Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt

Stellungnahme zu den Vorranggebieten Windenergie des Regionalplanentwurfs Sachlicher Teilplan „Energie“

07.10.2014

Stadt Schmallenberg Amt für Stadtentwicklung

FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Inhaltsverzeichnis Seite

0.1 Kartenverzeichnis ...... II 0.2 Abbildungsverzeichnis ...... II 0.3 Tabellenverzeichnis ...... III

1 Bewertungskriterien und Datengrundlagen der Bezirksregierung und der Stadt Schmallenberg ...... 4

2 Vorranggebiete für Windenergie des Regionalplan-Entwurfs...... 11 2.1 Vorranggebiete im Bereich der Stadt Schmallenberg ...... 12 2.1.1 Fläche 91.03 ...... 13 2.1.2 Fläche 91.04 ...... 14 2.1.3 Fläche 91.05 ...... 16 2.1.4 Fläche 91.06 ...... 18 2.1.5 Fläche 91.07 / FNP-Fläche ‘Bracht / Knüppelhagen‘ ...... 20 2.1.6 Fläche 91.10 ...... 23 2.1.7 Fläche 91.11_1 ...... 25 2.1.8 Fläche 94.01 ...... 27 2.1.9 Fläche 94.03 ...... 29 2.1.10 Fläche 100 / FNP-Fläche ‘Habichtsscheid‘ ...... 31 2.1.11 Fläche 132.01 ...... 33 2.1.12 Fläche 132.02 ...... 35 2.1.13 Fläche 141 ...... 37 2.1.14 Fläche 146 ...... 39 2.2 Vorranggebiete außerhalb von Schmallenberg in der Nähe zur Stadtgrenze ..42 2.2.1 Fläche 94.02 ...... 43 2.2.2 Fläche 126 ...... 44 2.2.3 Fläche 136 ...... 45

3 Literatur- und Quellenverzeichnis ...... 46

02.10.2014 I FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

0.1 Kartenverzeichnis

Nr. Titel Maßstab Übersichtskarte Windenergiebereiche der Stadt Schmallenberg 1:25.000 und des Windenergiekonzepts Südwestfalen Karte Landschaftsbild 1:25.000 Karte Erholungseignung 1:25.000 Karte Tourismus und Erholungsinfrastruktur 1:25.000

0.2 Abbildungsverzeichnis Seite

Abb. 1: Windenergiebereich 91.03 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 13 Abb. 2: Windenergiebereich 91.04 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 14 Abb. 3: Windenergiebereich 91.05 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 16 Abb. 4: Windenergiebereich 91.06 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 18 Abb. 5: Windenergiebereich 91.07 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 20 Abb. 6: Windenergiebereich 91.07 des Regionalplanentwurfs Arnsberg sowie Überlagerung der Restriktionskriterien und Geländeneigung > 35 % ...... 20 Abb. 7: Windenergiebereich 91.10 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 23 Abb. 8: Windenergiebereich 91.11_1 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 25 Abb. 9: Windenergiebereich 94.01 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 27 Abb. 10: Windenergiebereich 94.03 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 29 Abb. 11: Windenergiebereich 100 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 31 Abb. 12: Windenergiebereich 132.01 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 33 Abb. 13: Windenergiebereich 132.02 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 35

02.10.2014 II FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Abb. 14: Windenergiebereich 141 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 37 Abb. 15: Windenergiebereich 146 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg ...... 39

0.3 Tabellenverzeichnis Seite

Tab. 1: Gegenüberstellung der Kriterien der Bezirksregierung Arnsberg und der Stadt Schmallenberg ...... 5 Tab. 2: Windenergiebereiche des Regionalplanentwurfs im Bereich der Stadt Schmallenberg ...... 12 Tab. 3: Windenergiebereiche des Regionalplanentwurfs im Bereich der Stadt Schmallenberg ...... 42

02.10.2014 III FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

1 Bewertungskriterien und Datengrundlagen der Bezirksre- gierung und der Stadt Schmallenberg

Grundlage für die Flächenauswahl der Vorranggebiete für Windenergie durch die Bez. Reg. Arnsberg bzw. der Sonderbauflächen für die Windenergienutzung durch die Stadt Schmal- lenberg sind die angesetzten Kriterien sowie die entsprechenden Datengrundlagen.

In Tab. 1 werden die Kriterien der Bezirksregierung einerseits und der Stadt Schmallenberg andererseits systematisch nach Schutzgütern geordnet gegenübergestellt. Ein direkter Ver- gleich ist aufgrund der etwas unterschiedlichen Vorgehensweisen nicht möglich. Anhand der Tabelle wird jedoch die weitaus umfangreichere Datengrundlage der Bezirksregierung deut- lich, womit Unterschiede in den Flächenbewertungen erklärt werden können.

Der wesentliche Grund für die Unterschiede zwischen den Vorranggebieten für Windenergie im Regionalplan-Entwurf der Bez. Reg. und den Sonderbauflächen für die Windenergienut- zung der Stadt Schmallenberg liegt in der unterschiedlichen Definition der Mindestgrößen.

Während die Bez. Reg. bereits ab einer Flächengröße von 20 ha ein Vorranggebiet darstellt, beträgt gemäß kommunalpolitischer Beschlusslage in Schmallenberg die Mindestgröße von Sonderbauflächen für Windenergie mindestens 80 ha. Damit verfolgt die Stadt Schmallen- berg das Ziel einer räumlichen Konzentration von WEA-Standorten in wenigen Bereichen des Stadtgebietes. So soll vermieden werden, dass viele über das gesamte Stadtgebiet ver- teilte WEA-Einzelstandorte flächendeckend zu Konflikten mit dem Schutz des Landschafts- bildes sowie mit Erholungsnutzungen und Tourismus führen.

Außerdem wurde das Schutzgut Landschaft(sbild)/Erholung im Regionalplan weniger detail- liert untersucht als dies die Stadt Schmallenberg für die FNP-Änderung durchgeführt hat. Der Regionalplan bezieht sich auf eine grobe Übersichtskarte zur Landschaftsbildqualität im ge- samten Regierungsbezirk Arnsberg; demnach sind im Stadtgebiet von Schmallenberg ledig- lich das Rothaargebirge, die Hunau, die Saalhauser Berge und das Lenne-Tal als Land- schaftsbildeinheiten von besonderer Bedeutung beurteilt. Landschaftsbildeinheiten mit her- ausragender oder einzigartiger Bedeutung kommen unter regionaler Maßstabsbetrachtung im Stadtgebiet von Schmallenberg nicht vor. Hingegen zeigt die zur FNP-Änderung durchge- führte detaillierte Untersuchung und Bewertung von Landschaftsbild und Erholungseignung im Stadtgebiet von Schmallenberg ein deutlich differenziertes Bild mit erheblich größeren Anteilen hoher, sehr hoher und außerordentlich hoher Qualitäten auch im zentralen Stadtge- biet.

Darüber hinaus berücksichtigt der Regionalplan in geringerem Maße die nicht umweltbezo- genen, ökonomischen Eignungskriterien für WEA-Standorte. Diesbezüglich hat die Stadt Schmallenberg stärker auch auf die Windhöffigkeit und die verkehrliche Erschließbarkeit im Zusammenhang mit dem Relief der möglichen Standorte für WEA geachtet.

02.10.2014 Seite 4

02.10

Regionalplanentwurf Windenergie Vorranggebiete Stellungnahme FNP Tab. 1: Gegenüberstellung der Kriterien der Bezirksregierung Arnsberg und der Stadt Schmallenberg

-

Änderung Stadt Stadt Änderung

.2014 Tabukriterien Tabukriterien (hart)

Bezirksregierung Arnsberg Stadt Schmallenberg Schutzgut Mensch, einschließlich der menschlichen Gesundheit

• Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) Regionalplan Arnsberg Hartes Tabu-Kriterium (rot) Flächennutzungsplan Schmallenberg • Allgemeine Siedlungsbereiche für sowie die Regionalplan- • Flächen mit Wohnnutzung (Wohn-/ Stadt Schmallenberg zweckgebundene Nutzungen (ASB-Z) darstellungen der angren- Misch-/ Dorf-/ Gewerbe- Gebiet / Klinik • Bereiche für die gewerbliche und indust- zenden Planungsräume / Sanatorium / Altenheim / Jugendher- rielle Nutzungen (GIB) berge, Camping-Platz, Einzelwohnbe- • Ortslagen Basis-DLM © Geobasis bauung im städtebaulichen Außenbe-

• Campingplätze und Ferienwohnanlagen NRW 2013 reich) einschließlich 540 m Schutzab- • Staatlich anerkannte Kur- und Erho- stand zur Vermeidung bedrängender lungsgebiete Datengrundlagen der Be- Wirkung • Regionale Grünzüge zirksregierung • Kurgebiete • Freiraumbereiche für zweckgebundene Nutzung Vorsorgeabstände zu Wohnen im In- nenbereich (800m) • ASB/ASB für zweckgebundene Nutzun- gen (sowie Siedlungsbereiche der an-

grenzenden Planungsräume) • Wohnbauflächen (innerhalb von Ortslagen) • Flächen gemischter Nutzung (innerhalb von Ortslagen) • Campingplätze/Wochenend- und Feri- enhausflächen Vorsorgeabstand zu Wohnen im Außen- bereich (550m) • Wohnbauflächen (außerhalb von Orts- lagen)

Seite • Vorsorgeabstand zu staatlich anerkann- ten Kurgebieten (sowie Kurgebiete der

5 angrenzenden Planungsräume) (600m)

02.10

Regionalplanentwurf Windenergie Vorranggebiete Stellungnahme FNP Schutzgut Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt

-

Änderung Stadt Stadt Änderung

.2014

• Bereiche für den Schutz der Natur Regionalplan Arnsberg Hartes Tabu-Kriterium (rot) LANUV NRW

• Naturschutzgebiete • Naturschutzgebiete • Biotopverbundflächen Stufe I Untere und Höhere Land- • Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH- • Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH- schaftsbehörden Gebiete) Gebiete) • Europäische Vogelschutzgebiete

Schmallenberg • Europäische Vogelschutzgebiete LANUV NRW • Gesetzlich geschützte Biotope • Vorsorgeabstand zu FFH-Gebieten • Naturdenkmäler gemäß Windenergie-Erlass NRW MKULNV & MWEBWV & • Geschützte Landschaftsbestandteile (300m) Staatskanzlei NRW • Vorsorgeabstand zu EU- Vogelschutzgebieten gemäß Windener- Staatliche Vogelschutz-

gie-Erlass NRW (300m) warte für Hessen, Rhein- • Artspezifischer Puffer zu verfahrenskriti- land-Pfalz und Saarland schen Vorkommen planungsrelevanter windenergieempfindlicher Tierarten ori- Scoping (Naturschutz- entiert am Untersuchungsradius gemäß verbände) Leitfaden „Umsetzung des Arten- und Habitatschutzes bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen in Nordrhein-Westfalen“ (MKULNV

LANUV 2013) Schutzgut Wasser

• Oberflächengewässer Regionalplan Arnsberg Hartes Tabu-Kriterium Flächennutzungsplan • Zonen I und II von Wasserschutzgebie- • Keine Inanspruchnahme von WSG- Stadt Schmallenberg ten (förmlich festgesetzte und fachliche Untere Wasserbehörden und Zone I und Oberflächengewässern. Obere Wasserbehörde abgegrenzte) • Berechnung des 100-jährlichen Hoch- wassers als Grundlage zur Umsetzung LANUV NRW der Hochwasserrisikomanagementricht- BR Arnsberg, Dezernat 54

Seite linie (Überschwemmungsgebiete)

6

02.10

Regionalplanentwurf Windenergie Vorranggebiete Stellungnahme FNP Weitere Tabubereiche

-

Änderung Stadt Stadt Änderung

.2014

• Sicherung und Abbau oberflächennaher Regionalplan Arnsberg Hartes Tabu-Kriterium

Bodenschätze (BSAB) sowie die Regionalplan- • Mindestabstand 40 m zu den Rändern • Reservegebiete der BSAB darstellungen der an- klassifizierter Straßen (B, L, K) und zu • Aufschüttungen und Ablagerungen mit grenzenden Planungs- Bahnstrecken der Zweckbestimmung Abfalldeponie räume

Schmallenberg • Geplante zeichnerische Festlegung von Vorbehaltsgebieten für Pumpspeicher- Interne Informationen der kraftwerke im räumlichen Teilabschnitt Regionalplanungsbehörde/ Kreis Soest und und eingeleitete Änderungsver- im räumlichen Teilabschnitt Oberbereich fahren Siegen

• Geplante zeichnerische Festlegung Eigene Berechnung auf eines ASB mit der Zweckbestimmung Grundlage der „Gemein- Erholung im räumlichen Teilabschnitt samen Grundsätze des Kreis Soest und Hochsauerlandkreis zu- Bundes und der Länder für züglich 800m Vorsorgeabstand die Anlage und den Be- • Änderung und Erweiterung von BSN im trieb von Flugplätzen für räumlichen Teilabschnitt Kreis Soest und Flugzeuge im Sichtflugbe- Hochsauerlandkreis trieb“ • Geplante zeichnerische Festlegung

eines GIB im räumlichen Teilabschnitt Eigene Berechnung auf Oberbereich Siegen Grundlage der Stellung- • Vorsorgeabstand zu GIB gemäß Wind- nahme des Deutschen energie-Erlass des Freistaats Bayern Wetterdienstes im Rah- (300m) men des Scoping (Höhen- • Flughäfen inkl. Bauschutzbereiche / begrenzung) Hindernisfreiflächen • Wetterradaranlage Flechtdorf Restriktionskriterien Tabukriterien (weich) und Prüfflächen Bezirksregierung Arnsberg Stadt Schmallenberg

Seite Schutzgut Mensch, einschließlich der menschlichen Gesundheit

7

02.10

Regionalplanentwurf Windenergie Vorranggebiete Stellungnahme FNP Erweiterte Vorsorgeabstände zu Woh- Regionalplan Arnsberg Weiches Tabu-Kriterium (orange) Flächennutzungsplan

-

Änderung Stadt Stadt Änderung .2014 nen im Innenbereich (1.375m) sowie die Regionalplan- Mindestabstände aufgrund von Schall- Stadt Schmallenberg • ASB/ASB für zweckgebundene Nutzun- darstellungen der angren- Emissionen moderner WKA:

gen (sowie Siedlungsbereiche der an- zenden Planungsräume • 1.500 m: Reine Wohngebiete in zu- grenzenden Planungsräume) sammenhängend bebauten Ortschaf- • Wohnbauflächen (innerhalb von Ortsla- Basis-DLM © Geobasis ten gen) NRW 2013 • 1.000 m: Allgemeine Wohngebiete in

• Flächen gemischter Nutzung (innerhalb zusammenhängend bebauten Ort- Schmallenberg von Ortslagen) Datengrundlagen der Be- schaften, Kleinsiedlungsgebiete u. • Campingplätze/Wochenend- und Feri- zirksregierung Kurgebiete enhausflächen • 800 m: Einzelbebauung im Außenbe- reich mit Übernachtungsbetrieben Erweiterte Vorsorgeabstand zu Wohnen • 600 m: Dorf- und Mischgebiete, Ein-

im Außenbereich (840m) zelbebauung im Außenbereich • Wohnbauflächen (außerhalb von Orts- lagen) • Flächen gemischter Nutzung (außerhalb von Ortslagen)

• Lärmarme Räume • Vorsorgeabstand zu staatlich anerkann- ten Erholungsgebieten (600m) • Vorsorgeabstand zu touristisch bedeut-

samen Seen (600m) Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

• Schwerpunktvorkommen windenergie- LANUV NRW Weiches Tabu-Kriterium (orange) LANUV NRW empfindlicher Arten • Vorsorgeabstand zu FFH-Gebieten • Großflächige Biotopverbundflächen Eigene Berechnung auf gemäß Windenergie-Erlass NRW Grundlage des Biotopver- (300m) bundsystems des LANUV • Vorsorgeabstand zu EU- NRW Vogelschutzgebieten gemäß Wind-

Seite energie-Erlass NRW (300m)

8

02.10

Regionalplanentwurf Windenergie Vorranggebiete Stellungnahme FNP Schutzgut Wasser

-

Änderung Stadt Stadt Änderung

.2014

Weiches Tabu-Kriterium (orange) Flächennutzungsplan

• Keine Inanspruchnahme von WSG- Stadt Schmallenberg Zonen II (Bestand und Planung). Schutzgut Landschaft

Schmallenberg

• Unzerschnittene verkehrsarme Räume Eigene Berechnung auf (UZVR) mit einer Fläche von 50 km² – Grundlage des Biotopver- 100 km² bzw. mehr als 100 km² bundsystems des LANUV NRW

• Naturparke LANUV NRW Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter

• Bewertung sämtlicher Suchräume aus LWL Weiches Tabu-Kriterium (orange) Flächennutzungsplan kulturlandschaftlicher und denkmalpfle- • Wintersportgebiete Stadt Schmallenberg gerischer Sicht • Erholungsgebiete • Schutzabstände zu den bedeutsamen Eigene Digitalisierungen Rad- bzw. Wanderwegen ‘Rothaar- steig‘, ‘Sauerland-Höhenflug‘, ‘Lenne- route‘, ‘SauerlandRadring‘ 100 m beid- seitig des Weges Kriterien zur planerischen Abgrenzung potentieller Kriterien zur Beurteilung der Potenzialflächen im Vorranggebiete Einzelfall Bezirksregierung Arnsberg Stadt Schmallenberg • Saatgutbestände Landesbetrieb Wald & • bedeutsame Kulturlandschaftsberei- LWL • Naturwaldzellen Holz che • Wildnisgebiete • Naturpark Flächennutzungsplan

Seite • Laubwaldflächen LANUV NRW • Biotopverbundflächen Stadt Schmallenberg • Biotopkataster • Abstandsflächen zu Natura 2000-

9

02.10

Regionalplanentwurf Windenergie Vorranggebiete Stellungnahme FNP • Bahntrassen Basis-DLM © Geobasis gebieten LANUV NRW

-

Änderung Stadt Stadt Änderung .2014 • Hochspannungstrassen NRW 2013 • WSG-Zonen III • Regionalplanerisch gesicherte Straßen- Potentialstudie Erneuerba- • Überschwemmungsgebiete

verbindungen re Energien NRW – Teil 1- • geplante Talsperren • Topographie Windenergie (LANUV • Freileitungen 2012) • Sendeanlagen, Richtfunktrassen Straßenverkehrsinfrastruktur inklusive An- • Militärische und zivile Flugsicherheits-

bauverbots- und Anbaubeschränkungsberei- Regionalplan Arnsberg beschränkungen Schmallenberg chen nach FStrG und StrWG NW • Waldflächen • Bundesautobahnen Eigene Berechnungen auf • Unzerschnittene Landschaftsräume • Bundesstraßen Grundlage des Digitalen • Landesstraßen Geländemodells 25 © • Kreisstraßen Geobasis NRW 2013

Seite

10

FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2 Vorranggebiete für Windenergie des Regionalplan-Entwurfs

Von den im Regionalplan-Entwurf ausgewiesenen Windenergiebereichen liegen die in Tab. 2 aufgeführten 14 Flächen ganz oder teilweise im Bereich der Stadt Schmallenberg.

Die Unterschiede in der Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht der Stadt Schmallenberg zu der Flächenauswahl der Vorranggebiete für Windenergie des Regionalplan-Entwurfs er- geben sich in erster Linie aus den unterschiedlichen Datengrundlagen sowie Unterschiede in den Vorsorge- und Schutzabständen.

Im Folgenden wird auf die Auswahl der Windenergiebereiche des Regionalplan-Entwurfs sowie die Unterschiede zu der Konfliktbewertung des Umweltberichts im Detail eingegangen. Die Auswahlflächen sind das Ergebnis einer Restriktionsanalyse (Windenergiekonzept Süd- westfalen Kap. 4) und stellen möglichst konfliktarme Bereiche für Windenergieanlagen dar. Bei den Restriktionskriterien handelt es sich nicht um rechtlich bindende Tabubereiche, son- dern um Flächen mit erhöhtem Konfliktpotenzial. Bei Überlagerung mehrerer solcher Flächen ist die Nutzung für die Windenergie erschwert, aber nicht zwingend ausgeschlossen. Die Restriktionskriterien (s. Tab. 1 und Windenergiekonzept Südwestfalen S. 37) sind im We- sentlichen:

• Wohnen (Vorsorgeabstand)

• Erholungsgebiete (Vorsorgeabstand)

• Stauseen (Vorsorgeabstand)

• Lärmarmer Raum

• Schwerpunktvorkommen windenergieempfindlicher Vogelarten

• Biotopverbund

• Unzerschnittene verkehrsarme Räume (UZVR)

• Naturpark

• Kulturlandschaft

02.10.2014 Seite 11 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1 Vorranggebiete im Bereich der Stadt Schmallenberg

Im Windenergiekonzept Südwestfalen wurden für das Stadtgebiet Schmallenberg die in Ta- belle 2 aufgeführten 14 Vorranggebiete für Windenergie ermittelt. Im Folgenden wird genau- er auf Lage, Größe und Begründung der Flächenauswahl eingegangen.

Tab. 2: Vorranggebiete des Regionalplan-Entwurfs im Bereich der Stadt Schmallenberg

laufende Größe [ha] Größe [ha] Flächen-Nummer (in Schmallen- (gesamt) berg) 091.03 4 71 091.04 53 127 091.05 22 44 091.06 84 147 091.07 39 39 091.10 63 63 091.11_1 39 39 094.1 11 230 094.3 20 56 100 121 191 132.01 27 27 132.02 22 22 141 31 31 146 27 27

02.10.2014 Seite 12 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.1 Fläche 91.03 Lage: Im nördlichen Stadtgebiet, ca. 1.000 m nordwestlich der Ortschaft Brabecke am ‘Kernebrockskopf‘ auf der Grenze zu Meschede.

Gesamtgröße / Größe im Stadtgebiet [ha]: 71 / 4

Abb. 1: Windenergiebereich 91.03 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 91.03 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, UZVR, Natur- park und Kulturlandschaft besteht.

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Auf Schmallenberger Stadtgebiet gehört das Vorranggebiet des Regionalplan-Entwurfes teilweise auch zur Potenzialfläche, ist aber zu klein zur Ausweisung als Sonderbaufläche für Windenergienutzung im Flächennutzungsplan. Aus diesem Grund und weil die Stadt Schmallenberg grundsätzlich das planerische Konzept einer räumlichen Konzentration von WEA-Standorten auf den von ihr favorisierten umwelt- fachlich und kommunalpolitisch konfliktarmen Bereichen des Stadtgebietes verfolgt, lehnt die Stadt Schmallenberg die regionalplanerische Darstellung eines Vorranggebietes für die Windenergienutzung an dieser Stelle ihres Stadtgebietes ab.

02.10.2014 Seite 13 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.2 Fläche 91.04

Lage: Im nördlichen Stadtgebiet, ca. 550 m östlich der Ortschaft Mönekind auf der Grenze zu Meschede.

Gesamtgröße / Größe im Stadtgebiet [ha]: 127 / 53

Abb. 2: Windenergiebereich 91.04 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 91.04 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Biotopverbund, Naturpark und Kulturlandschaft besteht. Südöstlich des ausgewählten Windenergiebereiches (grüne Potenzialfläche) schließt eine kulturlandschaftlich wertvolle Region an und erhöht das Konfliktpotenzial so weit, dass dieser Bereich aus der Flächenkulisse der Vorranggebiete rausfällt.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 91.04 sind Abstandsflächen zu Baugebieten (600 m zu Mönekind, 1000 m zu Kirch- rarbach).

02.10.2014 Seite 14 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die grüne Potenzialfläche ist 61 ha groß und entspricht somit nicht der im planerischen Kon- zept festgelegten Mindestflächengröße des von 80 ha, somit erfolgt keine engere Auswahl als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung im FNP.

Die Fläche 91.04 liegt im Stadtgebiet Schmallenberg vollständig in einem Einschnitt und auf Hängen mit einem Höhenunterschied von fast 100 m. Die windhöffigeren Kuppenlagen von Ehrenberg und Hellepine sind nicht Teil der Fläche. Auch moderne Windenergieanlagen mit einem Arbeitsbereich von 80 m bis 200 m über dem Boden werden von dieser Topografie und den damit verbundenen Turbulenzen in ihrer Wirtschaftlichkeit deutlich gemindert.

Insbesondere weil die Stadt Schmallenberg grundsätzlich das planerische Konzept einer räumlichen Konzentration von WEA-Standorten auf den von ihr favorisierten umweltfachlich und kommunalpolitisch konfliktarmen Bereichen des Stadtgebietes verfolgt, lehnt die Stadt Schmallenberg die regionalplanerische Darstellung eines Vorranggebietes für die Windener- gienutzung an dieser Stelle ihres Stadtgebietes ab.

02.10.2014 Seite 15 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.3 Fläche 91.05

Lage: Im nördlichen Stadtgebiet, ca. 850 m westlich der Ortschaft Brabecke auf der Grenze zu Meschede.

Gesamtgröße / Größe im Stadtgebiet [ha]: 44 / 22

Abb. 3: Windenergiebereich 91.05 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 91.05 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, UZVR, Natur- park und Kulturlandschaft besteht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Der 1000 m-Puffer zum vorsorglichen Immissionsschutz von Westernbödefeld (weiches Ta- bu) ragt in die Potenzialfläche des Regionalplan-Entwurfs hinein und die ohnehin relativ klei- ne Fläche wird von der Landstraße L 740 durchlaufen, so dass aufgrund der erforderlichen Abstände von WEA zu klassifizierten Hauptstraßen die tatsächlich als Standort zur Verfü- gung stehende Fläche deutlich kleiner als das im Regionalplan dargestellte potenzielle Vor- ranggebiet ist.

02.10.2014 Seite 16 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die grüne Potenzialfläche nördlich des Vorranggebietes 91.05 ist 18 ha groß und entspricht somit nicht der im planerischen Konzept der Stadt Schmallenberg festgelegten Mindestflä- chengröße von 80 ha, so dass keine engere Auswahl als Sonderbaufläche für die Windener- gienutzung erfolgte. Weil das potenzielle Vorranggebiet innerhalb des vorsorglichen Immissionsschutzabstands von 1000 m zur Ortschaft Westernbödefeld liegt, wären erhebliche Auswirkungen der Errich- tung von WEA innerhalb des Gebietes auf die Ortschaft Westernbödefeld nicht auszuschlie- ßen.

Aus diesen Gründen und weil die Stadt Schmallenberg grundsätzlich das planerische Kon- zept einer räumlichen Konzentration von WEA-Standorten auf den von ihr favorisierten um- weltfachlich und kommunalpolitisch konfliktarmen Bereichen des Stadtgebietes verfolgt, lehnt die Stadt Schmallenberg die regionalplanerische Darstellung eines Vorranggebietes für die Windenergienutzung an dieser Stelle ihres Stadtgebietes ab.

02.10.2014 Seite 17 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.4 Fläche 91.06

Lage: Im nördlichen Stadtgebiet auf der Grenze zu Meschede mit zwei Teilflächen in Schmallenberg. Erste Teilfläche ca. 800 m östlich von Westernbödefeld, zweite Teil- fläche ca. 500 m nördlich von Dornheim.

Gesamtgröße / Größe im Stadtgebiet [ha]: 174 / 34 + 50 = 84

Abb. 4: Windenergiebereich 91.06 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 91.06 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Biotopverbund, Naturpark und Kulturlandschaft besteht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 91.06 sind Abstandsflächen zu Baugebieten (1000 m zu Dornheim, und Westernbödefeld).

02.10.2014 Seite 18 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die grünen Potenzialflächen innerhalb der Abgrenzung des Vorranggebietes 91.06 sind mit 3 ha und 9 ha zu klein für eine Ausweisung als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung im FNP der Stadt Schmallenberg. Weil der südliche Teil des potenziellen Vorranggebiets innerhalb des vorsorglichen Immissi- onsschutzabstands von 1000 m zu den Ortschaften Dornheim, Gellinghausen und Western- bödefeld liegt, wären erhebliche Auswirkungen der Errichtung von WEA innerhalb des südli- chen Gebietsteils auf diese Ortschaften nicht auszuschließen. Darüber hinaus ergaben im Jahr 2014 durchgeführte avifaunistische Geländeuntersuchun- gen, dass sich im ‘Gelmecke-Bachtal‘ östlich von Dornheim ein Brutplatz des Schwarzstor- ches befindet. Weil diese Vogelart als empfindlich gegenüber WEA gilt, sind bei dem unmit- telbar nördlich gelegenen potenziellen Vorranggebiet erhebliche artenschutzrechtliche Kon- flikte im Falle einer Planung von WEA-Standorten zu erwarten.

Aus diesen Gründen und weil die Stadt Schmallenberg grundsätzlich das planerische Kon- zept einer räumlichen Konzentration von WEA-Standorten auf den von ihr favorisierten um- weltfachlich und kommunalpolitisch konfliktarmen Bereichen des Stadtgebietes verfolgt, lehnt die Stadt Schmallenberg die regionalplanerische Darstellung eines Vorranggebietes für die Windenergienutzung an dieser Stelle ihres Stadtgebietes ab.

02.10.2014 Seite 19 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.5 Fläche 91.07 / FNP-Fläche ‘Bracht / Knüppelhagen‘ Lage: Im nördlichen Stadtgebiet ca. 1.000 m südlich von Dornheim, 1.000 m südlich von Gellinghausen und 1.400 m östlich von .

Gesamtgröße = Größe im Stadtgebiet [ha]: 39

Abb. 5: Windenergiebereich 91.07 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Abb. 6: Windenergiebereich 91.07 des Regionalplanentwurfs Arnsberg mit dargestellter Über- lagerung der Restriktionskriterien und Geländeneigung (graue Umrandung = Such- raumkulisse nach Berücksichtigung der Tabukriterien; rosa Flächen = Restriktionskri- terien, je dunkler, desto mehr Restriktionskriterien überlagern sich; schwarz schraf- fiert = Geländeneigung > 35 %)

02.10.2014 Seite 20 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die Fläche 91.07 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Biotopverbund, Naturpark und Kulturlandschaft besteht, teilweise auch für das Kriterium Wohnen.

Betrachtet man die Suchraumkulisse des Windenergiekonzepts für den Regionalplan nach Berücksichtigung der Tabukriterien (Abb. 6 graue Umrandung), liegt die für die FNP- Änderung der Stadt Schmallenberg vorgesehene Abgrenzung der Sonderbaufläche für Windenergie ‘Bracht / Knüppelhagen‘ überwiegend in diesem Bereich. Die Bezirksregierung wendete zur Differenzierung der Suchraumkulisse hinsichtlich der Konfliktdichte zusätzlich unterschiedliche Restriktionskriterien an (S. 11).

In Abb. 6 wurden die unterschiedlichen Restriktionskriterien überlagert, dabei gilt, je dunkler das Rosa, desto mehr Kriterien liegen übereinander. Im westlichen Teil der Fläche ‘Bracht / Knüppelhagen‘ überlagern sich erweiterte Vorsorgeabstände zur Wohnbebauung, lärmarme Räume, Schwerpunktvorkommen windenergieempfindlicher Arten, UZVR 50 km² – 100 km² sowie wertvolle Gebiete aus kulturlandschaftlicher und denkmalpflegerischer Sicht.

Dadurch wurde der westliche Teil der Fläche ‘Bracht / Knüppelhagen‘ der Restriktionsklasse 4 zugeordnet und von der Regionalplanung als konfliktreicher Bereich eingestuft, der nicht als Vorranggebiet für die Windenergienutzung darzustellen ist (s. Windenergiekonzept zum Regionalplan-Entwurf; S. 40). Bei der detaillierten Flächenabgrenzung wurden zudem das Relief als Kriterium berücksichtigt und es wurden kleine Flächen mit einer Geländeneigung von mehr als 35 % ausgespart (s. Windenergiekonzept; S. 41 ff). Somit ergibt sich aus Sicht der Regionalplanung insgesamt ein lediglich 39 ha kleiner relativ konfliktarmer Bereich im Osten des ‘Bracht / Knüppelhagen‘.

Mit Blick auf die seitens der Stadt Schmallenberg beabsichtigte 287 ha große Ausweisung des ‘Bracht / Knüppelhagen‘ als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung im FNP pro- voziert diese erhebliche Diskrepanz bei den Flächengrößen Widerspruch in den Beteili- gungsverfahren zur Bauleitplanung.

Die Anwendung der regionalplanerischen Restriktionskriterien im westlichen Teil vom ‘Bracht / Knüppelhagen‘ ist als nicht sachgereicht zu kritisieren, da die punktuell kleinflächigen WEA- Standorte nicht zu einer Zerschneidungswirkung für Tierhabitate / Tierwanderungen führen und die Inanspruchnahme kleinflächig vorkommender schutzwürdiger Böden durch detaillier- te Standortplanung für zu errichtende WEA vermieden werden kann.

Aus kommunaler Sicht ist der ‘Bracht / Knüppelhagen‘ ein bereits seit einigen Jahren in der Diskussion befindlicher und bevorzugter Bereich für die Planung und Errichtung von WEA in Schmallenberg. Deshalb ersucht die Stadt Schmallenberg die Bezirksregierung Arnsberg im Rahmen des weiteren Regionalplan-Aufstellungsverfahrens, im Bereich ‘Bracht / Knüppelha- gen‘ keine über die Tabu-Kriterien hinausgehenden Restriktionskriterien anzuwenden.

02.10.2014 Seite 21 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Auf dem ‘Bracht / Knüppelhagen‘ lässt sich die kommunale Planungsabsicht der räumlichen Konzentration mehrerer WEA in relativ konfliktarmen Bereichen des Stadtgebietes zum Zweck der großräumigen Freihaltung des übrigen, relativ konfliktreichen Stadtgebietes opti- mal verwirklichen. Hingegen konterkariert die gemäß Regionalplan-Entwurf vorgesehene Ausweisung von vielen sehr kleinflächigen Vorranggebieten für die Windenergienutzung eine insbesondere aus Gründen des Schutzes von Landschaftsbild und Erholungseignung in Schmallenberg gebotene räumliche Konzentration von WEA-Standorten in wenigen Berei- chen des Stadtgebietes.

02.10.2014 Seite 22 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.6 Fläche 91.10

Lage: Mittleres Stadtgebiet, nordwestlich von , ca. 850 m südöstlich von Alte- nilpe.

Gesamtgröße = Größe im Stadtgebiet [ha]: 63

Abb. 7: Windenergiebereich 91.10 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 91.10 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, Naturpark und Kulturlandschaft besteht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 91.10 sind Abstandsflächen zu Baugebieten (1.000 m zu ) sowie der 1.000 m-Abstand zum Kurgebiet Bad Fredeburg.

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die im Entwurf des Umweltberichts zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg dargestellte grüne Potenzialfläche ist 70 ha groß und entspricht somit nicht der im planerischen Konzept festgelegten Mindestflächengröße von 80 ha, somit erfolgt keine engere Auswahl als Son- derbaufläche für die Windenergienutzung im FNP.

02.10.2014 Seite 23 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Eine Eignung des gemäß Regionalplan-Entwurf dargestellten Bereiches nördlich von Bad- Fredeburg als Vorranggebiet für die Windenergienutzung besteht aufgrund der erheblich detaillierteren Erkenntnisse der Stadt Schmallenberg bezüglich der tatsächlichen Funktionen dieses Bereiches nicht. Hinsichtlich der Relief-Verhältnisse ist die Erschließung des dargestellten Vorranggebietes als sehr schwierig zu beurteilen, weil zentral in dem Gebiet das tief eingeschnittene Tal des Buchhagener Baches verläuft und deshalb überwiegend steile Hangbereiche in dem darge- stellten Vorranggebiet liegen, die für WEA-Standorte weder wirtschaftlich noch mit verhält- nismäßiger Waldinanspruchnahme zu erschließen sind. Im Rahmen der Vorstudie und des Umweltberichtes für die FNP-Änderung der Stadt Schmal- lenberg wurde dem Bereich nördlich von Bad Fredeburg eine durchschnittliche Qualität hin- sichtlich des Landschaftsbildes und eine überdurchschnittliche Bedeutung für Erholungseig- nung beigemessen. Hinsichtlich des Tourismus ist Bad Fredeburg mit seiner Umgebung als überaus bedeutend einzustufen, was insbesondere die hohen Übernachtungszahlen von Kur- und Ferien-Gästen belegen (> 200.000 Übernachtungen jährlich). Im Norden von Bad Fredeburg befindet sich das besonders schützenswerte Kurgebiet und hier verläuft u.a. der Premium-Wanderweg ‘Sauerländer Höhenflug‘ direkt durch das Regionalplan-Entwurf dar- gestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung. Darüber hinaus ergaben im Jahr 2014 durchgeführte avifaunistische Geländeuntersuchun- gen, dass sich in einem Laubwald auf dem ‘Leismer‘ nordwestlich von Bad Fredeburg ein Horstbaum des Schwarzstorches befindet. Zwar wurde der Horst im Jahr 2014 vom Schwarzstorch nicht zur Brut genutzt, jedoch könnte dieser Standort in den kommenden Jah- ren wieder bebrütet werden, zumal hier in den Jahren 2012 und 2013 Schwarzstorchbruten erfolgten. Weil diese Vogelart als empfindlich gegenüber WEA gilt, sind hinsichtlich des 1-3 km nordöstlich des Schwarzstorch-Horstes gelegenen potenziellen Vorranggebiets arten- schutzrechtliche Konflikte im Falle einer Planung von WEA-Standorten möglich. Um die besondere, auch wirtschaftliche Bedeutung von Bad Fredeburg für Landschaft, Erho- lung und Tourismus nicht zu beeinträchtigen, ersucht die Stadt Schmallenberg die Bezirks- regierung Arnsberg, das im Regionalplan-Entwurf unter Verkennung der Sachlage darge- stellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung nördlich von Bad Fredeburg beim weiteren Aufstellungsverfahren des Regionalplans nicht mehr zu berücksichtigen.

02.10.2014 Seite 24 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.7 Fläche 91.11_1

Lage: Mittleres Stadtgebiet, westlich von Bad Fredeburg, ca. 1.000 m südlich von Altenilpe.

Gesamtgröße = Größe im Stadtgebiet [ha]: 39

Abb. 8: Windenergiebereich 91.11_1 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewer- tung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 91.11_1 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, Naturpark und Kulturlandschaft besteht. Die grüne Potenzialfläche südlich des ausgewählten Windenergie- bereiches ist laut Windenergiekonzept zum größten Teil Tabufläche (Hindernisfreifläche des Flugplatzes Schmallenberg-Rennefeld). Zudem liegt die Potenzialfläche teilweise einer kul- turlandschaftlich wertvollen Region was das Konfliktpotenzial so weit erhöht, dass Bereiche aus der Flächenkulisse der Vorranggebiete rausfallen und es zu dem Flächenzuschnitt wie in Abb. 8 kommt.

02.10.2014 Seite 25 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 91.11_1 sind Abstandsflächen zu Baugebieten (1.000 m zu Altenilpe) sowie der 1.000 m-Abstand zum Kurgebiet Bad Fredeburg.

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die grüne Potenzialfläche entspricht mit 140 ha der im planerischen Konzept festgelegten Mindestflächengröße von 80 ha. Jedoch wurde diese Fläche aufgrund ihrer Lage innerhalb eines bedeutsamen Kulturlandschaftskomplexes und der damit verbundenen hohen Erho- lungseignung in der Rangfolge der Potenzialflächen im Stadtgebiet von Schmallenberg hinter den zur Ausweisung im FNP favorisierten Sonderbauflächen für die Windenergienutzung eingeordnet. Eine Eignung des gemäß Regionalplan-Entwurf dargestellten Bereiches westlich von Bad- Fredeburg als Vorranggebiet für die Windenergienutzung besteht aufgrund der erheblich detaillierteren Erkenntnisse der Stadt Schmallenberg bezüglich der tatsächlichen Funktionen dieses Bereiches nicht. Im Rahmen der Vorstudie und des Umweltberichtes für die FNP-Änderung der Stadt Schmal- lenberg wurde dem Bereich westlich von Bad Fredeburg eine durchschnittliche Qualität hin- sichtlich des Landschaftsbildes und eine überdurchschnittliche Bedeutung für Erholungseig- nung beigemessen. Hinsichtlich des Tourismus ist Bad Fredeburg mit seiner Umgebung als überaus bedeutend einzustufen, was insbesondere die hohen Übernachtungszahlen von Kur- und Ferien-Gästen belegen. Am Rand des im Regionalplan-Entwurf westlich von Bad Fredeburg dargestellten Vorranggebietes für die Windenergienutzung verläuft u.a. der Pre- mium-Wanderweg ‘Sauerländer Höhenflug‘. Unmittelbar südlich befindet sich der für das Kurkonzept Bad Fredeburg bedeutsame Heilstollen in der ehemaligen ‘Schiefergrube Felizi- tas‘. Unmittelbar im Norden liegt der Golfplatz . Darüber hinaus ergaben im Jahr 2014 durchgeführte avifaunistische Geländeuntersuchun- gen, dass sich ein Horstbaum des Schwarzstorches in einem Laubwald auf dem ‘Leismer‘ am südlichen Rand des im Regionalplan-Entwurf dargestellten Vorranggebietes befindet. Zwar wurde der Horst im Jahr 2014 vom Schwarzstorch nicht zur Brut genutzt, jedoch könnte dieser Standort in den kommenden Jahren wieder bebrütet werden, zumal hier in den Jahren 2012 und 2013 Schwarzstorchbruten erfolgten. Weil diese Vogelart als empfindlich gegen- über WEA gilt, wären hier erhebliche artenschutzrechtliche Konflikte im Falle einer Planung von WEA-Standorten zu erwarten. Um die besondere, auch wirtschaftliche Bedeutung von Bad Fredeburg für Landschaft, Erho- lung und Tourismus nicht zu beeinträchtigen, ersucht die Stadt Schmallenberg die Bezirks- regierung Arnsberg, das im Regionalplan-Entwurf unter Verkennung der Sachlage darge- stellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung westlich von Bad Fredeburg beim weiteren Aufstellungsverfahren des Regionalplans nicht mehr zu berücksichtigen.

02.10.2014 Seite 26 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.8 Fläche 94.01

Lage: Nördliches Stadtgebiet auf der Grenze zu Eslohe und Meschede, ca. 800 m nördlich von Sögtrop.

Gesamtgröße / Größe im Stadtgebiet [ha]: 230 / 11

Abb. 9: Windenergiebereich 94.01 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 94.01 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Biotopverbund, Naturpark und Kulturlandschaft besteht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 94.01 sind Abstandsflächen zu Baugebieten (1.000 m zu Sögtrop).

02.10.2014 Seite 27 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die grünen Potenzialflächen im Bereich des Vorranggebietes 94.01 sind mit 9 ha zu klein für eine Ausweisung als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung. Aus diesem Grund und weil die Stadt Schmallenberg grundsätzlich das planerische Konzept einer räumlichen Konzentration von WEA-Standorten auf den von ihr favorisierten umwelt- fachlich und kommunalpolitisch konfliktarmen Bereichen des Stadtgebietes verfolgt, lehnt die Stadt Schmallenberg die regionalplanerische Darstellung eines Vorranggebietes für die Windenergienutzung an dieser Stelle ihres Stadtgebietes ab.

02.10.2014 Seite 28 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.9 Fläche 94.03

Lage: Nordwestliches Stadtgebiet auf der Grenze zu Eslohe, ca. 800 m nordwestlich von Niederhenneborn.

Gesamtgröße / Größe im Stadtgebiet [ha]: 56 / 20

Abb. 10: Windenergiebereich 94.03 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 94.03 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, Naturpark und Kulturlandschaft besteht. Die grüne Potenzialfläche südlich des ausgewählten Windenergie- bereiches ist laut Windenergiekonzept Tabufläche (Ortslage Kirchilpe mit 800 m Vorsorge- abstand), in der Konfliktbewertung von Schmallenberg ist das Dorf- und Mischgebiet mit ei- nem 600 m-Puffer versehen.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 94.03 sind Abstandsflächen zu Baugebieten (1000 m-Abstand zu Niederhenneborn, Sögtrop und Kirchrarbach).

02.10.2014 Seite 29 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die grünen Potenzialflächen im Bereich der Fläche 94.03 sind mit 7 und 9 ha zu klein für eine Ausweisung als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung im Flächennutzungsplan. Zudem wird das relativ kleine regionalplanerische Vorranggebiet von der Landstraße L 914 durchlaufen, so dass aufgrund der erforderlichen Abstände von WEA zu klassifizierten Hauptstraßen die tatsächlich als Standort zur Verfügung stehende Fläche noch deutlich klei- ner als das im Regionalplan dargestellte potenzielle Vorranggebiet ist.

Aus diesem Grund und weil die Stadt Schmallenberg grundsätzlich das planerische Konzept einer räumlichen Konzentration von WEA-Standorten auf den von ihr favorisierten umwelt- fachlich und kommunalpolitisch konfliktarmen Bereichen des Stadtgebietes verfolgt, lehnt die Stadt Schmallenberg die regionalplanerische Darstellung eines Vorranggebietes für die Windenergienutzung an dieser Stelle ihres Stadtgebietes ab.

02.10.2014 Seite 30 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.10 Fläche 100 / FNP-Fläche ‘Habichtsscheid‘

Lage: Im nordöstlichen Stadtgebiet auf der Grenze zu Winterberg und Bestwig, ca. 600 m nördlich von Walbecke und 850 m nordwestlich von Altenfeld.

Gesamtgröße / Größe im Stadtgebiet [ha]: 191 / 121

Abb. 11: Windenergiebereich 100 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 100 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, UZVR, Biotopverbund und Natur- park besteht, teilweise auch für das Kriterium Wohnen.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Der Flächenzuschnitt der Bezirksregierung unterscheidet sich etwas von der FNP-Fläche ‘Habichtsscheid‘ aufgrund anderer Datengrundlagen (s. Tab. 1) sowie der Berücksichtigung von Kriterien zur planerischen Abgrenzung potentieller Vorranggebiete, in diesem Fall haupt- sächlich von Relief und Laubwald. Die prinzipielle Lage der Potenzialfläche stimmt aber mit dem Windenergiebereich 100 überein.

02.10.2014 Seite 31 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Die FNP-Fläche ‘Habichtsscheid‘ erfüllt sowohl die einzelnen Bewertungskriterien für mög- lichst konfliktarme WKA-Standorte als auch die für die Planung in Schmallenberg definierte grundlegende planerische Konzeption einer Mindestflächengröße von 80 ha. Zudem ist an dieser Stelle die interkommunale Kooperation insbesondere mit der Stadt Winterberg beab- sichtigt (östlich anschließende Fläche ‘Ochsenscheid‘).

Weil die Planungsabsichten der Bezirksregierung Arnsberg, der Nachbarstadt Winterberg und der Stadt Schmallenberg hinsichtlich des Bereiches ‘Habichtsscheid/Ochsenscheid‘ übereinstimmen, befürwortet die Stadt Schmallenberg die vorgesehene Ausweisung als Vor- ranggebiet für die Windenergienutzung im Regionalplan.

02.10.2014 Seite 32 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.11 Fläche 132.01

Lage: Im südöstlichen Stadtgebiet an der Grenze zu Winterberg, ca. 900 m östlich von Nor- denau.

Gesamtgröße = Größe im Stadtgebiet [ha]: 27

Abb. 12: Windenergiebereich 132.01 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewer- tung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die potenzielle Vorranggebiet 132.01 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relati- ve Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopver- bund und UZVR, besteht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 132.01 sind Abstandsflächen zum reinen Wohngebiet „An der Trift“ in Nordenau (1.500 m) sowie der 1.000 m-Abstand zum Kurgebiet Winterberg.

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Diese Fläche wurde aufgrund des insgesamt zu hohen Konfliktpotenzials vor allem unter den Aspekten Landschaftsbild, Erholung und Tourismus nicht in die engere Auswahl zur Auswei- sung als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung gezogen. Außerdem erfüllt die Fläche nicht die kommunalplanerische Anforderung einer Mindestflächengröße von 80 ha.

Im Rahmen der Vorstudie und des Umweltberichtes für die FNP-Änderung der Stadt Schmal- lenberg wurde dem südöstlichen Stadtgebiet um den touristisch besonders bedeutsamen Kurort Nordenau eine weit überdurchschnittliche Qualität hinsichtlich des Landschaftsbildes und der Erholungseignung beigemessen.

02.10.2014 Seite 33 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung liegt zudem in solcher Nähe zu den Premium-Wanderwegen ‘Sauerland-Höhenflug‘ und ‘Rot- haarsteig‘ sowie zu den touristisch landesbedeutsamen Erholungs- und Aussichtspunkten am ‘Kahlen Asten-Turm‘ und am ‘Hunau-Turm‘, dass WEA von dort aus deutlich sichtbar wären. Die Landschaft am Kahlen-Asten-Massiv würde ihren natürlichen und typischen Cha- rakter verlieren, falls hier WEA errichtet werden sollten.

Das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung hätte eine erhebliche Landschaftswirkung auf die Höhendörfer im Stadtgebiet von Winterberg, hier insbesondere Altastenberg.

Darüber hinaus erscheint aufgrund des stark ausgeprägten Reliefs im regionalplanerisch dargestellten potenziellen Vorranggebiet eine wirtschaftliche Erschließung von WEA- Standorten mit verhältnismäßigen Eingriffen in den Wald kaum möglich.

Die Darstellung des Vorranggebietes für die Windenergienutzung auch im südöstlichen Stadtgebiet von Schmallenberg konterkariert zudem die kommunale Planungsabsicht der räumlichen Konzentration von Bereichen für die Windenergienutzung in wenigen relativ kon- fliktarmen Bereichen des Stadtgebietes zum Zweck der großräumigen Freihaltung des übri- gen, relativ konfliktreichen Stadtgebietes.

Aus diesen Gründen lehnt die Stadt Schmallenberg die gemäß Regionalplan-Entwurf in Un- kenntnis der kleinräumigen, tatsächlichen Gegebenheiten vorgesehene Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergienutzung im südöstlichen Stadtgebiet ab.

02.10.2014 Seite 34 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.12 Fläche 132.02

Lage: Im südöstlichen Stadtgebiet an der Grenze zu Winterberg, ca. 1.300 m östlich von Ohlenbach.

Gesamtgröße = Größe im Stadtgebiet [ha]: 22

Abb. 13: Windenergiebereich 132.02 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewer- tung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 132.02 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund und UZVR, be- steht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 132.01 sind Abstandsflächen zum Kurgebiet Winterberg (1.000 m). Die gelben Flä- chen (Prüfflächen) sind Abstandsflächen zu Natura 2000-Gebieten (2.500 m) sowie Flächen mit hohem artenschutzrechtlichem Konfliktpotenzial.

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Diese Fläche wurde aufgrund des insgesamt zu hohen Konfliktpotenzials vor allem unter den Aspekten Landschaftsbild, Erholung und Tourismus nicht in die engere Auswahl zur Auswei- sung als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung gezogen. Außerdem erfüllt die Fläche nicht die kommunalplanerische Anforderung einer Mindestflächengröße von 80 ha.

Im Rahmen der Vorstudie und des Umweltberichtes für die FNP-Änderung der Stadt Schmal- lenberg wurde dem südöstlichen Stadtgebiet um die Ortschaft Ohlenbach eine weit über-

02.10.2014 Seite 35 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

durchschnittliche Qualität hinsichtlich des Landschaftsbildes und der Erholungseignung bei- gemessen. Das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung liegt zudem in solcher Nähe zu den Premium-Wanderwegen ‘Sauerland-Höhenflug‘ und ‘Rot- haarsteig‘ sowie zu den touristisch landesbedeutsamen Erholungs- und Aussichtspunkten am ‘Kahlen Asten-Turm‘ und am ‘Hunau-Turm‘, dass WEA von dort aus deutlich sichtbar wären. Außerdem verläuft südlich der Wanderweg ‘Lenneroute‘. Die Landschaft am Kahlen- Asten-Massiv und im oberen Lenne-Tal würde ihren natürlichen und typischen Charakter verlieren, falls hier WEA errichtet werden sollten.

Das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung hätte eine erhebliche Landschaftswirkung auf die Höhendörfer im Stadtgebiet von Winterberg, hier insbesondere Langewiese und Neuastenberg.

Die Darstellung des Vorranggebietes für die Windenergienutzung auch im südöstlichen Stadtgebiet von Schmallenberg konterkariert zudem die kommunale Planungsabsicht der räumlichen Konzentration von Bereichen für die Windenergienutzung in wenigen relativ kon- fliktarmen Bereichen des Stadtgebietes zum Zweck der großräumigen Freihaltung des übri- gen, relativ konfliktreichen Stadtgebietes.

Die Fläche 132.02 liegt vollständig in einem zertalten Hang mit einem Höhenunterschied von mehr als 150 m. Windhöffigere Kuppenlagen sind nicht Teil der Fläche. Auch moderne Windenergieanlagen mit einem Arbeitsbereich von 80 m bis 200 m über dem Boden werden von dieser Topografie und den damit verbundenen Turbulenzen in ihrer Wirtschaftlichkeit deutlich gemindert.

Darüber hinaus erscheint das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung aufgrund des Reliefs / der Hangneigung sehr schwierig erschließbar, so dass im Falle einer Errichtung von WEA erhebliche zusätzliche Beeinträchtigungen von Na- tur und Landschaft infolge der Erschließung mit Zuwegungen und Leitungstrassen zu erwar- ten sind.

Aus diesen Gründen lehnt die Stadt Schmallenberg die gemäß Regionalplan-Entwurf in Un- kenntnis der kleinräumigen, tatsächlichen Gegebenheiten vorgesehene Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergienutzung im südöstlichen Stadtgebiet ab.

02.10.2014 Seite 36 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.13 Fläche 141

Lage: Im südlichen Stadtgebiet an der Grenze zu Bad Berleburg, ca. 800 m südlich von Westfeld.

Gesamtgröße = Größe im Stadtgebiet [ha]: 31

Abb. 14: Windenergiebereich 141 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 141 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, Kulturlandschaft und UZVR besteht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die orangen Flächen (weiches Tabu) der Konfliktbewertung innerhalb des Windenergiebe- reichs 141 sind Abstandsflächen zu Baugebieten (1.000 m zu Westfeld). Die gelben Flächen (Prüfflächen) sind Abstandsflächen zu Natura 2000-Gebieten (2.500 m) sowie Flächen mit hohem artenschutzrechtlichem Konfliktpotenzial.

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Diese Fläche wurde aufgrund des insgesamt zu hohen Konfliktpotenzials sowie aufgrund der Berücksichtigung der landschaftlichen Schönheit des Rothaargebirges nicht in die engere Auswahl zur Ausweisung als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung im FNP der Stadt Schmallenberg gezogen.

02.10.2014 Seite 37 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Die Fläche 141 liegt vollständig in einem Einschnitt und auf Hängen mit einem Höhenunter- schied von mehr als 100 m. Die windhöffigeren Kuppenlagen von Ennest und des Rothaar- kammes sind nicht Teil der Fläche. Auch moderne Windenergieanlagen mit einem Arbeitsbe- reich von 80 m bis 200 m über dem Boden werden von dieser Topografie und den damit ver- bundenen Turbulenzen in ihrer Wirtschaftlichkeit deutlich gemindert.

Im Rahmen der Vorstudie und des Umweltberichtes für die FNP-Änderung der Stadt Schmal- lenberg wurde dem Rothaargebirge im südlichen Stadtgebiet generell eine weit überdurch- schnittliche Qualität hinsichtlich des Landschaftsbildes und der Erholungseignung beigemes- sen. Das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung liegt zudem in solcher Nähe zum überregional bedeutsamen Premium-Wanderweg ‘Rothaarsteig‘ (der in diesem Abschnitt weitgehend durch offenes Gelände führt) sowie zu den touristisch landesbedeutsamen Erholungs- und Aussichtspunkten am ‘Kahlen Asten-Turm‘, am ‘Wilzenberg‘ und am ‘Hunau-Turm‘, dass WEA von dort aus deutlich sichtbar wären. Der landschaftlich überragende Hauptkamm des Rothaar-Gebirges würde weiträumig seinen natürlichen und typischen Charakter verlieren, falls hier WEA errichtet werden sollten.

Das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung hätte eine erhebliche Landschaftswirkung auf die Höhendörfer im Stadtgebiet von Winterberg, hier insbesondere Langewiese.

Die Darstellung des Vorranggebietes für die Windenergienutzung auch im südlichen Stadt- gebiet von Schmallenberg konterkariert zudem die kommunale Planungsabsicht der räumli- chen Konzentration von Bereichen für die Windenergienutzung in wenigen relativ konfliktar- men Bereichen des Stadtgebietes zum Zweck der großräumigen Freihaltung des übrigen, relativ konfliktreichen Stadtgebietes.

Aus diesen Gründen lehnt die Stadt Schmallenberg die gemäß Regionalplan-Entwurf in Un- kenntnis der kleinräumigen, tatsächlichen Gegebenheiten vorgesehene Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergienutzung auf dem Rothaar-Gebirgskamm im südlichen Stadtgebiet ab.

02.10.2014 Seite 38 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.1.14 Fläche 146

Lage: Im südlichen Stadtgebiet an der Grenze zu Bad Berleburg und Lennestadt, ca. 1.700 m westlich von Jagdhaus.

Gesamtgröße = Größe im Stadtgebiet [ha]: 27

Abb. 15: Windenergiebereich 146 des Regionalplanentwurfs Arnsberg und Konfliktbewertung aus dem Umweltbericht zur FNP-Änderung der Stadt Schmallenberg

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 146 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Wohnen, Schwerpunktvorkommen windenergieempfindlicher Arten, Erholungsge- biete, Stauseen und Biotopverbund besteht.

Unterschiede zur Konfliktbewertung

Die gelben Flächen (Prüfflächen) innerhalb des Windenergiebereichs 146 sind Abstandsflä- chen zu Natura 2000-Gebieten (2.500 m) sowie Flächen mit hohem artenschutzrechtlichem Konfliktpotenzial.

02.10.2014 Seite 39 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

Begründung für die Auswahl der Stadt Schmallenberg und Stellungnahme zur Aus- wahl der Bezirksregierung

Diese Fläche wurde aufgrund des insgesamt zu hohen Konfliktpotenzials sowie aufgrund der Berücksichtigung der landschaftlichen Schönheit des Rothaargebirges nicht in die engere Auswahl zur Ausweisung als Sonderbaufläche für die Windenergienutzung im Fläche- nnutzungsplan der Stadt Schmallenberg gezogen.

Im Rahmen der Vorstudie und des Umweltberichtes für die FNP-Änderung der Stadt Schmal- lenberg wurde dem Rothaargebirge im südlichen Stadtgebiet generell eine weit überdurch- schnittliche Qualität hinsichtlich des Landschaftsbildes und der Erholungseignung beigemes- sen. Vor allem der Ortschaft Jagdhaus mit ihrer Umgebung hat eine besondere Bedeutung als Anziehungspunkt für Erholung und Tourismus. Das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung liegt zudem in solcher Nähe zum überregional bedeutsamen Premium-Wanderweg ‘Rothaarsteig‘ sowie zu den touristisch bedeutsamen Aussichtspunkten am ‘Rhein-Weser-Turm‘ und am ‘Wilzenberg‘, dass WEA von dort aus deutlich sichtbar wären. Der landschaftlich überragen- de Hauptkamm des Rothaar-Gebirges würde weiträumig seinen natürlichen und typischen Charakter verlieren, falls hier WEA errichtet werden sollten.

Die Darstellung des Vorranggebietes für die Windenergienutzung auch im südwestlichen Stadtgebiet von Schmallenberg konterkariert zudem die kommunale Planungsabsicht der räumlichen Konzentration von Bereichen für die Windenergienutzung in wenigen relativ kon- fliktarmen Bereichen des Stadtgebietes zum Zweck der großräumigen Freihaltung des übri- gen, relativ konfliktreichen Stadtgebietes.

Die Fläche 146 liegt im Windschatten des Härdler vollständig in einem Einschnitt und auf Hängen mit einem Höhenunterschied von mehr als 100 m. Windhöffigere Kuppenlagen sind nicht Teil der Fläche. Auch moderne Windenergieanlagen mit einem Arbeitsbereich von 80 m bis 200 m über dem Boden werden von dieser Topografie und den damit verbundenen Tur- bulenzen in ihrer Wirtschaftlichkeit deutlich gemindert.

Darüber hinaus erscheint das im Regionalplan-Entwurf dargestellte Vorranggebiet für die Windenergienutzung sowohl aufgrund des Reliefs / der Hangneigung als auch wegen der periphären Lage zum befestigten, klassifizierten Straßennetz sehr schwierig erschließbar, so dass im Falle einer Errichtung von WEA erhebliche zusätzliche Beeinträchtigungen von Na- tur und Landschaft infolge der Erschließung mit Zuwegungen und Leitungstrassen zu erwar- ten sind. Auch die Wirtschaftlichkeit von WEA-Standorten ist infolge des sehr hohen Er- schließungsaufwands überaus fraglich.

Aus diesen Gründen lehnt die Stadt Schmallenberg die gemäß Regionalplan-Entwurf in Un- kenntnis der kleinräumigen, tatsächlichen Gegebenheiten vorgesehene Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergienutzung auf dem Rothaar-Gebirgskamm im südlichen Stadtgebiet ab.

02.10.2014 Seite 40 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

02.10.2014 Seite 41 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.2 Vorranggebiete außerhalb von Schmallenberg in der Nähe zur Stadt- grenze

Zusätzlich zu den Windenergiebereichen, die innerhalb des Stadtgebietes Schmallenberg liegen, werden Flächen in unmittelbarer Nähe zum Stadtgebiet betrachtet (Tab. 3), von de- nen mögliche Auswirkungen bis in das Stadtgebiet von Schmallenberg reichen können. Im Folgenden werden die Lage, Größe und Begründung der Flächenauswahl beschrieben.

Tab. 3: Windenergiebereiche des Regionalplan-Entwurfs außerhalb der Stadt Schmallenberg in der Nähe zur Stadtgrenze

laufende Größe [ha] Flächen-Nummer 094.2 31 126 54 136 118

02.10.2014 Seite 42 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.2.1 Fläche 94.02

Lage: Nordwestlich des Schmallenberger Stadtgebietes auf dem Territorium der Stadt Eslohe, ca. 1.000 m westlich von Sögtrop.

Größe [ha]: 31

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 94.02 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, Naturpark, Kul- turlandschaft und UVZR besteht.

Beurteilung aus Sicht der Stadt Schmallenberg

Aufgrund der Untersuchungen im Rahmen des Umweltberichtes zur FNP-Änderung für die Stadt Schmallenberg sind keine erheblichen Beeinträchtigungen erkennbar, die bis in das Stadtgebiet von Schmallenberg hineinreichen würden. Der angrenzende Bereich des Schmallenberger Stadtgebietes hat eine unterdurchschnittliche Bedeutung für das Land- schaftsbild sowie für Erholungsnutzung und Tourismus.

02.10.2014 Seite 43 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.2.2 Fläche 126

Lage: Westlich des Schmallenberger Stadtgebietes auf der Grenze zur Stadt Eslohe / Len- nestadt, ca. 1.000 m nordwestlich von Bracht.

Größe [ha]: 54

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 126 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund, UZVR und Natur- park besteht.

Beurteilung aus Sicht der Stadt Schmallenberg

Aufgrund der Untersuchungen im Rahmen des Umweltberichtes zur FNP-Änderung für die Stadt Schmallenberg sind keine erheblichen Beeinträchtigungen erkennbar, die bis in das Stadtgebiet von Schmallenberg hineinreichen würden. Der angrenzende Bereich des Schmallenberger Stadtgebietes hat eine unterdurchschnittliche Bedeutung für das Land- schaftsbild sowie für Erholungsnutzung und Tourismus.

02.10.2014 Seite 44 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

2.2.3 Fläche 136

Lage: Westlich des Schmallenberger Stadtgebietes in Lennestadt, ca. 2.000 m südwestlich von Bracht und 800 m nordöstlich von Burbecke.

Größe [ha]: 118

Begründung für die Auswahl der Bezirksregierung

Die Fläche 136 wurde von der Bezirksregierung ausgewählt, da relative Konfliktarmut für die Kriterien Erholungsgebiete, Stauseen, Lärmarmer Raum, Biotopverbund und UZVR besteht.

Beurteilung aus Sicht der Stadt Schmallenberg

Aufgrund der Untersuchungen im Rahmen des Umweltberichtes zur FNP-Änderung für die Stadt Schmallenberg sind keine erheblichen Beeinträchtigungen erkennbar, die bis in das Stadtgebiet von Schmallenberg hineinreichen würden.

Naturräumlich liegt die Fläche 136 im ‘Oberlennebergland‘ am nördlichen Rand der ‘Saal- hauser Berge‘. Der angrenzende Bereich des Schmallenberger Stadtgebietes hat eine durchschnittliche Bedeutung für das Landschaftsbild sowie für Erholungsnutzung und Tou- rismus.

02.10.2014 Seite 45 FNP-Änderung Stadt Schmallenberg Stellungnahme Vorranggebiete Windenergie Regionalplanentwurf

3 Literatur- und Quellenverzeichnis

BEZIRKSREGIERUNG ARNSBERG (2014): Windenergiekonzept Südwestfalen zum Entwurf des Regional- plans Arnsberg, Sachlicher Teilplan „Energie“, Stand: Juli 2014

STADT SCHMALLENBERG (2001): Flächennutzungsplan der Stadt Schmallenberg, Stand: Juli 2001

VOLLNHALS, M. (2011): GIS-gestütztes Verfahren zur Ausweisung von Windkraftkonzentrationszonen auf Waldstandorten – Potenzialanalyse und Landschaftsbildbewertung am Beispiel der Stadt Schmallenberg; Masterarbeit am Geographischen Institut der Ruhruniversität Bochum.

02.10.2014 Seite 46