DEUTSCHLAND Wie fit ist Deutschland für die New Economy? Kongress in Berlin

ie kann im Spannungsfeld von deswehr , wieviel Staat der Markt globalem Wettbewerb und natio- in der Schlüsselbranche Telekommunika- nal begrenzten Handlungs- tion braucht.

DEUTSCHLAND W möglichkeiten der Politik die internatio- Stöber will bei den jetzigen Markt- nale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gegebenheiten den Regulierungsrahmen CDU-Vorsitzende Deutschland gesichert werden? Was muss noch nicht geändert wissen. Es müsse getan werden, um der New Economy gute nachhaltiger Wettbewerb gefördert werden, Ausgangschancen zu schaffen? Vor wel- insbesondere im Anschlussmarkt. Das chen Herausforderungen steht hierbei die Telekommunikationsgesetz (TKG) biete die Schlüsselbranche Telekommunikation? richtigen Rahmenbedingungen hierfür. Nur Diese Fragen standen im Mittelpunkt wenn die Regulierungsbehörde unabhän- eines Kongresses am 15. März 2001 in gig bleibe und Entscheidungen im Sinne der Akademie der Konrad-Adenauer-Stif- des TKG getroffen werden könnten, wür- tung in Berlin. de chancengleicher Wettbewerb entstehen, Gunnar Uldall MdB, der wirtschaftspo- der zum Wohle der Verbraucher Dienste litische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im und Innovationen fördere und auf Deutschen , schätzt Deutschland Produktdifferenzierung basiere. als fit für den globalen Wettbewerb ein, Dem widersprach Hans-Willi Hefekäuser. vor allem weil die Regierung Die Liberalisierung des Telekommuni- Ron Sommer, Chef der Deutschen Telekom die richtigen Weichenstellung u.a. bei der kationsmarktes in Deutschland habe zu Privatisierung der Bundespost vorgenom- einer hohen Wettbewerbsintensität geführt. men hat. Es müsse jetzt darum gehen, alle Regulierung sei vom Gesetzgeber nicht auf Chancen, die der Weltmarkt Deutschland Dauer angelegt. Ihre Notwendigkeit ent- biete, auch zu nutzen. Dazu schrieb er der falle, sobald der Wettbewerb funktioniere. rot-grünen Regierung ins Stammbuch: Die Die Wettbewerbsentwicklung in Deutsch- Steuerreform 2000 ist kontraproduktiv für land erfordere schon heute, staatliche Ein- den Standort Deutschland im globalen griffe auf das Notwendige zurückzufüh- Wettbewerb. Sie diskriminiere Personen- ren. Deutschland besitze ein bewährtes und gesellschaften gegenüber großen Unterneh- funktionierendes allgemeines Wettbe- men und halte Business Angels davon ab, werbsrecht, welches missbräuchliches Ver- in Start-ups zu investieren. Gleiches gelte halten kontrollieren und verhindern kön- für die Novelle des Betriebsverfassungs- ne. Ein Bedarf an sektorspezifischer Re- gesetzes. Damit werde den neuen Wirt- gulierung bestehe nur bei so genannten schaftsstrukturen eine überholte Gedan- Bottlenecks. kenwelt übergestülpt. Die New Economy Elvira Giebel-Felten Gunnar Uldall MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher stelle neue Anforderungen. Die Unterneh- der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag men benötigten schnelle und dezentrale Entscheidungen. Besondere Bedeutung maß er der Bildungspolitik zu. Entschei- dend sei, dass junge Leute schneller ins Berufsleben eintreten und sich früher selb- ständig machen. In der Podiumsdiskussion unter der Mo- deration von Stephan Eisel, Leiter der Hauptabteilung Innenpolitik und Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer- Stiftung, erörterten Hans-Willi Hefekäuser, Leiter des Zentralbereichs Ordnungs- und Wettbewerbspolitik der Deutschen Telekom, der Vorstandsvorsitzende von Mannesmann Arcor Harald Stöber und Hans-Willi Hefekäuser von der Deutschen Telekom Prof. Dr. Jörn Kruse vom Institut für Wirt- Fotos: Henning Lüders Harald Stöber, Vorstandsvorsitzender von schaftspolitik an der Universität der Bun- Mannesmann Arcor

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