Museumszeit-Juni-2018
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Nr. 28 • 25. Mai 2018 bis 16. August 2018 Lange Nacht der Im Fokus die Menschen Museen am 2. Juni Fotoausstellung „Arbeit sehen. Ilker Maga“ vom 25. Mai bis 12. August Es ist wieder soweit: am 2. Juni lassen die Bremer Ausstellungshäuser ihre rbeit sehen“, so lautet der Titel Pforten wieder länger offen und la- der Ausstellung, die vom 25. Mai den zur „Langen Nacht der Museen“ bis zum 12. August im Bremer Fo- ein. Viele Kultureinrichtungen bie- cke-Museum zu bewundern sein ten zwischen 18 Uhr und 1 Uhr nachts wird. „Arbeit sehen“ ist zugleich ein abwechslungsreiches Programm AProgramm – für die Besucher der Ausstel- für Jung und Alt an. Das Motto lau- lung ebenso wie für den in der Türkei gebo- tet in diesem Jahr: „Unbekannte renen und in Bremen lebenden Fotografen Welten“. Was die Bremer Museen im und Autoren Ilker Maga, durch dessen Au- Einzelnen auf die Beine stellen, le- gen dies geschieht. sen Sie auf unserer Panoramaseite. „Die Ausstellung führt wie eine 24-Stun- Seiten 6 + 7 den-Reportage durch den Arbeitsalltag von Menschen in Bremen und Bremerha- ven“, kündigt das Focke-Museum an – und Der Fragensteller in der Tat hat Maga zahlreiche Menschen Der Münchner Medien- und Video- den ganzen Tag lang an ihrem Arbeitsplatz künstler Christoph Brech wirft einen begleitet, wobei die besondere Herausfor- ganz speziellen Blick auf die Sammlung derung darin bestand, dies innerhalb einer Roselius. Dabei stellt er viele Fragen, recht kurzen Zeitspanne zu tun: „In der Aus- Eines der Bilder, die der Fotograf Ilker Maga für die Ausstellung gemacht hat - insgesamt portrai- entdeckt aber auch sehr viel Neues. stellung haben wir 60 Portraits und Texte. tiert er in der Ausstellung 60 Menschen aus Bremen und Bremerhaven in Wort und Bild. © Ilker Maga Museen Böttcherstraße Seite 4 Mit wenigen Ausnahmen entstanden alle Fotografien und Texte zwischen Januar bis Denn Arbeit sehen, das heißt bei Il- wachsener ist, egal, ob Frau oder Mann, Raumbezogene Kunst Mitte April 2018“, erzählt Maga, fügt aber ker Maga immer auch und an erster Stel- reich oder arm… Das ist meine Haltung.“ „Es muss so sein, als ob es jemand gera- sogleich hinzu: „Ich habe durch die Repor- le: Menschen sehen. „Egal, wer vor der Ka- Eine Haltung, die sich dem Betrachter in de in die Luft geworfen hat“, sagt Boris tagen wunderbare Menschen kennenge- mera steht, alle Menschen sind für mich den Fotos schnell und eindrucksvoll offen- Doempke zu seinem neuen Kunstwerk lernt und wunderbare Erlebnisse gehabt.“ gleich: Egal, ob es ein Kind oder ein Er- bart. weiter auf Seite 2 – zu sehen noch bis zum 10. Juni im Pa- villon des Gerhard-Marcks-Hauses. Gerhard-Marcks-Haus Seite 5 Tulpen, Tabak, Heringsfang Die Bremer Kunsthalle präsentiert noch bis zum 26. August niederländi- sche Gemälde des Goldenen Zeitalters, die ihr vom Sammler Schünemann Träume, vermacht wurden: „Eine wunderbare Schenkung“. Kunsthalle Seite 8 Ängste, Überlebenskünstler Die Ausstellung „GrasArt“ zeigt Bilder des Naturfotografen Ingo Arndt – und macht zugleich die immense Bedeu- Erschrecken tung der unterschiedlichen Grasland- Weserburg zeigt ab dem 19. Mai über 60 schaften für Tier und Mensch deutlich. Werke der US-Fotokünstlerin Cindy Sherman Übersee-Museum Seite 9 Kreativ bauen und wohnen ie hält sich seit Jahren beständig in den verschiedenen Zwei Ausstellungen werden im Wil- Top Ten-Listen der relevantesten Künstler/innen unse- helm Wagenfeld Haus präsentiert: Die rer Zeit – als übrigens nur eine von zwei Frauen (neben Wanderausstellung zum Thema „Neue Rosemarie Trockel): Cindy Sherman. Über 60 Werke der Standards – Zehn Thesen zum Woh- weltbekannten Foto-Künstlerin werden ab dem 19. Mai nen“ sowie die Ergebnisse des „Wohn- Sin der Weserburg zu sehen sein. Die Bilder aus allen wichtigen baupreises 2018“. Schaffensphasen von Cindy Sherman stammen aus der Olbricht Wilhelm Wagenfeld Haus Seite 10 Collection. Die US-Amerikanerin setzt die Debatten um weibli- che Identität und um gesellschaftlich verankerte Rollenmuster seit vielen Jahren in teils heftiger und aufrüttelnder Weise ins Bild – mit Fotografien, auf denen sie selbst zu sehen ist. Die dabei Eine Sonderveröffentlichung des entstandenen Werke sind dabei allerdings weit mehr als Selbst- portraits, sondern behandeln existenzielle Themen, kreisen um Träume, Ängste, Erschrecken und auch den Tod. Cindy Sherman, Untitled #418, 2004, Olbricht Collection, Courtesy weiter auf Seite 3 of the artist and Metro Pictures, New York 2 Focke-Museum Die Kamera als Werkzeug Ilker Maga: Fotografie als Verschmelzung von Kopf, Sehen und Herz großes Maß an Hilfsbereitschaft. Im per- und dann ein Konzept entwickelt.“ Für das sönlichen Gespräch stellt man schnell fest, Projekt „Berufe“ will er bis 2020 bundes- dass Maga die Menschen tatsächlich sieht weit 350 Menschen an ihren Arbeitsplät- – weil er stets ganz genau hinschaut, mit zen fotografieren. einem sehr freundlichen Blick, dem kaum Für die Bremer Ausstellung ging es um etwas entgeht. Seit 1984 ist er als Fotograf Fragestellungen wie: „Wie funktioniert international tätig, hat Zeitungen, Zeit- eine Stadt innerhalb von 24 Stunden? Wer schriften und einen Verlag geleitet und ist wach für uns, wenn die Menschen im über 25 Bücher veröffentlicht. In Bremen- Schlaf sind? Ohne Wasser, Strom, Abwas- Walle leitet er eine Foto-Schule mitsamt ser, Müll ist die Stadt undenkbar. Woher Atelier, in dem er sich vorwiegend mit so- und wie kommt das Wasser? Woher und zialen Themen beschäftigt. wie fließt Abwasser? Was wird mit dem „Die Kamera ist für mich ein Werkzeug, Müll gemacht? Was passiert gegen Mor- das immer dem Humanismus dienen soll“, gen bei der Post oder im Großmarkt? Wel- sagt Maga: „Sie gibt mir eine wunderbare che Besonderheiten haben Bremen und Möglichkeit, um Menschen und das Le- Bremerhaven? Hafen, Luft und Raumfahrt, ben zu berühren.“ Fotografie bedeute für Automobilindustrie, Politik, Kultur…“ ihn die Verschmelzung von Kopf, Sehen Er habe versucht, berichtet Maga, all und Herz – „ohne Gefühl, ohne eine poli- diese Fragen so gut es gehe in Wort und tische und humanistische Haltung nehme Bild einzufangen – und davon zu erzäh- Menschen bei der Arbeit - so unterschied- roße Aufmerksamkeit erhielt ich meine Kamera nie aus der Tasche he- len. Dabei wirft er auch einen Blick auf die lich die Tätigkeiten, so unterschiedlich der Fotograf vor einigen Jahren raus.“ Auswirkungen von Rationalisierungspro- sind auch die Bilder. für sein Projekt „Farben der Ge- Nach dem großen „Farben der Gesell- zessen, Globalisierung und Strukturwan- © Ilker Maga sellschaft“ – dahinter verbarg schaft“-Projekt gilt Magas Hauptaugen- del. Das Spektrum der portraitierten Men- sich eine deutschlandweite Re- merk derzeit dem Thema „Berufe“ – was schen umfasst Handwerker/innen ebenso Gportage, in der Maga über 100 türkeistäm- eben auch in der neuen Ausstellung zum wie Akademiker/innen – und die Ausstel- mige, in Deutschland lebende Menschen Ausdruck kommt. „Die Direktorin und die lung folgt dem Gedanken, dass es all diese in Wort und Bild präsentierte – einen Kuratorin des Focke-Museums wussten, Menschen sind, die unermüdlich arbeiten Becks-Mitarbeiter ebenso wie einen Erz- dass ich ein bundesweites Projekt über und für das Funktionieren unseres Alltags bischof oder den seinerzeitigen Grünen- Berufe mache und sie haben mich gefragt, sorgen. (Frank Schümann) Vorsitzenden Cem Özdemir. ob ich mir eine ähnliche Reportage über Ilker Maga arbeitet sehr konzentriert Bremen und Bremerhaven überlegen Arbeit sehen. Ilker Maga und gut organisiert, was aber die Spon- kann“, erzählt der Fotograf. „Ich habe mich Bis zum 12. August 2018 tanität ebenso wenig ausschließt wie ein darüber sehr gefreut, positiv geantwortet TERMINE Fockes Pavillon Kindertag Musik im Park Spielzeug und Kindermode früher Sonntag, 27. Mai, 11.30 Uhr Konzert Erdal Akkaya Trio – West /East Sonntag, 27. Mai, 15 Uhr Künstlergespräch Arbeit sehen. Ilker Maga Der Fotograf Ilker Maga im Gespräch mit Kurato- rin Dr. Karin Walter Dienstag, 29. Mai, 19 Uhr Dialogische Führung Achtung Glas! Die Glassammlung im Haus Riens- berg aus restauratorischer Sicht Freitag, 8. Juni, 15.30 Uhr Führung Zum 170. Geburtstag von Johann Focke Auf den Spuren des Museumsgründers Die Konzertreihe „Fockes Pavillon“ lockt jedes Jahr zahlreiche Musik- Stelzenlaufen im Park – gar nicht so einfach, das Gleichgewicht Sonntag, 10. Juni, 11.30 Uhr liebhaber in den Park. © Focke-Museum, Martin Luther zu halten! © Focke-Museum, Martin Luther Führung Aufbrechen + Ankommen in Bremen Von Juni bis August wird der Park des Focke-Museums wieder Am 24. Juni gehört das Focke-Museum den Kindern! Beim Kin- Themenführung zur Migrationsgeschichte zur Open-Air-Bühne. Am 17. Juni eröffnet das WestEndProjektEn- dertag gibt es viele Familienaktionen und -führungen für Kin- Dienstag, 12. Juni, 18 Uhr semble die beliebte Konzertreihe „Fockes Pavillon“ mit Liedern, der ab vier Jahren. Ob historische Kinderspiele im Park, Perlen- Café 68 Geschichten und Instrumentalstücken aus zehn Jahren interkul- schmuck basteln oder eine Rallye durch die Spielzeugsamm- tureller Begegnung. Entspannt geht es am 1. Juli weiter. Evelyn lung– hier ist für jeden Geschmack und jedes Alter etwas dabei. Wie sieht Ihr Bremen nach 68 aus? Kommen Sie ins Café 68 und bringen Sie Ihre Ge- Frisinger & the Nice Company spielen Easy Listening Music: Von Der Eintritt für Kinder und Jugendliche ist dank „Wir für Kinder schichten und Erinnerungsstücke mit. Sweet, soft and lazy bis Rhythm and Dance. und Jugendliche“ der Sparkasse Bremen frei. Weserburg | Museum für moderne Kunst 3 Vom