Weisser Felsen, blauer See

An vielen Orten im lässt es sich der Untersee gnädig gefallen, dass man auf ihn herabschaut und über ihn hinweg in Richtung nördlicher Horizonte. Zum Beispiel zwischen und Berlingen.

Wie geniesst man einen See? In- dem man ihm buchstäblich zu Leibe rückt – schwimmend, tau- chend, rudernd oder als Gast der Schifffahrt. Oder aber man bleibt auf Distanz und badet Augen und Seele im schimmernden Was- serspiegel. Eine der schönsten Möglichkeiten dazu bietet der Ab- schnitt der Via Rhenana zwischen Steckborn und Berlingen. Wir fahren zunächst nach Ber- lingen. Vom Bahnhof aus ist die Via Rhenana ausgeschildert. Aus- gangs Berlingen beginnt der Weg anzusteigen. Auf halber Höhe lohnt sich der Blick zurück: Das Dorfbild der Gemeinde offenbart sich als perfektes Postkartenmotiv.

Immer wieder Aussicht prüfen Foto: Dieter Füllemann Weiter gehts auf gewundenem Blick auf Berlingen: Dem Wanderer präsentiert sich ein wunderbares Panorama. Weg mit zunehmender Bewaldung. Nur nicht hasten jetzt, sondern Dann wirds steil, aber spazier- immer wieder die Aussicht prüfen. freundlich angelegte Treppen hel- An schönen, klaren Tagen fühlt fen darüber hinweg, bis schliess- man sich als Hauptdarsteller in lich der Weisse Felsen erreicht ist. einem Bild des Romantikers Cas- Da hätten einst die Römer, heisst par David Friedrich: Das Grün der es, einen Wachtturm eingerichtet Bäume steckt den Bildrahmen ab, auf ihrer Verteidigungslinie gegen der schroffe Hang schafft Weit- die Germanen. In der Zwischenzeit blick, der See sorgt für die souve- haben sich die Liebenden neuerer räne, Ruhe stiftende Basis. Zeit des Felsens bemächtigt und Infografi k: Otto Kohler Otto k: Infografi Botschaften ins weiche Gestein • Wandern am Untersee geschnitten. So nachhaltig, dass Route 1 Berlingen–Steckborn–Berlingen, man gar nicht an die Scheidungs- von Erzeugnissen der einheimi- Dasselbe gilt übrigens für die rund 2 Stunden, viele fantastische Aus- rate in der Schweiz denken mag. schen Landwirtschaft, der Service Routenvariante: In Mannenbach blicke auf die Untersee-Region. Route 2 Vom Weissen Felsen aus rückt familiär und freundlich. Dazu die starten, zum Schloss Mannenbach–Schloss Arenenberg– rasch das Jochental ins Blickfeld Aussicht: perfekt. aufsteigen (wo III. gera- –Burst–Berlingen–Steckborn, und damit die Besenwirtschaft Hinunter nach Steckborn läuft de seinen 200. Geburtstag feiert) rund zweieinhalb Stunden. gleichen Namens. Die Verkösti- es sich leicht. Da steht man nun und über Salenstein und die Lich- • Verkehrserschliessung gung ist währschaft und dominiert vor der Entscheidung: per pedes tung Burst nach Berlingen wan- Buslinie 826 Frauenfeld–Steckborn, zurück nach Berlingen (auf einer dern, um dort in die Via Rhenana Stundentakt, und Buslinie 833 Müll- gut ausgeschilderten Route, etwas einzubiegen. Mit der Bahn zurück heim-Wigoltingen–Arenenberg– südlicher), mit der Bahn oder dem an den Ausgangspunkt: kein Pro- . Bahnlinie 820 Schaff- Schiff? Einen guten Tag gewon- blem – Halbstundentakt! hausen––Romanshorn im nen hat man so oder so. Martin Jakob (Text, Foto) Halbstundentakt. Schifffahrtslinie 3820 auf dem Untersee: Mehrere Verbin- www.steckborn.ch • www.berlingen.ch • www.napoleonmuseum.ch • www.urh.ch dungen täglich zwischen Steckborn,

Foto: ZVG (Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein) • www.jochental.ch• Berlingen und Mannenbach. Verdiente Rast im «Jochental». • www.thurbo.ch www.schweizmobil.ch (siehe Wandern, reg. Routen, Via Rhenana).

thurgaumobil 1/08 7