Bulletin Der Deutschen Slavistik 8, 2002
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Bulletin der Deutschen Slavistik Organ des Verbandes der Hochschullehrer f¨ur Slavistik Nr. 8 ISSN 0949–3050 (gedruckt) ISSN 1618–6575 (im Internet) 2002 2 — Bulletin der Deutschen Slavistik Nr. 8 (2002) — Titelblatt BDS 2002 (8): Petr Beron: Bukvar s razliqny pouqeniA sobrani ot Petra h. Beroviqa za bolgarski–te ouqiliwa. Napeqata sA sas pomow–ta g. Antonova oannoviqa. V god 1824. Bekannt wurde diese erste, nach griechischen und serbischen Vorbildern erstellte bulgarische Fibel von Petr Beron unter dem Namen ”riben bukvar” ’Fischfibel’, da auf der letzten Bildtafel des Buches ein Wal und ein Delphin abgebildet sind, die man (damals) wohl f¨ur Fische hielt. Impressum: Das Bulletin der Deutschen Slavistik wird im Auftrage des Verbandes der Hochschullehrer f¨ur Slavistik vom Redaktionskollegium herausgegeben. Redaktionskollegium: Hermann FEGERT (G¨ottingen), Norbert FRANZ (Potsdam), Gerhard GIESEMANN (Gießen), Christian HANNICK (W¨urzburg), Ulrike JEKUTSCH (Greifswald), Peter KOSTA (Potsdam), Ulrich STELTNER (Jena), Ludger UDOLPH (Dresden). Copyright Verband der Hochschullehrer f¨ur Slavistik, Vorsitzender: Prof. Dr. Ulrich STELTNER, Institut f¨ur Slawistik der Friedrich–Schiller–Universit¨at Jena, Ernst–Abbe–Platz 8, 07743 Jena. e–mail: [email protected] Versandadresse: Hermann FEGERT, PF 18 27, D–37008 G¨ottingen, [email protected]. Schutzgeb¨uhr: EUR 5,– (f¨ur das Inland sind darin Versand und Porto eingeschlossen). Der Verband der Hochschullehrer f¨ur Slavistik ist im Internet unter der Adresse http://www.slavistik.org. vertreten. Die Druckvorlage des Bulletins findet sich auch unter folgender Adresse: http://www.gwdg.de/∼vhslav. Weitere Internet–Adressen sind: http://www.slavistenverband.de http://www.vhs-slavistik.de . ISSN 0949–3050 (gedruckt), ISSN 1618–6575 (im Internet) Die Druckvorlage wurde auf den Rechenanlagen der Gesellschaft f¨ur Wissenschaftliche Daten- verarbeitung G¨ottingen (GWDG) mit dem Satzsystem TEX erstellt. Gedruckt wurde von Schnelldruckerei Rambow (Maschm¨uhlenweg 149, 37081 G¨ottingen), gebunden von Buchbinderei Fischbach (Maschm¨uhlenweg 7, 37073 G¨ottingen). — BDS Nr. 8 (2002) — 3 Ein Wort vorweg Seit Anfang des Jahres 2002 habe ich den Vorsitz des VHS ubernommen.¨ Aus diesem Anlaß m¨ochte ich ein paar Worte sagen, einerseitsuber ¨ mich und andererseitsuber ¨ das, was die Slavistik angeht. Geboren wurde ich 1942 in K¨onigsberg i. Pr. Fast w¨are ich geneigt, vom ”letzten Mohikaner” zu reden, aber es gibt aus diesem Jahr noch eine ganze Generation echter Ostpreußen. Wenn man genauer hinschaut, wird diese Echtheit freilich zum historischen Zufall; denn gerade in Deutschlands ehemaligem Osten fanden bekanntlich seit dem 19. Jahrhundert gewaltige Ver¨anderungen, Verschiebungen, Um–, An– und Neusiedlungen statt. Wenigstens waren solchermaßen die Slaven immer pr¨asent oder h¨atten es doch sein sollen. Aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in Orten, deren Namen in der Regel keiner kennt. Sie gibt es aber. Sie liegen allesamt in Sachsen und Th¨uringen. Es war also die DDR, von deren politisch-gesellschaftlichem Eigenleben meine Kindheit und meine Jugend auch gepr¨agt wurden. Schließlich 1960 der Schrittuber ¨ die innerdeutsche Grenze, 1963 Abitur als ”SBZ-F¨ordersch¨uler” in Bad Neuenahr, Studium zun¨achst der Naturwissenschaften in Saarbr¨ucken, sodann der F¨acher Slavische Philologie und Geschichte (incl. Osteurop¨aische Geschichte) in Kiel, Regensburg und Frankfurt a. M. Damals war der Staat noch ein Arbeitgeber, auf den man rechnen konnte, ich machte also Staatsexamen in Russisch und Geschichte in Regensburg und unterwarf mich anschließend den Widrigkeiten des Referendariats in Offenbach a. M. Dem Schuldienst und der Lebensstelle als Studienrat entwischte ich dann doch dank eines Graduiertenstipendiums, in dessen Perspektive ich 1977 bei Alfred Rammelmeyer in Frankfurt a.M. mit einer Arbeituber ¨ ”Die k¨unstlerischen Funktionen der Sprache in den Dramen von A. N. Ostrovskij” promovierte. Nach Zeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Hochschulassistent in Frankfurt a. M. und Marburg / Lahn habilitierte ich mich 1986 in Marburg mit ”Uberlegungen¨ zur Literarit¨at am Beispiel von Stanislaw Przybyszewskis Romantrilogie Homo sapiens” und erlangte noch im selben Jahr eine C-3-Professur an der Friedrich-Alexander-Universit¨at Erlangen–N¨urnberg. 4 — Bulletin der Deutschen Slavistik Nr. 8 (2002) — Dann kam die Wende und alles das, was fig¨urlich, geistig, emotional (f¨ur mich schon seit 1960) hinter der chinesischen Mauer verschwunden gewesen war, tauchte wieder auf. Der Ruf auf den Lehrstuhl f¨ur slavische Literaturwissenschaft an der Friedrich–Schiller–Universit¨at Jena erm¨oglichte mir 1993 sozusagen die R¨uckkehr. Ichubernahm ¨ mit dem Umbau der Slavistik in Jena eine Aufgabe, die schwieriger war, als zun¨achst gedacht, obwohl oder gerade weil ich selbst erfahren hatte, daß deutsche Lebensl¨aufe nach 1945 eben auch politisch von letztlich ”geographischen” Vorgaben fremdbestimmt worden sind. Uber¨ zehn Jahre nach der Wende zeigt sich die Universit¨atsslavistik in Ost und West freilich nur noch mittelbar von den urspr¨unglichen Unterschieden gepr¨agt. Die Probleme des Faches sind ganz anderer Art,uberraschend ¨ insofern, als ja nach 1945 der Slavistik gerade auch im Westen eine gewisse Priorit¨at zukam, wie die zahlreichen Institutsgr¨undungen der Nachkriegszeit belegen. Jetzt droht offenkundig der R¨uckbau, und zwar in der Situation einer Offenheit gegen¨uber Osteuropa, wie sie allenfalls in vornationalistischen Zeiten bestanden hat. Dem damit etablierten Widersinn gilt es zu steuern, sonst droht uns die Wiederholung eines historischen Irrtums, n¨amlich der Ignoranz gegen¨uber unseren Nachbarn im Osten. Diese neue Ignoranz speist sich sicherlich aus anderer Quelle, wie z. B. aus einer ”Globalisierung”, die auch kulturelle und sprachliche Eigenheiten und Unterschiede einschmelzen m¨ochte. Deutschland ist Mittler zwischen Ost und West, und hierbei spielt die Slavistik einen wichtigen Part. Sicher muß auch sie sich anpassen und neue Bereiche und Methoden integrieren, ohne sich doch in einem unbestimmten Kulturbegriff aufzul¨osen. Auf den VHS kommt somit die Aufgabe zu, das Profil des Faches zu sch¨arfen und nach außen zu vertreten, zuweilen auch gegen eine Tendenz zur ”Kirchturmspolitik” der auf Kulturhoheit bedachten L¨ander. Fach und Verband m¨ussen sich den rasch wechselnden Rahmenbedingungen einer Reform in Permanenz anpassen, sei es in der Fortschreibung der ”Slavistik 2000”, sei es in der grunds¨atzlichen Revision unserer Satzung. Ulrich Steltner — BDS Nr. 8 (2002) — 5 Inhalt Impressum ..................................................................................2 Ulrich Steltner Ein Wort vorweg ...............................................................3 W¨urdigungen Armin Knigge Ulrich Busch zum 80. Geburtstag ...............................................7 Hermann FEGERT A. de Vincenz zum 80. Geburtstag ........................................10 Nachrufe Fred OTTEN Soia KOESTER–THOMA † ....................................................12 Wissenschaftliche Beitr¨age Henrike SCHMIDT: Internet und Cyberkultur in Russland Oder: ”Wie das Glasfaserkabel geh¨artet wurde” ..........................................13 Dokumentation Hermann FEGERT Der Bericht des baden–w¨urttembergischen Landesrechnungshofes Vorstellung und Anmerkungen .........................................................16 Diskussionsforum Peter THIERGEN: Zur Frage von Zentrenbildungen ...........................................27 Astrid ERTELT–VIETH: Didaktik: N¨ote, Selbstverst¨andnis und Perspektiven ....................32 Sebastian KEMPGEN: Slavistentag in Potsdam ...............................................37 Norbert FRANZ: VIII. Deutscher Slawistentag in Potsdam Erg¨anzende Anmerkungen ..............................................................39 Institute stellen sich vor Fred OTTEN: Seminar f¨ur Slavische Philologie und Balkanologie an der Freien Universit¨at Berlin (Institut f¨ur Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Slavistik) ............ 41 Karl EIMERMACHER und Henrike SCHMIDT: Slavistik in Bochum: Das Seminar f¨ur Slavistik und das Lotman–Institut f¨ur russische und sowjetische Kultur .............................42 Walter KOSCHMAL: Slavistik in Regensburg .................................................47 Wenig bekannte F¨acher Rolf G¨obner und Valerij M. Mokienko: Ukrainistik in Greifswald ................................50 Tagungskurzberichte zusammengestellt von Gerhard GIESEMANN und Peter KOSTA ...............................53 6 — Bulletin der Deutschen Slavistik Nr. 8 (2002) — Habilitierte und Neuberufene stellen sich vor Michael DURING¨ ..........................................................................56 Astrid ERTELT–VIETH ....................................................................57 Alexander GRAF ...........................................................................59 Renate HANSEN–KOKORUSˇ ...............................................................60 Snjeˇzana KORDIC´ .........................................................................61 Holger KUSSE ............................................................................63 Schamma SCHAHADAT ...................................................................65 Manfred SCHRUBA .......................................................................66 Bj¨orn WIEMER ............................................................................68 Personalia zusammengestellt von Gerhard