Bruecke 03-2017.Indd
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3/2017 3/17 Anesama Ningyō INHALT COVERFOTO: BRÜCKE IM SETAGAYA-PARK ............... 1 INHALT + IMPRESSUM ..................................... 2 AUSSTELLUNG ANESAMA NINGYŌ ......................... 2 NŌ THEATER VORTRAG UND WORKSHOP ................. 4 INSERAT: ŌTAKU HEAVEN .................................. 5 SOMMERFEST IN DER JAPANISCHEN SCHULE .............. 6 AKI-MATSURI ............................................... 8 OCHAKAI DES SEISHINKAN DŌJŌ WIEN ...................9 JUGENDAUSTAUSCH ÖJAB ................................10 JAPANNUAL 2017 ....................................... 12 KARATEERFOLGE FÜR ÖSTERREICH ........................14 ERINNERUNGEN AN TAKAMATSU ......................... 15 BUCHBESPRECHUNG: „DIE GRÄFIN KAM AUS TOKYO“ 19 TERMINE, INFOS .......................................... 20 INSERAT: DER PUTZMITTELCOCKTAIL .................... 21 VEREINE ALS MITGLIEDER ................................ 22 INSERATENSPIEGEL, VEREINE, WORTANZEIGE(N) ...... 23 BEITRITTSERKLÄRUNG ..................................... 24 IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: © Japanische Botschaft Österreichisch-Japanische Gesellschaft Graphik, Layout und Druck: Druckerei „agensketterl“ 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1 Tel.: +43-1-576 10-0 Ausstellung Anesama Ningyō Redaktion dieser Ausgabe: Dr. Elisabeth Noisser im Japanischen Informations- und Kulturzentrum in Wien Beiträge von: Miguel Daxner, „Japannual-Team“, Mag. Irene Kaplan, Dr. Diethard Leopold, om 7. bis 13. Juni 2017 präsen- Haartracht und Kleidung dieser Pup- Dr. Evelyn Miksch, Dr. Elisabeth Noisser, Jan Schindler, Magdalena Stockinger, Vtierte Frau Kazumi Nakayama pen lassen sich präzise der Edo- oder Beatrix Teich BA 40 ihrer selbst handgefertigten, Heian-Zeit zuordnen, so wie sie von Büro der ÖJG: traditionellen japanischen Puppen aus japanischen Frauen dieser Epochen A-1040 Wien, Floragasse 7 Washi-Papier. Diese speziellen Puppen getragen wurden. Tel. + Fax: +43-1-504 05 45 E-mail: [email protected] sind 20-30 cm hoch und ihre Besonder- In dieser Ausstellung wurden eben- Web: www.oejg.org heit sind Frisur und Obi (Kimonoschär- so Puppen, die berühmte Figuren aus Sekretariatszeiten: Mo, Mi: 14-17 Uhr pe). Die verschiedenen Variationen von dem Kabuki-Theater darstellen, wie Coverfoto: © Peter Varga Redaktionelles: Liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Beiträge für die Zeitschrift, bitten Sie aber den jeweiligen Redaktionsschluss der drei Ausgaben im Jahr einzuhalten! Ausgabe 1-2018 (Jänner 2018), Redaktionsschluss: 16.12.2017 Ausgabe 2-2018 (Juni 2018), Redaktionsschluss: 18.5.2018 Ausgabe 3-2018 (Oktober 2018), Redaktionsschluss: 28.9.2018 2 Anesama Ningyō 3/17 auch spezielle Geisha-Kimono und All- tagskleidung gezeigt. Frau Nakayama erlernte die Kunst der Papierpuppengestaltung ab 1970 bei Frau Yoshiko Ando an der Toyogikukai in Tokyo. 1972 schloss sie Ihre Ausbil- dung mit dem Titel „Shihan“ ab und übersiedelte 1973 nach Wien, wo sie immer noch als Pianistin lebt. Es folgten Ausstellungen 1978, 1983 und 2016 im Japanischen Informa- tions- und Kulturzentrum in Wien, an anderen Orten in Österreich und in Bel- gien. Von 1979 bis 1981 unterrichtete sie ihre Kunst an der VHS-Brigittenau. Frau Fukuda von Gekkan Wien und die ÖJG organisierten die Ausstellung und durften dafür die Räumlichkeiten des Kultur und Informationszentrum der Japanischen Botschaft in Wien be- nützen. Als wunderbaren musikalischen Ak- zent des Eröffnungsabends sang die Mezzosopranistin Frau Taeka Hino fünf japanische Lieder, passend zum Puppenthema und wurde dabei von Kazumi Nakayama am Elektroklavier begleitet. Erfrischungen, die von Nippon-Ya ser- viert wurden rundeten die Veranstal- tung ab, die von 75 Gästen besucht wurde. Dr. Elisabeth Noisser © Dr. Elisabeth Noisser © Dr. Elisabeth Noisser Neue Mitglieder Die Österreichisch-Japanische Gesellschaft heißt die in letzter Zeit beigetretenen neuen Mitglieder herzlich willkommen: Privatmitglieder Wir dürfen in eigener Sache die ÖJG-Anstecknadel Herr Ikuo Miyoshi beziehungsweise den ÖJG-Knopflochstecker (siehe Herr Fritz Wollner Bild) bewerben. Sie können eines dieser schicken Frau Mag. Judith Lebic "Zugehörigkeitssymbole" für 5 EUR (inkl. Porto und Herr Philipp Ludwig Versand) in unserem Sekretariat beziehen: Bitte um Frau Mag. Yukari Kojeder-Sakai Bestellung per E-Mail ([email protected]) oder Tel/Fax: Herr Leonhard Podversnik +43/1/504 05 45 (während unserer Büro-Öffnungszeiten: Herr Mag. Klaus Peichl Montag und Mittwoch von 14 bis 17 Uhr). Nach Einlangen Frau Julia Undeutsch BA des überwiesenen Betrages wird Ihnen das gewünschte Abzeichen zugeschickt. Herr Maximilian Hoheiser Bitte definieren Sie im Bereich Zusatztext Ihrer Überweisung ob Sie eine Ansteck- Herr Simon Breneis nadel oder einen Knopflochstecker wünschen. 3 3/17 Nō Vortrag und Workshop Nō Workshop im W in Kyū-Dō-Jō ist, von rechts gelesen Eund übersetzt: der Ort (Jō), wo sich der Weg (Dō) des Bogens (Kyū) ver- wirklicht: Seit 2003 bespielen zwei tradi- tionelle, japanische Bogenvereine dieses wunderbare Dōjō, das groß, simpel, ruhig und quasi „umarmend“ ist – die interna- tionale Therapiesprache kennt dafür den Ausdruck „containing“. Ab und zu orga- nisiere ich, Diethard Leopold, der dem einen der beiden Vereine angehört, auch andere spirituell-kulturelle Ereignisse an diesem Ort. Dieses Jahr im Juni lud ich einen Nō- Meister aus Tōkyō und einen Nō- Masken-Schnitzer aus Kyōto nach Wien ein. Ersterer heißt Kanji Shimizu und ist © Dr. Diethard Leopold Hauptschauspieler „shite“ der Compa- gnie Tessen-kai, kurioserweise direkt gegenüber dem futuristischen Prada- Hauptquartier in Aoyama und neben Vortrag über Nō-Theater und Nō-Masken am Institut einem Issey Miyake-Store. Aber auch die Tessen-kai ist in einem schönen Gebäu- für Ostasien-Wissenschaften der Universität Wien. de tätig, das an die Architektur von Ando Tadao erinnert (Stichwort: Sichtbeton, Glas). StudentInnen an der Japanologie m Juni 2017 lud der Präsident der ÖJG, zen aus Okinawa, und Kunqu, der chine- haben Shimizu Sensei bereits im Frühjahr IHerr Dr. Diethard Leopold, einen Shite- sischen Oper der Ming-Zeit. 2016 in einer Video-Vorführung kennen- Nō-Schauspieler, Shimizu Kanji Sensei, Das Publikum setzte sich sowohl aus Stu- gelernt, und zwar bei der Aufführung und einen Nō-Maskenschnitzer aus Kyo- dentInnen der Japanologie als auch in- eines zeitgenössischen, also neuen Nō- to, Herrn Mitsuo Sasaki, nach Wien ein. teressierten Mitgliedern der ÖJG zusam- Stücks: „Unsere heilige Mutter von Naga- Am 12. Juni hielten beide gemeinsam men. Es herrschte über zwei Stunden (!) saki“ – ein Nō-Stück, das den Atombom- einen Vortrag über Nō-Masken und über eine hochkonzentrierte und angesichts benabwurf auf Nagasaki zum Thema hat. das Nō-Theater im Allgemeinen am Insti- der zwei „Praktiker“ auch vollkommen Sasaki Mitsuo – so heißt der Masken- tut für Ostasien-Wissenschaften der Uni- faszinierte Atmosphäre. schnitzer, mit dem meine Frau und ich versität Wien. Fragen nach der Spiritualität des Nō run- eine nun schon sehr lange währende Dr. Leopold erläuterte in einer kurzen Ein- deten den Vortrag würdig ab. Freundschaft pflegen. Sasaki-san, aus führung die grundsätzliche Struktur von Danach begleitete eine kleine Grup- einer alten Weber-Familie stammend, Nō-Stücken, verglich sie mit Familien- pe von japanischen Unterstützerinnen die Nō-Kostüme in traditioneller Technik aufstellungen und betonte die schluss- des Nō in Wien, Ayumi Kondo, Miyako webt, kreiert nicht nur alte, traditionelle endlich wichtigste Schicht bei einer Tsutsui-Nairz und Yuri Iwata, die drei Vor- Nō-Masken, sondern neuerdings auch Nō-Aufführung, nämlich die emotionale tragenden zu Speis und Trank an einem Masken für ein zeitgenössisches Nō- Wirkung auf Spieler wie Zuseher. sommerlichen Abend auf den Platz vor Stück, das vielleicht in Wien seine Welt- Herr Sasaki erläuterte aus seiner prak- der Kirche Maria Treu in der Piaristen- Premiere feiern wird – aber mehr soll hier tischen Kenntnis der Materie heraus gasse. So verbanden sich nahtlos die noch nicht verraten werden. Machart und Einsatz verschiedener Mas- Traditionen Wiens und des alten Japan. Bei dem Nō-Workshop im Wienerberg ken. Dafür hatte Shimizu Sensei einige Dr. Elisabeth Noisser Kyūdōjō (siehe auch www.kyudo-vienna. Beispiele aus Japan mitgebracht. Es ist net) erfuhren die TeilnehmerInnen zu- selten, jemand fachkundig auch über © Dr. Diethard Leopold erst etwas zu den Masken, dann auch zu den Einsatz spezieller Farbpigmente und Bewegungen, Gesten und Tanzschritten Lacklasuren sprechen zu hören. in den Nō-Stücken. Die unentbehrliche Anhand von Video-Beispielen wiederum Ayumi Kondo fungierte als kompetente erläuterte Shimizu Sensei Formen und Dolmetscherin. Nach der theoretischen Inhalte des Nō-Theaters im Allgemeinen Information ging’s auch ans Praktische: und verglich diese Theaterkunst auch mit ein Teilnehmer wurde dabei als himmli- Kumi-Odori, also den traditionellen Tän- sches Wesen aus dem populären Stück 4 Nō Vortrag und Workshop 3/17 grundsätzliche Bewegungen und Tanz- schritte. ienerberg Kyūdōjō In einem dritten Durchlauf wurden dann Masken aufgesetzt. Jede/r konnte sich die wählen, die er oder sie für sich als am passendsten erlebte. Und dann ging’s Hagoromo, das „Federkleid“, eingekleidet. mit der Maske vor dem Gesicht einige Es war interessant zu sehen, wie viele Schritte nach vor und zurück, während Schichten so ein Kostüm beinhaltet, und eine Hand einen schönen Fächer hob wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, und senkte. um aus einem normalen Menschen ein Dadurch