Die frühesten Planaufnahmen um die Stadt

Autor(en): Wyder-Leemann, Elisabeth / Wyder-Leemann, Samuel

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Cartographica Helvetica : Fachzeitschrift für Kartengeschichte

Band (Jahr): 9-10 (1994)

Heft 10

PDF erstellt am: 09.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-6442

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http://www.e-periodica.ch Cartographica Helvetica, Juli 1994, Heft 10 25

Die frühesten Planaufnahmen um die Stadt Zürich Elisabeth und Samuel Wyder-Leemann

Vor hundert Jahren wurden , entlang des Seiler- und des Hirschengrabens. sturz gebracht. Der für die Verteidigung , Wiedikon, Aussersihl, , Die Kirchen, wichtige Gebäude und die verantwortliche Ingenieur Johannes Ardüser , , , , Stadtmauern sind dreidimensional dargestellt, (1584-1665) erstellte daher einen Plan für und Riesbach in die Stadt während die übrigen Häuser summarisch einen neuen Festungsring mit Zickzack- Zürich eingemeindet. Von den meisten dieser im Grundriss abgebildet sind. Auf der Schanzen nach der in Frankreich von Vauban ehemaligen Gemeinden existieren, neben linken Seite der Limmat reicht das Relief entwickelten Befestigungstechnik. der berühmten Karte des Zürcher über das , die ehemaligen Gemeinden Der steile Hang des Zürichbergs mit der Staatsgebiets von Hans Conrad Gyger im Massstab Aussersihl, Wiedikon und Enge bis zum grossen Terrasse, auf der sich heute das 1:32 000, genaue Detailkarten, die uns See beim heutigen Belvoir. Rechts der Limmat Zentrum der Eidgenössischen Technischen die Besitzverhältnisse vor 300 Jahren sind die Gemeinden Wipkingen, Unterstrass, Hochschule befindet, bot besondere aufzeigen. Die grosse Zahl der Gemeindepläne Oberstrass, Fluntern und Hottingen Schwierigkeiten. Von dort hätte man ohne grossen des Kantons Zürich, vorwiegend wiedergegeben. Der flache, passähnliche Aufwand sämtliche Gebäude der Stadt treffen Zehntenpläne, entstanden erst im 18. Übergang des Milchbucks ist bis in die können. Die Befestigung müsste deshalb Jahrhundert. Es müssen besondere Gründe Gegend der heutigen Universität Irchel, der in einem weiten Bogen um die vorgelegen haben, dass in der näheren Zürichbergwald bis zum ehemaligen Kloster gelegt werden. Um die für die Verteidigung Umgebung der Stadt bereits im 17. Jahrhundert St. Martin, heute Wirtschaft Zum alten Klö- günstigste Lage der Schanzen zu finden, grossmassstäbige Kartierungen stattfanden. sterli hinter dem Zoo, modelliert. Das Relief müsste Hans Conrad Gyger (1599-1674) In der Folge werden die wichtigsten umfasst ausser Wollishofen, Riesbach und einen Plan für ein Modell aus Holz zeichnen, besprochen. Hirslanden ungefähr das Gebiet, das 1893 das dann von Hans Ulrich Bachofen (1598— eingemeindet wurde. 1670) erstellt und von Gyger bemalt wurde. Bachofen war Tischler und Ingenieur. Von Das Holzrelief von Hans Ulrich Anlass zur Herstellung ihm ist überliefert, dass er Sonnenuhren Bachofen und Hans Conrad Gyger Im Dreissigjährigen Krieg (1618-1648) konstruierte. Gyger hatte bereits 1620 unter aus dem Jahre 1627 bestand die Gefahr, dass die Kriegswirren dem Vorgänger Ardüsers, dem Stadtingenieur Im Landesmuseum in Zürich befindet sich auch die Schweiz erfassen könnten. Die alte Johannes Haller (gest. 1621) eine ein 160 x 137 cm grosses Geländemodell, das Stadtmauer bot keinen Schutz mehr vor den grosse Militärkarte in grund gelegt und uff- die nähere Umgebung der Stadt darstellt. Im neuen grosskalibrigen Geschützen. Sie hätten, gerissen, die auch die umliegenden Gebiete Zentrum befindet sich die Stadt mit den weil durch die indirekte Distanzmessung des Zürcher Staatsgebiets bis Waldshut, mittelalterlichen Ringmauern entlang des die Treffsicherheit stark verbessert Konstanz, Sargans und Luzern umfasste, Fröschengrabens, heute Bahnhofstrasse, und wurde, die Mauern in kurzer Zeit zum Ein¬ um die möglichen Einfallsrouten aufzuzei-

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Abb. 1. Holzmodell der Stadt Zürich aus dem Jahre 1627 von Hans Ulrich Bachofen und Hans Conrad Gyger (Ausschnitt). Die hellen Flächen nahe am See zeigen die Wiesen, auf denen Stoffe gebleicht wurden. 26 Cartographica Helvetica. Juli 1994. Heft 10

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X ;-: X Ä*i & r-N >«, *-w --**.. ^ 'm. Abb. 2. Der Kupferstich von Conrad Meyer 1672 zeigt die riesigen Festungswerke etwa sechs Jahre vor ihrer Vollendung. Meyer ergänzte die noch im Bau befindlichen Teile nach den Bauplänen. Das Virtih'ilJ ^flnlt kleine Vorwerk in Aussersihl, die Pforte beim \ftmiM|rur'i'r.i(ijttnni|i heutigen Basteischulhaus und die beiden Brückentürme 5cl'jlnifltit.-it^i1ta')flii^n-?(J)(n*önL<, VääJtiffi ?: fity wjMttfflttl**, äwit bei der Papierwerdinsel wurden nachher -Mm SifimÄ «fc £ S.n* ¦ Itentileie -, •¦¦:- i,,\„lr nicht ausgeführt. Am Abhang hinter den Schanzen xtittee,,*!' ¦£,„',""' liegen die Gemeinden Fluntern und Hottingen. (Kartensammlung Zentralbibliothek Zürich). i.±. gen. Er war also mit der Vermessungstechnik wohl vertraut. Mit dem Bau der gigantischen Festungsanlage wurde erst 1642 begonnen. Nach dem Ende des Dreissigjährigen Krieges ruhten die Arbeiten einige Jahre, so dass sie schliesslich erst um 1678 beendet wurden.

Das Holzmodell als geschichtliche Quelle Dieses Relief ist die älteste Darstellung der näheren Umgebung der Stadt. 30 bis 40 cm breite und sehr dicke Tannenholzbretter wurden längsseitig ohne Nut und Kamm so gut verleimt, dass die heutigen Schwundrisse neben den Stossen aufgetreten sind. Der Massstab von ungefähr 1:3300 ermöglichte eine sehr genaue Darstellung. Das Gelände ist nicht oder nur wenig überhöht. Sämtliche Bäche, die heute zum grossen Teil in Rohren abgeleitet werden und an die nur noch Strassennamen erinnern (Haldenbach. Müli- bach. Klosbach. Wolfbach. Hegibach. fr- Waltersbach usw.) sind eingetragen, sorgfältig ¦ gleich wie der komplizierte Lauf der Sihl. einem wichtigen Hindernis, sowie alle

Hecken, Wege, Strassen und Häuser. Trotz <\-x der dunklen Farben der aufgemalten Äcker, Wiesen, Dauerwiesen mit Obstbäumen und ..wn Reben ermöglicht dieses Modell einen 74 Vergleich mit den etwas später zu Steuerzwek- ken entstandenen Zehntenplänen (Abb. 1). Abb.3. Grundriss des stadelhofer Zehntens von Hans Conrad Gyger 1653. Format 59,5x72cm. Cartographica Helvetica, Juli 1994, Heft 10 27

Der Stadelhofer Zehntenplan von Hans rechte gehandelt wurden, entstand in vielen von einem ZU zu dem anderen, mit Rodten Conrad Gyger1653 Gemeinden eine starke Zersplitterung und Düpflinen oder punkten, und mit Zahlen manchmal auch Unklarheit, wem der Zehnten umbschrieben sind. Die Zehendfreyen Güter Die Zehntenrechte gehöre. aber sind hierinnen Wyss gelassen, und mit In der Reformation übernahm die Stadt Romanischen Buchstaben von A biss T Das dargestellte Gebiet Zürich die Besitzungen und die Zehntenrechte bezeichnet. Die Hanjfpünten sind mit gelber der Klöster und der geistlichen Der Stadelhofer Zehntenplan umfasst die Färb bezeichnet und mit Zahlen ussgesezt. Stiftungen. Die Verwaltung wurde bei einigen ehemaligen Gemeinden Hottingen, Riesbach Und diss alles wirt in der Beschrybung, wo kleineren Übernahmen im Obmannamt und Hirslanden, die ihren Zehnten dem über disen Zeenden gemacht ist erklert. gemeiner Klöster oder im Almosenamt Chorherrenstift zum Grossmünster Die erwähnte Beschreibung, die 1650 erneuert zusammengefasst, sonst aber nicht zentralisiert, abzugeben hatten. Es bestehen drei Pläne: die wurde, enthält zuerst die genaue Lage der sondern durch zahlreiche Ämter in Reinzeichnung (Abb. 3) und zwei weitere, Grenzen des Zehntenbezirks entsprechend Stadt und Landschaft einzeln weitergeführt. von denen einer als Entwurf diente (vgl. der Karte mit Nummern 1-19. Dann folgen Im Katalog der Zehntenpläne des Staatsarchivs Cartographica Helvetica Heft 5/1992). Der Abschriften von älteren Urbaren, welche die Zürich sind 56 Zehntenbezüger 56,6 x71,3 cm grosse Plan reicht vom Zehntenrechte des Grossmünsterstifts belegen, aufgeführt, die Einkünfte in zürcherischen Zürichsee bis hinauf zum , Tobelhof zuerst eine unbekannten Datums, dann Gemeinden hatten. Bei 16 Zehntenbezügern und Gockhausen und von der Grenze von weitere vom 3. Juni 1504, von 1560 und vom flössen die Einnahmen ins nahe «Ausland» Fluntern bis zum Hirslander Burghölzli 4. Juni 1582. Aufgelistet sind ebenfalls mit ab, z.B. ans Stift St. Leodegar in Luzern oder und dem Balgrist. Der Massstab beträgt den Buchstaben A bis T die 19 zehntenfreien ans Domkapitel und Domstift zu Konstanz. ca. 1:6500. Grundstücke mit ihrer Grösse und den Besitzern Das Kappelerhofamt, dem ab 1648 Hans im Jahr 1650. Das Urbar enthält auch Anlass Conrad Gyger vorstand, verwaltete in 55 zur Planaufnahme eine detaillierte Aufstellung über Lage, Gemeinden die Grundstücke und Rechte des Die Legende ist sehr aufschlussreich: Der Grösse und Besitzer der Reben. ehemaligen Klosters in Kappel am Albis. Leser hatt hiebey diss zumercken, das der In den Urbaren erfolgte die Abgrenzung der Von den klösterlichen Besitzungen bestanden gantze plan dises Zehendens und was in einzelnen Parzellen durch Aufzählen der genaue Güterverzeichnisse, sogenannte denselbigen [ge]hört, mit einer Grünenfärb Nachbargrundstücke und ihrer Besitzer. Oft Urbare. Da Grundstücke und Zehnten¬ ahngelegt ist. Und die Märchen desselbigen entstanden bei den nur mit Worten beschriebenen Besitzrechten Unklarheiten, so dass sich eine Kartierung aufdrängte. Das war Gockhausen vor /o°ooo°° Stadelhofer allem wichtig für die Abgrenzung der Zehnten 1653 zehntenfreien Güter und der Hanfpünten. Letztere des Chorherrenstifts waren Pflanzungen, die nicht zu den

Tobelhof Grossmünster grossen Zehnten des Grossmünsterstifts, * sondern zu den kleinen Zehnten gehörten, in Grenze des denen die Naturalabgaben durch eine za Zehntens Geldabgabe ersetzt war. Der Zehntennehmer des Zehntenfreie f^n, ES Gebiete kleinen Zehntens war nicht immer der gleiche wie beim Zehnten, so dass E3 Wald grossen Schwierigkeiten entstanden, wenn in Schilf • g=l Adlisberg Hanfpünten Getreide oder auf einem Getreideacker Äcker, Wiesen CD Hanf angepflanzt wurde. Die Regierung l.'.iii i'l Reben beschloss deshalb: Und dirwyl dan der ET3 Spalierreben Hanff und Hanjfsame in den kleinen Zeenden f*\ Hanfpünten gehört, und mit vorgeschribenem Gelt 1 Jucharte bezalt wird, als habendt ettliche Inn dissem Zehenden[gebiet] Ihren Hanff angeseyt in 250 m den Ackeren, die sonst nit Hanff Pünten sind, und den kleinen Zehnen darvon wollen •J "--Ü!iui7 Eierbrecht €> geben. Das ist zu einer Erlütherung an Myn B * gnedig Herren kommen, und von denselben Balgrist erkendt, dass von dem Hanff, so Inn Achern geseyt werden, solle der Zeenden gegeben ¦t l v\< E© und under den grossen Zeenden gerechned Fluntern werden. Was dan aber alte t Hirslanden beständige lil«! & &2 sind, und auch V • Hanjfpünten Hanffsamen «¦ii p daran geseyt wird, das solle under den kleinen 3latte m Zeenden gerechnet werden. So aber Hottingen cA\. $3 auch diese beständige alte Hanffpündten Kreuzplatz Hoche Frucht Haber, o 'Jj!.»,. l.",...... '"V!I".m (als Korn, Roggen, .¦'" ¦'¦ ,i .'!¦'¦•¦¦¦¦" '""Ü.1 i^"'::, IMMI^fim' I ^l'nin'lUI'!|'1',lni'\VuUll* MI'IM^ 'Ml I fW -1-iu^.l 11 n ll luvCSÜlfiL)!' '1'''' "''iijj-—-\|i, *ir^ liUliliiJ Bonnen, Weitzen; Erbsen, Gersten oder Linse) geseyt wird, dass [ge]hört in den <3 Riesbach beeleld \J~r-~~ Ä^Stadelhofen -*" grossen Zehenden. Da diese Grundstücke immer wieder durch Erbgang oder Verkauf den Besitzer wechselten, war die kartographische ÖEÄ Aufzeichnung auch kleiner Flächen ^ zweckmässig. Gygers Karte enthält 60 solcher Hanfpünten, deren Grössen zwischen Abb. 4. Landnutzung 1653 im Stadelhofer zehnten 28 Cartographica Helvetica, Juli 1994, Heft 10 Cartographica Helvetica, Juli 1994, Heft 10 29

Sihl Wehr m 250 uqüVm ^* ^iociitficikrlüb^iucltui'i' ^unipfftolriiito inf ^auyoirr ftutatt hnti)Mm\\Am\ u nj *« *• wplatStrasse /

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¦««.- 9L »J r.t.v. "A^;^\ ¦ Zehntenpflichtige Grundstücke lurichsee Selnau Bleich des Spitals Zürich in der Enge % * % EO Reben Wald, Gebüsch L/ V Äcker cm Zehntenfreie Grundstücke ^ Wiesen Zehnten des Fraumünsteramtes K^*Aa3\ Schilf, Ried E3 Eigentum des Spitals Zürich * Abb. 5. Zehntenpflichtige Grundstücke und Eigentum des Spitals in der Enge. i&nti k\s einer Viertel- und einer ganzen Jucharte (1617-1701) das Amt des Schreibers des schwanken (1 Jucharte 34.06 Aren oder Grossmünsterstifts, des Almosenamtes und ¦*. 3406 m2) (Abb. 4). des Waisenhauses ausübte und als Oberingenieur r \,. •,'*„ Der Stadelhofer Zehntenplan Hans Conrad über das Festungswesen der Stadt Gygers von 1653 ist der früheste erhaltene Kenntnisse im Zeichnen von Plänen hatte, Zehntenplan des Kantons Zürich. Er wurde wurde er immer wieder beauftragt, Kontrollen ' festzuhalten und zu einer Art Vorbild für zahlreiche spätere vorzunehmen, Grenzen Zehntenpläne. zu vermarken. Nach den Almosenamtsrechnungen ¦im mm —in wm» i ,i. ¦* erhielt Hans Rudolf Müller: w i i— 9 V"*,i-iv<)(tv Stielt. * 1680: 212 Pfund für die Bereinigung und / s.« Der Flunterer Zehntenplan von Kartierung der Zehnten von Oberglatt .% Hans Rudolf Müller 1682 und der Plan und Neerach. =.•'•* des «Zollzehntens» 1683: 40 Pfund für die Vermarkung des Zehntens. 4 Pfund für DtfOivaci'tf. **v ¦4*&e- Eine ausführliche Beschreibung und eine Oberglatter Ar ¦MV9MRVI 3Ns n=^c: JYc^UiiiUViy Abbildung beider Pläne wurde bereits in eine Besichtigung in Neerach. fuuU\'U5: 1685: 100 Pfund für das Setzen von March- SJMcr Cartographica Helvetica Heft 5/1992 publiziert. yit (wtßilier. vi: \-- < steinen Hofstetten und Aufgenommen wurden die ehemaligen in Oberglatt. ?u\HVui jiu^uiu'oVC * Das Almosenamt übernahm die eine .„"Ml.iivfifirttf Gemeinden Fluntern, Oberstrass und Unterstrass, %:': *.»: iZK^S in denen das Chorherrenstift Hälfte der weiteren Kosten, nämlich ¦% 4 28 Pfund für Unterkunft und Verpflegung ^ ¦m Grossmünster, die Pfarrherren des Fraumünsters '.' s.v. -tl und 22 Pfund für die March- und das Almosenamt Zehntenrechte hatten. •Mfj Da der Besitz der drei städtischen Ämter sehr steine. 1688 und 1689: Je 72 Pfund den Grund¬ zersplittert war und über die Abgaben der für riss über des Zehntens Oberdorf Abb. 6. Spitalzehntenplan der Gemeinde Enge von der Kosten der Feldarbeit wohnen müsste und durch die auch Wollishofen ein grossmassstäbiger Zehntenleute immer wieder Streitigkeiten von genaue Aufstellung gesamten von Hans Jakob Lavater. Format 73x49 cm. und des Spitalhoff Geldentwertung, die von 1652-1701 etwa Plan vorhanden, der von Ingenieur Johann aufgetreten waren, kam es zu einem (Regensdorf). Bereinigung Grundlegung nach Tod 1701 und Zehenden Würrenlos. Auf drei 25-30% Als seien einige Feer gezeichnet wurde. Obwohl viel später Austausch von Zehntenrechten des Almosenamtes Diese Arbeiten waren Müllers zu betrug. Vergleich Besichtigung, des 1701 für das die und des Grossmünsterstifts. Das noch nicht fertig. Im Urbar des Spitalzehn- Arbeitsaufwand und Bezahlung Seiten werden die Ausgaben für Besoldungen Spitalamtes von Kappelerhofamt erstellt, zeigt er tens Riedt Neerach) steht: Nach Versiegelung, wiedergegeben: Obermüller 80, Oberbäcker 70, gleiche Landnutzung wie die älteren Engemer Almosenamt erhielt den sogenannte Zollzehntenplan, zu (bei Verhandlungen, Fertigung, deme 1681 Hr. Müller befe- Hans Conrad erhielt 1653 für den Unterkunft, Verpflegung und Stellen Bäckereigehilfe 25, Kellermeister 52, Ober- Pläne. eine Kopie des grossen Plans des Stiftschreiber Gyger Grossmünsterstifts Massstab lehnt worden des Spitals Zürich und [des Stadelhofer Zehntenplan 50 Reichstaler, was der Pferde aufgezählt, die zusammen 1159 karrer 30, Meisterknecht 28 Pfund im Jahr, im gleichen Anlass zur Aufnahme des Baden Zehendens Neuwert 187'/2 Pfund Davon 18 und 1 Heller nebst Unterkunft und ohne die Randgebiete. Zu diesen Plänen Spitals] zu Riedt im umgerechnet ergibt. Pfund, Schilling betragen. Verpflegung. in 40 Pfund bar bezahlt und der der vierten Seite Herrn Haubt- Spitalzehntenplanes gehört, wie beim Stadelhofer Zehntenplan, Ambt auszumessen und Grund zu wurden ihm Auf folgt: legen, und aber wegen seinem sei. Ableiben Rest in Form von Rorbaser Wein. Für den mann Hs. Jacob Lavaterfür den Grund Riss, In der Gemeinde Enge hatten das Spital, das eine ausführliche Beschreibung, die auch Der Zehntenplan der Gemeinde Enge ohnaussgemachet hinterblieben, als hat Spitalzehntenplan von Würenlos (AG), der womit Er im Veld Zu gebracht, 85 tag ä 36 Amt zum Fraumünster und das Almosenamt eine Aufstellung über die Lage, Grösse und der Engemer Spitalzehntenplan hernach Ao 1707 Hr. Hauptmann Jacob La- ein ungefähr gleich grosses Gebiet umfasst Schilling 153 Pfund. Mit Abtrag uff ein sowohl Zehntenrechte als auch Grundbesitz. und den Besitzer aller Rebflächen enthält. Hans ä 153 von Jacob Lavater Zwei Grundstücke zudem zehntenfrei. Gleichzeitig mit der Kartenaufnahme vater, in beywessen Hr. Spitalmeister Bal- wie der Stadelhofer Zehntenplan, erhielt subere Carth [...]85 tag 36 Schilling waren Baden und Hr. Hs. Jacob Bod- Hans Jakob Lavater 400 Pfund. Er hatte für Grösse dieses Plans 156 x 162 cm im Wie beim Flunterer Zehnten bestehen in der Dem Spital gehörte das Neugut beim erfolgte eine Vermarkung. dingers von Pfund. mers des Grossen Raths und Spitalschreiber diesen Auftrag fast ein Jahr lang gearbeitet. Massstab ca. 1:3170. Von dem Grund Riss Enge zwei Pläne, ein umfassender Plan mit Bleicherweg mit IVl Jucharten Wiesen und Festlegung der Zehntenrechte in weiteren löbl. Stadt Zürich, gedachten Zehenden Während in den Rechnungen der städtischen zu verjüngen uff Pergament 94 tag ä 20 allen Grundstücken der drei Zehntenneh- 3/4 Jucharten Reben, ferner die 13V5 Jucharten Gemeinden wiederum angefangen zubereinigen und Ämter eine Arbeit meistens nur mit dem Schilling 94 Pfund. Grösse dieses Plans mer und ein zweiter im gleichen Massstab grosse Spitalwiese samt V/i Jucharten Wie beim Flunterer Zehnten bestand auch auszumachen, auch in völligen Stand gebracht, Gesamtbetrag aufgeführt ist, wobei der 77,5 x 74 cm im Massstab ca. 1:6400. mit dem Spitalzehnten. Sie zeigen das hügelige Acker zwischen den drei Scheunen und der bei zahlreichen andern Zehntenbezirken die den Grundriss perfectioniert. Hans Jakob Ausdruck luth Zedeli auf eine heute nicht mehr Der Unterschied zur Besoldung Gygers Gebiet zwischen dem Zürichsee und der Sihl. Im Zehntengebiet des Spitals in der Selnau Notwendigkeit einer genauen Abgrenzung Lavater (1658-1739) ist der Verfasser von vorhandene detaillierte Rechnung hinweist, entsteht durch die Feldarbeit im über 20 km Sihl von den Schanzen der Stadt bis an die hatte das Spital vier Jucharten Wiesen der Zehntenrechte. Da Hans Rudolf Müller vielen weiteren Zehntenplänen. enthält die Spitalrechnung von 1701 eine entfernten Würenlos, wo Lavater während der Grenze Wollishofens. Aus dem Jahr 1788 ist und Äcker und zwei Jucharten Reben in 30 Cartographica Helvetica, Juli 1994, Heft 10

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Abb.7. Umfassender Zehntenplan der Gemeinde Enge. Format 63x33,5cm. eigenem Besitz, wobei von einer Jucharte graphie entstanden mangels Höhenmessung Johann Jakob Lavater geschrieben. Er hat Reben das Amt zum Fraumünster den Zehnten einige Verzerrungen, vor allem quer zu den zahlreiche Zehntenpläne erstellt, wobei einige nahm. Diese komplizierten Zehntenrechte Moränenzügen. Die Fehler setzen sich nicht mit vollem Namen, andere mit dem Wappen und Besitzverhältnisse führten zur fort, was auf die graphische Triangulation und einige im Titel mit Namen und in der Planaufnahme (Abb. 6). hinweist. Legende mit dem Wappen und den Initialen Nach einer Aufstellung im Spitalarchiv wurden signiert sind. des die zehntenfreien Gebiete 1670 bereinigt, Verfasser Zehntenplans Enge Wie Hans Rudolf Müller war Hans und laut der Spitalrechnung erfolgte Der umfassende Zehntenplan der Gemeinde Jakob Lavater Artillerist, sogenannter 1700 die Vermarkung. Es erhielt Hr.Ambt- Enge (Abb. 7) hat weder eine Legende noch Stuckhauptmann, Feldmesser und Topograph. Im mann Hans Ulrich Stader umb 20 march- ist der Verfasser angegeben. Der Plan zeigt Schweizerischen Landesmuseum befindet stein ä 1 Pfund 10 Schilling und 2 Egg- die einzelnen Grundstücke in verschiedenen sich ein aus Nussbaumholz hergestelltes Etui marchstein ä 2 Pfund 5 Schilling im Zeenden Farben, die leider verblichen sind. An einigen mit seinen Instrumenten: Wurftafel, Engj zugebruchen. Stellen sind Signaturen und Schrift nicht Quadrant und Bley Waag 1688. Die erste Wurftafel Der grosse Massstab von ca. 1:3300 ermöglichte mehr lesbar. Ein Netz von feinen Bleistiftli- muss später durch eine Eigenkonstuk- auch die kleinsten Grundstücke bis zu nien diente nicht dazu (wie man vermuten tion aus Messing ersetzt worden sein, die einer Grösse von '/s Jucharte 4 Aren) könnte) die Kopie für den Spitalzehnten ermöglichte, die Neigung der Geschützrohre einzuzeichnen und in der Beschreibung den (Abb. 6) zu zeichnen. Zwar haben beide rasch zu bestimmen. Sie trägt die Bezeichnung: Besitzer anzugeben. Es ist wohl der älteste den gleichen Massstab, doch schon die Ao 1714 Fee. Hans Jakob Lavater. Grundbuchplan des Kantons. Zusammen mit Maschenweite von genau 5 cm, einem neuen Lavater gehörte zu den Gründungsmitgliedern dem Grundprotokoll, welches die Mass, deutet darauf hin, dass das Bleistiftnetz des zürcherischen Artillerie-Kollegiums. Handänderungen und die Belastungen von Gebäuden viel später angebracht wurde. Bestätigt Die Stadt Lindau holte ihn 1702 für und Grundstücken zeigt, ergibt sich ein wird diese Vermutung durch Kopien der beiden eine Begutachtung der Festungswerke. Seit umfassendes Bild der wirtschaftlichen Zehntenpläne, die im 19. Jahrhundert 1685 war er Mitglied und von 1695 bis 1739 Verhältnisse vor 300 Jahren. entstanden sind und die dieses Netz von 5 cm Obmann des Musikkollegiums auf der teut- aufweisen. Sie befinden sich in der schen Schule. Genauigkeit Kartensammlung der Zentralbibliothek Zürich. Die genaue Überprüfung der geometrischen Zum Spitalzehntenplan (Abb. 6) gehört ein Darstellung zeigt, dass der Landmesser Urbar mit einer genauen Beschreibung der Die Bewirtschaftung der näheren keine leichte Aufgabe hatte. Zwei Moränenzüge Stuck und Gütteren von 1559 und einer Umgebung der Stadt Zürich vor verlaufen ungefähr parallel zum Seeufer Renovation und Bereinigung des zeendens dreihundert Jahren und zur Sihl, so dass das Gelände von 1594. Auf diese wurden später die Nummern Die der beträchtliche Höhenunterschiede aufweist. der einzelnen Grundstücke des Bevölkerung elf Vorortsgemeinden Vom See steigt es 128 m bis zum «Bürgli». Zehntenplans mit roter Farbe eingetragen. In Stadtnähe gab es keine grossen geschlossenen Anschliessend folgt das kleine Tal zwischen Glücklicherweise wurde der Plan zusammen mit Dörfer. Kleinere weilerartige Ansiedlungen den beiden Moränenwällen mit der dem Urbar zwischen zwei Holzdeckeln und verschiedene Einzelhöfe Brandschenke und der Waffenplatzstrasse, rund aufbewahrt, so dass die leuchtenden Farben entwickelten sich seit dem späteren Mittelalter 90 m tiefer gelegen. Nachher steigt das erhalten blieben. Links unten befindet sich zu Gemeinden, die anfänglich nur wenig Gelände wieder 70 m an zum äusseren eine schön verzierte Legende, die das Wappen selbständig waren. Als teilweise öffentliche Moränenwall, auf dem sich heute die Brauerei der Familie Lavater, darüber die Initialen Gebäude galten die im 16. Jahrhundert Hürlimann befindet. Dahinter fliesst 85 m HIL zeigt. Der Autor ist demnach Hans entstandenen Gesellenhäuser, Wirtschaften, in tiefer die Sihl. Durch diese schwierige Topo¬ Jakob Lavater (1658-1739), auch etwa denen Gemeindeversammlungen und Kin- Cartographica Helvetica, Juli 1994, Heft 10 31

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0 s. f: :fffrf'-rs.i^ Abb. 8. Ein unbekannter Künstler hat um 1772/78 die Stadt mit ihrer der kleine Sattel der Allmend Fluntern, darunter die Häuser des Vorderbergs Umgebung gezeichnet. Links der Limmat sieht man die Sihl mit der kleinen in Fluntern, anschliessend die Rebberge von Hottingen und Riesbach und Brücke nach Aussersihl, in der linken Ecke Wiedikon, im Vordergrund die fast beim See die alte Kapelle beim Kreuzplatz. Zwischen den Schanzen und Moränenhügel der Enge mit dem etwas zu gross geratenen Bürgli. Auf der dem Hirschengraben fällt das Haus zum Rechberg mit seinem Garten und andern Seite der Limmat befindet sich von links nach rechts Unterstrass, der Abschlussmauer mit dem Gartenhaus auf. (Zentralbibliothek Zürich, darüber Oberstrass, am Waldrand die Hochwacht, der Susenberg, weiter rechts Graphische Sammlung). derlehren stattfanden, Kirchgenössig waren drei Zeigen eingeteilt, die in einem dreijährigen enderen sich alle Jahr, und mithin werden die Aussengemeinden bei den grossen Zyklus Wintergetreide, Sommergetreide wisen, uffgebrochen, und dargegen wider- Stadtkirchen Grossmünster, Fraumünster und oder Brache hatten, eine Wirtschaftsweise, umb die Acher zu Wisen gelegt, auch die St. Peter. 1656 bekamen Hottingen, Riesbach die seit Jahrhunderten auch in den andern Feld und Acher mit unglychen fruchten und Hirslanden eine gemeinsame Gemeinden des Kantons vorgeschrieben angeseyet, So ist desshalben kein gewüsse Pfarrstelle, die andern Aussengemeinden war. Das Land stand unter Flurzwang, was beschrybung oder verzeichnus zu machen, mussten sich im 17. Jahrhundert mit bedeutete, dass jeder Bauer auf seinem Sonder ist dass best, dass die Zeendenschet- Katecheten für die Kinderlehre begnügen. Erst Acker die gleiche Frucht anzupflanzen hatte. zer jerlich uff sonderbare brillen [=Listen] im 18. Jahrhundert, in Wiedikon 1700, in Das erleichterte die Schätzung des Ertrags verzeichnind, und uffschlachind, wie viel Oberstrass 1735, in Fluntern 1763, in der und den Einzug des Zehntens. In diesen Jucharten körn, wie vil Jucharten Roggen Enge 1776 und in Aussersihl 1844, entstanden Vorortsgemeinden sind keine alten Zehntenpläne und Schmalsaat, auch was für Hannj ussert Bethäuser für die Kinderlehre. Die vorhanden. Vielleicht gingen einige den Pündten in anderen Ackeren angeseyet, Schulhäuser bestanden meistens aus einem verloren, da aber weder zehntenfreie Gebiete Inn Jederen Jahren sich in dissem gantzen kleinen Anbau am Bethaus mit dem noch strittige Grenzen existierten, ist eher Zirckh befindind, darnach dan die Schätzung, Schulzimmer und der Lehrerwohnung. Die Zahl anzunehmen, dass es gar keine Pläne für das je nach beschaffenheit des Jahrgangs der Bevölkerung war noch sehr klein. Festhalten der Besitzrechte und der gemacht werden kan und sol. 1671 wohnten in: Zehntenerträge brauchte. So wissen uffgebrochen und angeseyet werden, Wollishofen 515 Enge/ 637 [gejhörend sy in den grossen Zehenden, Im Stadelhofer, im Flunterer und im Wiedikon 684 Aussersihl 103 Enge- und gand dem kleinen ab, hingegen So mer Zehnten waren die steilen Hänge mit Wipkingen 315 Unterstrass 323 acher zu wissen Liggend verblyben, so Reben bepflanzt und für die Äcker galten die Oberstrass 335 Fluntern 406 hörend sy in den kleinen Zeenden und gand nicht. Eine Brache Hottingen 447 Hirslanden 554 strengen Flurregeln zur dem Grossen ab, So uss Acher Reben, oder Erholung des Bodens war nicht wilen Riesbach 611 Personen nötig Reben zu Acher gemacht werden blyben sy sy von Hus und uss der Statt wol gedüngt Die Bewohner waren zu über 90% in der beider syths Im grossen Zehenden. werden (Urbar Fluntern 1682). Die Bauern Landwirtschaft tätig, da die in Zünften Im Urbar wird ferner festgehalten, dass die konnten beliebige Ackerfrüchte anpflanzen, organisierte Bürgerschaft der Stadt ihren Untertanen Zehntenpflicht im ganzen Gebeit auch für Ackerland zu Wiesen machen und umgekehrt. verbot, ein Handwerk auszuüben, neue Rodungen gelte: Wann in diserem um Die Zehntenschätzer wurden nicht konkurrenziert zu werden. bezirkh, etwas gerüthet, uffgebrochen, ess angewiesen, jährliche Aufstellung der betreffenden seye mit dem Pflug oder mit der Hauwen als Flächen zu machen, da es wegen dem Die Flurregeln schufflen und angeseyet wird, Inn Höltzeren, Fruchtwechsel nicht möglich war, Acker- wiisen, weiden, oder Reben, das gibt den Aussersihl, Wiedikon und Wipkingen haben und Wiesland auszuscheiden. Das Urbar des Zehenden. grosse, flache Gebiete, die als Äcker genutzt Stadelhoferzehntens von 1650 enthält wurden. Reben wuchsen nur in Wipkingen folgende Anweisung: Die Ackerfelder Inn Landnutzung im Spitalzehnten am steilen Hang des Käferberges und in disem Zeehenden [Bejcirckh begriffen, sind Engemer Wiedikon an den Moränenhügeln, wo sich heute nit allzyt und Jahr bestendig, auch nit in Zeigen Die Urbare des Stadelhofer und des Flunterer die Kirche befindet. Das übrige Land war in wie änderst wo, Abgetheilt, sonder sy Zehntens enthalten nur für die Reben, 32 Cartographica Helvetica, Juli 1994, Heft 10

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Abb. 9. Zeichnungen der Umgebung der Stadt Zürich sind im 17. Jahrhundert auf einem Hügel das Bürgli mit seinen Rebbergen, rechts davon die kleine selten. Wiedergegeben ist hier eine kolorierte Bleistiftzeichnung aus Erhebung des Freudenbergs, wo sich heute die Kantonsschule befindet, dem Jahre 1655 von Conrad Meyer (1618-1689). Vom sieht man über im Hintergrund der Üetliberg. (Kunsthaus Zürich, Graphische Sammlung). den See nach Wollishofen und Enge. Fast in der Mitte des Bildes liegt dem teuersten Gewächs, Angaben über erte die Anpassung an die neue Rechtslage 1697 Schloss Turberg mit umliegenden Gütern (bei der Zentralbibliothek. Flächen und Besitzer. Im Urbar des Enge- und die Umstellung der Wirtschaft bis gegen Weinfelden). Kartensammlung 1699 Lindmagerhof und Zehnten zu Würenlos des mer Spitalzehntens sind diese Angaben auch die Mitte des 19. Jahrhunderts. Dann aber Spitals Zürich. Plan Q337 und Verkleinerung Plan für Äcker und Wiesen vorhanden, was begann ein rasches Wachstum der Stadt. Q338. damals nicht üblich war (Abb. 7). Neben 5 Anstelle der Schanzen baute der Kanton die 1704 Zehnten des Spitalamts, Dielsdorf. E26. Jucharten Ried und 23/4 Jucharten Wald oder Kantonsschule und das Kantonsspital, der 1704 Grenze zwischen Bremgarten und Baden. N 139. 1707 Urbar und Zehntenplan zu Riedt (Gemeinde Buschwald enthält der 127 Vi Jucharten Fröschengraben wurde zur Bahnhofstrasse Neerach). HI 104a. zahlreiche (41,7 ha) grosse Spitalzehnten Enge und entlang der Limmat entstanden 1707 Stauberhof in Ebmatingen (Gde. Maur). B 57. Äcker Reben Wiesen Fabriken. Die Vorortsgemeinden wuchsen, 1712 Zehntenplan Trüllikon. Plan Q 270. zuerst am Rande der Stadt im Seefeld, Flächen in Jucharten 25,5 29,75 64,5 am unteren Zürichberg, in Wipkingen und Anzahl Parzellen 22 31 33 entlang der Ausfallstrassen. Schliesslich Literatur Anzahl Eigentümer 20 25 33 wurde die nähere Umgebung der Stadt Baur, U: Das Bethaus. In: Zürcher Denkmalpflege Fläche in Jucharten weitgehend überbaut und die bis jetzt selbständigen 1987/88 pro Eigentümer 1,3 2,5 Gemeinden wurden 1893 mit der Stadt Durst, A.: H. C. Gygers Grosse Landtafel des Zürcher Gebiets 1664/1667. Begleittext zur Faksimileausgabe vereinigt. Von den vielen Rebbergen blieb 1978. Die Flächenangaben einzig der seit 1643 der Familie Landolt Escher, K.: Chroniken der Gemeinden Enge, Ausser¬ Die Flächenangaben im Stadelhofer Zehnten, gehörende Hang des Bürglis in der Enge sihl, Wiedikon, Wipkingen. Zürich 1911-1918. Griesel, H.: Abschrift des Urbars Fllb 180a-b des im Flunterer Zehnten und im Spitalzehnten erhalten; am Sonnenberg und unterhalb des Stadelhofer Zehnten. Staatsarchiv in Riesbach entstanden (Manuskript, in der Enge können nicht direkt verglichen Burghölzlis Zürich). werden, weil jedem Plan eine andere Wiederanpflanzungen durch die Firma Landolt und Guyer, P.: Geschichte der Gemeinde Enge. Zürich Grösse für die Jucharte zugrunde liegt. In den Staatskeller. Nur noch wenige alte Häuser 1980. Mathis, W.: Stadt zwischen Mittelalter und Neuzeit. den Rebbergen am Zürichberg oder am erinnern an die frühere landwirtschaftliche Zürich 1979. Zürichsee eine kleinere Jucharte: 2800 Tätigkeit der Bewohner der elf Vororte. galt Nüesch, P: Die Zürcher Zehntenpläne im Staats¬ Quadratfuss 4480 Geviertschritt 1 archiv als Quellen geographischer Forschung. Jucharte 25,43 Aren. Bei Zehntenplänen in Quellen Zürich 1969. Schnyder, R.: Zürcher Staatsaltertümer (im Schwei¬ einem geschlossenen Zehntenbezirk Staatsarchiv Zürich: zerischen Landesmuseum). Bern 1975. verwendeten die Feldmesser für alle Kulturen FIII la Rechnungen des Almosenamtes. Wyder, E. und S.: Der Zehntenplan des Zürichbergs GII37 Kammeramtsrechnungen des Stifts zum die gleiche Flächeneinheit: 36 000 Quadratfuss von Hans Rudolf Müller. In: Cartographica Grossmünster. 5720 Geviertschritt 1 Jucharte Helvetica, Heft 5. Murten 1992. FIIb 180 Urbar des Stadelhofer Zehntens mit Plan 32,70 Aren. Wyder, E. und S.: Die Arbeits- und Wohnverhältnisse Q 342 Zehntenplan von H. C. Gyger und Plan Q 343, im Rebgebiet des Zürichbergs vor 300 Jahren. In: Hans Conrad Gyger bemerkt in der Plan 344. Legende Q Schweiz. Zeitschrift für Obst- und Weinbau. Urbarien und des des Stadelhofer Zehntens: Es ist zu wüssen, HI Rechnungen Spitalamtes. Wädenswil 1993. H161 Urbar und Spitalzehntenplan von H. J. Lavater. dass in dem Mass der Jucharten eine grosse Wyder, E. und S.: Der Weinbau in der näheren Umgebung Plan Q 339 Zehntenplan Enge. Unglychheit ist... Für seine Karte gilt: 6000 der Stadt Zürich vor 300 Jahren. In: Stadtarchiv Zürich: IIIB 507 Rechnungen des Schweiz. Zeitschrift für Obst- und Weinbau. Geviert Schritt sind 37500 geviert Werk- Fraumünsteramts. Wädenswil 1994. schueh, die machen eine gemeine Juchard Pläne von Hans Jakob Lavater, die ein grösseres Feld 34,06 Aren. Gebiet darstellen: 1695 Spitalgüter im Hörager Wald und Feld, Bachen- Elisabeth und Samuel Wyder-Leemann, im 19. und 20. Jahrhundert bülach. E210. Veränderungen Dres. 1695 Herrschaft Weinfelden, TG. Original mit Obschon die Zehntenrechte 12 und der Wasserschaden und eine etwas spätere Kopie im Rathaus Eggenbergstrasse Flurzwang nach 1798 aufgehoben wurden, dau¬ Weinfelden. CH-8127 Aesch/Forch