Stadterneuerungskonzept

Erstellt von DI Marceline Martischnig

April 2010

Dieses Projekt der Stadterneuerung und –entwicklung wurde aus den Mitteln der Europäischen Union kofinanziert. Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)".

Vorwort

Mit Beginn des Jahres 2010 wurde Hollabrunn zum zweiten Mal in die Aktion der Stadterneuerung Niederösterreich aufgenommen. Die Ergebnisse der ersten Aktion in den Jahren 1999 bis 2003, wie Alter Schlachthof, Sommerarena Hofmühle, Radiosender, Gerichtsbergkellergasse oder Kirchenstiege wirken bis heute nach und haben wesentliche Impulse im Leben der Stadt gesetzt. Daher freue ich mich, dass für Hollabrunn nunmehr neuerliche Chancen eröffnet werden, zukunftsweisende Projekte zu entwickeln und umzusetzen.

Erklärtes Ziel der Stadterneuerung ist auch die Lebensqualität unter Miteinbeziehung der Bevölkerung zu erhöhen. Wir stehen jetzt, mit der Erarbeitung des Stadterneuerungskonzeptes am Anfang des Prozesses und dieses Konzept soll sodann eine längerfristige Orientierungshilfe für die Stadt darstellen. Es wird gemeinsam mit den BürgerInnen und VertreterInnen von Politik und Verwaltung erstellt. Dazu gab es in diesem Jahr regelmäßige Treffen zu verschiedenen Themenbereichen. In Hollabrunn sind dies Jugend, Umwelt & Mobilität, Bildung & Kultur, Tourismus und Freizeit sowie Stadtbild & Ortskernbelebung. In Arbeitskreisen wurden Ziele und Maßnahmen zu den oben angeführten Themen erarbeitet.

Die Menschen in den Städten wollen am Leben der Stadt aktiv teilnehmen, mitreden, mitentscheiden, mitgestalten. Die Stadterneuerung ist eine Chance dazu. Das Ziel kurz formuliert: mehr Lebensqualität in den Städten und eine bessere Kommunikation der Bürger untereinander.

Die Stadterneuerung soll den Städten Niederösterreichs einen positiven Entwicklungsimpuls geben. Es soll dabei nicht um Einzelprojekte im Sinne von Stadtbehübschung gehen, sondern um Maßnahmen, die den Bürgern die Chance bieten, direkter und intensiver als bisher am städtischen Leben und an der städtischen Entwicklung teilzunehmen. Daher freut mich besonders die Tatsache, dass viele interessierte HollabrunnerInnen an den Arbeitskreisen und Workshops teilgenommen haben und sich somit mit den bisher entwickelten Projekten auch identifizieren. Ich bin sicher, dass unsere Stadt nach diesen 5 Jahren wieder ein deutliches Stück an Lebensqualität dazu gewinnen kann sowie die Gemeinschaft und das Selbstbewußtseinsgefühl der Menschen gestärkt aus diesem Prozess hervorgeht.

Erwin Bernreiter Bürgermeister der Stadt Hollabrunn

- 2 - Inhaltsverzeichnis

VORWORT ...... - 2 -

INHALTSVERZEICHNIS...... - 3 -

PROZESS...... - 5 -

ZUSAMMENFASSUNG ...... - 7 -

1. STRUKTUR DER GEMEINDE...... - 8 -

1.1. ALLGEMEINES...... - 8 - 1.2. GESCHICHTE UND ORTSBILD ...... - 9 - 1.2.1 GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK...... - 9 - 1.2.2 BAUSTRUKTUREN UND ORTSBILD ...... - 16 - 1.3. LANDSCHAFT UND NATURRAUM ...... - 19 - 1.3.1 TOPOGRAFIE, BODEN UND KLIMA ...... - 19 - 1.3.2 GEWÄSSER UND FEUCHTFLÄCHEN ...... - 20 - 1.3.3 WALD- UND NATURRAUMAUSSTATTUNG...... - 20 - 1.4. BEVÖLKERUNG ...... - 21 - 1.5. RAUMPLANUNG UND SIEDLUNGSENTWICKLUNG...... - 24 - 1.6. WIRTSCHAFT ...... - 32 - 1.6.1 ALLGEMEINES ...... - 32 - 1.6.2 HANDEL UND GEWERBE ...... - 34 - 1.6.3 LANDWIRTSCHAFT ...... - 36 - 1.6.4 TOURISMUS ...... - 38 - 1.6.5 ARBEITSMARKT...... - 43 - 1.6.6 KAUFKRAFT ...... - 44 - 1.7. INFRASTRUKTUR ...... - 50 - 1.7.1 ÖFFENTLICHE STELLEN UND EINRICHTUNGEN ...... - 50 - 1.7.2 TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ...... - 50 - 1.7.3 BILDUNGSEINRICHTUNGEN ...... - 56 - 1.7.4 KULTURELLE INFRASTRUKTUR ...... - 62 - 1.7.5 GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN...... - 64 - 1.7.6 SOZIALE INFRASTRUKTUR ...... - 64 - 1.7.7 FREIZEITINFRASTRUKTUR ...... - 67 - 1.8. POLITISCHE SITUATION...... - 71 - 1.9. GEMEINDEFINANZEN ...... - 71 -

2. STRATEGIE, LEITZIELE UND MAßNAHMEN...... - 72 -

- 3 - 2.1. UMWELT UND MOBILITÄT...... 75 2.2. FREIZEIT UND TOURISMUS ...... 76 2.3. ORTSBILD UND GRÜNRAUM...... 76 2.4. BILDUNG UND KULTUR ...... 77 2.5. ORTSKERNBELEBUNG ...... 77 2.6. JUGEND...... 78

3. BESCHLÜSSE...... 79

4. LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS...... 82

5. ANHANG ...... 83

- 4 - Prozess

Mit Beginn des Jahres 2010 wurde Hollabrunn zum zweiten Mal in die Aktion Stadterneuerung in NÖ aufgenommen. Die landesweite Aktion hat zum Ziel engagierte Städte dabei zu unterstützen, gemeinsam mit ihren Bürgern und Bürgerinnen aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Stadtentwicklung zu erarbeiten und umzusetzen.

Ablauf der Stadterneuerung in Hollabrunn Hollabrunn nahm von 1999 bis 2003 das erste Mal an der Aktion teil. Nach 4 Jahren, einem Jahr Verlängerung und vielen umgesetzten Projekten war Hollabrunn dann eine Auszeit verordnet worden um auch anderen Städten die Chance zur Teilnahme zu geben.

In der ersten Phase der Stadterneuerung wurden aufbauend auf das Stadterneuerungskonzept das in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung erstellt wurde folgende Projekte durchgeführt:

¾ Sprachschule ¾ GymRadio 94.5 und Öffentlichkeitsarbeit ¾ Spielraum Wasserpark ¾ Alter Schlachthof Entwurfsplan, Detailplanung, Bauphase 1-3 ¾ Bühnenelemente Alter Schlachthof ¾ Radwegekonzept ¾ Radwege in der Stadt ¾ Sommerarena Hofmühle ¾ Gerichtsbergkellergasse ¾ FunkLAN ¾ BeachVolleyballplatz ¾ Kirchenstiege 1 + 2 ¾ Rathausumbau Bürgerservice ¾ Mediathek

Ende des Jahres 2008 entschloss sich Hollabrunn an dem Projekt InnoCité der Landeskoordinierungsstelle für Stadterneuerung teilzunehmen. In diesem Projekt wird der Einfluss von großen Metropolen auf Kleinstädte untersucht. Das dahinter stehende Ziel ist die Belebung des Ortskernes mit einer Schwerpunktsetzung bei der Jugend. Bei der gemeinsamen Auftaktveranstaltung, zu der die BewohnerInnen von Hollabrunn

- 5 - eingeladen waren, wurden folgende Arbeitskreise gegründet: • Ortskernbelebung • Jugend • Freizeit & Tourismus • Bildung & Kultur • Ortsbild & Grünraum • Umwelt & Mobilität

Leitbild, Leitziele, Maßnahmen und Projekte des Stadterneuerungskonzeptes von 1999 wurden in Arbeitskreissitzungen auf ihre Aktualität überprüft.

Dabei stellte sich heraus, dass die vor 10 Jahren eingeschlagene Richtung grundsätzlich die „richtige“ war und viele der damals definierten Ziele und Maßnahmen Gültigkeit besitzen. Das damals festgeschriebene Leitbild „Hollabrunn - eine Stadt der Begegnung“, sollte durch die beiden Schwerpunkte Jugend und Bildung ergänzt werden.

In vielen Bereichen wurden in der Zwischenzeit zahlreiche Schritte in Richtung Ziel gemacht. Andere Ziele sind aktuell und drängend wie vor 10 Jahren wie z.B. die Förderung alternativer Verkehrsmittel und die Anlage von Radverbindungen

Neben den Arbeitskreisen gibt es den Stadterneuerungsbeirat, ein empfehlendes Gremium das sich zur Hälfte aus Vertretern der Gemeinde (Verwaltung und Politik) und zur Hälfte aus Vertretern der Arbeitskreise zusammensetzt.

In diesem Beirat wurden die Leitziele und Maßnahmen diskutiert, nach Wichtigkeit für die Stadtentwicklung gereiht und dem Stadt – und Gemeinderat zur Beschlussfassung empfohlen. Nach Genehmigung des Konzeptes vom Land Niederösterreich ist es möglich für die Umsetzung der Projekte über einen Zeitraum von 4 Jahren Fördermittel zu erhalten.

In das folgende Aktionspapier sind außer einer Zusammenschau bestehender Konzepte und Publikationen (Örtliches Raumordnungsprogramm 2010, Kleinregionales Entwicklungskonzept, Potentialanalyse Hollabrunn) die Ergebnisse der Workshops und der Arbeitskreise sowie Gespräche mit Bevölkerung und Fachexperten eingeflossen. DI Marceline Martischnig Hollabrunn, im April 2010

- 6 - Zusammenfassung

Hollabrunn weist seit dem Jahr 1981 eine positive Bevölkerungsentwicklung auf und umfasst 11.324 Einwohner (31.12.2008). Bis zum Jahr 2015 ist ein Wachstum von über 10% prognostiziert. Die Stadtgemeinde besteht aus 22 Katastralgemeinden. und ist an die Schnellbahn angebunden. Das Landesklinikum Weinviertel ist der größte Arbeitgeber. Die Stadtgemeinde Hollabrunn ist mit 6833 EinwohnerInnen die bevölkerungsreichste KG. Sie ist mit der Katastralgemeinde Raschala im Osten zusammengewachsen. Die KG Hollabrunn wurde 1908 zur Stadt erhoben. Die Stadtgemeinde Hollabrunn ist zugleich Bezirkstadt und Schulzentrum. Durch die Situierung zahlreicher zentralörtlicher Funktionen (über 20 Schulen, Krankenhaus, Stadtsaal….) und zahlreiche historische Gebäude hat die KG Hollabrunn einen urbaneren Charakter als seine Katastralgemeinden, wenn gleich auch mit starker ländlicher Prägung.

Die Stadt genießt einen hervorragenden Ruf als Schulstadt und eine Positionierung in Richtung Bildung scheint interessant. Für den Bereich des ehemaligen Messezentrums entlang der Josef- Weisleinstraße soll ein Entwicklungskonzept erstellt werden. Ein Bereich für Jugend, Kultur, Bildung, und Freizeit soll entstehen. Eine Freiluftbühne und ein Jugendraum sollen dort situiert werden. Eine interessante, nachhaltige Konzeptionierung dieses Gebietes könnte für die weitere städtische Entwicklung der Stadt positiv auswirken. Die Attraktivierung der Sitzendorfer Kellergasse soll ebenfalls in Angriff genommen werden. Dies in Verbindung mit dem zahlreichen und qualitativ hochwertigen Angebot an pädagogischen Seminaren und dem damit verbundenen Seminartourismus sowie dem nahen Sporthotel birgt ebenfalls Entwicklungspotential. Handlungsbedarf gibt es im Bereich Radverkehr und umweltfreundliche Mobilitätsformen, dem Stadtbild sowie bei der Attraktivierung vorhandener Grünräume.

- 7 - 1. Struktur der Gemeinde

1.1. Allgemeines

Abb.: Lageplan von Hollabrunn

Stadtgemeinde Hollabrunn Stadtamt Hollabrunn Gemeindekennziffer: 3 10 22 Adresse: A-2020 Hollabrunn, Hauptplatz 1 Tel. 02952/2102 [email protected] http:/www.hollabrunn.gv.at

Politischer Bezirk: Hollabrunn Großgemeinde mit 22 Katastralgemeinden Bezirkshauptstadt mit 23 Gemeinden EinwohnerInnen Stadt 7.730 davon 1.198 Nebenwohnsitz (Stand Jänner 2010) EinwohnerInnen Großgemeinde 13.432 davon 2.268 Nebenwohnsitz (Stand Jänner 2010)

- 8 - Katasterfläche: 152,3 km² Katastralgemeinden: Altenmarkt im Thale, Aspersdorf, Breitenwaida, Dietersdorf, Eggendorf im Thale, Enzersdorf im Thale, Groß, Hollabrunn, Kleedorf, Kleinkadolz, Kleinstelzendorf, Kleinstetteldorf, Magersdorf, Mariathal, Oberfellabrunn, Puch, Raschala, Sonnberg, Suttenbrunn, Weyerburg, Wieselsfeld und Wolfsbrunn.

Lage: Die Großgemeinde Hollabrunn, im westlichen Weinviertel gelegen, befindet sich zwischen der tschechischen Stadt Znaim und Wien. Die nächsten größeren Stadtgemeinden sind neben Wien und Znaim, , Korneuburg, Tulln, Krems, Horn, Laa und Mistelbach. Die Bundeshauptstadt Wien ist mit dem Auto in einer halben Stunde erreichbar.

Region: Seit Ende 1999 gehört Hollabrunn der Kleinregion „Land um Hollabrunn“, einem Zusammenschluss von 6 Gemeinden (Göllersdorf, , , Hollabrunn, Nappersdorf-Kammersdorf und ) im Bezirk Hollabrunn an. Das Ziel ist die Intensivierung der Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg. Erreicht werden soll damit eine gemeinsame Identität der Region, eine Stärkung der regionalen Wirtschaft und die Belebung der Region sowie des Tourismus . Durch die Mitgliedschaft bei der Leader Region Weinviertel Manhartsberg können von der Gemeinde Hollabrunn EU Fördermittel lukriert werden. Dazu gehören die Kellergassenförderung, die Erstellung eines regionalen Energiekonzeptes und die Entwicklung zu einer Bildungsregion.

1.2. Geschichte und Ortsbild

1.2.1 Geschichtlicher Überblick

1.2.1.1 Stadt Hollabrunn

Die Stadt Hollabrunn und ihr Umland sind bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt. Diese Zeit ist als Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen zu sesshaften Bauern mit domestizierten Tieren und Pflanzen definiert und zwischen 5.500-4.500 Jahren v. Chr einzuordnen.

- 9 - Das mittelalterliche Hollabrunn

Die erste schriftliche Erwähnung von Hollabrunn erfolgte in einer Schenkungsurkunde des Jahres 1135, in der Markgraf Diepold III. von Vohburg einem bayrischen Kloster eine Schenkung von "sieben Grundholden und drei Weingärten" machte. Die Herrschaft übten damals die Herren von Sonnberg aus, die um 1220 die Pfarre Hollabrunn gründeten und dem Ort bereits vor 1377 das Marktrecht verliehen. Ab 1288 wurde der Ortsname Oberhollabrunn zur Unterscheidung von Niederhollabrunn verwendet. Als die Sonnberger im 14. Jahrhundert verarmten, wechselten in der Folgezeit die Herrschaft sehr oft, bis sie Mitte des 16. Jahrhunderts auf das Geschlecht der Gilleis überging. Ab etwa 1530 war der Ort eine Poststation an der Route Wien-Prag. Unter Georg von Gilleis bekam Hollabrunn 1565 das heute noch verwendete Marktwappen, 1574 wurde das Marktprivileg erneuert.

Kriegswirren und Pest

Eine Zeit der Verwüstung durch Krieg, Krankheit und Feuersbrünste war angebrochen. 1645 verwüsteten die Schweden den Ort. Zwischen 1649 und 1679 wurde die Stadt durch Pestepidemien stark in Mitleidenschaft gezogen. Zum Gedenken wurde 1681 die Pestsäule am Hauptplatz errichtet. Das konnte jedoch die neuerlichen Epidemien 1688 und 1713 nicht verhindern. Während des Türkenkrieges 1683 schlug Sobieski mit seinen Truppen ein Lager in Hollabrunn auf. Wiederkehrende Feuersbrünste vernichten immer wieder Gebäude , 1719 geht fast der gesamte Markt in Flammen auf.

In der Reformationszeit wurde die Bevölkerung überwiegend protestantisch. 1662 übernahmen die Dietrichsteiner die Herrschaft über den Ort und förderten die Gegenreformation. Auch die Reformen Josephs II griffen in das Leben der Stadt ein: 1783 wurde das 1667 gegründete und als philosophisch-theologisch Hauslehranstalt geführte Kapuzinerkloster wieder aufgehoben. Während der Franzosenkriege war der Ort 1805 Schauplatz einer Schlacht. Hollabrunn ist daher auch auf der Inschrift am Arc de Triomphe in Paris erwähnt. Auch 1809 kam es in der Nähe des Ortes zu Kämpfen zwischen Österreichern und Franzosen. Die Kriegsereignisse zerstörten das historische Ortsbild von Hollabrunn.

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Abb.: historische Aufnahme, Hauptplatz mit Florianibrunnen aus „Blickpunkt 4/1981“

Die Gründerzeit

1824 wurde die Sparkasse gegründet, die damit eine der ältesten Österreichs ist. Durch die Errichtung des Bezirksgerichtes, sowie durch die Einrichtung einer eigenen Bezirksverwaltungsbehörde 1850 und die Anbindung an die Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn (1872) gewann die Stadt an Bedeutung. 1875 erhielt der Ort ein Krankenhaus. Wesentlich zur Entwicklung der Stadt beigetragen hat die Gründung des Gymnasium 1865 und die Gründung des Erzbischöflichen Seminars 1880.

Dazu ist einiges zu sagen: Nicht wenige der Hollabrunner Gymnasiasten waren Kinder armer Kleinbauern, die für den Unterhalt ihrer Kinder in der Fremde gerade noch aufkommen konnten, um das Essen mußten sich die Buben selbst kümmern. Deshalb lebten diese Studenten vom "Kosttagessen", das heißt, sie mußten sich umsehen, Woche für Woche, an einem bestimmten Tag in einer anderen Familie zu Tisch zu sein. Natürlich kamen da die Familien der Hollabrunner Gymnasiasten in erster Linie in Betracht. In meiner Familie zum Beispiel hatten wir jeden Mittwoch zwei Kostgänger zu Tisch. (aus „Blickpunkt“ 4/1981)

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Abb. Historische Aufnahme, Kirchenplatz mit Seminar und Straußendenkmal aus „Blickpunkt 4/1981“

1864 wechselten die Herrschaftsverhältnisse nochmals: Hollabrunn kam in den Besitz des der Grafen Schönborn –Puchheim.

Das 20-te Jahrhundert

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war mit wenigen Ausnahmen von den Ereignissen rund um die beiden Weltkriege beherrscht. So wurden etwa für Flüchtlinge aus Bukowina und Gallizien 1916 südl. der Stadt im Bereich der heutigen Gartensiedlung ein Barackenlager errichtet. In der Suttenbrunner Straße wurde ein Truppenausbildungslager gebaut. Der Tempel der Israelitischen Kultusgemeinde in der Spitalgasse fällt 1938 dem Vandalismus zum Opfer. Heute erinnert nur noch der im Süden der Stadt gelegene jüdische Friedhof an die einstige jüdische Gemeinschaft. Noch 1945 wird Hollabrunn bombadiert und in der Folge 10 Jahre bis 1955 durch die Russische Arme besetzt. Der letzte Frontverlauf war bei Enzersdorf im Thale. Erfreulichere Begebenheiten waren die Gründung der Lehrerbildungsanstalt 1906 und die Erhebung von Hollabrunn 1908 zur Stadt wegen "seines geregelten Gemeindewesens und seines bedeutenden Aufschwungs". 1928 erfolgte dann auch die Umbenennung des Ortsnamens von Oberhollabrunn in Hollabrunn. 1935 gab es in Hollabrunn „für das Viertel unter dem Manhartsberg“ eine Landesausstellung. Durch die Errichtung weiterer Gebäude mit überregionaler Funktion wie dem Finanzamt, dem Stadtsaal, der Sporthalle, sowie weiterer Schulen und Lehranstalten (Handelsakademie und Handelsschule, HTL, Pädagogisches Institut des Bundes, Landwirtschaftliche Fachschule, Universitärer Lehrgang für Agrarmarketing) wird der Standort Hollabrunn als Bezirks- und Bildungszentrum weiter gestärkt.

Wie auch in vielen anderen Gemeinden wurden 1972 die 21 umliegenden

- 12 - Katastralgemeinden eingemeindet. Die Großgemeinde Hollabrunn entsteht. Weitere Meilensteine in der Stadtentwicklung sind sicherlich die Eröffnung der B303 der Hollabrunner Bundesstraße und der Umfahrung des Stadtzentrums in Nord- Süd Richtung. Damit wurden die Neugestaltung des Hauptplatzes und die Einführung einer Fußgeherzone in der Sparkassengasse möglich. http://de.wikipedia.org/wiki/Hollabrunn

1.2.1.2 Die Katastralgemeinden

Im Laufe der Jahre 1969-1972 wurden im Zuge der Gemeindestrukturreform die Gemeinden um die Stadt Hollabrunn zusammengelegt.

Altenmarkt im Thale Ebenso wie die anderen Orte mit Namenszusatz "im Thale" liegt Altenmarkt im Tal des Kleinen Göllersbaches in dem noch zahlreiche Mühlen erhalten sind. Wie schon der Name sagt war Altenmarkt in vorgeschichtlicher Zeit ein bedeutender Handelsplatz.

Aspersdorf Im Mittelalter war Aspersdorf ein Kuenringisches Zentrum. Der Ort ist vor allem durch die 1730 von Johann Lucas von Hildebrandt erbaute Pfarrkirche bekannt. In neuerer Zeit wird Aspersdorf gern wegen seiner großen und gut geführten Reitställe besucht.

Breitenwaida Breitenwaida ist mit 833 Einwohnern die größte Katastralgemeinde. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung durch die Schnellbahn und der örtlichen Infrastruktur (Kindergarten, Volksschule, Supermarkt, Gasthäuser...) dehnt sich Breitenwaida aus.

Dietersdorf Aus Dietersdorf stammt der Bildhauer und Maler Hermann Haase, der seine Werke in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Als eines von vielen Projekten kann die Restaurierung eines zweiflügeligen Tores im Bundeskanzleramt Wien erwähnt werden.

Eggendorf im Thale Mit 149 Einwohnern ist Eggendorf einer der kleineren Orte, dennoch findet sich hier eine zweiklassige Volksschule. Das Langhaus des neugotischen Gotteshauses wurde 1899 errichtet, der Turm stammt noch aus der gotischen Zeit. Die Pfarrkirche ist der Hl. Afra geweiht.

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Enzersdorf im Thale An der Bundesstraße 40 Richtung Ernstbrunn liegt als östlichster Ort des Gemeindegebietes Enzersdorf mit 287 Einwohnern. Die neugotische Pfarrkirche ist dem Hl. Markus geweiht und wurde im Jahre 1897 erbaut. Außerdem gibt es einen Kindergarten und ein Gasthaus im Ort.

Groß Der Ort Groß lag früher weiter nord/östlich als heute. Eine Bildsäule im Wald Richtung Maria Dreieichen erinnert daran. Die Großer Pfarrkirche St. Veit, ist die älteste der Gemeinde. Sie wurde schon 1141 erwähnt.

Kleedorf Kleedorf hat 121 Einwohner und liegt am Fuße des Pankrazberges auf dem sich eine hochmittelalterliche Hausberganlage befunden hat. Botanischen Besonderheiten laden zu einem Besuch dieses Berges ein. Die Kapelle des Ortes ist auch dem Hl. Pankraz geweiht.

Kleinkadolz In Kleinkadolz findet sich ein in der österreichischen Kunstlandschaft einzigartiges Denkmal. Eine Kupferplatte zeigt den letzten Frontverlauf am 8. Mai 1945. Das Relief wurde 1985 von Josef Weichselbaum geschaffen. Dazu kamen 1995 ein Gedenkstein und das Friedenskreuz des Dekanates Hollabrunn.

Kleinstelzendorf Kleinstelzendorf ist die westlichste und, mit ca. 306 m die höchstgelegenste Katastralgemeinde. Hier werden seit 1991 privat Wetterdaten aufgezeichnet. Seit August 2005 versieht eine professionelle Wetterstation ihren Dienst.

Kleinstetteldorf Kleinstetteldorf etablierte sich im Hochmittelalter östlich des Göllersbaches, zwischen den Mühlen Nr. 32 und Nr. 44, als "Stetteldorf auf der Zeil". Heute hat der Ort 151 Einwohner.

Magersdorf Magersdorf ist in den letzten Jahrzehnten mit dem Stadtgebiet Hollabrunn zusammengewachsen. Die prächtige Kapelle stammt aus 1727 und ist vor allem auch durch eine bemerkenswerte spätgotische Madonnenstatue bekannt.

Mariathal

- 14 - Der Ortsname Mariathal hat überhaupt keinen Bezug zur Gottesmutter, sondern leitet sich vom Mittelhochdeutschen "march" = Grenze ab, der Ort wurde also in einem Grenzgraben begründet. Die Kapelle, 1867 errichtet, beherbergt eine barocke Schnitzgruppe "Anna, Maria das Lesen lehrend" aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Oberfellabrunn Auch in Oberfellabrunn gehören eine Pfarrkirche, ein Kindergarten und ein Gasthaus zur Infrastruktur. Außerdem werden aus den Weinstöcken, die auf den Südhängen der Riede "Raingrube" gedeihen, Qualitätsweine gekeltert.

Puch Die südlichste Katastralgemeinde von Hollabrunn ist Puch, berühmt durch die Kreisgrabenanlage aus dem 5. vorchristlichen Jahrtausend. Ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist auch der liebevoll betreute Waldlehrpfad.

Raschala Im Süden schließt Raschala direkt an Hollabrunn an. Der Ort ist durch den "Pinkelstein" bekannt. Hier soll, der Sage nach, Wolfgang Gottlieb Mozart auf seiner Reise nach Prag einem menschlichen Bedürfnis nachgekommen sein.

Sonnberg Schloss Sonnberg wurde 1596 von Wolf Georg von Gilleis aus den Steinen der alten zerstörten Burg errichtet. Diese stand an der Sonnenseite der sanften Hänge zum Göllersbach, daher stammt der Name des Ortes. Heute ist Schloss Sonnberg eine moderne Strafvollzugsanstalt.

Suttenbrunn Nahe Suttenbrunn fand 1805 eine Schlacht zwischen Napoleons Truppen und den Heeren der österreichisch/russischen Alliierten statt. Trotz großer Verluste konnten die Franzosen aufgehalten werden.

Weyerburg Im 14. Jht. löste Weyerburg als neues Handelszentrum Altenmarkt in dieser Funktion ab. Die in ihrem mittelalterlichen Kern gut erhaltene barockisierte Schlossanlage ist seit 1711 im Besitz der reichständischen Familie Schönborn-Buchheim.

Wieselsfeld

- 15 - Das in seiner Siedlungsstruktur als Dreiecksanger sehr gut erhaltene Dorf Wieselsfeld zeichnet sich durch das gelungene Ensemble der sehr schön renovierten Kapelle aus 1750 und dem modernen Dorfzentrum aus. Der Schwarzhof südlich der Kleinstetteldorfer Kellergasse gehört noch zur Katastralgemeinde Wieselsfeld und ist Rest einer mittelalterlichen Ortschaft.

Wolfsbrunn Der kleinste Ort, mit 89 Einwohnern, ist Wolfsbrunn. Im Jahr 2007 wurde die Kapelle, die 1852 erbaut wurde, renoviert. An derselben Stelle stand früher eine hölzerne Kapelle die aber abgebrannt ist. Das Ortsbild von Wolfsbrunn wird durch eine außerordentliche gotische Lichtsäule am Ortsanfang bestimmt.

(Quelle www.hollabrunn.gv.at)

1.2.2 Baustrukturen und Ortsbild

Der Ort ist ursprünglich als Straßendorf in Nord-Süd-Richtung am Handelsweg Wien-Znaim entstanden. Er bestand aus 2 Siedlungen, deren Strukturen noch heute im Stadtplan erkennbar sind: dem nördlichen Wilolfisdorf mit Dreieckksanger (heutiger Lothringer Platz) und dem südlichen Oberhollabrunn, einer Kirchensiedlung um einen spätmittelalterlich angelegten rechteckigen Platz dem heutigen Hauptplatz. Die beiden Siedlungsteile wuchsen zusammen. Mit dem Bau der N-W Bahn fand eine Erweiterung der Siedlung nach Westen zum Bahnhof, später auch nach Osten statt Im Süden wurde ab den 50er Jahren des 20Jh. die Siedlung „Gartenstadt“ angelegt. Heute zerschneidet die Bahntrasse Hollabrunn in einen schmalen westlichen Teil und einen breiten östlichen Teil. Eine Unterführung der Bahn gibt es nicht.

Der Hauptplatz ist Nord-Süd gerichtet an den Ecken gehen rechtwinkelig Verbindungsstraßen nach Osten und Westen. Der Platz wird heute etwa zur Hälfte als Parkplatz genutzt. Die zweite Hälfte rund um die Pestsäule ist Fußgängerzone. Neben der Pestsäule befindet sich der Florianibrunnen mit einer gusseisernen Statue des heiligen Florian der auf eine Spende der Sparkasse zurückzuführen ist und an die vielen Feuersbrünste die Hollabrunn immer wieder zerstört haben erinnern soll. Diese Gestaltung wurde 1994 vorgenommen und war durch die Umfahrung von Hollabrunn durch die B303 möglich geworden. Einen weiterer Florianibrunnen steht am Lothringerplatz. Sein Sockel ist die Statue des alten Prangers. Die Stadtpfarrkirche liegt südöstlich des Hauptplatzes etwas erhöht und ist dem heiligen

- 16 - Ulrich geweiht. In ihren Ursprüngen geht sie auf einen romanischen Bau zurück, wurde aber 1336 zerstört, im gotischen Stil wieder aufgebaut und im 17. Jahrhundert barockisiert. Um die Pfarrkirche befand sich ein Friedhof der 1784 aufgelöst wurde. Das heutige Stadtbild wird durch die Gründerzeitliche Bausubstanz geprägt. Ein bis zweigeschossige Verbauung aus dem 19Jh. mit streng- und späthistorischem sowie secessionistischem Putzdekor sind z.B. zu finden am Haupt- sowie am Kolisko und am Kirchplatz und den folgenden Straßenzügen zu finden: Amtsgasse, Bahnstraße, , Pfarrgasse, Reucklstraße, Sparkassenstraße, Meixnergasse, Neugasse, Theodor Körnergasse, Hoysgasse Dr. Winiwarterstraße, BAbogasse, Elsa Brandströmgasse.

Die Alte Hofmühle war ursprünglich der Sitz der Herren von Oberhollabrunn und wurde später als Mühle verwendet. Im Hof wurde ein barocker Bildstock aus dem 17. Jahrhundert aus Maria Roggendorf aufgestellt. Heute dient die Alte Hofmühle als Stadtmuseum sowie als Veranstaltungsort.

In der Gartenstadt wurde in den 70er Jahren eine Filialkirche errichtet, mit Beiträgen von namhaften Künstler wie Franz Deéd und Hermann Bauch. Erwähnenswert sind auch die 1972 von Architekt Ottokar Uhl mit Partizipation der Bewohner geplanten Reihenhäuser an der Bachpromenade.

Kellergassen Im nordwestlichen Stadtgebiet befindet sich der Kellerbezirk, bestehend aus 3 Kellergassen der Sitzendorfer Kellergasse, der Gerichtsbergkellergasse und der Satzer Kellergasse.

Foto: Eigene Quelle, Sitzendorfer Kellergasse

Diese führen gesäumt von maximal zweigeschossigen Kellergebäuden und Presshäusern mehr oder weniger parallel im Westen des Stadtgebietes bergauf.

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Die mehrere Kilometer langen Straßenzüge werden durch die Umfahrungsstraße nach Norden teilweise abgeschnitten, bzw. die Umfahrungsstraße wird durch zwei Brücken überwunden. Insgesamt gibt es ca. 350 Keller und 72 Vorkappel (wurden nur zum Gären und Lagern verwendet). Die meisten Keller sind nicht mehr im Besitz von Weinbauern. Dennoch sind die Keller nicht dem Verfall preisgegeben, sondern werden wenn überhaupt zu hohen Preisen gehandelt.

Gerichtsbergkellergasse Ihr Name leitet sich von den früher abgehaltenen Gerichtsverhandlungen ab. Heute schenkt um die große „Baumhalle“ am Gerichtsbergkellerplatz´l ein Heuriger aus und lädt zum Verweilen ein. Bei Kellergassenführungen kann man mehr über die Kellerwirtschaft und deren Bauten erfahren. Seit 2004 gibt es zu Ostern den Emausgang bei dem sich die Kellergassenbesitzer gegenseitig besuchen, der Pfarrer den Segen spendet und Kleinigkeiten zum Essen angeboten werden.

Die Sitzendorfer Kellergasse beginnt unmittelbar hinter dem Sport- und Seminarhotel. Derzeit wird ein Nutzungskonzept ausgearbeitet. Weinproduktion und Weinlagerung findet nur mehr vereinzelt statt, die vorherrschende Nutzung liegt in geselligen Zusammenkünften. Auch Gäste des Sport und Seminarhotels entdecken das Ensemble bei Spaziergängen. Der Kleindreieichen Wanderweg führt ebenfalls durch die Kellergasse. Ziel ist die Kellergasse als Träger der regionalen Identität, Geschichte und Kultur zu erhalten und verstärkt als Naherholungsraum für die HollabrunnerInnen zu attraktivieren und für Gäste erlebbar zu machen. Für die Renovierung einzelner Keller stehen die Leader Förderungsmittel zu Verfügung. Teilweise sind hier noch der alte Straßenbelag aus Schattauer Pflaster und malerische Platzerln wie der Zehetplatz zu finden. (Quelle: Breindl, Revitalisierungskonzept Sitzendorfer Kellergasse)

Satzer Kellergasse Ist wohl die Gasse in der sich die wenigsten Keller befinden. Im unteren Bereich trifft man auf einen malerisch verwachsenen Hohlweg.

Infos und Anregungen zu Kellergassen aus den Arbeitskreissitzungen: • Radwegführung durch Kellergasse • Beschilderung der Kellergasse • Herstellung einer Verbindung zwischen den Kellergassen und dem Hauptplatz • Info auf Homepage

- 18 - • Skulpturenweg in Kellergasse • Konzert zu Fronleichnam in der Kellergasse

Quelle: Revitalisierungskonzept Sitzendorfer Kellergasse

1.3. Landschaft und Naturraum

1.3.1 Topografie, Boden und Klima

Hollabrunn ist in der Talsenke des Göllersbaches gelegen. Das Gemeindegebiet hat eine Ausdehnung von 152,3 km². Im Hügelland des Weinviertels wechseln sich Weinbauflächen, intensive Landwirtschaft und Waldflächen ab. Geologisch gehört Hollabrunn der Molassezone aus dem Jungtertiär an. Vor 10 Millionen Jahren, verlief die Urdonau weit nördlicher als heute und mündete in einem großen Deltasystem im Bereich zwischen Hollabrunn und Mistelbach in das Wiener Becken. Heute liegen zahlreiche Schottergruben in dem Gebiet. Sie werden oft von fruchtbaren Lößsedimenten, äolische (durch den Wind) abgetragene Sedimente aus der Eiszeit bedeckt. Das ist eine ideale Grundlage für den Weinbau und den Bau der charakteristischen Weinkeller. Ebenfalls fruchtbar sind die Parabraunerden und Tschernoseme die sich über den Schottern gebildet haben. Die Seehöhe beträgt 236 m. Klimatisch ist die Region dem pannonischen Klima mit heißen Sommern und trockenen Wintern zuzurechnen. Die Jahresmitteltemperatur

- 19 - liegt bei 8 und 9 Grad Celsius, die mittleren Jahressummen der Niederschläge sind mit 500 mm gering.

1.3.2 Gewässer und Feuchtflächen

Das Gemeindegebiet breitet sich entlang des Gmossbaches (Norden), Runzenbach (Westen) und Göllersbaches aus. Der Göllersbach entspringt bei Ernstbrunn durchfließt die Stadt Hollabrunn und mündet bei Stockerau in einen Donaualtarm.

Foto: Eigene Quelle, Göllersbach

Der Bach führt sehr wenig Wasser wie die meisten Flüsse des Weinviertels. Auf Grund der Bachregulierungen weist der Bach großteils keine gewässerbegleitende Vegetation auf. Die Gewässergüte des Göllersbaches weist die Klasse III/stark verschmutzt auf. Dennoch wäre es wünschenswert wenn es entlang des Göllersbaches eine durchgehende Radwegverbindung als sog. „Grüne Achse“ geben würde. Eine Uferbepflanzung des Göllersbaches und die Anlage eines begleitenden Fuß- und Radweges wurde auch im Grünraumkonzept 2008 empfohlen. Am südl. Ende der Stadt soll der Göllersbach ein Feuchtgebiet sog. sauren Wiesen durchflossen haben, auf denen man im Winter Schlittschuhlaufen (Schraubendampfer fahren) konnte. Die Festlegung als „Natura 2000 –Gebiete“ in Niederösterreich betrifft Hollabrunn nicht direkt.

1.3.3 Wald- und Naturraumausstattung

Waldausstattung

Die Stadtgemeinde grenzt im Osten an den Ernstbrunner Wald.

- 20 - Er ist das größte zusammenhängende Eichenmischwaldgebiet Österreichs und gilt als die grüne Lunge des Weinviertels. 32,07km2 des Gemeindegebietes sind bewaldet. Der größte Teil des Geländes befindet sich im Besitz der Johann -Philipp Stiftung und wird von der Familie Schönborn Buchheim verwaltet. Der westlichste Teil des Waldes – auch Kirchenwald genannt befindet sich im Gemeindebesitz. Wandern ist im Waldgebiet erlaubt, Radfahren jedoch nur auf den offiziell dafür ausgezeichneten Wegen. Die Jagdwirtschaft wird als Genossenschafts- und Eigenjagd von Schönborn Buchheim betrieben.

1.4. Bevölkerung

Einwohnerzahlen Stadtgemeinde Hollabrunn

Ortschaft Hauptwohnsitz Nebenwohnsitz

Altenmarkt im Thale 144 15

Aspersdorf 401 49

Breitenwaida 761 136

Dietersdorf 180 32

Eggendorf im Thale 143 22

Enzersdorf im Thale 184 55

Groß 114 30

Hollabrunn 6833 1272

Kleedorf 93 15

Kleinkadolz 128 28

Kleinstelzendorf 87 14

Kleinstetteldorf 138 16

Magersdorf 449 88

Mariathal 98 25

Oberfellabrunn 297 60

Puch 98 38

- 21 - Ortschaft Hauptwohnsitz Nebenwohnsitz

Raschala 309 54

Sonnberg 585 173

Suttenbrunn 196 11

Weyerburg 111 16

Wieselsfeld 115 111

Wolfsbrunn 66 15

Bevölkerungsentwicklung

Abb: Veränderung der Bevölkerungsanzahl 1991- 2001 nach Bezirken aus: Kaufstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung in Niederösterreich CIMA 2006

In der Stadtgemeinde Hollabrunn zählt man aktuell 7.730 EinwohnerInnen, 1.198 davon sind NebenwohnsitzerInnen. Seit 1869 hat sich laut dem Index der Bevölkerungsentwicklung die Wohnbevölkerung in der Großgemeinde um 30% erhöht, während die Anzahl der Bevölkerung im Bezirk um ca. 30 % geschrumpft ist. Von 2001 bis 2009 stieg die Bevölkerung um 363 Personen, das sind 6%. In den Jahren 1991-97 lag der Anstieg bei 6,6% (österreichweit Zunahme um 3%). Allerdings weisen außer der KG Hollabrunn nur noch die Katastralgemeinden Breitenweida und Raschala eine positive Bevölkerungsentwicklung auf. Bis 2015 wird für den Bezirk Hollabrunn noch eine weitere Zunahme um 750 EW prognostiziert.

- 22 - Der Bevölkerungsanstieg ist auf eine positive Wanderungsbilanz zurückzuführen. So zogen etwa 2008 633 Personen nach Hollabrunn aber nur 554 Personen aus Hollabrunn weg. Das ergibt eine positive Wanderungsbilanz von 79 Personen. Ein Hauptgrund dafür ist die gute verkehrsmäßige Verbindung zur Landeshauptstadt Wien. Die Geburtenbilanz im Jahr 2008 ist negativ.

Abb: Bevölkerungszahl nach Bezirken 2001 aus: Kaufstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung in Niederösterreich CIMA 2006

Derzeit gibt es in der Gemeinde Hollabrunn ca. 4.800 Haushalte, wobei mehr als die Hälfte dieser Haushalte Ein- oder Zweipersonenhaushalte sind.

Signifikant ist die Entwicklung der Ausbildung der Bevölkerung in allen Bereichen von 1999- 2001. In dem Bereich hochschulverwandte Ausbildung haben sich die Absolventen verdoppelt (derzeit 1,7%) . Allerdings haben im Bezirk Hollabrunn 48,2% der Wohnbevölkerung über 15 Jahre ausschließlich eine Pflichtschul- und keine weitere Ausbildung (nö-weit 42,3%)

96 % der BewohnerInnen haben die österreichische Staatsbürgerschaft. Der Anteil der MigrantInnen setzt sich aus unterschiedlichen Nationalitäten zusammen. Insgesamt befinden sich 65 Nationalitäten in der Großgemeinde. Den größten Anteil stellen Personen aus Ex-Jugoslawien (468) dar, wovon wieder die größte Anzahl (250 Personen) aus Mazedonien und 40 aus Bosnien Herzegowina stammen. An zweiter Stelle stehen Personen aus Deutschland (87) an dritter Stelle Personen aus Tschechien (71). An migrantischen Einrichtungen gibt es ein privat organisiertes Gebetshaus

- 23 - für Muslime und eine interkulturelle Mitarbeiterin serbischer Muttersprache in den Kindergärten. Die Sprachschule Hollabrunn ist durch den Österreichischen Integrationsfonds zur Abhaltung von Deutsch - Integrationskursen mit abschließendem Zertifikat berechtigt.

1.5. Raumplanung und Siedlungsentwicklung

Die Stadt Hollabrunn ist verkehrsmäßig sehr gut erschlossen und weist eine Reihe überregionaler Einrichtungen auf. Das nö Zentrale-Orte-Raumordnungsprogramm legt für Hollabrunn die Stufe IV fest, d.h. Hollabrunn soll mit seinen Einrichtungen neben der örtlichen Bevölkerung auch die Bevölkerung der Umlandgemeinden versorgen. Die wichtigsten zentralörtlichen Funktionen in Hollabrunn sind: ¾ Ämter und Schulen (NÖ Straßenbauabteilung, Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer, Vermessungsamt, Bezirksbauernkammer, Bezirksgericht, Bezirkshauptmannschaft, Finanzamt, Kammer f. Arbeiter und Angestellte, NÖ Gebietskrankenkasse, ¾ Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegebereichs (Landesklinikum Weinviertel, Landespensionisten und Pflegeheim, praktische Ärzte und Fachärzte) ¾ Einrichtungen des Handels – und Dienstleistungsangebotes ¾ Messezentrum

Die Nutzung der Fläche teilt sich folgendermaßen auf:

Landwirtschaftlich genutzt 75,52 % KG-Fläche Waldanteil 4,84 % KG-Fläche relativ gering Gärten 4,40 % KG Fläche Bauflächen 4,38 % KG-Fläche Weingärten 2,68% KG-Fläche Gewässer 1,23% KG-Fläche

Ca. 88 % KG-Fläche kann als Freifläche genutzt werden. Dies ist besonders für das Stadtklima und den Erholungsraum für die Bevölkerung wichtig.

Mit dem Anstieg der Bevölkerungzahl ging ein mäßiges Siedlungswachstum einher. Die meisten Gebäude wurden in offener Bebauungsweise auf Einzelparzellen gebaut und beherbergen 1-2 Wohnungen (Bebauungsdichte 30-40%). Im Stadtkern selbst beträgt die Bebauungsdichte 70-100%. Es gibt Bestrebungen neue Siedlungsgebiete in geschlossener Bauweise zu errichten.

- 24 -

Anzahl Prozent Wohngebäude mit 1 oder 2 Wohnungen 3.442 77,6 Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen 153 3,4 Wohngebäude von Gemeinschaften 5 0,1 Hotel oder ähnliche Gebäude 22 0,5 Bürogebäude 80 1,8 Gebäude des Groß- oder Einzelhandels 123 2,8 Gebäude des Verkehrs- oder Nachrichtenwesens 5 0,1 Werkstätte, Industrie- oder Lagerhalle 136 3,1 (in Ausarbeitung Örtliches Entwicklungskonzept, Maurer, 2008)

Die Gesamtzahl der Gebäude wuchs in den Jahren 1991 bis 2001 von 4.145 auf 4.437. Das ist ein Anstieg um 7,04%. 2001 gab es 3.886 Häuser. Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt 43,4m2 pro EinwohnerIn. 1% der Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Die Anzahl der Wohnungen stieg im gleichen Zeitraum von 4.686 auf 5.031. Rund 43% aller Gebäude stammen noch aus der Zeit vor 1944. 30% des heutigen Gebäudebestandes wurde von 1945 bis 1980 gebaut, 20% aller Gebäude entstanden 1981 und später. Bei 6% ist das Alter nicht nachvollziehbar.

Die Qualität des Wohnraumes verbessert sich kontinuierlich. Gab es 1991 61% Wohnungen der Kategorie A d.h. mit Etagenheizung und Bad stieg die Anzahl 2001 auf 84%.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis pro Monat für eine Wohnung beträgt 4,75 €. Der Preis für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung beträgt 980,- € /m2. 72,4% der Bewohner leben in Eigenheimen, 16,4% in gemieteten Objekten (Quelle: Statistik ). Die Baulandpreise für Wohngebiet in Hollabrunn liegen derzeit bei 100,- €/m2 und 150,- €/m2. Die Preise landwirtschaftliche Flächen liegen bei 2-10,- €/m2 je nach Bonitätsklasse, Waldflächen werden mit 0, 50,- €/m2 gehandelt. Derzeit sind etwa 150 ha als Wohnbauland gewidmet, 30ha sind davon aber noch unbebaut. Eine Verdichtung und Nutzung des vorhandenen Potentials wird im örtlichen Entwicklungskonzept empfohlen. Um in Zukunft das Bauland leichter mobilisieren zu können sollte bei Neuwidmungen auf die Vertragsraumordnung zurückgegriffen werden. Stadterweiterungsgebiete (mit Gestaltung eines Subzentrums) sind zwischen der Siedlung

- 25 - an der Aspersdorfer Straße und der Reisinger Siedlung (derzeit noch als Betriebsgebiet gewidmet). Weitere potentielle Entwicklungsgebiete sind u.a. das Gebiet zwischen Friedhof und Kapuzinerstraße bzw. die nach Süden orientierte Hanglage nördlich der Hauptstraße in Raschala. Die Umsetzbarkeit und Verfügbarkeit ist laut örtlichem Entwicklungskonzept noch zu prüfen.

Zahlreiche kleinflächige Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe sind in der Innenstadt rund um den Hauptplatz, die Sparkassengasse, die Pfarrgasse, die Bahnhofstraße und den Eugen Markusplatz gelagert.

Die Gewerbegebiete befinden sich schwerpunktmäßig im Norden der Stadt. Als Bauland Betriebsgebiet sind derzeit insgesamt 50,54ha gewidmet, wobei 40,95ha bereits verbaut sind. Es handelt sich dabei um teilweise wenig attraktive Flächen bzw. Erweiterungsmöglichkeiten vorhandener Betriebe. Um das Angebot an Arbeitsplätzen für die Beschäftigten der Region zu verbessern ist geplant ein neues Betriebsgebiet in der Größe von 15ha mit eventueller Erweiterungsmöglichkeit vorzusehen. Als idealer Standort laut sich Betriebsgebietsentwicklungsleitbild erweist das Gebiet zwischen Znaimer Straße und Aspersdorfer Straße. Eine großräumige funktionelle Trennung zwischen Betriebsgebiet und Wohnbauland sowie eine übergeordnete Verkehrsanbindung (B303 und Schiene) sind hier gewährleistet. Eine leistungsfähige Verbindung zur B303, durch den Bau einer Nord-Ost Spange oder zumindest einer Brücke über den Göllersbach in Verlängerung zur Resselgasse ist wesentlich. Das Gebiet wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Für die Entwicklung des Wirtschaftsgebiets ist die Gewerbe und Handelspark Hollabrunn Errichtungsgesellschaft mbH zuständig.

Seit dem Jahr 2006 ermöglicht die Gründung der KommReal Hollabrunn GmbH. der Gemeinde Liegenschaftsverwaltung und -verwertung. Auf der Homepage der Stadtgemeinde gelangt man zu Komsis, einem kommunalen Standortinformationssystem zur leichteren Auffindbarkeit von Immobilien.

Brownfields size in sqm

Betriebsgebiet (bereits gewidmet, aber unbebaut) 229.800

Betriebsgebiet (lt. Entwicklungskonzept) 238.000

- 26 - Wohngebiet (bereits gewidmet, aber unbebaut) 299.300

Wohngebiet (lt. Entwicklungskonzept) 671.300

Wohngebiet (lt. Entwicklungskonzept) 109.600

(Quelle: Fact sheet and profile of Hollabrunn)

Nur wenige Flächen befinden sich im Besitz der Stadtgemeinde. Große Flächen sind im Besitz des Grafen Schönborn und der Kirche.

Neben der Ausweitung der Gewerbe und Industriegebiete ist eine Erweiterung der innerstädtischen Einkaufsmöglichkeiten geplant.

Für folgende Gründe gibt es Investoren: ¾ Stenzel Haus, Sparkassegasse rund 7.000- 8.000m2 ¾ Amtsgasse/Sparkassengasse 1750m2 ¾ Mühlenring 3.250m2

Derzeit ist das Verhältnis der Verkaufsflächen im Fachmarktzentrum EuroCenter (16.000- 17.000m2) an der Peripherie und den Flächen der Innenstadt (17.000m2) ziemlich ausgeglichen.

Foto: Eigene Quelle, Eurocenter

- 27 - Die Stadtgemeinde betreibt eine hauseigene Werbeagentur (HVM- Werbung) um für Veranstaltungen im Stadtsaal und in der Sporthalle auch die dazugehörige Werbung abwickeln zu können.

Eine Ausweisung der Zentrumszonen und Gebieten für Handelszonen hat für die Stadt Hollabrunn stattgefunden. Die Zentrumszone ist auf der untenstehenden Abbildung gestrichelt gekennzeichnet. Die Handelszonen wurden im Wesentlichen auf bestehende Geschäftszonen beschränkt. Eine weitere Ausweisung von Gebieten mit Handelszonen kann künftig nur innerhalb der festgelegten Zentrumszone per Umwidmungen erfolgen. Die Zentrumszone umfasst eine Fläche von 92,62ha brutto.

- 28 -

Quelle: Architekturbüro Maurer, Zentrumszone

Das Raumordnungsprogramm stammt aus dem Jahr 2009. Ein Bebauungsplan ist vorhanden.

Grünraum Die Grünflächen der Stadt lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

- 29 - 1) Sportanlagen (Die Nutzung ist den Schulen vorbehalten, Vereine, frei zugänglich ) 2) Parkanlagen • Am Platzl Gerichtsbergkellergasse • Gschmeidlergasse • Gerichtsberggasse • Robert Löffler –Straße / derzeit nicht öffentlich zugänglich • Mühlenring • Dr. Koliskopark • Friedhofstraße • Tannenweg/Buchenweg • Romanofskygasse

Verbesserungspotential ¾ Möblierung ¾ Betätigungsmöglichkeiten (z.B. Bewegungsgeräte, Spielmöglichkeiten ¾ Bepflanzung (Blühaspekt) ¾ Gestaltungselemente (Wasser) 3) Spielplätze (siehe Soziale Infrastruktur) 4) Friedhöfe 5) Straßenbegleitgrün Grünelemente sind in einigen alten Siedlungsgebieten vereinzelt vorhanden. Auch bei Anlage neuer Siedlungsstraßen wurden sie vorgesehen. Es ist wichtig die Lücken zwischen den einzelnen Naherholungsgebieten zu schließen um Grünverbindungen innerhalb des Stadtgebietes (z.B. Gartenstadt, westlich der Bahntrasse) herzustellen. Zur Durchlüftung des Siedlungsgebietes wird eine Sicherstellung einer Grünverbindung im Bereich des Friedhofes bis ins Stadtzentrum empfohlen. Im örtlichen Entwicklungskonzept wird generell eine gute Durchgrünung des Stadtgebietes im Einfamilienhausbereich festgestellt, insgesamt fehlen jedoch laut Bedarfsberechnung 0,36ha Spielplätze und 1,36ha Parkanlagen. Für die Deckung des Bedarfs mit entsprechend räumlichem Bezug würde sich die Ausstattung des Dr. Kolisko Park und die Parkfläche in der Friedhofstraße anbieten. Ebenfalls empfohlen wird die Gestaltung des Brunnenschutzgebietes bei der Steinfeldgasse in ein stadtnahes Erholungsgebiet. (Quelle: Grünraumkonzept)

Städtebauliche Empfehlungen laut Betriebsgebietsentwicklungsleitbild (2007/2008): Der Bereich zwischen Göllersbach und Bahntrasse ist der Nutzung als Freizeit- und

- 30 - Erholungsareal vorbehalten. Ziel ist die Schaffung eines zeitgemäßen Freizeitareals. Eine teilweise Durchmischung mit einer Wohnnutzung wird angestrebt ist aber immer unter der Bedachtnahme von Nutzungskonflikten zu sehen. Das Gebiet zwischen Bahntrasse und Umfahrung wird für Wohnen und Bildung genutzt. Dieser städtische Campus soll durch gezielte Maßnahmen für die einzelnen Nutzergruppen attraktiviert werden. Dies beinhaltet sowohl die soziale als auch gesellschaftliche Infrastruktur als auch die Erreichbarkeit wie etwa durch die Schaffung von attraktiven Fuß- und Radwegen.

Hollabrunn nimmt an dem ETZ Projekt Euregio city.net Projekt zur Entwicklung eines Städtenetzwerkes Weinviertel – Südmähren teil. Ziel ist Interessensgemeinschaften innerhalb und über die Grenzen hinweg zu bilden und wichtige Themen der Regionalentwicklung wie Stadtentwicklung, Kultur und Generationen grenzüberschreitend in Angriff zu nehmen. Eine erste Analyse der Städte ergab dass Hollabrunn in 3 der 5 bedeutenden Entwicklungsbereiche im Projektgebiet Stärken aufzuweisen hat: Generationen und Soziales Zukunftstechnologien Gesundheit

Bei Natur und Landschaft wird der Stadt Hollabrunn nur geringes Potential ausgewiesen, bei Tourismus, Wein, Kultur und historisches Erbe mittleres Potential.

- 31 -

Quelle: EUREGIO city.net, Weinviertel Management

1.6. Wirtschaft

1.6.1 Allgemeines

2009 hatten 611 Betriebe ihren Standort in der Großgemeinde Hollabrunn, 1999 waren es vergleichsweise nur 457 (Steigerung um 33,7%). Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich allerdings von 1995 auf 2003 von 5.273 auf 4.649 (Reduzierung um 13,4%). Im Gegenzug stieg die Anzahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort von 1991 auf 2001 von 4.912 auf 5.558 Personen. Die Arbeitsplätze wurden gänzlich am Tertiären Sektor geschaffen, der primäre und sekundäre Sektor sind im Abnehmen begriffen. Insgesamt werden mehr als zwei Drittel aller Arbeitsplätze dem Tertiären Sektor zugeordnet. Wie auch aus den unten stehenden Zahlen ersichtlich setzt sich der Aufwärtstrend fort.

S p a r t e n Touris Gewerbe Transport mus u. Veränd u. Bank + u. Freizeit Information u. insgesamt . +/- Handwerk Industrie Handel Versicherung Verkehr w. Consultung

2009 1999 in % Vorjahr 611 457 +33,7 +7 255 11 264 10 27 97 91

Aktive Betriebsstandorte nach Sektionen

2008 Absolut % Handel 288 Gewerbe und 262 Handwerk Tourismus und 111 Freizeitwirschaft Information und 110 +72% Consulting

Quelle: Fact sheet and profile of Hollabrunn

- 32 -

Quelle: Statistik Austria Probezählung 2006

Die größten Betriebe sind das Krankenhaus mit 450 Beschäftigten, die Nahrungs- und Genussmittelproduktion (Frisch & Frost) mit 150 Beschäftigten und das Unterrichtswesen. Im örtlichen Entwicklungskonzept wird die Anbindung der neuen Siedlungsgebiete an das Zentrum mit Fuß- und Radverbindungen empfohlen.

Quelle: Eigenes Foto, Erdäpfelkisten von Frisch und Frost

Der Bezirk Hollabrunn liegt im Einzugsbereich von Wien, wird aber auch vom südmährischen

- 33 - Wirtschaftsraum beeinflusst. Die Orientierung der Verkehrs-, Pendler-, und Warenströme erfolgt jedoch noch immer nach Wien. In der Potentialanalyse Hollabrunn wird empfohlen diese Hauptausrichtung umzupolen und die bisher einseitig ausgeprägten Ströme auch nach Znaim bzw. Brünn zu lenken.

1.6.2 Handel und Gewerbe

Bei Gütern und Dienstleistungen der Nahversorgung und auch bei sonstigen Güter- und Dienstleistungen für den mittel- bis längerfristigen Bedarf nimmt die Bezirkshauptsstadt eine dominierende Stellung ein. In den umliegenden Katastralgemeinden und Gemeinden existieren teilweise keine Geschäfte mehr. Die Versorgung haben dort „fahrende Anbieter“ aus der Region und Direktvermarkter übernommen.

Meilensteine in den letzten Jahren waren

¾ Gründung des Einkaufszentrums Eurocenter (2000) ¾ Eröffnung des Regionalen Innovationszentrums (RIZ) (2001) ¾ Der Bau des Ringo Siemens Call Center (2001)

Im Rahmen der KANO Studie 2006 wurden 128 Einzelhandelsbetriebe in der Stadt Hollabrunn registriert. Im historisch gewachsenen Stadtzentrum, befinden sich in erster Linie kleinstrukturierte, eher spezialisierte Handelsbetriebe. Großflächige Betriebe findet man nur im Bekleidungssektor. Vor einigen Jahren wurde der gesamte Zentrumsbereich (Begrünung, Straßenmöblierung, Fassadengestaltung) umgestaltet und attraktiviert.

Als innerstädtische 1 A-Einkaufslage werden der Hauptplatz und die Sparkassengasse ausgewiesen.

Als innerstädtische 1B-Lage Pfarrgasse, Bahnstraße, Eugen Markusplatz, Amtsgasse, Badhausgasse, Brunnthalgasse, Ernest Brosiggasse, Lothringer Platz, teilweise Mühlgasse, Rapfstraße, Schulgasse,

Das restliche Stadt- und Gemeindegebiet wird als Streulage definiert.

Das Eurocenter, Aumühlgasse, Ausstellungsstraße, Christopherusstraße, Gewerberind, Kaplanstraße werden zur Peripheren Einkaufslage gerechnet.

Die Innenstadt von Hollabrunn ist dicht bebaut. Unbebaute Liegenschaften gibt es kaum. Ein Entwicklungspotential liegt daher hauptsächlich in einer Änderung der Nutzung der bebauten

- 34 - Liegenschaften.

Es besteht Interesse von Investoren mehrere innerstädtische Einkaufszentren in Zentrumslage zu erreichten. Mit der Errichtung wird eine Ergänzung des Branchenmixes des Hauptplatzes und damit eine Belebung der Innenstadt angestrebt. Das Flächenausmaß der Grundstücke beträgt: ¾ Stenzel Haus, Sparkassegasse rund 7.000- 8.000m2 ¾ Amtsgasse/Sparkassengasse 1750m2 (3.600m2 Verkaufsfläche geplant ) ¾ Mühlenring 3.250m2 (6000m2 Verkaufsfläche geplant) Insgesamt wird damit die Schaffung von rund 700 zusätzliche Stellplätze notwendig.

Ein Verkehrskonzept befasst sich mit den durch den Bau des EKZ entstehenden Verkehrsströmen.

Zwischen Amtsgasse und Sparkassegasse plant ein privater Investor ein multifunktionales Zentrum zu errichten. Das Verkaufsgeschoss ist von der Sparkassegasse aus erreichbar. Daneben beinhaltet das Zentrum Büroflächen und ein Parkdeck das von der Amtsgasse niveaugleich erreichbar ist.

Stadtmarketingverein „Wir in Hollabrunn“

Der Verein vertritt die Interessen aller Mitgliedsbetriebe aus der Gastronomie-, Handels- und Dienstleistungsbranche. Zu den zentralen Aufgaben zählen die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Belebung der Stadt sowie zur Stärkung der ansässigen Wirtschaftsbetriebe. Gemeinsam werden viele verschiedene Aktivitäten zur optimalen Positionierung von Hollabrunn als „Einkaufsstadt“ durchführt. Der Stadtmarketingverein definiert unter anderem folgende Ziele im Sinne eines Leitbildes für sich:

• Steigerung der Attraktivität der Stadt Hollabrunn

• Entwicklung von Konzepten sowie Umsetzung von Maßnahmen zur Kaufkraft- und Kundenbindung

• Entwicklung und Umsetzung von Public Relation- und Werbemaßnahmen

• Steigerung der Effektivität von Einrichtungen und Maßnahmen zur Stadtentwicklung

• Erschließung der innerstädtischen Entwicklungspotentiale

• Bessere Nutzung und Lenkung städtischer Ressourcen

• Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen wichtigen Handlungsträgern in der Stadt www.hollabrunn-shopping.at

- 35 -

Gemeinsam organisierte Maßnahmen sind eine gemeinsame Homepage, der Hollabrunner 10er, eine Einkaufstasche, ein Einkaufsmagazin und mit speziellen Angeboten und Aktionen verbundenen Veranstaltungen wie die zweimal im Jahr stattfindende Lange Einkaufsnacht oder das Frühjahrserwachen.

Der „Hollabrunner 10er “ wurde z.B. als Maßnahme zur Kundenbindung eingeführt. Er kann in den Hollabrunner Betrieben und Institutionen als Zahlungsmittel verwendet werden. Der Gegenwert dieser Münze aus Altmessing beträgt zehn Euro.

Die rund 100 Mitgliedsbetriebe sind durch Aufkleber bei den Geschäften und durch einen Button auf der Website gekennzeichnet. Sie erhalten Vergünstigungen z. B. bei Inseraten im Einkaufsmagazin tip, im Gutscheinheft und haben die Möglichkeit sich kostenlos bei Gemeinschaftsaktionen wie z. B. der Einkaufsnacht zu beteiligen.

Hollabrunner Wochenmarkt

In der Fußgängerzone am Hauptplatz werden spezielle Produkte als Ergänzung zum bestehenden Angebot der Hollabrunner Betriebe verkauft. Der Markt findet ganzjährig, jeweils an Freitagen von 14 bis 18 Uhr statt.

Neben dem beschriebenen Frischemarkt findet einige Male im Jahr ein Jahrmarkt und jährlich ein Stadtflohmarkt statt. Vereinzelt werden auch Themenmärkte wie ein Töpfermarkt veranstaltet.

Zu Beginn des regionalen Messewesens standen die sog. Gewerbeausstellungen in den dreißiger Jahren des 20.Jahrhunderts. In den „Viertelsausstellungen“ präsentierte sich das regionale Gewerbe.

Heute findet am Messegelände nur noch das Volksfest und vereinzelt private Messen statt. Das Messegelände befindet sich im Besitz der Gemeinde. In den Arbeitskreissitzungen der Stadterneuerung wurde angeregt das Volksfest unter ein bestimmtes Thema zu stellen und damit seine Attraktivität zu erhöhen.

1.6.3 Landwirtschaft

Es gab 1999 insgesamt 299 land- und forstwirtschaftliche Betriebe in der Gemeinde Hollabrunn, 1995 waren es noch 355. 151 Personen bewirtschafteten ihre Flächen im Haupt- , 136 Personen im Nebenerwerb. 65 % der land- und forstwirtschaftlichen Flächen in der

- 36 - Gemeinde werden im Haupterwerb, 30% im Nebenerwerb und 5% von juristischen Personen geführt. Die Größenstruktur der im Nebenerwerb bewirtschafteten Betriebe beträgt 25ha, die der Haupterwerbsbetriebe bei 50ha. Damit liegen die Betriebsgrößen deutlich über dem Bezirks- und Landesdurchschnitt. In der Stadtgemeinde Hollabrunn gibt es nur mehr zwei aktive Bauern. In Hollabrunn gibt es einen Bauernladen und auf dem Wochenmarkt am Hauptplatz (seit 7 Jahren jeweils am Freitag) erhält man Brot und Mehlspeisen sowie frische und veredelte Früchte, Fisch, Speck und Fleisch und Wein. Hollabrunn gehört auch zur sog. Genussregion für die landwirtschaftlichen Produkte Wein und Erdäpfel. Diesbezügliche Angebote die vermarktet werden gibt es allerdings nicht.

Hollabrunn gehört der Genussregion Erdäpfel und Wein. Ziel der Aktion ist die Leistungsfähigkeit und Leistungsvielfalt der Regionen zu stärken und insbesondere die Bedeutung des Ländlichen Raumes als Quelle der Lebensqualität zu betonen. Durch regionale Lebensmittel soll die Identifikation mit der Heimat gefördert werden.

In Hollabrunn befindet sich neben , Mistelbach und Krems ein „Landesweingut“. Seine Aufgabe als Betrieb des Landes Niederösterreich liegt darin Produkte nach modernstem Standard zu erzeugen, neue Technologien vorzuzeigen und schließlich Weine der Spitzenklasse in entsprechender Aufmachung vielschichtig zu vermarkten. Die Durchführung und Auswertung von Versuchen in Weingarten und Keller, die praktische Ausbildung des Winzernachwuchs und die Beratung der NÖ Weinbaubetriebe zählen zu den Kernaufgaben.

Trotz der zahlreichen Kellergassen und der Lage im Zentrum des Weinviertels gibt es nur 5 Heurige. Zusammengefasst wäre es interessant mit den folgenden Einrichtungen in Hollabrunn in der Genuss und Lebensmittelveredlung einen Schwerpunkt zu setzen. ¾ Fleischerschule ¾ Biorindfleisch ¾ Landwirtschaftliche Fachschule ¾ Weinausbildung ¾ Genussregion Erdäpfel (für Mc.Donalds´s und Kelly´s)

- 37 - 1958 wurde die erste Kommasierung im nördlichen Gemeindegebiet eingeleitet und 1971 abgeschlossen und 1975 verbüchert. Für den südlichen Teil wurde 1977 ein Verfahren eingeleitet das allerdings erst 1992 verbüchert werden konnte.

1.6.4 Tourismus

Hollabrunn ist Mitglied bei der „Weinstraße“ und der Kleinregion „Land um Hollabrunn“.

Die Touristischen Agenden der Stadt Hollabrunn wurden in das „Land um Hollabrunn“ das folgende 8 Gemeinden umfasst ausgelagert: Göllersdorf, Grabern, Guntersdorf, Hollabrunn, Nappersdorf- Kammersdorf, Wullersdorf.

Basis der Arbeit des „Land um Hollabrunn“ ist ein Kleinregionales Entwicklungskonzept das zum Start der Kleinregion 1999 vom Raumplanungsbüro Emrich-Leinner-Paula mit VertreterInnen der 8 Gemeinden ausgearbeitet wurde.

Nach einem aktiven Management am Anfang scheint es nun um das „Land um Hollabrunn“ mangels finanzieller und personeller Ressourcen ruhig geworden zu sein. Ein bis heute bestehendes Produkt ist der Webauftritt der Region im Internet mit Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben, einem Verzeichnis über die Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten, Ab Hof Verkäufern, einem Heurigenkalender und einer Veranstaltungsübersicht. Gelegentlich werden auch Veranstaltungen wie eine Regionsweinkost durchgeführt. Ein gemeinsames Leitprodukt wurde eine zeitlang der Holler.

In einer im Auftrag der ECO Plus erstellten Potentialanalyse 2004 wird eine Evaluierung der Maßnahmen empfohlen.

Bei einer Durchsicht der Maßnahmen erscheinen folgende Maßnahmen des Kleinregionalen Entwicklungskonzeptes jedenfalls noch sinnvoll:

Touristisches Leitbild

Weinviertler „Strohschwein“

Reitwegekarte der Region

Kooperation Landwirtschaft/Gewerbe (Bauer-Fleischhauer, Bauer-Wirt, Bauer-Bäcker, regionale Herkunftsmarke )

Regionsführer Kulturführer

- 38 - Hollabrunner Warenkorb

Produkt Kellerkörberl

Forcierung des Themas „Erdapfel“ (Eräpfelfest, bodenständige Angebote in der Gastronomie)

Entwicklung von Tourismus- Paketen Pferdekutschenfahrt durch Weinberge und Weinseminare)

Kreisgraben-Brot

Kreisgrabenanlagen (gibt außer in Puch noch weitere – erlebbar und begehbar machen)

Verkauf der Kleinalternativen aus Wullersdorf bei überregionalen Verkaufsstellen

Pferdefahrten /Reiten

Entwicklungs regionstypischer Zimmer /Ausstattung

„Hollabrunner Jausenbrettl“

Die Mitgliedschaft bei der „Weinstraße“ (132km Weinrouten im Weinviertel), einer Weinvermarktungsinitiative bringt Mitgliedbetrieben unter anderem die gemeinsame Bewerbung bei Veranstaltungen wie z.B. der Weintour Weinviertel, den Auftritt in Sammelprospekten sowie auf der Homepage.

Der Fremdenverkehr spielt in Hollabrunn trotz der Bahnanbindung eine eher untergeordnete Rolle.

In der Stadt Hollabrunn gab es 2008 5 Fremdenunterkünfte. Die Betriebe weisen insgesamt 201 Betten das sind 17,9 Betten pro 1000 EinwohnerInnen auf. 75% der angebotenen Betten sind der Ein- bis Zwei Stern Kategorie zuzuordnen. Der größte Anbieter ist das sich im Besitz der Gemeinde befindliche Sporthotel mit 172 Betten. Vier Stern Hotel gibt es keines.

2008 wurden insgesamt 18. 477 Übernachtungen registriert, das sind 1,64 Übernachtungen pro 1000 EinwohnerInnen. Die meisten Übernachtungen erfolgen in Verbindung mit wirtschaftlichen (Handelsreisende, Wochenpendler) oder schulischen Aktivitäten (Schüler im Internat, Seminartourismus).

Der Fremdenverkehr in Zusammenhang mit Wein und Radfahren hat sich in anderen Orten in der Region etabliert. (Quelle Fact sheet and profile of Hollabrunn)

- 39 - Der Auslastungsgrad der Beherbergungsbetriebe ist mit 21% sehr niedrig einzustufen. Der durchschnittliche Aufenthalt beträgt 2 Tage. Dreiviertel der Auslastung im Bezirk wurde in den Sommermonaten erzielt. Die wenigsten Touristen sind von Dezember bis Februar anzutreffen. Insgesamt sind in der Region die Nächtigungszahlen eher rückläufig.

Nächtigungen in allen Fremdenunterkünften im Bezirk 1975 19.960 1985 51.652 1990 41.850 1995 53.072 2000 56.514 2005 85.441 2007 81.715 2008 80.950

Quelle: WK NÖ, http://www.wko.at/wknoe/stat

Verpflegungsangebot Die gastronomische Ausstattung der Stadt bilden rund 11 Restaurants bzw. Gasthäuser und 10 Cafehäuser. Das Angebot wird durch 3 Abendlokale und Bars erweitert. Die Betriebe werden in einem von der Stadtgemeinde herausgegebenen Folder „Sei Gast in Hollabrunn “ zusammengefasst.

Derzeit gibt es beim Studentenheim/Sporthotel die Möglichkeit sich ein Fahrrad auszuleihen. Im Zuge des Umbaues des Bahnhofsvorplatzes wird sich Hollabrunn aber auch an der neuen Aktion des Landes „nextbike“ beteiligen. Damit soll es möglich sein sich gegen Bezahlung eines geringen Betrages ein Fahrrad auszuborgen und an einer anderen Stelle wieder zurückzugeben. Damit ist ein weiterer Schritt zu einem autofreien Tourismus – ein Aspekt der heute wann immer möglich mitgedacht werden sollte – möglich.

Hollabrunn und seine Umgebung weisen eine Reihe von Anziehungspunkten auf die touristisches Potential bergen. Die umgebenden Gemeinden bieten Natur- und Kulturschätze sowie landwirtschaftliche Produkte, speziell Wein an. Dem Besucher wird ein vielfältiges Programm an Freizeit und Sportmöglichkeiten (Radfahren, Reiten, Wandern) geboten. Einen Teil der Freizeitmöglichkeiten kann man allerdings nur als Vereinsmitglied in Anspruch nehmen.

- 40 - Touristische Attraktionen: Hollabrunn (kurze und lange Variante) Museum alte Hofmühle 3 Kellergassen mit Kellergassenführungen (nicht auf Homepage) Kutschenfahrten (nicht auf Homepage) Katastralgemeinden Kreisgrabenanlagen und Walderlebnis in Puch Kreisgrabenanlage in Immendorf Bock´sche Werkstatt Handwerkshof in Oberfellabrunn Pinkelstein in Raschala TWW Theater westliches Weinviertel in Guntersdorf Galerie Untergrub in Göllersdorf Bauernmuseum in Kalladorf Telefonmuseum in Wullersdorf Reitstall und Einstellplätze in Göllersdorf, Hollabrunn, Aspersdorf, Mittergrabern, Wallfahrtsbasilika Maria Roggendorf Romanische Kirche in Schöngrabern Renaissance Schloss Ludwigstorff Naturdenkmal Galgenberg In sämtliche Gemeinden im Land um Hollabrunn gibt es besuchenswerte Kellergassen mit Heurigen, Tag der offenen Kellertür, … Region TOP Ausflugsziel sind die Amethystwelt in , der Nationalpark Thayatal, der Weinkeller in Retz, und die Nostalgiewelt in Eggenburg,

Hollabrunn gehört auch zur sog. Genussregion für die landwirtschaftlichen Produkte Wein und Erdäpfel. Diesbezügliche touristische Packages die vermarktet werden gibt es allerdings nicht. Der Förster von Raschala verkauft Wildprodukte ab Hof.

In der Potentialanalyse die von der ECO für den Raum Hollabrunn Znaim in Auftrag gegebenen wurde wird festgestellt, dass es für den ausländischen Gast noch an Attraktivität mangelt. Angeführt werden dabei die mangelnde Infrastruktur und Nächtigungskapazitäten, fehlende Angebotskoordination zwischen Tourismusregionen, wenige touristischen Highlights. Empfohlen werden Themenpackages zu Kultur und Natur wie z.B. ein Kellergassenradweg, landwirt. Erlebnistage (Weinlese, Erdäpfelernte) Kulturwege, Erlebnisfahrten zum Wein, Erdäpfel- Exkursionen,…

- 41 -

Hollabrunn liegt am Rilvaner Radweg und ist durch den Radweg 83 (Göllersbachtal- Radweg) nach Süden an die Donau angebunden. Im Norden schließt der Portugieser Radweg und im Osten der Riesling Radweg an. Kleine regionale Radwege sind der Klein Maria-Dreieichen Radweg und der Pankraz Radweg, die allerdings nicht beschildert sind. Der Rivaner Radweg ist 53 km lang. Sehenswert sind die „steinerne Bibel“ in der Pfarrkirsche von Schöngrabern, die Radetzky Gedenkstätte, dem Kreisgraben und dem Sommerquartier der Lipizzaner in , bzw. Glaubendorf. Für das Jahr 2011 ist geplant am Bahnhof einen Radverleih (Next bike Servicstelle) einzurichten.

Ein Fahrradtransport ist für 4-max. 6 Personen in Hollabrunn-Magersdorf möglich.

Insgesamt stehen den RadlerInnen damit 193km Radwege mit zahlreichen kulturhistorischen Stationen zu Verfügung.

Spezielle Angebote die auf den Radfahrer abgestimmt sind oder Labestationen wie Gasthöfe an den Routen gibt es kaum. Regionale Wanderwege wie der Taubenkogelweg, der Hubertusweg, Antonihüttenweg, Seetalweg, Bildereichenweg, Hochbergweg, führen SpaziergängerInnen und WanderInnen durch den Kirchen- und Ernstbrunner Wald im Westen des Gemeindegebietes. Kleindreieichenweg und Heidebirnbaumweg erschließen den Westen Richtung Groß bzw.

- 42 - Klein Maria Dreieichen. Attraktionen im Wald sind ein Waldlehrpfad, die Waldschenke (Sportlerkantine) und ein Aussichtsturm im Gemeindebesitz, dessen Aufstockung interessant wäre.

Organisation Die Stadt wird bei der Vermarktung der Angebote von der Weinviertel Tourismus GesmH, die ihren Sitz in Poysdorf hat, unterstützt. Die Stadt besitzt keine Tourismusinformationstelle. Von Seiten der Gemeinde ist jedoch geplant dass der Regionenshop im Stadtsaal auch als Anlaufstelle für Touristen dienen soll. Dieser Infopoint soll gleichzeitig als Ausgangspunkt für Radrouten, das sog. „Radhaus“ entwickelt werden. Stadtführungen sind nach telefonischer Vereinbarung ab 10 Personen möglich.

1.6.5 Arbeitsmarkt

Ein- und Auspendler (=Wohnort)

Die Zahl der auspendelnden Erwerbstätigen beträgt 2001 44%, und ist damit gegenüber dem Bezirkswert von 53% deutlich niedriger. Die Zahl der Einpendler ist mit 3100 Personen gegenüber 2259 Personen 1991 gestiegen. Die Arbeitslosenquote für den Bezirk Hollabrunn beträgt 2009 6,5%. Sie liegt damit noch unter dem Landesdurchschnitt von 7,3%.

Quelle: 2009 auf einen Blick, Arbeitsmarktservice Niederösterreich

- 43 - Development of the unemployment rate in %

7 6,5 6,4 6 6,1 6 5,6 5,6 5,1 5,1 5,1 5 4 3 2 1 0 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007

Quelle: Fact sheet and profile of Hollabrunn

Die Arbeitsmarktsituation führt zu einer prozentuell hohen Abwanderung der jungen Leute, eine Zuwanderung ist bei den über 60-jährigen zu verzeichnen. Daraus kann man schließen dass „viele ehemalige Wochenenpendler, oder Zweitwohnsitzer nach dem Ausscheiden aus dem Berufleben wieder in die Heimatgemeinde zurückziehen“ Nach einer Bedürfnis- und Angebotsanalyse wird eine Angebotsentwicklung für die über 60 jährigen ZuwandererInnen mit teilweise starker Kaufkraft empfohlen. (Quelle Potentialanalyse Hollabrunn, Ecoplus 2004) Auf der Homepage der Stadtgemeinde wird ein Überblick der für eine Betriebsansiedelung notwendigen Unterlagen gegeben.

1.6.6 Kaufkraft

- 44 -

Das bezirksweise erhobene Median-Einkommen betrug 2008 1488,- €. Der Bezirk Hollabrunn lag bei den Brutto-Medianeinkommen im Jahr 2008 an der vorletzten Stelle (von 21 Bezirken incl. Wien Umland) in Niederösterreich. Zum Bezirk Amstetten (1. Stelle) beträgt der Unterschied 459,-€ im Monat.

- 45 - Median-Einkommen brutto in Euro

männ. männ. weibl. weibl. Jahr gesamt Arbeiter Angestellter Arbeiterin Angestellte 2008 Bezirk 1488 1672 2217 951 1301 NÖ 1794 1919 2748 1167 1550 Ö 1846 1928 2867 1179 2094

Quelle: Einkommensanalyse 2008 Die Löhne und Gehälter der NÖ ArbeitnehmerInnen

Die folgenden Erhebungen wurden im Rahmen der Kaufstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung in Niederösterreich (KANO 2006) von der Firma CIMA im Auftrag der Wirtschaftskammer NÖ durchgeführt. Die Auswertungen wurden für 25 „Zentralorte“ vorgenommen.

Der Kaufkraftindex auch Wohlstandsindex genannt liegt im Bezirk Hollabrunn zwischen 90 und 120. Der Kaufkraftindex setzt sich aus Haushaltsgröße und Einkommensverhältnissen zusammen und ist von Gemeine zu Gemeinde unterschiedlich.

Generell kann man feststellen dass der Anteil jener Konsumausgaben die auf den Handel entfallen sinkt und weiter sinken wird. Die Haushalte geben immer mehr Geld für andere Konsumzwecke z.B. Wohnen, Gesundheit, Telekommunikation, Freizeit, etc. aus. Rund 45% (37,2 Mio. €) der gesamten Konsumausgaben betreffen den „kurzfristigen Bedarfsbereich“, 22% (19,3 Mio. €) werden für Güter des mittelfristigen Bedarfs“ und 33% (28,6 Mio. €) für „Güter des langfristigen Bedarfs“ ausgegeben.

Das Kaufkraftvolumen setzt sich aus der Bevölkerungszahl, dem Kaufkraftindex und der Anzahl und Größe der Haushalte zusammen. Die höchsten Kaufkraftvolumina (244 Mio. €) im Verhältnis zur Einwohnerzahl verfügen die größeren Städte wie St. Pölten und Wr. Neustadt. Hollabrunn hat ein Kaufkraftvolumen von 54,3 Mio. €). Im Bezirk Hollabrunn ist ein Anstieg des Kaufkraftvolumens im Zeitraum von 1997-2006 um +33% zu verzeichnen. Vor allem die positive Bevölkerungsentwicklung sowie eine Erhöhung des Kaufkraftindixes sind für diese Entwicklung verantwortlich. Dieser Wert liegt über dem für NÖ ausgewiesenen Wert von +5,5%. Das Kaufkraftvolumen für NÖ beträgt insgesamt 7,1Mrd. €.

Die Kaufkraft-Eigenbindung beträgt in NÖ 82%. Das bedeutet eine Steigerung um 7% gegenüber dem Vergleichszeitraum 1997.

- 46 - In der Stadt Hollabrunn selbst liegt die Eigenbindung bei 75,4%. Dieser Wert ist annähernd gleich geblieben (-0,4%). Die Kaufkraft –Eigenbindung beträgt bei Waren des „kurzfristigen Bedarfs“ 86%, bei „Gütern des langfristigen Bedarfs nur 61%. Die Werte der Bedarfsgruppen liegen im Mittelfeld der verglichenen „Zentralorte“. Damit befindet sich Hollabrunn in Gesellschaft von Städten wie Horn, Mistelbach, Tulln und Gmünd. Der größte Kaufkraft Abfluss ist NÖ-weit nach Wien zu verzeichnen und dies besonders bei Gütern des langfristigen Bedarfs. Insgesamt ergibt sich aber ein positiver Kaufkraft Saldo für NÖ. Von Hollabrunn fließen 8,8% der Kaufkraft vor allem des längerfristigen Bedarfes nach Stockerau, 5,8 % nach Wien.

Das Marktgebiet ist je nach Bedarfsgruppe (kurzfristig bis längerfristig) sehr unterschiedlich. Kurzfristige Güter haben eine Bindungsquote von über 50% und ein Einzugsgebiet von 6.000 bis 11.000 EinwohnerInnen. Das Fernmarktgebiet bindet zwischen 15.000 EinwohnerInnen allerdings nur mit einer Bindungsquote von 10- 49%.

Auf alle Warengruppen bezogen, werden 39,2% der Einzelhandelsumsätze in Streu – bzw. Peripherie- Lagen, 36,3% in der Innenstadt realisiert. Das ist ein sehr ausgewogenes Verhältnis - in anderen untersuchten Zentralorten werden zwei Drittel der Kaufkraft an der Peripherie, und nur ein Drittel in der Innenstadt gebunden! Differenziert nach Bedarfsgruppen wird der meiste Umsatz im „kurzfristigen (58,6%) und langfristigen Bedarfsbereich“ (25,8%) an der Peripherie erzielt, während im „mittelfristigen Bedarfsbereich“ die Innenstadt (56,5%) einen höheren Umsatzwert erreicht.

In der Stadt Hollabrunn wird, betrachtet man alle Warengruppen, beinahe doppelt soviel Umsatz erzielt wie ortsansässige Kaufkraft vorhanden ist. Die Einzelhandelszentralität liegt bei 183%, zahlreiche Warengruppen erreichen Werte über 200.

Im Bezirk Hollabrunn stehen pro EW 1,5m2 Verkaufsfläche (VKFL) zu Verfügung. Damit liegt Hollabrunn im guten Mittelfeld der NÖ Bezirke, Extreme stellen die Bezirke Mödling mit 3,9m2 VKFL pro Einwohner und Lilienfeld mit 1,0m2 VKFL pro Einwohner dar. Im Bezirk Hollabrunn nehmen dabei 0,5m2 VKFL Güter des kurzfristigen Bedarfs, 0,3m2 Güter des mittelfristigen Bedarfs und 0,7m2 VKFL Güter des langfristigen Bedarfs ein.

In der Stadt Hollabrunn stehen pro EW 3,3 m2 VKFL zu Verfügung. Dies stellt im Städtevergleich einen durchschnittlichen Wert dar. Einen Wert über 5m2 VKFL weisen noch

- 47 - Horn mit 10,8m2, Mistelbach mit 6,6m2, Wr. Neustadt mit 6,4m2, Krems mit 5,4m2 und Amstetten mit 5,1m2 auf. 78% also mehr als drei Viertel der Flächen liegen dabei außerhalb der Innenstädte In der Stadt Hollabrunn liegen dagegen von den insgesamt 36.000m2 VKFL, 16.915m2 in der Innenstadt, das sind beinahe 50%. Der Anteil der Verkaufsflächen, für Güter des „kurzfristigen, mittelfristigen- und „langfristigen Bedarfs“ ist ungefähr gleich.

Die Betriebsgrößenstruktur ist mit einem Anteil von 50% an "Kleinbetrieben“ mit unter 60m2 Gesamtverkaufsfläche im NÖ überdurchschnittlich gut. In anderen Zentralorten wie z.B. Baden und Mödling liegt der Anteil bedingt durch die historischen Strukturen bei über 70%.

Abb: Betriebstypenstruktur nach Anzahl der Betriebe im Städtevergleich aus Kaufstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung in Niederösterreich, CIMA 2006

78% der Geschäfte in NÖ und auch in Hollabrunn gehören dem Betriebstyp „Fachgeschäft“ an.

Der Filialisierungsgrad ist die Kennzahl welche auf die Individualität des Branchenmixes schließen lässt, ein Parameter für den Trend der zunehmend uniformer werdenden Handelslandschaft. Dieser liegt in der Stadt Hollabrunn bei 52% und einem Anteil von 76%

- 48 - der Verkaufsfläche was über dem Durchschnitt von 37% der NÖ Städte liegt. In der Innenstadt liegt der Filialisierungsgrad allgemein niedriger. Für Hollabrunn beträgt er 44%. was über dem NÖ weiten Mittelwert von 27% liegt.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Einkaufsbesuch kann als Indikator für die Attraktivität und Funktionalität des Einkaufsangebots herangezogen werden. Je länger die durchschnittliche Aufenthaltsqualität umso eher kann Kaufkraft gebunden werden. Der Großteil der „Zentralorte“ in NÖ erreicht bei der Innenstadtaufenthaltsdauer Werte zwischen 45-60 Minuten (Hollabrunn 58 Minuten) bei den „Einheimischen“ und 60-70 Minuten (Hollabrunn 63 Minuten) bei den „Auswärtigen“. Die Aufenthaltsdauer in peripher gelegenen Einkaufszonen beträgt etwa 60 Minuten.

Konsumentenbefragungen zu qualitativen Einkaufsfaktoren (BewohnerInnen aus den Zentralorten als auch KonsumentInnen aus dem Einzugsgebiet) ergaben für die Innenstadt von Hollabrunn folgende Ergebnisse (nach Schulnoten):

Einkaufsatmosphäre 2,3 Fachberatung 2,0 Freundlichkeit des Verkaufspersonals 1,7 Öffnungszeiten 1,9 Preis-/Leistungsverhältnis 2,4 Warenvielfalt/Branchenmix 2,1 Parkplatzangebot 2,7 Erreichbarkeit Innenstadt 1,9 Der Schwellenwert für einen gegebenen Handlungsbedarf liegt bei 2,5

Durch das Cima Beratungsteam wurden weiters ein kurzer Innenstadt Check vorgenommen: Möblierung 2 Beleuchtung 2 Abfallkörbe 2 Bodenbelag 2 Fassaden 2 Sauberkeit 2 Parkplatz Wegweisung 2 Besucher Wegweisung 4

Das Fazit bei der Beurteilung der Innenstadt durch das Beraterteam ist durchaus positiv. Es

- 49 - wird Hollabrunn ein lebendiger, schöner, gepflegter Innenstadteinkaufs- und Aufenthaltsraum attestiert. Renovierungsbedürftig sind einzelne Gebäude und verbesserungswürdig das Besucherwegweisungssystem.

Als Gründe für einen Besuch im großflächigen, meist peripher gelegenen EKZ gaben 78% der befragten KonsumentInnen niederösterreichweit „die Anzahl der Geschäfte“ als Grund und nur 30% das „große Parkplatzangebot“ an. 21% der KonsumentInnen schätzen das Aktivitäts- bzw. Veranstaltungsprogramm.

1.7. Infrastruktur

1.7.1 Öffentliche Stellen und Einrichtungen

Sämtliche Abteilungen der Stadtgemeinde sind im Rathaus untergebracht. Es handelt sich dabei um das Bauamt, Rechnungsabteilung, Direktion, Melde- und Fundamt, Standesamt sowie die Stadtwerke. Als Bezirkshauptstadt verfügt die Stadt über eine Bezirkshauptmannschaft mit sämtlichen dazugehörigen Abteilungen. Weitere öffentliche Stellen: Arbeitsmarktservice, Bezirksgericht, Bezirksschulrat, Finanzamt, Gesundheitsamt, Eich- und Vermessungsamt, Straßenbauabteilung, Landesweingut, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Bezirksbauernkammer, Gebietskrankenkasse,

1.7.2 Technische Infrastruktur

Verkehrsanschlüsse

Hollabrunn wird durch die B303 an das überregionale Straßennetz angebunden. Von Hollabrunn in den Norden führt die B2 Znaimer Straße über den Grenzübergang Klein nach Znaim in Tschechien. Die B40 Mistelbacher Bundesstraße ist die regionale Ost/Westverbindung nach Mistelbach und zur LH43 nach Krems. Nach Tulln und in die Landeshauptstadt St. Pölten gelangt man über die B19. Zur Erschließung der Gemeinden rund um die Bezirkshauptstadt Hollabrunn bestehen Landeshaupt – und Landesstraßen.

Von 1995 bis 2005 hat auf allen Abschnitten der Bundesstraßen der durchschnittliche Tagesverkehr (JDTV) deutlich zugenommen. Betrug die Verkehrsbelastung der B303 bei Hollabrunn 1995 noch 7230 JTDV, hat sich der Verkehr bis 2005 auf 10.951 JTDV oder 51% erhöht. Der Güterverkehrsanteil hat sich von 17,5% auf 12% reduziert. Quelle: www.bmvit.gv.at/verkehr/strasse/statistik/downloads/ECEzaehlung2005.pdf Bundesministerium für Innovation, Verkehr und Technologie, Auswertung der Straßenverkehrszählung

- 50 - 2005 auf Autobahnen Schnellstraßen und Landstraßen B

Jahr DTV KFZ DTV LKW DTV LKW Mo.-So. Mo.-Fr. 1990 3.257 1995 7.225 2000 7.016 2006 11.157 1.483 1.901 2007 11.648 1.640 2100 2008 11.569 1.644 2107 2009 11.473 1.473 2.897

Quelle: Straßenbauabteilung Hollabrunn, automatische Zählstelle Umfahrung Hollabrunn

In den letzten Jahren ist ein Rückgang des Verkehrs festzustellen. Dieser Rückgang ist einerseits auf den Rückfluss des Verkehrs auf die A7 (ab 2007 stärkere Verkehrsbelastung auf B303 da Ausweichroute wegen Bauarbeiten auf B7)- andererseits auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen.

Berechnungen zum Verkehrsaufkommen prognostizieren aber wieder eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens. Ein vierspuriger Ausbau der B303 soll erfolgen.

Der Anstieg des Verkehrs spiegelt sich auch in den Zahlen der KFZ pro Haushalt in Hollabrunn wieder: waren es 1991 noch 0,41 KFZ pro Haushalt, beträgt die Anzahl 2007 bereits 0,58 KFZ pro Haushalt. Im örtlichen Entwicklungskonzept wird für die Erschließung von Hollabrunn das Prinzip der Außenerschließung empfohlen d.h. die Erschließung durch ein höherrangiges Netz Außen in die Stadt hinein (z.B. die Errichtung einer Nord-Ost Spange vom Anschlussknoten Znaimer Straße zur Mistelbacherstraße,…). Ebenfalls empfohlen werden qualitative Verbesserungen im Rad- und Fußgängerverkehr. Bereits vor dem Einstieg von Hollabrunn in die Aktion Stadterneuerung gab es einen AK Radverkehr. Diskutiert wurden Radwegeführungen, Kreuzungsentschärfungen, Shared space und Standorte für Radständer.

Öffentlicher und halböffentlicher Verkehr

- 51 -

Abb.: historische Aufnahme, Bahnhof aus „Blickpunkt Ausgabe 4/1981“

Die Stadt Hollabrunn liegt an der Nordwestbahn Wien-Znaim. Der Anschluss von Hollabrunn an das öffentliche Verkehrsnetz erfolgt durch die S3 von Wien Floridsdorf nach Hollabrunn, bzw. durch die Regionalexpresszüge (REX) von Payerbach an der Rax über Wien Nord, Wien Floridsdorf nach Hollabrunn und weiter nach Retz und Znaim. In höchstens 1-stündigen Intervallen ist es möglich von Hollabrunn nach Wien und umgekehrt zu kommen. Unzureichend, insbesondere mit dem öffentlichen Verkehr angebunden sind die Querverbindungen in Ost-West-Richtung wie z.B. nach Mistelbach sowie die flächendeckende Versorgung. Eine Unterversorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln westlich der Bahn wird auch im örtlichen Entwicklungskonzept festgestellt. Die Region ist durch ein sternförmig angelegtes Busnetz angebunden. Die überwiegenden NutzerInnnen dieser Bahnbusse sind SchülerInnen. Eine eigene innerstädtische Busverbindung gibt es nicht, von den Regionsbussen werden allerdings auch Ziele in Hollabrunn wie der Hauptplatz, das Krankenhaus und der Friedhof angefahren. In Hollabrunn gibt es derzeit 525 Park& Ride Parkplätze. Hollabrunn gehört zu dem Verkehrsverbund Niederösterreich/Burgenland. Der „Wiesel-Bus“- Schnellverbindung verbindet Hollabrunn mit der Landeshauptstadt St. Pölten.

Anruf- Sammeltaxi

- 52 -

Quelle: Verkehrsverbund Ost-Region Gesellschaft mbH.

Das Anruf-Sammel-Taxi (AST) Hollabrunn – ist ein kleinräumiges Transportmittel. Das AST holt die Fahrgäste von der Sammelhaltestelle ab, und liefert seine Gäste direkt bei der gewünschten Adresse ab. Werden mehrere Personen befördert reduziert sich der Fahrtpreis für den einzelnen Fahrgast. Derzeit wird das Ast von ca. 400 Personen pro Monat genutzt. Der Betrieb ist nicht kostendeckend- die Gemeinde kommt für die restliche Finanzierung auf.

Im Rahmen der Arbeitsgruppensitzungen wurden folgende Mängel festgehalten • der Situierung der Stationen, • der Beschilderung, der Abfahrtszeiten (Sa. nicht, Mittagspause), • Fahrgeschwindigkeit, • Öffentlichkeitsarbeit, • Betreibersystem • Einzugsbereich (Region wird nicht angefahren,)

- 53 - Parken In Hollabrunn gibt es 1424 Parkplätze (883 Dauerabstellplätze, 493 Kurzparkzonenplätze, 17 Behindertenparkplätze, 27 Stellplätze als Ladezone, 4 Dienstabstellplätze) 2300 als „Parkplatz“ gewidmete Flächen.

Nachtbus

Seit März 2010 wird von der Stadtgemeinde Hollabrunn und der ÖBB-Postbus GmbH ein Nachtbus betrieben. Der fahrplanmäßige Verkehr wird mit Omnibussen mit ca. 50 Sitzplätzen abgewickelt, als Haltestellen dienen die vorhandenen örtlichen Stellen (je 1x pro Ort sowie 4x in Hollabrunn). Der Bus ist von Samstag 20:30 Uhr bis Sonntag 04:50 Uhr unterwegs. Um den günstigen Fahrpreis von 2 Euro pro Fahrt soll es vor allem für Jugendliche möglich sein an den Samstagen abends die Bezirkshauptstadt zu erreichen und sonntags früh wieder sicher nach Hause zu gelangen.

Ver- und Entsorgungsbetriebe

Die Versorgung mit Gas und Strom erfolgt durch die EVN. Die Wasserversorgung der Stadt Hollabrunn erfolgt über eine eigene Wasserversorgungsanlage. Brunnen befinden sich in Magersdorf, in der Hofmühle, in Mariathal und in der Steinfeldgasse. Das Wasser im Gemeindegebiet weist 25-27 Härtegrade auf. Die Fördermenge beträgt 1 Mio.m3 /Jahr. 5 KG´s werden mit EVN Wasser versorgt. Das Fernmeldenetz im Gemeindegebiet ist digitalisiert. Die Abfallbeseitigung im Bezirk Hollabrunn wird durch den Abfallverband betrieben, es werden sowohl Altstoffe als auch Problemstoffe übernommen. Die Stadtgemeinde kompostiert biologische Abfälle.

Umweltaktivitäten der Gemeinde

Hollabrunn ist Mitglied beim Klimabündnis.

Fernwärme Hollabrunn: Seit 1998 wird aus Waldhackgut aus der Region Wärme erzeugt. Öffentliche Anlagen wie Rathaus, Sporthalle, Studentenheim, Schulen etc. sind angeschlossen.

- 54 - Für Hollabrunn bedeutet das, dass durch den Einsatz von Hackschnitzel 8.360 MWh/Jahr produziert werden. Ingesamt wird Strom in einer Größenordnung des Bedarfes von ca. 600 Haushalten erzeugt. Fernwärme ist CO2-neutral, d.h. es wird nur soviel CO2 abgegeben, wie während des Wachstums eines Baumes wieder gebunden wird.

1999 wurde zur Errichtung von Windkraftanlagen bei Dietersdorf der Verein „Hollawind GesmbH.“ gegründet. Derzeit arbeitet im Gemeindegebiet von Hollabrunn 2 Windräder und erzeugen 1.800 kW bzw. 2.000 kW Strom.

Der Lebensmittelproduzent Firma Frisch und Frost betreibt eine Biogasanlage.

Es wird die Errichtung von Solar- und Photovoltaikanlagen durch die Stadtgemeinde gefördert. Laut Erhebung der Energieagentur der Regionen sind derzeit 18 Photovoltaikanlagen und 220 Solaranlagen im Gemeindegebiet in Betrieb. Ebenfalls gefördert wird die Anschaffung von ein- und mehrspurigen elektrobetriebenen Fahrzeugen, wenn der Strom zum Großteil aus erneuerbaren Energieträgern bezogen wird.

Energyfuture Die Stadtgemeinde Hollabrunn nimmt an dem von der Energieagentur der Regionen betreuten EU Projekt Energyfuture teil. Das Projekt geht auf eine Initiative der Wirtschaftskammer NÖ zurück und hat die Steigerung der Energieeffizienz im niederösterreichisch-tschechischen Grenzraum zum Ziel. Die Umsetzung soll mit PartnerInnen aus dem Grenzbereich d.h. Kommunen, UnternehmerInnen und Privathaushalten erfolgen. Dabei werden vorhandene und bisher nicht ausgeschöpfte Potentiale für die verstärkte Nutzung von Ökoenergie und Energieeffizienz-Technologien erfasst und im Rahmen von Pilotprojekten umgesetzt.

Für Hollabrunn wurde der Schwerpunkt Photovoltaik definiert. Es gibt Überlegungen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Stadtsaales zu installieren und den Strom für den Betrieb von Solarbussen zu verwenden. Der Betrieb könnte mit 2 möglichen Varianten erfolgen: Die Haltestellen des bestehenden AST-Systems werden genutzt, die Busse fahren jedoch werktags bis 22 Uhr und Samstags bis 18 Uhr. Bus 1 im Zentralbereich, Bus 2 zu Kat.-Gemeinden. Die Haltestellen sind flexibel und nach Bedarf, die Fahrzeiten des Bus im Zentralbereich sind zeitlich flexibel; Bus Kat-Gemeinden im 2 Stunden-Takt

- 55 - Der Solarbus könnte derzeitige Ruftaxis und Zubringerbusse ersetzen. Dadurch würden keine zusätzlichen Kosten für den Solarbus entstehen. Die Betriebskosten sind niedriger als die derzeitigen.

Durch die Mitgliedschaft bei der Leader Region Weinviertel Manhartsberg können von der Gemeinde Hollabrunn EU Fördermittel lukriert werden. Dazu gehört auch die Erstellung eines regionalen Energiekonzeptes. Mit der Entwicklung des Energiekonzeptes und der Auseinandersetzung der Leader-Region mit dieser Thematik sollen im Wesentlichen folgende Ziele erreicht werden: • Information und Bewusstseinsbildung • Reduktion des Energieverbrauches • Nutzung der regional verfügbaren und regenerativen Energieträger • Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energie • Steigerung der Wertschöpfung durch regionale Energieproduktion

1.7.3 Bildungseinrichtungen

Das Schulwesen hat in Hollabrunn eine lange Tradition, sein Wurzeln reichen bis zur Pfarrgründung im 13 Jh. zurück. Siehe auch Kapitel Geschichtlicher Überblick. Gegenwärtig sind beinahe alle mittleren und höheren Schultypen in Hollabrunn vertreten. Vom Jahr 2000 bis 2009 befand sich die Stronach-Fußball-Akademie in Hollabrunn. Insgesamt gibt es derzeit 14 verschiedene Schultypen und seit 2002 einen Universitätslehrgang.

„Das sowohl quantitativ als auch qualitativ überdurchschnittliche Angebot an Schulen ist ein spezielles Merkmal der Stadt“ (Quelle: Potentialanalyse Hollabrunn Eco Plus 2004)

Quelle: Eigenes Foto, HBLA

- 56 -

Kindergärten, Schulen In der Großgemeinde Hollabrunn befinden sich 8 Kindergärten 3 davon in der Stadt selbst. Im schulischen Bereich sichern 2 Volksschulen, 1 Hauptschule, eine Sonderschule und die Polytechnische Schule die Grundausbildung. Neben dem Bundesgymnasium und dem Aufbaugymnasium, der Höheren und Mittleren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, der Handelsakademie und Handelsschule, der Höheren Technische Bundeslehranstalt und der HTL für Lebensmitteltechnologie und- Fleischwirtschaft sorgen spezielle Schulen wie die Landwirtschaftliche Fachschule und eine Krankenpflegeschule und die Landesberufsschule für Friseure, Fleischer und Kleidermacher für die Ausbildung der Jugendlichen. Die Musikschule der 6 Gemeinden angehören besuchen jährlich rund 1000 SchülerInnen. Im universitären Bereich beheimatet die Stadt den fächerübergreifenden FH- Diplomstudiengang "Biotechnische Verfahren", der eng mit dem benachbarten Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA) - eines der modernsten Forschungsinstitute in Europa - zusammenarbeitet.

Das Studentenheim Hollabrunn kann bis zu 500 Schüler beherbergen und verpflegen. Zusätzlich ist in einem Trakt ein Hotelbetrieb, das "Seminarhotel- Gästehaus Hollabrunn" untergebracht.

Quelle: Eigenes Foto, Sporthotel und StudentInnenheim

Derzeit gibt es 4596 SchülerInnen insgesamt, der Großteil davon 3205 SchülerInnen pendeln aus der Region nach Hollabrunn ein.

Auf Grund des großen Schulangebotes finden 48,9% aller SchülerInnen eine entsprechende schulische Einrichtung im Bezirk, in Korneuburg sind es nur 8,3%. Etwa 500 LehrerInnen

- 57 - arbeiten in Hollabrunn. Ca. 40% davon wohnen Hollabrunn.

• Pflichtschulen 4 Volksschulen 1 Hauptschule SPZ Polytechnische Schule

• Allgemeine Höhere Schulen Aufbaugym. der Erzdiözese Wien Realgym Bundesgym.

• Berufsbildende mittlere und höhere Schulen Höhere Bundeslehranstalt f. wirt. Berufe, + Fachschule Höhere Technische Lehranstalt + Fachschulen Höhere Lehranstalt für Lebensmitteltechnologie Handelsakademie/ Handelsschule

• Sonstige Schulen Landw. Fachschule Gewerbliche Berufsschulen f. Fleischer, Friseure, Kleidermacher Krankenpflegeschule Sprachschule Musikschule Sonderschule des NÖ Landesjugendheims mit Berufsvorbereitungslehrgang

• Unizentrum Hollabrunn Fachhochschul- Studiengänge Diplom-, Bakkalaureats- und Magisterstudiengänge Verein f. Wissenschaft und Bildung in Hollabrunn in Zusammenarbeit mit Hamburger Fern-Fachschule Diplomstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen (mit Fernstudienelementen) Diplomstudiengang Betriebswirtschaft (Fernstudium) Universitätslehrgänge Verein f. Wissenschaft und Bildung in Hollabrunn in Zusammenarbeit mit Univ. f. Bodenkultur Universitätslehrgang f. Agrarmarketing Universitätslehrgang Master of Agricultural Marketing

- 58 - Universitätslehrgang Master of Environmental Management Universitätslehrgang Umweltmanagement • Pädag. Hochschule

Schreibakademie Hollabrunn Die Schreibakademie soll im Rahmen der Kreativakademie Niederösterreich Lust am Schreiben wecken und richtet sich an Kinder und Jugendliche bis 19Jahren..

Erwachsenenbildung Weiterbildende Angebote für Erwachsene findet man bei der Volkshochschule Urania Hollabrunn.

Hollabrunn nimmt an dem Projekt Lernende Regionen eine Maßnahme für ländliche Entwicklung mit Unterstützung von Bund, Ländern und der Europäischen Union teil. Die Koordiniation erfolgt über das Leadermanagement Kleinregion Weinviertel Manhartsberg.

Sprachschule Hollabrunn

Jugendliche und Erwachsene haben die Möglichkeit Deutsch zu lernen und gleichzeitig das gute Bildungs- und Freizeitangebot von Hollabrunn zu nutzen. Daneben ist die Schule durch den Österreichischen Integrationsfonds zur Abhaltung von Deutsch - Integrationskursen mit abschließendem Zertifikat berechtigt.

Mediathek im Rathaus

Die neue Mediathek stellt eine Ergänzung der bestehenden Bibliothek dar. Damit ist Hollabrunn mit anderen Bibliotheken vernetzt, eine weltweite Suche nach Büchern im Internet ist jederzeit möglich.

Bildungsberatung NÖ in der VHS Hollabrunn Ein erstes Projekt im Rahmen des Programmes ist ein mobiles Beratungsservice. Diese Initiative des Forum-Erwachsenenbildung-NÖ bietet kostenlos umfassende Information und Beratung für persönliche Weiterentwicklung.

- 59 -

- 60 -

Quelle: www.noe-bildung.at

- 61 - 1.7.4 Kulturelle Infrastruktur

radioYpsilon Im Oktober 2000 wurde das erste freie multi-kulturelle Jugendradio eingerichtet. Die Studios im Gymnasium und im Schlachthof werden von Jugendlichen aus Österreich, Tschechien und der Slowakei genutzt. Themen der Jugend, aber auch lokale und regionale News werden gesendet. Derzeit nehmen 18 SchülerInnen und Schüler am Gymnasium am Freifach Radiojournalismus teil. Im nächsten Jahr werden es 30 sein. www.gymradio.at www.radioypsilon.at

Der Alte Schlachthof Hollabrunn Sieben Vereine betreiben unter dem Motto „Jugend ist keine Frage des Alters“ eine ARGE und organisieren Konzerte, Ausstellungen und Workshops. Mit dem Aufnahmestudio für junge Bands und dem Krippenbaukurs wird ein Bogen über mehrere Altersgruppen gespannt.

Galerie GrenzART Die Galerie wird seit 2005 vom gleichnamigen Verein geführt Seither wurden 28 Ausstellungen mit KünstlerInnen aus Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Niederlande, Bulgarien, Lettland, Bosnien, Kroatien, Serbien, Slowenien organisiert. Dabei wurden Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Plastik, Installation und Design gezeigt.

Hofmühle Die Hofmühle wurde fachgerecht renoviert und liefert einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in der Region. Sie beherbergt den Verein „Kulturmü“ und den „Museumsverein alte Hofmühle“. Die "Kulturmü'" ist im Stalltrakt angesiedelt und hat sich die Förderung von Kultur zum Ziel gesetzt. In diesem Zusammenhang werden Musik- und Kleinkunstveranstaltungen (Kabarett, Jazz, Kleinbühne, Whiskyverkostung, Programmkino im Hof) sowie Handwerkskurse (z.B. Filzen, Klöppeln, Töpfern) durchgeführt. Der „Museumsverein Alte Hofmühle“ organisiert Ausstellungen und div. kulturelle Veranstaltungen. Der Museumsverein organisiert auch Dauerausstellungen über die Stadt und die Region wie z.B. „100 Jahre Stadt Hollabrunn“, „Stein und Wein“ und „25 Jahre Archäologie“ in den Räumlichkeiten der „Alten Hofmühle“.

- 62 - Im Rahmen des Kultursommers der Kulturmü finden auf einer Freiluftbühne Veranstaltungen statt. Die Bühne befindet sich im Eigentum der Gemeinde und hat die Ausmaße 8x6m. Ein Transport der Bühne ist nur mit sehr großem Arbeitsaufwand möglich.

Quelle: Eigenes Foto, Hofmühle

Galerie Cafe Das Cafe mit anschließendem Atelier „Kunstgruppe des Johanneshauses“ wird von der Caritas geführt und befindet sich nahe dem Hauptplatz.

Zahlreiche Vereine und vielfältige Veranstaltungen in der Stadtgemeinde beleben die Kulturszene wie z.B. der Theaterverein, die Stadtkapelle und die Stadtmusik. Das Kulturprogramm wird in einem monatlich erscheinenden Veranstaltungskalender veröffentlicht. Ausführliche kulturelle Informationen enthalten der von der Stadtgemeinde herausgegebene „Kulturführer Hollabrunn“ sowie das Buch „Heimatstadt Hollabrunn“. Besonders hervorzuheben ist sicherlich der seit 1861 bestehende und damit älteste kulturvermittelnde Verein der Stadtgemeinde die Chorvereinigung „Einklang 1861“. Die Sommermonate kulturell zu beleben setzte sich „splash – summer culture party“ zum Ziel. Bei dem über drei Wochenenden dauernden Kulturfestival wurde ein vielfältiges Programm von Theateraufführung über eine grenzüberschreitende Fotoausstellung bis zur Pool-Party geboten.

Kulturelle Veranstaltungen: • In Schulen • Literaturkarussell (13x) • Filmnacht von Stadtmusikkapelle Filmmusik im Freien im Seminar • Bigband

- 63 - • Jazztanz • Neujahrskonzert

1.7.5 Gesundheitseinrichtungen

Die medizinische Versorgung wird gewährleistet durch ¾ das Landesklinikum Weinviertel Hollabrunn 470 MitarbeiterInnen, kümmern sich um das Wohl von jährlich rund 10.000 stationären PatientInnen) 2004 Einrichtung einer Sozialpsychatrischen Tagesklinik am KH Hollabrunn ¾ das selbständige Ambulatorium für Physikalische Medizin, ¾ 7 praktische ÄrztInnen, ¾ 28 FachärztInnen, ¾ 4 ZahnärztInnen ¾ 1 Pflege – und Pensionistenheim, Betreutes Wohnen im Bau ¾ und 2 Apotheken.

Quelle: Eigenes Foto, Landesklinikum Weinviertel Hollabrunn

1.7.6 Soziale Infrastruktur

Die Homepage der Stadtgemeinde bietet unter der Rubrik „Bürgerservice“ einen Sozialratgeber mit Auskunft über zu den folgenden Themenbereichen: • Arbeit/Arbeitslosigkeit • Familie • Finanzielle Hilfe • Frauen • Gesundheit/Krankheit - 64 - • Kinder/Jugendliche • Pflegebedürftigkeit • Psychische Erkrankungen • Recht/Justiz • SeniorInnen • Sucht/Abhängigkeit

Einrichtungen für Kinder und Jugendliche

Im Rahmen des Ferienspiels organisiert die Stadtgemeinde in den beiden Sommermonaten verschiedene Freizeitaktivitäten für Kinder.

NÖ Volkshilfe: Tagesbetreuungseinrichtung mit pädagogisch qualifizierter Betreuung zur Förderung von Kindern berufstätiger Eltern und AlleinerzieherInnen im Alter von 1-6 Jahren.

Tagesmütter tragen zur Entlastung berufstätiger Eltern durch ihre flexiblen Betreuungszeiten bei.

Hilfswerk: Rund ums Lernen: Lernbegleitung, Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, School warm up; Kinderbetreuung: Mobile Mami, Babysitter, Oma/Opa Dienst, Bildungsangebote, Kreativangebote für Kinder, Spielgruppen, Eltern-Kind Treff

NÖ Landesjugendheim Hollabrunn ist eine sozialpädagogische Einrichtung mit internen Ausbildungs- und Arbeitstrainingsangeboten für Kinder und Jugendliche und bietet folgendes Services.

5 sozialpädagogische Wohngruppen 2 Außenwohngruppen 5 Trainingswohnungen im Zentrum von Hollabrunn 1 Mutter-Kind-Haus 4 Lehrwerkstätten - Ausbildungen für die Lehrberufe KöchIn, GärtnerIn (Obst- und Gartenbau), FrisörIn und PerückenmacherIn, BlumenbinderIn/FloristIn; In Planung ist die Ausbildung für den Lehrberuf MalerIn/AnstreicherIn. 6 Arbeitstrainingsbereiche (Menüküche/Betriebsküche, Wäschepflege, Raumpflege, Textiles Werken, Gärtnerei, Haustechnik) Teilstationäre Betreuung für PflichtschülerInnen DIE BRÜCKE - Zentrum für Kriseninterventionen und Assessment in der stationären Jugendhilfe

- 65 -

Schulservice- und AusländerInnenberatung Lernquadrat Schulpsychologische Beratungsstelle

Einrichtungen für Erwachsene

Mütterstudio Der Verein „Frauen für Frauen“ berät und informiert Frauen und Mädchen bei psychischen, rechtlichen, sozialen und medizinischen Anliegen.

Der Verein Luna wurde 2000 gegründet, um arbeitslosen Frauen aus den Regionen Hollabrunn und Korneuburg den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Als gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt werden 12 Frauen Dienstverhältnisse, die auf maximal ein Jahr befristet sind angeboten.

Partner-, Ehe- Familien-, und Lebensberatungsstelle NÖ Nord vom Katholischen Familienwerk

PSZ Psychosoziales Zentrum Hollabrunn Kostenlose und vertrauliche Beratung für Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen und deren Angehörige

Verein für Beratung, Training und Entwicklung

Institut zur beruflichen Integration (ibi) ist Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Problemen, psychatrischen und neurologischen Erkrankungen.

Johannes Haus der Caritas Betreutes Wohnen und Cafe

Schuldnerberatung NÖ Die Schuldnerberatung Niederösterreich gemeinnützige GmbH ist seit 1991 auf dem Gebiet der Beratung und Betreuung von überschuldeten und aktuell nicht selbständig erwerbstätigen Personen, die in Niederösterreich ihren Wohnsitz haben, tätig.

Es werden div. Selbsthilfegruppen angeboten.

- 66 -

Einrichtungen für Senioren und pflegebedürftige Menschen

In den Pfarren werden Vorträge, Kurse, Seminare, Bibelrunden, angeboten.

NÖ Landes-Pensionisten- und Pflegeheim Im Zentrum von Hollabrunn werden am Langmann Areal behindertengerechte Seniorenwohnungen incl. einer Tiefgarage für betreutes Wohnen für ältere Menschen eingerichtet. Mobile Hilfsdienste NÖ Hilfswerk -Hilfe und Pflege daheim: Altenbetreuung, Essen auf Rädern, Familienhilfe, Hauskrankenpflege, Kurse für Angehörige, Nachbarschaftshilfe, Notruftelefon, Therapeutische Dienste, Verleih von Hilfsmitteln und Pflegebehelfen NÖ Volkshilfe - Service Mensch Center: Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Angehörigenbegleitung, Notruftelefon, Essen zu Hause, Caritas - Betreuen und Pflegen zu Hause: Hauskrankenpflege und Heimhilfe: Unterstützung im alltäglichen Leben, Entlastung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen, Unterstützung bei der Organisation von Pflegebehelfsmitteln, Pflegegeldanträgen, Essen auf Rädern, .... Rettungs- und Sicherheitswesen Die Bezirksstelle des Roten Kreuzes, die Freiwillige Feuerwehr sowie die Polizeiinspektion Hollabrunn stehen für Einsätze zur Verfügung.

1.7.7 Freizeitinfrastruktur

Die Stadtgemeinde Hollabrunn weist durch die Lage am Ernstbrunner Wald ideale Voraussetzungen für vielseitige Freizeitaktivitäten auf. Da sich der Wald allerdings im Besitz einer privaten Stiftung befindet ist Radfahren nur beschränkt gestattet. Siehe auch Kapitel Wald- und Naturraumausstattung und Kapitel Tourismus.

Im Bereich der Josef Weisleinstraße wurden zahlreiche Sport- und Freizeiteinrichtungen zusammengefasst: Kunsteisbahn, Tennisplätze, Sportzentrum, Sporthalle, Stadtsaal, Beachvolleyballplatz, Städtisches Bad, Squash, Kegeln. Stadtsaal, Sporthalle, Sportzentrum, Kunsteisbahn und Stadtbad werden durch die Freizeitbetriebe Hollabrunn, einem ausgelagerten Wirtschaftsbetrieb der Stadtgemeinde Hollabrunn verwaltet.

Stadtsaal

- 67 - Das Hautgebäude des Stadtsaales wurde 1972 errichtet und weist mit Konzertbestuhlung 765 Sitzplätze auf. Aus dieser Zeit stammt auch das sich an der Außenseite befindliche und unter Denkmalschutz stehende Sgraffito des Hollabrunner Künstlers Prof. Heribert Potuznik. Der 2010 eröffnete Zubau im Südbereich stellt eine barrierefreie Verbindung zur Sporthalle dar. Ein eigener kleiner Veranstaltungsraum mit Cateringzone und Regionenshop ist entstanden. Die Räumlichkeiten werden für Bälle, Theateraufführungen, Konzerte, Ausstellungen, Präsentationen, Modeschauen, Kongresse, Tagungen und andere Veranstaltungen genutzt. Für die gastronomische Versorgung stehen eine kleine Cafeteria sowie 2 Speisesäle des angeschlossenen Landesberufsschul Internats mit professioneller Großküche mit je 100 bzw. 80 Sitzplätzen zur Verfügung.

Sporthalle Die Sporthalle ist sowohl für Großveranstaltungen, Messen und Ausstellungen als auch für den Freizeit- und Schulsport geplant und fasst 3000 Personen. Auf 2020 m² reiner Sportfläche können sieben verschiedene Ballsportarten ohne zeitraubende Zu- und Umbauten betrieben werden. Neben dem Trainingbetrieb ist auch die Abhaltung von Wettkämpfen nach internationalen Normen möglich. Die Tribünenanlage bietet insgesamt knapp 650 Zuschauern Platz. Infrastruktur wie Garderobenanlagen, Umkleidekabinen samt Duscheinheiten und ein Buffet für etwa 100 Personen bilden eine gute Basis für Bühnenproduktionen, Popkonzerte, Messen, Ausstellungen und TV-Sendungen.

Sportzentrum Das Sportzentrum besteht aus einem Sportstadium und einem ebenso großen Trainingsbereich. Zwei Rasen- und ein Kunstrasenplatz (Platz der ehemaligen Frank Stronach Fußballakademie) ausgestattet mit Flutlichtanlage sowie Hoch- Stabhoch- Weitsprung- und Kugelstoßanlage sowie eine 400m Tartanbahn mit automatischer Zeitnehmung stehen den Sportlern zu Verfügung. 400 Zuschauer können von einer Tribüne aus den Wettkämpfen folgen und sich in der Pause in einer Kantine versorgen.

Stadtbad Ein Sport- sowie ein Erlebnisbecken mit Wasserrutsche, Wasserpilz und Massagebucht stehen den BesucherInnen zu Verfügung. Das Wasser des Freibades wird durch eine Solaranlage vorgewärmt.

Kunsteisbahn Im Winter bieten eine Eisfläche und eine Eisstockbahn ausgestattet mit Flutlicht und

- 68 - Musikanlage Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung in frischer Luft. Eiskunstlauf Kurse, ein Schlittschuhverleih und Schleifservice, ein Eisstockverleih sowie ein Clubhaus mit Panoramaterrasse erweitern das Angebot.

Der Wasserpark

Zwischen der Hofmühle und der Höheren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe wurde ein Wasserpark eingerichtet. Ein über das Grundstück fließender Bach bildet die Grundlage des Naturspielplatzes. Weitere Elemente sind ein Baumhaus, Labyrinthe, ein Tipi, eine Seilbahn, Bachüberquerungen und ein Kleinkinderspielbereich. Auf dem Gelände findet jährlich ein Fest statt. Der Spielbereich ist immer wieder von Vandalismus betroffen.

Quelle: eigenes Foto, Freizeitpark

Beachvolleyballplatz und Clubhaus

Neben dem Schlachthof, in unmittelbarer Nähe der Schulen, dem Freibad und den Sportanlagen wurde in der ersten Phase der Stadterneuerung ein Beachvolleyballplatz angelegt. Das Clubhaus steht im Sommer den BeachvolleyballerInnen, im Winter den EisläuferInnen zur Verfügung. Auf dem Platz werden auch Turniere veranstaltet.

Erlebnis- und Freizeitpark Strudlteich und Skaterplatz Das Gelände liegt gegenüber dem „Alten Schlachthof“ und besteht aus einer künstlich angelegten Teichfläche, einem Kinderspielplatz, und einigen Skatergeräten. Die Anlage zwischen Tankstelle und Parkplatz gelegen ist in einem sehr schlechten Zustand und

- 69 - vermittelt einen deprimierenden Eindruck. Frostrisse und provisorische Ausbesserungsarbeiten im Asphalt, eine nicht mehr verwendete Anschlagtafel sind Zeichen dass die Errichtung bereits etliche Jahre zurückliegt und keine größeren Investitionen seitdem getätigt wurden. Zwei Imbissstände die einen geschlossen Eindruck vermitteln bilden die Grenze zu dem anschließenden Parkplatz. Dieser wird von Jugendlichen die bereits ein Auto besitzen als Treffpunkt genutzt. Alljährlich findet um den 15. August am Teich an 5 Tagen das Hollabrunner Volksfest statt. Eine Neugestaltung der Anlage mit Einbeziehung der Jugendlichen vor Ort könnte ein erstes Projekt sein um den Jugendlichen einen eigenen Freiraum zu geben. Damit könnte Vertrauen geweckt werden und Identität gestärkt werden.

Kino: Nach der Schließung des Kinos im Jahr 2000 gab es in der Hofmühle ein Freiluftkino. Die Vorführungen wurden zu 50% gefördert, die restlichen Kosten hatte die Gemeinde zu tragen. Derzeit gibt es in der Hofmühle ein Programmkino.

Eine Sportschießanlage und 3 Reitzentren im Nahbereich unterstreichen das hochwertige Angebot.

Generell gibt es viele Sportmöglichkeiten – allerdings wenig Angebote außerhalb von Vereinen. Für eine öffentliche oder touristische Nutzung der Sportangebote gibt es kein Zeitfenster. Dazu gehören auch die zahlreichen Indoorsporthallen: 2 Sporthallen- in Hauptschule (Miete 12,-€) 2 Turnhallen im Gymnasium 1 Sporthalle in HLW Jahnturnhalle 1 Turnsaal in HTL (Badminton ist möglich) 1 Turnsaal in Landwirtschaftlicher Fachschule 1 Turnsaal im Aufbaugymnasium

Im gesamten Stadtgebiet gibt es 9 Kinderspielplätze.

• Aumühlgasse Kinderspielplatz • Str. der Sudentendeutschen Kinderspielplatz • Romanofskygasse Kinderspielplatz • Waldweg/Sparefrohspielplatz Kinderspielplatz • Schwedenstraße Kinderspielplatz • Brunnthalgasse (bei der Bevölkerung eher als Castellipark bekannt) • Mühlenring/Wasserpark Spielplatz

- 70 - • Sobieskigasse Spielplatz • Robert-Löfflerstraße Kinderspielplatz

Der Spielplatz in der Straße der Sudentendeutschen ist derzeit durch angrenzende Bauarbeiten stark verkleinert. Die Geräte in den Parkanlagen werden leider immer wieder beschädigt (z.B. Spielplatz Waldweg/Sparefrohspielplatz). Geräte für Jugendliche sowie eine stärkere Pflege der Parkanlagen könnten helfen den Vandalismus zu verringern.

1.8. Politische Situation

Ergebnisse der letzten Gemeinderatswahl 2010 (bzw. 2005)

Gem.ratsw. 10 Gem.ratsw. 05 Diff. GRW10/GRW05 Stimmen % Mand. Stimmen % Mand. Stimmen % Mand. Wahlberecht. 10.990 37 9.911 37 +1.079 +10,89 +0 Abgegeben 7.781 70,80 6.737 67,97 +1.044 +2,83 Ungültig 133 149 -16 Gültig 7.648 98,29 6.588 97,79 +1.060 +0,50 ÖVP 3.496 53,07 20 -3.496 -53,07 -20 SPÖ 1.745 26,49 10 -1.745 -26,49 -10 FPÖ 934 12,21 4 733 11,13 4 +201 +1,08 +0 L. ÖVP 4.479 58,56 23 +4.479 +58,56 +23 L. SPÖ 1.801 23,55 9 +1.801 +23,55 +9 L. GRÜNE 385 5,03 1 614 9,32 3 -229 -4,29 -2 BZÖ 49 0,64 0 +49 +0,64 +0 19.04.2010, 09:29 Uhr Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 37 Sitzen nach der Gemeinderatswahl am 14.3. 2010 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 23, SPÖ 9, FPÖ 4, Grüne 1.

1.9. Gemeindefinanzen

Der Schuldenstand pro Kopf von 1991 bis 2001 ist um 15% gestiegen und liegt damit bei 2.795,- €. Der Bezirksschnitt beträgt 2.027,- €. Der Anteil der Kommunalsteuer der Gemeinde am Bezirk hat sich von 43% 1991 auf 46% 2001 erhöht und unterstreicht damit einen guten wirtschaftlichen Weg..

Der Gemeinderat beschloss den Rechnungsabschluss für das Haushaltsjahr 2009. Ordentlicher Haushalt 26.836.391,- € Soll Überschuß 222.242,- € Außerordentlicher Haushalt 11.299.268,- €

- 71 - Sollabgang 87.077,-€

Voranschlag 2010 Ordentlicher Haushalt (Ausgaben ist Einnahmen) 23.732.700,- € Außerordentlicher Haushalt 11.327.100,- €

2. Strategie, Leitziele und Maßnahmen

Im Rahmen der Stadterneuerung wurde ein Workshop zur Positionierung von Hollabrunn durchgeführt. 15 MeinungsbildnerInnen arbeiteten einen Vormittag an der Ausarbeitung eines Leitthemas, an dem sich die Entwicklung der Stadt Hollabrunn orientiert und das Identifikation nach innen und nach außen bietet. Zum Schluss wurden die Themen von den Anwesenden nach ihrer Wichtigkeit gereiht.

Themenbereich/Arbeitstitel Punktebewertung alternative Titel 3 Kellergassen in der Stadt 7 Stadt der Keller

Kinder, Bildung, Jugend 11 Stadt der Kinder Erholungsraum Wald in der 4 Stadt Sanfter Tourismus 4

Im Anschluss stellte sich heraus, dass die Ergebnisse sich mit einer Befragung decken die zum Jubiläum der Stadterhebung gemacht wurden. An der Positionierung von Hollabrunn wird in der nächsten Zeit weitergearbeitet.

- 72 -

- 73 -

- 74 - 2.1. Umwelt und Mobilität

Handlungsziele: Alle VerkehrsteilnehmerInnen sind gleichgestellt (Shared Space). Dies beinhaltet eine Reduzierung des Individualverkehrs, eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, den qualitativen Ausbau des Rad- und Fußwegenetzes und die Errichtung von Radabstellanlagen (auch in neuen Siedlungsgebieten). Die CO 2 Bilanz der Wege in Schulen, Firmen und öffentlichen Institutionen hat sich durch Änderung des Mobilitätsverhaltens verbessert. Hollabrunn ist energieautark – dafür werden Projekte im Zusammenhang mit alternativen Energieträgern aus der Region durchgeführt (auch Umsetzung von Maßnahmen des Projektes Energy Future).

Maßnahmen:

Maßnahme Verantwortlichkeit Fristigkeit Priorität Erstellung eines Mobilitätskonzeptes incl. Parkraum • Park & Rideanlagenausbau • Autofreie Zone erweitern • Nord- Ost- Spange • Parkplatzsituation Gschmeidlerstraße • LKW Fahrverbot Hollabrunn

Umsetzung Mobilitätskonzept z.B. innerstädtisches Radwegenetz für Alltagsradverkehr ausbauen Nachtfahrverbot für LKW´s exekutieren • Exekutierung der Lieferzeiten in FUZO • Exekutierung Parkraumbewirtschaftung Gschmeidlerstraße

Hackschnitzelheizwerk Nord oder andere Maßnahme zur Energieautarkie

Bahnunterführungen statt Schranken Barrierefreier Fußgängerübergang Mitterweg/Neumayergasse- Brunnthalerg

75 2.2. Freizeit und Tourismus

Handlungsziele: In Hollabrunn gibt es zahlreiche Freizeitangebote. Die Stadt hat ein klares touristisches Profil. Die vorhandenen touristischen Angebote werden in Packages vermarktet. Durch den Tourismus werden Arbeitsplätze geschaffen.

Maßnahmen:

Maßnahme Verantwortlichkeit Fristigkeit Priorität Landesausstellung, Top Ausflugsziel Saure Wiesen und Eisteiche Packages Sitzendorfer Kellergasse Manfred Breindl mittel hoch

2.3. Ortsbild und Grünraum

Handlungsziele: Die vorhandenen Grünräume werden erhalten und wenn möglich auch ausgeweitet. Eine qualitative Verbesserung der vorhandenen Freiflächen wird angestrebt. Eine Entflechtung der beiden Nutzungen Verkehr und Wohnen wird ebenfalls angestrebt. Das Stadtzentrum ist barrierefrei und so für Personen verschiedenen Alters und Mobilität gut benutzbar. Das Erscheinungsbild des öffentlichen Bereichs der Stadt ist attraktiv und gepflegt.

Maßnahmen:

Maßnahme Verantwortlichkeit Fristigkeit Priorität Revitalisierung des Göllersbaches und Promenade Gestaltung des Bahnhofvorplatzes (barrierefrei) Attraktivierung Parkanlagen (Jugend!) Stadtmöblierung

76 2.4. Bildung und Kultur

Handlungsziele: Die Anzahl der Kulturinteressierten über traditionelle Kulturformen hinaus ist angestiegen. Eine Beratung und Unterstützung von Kulturprojekten wird angeboten. Das Stadtzentrum und der Bereich um den Stadtsaal bilden eine attraktive Achse. In Hollabrunn existieren attraktive Räumlichkeiten für kulturelle Begegnung. Hollabrunn zeichnet sich durch ein unverwechselbares Corporate Identity aus.

Die Hollabrunner Bevölkerung nimmt Hollabrunn als Schul- und Bildungszentrum wahr und ist stolz darauf. Die Schulstadt Hollabrunn sieht es als ihren Bildungsauftrag an, Kinder, Jugendliche und Kultur zu verbinden. LehrerInnen und SchülerInnen identifizieren sich mit der Stadt Hollabrunn. Hollabrunn hat ein positives Image im Kulturbereich.

Maßnahmen:

Maßnahmen Verantwortlichkeit Fristigkeit Priorität Multifunktionelle Bühne (Freiluft) und Kornelius Schneider mittel hoch Schulen im Rampenlicht Kindertheater und kulturelle Platform Klaus Motschka kurz hoch Überarbeitung Nutzungskonzept Leopold Hofbauer kurz hoch Schlachthof Artists in Residence (Stadtschreiber) kurz Renovierung und Nutzung Schützenhaus hoch Kulturservicestelle

• identitätsstiftende Anschlagtafel für Kultur in Schulen und im öffentlichen Raum (Fußgeherzone,..im Wartebereich), ein CI, Infos auch auf die Homepage, • Inanspruchnahme der „Stadt- und Kellergassenführungen d. SchülerInnen und LehrerInnen, gibt auch eigene Kinderführungen • Auf Startseite der Gemeindehomepage „Button Bildung und Schulen“ sowie Herausgabe eines Folders mit Bildungsangebot/Anführen von Nachmittagsbetreuung • Verbesserung der Verkehrs- und Parkplatzsituation Kirchenplatz

2.5. Ortskernbelebung

77 Handlungsziele: „Die Funktion des Ortskerns als öffentliches Wohnzimmer stärken“ „Erreichbarkeit und Mobilität des Ortskerns verbessern“ „Wirtschaftliche Entwicklung unterstützen

Maßnahmen:

Maßnahme Verantwortlichkeit Fristigkeit Priorität Angebot für Jugend im Ortskern Johannes Tribelnig laufend hoch verbessern Mobilität/Verkehr (Shared Space, AK Mobilität Verkehrskonzept überarbeiten, Radabstellanlagen schaffen) Möglichkeiten für Verbesserung der Christa Krutiak So bald wie Aufenthaltsqualität, um Verweilzeit zu möglich erhöhen (Bänke unter Bäumen, Natur im Zentrum, Attraktionen für Kinder, Künstlerische Attraktionen) Neue Geschäfte, neue Angebote, Manfred Breindl laufend regionale Angebote ins Zentrum bringen

2.6. Jugend

Handlungsziele: Es besteht ein attraktives Angebot für die Freizeitgestaltung der Jugendlichen. Dabei sind besonders die Abendgestaltung zu nennen. Treffpunkte für die Jugend in der nicht konsumiert werden muss sind vorhanden. Es gibt jugendgerechte Einkaufsmöglichkeiten Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit für die Anliegen der Jugend werden betrieben.

Maßnahmen:

Maßnahme Verantwortlichkeit Fristigkeit Priorität Pacours/Jump and Climb Johannes Tribelnig kurz Jugendzentrum Aniko Steinböck Johanna Haslinger

78 Strudelteich bzw. Masterplan für Messegelände Sozialraumanalyse

Es wurde angeregt eine Sozialraumanalyse vor der Einrichtung eines Jugendzentrums durchzuführen.

3. Beschlüsse

Empfehlung des Stadterneuerungsbeirates Der Beirat der Stadterneuerung hat bei seiner zweiten Sitzung am 8.9. 2010 das Stadterneuerungskonzept, die Ziele und Maßnahmen besprochen und beschlossen.

Nach der Reihung im Arbeitskreis wurden die Maßnahmen nach ihrer Wichtigkeit auch im Beirat gereiht:

Arbeitsgruppe Kultur und Bildung Multifunktionelle Bühne (Freiluft) und Schulen im Rampenlicht 17 Punkte 3. Stelle Kindertheater und kulturelle Platform 0 Punkte Überarbeitung Nutzungskonzept Schlachthof 11 Punkte 4.Stelle Artists in Residence (Stadtschreiber) 0 Punkte Renovierung und Nutzung Schützenhaus 0 Punkte Kulturservicestelle 0 Punkte

Arbeitsgruppe Umwelt und Mobilität Erstellung eines Mobilitätskonzeptes incl. Parkraum 0 Punkte • Park & Rideanlagenausbau • Autofreie Zone erweitern • Nord- Ost- Spange • Parkplatzsituation Gschmeidlerstraße • LKW Fahrverbot Hollabrunn

Umsetzung Mobilitätskonzept 2 Punkte 7. Stelle • z.B. innerstädtisches Radwegenetz für Alltagsradverkehr ausbauen • Nachtfahrverbot für LKW´s exekutieren • Exekutierung der Lieferzeiten in FUZO • Exekutierung Parkraumbewirtschaftung Gschmeidlerstraße

79

Hackschnitzelheizwerk Nord oder Maßnahme zur Energieautarkie 3 PunkteÆ 6. Stelle Bahnunterführungen statt Schranken 0 Punkte Barrierefr. Fußgängerübergang Mitterweg/Neumayergasse- Brunnthalerg 0 Punkte

Arbeitsgruppe Freizeit und Tourismus Landesausstellung, Top Ausflugsziel 1 PunktÆ 8. Stelle Saure Wiesen und Eisteiche 0 Punkte Packages 1 PunktÆ 8. Stelle Sitzendorfer Kellergasse 25 PunkteÆ 2. Stelle

Arbeitsgruppe Ortsbild und Grünraum Revitalisierung des Göllersbaches und Promenade 0 Punkte Gestaltung des Bahnhofvorplatzes (barrierefrei) in Umsetzung Attraktivierung Parkanlagen (Jugend!) 0 Punkte Stadtmöblierung 0 Punkte

Artbeitsgruppe Ortskernbelebung Angebot für Jugend im Ortskern verbessern 2 PunkteÆ7. Stelle Möglichkeiten für Verbesserung der Aufenthaltsqualität, 1 PunktÆ 8. Stelle Neue Geschäfte, neue Angebote ins Zentrum bringen 2 PunkteÆ 7. Stelle

Arbeitsgruppe Jugend Pacours/Jumb and Climb 9 PunkteÆ 5. Stelle Jugendtreff/Sozialraumanalyse 29 PunkteÆ 1.Stelle Strudelteich bzw. Masterplan für Messegelände 17 PunkteÆ 3. Stelle

Ideenspeicher • Energieberatung f. histor. Gebäude • Museum für Jugendstil • DOKU Jugenstilgebäude • Kulturfolder • Erscheinungsbild Wr. Straße und Znaimerstraße • Gehsteig Bründlgasse • Attraktivierung der Stadteinfahrten • Exekutierung der Grünraumrichtlinien • Attraktivierung Anrufsammeltaxi • Bewußtseinsbildung Mobilität

80 • Citybus Attraktivierung • Barrierefreier Bahnhof • Jugendhomepage ? • SeniorInnenakademie • Aussichtsturm und ergänzende Angebote f. Kinder und Familien • Sachbearbeiter im Rathaus • Plan mit Gastro- ,Rad- und Wanderwegen und Beschilderung, Radentleihstelle, Taxinummern, • Vermarktung Thema Wein • Autofreier Tourismus • Überarbeitung Konzept Volksfest, z.B. Kirtag • Tourismus Informationsstelle im Zentrum

Der Beirat empfahl dem Stadt- und Gemeinderat (28.9.2010) das Leitbild, die Ziele und die Maßnahmen zur Annahme, Durchführung und zur Einreichung als Grundlage der Stadterneuerung Hollabrunn.

Zusammensetzung des Beirates

Dem Beirat gehören derzeit folgende Personen an:

BEVÖLKERUNG

Umwelt/Mobilität Johannes Tribelnig Ortskernbelebung Manfred Breindl Jugend Michael Ernst Johanna Haslinger Aniko Steinböck Bildung/Kultur Martin Haslinger Ortsbild/Grünraum Ernst Maurer Freizeit/Tourismus Birgit Kaim

POLITIK und VERWALTUNG

Bgm. Erwin Bernreiter STR ÖVP Kornelius Schneider STR ÖVP Markus Ganzberger GR SPÖ Werner Gössl GR FPÖ Christian Lausch GR Grüne Ralph Mayer Bauamtsleiter Gerald Pilwax Zentralamtsleiter Helmut Schneider

81 4. Literatur- und Quellenverzeichnis http:///noe.arbeiterkammer.at www.noe-bildung.at http://www.noe.gv.at/RegionalesGemeinden/Bezirke/Bezirk_Hollabrunn.htm http://statistik.at http://hollabrunn.gv.at/ http://wikipedia.at http://www.wko.at http://www.bmvit.gv.at/verkehr/strasse/statistik/downloads/ECEzaehlung2005.pdf Bundesministerium für Innovation, Verkehr und Technologie, Auswertung der Straßenverkehrszählung 2005 auf Autobahnen Schnellstraßen und Landstraßen B

Breindl M., Mai 2010 Revitalisierungskonzept Sitzendorfer Kellergasse, Hollabrunn

Architektur Maurer Betriebsgebietsentwicklungsleitbild Untersuchung & Standortvariantenvergleich 2007/2008? Stadtgemeinde Hollabrunn, KG Hollabrunn

Architektur Maurer, 2008 Fact sheet and profile of Hollabrunn

Architektur Maurer Grünraumkonzept Stadtgemeinde Hollabrunn, KG Hollabrunn

Architektur Maurer Änderungen des Örtlichen Raumordnungsprogrammes Nr.1/2009 Stadtgemeinde Hollabrunn, KG Hollabrunn

Architektur Maurer Eckdaten zum Örtlichen Entwicklungskonzept für die KG´s Hollabrunn, Magersdorf und Raschala Stadtgemeinde Hollabrunn,

Cima, März 2007 Kaufstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung in Niederösterreich (KANO 2006) Detailauswertung Stadt Hollabrunn,

82

Emrich-Leinner-Paula, 1999 Kleinregionales Entwicklungskonzept Land um Hollabrunn

Hrsg. Kammer für Arbeiter und Angestellte NÖ Einkommensanalyse 2008 Die Löhne und Gehälter der NÖ ArbeitnehmerInnen

Hrsg. Weinviertel Management

EUREGIO city.net

5. Anhang

83

Quelle: www.statistik.austria.at

Quelle: Daten www.noel.gv.at, eigene Grafik

84

Gebäudeanteil in % nach 2001 1991 Bauperioden erbaut vor 1919 9,81 12,85 erbaut 1919 bis 1944 7,30 8,98 erbaut 1945 bis 1960 9,07 11,50 erbaut 1961 bis 1980 30,98 37,72 erbaut 1981 und später 27,75 28,95 nicht rekonstruierbar 15,08 0,00

Wohnbevölkerung (15 J. u. älter) nach höchster abgeschlossener 2001 1991 Ausbildung Hochschule 657 394 Hochschulverwandte Ausbildung 318 147 Berufsbildende Höhere Schule 994 676 Allgemeinbildende Höhere Schule 615 541 Fachschule 1.698 1.427 Lehre 3.595 3.032 Allgemeinbildende Pflichtschule 3.456 3.879 Bevölkerungsbewegung 2001 2000 1999 Lebendgeborene 129 144 129 Gestorbene 229 224 244 Geburtenbilanz -100 -80 -115

85 Zuzug 929 950 923 Wegzug 685 576 619 Wanderungsbilanz 244 374 304

Gebäude - Wohnungen Gebäude 2001 1991 4.861 4.210 Wohnungen 2001 1991 7.294 5.723 Anteil der Wohnungen in % nach 2001 1991 Ausstattungskategorie Kategorie A 82,03 68,27 Kategorie B 13,98 15,78 Kategorie C 1,26 7,60 Kategorie D 2,73 8,35

Quelle: www.statistik.austria.at

Erwerbstätige am Wohnort 2001 (LFK) 1991 (LUK) 6.444 5.776 Erwerbstätige am Arbeitsort 2001 (LFK) 1991 (LUK) Insgesamt 9.685 8.728 Primärer Sektor 258 360 Sekundärer Sektor 2.099 2.488 Tertiärer Sektor 7.328 5.880 Arbeitslose Jahresdurchschnitt 2003 2002 2001 362 354 328 Pendler 2001 (LFK) 1991 (LUK) Auspendler 3.092 2.366 Einpendler 6.333 5.318 Erwerbsquote 2001 1991 50,14 49,75 Quelle: www.statistik.austria.at

86 Bavarian Ministry of Economic Affairs, Infrastructure, Transport and Technology

Hollabrunn Informations of the Pilot‐site Objectives Indicators Acquisition of information (2007) Favoured tendency Q unemployment rate in % in 2007 6,4decreasing U sufficient supply of jobs and a employment future‐oriented labour market in significance of R&D rate of employees in R&D A the Pilot‐Sites L institutions and the creative institutions and the creative economy * economy in % in 2007 not available stable to increasing I number of person moving in in T 2007: number of moving in should Y contentedness of the living number of person moving out in 587:620 (475 moved within the be higher than the number of attractive housing for all parts of situation 2007 town) moving out living and population the population**, O stable population structure % of population over 65 years in F 2007 : young‐age ratio and old‐age % of population 15 ‐ 64 years in L ratio 2007 23:62 stable I 27.971 € is the average F houshold income in Austria for 2007; in 2005, 220 Mio. € E supply sufficient supply of services in the were spent by households in (includes social and technical Pilot‐Sites income spent within the region the of Hollabrunn infrastructure, retail) retail in % in 2007 (estimated). stable to increasing number of doctors per 8.000 38,4 (total 3 general close to 1? (German health care inhabitants in 2007 practitioners) benchmark) sustainable supply of schools and education further education as well as cultural utilisation of institutions of increase to 100%, if over 100% facilities "voluntary education" further education in 2007 not available expansion required

87 not available (only the total high‐school graduates in % in numbers of graduates of the "innovation potential" 2007 schools in town) increasing annual budget spent on cultural promotion of facilities or events per number cultural facilities of inhabitants in 2007 stable to increasing % of households with internet 59,6% in Austria had an broadband internet access broadband access in 2007 internet‐connection increasing mobility attractive and diverse structures of 63% mobile individual transport, accessibility 14% public transport, 24% non‐ changes to the disadvantage mobile transport (bikes, of the motorized individual changes in modal split modal split in % in 2007 pedestrians) transport biomass‐heating‐plant ‐ also generates electricity for 800 households, regional energy environment and healthy environment (achievement list the local and national efficiency concept is in the increasing of the active part of the climate objectives of the EU) activities to achieve the climate making; efforts to create new and engagement, increasing of recreation and attractive supply of recreation promotion of the objectives of the EU (climate traffic solutions in the inner city exchange and interdisciplinary environmental protection** package 20 ‐ 20 ‐ 20 by 2020) (shared space concepts) approaches public green spaces sqm per inhabitant in 2007 10,93German benchmark ≥ 22 sqm participation in planning processes and urban work on a spatial development dynamic and positive image as a others place of residence and work development total amount plan increasing GDP in the pilot‐site in 2007 : prosperity GDP in the country in 2007 25.172:32.570

*creative economy: share of the creative employees (architect, artists, graphic artists, photographer...) of the total employees ** not quantifiable

88