Karte Der Bevölkerungsdichte in Der Provinz Posen. Nach Der Volkszählung Von 1905

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Karte Der Bevölkerungsdichte in Der Provinz Posen. Nach Der Volkszählung Von 1905 Karte der Bevölkerungsdichte in der Provinz Posen. Nach der Volkszählung von 1905. / / SchntiJtmuhl. __ , . Wrjitt \ WeigenhShe I \ H y 1 ' *" \ CtarmkavJe \ ^ "Dratvgrrp. ntrko ' ^ ~/ l y ,__ , I \ Riwihseie Masmtrüj 1 ; J500 000. 34—56 57-68 69-99 Bewohnet• auf 1 qhn. O Städte. O D örfer. D ie Karte enthält alle Ortschaften über 1500 Einwohner mit Aus­ nahme der Vororte von Posen und f e i b m HISTORISCHE MOrmTSBLfiTTER für die Provinz Posen Jahrgang XI Posen, November 1910 Nr. 11 Schütze H., Zur Verteilung der Volksdichte in der Provinz Posen. S. 161. — Literarische Mitteilungen. S. 173. — Nachrichten. S. 176. — Bekanntmachung. S. 176. Zur Verteilung der Volksdichte in der Provinz Posen. Von H. Schütze. eit mehreren Jahrzehnten erscheint alle 5 Jahre auf Grund der allgemeinen Volkszählungen das Gemeindelexikon der Provinz Posen; das letzte ist im Jahre 1908 nach den Materialien der Volkszählung von 1905 vom Kgl- Preussischen Statistischen Amt herausgegeben worden. Man hat meines Wissens noch nie den Versuch gemacht, ein Bild von der Bevölkerungsdichte in den verschiedenen Teilen unseres Posener Landes nach den Angaben dieses hochwichtigen Quellen­ werkes zu entwerfen. Die folgenden Zeilen werden durchaus keine erschöpfende, sondern nur mehr eine skizzierende Dar­ stellung der Bevölkerungsdichte und der sie bedingenden Momente in der Provinz Posen geben, sie dürften aber trotzdem auf ein allgemeineres Interesse Anspruch erheben. Die Provinz Posen steht mit 68,5 Bewohnern auf 1 qkm bei weitem unter dem Durchschnitt der Bevölkerungsdichte im Königreich Preussen, der 107 Einwohner auf 1 qkm beträgt. Unter den 12 Provinzen Preussens sind nur Pommern, Ost- und Westpreussen noch dünner bevölkert als Posen, die übrigen 8 Provinzen sind meist erheblich dichter bewohnt. Wenn wir zunächst die Bevölkerungsdichte der beiden Posener Regierungs­ bezirke betrachten, so finden wir, dass der Regierungsbezirk Posen mit 72 Menschen auf 1 qkm dem Regierungsbezirk Brom­ 162 berg, der nur 63 auf 1 qkm aufweist, nicht unerheblich an Dichte überlegen ist. Hierin spricht sich schon im allgemeinen der Hauptgegensatz in der Bevölkerungsdichte des Posener Landes aus, dass nämlich der Süden dichter besiedelt ist als der Norden. Ich habe mir die Bevölkerungsdichte der 40 Landkreise1) unserer Provinz berechnet und habe die Resultate in der Tabelle (S. 164/65 Col. I) mitgeteilt. Wir ersehen aus ihr zunächst, dass in der Bevölkerungsdichte unserer Landkreise recht grosse Verschieden­ heiten vorhanden sind. Um nur die Extreme hervorzuheben, so hat der Kreis Rawitsch 99 Einwohner auf 1 qkm, der Kreis Schwerin nur 34, also fast genau nur x/3 der Rawitscher Bevöl­ kerungsdichte. Am übersichtlichsten macht man sich das Bild der Bevölkerungsdichte, wenn man die Kreise mit hoher, mittlerer und geringer Dichte auf einer Karte unserer Provinz in ver­ schiedenen Schattierungen darstellt, wie das auf dem beigegebenen Kärtchen geschehen ist. Ich habe dort die Kreise mit einer Dichte von über 68,5 Bewohnern auf 1 qkm, der mittleren Bevölkerungsdichte unserer Provinz, dunkel, die Kreise mit 57—68 auf 1 qkm heller schattiert und endlich die Kreise mit 34—56 auf 1 qkm weiss gelassen. Zu den dichtbewohnten Gebieten gehören danach die in der Tabelle S. 164/65 aufgezählten 15 ersten Kreise, zu den mittel bewohnten die 14 folgenden und zu den dünn bewohnten die 11 letzten. Das Areal der 15 dicht be­ wohnten Kreise ist 8425 qkm, das der 14 mittel bewohnten 10 961 qkm, das der 11 dünn bewohnten 9547 qkm gross. Im grossen und ganzen sind also die Areale der dicht-, mittel- und dünnbewohnten Kreise an Grösse nicht sehr verschieden. Wir ersehen aus den obigen Zahlen ohne weiteres, dass die dichtbe­ wohnten Kreise im Mittel kleiner sind als die mittel- und dünn­ bewohnten, und zwar ist ein dicht bewohnter Kreis im Durch­ schnitt 560 qkm gross, ein mittlerer 780 und ein dünn bewohnter 870 qkm. Wenn diese Darstellung auch im allgemeinen ein ziemlich richtiges Bild von der Verteilung der Bevölkerungsdichte in unserer Provinz geben mag, so ist sie im einzelnen doch vielfach schematisch und unrichtig, und zwar besonders aus zwei Gründen. Erstens finden sich unter den stärkstbevölkerten Kreisen sehr grosse Gegensätze, indem Kreise wie Rawitsch, Ostrowo, Krotoschin, Gnesen mit über 90 Bewohnern auf 1 qkm zusammengezogen werden mit Kreisen wie Jarotschin, Koschmin *) Die beiden Stadtkreise Posen und Bromberg sind nur bei den Durchschnittszahlen der ganzen Provinz und der beiden Regierungsbezirke mitgerechnet worden. Bei einem Vergleich der Bevölkerungsdichte der einzelnen Landkreise untereinander müssen sie ausscheiden, weil sie im Vergleich zu jenen ganz abnorme Bevölkerungsverhältnisse aufweisen. 163 Adelnau, Posen O., die knapp 70 oder wenig über 70 Menschen auf 1 qkm aufweisen. Zweitens liegt in der Darstellung der Volksdichte nach Kreisen überhaupt ein Schematismus, der zu falschen Schlüssen führen kann, indem nämlich Teile von Land­ kreisen, die zu den dünnst bevölkerten Gebieten unserer Provinz gehören, wie z. B. die Gegend an der Warthe nördlich von Wronke, die Gegend südlich von Bromberg, das Obrabruch, nach unserer Karte relativ dicht bewohnte Gegenden zu sein scheinen, weil sie Teile von Kreisen sind (Bromberg, Samter, Schmiegel, Bomst), die in ihren übrigen Teilen reich bewohnt sind und deren Reichtum an Bewohnern nun auch diesen ganz dünn be­ völkerten Arealen zu gute kommt. Es wäre eine sehr verdienst­ liche, allerdings auch sehr langwierige Arbeit, die Bevölkerungs­ dichte einmal ohne jede Rücksicht auf Kreisgrenzen, nur nach gewissen natürlichen Landschaften festzustellen. Immerhin ist auch aus unserer Karte mit der sie erläuternden Tabelle manches Wichtige zu ersehen. Die dichteste Bevölkerung haben wir in grossem Zusammen­ hänge auf der Südposener Hochfläche, von der russischen Grenze im Osten bis in die Nähe von Fraustadt im Westen; im Süden reicht sie mit Ausnahme der Schildberger Gegend in den äussersten Südzipfel bei Kempen hinein; im Norden geht sie z. T. dicht an das Warschau-Berliner Urstromtal heran, das hier von dem Warthetal und dem Obrabruch gebildet wird. Ungefähr an der schmälsten Stelle des Obrabruches geht ein Zipfel dichter Bevölkerung über die Kostener Gegend hinweg auf die West- posener Hochfläche bis jenseits Grätz und Buk hinauf. Ab­ gesehen von diesem zusammenhängenden grössten Komplex dichter Bevölkerung haben wir nur noch zwei inselartig kleine Gebiete mit ebensolcher Dichte: nämlich die Gegend von Gnesen bis Posen und das mittlere Kujavien um Hohensalza und Argenau. Betrachten wir jetzt die Lage des dünnbevölkerten Areals (34— 56 Bewohner auf 1 qkm) in unserer Provinz. Dieses um­ fasst mit Ausnahme des Kolmarer Kreises das ganze mittlere und untere Netzegebiet etwa von der Linie Labischin—Nakel— Mrotschen im Osten bis zur brandenburgischen Grenze im Westen und zwar auf fast der ganzen Länge derselben von Bomst im Süden bis zur Drage im Norden. Die Nordgrenze dieses am dünnsten bevölkerten Striches wird, abgesehen von der Schneide- tnühler Gegend, von der westpreussischen Grenze gebildet. Die Südgrenze geht meist südlich des Rogasen-Wronker Urstromtales, das von der Welna und unteren Warthe durchströmt wird; nur im Westen buchtet, sich diese Grenze weiter nach Süden aus, und zwar zu beiden Seiten des Obratales bis zum Südende des lti-A |lj2 S S | C.S [.'* rH 05 C- ^«o-fc-g-o 1 S ’S<U (U£|^u. Ö « N3 Ü_2 OJ«- tjn<5 13 o o o o o o o > *0 T3 ■°'S ü« tt 'S r- co iC X 55 O qo z d z s — i~ rr; a> >SnC3a!j.E£ 5 W> 3 N ^ (-> --O H H rt rt W H H K ?1 71 - ?i n n CQ 2 ^ «J jd ~ £ 2 : c ^xä b/0 > *a <u ^ o E ^ W ^ - £ 2 .2 Ja c a> 3 ’^ ' u CO 71 O O 55 33 c 73 o 2 CQ **" 3C —^ Cß 00 1-^ •o >r: -f, © •m ©~ o o" d o ©' cT Ö © r-> o ■yX cn .o „c 1»- £ 3 o"' Sn a> .c 2 Ä 'O Ü o ® i: ® co t» ■cs^ <r><rj Cn ^”o O“ “9 £ -S ~ CQ C/5 x : , Ü4) w ’S o C co -C CQ i-^ l>-C5 >q cs oc^ c \ i~ W-i C tI oo 55" ö o iV oc* tT ö i - J3 o ^ Q u <L> Cfl CU E . c c I-: .= j: CT1 r: 30 CG I' üJ o ? 0> CD CU Un XJ •n u e c c CO g « co o So o n & ’S « 53 £ -£< "o *3 E OT J CQ CO G ^ i— 22 Ö ü o o ofOO^O0^ J^a.0^1 HrH fiw -ticct'odoidr“ 13. 13. Koschmin 14. 14. Posen 0 . 15. 15. Jarotschin 12. 12. Adelnau . 165 ~ O O i '■vi <X> _ oo zo - r. ^1 H H ^ C. !"• H H ^ D- ^ 00 H05 XX00 00 rHH H c*e HrH h : 16 : x 10 : 10 10: 10: 10: 2£222222222S222232SSSSSS5 : 10 : 10 iO O IM t '■ 3 S 31 H a » ,6 W »1 S O TM — X •'• — ~ —i ^ N W W H K K K ?1 Ä H (N iH > x r-ce xie qo« *tx csio acs ■#•+ rfX NTl' r» i'^ O TM AO IC TI X ~ ~ X X l'- —i TI oxxcci-ct-^—irTXcicit^x TM TM TM 35 O X c", ^o. y-* TM TM* i-T cf o o CO TM -^r cf — •“ “ O TM x ^ TI “ TI TM X CI X iH CC l~ Ci_ -H_ JO X^ O C3 1> CM X T C i '-O iC cs“ cf |£5 H w“ ® OS C—' äs ccT x" ocf r-' ^ tS3 ^ t=3 w i X X * ® X Ö S IO |Q iS iS iS iO lO lO iC rl1 ■# -t -t 1# •# ec — £f> öj ai ^ <u o '5 W) :> B tj n ° M E o i- N •— 2 pt -ü 3 Ci « S=! XJ •n s C 41 E M-g E E ®5 -c’C 3 e •= •= -S 55 3 c E g £ 3 <u -2 J= $ “ £ « c £ « E i £ 'S o O Ä S E « J3 *> u i ^ « S y öO y<J ü oO uu i« J5ra c ucj cC n £ ^^fflSZ^c/idkW fccQwmm^wNÖO £ £ £ S X 05 O 1-1 O l « 5 Tl< i!3 CO — r-1 <M (M TM CM i m CM CM 166 Bentschener Sees.
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