Liederabend Herzlich Willkommen Zum Online-Liederabend Der IHWA
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SO, 10. MAI 2020 ab 18.00 Uhr I Überall auf der Welt Online- LIEDERABEND HERZLICH WILLKOMMEN ZUM online-liederABEND DER IHWA Heute, am 10. Mai 2020, hätte unser Galeriekonzert mit Dorottya Láng und Marcelo Amaral in der Staatsgalerie Stuttgart stattfinden sollen. Leider ist dies nun nicht mög- lich. »Corona« macht uns gerade einen ordentlichen Strich durch sämtliche Konzertpla- nungen – und da wir nicht wissen, wie lange dieser Zustand noch andauern wird, haben wir uns überlegt: Wenn Sie schon nicht zu uns in den Konzertsaal kommen können, kommt der Konzertsaal eben zu Ihnen nach Hause! Bereits seit Mitte März bieten wir auf unserer Online-Liedbühne unter www.ihwa.de eine Plattform, die das Kunstlied trotz der aktuellen Einschränkungen erlebbar macht. Nun ist exklusiv für die IHWA-Liedbühne unser 1. Online-Liederabend entstanden. Dafür wurden im Auftrag der IHWA sechs unterschiedliche Liedbeiträge in ganz ver- schiedenen Regionen von Deutschland (sowie in Wien) aufgenommen, die wir zu einem abwechslungsreichen Konzertprogramm für Sie zusammengefügt haben, das auch nach dem 10. Mai weiterhin auf der Online-Liedbühne abrufbar ist. Mit Christina Landshamer, Carolina Ullrich, Marie Seidler, Julian Prégardien, Johannes Held, Bryan Benner, Krešimir Stražanac, Alondra de la Parra, Marcelo Amaral und Gerold Huber haben diese Liedbeiträge zehn Liedkünstlerinnen und -künstler aufge- nommen, die unserer Akademie schon sehr lange und auf vielfältige Art und Weise ver- bunden sind – was das Ganze auch noch zu einem sehr persönlichen und emotionalen Programm macht. Die Aufnahmen sind unter »Coronabedingungen« entstanden – das heißt unter zum Teil improvisierten Umständen und in zwei Fällen auch als sognannte Distance-Aufnah- me, das heißt Sänger/Sängerin und Pianist (bzw. Gitarrist) waren nicht am gleichen Ort bei der Aufnahme und haben unabhängig voneinander aufgenommen, was noch eine ganz besondere Herausforderung darstellt – die aber, wie alles andere, mit Bravour und großer Professionalität bewältigt wurde. Wir danken allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern von ganzem Herzen, dass sie sich mit großer Spontaneität, Kreativität und Begeisterung auf das Abenteuer Online- Liederabend eingelassen haben! Und wir danken der Staatsgalerie Stuttgart, dem Stein- way-Haus Stuttgart und dem Piano Salon Dresden für die partnerschaftliche Unterstüt- zung! Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen! 2 3 PROGRAMM ROBERT SCHUMANN (1810–1856) FRANZ SCHUBERT (1797–1828) Schön Blümelein op. 43/3 Erster Verlust D 226 Wenn ich ein Vöglein wär op. 43/1 Frühlingsglaube D 686 So wahr die Sonne scheinet op. 37/12 Du bist die Ruh D 776 An die Musik D 547 JOHANNES HELD, Bariton BRYAN BENNER, Bariton, Gitarre & Arrangements JULIAN PRÉGARDIEN, Tenor ALONDRA DE LA PARRA, Klavier ALBAN BERG (1885–1935) Sieben frühe Lieder FRANZ SCHUBERT Nacht Abendstern D 806 Schilflied Sehnsucht D 636 Die Nachtigall Die gefangenen Sänger D 712 Traumgekrönt Nachtviolen D 752 Im Zimmer Liebesode MARIE SEIDLER, Mezzosopran Sommertage MARCELO AMARAL, Klavier CAROLINA ULLRICH, Sopran MARCELO AMARAL, Klavier ROBERT SCHUMANN Liebste, was kann uns denn scheiden op. 37/6 Liebeslied op. 51/5* LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Die Schwalben op. 79/20 Freundschaft ist die Quelle wahrer Glückseligkeit WoO 164 Frühlingsfahrt op. 45/2** Wiegenlied op. 78/4 WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) Aus den östlichen Rosen op. 25/25* Difficile lectu mihi mars KV 559 Sommerruh WoO 9 VOLKSLIEDER CHRISTINA LANDSHAMER, SOPRAN* Da unten im Tale KreŠimir STRAŽANAC, BASS-bARITON** Wenn ich ein Vöglein wär GEROLD HUBER, Klavier JULIAN PRÉGARDIEN, Tenor JOHANNES HELD, Bariton 4 5 TEXTE ROBERT SCHUMANN WENN ICH EIN VÖGLEIN WÄR Wir wollen uns umwinden SCHILFLIED Wenn ich ein Vöglein wär, Und immer so empfinden; Auf geheimem Waldespfade SCHÖN BLÜMELEIN Und auch zwei Flüglein hätt’, Du liebst mich, wie ich dich, Schleich’ ich gern im Abendschein Ich bin hinausgegangen Flög’ ich zu dir; Dich lieb’ ich, wie du mich. An das öde Schilfgestade, Des Morgens in der Früh, Weil’s aber nicht kann sein, Mädchen, und gedenke dein! Die Blümlein täten prangen, Bleib’ ich allhier. Friedrich Rückert (1788–1866) Ich sah so schön sie nie. Wenn sich dann der Busch verdüstert, Bin ich gleich weit von dir, Rauscht das Rohr geheimnisvoll, Wagt’ eins davon zu pflücken, Bin ich doch im Schlaf bei dir, ALBAN BERG Und es klaget und es flüstert, Weil mir’s so wohl gefiel; Und red’ mit dir: Dass ich weinen, weinen soll. Doch als ich mich wollt bücken, Wenn ich erwachen tu’, NACHT Sah ich ein lieblich Spiel. Bin ich allein. Dämmern Wolken über Nacht und Thal, Und ich mein’, ich höre wehen Nebel schweben. Wasser rauschen sacht. Leise deiner Stimme Klang, Die Schmetterling’ und Bienen, Es vergeht kein’ Stund’ in der Nacht, Nun entschleiert sich’s mit einem Mal: Und im Weiher untergehen Die Käfer hell und blank, Da mein Herze nicht erwacht, O gib acht! gib acht! Deinen lieblichen Gesang. die mussten all ihm dienen Und an dich gedenkt, Bei fröhlichem Morgensang; Dass du mir viel tausendmal Weites Wunderland ist aufgetan, Nikolaus Lenau (1802–1850) Dein Herz geschenkt. Silbern ragen Berge traumhaft groß, Und scherzten viel und küssten Stille Pfade silberlicht talan Das Blümlein auf den Mund, nach einem Volkslied Aus verborgnem Schoß. DIE NACHTIGALL Und triebens nach Gelüsten Das macht, es hat die Nachtigall Wohl eine ganze Stund. Und die hehre Welt so traumhaft rein. Die ganze Nacht gesungen; SO WAHR DIE SONNE SCHEINET Stummer Buchenbaum am Wege steht Da sind von ihrem süßen Schall, Und wie sie so erzeiget So wahr die Sonne scheinet, Schattenschwarz – ein Hauch vom fernen Da sind in Hall und Widerhall Ihr Spiel die Kreuz und Quer, So wahr die Flamme sprüht, Hain Die Rosen aufgesprungen. Hat’s Blümlein sich geneiget So wahr die Wolke weinet, Einsam leise weht. Mit Freuden hin und her. So wahr der Frühling blüht; Sie war doch sonst ein wildes Blut, So wahr hab’ ich empfunden, Und aus tiefen Grundes Düsterheit Nun geht sie tief in Sinnen, Da hab ich’s nicht gebrochen, Wie ich dich halt’ umwunden: Blinken Lichter auf in stummer Nacht. Trägt in der Hand den Sommerhut Es wär ja morgen tot, Du liebst mich, wie ich dich, Trinke Seele! trinke Einsamkeit! Und duldet still der Sonne Glut Und habe nur gesprochen: Dich lieb’ ich, wie du mich. O gib acht! gib acht! Und weiß nicht, was beginnen. Ade, du Blümlein rot! Die Sonne mag verscheinen, Carl Hauptmann (1858–1921) Das macht, es hat die Nachtigall Und Schmetterling’ und Bienen, Die Wolke nicht mehr weinen, Die ganze Nacht gesungen; Die Käfer hell und blank, Die Flamme mag versprühn, Da sind von ihrem süßen Schall, Die sangen mit frohen Mienen Der Frühling nicht mehr blühn! Da sind in Hall und Widerhall Mir einen schönen Dank. Die Rosen aufgesprungen. Robert Reinick (1805–1852) Theodor Storm (1817–1888) 6 TEXTE Und aus dem Garten tastete zagend sich LUDWIG VAN BEETHOVEN WENN ICH EIN VÖGLEIN WÄR TRAUMGEKRÖNT Ein Rosenduft an unserer Liebe Bett Wenn ich ein Vöglein wär Das war der Tag der weißen Und gab uns wundervolle Träume, FREUNDSCHAFT IST DIE QUELLE Und auch zwei Flügel hätt, Chrysanthemen, Träume des Rausches – so reich an Freundschaft ist die Quelle wahrer Flög ich zu dir. Mir bangte fast vor seiner Pracht... Sehnsucht! Glückseligkeit. Weils aber nicht kann sein, Und dann, dann kamst du mir die Seele Bleib ich all hier. nehmen Otto Erich Hartleben (1864–1905) Tief in der Nacht. WOLFGANG AMADEUS MOZART Bin ich gleich weit von dir, Mir war so bang, und du kamst lieb und Bin ich doch im Traum bei dir leise, SOMMERTAGE DIFICILE LECTU MIHI Und red mit dir; Ich hatte grad im Traum an dich gedacht. Nun ziehen Tage über die Welt, Difficile lectu mihi mars Wenn ich erwachen tu, Du kamst, und leis’ wie eine Gesandt aus blauer Ewigkeit, Et jonicu difficile. Bin ich allein. Märchenweise Im Sommerwind verweht die Zeit. Erklang die Nacht. Nun windet nächtens der Herr Es vergeht kein’ Stund in der Nacht, Sternenkränze mit seliger Hand VOLKSLIEDR Da nicht mein Herz erwacht Rainer Maria Rilke (1875–1926) Über Wander- und Wunderland. Und an dich denkt, O Herz, was kann in diesen Tagen DA UNTEN IM TALE Dass du mir viel tausendmal, Dein hellstes Wanderlied denn sagen Da unten im Tale Dein Herz geschenkt. IM ZIMMER Von deiner tiefen, tiefen Lust: Läuft’s Wasser so trüb, Herbstsonnenschein. Im Wiesensang verstummt die Brust, Und i kann dir’s net sagen, Der liebe Abend blickt so still herein. Nun schweigt das Wort, wo Bild um Bild I hab’ di so lieb. Ein Feuerlein rot Zu dir zieht und dich ganz erfüllt. FRANZ SCHUBERT Knistert im Ofenloch und loht. Sprichst allweil von Liebe, So, mein Kopf auf deinen Knien, Paul Hohenberg (1885–1956) Sprichst allweil von Treu’, ERSTER VERLUST So ist mir gut. Und a bissele Falschheit Ach wer bringt die schönen Tage, Wenn mein Auge so in deinem ruht, Is auch wohl dabei. Jene Tage der ersten Liebe, Wie leise die Minuten ziehn. Ach wer bringt nur eine Stunde Und wenn i dir’s zehnmal sag, Jener holden Zeit zurück! Johannes Schlaf (1862–1941) Dass i di lieb und mag, Und du willst nit verstehn, Einsam nähr’ ich meine Wunde Muss i halt weitergehn. Und mit stets erneuter Klage LIEBESODE Traur’ ich ums verlorne Glück. Im Arm der Liebe schliefen wir selig ein, Für die Zeit, wo du gliebt mi hast, Ach, wer bringt die schönen Tage, Am offnen Fenster lauschte der Da dank i dir schön, Jene holde Zeit zurück! Sommerwind, Und i wünsch, dass dir’s anderswo Und unsrer Atemzüge Frieden Besser mag gehn. Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) Trug er hinaus in die helle Mondnacht. – 8 TEXTE ABENDSTERN Ach wie schön muss sichs ergehen FRÜHLINGSGLAUBE Von deiner Lust. Was weilst du einsam an dem Himmel, Dort im ew’gen Sonnenschein, Die linden Lüfte sind erwacht, Dies Augenzelt O schöner Stern? und bist so mild; Und die Luft auf jenen Höhen Sie säuseln und weben Tag und Nacht, Von deinem Glanz Warum entfernt das funkelnde Gewimmel O wie labend muss sie sein! Sie schaffen an allen Enden.