«Ich Bin Sehr Streng Mit Mir»
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Hier tanken Blick-Leser Ihre persönlichenTipps gegen «Ich am billigsten die Diesel-Abzocke ÆSeite 5 bin sehr streng mit mir» TV-Star Nik Hartmann Fr. 2.50 Donnerstag, 22. Juli 2021 über die hohen Ansprüche, die er an seine Martullo-Arbeit stellt ÆLetzte Seite Blocher fordertWasserkraft, Solarzellen, Importe – das reicht laut der SVP-Nationalrätin nicht für die sichere SERMÎN FAKI ke mit Bewilligung des Bundes Dass sich das Volk für das Sie ist überzeugt, dass eine neuesnoch ganz lange weiterAKW! laufen. Gegenteil ausgesprochen hat, Stromlücke droht. Mit Photo- Versorgung. Im Mit einem brisanten Vor- Sie fordert auch, aus langfris- nämlich den schrittweisen voltaik, Wasserkraft oder gar schlag greift SVP-National- tiger Sicht, den Bau eines neu- Ausstieg, lässt Martullo-Blo- dem Import aus der EU sei Blick-Interview rätin und Unternehmerin en AKW in der Schweiz! «Wir cher nicht als Einwand gelten. diese nicht zu schliessen. Magdalena Martullo-Blocher können es uns nicht erlauben, Man habe damals «die volle «Wir müssen uns selbst orga- verlangt sie: (51) in die Klima- und die Kernkraft abzustellen und Stromversorgung» verspro- nisieren.» Es sei an Bundes- Energie politik ein. Sie will ein Drittel unserer Strom- chen und damit «dem Volk rätin Simonetta Sommaruga Mehr Atomstrom nicht nur, dass die beste- produktion zu verlieren», sagt falsche Hoffnungen ge- (61), «dies nun an die Hand henden Atomkraftwer- sie im Interview mit Blick. macht». zu nehmen». ÆSeiten 2-3 für die Schweiz Aufschrei wegen Mega-Abfindung Zürcher SP-Schulpräsident kassiert 650 000 Franken extra – nur weil er den Job wechselt. Die Empörung hat Folgen ÆSeite 7 Fallschirmsprung, Tattoo, Grillparty Sportschützin Einfach für alle Nina Christen würde aus einem Die verrückten Flugzeug luxuriös Medaillen- springen. Glamping ist Camping mit Wetten unserer Familie Extra-Komfort. Seit Corona sind Loosman-Moritz Olympia- macht Glamping die Angebote beliebt wie nie ÆSeiten 4-5 in Gwatt bei Thun BE. Hoffnungen ÆSport Zeitung für die Schweiz. Redaktion: Blick, Postfach, 8021 Zürich 044 259 62 62 [email protected] oder [email protected] Abos: 0848 833 844 AZ 4800 Zofingen Fotos: Andrea Camen, Keystone, Stefan Bohrer Bohrer Stefan Keystone, Camen, Andrea Fotos: (8 Rp./Min. aus dem Festnetz. Anrufe aus dem Handynetz können preislich variieren) [email protected] Leserreporter: Whatsapp an 079 813 80 41 Nr. 167 – 63. Jahrgang 2 Donnerstag, 22. Juli 2021 AKW – ja bitte SVP-Nationalrätin und Unternehmerin Magdalena Martullo-Blocher (51) fordert mehr einheimische Stromproduktion «Wir können uns nicht erlauben, die Kernkraft Martullo-Blocher möchte AKW wie jenes in Gösgen länger betreiben lassen. abzustellen» INTERVIEW: SERMÎN FAKI Experten sagen, dass uns solche würde, wäre diese Strommenge Es gibt gar keine fixen Laufzeiten! Stromlücke, eine mangelnde Extremereignisse künftig häufiger nur ein Tropfen auf den heissen Die Schweizer AKW dürfen so lange Versorgung wie in Entwick- ie Sonne scheint über treffen werden – wegen des Klima- Stein. Der links-grüne Land- produzieren, wie sie sicher sind. lungsländern oder wieder ins dem Zürichsee, Dunst- wandels. Die Politik will das Risiko schaftsschutz blockiert zudem Bei der Konzession geht man Mittelalter zurückfallen möch- D wolken verdecken die reduzieren. Die Schweiz soll bis das einzige geplante Wasser- von einer Laufzeit von 50 Jah- te. Bundesrätin Sommaruga sonst so grandiose Aussicht auf 2050 klimaneutral werden. Ener- kraftwerk seit Jahren! ren aus. Das letzte Kernkraft- muss dies nun an die Hand neh- die Alpen vom Sitz der Ems- gieministerin Simonetta Som- Dieses Problem können Sie ja der werk würde 2035 vom Netz ge- men! Chemie in Herrliberg ZH. Dort maruga möchte weg vom Öl, mehr SP-Energieministerin überlassen. hen. Das ist in der Stromherstel- Dass es eine Stromlücke geben empfängt Konzernchefin Mag- erneuerbare Energien und Strom Genau, sie muss zeigen, wie sie lung morgen! Die Betreiber ha- wird, das behaupten Sie! dalena Martullo-Blocher (51) sparen. Ein guter Plan? diesen Ausbau gegen Links- ben sich entsprechend einge- Schon ab nächstem Jahr werden Blick zum Interview. Nach den Der weltweite CO2-Ausstoss Grün realisiert! Aber selbst stellt: Sie planen die Investitio- wir beim Strom Nettoimporteur Unwettern der letzten Tage will kann nur massgeblich reduziert nen, den Unterhalt, die Rück- sein! Frau Sommaruga ver- die SVP-Nationalrätin über werden, wenn China und die baukosten für diese Zeit. Der schliesst die Augen. Doch sie Klima politik reden. Und hat ei- USA ihre Energiepolitik ändern. «Uns wird ein Bund muss die Verlängerung an steht in der Pflicht, eine sichere nen brisanten Vorschlag. Die Schweiz trägt ja kaum etwas die Hand nehmen und bewilli- und günstige Stromversorgung zum globalen Ausstoss bei. CO2 Drittel des gen. Diese wird etwas kosten. sicherzustellen. Bereits heute Frau Martullo, seit Wochen einzusparen, ist aber immer Im Vergleich zu den Stromaus- sind wir beim Industriestrom leidet die Schweiz unter heftigen gut. Bei der Ems-Chemie sind Stroms fehlen.» fällen, die sonst die ganze das drittteuerste Land Europas! Niederschlägen, Hochwassern und wir schon lange führend in die- wenn, wird das nicht reichen. Schweiz lahmlegen, ist das je- Zurück zu alten Technologien? Sie Erdrutschen. Ende letzter Woche sem Bereich und, wohl als erster Das weiss inzwischen auch der doch wenig. Zusätzlich muss leiten ein innovatives Unterneh- spitzte sich die Situation zu. Für Sie Industriekonzern der Schweiz, Bundesrat. Daher rechnet er im Frau Sommaruga mit der EU men. Müsste man nicht auf neue ein Anzeichen des Klimawandels? bereits CO2-frei. In der Schweiz Winter mit bis zu 40 Prozent verhandeln, dann sieht man Technologien setzen? Ihr Partei- Magdalena Martullo-Blocher: Sol- wird der Strom heute fast aus- Strom aus Europa. Das ist völlig schnell, ob die EU Strom liefern kollege Christian Imark bevorzugt che starken Wetterausschläge schliesslich durch Wasser- und unrealistisch! kann. Als Rückfallposition muss Wasserstoff. kommen leider immer wieder Kernkraftwerke produziert und Wieso das? sie wohl oder übel ein Gaskraft- Neue Technologien bringen vor. Gerade in Graubünden ist CO2-frei. Mit dem Ausstieg Weil die EU noch viel grössere werk vorbereiten. neue Lösungen. Leider braucht sind wir es gewohnt, dass sich aus der Kernkraft wird uns ein Stromprobleme hat als wir. Die Mit einem Gaskraftwerk wollen Sie die Natur laufend verändert. Drittel des Stroms fehlen. Wir Hälfte des europäischen Stroms doch wieder in fossile Energie in- Die Schweiz hat sich in den sollen mehr mit Wärmepumpen wird aus Gas und Kohle herge- vestieren. «Sommaruga letzten hundert Jahren gut auf heizen und E-Autos fahren, Zu- stellt. Davon will die EU nun Nein, das möchte ich nicht, aber Unwetter vorbereitet – wir mes- wanderung und Digitalisierung weg – wie sie den Strom dann leider gibt es nichts anderes. muss dies an die sen, alarmieren und evakuie- lassen den Stromverbrauch stei- herstellen wird, steht aber in Entweder importieren wir CO2- ren. Mit den Wasserkraft- gen. Doch woher kommt dann den Sternen. Dass die EU dann Strom aus Europa oder bauen Hand nehmen.» werken regeln wir die grossen der Strom? noch im Winter, wenn sowieso selber. Längerfristig kommen die Wasserstoff-Technologie sel- Wassermengen. Unser Miliz- Aus mehr Photovoltaik zum Bei- alle mehr Strom brauchen, die dann neue Technologien wie ber enorm viel Strom – Strom, system und der Föderalismus spiel. Schweiz beliefert, ist völlig illu- Geothermie, Wasserstoff, aber den wir in nächster Zeit nicht bewähren sich hier – das ist in Es ist geplant, 15-mal so viele sorisch. Wir müssen uns selbst auch Kernkraft wieder in Be- haben! Deutschland anders. Solarzellen wie heute zu instal- organisieren. tracht. Stattdessen wollen Sie Atom- lieren. Falls das über- Und wie soll das gehen? Ein neues AKW? Und was ist mit strom. Sind Sie wirklich dafür, Plu- haupt möglich ist, Wir können es uns nicht erlau- dem Volksentscheid, schrittweise tonium und Uran zu kaufen und produzieren diese ben, die Kernkraft abzustellen aus der Kernkraft auszusteigen? Atommüll anzuhäufen, für den wir aber fast nur im Som- und ein Drittel unserer Strom- Die SVP fordert doch immer, Volks- nach wie vor keine Lösung haben? mer. Wir brauchen produktion zu verlieren. Frau entscheide zu respektieren. Vielleicht ist das gar nicht nötig, den Strom aber im Sommaruga muss jetzt die Ver- Beim Energiegesetz versprach und man kann mit dem Materi- Winter! antwortung übernehmen, die man dem Volk die volle Strom- al arbeiten, das schon im Ein- Fürs Winterhalbjahr Stromlücke aufzeigen und lö- versorgung. Damit hat man dem satz ist. Das muss man jetzt ge- soll die Wasserkraft sen. Sie muss mit den AKW- Volk falsche Hoffnungen ge- nau anschauen. Ja, die Frage ausgebaut werden und Betreibern die sichere und effizi- macht. Wir von der SVP wiesen der lokalen Entsorgung ist un- als Reserve dienen. ente Verlängerung der bisherigen darauf hin, dass dann nur noch gelöst. Hier laufen Sondier- Selbst wenn man alle Kernkraftwerke ausarbeiten. der Importstrom bleibt und al- projekte. Offenbar sind die Energieministerin Simonetta Sommaruga denkbaren Wasser- Eine Verlängerung um zehn Jah- les sehr teuer wird. Ich glaube Skandinavier bereit, Endlager will auf Photovoltaik setzen. kraftprojekte bauen re wäre laut Experten möglich. nicht, dass das Volk eine grosse zu übernehmen. Bei einer Laufzeit von 50 Jahren müssten Beznau I und II schon Der Osten setzt auf Atomstrom jetzt zurückgebaut werden. Bund ist im Gespräch mit Betreibern