S-Bahn-Haltestelle Brunau (S4) Aspweg Mythenquai

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1 Haumesser 6 Märchenbrunnen 11 Städtisches Seewasserwerk Moos 16 Zentrum für Gehör und Sprache Zweischneidiges Metzgerbeil Drei Küsse für drei Frösche Vom See- zum Trinkwasser Ein neuer Name für eine alte Schule

2 Landiwiese und Saffainsel 7 Vom Unterdorf zum Dorfteil «Auf 12 ABZ Siedlung Moos 17 Ehemaliges Waisenhaus Zürichs spektakulärster Rasen dem Rain» Ein Hochhaus und neun Haustypen Heimatkunde im Turm Auf Spurensuche 3 Rote Fabrik 13 Entlisberg 18 Friedhof Manegg Von der Seide zum Sound 8 Alte Kalchbühlstrasse Mobilität unter Dach Apokalypse beim Gemeinschaftsgrab Achse des ehemaligen Oberdorfs Züri z’Fuess 4 Cassiopeiasteg 14 Bunker im Entlisbergwald 19 Allmend Wollishofen 9 2 Zu Fuss übers Wasser Egg Promenade Zeugen aus dem Zweiten Weltkrieg Kühe, Kanonen und die Autobahn Unterwegs in Wollishofen Fernsicht dank Weitblick 5 Ortsmuseum 15 Im Bergdörfli 20 Muggenbühl Zeitreise durch Wollishofen 10 Werkbund Siedlung Neubühl Gartenstadtidylle Sonntagsrast in der Gartenwirtschaft Neues Bauen im Grünen

1 Haumesser 9 Egg Promenade Zu Fuss in Wollishofen Dauer des Spaziergangs: Die Liegenschaft mit der Türinschrift «Zum Haumes- Rund zehn Jahre bevor die kantonalen Behörden die Raumplanung in die Wege leiteten, Der Spaziergang durch Wollishofen ist auch eine Zeitreise. Zum ca. 3 Stunden ser 1542» (Haumesserstrasse 22) gab der ganzen Häu- versuchte die Stadt der zunehmenden Zersiedlung Einhalt zu bieten. Als 1930 bis ehemaligen Dorf Wollishofen gehörten viele Weiler undHöfe, die sergruppe den Namen. Bemerkenswert am Ensemble 1935 das Bauamt der Stadt Zürich und die ref. Kirchgemeinde die neue Kirche mit der den Wandel zum Stadtquartier überdauert haben.Auch In­ Erscheinungsjahr: 2006 Haumesserstrasse/Gretenweg sind Ökonomiebauten Parkanlage «Auf der Egg» realisierten, konnte auf Druck der Quartierbevölkerung eine dustrie­bauten, Genossenschaftssiedlungen, Brunnen oder aktualisiert: 2019 wie ehemalige Scheunen und Waschhäuser, die dank Überbauung des Moränenzugs bis zur Stadtgrenze verhindert werden. Schul­häuser zeugen von einer interessanten Vergangenheit. Umnutzung zu Wohnbauten erhalten werden konnten. Impressum 10 Werkbund Siedlung Neubühl Züri z’Fuess – immer eine Entdeckung Projektleitung: Der Schweizerische Werkbund wurde 1913 gegründet Mit «Züri z‘Fuess» erfahren Sie Geschichten, die unsere Stadt Tiefbauamt der Stadt Zürich Im Haumesser 1930. Foto: Baugeschicht­liches Archiv der und stand für moderne, schnörkellose und funktionel- zu erzählen hat. Auf den Rundgängen testen Sie zudem, wie Inhalt und Text: Stadt Zürich. le Architektur ein. Im Auftrag der Baugenossenschaft gut man in Zürich zu Fuss, mit Gehhilfen oder mit dem Kinder- Martin Illi, Oberrieden 2 Landiwiese und Saffainsel Neubühl, die sich aus höheren Angestellten und Aka- wagen vorwärtskommt. Wir wollen Ihnen direkte, sichere und www.martin-illi.ch Bei der Verlängerung des Mythenquais 1934 wurde das demikern zusammensetzte, realisierte 1930–1932 ein gut gestaltete Wege zur Verfügung stellen. Von allen Bewe- Koordination und Gestaltung: Seeufer aufgeschüttet. Es diente 1939 der Landesaus- Architektenkollektiv die Mustersiedlung Neubühl. Sie ist gungen von A nach B innerhalb der Stadt entfällt ein Drittel auf www.anstalt.ch stellung sowie 1958 – ergänzt um die kleine Insel – der das wichtigste Zeugnis des Neuen Bauens in Zürich und den Fussverkehr. Unsere Füsse sind in Zürich das wichtigste «Schweizerischen Ausstellung für Frauen Arbeit 1958» findet Beachtung über die Landesgrenzen hinaus. Verkehrsmittel. Papier: RecyStar polar, (SAFFA). Die SAFFA wurde ausschliesslich von Frauen Siedlung Neubühl 1932. 100% Recyclingpapier Foto: Swissair. gestaltet. 11 Städtisches Seewasserwerk Moos Ich wünsche Ihnen einen interessanten Rundgang Am Ende des 19. Jahrhunderts baute die Stadt Zürich die Fernwasserversorgung bis ins zugerische Lorzegebiet aus. Dies genügte jedoch nicht, und 1913 kam die Seewasserauf- Ausstellungsgelände mit ­Saffainsel, 1958. Foto: Silvia Kornmann, Schweize- bereitungsanlage Moos mit ausgedehnten Sandfiltern hinzu. risches Sozialarchiv, Zürich. Stadtrat Richard Wolff 3 Rote Fabrik 12 ABZ Siedlung Moos Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements 1893 errichtete Gustav Henneberg eine Seidenweberei. Von 1935 bis 1972 diente die Rote 1916 gründeten fünfzehn Genossenschafter die Allgemeine Baugenossenschaft (ABZ). Fabrik der Standard Telefon und Radio AG. Dann erwarb die Stadt Zürich die Backstein- 1920 konnte an der Birchstrasse in die erste Genossenschaftssiedlung bezogen gebäude als Abbruchobjekte, doch stimmte das Zürcher Stimmvolk 1977 der Errichtung werden. Heute ist die ABZ die grösste Baugenossenschaft der Schweiz und zählt rund einer Kultur- und Freizeitanlage zu. Mit dem Ausbruch der Jugendunruhen von 1980, die 5000 Mitglieder. Die ABZ-Siedlungen an der Moosstrasse wurden 1953 bis 1957 erstellt. sich an einem 60-Millionen-Kredit für das Opernhaus entzündet hatten, wurden die Wei- In der Gesamtanlage mit dreizehn Häusern sind neun Haustypen vertreten, darunter ein chen zu Gunsten einer Stätte für die Alternativkultur gestellt. Hochhaus.

4 Cassiopeiasteg 13 Entlisberg Züri z’Fuess unterwegs: Der Weg übers Wasser ermöglicht den Ausblick auf See und Berge. Die im Heimatstil Entgegen dem Willen der Stadt Zürich wurde 1961 die Autobahn A3 statt in einem Tunnel erbauten Villen Mooser (1913) und Werdmüller (1908) mit ihren schmucken Boots- und offen geführt. Nach langem Kampf für eine Überdeckung setzte sich bei den Behörden die 1 Innenstadt Badehäusern säumen das Ufer. Das Seebad (1939) ist ein Zeuge des Neuen Bauens. Meinung durch, dass sich der weitere Ausbau der Süd- und Westumfahrung Zürichs nur 2 Wollishofen Die pilzartige Betondecke des Kioskgebäudes verrät Stadtbaumeister Hermann Herter vorantreiben liesse, wenn die «Planungsschuld» aus den sechziger Jahren am Entlisberg 3 Entlang der (1877–1945) als Architekten der Anlage. 1969 erblickte ein Badangestellter vom Sprung- getilgt würde. 2005 konnte die Überdeckung eingeweiht werden. 4 Wiedikon turm aus auf dem Seegrund einige Scherben und informierte die Stadt­archäologie. Die 5 Aussersihl und Untersuchungen brachten eine jungsteinzeitliche Siedlung ans Licht: Schon vor 4800 Jah- 14 Bunker im Entlisbergwald 6 Limmat und Zürich-West ren wohnten hier Menschen! Beim Fabrikkamin der ehemaligen Waschanstalt Wollishofen Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, bezog die Schweizer Armee eine Abwehrstellung 7 Hochschulquartier endet der Steg. Die Anfänge der Waschanstalt gehen auf das von Gottfried Semper 1862 gegen Deutschland, die von Sargans bis zum Basler Jura reichte. Diese Verteidigungslinie 8 gestalte Waschschiff in Zürich zurück, das 1873 hierher geschleppt und 1959 demontiert führte dem linken Zürichseeufer und weiter der Limmat entlang, also mitten durch die 9 7 wurde. Stadt Zürich. Nachdem Frankreich im Juni 1940 kapituliert hatte, war die Schweiz völlig 10 von Nazideutschland und Italien eingeschlossen. Die Wehranlagen auf dem Entlisberg 11 5 Ortsmuseum wurden zugunsten des Reduits in den Alpen aufgegeben. 12 Höngg Ende des 15. Jahrhunderts besass hier die vornehme Stadtzürcher Familie Dietschi ein 13 Landgut mit Weinbergen und einem Fischweiher. 1515 gab sie diese Gutswirtschaft auf 15 Im Bergdörfli 14 Oerlikon 23 und verlieh sie an die Wollishofer Bauernfamilie Horner. Nach verschiedenen Erbteilungen Das Bergdörfli wird von einer L-förmigen Strasse erschlossen. Im Zentrum stand das 15 Schwamendingen bewohnten jeweils zwei Familien das stattliche Haus. 1985 vermachte Betty Sassella- Waschhaus (heute Verwaltung), welches allen Bewohnern der Genossenschaftssiedlung Keller, eine direkte Nachfahrin der Familie Horner, der Stadt Zürich die Liegenschaft mit offen stand. Die Bauten wurden von 1909 bis 1915 noch ganz im Grünen erstellt. Das Berg- 7 der Auflage, es dem Quartierverein für den Betrieb eines Ortsmuseums zur Verfügung zu dörfli war eine der ersten Siedlungen im Sinne der Gartenstadtidee. stellen. 20 2000-Watt-Gesellschaft 16 Zentrum für Gehör und Sprache 21 Rund um den Fussball 6 Märchenbrunnen Vor zweihundert Jahren war die Förderung behinderter Kinder keine Selbst­ver­ständlichkeit. 22 Mit Kindern Um zu verhindern, dass die Stadt vor seiner Haustüre eine schmucklose Zapfsäule er- 1809 wurde in Zürich eine Schule für blinde Kinder gegründet, welche 1827 erstmals auch 23 Rund ums Wasser richtete, stiftete Gustav Theodor Heuss 1905 den Jugendstilbrunnen «Jeunesse» des ein gehörloses Kind aufnahm. Von 1838 bis 1909 befand sich die Schule an der Künstler- Zu den Eiben am Uetliberg Pariser Bildhauers Max Blondat (1872–1925). Nur fünf Jahre später zog Heuss nach Mün- gasse in Zürich und stand schliesslich dem Neubau der Universität im Wege. Dies war der chen, und 1927 versetzte der Stadtrat das Kunstwerk vom Morgental an den heutigen Grund, die ursprünglich private Institution unter die Obhut des Kantons Zürich zu stellen mit Hörspiel Ort. Der Künstler Max Blondat verkaufte das Zürcher Modell weiter. Deshalb trifft man und nach Wollishofen zu verlegen. 1976 wurde die zurerst als «Kantonale Blinden- und hindernisfreier Weg in Düsseldorf, Dijon, Odessa und sogar in Denver auf dieselbe Brunnenskulptur. Der Taubstummenanstalt» bezeichnete Bildungsstätte in «Kantonale Gehörlosenschule» um- Name Märchenbrunnen stammt aus Düsseldorf. Man vermutete, dass dem Kunstwerk ein benannt. Inzwischen ist das «Zentrum für Gehör und Sprache» eine selbständige öffent- Bestellung und Informationen: Tiefbauamt Stadt Zürich, 044 412 50 99, Froschmärchen mit drei ungeküssten Prinzen zu Grunde liege. lich-rechtliche Institution. www.stadt-zuerich.ch/zufuss

7 Vom Unterdorf zum Dorfteil «Auf dem Rain» 17 Ehemaliges Waisenhaus Das ehemalige Dorf Wollishofen bestand Das grosszügige städtische Waisenhaus Entlisberg mit Spielzimmer und einem Ausguck aus drei Dorfteilen, die eng beieinander auf dem Dach für den Natur- und Heimatkundeunterricht wurde 1911 eingeweiht. In der lagen. Vom Unterdorf an der Kreuzung Anfangszeit betreute die Institution über dreissig Kinder. 1959 beschloss die Stadt, das zwischen der Albisstrasse und der Kilch- Waisenhaus in ein sozialpädagogisches Jugendheim umzuwandeln. Seit 1991 dient das berg- bzw. Tannenrauchstrasse zeugt ein- ehemalige Waisenhaus als städtische Kinderbetreuungsstätte. zig die Liegenschaft Albisstrasse 59 sowie die alte reformierte Kirche aus dem Jahr 18 Friedhof Manegg 1702. Über den Rainfussweg gelangt man Der Friedhof Manegg wurde 1897 eröffnet und 1906, 1932 bis 1938 und 1985 erweitert. Die in den ehemaligen Dorfteil «Auf dem Rain». Hauptachse führt durch die Anlage von 1932 zum ältesten Gemeinschaftsgrab der Stadt Ehem. Unterdorf, Albisstrasse/Kilchbergstrasse, 1926. Davon hat sich mit dem Weinbauernhaus Foto: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich. Zürich von 1963. Die von Alfred Huber geschaffene Grabplastik, ein Posaunenengel, lehnt «Auf dem Rain» (erbaut 1764 und 1770) mit sich an mittelalterliche Darstellungen des Jüngsten Gerichts an. Die Stadt Scheune, Waschhaus und Brennhaus ein Schmuckstück erhalten. 19 Allmend Wollishofen Der Metzger, Wirt und spätere Wollishofer Gemeinderat Jakob Weber erbaute im Jahr Die Brunau oder Wollishofer Allmend wur- 1800 das Wohnhaus Rainstrasse 5 mit Metzgerei und Brennhaus. Neben dem Haus er- de als Viehweide genutzt. Im Hungerjahr stellte er einen Sodbrunnen mit Handpumpe und einem kleinen Pumphäuschen. Das im im Sack. 1771 wurden Teile der Allmend eingezäunt Zerfall begriffene Kleinod wurde 1981 saniert. und Kartoffeln angepflanzt. Auch die - Ar tillerie hielt hier ihre Schiessübungen ab. Der mobile «Stadtplan Zürich» 8 Alte Kalchbühlstrasse 1776 erwarb der Rat von Zürich die Allmend Vom einstigen Oberdorf von Wollishofen blieb einzig das Doppelwohnhaus Alte Kalch- als Truppenübungsplatz, doch behielt die Fuss- und Veloroutenplaner bühlstrasse 9/11 aus dem 18. Jahrhundert übrig, das heute einen Blumenladen beher- Gemeinde ihr Nutzungsrecht. Alle Züri z’Fuess Spaziergänge Wollishofer Allmend mit Gut Muggenbühl am Horizont, bergt. Das Oberdorf gruppierte sich um die Alte Kalchbühlstrasse. Im Jahr 1843 entschied um 1820. sich das kantonale Strasseninspektorat für eine neue Strassenführung mit der markanten Quelle: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich. Kurve beim Morgental. Die neue Albisstrasse nahm keine Rücksicht auf das gewachsene 20 Muggenbühl Jetzt neue Wege entdecken! Wegnetz und die bestehende Bebauung. Dies verunmöglichte ein harmonisches Zusam- Das Bauerngut auf dem Muggenbühl lässt sich bereits 1634 nachweisen. Am Ende des 18. menwachsen von Alt- und Neubauten. Jahrhunderts wurde während der Schiessübungen auf der Allmend auf dem Muggen­bühl gewirtet, da militärische Übungen vor einer grossen und sehr trinkfreudigen Zuschauer- schar stattfanden. Die heutige Gastwirtschaft besteht seit 1832 und wurde 1905 um den Pavillon erweitert.