forum56forum63 | Auf Wiedersehen

IMPRESSUM

Herausgeber: Internationale Bachakademie Stuttgart

Redaktion und Satz: Jürgen Hartmann. Mitarbeit Seite 12: Lena Maria Schwenck. Fotos: Barbara Aumüller (Titel), Norbert Bolin (11), Jürgen Hartmann (U2,3,4,5,8,12,15), K. Miura (9,10), Künstleragenturen, privat.

Layout und Druck: Böttler GrafikSatzBildDruck, Walddorfhäslach

Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Mai 2008.

BANKVERBINDUNGEN

Internationale Bachakademie Stuttgart BW-Bank Stuttgart BLZ 600 501 01 Kontonummer 2453040

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Musik als Lebenselixier Mitglieder des Förderkreis-Vorstands im Dialog

»Mein Herz schlägt für Bach« Was aus Gächingern werden kann

Die Wunder der Polyphonie Masaaki Suzuki im Interview Jussi Myllys aus Finnland singt die Tenorpartie in Wolfgang Rihms ›Deus Passus – Passionsstücke nach Lukas‹ am 15. und 16. März 2008. Foto: Barbara Aumüller, Frankfurt am Main. forum63 | Willkommen

INHALT EDITORIAL

3 Musik als Lebenselixier Die Bachwoche Stuttgart steht vor der Tür – die Der Vorstand des Förderkreises stellt zehnte ihrer Art, erstmals in Zusammenarbeit sich vor: Lerke von Saalfeld und Mar- mit der Musikhochschule und mit den Messen tin Klumpp im Dialog von Johann Sebastian Bach im Mittelpunkt. Masaaki Suzuki dirigiert zum Auftakt die Messe 6 »Mein Herz schlägt für Bach« h-Moll BWV 232, führt in vier, Was aus Gächingern werden kann von vormittäglichen Podiumsdiskussionen vor- (Folge 1: Sonja Koppelhuber, Guido bereiteten Gesprächskonzerten in die so ge- Heidloff Herzig, Robert Heimann) nannten ›Kyrie-Gloria-Messen‹ BWV 233–236 ein. Unsere Befürchtung, dass diese im Ge- 8 Glücksfall der Bachforschung samtwerk Bachs stets wenig beachteten Werke Alfred Dürr zum 90. Geburtstag auf begrenztes Interesse treffen könnten, wird widerlegt durch eine Rekordzahl von Anmel- 9 Die Wunder der Polyphonie dungen für das Studium generale: Bei Redak- Ein Interview mit Masaaki Suzuki tionsschluss dieses Forums Bachakademie hat- ten sich schon beinahe 70 Musikfreunde 11 Eine Bereicherung angemeldet. Es dürfen aber noch mehr werden: Wolfgang Rihms Deus Passus im Nutzen auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, Abonnementkonzert die Gelegenheit, die einmalige Verbindung von Theorie und Praxis, von Musik, Wissenschaft 12 Persönliches, Vermischtes und Theologie mitzuerleben, die die Bachwo- che seit jeher auszeichnet. Natürlich können 13 Presse, Förderkreis Sie aber auch ausgewählte Veranstaltungen der Bachwoche, die durch ein Symposium und 14 Termine zwei Gottesdienste eingerahmt wird, einzeln besuchen. 15 Die Mitarbeiter der Bachakademie Zwei weitere Ereignisse, die ihre Wirkung eher 16 Impressum, Fotonachweise hinter den Kulissen entfalten, werden wir in der nächsten Ausgabe ausführlich betrachten: Den Abschied des Intendanten Andreas Keller von der durch ihn mitbegründeten Bachakademie Anfang März und den 75. Geburtstag ihres künstlerischen Leiters Helmuth Rilling am 29. Mai. »In die Zukunft blicken, in der Gegenwart leben, aus der Vergangenheit lernen. Entschei- dend für die Zukunft ist, wie wir menschlich miteinander umgehen« – was der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1998 in seiner Weihnachtsansprache sagte, könnte auch von Keller oder Rilling stammen.

Bleiben Sie neugierig auf die Zukunft der Bach- akademie und blicken Sie ebenso optimistisch in diese wie

Ihr

Jürgen Hartmann Förderkreis| forum63

Die Musik als Lebenselixier

Lerke von Saalfeld und Martin Klumpp im Dialog

Lerke von Saalfeld: Wir sitzen beide im Vor- stand des Förderkreises. Wie kommt man da eigentlich hin? Ich selbst bin Literaturwissen- schaftlerin, habe professionell mit Musik nichts zu tun, und Sie, Herr Klumpp, singen höchstens zur Ehre Gottes. Ich komme aus einer kinder- reichen Familie – wir sind sieben…

Martin Klumpp: …wir auch!

LvS: Ich bin die vierte.

MK: Ich fünfter.

LvS: Drei Schwestern habe ich über mir, und die mussten Klavier und Geige lernen. Aufge- wachsen bin ich in einem bayerischen Dorf. Meine drei älteren Schwestern hatten kein besonderes Interesse am Üben, ich war noch zu klein und war deshalb der Liebling der Musik- lehrerin – ich stand ja auch noch nicht in der Fron. Nach diesen Erfahrungen sagte meine Mutter dann: Schluss, keiner lernt hier noch irgendein Instrument. Meine Mutter war eine MK: Danach habe ich immer in kirchlichen Vorstandsmitglieder des handfeste Kapitänstochter, mein Vater sehr Chören gesungen, und das Singen biblischer Förderkreises im Dialog – Lerke von Saalfeld und schöngeistig – also hat sich meine Mutter Texte, die Gemeinschaft beim Singen und das Martin Klumpp erklärten durchgesetzt. Auftreten in der Kirche waren sicher Faktoren sich spontan bereit, den für meine Berufswahl. Das wirkt bis heute. Auftakt zu einer neuen Reihe im Forum Bach- MK: Heißt das, Sie können in der Bachakade- Wenn zum Beispiel in einem Gottesdienst gut akademie zu gestalten. mie kindliche Defiziterfahrungen aufarbeiten? musiziert wird, vor allem aber in den Konzer- Jeweils zwei Förderkreis- ten mit Helmuth Rilling, dann bin ich als Theo- Vorständler sind eingela- LvS: Ich bemühe mich… Ich habe natürlich loge eben nicht nur professionell analysierend den, sich vorzustellen, miteinander zu plaudern später, wie man es so macht, Blockflöte gespielt beteiligt; ich kann die besondere Auslegung – nicht nur, aber auch und Gitarre. Mit der Flöte wurde man hinten in biblischer Texte durch die Musik genießen. Das über die Bachakademie; den Garten verbannt, weil das so unerträglich ist für mich im positiven Sinn erbaulich. Des- nachzudenken über die Musik im Allgemeinen fiept. Es gibt also durchaus ›betrübliche‹ Kind- halb sind mir diese Konzerte und auch die und deren Rolle hier heitserinnerungen. Vielleicht ist das bei Ihnen Zugehörigkeit zur Bachakademie wichtig. und heute im Besonde- besser? Manchmal habe ich die Befürchtung, es könn- ren. Im Gespräch ergab sich Überraschendes te bald auch in der Bachakademie alles auf und Bemerkenswertes – MK: Ich habe als Kind eine gute Stimme gehabt. Werbung oder auf Event aufgeputzt werden. Fortsetzung folgt! Ich erinnere mich daran, wie sich auf der Stra- Ich hoffe, dass die Bachakademie bei dem ße mal eine Frau umdrehte und mir eine Brezel bleibt, wovon sie ausgegangen ist, nämlich schenkte, weil ich so schön gesungen hätte. dass durch die musikalische Arbeit die geist- Das war direkt nach dem Krieg… lichen Texte, die häufig zunächst fremd erschei- nen, diese Fremdheit verlieren. Früher hat man LvS: …ein großes Geschenk! gesagt, diese Barocktexte sind alle furchtbar,

3 forum63 | Förderkreis

MK: Ich stelle fest, dass wir viele Ähnlichkeiten haben: Bei meinem Vater war Bruckner-Hören eine heilige Handlung. Er saß dabei ganz allei- ne im Raum, manchmal sogar im Dunkeln. Er hat diese Symphonien so oft und sehr laut gehört, dass ich sie heute geradezu mitsingen kann. Das Urteil über Mahler war bei meinem Vater ähnlich wie bei Ihrem, und als er starb, hat meine Mutter für sich selber Mahler ent- deckt. Und ich merkte dann, dass Mahlers Buntheit, diese Mischung aus Ernst und Humor für mich eine Musik ist, die Erbauung und Unterhaltung bietet.

LvS: Mein Vater lag Anfang der Sechziger in München im Krankenhaus, und auf demselben Flur lag Knappertsbusch, einer der großen Bruckner-Dirigenten. Mein Vater, der eigentlich immer irgendetwas Seltsames machte, baute zu dieser Zeit Okarinen. Und da hat er auf einer Okarine immer die Stellen aus den Bruckner- Symphonien geblasen, die Knappertsbusch ge- aber wenn ich eine Bachkantate höre, denkt strichen hatte. Der machte natürlich Ärger und man: Ja, so muss es sein. forderte, der Kerl da drüben solle endlich auf- hören mit dem Pfeifen, das würde seiner Gene- LvS: Bei mir hat das nichts mit dem christlichen sung nicht gut tun. Da gab mir mein Vater eine Hintergrund zu tun, auch wenn ich als Schüle- dieser Okarinen und sagte, ich solle sie als Frie- rin im Kirchen- und Schulchor gesungen habe. denstaube zu Knappertsbusch bringen und Natürlich ist man ›abendländisch‹ erzogen, mich für ihn entschuldigen. Aber Knapperts- und Bach gehört zum musikalischen Fundus, busch fand das überhaupt nicht komisch und zur Bildung, aber mein Vater war großer Bruck- verweigerte das Friedensangebot. Das hat mein ner-Fan. Bruckner-Bild eigentlich nur bestätigt, dass Knappertsbusch nicht im Geringsten in der MK: Meiner auch! Lage war, mit so einer Situation spielerisch und humorvoll umzugehen. Er fühlte sich richtig LvS: Er liebte Bruckner über alles. Er war ohne- beleidigt. hin ein merkwürdiges Talent; wenn er in der Bahn saß, notierte er aus dem Kopf die Frag- MK: Ich bin ja kein Musikwissenschaftler, aber mente von Bruckners 10. Symphonie; und auf ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieses Hehre, der Luftpumpe konnte er die Themen von Bachs Humorlose, was wir da immer in Bruckner h-Moll-Messe blasen. Er hat sogar eine Bruck- sehen, eigentlich der ganze Bruckner ist. ner-Büste gefertigt, die eher eine Mischung aus Bruckner und ihm selbst war. Dagegen galt LvS: Ich glaube nicht. Mahler als Kitsch, und mein musikalisches Erwachsenwerden sah dann so aus, mich total MK: Ich glaube nämlich auch nicht. Deshalb von Bruckner zu entfernen und Mahler zu ent- finde ich es nicht richtig, nur zu sagen, »ich decken – natürlich als Protest. Ich fange erst kenne die Musik«. Spannend finde ich, dass die jetzt an, Bruckner wieder neu zu entdecken, Bachakademie gerade nicht nur ein Konzert- mit Gewinn. Wenn im Rahmen der Bachakade- veranstalter ist, sondern zugleich eine Institu- mie immer wieder Mahler-Symphonien zu tion, an der man Musik in einer großen Breite, hören sind, dann ist das eine großartige Erwei- auch ganz neue Musik kennen und verstehen terung, durch die man nicht so eng an dieser, lernt. Zum Beispiel haben mich die vier Passio- sagen wir, religiös grundierten Musik bleibt. nen im Jahr 2000 unterschiedlich, aber stark

4 Förderkreis | forum63

angesprochen. Als ich sie hörte, dachte ich: Ja, Bach ist wunderbar und Penderecki ist auch wunderbar, aber hier kommt eine ganz neue Musik. Sie gehört zu unserer Zeit. Ich hörte bei dieser neuen Musik sehr neugierig zu.

LvS: Jede Passion hatte eine vollkommen ande- re Atmosphäre, musikalisch wie religiös, und das fand ich äußerst reizvoll. Aber mich hat auch das der Versöhnung sehr be- wegt, aus einem besonderen Grund: Jeder Teil war von einem anderen Komponisten kompo- niert aus den Ländern, die am Zweiten Welt- krieg beteiligt waren. Jeder hat eine eigene und eigenwillige Sprache in der Musik gefunden, die harmonierte, aber auch manchmal im Kontrast zueinander stand. Das allzu gern bemühte Schlagwort »Musik baut Brücken« liebe ich nicht sehr – ich kann es ehrlich gesagt kaum noch hören, weil es so abgegriffen ist. Wenn man aber plötzlich in Töne umgesetzt erlebt, was für ein Horizont sich öffnet, ver- mittelt sich von selbst, was Musik vermag. Worte sind demgegenüber oft karg und nichts- sondern weil sie in einem Milieu aufwuchsen, sagend. in dem Musik einfach dazugehörte. Vielleicht ist es ein besonderes Geheimnis der Bachaka- MK: Ja, vielleicht ist es mit der Musik ähnlich demie, dass durch die Zusammenordnung von wie mit der Religion; man zerstört sie, wenn Konzerten und musikwissenschaftlicher Ver- man sie instrumentalisiert. Selbstverständlich mittlung im ganzen Förderkreis ein Milieu ent- ›macht‹ die Musik etwas mit uns. Aber wo man steht, in dem Menschen die Musik nicht ver- sie ›macht‹, damit sie etwas Bestimmtes aus- kauft bekommen, sondern wirklich erleben. löst, wehrt sich etwas im Hörer. Das ist in der Tat ähnlich wie mit der Religion. Wenn ich LvS: Ich glaube, wenn Musik etwas ganz Natür- glaube, damit ich die Welt besser machen liches ist und nichts Aufgezwungenes, öffnet kann, das passt nicht. Vielleicht sollte man für sich fast jeder. Musik nicht einmal werben müssen. Sie sollte einfach da sein. MK: Wenn das stimmt, müssen wir uns überle- gen, was wir dafür tun können, dass es im För- LvS: Da stimme ich zu. Sie ist ja da, aber man derkreis nicht nur um Geldbeschaffung und muss auch lernen, sie zu genießen. Es ist ja Mitgliederwerbung geht, sondern genauso um nicht so, dass man sich immer spontan hinge- die Verbreiterung von musikalischen Milieus, zogen fühlt. in denen man Musik nicht nur wie eine Ware verkauft, sondern wo die Musik einfach da ist MK: Als meine Kinder heranwuchsen – ich war und als Lebenselixier wirkt. damals an der Gedächtniskirche tätig – da gab es dort die Kantatengottesdienste. Meine Frau LvS: Ja. Geben wir uns Mühe! und ich haben mitgesungen, und es war die Frage: Was machen die Kinder den ganzen Samstag? Die gingen einfach mit! Sie saßen unter 200 Menschen, die alle gesungen haben. Inzwischen haben meine Tochter Gesang und mein Sohn Bratsche und Dirigieren studiert, aber nicht, weil ich als Vater sie gedrängt hätte,

5 forum63 | Gächinger Kantorei

»Mein Herz schlägt für Bach«

Was aus Gächingern werden kann (Folge 1)

Von Jürgen Hartmann und Sänger genau deswegen immer wieder gerne nach Stuttgart, auch wenn sie inzwischen »Bei den Gächingern sind ja viele Detmolder«, Chordirektor, Professor oder Solistin sind – wie sagt Sonja Koppelhuber. »Bei den Gächingern unsere drei Gesprächspartner in dieser Ausga- sind ja viele Kölner«, meint Guido Heidloff Her- be, mit denen wir eine Reihe beginnen wollen, zig. Nun mag es zwar sein, dass zumindest zeit- die den Werdegang ehemaliger oder noch akti- weise der Anteil von Sängerinnen und Sängern ver Mitglieder der Gächinger Kantorei Stuttgart aus dem Teutoburger Wald oder vom Rhein im beleuchten soll. rund 200 Namen umfassenden ›Pool‹ der Gäch- inger Kantorei Stuttgart ein wenig angeschwol- »Ich habe ausschließlich sehr schöne Erinne- len ist. Die geographisch-statistische Einschät- rungen«, blickt Sonja Koppelhuber, die seit zung dürfte dennoch überwiegend subjektiv 2006 als Mezzosopranistin am Mainfrankent- geprägt sein, aber sie könnte mit einer Beson- heater Würzburg engagiert ist, auf die Gächin- derheit zusammenhängen, die unseren für jedes ger-Projekte zurück, an denen sie mitgewirkt Konzert und jede Tournee neu und immer wie- hat. »Entspannt und harmonisch« gehe es im der etwas anders besetzten Chor auszeichnet: Chor zu, was für die Musikwelt, die nicht selten Eine persönliche, ja familiäre Atmosphäre, weit harte Ellbogen erfordere, eher untypisch sei. ab von der Anonymität vergleichbarer Ensem- Auch Guido Heidloff Herzig, seit 2006 Profes- bles, die sich in der branchenüblichen, etwas sor für Musiktheorie an der Hochschule für Guido Heidloff Herzig (l) despektierlichen Bezeichnung ›Telefonchor‹ Musik und Theater in Hannover, weiß die ange- Robert Heimann (r) ausdrückt. Vielleicht kommen die Sängerinnen nehme Atmosphäre der Gächinger Kantorei zu schätzen. Beide haben in Stuttgart und auf Tour- nee nicht nur Freundschaften und berufliche Kontakte geknüpft – in gewisser Weise ist der Chor sogar eine Art kollektiver Trauzeuge: Heid- loff lernte seine heutige Frau Eva Herzig bei den Gächingern kennen; Sonja Koppelhuber und ihr Mann Joachim Goltz waren zwar 2003 Kommi- litonen und gut befreundet, der sprichwörtliche ›Funke‹ sprang aber erst während einer Konzert- tournee über.

Ein kuschelig-gemütliches Ehe-Anbahnungsin- stitut ist die Gächinger Kantorei aber gewiss nicht. Robert Heimann, seit 2005 Chef des so- eben von Kritikern einer führenden Fachzeit- schrift als ›Opernchor des Jahres‹ prämierten Chores der Komischen Oper Berlin, hat vor allem die Arbeit mit Helmuth Rilling »unendli- che Ausdrucksfelder erschlossen«. Vor seinem Studium in Köln war Heimann mit Chormusik oder gar Chorleitung überhaupt nicht in Berüh- rung gekommen; erst die Mitwirkung in der Gächinger Kantorei und die Beobachtung ihres

6 Gächinger Kantorei | forum63

Gründers und Leiters habe dafür »den Boden bereitet«. »Ich hätte nie gedacht, dass mir das überhaupt liegt«, blickt Robert Heimann zurück, der in Stuttgart zuletzt durch seine Ein- studierung von Sofia Gubaidulinas hoch kom- plexer Passion und Auferstehung Jesu Christi nach Johannes ein eindrucksvolles Beispiel sei- nes Könnens hinterließ. Vor dem Chor zu ste- hen, in dem er bis dahin nur mitgesungen hatte, machte ihn nach eigenem Bekunden dann doch etwas nervös: »Die Gächinger einzustudieren, ist jedes Mal wieder aufregend«, gesteht Heim- ann. Zumal die Arbeit mit einem projektweise verpflichteten Chor wie der Gächinger Kantorei sich von seiner Operntätigkeit fundamental unterscheide: »Bei einem Opernchor geht es viel mehr um Technik und Sicherheit, man muss ihn wirklich trainieren, aber man hat anderer- seits auch mehr Zeit dazu«, sagt Heimann.

»In Stuttgart habe ich mehr gelernt als im Stu- dium«, pflichtet Guido Heidloff Herzig bei, der sich von Beginn des Studiums an dem Chor- und Ensemblegesang widmete, zeitweilig in dem denkt dabei manchmal etwas wehmütig an die Sonja Koppelhuber renommierten Ensemble ›Singer Pur‹ mitwirkte Rilling-Ensembles zurück: »Wenn man den und für dieses auch eigene musikalische Arran- Klang und die Musikalität von Gächinger Kan- gements erstellt hat. Zwar hätten die Engage- torei und Bach-Collegium kennt, vermisst man ments bei den Gächingern durchaus auch zur sie hin und wieder«, urteilt sie diplomatisch. Finanzierung seines Studiums beigetragen, be- Auch der intensive Umgang Helmuth Rillings deutender seien sie jedoch als Bestandteil der mit dem Text der Kantaten und Passionen, insbe- Ausbildung und als Förderung beruflicher Kon- sondere bei den Chorälen, hat sie nachhaltig takte: »Schließlich hat dort fast jeder mitgesun- beeindruckt. Die Nachwirkung ihrer Arbeit mit gen, der heute im deutschen Chorwesen eine den Gächingern bringt Sonja Koppelhuber auf Rolle spielt«, resümiert Guido Heidloff. Die Ar- den Punkt: »Heute schlägt mein Herz für Bach.« beitsweise Helmuth Rillings hat auch sein musi- kalisches Denken mitgeprägt: »Kopf und Herz wirken bei ihm zusammen, und Rilling küm- mert sich darum, dass man auch versteht, was man singt«.

Sonja Koppelhuber, die wie Heidloff und Hei- mann durch studentische Mundpropaganda von der Gächinger Kantorei und deren Möglich- Bitte beachten Sie auch die folgenden Internet-Links: keiten erfuhr, erschloss sich in Stuttgart sogar ein www.mainfrankentheater.de ganz neues Repertoire. »Ich hatte vorher fast gar www.komische-oper-berlin.de keine geistliche Musik gesungen und war des- www.hmt-hannover.de halb auch mit Bach nicht sehr vertraut«, erzählt die Sängerin. Ein besonderes Erlebnis war es für In der nächsten Ausgabe stellen wir Ihnen Evelyn Sonja Koppelhuber, als sie vor einigen Jahren Meining (Programmdirektorin des Rheingau Musik- bei einer öffentlichen Generalprobe in der festivals), Tilman Michael (Chordirektor am Natio- naltheater Mannheim) und Christoph Haßler (Leiter Gedächtniskirche für Ingeborg Danz als Altsoli- des beim 10. Internationalen Kammerchorwettbe- stin einspringen durfte. Heute ist Sonja Koppel- werb Marktoberdorf preisgekrönten Frauenchores huber selbst eine gefragte Konzertsolistin und ›ex-semble‹) vor.

7 forum63 | Alfred Dürr wird 90

Glücksfall für die Bachforschung

Alfred Dürr zum 90. Geburtstag

Von Ulrich Prinz schung, seine grundlegende Studie Zur Chro- nologie der Leipziger Vokalwerke (Bach-Jahr- Am 3. März 2008 feiert der letzte große Nestor buch 1957) revolutionierte in regem Austausch der deutschen Bachforschung seinen beson- mit Georg von Dadelsen und dessen Habilita- deren Geburtstag, zu dem wir ihm als geistige tionschrift Beiträge zur Chronologie der Werke Schüler, Mitstreiter und Kollegen von ganzem Johann Sebastian Bachs (1958) erdrutschartig Herzen gratulieren dürfen. Er selbst hat einmal die bisherige Datierung der Leipziger Vokal- geschrieben, er sei bei der Bachakademie werke. Bachs Choralkantaten z.B., sein ver- »einer der Dozenten der ›ersten Stunde‹« ge- meintliches Spätwerk, wurden übereinstim- wesen, zusammen mit Georg von Dadelsen mend aufgrund der Wasserzeichen, Bachs und Christoph Wolff. Handschrift und anderer Fakten als zweiter Leip- Von der ersten ›Sommerakademie J.S. ziger Kantaten-Jahrgang 1724/25 verifiziert. Bach‹ im Jahre 1979 an bis zur Sommerakade- Alfred Dürr hat durch sein stupendes Wis- mie 1986 hat Alfred Dürr morgens im Weißen sen, seine Neugier und unermüdlichen Fleiß Saal des Neuen Schlosses in nahezu 50 Bach- der Neuen Bachausgabe einen eigenen Stem- kantaten (als Kurswerke) eingeführt. Es schlos- pel aufgesetzt. Sie wurde Vorbild für andere kri- sen sich die theologischen Interpretationen von tisch-wissenschaftliche Gesamtausgaben in der Peter Kreyssig an, dann folgte der Dirigierkurs zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine in von Helmuth Rilling. Dürr hat außerdem eine den Sommerakademien vorgelebte enge Ver- beträchtliche Anzahl von Konzerteinführungen bindung von Forschung und Praxis zeigte sich gehalten, auch über J.S. Bach hinaus. ebenfalls in der Herausgabe von Klavierauszü- Zu dieser Zeit waren viele Bände der 1950 gen mit Continuo-Aussetzungen u.a. des Weih- initiierten Neuen Bachausgabe noch gar nicht nachts-Oratoriums und der Matthäus-Passion, erschienen, so konnte Alfred Dürr vom Edi- sowie zahlreicher Einzelausgaben von Vokal- tionsschreibtisch im Bach-Institut in Göttingen und Kammermusik. neueste Forschungsergebnisse in Stuttgart ver- In der NBA hat er 18 Notenbände samt Kri- mitteln. Offene Fragen zur Editions- und Auf- tischen Berichten ediert, zahlreiche wissen- führungspraxis wurden lebhaft erörtert und ver- schaftliche Beiträge verfasst (vgl. den Artikel anschaulicht, z.T. erklangen sie auch in A. Dürr in: MGG2, Personenteil Bd. 5, Kassel/ Gesprächskonzerten. Fragen zu den Quellen Stuttgart 2005, Sp. 1697f.) und von 1953 bis und deren Bewertung waren immer willkom- 1974 mit Werner Neumann das Bach-Jahrbuch men, wurden freundlich und geduldig erörtert, herausgegeben. Dürr hat gerade für den inter- es gab jedoch eine scharfe, nicht überschreitba- essierten Hörer grundlegende, als Taschenbü- re Trennlinie zwischen wissenschaftlich gesi- cher auch preiswerte Werkeinführungen (in cherten Erkenntnissen und Spekulationen. mehreren Auflagen) veröffentlicht: J.S. Bachs Alfred Dürr wurde am 3. März 1918 in Weihnachts-Oratorium (1967), Die Kantaten Charlottenburg geboren, studierte in Göttingen J.S. Bachs mit ihren Texten (82000), Die Johan- Musikwissenschaft und Klassische Philologie, nes-Passion von J.S. Bach (31999), J.S. Bach, er wurde 1950 mit der Arbeit Studien über die Das Wohltemperierte Klavier (22000). frühen Kantaten J.S. Bachs promoviert. 1951 Am 90. Geburtstag Alfred Dürrs verneigen war er zunächst erster und einziger Mitarbeiter sich alle ›IBAchianer‹ in großer Dankbarkeit des neu gegründeten Bach-Instituts Göttingen, vor ihrem Vorbild. Wir wünschen ihm und sei- von 1962 bis 1981 stellvertretender Direktor. Er ner Gattin weiterhin gute Gesundheit und war ein besonderer Glücksfall für die Bachfor- anhaltende geistige Frische.

8 Gastdirigent Masaaki Suzuki | forum63

Die Wunder der Polyphonie

Masaaki Suzuki dirigiert als Gast zur Eröffnung der Bachwoche die Messe h-Moll mit Gächinger Kantorei und Bach-Collegium Stuttgart

Katharina Lamsa*: Herr Suzuki, Sie musizieren mit ihrem Bach Collegium Japan fast aus- schließlich Werke, speziell geistliche Werke, von Johann Sebastian Bach. Wann kamen Sie das erste Mal mit dessen Musik in Berührung?

Masaaki Suzuki: Als ich noch jung war, habe ich öfters die Aufnahme der h-Moll-Messe von Karl Richter gehört. Bach klang für mich gigan- tisch. Ich hatte aber noch keine Ahnung, wie man Bach aufführen soll. Damals hatte ich schon angefangen, Orgel zu spielen. Ich habe sehr viel an der Orgel ausprobiert, aber nur Bachs Musik sprach mich so direkt an, ich konnte ihr nicht mehr entkommen. Später habe ich mit dem Chor angefangen und ich fand, dass das Gefühl beim Orgelspielen ähnlich ist wie das beim Dirigieren eines Chores. Man kann genauso den polyphonen Kontext reali- sieren. Allerdings hat der Chor einen Text, das ist ein großer Vorteil!

Wie finden Sie, als Japaner, einen Zugang zu Europa. Sie wird hauptsächlich als europäische Masaaki Suzuki ist 1954 Bach, nicht nur inhaltlich, sondern auch musi- Kultur wahrgenommen. in Kobe in Japan geboren. Vom zwölften Lebensjahr kalisch? Uns Europäern fällt der Zugang zu asi- an spielte er in der Kirche atischer Musik nicht leicht. Sie sind zum Studium erstmals nach Europa die Orgel. Später studierte gekommen, nach Amsterdam, wo Sie bei Ton er in Tokio Komposition und Orgel. Danach absol- In Japan ist Bach schon seit Ende des 19. Jahr- Koopman und Piet Kee am Sweelinck-Konser- vierte er am Sweelinck- hunderts bekannt. Seine Musik wird in vielen vatorium studiert haben. Hat sich von da an die Konservatorium Amster- Konzerten gespielt. In Europa verbindet man Sichtweise zur europäischen Musik, und ganz dam eine Ausbildung an mit Bach auch religiöse Aspekte. Das ist in speziell zu Bach verändert? Cembalo und Orgel. Als renommierter Solist erhielt Japan nicht so. Nicht einmal die japanischen Suzuki zahlreiche Aus- Christen wissen genau, wie sehr Bachs Musik Ich wollte nicht nur Bachs Musik studieren, zeichnungen. 1990 grün- sich auf Religiöses bezieht. Bei mir sind diese sondern allgemein die Musik, also Barockmu- dete er das Bach Colle- gium Japan, bestehend beiden Dinge zusammen gekommen. In japa- sik für Orgel und Cembalo. Ton Koopman hat aus Barockorchester und nischen Kirchen gibt es kaum Möglichkeiten, mir sehr viel beigebracht. Ich habe sehr viel Chor. Er ist seitdem künst- Bachs Musik aufzuführen. Deswegen spielen gelernt, auch wie man als Musiker leben soll. lerischer Leiter dieses Ensembles. Als Gast der wir Bachs Musik hauptsächlich in Konzertsä- Piet Kee ist eine ganz andere Figur. Er ist der Bachakademie wird Ma- len. Im Publikum sieht man viele Leute, die typische holländische Organist. Ich habe von saaki Suzuki zum Auftakt nicht unbedingt Christen sind, aber trotzdem ihm gelernt, wie man die Orgel behandeln soll, der Bachwoche Stuttgart Lust und Interesse an den Kantatentexten zei- eine Art holländischer Orgeltradition. Ich fand 2008 eine Aufführung der Messe h-Moll leiten. gen. Wir können von der Musik her fühlen, was beide wirklich interessant, und ich bin immer die Texte aussagen. So hat in Japan Bachs Musik noch froh, dass ich zwei so verschiedene Leh- für die Menschen eine andere Bedeutung als in rer gehabt habe.

9 forum63 | Gastdirigent Masaaki Suzuki

Die Art und Weise, wie man in Europa mit Welchen Stellenwert hat die historische Auffüh- einem Lehrer zusammenarbeitet,ist doch wahr- rungspraxis mittlerweile in Japan? scheinlich anders als in Japan? Schon vor meiner Zeit haben viele japanische Ja, ganz anders. Nach japanischer Tradition soll Musiker in Europa studiert. Um 1990 kamen der Schüler den Lehrer exakt imitieren. Manche viele wieder nach Japan zurück. Das war ein von den jüngeren Leuten machen dann aus guter Moment, um ein neues Ensemble zu Protest genau das Gegenteil. Den Lehrer nach- gründen. Es gibt heute zwar viele Amateurchö- zumachen, ist eine große Gefahr! Ich habe die re in Japan, die Bachs Musik singen, aber es ist europäische Tradition sehr genossen. Trotzdem sehr schwierig, einen professionellen Chor zu kann ich den Vorteil der japanischen Tradition erhalten, weil es überhaupt keine Chortradition auch nutzen, zum Beispiel wenn ich mit mei- in Japan gibt und auch kaum Gelegenheiten, nem Chor arbeite. Dann können wir irgendwie wo man so einen Chor braucht – beispielsweise anders arbeiten als mit diesen europäischen in Gottesdiensten. Die meisten Gesangsstuden- menschlichen Beziehungen. Wenn ich mit ten wollen Solisten werden, und die Professo- europäischen Ensembles arbeite, habe ich ren wollen ihre Studenten nicht so viel im Chor immer ein ganz anderes Gefühl als mit den singen lassen, sondern nur solo. Ich versuche japanischen Ensembles. Ich kann nicht alles fast jeden Tag, meine Kollegen zu überreden, erklären, aber das ist schon ein großer Unter- wie wunderbar es wäre, ein professionelles Vo- schied. kalensemble zu gründen.

Wann kam das Interesse am Dirigieren? Das heißt, es war schwierig, dieses Ensemble überhaupt zu gründen? Das kam, weil ich einfach Bachs Kantaten auf- führen wollte, nachdem ich von Europa nach Genau! Zu gründen und zu erhalten! Das sind Japan zurückgekehrt war. Das war 1985, das in Japan keine musikalischen Probleme, son- große Bach-Gedenkjahr, und ich habe ganz dern das sind gesellschaftliche Fragen – man spontan Konzerte organisiert mit Orgel- und denkt über diese Musik ganz anders als in Chorstücken und auch Kantaten. Bevor ich Deutschland. lange darüber nachdachte, hatte ich schon mit dem Dirigieren angefangen. Und wie ich schon Sie haben sämtliche Werke für Cembalo von sagte, fühlen sich Dirigieren und Orgelspielen Johann Sebastian Bach aufgenommen. Sie für mich ähnlich an. Natürlich sind Chorsänger haben die Passionen von Bach eingespielt und keine Orgelpfeifen, man muss sie ganz anders zur Zeit sind Sie dabei, eine Gesamtaufnahme behandeln, aber das Resultat ist sehr ähnlich. der Bach-Kantaten mit Ihrem Bach Collegium Eigentlich ist der Chor das bessere Instrument, Japan zu realisieren. Warum ist Ihr Fokus fast und er ist eines der Herzstücke in Bachs Musik. ausschließlich auf das Werk von Johann Seba- stian Bach gerichtet? Was fasziniert Sie daran so Sie haben gerade gesagt, Sie haben als Dirigent sehr? mit Bach-Kantaten angefangen.Kam es deshalb zur Gründung des Bach Collegiums Japan? Ich spiele nicht nur Bach, wirklich! (lacht) In unserer regelmäßigen Konzertreihe haben wir Nein, damals hatte ich noch keine Ahnung, wie auch immer andere Komponisten dabei. Und sich alles entwickeln würde. Ich hatte mit das ist sehr wichtig für mich. Aber trotzdem, einem Chor in Kobe angefangen, und ich hatte jetzt konzentrieren wir uns auf die Gesamtaus- * Katharina Lamsa ist auch einen Studentenchor in Tokio. 1990 gabe von Bachs Kantaten. Warum Bachs Musik Autorin und Reporterin wurde ich gefragt, ob ich ein Konzert geben mich so fasziniert, ist gar nicht so leicht zu beim Bayerischen Rund- könnte, anlässlich der Einweihung eines neuen beantworten. Vielleicht ist der Aspekt der Poly- funk. Der Abdruck gibt einen Teil des Radio- Konzertsaals in Osaka. Ich habe dafür zwei phonie so wunderbar für mich. Polyphone Interviews wieder, das Chöre zusammengestellt und einige Instrumen- Strukturen in der Musik gibt es in der asiati- am 5. August 2007 als talisten gefragt. Das Programm war Cembalo schen Tradition nicht. Wir haben zwar Hetero- ›Pausenzeichen‹ auf Bayern 4 Klassik gesen- solo, eine Kantate und das Magnificat. Und das phonie, aber eben keine Polyphonie – und das det wurde. war der Anfang unseres Ensembles! ist faszinierend für mich.

10 Wolfgang Rihms ›Deus Passus‹ im Konzert | forum63

Eine Bereicherung bliert. Anlässlich der für den renom- mierten Schallplattenpreis ›Grammy‹ Beim Europäischen Musikfest Stuttgart nominierten Aufnahme schrieb der 2000, als die Bachakademie das mitt- Kritiker Thorsten Stegemann: »Die lerweile legendäre Projekt ›Passion ›Passions-Stücke nach Lukas‹ faszinie- 2000‹ verwirklichte, war die ›Lukas- ren nicht nur durch die ungewöhnli- Passion‹ der Beitrag von Wolfgang che Textzusammenstellung, sondern Rihm. Der in Karlsruhe geborene vor allem durch ihre sehr individuelle, Komponist, den man zu den bedeu- ungeheuer eindringliche musikalische tendsten Zeitgenossen in der Neuen Ausdeutung, die den Hörer volle Musik zählen darf, hat indes nicht den neunzig Minuten in ihren Bann Passionstext ›mit Haut und Haaren‹ schlägt.« Das »ebenso zeitlose wie vertont. Sein Deus Passus mit dem zeitgemäße Meisterwerk« scheine Untertitel ›Passionsstücke nach Lukas‹ »ideal geeignet zu sein, um jenseits beschränkt den Bibeltext auf das aller Geschmacksvorlieben Bewe- Wesentliche und fügt als interessante gung und echte Anteilnahme hervor- Wolfgang Rihm Ergänzungen liturgische Texte der zurufen«. Werk und Aufnahme seien römischen Kirche und ein Gedicht von »eine wirkliche Repertoirebereiche- Paul Celan hinzu. rung, eine hochgradig aufregende, spannende, ja mitreißende Exkursion ›Deus Passus‹ steht am 15. und 16. März 2008 Deus Passus, von der Bachakademie in literarische, musikalische, theologi- in der Liederhalle Stuttgart auf dem Programm. in Auftrag gegeben und unter der Lei- sche und humanistische Gefilde«. Wie üblich, gibt es vor den Konzerten eine Ein- tung von Helmuth Rilling uraufgeführt Nicht nur spezielle Freunde zeitgenös- führung, außerdem für Mitglieder des Förder- kreises den Musikalischen Salon am Donners- und auch auf CD eingespielt, hat sich sischer Musik dürfen sich auf die tag, dem 13. März. inzwischen im Konzertrepertoire eta- Wiederbegegnung freuen. jh

hänssler Classic präsentiert Große Aufnahmen mit Welterst- einspielung Sofi a Gubaidulina – Johannes-Passion und Johannes-OsternHelmuth Rilling Seit zwei Jahrzehnten gehört Sofi a Gubaidulina zu den führenden, weltweit anerkannten Komponisten Russlands der Ära nach Schostakowitsch. Hier widmete sie sich nun einem Werk, dass ursprünglich als eine Auftragskomposition begonnen hatte und schließlich zum Zentrum ihres Lebens, in musikalischer wie spiritueller Hinsicht wurde. Julia Sukmanova (Sopran), Corby Welch (Tenor), Bernd Valentin (Bariton), Nicholas Isherwood (Bass), Gächinger Kantorei, Kammerchor der Musikhochschule Trossingen, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Dirigent: Helmuth Rilling CD-Nr. 98.289

JosephJoo Haydn – Theresienmesse, Paukenmesse

InIn seinen Messen bejaht Haydn das Göttliche und feiert zugleich die Menschheit als KroneKr der Schöpfung. Haydns Messen sind emotional, dramatisch, subjektiv und zu- gleichgl Ausdruck religiöser Hingabe. Am schönsten verkörpert die „Paukenmesse“ dieses dramatisch-religiösedr Komponieren, sprechend artikuliert es sich auch in der „Theresien- messe“.m Helmuth Rilling hält seine Musiker zu glutvollem Spiel an, ganz im Sinne Haydns. SimonaSii Saturová,ˇ Ruth Ziesak (Sopran), Roxana Constantinescu, IngeborgIn Danz (Alt), Corby Welch, Christoph Prégardien (Tenor), YorckYo Felix Speer, Michel Brodard (Bass), Gächinger Kantorei Stuttgart,Stt Stuttgarter Kammerorchester, Oregon Bach Festival Chorus,Ch Oregon Bach Festival Orchestra, Dirigent: Helmuth Rilling CD-Nr.CDC 98.509 Diese CDs undund mehrmehr alsals 700 weiterweiteree CDs und DVDs von hänssler CLASSIC erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei: hänssler CLASSIC • Max-Eyth-Str. 41 • 71087 Holzgerlingen Telefon: 07031/7414-177 • Telefax: 07031/7414-119 Internet: www.haenssler-classic.de • eMail: [email protected]

Rilling_Gubaidulina_180x120_5_IBA_sw_Januar08.indd 1 10.01.2008 10:48:05 11 forum63 | Vermischtes

PERSÖNLICHES VERMISCHTES ZIMMER GESUCHT Für unsere Kursteilnehmer bei den Mei- sterklassen Dirigieren und Gesang wäh- rend der Bachwoche Stuttgart 2008 suchen wir wieder möglichst kostenlose Privat- quartiere. Wer kann in der Zeit vom 21. Februar bis 3. März unseren internationa- len, jungen, sympathischen, aufstreben- den Künstlerinnen und Künstlern ein Zim- mer zur Verfügung stellen?

Interessenten rufen bitte bei Christa Rich- ter an (0711.619 21 33). Sie wird alle Ein- NEU IN DER BACHAKADEMIE BACH UND DIE TRADITION zelheiten mit Ihnen besprechen. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe! Wie in Ausgabe 62 bereits angekündigt, Im Herbst 2005 kam am Bach-Archiv in gilt es eine freudige Mitteilung zu machen: Leipzig eine namhafte internationale Mit Claudia Brinker wurde die Stelle in der Expertenrunde zu einem Kolloquium zu- Abteilung ›Kommunikation und Medien‹ sammen: Musikwissenschaftler, Editions- neu besetzt. Nach einem Musikwissen- leiter, Archivare und Musikpraktiker. Ihnen MEIN CD-FAVORIT schafts- und Kulturmanagement-Studium ging es um die Frage, wie die Musik Bachs in Marburg und anderen Städten sowie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehreren beruflichen Stationen in ganz erschlossen wurde. Maßgeblich und initia- FOLGE 1: ANDREAS BOMBA Deutschland im Presse- und Öffentlich- tiv an diesem Prozess beteiligt waren keitsbereich führte sie ihr Weg nun von bedeutende Komponisten: Felix Mendels- Bachs Œuvre besteht aus vielen bekannten Halle, wo sie bei der Staatskapelle für Pres- sohn Bartholdy, seine Schwester Fanny und noch mehr unbekannten Werken. se und Marketing zuständig war, nach Hensel und Robert Schumann. Von den Seine Musik ist so unendlich offen und Stuttgart. Die Bachakademie »als eine ge- drei romantischen ›Bachianern‹ gingen tolerant, nicht nur für ihre Interpreten, son- wachsene und renommierte Institution Entwicklungen aus, die im Konzertleben dern auch für das Klangbild. Vor allem die nach außen zu präsentieren und dabei mit und in der Editionspraxis bis heute nach- Musik, die auf Tasteninstrumenten gespielt der Zeit zu gehen«, ist für sie eine spannen- wirken, und unser modernes Bach-Bild er- werden soll. Robert Hill hatte damals die de und interessante Aufgabe. Auch das weist sich bis in Einzelheiten von ihrer viel- undankbare Aufgabe übernommen, alles, »Heranführen neuer Publikumsschichten fältigen, fruchtbaren Tätigkeit geprägt. Als was man in diesem Bereich nicht kennt, an klassische Musik und die Begeisterung Ergebnis des Kolloquiums und als Impuls CD-gerecht zu sortieren und einzuspielen. dafür zu wecken – vor allem bei jüngeren für weitere Forschungen und für die musi- Als erste CD erschien die Nr. 109, ›Werke Leuten«, ist für sie ein wichtige Zukunfts- kalische Praxis erscheinen nun 24 Beiträ- für das Lautenklavier‹. Lautenklavier? Was aufgabe der Bachakademie. Wir begrüßen ge, die am Leipziger Bach-Archiv sorgfältig bitte ist ein Lautenklavier? Auch wenn ich Claudia Brinker auf das herzlichste in un- redigiert wurden, in einem neuen Buch im dieses cembaloähnliche Instrument schon serem Haus und wünschen ihr alles Gute Verlag Breitkopf & Härtel. Die Themen- bei der Produktion kennenlernen durfte, und viel Glück, welches sie gleich bei der schwerpunkte sind: Musik, Ästhetik und hörte ich doch, was selten vorkommt, die – bisher noch fruchtlosen – Wohnungssu- Geschichtsbetrachtung – Diskurse und In- 71 Minuten und 43 Sekunden ohne Unter- che gebrauchen kann (»2-Zimmer-Woh- terpretationen; Bach und die Tradition im brechung und mit wachsender Faszina- nung, am liebsten mit Balkon«). ls kompositorischen Schaffen Mendelssohn tion. Besonders Präludium und Fantasia c- Bartholdys, Schumanns und ihrer Zeitge- Moll BWV 921/1121, das zweite und dritte nossen; Aspekte der Aufführungspraxis; Stück auf dieser CD, haben es mir angetan. Erträge der Quellenforschung. Im Rauschen der Klänge, im bewegten Auf EINE NEUE RILLING-AUFNAHME und Ab, in wilden Kaskaden und sie durch- Bach-Rezeption im Zeitalter Mendelssohns schlingenden Kontrapunkten hört man, Zur Bachwoche im Februar veröffentlicht und Schumanns. Herausgegeben von An- was die Zeitgenossen damals unter dem hänssler CLASSIC eine neue Aufnahme selm Hartinger, Christoph Wolff und Peter ›stylus phantasticus‹ verstanden – und wie von Joseph Haydns ›Theresienmesse‹ mit Wollny. 488 Seiten. BV 386. € 32. Bach ihn auf einer höheren Ebene zu zäh- den Ensembles des Oregon Bach Festivals ISBN 3-7651-386-1. men verstand! (hänsslerCLASSIC 92.109) unter Leitung von Helmuth Rilling. Hinzu tritt als Wiederveröffentlichung die ›Pau- An dieser Stelle werden MitarbeiterInnen kenmesse‹, die der Dirigent mit der Gäch- der Bachakademie in lockerer Folge ihren inger Kantorei und dem Stuttgarter Kam- Favoriten aus den CD-Einspielungen unse- merorchester eingespielt hat. Die neue CD res Hauses vorstellen. ist im gut sortierten Fachhandel, im Inter- net (www.haenssler-classic.de) sowie an- lässlich der Konzerte am Hänssler-Stand im Foyer erhältlich.

12 Presse, Förderkreis | forum63

PRESSE »Diesmal trat der Chor mit einer jungen, FÖRDERKREIS neuen Solistenbesetzung auf. Die schwe- dische Sopranistin Klara Ek gehört dazu, die aus Bukarest stammende Mezzosopra- Brahms, Ein deutsches Requiem nistin Roxana Constantinescu, der nieder- Wir begrüßen sehr herzlich die folgenden ländische Tenor Marcel Reijans und der in neuen Mitglieder in unserem Förderkreis: »Die Gächinger Kantorei setzt seine [Ril- Wien geborene Bass Adrian Eröd – alles lings] Wünsche in perfekter chorischer hochmusikalische Sänger, deren Partien im Günter Baums Stuttgart Disziplin um. Große, klare Klangwelten Dialog mit diesem geschliffenen Chor und (geworben von Kirsten Baus) werden vorgestellt, jedes Abgleiten in den dem Instrumentalensemble genussvoll Reimar Bergmann Stuttgart mystischen Traum oder in kleine Gefühle zum Tragen kamen. Besonders die im vermieden. […] Den Stuttgarter Philhar- ›empfindsamen Stil‹ geschriebenen, italie- Ursula Christmann Stuttgart monikern, endlich einmal als Partner der nisch opernhaften Arien mit ihren Kolora- Dirk und Katharina Franzen Hamburg Bachakademie im Einsatz, spürt man die turen und sonstigen Kehlkopf-Fertigkeiten (geworben von Kirsten Baus) Verantwortungsbereitschaft an, schon bei des Magnificats von Carl Philipp Emanuel Dr.med. Ernst Holzbach Velbert den ersten Takten der geteilten Celli und Bach wurden atemberaubend schön ge- (geworben von Beate Springer) Bratschen. […] Ohne Zögern folgt man bracht.« Prof. Dr. Karin von Maur Stuttgart Helmuth Rilling durch den Reichtum der Neue Ruhrzeitung, Dagmar Schenk-Gül- Formen und Farben auf dem Weg der Hoff- lich (zum Gastkonzert in Essen) Heidi Morcher Stuttgart nung zur ewigen Freude und lässt für eine Marc und Annett Oschmann Erfurt gute Stunde alle Zweifel hinter sich.« (geworben von Kirsten Baus) Esslinger Zeitung, Erwin Schwarz CD-Neuerscheinungen Norbert Quack Stuttgart (geworben von »Die Stuttgarter Philharmoniker bildeten »Kein anderer Dirigent hat unsere Klang- Dr. Christine Bechtle-Kobarg) das klangschöne und sichere instrumenta- vorstellung von den oratorischen Werken Frank Seidel Bad Liebenzell le Fundament, mit warmen Streichern und des Barock und der Klassik so nachhaltig prägnanten Bläsern. Helmuth Rilling, seit geprägt wie Helmuth Rilling. Er ist der wirk- Valentina Tennigkeit Stuttgart vielen Jahrzehnten gefeierter Chorleiter liche Erfinder eines ›Stuttgart Sounds‹, ist es (geworben von Sigrid Klett) und Erzieher, arbeitete die facettenreichen ihm doch gelungen, den Spagat zwischen Renate Voß Stuttgart Grundgefühle von Trauer und Trost mit gro- den wissenschaftlich wohlerforschten Auf- Dr. Jürgen Werner Sindelfingen ßer Sensibilität heraus und durfte, zusam- führungsbedingungen der Entstehungszeit (geworben von Sabine Leppin) men mit seinen weit über hundert Sängern und den praktischen Erfordernissen der ins Dr. Venita Wicke Heidelberg und Instrumentalisten, minutenlangen Riesenhafte gewachsenen Konzertsäle un- (geworben von Gabriele Roloff) herzlichen Beifall und stehende Ovatio- serer Gegenwart zu schaffen. Die Ergeb- nen entgegen- und direkt anschließend mit nisse sind uns vertraut durch ihre atmende Vielen Dank an alle, die neue Mitglieder nach Hause nehmen.« Klarheit in den variablen Besetzungen der für den Förderkreis geworben haben! Die Rheinpfalz, Karlheinz Dettweiler Gächinger Kantorei und des Stuttgarter (zum Gastkonzert in Homburg/Saar) Bach-Collegiums: nie zu putzig klein, nie zu protzig groß, aber stets von perfekter Eindringlichkeit und Strahlkraft des Vokal- MUSIKALISCHER SALON ›Bach, Mozart, Bach‹ klangs und seinem widergespiegelten Klangfarbenreichtum im instrumentalen »Hier [bei Mozarts Krönungsmesse] Bereich. So entstehen seit Jahrzehnten ora- gelang auch Helmuth Rilling die eindring- torische Kompaktwiedergaben mit drama- Die nächsten Termine des Musikalischen lichste Interpretation dieses Abends. Von tisch aufbereitenden Partituren, entschie- Salons sind: majestätischer Größe kündeten die massi- denen Tempi, zupackender Dynamik, 13. März 2008 ven homophonen Kyrie-Rufe ebenso wie historisch informiert ohne kleingeistiges Wolfgang Rihm, Deus Passus das rhythmisch diffizile Sanctus, dem der Kleben am historischen Detail. All diese Gastgeber: Dr. Andreas Bomba brausende, trompetenlastige Jubel des Meriten hat Rilling in seine jüngsten CD- 17. April 2008 Gloria in beschwingtem Tempo entgegen- Einspielungen hineingetragen.« Felix Mendelssohn Bartholdy, Elias stand. Überhaupt spitzte Rilling hier die Esslinger Zeitung, Erwin Schwarz (über die Gastgeber: Dr. Norbert Bolin Dramaturgie am deutlichsten zu: scharfe Einspielungen von zwei Haydn-Messen Zum Musikalischen Salon bitten wir Sie dynamische Kontraste und Tempowechsel, und Händels ›Saul‹) donnerstags vor den Abonnementkonzer- ausgehend von den motorisch brillanten ten um 19.00 Uhr in die Bachakademie. Streichern, prägten das Geschehen.« Der Eintritt ist frei. Der Musikalische Salon Stuttgarter Zeitung, Markus Dippold ist ein exklusives Angebot für Mitglieder des Förderkreises. Interessenten können mitgebracht werden! Im Anschluss an die Veranstaltung sind die Besucher zu einem Glas Wein und zum Gespräch eingela- den. Anmeldung 0711.619 21 29

13 forum63 | Termine

TERMINE Sonntag, 2. März,10.00 Uhr, Stiftskirche ABO-KONZERT 6 Abschlussgottesdienst Johann Sebastian Bach, Kantate »Es ist dir Samstag, 31. Mai 2008, 19.00 Uhr gesagt, Mensch, was gut ist« BWV 45 Sonntag, 1. Juni 2008, 19.00 Uhr Februar bis Mai 2008 Liturgie und Predigt: Prälat Ulrich Mack Liederhalle Beethoven-Saal Orgel: Kay Johannsen Werkeinführung jeweils 18.15 Uhr Konzerte in Stuttgart Vokalsolisten: Kursteilnehmer Musikalischer Salon 30.05., Bachakademie Chor der Bachwoche Joseph Haydn, ›Harmoniemesse‹ B-Dur BACHWOCHE STUTTGART 2008 Bach-Collegium Stuttgart Hob. XXII:14 / Ludwig van Beethoven, Stefan Weiler, Leitung Messe C-Dur op. 86 Freitag, 22. Februar, 17.00–20.30 Uhr Simona Šaturová, Sopran Samstag, 23. Februar, 9.30–15.30 Uhr 16.00 Uhr, Leonhardskirche Daniela Sindram, Alt Bachakademie Gesprächskonzert ›Kultur in der Vesperkirche‹ , Tenor Symposium zur Messe-Komposition Bachs J.S. Bach: Messe G-Dur BWV 236 Michael Nagy, Bass Leitung: Norbert Bolin Vokalsolisten und Leitung: Kursteilnehmer Gächinger Kantorei Stuttgart mit Martin Petzoldt, Konrad Klek, Mein- Gächinger Kantorei Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR rad Walter, Hans-Joachim Schulze, und Bach-Collegium Stuttgart Helmuth Rilling, Leitung Andreas Glöckner Helmuth Rilling, Einführung Samstag, 23. Februar 2008, 19.00 Uhr ABO-KONZERT 4 Konzerte andernorts Liederhalle, Beethoven-Saal Samstag, 15. März 2008, 19.00 Uhr Eröffnungskonzert ITALIEN J.S. Bach, Messe h-Moll BWV 232 Sonntag, 16. März 2008, 19.00 Uhr Liederhalle Beethoven-Saal Christina Landshamer, Sopran 18. März 2008, 20.30 Uhr Werkeinführung jeweils 18.15 Uhr Ingeborg Danz, Alt Cagliari, Teatro Lirico Musikalischer Salon 13.03., Bachakademie Christoph Genz, Tenor 19. März 2008, 21.00 Uhr Wolfgang Rihm, Deus Passus Klaus Häger, Bass Perugia, San Pietro (Passionsstücke nach Lukas) Gächinger Kantorei 20. März 2008, 21.00 Uhr Robin Johannsen, Sopran und Bach-Collegium Stuttgart Genua, Teatro Carlo Felice Anne-Carolyn Schlüter, Mezzosopran Masaaki Suzuki, Leitung als Gast J.S. Bach, Johannes-Passion BWV 245 Ingeborg Danz, Alt Sibylla Rubens, Sopran Jussi Myllys, Tenor Sonntag, 24. Februar 2008, 17.00 Uhr Anja Schlosser, Alt Bernd Valentin, Bass Gedächtniskirche Lothar Odinius, Tenor Gächinger Kantorei Eröffnungsgottesdienst Alexander Yudenkov, Tenor und Bach-Collegium Stuttgart Johann Sebastian Bach, Kantate »Herz Klaus Häger, Bass Helmuth Rilling, Leitung und Mund und Tat und Leben« BWV 147 Jens Hamann, Bass (Christus) Liturgie und Predigt: Dekan H.-P. Ehrlich Gächinger Kantorei ABO-KONZERT 5 Orgel: Hildegard Weinmann und Bach-Collegium Stuttgart Vokalsolisten: Kursteilnehmer Helmuth Rilling, Leitung Der Junge Chor der Bachwoche Samstag, 18. April 2008, 19.00 Uhr Sonntag, 19. April 2008, 19.00 Uhr Bach-Collegium Stuttgart TAIPEI Helmuth Rilling, Leitung Liederhalle Beethoven-Saal Werkeinführung jeweils 18.15 Uhr 29. März 2008, National Concert Hall Musikalischer Salon 16.04., Bachakademie Dienstag, 26., bis Freitag, 29. Februar J.S. Bach, Messe h-Moll BWV 232 Felix Mendelssohn Bartholdy, Elias op. 70 jeweils 9.30 Uhr, Musikhochschule Taipei Philharmonic Foundation Simona Šaturová, Sopran Podiumsgespräche Helmuth Rilling, Leitung als Gast Lioba Braun, Alt jeweils 19.30 Uhr, Stiftskirche Woo-Kyung Kim, Tenor Gesprächskonzerte YALE Thomas Quasthoff, Bass Vokalsolisten und Leitung: Kursteilneh- Gächinger Kantorei mer 11. April 2008, 20.00 Uhr, Woolsey Hall und Bach-Collegium Stuttgart Gächinger Kantorei Felix Mendelssohn Bartholdy, Elias op. 70 Helmuth Rilling, Leitung und Bach-Collegium Stuttgart Yale Camerata, Yale Glee Club Helmuth Rilling, Einführung Yale Philharmonia MITGLIEDERKONZERT Dienstag, 26.02.: Messe F-Dur BWV 233 Helmuth Rilling, Leitung als Gast Mittwoch, 27.02.: Messe A-Dur BWV 234 Donnerstag, 1. Mai 2008 (Himmelfahrt) Donnerstag, 28.02.: Messe g-Moll BWV 235 Festsaal der Württemb. Versicherungen Freitag, 29.02.: Messe G-Dur BWV 236 Mitgliederversammlung und Konzert Förderkreis Internationale Bachakademie Samstag, 1. März 2008 Stuttgart 10.30 Uhr, Musikhochschule Bitte beachten Sie die Einladung mit allen Podiumsgespräch zur Kantate BWV 45 Details, die Sie rechtzeitig vor dem Termin erhalten.

14 Termine, Mitarbeiter | forum63

HANNOVER Arbeitsbereiche und Mitarbeiter der Internationalen 22. April 2008, 20.00 Uhr, Kuppelsaal Bachakademie Stuttgart Felix Mendelssohn Bartholdy, Elias op. 70 Besetzung siehe Stuttgart (Abo-Konzert 5) Telefonzentrale 0711.619 21 0 Durchwahlen der Mitarbeiter (in Klammern) DÜSSELDORF bitte an Stelle der 0 wählen

26. April 2008, 20.00 Uhr, Tonhalle Künstlerische Leitung Felix Mendelssohn Bartholdy, Elias op. 70 Prof. D. Drs. h.c. Helmuth Rilling (13) Besetzung siehe Stuttgart (Abo-Konzert 5) Allgemeines Sekretariat, Telefonzentrale OTTAWA Veronica Oltmann (0)

7./8. Mai 2008, 20.00 Uhr, Southam Hall Buchhaltung Felix Mendelssohn Bartholdy, Elias op. 70 Hans Platz (20) | Brigitte Mehwald-Schlosser (40) Elizabeth Keusch, Sopran Roxana Constantinescu, Alt Förderkreis Mitgliederbetreuung James Taylor, Tenor Rosemarie Trautmann (29) Nathan Berg, Bariton Ottawa Choral Society, Cantata Singers of Hausmeister Michael Papavergos (39) Ottawa, Ottawa Bach Choir National Arts Centre Orchestra Ottawa Intendanz Helmuth Rilling, Leitung als Gast Andreas Keller (13) [bis 02.03.2008] Christian Lorenz (13) [ab 03.03.2008] SAN FRANCISCO Kartenverkauf Dagmar Kölle (32) Eine ungewöhnliche An- 10. Mai 2008, Catholic Basilica frage erreichte Dr. Nor- Workshop Kommunikation und Medien bert Bolin, den wissen- J.S. Bach, Messe h-Moll BWV 232 (Credo) Claudia Brinker M.A.Presse, Werbung (19) schaftlichen Leiter der San Francisco Concert Chorale Holger Schneider Internet (10) Bachakademie, im Helmuth Rilling, Leitung als Gast Dezember. Ein Antiquar Künstlerisches Betriebsbüro aus New York bat um MINNEAPOLIS Dieter Bernhardt Logistik (25) Auskunft: Er habe ein Tobias Ebel Festivalensemble (28) Dokument ersteigert, 15./16./17. Mai 2008, Orchestra Hall Elisabeth Janku Bach-Collegium (15) das wie ein Originalbrief von Johann Sebastian Franz Schubert, Sinfonie Nr. 4 c-Moll ›Tra- Birgit Leppin Gächinger Kantorei (16) Bach aussehe. Die Akti- gische‹ / Johannes Brahms, Nänie op. 82; Susanne Timmer Vokalsolisten (14) vierung bachakademi- Vier Gesänge für Frauenchor, zwei Hörner scher Beziehungen nach und Harfe op. 17; Schicksalslied op. 54 Kursbüro Christa Richter (33) Japan und Thüringen er- Minnesota Chorale and Orchestra brachte schließlich die Helmuth Rilling, Leitung als Gast Programmplanung Europäisches Musikfest nötige Klarheit. Warum Dr. Andreas Bomba (35) das Dokument so echt ECHTERNACH wirkte und trotzdem nur Sekretariat H. Rilling/A. Keller/Ch. Lorenz einige Dollar wert ist, 23. Mai 2008 Rita Rupp (13) lesen Sie in der näch- sten Ausgabe. (Festival International d’Echternach) Johann Sebastian Bach, Wissenschaftsbereich Kantate BWV 172 »Erschallet, ihr Lieder« Dr. Norbert Bolin Leitung, Schriftenreihe (34) Messe G-Dur BWV 236 Irene Flesch Baldin Noten (42) Magnificat D-Dur BWV 243 Ellen Freyberg M.A. Wissenschaftliche Mitarbeit (48) Vokalsolisten, Gächinger Kantorei Jürgen Hartmann M.A. und Bach-Collegium Stuttgart Programmhefte, Forum Bachakademie (24) Helmuth Rilling, Leitung Jutta Schneider Bibliothek (27)

Telefax Allgemein 23 | Künstlerisches Betriebsbüro 12 Presse, Werbung 51 Bibliothek, Kursbüro, Kartenverkauf, Forum, Wissenschaftsbereich 30

E-Mail [email protected] Internet www.bachakademie.de

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