Matthäuspassion

Johann Sebastian Bach BWV 244 15' Pausezwischen dem ersten und zweiten Teil

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Die Kollekte am Ausgang dient zur Erhaltung der kirchenmusikalischen Aufgaben der Kreuzkirchgemeinde. Matthäuspassion Johann Sebastian Bach [1685 - 1750] BWV 244

Kreuzkirche Dresden

Gründonnerstag 20. März 2008 19.00 Uhr Karfreitag 21. März 2008 16.00 Uhr Ausführende

Barbara Christina Steude Sopran Ingeborg Danz Alt Robin Tritschler Tenor Henryk Böhm Bass, Jesus Klaus Mertens Bass

Kruzianer N.N. Alt, Testis I Kruzianer Michael Albrecht Tenor, Testis II Kruzianer Sebastian Wartig Bass, Pontifex I Kruzianer Niccolo Paudler Bass, Pontifex II

Heike Janicke Violine Ralf-Carsten Brömsel Violine Christian Sprenger Flöte Johannes Pfeiffer Oboe d‘amore Guido Titze Oboe d‘amore Isabel Hils Englischhorn Jens Prasse Englischhorn

Continuo Viktor Meister Violoncello Benedikt Hübner Kontrabass Robert Schuster Fagott Kreuzorganist Holger Gehring Orgel Peter Kopp Orgel

Dresdner Philharmonie Dresdner Kreuzchor

Kreuzkantor Roderich Kreile Leitung Einführung

Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion gilt unangefochten als ein Gipfelwerk euro- päischer Musik und stellt den Höhepunkt seines Schaffens dar. Ähnlich wie die Neunte Sinfonie für Beethoven oder der Faust für Goethe, so steht die Matthäuspassion reprä- sentativ für das Gesamtwerk von Bach. Seit ihrer spektakulären Wiederentdeckung und Wiederaufführung im Jahr 1829 durch die Berliner Singakademie unter Felix Mendelssohn Bartholdy ist sie immer wieder euphorisch gepriesen worden. Der Leiter des Dresdner Hof- theaters, Schauspieler und Sänger Eduard Devrient bezeichnete die Matthäuspassion als das „größte Musikwerk aller Zeiten“, der Musikforscher Arnold Schering als „heiligstes Kunstwerk der Deutschen“. Passionen als Vertonungen der Leidensgeschichte Jesu gehören zur musikalischen Gattung der Oratorien. Auch hier wird die biblische Geschichte in einer Folge von Rezitativen, Arien und Chören erzählt, ohne diese – wie in der Oper – szenisch auf der Bühne dar- zustellen. Die „große Passion“, wie Bachs Matthäuspassion selbst in seinem Familienkreis genannt wurde, ist dessen umfangreichste Komposition sowohl in Bezug auf Aufführungsdauer als auch auf die Besetzung. Sie besteht aus 68 mitunter sehr langen Sätzen und erfordert zwei teils alternierende, teils zusammenwirkende Chöre, zwei Orchestergruppen und zwei Orgeln, etliche Solisten, und in zwei Sätzen wird zusätzlich eine gesonderte Chor- sopranstimme für Choralzitate benötigt. Diese Dimensionen sind einmalig in Bachs Oeuvre und lassen erahnen, dass Bach mit diesem Werk alles überbieten wollte, was er oder andere Komponisten jemals geschrieben hatten. Die Matthäuspassion erklang erstmals während des Vespergottesdienstes am Karfreitag 1727 in der Leipziger Thomaskirche, wo Bach vier Jahre zuvor zum Kantor und Director musices berufen wurde. Als solcher war er verantwortlich für die Musik in den Gottes- diensten der Hauptkirchen der Universitäts- und Messestadt. Bachs Amtsvorgänger Johann Kuhnau begründete im Jahr 1721 die Tradition, in der Leipziger Thomaskirche im Karfreitags-Gottesdienst musikalische Passionsvertonungen nach einem der vier Evangelien aufzuführen. Von Bachs Passionswerken haben sich nur die früher entstandene Johannespassion (1723) und die Matthäuspassion vollständig erhalten. Die Matthäuspassion besteht, der gottesdienstlichen Bestimmung gemäß, aus zwei Teilen, die ursprünglich eine Predigt einrahmten. Beide Teile sind von jeweils einem Eingangs- und Schlusssatz umgeben. Die Handlung führt die Hörer zu den wichtigsten Orten und Ereignissen der Passionsgeschichte: vor der Predigt wird das letzte Abendmahl und die Szene im Garten Gethsemane mit dem Verrat und der Gefangennahme Jesu geschildert, nach der Predigt die Ereignisse vor dem geistlichen Gericht des Hohenpriesters, dem weltlichen Gericht des Landpfegers Pilatus sowie die Kreuzigungsszene und die Grable- gung. Musikalisch bietet der erste Teil wenig Anlass zu größeren Turba-Chören, dort sind die freien chorischen Formen hervorgehoben, wie die monumentalen Eingangs- und Schluss- sätze (Nr. 1 und 29) oder die ergreifende Blitz- und Donnerbeschwörung (Nr. 27b). Der zweite Teil enthält mehrere dramatische Chöre, aber auch die ausdrucksstarken Höhe- punkte der lyrischen solistischen Formen „Erbarme dich“ ( Nr. 39), „Aus Liebe will mein Heiland sterben“ (Nr. 49) und „Am Abend, da es kühle war“ (Nr. 64). Ihre endgültige, heute bekannte Fassung erhielt die Matthäuspassion erst im Jahr 1736 nach einer Reihe von Überarbeitungen und Umstellungen. Sie ist in einer ausgesprochen kalligraphischen autographen Reinschriftpartitur überliefert und zählt zu den schönsten Musikhandschriften, die heute in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt wird. Bach hat sie mit allergrößter Sorgfalt geschrieben, und auch noch in seinen letzten Lebensjahren nahm er Ausbesserungen an seiner Partitur vor. Diese Umsicht lässt vermuten, dass ihm die Matthäuspassion sehr wichtig gewesen sein muss und er sie für sein bedeutendstes Werk hielt. Bachs Monumentalwerk liegt der Passionsbericht des Matthäusevangeliums Kapitel 26 und 27 nach Luthers Übersetzung zugrunde. Der Biblische Bericht wird in seinen erzählen- den Abschnitten von einem Evangelisten in secco-Rezitativen vorgetragen, d. h. einem nur von Bass-Instrumenten begleiteten Sprechgesang. Die als direkte Rede formulierten Aussagen einzelner Personen (Soliloquenten) sind auf verschiedene Sänger verteilt, die Äußerungen von Gruppen (Turbae) wie die Jünger, die Schriftgelehrten, die Kriegsknechte oder das Volk sind dem Chor zugewiesen. Dass Bach in seiner Partiturhandschrift den solistisch vorgetragenen Bibeltext mit roter Tinte hervorgehoben hat zeigt, dass für ihn das Bibelwort im Mittelpunkt stand, obwohl die Matthäuspassion im Vergleich zu anderen Passionen eine viel größere Anzahl gedich- teter Einschübe aufweist. Der Bibeltext wird nicht weniger als 41 Mal an Stellen, die Bach bedeutungsvoll erschienen, durch kommentierende oder betrachtende Ergänzungen in frei gedichteter Textform in solistischer oder chorischer Ausführung unterbrochen. Diese Passagen sind zum einen betrachtende Texte des Barockdichters Christian Friedrich Henrici, genannt Picander, zum anderen bekannte, z. T. aus der Reformationszeit stam- mende Passions-Choräle. Die Besonderheit der Dichtung besteht darin, dass Picander einige Passagen als Wechsel- reden zwischen der Tochter Zion und dem Chor der Gläubigen gestaltete. Die Person der Tochter Zion, die Picander dem Passionsgeschehen hinzufügte, ist eine im 18. Jahrhundert beliebte allegorische Figur für eine Anhängerin Jesu, ursprünglich eine Personifzierung der Stadt Jerusalems und Symbol der Kirche und Braut des Herrn. In Bachs Partitur taucht die Figur der Tochter Zion jedoch nicht auf, sie ist keine greifbare Persönlichkeit. Vielmehr werden ihre Worte auf verschiedene Solisten verteilt. Im Eingangschor vertonte Bach den Dialog zwischen der Tochter Zion und den Gläubigen zweichörig und setzte für den Part der Tochter Zion sogar den ganzen Chor ein. Die in einigen Stücken des Textes vorgegebene dialogische Anlage nahm Bach zum Anlass, die Zweiteilung des Aufführungsapparates nach mehreren Umarbeitungen auf das ge- samte Werk auszudehnen. Die Doppelchörigkeit wird konsequent zur räumlichen und zu- gleich symbolischen Verdeutlichung des Geschehens genutzt. Zuweilen scheint der erste Chor die Anhänger Jesu zu verkörpern, der zweite Chor dessen Gegner. Diese Zuordnung wird jedoch an manchen Stellen zugunsten dramatischer Steigerung aufgegeben. So wird z. B. das aufgebrachte Volk gelegentlich von beiden Chören gesungen, um mittels der von allen Seiten erklingenden Rufe und Schreie der Eindruck des Aufruhrs zu erzielen. Andererseits fügen sich an Stellen, wo sie zur Unmenschlichkeit fanatisiert sind, beide Chorgruppen zu einem vierstimmigen Chor zusammen:„Lass ihn kreuzigen“, „Sein Blut komme über uns“. Die Choräle, die die Anteilnahme der Gemeinde am Passionsgeschehen symbolisieren und damit die Gemeinde ins Geschehen einbezieht, werden stets von beiden Chören gemein- sam gesungen. Zwölfmal fügte Bach einen schlichten vierstimmigen Choralsatz in den Bibeltext ein, weitere Choralverse erklingen im Eingangschor (Nr. 1), innerhalb eines von Picander gedichteten Rezitativs (Nr. 19), und einen Choral bearbeitete Bach zu einem großen Chorsatz (Nr. 29). Die Texte der bekannten Liedstrophen wurden durch ihre Plat- zierung in einen direkten Kontext zur jeweiligen Passionsaussage gestellt und dienen zum Einen der Ausdeutung des Geschehens und Kontemplation und zum Anderen der Verklammerung des Geschehens. Einige Liedweisen werden von Bach mehrfach verwendet. Allein die Melodie zu Paul Gerhardts Passionsdichtung „O Haupt voll Blut und Wunden“ erklingt fünf Mal, stets in bedeutsamen Momenten des Geschehens, und immer in unterschiedlicher Harmonisie- rung, ja sogar in verschiedenen Tonarten. Hier zeigt sich Bachs Charakterisierungskunst und Ausdruckskraft auch im Kleinen: solange Jesus noch nicht verurteilt ist, erklingt dieser Choral in Dur-Tonarten, sobald aber Pilatus die Geißelung verfügt hat, singt der Chor die Weise mit Mollanfang, und nach dem Tod Jesu steht sie vollständig in reinem Moll. Ursprünglich hatte Bach jedem Chorus auch ein eigenes Solistenquartett und drei Sänger für die Nebenrollen zugedacht. Dies wird allerdings bei heutigen Aufführungen meist nicht mehr praktiziert. Anders als sonst bei Bach sind hier den Gesangssolisten keine per- manenten Personenrollen zugewiesen. Verallgemeinernd lässt sich aber feststellen, dass der Ausdruck des schmerzlichen Mitleidens vorwiegend der dunklen Solo-Altstimme zu- gewiesen ist, die Solo-Sopranstimme dagegen als Sinnbild des vertrauensvollen kindlichen Glaubens fungiert, bei der Herz und Liebe die Leitbegriffe ihrer Arien sind. Besondere Aufmerksamkeit verwendete Bach bei der Vertonung der Christus-Worte. Diese lässt Bach – von einer bedeutungsvollen Ausnahme abgesehen – mit den Streichern des ersten Orchesters begleiten. Eine solche Setzweise, die sich in der Kompositionsgeschichte bis zu Heinrich Schütz und der venezianischen Oper zurückverfolgen lässt, verleiht den Worten Christi besondere Würde und Weihe. An einer einzigen Stelle weicht Bach von diesem Prinzip ab: bei Jesu letzten Worten „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ bleibt die Streicherbegleitung aus, um die Gottverlassenheit eindrücklich musikalisch zu charakterisieren. Wie alle Werke Bachs ist auch die Matthäuspassion mit zahlreichen musikalischen Symbolen, Tonmalereien und Zahlenrätseln durchsetzt. Bemerkenswert sind vor allem Bachs Wortausdeutungen. Diese Verschlüsselungen sind nicht nur für Bach persönlich charakteristisch, sondern gehörten zum selbstverständlichen Gedankengut der Zeit. So werden in der Arie „Buß und Reu“ (Nr. 6) die nieder tropfenden Tränen durch abwärts geführte Akkordbrechungen der Flöten verdeutlicht, in der Arie „Blute nur“ (Nr. 8) ahmt die Notenlinie die Kriechbewegung der Schlange nach, von der im Text die Rede ist. Auch das Weinen in der Arie „Erbarme dich“ (Nr. 39) ist überaus realistisch dargestellt, und das Geigensolo in „Gebt mir meinen Jesum wieder“ (Nr. 42) malt das Springen des auf den Boden geworfenen Geldes nach. In der Arie „Erbarm es Gott“ (Nr. 51) lässt der punktierte Rhythmus des Orchesters an das unbarmherzige Zuschlagen und Nachklappen der Geißeln denken. Die Geschehnisse der Todesstunde mit dem Erdbeben und dem Zerreißen des Tempelvorhangs (Nr. 63a) werden besonders im Continuo unvergleichlich plastisch geschildert. Die Beispiele ließen sich beliebig fortführen. Es macht den Reiz Bachscher Musik aus, dass sich selbst bei wiederholtem aufmerksamen Hören immer wieder Neues entdecken lässt. Vielleicht ist dies eines der Geheimnisse dafür, dass Bachs Musik auch nach über 250 Jahren nichts an Aktualität und Intensität verloren hat.

Annett Schmerler Erster Teil

1| Chor Kommt, ihr Töchter, helft mir klagen, sehet, Wen? den Bräutigam. Seht ihn Wie? als wie ein Lamm.

Choral Soprano in ripieno O Lamm Gottes, unschuldig am Stamm des Kreuzes geschlachtet,

Chor Sehet, Was? Seht die Geduld,

Choral Soprano in ripieno allzeit erfunden geduldig, wiewohl du warest verachtet.

Chor seht Wohin? auf unsre Schuld;

Choral Soprano in ripieno All Sünd hast du getragen sonst müssten wir verzagen.

Chor sehet ihn aus Lieb und Huld Holz zum Kreuze selber tragen!

Choral Soprano in ripieno Erbarm dich unser, o Jesu!

2| Evangelist Da Jesus diese Rede vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Jesus Ihr wisset, dass nach zweien Tagen Ostern wird, und des Menschen Sohn wird überantwortet werden, dass er gekreuziget werde.

3| Choral Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen, dass man ein solch scharf Urteil hat gesprochen? Was ist die Schuld, in was für Missetaten bist du geraten?

4| Evangelist Da versammleten sich die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Ältesten im Volk in den Palast des Hohenpriesters, der da hieß Kaiphas, und hielten Rat, wie sie Jesum mit Listen griffen und töteten. Sie sprachen aber:

Chor Ja nicht auf das Fest, auf dass nicht ein Aufruhr werde im Volk.

Evangelist Da nun Jesus war zu Bethanien, im Hause Simonis des Aussätzigen, trat zu ihm ein Weib, die hatte ein Glas mit köstlichem Wasser und goss es auf sein Haupt, da er zu Tische saß. Da das seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen:

Chor Wozu dienet dieser Unrat? Dieses Wasser hätte mögen teuer verkauft und den Armen gegeben werden.

Evangelist Da das Jesus merkete, sprach er zu ihnen:

Jesus Was bekümmert ihr das Weib? Sie hat ein gut Werk an mir getan! Ihr habet allezeit Armen bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Dass sie dies Wasser hat auf meinen Leib gegossen, hat sie getan, dass man mich begraben wird. Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium geprediget wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.

5| Rezitativ Alt Du lieber Heiland, du, wenn deine Jünger töricht streiten, dass dieses fromme Weib mit Salben deinen Leib zum Grabe will bereiten, so lasse mir inzwischen zu, von meiner Augen Tränenfüssen ein Wasser auf dein Haupt zu gießen!

6| Arie Alt Buß und Reu knirscht das Sündenherz entzwei; dass die Tropfen meiner Zähren angenehme Spezerei, treuer Jesu, dir gebären.

7| Evangelist Da ging hin der Zwölfen einer, mit Namen Judas lscharioth, zu den Hohenpriestern und sprach:

Judas Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten.

Evangelist Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. Und von dem an suchte er Gelegenheit, dass er ihn verriete.

8| Arie Sopran Blute nur, du liebes Herz! Ach! ein Kind, das du erzogen, das an deiner Brust gesogen, droht den Pfeger zu ermorden, denn es ist zur Schlange worden.

9| Evangelist Aber am ersten Tage der süßen Brot traten die Jünger zu Jesu und sprachen zu ihm:

Chor Wo willst du, dass wir dir bereiten, das Osterlamm zu essen? Evangelist Er sprach:

Jesus Gehet hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist hier, ich will bei dir die Ostern halten mit meinen Jüngern.

Evangelist Und die Jünger täten wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Osterlamm. Und am Abend satzte er sich zu Tische mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er:

Jesus Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.

Evangelist Und sie wurden sehr betrübt und huben an, ein jeglicher unter ihnen, und sagten zu ihm:

Chor Herr, bin ichs?

10| Choral Ich bins, ich sollte büßen, an Händen und an Füßen gebunden in der Höll! Die Geißeln und die Banden und was du ausgestanden, das hat verdienet meine Seel.

11| Evangelist Er antwortete und sprach:

Jesus Der mit der Hand mit mir in die Schüssel tauchet, der wird mich verraten. Des Menschen Sohn gehet zwar dahin, wie von ihm geschrieben stehet; doch wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre ihm besser, dass derselbige Mensch noch nie geboren wäre.

Evangelist Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach:

Judas Bin ichs, Rabbi?

Evangelist Er sprach zu ihm:

Jesus Du sagests.

Evangelist Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankete und brachs und gabs den Jüngern und sprach:

Jesus Nehmet, esset, das ist mein Leib.

Evangelist Und er nahm den Kelch und dankete, gab ihnen den und sprach:

Jesus Trinket alle daraus; das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ichs neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.

12| Rezitativ Sopran Wiewohl mein Herz in Tränen schwimmt, dass Jesus von mir Abschied nimmt, so macht mich doch sein Testament erfreut: Sein Fleisch und Blut, o Kostbarkeit, vermacht er mir in meine Hände. Wie er es auf der Welt mit denen Seinen nicht böse können meinen, so liebt er sie bis an das Ende.

13| Arie Sopran Ich will dir mein Herze schenken, senke dich, mein Heil, hinein. Ich will mich in dir versenken; ist dir gleich die Welt zu klein, ei so sollst du mir allein mehr als Welt und Himmel sein.

14| Evangelist Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Da sprach Jesus zu ihnen:

Jesus In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir. Denn es stehet geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Wenn ich aber auferstehe, will ich vor euch hingehen in Galiläam.

15| Choral Erkenne mich, mein Hüter, mein Hirte, nimm mich an! Von Dir, Quell aller Güter, ist mir viel Guts getan. Dein Mund hat mich gelabet mit Milch und süßer Kost dein Geist hat mich begabet mit mancher Himmelslust.

16| Evangelist Petrus aber antwortete und sprach zu ihm:

Petrus Wenn sie auch alle sich an dir ärgerten, so will ich doch mich nimmermehr ärgern. Evangelist Jesus sprach zu ihm:

Jesus Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen.

Evangelist Petrus sprach zu ihm:

Petrus Und wenn ich mit dir sterben müsste, so will ich dich nicht verleugnen.

Evangelist Desgleichen sagten auch alle Jünger.

17| Choral Ich will hier bei dir stehen; verachte mich doch nicht! Von dir will ich nicht gehen, wenn dir dein Herze bricht. Wenn dein Herz wird erblassen im letzten Todesstoß, als denn will ich dich fassen in meinen Arm und Schoß.

18| Evangelist Da kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und sprach zu seinen Jüngern:

Jesus Setzet euch hie, bis dass ich dorthin gehe und bete.

Evangelist Und nahm zu sich Petrum und die zween Söhne Zebedäi und fng an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: Jesus Meine Seele ist betrübt bis an den Tod, bleibet hie und wachet mit mir! 19| Rezitativ Tenor O Schmerz! hier zittert das gequälte Herz; wie sinkt es hin, wie bleicht sein Angesicht!

Choral Was ist die Ursach aller solcher Plagen? Der Richter führt ihn vor Gericht. Da ist kein Trost, kein Helfer nicht. Ach! meine Sünden haben dich geschlagen; Er leidet alle Höllenqualen, er soll vor fremden Raub bezahlen. Ich, ach Herr Jesu, habe dies verschuldet, was du erduldet. Ach könnte meine Liebe dir, mein Heil, dein Zittern und dein Zagen vermindern oder helfen tragen, wie gerne blieb ich hier!

20| Arie Tenor Ich will bei meinem Jesu wachen.

Chor So schlafen unsre Sünden ein. Meinen Tod büßet seine Seelennot; sein Trauren machet mich voll Freuden. Drum muss uns sein verdienstlich Leiden recht bitter und doch süße sein.

21| Evangelist Und ging hin ein wenig, fel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach:

Jesus Mein Vater, ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie ich will, sondern wie du willt.

22| Rezitativ Bass Der Heiland fällt vor seinem Vater nieder; dadurch erhebt er sich und alle von unserm Falle hinauf zu Gottes Gnade wieder. Er ist bereit, den Kelch, des Todes Bitterkeit zu trinken, in welchen Sünden dieser Welt gegossen sind und hässlich stinken, weil es dem lieben Gott gefällt.

23| Arie Bass Gerne will ich mich bequemen, Kreuz und Becher anzunehmen, trink ich doch dem Heiland nach. Denn sein Mund, der mit Milch und Honig fießet, hat den Grund und des Leidens herbe Schmach durch den ersten Trunk versüßet.

24| Evangelist Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu ihnen:

Jesus Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Evangelist Zum andern Mal ging er hin, betete und sprach:

Jesus Mein Vater, ist ´s nicht möglich, dass dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille.

25| Choral Was mein Gott will, das gscheh allzeit, sein Will, der ist der beste, zu helfen den‘ er ist bereit, die an ihn gläuben feste. Er hilft aus Not, der fromme Gott, und züchtiget mit Maßen. Wer Gott vertraut, fest auf ihn baut, den will er nicht verlassen.

26| Evangelist Und er kam und fand sie aber schlafend, und ihre Augen waren voll Schlafs. Und er ließ sie und ging abermal hin und betete zum drittenmal und redete dieselbigen Worte. Da kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen:

Jesus Ach! wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist hie, dass des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird. Stehet auf, lasset uns gehen; siehe, er ist da, der mich verrät.

Evangelist Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfen einer, und mit ihm eine große Schar, mit Schwertern und mit Stangen von den Hohenpriestern und Ältesten des Volks. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeicher gegeben und gesagt: „Welchen ich küssen werde, der ists, den greifet!“ Und alsbald trat er zu Jesum und sprach:

Judas Gegrüßet seist du, Rabbi!

Evangelist und küssete ihn. Jesus aber sprach zu ihm:

Jesus Mein Freund, warum bist du kommen?

Evangelist Da traten sie hinzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn.

27| Duett Sopran, Alt So ist mein Jesus nun gefangen.

Chor Lasst ihn, haltet, bindet nicht! Mond und Licht ist vor Schmerzen untergangen, weil mein Jesus ist gefangen. Lasst ihn, haltet, bindet nicht! Sie führen ihn, er ist gebunden. Chor Sind Blitze, sind Donner in Wolken verschwunden? Eröffne den feurigen Abgrund, o Hölle, zertrümmre, verderbe, verschlinge, zerschelle, mit plötzlicher Wut den falschen Verräter, das mördrische Blut!

28| Evangelist Und siehe, einer aus denen, die mit Jesu waren, reckete die Hand aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm:

Jesus Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinest du, dass ich nicht könnte meinen Vater bitten, dass er mir zuschickte mehr denn zwölf Legion Engel? Wie würde aber die Schrift erfüllet? Es muss also gehen.

Evangelist Zu der Stund sprach Jesus zu den Scharen:

Jesus Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder, mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fahen; bin ich doch täglich bei euch gesessen und habe gelehret im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber das ist alles geschehen, dass erfüllet würden die Schriften der Propheten.

Evangelist Da verließen ihn alle Jünger und fohen.

29| Choral O Mensch, bewein dein Sünde groß, darum Christus seins Vaters Schoß äußert und kam auf Erden; von einer Jungfrau rein und zart für uns er hie geboren ward, er wollt der Mittler werden. Den Toten er das Leben gab und legt darbei all Krankheit ab, bis sich die Zeit herdrange, dass er für uns geopfert würd, trüg unsrer Sünden schwere Bürd, wohl an dem Kreuze lange. 15' Pause

Zweiter Teil

30| Arie Alt Ach, nun ist mein Jesus hin!

Chor Wo ist denn dein Freund hingegangen, o du Schönste unter den Weibern? Ist es möglich, kann ich schauen? Wo hat sich dein Freund hingewandt? Ach! mein Lamm in Tigerklauen, ach! Wo ist mein Jesus hin? So wollen wir mit dir ihn suchen. Ach! was soll ich der Seele sagen, wenn sie mich wird ängstlich fragen? Ach! wo ist mein Jesus hin?

31| Evangelist Die aber Jesum gegriffen hatten, führeten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas, dahin die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammlet hatten. Petrus aber folgete ihm nach von ferne bis in den Palast des Hohenpriesters und ging hinein und satzte sich bei die Knechte, auf dass er sähe, wo es hinaus wollte. Die Hohenpriester aber und Ältesten und der ganze Rat suchten falsche Zeugnis wider Jesum, auf dass sie ihn töteten, und funden keines.

32| Choral Mir hat die Welt trüglich gericht‘ mit Lügen und mit falschem Gdicht, viel Netz und heimlich Stricke. Herr, nimm mein wahr in dieser Gfahr, b´hüt mich vor falschen Tücken!

33| Evangelist Und wiewohl viel falsche Zeugen herzutraten, funden sie doch keins. Zuletzt traten herzu zween falsche Zeugen und sprachen:

Testis I, II Er hat gesagt: ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in dreien Tagen denselben bauen.

Evangelist Und der Hohepriester stund auf und sprach zu ihm:

Pontifex Antwortest du nichts zu dem, das diese wider dich zeugen?

Evangelist Aber Jesus schwieg stille.

34| Rezitativ Tenor Mein Jesus schweigt zu falschen Lügen stille, um uns damit zu zeigen, dass sein Erbarmens voller Wille vor uns zum Leiden sei geneigt, und dass wir in dergleichen Pein ihm sollen ähnlich sein und in Verfolgung stille schweigen.

35| Arie Tenor Geduld, Geduld, wenn mich falsche Zungen stechen. Leid ich wider meine Schuld. Schimpf und Spott, ei, so mag der liebe Gott meines Herzens Unschuld rächen.

36| Evangelist Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Pontifex Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagest, ob du seiest Christus, der Sohn Gottes?

Evangelist Jesus sprach zu ihm:

Jesus Du sagests. Doch sage ich euch: Von nun an wirds geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels.

Evangelist Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach:

Pontifex Er hat Gott gelästert; was dürfen wir weiter Zeugnis? Siehe, itzt habt ihr seine Gotteslästerung gehöret. Was dünket euch?

Evangelist Sie antworteten und sprachen:

Chor Er ist des Todes schuldig!

Evangelist Da speieten sie aus in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Etliche aber schlugen ihn ins Angesicht und sprachen:

Chor Weissage uns, Christe, wer ists, der dich schlug?

37| Choral Wer hat dich so geschlagen, mein Heil, und dich mit Plagen so übel zugericht‘? Du bist ja nicht ein Sünder wie wir und unsre Kinder; von Missetaten weißt du nicht. 38| Evangelist Petrus aber saß draußen im Palast; und es trat zu ihm eine Magd und sprach:

Ancilla I Und du warest auch mit dem Jesus aus Galiläa.

Evangelist Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach:

Petrus Ich weiß nicht, was du sagest.

Evangelist Als er aber zur Tür hinausging, sahe ihn eine andere und sprach zu denen, die da waren:

Ancilla II Dieser war auch mit dem Jesu von Nazareth.

Evangelist Und er leugnete abermal und schwur dazu:

Petrus Ich kenne des Menschen nicht.

Evangelist Und über eine kleine Weile traten hinzu, die da stunden, und sprachen zu Petro:

Chor Wahrlich, du bist auch einer von denen; denn deine Sprache verrät dich.

Evangelist Da hub er an, sich zu verfuchen und zu schwören:

Petrus Ich kenne des Menschen nicht.

Evangelist Und alsbald krähete der Hahn. Da dachte Petrus an die Worte Jesu, da er zu ihm sagte: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen. Und ging heraus und weinete bitterlich.

39| Arie Alt Erbarme dich, mein Gott, um meiner Zähren willen! Schaue hier, Herz und Auge weint vor dir bitterlich. Erbarme dich, mein Gott, um meiner Zähren willen.

40| Choral Bin ich gleich von dir gewichen, stell ich mich doch wieder ein, hat uns doch dein Sohn verglichen durch sein Angst und Todespein. Ich verleugne nicht die Schuld; aber deine Gnad und Huld ist viel größer als die Sünde, die ich stets in mir befnde.

41| Evangelist Des Morgens aber hielten alle Hohepriester und die Ältesten des Volks einen Rat über Jesum, dass sie ihn töteten. Und bunden ihn, führeten ihn hin und überantworteten ihn dem Landpfeger Pontio Pilato. Da das sahe Judas, der ihn verraten hatte, dass er verdammt war zum Tode, gereuete es ihn, und brachte herwieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten, und sprach:

Judas Ich habe übel getan, dass ich unschuldig Blut verraten habe.

Evangelist Sie sprachen:

Chor Was gehet uns das an? Da siehe du zu!

Evangelist Und er warf die Silberlinge in den Tempel,

hub sich davon, ging hin und erhängete sich selbst. Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen:

Pontifex I, II Es taugt nicht, dass wir sie in den Gotteskasten legen, denn es ist Blutgeld.

42| Arie Bass Gebt mir meinen Jesum wieder! Seht, das Geld, den Mörderlohn, wirft euch der verlorne Sohn zu den Füßen nieder.

43| Evangelist Sie hielten aber einen Rat und kauften einen Töpfersacker darum zum Begräbnis der Pilger. Daher ist derselbige Acker genennet der Blutacker bis auf den heutigen Tag. Da ist erfüllet, das gesagt ist durch den Propheten Jeremias, da er spricht: „Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlet ward der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kindern Israel, und haben sie gegeben um einen Töpfersacker, als mir der Herr befohlen hat.“ Jesum aber stund vor dem Landpfeger, und der Landpfeger fragte ihn und sprach:

Pilatus Bist du der Jüden König?

Evangelist Jesus aber sprach zu ihm:

Jesus Du sagests.

Evangelist Und da er verklagt war von den Hohenpriestern und Ältesten, antwortete er nichts. Da sprach Pilatus zu ihm: Pilatus Hörest du nicht, wie hart sie dich verklagen?

Evangelist Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also, dass sich auch der Landpfeger sehr verwunderte.

44| Choral Befehl du deine Wege, und was dein Herze kränkt, der allertreusten Pfege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege fnden, da dein Fuß gehen kann.

45| Evangelist Auf das Fest aber hatte der Landpfeger Gewohnheit, dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Er hatte aber zu der Zeit einen Gefangenen, einen sonderlichen vor andern, der hieß Barrabas. Und da sie versammlet waren, sprach Pilatus zu ihnen:

Pilatus Welchen wollet ihr, dass ich euch losgebe? Barrabam oder Jesum, von dem gesaget wird, er sei Christus?

Evangelist Denn er wusste wohl, dass sie ihn aus Neid überantwortet hatten. Und da er auf dem Richtstuhl saß, schickete sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen:

Pilati Weib Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen!

Evangelist Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, dass sie um Barrabas bitten sollten, und Jesum umbrächten. Da antwortete nun der Landpfeger und sprach zu ihnen: Pilatus Welchen wollt ihr unter diesen zweien, den ich euch soll losgeben?

Evangelist Sie sprachen:

Chor Barrabam!

Evangelist Pilatus sprach zu ihnen:

Pilatus Was soll ich denn machen mit Jesu, von dem gesagt wird, er sei Christus?

Evangelist Sie sprachen alle:

Chor Lass ihn kreuzigen!

46| Choral Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe! Der gute Hirte leidet für die Schafe, die Schuld bezahlt der Herre, der Gerechte, für seine Knechte.

47| Evangelist Der Landpfeger sagte:

Pilatus Was hat er denn Übels getan?

48| Rezitativ Sopran Er hat uns allen wohlgetan, den Blinden gab er das Gesicht, die Lahmen macht‘ er gehend, er sagt‘ uns seines Vaters Wort, er trieb die Teufel fort,

Betrübte hat er aufgericht’, er nahm die Sünder auf und an. Sonst hat mein Jesus nichts getan.

49| Arie Sopran Aus Liebe will mein Heiland sterben, von einer Sünde weiß er nichts, dass das ewige Verderben und die Strafe des Gerichts nicht auf meiner Seele bliebe.

50| Evangelist Sie schrien aber noch mehr und sprachen:

Chor Lass ihn kreuzigen!

Evangelist Da aber Pilatus sahe, dass er nichts schaffete, sondern dass ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach:

Pilatus Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten, sehet ihr zu!

Evangelist Da antwortete das ganze Volk und sprach:

Chor Sein Blut komme über uns und unsre Kinder.

Evangelist Da gab er ihnen Barrabam los, aber Jesum ließ er geißeln und überantwortete ihn, dass er gekreuziget würde.

51| Retitativ Alt Erbarm es Gott! Hier steht der Heiland angebunden. O Geißelung, o Schläg, o Wunden! Ihr Henker, haltet ein!

Erweichet euch der Seelen Schmerz, der Anblick solches Jammers nicht? Ach ja! ihr habt ein Herz, das muss der Martersäule gleich und noch viel härter sein. Erbarmt euch, haltet ein!

52| Arie Alt Können Tränen meiner Wangen nichts erlangen, o, so nehmt mein Herz hinein! Aber lasst es bei den Fluten, wenn die Wunden milde bluten, auch die Opferschale sein!

53| Evangelist Da nahmen die Kriegsknechte des Landpfegers Jesum zu sich in das Richthaus und sammleten über ihn die ganze Schar und zogen ihn aus und legeten ihm einen Purpurmantel an und fochten eine dornene Krone und satzten sie auf sein Haupt und ein Rohr in seine rechte Hand und beugeten die Knie vor ihm und spotteten ihn und sprachen:

Chor Gegrüßet seist du, Jüdenkönig!

Evangelist Und speieten ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt.

54| Choral O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt zu Spott gebunden mit einer Dornenkron, o Haupt, sonst schön gezieret mit höchster Ehr und Zier, jetzt aber hoch schimpferet, gegrüßet seist du mir! Du edles Angesichte, dafür sonst schrickt und scheut das große Weltgewichte, wie bist du so bespeit, wie bist du so erbleichet! Wer hat dein Augenlicht, dem sonst kein Licht nicht gleichet, so schändlich zugericht‘?

55| Evangelist Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an und führeten ihn hin, dass sie ihn kreuzigten. Und indem sie hinausgingen, funden sie einen Menschen von Kyrene, mit Namen Simon, den zwungen sie, dass er ihm sein Kreuz trug.

56| Rezitativ Bass Ja freilich will in uns das Fleisch und Blut zum Kreuz gezwungen sein; je mehr es unsrer Seele gut, je herber geht es ein.

57| Arie Bass Komm, süßes Kreuz, so will ich sagen, mein Jesu, gib es immer her! Wird mir mein Leiden einst zu schwer, so hilfst du mir es selber tragen.

58| Evangelist Und da sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das ist verdeutschet Schädelstätt´, gaben sie ihm Essig zu trinken mit Gallen vermischet; und da er´s schmeckete, wollte er´s nicht trinken. Da sie ihn aber gekreuziget hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum, auf dass erfüllet würde, das gesagt ist durch den Propheten: „Sie haben meine Kleider unter sich geteilet, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.“ Und sie saßen allda und hüteten sein. Und oben zu seinen Häupten hefteten sie die Ursach seines Todes beschrieben, nämlich: „Dies ist Jesus, der Jüden König.“ Und da wurden zween Mörder mit ihm gekreuziget, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Chor Der du den Tempel Gottes zerbrichst und bauest ihn in dreien Tagen, hilf dir selber! Bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz!

Evangelist Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten sein samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:

Chor Andern hat er geholfen und kann ihm selber nicht helfen. Ist er der König Israel, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm glauben. Er hat Gott vertrauet, der erlöse ihn nun, lüstets ihn; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

Evangelist Desgleichen schmäheten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuziget waren.

59| Rezitativ Alt Ach Golgatha, unselges Golgatha! Der Herr der Herrlichkeit muss schimpfich hier verderben, der Segen und das Heil der Welt wird als ein Fluch ans Kreuz gestellt. Dem Schöpfer Himmels und der Erden soll Erd und Luft entzogen werden. Die Unschuld muss hier schuldig sterben, das gehet meiner Seele nah; ach Golgatha, unselges Golgatha!

60| Arie Alt,Chor Sehet, Jesus hat die Hand, uns zu fassen, ausgespannt, kommt! Wohin? in Jesu Armen, sucht Erlösung, nehmt Erbarmen, suchet! Wo? in Jesu Armen.

Lebet, sterbet, ruhet hier, ihr verlassnen Küchlein ihr, bleibet Wo? in Jesu Armen.

61| Evangelist Und von der sechsten Stunde an war eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schriee Jesus laut und sprach:

Jesus Eli, Eli, lama asabthani?

Evangelist Das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche aber, die da stunden, da sie das höreten, sprachen sie:

Chor Der rufet dem Elias!

Evangelist Und bald lief einer unter ihnen, nahm einen Schwamm und füllete ihn mit Essig und steckete ihn auf ein Rohr und tränkete ihn. Die andern aber sprachen:

Chor Halt! Lass sehen, ob Elias komme und ihm helfe?

Evangelist Aber Jesus schriee abermal laut, und verschied.

62| Choral Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir, wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du dann herfür! Wenn mir im allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft deiner Angst und Pein! 63| Evangelist Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stück, von obenan bis untenaus. Und die Erde erbebete und die Felsen zerrissen, und die Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen, die da schliefen, und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Aber der Hauptmann und die bei ihm waren und bewahreten Jesum, da sie sahen das Erdbeben und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen:

Chor Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen.

Evangelist Und es waren viele Weiber da, die von ferne zusahen, die da waren nachgefolget aus Galiläa und hatten ihm gedienet, unter welchen war Maria Magdalena, und Maria, die Mutter Jacobi und Joses, und die Mutter der Kinder Zebedäi. Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathia, der hieß Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war, der ging zu Pilato und bat ihn um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben.

64| Rezitativ Bass Am Abend, da es kühle war, ward Adams Fallen offenbar; am Abend drücket ihn der Heiland nieder. Am Abend kam die Taube wieder und trug ein Ölblatt in dem Munde. O schöne Zeit! O Abendstunde! Der Friedensschluss ist nun mit Gott gemacht, denn Jesus hat sein Kreuz vollbracht. Sein Leichnam kömmt zur Ruh ach! liebe Seele, bitte du, geh, lasse dir den toten Jesum schenken, o heilsames, o köstlichs Angedenken! 65| Arie Bass Mache dich, mein Herze, rein, ich will Jesum selbst begraben. Denn er soll nunmehr in mir für und für seine süße Ruhe haben. Welt, geh aus, lass Jesum ein!

66| Evangelist Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in ein rein Leinwand und legte ihn in sein eigen neu Grab, welches er hatte lassen in einen Fels hauen, und wälzete einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon. Es war aber allda Maria Magdalena und die andere Maria, die satzten sich gegen das Grab. Des anderen Tages, der da folget nach dem Rüsttage, kamen die Hohenpriester und Pharisäer sämtlich zu Pilato und sprachen:

Chor Herr, wir haben gedacht, dass dieser Verführer sprach, da er noch lebete: Ich will nach dreien Tagen wieder auferstehen. Darum befehl, dass man das Grab verwahre, bis an den dritten Tag, auf dass nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn und sagen zu dem Volk: Er ist auferstanden von den Toten, und werde der letzte Betrug ärger denn der erste!

Evangelist Pilatus sprach zu ihnen:

Pilatus Da habt ihr die Hüter; gehet hin und verwahrets, wie ihrs wisset!

Evangelist Sie gingen hin und verwahreten das Grab mit Hütern und versiegelten den Stein.

67| Rezitativ Bass Nun ist der Herr zur Ruh gebracht. Chor Mein Jesu, gute Nacht!

Rezitativ Tenor Die Müh ist aus, die unsre Sünden ihm gemacht.

Chor Mein Jesu, mein Jesu, gute Nacht!

Rezitativ Alt O selige Gebeine, seht, wie ich euch mit Buß und Reu beweine, dass euch mein Fall in solche Not gebracht!

Chor Mein Jesu, mein Jesu, gute Nacht!

Rezitativ Sopran Habt lebenslang vor euer Leiden tausend Dank, dass ihr mein Seelenheil so wert geacht‘.

Chor Mein Jesu, mein Jesu, gute Nacht!

68 | Chor Wir setzen uns mit Tränen nieder und rufen dir im Grabe zu: Ruhe sanfte, sanfte ruh! Ruht, ihr ausgesognen Glieder! ruhet sanfte, ruhet wohl! Euer Grab und Leichenstein soll dem ängstlichen Gewissen ein bequemes Ruhekissen und der Seelen Ruhstatt sein. Höchst vergnügt schlummern da die Augen ein. Singen? >>dann aber richtig!

Informationen über die Aufnahme in den Dresdner Kreuzchor für talentierte Jungen zwischen 6 und 9 Jahren erhalten Sie jederzeit.

Dorit Keucher Dresdner Kreuzchor Kipsdorfer Straße 99 01277 Dresden Telefon +49 351 3153560 Barbara Christina Steude Barbara Christina Steude wurde in Mühlhausen/Thüringen geboren. Ihre erste musikalische Ausbildung erhielt sie in ihrer Heimatstadt. Nach dem Abitur studierte sie an der Hochschule für Kirchenmusik Drsden sowie bis 2004 Gesang bei Elisabeth Wilke an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden. Barbara Christina Steude nimmt regelmäßige solistische Verpfichtungen im Bereich der Kirchenmusik (Bach-Kantaten und Passionen, Oratorien) und der weltlichen Vokalmusik wahr. Sie arbeitet mit Ludwig Güttler, Matthias Jung, Hans-Christoph Rademann, Wolfgang Katschner, Roderich Kreile und Peter Schreier zusammen. Barbara Christina Steude gestaltet Liederabende mit Werken von Wolf, Debussy, Reger, Schumann, Mendelssohn und Brahms. Daneben erhält sie Engagements im Bereich des Musiktheaters. Im Jahre 2002 sang sie im Berliner Konzerthaus Die Amazonen, im Jahr 2004 Ascanio in Meißen, Leipzig, Halle und Bayreuth und war im Jahre 2005 Gast an der Säch- sischen Staatsoper Dresden (Mozart Die Zauberflöte). In- und Auslandsgastspiele führten die Sängerin zum Rheingau-Musik- festival, den Dresdner Musikfestspielen, nach Frankreich, Luxemburg, Österreich, Tschechien und in die Schweiz. Im März 2007 feierte sie ihr außerordentlich erfolgreiches Asien-Debüt in Japan und Südkorea inner- halb einer Tournee des Dresdner Kreuzchores. Außerdem erschien im April 2007 bei CARUS eine erste hoch gelobte CD mit der Lautten Compagney Berlin.

Ingeborg Danz In Witten an der Ruhr geboren, studierte die Altistin Ingeborg Danz zu- nächst Schulmusik an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold. Nach dem Staatsexamen setzte sie ihr Studium im Fach Gesang bei Heiner Eckels fort und legte ihr Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Bereits während des Studiums gewann sie zahlreiche Wettbewerbe. Weitere Aus- zeichnungen waren ein Stipendium des Deutschen Musikrats und des Richard-Wagner-Verbands. Auch wenn Ingeborg Danz bereits an verschiedenen Opernhäusern wie der zert- und Liedgesang. Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet sie zum einen mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart und , zum anderen mit dem und Philippe Herre- weghe. Im Konzertfach gehören zu ihrem ständigen Repertoire einerseits spätromantische Werke wie die Symphonien Mahlers, Berlioz‘ Nuits d‘été oder auch Schumanns Faust-Szenen, die Messen Bruckners und Beetho- vens. Andererseits zählt sie zu den ersten Altistinnen der Interpretation der Musik Bachs. Ihre Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Riccardo Muti, Herbert Blomstedt, Claudio Abbado, Manfred Honeck, Christopher Hogwood, Philippe Herreweghe, Heinz Hollige, Helmuth Rilling, Ingo Metzmacher und Semyon Bychkov führte sie an die Mailänder Scala, zu den Luzerner und Salzburger Festspielen und zu allen großen Orchestern der Welt. Wichtige Projekte der Künstlerin in der Vergangenheit waren eine Konzertreise mit dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI und im Frühjahr 2007 zwei große Tourneen mit dem Orchestre des Champs- Elysées sowie mit dem Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe. In der Saison 2007/2008 wird Ingeborg Danz mit dem Orchestre Philhar- monique de Strasbourg unter Heinz Holliger (Mendelssohn Elias) sowie dem Orquestra Sinfonica do Estado de Sao Paulo unter Claus Peter Flor zu hören sein. Konzerte mit dem Gewandhausorchester führen sie nach Leipzig, Berlin, Hamburg, Köln, Dortmund und Frankfurt. Ingeborg Danz‘ besondere Liebe gilt dem Liedgesang. Sie war Altistin der umjubelten Ensembletournee gemeinsam mit , Christoph Prégardien und Olaf Bär sowie später mit . Mit Olaf Bär kon- zertierte sie darüber hinaus auch beim . Ihr umfangreiches Repertoire wird durch viele Rundfunk- und Fernsehpro- duktionen sowie CD-Einspielungen renommierter Labels dokumentiert.

Robin Tritschler Robin Tritschler gilt als eines der größten irischen Sängertalente seiner Generation. Mit seiner Ausbildung sowohl an der Royal Irish Academy of Music als auch an der Royal Academy of Music in London legte der junge Tenor den Grundstein für eine internationale Karriere. Zahlreiche Auszeich- nungen, darunter der Abigal Dodds Prize für Liedgesang, der Liedpreis des 2. Internationalen Gesangswettbewerbs in Peking und das Stipendiat der Ulster Bank Music Foundation führten ihn auf weltweit renommierte Bühnen. Beim Internationaal Vocalisten Concours in `s-Hertogenbosch (Niederlande) gewann Robin Tritschler den Preis im Liedgesang, im Gesamt- wettbewerb erreichte er den 3. Platz. Seit 1997 wirkt er als Solist im Bach-Kantatenzyklus des Orchestra of St. Cecilia mit, in dessen Rahmen er beide Bachschen Passionen, das Weihnachtsoratorium, das Magnificat und über sechzig Kantaten zur Aufführung brachte. Als Gast von Musikfestivals reiste er nach Norwegen, Holland, China, Belgien, Polen, Großbritannien und Deutschland. Zu seinem Liedrepertoire gehören unter anderem Schuberts Die schöne Müllerin und Winterreise, Schumanns Dichterliebe, Brahms Liebeslieder- walzer, Wolfs Spanisches Liederbuch und Mörikes Lieder. Außerdem inter- pretiert Robin Tritschler Werke von Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Benjamin Britten, Hans Pftzner, und Gian Carlo Menotti. Er konzertierte dabei mit bedeutenden Orchestern wie dem National Symphony Orchestra of Ireland, dem RTE Concert Orchestra, dem Orchestra of St. John’s, der Cappella Cracoviensis, dem National Sym- phony Orchestra of Belarus und dem London Philharmonic Orchestra. Im Jahre 2006 sang er die Tenorrolle in der Weltpremiere von Roger Waters Ça Ira in Polen.

Henryk Böhm Henryk Böhm wurde in Dresden geboren und begann seine musikalische Laufbahn im Dresdner Kreuzchor. Er absolvierte ein Gesangsstudium an der Dresdner Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ bei Christiane Junghanns und belegte bis Anfang 1998 die Meisterklasse. Neben Meister- kursen bei Elisabeth Schwarzkopf, Peter Schreier und Werner Hollweg arbeitete er regelmäßig mit Brigitte Fassbaender während ihrer Braun- schweiger Operndirektion. Beim XII. Internationalen Robert-Schumann- Wettbewerb 1996 in Zwickau gewann Henryk Böhm den 1. Preis, beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin 1996 den 2. Preis. 1998/99 gehörte er zudem zur Bundesauswahl „Junge Künstler“ des Deutschen Musik- rates. Seit 1995 ist der lyrische Bariton Ensemblemitglied des Staatstheaters Braunschweig und war seither in zahlreichen Rollen auf der Opernbühne zu erleben. Gastspiele führten ihn nach Leipzig, Hannover, Darmstadt, Magdeburg, Essen und Kassel. Neben seiner Tätigkeit an der Oper widmet sich Henryk Böhm einer um- fangreichen Konzerttätigkeit. Er ist häufg Gast bei verschiedenen Musik- festivals. Dabei musizierte er mit Klangkörpern wie der Sächsischen Staats- kapelle, der Dresdner Philharmonie, dem SWR Sinfonieorchester Stuttgart, dem Bach Collegium Leipzig, dem Seoul Symphony Orchestra sowie dem Chor des Bayrischen Rundfunks, dem Dresdner Kreuzchor und dem National Chorus of Korea. Er arbeitete mit Dirigenten wie Peter Schreier, Jörg-Peter Weigle, Friedrich Haider, Daniele Callegari, Phillipe Augin, Udo Zimmermann, Helmuth Rilling und Hans-Christoph Rademann zusammen und gab zahlreiche Konzerte und Liederabende im In- und Ausland. Darüber hinaus wirkte er an diversen Rundfunk- und CD-Produktionen mit. Klaus Mertens Klaus Mertens, geboren in Kleve/Niederrhein, erhielt schon während seiner Schulzeit Gesangsunterricht. Nach dem Abitur studierte er Musik und Pädagogik, darauf folgte zunächst eine pädagogische Laufbahn. Seine Gesangsausbildung absolvierte er bei Else Bischof-Bornes, Jakob Stämpfi und Peter Massmann. Unmittelbar nach Erhalt des Gesangsdiploms be- gann eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Klaus Mertens arbeitet mit vielen bedeutenden Spezialisten der „Alten Musik” wie Ton Koopman, Frans Brüggen, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Nikolaus Harnoncourt zuammen, ebenso mit zahlreichen namhaf- ten Dirigenten des klassichen Repertoires und renommierten Orchestern. Bei den bedeutenden internationalen Festivals ist der Künstler regelmäßig zu Gast. Klaus Mertens gilt als namhafter und gefragter Interpret insbe- sondere der barocken Oratorienliteratur. So nahm er mehrfach die großen Vokalwerke Bachs für CD auf. Im Oktober 2003 beendete er die Gesamt- einspielung des Bachschen Kantatenwerkes mit dem Amsterdam Baroque Orchestra unter der Leitung von Ton Koopman. Damit verbunden waren große Tourneen in Europa, Amerika und Japan. Klaus Mertens widmet sich mit großem Erfolg dem Liedgesang. Sein Repertoire im Konzertbereich spannt einen großen Bogen von Monteverdi bis zu zeitgenössischen Kom- ponisten. Dabei gilt sein besonderes Interesse der Entdeckung und Wieder- belebung bisher nicht gehörter Musik. Seine Diskografe von derzeit mehr als 140 CDs und DVDs sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnah- men belegen Klaus Mertens’ Kompetenz als vielseitigen Sänger.

Dresdner Philharmonie Die Dresdner Philharmonie, das Konzertorchester der sächsischen Landes- hauptstadt, prägt mit ihren jährlich über 80 Konzerten in Dresden wesent- lich das Kulturleben der Stadt. Die Konzerte des aus 450jähriger Dresdner Ratsmusiktradition hervorgegangenen Orchesters, das sein Domizil seit 1969 im Kulturpalast am Altmarkt hat, sind für Tausende Dresdner und für die Gäste der Elbmetropole Anziehungspunkt. Gastspielreisen führten die Philharmoniker bisher durch ganz Europa, bis nach China, Japan, Israel, Südamerika und in die USA. Ihre Entstehung führt die Dresdner Philharmonie auf die Einweihung des ersten Konzertsaales am 29. November 1870 in Dresden zurück. Mit dem Gewerbehaussaal erhielt die Bürgerschaft Gelegenheit zur Organisation großer Orchesterkonzerte. Damit trat die Entwicklung eines vom höfschen Leben unabhängigen, öffentlichen Konzertwesens der Stadt in ein neues Stadium ein. Das damalige „Gewerbehausorchester“ veranstaltete ab 1885 Philharmonische Konzerte in Dresden, die dem Klangkörper 1915 den Titel „Dresdner Philharmonisches Orchester“ eintrugen. In der Vergangenheit haben unter anderem Brahms, Tschaikowski, Dvorák und Strauss eigene Werke mit dem Orchester aufgeführt. Als Chefdiri- genten waren seit 1934 Paul van Kempen, Carl Schuricht, seit 1945 Heinz Bongartz, Horst Förster, Kurt Masur, Günther Herbig, Herbert Kegel, Jörg-Peter Weigle und Michel Plasson tätig, mit denen auch zahlreiche Schallplatten- und CD-Einspielungen vorliegen. Heute gehört der Klangkörper zu den führenden Orchestern Deutschlands. In jüngster Zeit, von 2001 bis 2003, prägte Marek Janowski, ein heraus- ragender Dirigent, das außerordentliche künstlerische Leistungsvermögen des Klangkörpers. Seit der Spielzeit 2004/2005 ist der Spanier Rafael Frühbeck de Burgos, ebenfalls ein Orchesterleiter von Weltformat, Chef- dirigent und Künstlerischer Leiter. Zuvor hatte er als „Erster Gastdirigent“ seit September 2003 schon vielfach mit der Dresdner Philharmonie konzertiert. Kurt Masur ist Ehrendirigent. In einer ungewöhnlichen Konstellation von Berufs- und Laienmusikern sind der Dresdner Philharmonie drei Chor-Ensembles angeschlossen: der Philharmonische Chor Dresden, der Philharmonische Jugendchor, sowie der Philharmonische Kinderchor.

Dresdner Kreuzchor Die Geschichte des Dresdner Kreuzchores umfasst weit über sieben Jahr- hunderte, damit ist er einer der ältesten Knabenchöre Deutschlands. Gegründet als Lateinschule an der „capella sanctae crucis“, der heutigen Kreuzkirche, hat sich mit ihm die mittelalterliche Tradition liturgischer Knabengesänge bis in unsere Tage erhalten. Als älteste und auch heute von der Stadt getragene künstlerische Institution ist der Chor ein un- verzichtbarer Teil ihrer Identität. Dem Dresdner Kreuzchor gehören heute 140 Kruzianer im Alter von 9 bis 19 Jahren an, die vor allem als gemischter Knaben- und Männerchor musizieren. Die Besetzung richtet sich nach den jeweils aufzuführenden Werken. Zu Gastspielen reisen etwa 80 Kruzianer. Die künstlerische Heimstatt des Dresdner Kreuzchores ist die Kreuzkirche. Die Gestal­tung der Musica sacra für die Vespern und Gottesdienste entspricht seiner ursprünglichen­ Verpfichtung und bildet zugleich das Fundament seiner künstlerischen Arbeit. Ein gleichermaßen vielfältiges wie umfassendes Repertoire zeichnet den Chor aus. Es reicht von den frühbarocken Werken des Dresdner Hofka- pellmeisters Heinrich Schütz, den Bachschen Passionen, Motetten und Kantaten sowie der Chormusik des 19. Jahrhunderts bis zur Moderne. Mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen erfährt der Dresdner Kreuzchor immer wieder auch die Beachtung und Anerkennung der Fachkritik. Die gemeinsamen Konzerte mit der Dresdner Philharmonie, der Sächsischen Staatskapelle Dresden oder Spezialensembles für Alte Musik sind fest verwurzelt im Konzertleben der Stadt. Gern gesehene und gefeierte Gäste sind die Kruzianer in den großen Kirchen und Konzertsälen des In- und Auslandes. Tourneen führten den Chor über deutsche und europäische Grenzen hinaus bis nach Japan, Israel, Kanada, Südamerika und in die Vereinigten Staaten. Renommierte Opernhäuser engagieren die Sänger des Chores als Solisten. Regelmäßig wird der Chor zu Fernseh- und Rundfunkaufnahmen ver- pfichtet. Seit über 60 Jahren produziert der Dresdner Kreuzchor Ton- aufnahmen für angesehene Schallplattenfrmen. Werke aus nahezu allen Epochen der Musikgeschichte wurden seitdem aufgenommen und liegen heute als CDs bei Berlin Classics, Capriccio, Teldec und der Deutschen Grammophon Gesellschaft vor. Bis zum Abitur erhalten die Jungen ihre schulische Ausbildung am Evan- gelischen Kreuzgymnasium. Die meisten Kruzianer wohnen im Alumnat, dem Internat des Chores. Erfolg und Berühmtheit resultieren nicht allein aus dem spezifschen Klang der Knabenstimmen. Sie sind das Ergebnis täglicher Probenarbeit und eines intensiven Gesangs- und Instrumentalunterrichtes für jeden Kruzianer. Die einmalige Synthese zwischen liturgischer Tradition, kontinuierlicher Ausbildung und hoher künstlerischer Qualität verhilft dem Dresdner Kreuzchor zur weltweiten Ausstrahlung.

Kreuzkantor Roderich Kreile Bis in die Gegenwart zählt das Amt des Kreuzkantors zu den ehrenvollsten und renommiertesten Ämtern der evangelischen Kirchenmusik. Als 28. Kreuzkantor nach der Reformation wirkt seit 1997 Roderich Kreile. Er wurde 1956 geboren und studierte in München Kirchenmusik und Chorleitung. Als Kirchenmusiker erlangte Roderich Kreile schnell überregio- nale Aufmerksamkeit. Er unterrichtete von 1989 bis 1996, zuletzt als Professor, an der Musikhochschule München und leitete zwei Hochschul- chöre. 1994 übernahm er ferner die Leitung des Philharmonischen Chores München. Als Organist und Dozent folgte er Einladungen aus dem In- und Ausland. Kreuzkantor Roderich Kreile leitet alle kirchenmusikalischen Aufführungen sowie die Konzerte und Tourneen des Dresdner Kreuzchores. Dabei er- arbeitet er mit den Kruzianern ein breit gefächertes Repertoire geistlicher und weltlicher Chorwerke der Musikgeschichte. Viele Kompositionen brachte er in den letzten Jahren zur Uraufführung. Ebenso intensivierte er die Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern und produzierte zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Konzentrierte sich das Aufgabengebiet des Kreuzkantors in früheren Jahrhunderten maßgeblich auf die Leitung der liturgischen Dienste, so reichen die Aufgaben heute beträchtlich über die rein künstlerische Verantwortung hinaus. Als Leiter des Dresdner Kreuzchores obliegt Roderich Kreile auch die Funktion eines städtischen Intendanten. Starke Förderer Der Dresdner Kreuzchor versteht sich heute als ein attraktives Kultur- und Ausbildungsinstitut für musikalisch begabte Jungen. Gemeinsam mit dem Evangelischen Kreuzgymnasium er- öffnet der Chor einen Bildungsweg, der den jungen Menschen im Mittelpunkt sieht und seine Neigungen und Interessen zu fördern weiß. Dieser Erwartung und Herausforderung stellt sich der Chor täglich aufs Neue. Um diesen Anspruch dauerhaft zu erfüllen, gewinnt die Unterstützung des Dresdner Kreuz- chores über die städtische Trägerschaft hinaus zunehmend an Bedeutung. Das Engagement von Förderverein und Förderstiftung trägt dazu bei, das künstlerische Wirken des Dresdner Kreuzchores, das Zusammenleben im Alumnat und die Entwicklung der Kruzianer zu begün- stigen und stetig zu entfalten.

Förderverein Dresdner Kreuzchor e. V. Zahlreiche Freunde aus nah und fern unterstützen den Chor als Mitglieder im Förderverein ideell und materiell. Die mannigfaltigen Fördervorhaben des Vereins verbessern unmittelbar den Chor- und Lebensalltag der Kruzianer: bei der Ausstattung des Alumnates mit Sport- geräten, Spielen, Computer- und Videotechnik ebenso wie beim CD-Verkauf während der Konzerte. Mit besonderem Engagement bewahrt der Verein die Traditionen des Chores durch den beständigen Ausbau des Archivs von Schule und Chor. Seit vielen Jahren werden die musikalischen Leistungen des Chores mit einer CD-Archiv-Reihe dokumentiert, in der regel- mäßig aktuelle wie historische Konzertaufnahmen des Kreuzchores präsentiert werden. Als Exklusivproduktionen werben diese Aufnahmen gleichermaßen für die Arbeit des Dresd- ner Kreuzchores und die Ziele seines Fördervereins. Mitglied des Vereins können natürliche und juristische Personen werden, die den Dresdner Kreuzchor unterstützen wollen. Dazu aufgerufen sind alle, denen der Dresdner Kreuzchor nahe steht.

Spendenkonto - Nummer 102 352 025 LKG Sachsen 850 951 64

Förderverein Dresdner Kreuzchor e. V. An der Kreuzkirche 6 01067 Dresden Telefon +49.351.4393930 Telefax +49.351.4393930 E-mail [email protected] Internet www.kreuzchor.de Stiftung Dresdner Kreuzchor - Förderstiftung Neben dem Förderverein, der unmittelbar die tägliche Chorarbeit unterstützt, besteht seit 2005 die „Stiftung Dresdner Kreuzchor – Förderstiftung“. Das Kapital der Stiftung wird dauerhaft und Ertrag bringend angelegt, die Zinserträge werden im Sinne ihrer Satzung ver- wendet. Die Förderstiftung begleitet und unterstützt die Umsetzung der chorischen Ziele ganz we- sentlich, indem sie als langfristig wirkendes Instrument zur Zukunftssicherung des Chores eintritt. So initiiert und fördert die Stiftung vorrangig größere Projekte und dauerhaft wir- kende Vorhaben, die sich insbesondere den Lebens- und Arbeitsbedingungen des Chores und der Ausbildung der Kruzianer zuwenden. Eine wesentliche Aufgabe der Stiftung ist es, um weitere Zustiftungen zu werben. Durch Zuwendungen, auch durch der Stiftung zugedachte Vermächtnisse, werden Vermögens- werte dem Stiftungsvermögen dauerhaft zugeführt. Durch diese Erhöhung des Stiftungs- vermögens erzielt die Stiftung bessere Erträge und kann somit ihre Arbeit langfristig und effektiver gestalten. Mit einem Engagement in der „Stiftung Dresdner Kreuzchor - Förder- stiftung“ tragen Sie dazu bei, die lebendige Tradition des Dresdner Kreuzchores in die Zukunft zu tragen.

Ihre Ansprechpartner im Vorstand sind Dietrich Lenk, Lars Rohwer MdL und Professor Walter-Reinhold Uhlig.

Stiftung Dresdner Kreuzchor An der Kreuzkirche 6 01067 Dresden Telefon +49.351.4393938 Telefax +49.351.4393938 E-mail [email protected] Internet www.kreuzchor.de Internet www.kreuzchor.de Förderverein Dresdner Kreuzkirche e. V. Der Verein wurde im Jahre 1995 gegründet. Sein Anliegen ist es, die Kreuzkirchgemeinde bei der baulichen Erhaltung und der Innensanierung der Kreuzkirche ideell und fnanziell zu unterstützen. Die Kreuzkirche ist eine der ältesten Kirchen Dresdens. Sie ist als evangelische Hauptkirche der Stadt zugleich Predigtstätte des Landesbischofs und seit nahezu 800 Jahren Heimstatt des Dresdner Kreuzchores. In ihrer wechselvollen Geschichte wurde die Kirche fünf Mal durch Brände und Kriegsein- wirkungen zerstört. Nach der Bombardierung im Februar 1945 konnte sie im Innenraum lediglich als Provisorium wiedererrichtet werden. Die daher in der Vergangenheit aufge- tretenen Mängel waren nur durch eine umfassende Sanierung zu beseitigen. Seit 2001 geschieht dies und der gegenwärtige Stand ist jedem Besucher augenscheinlich. Jedoch ist noch viel zu tun. Für all diese Vorhaben waren und sind erhebliche fnanzielle Mittel erforderlich, die die Möglichkeit der Kreuzkirchgemeinde übersteigen. Freunde der Kreuzkirche engagieren sich daher im Förderverein, werben Mitstreiter und Sponsoren und helfen so mit, diese große Aufgabe zu vollenden. Der Vorstand bittet vor allem, sich an der aktuellen Spendenaktion zum symbo-lischen Erwerb von neuen Kirchenbänken im Kirchenschiff zu beteiligen und dankt zugleich all denen herzlich, durch deren Unterstützung die heute sichtbaren Veränderungen möglich wurden.

Spendenkonto - Nummer 3 120 052 590 Ostsächsische Sparkasse Dresden 850 503 00

Förderverein Dresdner Kreuzkirche e. V. An der Kreuzkirche 6 01067 Dresden Telefon +49 351 4393912 Telefax +49 351 4393914 E-mail [email protected] Internet www.dresdner-kreuzkirche.de Der Dresdner Kreuzchor singt Homilius Gottfried August Homilius Johannespassion

Reiner, Fischer, Vitzthum, Kobow, Berndt, Heidrich Dresdner Barockorchester Dresdner Kreuzchor Roderich Kreile

N e u erschienen! Bestellnummer Carus 83.261 ( 2 CDs) >>am Portal der Kreuzkirche zum Preis von 30,– € Impressum

Herausgeber Ev.-Luth. Kreuzkirchgemeinde Dresden Redaktion Dresdner Kreuzchor Dr. Vera Keller, Uwe Grüner Gestaltung unverblümt Fotos Matthias Krüger, Berlin (Dresdner Kreuzchor), Frank Höhler (Roderich Kreile), Ingeborg Danz (Anne Hoffmann), Agenturen und Künstler

Dresdner Kreuzchor Kipsdorfer Straße 99 01277 Dresden Telefon +49 351 3153560 Telefax +49 351 3153561 Internet www.kreuzchor.de

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