MOBILITÄTSPAKET NIEDERÖSTERREICH 2018–2022 MOBILITÄT, PENDELN, VERKEHR, TECHNIK, MORGEN, INNOVATION, VIELFALT, NACHHALTIG, SCHIENE, STRASSE, IMPULSE, ELEKTROMOBILITÄT, VERNETZUNG, REGIONAL, LEISTBAR, ENTWICKLUNG, DIGITALISIERUNG MOBILITÄTSPAKET NIEDERÖSTERREICH 2018–2022

Mobilitätspaket Niederösterreich 2018–2022 Stand: September 2017

Impressum: Medien und Herausgeber: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Gruppe Raumordnung Umwelt und Verkehr Tel: +43 2742 9005 14971 E-Mail: [email protected] Gruppe Straße Tel: +43 2742 60110 E-Mail: [email protected] Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten Redaktion: Rosinak & Partner ZT GmbH

Alle personenbezogenen Bezeichnungen gelten gleichermaßen für Personen weiblichen und männlichen Geschlechts. INHALT

1 Rückblick ...... 4 2 Herausforderungen ...... 6 3 Was ist bereits auf dem Weg? 8 4 Schwerpunkte 2018–2022 ...... 12 5 Zukunftsprojekte einleiten ...... 20 6 Innovative Mobilität fördern 24 7 Eine neue Qualität der Zusammenarbeit . . 26

VORWORT

Ein Blick auf die Landkarte reicht, um zu sehen, dass Niederösterreich das größte aber auch vielfältigste Bundesland ist. Neben alpinen Regionen und weiten Landschaften, haben wir auch Grenzregionen und Ballungszentren. Daher ist es auch so schwierig wie nirgends sonst, einen attraktiven Öffentlichen Verkehr und die passende Straßeninfrastruktur sicherzustellen.

Daher haben wir in Niederösterreich mit dem Mobilitätskonzept 2030+ einen innovativen Zukunftsweg eingeschlagen, bei dem Multimodalität im Vordergrund steht. Neben dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – sowohl auf der Straße als auch der Schiene – und der Verstärkung des öffentlichen Verkehrsangebotes, werden alle Verkehrsmittel intelligent verknüpft.

Mit dem vorliegenden Mobilitätspaket 2018-2022 setzen wir daher einen großen Schritt in ein neues Zeitalter in unserem Bundesland.

LH Johanna Mikl-Leitner LR Ludwig Schleritzko LR Karl Wilfing 4

1 RÜCKBLICK 5

EINE KONSEQUENTE UND ERFOLGREICHE VERKEHRSPOLITIK.

Rückblick auf eine lange Tradition

Niederösterreich hat eine lange Tradition konsequenter Ver- kehrsplanung und Verkehrspolitik: Die Verkehrskonzepte 1991 und 1997 – zwischenzeitlich mehrfach aktualisiert – sowie die Strategie 2010, vor allem aber das aktuelle Mobilitäts- konzept Niederösterreich 2030+, das im Juni 2015 beschlossen wurde, sorgten für eine kontinuierliche Entwicklung der Ver- kehrsinfrastruktur – ganz nach dem Leitsatz: „Mobilität in ihrer Vielfalt sichern, zukunftsfähig gestalten und fördern.“

Diese Konzepte waren nicht nur verkehrspolitische Maßnah- menbilanzen, sie reagierten vor allem auch auf absehbare Trends und neue Rahmenbedingungen. So wird im aktuellen Mobilitätskonzept 2030+ etwa auf demografische Verände- rungen, die Differenzierung der Lebensstile und die damit verbundenen Konsequenzen auf die Mobilität eingegangen – all das erfordert neue Schwerpunkte und Maßnahmen, inklusive der Verschränkung von öffentlichem Verkehr und Individual- verkehr. Das Mobilitätskonzept 2030+ stellt damit einen längerfristigen Handlungsrahmen dar, ebenso wichtig aber sind konkrete nächste Schritte: deshalb das Mobilitätspaket Niederösterreich 2018–2022.

1991 1997 2010 2015 2017 Mobilitätspaket Niederösterreich 2018–2022 6

2 HERAUS- FORDERUNGEN 7

HERAUSFORDERUNGEN UND ANSPRUCHSVOLLE ZIELE.

Handlungsschwerpunkte des Mobilitätskonzeptes 2030+

Die Verkehrspolitik Niederösterreichs ist mit mehreren Herausforderungen konfrontiert: Es gibt anspruchsvolle Ziele, einen heterogenen Verkehrsraum mit Zentren, Achsen und dem ländlichen Raum, aber auch Perspektiven der Mo- bilität, die sich nur teilweise abschätzen lassen. Diese Herausforderungen prägen die generellen Handlungsschwerpunkte des Mobilitätskonzeptes 2030+:

■■ Im öffentlichen Verkehr werden Angebots- und Nach­fragestandards entwickelt, um für Niederösterreich attraktive, effiziente und finanzier- bare Angebote zu schaffen. ■■ Die Verkehrssicherheit soll durch eine konsequente Verkehrssicher- heitsarbeit mit differenzierten Initiativen weiter erhöht werden. ■■ Das Verkehrssystem und die Siedlungsentwicklung sind abzu- stimmen. ■■ Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel, das im Alltagsverkehr immer wichtiger wird. Schnelle und komfortable Radverbindungen sollen geschaffen werden. ■■ Ein Großteil der Straßen in Nieder- österreich, auf denen im Übrigen 40 % des öffentlichen Verkehrs – mit Bussen – abgewickelt werden, kommt in die Jahre und bedarf einer Generalinstandsetzung. Die Straßenerhaltung ist daher zu sichern. ■■ Die Organisation im Verkehrssystem soll optimiert werden. ■■ Die E-Mobilität soll forciert werden. ZIELE

Eine zusätzliche Herausforderung er- ■■ Mobilitätschancen verbessern wächst durch den Trend zur Multi- ■■ verkehrsbedingte Klima- und Umweltbelastungen minimieren modalität, auch die Digitalisierung ■■ das Verkehrssystem effizienter machen wird die Mobilität verändern. ■■ einen sicheren Betrieb der Infrastruktur gewährleisten

Aus diesen Schwerpunkten sind die konkreten Maßnahmen des Mobilitäts- paketes 2018–2022 abgeleitet. 8

3 WAS IST BEREITS AUF DEM WEG? 9

EINE ZUKUNFTSWEISENDE MOBILITÄT.

Voraussetzungen

Eine zukunftsweisende Mobilität setzt mehrere zusammenhängende Hand- lungsfelder voraus: ■■ eine leistungsfähige Infrastruktur für den Umweltverbund (öffentlicher Verkehr, Fußgänger, Radverkehr) und den motorisierten Individual- VERKEHRS- INFRASTRUKTUR verkehr (mIV), ■■ attraktive, verkehrsmittelübergrei- fende Angebote, die den Trend zur Multimodalität – einer situativen MULTIMODALE SCHNITTSTELLE UND Nutzung jeweils passender Verkehrs- ANGEBOTE KOOPERATIONEN mittel – unterstützen, ■■ effiziente Schnittstellen zwischen den Verkehrsmitteln, INNOVATIVE IMPULSE ■■ Impulse zur Förderung und Verbrei- terung von neuen Formen der Mobilität (Teilen statt Besitzen, Elektromobilität,­ Sharing-Systeme, autonomes Fahren usw.).

Infrastruktur-Ausbau

Auf der Schiene ist die Schaffung Für den Ausbau der Franz-Josefs-Bahn einer leistungsfähigen inter­modalen liegt eine gemeinsam mit den ÖBB ent- PROJEKTE Verkehrsinfrastruktur bei den wichtigen wickelte Studie mit folgenden Teilpa- Verkehrsachsen längst im Gange. keten vor: Noch im Jahr 2017 geht die Güterzug- ■■ Ausbau der Bestandsstrecke, umfahrung St. Pölten in Betrieb. ■■ Direktanbindung Horn und PROJEKTE SCHIENE FERTIG- ■■ selektive Errichtung von Neubau- STELLUNG abschnitten Nordbahnausbau 2026

Ausbau des 2019–2023 Marchegger Astes

Ausbau der 2019–2023 Pottendorfer Linie

Semmering-Basistunnel 2026 10

Bundesstraßenprojekte

Die Straßeninfrastruktur umfasst die Die Bundesstraßenprojekte (A+S) wer- Projekte im hochrangigen Autobahn- den nach den Zeit­plänen der ASFINAG und Schnellstraßennetz, die von der realisiert. Allerdings müssen beglei- PROJEKTE ASFINAG betrieben werden, und die tende Maßnahmen im untergeordneten Maßnahmen des Landes, mit drei Straßennetz und bei Maßnahmen im Schwerpunkten: kombinierten Verkehr (Park & Ride, ■■ Verbesserung der Verkehrssicherheit Park & Drive) frühzeitig berücksichtigt PROJEKTE STRASSE FERTIG- ■■ Schonender Umgang mit werden. STELLUNG Ressourcen A5, Nord Autobahn, 2017 ■■ Sanierung von Landesstraßen Schrick – Poysbrunn und Brücken A5, UF Drasenhofen 2019

S3, Weinviertler Schnellstraße, 2020 Hollabrunn –

A4, Ost Autobahn, Fischamend – Bruck 2021 2 x3 Fahrstreifen

A22, Ost – 2021 Kn. Stockerau (3-streifig)

S8, Marchfeld Schnell- 2021 straße, Abschnitt West

S34, Traisental 2021/2023 Schnellstraße

A4, Ost Autobahn, Bruck – Neusiedl , 2022 2 x3 Fahrstreifen

S3, Weinviertler Schnellstraße, 2025 Guntersdorf – Kleinhaugsdorf

S1, Donauquerung Lobau 2025 © Land NÖ / Gruppe Straße

A5, 4-streifiger Ausbau, 1) Poysbrunn – Staatsgrenze

S8, Marchfeld Schnell- 1) straße, Abschnitt Ost

A2, Kottingbrunn – Wiener Neustadt 1) (4-streifig)

S5, Jettsdorf – Krems, 1) 4-streifig

Diverse Anschlussstellen 1)

1) gemäß Ausbaukonzept der ASFINAG 11

Landesstraßenprojekte

Insgesamt soll das Straßennetz Nieder- Die Tabelle zeigt einen Auszug aus österreich sicher und in hoher Betriebs- Landesstraßenprojekten, die bis 2021 qualität benutzbar sein. Mehrere umgesetzt werden sollen. Weitere Straßenprojekte des Landes werden Maßnahmen am Landesstraßennetz PROJEKTE im Jahr 2017 verkehrswirksam: sind im NÖ Mobilitätskonzept 2030+ ■■ Umfahrung Zwettl dargestellt. ■■ Umfahrung Laa/Thaya PROJEKTE STRASSE FERTIG- ■■ Umfahrung Pyburg Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ge- STELLUNG staltung von Straßenräumen sowie der konsequente Ausbau von Fußwegen L9, UF Gänserndorf Süd 2018 und Radwegen für den Alltagsradver- L88, Westspange 2018 kehr zu Gunsten der Verkehrssicherheit. Seitenstetten

B25, Umfahrung 2020 Wieselburg

L120, UF Königstetten 2020

B30, Spange Guntersdorf 2020

B17, Ostumfahrung 2021 Wiener Neustadt

B233, Umfahrung 2021 Zwölfaxing

B3, UF Groß-Enzersdorf 2021

L11a, UF Raasdorf 2021

B8, UF Gänserndorf Ost 2021

L5181, Spange Wörth 2021

B123, Donaubrücke 1) Mauthausen

B10/B60 Airport-Region 1)

B6 UF Harmanns- 1)

© Land NÖ / Gruppe Straße dorf-Rückersdorf

L179, Westumfahrung 1) St. Pölten

B2/B4, Stockerau – laufend Gmünd (Sicherheitsausbau)

B37/B38/B36, Krems laufend – Zwettl – Gmünd (Sicherheitsausbau)

Eisenbahn-Unter- bzw. laufend Überführungen

1) Zeitpunkt der Fertigstellung noch offen 12

4 SCHWER- PUNKTE 2018–2022 13

SCHWERPUNKTE 2018–2022

Übersicht

Die Entwicklung hochrangiger Infra- Für die Verbesserung der Angebots- ■■ Modernisierung von Bahnhöfen als strukturprojekte für Straße und Schiene qualität im öffentlichen Verkehr, für intermodale Schnittstellen findet in Abstimmung zwischen Bund die Landesstraßen und die Entwick- ■■ Bedarfsorientierte Verkehrsangebote, und Land statt. Bei den Straßeninfra- lung eines Radverkehrsnetzes ist das die den öffentlichen Linienverkehr strukturprojekten leiten sich für die Land zuständig. Daraus leiten sich für (Bahn & Bus) ergänzen („Mikro-ÖV“) nächsten Jahre folgende Schwerpunkte die nächsten Jahre folgende Schwer- ■■ Gemeindeübergreifende Radwege- ab: punkte ab: netze auf Basis der Radgrundnetze ■■ Ausbau der Straßenprojekte ■■ Verbesserung der Verknüpfung (Alltagsradverkehr) entlang der Verkehrsachsen bzw. ÖV – IV Zubringer zu Verkehrsachsen ■■ Park & Ride-Offensive Insgesamt zielen diese Schwerpunkte ■■ Projekte im ländlichen Raum zur ■■ Park & Drive-Offensive darauf ab, multimodales Verhalten bei regionalen Entwicklung ■■ Schnittstelle Radverkehr – ÖV den täglichen Wegen der Bevölkerung ■■ Lückenschluss im hochrangigen ■■ Taktverdichtungen auf den Bahn- zu unter­stützen. Straßennetz nach Tschechien und strecken in den Stadtregionen in die Slowakei (z.B. nördlich der ■■ Einsatz von Neufahrzeugen im Donau – Marchquerung) Schienenpersonennah­verkehr ■■ Prüfung weiterer Donauquerungen – derzeit sind bereits 65 Cityjet- zur besseren Vernetzung der Züge unterwegs, bis Ende 2019 Regionen kommen noch 95 Cityjet-Züge dazu ■■ Prüfung einer höherrangingen – ab 2020 erfolgt die Finanzierung Straßenverbindung, z.B. einer im Rahmen des neuen Vekehrs- Autobahn im Waldviertel dienstevertrages durch das Land ■■ Stärkung des Wirtschaftsraumes NÖ und den Bund Niederösterreich durch Nutzung ■■ Im Rahmen von 19 Gebietslosen von Chancen bei der Vernetzung werden die Busleistungen in NÖ seit des Raumes Wien – Brünn – Bratislava 2009 europaweit ausgeschrieben. Damit werden konsequent das Angebot und die Qualität verbes- sert, und es stehen ab 2012 landesweit barrierefreie Regional- busse im Einsatz.

VERKEHRS- INFRASTRUKTUR

MULTIMODALE SCHNITTSTELLE UND ANGEBOTE KOOPERATIONEN

INNOVATIVE IMPULSE 14

SCHWERPUNKTE 2018–2022

Mehr Leistung im Öffentlichen Verkehr

Attraktive Intervalle S1: Gänserndorf–Wien S7: Wien–Flughafen in der Wiener Stadtregion (–Flughafen Wien–Wolfsthal) Schwechat Während der innerstädtische motori- In der Hauptverkehrszeit (5–9 Uhr und Durch eine Verdichtung der S-Bahn sierte Individualverkehr Wiens stag- 15–19 Uhr) kommen zwischen Gän- von zwei auf bis zu vier Züge pro Stunde niert, nimmt er im Wiener Umland serndorf und Wien zwei zusätzliche und Richtung auf der Strecke Florids- weiter zu. Um diesem Trend entgegen- S1-Sprinter-Züge mit Halten in Strass- dorf (Wien)–Rennweg–Flughafen (NÖ) zuwirken sind auf den radialen Schie- hof und Deutsch-Wagram zum Einsatz. können zu besonders nach­gefragten nenstrecken dichte Angebote im Nah- Dadurch können zusätzliche Kapazitä- Zeiten zusätzliche Sitzplätze für bis zu verkehr (REX, S-Bahn) erforderlich. ten von bis zu 800 Sitzplätzen pro 800 Fahrgäste pro Stunde und Rich- Derartige Taktverdichtungen, wie etwa Stunde und Richtung angeboten wer- tung geschaffen werden. Vorgesehen mit dem Fahrplanwechsel 2016 auf der den. Die Züge werden Richtung Flug- ist dabei der Einsatz von Sprinter-Zügen Schnellbahnlinie S3 zwischen Wien hafen Wien/Wolfsthal durch Wien zur Kapazitätserweiterung, also be- und Stockerau und in der Nebenver- durchgebunden. schleunigte Züge, die besonders stark kehrszeit bis Korneuburg, ziehen deut- nachgefragte Stationen bedienen. liche Fahrgastzuwächse nach sich. Zwei Züge verkehren bis Flughafen Weitere Pakete für den Schienenper- Wien mit allen Halten und zwei Züge sonen-Nahverkehr (SPNV) sowie die bis Flughafen Wien beschleunigt und Umsetzung des NÖ-Regionalbahnpakets ab Flughafen Wien bis Wolfsthal mit sollen das Angebot für die Pendler allen Halten. Dadurch reduziert sich weiter verbessern. die Reisezeit für Pendler ab Wolfsthal nach Wien morgens und abends bei zwei Verbindungen pro Stunde um ca. zehn Minuten. Hier sollen ausschließ- lich die neuen barrierefreien Cityjet- Züge zum Einsatz kommen.

© Paul Gregor Liebhart 15

Mehr Leistung im Öffentlichen Verkehr

S40: S60: Ostbahn: Westbahn: Franz-Josefs-Bahn Wien Meidling–Wien Haupt- Wien Westbahnhof–St. Pölten Für den Abschnitt Franz-Josefs-Bahn- bahnhof–Bruck/Leitha Das REX-Angebot soll ganztägig aus- hof–Klosterneuburg–Kritzendorf kön- Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof– geweitet werden, mit barrierefreien nen ab 2021 mit der Schaffung eines Bruck an der Leitha sollen auf der Zügen. Das zusätzliche Angebot ist Wendegleises in St. Andrä-Wördern zu S-Bahnlinie S60 werktags zusätzliche wegen der stark steigenden Nachfrage den morgendlichen und abendlichen Züge geführt werden. Von Montag bis erforderlich. Ziel ist, dass alle Pendler Hauptverkehrszeiten zusätzliche S- Freitag wird ganztägig ein 30-Minu- einen Sitzplatz vorfinden, schließlich Bahn-Sprinterzüge angeboten werden. ten-Takt der S-Bahn zwischen Wien können nur attraktive Angebote den Außerdem wird das S-Bahn-Angebot und Bruck an der Leitha angeboten. Modal Split zu Gunsten des öffentli- bis zum Regionalbahnhof Tullnerfeld chen Verkehrs verbessern. auf einen täglichen 60-Minuten-Takt Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof– ausgeweitet, sowie täglich auf einen Bruck an der Leitha (mit Halten in Gra- Auch nach 2017 sind Verbesserungen 30-Minuten-Takt von Wien FJB nach matneusiedl und/oder Götzendorf) im ÖV-Angebot vorgesehen, und zwar Tulln an der Donau, es werden REX- sollen im schnellen Nahverkehr täglich auf der Ostbahn, der inneren Aspang- Taktlücken geschlossen und die Kapa- zusätzliche REX-Züge verkehren. Teil- bahn und der Schnellbahnlinie S2 von zität wird erweitert. weise werden die Nahverkehrszüge bis Wien Meidling nach Mistelbach bzw. Neusiedl am See oder Bratislava- Laa/Thaya. Petržalka verlängert. Damit sind zu den Hauptverkehrszeiten im Abschnitt Bruck an der Leitha–Wien Hauptbahn- hof pro Stunde zusätzlich bis zu 500 zusätzliche Sitzplätze vorhanden.

An Wochenenden wird durchgängig ein 60-Minuten-Takt statt bisher 120-Mi- nuten-Takt beim REX angeboten.

© Paul Gregor Liebhart 16

SCHWERPUNKTE 2018–2022

Mehr Leistung im Öffentlichen Verkehr

Taktverdichtungen ab 2019 Nach Fertigstellung der mittelfristigen Moderne Bahnhöfe Mit Dezember 2019 besteht die Mög- Infrastrukturprojekte (ab 2023) wird als multimodale Knoten lichkeit das SPNV-Angebot auf weiteren ein weiteres ÖV-Maßnahmenpaket er- Im Rahmen eines Konjunkturpaketes S-Bahn-Strecken zu verdichten. Im forderlich sein, mit Angebotsverdich- wurden bis 2015 insgesamt 18 Bahn- Einzelnen handelt es sich um die Achse tungen auf der Ostbahn (Marchegger höfe modernisiert, vom darauf folgen- der S50 Wien Westbahnhof – Tullner- Ast), der Pottendorfer Linie der Süd- den Infrastrukturpaket für 16 Bahnhöfe bach-Pressbaum, der S2 von Wien bahn (Wien – Wiener Neustadt–Payer- sind – außer den Bahnhöfen Tulln, St. nach Wolkersdorf, der inneren Aspang- bach-Reichenau bzw. Mürzzuschlag Andrä-Wördern und Hadersdorf am bahn von Wien nach Felixdorf sowie durch den Semmeringbasistunnel). Kamp – alle fertiggestellt. Derzeit wird Maßnahmen auf den NÖ Regionalbahnen ein weiteres Bahnhofspaket vorberei- (Traisentalbahn, Erlauftalbahn, Kamptal- Projekte wie eine viergleisige Südbahn tet, es betrifft die innere Westbahn, die bahn, Puchbergerbahn, Gutensteiner- Wien–Mödling und die neue Ostbahn Pottendorfer Linie, den Marchegger bahn, Leobersdorfbahn) mit einem vom Flughafen Wien-Schwechat nach Ast sowie einige Bahnhöfe auf Regional- 30-Minuten-Takt in der Hauptverkehrs- Bruck/Leitha werden nach 2030 ver- bahnstrecken. zeit sowie einem täglichen 60-Minuten- kehrswirksam. Takt auf allen niederösterreichischen Regionalbahnen für eine bessere Er- reichbarkeit.

© Land NÖ, RU7 / Theo Kust 17 18

SCHWERPUNKTE 2018–2022

Bahnhöfe und P&R-Ausbau

Die Schnittstelle Bahn–Bus ist für die Park & Ride-Offensive P & R-Plätze errichtet – im Jahr 2017 Erreichbarkeit des ländlichen Raumes, Fast die Hälfte aller Wien-PendlerInnen insgesamt 220 Stellplätze. der zwischen den Verkehrsachsen im öffentlichen Verkehr nutzt Park & liegt, besonders wichtig. Als Buskno- Ride. Seit der Ausweitung der Park- Das Park & Ride-Angebot soll bis zum tenpunkte sind kurzfristig vorgesehen: raumbewirtschaftung in den westli- Jahr 2025 auf 50.000 Pkw-Stellplätze ■■ Bushaltestelle als chen Bezirken Wiens sind mehr Pend- und 30.000 Zweirad-Stellplätze erwei- Anbindung zum Bahnhof Hetz- lerInnen mit der Bahn und dem Bus zur tert werden. mannsdorf–Wullersdorf (2017) Arbeit unterwegs, sie nutzen vermehrt ■■ Busbahnhof Gänserndorf die rund 38.500 kostenlosen Park & Park & Drive-Offensive ■■ Busbahnhof Groß-Enzersdorf Ride-Stellplätze in Niederösterreich. Um Pendlern die Möglichkeit zu bieten Generell werden Bahnhöfe als multi- Die meisten Park & Ride-Anlagen sind Fahrgemeinschaften zu bilden, haben modale Schnittstellen aufgerüstet, mit stark ausgelastet, auch die Nachfrage das Land Niederösterreich und die AS- ■■ Park & Ride-Angeboten wird zunehmen. Bis zum Jahr 2020 FINAG Ende 2007 ein Rahmenüberein- ■■ gesicherten und wettergeschützten sollen deshalb weitere 4.000 Pkw- kommen zur Errichtung von Park & Bike & Ride-Stellplätzen mit Rad- Stellplätze an den Bahnhöfen und Hal- Drive-Anlagen in Niederösterreich ge- routen aus dem Umfeld zum Bahnhof testellen des öffentlichen Verkehrs schlossen. ■■ Zweirad-Abstellplätzen errichtet werden. Aktuelle Ausbauvor- haben sind die Anlagen in Platt, Bad Derzeit gibt es rund 1.600 Pkw-Ab- Zusätzlich ist geplant, an ausgewählten Vöslau, Krems, Gänserndorf, Kritzen- stellplätze. In den kommenden Jahren Knoten-Bahnhöfen – Mödling, Krems, dorf, Haag, Loosdorf, Hennersdorf, sollen entlang wichtiger Hauptver- St. Pölten, Wolkersdorf – gebühren- Achau und Münchendorf. kehrsachsen 400 weitere Park & Drive- pflichtige Abstellanlagen mit Fahrrad- Stellplätze errichtet werden. Diese An- boxen und Schließfächern für das Die Parkraumbewirtschaftung in Wien lagen sollen möglichst multimodal sichere Abstellen hochwertiger Fahrrä- wird im September 2017 im Zuge der geplant werden, mit der vorzusehen. Bahnhöfe und Halte- U1-Süd-Eröffnung auf den 10. Bezirk ■■ kombinierten Park & Drive-Anlagen stellen werden seitens der ÖBB laufend ausgeweitet. Um den Pendlerinnen mit Pendlerpark­plätzen und barrierefrei gemacht, bis zum Jahr und Pendlern aus Niederösterreich Bushaltestellen, 2025 sollen Stationen mit mehr als auch weiterhin ausreichend P & R- ■■ E-Tankstellen für Pkw, 1.000 Fahrgästen pro Tag barrierefrei Stellplätze zur Verfügung stellen zu ■■ wetterfesten, komfortablen sein. können, wurden und werden im Wiener Radabstellanlagen zum Aufladen Umland verstärkt P & R-Anlagen aus- von E-Bikes. gebaut. So werden im Sinne einer lau- fenden Bedarfsoptimierung zusätzliche

© NÖ.Regional.GmbH/Theo Kust © NÖ.Regional.GmbH/Theo Kust 19

Bedarfsorientiert und leistbar

Bedarfsorientierte Leistbare Mobilität ■■ Stichstrecken, Überlappungsbereiche ÖV-Angebote Seit 2017 gibt es das Top-Jugendticket und andere Ausnahmeregelungen Für die Bevölkerung im ländlichen in den Bundesländern Wien, Niederös- fallen weg. Raum sind neben dem konventionellen terreich und Burgenland. Fast 270.000 ■■ Neu im VOR-Ticketsortiment sind öffentlichen Linienverkehr bedarfsori- Jugendliche nutzen dieses 60-Euro- Senioren- und Behinderten-Ver- entierte Angebote – allgemein als Mikro- Ticket des Verkehrsverbundes Ost- günstigungen sowie Tageskarten. ÖV bezeichnet – notwendig, um die Region (VOR). Für Studierende gibt es, Erreichbarkeit auf der „letzten Meile“ vom Land gefördert, eine 30%-Ermäßi- Diese Tarifreform umfasst 900 Linien sicherzustellen. Solche Angebote gibt gung von Monatskarten während der mit mehr als 18.000 km Verkehrsnetz- es in Form von Anrufsammeltaxis auf Studienzeit September bis Juni, länge und betrifft fast 3,8 Mio. Men- lokaler und regionaler Ebene (Gemein- Semestertickets werden derzeit mit schen. debusse, ISTmobil usw.) bereits, sie bis zu 75 Euro unterstützt, ab dem dienen der Erschließung in Nebenver- Wintersemester 2017/18 mit bis zu 100 Der Erfolg der Tarifreform bei den kehrszeiten und als Zubringer zu den Euro. Pendlerinnen und Pendlern lässt sich nächsten ÖV-Stationen. Das Land för- am Anstieg der verkauften Jahreskar- dert derartige Systeme schon seit län- Am 1. Juli 2016 trat eine Tarifreform ten im VOR gut ablesen: plus 10.000 gerem; derzeit werden in 85 Gemeinden im VOR in Kraft, statt der Zonenrege- verkaufte Jahreskarten im ersten etwa 130.000 Personen pro Jahr be- lung wird der Fahrpreis durch die kon- Jahr der Tarifreform (von 42.000 auf fördert, das sind 15 % der Gemeinden krete Strecke bestimmt. Dieser neue 52.000). und 10 % der Bevölkerung Niederös- Tarif hat mehrere Vorteile: terreichs. Auch weiterhin unterstützt das Land die Umsetzung bedarfsori- ■■ Erstmals gelten gleiche Preise für entierter ÖV-Angebote, sowohl finanziell Bus und Bahn. als auch durch einen Know-how-Transfer. ■■ Der Ticketpreis errechnet sich aus den im Fahrplan angebotenen Strecken von A nach B. ■■ Stadtverkehre sind im Ticketpreis inkludiert.

© Amt der NÖ Landesregierung, RU7/Theo Kust © Paul Gregor Liebhart 20

5 ZUKUNFTS- PROJEKTE EINLEITEN 21

DIE ZUKUNFT BEGINNT HEUTE.

Langfristige Infrastrukturprojekte

Für die langfristigen Infrastruktur- Stärkung des NÖ Insgesamt soll das SPNV-Angebot durch projekte, die von der Idee bis zur Rea- Zentralraumes neue, barrierefreie Nahverkehrszüge lisierung mehrere Jahrzehnte dauern Eine Verbesserung der Anbindung der mit modernem Fahrgastinformations- können, beginnt die Zukunft heute. Voralpentäler (Ybbstal, Traisental, Er- system, WLAN und zusätzlichen Ange- Deshalb ist es so wichtig, derartige lauftal) an das hochrangige Straßen- botsleistungen verbessert werden. Projekte zeitgerecht einzuleiten, netz wird angestrebt. Auch die Ent- auch wenn Probleme noch nicht ma- wicklung des Raumes um St. Pölten nifest und Handlungsmöglichkeiten wird wesentlich von der Errichtung der nicht absehbar sind. S34 Traisental Schnellstraße und der Westumfahrung St. Pölten abhängen. Infrastrukturausbau an der Schnittstelle NÖ-Wien Attraktive Regionalbahnen

Mobilität muss immer auch langfristig Die Regionalbahnen schöpfen ihr Fahr- und in Perspektiven gedacht werden. gastpotenzial längst nicht aus, sind im- Der gesamte Verkehr im Großraum mer wieder in ihrer Existenz durch das Wien–Niederösterreich wird auch län- ÖBB Zielnetz 2025 bedroht. Im Gegen- gerfristig zunehmen, das schafft Ka- satz dazu wird beabsichtigt die ange- pazitätsprobleme. führten Regionalbahnen, also die ■■ Kamptalbahn, ■■ S1-Donauquerung (Lobau) ■■ Traisentalbahn, Die Errichtung der S1 mit der Donau- ■■ Puchbergerbahn, querung sowie der S8 Marchfeld ■■ Erlauftalbahn und das Schnellstraße wird ein wichtiger Faktor ■■ Schweinbarther Kreuz, für die Entwicklung der Standort- zu attraktivieren. Gemeinsam mit den qualität in der Stadt-Umland-Region ÖBB und dem BMVIT wurden Verbes- NÖ-Wien sein. serungen bei der Infrastruktur und im Betrieb entwickelt, die eine Steigerung ■■ Schnellbahn-Stammstrecke der täglichen Fahrgastzahlen von Die Leistungsfähigkeit der Schnell- 6.500 auf 11.000, also um 40 %, er- bahn-Stammstrecke ist derzeit schon warten lassen. ausgeschöpft, mit Zugfolgezeiten von drei Minuten. Eine Perspektive für eine zusätzliche radiale Trasse zur Entlastung der Wiener S-Bahn- Stammstrecke soll mit Wien gemein- sam entwickelt werden. Städte wie München und Zürich sind dabei Vorbil- der. Für zusätzliche Angebote auf den Korridoren Ost und Süd stellt Mödling den maßgebenden Engpass dar. Des- halb beteiligt sich Niederösterreich an den Planungen für einen viergleisigen Ausbau der Südbahn im Abschnitt Meidling–Mödling.

Angesichts des langfristigen, prognosti- zierten Bevölkerungswachstums müs- sen auch Verlängerungen der Wiener U-Bahn nach Niederösterreich unter- sucht werden. © Paul Gregor Liebhart 22

DIE ZUKUNFT BEGINNT HEUTE.

Die niederösterreichische Elektromobilitäts-Strategie

„Elektromobilität in Niederöster- Elektromobilität ist ein wichtiges Hand- Aufbau einer Infrastruktur reich liefert einen wertvollen Beitrag lungsfeld im Niederösterreichischen für E-Mobilität und für zur CO2- und Energiereduktion, ist Klima- und Energieprogramm 2020, Impulsgeber für ein neues Mobilitäts- Wasserstoff-Fahrzeuge das Aktivitäten des Landes in Überein- verhalten und stärkt die Wirtschaft.“ stimmung mit der EU-Energie­ Das bestehende Versorgungsnetz für effizienzrichtlinie und dem Klimagesetz E-Mobilität und Wasserstoffantriebe Mit diesem Leitsatz verbunden sind des Bundes regelt und koordiniert. soll verdichtet werden. drei Ziele, die bis zum Jahr 2020 er- reicht werden sollen: Wesentliche Rahmenbedingungen und ■■ 5 % Elektromobilitätsanteil am Maßnahmen für die Elektromobilität Pkw-Fahrzeugbestand in Nieder- sind Angelegenheit des Bundes, das österreich Land kann aber die Verbreitung elekt- ■■ 25.000 Menschen nutzen Elektro- risch betriebener Fahrzeuge – im Lie- fahrzeuge ferverkehr, von privaten Pkw und ■■ Überdurchschnittliche Steigerungs- Fahrrädern – fördernd und lenkend raten von Wertschöpfung und mitgestalten. Beschäftigung im Bereich Elektro- mobilität

© Amt der NÖ Landesregierung, RU7/Theo Kust 23

Nachhaltige Logistik, Autonomes Fahren und Breitbandtechnologie als Standortfaktor

Nachhaltige Logistik Autonomes Fahren Zusätzlich wird eine flächendeckende Demografische Veränderungen und Die Adaptierung der bestehenden Grobplanung durchgeführt, die Nieder- komplexe Produktionsprozesse stellen Straßeninfrastruktur an die Anforde- österreichischen Gemeinden die Mit- eine große Herausforderung für den rungen des autonomen Fahrens erfor- verlegung von Breitband-Leerverroh- Güterverkehr dar: dert ein breites Spektrum an Maßnah- rung bei Straßen- und Infrastruktur- ■■ Die Individualisierung der Gesell- men im gesamten Straßennetz (z.B. arbeiten erleichtert. schaft und der Trend zum Ampelanlagen, Leiteinrichtungen). E-Commerce, Die Breitbandstrategie des Landes ■■ die technologischen Veränderungen Breitbandtechnologie Niederösterreich hat letztlich dazu in der Liefer- und Flottenstruktur geführt, dass sich der Wettbewerb bei mit neuen Logistikkonzepten für als Standortfaktor klassischen Breitbandanschlüssen Ballungsräume und den ländlichen Eine hochwertige und leistungsfähige verstärkt. Raum, Breitbandinfrastruktur ist die Schlüs- ■■ die abnehmende Akzeptanz des selinfrastruktur des 21. Jahrhunderts Straßenverkehrs, verursacht durch und für die Absicherung des Wirt- Lärm- und Schadstoffbelastungen schaftsstandortes unerlässlich. In ■■ erfordern neue Ansätze in der Niederösterreich soll daher leistungs- Güterverkehrspolitik. starkes Breitband zur Verfügung stehen. Diese Infrastruktur ist auch für einen Das Projekt Nachhaltige Logistik Ausbau der nächsten Mobilfunkgene- 2030+ Niederösterreich-Wien (kurz: ration 5G notwendig. Logistik 2030+) bearbeitet diese Her- ausforderungen mit der Entwicklung Die Umsetzung soll eine Infrastruk- eines zukunfts- und umsetzungsorien- turgesellschaft, die NÖ Glasfaserinf- tierten Aktionsplans. In einem breiten, rastrukturgesellschaft mbH (NÖGIG) strukturierten Stakeholder-Prozess gemeinsam mit den etablierten werden in einem ersten Schritt aktuelle Marktteilnehmern übernehmen. In Handlungsfelder identifiziert und in vier Pilotregionen (Thayaland, Tries- interdisziplinären Arbeits­gruppen be- tingtal, Ybbstal und Waldviertler arbeitet. Darauf aufbauend werden StadtLand) wird dabei von Seiten der mit einer Perspektive 2030+ Szenarien NÖGIG der Ausbau von Glasfasernetzen entwickelt und mittelfristige Hand- bis Ende 2018 durchgeführt. Die Er- lungsfelder abgeleitet. Gleichzeitig kenntnisse aus diesen Pilotregionen werden Pilotprojekte eingeleitet, die werden die Basis für die weitere Um- Erfahrungen für die Weiterentwick- setzung des Breitbandausbaus in NÖ lung des Aktionsplanes liefern. bilden. Das NÖGIG-Modell wurde im Übrigen beim „European Broadband Award 2016“ ausgezeichnet. 24

6 INNOVATIVE MOBILITÄT FÖRDERN 25

NACHHALTIG UND UMWELTSCHONEND.

Impulse für Innovationen

Wenn eine nachhaltige, umweltschonende Mobilität erreicht Informiert mobil werden soll, müssen die vielfältigen, auf allen Ebenen vorhan- Multimodales Verhalten setzt eine umfassende Information denen und entstehenden Ideen aufgegriffen und verknüpft über das Verkehrsangebot voraus. Das Land unterstützt des- werden. Das Land versteht sich als operativer Impulsgeber halb Prozesse und Initiativen, die eine intermodale Verkehr- solcher Innovationen – ein Beispiel dafür ist das Projekt: sauskunft sicherstellen, wie die Mobilitäts-App des Verkehrs­ verbundes Ost-Region. Grundlage dieses Informationstools Clever mobil ist die bundesweite Datenplattform zur Verkehrsauskunft Österreich (VAO), für die Niederösterreich alle erforderlichen Ziel ist, Gemeinden und Kleinregionen bei der Umsetzung von Daten zur Verfügung stellt. Leuchtturmprojekten durch einen Wettbewerb im Rahmen des Landesmobi­litätskonzepts 2030+ zu unterstützen. Solche Auch Verhaltenstendenzen, die weniger Autobesitz bewirken Leuchtturmprojekte haben innovativen Charakter und ge- – Carsharing, Teilen statt Besitzen usw. – sind auf vernetzte währleisten, dass der Leitsatz „Mobilität in ihrer Vielfalt Informationen angewiesen. sichern, zukunftsfähig gestalten und fördern“ in die niederös- terreichischen Gemeinden wirkt. Die prämierten Projekte sollen einen erkennbaren Nutzen, mit Qualitätsverbesserun- gen für die beteiligten Gemeinden und AkteurInnen vor Ort, erbringen.

Alle Mobilitätsgemeinden und Kleinregionen können an die- sem Wettbewerb teilnehmen, wenn die geplante Aktivität auf dem Gemeindegebiet einer Mobilitätsgemeinde stattfindet. Das Preisgeld kann, je nach Projekt, von einer oder mehre- ren Gemeinden gemeinsam beantragt werden.

Einreichfähig sind Projekte in den Kategorien: ■■ Multimodale Schnittstellen und deren Aufwertung ■■ Informationssysteme (innovative Leitsysteme) ■■ Ergänzende Mobilitätsangebote ■■ Insgesamt beträgt das Preisgeld 70.000 Euro.

© NÖ.Regional.GmbH/Theo Kust 26

7 EINE NEUE QUALITÄT DER ZUSAMMEN- ARBEIT 27

SYSTEMATISCH UND KONTINUIERLICH.

Entwicklungsperspektiven in der Stadtregion+

Eine nachhaltige Mobilität erfordert eine systematische, kontinuierliche Zusammenarbeit auf allen Ebenen: ■■ zur Schaffung zukunftsweisender Rahmenbedingungen auf Bundes- ebene, ■■ bei der Abstimmung von Infrastruk- turprojekten und Verkehrsangeboten in der Stadtregion Wien – im öf- fentlichen Verkehr, im motorisierten Individualverkehr und im Radverkehr, ■■ in den Regionen und Gemeinden zur Unterstützung bei der Umset- zung des Mobilitätskonzeptes 2030+, ■■ bei der Förderung der Initiativen aus der Wirtschaft und der Zivil- gesellschaft. ■■ Das Land wird auch in den nächsten Jahren derartige Kooperationen wahrnehmen und vertiefen.

Besonders wichtig ist angesichts des erwartbaren Verkehrs­wachstums die Abstimmung von grenzüberschreiten- den Projekten, und zwar auf internati- onaler Ebene, aber auch mit den be- nachbarten Bundesländern. AMT DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG Gruppe Straße

Adresse: 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1 Telefon: +43 2742 9005-60110 E-Mail: [email protected] Internet: www.noe.gv.at

AMT DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr

Adresse: 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1 Das PDF zum Heft ist auf der Landeswebsite: Telefon: +43 2742 9005-149 71 www.noe.gv.at/mobilitaet unter den www.noe.gv.at E-Mail: [email protected] Informationen zum Thema Internet: www.noe.gv.at Mobilitätspaket 2018–2022 zu finden.