3/2017 3/17 Anesama Ningyō

INHALT

COVERFOTO: BRÜCKE IM SETAGAYA-PARK ...... 1

INHALT + IMPRESSUM ...... 2

AUSSTELLUNG ANESAMA NINGYŌ ...... 2

NŌ THEATER VORTRAG UND WORKSHOP ...... 4

INSERAT: ŌTAKU HEAVEN ...... 5

SOMMERFEST IN DER JAPANISCHEN SCHULE ...... 6

AKI-MATSURI ...... 8

OCHAKAI DES SEISHINKAN DŌJŌ WIEN ...... 9

JUGENDAUSTAUSCH ÖJAB ...... 10

JAPANNUAL 2017 ...... 12

KARATEERFOLGE FÜR ÖSTERREICH ...... 14

ERINNERUNGEN AN TAKAMATSU ...... 15

BUCHBESPRECHUNG: „DIE GRÄFIN KAM AUS TOKYO“ 19

TERMINE, INFOS ...... 20

INSERAT: DER PUTZMITTELCOCKTAIL ...... 21

VEREINE ALS MITGLIEDER ...... 22

INSERATENSPIEGEL, VEREINE, WORTANZEIGE(N) ...... 23

BEITRITTSERKLÄRUNG ...... 24

IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: © Japanische Botschaft Österreichisch-Japanische Gesellschaft Graphik, Layout und Druck: Druckerei „agensketterl“ 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1 Tel.: +43-1-576 10-0 Ausstellung Anesama Ningyō Redaktion dieser Ausgabe: Dr. Elisabeth Noisser im Japanischen Informations- und Kulturzentrum in Wien Beiträge von: Miguel Daxner, „Japannual-Team“, Mag. Irene Kaplan, Dr. Diethard Leopold, om 7. bis 13. Juni 2017 präsen- Haartracht und Kleidung dieser Pup- Dr. Evelyn Miksch, Dr. Elisabeth Noisser, Jan Schindler, Magdalena Stockinger, Vtierte Frau Kazumi Nakayama pen lassen sich präzise der Edo- oder Beatrix Teich BA 40 ihrer selbst handgefertigten, Heian-Zeit zuordnen, so wie sie von Büro der ÖJG: traditionellen japanischen Puppen aus japanischen Frauen dieser Epochen A-1040 Wien, Floragasse 7 Washi-Papier. Diese speziellen Puppen getragen wurden. Tel. + Fax: +43-1-504 05 45 E-mail: [email protected] sind 20-30 cm hoch und ihre Besonder- In dieser Ausstellung wurden eben- Web: www.oejg.org heit sind Frisur und Obi (Kimonoschär- so Puppen, die berühmte Figuren aus Sekretariatszeiten: Mo, Mi: 14-17 Uhr pe). Die verschiedenen Variationen von dem Kabuki-Theater darstellen, wie Coverfoto: © Peter Varga Redaktionelles: Liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Beiträge für die Zeitschrift, bitten Sie aber den jeweiligen Redaktionsschluss der drei Ausgaben im Jahr einzuhalten!

Ausgabe 1-2018 (Jänner 2018), Redaktionsschluss: 16.12.2017 Ausgabe 2-2018 (Juni 2018), Redaktionsschluss: 18.5.2018 Ausgabe 3-2018 (Oktober 2018), Redaktionsschluss: 28.9.2018

2 Anesama Ningyō 3/17

auch spezielle Geisha-Kimono und All- tagskleidung gezeigt. Frau Nakayama erlernte die Kunst der Papierpuppengestaltung ab 1970 bei Frau Yoshiko Ando an der Toyogikukai in Tokyo. 1972 schloss sie Ihre Ausbil- dung mit dem Titel „Shihan“ ab und übersiedelte 1973 nach Wien, wo sie immer noch als Pianistin lebt. Es folgten Ausstellungen 1978, 1983 und 2016 im Japanischen Informa- tions- und Kulturzentrum in Wien, an anderen Orten in Österreich und in Bel- gien. Von 1979 bis 1981 unterrichtete sie ihre Kunst an der VHS-Brigittenau. Frau Fukuda von Gekkan Wien und die ÖJG organisierten die Ausstellung und durften dafür die Räumlichkeiten des Kultur und Informationszentrum der Japanischen Botschaft in Wien be- nützen. Als wunderbaren musikalischen Ak- zent des Eröffnungsabends sang die Mezzosopranistin Frau Taeka Hino fünf japanische Lieder, passend zum Puppenthema und wurde dabei von Kazumi Nakayama am Elektroklavier begleitet. Erfrischungen, die von Nippon-Ya ser- viert wurden rundeten die Veranstal- tung ab, die von 75 Gästen besucht wurde. Dr. Elisabeth Noisser © Dr. Elisabeth Noisser © Dr. Elisabeth Noisser

Neue Mitglieder

Die Österreichisch-Japanische Gesellschaft heißt die in letzter Zeit beigetretenen neuen Mitglieder herzlich willkommen:

Privatmitglieder Wir dürfen in eigener Sache die ÖJG-Anstecknadel Herr Ikuo Miyoshi beziehungsweise den ÖJG-Knopflochstecker (siehe Herr Fritz Wollner Bild) bewerben. Sie können eines dieser schicken Frau Mag. Judith Lebic "Zugehörigkeitssymbole" für 5 EUR (inkl. Porto und Herr Philipp Ludwig Versand) in unserem Sekretariat beziehen: Bitte um Frau Mag. Yukari Kojeder-Sakai Bestellung per E-Mail ([email protected]) oder Tel/Fax: Herr Leonhard Podversnik +43/1/504 05 45 (während unserer Büro-Öffnungszeiten: Herr Mag. Klaus Peichl Montag und Mittwoch von 14 bis 17 Uhr). Nach Einlangen Frau Julia Undeutsch BA des überwiesenen Betrages wird Ihnen das gewünschte Abzeichen zugeschickt. Herr Maximilian Hoheiser Bitte definieren Sie im Bereich Zusatztext Ihrer Überweisung ob Sie eine Ansteck- Herr Simon Breneis nadel oder einen Knopflochstecker wünschen.

3 3/17 Nō Vortrag und Workshop

Nō Workshop im W

in Kyū-Dō-Jō ist, von rechts gelesen Eund übersetzt: der Ort (Jō), wo sich der Weg (Dō) des Bogens (Kyū) ver- wirklicht: Seit 2003 bespielen zwei tradi- tionelle, japanische Bogenvereine dieses wunderbare Dōjō, das groß, simpel, ruhig und quasi „umarmend“ ist – die interna- tionale Therapiesprache kennt dafür den Ausdruck „containing“. Ab und zu orga- nisiere ich, Diethard Leopold, der dem einen der beiden Vereine angehört, auch andere spirituell-kulturelle Ereignisse an diesem Ort. Dieses Jahr im Juni lud ich einen Nō- Meister aus Tōkyō und einen Nō- Masken-Schnitzer aus Kyōto nach Wien ein. Ersterer heißt Kanji Shimizu und ist © Dr. Diethard Leopold Hauptschauspieler „shite“ der Compa- gnie Tessen-kai, kurioserweise direkt gegenüber dem futuristischen Prada- Hauptquartier in Aoyama und neben Vortrag über Nō-Theater und Nō-Masken am Institut einem Issey Miyake-Store. Aber auch die Tessen-kai ist in einem schönen Gebäu- für Ostasien-Wissenschaften der Universität Wien. de tätig, das an die Architektur von Ando Tadao erinnert (Stichwort: Sichtbeton, Glas). StudentInnen an der Japanologie m Juni 2017 lud der Präsident der ÖJG, zen aus Okinawa, und Kunqu, der chine- haben Shimizu Sensei bereits im Frühjahr IHerr Dr. Diethard Leopold, einen Shite- sischen Oper der Ming-Zeit. 2016 in einer Video-Vorführung kennen- Nō-Schauspieler, Shimizu Kanji Sensei, Das Publikum setzte sich sowohl aus Stu- gelernt, und zwar bei der Aufführung und einen Nō-Maskenschnitzer aus Kyo- dentInnen der Japanologie als auch in- eines zeitgenössischen, also neuen Nō- to, Herrn Mitsuo Sasaki, nach Wien ein. teressierten Mitgliedern der ÖJG zusam- Stücks: „Unsere heilige Mutter von Naga- Am 12. Juni hielten beide gemeinsam men. Es herrschte über zwei Stunden (!) saki“ – ein Nō-Stück, das den Atombom- einen Vortrag über Nō-Masken und über eine hochkonzentrierte und angesichts benabwurf auf Nagasaki zum Thema hat. das Nō-Theater im Allgemeinen am Insti- der zwei „Praktiker“ auch vollkommen Sasaki Mitsuo – so heißt der Masken- tut für Ostasien-Wissenschaften der Uni- faszinierte Atmosphäre. schnitzer, mit dem meine Frau und ich versität Wien. Fragen nach der Spiritualität des Nō run- eine nun schon sehr lange währende Dr. Leopold erläuterte in einer kurzen Ein- deten den Vortrag würdig ab. Freundschaft pflegen. Sasaki-san, aus führung die grundsätzliche Struktur von Danach begleitete eine kleine Grup- einer alten Weber-Familie stammend, Nō-Stücken, verglich sie mit Familien- pe von japanischen Unterstützerinnen die Nō-Kostüme in traditioneller Technik aufstellungen und betonte die schluss- des Nō in Wien, Ayumi Kondo, Miyako webt, kreiert nicht nur alte, traditionelle endlich wichtigste Schicht bei einer Tsutsui-Nairz und Yuri Iwata, die drei Vor- Nō-Masken, sondern neuerdings auch Nō-Aufführung, nämlich die emotionale tragenden zu Speis und Trank an einem Masken für ein zeitgenössisches Nō- Wirkung auf Spieler wie Zuseher. sommerlichen Abend auf den Platz vor Stück, das vielleicht in Wien seine Welt- Herr Sasaki erläuterte aus seiner prak- der Kirche Maria Treu in der Piaristen- Premiere feiern wird – aber mehr soll hier tischen Kenntnis der Materie heraus gasse. So verbanden sich nahtlos die noch nicht verraten werden. Machart und Einsatz verschiedener Mas- Traditionen Wiens und des alten Japan. Bei dem Nō-Workshop im Wienerberg ken. Dafür hatte Shimizu Sensei einige Dr. Elisabeth Noisser Kyūdōjō (siehe auch www.kyudo-vienna. Beispiele aus Japan mitgebracht. Es ist net) erfuhren die TeilnehmerInnen zu- selten, jemand fachkundig auch über © Dr. Diethard Leopold erst etwas zu den Masken, dann auch zu den Einsatz spezieller Farbpigmente und Bewegungen, Gesten und Tanzschritten Lacklasuren sprechen zu hören. in den Nō-Stücken. Die unentbehrliche Anhand von Video-Beispielen wiederum Ayumi Kondo fungierte als kompetente erläuterte Shimizu Sensei Formen und Dolmetscherin. Nach der theoretischen Inhalte des Nō-Theaters im Allgemeinen Information ging’s auch ans Praktische: und verglich diese Theaterkunst auch mit ein Teilnehmer wurde dabei als himmli- Kumi-Odori, also den traditionellen Tän- sches Wesen aus dem populären Stück

4 Nō Vortrag und Workshop 3/17

grundsätzliche Bewegungen und Tanz- schritte. ienerberg Kyūdōjō In einem dritten Durchlauf wurden dann Masken aufgesetzt. Jede/r konnte sich die wählen, die er oder sie für sich als am passendsten erlebte. Und dann ging’s Hagoromo, das „Federkleid“, eingekleidet. mit der Maske vor dem Gesicht einige Es war interessant zu sehen, wie viele Schritte nach vor und zurück, während Schichten so ein Kostüm beinhaltet, und eine Hand einen schönen Fächer hob wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, und senkte. um aus einem normalen Menschen ein Dadurch erlebte man, wie wenig ein Nō-

himmlisches Wesen zu machen … Schauspieler hinter der Maske sieht, ei- © Ayumi Kondo Danach probten die Teilnehmer einige nerseits, und wie dadurch andrerseits das innerliche Körperbewusstsein unglaub- lich geschärft und vertieft wird – mit dem Ziel des Nō, die Rolle nicht nur zu re-präsentieren, sondern auch zu verkör- pern. Von diesem Ziel waren die Teilneh- merInnen natürlich meilenweit entfernt, aber einen kleinen Geschmack, in welche Richtung diese Kunst geht, konnte man deutlich wahrnehmen und sozusagen auf der Zunge des Geistes zergehen las- sen – ein schöner, gelungener Tag! © Yuri Iwata Dr. Diethard Leopold © Ayumi Kondo

5 3/17 Sommerfest in der japanischen Schule

Alle Fotos: © Dr. Elisabeth Noisser Japanisches Sommerfest n diesem Jahr fand das japanische schen Gesellschaft, in Zusammenarbeit der ÖJG, Herrn Dr. Diethard Leopold, ISommerfest am Samstag, den 2. Sep- mit der Nihonjinkai, der Japanischen eröffnete Frau Dr. Noriko Brandl das tember in der Japanischen Schule in Gesellschaft in Österreich, und der Japa- Fest, welches sie auch moderierte. Den Wien statt. Organisiert wurde es auch nischen Schule in Wien. ersten Programmpunkt und gleichzei- diesmal von Frau Dr. Noriko Brandl, Vi- Nach Grußworten des Botschafters, SE. tig einen fixen Bestandteil des Festes zepräsidentin der Österreichisch-Japani- Herrn Koinuma, und des Präsidenten bildete der Österreichisch-Japanische

6 Sommerfest in der japanischen Schule 3/17

Freundschafts chor, der das Publikum mit dankenswerterweise von Frau Machi Um den Gästen die Möglichkeit zu geben Japanischen Liedern erfreute und von Yamamoto ins Japanische übersetzt. etwas mehr von Iaidō zu erfahren, bezie- Frau Kazumi Nakayama am Klavier be- Das Nachmittagsprogramm gestalte- hungsweise selbst einmal die Handha- gleitet wurde. te sich ähnlich abwechslungsreich und bung des Bokken kennenzulernen, fand Im Anschluss begeisterten die Schülerin- begann mit einer besonderen Teevor- im Anschluss noch ein kurzer Workshop nen und Schüler der Japanischen Schu- führung des Seishinkan Dōjō Wien, in statt. Lernen konnte man das Schwert zu le das Publikum mit dem aus Hokkaidō der diesmal Kinder in die Rolle der Gäste ziehen, zu schneiden und wieder in die stammenden Volkstanz Sōranbushi. schlüpfen konnten. Auch gab es für alle Saya (Schwertscheide) zurückzustecken. Aus dem Bereich des Budō, der Kampf- Interessierten eine Gelegenheit Matcha Vor allem die Kleinsten waren mit Begeis- künste, war das Seishinkan Dōjō Wien zu probieren. terung dabei. mit Iaidō vertreten. Am Beginn der Vor- Ein weiteres Highlight für die anwesen- Großen Anklang fand wie immer das ab- führung standen , stiltypische Be- den Kinder war sicherlich der Workshop wechslungsreiche Mitmachprogramm. wegungsabläufe, durch die Iaidō gelernt mit anschließendem Training mit Fuß- Man konnte in die Welt der Kalligraphie und gelehrt wird, dann wurden deren balltrainer Kenji Hotta. eintauchen, lernen Origami zu falten und Anwendungen gezeigt. Den Abschluss Die Trommelgruppe Taiko-Wien faszi- die anwesenden Kinder konnten Fächer bildeten Partnerkata mit Vollkontakt (Ku- nierte die Zuhörer mit mitreißender ja- basteln und an verschiedenen Spielen mitachi), ausgeführt mit einem Bokken panischer Rhythmik - kaum einer konnte teilnehmen. (Holzschwert) sowie einige waffenlose während der Vorführung seine Füße still- Das Fest endete traditionell mit Bon- Techniken. Die Erläuterungen wurden halten. Odori Tänzen, alle Anwesenden waren zum Mittanzen aufgefordert und kamen der Einladung wie immer in großer Zahl und mit großem Enthusiasmus nach. Für das kulinarische Gelingen des Festes sorgten in bewährter Weise Cha-No-Ma und Nippon-Ya. Der Stand im Freien war stets gut besucht und die japanischen Köstlichkeiten fanden regen Absatz. Die Schlussworte der gut besuchten Ver- anstaltung sprach Herr Satoshi Abe, der Präsident der Nihonjinkai. Mag. Irene Kaplan

7 3/17 Aki-Matsuri

Herbstfest „Aki-Matsuri“

m 16. September fand vor dem ja- Die darauffolgende Darbietung der Mu- Apanischen Garten in Schönbrunn sikschule Hietzing begleitet vom Block- das dritte Herbstfest der japani- flötenensemble "Notenwind" mit dem schen Botschaft statt. Trotz bedecktem Stück "Kuckucke überall" und dem Jodler Himmel und schlechter Wetterprognose "Hätt' I Di" war als kulturelles Kontrastpro- kamen viele Freunde japanischer Kultur gramm geplant und wurde von den Zu- um gemeinsam zu feiern. sehern begeistert beklatscht. © Dr. Elisabeth Noisser Nach den Begrüßungsworten von SE Der Höhepunkt des Programmes war Herrn Kiyoshi Koinuma, dem Botschaf- zweifellos die Tsugaru-Shamisen Per- ter Japans in Österreich, Dr. Diethard formance von Hibiki Ichikawa und der Eine lustige Show war die Kendama-Per- Leopold, dem Präsidenten der Öster- Min'yō-Sängerin Akari Mochizuki. Die formance von Lukas Beck und Andreas reichisch-Japanischen Gesellschaft und beiden boten Beispiele japanischer Glaser, die dieses Geschicklichkeitsspiel Herrn Ing. Daniel Rohrauer als Repräsen- Volksmusik aus unterschiedlichen Präfek- auch später in einem Workshop unter- tanten der Österreichischen Bundesgär- turen Japans dar, wie z.B. "Sōran Bushi" richteten. ten begann das Fest mit einem Bühnen- (Hokkaidō), "Tsugaru Jonkara Bushi" (Ao- Den stimmungsvollen Ausklang des programm. Die Moderation desselben mori), das lustige "Donpan Bushi" (Akita) Bühnenprogramms bildeten japanische übernahm in diesem Jahr Herr Kei Iwa- und noch einige mehr. Lieder: "Higurashi" (Zikade), "Karatachi buchi, der Direktor des Japanischen In- Taiko-Wien spielte mit "Kizuna", "Hachijō" no Hana" (Blüten der Bitterorange), "Kiri formations- und Kulturzentrums in Wien. (Liebeslied für Taiko), "Roku Dai Kyō" to Hanashita" (Liebe im Nebel), "Chiisana Als erste präsentierten die Schüler der ja- (Klang von 6 Elementen), "Toki no Koe" Sora" (Kleiner Himmel), "Yūyake Koyake" panischen Schule in Wien einen Kagura- (Vergänglichkeit der Zeit) und "Kodama" (Abendrot) und "Karamatsu" (Lärche) ge- Tanz sowie die Lieder "Momiji" und "You (Echo) wieder eine rhythmisch mitrei- sungen von der Sopranistin Mami Tsukio, and I" – wie immer sehr engagiert und ßende Darbietung auf japanischen Trom- die von Miki Sasakawa am Elektroklavier dynamisch. meln. begleitet wurde. Etwas abseits der Bühne und geschützt durch Zelte gab es noch die Möglichkeit selbst aktiv in Workshops zu agieren, z.B. bei Shodō (Kalligraphie), und Origami (Papierfalten) und, wie bereits erwähnt, Kendama. Reiselustige konnten vor Ort japanische Reiseinformationen von Japan Plus Tou- ristik und ANA (All Nippon Airways) er- halten und für das leibliche Wohl sorgte in bewährter Weise Cha-No-Ma mit einer Teeverkostung. Die ÖJG spendete für das Herbstfest 160 Daifuku-Mochi (traditionelle Süßigkei- ten), sowie 415 Packungen von süßen und salzigen japanischen Snacks, die an die anwesenden Kinder verteilt wurden. Trotz durchwachsenem Wetter war es ein schöner Samstagnachmittag mit interes- santen Beispielen japanischer Kultur und vielen gut gelaunten Gästen.

Dr. Elisabeth Noisser

Fotos © Japanische Botschaft

8 Ochakai 3/17

komplizierte Angelegenheit, deren zen- trales Thema immer die perfekte Bewir- Ochakai des Seishinkan tung der Gäste ist. Darauf ist alles ausge- richtet und der Gastgeber versucht eine ganz spezielle Atmosphäre der Ruhe, Dōjō Wien am 30. 9. 2017 spiritueller Reinheit und Gelassenheit zu kreieren um seinen Gästen die „perfekte ie jedes Jahr am letzten nen und Schülern die Möglichkeit, im Schale Tee“ zu kredenzen. Die geladenen WSeptemberwochenende fand Teehaus des Setagaya-Parks ihre Kunst Gäste wissen das zu schätzen und tragen auch heuer am 30. September in schönem japanischem Ambiente zu das Ihre dazu bei, um das gemeinsame das Ochakai (Teezusammenkunft) des präsentieren. Teetrinken zu einem für alle Beteiligten Seishinkan Dōjō Wien statt. Bei diesem Bei prachtvollem Herbstwetter präsen- angenehmen, harmonischen Ereignis zu Verein handelt es sich um ein japanisches tierten die Mitglieder des Seishinkan machen. Dōjō, das sowohl ein geistiges Zentrum Dōjō die Form „Miso no dana de mae“ im Ich selbst durfte auch dieses Jahr wieder als auch eine physische Übungsstätte für Stil der Ura-senke, bei der es möglich ist, die verschiedenen Abläufe bei der Teezu- die verschiedensten japanischen Künste dass die Gäste bequem, auf europäische bereitung erklären und versuchte dabei ist. Der Schwerpunkt liegt zwar auf der Art auf Sesseln sitzend, der Teezuberei- auch die geistigen Hintergründe der Tee- Übung im japanischen Budō, wie z.B. tung beiwohnen. kunst zu vermitteln. Iaidō, Nihon Jūjutsu, Karatedō, Kyūdō Sadô ist eine Kunst in der die Ästhetik Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem und Kobudō, den ich leite, aber es gibt und das Lebensgefühl Japans mehr als Jahr wieder 90 Gäste unserer Einladung auch den Bereich der „schönen Künste“, anderswo zum Ausdruck kommt. Es ist gefolgt sind und durch ihr Kommen und der von Frau Kazumi Nakayama betreut weder ein religiöses Ritual oder gesell- ihr Interesse zum Gelingen der Veranstal- wird. Unter anderem unterrichtet sie schaftliches Zeremoniell, noch ist es die tung beigetragen haben. auch Sadō/Chadō, den Teeweg im Stil bloße Tätigkeit des Teebereitens selbst. der Ura-senke und gibt ihren Schülerin- Sadô ist vielmehr eine sehr komplexe, Dr. Elisabeth Noisser

Alle Fotos: © Peter Varga

9 3/17 Jugendaustausch ÖJAG – Wakayama

Jugendaustausch-Gruppe besuchte Österreich Der von der Österreichisch-Japanischen Gesellschaft und der ÖJAB organisierte „Österreichisch-Japanische Jugendaustausch“ (ÖJJ) wurde fortgesetzt.

n diesem Jahr feiern wir das zehnjäh- Sehenswürdigkeiten und Wiens ku- Irige Jubiläum des Jugendaustauschs linarische Vielfalt entdeckte. Es wur- mit der japanischen Organisation Kai de gemeinsam gekocht (Szegediner Yū Kai in Wakayama, Japan. Vom 9. bis Krautfleisch & Kardinalschnitte) und 18. September 2017 besuchten 13 Japa- bei einem Heurigen in Grinzing Wein nerinnen und Japaner – alle zwischen und Sturm verkostet. Viele entdeckten 19 und 23 Jahre jung – unser facetten- ihre Liebe zum Wiener Frühstück und reiches Österreich. Für viele war dies zu Schnitzel, Würstel und österreichi- ihr erster Besuch in Europa! Wir beide, schem Bier. Magdalena und Jan, waren heuer zum dritten Mal ehrenamtlich tätig. Viele der Der Besuch der CTBTO (Comprehensive © ÖJAB diesjährigen österreichischen Volontäre Nuclear-Test-Ban Treaty Organization) Gespräche mit Berufsschülern durften die japanische Kultur und ihre im Vienna International Center und das Gastfreundschaft bereits in den Jahren Treffen mit CTBTO Executive Secretary davor in Wakayama genießen. Dr. Lassina Zerbo sowie ein Gespräch mit jungen Flüchtlingen, die von der Dem schlechten Wetter trotzend ging ÖJAB betreut werden, hinterließen nicht es bereits einen Tag nach der Ankunft nur bei uns, sondern auch bei unseren der japanischen Gäste ins Burgenland, Gästen bleibende Eindrücke: Einerseits wo sie am 120-Jahre-Jubiläum der aufgrund von Japans historischen Erfah- Neusiedler-See-Bahn teilnahmen und rungen mit Nuklearwaffen, andererseits an der Berufsschule Eisenstadt eine für weil Europas Flüchtlingsproblematik für

sie eher unbekannte Schulform ken- Japan und seine BewohnerInnen, trotz © Bgld. Landesmedienservice/Wild nenlernen konnten. Darauf folgten drei Medienberichten, wenig bekannt und Tage in Wien, in denen unsere Gruppe vielleicht gerade deshalb besonders in- Begegnung mit Landeshauptmann Hans gemeinsam mit uns die wichtigsten teressant ist. Niessl im Burgenland.

© ÖJAB © ÖJAB Die Leiterin der Jugendaustausch-Gruppe, Akari Kase (2. von links) Besuch in der Wiener UNO-City bei CTBTO Executive Secretary Dr. überreicht der stellvertretenden Geschäftsführerin der ÖJAB PhDr. Lassina Zerbo, der sich für ein weltweites Verbot von Atomwaffen Petra Heidler, MBA (2. von rechts), die den ÖJAB-Bereich Bildung einsetzt. Akemi Steinböck (ÖJG, rechts vorne mit weißem Schal) und Integration leitet, ein Gastgeschenk aus Wakayama. Das Bild übersetzte. im Hintergrund zeigt den verstorbenen ÖJAB -Gründer und Japan- Jugendaustausch-Mitbegründer Dr. Bruno Buchwieser.

10 Jugendaustausch ÖJAG – Wakayama 3/17

© ÖJAB © ÖJAB Die japanischen Gäste sprachen im Berufspädagogischen Institut Der Döblinger Bezirksvorsteher Adolf Tiller empfing die Jugend- (BPI) der ÖJAB in Wien mit Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan. gruppe im Wiener Setagaya-Park.

Der zweitägige Ausflug nach Salzburg sind uns unsere Gäste noch mehr ans mit Besichtigung der Festung Hohen- Herz gewachsen, und so fiel uns allen salzburg, des Schlosses Hellbrunn und der Abschied am Sonntag bei der Ab- der Salzwelten Hallein war trotz Regen schiedsfeier bzw. Montag am Flughafen ein Vergnügen für Augen und Kameras. noch schwerer. Durch das intensive Zu- sammensein und die Aufgeschlossenheit Für jeden unserer Gäste einzigartig und und Herzlichkeit unserer Gäste konnten ganz speziell war natürlich das Wochen- wir alle nicht nur mit unseren Gästen, ende mit den Gastfamilien. Dieses Jahr sondern auch untereinander, neue fanden sich dreizehn Familien, die einer Freundschaften schließen. Japanerin oder einem Japaner ihre Le- Wir hoffen, dass dies auch die nächsten bensgewohnheiten zeigten und sie an zehn, zwanzig, dreißig… Jahre so blei- ihrem Familienleben teilhaben ließen. ben wird! Auch für uns beide war es eine große Magdalena Stockinger Freude, jeweils einen Gast in unsere Fa- und Jan Schindler milie aufnehmen zu dürfen. Dadurch Lederhosenanprobe bei Gastfamilie Ferrari.

© ÖJAB © ÖJAB

13 japanische Gäste, 13 Gastfamilien und viele weitere Freiwillige Japanische TeilnehmerInnen und österreichische Freiwillige vor trafen sich am 17. September 2017 zum Abschiedsfest im Schloss dem Wiener Rathaus. des Europahauses Wien, darunter auch ÖJG-Kuratoriumsmitglied Karl Steinböck (2. von rechts) mit Gattin Akemi (10. von rechts ste- hend).

11 3/17 Das erste japanische Filmfestival in Wien

Japannual – Erste Japanische

Filmtage in Wien Fotos: © Elsa Okazaki

eist bedarf es eines gefühlten und SURVIVAL FAMILY - Was-tun-wenn- MMangels um Neues entstehen landesweit-der-Strom-ausfällt? vielfältige zu lassen. So ließ auch die Abwe- Leckerbissen auf Fans des japanischen senheit japanischen Filmschaffens in den Gegenwartskinos. österreichischen Kinos die Mitglieder der Ganz andere Themen wurden in OVER Österreichisch-Japanischen Gesellschaft THE FENCE - Vorsichtige Liebe nach darüber nachdenken, wie diesem Man- der Scheidung, Schüchternheitstherapie gel abzuhelfen wäre. Alsbald formte sich durch Englischunterricht in OH LUCY!, der Wunsch, die weitgehend ungese- der allgemeine Verlust der Zurückhal- hene Spezies in Form eines Filmfestivals tung auf einer Party in AT THE TERRACE den japanophil Geneigten und cineas- und eine unwahrscheinliche Begegnung tisch Interessierten sichtbar zu machen, in Tokyos Nacht in THE TOKYO NIGHT SKY nicht zuletzt natürlich auch, um den Ja- IS ALWAYS THE DENSEST SHADE OF BLUE panern und Japanerinnen unserer Stadt behandelt. eine Möglichkeit zu bieten, ein Stück- Ganz besonders stolz waren die Veran- chen alte Heimat in die Neue zu holen stalter, dass sie die Vorführrechte von - Japannual war geboren. Jährlich soll es SEKIGAHARA dem aktuellsten historischen stattfinden, eine stetig größer werdende Film über die entscheidende Schlacht Zahl japanischer Spielfilme soll es zeigen, gleichen Namens bekommen konn- ergänzt durch die aufregendsten Pro- ten. Dieses Ereignis markierte im Jahr duktionen aus dem Anime-Sektor und 1600 den Übergang Japans vom japa- verknüpft mit Erinnerungen an die alten nischen Mittelalter in die Shōgunatszeit. Meister japanischer Filmkunst. SEKIGAHARA lief gerade auch mit gro- Das asiatische Kino liegt dem Filmcasino ßem Erfolg in den japanischen Kinos. seit jeher sehr am Herzen. Umso mehr hat Darüber hinaus bietet Japannual mit es uns gefreut, an diesem ganz speziel- seinem heuer noch kleinen Rahmen- len Ort an vier Abenden einen Überblick programm die Möglichkeit die Ent- über das laufende japanische Kinojahr deckungsreise japanischer Lebensart geben zu können - 11 Filme aus Japan, über die Kinoleinwand hinaus auf Kultu- die man hier sonst wohl nie zu Gesicht relles zu erweitern. bekommen würde. Alle aus 2016-2017 Die Gruppe Taiko Wien, die bereits am - plus ein technisch überarbeiteter Klas- Eröffnungstag das Publikum mit ihren siker von Akira Kurosawa aus dem Tokyo Rhythmen faszinierte, gab einen Work- des Jahres 1949 NORA INU (Stray Dog). shop in japanischem Trommeln und Prof. Graham Parkes hielt einen Vortrag Hier nun ein Rückblick auf das Festival zum Thema “Tradition and Innovation in mit unterschiedlichsten Film-Genres und Japanese Cinema”. Themen: Der Eröffnungsfilm CLOSE KNIT von Na- oko Ogigami wurde auf der Berlinale mit dem Teddy Jury Award und auf zahl- reichen Festivals mit Publikumspreisen ausgezeichnet. Kein Wunder, denn in diesem Film wurde auf berührende Wei- se eine Transgender-Geschichte erzählt, immer behutsam – niemals peinlich. Die Österreich Premiere des rasantes Ani- me HIRUNE-HIME (Ancien and the Magic Tablet) hat besonders die Herzen von Anime Fans höher schlagen lassen. Darüber hinaus warteten mit DESTRUC- TION BABIES - gewaltbereite Jugendliche, HARMONIUM - Zerrüttung einer Familie

12 Das erste japanische Filmfestival in Wien 3/17

© Dr. Elisabeth Noisser © Dr. Elisabeth Noisser

Wenig verwunderlich war dann auch das Ergebnis der Publi- kumswahl. Nach jeder Vorstellung hatten die Zuschauer die Möglichkeit per Stimmzettel ihren höchstpersönlichen Ein- druck vom gerade gesehenen Film kundzutun und wie schon bei einigen internationalen Festivals zuvor, konnte auch in Wien der Film Close-Knit die meisten Stimmen auf sich vereinen. Japannual gratuliert der Regisseurin Naoko Ogigami mit einer Urkunde zu diesem Gewinn.

Mit den Kartenpreisen von 8.- pro Film und einem sehr günsti- gen Festivalpass um 45.- kam jede/r auf seine Kosten und konn- te einen guten Überblick über das Filmgeschehen in Japan auf qualitätsvollster Ebene bekommen.

© Dr. Elisabeth Noisser Japannual Team und Dr. Elisabeth Noisser

13 3/17 Erfolge im

Alisa Buchinger zuhause erfolgreich, Kata-Team kam auf Rang fünf Vom Virus geplagt, ausgepumpt! Weltmeisterin für ersten Goldjubel in neuer Klasse fast zu schwach

art, härter, Alisa Buchinger – auf fe, deshalb bin ich Hdie 24-Jährige ist wirklich Verlass. mächtig stolz auf Auch wenn sie von allen Kräften diesen Sieg.“ Damit verlassen wird. Ein Darm-Virus hatte die ist Alisa nach Platz Salzburgerin vor dem Heim-Turnier in der fünf in Halle und Karate-Serie A beinahe außer Gefecht ge- Platz zwei in Istan- setzt. Am Ende konnte die Weltmeisterin bul endgültig in der für sich selbst Geschichte schreiben: Ihr neuen Klasse ange- fünfter Sieg in Salzburg war gleichzei- kommen, rangiert tig der erste volle Triumph in der neuen (noch) auf Rang 29 Gewichtsklasse bis 61 Kilogramm. Beim des Rankings, in das Goldjubel schwanden allerdings die sie im August mit Kräfte . . . null Punkten einge- stiegen war. „Was für ein Durchmarsch. Alisa hat ihre

Gegnerinnen vollkommen dominiert“, Jubeln durfte auch ©Photo-Plohe schwärmte ÖKB-Generalsekretär Ewald ihre Trainingspart- © Ewald Roth Roth nachdem Alisa Buchinger im Fina- nerin Nina Vorder- le Jacqueline Factos (ECU) 1:0 besiegen leitner, die in Bu- konnte. Die Weltmeisterin selbst war chingers „alter Kategorie“ (-68 kg) auf knapp mit 2:3 an Kampfrichter-Punkten außer Atem: „Gesundheitlich war ich Platz neun kam: Nina gewann gegen Alisa Buchingers WM-Finalgegnerin von noch ziemlich angeschlagen. Es waren Tatiana Tapajcikova (SVK / 8:0) und Ma- Linz, Katrine Pedersen (DEN), geschla- sieben extrem anstrengende Kämp- rina Rakovic (MNE / 2:1) und musste sich gen geben. In der Hoffnungsrunde folg- te ein 0:3 gegen Dora Czagany (HUN) – und Platz neun im Klassement.

Viel mehr Pech hatten ihre Salzburger Kollegen Thomas Kaserer und Stefan Po- korny: Beide lagen in ihren Fights voran und kassierten wenige Sekunden vor Schluss die entscheidenden Treffer. „Bit- ter, denn beide zeigten sich großartig in Form“, haderte Ewald Roth, der sich aber als Coach des Kata-Teams freuen durfte: Die Welser Zwillinge Lukas und Christoph Buchinger kamen mit Vincent Forster als frischgebackene Shōtōkan- Welt-Champions nach Salzburg und holten dort den fünften Rang. Im Bronze- Kampf verloren sie hauchdünn mit 2:3 an Kampfrichter-Punkten und schrammten so am Podest vorbei.

Platzierungen holten auch Luca Retten- bacher (Salzburg), Thomas Reindl (Linz) und der Wiener David Rakic, die jeweils 13. wurden. Miguel Daxner © Ewald Roth ÖKB

14 Takamatsu 3/17

1000 Stufen, 1000 Kiefern und ein Pilgerweg mit 88 Tempeln: Erinnerungen an Takamatsu in milder Juni- zieht mancher eine EAbend im vergan- Besichtigung des Sake- genen Sommer – ich Museums gleich zu Be- stehe mit Frau Dr. Isa- ginn des Aufstiegs vor, in belle Prochaska vom unserer Gruppe sind alle Japanologischen Insti- wild entschlossen sämt- tut der Universität Wien liche Stufen bis hinauf und japanischen Gästen zum Inneren Schrein zu aus Takamatsu auf dem bewältigen! Kahlenberg. Wir schau- en hinunter auf das In der weitläufigen Anla- glitzernde, leuchtende ge gibt es viel zu entde- Wien und Herr Sato cken – die Gebäude des sagt: „Es ist wie bei uns Schreins mit ihren Ne- in Takamatsu!“ Ja, auch bengebäuden, die Neu- dort, in Takamatsu, gibt gierde treibt einen wei- es eine Aussichtsterras- ter, man merkt gar nicht, se mit weitem Blick auf wie viele Treppen man diese zweitgrößte, im schon erklommen hat. Norden der Insel Shiko- Und ist man schließlich ku gelegene Stadt, bis beim Hauptschrein an- hin zum Meer – dem gelangt, hat man schon Seto-Binnenmeer. 785 Stufen hinter sich.

Shikoku, die kleinste der Als Haupt-Kami wird vier japanischen Haup- hier Ō-mono-nushi ver- tinseln, liegt eher nicht ehrt, der vor allem den auf der Route der klas- Seefahrern, Fischern sischen Japan-Reisen, und Reisenden heilig ist. die „Watashino Nihon“ Auch heute noch sind Reisen der beiden Ja- die großen japanischen panologinnen Angela Schifffahrtsunterneh- Kramer und Isabelle Pro- men Mitglieder der Ge- chaska führen jedoch meinde des Konpirasan- immer auch in weniger Schreins. So erklärt sich bekannte Teile des Lan- Fotos © Dr. Evelyn Miksch die Schiffsschraube, die des. Und so steigen hier, hier wie ein Denkmal auf auf dem Kahlenberg in 1.368 Stufen führen zum Konpirasan-Schrein hinauf. einem mächtigen Sockel Wien, Erinnerungen an Aber die Anstrengung lohnt! steht. Japanische Schiffe Takamatsu auf. haben für gewöhnlich tigen Auge sehe ich eine endlos lange, ein Amulett des Schreins an Bord und für Mit der Fähre sind wir nach Shikoku ge- steil aufwärtsführende Treppe, allein der Seefahrer in Not war es (und ist es viel- kommen, aber bevor wir in die Stadt Gedanke treibt mir den Schweiß auf die leicht noch) Tradition, ein Fässchen mit Takamatsu fahren, steht noch eine be- Stirne! Glücklicherweise ist die Realität Opfergaben ins Meer zu werfen – wer sondere Herausforderung auf dem Pro- nicht so schlimm. Am Anfang lenken eines findet, von dem wird erwartet, dass gramm: der Konpirasan-Schrein (offizi- noch die üblichen Geschäfte ab, dann er es zum Konpirasan-Schrein bringt. ell Kotohira-gū) auf dem Berg Zozu, zu die Torii, einzelne Treppenfluchten, da- dem 1.368 Stufen hinaufführen – das zwischen immer wieder ebene Abschnit- Und weiter – hinauf bis zum kleinen In- klingt anstrengend! Vor meinem geis- te, wo man durchatmen kann. Vielleicht neren Schrein, der sich an eine steile Fels-

15 3/17 Takamatsu

Im Hauptschrein wird Ō-mono-nushi verehrt – Beschützer der See- Bis zum Inneren Schrein kommt nur noch eine geringere Anzahl von fahrer, Fischer und Reisenden. Tempelbesuchern. wand schmiegt. Auf dem Platz davor ste- tural Property“ ernannt wurde und jedes einen Spaziergang durch den Ritsurin- hen einige Bänke, ein Getränkeautomat Frühjahr die bekanntesten Schauspieler Park vor, der mit fast 75 Hektar der größte und ein Kiosk für Devotionalien. Jeder dieses Genres hier in berühmten Kabuki „Wandelgarten“ Japans ist, berühmt auch schaut sich verstohlen um, ob jemand Stücken zu sehen sind. außerhalb des Landes. fehlt – nein, unsere Gruppe ist vollzählig, alle haben es geschafft! Erfüllt von den Eindrücken dieses Tages Die Anlage ist in etwa hundert Jahren, verbringen wir den Abend bei einem im 17. und 18. Jahrhundert im Besitz Außerhalb des Schrein-Geländes kann gemeinsamen Essen mit japanischen der Matsudaira Fürsten, mehrmals ver- man Japans ältestes erhaltenes Kabu- Freunden von Angela und Isabelle. Ih- größert worden und zu ihrer heutigen ki Theater von 1835 besichtigen. Es hat nen ist es wichtig, ihren österreichischen Fläche gewachsen. Ein weitläufiges Netz noch seine originale Drehbühne, ist mit Schützlingen nicht nur das Land zu zei- von Wegen, zahlreiche Teiche, die unter- Falltüren ausgestattet, durch die während gen, sondern ihnen auch Kontakte mit einander verbunden sind, immer wieder der Vorstellung Schauspieler aus dem Japanern zu ermöglichen. Auf diese öffnen sich neue Blickwinkeln, es gibt Untergrund auftauchen oder versinken Weise gibt es bei jeder Reise interessan- Teehäuser, Brücken, Blumen, die zu un- können. Wir sehen den Zuschauerraum te Begegnungen, die manchmal – wie in terschiedlichen Jahreszeiten ihre Pracht mit den Logen für die vornehmen Gäste diesem Sommer – später in Wien vertieft entfalten, eigenwillig geformte Bäume, und die Karrees, wo weniger begüterte werden. dekorative Steine und vieles mehr. Es Besucher recht gedrängt zusammensa- ist noch zeitig, wenige Gäste sind hier, ßen. Mit Stolz erklärt unser Führer, dass Der nächste Morgen begrüßt uns mit in der Stille kann man sich dem Zauber das Theater zum „Important National Cul- Sonnenschein – wunderbar, wir haben des Parks hingeben. Manche Felsbrocken

Die Aussicht vom Konpirasan-Schrein ist großartig – leider spielt das Das Konpira Grand Theatre ist das älteste erhaltene Kabuki Theater Wetter nicht so recht mit! Japans.

16 Takamatsu 3/17

Zwei „aruki henro“ – Pilger zu Fuß auf dem Weg der 88 Tempel. wirken wie versteinerte Lebewesen – Ta- feln helfen mit Deutungen der Phantasie nach: ein Löwe, der über seine Schulter blickt, eine voll erblühte Päonie, oft wa- ren solche Steine, ebenso wie seltene Pflanzen Geschenke hochgestellter Per- sönlichkeiten an den Fürsten. Ein riesiger Lotusteich entzückt mit seinen zarten rosa Blüten, unter dem dichten Blattwerk kommen neugierige Koi angeschwom- men und scheinen um Futter zu betteln. Föhrenbäume mit unglaublich mäch- tigen, gewundenen Ästen erinnern an verwunschene Fabelwesen. Unter den mehr als 1.400 Kiefern ist der größte Stolz der Gärtner der „Tsurukame-matsu“: eine Föhre, deren Form an einen flatternden Kranich erinnert, scheint sich auf dem Rücken einer Schildkröte, die aus mehr als 100 Steinen besteht, niederzulassen. Ich fühle mich in eine exotische Welt der Sagen entrückt, in der die Zeit stillsteht. „Sorosoro …“ (wörtlich „langsam …“, ge- meint ist hier jedoch „schnell, schnell!“) ruft Isabelle und holt mich in die Wirk- lichkeit zurück.

Unser nächster Programmpunkt bevor wir uns von Takamatsu verabschieden müssen: die Terrasse auf dem Yashima- Hügel mit Blick auf die Stadt. Dort fällt mir die Darstellung eines Bogenschützen auf, der auf einen Fächer hoch oben auf einem Schiffsmast zielt. Da war doch eine Geschichte, die ich einmal gehört habe. Was war es denn nur? Ich frage Kenji-san,

Die vornehmen Gäste saßen seitlich in den Logen, die weniger be- Der 75 Hektar große Ritsurin-Park mit seinen Teichen, Brücken, Tee- güterten Theaterbesucher dicht gedrängt in den Karrees. pavillons und eigenwillig geformten Bäumen ist eine besondere Sehenswürdigkeit von Takamatsu. 17 3/17 Takamatsu

voller Rüstung auf seinem Pferd ins auf- gewühlte Meer hinaus und es gelang ihm, mit einem einzigen Schuss den Fächer zu treffen. Überall in Takamatsu findet man Darstellungen des Schützen, bis hin zu den Kanaldeckeln, ganz abge- sehen von Rollbildern und Holzschnitten in Museen. Im nahegelegenen Tempel Yashima-ji werden zahlreiche Zeugnisse aus der Zeit des Gempei-Krieges aufbe- wahrt und man erzählt, dass ein friedli- cher Teich auf dem Tempelgelände rot vom Blut der Taira gewesen sein soll, als die siegreichen Minamoto-Soldaten ihre Schwerter darin gewaschen haben.

Heute ist der Yashima-ji die 84. Station auf dem etwa 1.200 km langen Pilgerweg zu 88 Tempeln rund um die Insel Shiko- ku. Dem europäischen Jakobsweg ver- Mehr als 1.400 Kiefern wachsen im Ritsurin- gleichbar wandern jährlich tausende Pil- Der „Tsurukame-matsu“ ist der Stolz der Park, viele von ihnen mit mächtigen, knor- ger in ihren weißen Gewändern hier auf Gärtner im Ritsurin-Park: die riesige Föhre rigen Ästen. den Spuren des buddhistischen Mönchs sieht aus wie ein flatternder Kranich, der Kūkai, dem in sich auf einer Schildkröte niederlässt. unseren Begleiter aus Takamatsu, und Japan hoch ver- er erzählt mir von der Schlacht von ehrten Begrün- Yashima am Ende des Gempei-Krieges der des Shingon- im 12. Jahrhundert, zwischen den ver- Buddhismus. Zwei feindeten Clans der Taira und der Mina- Pilger haben wir moto. Ihren Sieg verdankten die Mina- auf ihrem Weg ge- moto nicht nur einer Kriegslist, sondern troffen. Während auch der bis heute berühmten Leistung sie zum nächsten des Bogenschützen Nasu no Yoichi. Das Tempel weiter- „Heike Monogatari“ ein Samurai Epos aus ziehen, müssen mündlich überlieferten Geschichten er- wir zum Bahnhof zählt detailreich, wie Nasu no Yoichi sich – der Shinkansen zwar erst geweigert, dann aber dem Be- bringt uns in- fehl des Minamoto-Heerführers gehorcht nerhalb weniger hatte, den Fächer auf dem Mast eines der Stunden zurück Taira-Schiffe herunter zu schießen. Das nach Tokyo. Der Yashima-ji – Station Nr. 84 auf dem berühmten japanischen Pil- Schiff schwankte im Sturm, Nasu ritt in Dr. Evelyn Miksch gerweg der 88 Tempel rund um die Insel Shikoku. © Elfie Mikuss

Nasu no Yoichi, der kühne Bogenschütze aus der Schlacht von Yashi- Zartrosa Lotusblüten wuchern in einem riesigen Teich und bezau- ma im Jahr 1184 ist in Takamatsu an vielen Orten präsent. bern die Besucher.

18 Buchbesprechung 3/17

SCHMIDT-MURAKI Masumi: Die Gräfin kam aus Tokyo. Das Leben von Mitsuko Coudenhove-Kalergi / Biografie über Mitsuko Coudenhove-Kalergi.

und Handeln bis zu ihrem n ihrer 2017 erschienen Bio- Tod im Jahr 1941. Diesen Igrafie in deutscher Sprache kaiserlichen Auftrag erfüllte berichtet Schmidt-Muraki sie als gehorsame Ehefrau, über das außergewöhnliche die sich nie beklagte, als Leben einer außergewöhnli- pflichtbewußte Mutter und chen Frau in einem Zeitalter – nach dem Tod ihres Man- radikaler Umstürze sowohl in nes im Jahr 1906 – auch als Japan als auch in Europa. Im Vormund ihrer sieben Kinder, Jahr 1874 – also sechs Jahre denen sie in Wien (den Söh- nach dem Beginn der Meiji- nen im Theresianum, den Ära (1868-1912), während Töchtern im Sacré-Coeur) der sich Japan vom mittel- die in der damaligen Mon- alterlichen, konfuzianistisch archie bestmögliche Ausbil- geprägten Feudalstaat zum dung angedeihen ließ. Mit modernen Staat westlicher diplomatischem Geschick, Prägung entwickelte – wurde mit Klugheit, Umsicht und die Gräfin Mitsuko Couden- Entschlossenheit regelte die hove-Kalergi in Tokyo als drit- Gräfin Mitsuko Coudenhove- te Tochter (Mitsu) ihrer Eltern Kalergi als Familienoberhaut Kihachi und Tsune Aoyama die gesellschaftlichen, wirt- geboren. Im März 1892 wurde schaftlichen und juristischen die achtzehnjährige Mitsu mit Belange einer Adelsfamilie dem dreiunddreißigjährigen mit europaweiten Beziehun- Grafen Heinrich Coudenhove- gen (mit Besitzungen unter Kalergi verheiratet, der da- anderem in Österreich, Un- mals in Japan als Gesandter in garn und Böhmen) und bis Diensten Österreich-Ungarns stationiert © Masumi Schmidt-Muraki ins 13. Jahrhundert zurückreichenden war, wobei die Heiratserlaubnis zu die- Wurzeln. Aus Zeitungsberichten und Er- ser Mischehe erst drei Jahre später durch ersten Januar 1896 – zum Neujahrsemp- zählungen ihrer japanischen Gäste erfuhr den Gouverneur von Tokyo erteilt wurde. fang am Kaiserhof geladen. Während der Mitsuko über den Russisch-Japanischen Der Diplomat – ein begeisterter Japoni- Audienz erhielt Mitsuko von der Kaiserin Krieg (1904-1905) und über das große ca-Sammler – hatte Mitsuko im Antiqui- einen Fächer aus japanischem Zypres- Kanto-Erdbeben (in Tokyo und Umge- tätengeschäft ihrer Eltern kennengelernt. senholz geschenkt und die Ermahnung, bung) 1923. Problematisch wurde die Si- Mitsu lebte seit ihrer Trauung im öster- nie „den Stolz der Japanerin“ (Seite 93) zu tuation im ersten Weltkrieg (1914-1918) reichischen Konsulat in Tokyo, bekam verlieren, worunter ein Lebenswandel zu für die japanisch aussehende Mitsuko, dort intensiven Unterricht in westlicher verstehen ist, der Japan, dem Kaiser, dem die sich als Österreicherin fühlte, als Ja- Kultur, Sprachen und Etikette, und gebar Vater und dem Ehemann stets zur Ehre pan und Österreich-Ungarn einander zwei Söhne. Knapp einen Monat vor ih- gereicht. Diese Worte der Kaiserin bilde- im September 1914 als Kriegsgegner in rer Abreise nach Europa war Mitsu – am ten das Leitmotiv von Mitsukos Denken Tsingtao (China) gegenüberstanden und

19 3/17 Buchbesprechung / Termine und Infos

Japan siegte. Eine Rückkehr in ihre alte Quellen aus dem Gebiet der Österreich- nischer Sprache jedoch hat sie 14 bei Heimat Japan war Mitsuko daher nicht Ungarischen Monarchie (insbesondere renommierten japanischen Verlagen er- mehr möglich, und ihre neue Heimat Ös- auch Tschechiens), aus Deutschland, der schienene Monografien aufzuweisen, die terreich-Ungarn (für die zwei ihrer Söhne Schweiz und Japan: in Archiven, in den Menschen in Extremsituationen portrai- eingerückt waren) hörte 1918 auf zu exis- Memoiren von Mitsuko Coudenhoves tieren, sei es im Spannungsfeld zwischen tieren. Mitsuko lebte nach dem Zusam- Kindern, in bereits vorhandenen Biogra- sehr unterschiedlichen Kulturen (Japan menbruch der Monarchie zurückgezo- fien, aber auch durch das Aufsuchen von und Deutschland) oder Daseinszustän- gen in ihrer Villa in Mödling bei Wien, in Original-Schauplätzen, insbesondere der den (Realität und Illusion), sei es im Ein- der sie 1941 verstarb. Wohnsitze der Coudenhoves und Aoya- satz als Kamikaze-Pilot oder als einarmi- Masumi Schmidt-Muraki zeichnet in ihrer mas, und durch Befragung von Zeitzeu- ger Pianist. Biografie über die Gräfin Mitsuko Cou- gen, die Mitsuko noch persönlich oder Masumi Schmidt-Murakis Wirken zeigt denhove-Kalergi ein sehr differenziertes, mittelbar aus Erzählungen Verwandter sich nicht nur durch ihre Forschungen feinfühliges Portrait einer außergewöhn- gekannt haben. Illustriert wird das Werk und Publikationen, sondern auch durch lich anpassungsfähigen Frau, die radikale durch 22 historische Fotos und 2 Stamm- ihre Schaffung von 7 Zengärten in 5 euro- Umbrüche in Japan und zwei Weltkriege tafeln. päischen Ländern (Tschechien, Deutsch- miterlebte und die sich mit Geduld, Fleiß land, Ungarn, Österreich, Schweiz), die und Klugheit von einer japanischen, pi- – in Analogie zu ihren Büchern – das etätvollen Kaufmannstochter des ausge- Verlag: Pilum Literatur Verlag, Strasshof, friedliche Zusammenleben unterschied- henden 19. Jahrhunderts zu einer um- 1. Auflage 2017, 274 Seiten, broschiert, licher Menschen und Kulturen symbo- fassend europäisch gebildeten, mehrere € 22,00; ISBN 978-3-902960-57-3 lisieren und die in Zusammenarbeit mit Sprachen sprechenden, eleganten und dem renommierten Gartenarchitekten würdevollen Gräfin entwickelte. Doku- Kanji Nomura entstanden. mentiert wird diese Entwicklung unter Zur Autorin Für ihre unermüdlichen Friedens- und anderem in Form von Memoiren, die Mit- Völkerverständigungsaktivitäten erhielt suko für ihre Kinder in deutscher Spra- (Angaben basierend auf Masumi Schmidt-Muraki zahlreiche Auszeichnun- che verfasste, worin sie jedoch jegliche Schmidt-Murakis Kurzbiografie vom Sep- gen und Ehrungen in Europa und Japan, kritische Äußerung an ihrer alten oder tember 2017): unter anderem die Ehrenbürgerschaften neuen Familie völlig aussparte, dafür die Masumi Schmidt-Muraki wurde 1942 in der Stadt Karlsbad und Poběžovice (bei- Bedeutung kindlicher Pietät gegenüber Tokyo geboren, ist Absolventin der Wa- de Tschechien), die Auszeichnung „Ver- Vaterland und Eltern betonte. seda Universität Tokyo (1967; Theaterwis- dienste für die Völkerverständigung“ (Ja- Entstanden ist dieses von Schmidt-Mura- senschaften und Kunstgeschichte), und pan), die Bürgermedaille Furth im Wald ki gezeichnete Bild der Gräfin Mitsuko übersiedelte 1968 nach München, wo sie (Deutschland), und – ganz aktuell – den Coudenhove-Kalergi – in deutscher Spra- noch heute lebt. Brückenbauerpreis vom Zentrum Bohe- che, jedoch aus Sicht einer japanischen Die oben genannte Biografie über Mit- mia Bavaria (Deutschland-Tschechien). Frau – nach akribischer Recherche und suko Coudenhove-Kalergi ist ihr erstes sorgfältiger Auswertung vorhandener auf deutsch erschienenes Buch; in japa- Beatrix Teich BA

Termine Herbst / Winter 2017

November: 2. 11. Vortrag 3 aus der Reihe: Japanische Kultur und Religion „Die Heimat des Herzens in der japanischen Kultur“ um 18:30 (Einlass ab 18:00) Kultur- und Informationszentrum der Japanischen Botschaft in Wien, Schottenring 8, 1010 Wien Eintritt frei, Anmeldung telefonisch ab 12. Oktober unter 01 53 38 586 erbeten.

Dezember: 9.12. Bōnenkai 2017 Die Jahresendfeier der ÖJG im Restaurant Kojiro 3 Rechte Wienzeile 23-25 (Ecke Preßgasse), 1040 Wien

Für aktuelle Informationen zu Veranstaltungen der ÖJG besuchen Sie bitte unsere 20 Homepage: www.oejg.org. Taschenbuch: 600 Seiten, Verlag: novum pro Verlag (22. Dezember 2016) ISBN 978-3-99048-738-9 „Der Putzmittelcocktail“ beinhaltet zwanzig Erzählungen aus Japan, viele davon aus den übersetzten Notizen eines Detektivs. Sein „schwierigster“ Fall verlieh dem Buch den Titel.

Ein literarischer Cocktail gut gemixt und gewürzt erwartet Sie. Kosten und genießen Sie! 3/17 Vereine als Mitglieder

Die Wiener Kyudogruppe Kyudo, japanisches Bo- Chado Urasenke Tankokai GAKO (=Bergtiger) prakti- genschießen, schult Kör- Austria Association ziert jap. Bogenschießen in per, Geist und Seele. Der Der Teeweg der Urasenke der Tradition der Heki-ryu Wiener Kyudoverein Seis- Schule ist seit Sen Rikyu Bishu Chikurin-ha, wie es hin übt nach den Regeln des Int. Kyudo- mit dem Zenweg fest verbunden. Nicht von Kanjuro Shibata Sensei XX. gelehrt verbands im Wienerberg Kyudojo, 10., luxuriöse Gerätschaften und komplizier- wird. Als kaiserlicher Bogenbaumeis- Eibesbrunnerg.13, winters auch in einer te Zeremonien sind hier wichtig, sondern ter in einer langen Traditionslinie lehrt Sporthalle. Seminare mit int. LehrerIn- Einfachheit, Achtsamkeit und Empathie Shibata Sensei Kyudo als Meditation, als nen. Zeiten: Mo u Mi abends, Sa nach- stehen im Vordergrund. Urasenke Aust- einen Weg der spirituellen Übung frei mittags. Nähere Infos u. Kontakt: ria bietet die Möglichkeit diesen Weg zu von Wettkämpfen oder Graduierungen. www.kyudo-vienna.net erlernen. Regelmäßige Übungen in Wien Hp: http://www.gako-kyudo.at Tel: 02235-47779 (F. Ruprechter) u. und Linz, Seminare mit int. LehrerInnen 0650-7909139 (D. Leopold). werden angeboten. Infos unter: www.urasenke-austria.at Im Jahr 2006 wurde Karate- do Wels von Prof. Mag. Ewald ist eine Kampf- Roth gegründet und erhielt kunst, die von Morihei im europaweit einzigartigen Ueshiba (1883–1969) aus Budokan (www.budokan.at) traditionellen Kriegstech- eine grandiose Heimat. Der Verein ist dem niken der Samurai entwi- traditionellen Karate der Stilrichtung Sho- ckelt wurde, mit dem Ziel Menschen tokan verpflichtet, (gegründet von Funa- mit rechtem Herzen zu formen. Trai- koshi Gichin 1868–1957) und bietet an 4 Im Enshiro Dojo ningszeiten in der Rundhalle Alt-Erlaa Tagen der Woche Trainingsmöglichkeiten Union Wien kön- sind Mo: 21.00, Mi: 18.00 und 19.30, Do; für alle Altersgruppen und Graduierungen. nen Sie AIKIDO und die traditionelle Iaijut- 20.30 sowie Freitag 19.00. Sie sind jeder- Karate-do Wels ist auch die Heimat für ei- su-Schule RYUSHIN SHOUCHI RYU (Soke: zeit herzlich eingeladen mitzumachen: nige der erfolgreichsten Sportlerinnen und YAHAGI Kunikazu) erlernen und trainieren. http://members.chello.at/aikido/ Sportler des österreichischen National- Unser Budo ist von einem freundlichen teams, die hier beste Trainingsvorausset- Umgang, der gemeinsamen Weiterent- Iaidō ist die beinahe 500 zungen vorfinden. Ausführliche Infos unter: wicklung und technischem Anspruch ge- Jahre alte Kunst, das japa- www.karatedo.at prägt. Für Kinder und Jugendliche ab 10 nische Schwert zu führen. Jahren gibt es ein eigenes, altersgerech- Die Betonung liegt dabei tes Aikido-Training. Anfänger sind jeder- auf dem schnellen Ziehen Das Ikebana International zeit herzlich willkommen! Weitere Infos: des Schwertes und dem Vienna Chapter ist eine www.enshiro.com ersten Schnitt. Das SEISHINKAN Dōjō Zweigstelle der weltwei- steht in der Tradition der Muso¯ Jikiden ten Organisation Ikebana Eishin Ryu¯, einer Stilrichtung, die um 1560 International. Sie wurde 1956 in Tōkyō Der Freundschaftsverein gegründet wurde. Das Dōjō wird seit von Ellen G. Allen mit dem Grundge- Hernals - Fuchu unterstützt dem Jahr 2000 erfolgreich von Dr. Elisa- danken „Friendship through Flowers“ seit 2008 ehrenamtlich den beth Noisser Kyo¯shi, 7. Dan Iaidō, geführt. gegründet und soll Menschen durch die Wiener Bezirk Hernals bei der www..at Freude an Ikebana verbinden. Die Grup- Pflege des im Jahre 1992 geschlossenen pe in Wien wurde 1985 zur Zweigstelle Freundschaftsvertrags mit Fuchu, einer (Chapter) der Organisation. Zurzeit sind Teilstadt Tōkyōs. Organisiert werden der WORTANZEIGE fünf original japanische Ikebana-Stilrich- jährlich stattfindende Jugendaustausch, tungen darin vertreten: Ichiyō, Ikenobō, interkulturelle Aktivitäten (Ausstellungen, Vortrag von Hideo Okamoto (japanischer Mishō, Ohara und Sōgetsu. Als Aktivitä- Museumsbesuche, Konzerte), Schulpart- Priester) über Shin-Buddhismus (Jōdo- Shinshū 浄土真宗) mit Fragemöglichkeit, ten gibt es gemeinsame monatliche Tref- nerschaften und wechselseitige Besuche in japanischer und deutscher Sprache. fen, Workshops und Ausstellungen. Infos im Rahmen offizieller Begegnungen und Datum: 30.Oktober um 18:30, Eintritt frei! unter: persönlicher Freundschaften. Weitere In- Ort: Gesundheitsakademie Wien, Otto- www.ikebana-international.at formationen: www.freundschaftsver- Bauer-Gasse 20, Kontakt-email: dieterpa- E-Mail: [email protected] ein-hernals-fuchu.at [email protected]

22 Inseratenspiegel · Editorial 3/17

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‡DEIDOOHQG  600 Stück – LeserproÀ l: Österreichische Firmen mit Tätigkeit in Japan, [ Japanische Firmen in Österreich, Städte, Gemeinden und Bezirke mit ‡QLFKWDEIDOOHQG Schwesterstädten in Japan, Japaninteressierte Österreicher, in Österrei- ch lebende Japaner, ausgewählte Institutionen in Japan. [ Erscheinungstermine: Jänner, Juni, Oktober – Anzeigenschluss: Ende des ²% Vormonats, färbige Inserate als PDF oder EPS, 300 dpi

8PSUBO[FJHFO 0,50 Euro/Wort (Worte über 15 Buchstaben sowie Telefon- Faxnummern zählen als zwei Worte) 1,00 Euro/fettgedrucktem Wort (erstes Wort obligat) 5,00 Euro Minimum pro Einschaltung. Text mit Kennwort „WORTANZEIGE“ an ÖJG, A-1040 Wien, Floragasse 7 oder per E-Mail an: offi [email protected] Schaltung in der nächsten Ausgabe nach Erhalt der Einzahlung auf Konto ÖJG bei Bank Austria Nr. 00601622806, Bankleitzahl: 12000, IBAN: AT 96100000601622806, BIC: BKAUATWW. Publikation vorbehalten. Kein „Chiffre“-Service.

Mitteilung des Japanischen Informations- und Kulturzentrums: Seit Jänner 2014 ist das Japanische Informations- und Kulturzentrum von Montag bis Freitag, 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr durchgehend geöffnet. An Samstagen, Sonntagen, österreichischen Feiertagen sowie ausgewählten japanischen Feiertagen sind wir geschlossen.

Editorial: Da die „Brücke“ dreimal jährlich erscheint, müssten Veranstaltungen mehrere Monate im Voraus angekündigt werden. Die meisten Veranstaltungen befinden sich zu diesem Zeitpunkt aber noch in Planung und es kann dadurch zu Ände- rungen oder auch zu Absagen kommen. Deshalb empfehlen wir Interessierten auf die Ankündigungsseite des Kultur- zentrums der japanischen Botschaft zu sehen, oder sich in den Emailverteiler für diese Ankündigungen aufnehmen zu lassen. http://www.at.emb-japan.go.jp/Deutsch/veranstaltungen.htm

23 STUDENTEN BIS INCL. 26. LEBENSJAHR FAMILIENANGEHÖRIGE

Formular 2017.10.