GEOLOGISCHE KARTIERUNG

AUF TEILEN DES BLATTES 4026 LAMSPRINGE

NW-Teil des Heber, Rhüdene Sattel

Diplomarbeit

am Fachbereich Mathematik-Naturwissenschaften der Christian-Albrechts-Universitä Kiel

HANNES GROBE

Kiel 1982 INHALTSVERZEICHNIS Seite

und geologischer

3.4 Oberer Buntsandstein (so) 3.5 Grenze so/mu 3.6 Unterer Muschelkalk (mu) 3.6.1 Wellenkalk 3.6.2 Gelbkalk 3.6.3 Terebratelbiinke Mittlerer Muschelkalk (Mn) Trochitenkalk (mo 1) 3.9 Grenze wo 1/mo 2 3.10 ~eratit&nschichten(mo 2) 3 .U Grenze mo 2/ku 3.12 Unterer Keuper (ku) 3.13 QuartärAblagerungen 3.13.1 Fluvioglaziale Sedimente 3.13.2 Ltjßablagerunge

Der Heber als Grqndwasseftx%ger

5. Tektonik

-ss-FlSchefimessungen im RhŸdene halb des Kattiergebietes - Wasseranal yse (Bohru~~~Geheewradei -Geologisches Profil "Geologische Karte

Der Heber wird am Südwesthanim Kartiergebiet durch vier kleinere Täle zerschnitten, die sich zum Teil nur schwach ausgebildet auf den. Nordosthang fortsetzen. Die höchst Erhebung dieser hierdurch ent- stehenden schwach ausgebildeten Hügelkettliegt bei 305,l m und weist gegenübedem tiefsten Punkt im Kartiergebiet mit 170 m eine Höhendifferen von 135 m auf. Knapp die Hälft des Gebietes ist bewaldet, die restliche FlSche wird landwirtschaftlich genutzt.

Harplage

1Terebratelbänk Lamspringe

Abb. 2: Blick auf den unbewaldeten, an Lamspringe an- grenzenden Teil des Kartiergebietes. Im Hintergrund ist der Sattelkern, haupts3chlich aus sm bestehend,zu erkennen. Die am Heber ausstreichenden Schichten finden ihre Fort- setzung in der am Horizont.

Der RhüdeneSattel besteht aus einem sich gegen NW hin verjüngenden halokinetisch gebildeten Buntsandsteingewölbe dessen Flanken von Muschelkalk und Keuper gebildet werden. Das Kartiergebiet ist als typische Schichtstufenlandschaft aus- gebildet, härter Schichten treten gegenübeweichen im Geländ als Stufen hervor. Der Muschelkalk mit den Härtlinge Terebratelbank und Trochitenkalk bildet die HöhenzüHarplage und Heber, sowie die stark gestörte Niederen Berge an der NW-Spitze des Sattels. Nach Osten wird der Heber durch die nördlich Fortsetzung des Leinetalgrabens, in dem hier die fließtbegrenzt, die Harplage setzt sich nach kurzer

à Unterbrechung im rheinisch streichenden Lutterer Sattel fort. In der durch Auslaugung des Zechstein-Salinars entstandenen Senke um die Ortschaft Rhuden finden sich bei Bornhausen Miozän Braunkohlen. Das Kartiergebiet selbst umfaßhauptsächlic Schichten des Muschel- kalks mit dem zum Sattelkern hin angrenzenden Oberen und Mittleren Buntsandstein, sowie dem den Sattel umrahmenden Keuper. Die quartär Bedeckung wird stellenweise von Lö und elsterzeitlichen Eisrand- -Sedimenten gebildet. 2. Methodik

Die geologische Karte des Blattes Lamspringe (GRUPE, HAACK & SCHUCHT, 1915) im Maßsta 1:25000 diente dazu, einen groben Überblic übe Stratigraphie und Lagerungsverhältniss am Heber zu erhalten. Zur Kartierung wurde die topographische Karte Blatt W26 Lamspringe im Maßstabl:2500 und eine Vergrößerudes Geologischen Landesamtes Hannover auf 1:10000 verwendet. Zur Orientierung am RhüdeneSattel und Umgebung wurde mit den Blätter Seesen L4126, L3924, Einbeck L4124 und Bad Salzdet- furth L3926 gearbeitet. Als Überblic übedas südhannoverschBerg- land zwischen und Weser leistete eine Sonderausgabe des nieder- sächsische Landesvermessungsamtes Blatt Nr.73 Hildesheim, Holzminden, Seesen im Maßsta 1:100000 gute Dienste. Die Kartierarbeiten wurden im Herbst 1980 und Sommer 1981 durchgeführ und dauerten insgesamt fünWochen. Die Kartierung der Oberen Terebratelbank wurde durch eine Kette von Aufschlüsse erleichtert. Die übrige stratigraphischen Einheiten konnten auf Grund ihrer unterschiedlichen Härt und somit Verwitterungs- anfälligkeinach Morphologie kartiert werden. Dies trifft ebenfalls füStörungsbereich zu, die in Täler oder Depressionen zu suchen sind. Lesesteinkartierung konnte im überwiegende Teil die morphologische Kartierung unterstützenBesonders intensiv ist die Lesesteinbildung Übe harten und morphologisch hoch liegenden Schichten wie z.B. dem Trochitenkalk. Weiche Schichten bilden keine Lesesteine (2.B. Röt mm). Das Gebiet wurde als "abgedeckte Karte" kartiert und gezeichnet. QuartärBedeckung übeden mesozoischen Schichten wurde daher erst ab einer Mächtigkeivon übeca.2 m in die Karte eingetragen. Die Grenzen wurden durch 143 Bohrungen mit einem Handbohrer ermittelt. Zwischen den einzelnen Bohrpunkten sind die Werte interpoliert. Die Messungen von Einfallsrichtung und Fallen erfolgten mit einem Klar- Kompaà ( 360') . 3.2 Mittlerer Buntsandstein

Der sm erreicht im Rhudener Sattel eine Mächtigkei von 350-400 m (GRUPE et al. 1915), er wurde jedoch nur an seiner Grenze zum so hin aufgenommen. An einer Wegeböschun im 3agen 61 (r: 35 72 000 h: 57 57 340), bereits in der Aufnahme von GRUPE et al. (1915) mit einem Profil beschrieben, konnten einige Lesesteine der obersten Solling-Folge gefunden werden. Das Profil ist inzwischen unter Rutschungen verschwunden und bewachsen. Das Gestein besteht hier aus einem plattigen, feinkörnige Sandstein, glimmerhaltig und von Hämati rot bis violett gefärbt Eine Feinschichtung ist erkennbar, stellenweise sind Tongallen eingelagert. -Die Schicht- fläche zeigen z.T. gut ausgebildete Rippelmarken. In Übereinstimmun mit dem genannten Profil handelt es sich hierbei um die Bausandsteinstufe. Die im Hangenden beschriebenen Schieferletten konnten ebenfalls gefunden werden. Es handelt sich um einige Millimeter bis Zentimeter mächtige wulstige, teilweise auskeilende Lagen eines fein- bis mittel- körnige Kalksandsteins in Wechsellagerung mit dünne hellgrünliche Mergellagen, stellenweise von zahlreichen Millimeter große Mangan- dendriten bedeckt.

3.3 Grenze sm/so

Der Verlauf der sm/so-Grenze an oben beschriebener Stelle konntei durch die Kartierung bestätigwerden. Eine weitere Grenzziehung war nur durch Bohrungen miglich, die in der NW-Hälft des Kartiergebietes den Verlauf unter glazialen Schottern und Löbblagerunge vermuten lassen. Im Geländ ist die sm/so-Grenze ohne Bedeckung durch einen teilweise steilen morphologischen Anstieg und durch zu ihr parallel verlaufende Bäch gekennzeichnet.

3.4 Oberer Buntsandstein

Innerhalb der Rotsedimente wurden in einer Bohrung bei Königsdahlu Gips und ein 70 m mächtige Steinsalzlager nachgewiesen (GRUPE et al. 1915). Die im Kartiergebiet anstehenden Sedimente des Rot bestehen aus von Hämati (HINZE, 1967) rot bis violett gefärbte Tonen mit grünliche Flecken, die bei fehlender Lößbedeckueinen sehr schweren Acker- boden bilden. Mineralogisch bestehen die Tone hauptsächlic aus Illit und Corrensit (LIPPMANN, 1956) sowie Chlorit, Quarz und Muskovit (HINZE, 1967). Die Mächtigkeiwurde aus Hangneigung und Ausstrichbreite mit etwa 100 m berechnet, wobei Ungenauigkeiten durch fehlende Einfallswerte entstehen. Morphologisch bilden die Rot-Tone ein Tal zwischen Muschelkalk und einqeschnittenen kleineren Mittlerem Buntsandstein stellenweise mit tief 7 Täler mit Bachläufen Die Tone wurden frühein kleineren Aufschlüsse abgebaut. So liegen z. B. die Aufschlüss43 (r: 35 72 590 h: 57 56 080) und 44 (r: 35 72 220 h: 5756410) in der Näh einer Stelle, etwa beim Forsthaus Rolfshagen, an der sich im Mittelalter ein Dorf befunden haben so1l.E~ist daher anzunehmen, da der Ton zum Töpfer abgebaut wurde.

3.5 Grenze so/mu

Der letzten lithologischen Einheit des Rot, einem Gelbkalk,folgt das Basiskonglomerat des mu, ein charakteristischer Farbüberganvon Violett übeGelb zum hellen Grau des Wellenkalks, der sich gut im Gelande kartieren läßStellenweise ist die sofmu-Grenze Jedoch durch Verwitterungsschutt des Wellenkalks verschütteoder verrutscht. Die Grenzziehung erfolgte im Gelande an Hand eines leichten morphologischen Knicks, hinter dem der steilere Anstieg zum aus- schließlicvon Muschelkalk aufgebauten Heber beginnt.

3.6 Unterer Muschelkalk (mu )

Die Kartierung des Unteren Muschelkalks erfolgte nach der Gliederung von SCHULZ (1972) (s.Abb. 4). Sie unterteilt den mu in vier Einheiten, mu I - mu IV, die Jeweils aus einem der bei SCHULZ beschriebenen Ideal- zyklen bestehen. Kalkbbke Gelbkalk Mergelkalk Idealzyklus im Wellenkalfc unteren Muschelkalk -Kalkbänke Plattenkklk nach SCHULZ (1972) Gelbkalk

Da jede der Einheiten mit einer Gelbkalkbank endet, erleichtert diese Enteilung die Kartierarbeiten im Gelande. Der Gelbkalk ist durch seine kräftige,gelb Farbe gut zu erkennen und das Auftreten von Lese- * steinen beschrankt sich auf einen Streifen von wenigen Metern Breite, da die Gelbkalkbänk geringmächti sind. Eine relativ genaue Grenz- Abb. 4: -Gliederung des Unteren Muschelkalk. Die Zyklizitä war sicherlich mit der Grund füdie Entstehung von acht verschiedenen Gliederungen des Unteren Muschelkalk. Bei dieser Arbeit wurde die Gliederung von SCHULZ (1969) gewählt da die mu-Einheiten nach ihr arn übersichtlichstezu kartieren sind. (aus SCHULZ.1972) ziehung zwischen zwei mu-Einheiten ist daher jeweils oberhalb der* Gelbkalkbänk möglich Das zyklische Auftreten des Wellenkalks, der zahlreiche kleine Lesesteine bildet, ist gut auf einem Luftbild der NE-Flanke des Heber zu erkennen (Abb. 5).

Abb. 5: Blick auf Xcker an der ME-Flanke des Heber übe mu I und mu 11. Deutlich erkennbar ist das zyklische Antreten von breiten hellen Streifen, @&littetdurch d&Ç

kiesartig -vorkommenden Lesestelne des Wellçnkalks L- T schmalen dunklen Streifen, die Ÿbe den harh'k-en liegen* Wellenkalk und Kalkbank entspri&t jeweils einen der bei SCHUL2 (1972) mit Gro§buchstabe (A

Der Untere ~uschelkalkbildet die NE-Flanke und den Grat des Heber mit einer Mächtigkeivon 100 - 130 m bei einem Einfallen von 15 - 20" nach SW. Innerhalb dieses Schichtpaketes lassen sich drei lithofaziell unterschiedliche Gesteine deutlich voneinander trennen: Wellenkalk, Gelbkalk und die harten, unterschiedlich mächtigen,reine Kalkbänk der Oolithkalkzone, der Terebratelbankzone und der Schaumkalkzone. Die Gliederung des Unteren Muschelkalks wurde durch die Horizont- beständigkeidieser harten Kalkbänk in Verbindung mit den Gelbkalken möglich Die vier mu-Einheiten stehen im Kartiergebiet mit den folgenden ungefähre Mächtigkeite an: mu I 40-50 m, mu I1 30-40 m, mu I11 20-30 m, mu IV 10 m. Es folgt eine Beschreibung der drei lithologisch unterschied- lichen Gesteine, die durch zyklische Wiederkehr diese vier Einheiten auf- bauen.

3.6.1 Wellenkalk

Den weitaus größtTeil des mu nimmt der Wellenkalk ein. Er besteht aus grauen, feinkörnigen flaserigen Kalklagen mit einer Mächtigkei im Zentimeter- bis Millimeterbereich und welligen Schichtflächen durch- zogen von dünne Mergelfugen. Charakteristisch füden Wellenkalk ist seine Verwitterungsform, die als kiesiger Schutt in Aufschlüsse beobachtet werden kann. Auf Äcker findet man die zentimetergroße Gesteinsbruch- stückals Lesesteine (Abb. 5). Dieses Gestein wird heute vielfach abge- baut und als Wegschotter verwendet, da es nicht mehr gebrochen werden muß (z.B. Aufschluà 62, r: 35 72 310 h: 57 55 830) Spuren von Rhizocorallium sind im Wellenkalk häufi (Abb. 6). Vereinzelt findet man Mgopfco~ko^.b^c.uJiaA^6 und in den härtere Kalkbänken die stellenweise den Wellenkalk durchziehen, Schnecken wie Chem&h ^.W.

Abb. 6: Spuren von Rhizocorallium auf einer Kalkbank im Wellenkalk. (Auf schluà 7, r: 35 70 WO h: 57 58 080)

In Aufschluà 50 (r: 35 71 970 h: 57 55 970) wurde der Wellenkalk im Bereich der Schaumkalkbänk zum Mergeln der Felder übeKeuper (siehe Südeckdes Kartiergebietes) abgebaut. Es handelt sich hierbei um die bei SCHULZ (1972) beschriebenen Mergelkalke, die sich dadurch vom Wellenkhlk unterscheiden, riaà in ihnen Kalk und Mergel nicht lagen- weise getrennt sind, sondern homogen vermischt. Die'Mergelkalke sind dünnplattiund ebenflächi ausgebildet. 3.6.2 Gelbkalk

Dolomitgehalt und Fossilarmut der Gelbkalke weisen auf Sedimentation in Wasser mit erhöht Salzgehalt hin. Im Dolomit ist Eisen eingebaut, das bei der Dedolomitisierung durch Oberflächenwässfrei wird und als FeOOH ausfällt Nach SCHÜLLE (1967) ist dieser sekundär Vorgang fü die kräftig eigelbe Färbun der Gelbkalke verantwortlich. Die Gelbkalke sind sehr feinkörni und zeigen Feinschichtung oder schlierige Strukturen z.T. mit Mangandendriten. Die Mächtigkei liegt + im Zentimeter- bis Dezimeterbereich mit - ebenen Schichtflächen mehrere l3änk zusammen ergeben eine Gelbkalkzone. Im Liegenden der Terebratel- banke wurde eine Gesamtmächtigkeider Gelbkalke von 1.20 m aufgenommen. (s. Profil 1) Eine weitere Gelbkalkbank (14 cm) tritt im oberen Bereich der Unteren Terebratelbank auf. Die Lage der fünGelbkalkzonen, nach denen der mu untergliedert wurde, zeigt Abb. 4. Bei der Kartierung von Gelbkalken ist darauf zu achten, da der Kalk auch im frischen Bruch die kräftig gelbe Farbe zeigt, da manche andere Kalke eine ähnlich Färbun im angewitterten Zustand aufweisen.

3.6.3 Terebratelbänk

Die Terebratelbänk konnten in einem frischen Aufschluà in einem Profil aufgenommen und beprobt werden. Das Profil umfaß1,34 mObere Terebratelbank und 6,30 m Untere Terebratelbank, in der jedoch etwa ein halber Meter nicht aufgeschlossen sind. Die beiden Bänk werden durch 3,30 m Wellenkalk getrennt. Schaumkalke, Terebratelbänk und Oolithkalke sind zwar großräum innerhalb der Formation mu als sieben mächtig B2nke auszumachen, bestehen aber ihrerseits wiederumfaus zahlreichen kleineren &nken im Zentimeter- bis Dezimeterbereich, die sich durch Struktur, Gefüge Komponenten, Korngröà und Farbe unterscheiden lassen (s. Profil 1). Einige charakteristische Lithofazien seien hier zur genaueren Gesteins- beschreibung herausgegriffen. 1. ---Di~hte~mikritische ------Kalke mit dunkel- bis hellgrauer bzw. grau- bräunliche Farbe zeigen oft Feinschichtung auch mit Schrägschichtun oder sind völli homogen und strukturlos. Fossilien sind makroskopisch nicht erkennbar, der Bruch ist muschelig. Die Schichten sind bankig + bis plattig ausgebildet, die Schichtfläche - eben. ,

2'. _Knauerige _ - - -3- arenitische- _ _ _ _ _ Kalke_ _ wurden sowohl in dichter als a poröse Ausbildung beobachtet. Der Komponentenanteil, bestehend aus Ooiden, Schalenbruchstückeund aufgearbeiteten Kalkstucken und Ger wechselt lagenweise mit dem Anteil mikritischer Matrix (Abb. 7).

Abb. 7: Der Anschliff aus dem Bereich der Unteren Terebratel- bank zeigt einen Arenit mit Ooiden, Schalenmaterial und Mikfit- grollen sparitisch zementiert. Ooide und Schalen, ehemals ver- mutlich aus Aragonit,wurden z.T. herausgelöst Aus Kalken dieser Art bestehen die mächtigen knauerigen Snke, die zum große Teil die ~erebratelbankeaufbauen. (Auf schluà 8, r: 35 70 660 h: 57 57 650)

Herausgelöst Ooide und kleinere Karbonatbruchstück verleihen dem Gestein in einigen Lagen eine e Struktur, eine Erscheinung, die besonders ausgeprägbei denSch kbanken anzutreffen ist und daher füden mu IV namengebend Die z.T. dickbankigen Schichten liegen in knaueriger Ausbildun welligen Schichtflachen vor. Innerh einer solchen Bank wurde in Aufschluà 8 (r: 3570660 h: 5757650) eine Schragschichtung beobachtet. (Abb. 8)

.-P------3. I Bari besonders porÖse,mikri ------arenitische Kalke durch Weglosen des vermutlich aragonitischen Schalen- material~nach der Zementation des Mikrits. Die Hohlraurpe, welche die Formen von Muscheln und Schneckenschalen nachzeichnen, sind nur an schmalen Stellen durch Sparit wieder geschlossen worden, grÖl3er Hohl-

Abb. 8: Schragschichtung in einer der mächtigen knaueri KalkbZnke im Bereich der Unteren Terebratelbank. Aufschluà 8 (r: 3570660 h: 5757 650)

Abb. 9: Anschliff einer typischen Kalkbank aus dem Bereich der Oberen Terebratelbank. Herausgelöst Schalen in mikritisdher räum sind lediglich mit einer dünne Sparitschicht ausgekleidet. Die Matrix besteht vorzugsweise aus Mikrit, z.T. auch aus einem aus Ooiden und Schalenbruchstückeaufgebauten Arenit. Sie kann zusätzlic bis zu mehreren Zentimetern groi3e Geröll aus aufgearbeitetem, verfestigtem MIkrit enthalten. Diese vorzugsweise In der Oberen Terebratelbank au tretenden Kalke besitzen also einen sekundären kommunizierende Porenraum (Abb. 9). Eine ähnlich Bank im Berei Terebratelbank mit zahl- reichen große und kleinen Hohlräume fälldurch eine kräftigsrot braune Farbe auf. Der Kalk besteht aus Ooiden in sparitischer Matrix, die zu etwa 25 % weggelös wurden, jedoch alle von einer dünnen,rot braunen Schicht aus vermutlich Eisenoxiden umgeben sind. Das schalen- material wurde hier ebenfalls aufgelöst In mehreren Aufschlüsse (7, r: 3570550 h: 5757770 und 27-28, r: 35 71 530 h: 57 56 640) wurden die füdie Terebratelbank charakterk stischen plattigen Kalke mit stark angebohrter Oberfläch gefunden. (Abb. 10) Der Kalk dieser als Hartgründzu deutenden Schichten entspricht dem unter 1. beschriebenen Typ.

Am- h 4

Abb. 10: Die angebohrten Schichtoberseiten von Kalkbänke innerhalb der Unteren Terebratelbank werden al gründgedeutet. (Breite des Stückes 25 cm) Aufschluà 27, (r: 35 71 530 h: 57 56 640) T lbän

(r: 3570 660 h: 5757 65Q

Einfallsrichtu .en der Sc

"chtigk fc= Farbe

I 1 feinplattig mit Mergellagen

vereinzelt Schill mit -en hell-dkl. grau herausgelSste Schalen -.flcau______- -hellgrau uni. 6 cm schaumig

Oolithkalkbänk und Schaumkalkbänk zeichnen sich irn Geländ durch eine leichte Verflachung des Hanges bzw. eine Stufe aus, die untere Terebratelbank bildet als mächtigst und härtest Schicht im mu den Grat des Heber. Die Eignung der Schichten innerhalb der Unteren Tere bank als Baustein lieà im gesamten Kartiergebiet eine Kette von Auf- schlussen entstehen, in denen diese Kalke bis zu einer Tiefe von 2-3 rn abgebaut und zum Bau des Klostergutes und der Kirche in Lamspringe, sowie des Gefängnisse in Gehrenrode verwendet wurden. Die sind inzwischen stark zugewachsen oder mit Mülverfüllt

3.7 Mittlerer Muschelkalk (mm)

Der mm durchzieht das Kartlergebiet als eine leicht ausgeraumte,im Streichen verlaufende Mulde zwischen den beiden Hartlingen Schaurnkalk- banke und Trochitenkalk mit einer Machtigkeit von etwa 50 m. Die verhältnismäÃweichen Mergel und Dolomite sind im Kartiergebiet nicht aufgeschlossen. Als Lesestein konnten nur sehr vereinzelt die füden mm charakteristischen Zellendolomite beobachtet werden. Der gelblichgraue Dolomit wird hier in verschiedensten Richtungen von zahlreichen Calcitklüfte durchzogen, die durch die Verwitterung heraus gearbeitet werden. Die hierbei zwischen den Kluftfüllungeverbleibenden "Zellenit geben dem Gestein seinen Namen (Abb. 11).

Abb. 11: Zellendolomit, ein typischer Lesestein des Mittleren Muschelkalks, entsteht durch Verwitterung desweichen dolomitischen, mergeligen Materials zwischen einem Calcit gefüllteKluftnetz. Profil eines Erdfalles am Beispiel des Di llsgraben (~hüdenesatte11

. 12: Entstehung Erdfallest Der Gips des mrn wird durch zirkulierendes Grundwasser, z.B. im Bereich einer Störung gelösund abtransportiert. Der entstehende Hohlraum nachbrechende Schichten des Hangenden verfŸllt

.8 Trochitenkalk (mo 1) " - * Der Trochitenkalk bildet am Heber den zweiten Hä :ht jedoch wfvsvJftHe'Q!!È',.3 Èih' .'W .." '¥,V%¥Wf-yl. B *". TV2^! m^SS.raw? nur selten die Hohe des Terebratelbankkammes. Seine Aufnahme ist gut durch- zuführen da er zahlreiche Lesesteine bildet und auf Grund seiner Härt nicht tiefgründiverwittert ist. Häufi kennzeichnet auch ein charak stischer Pflanzenbewuchs am Waldboden den anstehenden Trochitenkalk. In mehreren afgelassenen Aufschlüsseim RhüdeneSattel wurde das Ges frühezur Schotter- und Ba~stein~ewinnunggebrochen. Der Trochitenkalk ist gekennzeichnet durch das Auft gliedern der Seelilie Enc^-Ÿui Uf.owUlund deren Bei der Profilaufnahme in Aufschluà 38 (r: 3570 710 h: s. Profil 2a + b, konnten Schwankungen im Anteil der C glieder von Bank zu Bank festqestellt werden. Als weitere Komponen treten Ooide, Aggregatkörne und Schalenmaterial von Brachiopoden und Muscheln auf. Oft sind die Ooide teilweise herausgelöst Soda eine d Kalkbänke im mu ahnliche schaumige Struktur entsteht. Die Matrix k sowohl mikritisch als auch sparitisch sein, wobei in Verbindung mit einem hohen Kamponentenanteil meist ein sparitischer Zement vorliegt.

Abb. 13: Anschliff einer typischen Bank des Trochitenkalks. à (Auf schluà 38, r: 35 70 710 h: 57 56 770 , Profil 2b) Die Komponenten, bestehend aus Crinoidenstilgliedern, Ooiden und Schalenmaterial sind in eine sparitische Matrix eingebettet. GrößeHohlräum wurden ebenfalls mit Sparit verfülltDie Ooide sind z.T. herausgelöst

PROFIL 2a + b

ochitenkalk (rno 1)

Aufschluà 38, am Wasserbehälte nordöstlic Gehrenrode (r: 3570 710 h: 57 56 770)

rofil in der

Einfallsrichtung und Fallen betrugen fü 11 2a: 205/8, 21019 und füProfil 2b: 233/26, 212124. Der Störungsbereic zwischen beiden Teile es sich vermutlich e Abschiebung h ic geschlossen. -

00 = Ooide

s Trochitenkalks sind häufi stylolithisch Überprägdie

i keine erkennb. gelb-braun blättri Ton Fossilien eutliche I dicht Mikrit graubraun einschichtung I tÑà ~efüllt dicht bankig, wellig Mikrit Schill: 25 Crin: 5iob.30 auskeilende rnikrit. Kk - Kalkbank in Ton,merge I grau dicht l~ank,eben Mikrit Schill: 30 mher Bruch braun-grau Ion, mergefl Schlll: 30 dicht Bank, eben Mikrit n: -- xuher Bruch I

Crin: 10 Mikrit grau Schill: 20

ichichtf lachen itylolithisch

Crin: 20 ~chichtung Bank, Schill: 20 grau stellenweise rkennbar leicht wellig Mikrit 00: vereinzel porö

Crin: 10 grau dicht leicht wellig Schill: 20

braun "einschichtung blättri Mergel Crin: 30

itellenweise Crin: 20 Bank Schill: 20 leschichtet Mikrit grau mit porö eben-wellig ~uchSchräg sparit 00: 5-10 braunen Fleckt schichtur chichtf lachen tylolothische aerpräg

Crin: 10 : .T. f eingeschi itet dicht Bank, eben Mikrit Schill: 20 ~herBruch 00: vereinzel

Sparit Crin: 15 dicht Bank, eben Mikrit Schill: 10 00: 20-30 ------. ,----- P-- ontinuierlicher jbergang

Crin: 10 ,. 1 hellaelblich- dicht 1 Bank, wellig 00: 70! I braun1 ich Morphologisch ist die Grenze mo 1/mo 2 im Kartiergebiet nicht aus- zumachen. Die Ceratitenschichten sind zwar verwitterungsanfällige als der Trochitenkalk, doch die Schichten fallen hier in einem relativ spitzen Winkel zum SW-Hang des Hebers ein. Die Kartierung beruht daher ~usschließlicauf Lesesteinfunden.

3.10 Ceratitenschichten (mo 2)

Die Ceratitenschichten wurden im Kartiergebiet nicht abgebaut, nur im Hangenden von Trochitenkalkbrüehe kann ein Einbliofc In die Lagerungs- verhältniss gewonnen werden. Lesestelne treten nur im hangenden Teil auf, da der mo 2 im Kartiergebiet zum grobn Teil von L5à bedeckt ist. Füdie Ceratitenschichten, oft auch alsNudosenschlchtm bezeichnet, ist der hier häufi auftretende und auch im Kartiergebiet gefundene Ce~atUe^nodow namengebend . Die irreführendBezeichnung"~onPlatte~" soll vermutlich auf die Verbindung von tonig-mergeligen Schichten mit plattigen Kalken hinweisen. Die weichen Mergellagen im Millimeter- bis Zentimeterbereich haben eine gelbliche bis bräunliche auch graue Farbung und verwittern blättrig Sie bilden in Wechsellagerung mit plattigen Kalken die typische Fazies des mo 2. Die Kalke bestehen aus Schill in sowohl lagen- als auch bank- weise wechselnden Anteilen in einer grauen mikritischen Matrix, die keine Farbvariationen zeigt. Eine sparitische Zementation liegt selten vor. Der Schillgehalt variiert zwischen Spuren und 70 %, beträgmeist jedoch zwischen 20 und 30 %. Makroskopisch- fossilfreie Kalke zeigen unter dem Mikroskop einen geringen Anteil an Schalen feiner Fraktionen. Primär Hohlräum z. B. unter 'Schalen, sowie sekundär Klüftsind mit Sparit verfülltDiese Kalke besitzen im Gegensatz zu den Kalkbänke des mu und dem Trochitenkalk keinen Porenraum. Die Textur kann sowohl ungeordnet als auch fein geschichtet sein, die plattigen Kalke besitzen ebene und wellige Schichtflächen Dünn Bänk keilen häufi aus,so da Kalklinsen in einer mergeligen Matrix vorliegen.

3.11 Grenze mo 2IKeuper

Die Grenze zwischen Ceratitenschichten und Unterem Keuper in der südlicheSpitze des Kartiergebietes liegt unter zu mzchtigen Löi3 und Bodenbedeckungen, als das eine genaue Aussageübeihren Ver - * gemacht werden konnte. Die etwaige Lage wurde nach Bohrungen interpolie Abb. 15 zeigt die typische Lithofazies der Ceratitenschichten. Schalenmaterial in wechselnden Anteilen ist in eine mikritische Matrix eingebettet. Am unteren Bildrand beginnt eine Schicht ohne erkennbare Fossilanteile. GrößeHohlräum und sekundä Klüft sind mit Sparit verfülltder audh als geopetale ü lagerung in teilweise m finden ist (s. Pfeil).

3.12 Unterer Keuper (ku)

süd "Ec K bi He nur in Form von Lesesteinen angetroffen. Die Boden- bzw. Lößbedecku beträghier nach den Bohrungen 0,5 bis mehr als 2 m. Der Unsere Letten kohlenkeuper ist durch einen harten, grauen, glimmerhaltigen Sandste mit den charakteristischen Kohlestückche vertreten. Er enthälz.T. nur vereinzelt Kalk- und Mergelbrocken, andere Lesesteine durch zahlreich eingestreute gelblichbraune, rote und grünlichMergelgeröll sowie Kohle und Kalkbrocken bis Zentimetergröà ein buntgeschecktes Ausseh Als Lesesteine fand sich weiterhin ein mürbeSandstein von gelb- licher Farbe mit dünnendunklen Schrägschichtungshorizonten Der sand ist gut sortiert, die Körne schlecht gerundet. Brocken von grünlich-graue Mergel könnte nach Beschreibung von GRUPE et al. (1915) aus dem Hauptlettenkohlenkeuper stammen. 3.13 QuartärAblagerungen rn 3.13.1 Fluvioglaziale Sedimente

Die Elster- und Saalezeitlichen Eisvorstöi3 erreichten mit ihren südlichsteAusläufer das Gebiet zwischen Harz und Weser. Somit sind auch am RhüdeneSattel glaziale und fluvioglaziale Ablagerungen anzu- treffen. Eingehend wurden die Eisrandlagen dieses Gebietes von LÜTTI (1954) bearbeitet. Im Kartiergebiet wurden in einer jetzt zugewachsenen Sandgrube östlic Gehrenrode Elster-Sande abgebaut. Nordöstlic der kleinen Müllhaldam Fuà des Heber konnten übeRot zahlreiche Geschiebe aufgelesen werden. Es handelt sich hierbei haupt- sächlic um. einheimische Geschiebe wie Flinte, schwach bis stark Limonit- vererzte Sandsteine. Limonitkonkretionen und verschiedene Kalke. Der Anteil nordischer Geschiebe betrug etwa 10 %. Diese Geröll entstammen einem Geschiebemergel, der auf der Karte von GRUPE et al. (1915) als Saalezeitliche Ablagerung eingetragen ist. LÜTTI (1954) schließaus der Zusammensetzung und dem hohen Antei einheimischer Geschiebe, da der Geschiebemergel dem Elster-111-Vorstoà zuzurechnen ist. Einen Überblic übedie Geschiebezusammensetzung soll folgende Tabelle ermöglichen Insgesamt wurden etwa hundert Geschie Zentimeter- bis Dezimetergroßgezählt Unter "häufig aufgeführ Geschi gezahl

Flint hämatitische Eisenerz limonitischer Sandstein Raseneisenerz - Limonitkonkre kieseliger Crinoidenkalk Arkose Ceratitenkalk Kalk mit I Quarzgeröll Amphibolit Granit Pegmatit ne der Limmonitkonkretionen enthielt einen Ammonit Datierung zuließS~htothe.bn.k angtdk-tiz ist leitend füLias a2. Ein Pleistozänprofimit Elster I11 im Hangenden ist in der Kies- und Sandgrube westlich Ziegelhütt( r: 35 71 760 h: 57 57 860) auf ge- schlossen gewesen (s. LÜTTIG 1954. ur Zeit der Kartierun begann man die Grube zu verfüllen .- Hohen Dehnen und dem Heber nahe Lamspringe übeRö und entlang des SW-Hanges des Hebers übemo 2 und ku. Der eigentliche gelbe, kalkige Lö mit seinem gleichförmige Ko größenspektr im Siltbereich beginnt bei einer Tiefe vw et#a 2 m. An der Oberfläch Ist er entkalkt und zu Loßleh umgewandelt. Die Loßablagerunge wurden auf der geologischen Karte ab einer Machtig- keit von Ca. 2 m eingetragen (abgedeckte Karte). Der Verlauf dieser Grenze wurde zwischen den Bohrungen interpoliert. M Da Lö einen fruchtbaren Boden bildet, wird er ausschlief3lich durch Ackerbau bewirtschaftet. So kann der Beginn von Lößablagerungfast überalmit der WaldfAckergrenze zusammengelegt werden. 4. Der Heber als Grundwassertrager

Die Muschelkalkschichten des Heber fallen mit 20'-25' nach SW ein. Sie bilden durch ihre Klüftigkeiund sekundär Porositä (Schaumkalke) einen nach oben geöffnete Aquifer, der zum Sattelkern hin von den Rot-Tonen abgeschlossen wird. Nach SW wird der Grundwasserträgevon dem Grundwasserstauer Ceratitenschichten mit einer Kalk-Mergel-Wechsellagemng Überlager und abgedichtet. Ist eine wasserstauende Schicht dem Hang entgegengeneigt, kann ein Grundwassersee überlaufen es entstehen sogenannte Uberlaufquellen (BRINKMANN, 1974). Neun solcher Überlaufquelle findet man entlang der Grenze Röt/Muschelkalk die den Heber nach NE hin entwässern Dies ist das Quellgebiet füdie drei Bache Lamme (r: 3570 250 h: 5759 850), Lutter (r: 35 73 100 h: 57 56 400) und Schlörbac (r: 35 72 800 h: 57 58 100) . Das Wasser wird am SW-Hang durch den mo 2 gestaut, denn die Grenze mo 1/mo 2 liegt oberhalb des Grundwasserspiegels. Hier kann das Grund- wasser nur im Bereich von Störunge nach auße dringen. So ist die Verbindung von Tal und Quelle, wie sie im Kartiergebiet zweimal zu finden ist (r: 3570860 h: 5757080 und r: 3571710 h: 5756120), sicherlich als Hinweis auf eine Störungszon zu sehen.

Abb. 16: Schematisches Profil des Heber als Grundwasserträge (überhöht Zwischen den Wasserstauern Rot und Ceratitenschichten liegen die klüftigeund poröse Kalke des unteren Muschelkalks und des Trochiten- kalks. An der Grenze Rot/Muschelkalk entstehen Uberlaufquellen, der bie Quelle nordöstlic von Gehrenrode (r: 35 70 860 h: 57 57 080) diente frühezur Wasserversorgung der Ortschaft. Als diese nicht mF ausreichte, wurde am nördliche Ortsausgang eine Bohrung (Aufschluà 81, r: 3570 080 rbrachtei--

BOHRPROFIL WASSERBOHRUNG GEHRENRODE 1969

1 m Mutterboden 3 m Kalksteinge -41 m Kalkstein mit T -46 m Kalkstein, grau, mittelhart

Es wurden also die Ceratitenschichten durchbohrt und 5 m des Trochiten- kalks angebohrt. Die Förderleistun des Brunnens beträgarthesisch 3 3 5 m /h, durch Pumpen könne dem Brunnen sogar bis zu 20 m /h entnommen werden. Der Aquifer ist also unterhalb des Grundwasserspiegels erbohrt worden. Die Wasseruntersuchungen (Hygiene-Institut Göttingen ergaben ein sehr hartes Wasser, dessen Gesamtharte zum Ÿberwiegende Teil aus Karbonathartebesteht, wie bei einem Wasserträge aus Kalk zu erwarten Geringe Chlorid- und Sulfatwerte könne aus den Salzen des mm stammen Spuren von Eisen sind aus den dolomitischen Gesteinen (Gelbkalke, mm) zu erwarten. Die geringen Nitratwerte des Wassers zeigen, da es sich beim Einzugsbereich um ein Gebiet handeln muß da landwirtschaftlich nicht genutzt wird. So ist der Heber denn auch im Bereich der Schichten mu I bis mo l zum weitaus.größtTeil bewaldet. - -- .. . Abb . Das Gefüaebil des Rhüdene ba rqesteilt durch

urden weitere 115 Messungen im Höhenzu nordwestlich von Lamspring er Verlängerun des Heber, in den stark gestà in der Harplage (s.tekton.Karte) durchgeführt

Mit Hilfe der ss-Flächenpol wurde ein Gefügebil erstellt und die Sattelachse konstruiert. Die größePunktwolke beinhaltet die Daten aus dem Kartiergebiet und der Fortsetzung des Heber, die kleinere enthä die Werte der Harplage. Streuende Werte, besonders die der nach NW einfallenden Fläche stammen vorzugsweise aus dem Bereich der Niede Berge. Die beiden Punktwolken sind unterschiedlich weit vom Mittelpun entfernt, es handelt sich also um eine SW-vergente Falte. Die des Heber fallen steiler ein (20') als die der Harplage (13').

L Abb. 18: Schematische Dar- stellung der mögliche tektonischen Verhältniss \ im RhüdeneSattel. Die Annäherun der Sattelflanken an die Sattelachse muà bruch- tektonisch bedingt sein, da die Sattelachse horizontal verläuft Das Streichen inne halb der Flanken ändersich nicht.

Obwohl sich NE- und SW-Flanke des RhüdeneSattels nach NW hi einander näher und so der Eindruck eines nach dorthin abtauchenden Sattels mit umlaufendem Streicfien ensteht, verlauft die Sattelachse horizontal (Streichen 138'). Eine Erklärun hierfükönnte die lin seifigen Blattverschiebungen innerhalb der Harplage (s. geol .Karte 1915 bieten. Sie zerlegen den Höhenzu in mehrere Blöcke die in sich parallel zum Heber streichen, jedoch zunehmend nach Norden verschoben sind. An der SW-Flanke des Sattels bewirken rechtsseitige Blattverschiebungen ein entsprechendens Vorrücke zur Sattelachse hin. So sind denn auch nördlic Lamspringe in der Hartlah einige dieser Störunge eingezeichnet. Bei den beiden große Störunge im Kartiergebiet handelt es sich vermutlich um eine rechtsseitige und eine linksseitige Blattverschiebu

die den Block zwischen sich um etwa 100 m nach SW verschoben haben. Mkw Kleinere Störunge senkrecht zum Streichen wurden an der RÖt/m I- -Grenze (r: 3570400 h: 5758 700) und im Bereich der Schaumkalkbänk nahe Lamspringe (r: 3570100 h: 5758 300) nachgewiesen. Eine genaue Kartierung war hier auf Grund guter Lesesteinfunde, geringer Boden Reiten und einem versetzten Verlauf der Terebratelbankaufschlüss möglich Parallel zum Streichen verlaufende Abschiebungen mit einigen Dezi- metern Sprunghöh waren in den Aufschlüsse 8 (r: 35 70 660 h: 57 57 650), 38 (r: 35 70 710 h: 57 56 770) und 67 (r: 35 71 860 h: 57 55 590) zu beobachten (Abb. 19). Sie entstanden vermutlich durch die Aufwöl des Sattels, die eine Zerrung der Schichten bewirkte. Eine weiterver- folgung dieser Störunge war nicht möglich

Aufschluà 67

- - - ie i e i G Trochitenkalk/Ceratitenschichtett . Die Störunge fallen steil nach NE hin (Sattelkern) ein (36188, 41/75). Aufschluà 67 (r: 3571860 h: 5755 590)

6. Dank

Füdie Vergabe und Betreuung der Kartierarbeit bedanke ich mich sehr herzlich bei Herrn Prof.Dr.D.FŸtterer Mein Dank gilt ebenfalls Herrn Steinhoff (Ortsvorsteher Gehrenrode), Herrn Droge (Oberbrandwachtmeister ), Herrn Män (Dichter von Helmscherode) sowie dem Bürgermeistevon Helmsche die mir breitwillig Informationen übedie Aufschlüssder Umgebung und die Wasserbohrung Gehrenrode gaben und mich auch sonst mit nützlicheHinweisen unterstützten Frau U.Schuld und Frau B.Hecht da Arbeiten zu meiner schriftlichen Ausführung Herrn Unger danke ich füdie Herstellung der Dünnschliffe 7ÈLiteraturverzeichnis

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SS-Flächenmessunge im Rhudener Sattel außerhal des Kartiergebietes

Wasseranalyse (Bohrung.Gehrenrode 1969)

Geologisches Profil

Geologische Kartei

Aufschlußkartmit SS-Flachenmessungen im Kartiergebiet SS - Flächenmessunge im RhüdeneSattel außerhal des Kartiergebietes

1. Steinbruch am Rosenberg, nordöstlic Netze 017, 30817, 20817, 330112, 307120, 253110, 317113, 31818

2. Steinbruch am Lotberg bei Sehl 30012, 25715, 115120, 29919, 1

3. Aufschluà bei Ehe 257130, 240128, 5315

--4. -. SE-Hang Hary-Berg 30/12, 34/13, 22/17, 22/11, 18/99 30111, 15/10, 20/10, 15/10, 15/89 20127, 1518

5. Tal zwischen Hary-Berg und 36/13, 36/15, 53/19, 55/10, 25/15, 45/13, 44/15, 29/11, 57/16, 6. Aufschlüssam Eckartsberg

7.. Ruine am Sohr B 18718, 217112, 201115, 198110, 198113, 205113, 18615, 18115, 204113

8. S - Hang Bönniene Wald

10.Aufschluà oberhalb Netze (zahlreiche Störungen 62/12, 12618, 167120, 256130, 197128

ufschluà an der Straßzwischen Wo gsdahlu 193114, 21014, 16714, 15513, 23019

(Die SS-F1 Auf schlußkarte .'

-t:-* + t fn .. B' ~fttin~en,dw. 7.6.1969 . . ,- .. Kreuzbergring 37 .. L; .,- .. .--. ,. Fernruf 3 16 61- '.. ->.,,:---" '" ;*.-- ',;; . *,* ,' ,... Tab. Nr. - -.,J , "' ., 69/158C - - * ., .',, Ergebn . *' ' Y tl ¥ " J , , ,> -.. . ., L C ; der !l ., +,. l

. 7. Wasseruntersuchung f , .. ... - .' +

Versuchsboh~ngGetorenrode Entnahmestelle: Bohrloch bei 46 m 'Teufe und entnommen am: e2.69 . ' .'

obrfirma Anger.8 S6hne. Heu .Iitcbtenau .. :

@J I. Allgemeine Untersuchung :

Wassertemperatur bei der Entnahme: " ohne Besonderheiten.; Farbe: , ^ Aussehen: Bodensatz : fehlt . . Geruch: ohne Besonderheiten Besonderes: Geschmack: M M

II. Chemische Untersuchung :

Reaktion:. ÈC Chloride (Cl): pH : 797 Sulfate (SO<): Abdampfrückstand

Gesamthärte Kaliurnperrnanganatverbrauchzur , Karbonothärte Oxydation derorgan. Substanz: - - mg/1 Mineralhärte Ammoniumverbindungen (NH4): * mg/1 Geb. Kohlensäur (CO2): Nitrite (Na): .- mg/1.

Gesamt Alkalitä Nitrate (Nm; fast 0 ' mg/I , (ccm 1/10 n SduraJlW ccm) Eisen (Fe): mg/l , Freie Kohlensäur (CO2): 0.1 ~anian(Mnl: 0 mg/l Aggr. Kohlensäur CO2 : 0 ~Q/I (Rostschutzschicht verhindern ! Koh 1envdure) Kalkaggressive Kohlensäur (C02): 0 ~fl/l

III. Bakteriologische Untersuchung : nicht durchgeführ- Anzahl der Wasserkeirne in 1 ccrn (48-stündigBebrütun bei 22ÂC) Anzahl der Wasserkeime in 1 ccrn (24-stŸndig Bebrütunbei 37 C) . Colibakterien in 100 ccrn ' Masstab 1 : 10 000, 1 : 2 überhöh1 zum Streichen

1 im Bereich der in Aufschluà 38 (r: 35 70 710 h: 57 56 770 ) vermuteten Störung Ähnlicheparallel zum Streichen verlaufende Abschiebungsfläche wurden in den Aufschlüsse 8 (r: 35 70 660 h: 57 57 650) und 67 (r: 35 71 860 h: 57 55 590) beobachtet.