ken• Mauer ist das Hohe Tor der Stadt als Wahr• nen. zeichen bis zuletzt erhalten geblieben; es steht Alle ostpreußischen Russe sind schön, und heute noch als ein Inbegriff des Erhaltungs• jeder hat seine Eigenart; die Alle zeichnet willens deutschen Geistes und deutscher sich durch ihre Länge aus. Die Landschaft Kraft, durch die Jahrhunderte genährt und im Quellgebiet soll bezaubernd gewesen sein. gefestigt, das Erworbene und aas Gebaute Ich habe sie nie kennengelernt. Um etwas von der Schönheit in diesen Beitrag hinein• Sonnabend/Sonntag, 29./30. September: Hei• spielen zu lassen, möchte ich mich der kur• mattreffen Allenstein-Stadt im Hans-Sachs-Haus zen Schilderung von O. W. Bachor bedienen. in der Patenstadt Gelsenkirchen „...Lahna, das ist das Kirchdorf oben in den Allebergen. Der Weg von hier führt aus eigenem Willen niemals untergehen zu aufwärts, den Hunderten von Rinnsalen lassen. entgegen, die gemeinsam die Allequelle Über die Entstehung des Schlosses sind ausmachen, der altpreußischen Alana. Durch keine Urkunden vorhanden, seine Gründung ein liebliches Tal mit Mischwaldbestand muß aber wohl nach Aussagen verschiede• ner Chronisten im Jahre 1348 erfolgt sein. In schlängelt sich das zum Bächlein heran• Allenstein: Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks der Handfeste der Stadt vom 31. Oktober wachsende Wässerlein, vorbeiziehend an den Foto Bundesbildstelle 1353 heißt es wörtlich: „Außerdem wollen Wasserpfählen der ehemaligen ordenszeitli• wir die Plätze, in denen unser Schloß da• chen Walkmühle bei Lahna. Das Wasserrad Während man aus neuer Zeit von sump• Seen- und Sumpfring, der bis in die unmit• selbst mit seinen Vorwerken und der Mühle betrieb hier früher eine Tuchwalke, in der fig-feuchtem Wiesenland spricht, heißt es in telbare Nähe der Alle reichte. liegt..., uns auf ewige Zeit zum freien Besitz das fertige ,Zeug' gewalkt wurde. Bald treibt einer alten Chronik, die von der Gründung So konnte die Herrschaft mit vollem Recht vorbehalten." das Rutschen die Mahlmühle zu Orlau, dem der Stadt Allenstein berichtet: „...das Alle• der neuen Siedlung den Namen Allenstein Das Allensteiner Schloß ist also in jener bekannten Ort mit guten Öfen für die Zie- knie war zur Anlage eines festen Platzes geben. Am Tage vor Allerheiligen, am 31. Zeit entstanden, als die Burgen Soldau, gel- und Dachpfannenbrennerei. vorzüglich geeignet. Äußer der Alle und ihren Oktober im Jahre des Herrn 1353, gab das Heüsberg und Rößel, zuerst als Holzbauten Mit starker Strömung eilt die Alle dahin sumpfigen Ufern bot die Gegend gen Süden gesamte Domkapitel zu Frauenburg der Stadt errichtet, im Steinbau ausgeführt wurden. und durchfließt mehrere Seen, auch deren und Westen noch weiteren Schutz. Ein Allenstein die Handfeste oder Gründungs• Nach der Einführung neuer Waffen sah größten, den Lansker See. Bald fließt sie durch Sumpf- und Seengürtel erschwerte jede urkunde." sich das Domkapitel veranlaßt, eine neuerli• sumpfig-feuchtes Wiesenland, bald durch• feindliche Annäherung, denn in geringer Zum Lokator - das war der Mann, der für che und durchgreifendere Umgestaltung der bricht sie den Riegel der Anhöhen, und das Entfernung lagen der Lang- und der Pfeif• die Besiedlung und den Aufbau einer Stadt Verteidigungsanlagen anzuordnen, sowohl Blätterdach der Bäume spiegelt sich in ihrem fersee; in emiger Entfernung zogen sich der Sorge zu tragen hatte -, zum Lokator also was die Staatbefestigung als auch die des klaren Wasser, einsam und still ist es um sie, Okull-, der Mottek-, der Kort-, der Choinka- wurde Johannes von Leysen bestimmt, der Schlosses betraf. Der Nordflügel der Burg ein Paradies für die Vogelwelt..." und der Plocidubasee hin; es war dies ein vorher in dem Dorf Layß bei Mehlsack das wurde aufgestockt und erhielt sein zweites Wehr- und Speichergeschoß, gleichzeitig er• höhte man auch den Südflügel und richtete dort weitere Wohnräume ein; noch während der Arbeiten beschloß das Kapitel, diesen „Ein Flüstern und Raunen ist zu vernehmen" Burgflügel um drei weitere Speichergeschosse In der Herderstadt Mohrungen lebt der Geist der alten deutschen Adelsgeschlechter weiter zu erhönen, damit der Landesvogt sechzig Last Getreide für den Notfall unterzubrin• m 21. Januar 1945 fand in der alten felder und Wiesen zu schaffen, für Dörfer Jahr später zu sterben unter dem seelischen gen vermochte. Kirche in Mohrungen der letzte Got• und Städte, für Menschen und Vieh. Druck und der erlittenen Demütigung. Bei der Erhöhung des Hauptturms gab man A tesdienst statt. Das wissen wir von Und weil sie am Scherlingsee eine Burg Inbegriffen sind die Vertreter der alten dabei den quadratischen Grundriß auf; der Superintendent Schmadtke. Was danach ge• vorfanden, vor etwa einem halben Jahrhun• Adelsgeschlechter, die im Kreisgebiet ansäs• erhöhte Turm wurde kreisförmig vollendet, schah, können wir von einem Dutzend Fotos dert von Ordensrittern erbaut, ließen die sig waren und sein Landschaftsbüd wie sei• um eine bessere Anordnung der Schieß• ablesen, die die Stadt nach der Zerstörung Mohrunger sich im Schutz der Feste nieder, ne Geschichte gestalteten, wie die Dohnas, scharten zu erhalten. Im oberen Geschoß des zeigen. Sie bewirken in uns noch heute Be• und so ist auch Saalfeld entstanden, von die Finckensteins und die Gröbens. An die Turms richtete man eine Wächterwohnung stürzung und Trauer. Da steht ein einzelnes denen erbaut, die aus der Gegend von Saal• Grafen Dohna erinnert in Mohrungen, wie mit Feuerstelle ein; die letztere Anordnung Haus, aber der Putz ist abgefallen, und in feld am oberen Lauf der Saale in der Nähe bereits erwähnt, das reizende Schlößchen, in des Turms kam später Copernicus zugute, weitem Umkreis liegen Ziegelsteine verstreut. des Thüringer Waldes gekommen waren. dem zuletzt das Landratsamt untergebracht vermochte er doch von hier aus in größerer Die Straße, an der es stand, ist nicht zu iden• Saalfeld und Mohrungen waren in jünge• war, vor allem aber Reichertswalde mit Park Bequemlichkeit seine astronomischen Beob• tifizieren, weil die Umgebung nur Triimmer rer Zeit die beiden Städte in einem weitgezo• und Schloß. Beide Bauwerke, das kleine, achtungen auszuführen. zeigt. Vom Bahnhof sieht man nur noch die genen Kreis, für den Mohrungen die Ver• zierlich-heiter wirkende in Mohrungen wie Im Verlauf solcher Um- und Ausbauten Grundmauern mit leeren Fenster- und Tür• waltungsbehörde stellte. Als dritte Stadtge• das repräsentative Gutshaus, vom gleichen wurde auch die Annenkapelle verlegt und höhlen. Ein ähnliches Bild bietet das einst so meinde gesellte sich Liebstadt dazu, eine Baumeister geschaffen. Aber auch sie neh• am Ostgiebel des Südflügels errichtet. Am reizvolle Dohnasche Schlößchen; der Turm Gründung des Ordensritters Heinrich von men auf dem Blatt der Geschichte eine Son• 21. September 1580 wurde sie durch Fürstbi• gleicht einem abgebrochenen Zahn im Mun• Liebenzell. derstellung ein, weil ihr Aktionsradius, geistig schof Kromer an der neuen Stelle geweiht. de eines Greises. Das Rathaus ist wieder her• Um das Jahr 1330 wurde in Mohrungen und wirtschaftlich, weit über Mohrungen und Die letzten Verbesserungsarbeiten und In• gerichtet, mit den beiden Kanonen davor, mit dem Bau der herrlichen Kirche begon• seine Landschaft hinausreicht. Hans Ulmer standsetzungen nahmen 1758 ihr Ende. doch rings-um ist alles niedergebrannt; statt nen. Der wuchtige Turm neben dem Kir• chenschiff an der Nordostecke erhielt seine endgültige Höhe und letzte Gestaltung erst Sonnabend/Sonntag, 29./30. September Haupt• in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. kreistreffen Mohrungen in Gießen Während die niedrigen Seitenschiffe gegen Ende des 16. Jahrhunderts Zellengewolbe erhielten, war das hohe Mittelschiff ois zum des Gewesenen hat man eine unschöne, Ende des 19. Jahrhunderts flach überdeckt. langgestreckte Mietskaserne hingestellt. Der aus der Zeit des Dreißigjährigen Krie• Nur der mächtige Bau der Kirche ist äu• ges stammende zwölf Meter hone Altar ßerlich unverändert erhalten geblieben; so wurde angeblich von dem Nürnberger Mei• kann sie noch Jahrhunderte überdauern. Eine ster Geliert geschnitzt, zweigeschossig und katholische Gemeinde, von weit her zusam• von den Schutzheiligen der Kirche, Petrus mengeströmt, betet in den ehrwürdigen und Paulus, getragen. Mauern zu Gott. . Das zweigeschossige gotische Rathaus auf Die Siedlerfamilien, die etwa im dritten dem Markt war als Backsteinbau in der Dezennium des 14. Jahrhunderts aus Mittel• zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geschaf• deutschland nach Ostpreußen kamen, fen. brachten das Bild ihrer Heimat ebenfalls so Das alles sind hingeworfene Skizzen, Zah• lebendig und unzerstörbar mit, wie wir das, len, Fragmente einer Geschichte, doch wer was uns einst gehörte, im Herzen tragen. Es Gehör dafür hat, kann aus den Zeilen ein war das Bild einer Mittelgebirgslandschaft Flüstern und Raunen vernehmen von Men• mit bewaldeten Höhen und grünen, frucht• schen, die dem allen Leben einhauchten. Nicht baren Tälern, festen stolzen Burgen mit ho• die Großen, die Uberragenden meine ich jetzt, hen Zinnen. . . wie etwa Heinrich Reuß von Plauen, der Wie seltsam und beinahe heimisch mag es 1467 zum Hochmeisterstatthalter mit Sitz in ihnen zumute gewesen sein, als sie am Lnde Mohrungen gewählt und 1469 Hochmeister eines mühsamen Trecks zwischen Passarge wurde, dann m Petrikau nur unter dem Druck und Geserichsee eine ähnliche Landschart der Umstände dem polnischen König den vorfanden: Berg und Tal und Wald. Vieles Lehnseid geleistet hat, um nach Mohrungen Mohrungen: Kreisstadt zwischen Röthlo- und Narien-See davon wurde gerodet, um Raum für Korn• zurückzukehren und in seinen Mauern ein Foto Archiv Glückwünsche £>05 Oftprrußrnüfati 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 12

Lemke, Helene, geb. Baumgart, aus Mehlauken, Kreis Labiau, und Braunsberg, Poststraße 19, Hörfunk und Fernsehen jetzt Friedlandstraße 63,2440 Oldenburg, am 6. Oktober Sonntag, 30. September, 8.15 ^ WDR Kiwitt, Helene, geb. Griede, aus Korschen, Kö• 1- Alte und Neue Heimat. Blickrich• nigsberg-Goldschmiede, Auerallee 17, jetzt tung Oder und Neiße: Vertriebene in Rheinallee 46, 5300 Bonn 2, am 16. September Krieger, Walter, aus Randensee, Kreis Angerburg, Mitteldeutschland. zum 99. Geburtstag Jandt, Reinhold, aus Tannsee, Kreis Gumbinnen, jetzt Am Schlaghecken 11,4330 Mülheim/Ruhr, Sonntag, 30. September, 12.47 Uhr, Sebrowski, Marie, geb. Brozio, aus Grabnick, Kreis jetzt Eminghausen 88, 5632 Wermelskirchen 2, am 2. Oktober ZDF: DDR auf dem Weg (zum letz• Lyck, jetzt Klever Straße 50,4224 Hünxe, am 2. am 4. Oktober Lingk, Werner, aus Bischofstein, Kreis Rößel, jetzt Oktober Tasch, Anton, aus Passenheim, Kreis Orteisburg, ten Mal). Holtenser Weg 39, 3257 Springe 5, OT Lüder• jetzt Donarstraße 58,5000 Köln-Königsforst, am Sonntag, 30. September, 21.45 \Srxx N3- sen, am 5. Oktober 3. Oktober Fernsehen: Geschichte der DDR. zum 97. Geburtstag Markowski, Anna, geb. Lych, aus Lyck, Kaiser- Koritzki, Johanna, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, 3 Folge: Die Ära Ulbricht, 1953-1972. Welskop, Lina, aus Paterschobensee, Kreis Or- Wilhelm-Straße 87, jetzt Geschwister-Scholl- jetzt Rosenstraße 2,2382 Kropp, am 4. Oktober telsburg, jetzt Böttnerstraße 14,3500 Kassel, am Straße 17,7710 Donaueschingen, am 3. Oktober Montag, 1. Oktober, 19 Uhr, Bayern II: Leibfritz, Rudolf, aus Burgkampen, Kreis Eben• 1. Oktober Pfeffer, Erna, geb. Udehardt, aus Lyck, jetzt Wi- Begegnung mit Schlesien. rode, jetzt Frankenstraße 10, 7103 Schwaigern, dukindstraße 5, 4792 Bad Lippspringe, am 1. Montag, 1. Oktober, 19.20 Uhr, Bayern am 2. Oktober zum 95. Geburtstag Oktober II: Das Ost-West-Tagebuch. Losereit, Emma, geb. Schelwokat, aus Bersbrü- Arndt, Frieda, geb. Baltruschat, aus Gumbinnen, Schulz, Gerhard, aus Heilsberg, jetzt Illiesweg 3, 2. den, Kreis Ebenrode, jetzt Schulweg 21, 3031 Dienstag, Oktober, 20.15 Uhr, ARD: Mackensenstraße 13, jetzt Maria-Jucharz-Stra- 2000 Hamburg, am 21. September Grethem, am 3. Oktober Ansprache des Bundespräsidenten. ße 5, 5270 Gummersbach, am 3. Oktober Straschewski, Adolf, aus Reichenau, Kreis Oste• Matzies, Marie, geb. Druba, aus Lyck, jetzt Ost• Dienstag, 2. Oktober, 23 Uhr, ARD: Der rode, jetzt Turmstraße 38, 4870 Oeynhausen/ höfenstraße 9, 5750 Menden 1, am 2. Oktober Weg zu einem neuen Deutschland. zum 94. Geburtstag Lohe, am 1. Oktober Ridzewski, Ida, geb. Dziengel, aus Rostken, Kreis Dokumentation. Regge, Dr. med. Arno, aus Gumbinnen, Kir- Teschke, Erna, geb. Fukas, aus Liebemühl, Kreis chenstraße 6, jetzt Bodenstedtstraße 5, 6200 Lyck, jetzt Hauptstraße 4,6505 Nierstein, am 3. Dienstag, 2. Oktober, 23.45 Uhr, ARD: Oktober Osterode, jetzt Hoher Platz 1, DDR-6600 Greiz/ Wiesbaden, am 2. Oktober Thüringen, am 2. Oktober Deutschland um Mitternacht. Soppa, Fritz, aus Lyck, Sentkerstraße 1, jetzt 2055 Ruck, Elisabeth, geb. Neumann, aus Gr. Nuhr, Mittwoch, 3. Oktober - Tag der Deut• Kreis Wehlau, jetzt Friedrich-Ludwig-Jahn- Tyburski, Erna, verw. Loesch, geb. Mehl, aus VVohltorf, Billgrund 6, am 1. Oktober schen Einheit: Straße 11, 3203 Sarstedt, am 30. September Marienfelde, Kreis Osterode, jetzt An der Kreuzkirche 10,4690 Herne, am 30. September Schwede, Meta, geb. Fischer, aus Kreis Elchnie• 8.15 UHr, WDR 1: Alte und Neue Hei• zum 93. Geburtstag Wallat, Herta, aus Rotwalde, Kreis Lotzen, jetzt derune, jetzt Scnottener Straße 4,6312 Laubach mat. Deutschland - die Heimat in Broszio, Henriette, aus Lotzen, jetzt Köchlinstra- Hagenaustraße 233, 4300 Essen 1, am 5. Okto• 1, am 2. Oktober Einheit. ße 22, 8990 Lindau, am 5. Oktober ber 10.30 Uhr, N3-Fernsehen: Deutsch• Kallwies, Ida, geb. Sawatzki, aus Narwikau, Kreis Wegner, Paul, aus Kurrenberg (Matzgirren), Kreis zum 87. Geburtstag Ebenrode, jetzt An der Rennkoppel 1, 2100 Elchniederung, jetzt Wittekindstraße 20, 5800 landlied, ein nationales Potpourri Bendig, Herta, geb. Schwarz, aus Kuckerneese Hamburg 90, am 30. September Hagen 1, am 4. Oktober (Wh). (Kaukehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Al• Zywitza, Karl, aus Orteisburg, jetzt Franz-Wa- 10.35 Uhr, ARD: Deutsch-deutsche terswohnheim Jäger, 2807 Achim, am 5. Okto• zum 92. Geburtstag mich-Straße 13, 4050 Mönchengladbach 1, am Sportgeschichte 1950-1990. ber Andersen, Kurt-Georg Heinrich, aus Pogauen- 6. Oktober 11.20 Uhr, ARD: Aktuelle Berichte zum Bierhoff, Martha, geb. Korittowski, aus Langsee, Gr. Hohenrade, Landkreis Königsberg, jetzt Kreis Lyck, jetzt Am Kellerhofe 18,5800 Hagen Tage. Römerstraße 118, 5300 Bonn 1, am 2. Oktober 1, am 3. Oktober 13.45 Uhr, ZDF: Mit dem Zug von Zit• Fritz, Ida, geb. Gauda, aus Weidicken, Kreis Lot• zum 84. Geburtstag Biesalski, Auguste, geb. Simanek, aus Gutfeld, tau nach Rügen. zen, jetzt Küstriner Weg 7,2057 Reinbek, am 30. Dassewitz, Ruth von, geb. Krawulski, aus Nem- Kreis Neidenburg, jetzt L.-Meyn-Straße 7,2080 September mersdorf, Kreis Gumbinnen, jetzt Littenacker 15.50 Uhr, ARD: Großes Nachmittags• Pinneberg, am 24. September Leszinski, Auguste, aus Farienen, Kreis Ortels- 8, 8637 Ahorn, am 5. Oktober magazin zum Tag der Deutschen Eichhof, Marie, geb. Opschinski, aus Nareythen, burg, jetzt Uhlandstraße 17, 5620 Velbert, am Berg, Margarete, geb. Diester, aus Kühnbruch, Einheit. Kreis Orteisburg, jetzt Grenzweg 32,4690 Her• 30. September Kreis Wehlau, jetzt Rolandplatz 1, 5100 Aa• 19.30 Uhr, HR 1: Der Weg zur deut• ne 1, am 1. Oktober Naguscnewski, Marie, aus Orteisburg, jetzt Rich- chen, am 30. September schen Einheit. Dokumentation. Grabnitzki, Wilhelm, aus Dreimühlen, Kreis Lyck, tenberger Straße 8, DDR-2592 Damgarten, am Bilitza, Otto, aus Steinberg, Kreis Lyck, jetzt 20.15 Uhr, ARD: Großer Deutscher jetzt Theodor-Storm-Straße 4,2355 Wankendorf, Knoopsweg 6,2409 Scharbeutz, am 30. Septem• 3. Oktober Abend aus Berlin. am 30. September ber Hei Im ig, Otto, aus Angerburg, jetzt An den drei Kiebert, Hans, aus Schakendorf (Schakuhnen), 23 Uhr, ARD: Diskussionsrunde zum Eichen 27,5205 St. Augustin 1, am 30. Septem• Kreis Elchniederung, jetzt Rote Erde 10, 4994 Tag der Deutschen Einheit. Glückwünsche ber Holzhausen, am 3. Oktober Klein, Frieda, aus Gumbinnen, Hindenburgstra- Siemoneit, Fritz Arthur, Gewerbefachlehrer und Geburtstage unserer Landsleute (75,80, von da Krause, Frieda, geb. Ewert, aus Wehlau, Feldstra• ße 8, jetzt Jürgenstraße 13, 2200 Elmshorn, am ße 7, jetzt Rehnenkamp 12,4557 Fürstenau, am Malermeister i. R., aus Königsberg, Unterha• an jährlich) werden auch weiterhin veröffentlicht, 2. Oktober 1. Oktober berberg 83, jetzt Grandauer Straße 20, 8000 wenn uns die Angaben entweder durch dieKohlke , Gertrud, aus Bärenbruch, Kreis Ottels• Krüger, Wilhelm, aus Kreis Lyck, Hauptstraße München 50, am 1. Oktober Betroffenen, deren Familienangehörige oder burg, jetzt Wilschenbrucher Weg 98, 2120 Lü• 48, jetzt Ricarda-Huch-Straße 2, 4000 Düssel• Thiel, Eliese, geb. Samlowski, aus Balga und Freunde mitgeteilt werden und somit nicht neburg, am 4. Oktober dorf, am 5. Oktober Kahlholz, Kreis Heiligenbeil, jetzt Hartwigstra• gegen die Bestimmung des DatenschutzgesetzesKorzen , Emma, aus Willenberg, Kreis Orteisburg, Loleit, Gertrud, geb. Schurat, aus Alt Seckenburg, ße 8, Seniorenheim, Sta. 5, 2850 Bremerhaven, verstoßen wird. Glückwünsche können nicht jetzt Rethwiese 40,2080 Pinneberg, am 30. Sep• Kreis Elchniederung, jetzt Beethovenstraße 6, am 5. Oktober unaufgefordert veröffentlicht werden, da die tember DDR-7812 Lauchhamer West 2, am 4. Oktober Tieben, Erika, geb. Heinrich, aus Lyck, jetzt Redaktion nicht über eine entsprechende KarteiSchulz , Luise, geb. Tronschel, aus Hohenberge, Marohn, Reinhold, aus Absteinen, Kreis Ebenro• Westhoffstraße 8, 4600 Dortmund 1, am 4. (Massrimmen), Kreis Elchniederung, jetzt A.• verfügt. de, jetzt Chilliwack, B. C. Canada, am 5. Okto• Oktober Schweitzer-Straße 5, 7815 Kirchzarten, am 3. ber Dähring, Walter, aus Worienen, Kreis Preußisch Oktober Podehl, Ella, geb. Koch, Oberschullehrerin i. R., Eylau, jetzt Neustadt 39, 3100 Celle, am 10. aus Wehlau, Parkstraße, und Bürgersdorf, Kreis September Purwin, Auguste, aus Auglitten, Kreis Lyck, jetzt zum 86. Geburtstag Wehlau, jetzt Zwinglistraße 21, 2400 Lübeck, Hermann-Löns-Straße 9, 5609 Hückeswagen, Arndt, Siegfried, aus Heiligenbeil, jetzt Blumlä- am 1. Oktober 82. am 1. Oktober zum Geburtstag ger Kirchweg, Haus Kursana, 3100 Celle, am 3. Riedel, Gerd, aus Lyck, jetzt Meisen weg 12,3410 Wallat, Robert, aus Grenzwald, jetzt Zum Kniep- Adamy, Meta, geb. Pösze, aus Seckenburg, Kreis Oktober Northeim, am 2. Oktober busch 3, Geilenkirchen, am 24. September Elchniederung, jetzt Wildenberg 11, 7591 See• Annuß, Emma, aus Gr. Dankheim, Kreis Ottels• Schaade, Ewald, aus Kleinwalde (Klein Ob- Weichert, Charlotte, geb. Siheer, aus Kukerneese, bach, am 6. Oktober burg, jetzt Schwerinstraße 32,4000 Düsseldorf, scherningken), Kreis Elchniederung, jetzt Ma• jetzt Kirhihenstraße 49, 2200 Elmshorn, am 26. Alexander, Auguste, geb. Cub, aus Schnippen, am 4. Oktober rienburger Straße 68, 4992 Espelkamp, am 2. September Kreis Lyck, jetzt August-Bebel-Straße 16, 4370 Bothur, Erich, aus Breslau, Heckenrosenweg 21, Oktober Wien, Marta, früher Wartenburg, Kreis Allen• Kothen, am 5. Oktober jetzt 2440 Weißenhaus/Holstein, am 6. Okto• Schebgilla, Marta, geb. Domschat, aus Frische- stein, Passenheimer Straße 64, jetzt Norderring Aßmann, Georg, aus Weißenstein, Kreis Königs• ber nau, Kreis Wehlau, jetzt Am Nordpark 4, 5620 berg-Land, jetzt Klieverhagen 9, 3180 Wolfs• 2a, 2256 Garding, Kreis Nordfriesland, am 1. Kaminski, Emilie, geb. Morzarski, aus Seliggen, Oktober Velbert 1, am 30. September burg 1, am 30. September Kreis Lyck, jetzt Marienburger Platz 13, 5620 Schirr, Gertrud, aus Insterburg, Jordanstraße 4, Bemecker, Elisabeth, geb. Winkler, aus Königs• Velbert 1, am 1. Oktober jetzt Neustadt Rbge., Goethestraße 24, am 29. berg, jetzt Pappelweg 3,7600 Offenburg, am 30. zum 91. Geburtstag Kemries, Karl, aus Gorlau, Kreis Lyck, jetzt Juli• September September Reinhardt, Hedwig, verw. Kleist, geb. Heyland, usstraße 40,3300 Braunschweig, am 4. Oktober Seher, Erich, aus Hagelsberg, Kreis Gumbinnen, Dobrinski, Emma, aus Rauschken, Kreis Ortels- aus Lyck und Rogallen, Kreis Lyck, jetzt Haf• Kraft, Margarete, geb. Golding, aus Pelkenniken, jetzt DDR-2321 Lauterbach üb. Bergen, Rügen, burg, jetzt Leopoldstraße 16, 4290 Bocholt, am nerweg 4, 8069 Panzhausen, am 1. Oktober Kreis Wehlau, jetzt Artsdorfer Weg 12, 2351 am 2. Oktober Wasbek, am 6. Oktober 5. Oktober zum 90. Geburtstag Mertins, Otto, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt GaebeL Hildegard, geb. Giesa, aus Alt-Ilischken, Kreis Wehlau, jetzt Weinauer Straße 29A, Kuberka, Martha, geb. Strehl, aus Königswalde, Sen.-Zentr.-Haus 6, 5358 Bad Münstereifel, am zum 83. Geburtstag Murgtalwohnstift A-205, 7562 Gernsbach, am Kreis Lyck, jetzt Steinstraße 2,6701 Dannstadt- 6. Oktober Beyer, Marie, aus Orteisburg, jetzt Sachsenstraße 6. Oktober Schauernheim, am 2. Oktober Rudnik, Martha, geb. Czichy, aus Orteisburg, jetzt 83, 2900 Oldenburg, am 3. Oktober Lippke, Erich, aus Oberndorf, Kreis Gerdauen, Kaiser, Friedrich, aus Königsberg, jetzt Al- Habsburger Straße 11, 1000 Berlin 30, am 1. Braun, Margarete, geb. Pritzkat, aus Grünhausen jetzt Helsinkistraße 15, 5630 Solingen, am 1. penstraße 29, 8900 Augsburg, am 1. Oktober Oktober (Jodgallen), Kreis Elchniederung, jetzt Georg- Oktober Kumpfert, Frieda, aus Lyck, Morgenstraße, jetzt Schippel, Albert, aus Lyck, Soldauer Weg 9, jetzt Voigt-Straße 60,3550 Marburg 1, am 3. Oktober Neumann, Erna, geb. Lackner, aus Insterburg, Reinshagener Straße 56,5630 Remscheid, am 1, Ihpool 10, 2420 Eutin, am 1. Oktober Czymai, Otto, aus Gerwen, Kreis Gumbinnen, Tilsit und Kirschdorf, Kreis Heiligenbeil, jetzt Oktober jetzt Elsetalstraße 52, 5840 Schwerte 5, am 3. 6101 Lichtenberg/Odw., am 24. September Lehmann, Bruno, aus Löwenhagen, Kreis Kö• zum 85. Geburtstag Oktober Ward, Marie, geb. butzlaff, aus Lyck, jetzt Bahn• nigsberg-Land, jetzt Am Osttor 11, 4994 Preu• Baeck, Elisabeth, aus Langenweiler, Kreis Gum• Flink, Charlotte, geb. Pieplak, aus Passenheim, hofstraße 83a, 4620 Castrop-Rauxel, am 30. ßisch Oldendorf, am 2. Oktober binnen, jetzt Carl-Schurz-Straße 6,2800 Bremen, Kreis Orteisburg, jetzt Schulkoppel 21, 2409 September am 30. September Lykusa, Rosa, aus Allenstein, jetzt Markobrunner Pansdorf, am 4. Oktober Straße 10a, 1000 Berlin 33, am 2. Oktober Demant, Luise, geb. Dora, aus Waltershöhe, Kreis Goldack, Franz, aus Steintal, Kreis Lotzen, jetzt 89. Makowka, Hedwig, aus Altkirchen, Kreis Ortels- zum Geburtstag Lyck, jetzt Parkstraße 8,3181 Groß Twülpstedt, Röbsdorfer Weg, 2305 Heikendorf, am 5. Okto• Bojahr, Rudolf, aus Willkeim-Stombeck, Land• am 6. Oktober burg, jetzt Prälatenwinkel 13,3338 Schöningen, ber am 5. Oktober kreis Königsberg, jetzt Zu den Moorhöfen 28, Dziobaka, Emma, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- Grudzenski, Marie, aus Samplatten, Kreis Or- Maseiczick, Martha, geb. Borowy, aus Lyck, 2858 Schiffdorf, am 4. Oktober Straße 4, jetzt Feldstraße 37a, 4350 Reckling• telsburg, jetzt Poststraße 21, 2160 Stade, am 2. Czub, Marie, geb. Rosalowski, aus Glinken, Kreis hausen, am 1. Oktober Morgenstraße 17, jetzt Sand weg 64, 2200 Klein Oktober Nordende, am 1. Oktober Lyck, jetzt Laurentiusstraße 38, 5100 Aachen, Friedrich, Willy, aus Lindenort, Kreis Orteisburg, John, Irma, geb. Schwarz, aus Koddien, Kreis M ns Kathe eb am 2. Oktober jetzt Lange Straße 138,2850 Bremerhaven-Lehe, Wehlau, jetzt Behringstraße 40, W. 61, 2000 ^L ' ' 8 - Grasteit, aus Loye, Kreis Dammers, Frieda, aus Andersgrund, Kreis Eben• am 5. Oktober Elchniederung, jetzt Am Gang 26, 2740 Bre• Hamburg 50, am 2. Oktober mervörde, am 3. Oktober rode, jetzt Saarstraße 25,5173 Aldenhoven, am Gollub, Editha, geb. Klein, aus Trempen, Kreis Koschinski, Margarete, aus Lyck, Blücherstraße Napiowotzki, Ottilie, geb. Koriath, aus Gartenau, 4. Oktober Angerapp, jetzt Hauptstraße 15, 3015 Wen• 4, jetzt Erikastraße 3, 2380 Schleswig, am 4. Goike, Anna, geb. Petong, aus Klaussen, Kreis nigsen, am 21. September Kreis Neidenburg, jetzt Dachsweg 49,3100 Celle, Oktober 6 Lyck, jetzt Breslauer Straße 2a, 3040 Soltau, am am 10. Oktober John, Helene, geb. Emmerich, aus Königsberg/ Lepkojus, Erich, aus Altengilge (Schaugsten), Kreis 4. Oktober Pr., jetzt Kortenumstraße 7, 3100 Celle, am 17. Poschinski, Johanna, geb. Räder, aus Raineck, Elchniederung, jetzt 2251 joldelund, am 1. Kreis Ebenrode, jetzt Weinstraße 13,7057 Win- Krumm, Hedwig, aus Osterode,jetzt Kiefernstra• September Oktober ße 30, 5600 Wuppertal 2, am 30. September nenden-Haanweil, am 30. September Klingenberg, Hedwig, aus Kobulten, Kreis Or- Norgall, Eva, geb. Böhnke, aus Lyck, Hinden- Schwarz, Agate, geb. Schützler, aus Wehrwalde, telsburg, jetzt 2371 Nienborstel, am 30. Septem• Rosteck, Auguste, geb. Saborowski, aus Lyck, Kreis Angerapp, jetzt Pastor-Kittel-Straße 9,3100 ber burgstraße 9, jetzt Flünnertzdyck 220, 4150 Yorckplatz, jetzt Postgasse 6,0-7401 Wilchwitz, Celle, am 6. Oktober Krautschat, Hermann, aus Angerhöh, Kreis Krefeld, am 3. Oktober am 3. Oktober Gumbinnen, jetzt Hohenberger Straße 24,7218 Sadlowski, Minna, aus Schönhöhe, Kreis Ortels- S

Aus den Heimatkreisen Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben

Damen und Herren heraus, die vier Jahrzehnte die Gemeinschaft mit Leben erfüllt haben. „Ihnen Heimattreffen 1990 gilt in dieser Stunde tiefer Dank", so der Kreisver• treter. 28. /29./30. September, Wehlau: Ortstreffen Pregelswalde. Naturfreunde-Haus „Carl Schreck", 4972 Löhne 3 Fischhausen 29. September, Braunsberg: Ortstreffen Kreisvertreten Louis-Ferdinand Schwarz. Geschäfts• Wormditt. Stadthalle, Köln-Mülheim stelle: Gisela Hußfeld, Telefon (0 4101) 2 20 37 (di.-fr. 29./30. September, Allenstein-Stadt: Hei- 8 bis 12 Uhr), Postfach 17 05, 2080 Pinneberg matrreffen. Hans-Sachs-Haus, 4650 Gel• Fundsachen - Beim diesjährigen Heimatkreis• senkirchen treffen in Pinneberg wurde als Fundsache eine 29./30. September, Bartenstein: Hauptkreis• Damenwolljacke abgegeben, die in der Ge• treffen. Hotel Weserschlößchen, Nien• schäftsstelle unter obiger Anschrift zu erhalten burg/Weser ist. 29. /30. September, Mohrungen: Hauptkreis• t treffen. Gießen Gerdauen 30. September, Heydekrug: 34. Bezirkstref• Kreisvertreter Erwin Goerke, Telefon (0 61 72) 3 22 20, fen West. Steeler Stadtgarten, Am Stadt• Heuchelheimer Straße 104, 6380 Bad Homburg garten 1, Essen-Steele Nachwahl Kreisvertretung - Am 29. Mai ver• 30. September, Braunsberg: Ortstreffen Open. starb das hochverdiente Mitglied unserer Kreis• Stadthalle, Werl vertretung Lm. Klaus Lucktat. Nicht nur in der 5. /6./7. Oktober, Rößel: Treffen der Bi• Heimatfeierstunde, sondern auch in der Kreis• Marienwerder heute: Das Gerichtsgebäude im Süden der Stadt, an der Ausfahrtstraße nach Garnsee schofsburger. Weberhaus, Nieheim tagssitzung wurden seine überragenden Ver• 6. Oktober, Gumbinnen: Regionales Kreis• dienste gebührend gewürdigt. Danach galt es, Foto Still treffen. Landhaus Walter, Hindenburg- diese Lücke in unseren Reihen zu schließen. Zur Öffnung der Zwischenwand auf das Doppelte tenkreises, an der Spitze Landrat Martin Steffens straße 2, Hamburg Nachfolgerin im Kreisausschuß wurde die lang• hätte vergrößern lassen. Trotzdem waren es mit als auch die Landtagsabgeordneten der CDU, 6. Oktober, Treuburg: Kreistreffen. Wülfeler jährige Kirchspielvertreterin von Gerdauen, Ur• über 70 Besuchern mehr Gumbinner und Gäste zugleich auch der aus der Partnerstadt Penzlin- Brauerei-Gaststätten, Hannover sula Bayer, geb. Kampf gewählt. Als neue Kirch- aus den Nachbarkreisen als in den Vorjahren. Mecklenburg nachts angereiste Stadtdirektor von Änderung spielverfreterin des Kirchspiels Gerdauen wurde Otterndorf, Vockel. Nachdem Lm. Erich Paske Christel Knauer, geb. Kampf, eingeführt, die bisher 6. /7. Oktober, Angerapp: Norddeutsches Johannisbure alle begrüßt hatte und dabei unserer Freude ei• die Berlin-Vertretung unserer Kreisgemeinschaft ner Beteiligung von annähernd 1000 Landsleuten Regionaltreffen. Wentzien's Gasthof, Lü• inne hatte, die nach allgemeiner Auffassung aller Kreisvertreter Gerhard Wippich, Karteistelle: Waitz- neburger Heide, Trelde straße 1, 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roswitha - davon etwa 100 Teilnehmer aus der DDR - zum Kreistagsmitglieder angesichts der politischen Ausdruck brachte, ebenso Antonia Heck aus Texas 7. Oktober, Johannisbure: Hauptkreistreffen. Entwicklung künftig nicht mehr aktuell ist. Hier Thomsen, Hintere Straße 75/1, 7012 Fellbach Goldsaal der Westfalenhalle, Dortmund Haupttreffen - Es wird nochmal darauf hinge• willkommen hieß, erklangen für die verstorbe• hatte sich Christel Knauer in den letzten Jahren nen Mitglieder unserer Kreisvertretng Lm. Willy 7. Oktober, Orteisburg: Klein-Jerutter-Kir- sehr engagiert, was Kreisvertreter Erwin Goerke, wiesen, daß unser Haupttreffen in Dortmund chentag. Lobmachtersen wegen Umbauarbeiten im Goldsaal der Westfa- Erdmann, Liebenfelde, und Hans Pahnke, Ko• anläßlich der Überreichung der Dankesurkunde rehlen/Berlin die Töne einer kleinen Königsber• 13./14. Oktober, Rößel: Hauptkreistreffen. unserer Landsmannschaft in sehr anerkennenden lennalle auf Sonntag, 7. Oktober, verlegt worden Stadthalle, Neuß ist. Wir bitten, dies auch im Verwandten- und ger Domglocke, welche sich jetzt im Patenkreis Worten hervorhob. Die neue Zusammensetzung befindet. Die ersten Grußworte sprach die stell• 20. /21. Oktober, Braunsberg: Ortstreffen wird wiederum in der nächsten Ausgabe unseres Bekanntenkreis bekanntzugeben. Die Westfalen• Regiften. Bad Laer bei Osnabrück halle wird im Nahverkehr vom Hauptbahnhof vertretende Bürgermeisterin von Otterndorf Frau Heimatbriefes veröffentlicht. Brüning und sicherte zugleich die Obhut und 21. Oktober, Johannisburg: Regionaltreffen. Dortmund erreicht mit der Bundesbahn Richtung Pflege einer kleinen Eiche zu, welche von Lm. Haus des Sports, Hamburg Sauerland bis Haltestelle Westfalenhalle (eine Gumbinnen Station), von dort 7 Minuten Fußweg über Krautin gerade aus der Heimat mitgebracht wor• Bolmkerweg, oder ab Hauptbahnhof 5 Minuten den war. Dann wandte sich die Beauftragte für Kreisvertreter. Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, Telefon unsere Jugendarbeit Marita Paul-Jachens in (05 21) 4410 55, Winterberger Str. 14,4800 Bielefeld 14 Fußweg in Richtung Reinoldikirche über Bahn• Ebenrode (Stallupönen) hofstraße, Hansastraße bis Straßenbahnhaltestel• mahnenden Worten an alle Landsleute, die so Kreisvertreter Paul Heinacher, Telefon (0 4183) 22 74, Gumbinner Treffen in Hamburg 6. Oktober - dringend erforderliche Jugendarbeit weiterhin Letztmalig erinnern wir besonders unsere Gum• le Kampstraße, von dort mit der Straßenbahnlinie Lindenstraße 14, 2112 Jesteburg. Geschäftsstelle: Bri• 406 bis Westfalenhalle. Der Saal ist ab 9 Uhr ge• aktiv zu fördern. In den Grußworten des BdV- gitta Wolf, Telefon (0 40) 5 38 46 40, Kulenkamp 6,2000 binner Landsleute in Norddeutschland und auch Vorsitzenden Dr. Hörandel kamen die enormen Hamburg 63 in Mecklenburg an das bevorstehende Treffen in öffnet, die Feierstunde beginnt um 11 Uhr. Alle Landsleute, besonders auch aus Mitteldeutsch• Verdiente der Heimatvertriebenen zum Ausdruck, „Immer der Heimat verbunden!" - Unter die• Hamburg. Beginn am Sonnabend, 6. Oktober, um zugleich wurde die Charta zitiert, aber es folgten sem Motto wurde das diesjährige Hauptkreistref• 10 Uhr im Landhaus Walter, Hamburg- land, sind herzlich eingeladen. Im Rahmen des Treffens hält Landsmann Gerhard Bosk einen auch recht kritische Aussagen und Fragen über fen der Kreisgemeinschaft am 8. und 9. Septem• Winterhude (im Stadtpark), Hindenburgstraße 2 das künftige Verhältnis zu den Polen. Landrat ber in Winsen (Luhe) durchgeführt, das unter (U-Bahnhof Borgweg). Das Hauptthema des Lichtbildervortrag über seine vielen Reisen nach Masuren, insbesondere nach Johannisburg. Steffens erinnerte mit Beginn seiner Festrede an anderem auch im Zeichen des 40jährigen Beste• Treffens ist, wie auch oei anderen Veranstaltun• die vielen Aktivitäten der im Jahre 1952 begonne• hens der Schicksalsgemeinschaft stand. Die Ver• gen in diesem Jahr, die Entwicklung in Nordost• nen Patenschaft und versicherte, daß diese anstaltungen dazu Degannen bereits am Sonn• preußen und natürlich in und um Gumbinnen. Königsberg-Stadt uneingeschränkt im kulturellen Bereich weiter abend mit einer gemeinsamen Hafenrundfahrt in Verabreden Sie sich mit Freunden und Ver• Stadtvorsitzender Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: gefördert werden. Dabei soll der ethische Begriff Hamburg und einer anschließenden Teilnahme wandten und benachrichtigigen Sie auch die Ih• Annelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 5100 Aachen Heimat seinen Wert behalten. Der Landrat ging an einem Orgelkonzert in der St.-Michaelis-Kirche, nen bekannten Gumbinner in Mitteldeutschland, Burgschule Königsberg - Die Burgschulge• recht fundiert auf die Perspektiven des bald ver• wobei zur Überraschung der Teilnehmer auch vor allem im Mecklenburger Nachbargebiet, denn meinschaft Königsberg (Pr) veranstaltet vom 19. einigten Deutschland und die Chancen, welche die Melodie des Ostpreußenliedes erklang. Über es wird wieder interessant - wie immer bei unseren bis 21. Oktober wieder ihr traditionelles Schul• über die Charta zü unseren östlichen Nachbarn die im Anschluß daran in der Stadthalle in Winsen Treffen. treffen in Osnabrück. Das Treffen beginnt am gegeben seien, ein und stellte heraus, daß die durchgeführte Mitgliederversammlung ist bereits Unterlagen des Stadtbauamtes Gumbinnen - Freitag nachmittag im Park-Hotel Osnabrück, 4500 Geschichte immer einen langen Atem habe. in der 38. Folge berichtet worden. Eine Sonderheit Das Kreisarchiv Gumbinnen sucht Unterlagen der Osnabrück-Edinghausen (Am Heeger Holz). Alle im Jubiläumsprogramm am Sonnabend nachmit• Heimatarbeit - Kreisvertreter Temer dankte städtischem Bauverwaltung, speziell über den ehemaligen Burgschüler, Lehrer und deren An• tag war die Goldene Konfirmation einer Gruppe am Anfang seiner Ausführungen trotz einiger städtischen Tiefbau, wie zum Beispiel die Plan• gehörige sind herzlich eingeladen, hieran teilzu• ehemaliger Schülerinnen und Schüler vernehmbarer Zwischenrufe ausdrücklich für unterlagen der Wasserleitung und der Kanalisa• nehmen. Anmeldungen bitte an Klaus Falcke, der Geburtsjahrgänge 1925/26, die am 17. März diese so wertvollen Aussagen des Landrats, wel• tion. Auch Hinweise, wo solche Unterlagen in Buschstraße 130, 4005 Meerbusch 1, Telefon 0 21 1940 in der evangelischen Kirche zu Ebenrode che somit wiederum mit reichhaltigem Beifall anderen Archiven oder Instituten vorhanden sein 59/78 22. von Pfarrer Rugullis eingesegnet worden waren. könnten, wären wichtig. Mitteilungen erbeten an bedacht wurden. Terner, gerade von einer Son• Die Organisation dieser erstmalig im Bereich der Kreisarchiv Gumbinnen im Stadtarchiv Bielefeld, dertagung der LO in Bad Honnef zurückgekehrt, Kreisgemeinschaft durchgeführten Feier hatte der Rohrteichstraße 1, 4800 Bielefeld 1. Labiau gab den Rücktritt des langjährigen Sprechers Dr. Ebenroder Landsmann Erich Sklomeit übernom• Hennig bekannt und verwies sehr ernsthaft auf Gumbinner Treffen in Nürnberg am 1. Sep• Kreisvertreter Hans Terner, Geschäftsstelle: Hilde• die wahrend zehn Jahren für alle Ostpreußen in men; den Festgottesdienst in der Winsener „Sankt gard Knud, Tel. (04 81) 717 57, Naugarder Weg 6,2240 tember- Zur gewohnten Zeit wie seit fünf Jahren jeder Hinsicht erbrachten Leistungen. Es stelle Marien-Kirche" hielt Arnulf Werwath, ebenfalls fand das Heimattreffen in der Kulturzentrum- aus Ebenrode stammend. Der erste Tag des Hei• Bericht vom Kreistreffen - Erwartungsgemäß sich jetzt aber die Frage, welcher Weg in der Gaststätte, Pommernstraße 1, in Nümberg-Eibach Zukunft für uns bestimmend werde. Als Kreis• mattreffens wurde mit einem Heimatabend in statt. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Ich waren schon am Sonnabend sehr viele Landsleu• der Winsener Stadthalle abgeschlossen. te aus dem ganzen Bundesgebiet in Otterndorf vertreter machte er kurzgefaßt Angaben zum hab mich ergeben..." wurde das Treffen feierlich Stand unser kreisbezogenen Heimatarbeit, ver• Feierstunde - Nach der Kranzniederlegung am eröffnet und mit einem Totengedenken beschlos• eingetroffen. Etwa 180 von ihnen nahmen nach rechtzeitiger Anmeldung an der Kreisrundfahrt wies auf neuentdecktes wertvolles Kulturgut und Ehrenmal des Winsener Friedhofes am Sonntag sen. Nach der offiziellen Begrüßung ergriff kündigte an, daß seitens des ZDF ein Film über konnte der Kreisvertreter zum Beginn der Feier• Kreistagsvorsitzender Klementz das Wort zur mit drei Bussen teil, deren Ziel diesmal das deut• sche Schiffahrtsmuseum wurde. Nach eingehen• das Schicksal einer Familie mit sechs Geschwi• stunde über tausend Landsleute begrüßen, wobei gegenwärtigen Lage in unserer Landgemeinde• stern aus Labiau in Vorbereitung ist. Sichtbar ein besonderer Willkommensgruß den vielen arbeit und bat um Bereitschaft zur Mitgestaltung der Führung zeigten sich alle davon tief be• eindruckt. Recht dankbar wurde danach die auf ergriffen wurde von allen Landsleuten sein Er• Teilnehmern aus Mitteldeutschland galt, die erst• für die einzelnen Gemeinden. Dann sprach Kreis• lebnisbericht über den gerade erfolgten Besuch malig Gelegenheit hatten, an einem Heimattref• vertreter Goldbeck über die Entwicklung der Einladung der Verwaltung gegebene Kaffeetafel in Debstedt angenommen. Der kulturelle Abend im Heimatkreis, der Kurischen Nehrung - Kö• fen teilzunehmen. Die Festansprache während der Verbindungen zwischen dem heutigen russischen nigsberg und drei litauischen Städten aufge• Feierstunde hielt für den nicht zur Verfügung Stadt-Exekutivkomitee in Gusev (so heißt Gum• begann mit Darbietungen der so beliebten „Otterndorfer Büftelkinder". Die von Heide/ nommen. Dabei ging er auf die ersten persönli• stehenden bisherigen Sprecher der Landsmann• binnen russisch) und der Kreisgemeinschaft chen Kontakte zur Verwaltung von - wie schaft Ostpreußen, Dr. Ottfried Hennig, Kreis• Gumbinnen in ihrer Patenstadt Bielefeld. Darauf• Holstein angereisten Musikfreunde, bestehend aus 25 trachtentragenden jungen Leuten, konzertierten in Folge 37 beschrieben - ein. Terner beklagte, vertreter Paul Heinacher. Dieser ging dabei noch hin stellte sich unser Hauptredner, Herr Mayer, daß unsere Heimat jetzt insgesamt wie das einmal auf die Freiheitsbewegung in Osteuropa vor. Er schilderte seinen Lebenslauf als Rußland• und spielten unter der Leitung von Willi Martens bis Mitternacht zum Tanz auf. nördliche Ostpreußen doch auf jeden Besucher in den letzten 12 Monaten ein, wobei er ganz deutscher bis vor 15 Jahren, wonach er im Rahmen einen bedenklichen Eindruck mache, stellte besonders die dramatische Entwicklung in Mit• der Familienzusammenführung als Spätaussied• Totengedenken - Zur Kranzniederlegung, dennoch die erstaunlichen Ansätze heraus, wel• teldeutschland herausstellte. Er forderte die Zu• ler aus Gumbinnen in die Bundesrepublik welche diesmal am Ehrenmal der Stadtkirche che für eine Verständigung gegeben seien. Er hörer eindringlich auf, Verständnis für die der• Deutschland kam. Gespannt lauschten die An• durch den Kreisvertreter und Lm. Erich Paske habe seine Reise als erster Vertreter eines Kreises zeitigen Sorgen und Nöte der Landsleute aus den wesenden seinen Ausführungen, wie er mit sei• erfolgte, hatten sich schon in der Frühe zahlreiche im sowjetischen Teil zugleich als eine Mission im fünf mitteldeutschen Ländern aufzubringen und ner Familie alleine unter Russen als Deutscher in Landsleute versammelt. Terner gedachte der 7000 Sinne der Charta verstanden. Die Feierstunde war ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu Gumbinnen gelebt hatte. Seinen Höhepunkt er• Toten unseres Kreises, welche durch Kriegsein• umrahmt mit dem Lied „Ännchen von Tharau", geben. Ferner erinnerte er an die Diskussionen reichte das Treffen am Nachmittag mit der Vor• wirkung, sei es als gefallene Soldaten und Ver• dem Ostpreußenlied und der dritten Strophe des über die Entschließungen zur Oder-Neiße-Linie führung Hunderter von Farbdias aus der Stadt mißte, besonders aber in hohem Anteil als Zivi• Deutschlandliedes. Weitere Berichte über die im Bundestag und in der Volkskammer und for• Gumbinnen vom Juni 1990. Zu diesem nicht ein• listen jeden Alters während des Huchtweges und Treffen der einzelnen Kirchspiele sowie die kul• derte die Landsleute auf, die Arbeit der Kreisyer- fachen Unternehmen war unser Neu-Gumbinner der Nachkriegszeit verstorben waren. Ergriffen turellen Seiten in vielfältiger Weise sind in den tretung auch künftig zu unterstützen, da diese Landsmann im Auftrag der Kreisgemeinschaft vom eigenen Anblick so vieler verfallener Kirchen nächsten Folgen zu erwarten. nicht an Bedeutung verloren habe. Er erinnerte nach Gumbinnen cereist. Mit einer Liebeserklä• und verwildeter Friedhöfe im Heimatkreis, gab femer daran, daß der offizielle Besuch im Hei• rung an unsere Heimatstadt schloß er seinen er dennoch der Hoffnung Ausdruck, daß sich in matkreis auch 45 Jahre nach Flucht und Vertrei• außerordentlich interessanten Vortrag. Die Vor• Zukunft der Wille zu Frieden und Verständigung Lyck sitzenden der Landsmannschaftlicnen Kreis- bung nicht möglich sei und wies auf die Bedeu• Bahn brechen möge. Nachdem einige der Heider Kreisvertreter Gerd Bandilla, Agnes-Miegel-Straße tung der umfangreichen Bildausstellung im Foyer ruppen von Nürnberg, Erlangen und Schwa- Musikanten zu diesem Anlaß einen Choral gespielt 6, 5042 Erftstadt-Friesheim. Geschäftsführer Alfred der Stadthalle „Der Kreis Ebenrode (Stallupönen) facn-Roth hatten es sich nicht nehmen lassen, hatten, kamen die Landsleute abschließend an Masuhj, Telefon (0 40) 6 72 47 15, Reinickendorfer in den Jahren 1989/90" hin. Auf die Geschichte dieser Uraufführung beizuwohnen. Allerdings dem vor 15 Jahren errichteten Labiauer Ge• Straße 43a, 2000 Hamburg 73 der Kreisgemeinschaft eingehend, die am 2/. hätte der Vortrag eigentlich eine weitaus größere denkstein zusammen. Das Treffen der Vereinigung Sängerkränz• August 1950 in Hamburg-Altona gegründet Beteiligung haben müssen als es der Fall war, Heimatfeierstunde - In die vollbesetzte Stadt• chen der Lyker Prima 1830 und Sudavia an der worden war, stellte er die großen Verdienste der zumal der Versammlungssaal sich durch die halle kamen dazu zahlreiche Gäste unseres Pa• Ernst-Montz-Arndt-Schule und des Freundes- Allgemeines Das Cfiprtußtntifati 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 14

Diester, Heinz, aus Königsberg, Friedmannstra• lich ist dann ein protestantisches Kind nach Bas• Kühn, Hedwig, geb. Gemballa, aus Neu Key- kreises der Goethe-Schule Lyck findet am ße 17, jetzt Schlosserstraße 7, 2400 Lübeck 14, Sonnabend/Sonntag, 13./14. Oktober, im „Alten senheim mitgekommen, daß bei dem sich sehr kuth, Kreis Ortelsburg, jetzt Herzogshöhe 58, am 6. Oktober . Rathaus" in Hannover statt. Am Sonnabend, 13. engagierenden Bassenheimer Arzt Dr. Saner un• 0-9127 Wittgensdorf, am 5. Oktober Oktober, 14 Uhr, beginnt das Treffen der ehe• tergebracht wurde. Für das zweite Kind konnten Laddach, Heinz, aus Antonsdorf, Kreis Lotzen, Dolenga, Margarete, aus Wiesengrund, Kreis Lyck, maligen Goetheschülerinnen im kleinen Saal leider die Papiere nicht mehr rechtzeitig beschafft jetzt Bahnhofstraße 23,5431 Staudt, am 30. Sep• jetzt Fontanestraße 5, 2120 Lüneburg, am 3. (Eingang Schmiedestraße). Zur gleichen Zeit be• werden. Nachdem nun sehr gute Kontakte zu tember Oktober , _ ' ' ginnt der Konvent der Vereinigung Sänger- dem neuen Bürgermeister der jetzigen Stadt Pasym Mittelstadt, Martha, aus Gusken, Kreis Lyck, jetzt Dombrowski, Lucie, geb. Krebs, aus Groß Le- kränzchen und Sudavia im Hochzeitssaal. Ab 18 bestehen, hoffen wir, daß künftig mit den dorti• Edendorfer Straße 55,2210 Itzehoe, am 5. Okto• schienen, Kreis Ortelsburg, jetzt Im Breisen 8, Uhr im großen Festsaal (Eingang Köbelingerstraße) gen Einwohnern und Offiziellen zu unserer ost• ber 4630 Bochum 7, am 6. Oktober gemeinsames Abendessen. Daran schließt sich ein preußischen Heimat zum Wohle beider Seiten Neubacher, Arthur, aus Pötschwalde (Pötsch- Grohnert, Eva, geb. Thal, aus Milken, Kreis Lot• geselliger Abend an. Am Sonntag, 14. Oktober, eine feste Bindung hergestellt wird. Hierzu ist kehmen), Kreis Gumbinnen, jetzt O-1601 Egs- zen, jetzt Kriemhildweg 14,4974 Bad Oeynhau• um 10.30 Uhr, findet eine Feierstunde im kleinen auch bereits ein kleiner Grundstein gelegt wor• dorf über Königswusterhausen, am 6. Oktober sen, am 3. Oktober t Saal statt, die dem Gedenken an die Volksab• den, indem wir mit dem Passenheimer Pfarrer Palenczat, Fritz, aus Königsberg, jetzt Am Oster• Katins, Gertrud, aus Groß Potauern, Kreis Ger• stimmung in Masuren am 11. Juli 1920 gewidmet Vorgespräche geführt haben, die sich mit dem wall 5, 2330 Kochendorf, am 6. Oktober dauen, jetzt Waldstraße 154, 6200 Wiesbaden, ist. Zu allen Veranstaltungen sind Gäste herzlich Jubiläum des 600jährigen Bestehens der Ordens• Paulat, Susanne, aus Königsberg, Brahmstraße, am 5. Oktober willkommen. Nähere Einzelheiten erfahren Sie kirche in Passenheim befassen. Selbstverständ• jetzt Lauensteinstraße 9, 3100 Celle, am 14. Kremp, Fritz, aus Kolberg, jetzt Hahnenhausstra- bei unserem Landsmann Heinz Seidel, Telefon lich werden wir Passenheimer dazu hinfahren Oktober ße 1, 5650 Solingen, am 6. Oktober 0 51 41/3 12 37, Clemens-Cassel-Straße 2, 3100 und demnächst schon die Vorkehrungen treffen. Pudwitz, Eva, aus Altenfließ, Kreis Ebenrode, jetzt Langhagel, Ursula, aus Waldau, Kreis Königs• Celle. Vorgesehen sind September/Oktober 1991. Am Galgenberg 30, 2120 Lüneburg, am 1. Ok• berg-Land, jetzt Lütjenburger Straße 2,2300 Kiel Veränderungen in der Ortsvertretung - Mit der tober 14, am 5. Oktober Vertretung ihres Heimatortes wurden folgende Rieder, Erna, geb. Pöszat, aus Ebenrode, jetzt Lehmann, Paul, aus Tapiau, Kreis Wehlau, Plan• Landsleute beauftragt: Hildegard Schöttker, ge• Gerhard-Hauptmann-Weg 19,3130 Lüchow, am tage 1, jetzt Heuweg 8, 8080 Emmering, am 6. borene Lasarzewski, Dürerweg 9, 4952 Porta Rastenburg 30. September Oktober Westfalica, für den Heimatort Goldenau (037); Kreisvertreter: Hubertus Hilgendorff, Telefon Schmarowski, Lina, geb. Kutz, aus Grabnick, Kreis Opdenberg, Erna, verw. Fuchs, geb. Rodie, aus (0 41 41) 33 77, Wiesenstraße 7, 2160 Stade Otto Barczewski, Heinrichsallee 58,5860 Iserlohn, Lyck, jetzt In den Hünen 5, 5303 Bornheim 2, Wehlau, jetzt Vennstraße 7,4054 Nettetal 2, am Unser Hauptkreistreffen am 18./19. August in für den Heimatort Groß Lasken (043) und Emst am 1. Oktober 3. Oktober der Niederrheinhalle in Wesel, wieder mit etwa Trinogga, Hellweg 3, 6330 Wetzlar 15, für den Seelow, Klara, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg, Ortmann, Paul, aus Neukirch, Kreis Elchniede• 2000 Rastenburgem und Gästen aus USA und Heimatort Steinberg (123). jetzt Hedwigstraße 25, 4690 Herne 2, am 4. rung, jetzt Heinrich-Sohnrey-Straße 27, 3402 Australien, war geprägt von den Ereignissen des Oktober Dransfeld, am 3. Oktober letzten Jahres. Zum ersten Mal konnten die Siemoleit, Hildegard, geb. Thiel, aus Gumbin• Schittat, Martha, geb. Riehl, aus Gumbinnen, jetzt Ortelsburg Landsleute von „drüben" frei und überglücklich nen, Moltkestraße 12, und Kanthausen, jetzt Heidestraße 23,2000 Hamburg 20, am 3. Oktober Kreisvertreten Wilhelm Geyer, Telefon (02 09) 8 51 84, am Treffen teilnehmen. In den Reden der stellver• Stoteler Straße 6,2854 Loxstedt, am 5. Oktober Märkische Straße 24, 4650 Gelsenkirchen tretenden Landrätin Apostel, Bürgermeister zur diamantenen Hochzeit Tepner, Hedwig, geb. Schreiber, aus Tapiau, Kreis Weidner, Hans und Frau Olga, geb. Kniß, aus Stellungnahme von Hans Petry zu dem Be• Schneider und Kreisvertreter Hubertus Hilgen• Wehlau, Lindemannstraße 15, jetzt Igelsburg• Gehlenburg, Kreis Johannisburg, jetzt Truch- richt „Niemand nimmt Notiz von den Vergesse• dorff kam die Freude darüber zum Ausdruck. straße 28, 3500 Kassel, am 30. September seßstraße 1, 5300 Bonn 2, am 30. September nen", OB 27/90. Als Vertreter der ehemaligen Zur aktuellen und „oft einseitig geführten" Dis• Truschkat, Fritz, aus Romau, Kreis Wehlau, jetzt Passenheimer, eingebettet in den Heimatkreis kussion über die Oder-Neiße-Linie wurde an die Blücherstraße 59,4230 Wesel 1, am 4. Oktober zur goldenen Hochzeit Ortelsburg, möchte ich hierzu kurz Stellung be• Charta der Heimatvertriebenen erinnert; diese Zimmek, Edith, geb. Nowoczin, aus Allenstein, Liebert, Helmut und Frau Christel, geb. Melier, ziehen. Der o. a. Bericht von Burkhard OUech hat dürften bei der Diskussion nicht ausgegrenzt Lutherstraße 4a, jetzt Bunsenstraße 8,2120 Lü• aus Königsberg, jetzt Augartenstraße 70, 7500 allgemein Anerkennung gefunden und zeugt werden, sie müßten vielmehr das Fundament sein, neburg, am 30. September Karlsruhe, am 21. September meiner Ansicht nach von einer guten Sachkennt• auf dem der Friede zwischen uns und den Völ• Weiß, Anna, geb. Seidentoff, aus Schakendof Quednau, Hugo und Frau Else, geb. Klein, aus nis. Vorab gesagt, ist die Einladung und Betreuung kern Ostmitteleuropas ruhe, sagte Hubertus Hil• (Schakuhnen), Kreis Elchniederung,jetzt Loge• Deutsch Thierau, Kreis Heiligenbeil, jetzt Dab- von Kindern aus dem jetzt genannten Pasym durch gendorff. Er forderte Anerkennung der Volks• straße 115, 2740 Oerel-Barchel, am 3. Oktober ringhauser Straße 33, Burscheid 2, am 21. Sep• die Bewohner unserer Patengemeinde Bassenheim gruppenrechte und Niederlassungsrreiheit in der tember bereits erfolgreich durchgerührt worden, wofür Heimat ohne Aufgabe der deutschen Staatsange• Schubring, Artur und Frau Margarete, geb. Se• Dank gesagt werden muß. Allerdings muß der hörigkeit für jedermann; Bürgermeister Schneider zum 75. Geburtstag ienz, aus Abschwangen, Kreis Preußisen Eylau, Objektivität halber gesagt werden, daß bei der forderte ein „Miteinander und gerechten Ausgleich Chlench, Elfriede, geb. Labitzki, aus Ebenfelde, jetzt Lerchenstraße 2A, 8403 Bad Abbach, am 5. Auswahl der Kinder zum Erholungsurlaub nach der Interessen" „im gemeinsamen Weg zur Euro- Kreis Lyck, und Schnippen, jetzt Wiesenstraße Oktober Bassenheim sowohl von Bürgermeister Groß aus äischen Einheit." Ein Besuch von acht polnischen 79,4900 Herford I3assenheim, als auch von meiner Seite, als Vertreter Eehrern, die heute in der alten Herzog-Albrecht- der Passenheimer, mit den damaligen Offiziellen Schule in Ketrzyn unterrichten, als Gäste des Rettung über See: keine Möglichkeit bestand, hier mitzuwirken. Am Andreas-Vesalius-Gymnasiums in Wesel, mach• 1. Juli d. J. unternahmen nun Mitglieder der Ge• te die Bereitschaft der Ketrzyner-Rastenburger- meinde Bassenheim eine Reise nach Masuren, u. Weseler deutlich, Grenzen zu überwinden und a. auch nach Passenheim. An dieser Reise nahm zueinander zu finden. Da kam in froher Runde Auf den Kursen der Rettungsschiffe auch ich teil. Dort angekommen, konnten wir am Sonnabend zum Ausdruck, wo auch kräftig feststellen, daß sich nach den dortigen Kommu• das Tanzbein geschwungen wurde und deshalb Deutscher Soldatenfriedhof in Riga: Erstmals im ganzen Ostblock nalwahlen doch einige positive Veränderungen die sprachlichen Verständigungshürden kaum Kameraden des „Kuratoriums Erinnerungs• Am Eingang brennt die Ewige Flamme. Wir ergeben haben. So ist der bisherige kommunisti• noch ins Gewicht fielen. Dem Besuch war ein stätte Albatros - Rettung über See" fuhren über gehen vorüber an Massengräbern in Blocks von sche Bürgermeister Kralczyk durch einen Vertre• mehrtägiger Aufenthalt der Weseler Kollegen mit die Ostsee bis nach Leningrad, um dort histo• 50 000, auf die den Friedhof überragende Statue ter der Solidarität abgelöst worden. Des weiteren einigen Altschülern in Rastenburg voraufgegan• rische Stätten zu besuchen und Menschen zu „Mutter Heimat" zu, wo unsere Gruppe verharrt. erfuhren wir bei einem Besuch des jetzt dort gen. Eine Fahrt der Rastenburger m die Gemein• sprechen, die im osteuropäischen Raum den Weg An diesem Morgen sind wir alleine im großen amtierenden jungen protestantischen Pfarrers, daß de Hamminkeln unterstrich die langjährige Pa• in die Freiheit angetreten haben. Für den durch Rechteck des Friedhofs - eine heimlich-un• dieser jetzt etwa 210 protestantische Seelen im tenschaft Marienthal - Heiligenlinde mit überaus Krankheit verhinderten Vorsitzenden des Ku• heimliche Stille umfängt uns. Ich spreche zu den Kirchspiel Passenheim zu betreuen hat. Von der herzlichem Empfang und Bewirtung in Rathaus ratoriums, Fregattenkapitän a. D. Friedrich Kameradinnen und Kameraden. „An diesem Verschickung der Kinder nach Bassenheim hatte und Bürgerhalle sowie der Besichtigung des Klo• Rohlf ing, übernahm Dr. Jahn die Leitung dieser Mahnmal gedenken wir der Toten beider Kriege er erst Ende Mai von den Offiziellen erfahren, sters am Samstagnachmittag. Die Kranzniederle- Reise, der uns hierüber berichtet - aller Toten - auch unserer deutschen Toten - in nachdem schon alles festgelegt worden war. Auf ingen, die Gottesdienste am Sonntag und der „Wir fanden uns an Bord von MS Istra - alles Ehrfurcht. Wir bitten zu Gott, daß es keinen Krieg die Bitte von Bürgermeister Groß und mir, für die große Zapfenstreich mit dem Weseler Blasorche• mehr geben möge zwischen unseren Völkern, die noch zwei freien Plätze nach Bassenheim prote• Kameraden und Kameradenfrauen, die in ster und Tambourcorps bildeten den bewährten Freundschaft eine unvergeßliche Kreuzfahrt er• lange m Frieden miteinander gelebt haben. Aber, stantische Kinder zu benennen, hat er uns die Rahmen und riefen auf zum 35. Patenschaftstref• daß auch Friede bleibe mit und zwischen den Zusage gegeben, sich dafür einzusetzen. Tatsäch• lebten. Geplant waren neben dem Besuch histori• fen am 17./18. August 1991 in Wesel. scher Stätten aus der deutschen und europäischen Völkern der Welt. Wir verneigen uns vor den Geschichte Kranzniederlegungen des Kuratoriums Toten." Dann geht eine kleine Delegation zum an Gedenkstätten in Rostock, Leningrad und Riga. Ehrenmal und legte den Kranz nieder, auf dessen Wir hatten bei diesem Vorhaben hervorragende Schleife steht: „In Gedenken an die Toten 1944- mm Unterstützung durch die Schiffsführung und 1945, Kuratorium „Albatros", Rettung über See." ^filtr gratulieren.. * Hapag-Lloyd. Nachdenklich gehen wir zurück und reden über In Warnemünde betraten wir den Boden der Tauroggen, die Völkerschlacht bei Leipzig, die nunmehr freien, alten Heimat. Wir hatten die Niederwerfung Napoleons, den Bismarckschen RückVersicherungsvertrag, den Frieden von Brest- Fortsetzung von Seite 12 Absicht, unseren Kranz in der Rostocker Marien• Wohlert, Martha, geb. Freudenreich, aus Lichten- kirche auf der Grabplatte eines großen deutschen Litowsk, den Vertrag von Rapallo, den Stalin- Tollkühl, Gertrud, geb. Spitzbart, aus Eydtkau, feld, jetzt Schuhstraße 14,3100 Celle, am 9. Sep• Soldaten niederzulegen. Des Wilhelm von Hitler-Pakt, den Krieg und das Drama von 1945. Kreis Ebenrode, jetzt Gohrensstraße 7, O-1058 tember Lohausen (1584-1640), der die Devise aufstellte: Die nächste Station ist Reval (Tallin), die Berlin, am 4. Oktober Zdiarstek, August, aus Montwitz, Kreis Ortels• „Jeder Soldat müsse das Gewissen zur Richtschnur Hauptstadt Estlands, die durch das Geheime Wendt, Richard, aus Eichhorn, jetzt Paul-Hug- burg, jetzt Jägerhof straße 134,5600 Wuppertal, seines Handelns machen". Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes ihre Straße 26a, 2940 Wilhelmshaven, am 3. Oktober am 1. Oktober Der General, der schon als Fähnrich ein Bein Freiheit verlor. Riga, die Hauptstadt Lettlands, die bedeutend• zum 81. Geburtstag verlor, war nicht nur theoretisierender Moralist, sondern Soldat, der sich in vielen Kämpfen des ste der baltischen Hauptstädte, zählt 850 000 Berg, Alfred, aus Forsteck/Gumbinnen, jetzt zum 80. Geburtstag 30jährigen Krieges bewährt hatte. 1640, im Jahr Einwohner, liegt 15 km flußaufwärts von der Adolfstraße 8,4300 Essen 1, am 22. September Bonkowski, Emil, aus Peterswalde, Kreis Ostero• seines Todes, war er Festungsgouverneur von Mündung der Düna. Mit dem Ende des 12. Gorny, Heinrich, aus Schwentainen, Kreis Treu• de, und Marienburg, jetzt Oberledinger Straße Rostock. Seinem Wunsche gemäß stand auf sei• Jahrhunderts kamen die Ordensritter, und 1282 burg, jetzt Römerstraße 83, 7900 Ulm, am 17. 5, 2800 Bremen 66, am 29. September nem Grabstein in der Rostocker Marienkirche trat Riga der Hanse bei. Von der hanseatischen September Büttner, Emil, aus Lakendorf, Kreis Elchniede• „Hier liegt ein armer Sünder, aber ein redlicher Vergangenheit zeugen alle Mauern. Riga wurde Hafke, Clara, geb. Rahnenführer, aus Balga, Kreis rung, jetzt Altenrath, Brandstraße 9,5210 Trois• Teutscher". Da die Grabplatte entfernt worden id blieb mit seiner Universität, einer Reihe von Heiligenbeil, jetzt Trostberger Straße 27, 8262 dorf, am 1. Oktober war - aus welchem Grunde auch immer - legten Hochschulen, vielen Theatern und Konzertsälen Altötting, am 3. Oktober Dams, Artur, aus Rautersdorf (Neu Lappienen), wir den Kranz am Ehrenmal für die Toten beider kulturelles Zentrum des Baltikums. Lehmann, Gerda, geb. Krause, aus Gerhardsgrund Kreis Elchniederung, jetzt Fritz-Franck-Weg 2, Weltkriege in der Marienkirche nieder. Wir, vom Wir begeben uns zur Kranzniederlegung auf (Obschruten), Kreis Elchniederung, jetzt H.- 7170 Schwäbisch Hall, am 4. Oktober Kuratorium Albatros, gedachten in dieser Stunde den „Großen Friedhof " der Stadt. Hier, in Riga, Burgdorf-Straße 56,2110 Buchholz, am 2. Okto• Daniel, Olga, geb. Kristahn, aus Bürgersdorf, Kreis allen, die bei der großen Aktion „Rettung über ist die Genehmigung erteilt worden für die^5e- ber Wehlau, und Karpauen, Kreis Angerapp, jetzt See" im Einsatz waren und ihr Leben lassen staltune eines deutschen Soldatenfriedhofes, den May, Emil, aus Heide-Waldburg, Kreis Königs• Vor Vierhausen 43, 2863 Ritterhude, am 30. mußten. der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge berg-Land, jetzt Rektor-Marten-Straße 25,2240 September anlegt. Das ist fast einmalig im ganzen Ostblock. Heide, am 4. Oktober Weiter ging es auf den Kursen der Rettungs• Fischer, Helene, geb. Führer, aus Gumbinnen, schiffe, über Gdingen und Danzig, über Riga und 430 in der Kriegsgefangenschaft verstorbene Pogoda, Fritz, aus Genslack, Kreis Wehlau, jetzt deutsche Soldaten sollen hier ihre letzte Ruhestätte Lingenstraße 7, 3492 Brakel-Riesel 40, am 4. Schützenstraße 21, und Puspern, jetzt Lange Reval nach Leningrad, dem alten Petersburg. finden. Die Kriegsgräberstätte wird am Ende des Oktober Straße 46, 2418 Uslar, am 1. Oktober Vorbei geht es an der Peter- und Pauls-Festung, „Großen Friedhofs", aber mit gesondertem Ein• Ruddigkeit, Walter, aus Iwenheide (Scharkus- Fuhrich, Heinz, aus Lyck, jetzt Am Schacht 2, der Urzelle der Stadt. Uns grüßt die 60 Meter gang, errichtet und soll im Oktober 1990 fertig Tawall), Kreis Elchniederung, jetzt Kölner Stra• 6633 Wadgassen, am 30. September hohe, überschlanke, vergoldete Turmspitze der sein. Vor der großen Baustelle ist ein Kreuz errichtet ße 307, 5908 Neunkirchen 4, am 2. Oktober Grigo, Gerda, geb. Koschorreck, aus Lübeckfel• Peter und Pauls-Kathedrale. - eingerahmt von Blumen. Dort legen wir den Schmidtke, Kurt, aus Königsberg, jetzt Suhrn- de, Kreis Lyck, jetzt Westerholzstraße 8, 2800 Wenig flußabwärts, hinter der Kirow-Brücke Kranz nieder. „Für die Gefallenen des Ersten und krog 15, 2420 Eutin, am 6. Oktober Bremen 44, am 5. Oktober am Schloßkai, liegen der Marmorpalast, die Zweiten Weltkrieges, für die Gefallenen des Frei• Soltek, Emma, aus Preußenwalde, Kreis Ortels• Janz, Anna, geb. Kallweit, aus Kuckerneese (Kau- Eremitage und das berühmte Winterpalais. Un• heitskampfes, für die auf See gebliebenen Män• burg, jetzt Rübezahl 9, 5810 Witten, am 5. Ok• kehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Brahms- ser Blick fällt auch auf den „Revolutions-Kreuzer ner, Frauen, Greise und Kinder, für die hier und tober ring 55, 3180 Wolfsburg 1, am 3. Oktober Aurora", der am Ufer der Newa als Museums• in der Gefangenschaft verstorbenen Frauen und Wenda, Martha, geb. Olk, aus Grammen, Kreis Jorzyck, Max, aus Adlersdorf, Kreis Lotzen, jetzt schiff liegt. Männer." Ich gedenke der Rettung über Land Ortelsburg, jetzt Alfred-Flender-Straße 76,4290 zu erreichen über Herbert Gers, Swennastraße Es gäbe vieles zu erzählen, wir aber wollen und See. Ich erwähne den deutschen Charakter Bocholt, am 3. Oktober 333, 4460 Nordhorn, am 2. Oktober über den Piskarjewski-Friedhof und die des Baltikums und die historische und menschli• Wenzel, Frieda, geb. Sköries, aus Lindendorf, Kreis Kirstein, Johanna, geb. Lihs, aus Millau, Kreis Kranzniederlegung berichten. Im Norden, zehn che Verbundenheit der Letten mit uns. Elchniederung, jetzt Uerdinger Straße 11,4150 Lyck, jetzt Heinrich-Osthus-Straße 12,4800 Bie• Kilometer von der Mitte der Stadt, hinter dem Schwermütig stimmt die Fahrt über die Ostsee Krefeld 1, am 3. Oktober lefeld 12, am 5. Oktober Industrie- und Arbeiterviertel, liegt die Gedenk• zurück zur Heimat - dennoch sind wir beglückt, Wermke, Luzie, geb. Klewitz, aus Alienburg, Klein, Gertrud, geb. Mohr, aus Ponnau, Kreis stätte für die Toten - die Opfer der Belagerung. daß wir diesen Auftrag erfüllen durften. Dank Molkerei, Kreis Wehlau, jetzt Menzenberg 6-8, Wehlau, jetzt Hauptstraße 77, O-9501 Zchok- Zumeist Frauen und Kinder, die 1941-1943 wäh• allen Teilnehmern für die gerade auf dieser Reise 5430 Bad Honnef/Rhein, am 6. Oktober ken, am 6. Oktober rend der 900tägigen Belagerung umkamen. bekundete kameradschaftliche Verbundenheit. 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 15 Landsmannschaftliche Arbeit

Landsmannschaftliche Arbeit Erinnerungsfoto 822

Landesgruppe Berlin chen mit U 2 bis Messehallen, Bus 111 bis Sie- Vors.: Georg Vögerl, Telefon (0 30) 8 21 20 96, Bug- vekingplatz, Bus 112 und Schnellbus 35 und 36 gestraße 6, 1000 Berlin 41. Geschäftsführung: (0 30) bis Karl-Muck-Platz. 2 61 10 46, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, 1000 Berlin 61 Landesgruppe Bremen Sbd., 13. Oktober, Johannisbure, 15 Uhr, Vors.: Gerhard Preneel, Tel. (0 42 21) 3 01 06, Alter Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, 1/61, Postweg 51, 2805 Stuhr-Varrel Kasino, Erntedankfest Lesum/Vegesack - Mittwoch, 10. Oktober, 19 Sbd., 13. Oktober, Pillkallen, Stallupönen, 15 Uhr, Uhr, geselliger Abend mit dem Heimatverein Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, 1/61, Lesum in der Strandlust Vegesack. Traditionelles Raum 208, Erntedankfest Matjesessen oder eine kalterlatte werden bereit• Sbd., 13. Oktober, Sensburg, 15 Uhr, Restaurant gestellt, den Unterhaltungsteil gestalten Anni „Zum Fußballhimmel", Sonnenallee 180,1/61, Augustin, Christel Khunigk und Liselotte Rieke Erntedankfest mit Döntjes und Geschichten in Mundart und auf Sbd., 13. Oktober, Neidenburg, 15 Uhr, Restau• Platt. Preis Dro Gericht 18,- DM, Eintritt 2,- DM, rant „Keglerheim", 1 / 62, Gustav-Freytag-Straße/ Vorverkauf bis zum 8. Oktober in Vegesack, Re• Ecke Gutzkowstraße, Erntedankfest zeption der Strandlust, Telefon 60/0 73, oder Sbd., 13. Oktober, Ortelsburg, 15 Uhr, Deutsch• Lesum, Blumen-Dohr, Hindenburgstraße 13, Te• landhaus, Stresemannstraße 90,1 /61, Raum 210, lefon 63 14 60, näheres auch unter Telefonnummer Erntedankfest 63 06 74 (Fleischer) oder 63 12 78 (Maaz). So., 14. Oktober, Rastenburg, 15.30 Uhr, Deutsch• Bremen-Mitte - Mittwoch, 3. Oktober, 19 Uhr, landhaus, Stresemannstraße 90, 1/61, Kasino, 17. Ostpreußisch-Baltischer Kulturabend in der Erntedankfest Stadtwaajge in der Langenstraße; Susanne Eggers stellt Leben und Werk der baltendeutscnen Landesgruppe Hamburg Schriftstellerinnen Gertrud von den Brincken und Vors.: Günter Stanke, Telefon (0 410099) 90 14, Dorfstra- Else Hueck-Dehio vor. - Mittwoch, 10. Oktober, ße 40, 2000 Tangstedt 14 Uhr, ZOB 4, Busfahrt nach Bassum mit einer Volksschule Groß Lindenau - Unser Lehrer Gunter Söckneck sandte uns diese no• Besichtigung der Kirche und des Klosters, Kaffee• stalgische Aufnahme aus dem Jahre 1937/38 in der Hoffnung, daß sich einige BEZIRKSGRUPPEN trinken in Heiligenrode, Reiseleitung Karl Kameraden der 3. und 4. Klasse von der Volksschule Groß Lindenau im Kreis Bergedorf - Freitag, 28. September, 16 Uhr, VOL- Dillschneider, der Fahrpreis einschließlich Ein• Königsberg (Samland) auf diesem Foto wiedererkennen. Die Namen der Klassenka• Erntedankfest im Party-Haus, Neuer Weg 43. - tritt beträgt 15 - DM. meraden hat Gunter Söcknick leider nicht genannt, er selbst ist in der ersten Reihe von Mittwoch, 17. Oktober, 10.15 Uhr am Bahnhof Bremen-Nord - Dienstag, 9. Oktober, 15 Uhr, oben, 3. von links, zu finden, sein Bruder Horst Söckneck in der 2. Reihe von oben, Bergedorf oder 10.30 Uhr bei Möbel-Marks, Zu• Treffen der Frauengruppe im Gasthof zur Wald• 3. von links. Zuschriften unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 822" an Das Ost• sammenkunft der Wandergruppe zu einem schmiede bei Wildhack in Beckedorf. preußenblatt, Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13, leiten wir gern an den Einsender Wanderausflug nach Reinbek (für Hamburger weiter. be Teilnehmer: S 1 um 9.59 Uhr ab Hauptbahnhof Landesgruppe Schleswig-Holstein Richtung Wedel). - Sonnabend, 20. Oktober, 15 Vors.: Günter Petersdorf. Geschäftsstelle: Telefon freuen, mundartliche Vorträge werden an die kordeon) sowie Prof. Leonore Auerswald (Soli• Uhr, Gedenken zum 125. Geburtstag der Dichte• (04 31) 55 38 11, Wilhelminenstr. 47/49, 2300 Kiel Erntebräuche in der Heimat erinnern, anschlie• stin am Hügel). Der Eintritt ist frei, vor der rin Frieda Jung im Gemeindehaus der Bad Oldesloe - Donnerstag, 11. Oktober, 14.30 ßend Tanz unter der Erntekrone. Veranstaltung (ab 14.30 Uhr) kleiner Stehkaffee Erlöserkirche. Uhr, Spiel- und Plaudernacnmittag im Roten- Oldenburg - Mittwoch, 10. Oktober, Ernte• mit Gebäck (-,50). - Sonntag, 14. Oktober, 17 Uhr Eimsbüttel - Sonntag, 30. September, 16 Uhr, Kreuz-Haus, Lübecker Straße. dankfeier unter dem Motto „Erntezeit in (Einlaß ab 16 Uhr), Eisbeinessen im HdDO, Re• Hamburg-Haus, Doormannsweg 12, Zusammen• Eckernförde - Freitag, 17.30 Uhr, Farbbild• Ostpreußen", musikalische Umrahmung durch staurant Rübezahl. - Dienstag, 16. Oktober, 15 kunft mit gemütlicher Kaffeestunde und Beiträgen lichtvortrag im Cafe Heidt zu dem Thema „London den Ostdeutschen Heimatchor unter der Leitung Uhr, Zusammenkunft der Frauengruppe im Zim• zum Erntedankfest und großer Herbstmoden- nimmt alles mit links: Ein Bummel durch die von Jürgen Veith. - Die Frauengruppe der Ost- mer 412 - Ostpreußenzimmer - des HdDO. - schau. Hauptstadt Großbritanniens (1990)", Referent ist und Westpreußen hatte ihre Septemberveranstal• Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr, „Preußische Farmsen-Walddörfer - Freitag, 28. September, Dr. Klaus Nernheim. tung dem Gedächtnis Charlotte Keysers gewidmet. Runde" der Landsmannschaft Westpreußen im 9.20 Uhr, Abfahrt vom ZOB mit Schnellbus 31 Flensburg - Mitglieder der LO aus Rensburg Der von Hedwig Sczesny ausgearbeitete Vortrag HdDO, Restaurant Rübezahl. - Sonnabend, 20. nach Lauenburg zum Kegeln. Heimfahrt gegen trafen sich am ZOB zu einer Tagesfahrt mit dem wurde mit einigen volkstümlichen Liedern der Oktober, 14.30 Uhr, Treffen der Wandergruppe 18 Uhr. Kostenbeitrag für Mittagessen und Kaf• Bus. Bei schönem Wetter ging es über die Rends• Dichterin eingeleitet. Erna Lumma und Hilde• in Ratingen an der Endstelle der Straßenbahnli• fee 24,- DM, Anmeldung bei Sophie Schmitzdorf, burger Hochbrücke zur Abfahrt Westensee. Auf gard Quednau trugen Gedichte vor und Lm. Strauß nie 712 nir eine Wanderung mit dem Baas der Telefon 6 40 44 07. - Dienstag, 16. Oktober, 17.30 dem Grillplatz hielt man sich zwei Stunden auf. las einen Lebensbericht der Schriftstellerin vor. „Ratinger Jonges", Heinz Beyer, durch die Ratin• Uhr, Treffen der Gruppe zur monatlichen Zu• Frohgemut fuhr die Gruppe dann durch eine Elisabeth Kluwe, selbst Memelländerin, berichte• ger Altstadt mit anschließendem Cafe-Besuch. sammenkunft, Landsmann Jahnke zeigt einen wunderschöne Landschaft, die an Masuren erin• te von ihrer Reise durch die Heimat, in der auch Informationen über Günter Ziebell, Telefon Film. nerte, zum Masurenhof weiter. Im Masurenhof Charlotte Keyser zu Hause gewesen ist. Rose- 0 21 02/5 03 08. Hamm-Hom - Sonnabend, 6. Oktober, 14.30 gab es leider einige Differenzen wegen Termin• Marie Lalla stellte zur großen Freude der Zuhörer Gelsenkirchen - Montag, 8. Oktober, 15 Uhr, Uhr, Erntedankfest in den Räumen der Altenta- schwierigkeiten. Auf dem Rückweg fuhr man mit eine Kassette zur Verfügung, die die Künstlerin Zusammenkunft der Frauengruppe im Heim, gesstätte Horn, Am Gojenboom (nahe U-Bahn der Fähre über den Kanal nach Breihof. In den selbst besprochen hatte. Die „Bertchengeschich• Husemannstraße 39/41, Hofgebäude rechts 2, Homer Rennbahn). Die Feier beginnt mit Kaffee Hüttener Bergen kehrte man zum Kaffeetrinken ten" erregten Heiterkeit. Die Leiterin, Margot Gäste sind willkommen. und Kuchen, Ansprache an den Herbst, Gedich• ein. Zindler, gratulierte Mitgliedern mit einem kleinen Herford - Sonnabend, 20. Oktober, 15 Uhr, ten und Liedern. Zum Tanz unter der Erntekrone Glückstadt - Donnerstag, 4. Oktober, 15 Uhr, Geschenk und einer Kerze zu ihren Geburtsta- Schabbernachmittag mit Kaffeetafel im Stadtgar• spielt Crazy Teddy. Gäste sind herzlich willkom• Versammlung der Landsmannschaft bei „Rau• en. Die treuen Mitglieder Frau und Herr Jadischke ten Schützenhof, Konferenzraum 1. Etage, men. mann", Gäste sind herzlich wülkommen. feglückwünschte sie zur diamantenen Hochzeit Stiftbergstraße 2. Salzburger Verein - Sonnabend, 13. Oktober, Itzehoe - Donnerstag, 4. Oktober, 15 Uhr, Zu• mit einem Blumenstrauß. Neuss - Sonnabend, 7. Oktober, 15 Uhr, Ernte• 15 Uhr, Hotel St. Raphael, Adenauerallee 41, sammenkunft der Frauengruppe im Cafe Schwarz. Salzburger Verein - Sonnabend, 13. Oktober, dankfest im Martin-Luther-Haus mit Tanz unter Vortrag zu dem Thema „Joseph Schaitberger, seine Das Thema, zu dem der Vorsitzende der K.v.D. 15 Uhr, Künstlerhaus Hannover, Sophienstraße der Erntekrone. Bedeutung für die Emigration 1731/32'. Steinburg Paul-Richard Lange sprechen wird, 2, Vortrag zu dem Thema „Heimat". Rheda-Wiedenbrück - Sonnabend, 13. Okto• lautet „Das Baltikum und seine Bewohner". - Stade - Dienstag, 9. Oktober, 15.30 Uhr, Ost• ber, 20 Uhr, Erntedankfest im Saal Nigges, nach HEIMATKREISGRUPPEN Donnerstag, den 11. Oktober, 12.30 Uhr, Corians- deutscher Singkreis beim BdV, Schiefe Straße 2. - dem offiziellen Teil und dem Auftritt des berg/HoLzkamp oder 13 Uhr Dithmarschen Platz, Mittwoch, 10. Oktober, 15 Uhr, Kegelgruppe 2 Volkstanzkreises spielt eine stimmungsvolle Ka• Elchniederung - Sonntag, 30. September, 15 Uhr, Abfahrt zu einer Ausflugsfahrt nach Glückstadt mit W. Huntenborg, Telefon 36 50. - Sonnaoend, pelle zum Tanz unter der Krone, Gäste sind fröhlicher Emtedank-Nachmittag im Landhaus mit Stadtbesichtigimg und anschließendem Kaf• 13. Oktober, 7.30 Uhr, ab Regierung, Ostseefahrt nerzlich willkommen. Walter, Hindenburgstraße 2 (U-Bahn Borgweg). feetrinken. - Donnerstag, 18. Oktober, 15 Uhr, mit der Plön. - Montag, 15. Oktober, 15.30 Uhr, Solingen - Sonnabend, 29. September, 19.30 Uhr, Ostpreußischer Humor mit den Freunden der Zusammenkunft der Handarbeitsgruppe im Klo• Kegelgruppe 1 mit Agnes Platow, Telefon 6 22 62. Dittchenbühne, anschließend Tanz. Kostenbeitrag Erntedankfest des BdV, Kreisverband Solingen, sterhof 9a. - In ihrem Vortrag „Der Einfluß der Weser/Ems - Sonnabend, 20. Oktober, 10.30 Uhr, 3,- DM für Mitglieder, 5 - DM für Gäste. in der Gaststätte „Bergischer Hof, Auerhöher Medien bei der Darstellung des Deutschlandbil• Delegiertentagung der Frauengruppe im Clojp- Straße 132, Eintritt 10,- DM im Vorverkauf, 13- Gumbinnen - Sonnabend, 6. Oktober, ab 10 des" vor der Frauengruppe der Ost- und enburger Markt-Cafe, Löninger Straße; die DM an der Abendkasse, Vorverkauf bei Else Uhr Regionaltieffen der Gumbinner für Nord- Westpreußen betonte Kechtsanwältin Karin undesfrauenreferentin Hilde Michalski hat ih• Heischer, Schuhmannstraße 7, Telefon 0212/ deutschland im Landhaus Walter im Stadtpark, f Brummer, Itzehoe, einleitend, daß sie unter ren Besuch angekündigt, ferner wurden 16 31 29 75, und bei allen Vorständen der Lands• Hindenburgstraße 2, Hamburg 60. Um 11 Uhr Deutschlandbild eine lebendige Situation verste• Frauenleiterinnen gebeten, einen Tätigkeitsbericht mannschaften. Eröffnung, Information über die Arbeit der Kreis• he, deren Veränderbarkeit im Bewußtsein der vorzubereiten. Bezirksvorsitzender Fredi Jost wird Wesel - Sonnabend, 6. Oktober, 18 Uhr, Ernte• gemeinschaft, Mittagessen im Tagungsraum, Deutschen wachgehalten werden sollte. Die Ent- in seinem Bericht zur Lage insbesondere auf die nachmittags Dia-Vortrag, gemeinsame Kaffeeta• dankfest in der Heimatstube, Kaiserring 4, mit wicklungseit dem 9. November habe dies deutlich Landesgruppe Niedersacnsen und die bedenkli• Tombola und Tanzmusik. Gegen ein Entgelt wer• fel. Freunde und Bekannte, vor allem auch aus gezeigt. Die wirkungsvollste Verbreitung erfolgt che Finanzlage des BdV-Niedersachsen eingehen. Mitteldeutschland, sind herzlich willkommen. den kulinarische Köstlichkeiten angeboten. durch die Medien, wobei das Fernsenen die Anmeldungen bis zum 30. September bei Kurt Osterode - Sonnabend, 13. Oktober, 16 Uhr, wichtigste Rolle einnimmt. Da die Aufgabe der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Koslowski, Telefon 02 81 /6 42 27, oder Hildegard Erntedankfeier der Osteroder und Heiligenbeiler öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wie ARD Endres, Telefon 02 81 /2 42 87. in den ETV-Stuben, Bundesstraße 96, Hamburg Vors.: Alfred Mikoleit. Geschäftsstelle: Tel. (02 11) und ZDF Information, Bildung, Beratung und 39 57 63, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf Kassel - Dienstag, 2. Oktober, 16 Uhr, heimat• 13,1. Stock (Nähe U-Bahnhof Schlump). Gemein• Unterhaltung umfaßt und nach dem NDR- liches Treffen im „Gasthaus zum Rammeisberg", same Kaffeetafel, Worte zum Erntedank sowie Staatsvertrag dazu auch Berichte über Bochum - Sonnabend, 6. Oktober, 19 Uhr, im Erich-Brühmann-Haus (ev. Gemeindezentrum) Rammeisbergstraße, Dia-Vortrag von Lm. Fröh• gemütliches Beisammensein und Tanz unter der Gesamtdeutschland einschließlich der deutschen lich zu dem Thema „800 Jahre Deutscher Orden". Erntekrone werden geboten. Früchte des Gartens Ostgebiete gehören, müssen diese Sender auch Bochum-Werne, Kreyenfelder Straße 36, Heimat• abend im Zeichen des Erntedankfestes, Wetzlar - Montag, 8. Oktober, 19 Uhr, Ernte• dürfen zur Verlosung mitgebracht werden. Ein• gesamtdeutsche Themen in Wort und Bild be• dankfest in den Grillstuben, Stoppelberger Hohl tritt 5 Mark. Gäste herzlich willkommen. handeln. Man soll nach Fernsehsendungen, die Mitwirkende sind der Chor der LO- und West• preußen unter der Leitung von Fritz Großmann, 128, zu dem Thema „Der DU den kleinen Vogel Preußisch Eylau - Sonnabend, 29. September, nicht gefallen haben, anrufen, ermunterte Karin nährest...". 15 Uhr, Treffen zum Erntedank im Haus der Brummer die Zuhörer, oder Leserbriefe schrei• Mitglieder der Kreisgruppe sowie die Tanz- und Unterhaltungskapelle Delberg, anschließend Tanz Wiesbaden - Sonnabend, 20. Oktober, 17 Uhr, Heimat, Vor dem Holstentor 2. Anmeldungen ben. Die Anschriften stehen in jeder Monatsversammlung, das Programm wird im erbeten an J. Franßen, Bengeldorfstraße 21, Ham• Rundfunkzeitschrift. unter der Erntekrone. Bielefeld - Donnerstag, 18. Oktober, 16 Uhr, Oktober-Rundbrief bekanntgegeben. burg 71, Telefon 0 40/6 93 62 31. Neustadt - Donnerstag, 11. Oktober, 15 Uhr, Lesungen mit Diskussion heimatlicher Literatur Landesgruppe Baden-Württemberg Ostpreußennachmittag im „Holländersruh". im Haus der Technik, 5. Obergeschoß, Jahnplatz FRAUENGRUPPEN rn^ _ Vors.: Günter Zdunnek, Postfach 12 58, 71 42 Mar• 5. bach. Geschäftsstelle: Schloßstraße 92, 7000 Stuttgart Billstedt - Dienstag, 2. Oktober, 19 Uhr, Ernte• Landesgruppe Niedersachsen Düren - Sonnabend, 20. Oktober, 19.30 Uhr, dankfeier in der Altentagesstätte Rowenzenweg Schwenningen - Sonnabend, 20. Oktober, 10 Vors.: Wilhelm von Gottberg, Telefon (0 58 42) 3 79, Erntedankfest im Lokal Zur Altstadt, Steinweg 8, Uhr, Treffen der Wandergruppe vor dem „Alten 2b, gegenüber Busbahnhof Billstedt. Külitz 1, 3133 Schnega wer Obst und Gemüse „über hat", kann es an Wandsbek - Donnerstag, 4. Oktober, 17 Uhr, Krankenhaus" in der Salinenstraße, die Wande• Delmenhorst - Sonnabend, 13. Oktober, 19 Uhr, diesem Abend mitbringen. rung führt über das Schwenninger Moos nach Erntefest im Gesellschaftshaus Lackemann, Hin• Erntedankfest im Hotel Thomsen, eine Kapelle Düsseldorf - Donnerstag, 11. Oktober, 19 Uhr, Bad Dürrheim, Rückfahrt nach Absprache. term Stern 14. und ein buntes Programm unterhalten die Gaste, „Ein Abend ostdeutscher Mundarten" im HdDO, Stuttgart - Mittwoch, 17. Oktober, 15 Uhr, Eichendorffsaal, Moderation Arnold Kühl, Dan- LANDESGRUPPE WESTPREUSSEN zum Abendessen werden Königsberger Klopse Zusammenkunft der Frauengruppe im Wartburg- Kulturveranstaltung - Sonnabend, 6. Oktober, serviert, der Preis für Eintritt und Essen beträgt zig. - Freitag, 12. Oktober, 18 Uhr, Stammtisch im Hospiz, Stadtmitte, Lange Straße 49, unter der 16 Uhr, Kulturveranstaltung mit Hans-Gunther 22,- DM pro Person, Anmeldung bei Lieselotte HdDO, Restaurant Rübezahl. Sonntag, 14. Okto• Leitung von Ursula Müller. ber, 15.30 Uhr, heitere und ernste Kostbarkeiten Geisendorf, Sarstedt, im Haus der Heimat, Vor Dietz, Telefon 5 14 95, oder bei Werner Mertins, aus Dichtung und Musik im HdDO, Bismarck• dem Holstentor 2, Hamburg 36. Geboten wird ein Telefon 7 34 02. Landesgruppe Bayern straße 90, Eichendorffsaal, Mitwirkende sind Film- und Dia-Vortrag zum Thema „Das Selbst• Gifhorn - Sonnabend, 6. Oktober, 10 Uhr, Ern• Vors.: Fritz Maerz, Telefon (0 89) 8 12 33 79 und Leonore Gedat (WDR Köln), Klaus Berlingen bestimmungsrecht der Deutschen - Die tedankfest im Hotel Deutsches Haus. Die 3 15 25 13, Krautheimer Straße 24, 8000 München 50 Frauengruppe wird im ersten Teil des Abends (Meisterklasse Dozent), Günther Bittermann (Baß, Bamberg - Donnerstag, 11. Oktober, 18.30 Uhr, Volksabstimmung vor 70 Jahren in West- und Deutsche Oper Düsseldorf), Peter Karaski (Ak• Ostpreußen". Das Haus der Heimat ist zu errei- mit besinnlichen und heiteren Darbietungen er- Monatsversammlung im Tambosi Bamberg, Dr. Allgemeines 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 16 Volkstumsmäßige Identität bewahren Helfen Sie unseren Landsleuten Ostdeutsche Kulturtage fanden in der Öffentlichkeit großen Nachhall Waldkraiburg - Die unter der Schirmherr• stenfalls als Fremdsprache gelehrt wird. Hier• Jetzt „Das Ostpreußenblatt" nach Mitteldeutschland schicken schaft des Bayerischen Ministerpräsidenten zu sollten in einigen der noch erhalten geblie• vom 14. bis 16. September veranstalteten Ost• benen ehemaligen ländlichen Herrenhäuser Der Umbruch, den unsere mitteldeutschen Landsleute seit dem deutschen Kulturtage in Waldkraiburg fanden zunächst Landschulheime eingerichtet werden, in denen den Schülern in ihren Ferien durch 9. November in Mitteldeutschland herbeigeführt haben, eröffnet seither in der Öffentlichkeit einen großen Nachhall. Ministerpräsident Streibl, der auch die Festan• deutsches Lehrpersonal ein Zusatzunterricht auch völlig neue Möglichkeiten, um nicht nur mit unseren in Mittel• sprache nielt, betonte erneut, daß der Freistaat vermittelt werden kann. Diese Heimstatt könnte deutschland lebenden Vertriebenen aus der ostpreußischen Heimat Bayern unvermindert nicht nur die Interessen darüber hinaus in den übrigen Zeiträumen auch der Heimatvertriebenen in Zukunft weiterhin für die Erwachsenenbildung, als Stätte der Be• auch persönlich in Verbindung treten zu können, sondern auch unser mit Nachdruck vertreten, sondern sich auf dafür gegnung u. a. für kirchliche Küstzeiten genutzt ,, einsetzen werde, daß die in den Heimatgebie• werden. //Ostpreußenblatt in diesem Bereich Deutschlands vertreiben zu kön• ten verbliebenen Deutschen ihre volks• Für den weiterführenden (zentralen) deut• nen. In Kürze werden nun auch in den mitteldeutschen Ländern Ge• tumsmäßige und kulturelle Identität bewah• schen Gesamtunterricht könnte eine Aufbau• meinschaften der Ostpreußen aufgebaut werden, die dann die Ge• ren können. schule mit Gymnasialzweig und angeglieder• Einer der Schwerpunkte im Rahmen dieser tem Internat geschaffen werden. Die Abgangs• meinschaft derjenigen verstärken wird, die die Heimat nicht verloren Kulturtage war das vom BdV /Landesverband zeugnisse sollten für das Studium an Fach- geben. Helfen Sie uns bitte deshalb weiterhin, damit auch diese Arbeit Bayern und dem Haus des Deutschen Ostens hocnschulen und Universitäten in Deutschland München durchgeführte Kulturreferenten-Se• anerkannt werden. Hierfür würden sich z. B. sinnvoll und zielstrebig fortgeführt werden kann. Deshalb ergeht auch minar. Am Podiumsgespräch referierten Ver• kunsthistorisch besonders wertvolle Gebäude an Sie, liebe Landsleute, liebe Freunde unserer Arbeit, die herzliche treter aus allen Vertreibungsgebieten über die eignen. Situation der deutschen Volksgruppen in den Alle diese in Frage kommenden Guts- und Bitte, spenden Sie einen bestimmten Betrag, der unser Anliegen för• Gebieten jenseits der Oder undNeiße sowie in Schloßanlagen werden zur Zeit kaum oder nicht dert, oder füllen Sie den unten abgedruckten Geschenkbestellschein Ost- und Südosteuropa. sinnvoll bewohnt, sie drohen zu zerfallen, wenn Voraussetzungen für derartige Initiativen sie nicht einem aufwandwürdigen Nutzungs• aus, der einem Landsmann in Mitteldeutschland den Bezug unserer wären in erster Linie Weisungen der zuständi• zweck zugeführt werden können. Hier würde Zeitung ermöglicht. Spendenbeträge können Sie auf das Postgiroamt gen Staaten, die diese Bestrebungen zur man also auch dazu beitragen, deutsche Kul• Erlangung von Volksgruppenrechten durch turdenkmäler zu erhalten. Vorrangig sollte auch Hamburg (Bankleitzahl 200 100 20) unter der Kontonummer 8426-204 weitgehende VertragsaDmachungen legalisie• die Erarbeitung geeigneten Lehr- und Lern• mit dem Kennwort SPENDE DDR-ABO überweisen. ren müßten. Insbesondere aber ist die Erhaltung stoffes vorbereitet werden, der speziell auf die deutscher Kulturwerte, vor allem der deutschen derzeitige Situation (oft mangelhafte Sprach• Sprache, nur dann gewährleistet, wenn in den kenntnisse) abgestimmt werden müßte. Schulen Deutschunterricht nicht nur als Die Altpreußische Gesellschaft für Wissen• Fremdsprache erteilt wird, sondern ein päda• schaft, Kunst und Literatur hat sich als Organ gogisches Gesamtschulprogramm diese Vor• der Ost- und Westpreußenstiftung in Bayern aussetzung ermöglicht. Hieraus ergäben sich bereit erklärt, ihr seit zwei Jahren geplantes vor allem für die Kulturstiftungen der Heimat• dreibändiges Lesebuchprojekt über ctie Ge• vertriebenen neue Aufgabengebiete. Auch schichte, Kunst und Literatur Ost- und hierfür hat die bayerische Regierung ihre Un• Westpreußens sowie die völkerverbindende terstützung in Aussicht gestellt. Funktion des deutschen Geistesschaffens in Heute auf Seite 3: Recht oder Gewalt? Die Ost- und Westpreußenstiftung in Bay• seinen Beziehungen zu den osteuropäischen ern hat auf Aufforderung des Bayerischen Nachbarvölkern auf die Belange einer kulturel• 40 Jahre Staatsministeriums für Arbeit und Sozialord• len Minderheitenarbeit im polnischen Macht• tm ßßjraufimWatt Woche für Woche nung ein „Konzept für die Förderung der bereich abzustimmen. Der sprachlichen Schu• kulturellen deutschen Volkstumsarbeit in Ost- lung könnte auch die Herausgabe von zwei• ^ UNABHÄNGIGE TOCHENZEITUNC FÜR DEUTSCHLAND und Westpreußen" erarbeitet, in dem es heißt: sprachiger religiöser Literatur dienen. Zunächst „Bereits 1975 hatte die Ost- und Westpreu• sollte u. a. ein deutsch-masurisches Gesang• ßenstiftung unter dem Ehrenprotektorat des buch (für den evangelischen Bevölkerungstell) damaligen Bundesministers a. D. Dr. Franz eschaffen werden. Hierdurch würde auch dazu Josef Strauß ihren „Emst-Meyer-Gedächtnis• feigetragen, die vom Polnischen unterschiedli• fonds" zur Unterstützung der in den Heimat- che masurische Sprache zu erhalten. Geschenkbestellschein für unsere Landsleute in Mitteldeutschland >rovinzen verbliebenen Landsleute gegründet, Die Ost- und Westpreußenstiftung hat unter Bitte, liefern Sie ab fm Rahmen dieser Hilfeleistungen wurde auch anderem auf ihren Studienreisen Verbindun• versucht, durch die Vergabe von Stipendien gen mit Vertretern dieser Volksgruppen und für die Dauer eines Jahres DAS OSTPREUSSENBLATT an folgende Anschrift: an Germanistik-Studenten zur Erhaltung des kirchlichen Institutionen aufgenommen. deutschen Kulturgutes im polnischen Macht• Im Rahmen der Jugendbetreuung sollten bereich beizutragen. vermehrt der Schüler- und Studentenaustausch, Vor- und Zuname: Nachdem nunmehr eine gewisse Bereitschaft die Übernahme von Patenschaften sowie ein zur Einräumung von Minderheitenrechten von reger Briefwechselkontakt von Jugendlichen Straße/Nr.: Seiten der polnischen Regierungsgremien in gefördert werden. Aussicht gestellt wurde, sollten besonders die Zweckmäßig wäre es, zur Entwicklung eines PLZ/Ort: materiellen Voraussetzungen für ein kulturelles konkreten Arbeitskonzeptes „vor Ort" Verbin• AUFTRAGGEBER Volksgruppenprogramm geschaffen werden. dung mit Mitgliedern der deutschen Volks• Hierzu gehört vor allem die Förderung der gruppe aufzunehmen, um die derzeitigen und Das Bezugsgeld buchen Sie bitte O jährlich halbjährlich d vierteljährlich Schulung in der deutschen Sprache, da in den zukünftigen Möglichkeiten abzuklären." von meinem Konto ab. 94,80 DM 47,40 DM 23,70 DM derzeitigen polnischen Schulen Deutsch be- Zum Abschluß der Ostdeutschen Kulturtage fand auch eine Kulturwartetagung der Lands• Bankleitzahl: Konto-Nr. mannschaft der Ost- und Westpreußen /Lan• Landsmannschaftliche Arbeit desgruppe Bayern statt; analog zur gleichzeitig Name des Geldinstitutes (Bank oder Postgiroamt) gezeigten Ausstellung „Historische Wechsel• Ihlo spricht über Immanuel Kant. - Dienstag, 9. beziehungen zwischen Bayern und Ost- und Westpreußen" hielt Dr. Doro Radke in diesem Kontoinhaber: Oktober, 14.30 Uhr, Zusammenkunft der Frauen• gruppe im Hotel Bamberger Hof. Rahmen - anläßlich der 75. Wiederkehr der Regensburg - Montag, 15. Oktober, 15 Uhr, Errichtung der Münchener Ostpreußenhilfe - Vor- und Zuname: Emtedankfeier im Bisihafshof. einen Vortrag über die durch 700 Jahre beste• Salzburger Verein - Freitag, 5. Oktober, 15 Uhr, henden Verbindungen von der Epoche des Straße/Nr.: HdDO, Am Lilienberg 5, München 80, Vortrags• Deutschen Ordens bis zur Übernahme der veranstaltung zu dem Thema „Mit dem Salzburger Patenschaft durch den Freistaat Bayern. Verein in der Heimat der Vorfahren". PLZ/Ort: Heinz Radke

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Vertriebsabteilung Die im Rahmen der Ostdeutschen Kulturtage gezeigte Ausstellung im Rathaus Wald• Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 kraiburg wurde auch vom bayerischen Ministerpräsidenten Dr. h. c. Max Streibl und

Burgermeister Joachim Fischer besucht Foto Schwarz 41. Jahrgang 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 17

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Grömitz: Ostpreußen und Freunde ;v der Heimat sind herzlich willkom- ^ Wie einst im väterlichen Haus in Rosenberg am men im Haus Danzig, früher Gast• Es gratulieren herzlich und wünschen weiterhin gute Gesundheit Frischen Haff in Gold und Silber haus Buchholz, Weßlingen/Dan• Heinz Norgall und Marlis-Brigitta Jung, geb. Norgall zig. Farn. Plog, Christian-Westphal- Unseren Farb- und Anverwandte Str. 28,2433 Grömitz, Tel.: 045 62/ Ostpreußische Spezialitäten 6607 Prospekt senden vom 1. bis 31. Oktober wir Ihnen gern 8240 Berchtesgaden, Hotel Krone, kostenlos Tel.: (0 86 52) 6 20 51, bestens gele• Bahnhofplatz 1 gen u. ausgestattet, gemütlich, Kegelbahnen und Gesellschaftsräume „8011 Baldham/Müncl persönlich. Prospekt anfordern! Friexirich-Etert-Damm 91 Tel. (0 81Q6) 87 53 Ihren Geburtstag Kur, Urlaub und jetzt auch die orig. 2000 Hamburg 70 Scrtrothkuren im Haus Renate, Telefon 6 93 75 84 und 6 95 67 38 feiert am 2. Oktober 1990 unsere liebe Mutter Moltkestr. 2, 4902 Bad Salzuflen, Am 3. Oktober 1990 feiert Frau Tel.: 0 52 22/14 73. Zi. m. Tel., Montags bis sonnabends durchgehend warme Küche von Helene Jacob Du., WC. In der Vor- und Nach- 12.00 bis 23.00 Uhr, sonntags und feiertags geschlossen. Erna Franke geb. Bialeit sais. 4 Wo. reisen zu 3. Wo. Preise. geb. Batschko aus Kl. Sobrost, Kreis Gerdauen, Königsberg 0?r) aus Arys Zeppelinstraße und Liebstadt, Kreis Mohrungen jetzt Quirlsberg 3 jetzt Otto-Fricke-Straße 31, 6368 Bad Vilbel Für die Vermittlung eines neuen Abonnenten506 0 Bergisch Gladbach 2 erhalten Sie eine Prämie geschenkt Die Kinder gratulieren von ganzem Herzen herzlich ihren ^85^^Geburtstag aus Chicago und Bad Vilbel

Abonnement-Bestellschein Es gratulieren Ich bestelle zum ————— *" £"115 £tfpmiß(n(j(ait zum jeweils Johanna und Klaus Franke gültigen Bezugspreis für mindestens 1 Jahr im Abonnement Thomas und Susanne Franke (Zur Zeit DM 7,90 Inland/DM 9,40 Ausland pro Monat): Edith und Aki Franke Wir gratulieren unserem lieben Tantchen Frau Name/Vorname.

Straße/Nr. Dora Perlbach Am 3. Oktober 1990 werde ich geb. Marschall PLZ/Ort— aus Labiau Jahre alt Das Bezugsgeld buchen Sie bitte • jährlich • halbjährlich • vierteljährlich*) jetzt Seeweg 26, 2806 Oyten-Meyerdamm von meinem Konto ab. Anna König zum ^^CL^ Geburtstag geb. Arndt Bankleitzahl: .Konto-Nr.:- aus Brandenburg am 3. Oktober 1990 Name des Geldinstituts (Bank oder Postgiroamt) Kreis Heiligenbeil Mühlenstraße 2 Rosemarie, Barbara und der ganze Anhang Datum Unterschritt des Bestellers jetzt Friedhofstraße 8 *) Bitte entsprechend kenntlich machen. - Verrechnen Sie bitte auch evtl. 6752 Hochstein v_ anfallende Kosten für Zeitungsnachsendungen und Gutschriften für Bezugs• Rheinland-Pfalz unterbrechungen über dieses Konto. Ich habe das Recht, die Bestellung innerhalb einer Woche schriftlich zu r widerrufen. Jahre Nochmals Unterschrift des Bestellers: gemeinsames Wandern Prämienwunsch: Am 25. September 1990 feierten Fritz und Frieda Bodenbinder Für die Vermittlung des Abonnements wünsche ich mir die Prämie: 70 Ostpreußischer Sommer, in Bildern und Gedichten, von Uwe Greve aus Bergendorf, Kreis Gumbinnen Krawatte, dunkelblau mit Wappen oder weinrot mit Elchschaufel jetzt Obershagener Straße 41, 3162 Uetze 2 B „Um des Glaubens Willen", von Hans-Georg Tautorat Jahre jung und voller 20,- (zwanzig Deutsche Mark) in bar Energie und Schwung! ihre Eiserne Hochzeit Reiseführer Ostpreußen, Westpreußen und Danzig Es gratulieren und wünschen Gottes Segen Spezialitäten aus Ostpreußen, von Marion Lindt Ostpreußen - damals und heute, von Dietrich Weldt Alles Gute zum Geburtstag Eure Kinder und Enkelkinder Das Jahrhundert der Lüge, von Hugo Wellems „m. Widmg. d. Autors" am 3. Oktober 1990 wünschen unserem lieben Vater G. Hardenberg Name Vorname ______und Bienenopa Reiseführer Straße/Nr - r Hans Steinbacher PLZ/Ort Ostpreußen, Grablauken, Kreis Schloßberg Wir haben das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit im Westpreußen Datum Unterschrift des Vermittlers Familienkreis gefeiert. jetzt Am Fuchstanz 16, und Danzig Für schon bestehende Abonnements kann keine Prämie gewährt werden. Die 6520 Worms 21 Karl Reipa und Frau Marie Prämienauslieferung erfolgt ca. 4 Wochen nach Eingang des ersten Bezugsgel• Dieser Reiseführer ist un• geb. Straziem des des neuen Abonnenten. aus Rödental, Kreis Lotzen verzichtbar in der Tasche seine Töchter, Schwiegersöhne jedes Ostpreußenreisenden. und Enkelkinder Kinder, Enkel und Urenkel gratulierten dazu! ^ £05 £fiprra|Unbfait Tannenberger Weg 7, 2722 Visselhövede 184 Seiten, Fadenheftung Unabhängige Wochenzeitung für Deutschland 39 Parkallee 86, 2000 Hamburg 13 19. September 1990 41. Jahrgang 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 18 XM5 £Xijnraimtb(ait

Fern seiner geliebten Heimat ist mein lieber Mann Meine liebe Frau, unsere liebe Mutter und Oma Gott ist mein Trost, meine Zuversicht, plötzlich von mir gegangen. meine Hoffnung und mein Leben. Herbert Sahmel Selma Kock Anneliese Wöbke • 5. 7.1921 t 22. 9. 1990 geb. Wichmann geb. Draasch Heinrichswalde, Elchniederung » 8. 9. 1918 in Elbing, Westpreußen aus Seestadt Pillau, Horst-Wessel-Allee 42 t 17. 9.1990 in Klagenfurt, Kärnten • 12. 12. 1918 t 6. 9.1990 In stiller Trauer ist für uns alle unfaßbar plötzlich verstorben. In stiller Trauer Dorothea Sahmel, geb. Kock Erwin Wöbke Joachim Wöbke und Frau Beninild In tiefer Trauer geb. Volkmann Franz Kock mit Jörn und Nils Burggarten 17, 2000 Hamburg 26 Volker und Christel Dunkel, geb. Kock Dr. Bernd Wöbke und Frau Marianne Die Trauerfeier findet am Montag, dem 1. Oktober 1990, um 10.30 geb. Becker mit Thorsten und Florian Uhr auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf, Halle A, statt. mit Robert, Thea, Irene und Elisabeth Karl-Heinz und Gabriele Marquardt, geb. Kock und alle Angehörigen Bitte keine Besuche. mit Miriam

Ostring 50, 2300 Kiel 14 Großheidestiaße 15, 2000 Hamburg 60 Die Beisetzung hat am 10. September 1990 in Neumünster stattge• Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 28. September 1990, um 12 funden. Uhr, Ohlsdorfer Friedhof, Kapelle 4, statt. Fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat verstarb unsere hebe Tante, Großtante und Urgroßtante. Emilie Mannebach geb. Gayk Befiehl dem Herrn deine Wege » 7. 7.1898 in Groß Schiemanen, Kreis Ortelsburg und hoffe auf ihn, 11. 9.1990 in Schortens, Kreis Friesland er wird's wohlmachen. Psalm 373 In stiller Trauer Die Stadtgemeinschaft Königsberg Pr. trauert um In stiller Trauer nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, im Namen aller Angehörigen unserem guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Rudolf Gayk und Familie Onkel Konrad Becker Max Schneidereit Juister Weg 7, 2948 Schortens • 14. 8.1905 117. 7.1990 » 21. 6.1909 115. 9.1990 früher Kreuzstraße 23, Königsberg Pr. aus Kehlerwald, Kreis Angerburg Viele Jahre führte Konrad Becker die Königsberger Gruppe in Han• In Liebe und Dankbarkeit nover, sorgte sich um die Gemeinschaft der Landsleute und widme• im Namen aller Angehörigen te seine Kraft der Kulturpflege. Martha Schneidereit, geb. Hoffmann Wir mußten Abschied nehmen von unserem geliebten Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel Wir werden das langjährige Mitglied, das Ehrenmitglied der Stadt- vertretung Königsberg Pr., in dankbarer Erinnerung behalten. Voestenstraße 16, 5810 Witten-Herbede Die Trauerfeier hat im Familienkreis stattgefunden. Arthur Schröder • 4.12.1902 + 18. 8.1990 Klaus Weigelt aus Kl. Maransen, Kreis Osterode, Ostpreußen - Stadtvorsitzender - In stiller Trauer „Ich habe den Herrn allzeit vor Augen, Egon Herrmann und Frau Ruth denn Er ist an meiner Rechten, geb. Schröder auf daß ich nicht wanke. Kurt Schröder und Frau Marianne Du wirst mich nicht bei den Toten lassen. geb. Herrmann Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht. Ein langes, arbeitsreiches Leben fand seine Vollendung (Apg. 2, 25 ff) Meißener Bruch I, 4950 Minden Gott der Herr rief heute meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Minna Bartsch Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel geb. Günther aus Waldau, Samland geboren am 10. März 1900 in Groß Eschenbruch, Kreis Insterburg Friedrich Neumann Aus der Heimat einst vertrieben, • 12. 5.1911 die Du doch so sehr geliebt, gestorben am 16. September 1990 in Hardert/Ww. Kreis Neuwied in Freudenthal, Kreis Rosenberg, Westpr. gingst Du heim in ewigen Frieden. 110. 9.1990 Gott, der Herr, nahm unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmut• ter, Schwester und Tante zu sich in sein ewiges Reich. zu sich in sein Reich. Erich Pruß Möge er geborgen sein in der ewigen Gemeinschaft unseres Herrn * 2.12.1924 t 7. 9.1990 die Kinder Jesus Christus, der uns vom Tode erlöst. Lindenort /Ostpr. Büren/Westf. Hildegard, geb. Bartsch, und Kurt Hocke Erna Bartsch Bärbel Neumann, geb. Richter die Enkel Kinder In stillem Gedenken Uwe Hocke Wolfgang und Monika Hocke, geb. Franken Enkelkinder, Urenkel Die Geschwister und Anverwandte Ute, geb. Hocke, und Werner Paas die Urenkel Kerstin, Björn und Dörte Hocke 93, 5600 1 Buchenstraße 29,4390 Gladbeck Horather Straße Wuppertal Knut Paas

Sie folgte ihrem Sohn Erwin Bartsch, gefallen 1944, und ihrem Mann Hermann Bartsch, gestorben 1963.

Auf Lischeid 3, 5455 Hardert/Ww.

Tief bewegt nehmen wir Abschied von

Hans-Georg Bock Im gesegneten Alter von 83 Jahren entschlief heute unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa Altsprecher der Landsmannschaft Ostpreußen Träger des Preußenschildes Gustav Dobat Mühlengarten, Kreis Ebenrode/Ostpr.

der am 20. September 1990 in Einbeck verstorben ist. In zwei Jahrzehnten hat er in unterschiedlichen Führungspositionen in preußischer Pflichterfüllung Ostpreußen gedient. Das Amt des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen übte er von 1975 bis 1979 aus. In stiller Trauer Sein vorgelebtes Preußentum bleibt uns Ansporn und Verpflichtung. im Namen der Familie Karl-Heinz Kiedrowski und Frau Gertrud geb. Dobat

Für den Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen

Harry Poley Stellvertretender Sprecher 2343 Karby, den 23. September 1990 Marienthaler Weg 2

Die Beisetzung fand auf dem Friedhof in Karby statt. 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 19 £a5 £)fiprfußrnblmt Aktuelles

65 Jahr5 ein Paar Die Feldnicks feiern „Eiserne" Franz und Ida Feldnick können am 4. Ok• tober das seltene Fest der Eisernen Hochzeit erleben. Beide stammen aus dem Osten und wurden am 4. Oktober 1925 in der Kirche zu Brandenburg, Kreis Heiligenbeil, getraut, wo sie auch konfirmiert worden sina. Franz Feldnick wurde am 7. September 1904 in Tengen, Gemeinde Brandenburg, eboren. Er besuchte die Volksschule in Po- farben. Danach arbeitete er zunächst um Kutschstall des Gutes, dann übernahm er ein Gespann. Zuletzt war er als Nachfolger seines Vaters für den großen Bullenstall und die Bullenzucht verantwortlich. Unter ande• rem konnte er hier einmal den Gutsherrn vor dem Angriff eines Bullen retten. Ida Feldnick, geb. Birth, wurde am 10. Juni 1905 in Wolynien geboren. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Hessen/Darmstadt. 1918 kamen sie nach Tengen, Ida wurde dann in Brandenburg konfirmiert. Sie fand zu• nächst bei der Tierpflege Arbeit, später half sie saisonbedingt bei der Feldarbeit. Das Haupttreffen der Memelländer in Hamburg: Der Ostpreußenchor begeisterte mit zahlreichen Darbietungen (links), Uwe Jurgsties, Mit ihren drei Kindern landeten sie 1945 Vorsitzender der AdM (rechts), überzeugte während seiner Ansprache Fotos Berenthal mit dem Treck in der Lüneburger Heide. Franz Feldnick fand dann eine Beschäftigung auf einem Hof in der Nähe von Salzuflen. Als Rentner zog das Ehepaar zur verheirate• „Positive Perspektiven entwickeln" ten Tochter, wo sie noch viele Jahre im Haus und Garten helfen konnten. Mit Tochter und Rund 350 Ostpreußen gedachten während des Haupttreffens der Memelländer der fernen Heimat Schwiegersohn leben sie in der Ziegelstra• ße 8 in 4902 Bad Salzuflen. Im Rahmen des Haupttreffens der Memel• daß „eine Wiedervereinigung beider deut• Mit Kraft müsse man sich nun also nach der länder im Sommer dieses Jahres konnten die scher Staaten nur durch die Anerkennung Einigkeit beider deutscher Staaten mit „aller Veranstalter rund 350 Besucher in den fest• der Oder-Neiße-Grenze völlig absurd sei", Kraft für das noch fehlende Recht der Hei• lich geschmückten Räumen des Curio-Hau- keiner solle nun aufgeben, da auch „nach matvertriebenen" einsetzen. Mit starkem Großzügige Schenkung ses zu Hamburg begrüßen. der Wiedervereinigung die deutsche Frage Applaus bedankten sich die Anwesenden offen bleibe". bei ihrem Vorsitzenden, die gemeinsam -Briefe fürs Archiv Während der Feierstunde im großen Saal gesungene Nationlhymne beendete dann die Bad Nenndorf - Das Archiv der Agnes- Miegel-Gesellschaft wurde kürzlich reich begeisterte zunächst der Ostpreußenchor - Besonders hob Jurgsties dann im Verlaufe Feierstunde. wehmütig mag so manch einer bei den Klän• seiner Ansprache hervor, daß das Völker• beschenkt. Die drei Kinder der einstigen Landpfarrfrau aus Weissuhnen (Ostpr.), Elly gen des Ostpreußenliedes „Land der dunk• recht seit 1945 zwei Neuerungen hervorge• Großes Interesse bekundeten die zahlrei• Melzer (1895-1979), haben sich entschlos• len Wälder" an die schöne Heimat gedacht bracht habe, die durchaus maßgebend seien: chen Gäste dann ebenso im Foyer des Fest• sen, 105 Briefe und Karten, die Agnes Mie- haben. Nachdem die Bezirksvertreterin Nord das Selbstbestimmungsrecht der Völker und saales. Zahlreiche Stände informierten über el von 1946-1964 an ihre Mutter geschrie• der AdM Dora Janz-Skerath die Anwesen• die Ungültigkeit von Verträgen, die gegen die unendliche Schönheit des Memellandes § den begrüßt hatte, nahm Pastor Ulrich zwingendes Völkerrecht verstoßen. en hat, der A.-M.-Gesellschaft zu überlas• und des übrigen Ostpreußens. Wieviele sen. Elly Melzer lernte die Dichterin im Scharffetter die Totenehrung vor. Bewegt Bildbände, Broschüren und Symbole gab es Sommer 1932 in Königsberg kennen, wie wir führte er aus, daß der Umbruch in der ehe• So kann man dann auch Texte und Praxis doch zu entdecken, immer wieder sah man aus ihrem lesenswerten Aufsatz „Das Glas- maligen DDR „wie ein Wunder anmute", bestätigen, denn schließlich haben „unter dem Selbstbestimmungsrechtin der Dekolonisie- Ostpreußen nachdenklich oder diskutierend spindchen" in dem bekannten Erinnerungs• aus der schmerzlichen Erfahrung in der Ver• die Eindrücke bewältigen. buch für Agnes Miegel „Leben was war ich gangenheit könnten auch die Ostpreußen rung mehr als eine Milliarde Menschen eine neue staatliche Existenz erlangt". „Eine der dir gut" (1964) entnehmen können. Sie blieb „viele positive Perspektiven für die Zukunft Viele der Anwesenden spürten dann si• Formen der Selbstbestimmung besteht", so mit A. M. in Kontakt bis zu deren Sterbejahr. entwickeln". cher nach dem Dia-Vortrag von Helmut Ber• Jurgsties weiter, „darin, wenn nicht die recht• Eine dichte Brieffolge wie diese enthält ger „Wiedersehen mit der Heimat - Erinne• Im Anschluß daran hielt Dr. Ernst Hesse• lich dorthin gehörige Bevölkerung zustim• Hinweise für die Biographie und das Werk rungen und Wirklichkeit" den Wunsch, das nauer, Kiel, die Festrede. Ergriffen stellte er me". der Dichterin, abgesehen vom literarischen geliebte Land endlich einmal frei und ohne Wert einzelner Briefe. Damit ist sie für die fest, daß „niemand den Verlust der Heimat Eindeutig sei somit klarzustellen, daß das Beschränkungungen betreten zu dürfen. Am Literaturwissenschaft unentbehrlich. Die und den bitteren Abschied von Kultur und Verbot des Völkermordes von 1948 „die Nachmittag beschloß „Teddy an der Orgel" großzügigen Schenker, Brigitte Steinbacher, Identität auf die leichte Schulter nehmen" Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den gelungenen Tag - mit Freude wird si• geb. Melzer, Gotthold Melzer und Eleonore solle, denn „ein Volk, daß nur jammert", dem Osten und aus dem Sudetenland zum cher das nächste Haupttreffen der Memel• Klos, geb. Melzer, erhielten als Gegengabe werde niemals Geschichte mitgestalten. unverjährbaren Kriegsverbrechen" mache. länder 1991 erwartet. Silke Berenthal von der A.-M.-Gesellschaft einen rianaein- Überzeugt stellte Ernst Hessenauer weiter band mit gut lesbaren Xerokopien aller 105 fest, daß Moskau sich „niemals durchset• Autographen. So wurde ihnen die Trennung zen" werde, da nicht „mehr das Schwert die von den geliebten Originalen erleichtert. Achse der Welt sei, sondern die Wirtschaft". Möge das lobenswerte Beispiel dieser Da insbesondere ... Schenkung Schule machen! Autographen im So sei auch die Europäische Gemeinschaft Privatbesitz werden gewöhnlich von der (EG) durch den deutschen Vereinigungs• dritten Generation vergessen und dienen prozeß durchaus gestärkt, und es sollten, so dann niemandem mehr. Archive aber haben ein unbegrenztes Gedächtnis. A. R. Hessenauer, „keine Köpfe eingeschlagen werden, sondern sicherheitspolitische Aspekte intensiv bearbeitet werden". „Noch befindet sich Gorbatschow in der letzten Phase", führte der Referent weiter aus, und Veranstaltungen es „bedarf einer ausgewogenen Balance zwi• schen den Supermächten in Form von Bünd• Mainz - Sonnabend, 6. Oktober, 11 Uhr, nissen", um eine Stabilität zu garantieren. Ausstellung des Kunstmalers und Graphi• kers Dieter E. Hofmann zu dem Thema „Vi• Das Schlußwort der Feierstunde wurde sionäre Landschaften - Plau/Mecklenburg/ dann von Uwe Jurgsties, Vorsitzender der Kaiserslautern" im Haus der Heimat, Am AdM gehalten. Überzeugend führte er aus, Kronberger Hof 6. - Sonnabend, 13. Okto• ber, 15 Unr, Vortragsveranstaltung im Hau• se der Heimat zu dem Thema „Preußen - Deutschland - Europa", Referent ist Prof. Hilfe für Masuren Dr. Wolf gang Stribrny (Preußeninstitut/ Zollern kreis). Dittchenbühne wieder auf Achse Berlin - Freitag, 12. Oktober, 19 Uhr, Vor• Elmshorn - In diesem Jahr wurden zum tragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft vierten Mal Hilfsgüter der Dittchenbühne Ostmitteleuropa im Bürgertreff S-Bahnhof West, Hans-Sachs-Straße 5, Berlin 45, The• nach Ostpreußen gebracht. Dieter Staak und ma: „Franz Komnick und der Automobilbau Daniel Suhr versorgten ein Krankenhaus und Als erstes Feldzeichen der ost- und westpreußischen Truppenteile übergab anläßlich der in Elbing/Westpreußen", Referent ist Hans- deutsche Familien mit Lebensmitteln, Medi• von der Landesgruppe Bayern durchgerührten Tagung inrer Landesversammlung am Jürgen Schuch, Münster. kamenten und Textilien. Ohne große Proble• 21. 7. 1990 im Königsberg-Zimmer des Hauses der Ost- und Westpreußen Kurt Wilhelm me an der deutsch-polnischen Grenze konn• Pentzek die originalgetreue Nachbildung einer Bataillonsfahne des Grenadier-Regiments te die Fahrt nach Masuren fortgesetzt werden. „Kronprinz" (1. Ostpreußisches) Nr. 1 an das Bayerische Landesmuseum für ost- und Die allgemeine Versorgungslage hat sich westpreußische Geschichte. Das „Königsberger Hausregiment" konnte, 1655 aus dem Kamerad ich rufe dich in Polen, was Lebensmittel angeht, verbes• Regiment Rüchel hervorgegangen, auf eine ruhmreiche Tradition zurückblicken. Zusam• sert. Doch die Preise dafür sind sehr hoch. men mit weiteren Fahnennachoildungen und der Standarte der Wrangelkürassiere, die Die 3. Ha der Panz. Jg. Abtg. der 121 Inf. Viele Russen kommen auf die Märkte nach bereits von einer bekannten Fahnenfirma angefertigt werden, sollen diese Feldzeichen in Div. veranstaltet in Burgjoß im Gasthof Masuren, um technische Geräte zu verkau• der im Alten Schloß Schleißheim im Aufbau befindlichen Museumsabteilung einen wür• Burgfrieden vom 13. Oktober bis zum 14. fen und Lebensmittel wieder mitzunehmen. digen Ehrenplatz als Symbole ost- und westpreußischer Wehrgeschichte finden. Auf un• Oktober ihr diesjähriges Treffen. Meldun• Im Herbst und Winter werden zwei weitere serem Bild von links nach rechts: Kurt Wilhelm Pentzek, Dr. Heinz Radke und Landesvor• gen zwecks Unterbringung bei Ernst Kist• sitzender Fritz Maerz Foto Prof. Paul Bergner Transporte der Dittchenbühne folgen. ner, Telefon 0 60 59/273. Rückblick £as 5>flprmßrnbfaii 29. September 1990 - Folge 39 - Seite 20 Ein Triumph nackter Gewalt Die Vertreibung als doppelter Bruch der Menschenrechte (II)

VON Dr. ALFRED SCHICKEL Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Die Vertreibung vor 45 Jahren

ls Staatspräsident Benesch, der zu• fort, die „Sudetendeutsche Partei" Konrad schreckender Deutlichkeit die Schicksale der die Vertreibung aus der Heimat - genom• sammen mit Tomas Masaryk, seinem Henleins habe als „Fünfte Kolonne" der sogenannten „Warthegau-Polen" und der men hat. Was für zugezogene Neubürger Vorgänger und politischen Mentor, die NSDAP in der Tschechoslowakei auf die baltischen Völker zwischen 1939 und 1943. aus dem Ausland gilt, muß folgerichtig auch A Daß ihre Skrupellosigkeit nicht mit ihrem für die Angehörigen des eigenen Volkes tschechischen Eigenmächtigkeiten von 1918/ Zerstörung des Staates hingearbeitet und 19 mitzuverantworten hatte, im Sommer 1938 gipfelt in der Unterstellung, die Sudeten- Tod aus der Welt gegangen ist, bewies die Geltung haben. Im anderen Falle wäre das erkennen mußte, daß selbst die politischen deutschen seien Hilfswillige und Kollabora• tyrannische Politik eines Nikolai Ceausescu. Plädieren für den freien Zuzug in die Bun• Freunde und London und Paris das Selbst• teure Adolf Hitlers gewesen, um daraus dann Und daß die Anfälligkeit für eine menschen- desrepublik unglaubwürdiges Pharisäertum. bestimmungsrecht der Sudetendeutschen die angeblich gerechtfertigte Forderung ab• rechtsbrüchige Denk- und Vorgehensweise Angesichts dieser Logik müßten sich die nicht mehr länger ignorieren wollten und zuleiten, diese Deutschbönmen aus der neu• nicht auf diktatorische Regime oegrenzt ist, deutschen Heimatvertriebenen im Bunde mit der britische Sonderbotschafter, Lord Runci- en CSR fernzuhalten. erhellten die jüngsten zeitgeschichtlichen allen politischen und gesellschaftlichen man, eine Angliederung des Sudetenlandes Die alliierten Machthaber in Washington Erkenntnisse über polnische Pläne im Jahre Gruppierungen und Parteien der Bundesre• an das Deutsche Reich für die einzig mögliche und in Moskau - und schließlich auch in 1939. publik befinden und den „Grünen"-Abge- und friedliche Lösung der Sudetenkrise er• London - machten sich dieses Vorurteil Danach ging man in Warschau nicht schon ordneten ebenso an seiner Seite haben wie klärte, belastete er die Korrektur des Un• schlußendlich zu eigen und beschlossen auf im Frühjahr 1939 von einem Krieg gegen den Sozialdemokraten, Christdemokraten rechtes von 1918/19 noch mit einem miß• der Potsdamer Konferenz im Juli/August Deutschland aus, sondern hatte aucn bereits oder Liberalen, den Vertreter von „Amnesty verständlichen Winkel- und Kulissenspiel. 1945 die „Ausweisung" der Sudetendeut• Nachkriegspläne für ein alsbald besiegtes International" gleichermaßen wie die zahl• Er signalisierte den Westmächten seine schen aus ihrem bisherigen Siedlungsgebiet. Deutsches Reich. reichen Bürgerinitiativen zugunsten des frei• Bereitschaft zum Einlenken in der sudeten• Der Mißachtung des Selbstbestimmungs• Diese sahen neben der Teilung Deutsch• en Zu- und Nachzugs von Ausländern. deutschen Frage, wenn England und Frank• rechts von 1918/19 folgte nun noch der Bruch lands in einen norddeutschen und einen Dies um so mehr, als die deutschen Hei• reich ihm dieses durch eine öffentliche der Menschenrechte. Denn mit der Vertrei• süddeutschen Staat und außer der Annexi• matvertriebenen vor 40 Jahren ein Zeugnis bung des Menschen aus seiner Heimat wer• on Ostpreußens, Danzigs, Ostpommerns und ablegten, das bei allen genannten Gruppie• Münchener Abkommen ein Diktat? den m Tateinheit gleich zwei Menschenrech• Oberschlesiens auch die Ausweisung der dort rungen noch seinesgleichen sucht und die te verletzt: das Recht auf Eigentum und das lebenden deutschen Bevölkerung vor. Das Heimatvertriebenen über alle niedrijgen Ver• Aufforderung abverlangen würden. Sein Recht auf freie Wahl des Wohnortes. belegt ein englischer Diplomatenbericht vom dächtigungen stellt. Wer wenige Jahre nach ehemaliger Sozialminister Jaromir Necas hatte Mit der 1945 bis 1947 praktizierten Vertrei• Mai/ Juni 1939, der uns erhalten ist - und der dem Erleben der Vertreibung mit Hunger dieses Angebot Mitte September 1938 den bungspraxis ist den meisten Ost- und Sude• im übrigen auch von der Möglichkeit eines und Tod von Angehörigen imstande war, Westmächten insgeheim zu überbringen. tendeutschen bis auf 50 Kilogramm Gepäck blutigen Massakers unter den Volkdeutschen den Vertreibern feierlich zuzusichern, daß Um des lieben Friedens willen und um und 500 wertlose Reichsmark das ganze Ei• auf Rache und Vergeltung verzichtet wird, Benesch politische Schonung zu gewähren, gentum genommen und damit gegen das Gefahr für die Zukunft bedarf heute keiner besserwisserischen Be• ingen London und Paris auf dieses von Grundgesetz auf Eigentum verstoßen wor• lehrung durch Nachgeborene, sondern hat fenesch bestellte diplomatische Spiel ein und den. Und mit der gewaltsamen Entfernung in Polen spricht, also den nachmaligen das moralische Recht, an seine Heimat und empfahlen der CSR dringend die Abtretung der Ost- und Sudetendeutschen aus ihrer „Blutsonntag von Bromberg" gleichsam vor• an seine Menschenrechte zu erinnern; er hat des sudetendeutschen Gebietes. Dieser ab- Heimat sind die betroffenen 14 Millionen aussagte. wie kaum ein anderer auch die innere Be• ekarteten Aufforderung vom 19. Septem- Menschen um ihr Grundrecht auf freie Wahl Vertreibungsideen und Vertreibungspoli• rechtigung, öffentlich Lösungen der Streit• fer 1938 entsprach die tschechoslowakische des Wohnortes gebracht worden. tik offenbaren sich hier als eine internationa• fragen in Vorschlag zu bringen. Regierung am 21. September, so daß ab Denn die von den Polen und Tschechen le Erscheinung und Abart unseres Jahrhun• Wenn dies etwa mit der Empfehlung einer diesem Tage das Einverständnis Prags zur seit 1939 ins Auge gefaßte und während des derts und dürfen nicht allein mit einer be• Volksabstimmung in und über die Ostgebie• Abtretung des Sudetenlandes vorlag. Es galt Krieges zielstrebig betriebene Lösung der stimmten nationalen Geschichte verknüpft te des Deutschen Reiches geschieht, dann ist nur noch festzusetzen, wann und wie die Minderheiten-Probleme durch Ausweisung werden. Die Perversion der menschen- dies letztlich nur ein weiterer Beweis für die von Prag und den beiden Westmächten gab in ihrer Ausführung den Ost- und Sude• rechtsverletzenden Praktiken unseres Jahr• Ernsthaftigkeit der Aussagen der „Charta der vereinbarte Abtretung zu vollziehen sei. tendeutschen nicht die Möglichkeit, sich sel• hunderts ist grenzüberschreitend und da• Heimarvertriebenen" vom 5. August 1950, Diese Festsetzung erfolgte dann im Mün• ber und frei für einen neuen Wohnort zu her auch heute noch eine Gefahr für die daß man auf Rache und Vergeltung verzich• chener Abkommen vom 29. September 1938. Menschheit. tet und Verständigung sucht. Daß man frei• Die Lektüre dieses Vertrages bestätigt es „Steine im politischen Spiel Aus diesem Grunde erscheint es notwen• lich sein Heimatrecht nicht aufgibt, es aber ausdrücklich, daß darin nur noch der Zeit• dig, gleichermaßen das Unmenschliche und nicht gewaltsam erstreiten möchte. Die Hei• punkt und die Art und Weise der Abtretung entscheiden. Über ihre Verbringung in die Verwerfliche wie auch das Gefährliche und matvertriebenen erweitern dieses Angebot geregelt wurden. Unaufrichtige und ver• neuen Wohngebiete befanden die Sieger• Bedrohliche einer Vertreibungspolitik deut• auf eine friedlich-schiedliche Lösung durch zeichnende Legenden um das Münchener mächte von Potsdam. Die Ostpreußen, Pom• lich zu erkennen und für die Zukunft un• den Vorschlag einer Volksabstimmung. Abkommen haben jedoch diesen Sachver• mern, Brandenburger, Schlesier, Sudeten- und möglich zu machen. Der freie Westen, der Sie befinden sich mit diesem Gedanken in halt für die meisten Nachgeborenen ver• Ungarndeutschen waren damals nur Objek• sich der christlich-abendländischen Traditi• der Tradition der edelsten politischen Gei• dunkelt und aus dem Münchener Vertrag te der Siegerpolitik, waren das, was US-Prä• on verbunden fühlt und in seinem Menschen- ster unseres Jahrhunderts und greifen zu• ein „Diktat" und eine vorletzte Station in sident Wilson seit 1918 verhindern wollte: und Staatsbild von den Gedanken der Auf• gleich auf das demokratischste Mittel, die den Zweiten Weltkrieg gemacht. „Gegenstände und Steine im politischen klärung bestimmt ist, kann und darf nicht Stimme des Volkes, zurück. Die Durchfuhrung einer Volksabstimmung Spiel." Nur diesmal noch mit dem doppel• hinnehmen, daß Verletzungen der Men• Da ein Friedensvertrag nicht in Aussicht hätten dem Entstehen solcher Geschichts• ten Bruch der Menschenrechte, zu welchem schenrechte zu Mitteln der internationalen steht und mithin auch von einer solchen entstellungen von vornherein den Boden nach den sorgfältigen Untersuchungen von Politik werden und mit dem Abstand der Abmachung eine Grenzregelung nicht er- entzogen und viele der beiderseitigen Vor• Dr. Heinz Nawratii noch rund 2,8 Millionen Jahre ihren Unrechtscharakter verlieren. Wer urteile verhindert. Tote kamen, welche Opfer dieser Vertrei• das Recht auf Eigentum vertritt und auf die• Noch offene Wunden Was den Saardeutschen 1935 in Vollzug bungspolitik geworden waren. ses sein ganzes erfolgreiches Wirtschaftssy• des „Versailler Vertrages" und unter der Das von den Besatzungsmächten 1945 ver• stem gründet, der kann nicht gutheißen, daß wartet werden kann, das deutsch-slawische Verantwortung des Völkerbundes ermöglicht fügte Verbot für die Heimatvertriebenen, sich man Millionen von Menschen das Eigentum Verhältnis aber einmal geklärt und für die wurde, hätte sich als beste Lösung des Sude• in Landsmannschaften zusammenzuschlie• durch Vertreibung nimmt - oder gar er• Zukunft geordnet werden muß, erscheint der tenproblems auch 1938 angeboten. ßen, war eine weitere menschenrechtsverlet- warten, daß der um sein Eigentum beraubte Spruch der Betroffenen, die Stimme der Be• Die damalige deutsche Regierungsform zende Begleitfolge der Vertreibung und of• Vertriebene das ihm zugefügte Unrecht heute völkerung berufen und geeignet, die immer und die gekonnt parteiische Darstellung der fenbarte diese als noch problematischere für verjährt und aufgehoben betrachtet. noch offene Wunde zwischen den Ost- und Vorgänge um das Münchener Abkommen Ursache nachfolgender Unrechte. Das Dich• Eine solche Erwartung wäre wider die den Sudetendeutschen und ihren jahrhun• durch den am 5. Oktober 1938 zurückgetre• terwort vom „Fluch der bösen Tat, daß sie menschliche Natur und zudem die Kapitu• dertealten slawischen Nachbarn endgültig tenen CSR-Staatspräsidenten Benesch berei• fortzeugend neues Unrecht muß gebären" lation vor den Gewalttaten der jeweils zu schließen. Es muß endlich gelingen, daß teten in der nachfolgenden Zeit ein tödliches bewahrheitete sich bei der Vertreibung auf Mächtigen und damit der Bankrott jeder in• über den wuchernden und unpersönlichen Vorurteil über die Sudetendeutschen. Es ist besonders tragische Weise und muß die ternationalen politischen Kultur. Wer das Nationalismus der letzten 80 Jahre der in seinen Entstehungsphasen in den zeitge• Nachwelt aufrütteln. Ganz abgesehen von Recht auf freie Wahl des Wohnortes vertritt Mensch mit seinen unveräußerlichen Rech• schichtlichen Dokumenten der Jahre 1939, der Möglichkeit, von skrupellosen Machtha- und in dieser Konsequenz auch für den frei• ten obsiegt und mit diesem Sieg der Men• 1941,1942,1943 und 1945/46 nachzuvollzie- bern als nachahmenswertes Beispiel miß• en Zuzug von Ausländern in unseren Staat schenrechte der Friede unter den Völkern hen. Es beginnt mit der wirklichkeitswidri• braucht zu werden. Daß Diktatoren vom eintritt, der kann auf der anderen Seite nicht wieder einkehrt, wobei die geschichtliche gen Behauptung, die Sudetendeutschen sei• Schlage eines Adolf Hitler oder Josef Stalin billigen, daß man 1945/47 Millionen von Erfahrung gültig bleibt und zu beherzigen en die ständigen Unruhestifter in der CSR imstande sind, vielfache Menschenrechts• Mitbürgern und Landsleuten eben dieses ist: „Wahrheit und Recht sind das Vorwort gewesen, setzt sich in der Anschuldigung verletzungen zu begehen, beweisen in er• Recht in seiner elementarsten Form - durch der Versöhnung." Ende