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Aus der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Direktor: Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas Zahnert

Riech- und Schmeckstörungen akuter Rhinitis

Dissertationsschrift

zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Medizin Doctor medicinae (Dr. med.)

vorgelegt der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden

von

Gudrun Winter

aus Frankfurt/Oder

Dresden 2019 Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis IX

TabellenverzeichnisX I

AbkürzungsverzeichnisX III

1 Einleitung 1 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen ...... 2 1.1.1 Das Riechen ...... 2 1.1.2 Das Schmecken ...... 8 1.1.3 Das trigeminale System ...... 14 1.2 Riech- und Schmeckstörungen ...... 18 1.2.1 Störungen des Geruchssinns ...... 18 1.2.2 Störungen des Geschmackssinns ...... 20 1.3 Akute Rhinitis ...... 22

2 Methoden und Materialien 31 2.1 Studiendesign ...... 31 2.2 Probandenauswahl ...... 31 2.3 Zeitpunkt und Ablauf der Untersuchungen ...... 32 2.4 Anamnesebogen ...... 33 2.5 Fragebogen zu Symptomatik und Lebensqualität ...... 33 2.5.1 Sinonasal Outcome Test (SNOT) ...... 34 2.5.2 Subjektive Symptombewertung ...... 34 2.5.3 Rhinosinusitis-Behinderungs-Index (RSBI) ...... 34 2.5.4 Visuelle Analogskala ...... 35 2.6 Nasale Endoskopie ...... 36 2.7 Olfaktorische Testung ...... 37 2.7.1 Orthonasale Riechtestung mittels „Sniffin’ Sticks“ ...... 37 2.7.2 Retronasale Riechtestung mittels Schmeckpulver ...... 41 2.8 Gustatorische Testung ...... 42 2.8.1 Schmecksprays ...... 43 2.8.2 Schmeckstreifen ...... 43 2.9 Trigeminale Testung ...... 45 2.9.1 Wahrnehmungsschwelle von CO2 ...... 45 2.9.2 Lateralisierung von Menthol ...... 47 2.10 Akustische Rhinometrie ...... 48 2.11 Geschmackspräferenzen ...... 51

V 2.12 Intensität und Hedonik ...... 51 2.13 Statistische Analyse ...... 53

3 Ergebnisse 57 3.1 Deskriptive und schließende Statistik ...... 57 3.1.1 Studienkollektiv ...... 57 3.1.2 Terminabstand ...... 59 3.1.3 Nasale Endoskopie ...... 59 3.1.4 Orthonasale Riechfunktion ...... 59 3.1.5 Retronasale Riechfunktion ...... 62 3.1.6 Globale Schmeckfunktion ...... 62 3.1.7 Qualitative und quantitative Schmeckfunktion ...... 63 3.1.8 Trigeminale Lateralisierung ...... 66 3.1.9 Trigeminale Schwellenwahrnehmung ...... 66 3.1.10 Maße des Naseninnenraums ...... 68 3.1.11 Intensitätswahrnehmung ...... 69 3.1.12 Hedonikbewertung ...... 70 3.1.13 Geschmackspräferenzen (Appetit) ...... 70 3.1.14 Subjektive Beurteilung der Krankheitssymptomatik ...... 70 3.2 Korrelationen ...... 74 3.2.1 Zusammenhänge zwischen orthonasalem und retronasalem Riechen .. 74 3.2.2 Zusammenhänge zwischen Riechen und Schmecken ...... 74 3.2.3 Zusammenhänge zu Maßen des Naseninnenraums ...... 78 3.2.4 Zusammenhänge zur Bewertung von Intensität und Hedonik ...... 79 3.2.5 Zusammenhänge zur trigeminalen Sensibilität ...... 80 3.2.6 Zusammenhänge zur nasalen Endoskopie ...... 80 3.2.7 Zusammenhänge zu Symptomstärke, Lebensqualität und Speisevielfalt . 81 3.2.8 Zusammenhänge zum Appetit ...... 82 3.2.9 Zusammenhänge zum Body Mass Index ...... 82 3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse ...... 83

4 Diskussion 85 4.1 Diskussion der Ergebnisse ...... 85 4.1.1 Ortho- und retronasales Riechen ...... 85 4.1.2 Schmecken ...... 89 4.1.3 Trigeminale Empfindung ...... 92 4.1.4 Terminabstand ...... 95 4.1.5 Nasale Endoskopie ...... 95 4.1.6 Maße der Nasenhöhle ...... 96 4.1.7 Intensität und Hedonik ...... 98 4.1.8 Appetit ...... 101 4.1.9 Subjektive Einschätzungen von Krankheit und Lebensqualität ...... 101

VI 4.1.10 Body Mass Index ...... 103 4.2 Limitierende Faktoren der vorliegenden Studie ...... 104

5 Zusammenfassung und Ausblick 109

6 Summary 113

Literatur XVII

A Tabellen A1 A.1 Deskriptive Statistik ...... A1 A.2 Korrelationstabellen ...... A12

B Versuchsunterlagen B1 B.1 Aufklärung über die Studie und Einwilligungserklärung ...... B2 B.2 Anamnesebogen ...... B6 B.3 Sinonasal Outcome Test (SNOT) ...... B7 B.4 Rhinosinusitis-Behinderungs-Index (RSBI) ...... B8 B.5 Subjektive Symptombewertung Fragebogen ...... B10 B.6 Visuelle Analogskala zu Riechstörung und Essverhalten ...... B11 B.7 Endoskopie Bewertungssystem ...... B12 B.8 Erhebung des SDI-Werts mit Riechstiften ...... B13 B.9 Schmeckpulver Untersuchungsbogen ...... B14 B.10 Schmeckstreifen und Schmeckspray Untersuchungsbogen ...... B15 B.11 Menthol und CO2 Untersuchungsbogen ...... B16 B.12 Messkurve akustische Rhinometrie ...... B17 B.13 Geschmackspräferenzen bzw. Appetit Fragebogen ...... B18 B.14 Intensität und Hedonik Erhebungsbogen ...... B19

Erklärungen zur Eröffnung des Promotionsverfahrens ...... C1 Erklärung zur Einhaltung rechtlicher Vorschriften ...... C3

VII Abbildungsverzeichnis

1.1 Ortho- und retronasale Geruchswahrnehmung ...... 2 1.2 Anatomie der Nase ...... 3 1.3 Periphere Strukturen des Geruchssinns ...... 5 1.4 Periphere Strukturen des Geschmackssinns ...... 10 1.5 Verlauf des Nervus trigeminus ...... 15

2.1 Nasale Endoskopie ...... 36 2.2 „Sniffin’ Sticks“ ...... 39 2.3 Geruchsschwellenbestimmung ...... 39 2.4 Beispielabbildung des Identifikationstests ...... 40 2.5 Aufbau und Anwendung des Schmeckpulvers ...... 42 2.6 Anwendung der Schmeckstreifen ...... 44 2.7 Trigeminale Testung mit Menthol ...... 48 2.8 Messvorgang der akustischen Rhinometrie ...... 50 2.9 Messkurve der akustischen Rhinometrie ...... 50 2.10 Lebensmittel für die Intensitäts- und Hedonikbewertung ...... 52

3.1 Altersverteilung der Teilnehmer ...... 58 3.2 Testwerte der endoskopischen Untersuchung ...... 59 3.3 Verteilung der Riechstörungen ...... 60 3.4 Testwerte der „Sniffin’ Sticks“ ...... 61 3.5 Testwerte des Schmeckpulvertests ...... 62 3.6 Testwerte der Schmecksprays ...... 63 3.7 Testwerte des Schmeckstreifentests ...... 64 3.8 Testwerte des Lateralisierungstests mit Menthol ...... 66 3.9 Testwerte der CO2-Wahrnehmungsschwelle ...... 67 3.10 Testwerte der akustischen Rhinometrie ...... 68 3.11 Testwerte der Intensitätseinschätzung ...... 69 3.12 Testwerte der Hedonikbewertung ...... 70 3.13 Verteilung der Antworten im Appetitfragebogen ...... 71 3.14 Antworthäufigkeiten von ausgewählten Fragen des RSBI ...... 71 3.15 Antworthäufigkeiten von ausgewählten Fragen des SNOT ...... 72 3.16 Testwerte der visuellen Analogskala ...... 73 3.17 Streudiagramm ortho- und retronasales Riechen an T1 ...... 74 3.18 Streudiagramm orthonasales Riechen und Schmecken an T2 ...... 76 3.19 Streudiagramme orthonasales Riechen und Schmecken an T1 ...... 76 3.20 Streudiagramme retronasales Riechen und Schmecken ...... 77

IX 3.21 Streudiagramme Parameter akustische Rhinometrie und Alter an T1 ...... 78 3.22 Streudiagramme Parameter akustische Rhinometrie und Geruchsevaluierung . 79 3.23 Streudiagramm Menthollateralisierung und CO2-Wahrnehmungsschwelle an T1 80 3.24 Streudiagramme Parameter akustische Rhinometrie und Endoskopie an T1 ... 81

X Tabellenverzeichnis

1.1 Übersicht der Riechstörungen ...... 20 1.2 Übersicht der Schmeckstörungen ...... 22

2.1 Bewertungssystem für die nasale Endoskopie ...... 37 2.2 Norm- und Grenzwerte der orthonasalen Wahrnehmung ...... 40 2.3 Antwortmöglichkeiten des Schmeckpulvertests ...... 41 2.4 Grenzwerte der retronasalen Wahrnehmung ...... 42 2.5 Stoffkonzentrationen der Schmecksprays ...... 43 2.6 Konzentrationsstufen der Schmeckstreifen ...... 44 2.7 Norm- und Grenzwerte des Schmeckstreifentests ...... 45 2.8 Parameter der akustischen Rhinometrie ...... 51 2.9 Liste der Lebensmittel für die Intensitäts- und Hedonikbewertung ...... 52

3.1 Anamnestische Daten des Probandenkollektivs ...... 58 3.2 Testwerte der „Sniffin’ Sticks“ ...... 60 3.3 Zwischensubjektfaktoren der „Sniffin’ Sticks“ (in MANOVA) ...... 61 3.4 Testwerte der Schmeckstreifen ...... 63 3.5 Zwischensubjektfaktoren der Schmeckstreifen (in MANOVA) ...... 65 3.6 Testwerte der CO2-Schwellentestung ...... 67 3.7 Testwerte der akustischen Rhinometrie ...... 68 3.8 Mittelwertvergleiche von Parametern der akustischen Rhinometrie ...... 69 3.9 Korrelationen des ortho- und retronasalen Riechens ...... 75 3.10 Korrelationen der Riech- und Schmeckleistungen ...... 77

A.1 Testwerte der nasalen Endoskopie ...... A1 A.2 Mittelwertunterschiede der Endoskopietestwerte ...... A1 A.3 Testwerte der „Sniffin’ Sticks“ getrennt nach Geschlecht und Alter ...... A2 A.4 Mittelwertunterschiede der „Sniffin’ Sticks“-Testwerte ...... A3 A.5 Testwerte des Schmeckpulvertests getrennt nach Geschlecht ...... A3 A.6 Mittelwertunterschiede der Schmeckpulvertestwerte ...... A3 A.7 Testwerte der Schmecksprays ...... A4 A.8 Mittelwertunterschiede der Schmeckspraytestwerte ...... A4 A.9 Testwerte des Schmeckstreifentests getrennt nach Geschlecht ...... A5 A.10 Mittelwertunterschiede der Schmeckstreifentestwerte ...... A6 A.11 Verwechslungen innerhalb des Schmeckstreifentests (süß und salzig) ...... A6 A.12 Verwechslungen innerhalb des Schmeckstreifentests (bitter und sauer) ..... A7 A.13 Häufigkeiten der falsch erkannten Geschmacksqualitäten ...... A7

XI A.14 Testwerte Menthollateralisierung nach Geschlecht ...... A8 A.15 Mittelwertunterschiede der Menthollateralisierungstestwerte ...... A9 A.16 Testwerte der CO2-Wahrnehungsschwellentestung ...... A9 A.17 Lageunterschiede innerhalb der CO2-Wahrnehungsschwellentestwerte .... A9 A.18 Testwerte der Intensitätseinschätzung ...... A10 A.19 Testwerte der Hedonikbewertung ...... A10 A.20 Übersicht der erreichten Punktzahlen in den Fragebogen ...... A11 A.21 Korrelationen Naseninnenraumparameter und Alter an T1 ...... A12 A.22 Korrelationen Naseninnenraumparameter und Riechleistung an T2 ...... A12 A.23 Korrelationen Riechleistung und Intensitätsempfindung an T1 ...... A13 A.24 Korrelationen Riechleistung und Hedonikbeurteilung an T1 ...... A14 A.25 Korrelationen Schmeckevaluation und Hedonikbeurteilung an T1 ...... A15 A.26 Korrelationen CO2-Wahrnehmung und Menthollateralisierung ...... A15 A.27 Korrelationen Appetit, Riechleistung und Hedonikbeurteilung ...... A15 A.28 Korrelationen der Fragebogen an T1 ...... A16 A.29 Korrelationen von Einzelfragen in Fragebogen an T1 ...... A17 A.30 Korrelationen Intensitätsbeurteilung, Endoskopie- und Naseninnenraumgrößen A17 A.31 Korrelationen BMI, Riechleistung und Intensitätsempfinden an T2 ...... A17 A.32 Korrelationen innerhalb der Kontrollgruppe ...... A18

XII Abkürzungsverzeichnis

AkR Akute Rhinitis

ANOVA Varianzanalyse (analysis of variance)

AR Akustische Rhinometrie

BMI Body Mass Index

CO2 Kohlenstoffdioxid

CRS Chronische Rhinosinusitis

D Diskriminationswert („Sniffin’ Sticks“)

HNO Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

I Identifikationswert („Sniffin’ Sticks“)

IQR Interquartilsabstand (interquartile range)

KG Kontrollgruppe

M Mittelwert

MANOVA Multivariate Varianzanalyse (multivariate analysis of variance)

MCA 1 Äußere minimale Querschnittsfläche (Minimal Cross Sectional Area 1)

MCA 2 Innere minimale Querschnittsfläche (Minimal Cross Sectional Area 2)

NNH Nasennebenhöhlen

NV Normalverteilung

OB Bulbus olfactorius

OE Olfaktorisches Epithel

ORN Olfaktorische Rezeptorneuronen

PEA Phenylethylalkohol

PG Patientengruppe

PTC Phenylthiocarbamid rmANOVA Varianzanalyse mit Messwiederholung (repeated measures ANOVA)

RS Riechstörung

XIII RSBI Rhinosinusitis-Behinderungs-Index

S Schwellenwert („Sniffin’ Sticks“)

SCC Solitäre chemosensorische Zellen (solitary chemosensory cells)

SD Standardabweichung

SDI-Wert Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationswert („Sniffin’ Sticks“)

SNOT Sinonasal Outcome Test

SP Schmeckpulver

SnSt „Sniffin’ Sticks“

T1R Geschmacksrezeptor Typ 1 (taste receptor type 1)

T2R Geschmacksrezeptor Typ 2 (taste receptor type 2)

TRP Transiente Kationenkanäle (transient receptor potential)

TRPA-1 Transient receptor potential cation channel subfamily A member 1

TRPM-8 Transient receptor potential cation channel subfamily M member 8

TRPV-1 Transient Receptor Potential Vanilloid 1

VAS Visuelle Analogskala

Vol 2 Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Nasenenge

WHO Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization)

ZNS Zentrales Nervensystem

XIV

1 Einleitung

Viele Menschen kennen das Phänomen, dass während einer Erkältung aromatische Speisen plötzlich zu geschmacklosem Brei werden oder der Appetit und die Lust am Essen vermindert sind. Doch worin liegen die Ursachen? Da Riechen, Schmecken und trigeminale Empfindungen wie Schmerz und Temperatur im komplexem Zusammenspiel das Aroma von Genuss- und Lebensmitteln formen (Überblick in Bojanowski und Hummel, 2012), ist zu vermuten, dass we- nigstens eine dieser Sinneswahrnehmungen während eines akuten Infekts beeinträchtigt ist. Zahlreiche vorangegangene wissenschaftliche Studien beschäftigten sich damit, chronisch - sale Erkrankungen (Litvack et al., 2009; Kohli et al., 2017) oder iatrogene Ursachen (Iro et al., 2005; Irune et al., 2014; Amézaga et al., 2018) hinsichtlich der Einflussnahme auf die Sinnes- systeme zu untersuchen. Wenige Arbeiten befassten sich jedoch mit der akuten Symptomatik, was gewiss damit zusammen hängt, dass eine Erkältung in der Regel lediglich mit einer tran- sienten Riechstörung einhergeht und von vielen Menschen gar nicht oder als wenig störend empfunden wird. Hummel et al. näherten sich anhand ereigniskorrelierter Potentialmessun- gen der Frage, inwieweit olfaktorische und trigeminale Wahrnehmungen während einer Erkäl- tung eingeschränkt sind. Ihre Ergebnisse wiesen geringe, aber messbare Effekte der akuten Entzündung auf die Riechfunktion nach. Sie gingen zudem in weiten Teilen mit den Vermutun- gen von Åkerlund et al. einher, dass der temporäre olfaktorische Funktionsverlust vor allem in Verbindung mit einer nasalen Obstruktion im Rahmen der akuten Entzündungsreaktion steht (Åkerlund et al., 1995; Hummel et al., 1998c). Die vorliegende Arbeit widmet sich erstmals der umfassenden Untersuchung olfaktorischer, gustatorischer und trigeminaler Wahrnehmungen während einer akuten Rhinitis. Hier wurden nicht nur quantitative und qualitative Messungen der drei Sinnesmodalitäten durchgeführt, sondern auch subjektive Beurteilungen der Wahrnehmung anhand alltäglicher Lebensmittel sowie Fragebogen bezüglich der Lebensqualität kamen zum Einsatz. Obwohl die menschliche Chemosensorik in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit in Forschung und Populärwissenschaften fand (z.B. Caliskan, 2016; Günther, 2018), sind Riech- und Schmeckstörungen noch immer unterdiagnostizierte Krankheiten mit ernsten Konsequen- zen, die sich in allen Lebensbereichen bemerkbar machen können (Beecher et al., 2018). Wenn- gleich einige Patienten ihre Einschränkungen nicht bemerken (Philpott et al., 2006), kann an- dernfalls ein hoher Leidensdruck bestehen (Frasnelli und Hummel, 2005b). Die Ursachen von Fuktionsverlusten sind vielfältig und nicht abschließend geklärt. Bekannt ist jedoch, dass nach akuten nasalen Entzündungen langanhaltende olfaktorische Störungen auftreten können (de Haro-Licer et al., 2013). Um dies zu verstehen, die Diagnostik zu erweitern, differentialdia- gnostisch Grenzen zu ziehen sowie neue Wege der Behandlung oder Prävention zu finden, wird ein besseres Verständnis der Sinne benötigt. Grundlagenforschungen wie die vorliegende Arbeit sollen dazu beitragen.

1 1 Einleitung

1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

1.1.1 Das Riechen

Auch wenn die individuelle Variabilität hoch ist, können durch das menschliche Geruchssystem mehr als 10.000 verschiedene olfaktorische Stimuli entdeckt und je nach Übung und Erfah- rung tausende Gerüche voneinander unterschieden werden (Stevens et al., 1988; Ressler et al., 1994; Hüttenbrink, 1997). Der Riechsinns findet im Alltag vergleichsweise geringe Beachtung (Miwa et al., 2001), seine Funktionen sind jedoch vielfältig (Laska, 2011). Neben der aromati- schen Wahrnehmung von Genuss- und Nahrungsmitteln, warnt der Geruchssinn vor verdor- benen Lebensmitteln oder gefährlichen Situationen im Haushalt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Immunabwehr (Curtis und Biran, 2001). Ohne das Riechen können Selbstwahrneh- mung, Eltern-Kind-Bindung oder die Partnerwahl eingeschränkt sein (Stern und McClintock, 1998; Brand und Millot, 2001; Croy et al., 2017). Im Laufe der Zeit kann sich ein olfaktorischer Sinnesverlust negativ auf Essgewohnheiten, soziale Kompetenzen und schlussendlich auf die Lebensqualität ausüben sowie bis zu lebensgefährlichen Situationen führen (Hold und Schleidt, 1977; Santos et al., 2004; Aschenbrenner et al., 2008; Croy et al., 2012). Gerüche sind zudem in der Lage, autobiografische Erinnerungen hervorzurufen (Arshamian et al., 2013) und Geruchs- störungen stellen einen Marker für neurodegenerative Erkrankungen dar (Marin et al., 2018).

Wege des Riechens und Geruchsstoffe

Ein Geruch ist in der Regel ein komplexes Stoffgemisch, das aus einer Reihe von Einzelkom- ponenten (Molekülen) zusammengesetzt ist und einen Geruchsreiz auslösen kann (Mücke und Lemmen, 2010, S. 15–16). Dazu bedarf es eines speziellen olfaktorischen chemosenso- rischen Systems, welches im Menschen bilateral organisiert ist. Es gibt zwei Nasenlöcher mit je einer Riechspalte mit spezialisierten Riechsinneszellen, zwei Riechnerven und zwei Riechkol- ben. Die Duftstoffe können das Riechepithel auf zwei verschiedenen Wegen erreichen (siehe Abbildung 1.1).

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Abbildung 1.1: Ortho- und retronasale Wahrnehmung von Gerüchen Zeichnung nach www.planetschule.de Anatomie der Nase (SWR / WDR 2018)

2 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

Die orthonasale Route der Geruchspräsentation führt durch die Nasenlöcher. Andersherum gelangen Geruchsstoffe, die beim Essen durch Kauen, beim Schlucken oder Ausatmen in der Mundhöhle freigesetzt werden, retronasal aufsteigend über den Oropharynx in den Nasopha- rynx. Beiden Wegen ist gemeinsam, dass die Geruchsmoleküle letztlich durch die Riechspalte an das olfaktorische Epithel (OE) gelangen müssen (Sun und Halpern, 2005; Witt und - sen, 2009, S. 11; Roudnitzky et al., 2011). Gelangt ein Geruchsmolekül über den ortho- oder retronasalen Weg in die Nasenhöhle, wird es, wenn durch vorhandenen Atemfluss die Atem- luftluft ausreichend verwirbelt wird, zum Riechepithel transportiert und bindet an Rezeptoren der olfaktorischen Sinneszellen (Review: und Frye, 2015; Li et al., 2018). Hier kommt es zur Umwandlung des chemischen in ein elektrisches Signal, das entlang des Riechnerven zunächst zum Bulbus olfactorius (OB) und dann in primäre sowie sekundäre Verarbeitungsorgane trans- portiert wird.

Anatomie der Nase und Nasennebenhöhlen

Die Nase setzt sich aus externen und internen Anteilen zusammen (siehe Abbildung 1.2). Die äußere Nase besteht zum einen aus dem knöchernen Dach, dem Os nasale, und einem infe- rior angeschlossenen knorpeligen Teil, den Nasenflügeln. Zusammen bieten sie einerseits der sensiblen Nasenschleimhaut im Inneren Schutz und stellen zugleich einen Gegenpart gegen- über dem transmuralen Druck bei der Einatmung dar (Cole et al., 1985), wodurch das Kollabie- ren der Nasenflügel während der Inspiration verhindert wird. Das Knochen-Knorpel-Dach der äußeren Nase wird von den Musculi nasales bedeckt, die einerseits zum Gesichtsausdruck bei- tragen (Watelet und Cauwenberge, 1999). Andererseits ermöglichen die Nasenmuskeln eine Erweiterung der Nasenklappenregion, wudurch sich der totale Luftwiderstand verringert, das eingeatmete Luftvolumen vergrößert (Griffin et al., 1997) und die Riechleistung verbessert wer- den kann (Watelet und Cauwenberge, 1999; Sobel et al., 2000).

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Abbildung 1.2: Anatomie der Nase Zeichnung nach www.planetschule.de Anatomie der Nase (SWR / WDR 2018)

3 1 Einleitung

Das Innenraumvolumen der Nase beträgt insgesamt etwa 15 ml (Morgan et al., 1995). Die Nasenhöhle beginnt mit den Nasenlöchern und kommuniziert posterior über die Choanen mit dem Nasopharynx. Die vordere Region des Naseninnenraums, das Vestibulum, bildet zwi- schen knorpeligem Nasenflügel und Nasenseptum die sogenannte Nasenklappe, die mit einer 2 Querschnittsfläche von etwa 0.3 cm die engste Stelle der Nasenhöhle darstellt (Watelet und Cauwenberge, 1999). Getrennt werden beide Nasenlöcher durch das Nasenseptum. Von der lateralen Wand ragen drei Nasenmuscheln in die Nasenhöhle hinein und unterteilen diese in drei Gänge, Meatus inferior, medius et superior. Dabei kommt die untere Nasenmuschel, die Concha nasalis inferior, direkt mit der eintretenden Atemluft in Kontakt und kann durch eine Hypertrophie ihres posterioren Teils signifikant zur Größe der Choane beitragen und somit das nasale Atemvolumen beeinträchtigen (Watelet und Cauwenberge, 1999). Die paarig angelegten Nasennebenhöhlen (NNH) sind mit Epithel ausgekleidete, luftgefüllte Räume im Gesichtsschädel, die über in die Nasengänge mündenden Ostien mit den Nasen- höhlen kommunizieren. Nur durch dünne Knochenteile getrennt, liegen sie in naher Nachbar- schaft mit der Schädelhöhle, den Augen sowie Gefäßen und beherbergen nervale Strukturen wie den Nervus trigeminus (Watelet und Cauwenberge, 1999). Das auskleidende Epithel in den NNH bildet Sekret, welches bei Hypersekretion im Rahmen einer akuten oder chronischen Rhi- nosinusitis zu Beschwerden führen kann.

Physiologie des Riechens

Nasenhöhle und olfaktorisches Epithel Als Eingang zu den Atemwegen bilden die Na- senhöhlen mit der nasalen Mukosa die erste Kontaktfläche zwischen Gasen oder Suspensio- nen und dem Respirationstrakt. Der Naseninnenraum ist mit dem Filtern von Schmutzpartikeln sowie Allergenkontakt Teil des Immunsystems, bietet als Resonanzraum einen Teil des Stimm- apparats und ermöglicht mit olfaktorischen und chemosensorischen Fasern, Gerüche oder Schmerz zu empfinden (Hilberg, 2002, S. 5). Durch diese offen zugängliche Lage wird einerseits die direkte Wahrnehmung der Umwelt ermöglicht, andererseits ist jedoch das Schädigungspo- tenzial durch Umwelttoxine, Viren oder thermische Einflüsse stark erhöht. 2 Die Nasenhöhlen sind auf insgesamt etwa 150 cm mit zwei verschiedenen Arten Epithel aus- gekleidet (Watelet und Cauwenberge, 1999; siehe Abbildung 1.3). Zum großen Teil bedeckt das mit zahlreichen Zilien ausgestattete respiratorische Epithel die Innenseite der Nasenwand und sorgt für das Anfeuchten und Erwärmen der Atemluft und befördert Fremdpartikel im Rahmen des mukoziliären Transports nach posterior (Hilberg et al., 1989, 5f). Seromuköse Flüssigkeit aus den Nasendrüsen bilden zusammen mit Muzinen aus Becherzellen ein normalerweise leicht visköses Sekret, das eine Barriere gegen eintretende Antigene sowie potenzielle Noxen darstellt und eine wichtige Basis für die ziliäre Funktion bietet. Ist das Sekret zu flüssig, ist der Partikeltransport gegen die Schwerkraft eingeschränkt, ist der Mukus hingegen zu fest, sind die Bewegungen der Zilien schwerfällig, wodurch sich Infektionen leichter ausbreiten können (Watelet und Cauwenberge, 1999). Das spezialisierte Neuroepithel besteht aus den für das Riechen essenziellen olfaktorischen Rezeptorneuronen (ORN), regulatorischen Stützzellen sowie Basalzellen (siehe Abbildung 1.3).

4 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

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Abbildung 1.3: Am Riechen beteiligte periphere Strukturen: Nasenhöhle, Riechsinneszellen und Bulbus olfactorius www.amboss.com 2018 Olfaktorisches und gustatorisches System (AMBOSS GmbH, 2018)

Zu einem weit kleineren Teil als das respiratorische Epithel, bekleidet das OE auf circa 100 2 bis 400 mm einen Teil der Nasenhöhlenwand, die Regio olfactoria (Moran et al., 1982b; Jafek, 1983). Das OE ist vor allem in der Riechspalte, im Meatus superior, in dorsalen Arealen des Na- sengewölbes und in den superioren Anteilen des Nasenseptums lokalisiert (Paik et al., 1992). Eine besondere Funktion haben die in der Lamina propria liegenden Bowman-Drüsen, auch Glandulae olfactoriae genannt, ohne deren seröses Sekret das Riechen nicht funktionieren könnte. Dieses sorgt neben der Regulierung des pH-Haushalts und der Immunabwehr (Mellert et al., 1992) auch für die Bindung von Geruchsstoffliganden an die olfaktorischen Rezeptoren (Getchell et al., 1984; Pelosi, 2001; Eibenstein et al., 2005; Witt und Hansen, 2009, S. 16). Auf thermische und chemisch-toxische Umweltreize, entzündliche Prozesse sowie sympathi- sche, parasympathische oder humorale Signale reagiert die Nasenschleimhaut mithilfe gefäß- regulatorischer Maßnahmen. Ein An- oder Abschwellen der Mukosa kann bei körperlicher Ar- beit oder im Rahmen des Nasenzyklus beobachtet werden (Hasegawa und Kern, 1977; Hilberg et al., 1989, S.5f).

Olfaktorische Rezeptorneuronen mit Riechrezeptoren Die spezialisierten Sinneszellen des OE sind einzigartig in ihrer Lage, da sie direkten Kontakt zur externen Umwelt haben und gleichzeitig zu zentralen Strukturen führen. Basalzellen, die als Stammzellen lebenslang zu neu- en Neuronen differenzieren (Heron et al., 2013), ermöglichen die Regenerationsfähigkeit der ORN (Jang et al., 2003). Die Neurone bestehen aus einem im Epithel liegenden Zellkörper, der dendritische Fortsätze ausbildet. Diese tragen unbewegliche Zilien, die in die Mukusschicht der Nasenhöhle hineinragen (Hatt, 2004; Rinaldi, 2007; Witt und Hansen, 2009, S. 13). Die Ge- samtzahl der ORN wird auf 12 (Moran et al., 1982a) bis 30 Millionen (Hatt, 2004) geschätzt,

5 1 Einleitung ihre Lebenszeit ist mit durchschnittlich 60 Tagen relativ kurz (Witt und Hansen, 2009, S. 17). Die Zilien der ORN sind mit Rezeptoren bestückt, die mithilfe von nasalen Mukusproteinen an Duft- moleküle binden können (Jones und Reed, 1989; Gat et al., 1994; Hatt, 2004). Die Anzahl der verschiedenen Rezeptorproteintypen wird bis auf 400 geschätzt, wobei ein Rezeptor von ver- schiedenen Duftstoffen aktiviert wird und ein komplexer Duftstoff an mehrere Rezeptoren bin- den kann (Malnic et al., 1999; Hatt, 2004). Die komplexe Aktivierung und die hohe Anzahl der ORN tragen am Ende zu den charakteristischen Eigenschaften eines Duftes und der große Viel- falt der wahrnehmbaren Gerüche bei (Witt und Hansen, 2009, S. 18; Furudono et al., 2009). Buck und Axel erhielten 2004 den Nobelpreis für ihre Entdeckung der Genfamilien, die Infor- mationen über Riechrezeptoren beinhalten (Buck und Axel, 1991). Die Anzahl der funktionellen Gene beläuft sich geschätzt auf 380 (Sosinsky et al., 2000; Niimura und Nei, 2003), wobei diese auf fast allen Chromosomen verteilt liegen und jedes Gen dabei einen Rezeptorproteintypen kodiert. Die Sensibilität gegenüber Gerüchen variiert aufgrund individueller genetischer Expres- sionsmuster der olfaktorischen Rezeptoren (Segal et al., 1995; Verbeurgt et al., 2014; Hsieh et al., 2017).

Signaltransduktion und Informationsweiterleitung Bindet ein Duftmolekül an einen kompatiblen Rezeptor, wird eine G-Protein vermittelte Signaltransduktionskaskade ausgelöst (Jones und Reed, 1989), die im besten Fall zu der Änderung des Membranpotentials und so- mit zu einem Aktionspotential führt. Die Axone der ORN bündeln sich zu Filae olfactoriae und ziehen durch die mit zahlreichen Löchern durchsetzte Siebbeinplatte an der Schädelbasis. An- schließend vereinen sie sich zum ersten Hirnnerv, dem Nervus olfactorius (Witt und Hansen, 2009, S. 18–20). Die Axone der ORN sind nicht myelinisiert, werden aber von Gliazellen um- geben, die ähnliche Charakterisierungen wie Schwann’sche Zellen tragen. Dazu gehört neben Ernährung und Schutz der Sinneszelle auch die zuverlässige Begleitung der sich fortwährend erneuernden ORN aus der Peripherie an zentrale Orte sowie die Prävention vor Fehlverschal- tungen unter diesen Umständen (Schwarting et al., 2000; Witt und Hansen, 2009, S. 13). Das im Zellkörper durch Duftmoleküle ausgelöste Aktionspotential wird innerhalb des Nervus olfac- torius zum OB weitergeleitet (Witt und Hansen, 2009, S. 18–20).

Bulbus olfactorius Die erste zentrale Anlaufstelle der Riechinformationen stellt der OB dar. Er befindet sich in der vorderen Schädelgrube auf der Siebbeinplatte und gliedert sich als Aus- stülpung des Vorderhirns, wie für kortikale Gebiete des Gehirns üblich, in laminare Schichten auf, die verschiedenartige Zellen beinhalten. Durch exzitatorische synaptische Verbindungen kommt es in der glomerulären Zone zur Verschaltung der axonalen Nervenendigungen mit dendritischen Ausläufern von Mitralzellen (Witt und Hansen, 2009, S.20f). Es laufen dabei 12 bis 30 Millionen ORN auf 5000 bis 8000 Glomeruli zusammen. Hierbei kommt es zu Konver- genz sowie Sortierung der Geruchsinformationen: Ein Glomerulus repräsentiert einen speziel- len Rezeptortyp und viele Axone der ORN mit demselben Rezeptortyp projizieren auf mehrere Glomeruli (Mombaerts, 2006).

6 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

Bereits im OB werden eingehenden Informationen gehemmt und gefiltert. So bestehen über- wiegend inhibitorische Kollateralen zwischen den Mitralzellen und im Bulbus liegenden Körner- zellen sowie den periglomerulären Zellen. Zudem kommt es durch Projektionen kontralateraler bulbärer Interneurone zur Signalhemmung. Als Ziel dieser inhibitorischen Vorgänge wird ver- mutet, dass der nach zentral weitergeleitete Informationsfluss begrenzt und der Riecheindruck präzisiert sowie kontrastiert wird (Witt und Hansen, 2009, S. 21–25).

Olfaktorischer Kortex Nach Verschaltung und Filterung im OB gelangen nun die Informa- tionen über extrabulbäre Fasern der Mitralzellen im Tractus olfactorius laterales zu sekundären olfaktorischen Strukturen, welche über die Hemisphären verteilt liegen ( et al., 2005). Die Projektion erfolgt in erster Linie ipsilateral, was in der sensorischen Verarbeitung ungewöhnlich ist, jedoch werden beide Hemisphären nach Geruchsstimulation (Savic, 2002) oder Erinnerung aktiviert. Dabei ist es entscheidend, ob einzelne Duftstoffe verarbeitet werden sollen oder ob komplexe Aufgaben wie Identifikation oder Schwellenbestimmung absolviert werden müssen. Der im Vorderhirn liegende Nucleus olfactorius anterior hemmt und kontrastiert Geruchsinfor- mationen im kontralateralen OB, der kontralaterale OB kontrastiert die Riecheindrücke durch Inhibition über die vordere Kommissur. Der piriforme Kortex wird als Hauptprojektionsort des Tractus olfactorius laterales angesehen, er kodiert die Riechqualitäten einzelner Gerüche und erfasst Molekülstrukturen (Gottfried et al., 2006). In der Inselrinde findet die Evaluierung von Riecheindrücken statt. Das limbische System mit Amygdala und Hippocampus stellt Verknüp- fungen zwischen Gerüchen und Erlebnissituationen her, verarbeitet die emotionale Ebene und sorgt für den teilweise lebenslangen Erhalt der Erinnerungen. Der orbitofrontale Kortex dient einerseits als Arbeitsgedächtnis bei der Diskrimination von Riecheindrücken (Plailly et al., 2007), ist aber auch beim Erkennen und Erinnern beteiligt und entwirft Belohnungsszenarien für Geschmacks- und Geruchserlebnisse (Rolls, 2004). In komplexen Situationen werden zudem der visuelle Kortex oder das Cerebellum involviert (Witt und Hansen, 2009, S. 21–25).

Besonderheiten des Riechsystems

Der phylogenetisch älteste Sinn1 zeichnet sich durch Eigenschaften und Mechanismen aus, die in anderen sensorischen Systemen in dieser Form oder Ausprägung nicht zu finden sind.

Regeneration und Plastizität Verschiedene Mechanismen auf peripherer und zentraler Ebene sorgen für eine lebenslange Regeneration und Plastizität der olfaktorischen Strukturen (Review: Wilson et al., 2004). Zunächst sorgt das Riechepithel mit seinen sich ständig teilenden und differenzierenden Basalzellen für permanentes Einwachsen von ORN in den OB (Curtis et al., 2007; Joiner et al., 2015). Eigenschaften wie Volumen, Größe, Neurogenese oder Apopto- sen des OB hängen somit von der peripheren Plastizität ab und beeinflussen dadurch direkt das Riechvermögen (Witt und Hansen, 2009, S. 16–17). Durch die Möglichkeit der Regeneration können Patienten mit Riechstörungen auf die Verbesserung ihrer oft lebenseinschränkenden

1Die Vermutung, dass der Riechsinn den älteste Sinn darstellt, liegt der Tatsache zugrunde, dass der OB im ältesten Teil der Großhirnrinde (Paleocortex) liegt (Osterath, 2011).

7 1 Einleitung

Symptomatik hoffen. Dies ist jedoch abhängig von Ätiologie (Harris et al., 2006; Trittin, 2009) und Dauer der Riechstörung (Hendriks, 1988) sowie vom Alter der Patienten (London et al., 2008). Die Plastizität ist zudem dafür verantwortlich, dass zunächst nicht wahrnehmbare Gerü- che nach wiederholter Exposition gerochen werden können (Mainland et al., 2002).

Umgehung des Thalamus Das Riechsystem ist das einzige afferente Bahnsystem, das zu- nächst nicht den Thalamus passiert und somit keine Zensur der Riechinformationen durch diese Instanz stattfindet (Witt und Hansen, 2009, S. 20). Jedoch kann der OB als eine solche Flaschenhalsstruktur angesehen werden (Kay und Sherman, 2007). Obwohl der Thalamus kein primärer Ort auf dem Weg der Geruchsinformationen in den primären Kortex darstellt, spielt er trotzdem eine wichtige Rolle in der Weiterverarbeitung olfaktorischer Informationen. Fähig- keiten wie Diskrimination, Identifikation oder die Beurteilung der Hedonik von angenehmen Ge- rüchen, Lernprozesse, die Modulation von Aufmerksamkeit auf Gerüche oder die Anpassung der Schnüffelintensität bei unangenehmen Gerüchen sind auf den Thalamus zurückzuführen (Plailly et al., 2008; Sela et al., 2009; Review: Courtiol und Wilson, 2015).

Einflussfaktoren auf das Riechen

In zahlreichen Untersuchungen wurde gezeigt, dass eine vollständige olfaktorische Funktion im Alter ungewöhnlich ist (Stevens und Cain, 1987). Das Altern trägt allgemein zu vermehrten in- tersubjektiven Variationen bei (Cain und Gent, 1991) und es konnte ein durchschnittlicher Sen- sitivitätsverlust von 50 Prozent im Verlauf von 22 Lebensjahren beobachtet werden (Venstrom und Amoore, 1968). Geschlechtsunterschiede können die Wahrnehmung, Identifikation und Vertrautheit von Gerüchen beeinflussen (Brand und Millot, 2001). Inwieweit das Geschlecht ei- ner Person Einfluss auf die messbare Riechfunktion hat, wird allerdings stark diskutiert (Doty et al., 1984; Brämerson et al., 2004; Schubert et al., 2017). Zudem steht der Atemfluss durch die Nasenhöhle und der Luftflusswiderstand mit der olfaktorischen Wahrnehmung im Zusammen- hang. Die Theorie ist einfach: Wenn die nasale Flussrate hoch ist, können viele Geruchsstoffe an das OE gelangen und wahrgenommen werden, so steigt die empfundene Intensität und die Fähigkeit der Identifikation von Geruchsstoffen (Rehn, 1978; Schwartz et al., 1987). Es zeigt sich jedoch, dass die olfaktorische Leistung nicht unbedingt vom Luftwiderstand (Eccles et al., 1989) oder entstehenden Turbulenzen abhängt (Zhao und Frye, 2015). Sobel et al. bieten hier einen Kompromiss, nachdem niedrige Luftflussraten durch längeres Schnüffeln des Geruchsstoffs kompensiert werden können (Sobel et al., 2000). Die Löslichkeit von Geruchsstoffen (Keyhani et al., 1997) und die Diffusion über Grenzschichten stellen innerhalb der Riechspalte weitere Einflussfaktoren auf die olfaktorische Wahrnehmung dar (Zhao und Frye, 2015).

1.1.2 Das Schmecken

Alle Nahrungs- und Genussmittel, die der Mensch zu sich nimmt, müssen zunächst die Mund- höhle passieren, werden hier auf potenziell schädliche Substanzen überprüft und können nach positiver Einschätzung geschluckt oder nach negativer Bewertung ausgespuckt werden

8 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

(Breslin und , 2006). Neben diesen teils überlebensnotwendigen Funktionen trägt der Geschmack zusammen mit Geruch, Somatosensorik und Schmerzempfindung zum Aroma und Genuss von Nahrungsmitteln bei (Bojanowski und Hummel, 2012). Im Gegensatz zu den unzähligen Gerüchen gibt es nur wenige Geschmacksqualitäten. Die Geschmäcke „süß„ oder „umami„ versprechen hochkalorische Nährstoffe, Salziges ist wichtig für den Elektrolythaushalt, Saures und vor allem Bitteres zeigen Verdorbenes oder Giftiges an (Guido et al., 2016). Die- se gespeicherten Reflexe sind bereits bei Geburt angelegt (Breslin und Huang, 2006), jedoch können kulturelle und individuelle Faktoren die Bewertung von Geschmäcken modifizieren. So werden bitterer Kaffee, Nikotin oder herbes Bier und saure Bonbons als angenehm empfun- den (Manzini und Czesnik, 2009, S. 40). Süßes wiederum hat in der Welt des Überflusses eine starke Assoziation zu Übergewicht und chronischen Erkrankungen, kann aber auch Schmerz modulieren oder schlechte Geschmäcke maskieren (Mennella et al., 2016). Ist der Schmecksinn beeinträchtigt, kann Nahrung nicht mehr als vertraut oder sicher einge- stuft und nicht mehr genossen werden. Patienten verhalten sich ängstlich und können Depres- sionen entwickeln (Bromley, 2000), Immunschwäche (Bromley und Doty, 2003) oder Mangeler- nährung (Kinnaird et al., 2018) stellen Folgen von Schmeckstörungen dar.

Aufbau und Funktion des Mundes

Die Mundhöhle Die Funktion des Mundes besteht neben der Lautbildung darin, Nahrung aufzunehmen, mit dem Geschmackssinn zu überprüfen, mithilfe von Zunge und Zähnen zu zerkleinern und anhand von Speichelenzymen für die Verdauung vorzubereiten. Die Mund- höhle beherbergt die Zähne und die Zunge, nach oben wird sie durch den vorderen harten Gaumen, einen Teil der Maxilla, und dem hinteren weichen Gaumen, bestehend aus Knorpel- gewebe, begrenzt. Die untere Begrenzung der Mundhöhle bildet die Mandibula, der die Zunge aufliegt. Nach außen hin schließt die Mundöffnung mit den Lippen ab, die umgebende Mund- ringmuskel ist essenziell für die Nahrungsaufnahme und das Sprechen. Die lateral begrenzen- de Wangenmuskulatur trägt zur Nahrungsverarbeitung bei. Nach posterior schließt sich hinter den Gaumenbögen der Oropharynx an, der nach kranial über den Nasopharynx in die Nasen- höhle übergeht und nach kaudal den Eingang zum Verdauungs- und Atemsystem darstellt. Die Mundhöhle ist von einer Schleimhaut ausgekleidet, die zusammen mit dem Sekret der Spei- cheldrüsen das Innere des Mundes feucht hält (Lippert, 2011, S. 583–682).

Speicheldrüsen Die exokrin sekretorischen Drüsen tragen mit Wasser, Muzinen und Ver- dauungsenzymen maßgeblich zur Verarbeitung und Andauung der Nahrung bei, aus ihnen gelangen täglich etwa 1.7 Liter Speichel in die Mundhöhle. Da die Geschmacksmoleküle für die Wahrnehmung in flüssiger Form an ihre Rezeptorzellen gelangen müssen, ist der Speichel essenziell für das Schmecken. Die Parotis als größte Mundspeicheldrüse produziert seröses Sekret und Verdauungsenzyme, die Glandula sublingualis gibt vor allem zähflüssiges Sekret ab, die Glandula submandibularis fügt dem Speichel ein Gemisch aus Mukus und Enzymen bei und zahlreiche kleine Speicheldrüsen in der Mukosa unterstützen die Speichelbildung zusätzlich.

9 1 Einleitung

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Abbildung 1.4: Am Schmecken beteiligte periphere Strukturen: Zunge mit Papillen, Geschmacksknospen und Geschmackssinneszellen www.amboss.com 2018 Olfaktorisches und gustatorisches System (AMBOSS GmbH, 2018)

Eine Besonderheit direkt auf der Zunge sind die kleinen serösen Ebner-Spüldrüsen, die die Ge- schmacksknospen reinigen und Enzyme zur Fettverdauung absondern (Sbarbati et al., 1999). Qualität und Quantität des Speichels ist abhängig von der Nahrungszusammensetzung, feste trockene Nahrung oder auch saure Speisen lösen eine vermehrte Bildung aus. Die Regulie- rung der Drüsen erfolgt durch das autonome Nervensystem, wobei der Parasympathikus eine vermehrte Produktion anregt (Lippert, 2011, S. 583–682).

Zunge und Papillen Die Zunge ist lediglich an der Zungenwurzel an Mandibula und Zun- genbein sowie seitlich mit der Rachenwand verwachsen, verfügt jedoch aufgrund ihrer Muskel- fasern über eine große Beweglichkeit in der Mundhöhle. Die Zungenoberfläche wird auf dem Zungenrücken durch Papillen vergrößert, die durch ihre raue Struktur unter anderem für das hin- und herbewegen von Nahrungsbestandteilen und die Somatosensorik wichtig sein könn- ten (Breslin und Huang, 2006). Es gibt verschiedene Papillentypen, die unterschiedliche struk- turelle und funktionelle Eigenschaften besitzen (siehe Abbildung 1.4): Die Papillae fungiformes sind auf den vorderen zwei Dritteln der Zunge lokalisiert und beherbergen durchschnittlich je fünf Geschmacksknospen (Bartoshuk et al., 1994). Die größeren Papillae foliatae befinden sich vor allem an der hinteren und seitlichen Zunge, sie tragen jeweils bis zu 50 Geschmacksknos- pen. Die Papillae vallatae sitzen mit bis zu 100 Geschmacksknospen auf dem hinteren Zungen- rücken bis zum Zungengrund. Die große Mehrheit der Papillen stellt die Gruppe der Papillae filiformes dar, sie liegen verstreut auf dem Zungenrücken und sind für die Wahrnehmen von Temperatur, Schmerz und das Tasten zuständig, sie besitzen keine Geschmackssinneszellen (Kobayashi et al., 2004; Manzini und Czesnik, 2009, S. 27–29; Lippert, 2011, S. 583–682).

10 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

Physiologie des Schmeckens

Geschmacksknospen und Schmecksinneszellen Der Zungenrücken ist der wichtigste Ort für die Wahrnehmung von Schmeckstoffen, denn hier befinden sich die zahlreichen Zungenpa- pillen, die an ihrer Oberfläche Geschmacksknospen mit spezialisierten Sinneszellen ausbilden. Dabei beherbergt eine Geschmacksknospe 60 bis 120 längliche Geschmackszellen, die wie Orangenschnitze gruppiert liegen und in der Mitte eine Geschmackspore bilden. Diese Pore liegt zur Zungenoberfläche hin offen und bietet somit den Geschmacksmolekülen Zugang zu den Sinneszellen (Jahnke und Baur, 1979). Als spezialisierte Epithelzellen besitzen Schmeck- zellen neuronale Eigenschaften wie Erregbarkeit sowie Leitfähigkeit und sind zur Ausbildung eines Aktionspotentials in der Lage. Sie können jedoch lediglich als sekundäre Sinneszellen bezeichnet werden, da sie keine langen Axone bis zu zentralen Instanzen aussenden (Smith und Margolskee, 2001). Es werden vier Zelltypen anhand ihrer strukturellen Erscheinung und histochemischen Eigenschaften unterschieden (Murray und Murray, 1967; Delay et al., 1986; Azzali, 1997). Am Grund der Geschmacksknospen liegen die Basalzellen. Der Zelltyp 2 besitzt apikal in den Porus hineinragende Mikrovilli mit gustatorischen Rezeptorzellen, welche die Geschmacksqualitäten „süß“, „bitter“ und „umami“ verarbeiten können. Der Typ 3 ist einerseits für die Wahrnehmung von „salzig“ und „sauer“ zuständig, außerdem stellt er eine präsynapti- sche Zelle dar, die Informationen an die Afferenzen der Hirnnerven für zentral verarbeitende Strukturen weitergeben kann und zusätzlich Informationen von Typ 2 Zellen weiterleitet. Schmeckzellen befinden sich beim Menschen überall auf der Zungenoberfläche und an den Rändern, am weichen Gaumen sowie pharyngeal und laryngeal, wobei nur jene auf der Zunge gruppiert in Geschmacksknospen liegen (Henkin und Christiansen, 1967; Smith und Margol- skee, 2006). Die Zellen haben mit rund zehn Tagen eine kurze Lebensdauer, verfügen aber über eine lebenslange Regenerationsfähigkeit (Murray und Murray, 1967; Smith und Margol- skee, 2001; Breslin und Huang, 2006; Manzini und Czesnik, 2009, S. 29–31).

Rezeptoren Die spezialisierten Schmeckzellen binden mit ihren qualitätsspezifischen Rezep- toren an Schmeckstoffe, die in den Geschmacksporus gelangen. Schmeckzellen, die „süß“ und „umami“ wahrnehmen können, exprimieren Rezeptoren aus der T1R-Familie (Kitagawa et al., 2001; Sainz et al., 2001), „bitter“ wird durch Rezeptoren der T2R-Familie vermittelt (Adler et al., 2000; Chandrashekar et al., 2000). Die Wahrnehmung von „salzig“ und „sauer“ funktioniert mit- hilfe von spannungsabhängigen Ionen- und Kationenkanälen (Roper, 2015), aber auch über Rezeptoren aus der TRP-Ionenkanalfamilie (Lyall et al., 2004; Northcutt, 2004; Smith und Mar- golskee, 2006; Manzini und Czesnik, 2009, S. 33–35). Rezeptoren finden sich nicht nur inner- halb der Geschmacksknospen, in anderen Körpergeweben können T2R- oder T1R-Rezeptoren innerhalb von solitäre chemosensorische Zellen (solitary chemosensory cells, SCC) liegen (Depoortere, 2014; Laffitte et al., 2014; Douglas et al., 2016), nicht zuletzt sind sie auch im Verdauungs- und Respirationstrakt integriert (Sbarbati und Osculati, 2005; Barham et al., 2013; Lee et al., 2014), wo sie eine modulatorische Rolle im Immunsystem übernehmen und an chro- nischen Entzündungen beteiligt sind (Douglas et al., 2016; Review: Freund und Lee, 2018).

11 1 Einleitung

Nach der Interaktion der Schmeckstoffliganden mit passenden Rezeptoren kommt es zur Depolarisation der Zellmembran mit Auslösung einer geschmacksqualitätsabhängigen Signal- kaskade und bei ausreichender Konzentration des auslösenden Reizes zur Weitergabe der Information an nachfolgende afferente Strukturen (Manzini und Czesnik, 2009, S. 38).

Periphere nervale Versorgung Im Gegensatz zum olfaktorischen System, in dem der erste Hirnnerv allein für die Weiterleitung des Signals an zentrale Strukturen verantwortlich ist, spie- len hier, getrennt nach anatomischen Versorgungsgebieten, Afferenzen von drei Hirnnerven eine Rolle (Spector, 2000; Witt et al., 2003). Der Nervus intermedius, ein Ast des Nervus facia- lis, versorgt über die Chorda tympani die vorderen zwei drittel der Zunge, was die Region mit der höchsten gustatorischen Sensitivität und Geschmacksknospendichte darstellt (Chandras- hekar et al., 2006). Hierüber werden sensorische Informationen der Papillae fungiformes und teilweise der Papillae foliatae weitergeleitet. Über den Nervus petrosus innerviert der Nervus intermedius den weichen Gaumen, der ähnlich viele Geschmackszellen tragen kann wie die vordere Zunge. Die Papillae vallatae und foliatae werden im hinteren Zungendrittel überwie- gend über die Rami linguales des Nervus glossopharyngeus sensorisch versorgt. Larynx und Pharynx werden vom Nervus laryngeus des Vagus innerviert. Zahlreiche Nervenfaserendigun- gen versorgen gleichzeitig Schmeckzellen der selben, aber auch anderer Geschmacksknospen, wobei die Mittellinie der Zunge nicht überschritten wird (Spector, 2000; Manzini und Czesnik, 2009, S.29f).

Zentrale Schmeckbahn Die Ganglienzellen der gustatorischen Fasern verlaufen in den drei Hirnnerven und konvergieren im Hirnstamm, wo es zu einer Umschaltung der Neurone kommt (Bradley und Grabauskas, 1998). Die zweiten Nervenzellen der Schmeckbahn projizieren von dort aus ipsilateral in zwei getrennten aufsteigenden Bahnen einerseits dorsal zum sogenann- ten gustatorischen Kortex und andererseits ventral zu Thalamus, Insula und Amygdala so- wie anderen Arealen des limbischen Systems (Sewards, 2004), wo die afferent einlaufenden Geschmackssignale verarbeitet werden. Einige Fasern kreuzen in der oberen Pons oder auf Mittelhirnebene nach kontralateral. Der orbitofrontale Kortex als Teil des sekundären gustato- rischen Kortex wird auch als Schmeckregion höherer Ordnung bezeichnet (Breslin und Huang, 2006; Landis et al., 2006; Manzini und Czesnik, 2009, S.30f).

Informationsverarbeitung Die Schwellenkonzentration, ab der eine Schmecksubstanz eine Signalkaskade auslöst und wahrgenommen wird, ist abhängig von der Affinität des Stof- fes zum Rezeptor, was wiederum von den chemischen Eigenschaften des Liganden abhängt und ist somit für jeden Geschmacksstoff unterschiedlich hoch. Außerdem nimmt die zelluläre Aktivität aller gustatorisch involvierten Areale von peripher bis zentral mit steigender Substrat- konzentration zu. Andersherum kann es durch das dauerhafte Einwirken des immer gleichen Schmeckstoffs zu einer Verringerung der Sensibilität oder Empfindungsintensität für diesen Reiz, also zur Adaptation, kommen (Manzini und Czesnik, 2009, S.38f).

12 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

Vermutlich besteht keine Spezialisierung eines Schmeckrezeptors für ausschließlich ein Mole- kül, es können eher zahlreiche Moleküle mit unterschiedlichen Affinitäten an einem Sensor in- teragieren, in hohen Konzentrationen werden auch zunächst nicht passende Rezeptoren oder sogar trigeminale Fasern aktiviert (Gilmore und Green, 1993; Manzini und Czesnik, 2009, S.34f). Bei der Signalweitergabe kommt es zu multisensorischer Projektion auf einzelne Ganglienzel- len der Hirnnerven, die dann die Informationen zahlreicher Schmeckzellen aus einer und aus benachbarten Geschmacksknospen kodieren. Nach Verarbeitung der Schmeckinformationen im gustatorischen Kortex entsteht so ein räumliches Aktivierungsmuster (Manzini und Czesnik, 2009, S. 38).

Interaktion der Schmeckstoffe und Geschmackszellmodulation Im Alltag kommt es normalerweise zur gleichzeitigen Aufnahme von komplexen Geschmacksstoffen, wodurch pe- ripher und zentral geschmacksmodulierende Interaktionen auftreten können. Schmecksinnes- zellen sind aufgrund ihrer engen Lage innerhalb der Geschmacksknospe und dichter Nachbar- schaft zu anderen Knospen durch autokrine und parakrine Mechanismen zum Informations- austausch fähig (Breslin und Huang, 2006). Bioaktive Stoffe wie Neurotransmitter sowie das appetitregulatorische Hormon Leptin oder deren Rezeptoren können in Schmeckzellen nach- gewiesen werden (Delay et al., 1997; Shigemura et al., 2003; Herness et al., 2005). Eine Zell-Zell-Kommunikation mit Adenosin kann beispielsweise die Sensitivität süßer Stoffe auf Geschmacksknospenebene steigern, wobei dieser Mechanismus durch Koffein antagonisiert wird (Choo et al., 2017). Auf peripherer Ebene kommt es somit zu Synergie und Maskierung von Geschmacksempfindungen, wohingegen auf kortikaler Ebene Verstärkung und Superessi- on der Wahrnehmungsempfindlichkeit beobachtet werden (Manzini und Czesnik, 2009, S.39f).

Einflussfaktoren auf das Schmecken

Wenn auch seltener und geringer ausgeprägt als bei anderen chemosensorischen Systemen, spielt das Alter bei der Abnahme der Geschmackswahrnehmung eine Rolle (Welge-Lüssen et al., 2011), in psychophysischen Tests konnten erhöhte Wahrnehmungsschwellen aller vier Geschmacksqualitäten evaluiert werden (Fukunaga et al., 2005; Landis et al., 2009; Iannilli et al., 2017). Auch der kognitive Status bei alten Menschen scheint mit der Geschmackswahr- nehmung assoziiert (Uota et al., 2016). Der Einfluss des Geschlechts auf die gustatorische Funktion wurde in einigen Studien aufgezeigt (Mojet et al., 2001; Hummel et al., 2007; Berger, 2013). Hormonelle Unterschiede könnten hier ausschlaggebend sein (Wade und Zucker, 1970; Henkin, 1974; Doty, 1978), zumal auch die Sensitivität für „bitter“ im ersten Schwangerschafts- trimester ansteigt, vermutlich um Gifte, die in dieser Phase für die fetale Entwicklung schädlich sind, zu vermeiden (Duffy et al., 1998). Genetische Variationen beeinflussen die individuelle Ausbildung von Geschmacksrezeptoren, was zu Unterschieden in der Wahrnehmung (Guido et al., 2016) bis hin zu selektiver Ageusie von einzelnen Substanzen führt. Auf diesem Weg ent- stehen auch Geschmackspräferenzen für bestimmte Lebensmittel, so zeigen Propylthiouracil- sensible Personen (Tepper et al., 2009) geringe Präferenzen für Bitterschokolade und Chili- schoten (Catanzaro et al., 2013) und Nichtschmecker des Bitterstoffs Phenylthiocarbamid (PTC)

13 1 Einleitung rauchen häufiger (Enoch et al., 2001). Während der Nahrungsaufnahme können die Tempe- ratur der Speise (Green und Andrew, 2017; Fujiyama und Toda, 2017), Speichelfluss (Review: Neyraud, 2014) oder der Hungerzustand (Zverev, 2004) die Geschmackswahrnehmung modu- lieren. Nicht zuletzt nimmt auch der Ernährungszustand Einfluss auf die Geschmackswahrneh- mung (Guido et al., 2016), bei besonderer genetischen Dispositionen im Geschmacksrezep- torstatus besteht wiederum eine erhöhte Neigung zu einer Adipositas (Goldstein et al., 2005; Tepper, 2008) mit metabolischen Krankheiten (Donaldson et al., 2009).

1.1.3 Das trigeminale System

Intranasale und intraorale trigeminale Empfindungen sind integrale Teile der menschlichen chemosensorischen Wahrnehmung. Über freie Nervenendigungen in der Mucosa (Finger et al., 1990) und an SCC (Silver und Finger, 2009) können Berührung, Temperatur und Schmerz perzipiert werden (Kelly und Dodd, 1991; Sekizawa und Tsubone, 1994). Die primäre Funk- tion des trigeminalen Systems bestehen darin, die oberen und unteren Atemwege vor dem Einatmen lebensbedrohlicher Substanzen zu bewahren, so kann es beispielsweise zum reflex- artigen Inspirationsstopp bei beißendem Brennen in der Nase kommen (Silver, 1990). Da die meisten Gerüche bimodaler Natur sind, werden neben dem olfaktorischen auch das trigemi- nale System angesprochen (Cain, 1974; Doty et al., 1978). So wäre die erfrischende Kühle beim Kaugummikauen, das heiße Brennen durch Chilischoten oder das prickeln auf der Zunge bei kohlensäurehaltigen Getränken ohne die Chemosensorik des Trigeminus nicht möglich (Law- less und Stevens, 1988; Cliff und Green, 1994). Zudem trägt das trigeminale System maßgeblich zur Empfindung des nasalen Luftflusses bei (Eccles und Jones, 1983; Lindemann et al., 2008). Die anatomisch getrennten, jedoch dicht nebeneinander liegenden und miteinander verknüpf- ten intranasalen und intraoralen chemosensorischen Systeme arbeiten zusammen, um kom- plexe Aromen aus einzelnen Sinnesinformationen zu integrieren (Lundström et al., 2011).

Anatomie und Physiologie des trigeminalen Systems

Als fünfter Hirnnerv versorgt der Trigeminus mit somatosensiblen und viszeromotorischen Fa- sern Gesicht, Augen, Mundhöhle, Nasenschleimhäute und Dura mater. Es werden mechani- sche, thermale oder chemisch bedingte nozizeptive Informationen aus diesen Regionen an das Gehirn weitergeleitet, sekretorische Drüsen, Kau- und Mundbodenmuskulaturinnerviert.

Verlauf und Versorgungsgebiete des Trigeminus Der Trigeminus entspringt aus seinen Kerngebieten im Hirnstamm, zieht mit einer sensiblen und einer motorischen Wurzel durch die Dura mater und durchbricht im Felsenbein den Schädelknochen (Schünke et al., 2015). In einer Duratasche erweitert sich der Nerv zum Ganglion trigeminale, wo die Zellkörper der sensiblen Neurone liegen, hier unterteilt sich der Trigeminus auf beiden Seiten in seine drei Hauptäste, den Nervus ophthalmicus, Nervus maxillaris und Nervus mandibularis (Silver und Finger, 2009; siehe Abbildung 1.5). Einige einzelne Zellen im Ganglion senden gleichzeitig Axonkollateralen

14 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

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Abbildung 1.5: Verlauf des Nervus trigeminus Abbildung nach www.rci.rutgers.edu Chemical Senses: Gustation (Rutgers, 2018)

zu Nasenepithel, OB und spinalem trigeminalen Komplex (Finger und Böttger, 1993; Schaefer et al., 2002), wobei sowohl laterale Stimulation als auch gegenseitige Inhibierung vermutet wer- den (Christie und Westbrook, 2006). Der Ophthalmicus versorgt mit seinen sensiblen Ästen Orbita, Haut der Stirn sowie der äu- ßeren Nase und einen Teil der Mukosa von Nasenhöhle und NNH, die viszeromotrosischen Fasern innervieren die Tränendrüsen parasympathisch. Der Maxillaris innerviert sensibel na- hezu die gesamte Schleimhaut der Nasenhöhle, außerdem den Gaumen sowie Zahnfleisch und Zähne des Oberkiefers, die Haut zwischen Unterlid und Oberlippe sowie einen Teil der Schläfe. Der Mandibularis ist einerseits für die sensible Innervation der Haut von Kinn bis Schläfen verantwortlich, außerdem werden die vorderen zwei Drittel der Zungen sowie Zähne und Zahnfleisch des Unterkiefers sensibel versorgt. Motorische Fasern verlaufen zur gesamten Kaumuskulatur, außerdem zu Teilen der Gaumen- und Mundbodenmuskulatur (Trepel, 2015, S. 54–84). Die Mukosa des Nasenseptums und ein kleiner vorderer Teils der Nasenhöhle wer- den durch die Nervi ethmoidales des Nervus nasociliaris des Ophthalmicus, der größere hinte- re Anteil durch den Nervus nasopalatinus des Maxillaris sensibel innerviert (Lang, 1989; Silver und Finger, 2009). Im Mund sorgt der Trigeminus zusammen mit dem Glossopharyngeus und Vagus (Rentmeister- Bryant und Green, 1997) für die orale Chemosensation. Dabei übermittelt der Trigeminus über Fasern des Maxillaris und Mandibularis Informationen von Lippenrot, oraler Mukosa und von den vorderen zwei Dritteln der Zunge über den Nervus lingualis sowie des Gaumens über die Nervi palatini an das Gehirn (Trepel, 2015, S. 54–84). Primäre Geschmacksstoffe wie Salze und Säuren können in hohen Konzentrationen ebenfalls trigeminal vermittelt als scharf oder beißend wahrgenommen werden (Dessirier et al., 2000; Dessirier et al., 2001).

15 1 Einleitung

Rezeptoren und solitäre chemosensorische Zellen Die nasale und orale trigeminale Wahrnehmung basiert wie beim Schmecken oder Riechen auf der Interaktion von Liganden an spezifischen Rezeptoren. So konnten Untergruppen der TRP-Ionenkanäle für die Wahr- nehmung chemosensorischer oder thermischer Informationen ausgemacht werden. TRPV-1- Ionenkanäle werden neben Capsaicin (Caterina et al., 1997) auch von Kohlenstoffdioxid (CO2) aktiviert (Shimizu et al., 2014) und vermitteln ein Hitzegefühl oder brennendes Stechen (Hum- mel et al., 1994). Menthol oder Eucalyptol können mithilfe von TRPM-8-Rezeptoren ein Gefühl von Kühle erzeugen (Peier et al., 2002; Chuang et al., 2004). TRPA-1-Rezeptoren werden unter anderem durch CO2 (Wang et al., 2010) und hohe Konzentrationen von Menthol (Xiao et al., 2008; Talavera et al., 2009) angeregt und vermitteln ein brennendes Kältegefühl (Bandell et al., 2004), sie sind außerdem in Inflammationsprozesse involviert (Bautista et al., 2006). Innerhalb eines sensorischen Neurons können sich gleichzeitig verschiedene Rezeptortypen befinden (Salas et al., 2009). Eine CO2-Applikation in die Nase verursacht neben der Aktivierung von TRP- Kanälen auch einen Abfall des pH-Werts in der extrazellulären Umgebung ( et al., 1995), was einen Stimulus für Nozizeptoren darstellt (Steen et al., 1992). Interessanterweise konnte auch ein Antihyperalgesie-Effekt von CO2 in der Nasenschleimhaut beobachtet werden, es wird ein zentraler Mechanismus vermutet, der diese Dämpfung hervorruft (Tzabazis et al., 2010). Die in Mund und Nase frei verteilt lokalisierten SCC (Sbarbati und Osculati, 2005) tragen als spezialisierte Epithelzellen zur Schmerzwahrnehmung bei, indem sie über cholinerge Neuro- transmission trigeminale Nozizeptoren aktivieren. Zudem sind diese an neurogen vermittelten Inflammationsprozessen beteiligt, die beispielsweise durch bakterielle Signalmoleküle ange- regt werden (Gulbransen et al., 2008; Saunders et al., 2014).

Faserqualitäten Innerhalb der Nervenfasern werden somatosensible Informationen über Berührung und stechenden Schmerz, epikritische Feinwahrnehmungen wie Druck und Vibrati- on, protopathische Grobwahrnehmungen von dumpfem Schmerz, Temperatur sowie Mechano- rezeption und propriozeptive Empfindungen der Tiefensensibilität an das Gehirn weitergeleitet. Zwei Fasersysteme sind bereits aus der Schmerzforschung bekannt (Anton und Peppel, 1991). Myelierte A-δ-Fasern erzeugen ein scharf stechendes Gefühl, der Schmerz beginnt hier bereits direkt nach Stimulation. Unmyelierte C-Fasern hingegen sind in dumpfe Wahrnehmungen wie Brennen oder Wärme involviert und reagieren erst nach mehreren Sekunden der Stimulation (Torebjörk und Hallin, 1970; Torebjörk und Hallin, 1973; Mackenzie et al., 1975; Hummel et al., 1994). Im Gegensatz zu den C-Fasern zeigt sich bei den A-δ-Fasern eine altersbedingte Verän- derung in der epikritischen Schmerzweiterleitung (Chakour et al., 1996; Harkins et al., 1996). Neben dem Trigeminus tragen auch Glossopharyngeus (IX) und Vagus (X) zur Chemesthesis im Mund auf der hinteren Zunge, nasopharyngeal und pharyngeal bei (Cometto-Muñiz und Simons, 2015).

Zentrale Verarbeitung nasaler trigeminaler Reize Nachdem die Fasern den Hirnstamm erreichen, werden die sensiblen Informationen in verschiedene Hirnareale projiziert. An der Wahrnehmung und Verarbeitung nasaler trigeminaler Reize sind unter anderem ipsilateral Areale in Cerebellum, Thalamus, Insula und postzentralem Gyrus mit den somatosensorischen

16 1.1 Anatomische und physiologische Grundlagen

Kortizes sowie der orbitofrontale Kortex und anteriore Gyrus cinguli involviert (Boyle et al., 2007b; Hummel et al., 2009; Albrecht et al., 2010). Diese Areale stellen gleichzeitig Regionen der olfaktorischen Verarbeitung dar (Hummel et al., 2005; Boyle et al., 2007a; Pellegrino et al., 2017). Überschneidungen können zudem bei der Schmerzverarbeitung wie von CO2 abge- bildet werden (Iannilli et al., 2007; Albrecht et al., 2010; Kollndorfer et al., 2015). Trigeminale Stimuli werden zunächst ipsilateral bearbeitet (Kollndorfer et al., 2015), die Aufmerksamkeit gegenüber der Stimulusanwesenheit moduliert der Thalamus (Pellegrino et al., 2017).

Einflussfaktoren auf die trigeminale Wahrnehmung

Studien zu nasaler trigeminaler Funktion zeigen, dass junge Frauen am sensitivsten gegenüber trigeminalen Stimulanzien sind (Hummel et al., 1998a; Hummel et al., 1998b; Frasnelli et al., 2006). Andere Faktoren wie regelmäßiger Tabakkonsum könnten exogenen Einfluss auf die trigeminale Wahrnehmung nehmen (Shusterman und Balmes, 1997). Beobachtungen legen nahe, dass das olfaktorische und trigeminale System strukturell und funktionell eng miteinan- der verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen können (Kollndorfer et al., 2015; Tremblay und Frasnelli, 2018). So zeigen Patienten mit olfaktorischer Dysfunktion gleichzeitig eine gerin- gere trigeminale chemosensorische Sensibilität (z.B. Hummel et al., 2003; Frasnelli et al., 2006), umgekehrt kann ein trigeminaler Ausfall die Geruchsschwelle erhöhen (Husner et al., 2006) und veränderte Aktivitätsmuster in olfaktorischen Strukturen bedingen (Stone et al., 1968).

Trigeminale Störungen

Ursachen nasaler und oraler chemosensorischer Störungen sind weit weniger erforscht als Auslöser von Riech- oder Schmeckstörungen. Einerseits ist eine indirekte Beeinflussung durch eine Riechstörung möglich, andererseits verursachen direkte Schädigungen wie iatrogene oder traumatische Verletzungen des Nervs eine Hyposensibilität. Die Ursachen für direkte trigemina- le Schädigungen können anhand des Verlaufs des Hirnnerven und seiner Verarbeitungsareale nachvollzogen werden. Dazu gehören Entzündungen, Infektionen, Blutungen, Tumore in tri- geminalen Kerngebieten, Schädelbasis- und Mittelgesichtsfrakturen sowie Manipulationen auf Höhe des sensiblen Ganglions oder im Verlauf der drei Äste (Review: Iro et al., 2005). Vor allem HNO- und zahnärztliche Operationen wie Deviationsorrekturen (Rettinger und Engelbrecht- Schnür, 1995) oder Molarenextraktion und lokale Anästhesie (Ruggiero, 1996; Iro et al., 2005) bergen die Gefahr von Nervenverletzungen, die sich mit Schmerzen und Dysästhesien bemerk- bar machen können (Perez et al., 2006; Michael und Raut, 2007). Des Weiteren sind Intoxika- tionen, Autoimmunkrankheiten oder Polyneuropathien Verursacher trigeminaler Beeinträchti- gungen (Berlit, 1999; Iro et al., 2005). Die Exposition gegenüber Umweltgiften, Verbrennungs- gasen, Säure- oder Metalldämpfen können eine verminderte nasale trigeminale Sensitivität bedingen (Dalton et al., 2010). Trigeminale Neuralgien, die vor allem Mandibularis und Maxil- laris befallen, können aufgrund von Demyelinisierungen paroxysmale Schmerzattacken auslö- sen, Sensibilitätsstörungen sind jedoch lediglich in Dermatomen, nicht intranasal oder intraoral beschrieben (Förderreuther, 2012). Trigeminale Störungen aufgrund von akuten viralen nasa- len Entzündungen wurden bisher noch nicht nachgewiesen.

17 1 Einleitung

Regeneration des trigeminalen Systems

Sowohl nach trigeminalen Beeinträchtigungen aufgrund von Anosmien (Frasnelli et al., 2007) also auch nach iatrogenen Schädigungen (Perez et al., 2006) ist eine Verbesserung oder Wie- derherstellung der trigeminalen Sensibilität möglich. Neben der Erneuerung der Strukturen werden adaptive Mechanismen vermutet (Hummel et al., 2003), wobei hier die kreuzmodale Plastizität von Gehirnregionen eine Rolle spielen könnte (Hummel, 2000).

1.2 Riech- und Schmeckstörungen

1.2.1 Störungen des Geruchssinns

Epidemiologie von Riechstörungen

Die Prävalenz von Riechstörungen (RS) wurde inzwischen häufig erhoben, jedoch gehen die ermittelten Daten stark auseinander (weltweit siehe Review von und Pinto, 2016), was den verschiedenen Orten, Untersuchungszentren mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Messmethoden geschuldet sein dürfte (Förster et al., 2004). Nichtsdestotrotz wird deutlich, dass die Störung des Riechsinns zu einer häufigen Erkrankung zählt, es kann davon ausge- gangen werden, dass insgesamt eine Prävalenz von 19 bis 24 % vorliegt (Murphy et al., 2002) und etwa 5 % der Bevölkerung an einer funktionellen Anosmie2 leiden (Brämerson et al., 2004; Landis et al., 2004; Vennemann et al., 2008). Ursächlich scheint im Wesentlichen das Alter, ab der sechsten Lebensdekade findet sich bei etwa 25 % der Bevölkerung eine Verminderung des Riechsinns (Deems et al., 1991; Murphy et al., 2002). Männer schneiden in vielen Studien schlechter bei Riechtestungen ab als Frauen (Mullol et al., 2012; Deems et al., 1991; Hoffman et al., 2016), allerdings scheinen Frauen allgemein häufiger von RS betroffen (Quint et al., 2001; Landis et al., 2004). Risikofaktoren für RS im Allgemeinen sind das männliche Geschlecht, höhe- res Alter, Riechverlust in der Anamnese, niedriger sozioökonomischer Status, schlechte Selbst- wahrnehmung, psychische Erkrankungen oder auch Tabakrauch (Naessen, 1971; Vennemann et al., 2008; Mullol et al., 2012; Yang und Pinto, 2016). In Deutschland erhobene Daten machen sinunasale Ursachen mit 72 % als größte Gruppe für RS verantwortlich, gefolgt von nichtsinunasalen Ursachen (postviral, ideopathisch, posttrauma- tisch u.a.) mit insgesamt 28 % (Damm et al., 2004). In den USA erhobene Daten zeigen umge- kehrte Häufigkeiten (Deems et al., 1991), die von deutschen Untersuchungen mit 21 % sinuna- sale gegenüber 77 % nichtsinunasale Ursachen bzw. 33 % postviralen Ursprungs bestätigt wur- den (Temmel et al., 2002; Trittin, 2009). Für die Ätiologien zeigen sich bezüglich Geschlecht und Altersgruppen unterschiedliche Häufigkeiten (Harris et al., 2006), was Folge verschiedener Verhaltensweisen oder hormoneller Unterschiede sein könnte (Deems et al., 1991; Fark und Hummel, 2013).

2Der Begriff der funktionelle Anosmie beschreibt einen in Spuren erhaltenen Riechsinn, der im täglichen Leben nicht von Nutzen ist (Kobal et al., 2000).

18 1.2 Riech- und Schmeckstörungen

Einteilung und Pathologien von Riechstörungen

Grundsätzlich kann jede Blockade oder Zerstörung auf dem Weg des Geruchsmoleküls und dessen Informationsweiterleitung in einer Hyp- oder Anosmie enden. Es wird zwischen sinuna- salen und nichtsinunasalen RS unterschieden. Dabei sind für die sinunasale Form Erkrankungen der Nase oder NNH ursächlich. Diese RS entsteht infolge von Veränderungen im oberen Respirationstrakt, wobei das olfaktorische Sys- tem zunächst nicht direkt in seiner Funktion eingeschränkt ist, es kommt vielmehr zu einer schwellungsbedingten oder anderweitig konduktiven Beeinträchtigung des Duftstofftransports zum Riechepithel und zu entzündlichen Schädigungen der Schleimhaut, was langfristig zu de- ren Degeneration führen kann (Kern, 2000; Ge et al., 2002). Die Ursachen der sinunasalen RS können in entzündliche (infektiös oder nichtinfektiös) und nichtentzündliche (anatomisch, kongestiv) unterschieden werden. Zu den entzündlich infektiösen Ursachen zählen die akute Rhinitis (AkR, siehe Kapitel 1.3) sowie die akute oder chronische Rhinosinusitis (CRS), wobei bei letzteren Symptome wie Nasenatmungsbehinderung (bis 90 %), postnasaler Drip und Zephal- gien im Vordergrund stehen (Temmel et al., 2002). Als wichtigste nichtinfektiöse Ursachen sind die allergische Rhinitis mit Hypersekretion und qualitativer Veränderung von Schleimhaut und Mukus sowie die chronisch-hyperplastische Rhinosinusitis mit oder ohne nasale Polypen zu nennen (Damm, 2009, S.62ff; Fokkens et al., 2012). Anatomische Ursachen können vor allem Septumdeviation oder Nasentumore sein (Förster et al., 2004). Die nichtsinunasalen RS stellen eine heterogene Gruppe dar, hier steht die direkte und teil- weise langfristige Schädigung des olfaktorischen Systems im Vordergrund. Postvirale RS haben einen zeitlichen Zusammenhang zu viralen Infekten der oberen Atemwege, die olfakto- rische Dysfunktion besteht länger als die Erkältungssymptomatik (siehe Kapitel 1.3). Posttrau- matische RS betreffen oft junge Männer oder ältere Menschen (Harris et al., 2006), es kommt hierbei im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas zum Abreißen der Filae olfactoriae an der Siebbeinplatte oder zu einer Kontusion des OB, die RS tritt dann im engen zeitlichen Zusam- menhang auf. Internistische Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Floch et al., 1993), Hypothy- reose (Khedr et al., 2000) oder Niereninsuffizienz (Frasnelli et al., 2002) können zu Veränderun- gen des Riechsinns führen. Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer kann die RS ein Frühsymptom darstellen (Doty et al., 1987; Müller et al., 2002). Selten treten auch angeborene Anosmien wie beispielsweise im Rahmen des Kallmann- Syndroms auf, wobei es hier zu einer Hypo- oder Aplasie der OB kommt (Abolmaali et al., 2002). Akute oder chronische Exposition gegenüber inhalativen Noxen wie Tabakrauch (Lubis et al., 2018) oder organischen Lösungsmitteln, aber auch Medikamentennebenwirkungen können RS hervorrufen (Henkin, 1994; Hüttenbrink, 1997). Auch neoplastische Veränderungen in Na- senhöhle, ZNS oder am Nervus olfactorius stellen mögliche Ursache dar. Nicht zuletzt können iatrogene Eingriffe an NNH oder Schädelbasis zu einer temporären bis dauerhaften RS führen (Landis et al., 2004; Förster et al., 2004; Damm et al., 2016; Damm, 2009, S. 61–76). Tabelle 1.1 gibt in Kürze wieder, wie Störungen des Geruchssinns außerdem kategorisiert wer- den können und veranschaulicht dies an Beispielen.

19 1 Einleitung

Tabelle 1.1: Einteilung von Riechstörungen (RS) (Nordin et al., 1996; Hüttenbrink, 1997; Temmel et al., 2002; Landis et al., 2004; Eibenstein et al., 2005; Hummel et al., 2006, S. 100; Damm, 2009, S. 61–76; Wilson et al., 2014; Murta, 2017; Li und Lui, 2018)

Definition / Beschreibung Pathologie / Beispiel Phantosmie Geruchswahrnehmung bei Oft unangenehme Gerüche (Kakosmie); Abwesenheit einer Duftquelle z.B. zentrale Schädigung Frontallappen Qualitativ (Dysosmie) Parosmie Ein Geruch wird für einen Wiederaufbau von defekten Neuronen; anderen gehalten häufig bei postinfektiöser Dysosmie, geht oft mit Hyposmie einher; z.B. Rosenduft riecht wie Verbranntes Hyperosmie Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen Quantitativ Hyposmie Vermindertes Riechvermögen (Funktionelle) (Nahezu) völliger Verlust Anosmie der Geruchswahrnehmung Beginn plötzlich Posttraumatische RS, Akute Rhinitis (AkR) Verzögert Sinunasale RS Zeitlich Temporär Vorübergehende Störung Intermittierend Zugang zu Neuroepithel zeitweilig gestört Permanent Dauerhafte Dysfunktion Verletzung Rezeptorregion oder zentrale Orte, entzündliche Destruktion Riechepithel Konduktiv Transportstörung bei Geruchsstoff erreicht nicht Rezeptor; mechanischer Blockade Mukosaschwellung bei Entzündung, verdicktes Nasensekret, Tumor Art der Schädigung Nerval Neuronale Signalweiterleitung Destruktion bei Schädeltrauma, zwischen Rezeptor und ZNS neuronale degenerative Erkrankung, gestört neurogene Dysregulation, Alter Epithelial Direkte Schädigung Entzündungsreaktion, des Riechepithels Medikamentennebenwirkung, toxische Schäden Ideopathisch Ursache nicht zu eruieren Hypersekretion, Obstruktionen, Dysosmie

1.2.2 Störungen des Geschmackssinns

Epidemiologie von Schmeckstörungen

Das Vorkommen von Schmeckstörungen wurde bislang weniger untersucht, jedoch zeigt sich insgesamt ein geringeres Auftreten als von Geruchsstörungen. Die Prävalenz des kompletten Ausfalls des Schmecksinns, der Ageusie, liegt zwischen 0.85 % (Pribitkin et al., 2003) bis unter 4 % (Deems et al., 1991) oder wird mitunter gar nicht festgestellt (Gent et al., 1987). Hypo- geusien hingegen treten von 5.3 % (Welge-Lüssen et al., 2011) bis hin zu 32 % (Gent et al., 1987) häufiger auf. Die Selbsteinschätzung von Schmeckstörungen in Fragebögen liegt dage- gen höher (8.7 % bei Deems et al., 1991), ein Großteil von denjenigen, die ein Problem mit dem

20 1.2 Riech- und Schmeckstörungen

Schmecken schildern, haben keine messbaren Defizite (Gent et al., 1987). Stellt man diesen Per- sonen jedoch die explizite Frage nach dem Ausfall der Geschmacksqualitäten „süß“, „sauer“, „salzig“ oder „bitter“, nimmt die Diskrepanz zwischen Patientenempfindung und ob- jektiven Messungen ab (Gent et al., 1987). Die Ursache für diese irrtümliche Empfindung liegt höchstwahrscheinlich in der Misinterpretation des komplexen Aromas als reine Geschmacks- wahrnehmung. Die Synergie aus Geschmack, ortho- und retronasalem Riechen sowie Somato- sensorik lässt das Aroma entstehen, wobei das Riechen wohl den größten Anteil dabei trägt (Review: Spence, 2015) und somit meist RS die Ursache für empfundene Schmeckstörungen darstellen (Gent et al., 1987; Deems et al., 1991; Landis und Just, 2009, S. 95). Die Kombina- tion von Geruchs- und Geschmacksverlust tritt hingegen häufiger auf (57 % bei Deems et al., 1991), außerdem kann eine RS eine erhöhte Wahrnehmungsschwelle für Geschmacksstoffe bedingen. Schwere regionale oder einseitige quantitative Schmeckstörungen bleiben teilweise unbemerkt, was mutmaßlich auf die redundante gustatorische Innervation zurück zu führen ist (Matsuda und Doty, 1995; Landis und Just, 2009). Bei der Interpretation der Studienergebnisse müssen verschieden angewendete Methoden und Ergebnisinterpretationen sowie Verwechslungen der Geschmacksqualitäten bei Schmeck- testungen bedacht werden, die zu mangelhaften Testergebnissen führen können, obwohl der Schmecksinn an sich intakt ist (Welge-Lüssen et al., 2011; siehe auch Kapitel 4.1.2 und 4.2).

Ursachen und Folgen von Schmeckstörungen

Schmeckstörungen entstehen vor allem aufgrund von direkten oder indirekten peripheren Schädigungen. Durch orale Entzündungen können direkt Geschmacksknospen zerstört, neuro- nale Signalwege verletzt oder die Speichelproduktion gehemmt werden (Welge-Lüssen, 2009). Schmeckstörungen sind häufig die Nebenwirkung von lokaler Radiotherapie mit Inflammations- prozessen der oralen Mukosa und konsekutiver Xerostomie (Maes et al., 2002; Temmel et al., 2005b), häufig auch in Verbindung mit Chemotherapeutika (Irune et al., 2014), wobei regelmä- ßig eine Regeneration der Geschmacksknospen beobachtet werden kann (Maes et al., 2002). Begleitende Dysphagien tragen zu Mangelernährung und Gewichtsverlust bei, die Lebensquali- tät kann durch einen dauerhaften Geschmacksverlust stark vermindert sein (Maes et al., 2002; Baharvand et al., 2013; Irune et al., 2014). Medikamentennebenwirkungen (Schiffman, 1997) und toxische Ursachen fallen vor allem qualitativ, beispielsweise mit „metallischem Geschmack“ auf. Auch bei Alkohol- und Tabakkonsum werden Geschmacksverminderungen beobachtet (Reiter et al., 2006), wobei es histopathologisch zu Veränderungen der Morphologie und An- zahl der Papillen, zu einer Verdickung des Zungenschleimhautepithels und Degeneration der papillenversorgenden Blutgefäße kommt (Pavlos et al., 2009; Khan et al., 2016a). Systemkrank- heiten wie Diabetes mellitus (Khera und Saigal, 2018), Herzversagen (Cohen et al., 2017) oder auch die gastrointestinale Refluxkrankheit sind potenzielle Verursacher isolierter Schmeckstö- rungen (Bromley und Doty, 2003; Landis und Just, 2009). Das Phänomen der selektiven Hypo- bzw. Ageusie hingegen führt dazu, dass einzelne Schmeckstoffe oder ganze Geschmacksquali- täten auf Grund von genetischen Variationen vermindert oder gar nicht wahrgenommen wer- den (Lugaz et al., 2002; Gudziol und Hummel, 2007; Huque et al., 2009; Hwang et al., 2016).

21 1 Einleitung

Tabelle 1.2: Einteilung von Schmeckstörungen (Weiffenbach et al., 1995; Hüttenbrink, 1997; Kamel, 2004; Landis und Just, 2009, S. 95–105)

Definition / Beschreibung Pathologie / Beispiel Phantogeusie Geschmackswahrnehmung bei Oft permanent und unangenehm Abwesenheit von Schmeckstoffen Qualitativ (Dysgeusien) Parageusie Ein Geschmack wird für Oft unangenehm, fauliger Geschmack einen anderen gehalten (Kakogeusie) Hypergeusie Überempfindlichkeit gegenüber Geschmacksreizen Hypogeusie Vermindertes Schmeckvermögen Quantitativ (Funktionelle) (Nahezu) völliger Verlust Ageusie der Geschmacksempfindung Partielle Bestimmte Geschmacksstoffe Genetische Variationen in Ageusie werden nicht wahrgenommen Geschmacksrezeptoren (z.B. für PTC) Epithelial Direkte oder indirekte Radio-/Chemotherapie, Beeinträchtigung der virale, bakterielle, fungeale Infektionen, Geschmacksknospen Medikamentennebenwirkung oder Sinneszellen (Antibiotika, Kardiaka), Sjögren-/ Burning-Mouth-Syndrom, chemische Noxen (Alkohol, Nikotin), Ort der Mangelerkrankungen (Zink, Vitamin B) Schädigung Nerval Schädigung von Axonen Chirurgische Eingriffe mit Läsion und afferente Nerven Chorda tympani (Tonsillektomie), Fazialisparese, Läsion Glossopharyngeus bei Schädelbasisfrakturen Zentral Posttraumatisch, Hirntumore, Epilepsie, Depression, neurodegenerative Erkrankungen Ideopathisch Ursache nicht zu eruieren

Tabelle 1.2 gibt weitere Ursachen für isolierte Geschmacksverluste wieder und führt andere Einteilungsmöglichkeiten von Schmeckstörungen auf. Generell scheint das gustatorische System weniger anfällig, da im Gegensatz zum olfaktori- schen System drei unabhängige nervale Innervationen zur Verfügung stehen (Spector, 2000; Witt et al., 2003), die Nervenfasern geschützter liegen und somit weniger Pathogenen, Umwelt- verschmutzung oder traumatischen Ereignissen ausgesetzt sind (Deems et al., 1991).

1.3 Akute Rhinitis

Der Ausdruck Erkältung (engl. common cold) ist ein zusammenfassender Begriff für eine mil- de Erkrankung der oberen Atemwege. Dabei ist es stellenweise schwierig, die Begrifflichkeiten wie Rhinitis, Sinusitis, Pharyngitis, Laryngitis oder Bronchitis auseinander zu halten, da diese verschiedene Krankheitsphasen ein und derselben Infektion zu verschiedenen Zeitpunkten bezeichnen können (Review: Kardos und Malek, 2017). Bei einer akuten Rhinitis (AkR) kommt es zu entzündlichen Schleimhautveränderungen in der Nasenhaupthöhle, die NNH können

22 1.3 Akute Rhinitis im Rahmen der Rhinosinusitis begleitend betroffen sein. Verstopfte Nase und Nasenausfluss, Niesen, Halsschmerzen und Husten stellen die typische Symptomatik dar. Ursächlich können zahlreiche Viren aus verschiedenen Familien eine Rolle spielen. Definitionsgemäß gibt es eine zeitliche Begrenzung, die Symptomatik sollte nicht länger als 8 Wochen bestehen und es dür- fen nicht mehr als 4 Krankheitsepisoden pro Jahr auftreten (Fokkens et al., 2012; Stuck und Popert, 2017). Die AkR zählt als sinunasale Erkrankung zu einer den Hauptursachen für olfak- torische Dysfunktionen (Mott und Leopold, 1991; Nordin et al., 1996; Damm, 2009, S. 62). Trotz sich überschneidender Symptome, darf die einfache Erkältung nicht mit der lokal und syste- misch schwerer verlaufenden Grippe (auch Influenza) verwechselt werden (Reviews: Heikkinen und Järvinen, 2003; Eccles, 2009, S. 25).

Epidemiologie der akuten Rhinitis

Die Prävalenz von akuten oberen Atemwegserkrankungen ist aufgrund der nicht obligaten Arzt- konsultation nur schätzbar, es ist jedoch unumstritten, dass Erkältungen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen zählen. Obere Atemwegsinfektionen kommen gehäuft im Kindes- alter vor, kleine Kinder leiden jährlich unter 6 bis 8 Erkrankungen mit einer Dauer von bis zu 15 Tagen, bei Erwachsene treten nur noch 2 bis 4 Erkältungen im Jahr mit kürzerer Dauer auf (Monto, 1994; Thompson et al., 2013). AkR und Sinusitis kommen häufiger bei Frauen als bei Männern vor (Deems et al., 1991; Lindbæk et al., 1997; Klossek und Mesbah, 2011). Diese Erhe- bungen könnten einerseits durch häufigere Arztbesuchen von Frauen verzerrt sein (Lindbæk et al., 1997), anderseits scheinen hormonelle Ursachen eine Rolle für das vermehrte Auftre- ten zu spielen, zumal besonders schwangere Frauen eine höhere Prävalenz der AkR zeigen (Ellegård, 2004).

Saisonale Besonderheiten Wie andere virale oder bakterielle Infektionskrankheiten unter- liegt auch die AkR saisonalen Unterschieden und Höhepunkten im Auftreten (Monto und Ca- vallaro, 1971; Gwaltney et al., 1967; Oxford et al., 2016, S. 81–92). Infektionen des oberen Res- pirationstrakts werden im Allgemeinen mit der Kälte assoziiert und treten in der nördlichen Hemisphäre vermehrt zwischen Oktober und März auf (Reviews: Heikkinen und Järvinen, 2003; Stewart, 2016; Kardos und Malek, 2017). Es existieren verschiedene Theorien zu den Entste- hungsmechanismen. So kommt es in kälteren Monaten vermehrt zu Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen und damit zur erleichterten Übertragung der Pathogene, zudem könnte eine Unterkühlung der Nasenschleimhaut den Wirt durch verlangsamten mukoziliären Transport oder verminderte Phagozytoseaktivität der Leukozyten vulnerabeler für die Erreger machen. Außerdem könnten niedrigere Temperaturen die Stabilität eines Virus außerhalb des Wirts steigern oder inaktive Viren reaktiviert werden. Aber auch erwärmter nasaler Luftfluss bei Fieber sowie nasale Kongestion können zur Ausbildung einer oberen Atemwegsinfektion beitragen (Eccles, 2002; Stewart, 2016). Interessanterweise wird eine Verkürzung der Virus- Saison aufgrund der globalen Erwärmung beobachtet (Donaldson, 2006).

23 1 Einleitung

Bedeutung für das Gesundheitssystem Auch wenn Morbidität und Mortalität durch ein- fache Erkältungen vergleichbar gering sind, hat die Erkrankung aufgrund der hohen Prävalenz durch geringe Produktivität oder Fehlen am Arbeitsplatz, Abwesenheit in der Schule, Arztbesu- che und zu häufiges Verschreiben von Antibiotika (Gonzales et al., 2001) ökonomische Folgen für Gesundheitssystem und Gesellschaft (Denny, 1995; Reviews: Mackay, 2008; Arroll, 2011).

Klinische Symptomatik und Krankheitsdauer der akuten Rhinitis

Nach der Inkubationszeit kommt es der typischen Symptomatik, deren Hauptmerkmale nasale Obstruktion, Rhinorrhoe und Hyp- oder Anosmie darstellen. Im Verlauf ist das Auftreten ei- ner Allgemeinsymptomatik wie Fieber oder Gliederschmerzen typisch (Eccles, 2009, S. 23–45; Fokkens et al., 2012; Stuck und Popert, 2017). Die Dauer einer AkR beträgt bei Erwachsenen klassischerweise 7 bis 10 Tage mit dem Symptomhöhepunkt am 2. bis 4. Tag nach Ausbruch und ist in der Regel selbstlimitierend (Arruda et al., 1997; Heikkinen und Järvinen, 2003; Welge- Lüssen, 2009). Trotz virusspezifischer Mechanismen in der Immunantwort, gestaltet sich die Symptomatik bei den Pathogenen ähnlich (Eccles, 2005b) und für gewöhnlich kommt es zu einer Veränderung der Symptomatik im Verlauf der Krankheit (Kardos und Malek, 2017).

Erreger der akuten Rhinitis

Das Erregerspektrum ist weit gefächert, so wurden über 200 verschiedene Viren als Auslöser für obere respiratorische Infektionen entdeckt (Oxford et al., 2016, S. 81–92), es können je- doch typische Erreger als Ursache für die unkomplizierte virale AkR bestimmt werden, wobei Rhinoviren deren Hauptteil ausmachen. Des weiteren sind Coronaviren (5-15 %), Respiratory- Syncitial-Viren (RSV, 5-10 %), Adenoviren (5-10 %) sowie Influenza- (5-15 %) und Parainfluenza- viren (5-10 %) an akuten nasalen Entzündungen beteiligt (Heikkinen und Järvinen, 2003; Arroll, 2011; Taylor et al., 2017). Unbekannt waren bis vor kurzem humane Metapneumoviren (ca. 5 %) oder das humane Bocavirus (2 %, Taylor et al., 2017), deren Rolle noch weiter erforscht werden muss (siehe z.B. Peret et al., 2002; Allander et al., 2007). Teilweise kommt es zur simultanen Infektion mit zwei oder mehr Viren (Drews et al., 1997; Taylor et al., 2017). Nicht in allen Fäl- len eines respiratorischen Infekts ist der Erregernachweis möglich (Monto, 1994; Arroll, 2011). Kommt es im Laufe der Erkrankung zu einer bakterieller Superinfektion, spielen hier vor allem Streptococcus pneumoniae und pyogenes, Haemophilus influenzae, Staphylococcus aureus oder Moraxella catarrhalis eine Rolle (Fokkens et al., 2012; Stuck und Popert, 2017).

Rhinoviren Rhinovieren stellen mit rund 50 % die Hauptverursacher der AkR bei Erwachse- nen und Kindern dar (Vesa et al., 2001; Heikkinen und Järvinen, 2003), während der Hauptsai- son im Herbst steigt ihr Anteil bis zu 80 % (Arruda et al., 1997). Nach der Infektion mit Rhino- viren kommt es nach einer Inkubationszeit von 10 bis 12 Tagen (Harris und Gwaltney, 1996) zum Ausbruch der typischen Symptomatik mit rasch regredienten Halsschmerzen und starker wässriger Rhinorrhoe, die sich mit den Tagen purulent verdickt (Igarashi et al., 1993). Inner- halb der ersten drei Tage ist der Patient aufgrund großer Virenmengen im Nasensekret hoch infektiös (Winther et al., 1986; Kardos und Malek, 2017).

24 1.3 Akute Rhinitis

Übertragungsweg Die Übertragung von viralen Infektionen geschieht einerseits über Tröpf- cheninfektionen, zumeist jedoch durch Hand- bzw. Flächenkontakt mit nachfolgendem Über- gang der Pathogene in Nasenlöcher und Augen (Gwaltney, 1978; Lorber, 1996; Arroll, 2011). Dabei können Symptome wie Niesen oder Husten wichtig für die Übertragung durch die in den Schleimhäuten der Luftwege produzierten Aerosole sein, nicht zuletzt, weil diese an die Hände gelangen (Dick et al., 1987; Eccles, 2005a; Turner und Hendley, 2005).

Pathogenese der akuten Rhinitis

Die Nasenhöhle ist als offener Zugang in die Atemwege prädisponiert für den Eintritt von Pa- thogenen und somit Infektionen der oberen und unteren Atemwege (Eccles, 2002). Typische klinische Symptome einer Erkältung entstehen durch die Immunantwort des Körpers auf den Virus, wobei es hier eher zu inflammatorischen Prozessen und seltener zu Gewebsdestruktion kommt (Winther et al., 1984; Winther et al., 1986; Hendley, 1998; Heikkinen und Järvinen, 2003; Eccles, 2009, S. 25). Durch die Virusinfektionen kommt es zur Beeinträchtigung der allgemei- nen Abwehrmechanismen der Nase und zur Verlangsamung des mukoziliären Transports (Ukai und Sakakura, 1990), was den pathologischen Prozess unterstützt. Zudem beginnt der Körper durch lokale und systemische Mechanismen, auf die Infektion zu antworten. Im Folgenden soll der Inflammationsprozess auf molekularer Ebene beschrieben werden, wo- bei hier vor allem Rhinoviren aufgrund ihrer hohen Prävalenz im Fokus stehen.

Inflammationsprozess Die Infektion beginnt mit dem Kontakt des Virus mit der anterio- ren nasalen Mukosa nach Inhalation oder durch Kontakt mit dem Auge, von wo aus die Erre- ger über den Tränengang in die Nasenhöhle gelangen können (Heikkinen und Järvinen, 2003). Dort lagern sie sich auf der Schleimhautoberfläche über den Epithelzellen ab (Anderson, 1991). Durch mukoziliäre Bewegungen werden die Viren nach posterior transportiert, wo sie im Be- reich der Tonsilla pharyngea durch Bindung an spezifische Rezeptoren in Epithelzellen eintre- ten können (Staunton et al., 1989; Winther et al., 2002). Hier beginnt vor allem im nasopharyn- gealen Bereich binnen weniger Stunden eine Replikation der Viren (Winther et al., 1986; Harris und Gwaltney, 1996). Die Verteilung der replizierten Viren verläuft vom Nasopharynx aus wie- der zurück in die Nasenhöhle (Winther et al., 1986). Lokal kann die Steigerung der intranasalen Temperatur und des nasalen Blutflusses, eine vermehrte Sekretion und Exsudation von Plas- maproteinen beobachtet werden (Naclerio et al., 1988; Bende et al., 1989; Linden et al., 1995). Nasale Makrophagen, als zuständige Abwehrzellen für virale Infektionen, erkennen die fremde RNA und präsentieren diese mit Rezeptoren an ihrer Oberfläche (Beutler, 2002). Dies triggert die Akut-Phase-Antwort und initiiert die Produktion und Freisetzung epithelialer inflammatori- scher Zytokine wie Interleukine, Bradykinine, Prostaglandine oder Tumornekrosefaktoren aus weiteren Immunzellen, was wiederum der Rekrutierung, Proliferation und Differenzierung an- derer Abwehrzellen dient (Noah et al., 1995; Ganten und Ruckpaul, 2013, S. 317–366). Die Wahrnehmung der lokalen Symptome wird großteils über die Äste des Trigeminus vermittelt (Eccles, 2000).

25 1 Einleitung

Halsschmerzen Ein kratzendes Gefühl im Hals ist oft das erste Symptom einer oberen Atem- wegsinfektion und wird durch die Wirkung von inflammatorischen Mediatoren wie Prostaglandi- nen und Bradykininen an (naso)pharyngealen sensorischen Nervenendigungen hervorgerufen (Proud et al., 1988; Shibayama et al., 1996; Eccles, 2005b).

Niesen Ein weiteres prominentes Frühsymptom von akuten Naseninfektionen ist das Niesen (Jackson et al., 1958), das über die sensorischen Fasern des Trigeminus in Nasenschleimhaut und Nasopharynx vermittelt wird (Baraniuk und Kim, 2007). Histaminrezeptoren spielen eine zusätzliche Rolle (Mygind et al., 1983). Nach überschwelliger trigeminaler Stimulation wird ein im Hirnstamm gespeichertes Niesmuster aktiviert, in das inspiratorische und exspiratorische Muskeln, Gesichtsmuskeln sowie, vermittelt über parasympathische Nerven, nasale und lakri- male Drüsen involviert sind (Eccles, 2005b; Eccles, 2009).

Rhinorrhoe Auch wässriges und im Verlauf purulentes Nasensekret ist ein klassisches Sym- ptom der AkR.Die reflektorische Aktivierung von parasympathischen Nerven durch die Inflammation stimuliert eine vermehrte Sekretbildung in nasalen und lakrimalen Drüsen (Eccles, 2009, S.29f). Außerdem kommt es durch den Entzündungsmediator Bradykinin zu einer gestei- gerten Gefäßpermeabilität der nasalen Kapillare (Proud et al., 1988) mit verstärkter Exsudation von Plasmaproteinen (Åkerlund et al., 1993). Abhängig vom Zeitpunkt der Infektion variiert die Zusammensetzung des Nasensekrets (Eccles, 1983a), dabei kann die Qualität des Sekrets den Schweregrad der Entzündung reflektieren, wobei Leukozyten (Winther et al., 1984), neutrophi- len Granulozyten oder Monozyten und deren Enzyme je nach Beteiligung eine Farbverände- rungen verursachen können (Stockley et al., 2001).

Nasale Blockade Die nasale Blockade durch Kongestion der nasalen Blutgefäße ist ein spä- teres Symptom (Jackson et al., 1958). Ursächlich ist die von sympathischen Nerven gesteuerte Dilatation großer Kapazitätsvenen, die auch als erektiles Gewebe bezeichnet werden (Eccles, 1983b; Davis und Eccles, 2004). Diese befinden sich vor allem am vorderen Ende der unteren Muschel sowie am Nasenseptum und bilden dort die enge Nasenklappe. Durch deren Schwel- lungszustand wird der nasale Luftwiderstand reguliert.

Systemische Allgemeinsymptomatik und psychologische Effekte Lokal freigesetzte Zytokine gelangen über das Blut in den gesamten Körper und wirken dort an anderen Organ- systemen. Fieber, Kältegefühl, Kopfschmerzen und Myalgien sind zumeist eine allgemeine Ant- wort auf das Eindringen von Krankheitserregern (Ferreira, 1986; Smith, 1992; Vollmer-Conna et al., 2004). Energie- und Appetitlosigkeit, reduzierte Aufmerksamkeit und verminderte Psycho- motorik (Smith et al., 1998) sind durch den erhöhten Energiebedarf bei Infektionskrankheiten zu erklären und führen zu Verhaltensänderungen wie die Schonung des Körpers (McCarthy, 2000; Dantzer und Kelley, 2007; Eccles, 2009, S. 38–40).

26 1.3 Akute Rhinitis

Riechstörungen bei akuter Rhinitis

Die AkR zählt zu den häufigsten Auslösern von RS, und lässt sich in die Gruppe der sinunasal bedingten Ursachen für RS einordnen (Deems et al., 1991; Mott und Leopold, 1991; Nordin et al., 1996; Damm et al., 2004). Es kommt jedoch selten zum Arztkontakt aufgrund von peri- pheren Geruchseinschränkungen, da die AkR selbstlimitierend ist und sich die Riechfunktion in der Regel wieder erholt (Welge-Lüssen, 2009). Typische Erreger der AkR wie Rhinoviren füh- ren zu keiner ausgeprägten Epitheldestruktion, sondern durch Schleimhautschwellungen zu temporärer Obstruktion und Hypersekretion, es kommt vermutlich zu einer konduktiven Dys- osmie (Damm, 2009, S. 64). Bei rezidivierenden oder chronischen Entzündungen des OE kann es durch Immunreaktionen und Wechselwirkungen mit Entzündungsmediatoren dennoch zu einer langfristigen Veränderungen des Neuroepithels (Yee et al., 2009) mit Proliferationsstörun- gen der ORN kommen (Sultan et al., 2011; Pozharskaya et al., 2013) und somit eine persistie- renden olfaktorische Dysfunktion verursachen (Turner et al., 20103).

Postinfektiöse Riechstörungen

Halten RS länger als die Infektion und Erkältungssymptomatik an, spricht man von einer post- viralen olfaktorischen Dysfunktion (Welge-Lüssen, 2009; Damm et al., 2016), die häufiger bei Frauen und älteren Menschen auftritt (Harris et al., 2006). Neurotrope Viren können direkte Schäden auf Rezeptorebene bis in zentrale Strukturen verursachen (Jafek et al., 2002). Olfakto- rische Rezeptorzellen zeigen sich in ihrer Anzahl vermindert und die Zilien erreichen nicht mehr die Epitheloberfläche (Yamagishi et al., 1994). Dabei liegt in nasalen Biopsien von betroffenen Patienten selten eine epitheliale Destruktion vor, wahrscheinlich werden eher Mitralzellen und Interneuronen im OB verletzt und dabei die axonalen Signalweiterleitung des olfaktorischen Reizes unterbrochen (Schwob et al., 2001). Langfristig kommt es jedoch zu einer erhöhten Umsatzrate der Basalzellen im OE und so zur Regeneration und Neuverknüpfung der ORN (Schwob et al., 2001), was bei rund zwei Drittel der Betroffenen zur spontanen Regeneration des Riechsinns führen kann (Reden et al., 2006). Die Regeneration der ORN und nachfolgende Neueinsprossung und Neuverknüpfung der Sinneszellen im OB könnte erklären, warum es bei postinfektiösen RS nicht nur zu Hyposmie, sondern auch zu begleitender Parosmie kommt, wobei es wahrscheinlich durch die periphere Strukturaufhebung und Neuverschaltung zum partiellen Verlust von olfaktorischen Informationen des Duftstoffes kommt und das Geruchs- bild im Gehirn falsch präsentiert wird (Nordin et al., 1996; Reden et al., 2006; Harris et al., 2006; Murta, 2017). Allerdings konnte auch beobachtet werden, dass Riechepithel durch respi- ratorisches Epithel ersetzt wurde und sich somit die Anzahl der Riechrezeptoren verminderte (Welge-Lüssen und Wolfensberger, 2006). Als Folge entsteht die schachbrettartige Anordnung von respiratorischem und olfaktorischem Epithel in der Regio olfactoria (Jafek et al., 2002). Ei- nen Teil der Ursachen für den Verlust der Riechleistung im Laufe des Lebens könnten somit häufige virale Infektionen der Nasenschleimhaut darstellen.

3Die genannten Studien wurden im Hinblick auf die CRS durchgeführt, für akute Prozesse fehlen aussagekräftige Untersuchungen.

27 1 Einleitung

Weitere Komplikationen bei akuter Rhinitis

Das die Ostien im mittleren Nasengang umgebende venöse erektile Gewebe kann im Zuge der inflammatorischen Prozesse eine Obstruktion der Ausflussgänge der NNH bedingen und eine Sinusitis verursachen (Eccles, 2009, S.30ff). Ventilations- und Drainagestörungen der paranasa- len Sinus mit eingeschränkter Sauerstoffzufuhr und verhindertem mukoziliären Transport be- günstigen bakterielle Besiedlungen, Druckzephalgien und purulentes Nasensekret sind typisch (Damm, 2009, S. 64; Hansen, 2014). Bei Kindern, älteren oder immungeschwächten Patienten besteht die Gefahr der Ausbreitung und bakterieller Superinfektion in benachbarten Organen (Kardos und Malek, 2017), vor allem Bronchitis, Otitis media (Heikkinen, 2000; Rohilla et al., 2013) oder lebensbedrohliche Pneumo- nien (Eccles, 2002; Miura und Holmes, 2009) sind hier zu nennen. Besonders gefürchtet wird die Migration von Bakterien oder neurotropen Viren entlang des olfaktorischen und trigeminalen Nervs in das Gehirn, ohne die Blut-Hirn-Schranke überwinden zu müssen (Reinacher et al., 1983; Tomlinson und Esiri, 1983; Owen et al., 2009). Da diese nervalen Strukturen durch ihre exponierte Lage im respiratorischen und olfaktorischen Epithel bis hinaus in die Mukusschicht für Pathogene einfach zu erreichen sind, existieren körperei- gene Schutzmechanismen wie pathogeninduzierte Apoptosen (Review: Mori et al., 2004) und Abwehrmechanismen der ORN umgebenden Gliazellen (Panni et al., 2013). Bei Patienten mit vorbestehenden chronischen Atemwegskrankheiten können leichte Atem- wegsinfekte schwere Exazerbationen verursachen (Bizzintino et al., 2010; Sethi, 2010) und The- rapieresistenzen begründen (Papi et al., 2013).

Risikofaktoren für akute Rhinitis

Neben Geschlecht und Alter (Lindbæk et al., 1997) können genetische Faktoren die individuelle Anfälligkeit für respiratorische Infektionen steigern (Nygaard et al., 2013). Strukturelle Erkran- kungen wie Septumdeviation (Anderson, 1991) oder Veränderungen des Nasensekrets wie bei- spielsweise bei der zystischen Fibrose (Watelet und Cauwenberge, 1999) erhöhen durch verän- derte Luftflusseigenschaften und eingeschränkten mukoziliären Transport das Risiko für virale Infektionen der Nase (Ukai und Sakakura, 1990). Auch psychischer Stress, Angststörungen, Depressionen oder Substanzmissbrauch sind mit höherem Risiko für Erkältungen assoziiert (Cohen et al., 1991; Adam et al., 2013).

Diagnostik der akuten Rhinitis

Da Erkältungen zumeist auf viralen Infektionen beruhen und diese nicht ursächlich, sondern nur symptomatisch therapiert werden, ist die Identifikation der Pathogene in der täglichen Pra- xis kein Standard. Eine Bestimmung der Viren auf Basis der Symptomatik allein ist aufgrund ähnlicher Symptome nicht möglich (Tyrrell et al., 1993), auch die mit lokaler und systemischer Entzündungsantwort korrelierenden Inflammationsparameter (Autio et al., 2017) sind nicht virusspezifisch. Zu den verfügbaren sicheren Identifikationsmethoden gehört die Isolation von Viren in Zellkulturen, was jedoch zeitaufwendig und somit für den klinischen Alltag nicht

28 1.3 Akute Rhinitis praktikabel ist. Antigennachweise beispielsweise anhand von Immunoperoxidasefärbungen der Viruskulturen mit monoklonalen Antikörpern sind bereits nach 48 Stunden aussagekräftig (Wa- ris et al., 1990). Die Untersuchung mittels Polymerasekettenreaktion steigerte in den letzten Jahren die Erkennungsrate (Heikkinen und Järvinen, 2003), nachteilig ist jedoch, dass nicht zwi- schen lebendigem und altem viralen Genmaterial unterschieden werden kann (Nokso-Koivisto et al., 2002). Bei begleitenden Entzündungen der NNH, die nicht selten auf bakteriellen Super- infektionen beruhen, sollten Bakterienkulturen mithilfe von anteriorer Rhinoskopie gewonnen werden (Thunberg et al., 2013).

Therapie der akuten Rhinitis

In den meisten Fällen ist eine Erkältung eine milde, selbstlimitierende Erkrankung, bedarf bei unkomplizierten Verläufen keiner besonderen Therapie und wird oft von Patienten durch diverse frei verkäuflichen Medikamente und (pflanzliche) Hausmittel selbst therapiert (Roxas und Jurenka, 2007; Fokkens et al., 2012). Diese therapeutischen Maßnahmen fokussieren sich auf die Reduktion der Schwere und Dauer der Symptomatik. Da die meisten Patienten die nasale Blockade und den Nasenausfluss als die lästigsten Symptome empfinden (Arruda et al., 1997), spielen Dekongestion und Sekretolyse zur Steigerung des Atemflusses und der olfaktori- schen Sensitivität eine große Rolle (Hummel et al., 1998b; Hummel et al., 1998c). Im Gegensatz zu Erkrankungen durch Influenzaviren gibt es beispielsweise für durch Rhinoviren verursachte Atemwegsinfektionen keine zielgerichteten antiviralen Therapeutika oder Impfstoffe, was auch an der große Anzahl der Virusstämmen liegt (Monto et al., 1987). Es entwickelt sich dazu jedoch eine rege Forschung mit verschiedenen Ansätzen (z.B. Turner et al., 1999; Edlmayr et al., 2011; Mello et al., 2014; Kim et al., 2018). Auch die Kombination von antiviralen und antiinflammato- rischen Stoffen sollen die Symptome lindern und die Krankheitsdauer verkürzen (Gwaltney et al., 2002; Graf et al., 2018). Polypholreiche Nahrungsmittel wie Grüner Tee (Schütz et al., 2010; Chen et al., 2014) und Phytotherapeutika wie Echinacin (Lindenmuth und Lindenmuth, 2000) werden sowohl präventive als auch symptomlindernde Wirkung zugesprochen (Arroll, 2011). Die vorbeugende oder therapeutische Effizienz von Vitamin C oder Zink muss diskutiert wer- den (Hemilä und Chalker, 2013; Singh und Das, 2013). Eine antibiotische Therapie sollte nur bei bakterieller Superinfektion angewendet werden (Fokkens et al., 2012).

29

2 Methoden und Materialien

2.1 Studiendesign

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine kontrollierte, prospektive Fall-Kontroll- Studie, die mit freiwilligen Probanden durchgeführt wurde. Um die Auswirkungen einer aku- ten nasalen Entzündung im Rahmen einer Erkältung auf die Sinneswahrnehmungen zu prü- fen, wurden zwei Gruppen getestet und anschließend miteinander vergleichen. Zum einen die Patientengruppe (PG) mit akuter Rhinitis (AkR) und nach der vermuteten Genesung, zum ande- ren eine anamnestisch gesunde Kontrollgruppe (KG). Die Akquirierung der Probanden erfolgte über Handzettel, Aushänge sowie Anzeigen in Zeitun- gen und Internet. Die Studie wurde in den Räumlichkeiten des Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Univer- sitätsklinik Dresden sowie in den Praxisräumlichkeiten von Frau Dr. med. B. Hauswald durchge- führt. Die Betreuung der Studie erfolgte durch Prof. Dr. med. Th. Hummel. Der Antrag an die Ethikkommission der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dres- den wurde am 21.02.2014 positiv beschieden (EK 397102013). In dieser Studie wurden die Grundsätze der Deklaration von Helsinki (WMA, 2013) gewahrt und aktiv umgesetzt. Die Studie erhielt finanzielle Unterstützung durch Procter & Gamble, PRT Health Care, UK. Als Aufwandsent- schädigung erhielten die Teilnehmer 10 Euro pro Stunde. Zur Übersichtlichkeit und aufgrund des Datenschutzes wird unabhängig vom Geschlecht die männliche Form der Bezeichnungen „Patient“, „Proband“ und ähnliche verwendet.

2.2 Probandenauswahl

Getestet wurden 58 Patienten mit AkR und 59 Kontrollprobanden, die entsprechend des Ge- schlechts und des Alters zugeordnet wurden. Die Diagnosestellung einer AkR erfolgte ange- lehnt an die AWMF-Leitlinie „Rhinosinusitis“ (Stuck und Popert, 2017) nach folgenden Kriterien, wobei nicht alle gleichzeitig erfüllt sein mussten:

• Nasenatmungsbehinderung • Niesreiz • Anteriore und/oder posteriore Sekretion • Riechstörung • Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Fieber • Akutes Bestehen der Symptome bzw. Bestehen ≤ 12 Wochen

Alle Teilnehmer wurden vorab gebeten, direkt vor der Testung keinen Kaffee zu trinken, Kau- gummi zu kauen oder ein herzhaftes Essen zu sich zu nehmen (Christina et al., 2016; Zoon et al., 2016) sowie kein Parfum zu verwenden. Die PG wurde außerdem ausdrücklich gebeten, vor

31 2 Methoden und Materialien der Testung kein abschwellendes Nasenspray zu verwenden. Das Verständnis von Deutsch oder Englisch war erforderlich, da die durchgeführten Tests eine unmittelbare sprachliche Kooperation des Teilnehmers verlangten. Weitere Teilnahmekriterien sind im Folgenden aufgeführt:

Einschlusskriterien

• Freiwillige Teilnahme • Vollendung des 18. Lebensjahres • Akute Rhinitis (PG) • Normales Riechvermögen (KG)

Ausschlusskriterien

• Rauchen1 • Chronische Entzündungen der Nase bzw. Nasennebenhöhlen (z.B. CRS)2 • Aktive allergische Rhinitis3 • Schwangerschaft und Stillzeit4 • Chronische internistische5 oder neurologische6 Erkrankungen, die mit Riechstörungen einhergehen können (z.B. Niereninsuffizienz, Morbus Parkinson)

2.3 Zeitpunkt und Ablauf der Untersuchungen

Die Testung der PG fand zweimalig statt, das erste Mal erfolgte während der akuten Schnup- fenphase zwischen Februar und Mai 2014, die zweite Untersuchung nach circa vier Wochen zwischen März und Juli 2014. Die KG wurden einmalig eingeladen, die Testungen fanden von Juni bis August 2014 statt. Vor der Datenerhebung wurden die Teilnehmer über die Studie im allgemeinen, die Untersuchungen und deren Abläufe sowie eventuelle Risiken7 aufgeklärt (sie- he Anhang B.1). Die Gesamtdauer der Testung an einem Untersuchungstag belief sich auf zwei (KG) bis drei Stunden (PG). Alle Untersuchungen wurden von der selben Person durchgeführt und fanden in ruhigen, gut belüfteten Räumen statt (Oleszkiewicz et al., 2018). Die Reihenfolge der Messungen an einem Sitzungstermin in der HNO-Klinik ist im Folgenden in Kürze chronologisch aufgeführt:

1Raucher weisen sowohl niedrigere SDI-Werte (Katotomichelakis et al., 2007), als auch höhere Schwellen in der Geschmackswahrnehmung auf (Khan et al., 2016a). 2Chronische Rhinosinusitis (CRS) ist mit Riechminderungen assoziiert (Raviv und Kern, 2006; Kohli et al., 2017). 3Allergischen Rhinitiden bedingen tlw. Riechminderungen (Moll et al., 1998; Review: Stuck und Hummel, 2015). 4Schwangere zeigen veränderte Geruchs- und Geschmacksfunktionen (Dikici et al., 2017; Choo und Dando, 2017). 5Bei Niereninsuffizienz (Frasnelli et al., 2002), Diabetes mellitus Typ 2 (Yazla et al., 2018; Khera und Saigal, 2018) oder Leberfunktionsstörungen (Temmel et al., 2005a) können Riech- und Schmeckstörungen auftreten. 6Bei Morbus Parkinson oder Morbus Alzheimer können schon frühzeitig zentrale Strukturen, die in die olfaktori- sche Wahrnehmung involviert sind, verändert sein (Westermann et al., 2008; Iuliana, 2009; Review: Marin et al., 2018), andere neurologische Krankheiten ebenso (Heckmann et al., 2009). 7Die Risiken der Testungen waren gering, beschränkten sich auf allergische Reaktionen auf Geruchsstoffe oder Nahrungsmittel sowie einer leichten Blutung nach nasaler Endoskopie. Es erfolgte keine Medikamentengabe.

32 2.4 Anamnesebogen

1. Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung über die Testung (einmalig, 5 min) 2. Ausfüllen des Anamnesebogens (einmalig, 5 min) 3. Ausfüllen der Fragebogen zu Symptomatik und Lebensqualität (einmalig nur PG, 10 min) 4. Nasale Endoskopie (5 min) 5. Vermessung der Nasenquerschnitte mittels akustischer Rhinometrie (15 min) 6. Überprüfung orthonasale Riechleistung mittels „Sniffin’ Sticks“ (20-30 min) 7. Testung retronasaler Riechleistung mittels Schmeckpulver (15 min) 8. Schmeckprüfung mittels Schmecksprays und Schmeckstreifen (30 min) 9. Testung trigeminaler Sensitivität anhand Menthol-Lateralisierung (30 min) 10. Testung trigeminaler Sensitivität mittels CO2-Schwellenbestimmung (5-10 min) 11. Fragebogen zu Geschmackspräferenzen bzw. Appetit (nur PG, 5 min) 12. Intensitäts- und Hedonikbewertung anhand alltäglicher Lebensmittel (nur PG, 20 min) 13. Kurzes Abschlussgespräch (< 5 min)

2.4 Anamnesebogen

Die Anamnese diente dazu, allgemeine und gesundheitsbezogene sowie HNO-spezifische Be- sonderheiten des Probanden zu eruieren, um eventuelle Ausschlusskriterien zu detektieren oder anamnestisch Aspekte in der späteren Auswertung in Zusammenhang zu den Messergeb- nissen zu bringen. Der Anamnesebogen wurde vor Untersuchungsbeginn von allen Teilneh- mern einmalig ausgefüllt (siehe Anhang B.2). Neben Alter, Geschlecht und Körpermaßen8 wur- den Erkrankungen und Verhaltensweisen des Probanden eruiert, die potentiell Auswirkungen auf die Riechleistung haben könnten. Evaluiert wurden Alkohol- und Drogenkonsum9, Medika- menteneinnahme10 (auch Kontrazeptiva11), Allergien, allgemeine und HNO-spezifische Krank- heiten und vorangegangene Operationen im HNO-Bereich sowie Kopftraumata12. Zudem erfolgte eine kurze Familienanamnese bezüglich neurologischer Krankheiten.

2.5 Fragebogen zu Symptomatik und Lebensqualität

Die in der Studie verwendeten Fragebogen sind Messinstrumente, um individuelle, rein sub- jektive Einschätzungen der Symptomatik und Lebensqualität zu evaluieren. Auswirkungen der Krankheit werden erfasst, um den globalen Krankheitseinfluss und die krankheitsbedingten Einschränkungen der Lebensqualität abzuschätzen (Dietz de Loos et al., 2013; Nguyen et al., 2017). Die Fragebogen sollten aus individueller Patientenperspektive ausgefüllt werden.

8Es konnte in zahlreichen Studien eine Beeinflussung der Sinneswahrnehmungen durch zunehmendes Alter (z.B. Hummel et al., 2007), Geschlecht (z.B. Doty et al., 1984) und BMI (Keller et al., 2012) gezeigt werden. 9Chronischer Alkoholkonsum hat vmtl. schädigende Effekte auf zentrale Verarbeitungsorte (Rupp et al., 2004). 10Medikamente können chemosensorische Funktionen quali- oder quantitativ beeinflussen (Chauhan, 1989; Kharoubi, 2003; Doty und Bromley, 2004; Mizera et al., 2017). 11Kontrazeption kann Einfluss auf die Riechfunktion haben (Renfro und Hoffmann, 2013; Kollndorfer et al., 2016). 12Es treten regelmäßig Geruchsstörungen nach Kopfverletzungen auf (Green et al., 2003; Haxel et al., 2008).

33 2 Methoden und Materialien

2.5.1 Sinonasal Outcome Test (SNOT)

Der erstmals von Piccirillo et al. entwickelte Fragebogen 20 Item-SNOT (SNOT-20) und der dar- aus von Hopkins et al. weiterentwickelte SNOT-22 ist eines der am häufigsten eingesetzten Lebensqualitätsmessinstrumente bei der CRS-Diagnostik und bildet den Einfluss der Krankheit auf das Wohlbefinden mit hoher Sensitivität und Reliabilität ab (Piccirillo et al., 2002; Hopkins et al., 2006; Hopkins et al., 2009). Es werden Fragen nach spezifischen sinunasalen Symptomen wie „Naselaufen“ oder „Niesen“ mit allgemeinen Gesundheitsfragen, beispielsweise nach „ver- minderter Leistungsfähigkeit“, kombiniert. Da die Validierung für CRS-Patienten erfolgte (Dietz de Loos et al., 2013) und somit nur bedingt auf Patienten mit AkR anwendbar ist, wurde der Fragebogen hier um das Element „Appetitlosigkeit“ erweitert und die Fragestellung leicht um- geändert, um auf die akute Symptomatik Bezug zu nehmen (siehe Anhang B.3).13

Aufbau, Anwendung und Auswertung des SNOT Der Fragebogen besteht aus 23 Fra- geeinheiten, die Bewertungsskala enthält fünf Antwortkategorien, welche die Ausprägung der Symptomatik beschreiben. Die Krankheitssymptomatik kann von 0 („überhaupt nicht“) bis 5 Punkte („extrem stark“) bewertet werden, die Gesamtpunktzahl zeigt durch einen hohen Wert eine starke Beeinträchtigung durch die Krankheit an. Der Referenzwerte für den SNOT-22 liegt für Gesunde bei 7 Punkten (Gillett et al., 2009; Lange et al., 2016), sollten jedoch nur orientie- rend angewendet werden (Khan et al., 2016b).

2.5.2 Subjektive Symptombewertung

Zusätzlich zum SNOT wurden die Probanden gebeten, einen weiteren Symptomfragebogen auszufüllen. Hierin werden explizit AkR-Symptome wie Niesen oder Nasenatmungsbehinde- rungen sowie allgemeine Krankheitsgefühle wie Kopf- und Gliederschmerzen erfragt (siehe Anhang B.5). Auf die Aufforderung „Bitte bewerten Sie Ihre Symptome“ soll jedes der zehn Fra- geelemente von 0 („nicht“) bis 3 („sehr viel“) bewertet werden. Die vergebenen Punkte werden addiert, maximal sind 30 Punkte erreichbar, was eine gravierende Symptomatik repräsentiert.

2.5.3 Rhinosinusitis-Behinderungs-Index (RSBI)

Ein Messinstrument, um den Einfluss von chronischen sinunasalen Krankheiten auf das tägli- che Leben und die Lebensqualität zu ermitteln, ist der von Benninger und Senior entwickel- te und durch Maune et al. an den deutschen Sprachraum angepasste RSBI (Benninger und Senior, 1997; Maune et al., 1999). Einerseits erfolgt die Beurteilung des allgemeinen Gesund- heitszustands (z.B. „Wegen meines Problems fühle ich mich eingeschränkt“) und anderseits sollen spezifische Fragestellungen zur sinunasalen Krankheit beantwortet werden (z.B. „Essen schmeckt mir nicht gut wegen meiner Geruchsveränderungen“). Der Test zeigt eine gute Validi- tät und interne Konsistenz (Chen et al., 2005), SNOT-22 und RSBI korrelieren gut miteinander, Komorbiditäten haben geringen Einfluss auf beide Tests (Quintanilla-Dieck et al., 2012).

13Ursprünglicher Text: „Bitte bewerten Sie die Symptome der letzten zwei Wochen.“; In der Studie: „Wichtig ist, dass Ihr augenblicklicher Zustand erfasst wird.“

34 2.5 Fragebogen zu Symptomatik und Lebensqualität

Der RSBI als Messinstrument für chronische Nasenerkrankungen wurde in Ermangelung an validierten Tests für die AkR gewählt, eine Modifikation des vorangestellten Instruktionstextes, um auf den aktuellen Aspekt der Symptomatik hinzuweisen, musste auch hier vorgenommen werden (siehe Anhang B.4).14

Aufbau, Anwendung und Auswertung des RSBI Anhand von 30 Fragen und fünf Do- mänen werden physische, psychische, emotionale, funktionale und soziale Einflüsse auf die Lebensqualität abgefragt. Jedes Element wird auf einer fünfstufigen Skala von 0 („gar nicht“) bis 4 („sehr stark“) bewertet. Die Fragen sind so formuliert, dass niedrige Zahlenwerte geringe Belastung durch die Symptomatik repräsentieren. Anschließend bewertet der Patient auf einer siebenstufigen Symptomskala die Gesamtstärke der Beeinträchtigung durch seine Schnupfen- problematik. Die Summe ergibt sich aus den Punktwerten der einzelnen Fragen (Maune et al., 1999) die maximale Punktzahl beträgt 120 Punkte, wobei ein hoher Wert auf eine eingeschränk- te bis schlechte Lebensqualität hinweist (Chen et al., 2005).

2.5.4 Visuelle Analogskala

Auch die für diese Studie entworfenen Visuellen Analogskalen (VAS) stellen neben den Likert- Skalen des SNOT und RSBI ein Instrument für die Selbsteinschätzung der Symptomatik und Lebenseinschränkung dar. Bei einer VAS handelt es sich um eine psychometrische Skala, die subjektive Beschwerden oder Symptome klassifiziert und deren Niveau angibt. Ursprünglich wurde dieses semiquantitative Verfahren zur Messung subjektiver Empfindungsstärken wie Schmerz oder Dyspnoe entwickelt (z.B. Carrieri et al., 1984). In der aktuellen Studie sollten die Patienten mit AkR einschätzen, wie lästig die Veränderung ihres Riechvermögens war, wie oft sie die Veränderungen wahrnahmen und wie stark dadurch ihr Ausgehverhalten, die Menge des Essens und die Vielfalt des Speiseplans negativ beeinflusst wurden (siehe Anhang B.6).

Aufbau, Anwendung und Auswertung der VAS Der Test besteht aus einer 10 cm langen horizontalen Linie mit je einem vertikalen Anfangs- und Endstrich. Der linke Anfangspunkt re- präsentiert stets die Abwesenheit von Störungen, der rechte Endpunkt symbolisiert die starke Einschränkung durch die Symptomatik im Alltag. Andere Orientierungspunkte wie Striche, Zah- len oder verbale Ausdrücke erscheinen auf der Linie nicht (Gift, 1989). Die Patienten werden gebeten, aus dem freien Gefühl heraus an der Stelle der Linie eine Markierung zu setzen, an der sie sich in ihren Empfindungen repräsentiert fühlen. Die Auswertung erfolgt über Ausmes- sen der Distanz vom Startpunkt bis hin zur vom Patienten gesetzten Markierung, die Zentime- terangabe wird anschließend in einen Prozentwert umgerechnet.

14Ursprünglicher Text: „Anhand dieses Fragebogens können wir die Einschränkungen, die Sie aufgrund ihrer Nasen- und Nasennebenhöhlen-Probleme haben, besser erkennen. Bitte beziehen Sie jede Frage nur auf Ihre Nasen- und Nasennebenhöhlenprobleme.“ (Maune et al., 1999); In der Studie: „Ihr aktuelles Problem ist der Schnupfen und eine Entzündung in der Nase. Bitte bewerten Sie den Schweregrad Ihres Problems in folgendem Fragebogen.“

35 2 Methoden und Materialien

2.6 Nasale Endoskopie

Während einer umfangreichen olfaktorischen Diagnostik ist die Untersuchung mittels nasaler Endoskopie unerlässlich (Nguyen et al., 2016). Diese Methode erlaubt eine detaillierte Visuali- sierung der Nasenhöhle einschließlich der Riechspalte und wurde in dieser Studie verwendet, um entzündliche Veränderungen bei Patienten mit AkR zu untersuchen und mit gesunden Probanden zu vergleichen. Im Rahmen der CRS-Diagnostik verbessert die Hinzunahme der Nasenendoskopie die diagnostische Genauigkeit (Bhattacharyya und Lee, 2010), was sich auch in dieser Studie zunutze gemacht werden sollte.

Aufbau des Geräts Das Nasenendoskop ist eine minimal invasive Apparatur aus einem dün- nen, starren Rohr mit angeschlossener Lichtquelle, dessen Licht durch ein fiberoptisches Kabel transportiert wird (Suh, 2018; siehe Abbildung 2.1). In dieser Studie kam ein starres Endoskop im 30 Grad Winkel mit 2.7 mm Durchmesser der Firma Karl Storz15 mit einer hoch intensiven Halogenlampe als Lichtquelle zum Einsatz. Um das Beschlagen der Optik zu vermeiden, wurde eine Anti-Beschlag-Lösung aufgeträufelt.

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Abbildung 2.1: Nasale Endoskopie mittels starrem Endoskop http://thumbayhospital.com Things to Know About Diagnostic Nasal Endoscopy, Zeichnung P. Delaere (Nanjasetty, 2018)

Ablauf der Untersuchung Die üblicherweise vorher durchzuführende Dekongestion oder Anästhesie der Nasenschleimhaut erfolgte nicht, da die nachfolgenden Testungen im Rahmen der Studie im normal geschwollenen Zustand stattfinden sollten. Um Komplikationen zu ver- meiden, erfolgt zunächst eine Aufklärung über die Prozedur. Der Proband sitzt für die Un- tersuchung aufrecht und wird gebeten, den Kopf leicht nach vorn zu beugen. Zunächst wird das Endoskop vorsichtig entlang des Nasenbodens Richtung Nasopharynx, danach zwischen der mittleren und unteren Muschel vorgeschoben. Die Mucosa wird bezüglich Hyperämie, Ödemen und Sekretion sowie vorhandenen Schleimhautpolypen evaluiert. Anschließend wird der Teilnehmer gebeten, den Kopf leicht zu reponieren, um die Einsehbarkeit der Riechspalte beurteilen zu können. Die Prozedur wird im anderen Nasenloch wiederholt (Klimek et al., 2006, S. 239; Suh, 2018; Johnston und Rosen, 2014).

15Firma Karl Storz Deutschland, Endoskop: Hopkins II 30 Grad 7209BA

36 2.7 Olfaktorische Testung

Auswertung Um das endoskopische Erscheinungsbild der Nase quantifizieren zu können, wurde von Lund und Kennedy im Rahmen der CRS-Diagnostik ein Bewertungssystem entwi- ckelt (Lund und Kennedy, 1997), das bezüglich Reliabilität und Validität untersucht (DeConde et al., 2016; Deosthale et al., 2017) sowie Modifikationen zur Verbesserung der Korrelation mit Symptomatik- und Lebensqualitätsfragebogen unterzogen wurde (Psaltis et al., 2014). In der vorliegenden Studie kam in Anlehnung an diesen Lund-Kennedy-Score ein Bewertungssystem zum Einsatz, um die durch AkR betroffenen Nasenhöhlen mittels Endoskopie evaluieren zu können (siehe Tabelle 2.1 und Protokoll im Anhang B.7). Die Punkte wurden im Anschluss an die endoskopische Untersuchung zusammengezählt.

Tabelle 2.1: Bewertungssystem für die nasale Endoskopie

Nein Ja Wenig Viel Rötung Schleimhaut 0 1 Schwellung Schleimhaut 0 1 Seröses Sekret 0 1 2 Eitriges Sekret 0 1 2 Vordere Riechspalte einsehbar 1 0 Polypen vorhanden 0 1

2.7 Olfaktorische Testung

Die Möglichkeit der quantitativen und qualitativen Erfassung des Riechsinns wird seit dem letz- ten Jahrhundert auf verschiedenen Wegen untersucht und weiterentwickelt (z.B. Eibenstein et al., 2005; Lötsch et al., 2008; Nguyen et al., 2016). In dieser Studie wurde mithilfe ortho- und retronasal angewandter Tests die Beeinträchtigung des olfaktorischen Sinns während einer akuten nasalen Entzündung evaluiert. Diese getrennte Untersuchung der beiden physiologi- schen Wege des Riechens ist notwendig, da trotz orthonasaler Wahrnehmungseinschränkung die Möglichkeit besteht, Gerüche auf retronasalem Weg zu erfassen (Landis et al., 2003b; Lan- dis et al., 2005).

2.7.1 Orthonasale Riechtestung mittels „Sniffin’ Sticks“

Das psychophysische Testverfahren der „Sniffin’ Sticks“ (SnSt) stellt eine semiobjektive Über- prüfung der orthonasalen olfaktorischen Leistung dar. Die SnSt wurden erstmals von Kobal et al. vorgestellt, von Hummel et al. weiterentwickelt (Kobal et al., 1996; Hummel et al., 1997a) und bis heute weltweit vielfach validiert. Zudem konnten populationsspezifische Normwerte herausgearbeitet werden (z.B. Kobal et al., 2000; Hummel et al., 2007). Der Test stellt deutsch- landweit den Goldstandard in der Riechdiagnostik dar (Göktas et al., 2018) und besitzt durch seine häufige Anwendung sowie Überprüfung in Studien eine hohe Reliabilität (Hummel et al., 1997a). Anhand der SnSt können mithilfe dreier Einzeltests unterschiedliche Dimensionen der Riechfunktion, wie der Schwellenwert (S), Diskriminationswert (D) und Identifikationswert (I) erfasst werden (Lötsch et al., 2008).

37 2 Methoden und Materialien

Testaufbau SnSt sind filzstiftähnliche, duftende Riechstifte, welche die Präsentation einer konstanten Geruchsstoffkonzentration gewährleisten (Kobal et al., 1996; Hummel et al., 1997a). Die Stifte sind im Inneren mit einem Saugfilz ausgestattet, der in den jeweiligen Geruchsstoff oder mit der gleichen Menge in Propylenglykol gelöster Geruchssubstanz getränkt ist. Die SnSt besehen aus drei einzelnen Testbatterien (siehe Abbildung 2.2). Das Set für die Schwel- lentestung beinhaltet 48 Stifte, die in 16 Tripletts angeordnet sind, wobei jeweils ein Stift einen Geruchsstoff enthält und die beiden anderen geruchlos sind. Der befüllte Geruchsstoff ist Phe- nylethylalkohol (PEA), ein rosenähnlicher Duft in 16 Verdünnungsstufen.16 Das Testset für die Diskrimination besteht ebenso aus 48 Stiften, die in 16 Tripletts angeordnet sind, wobei jede Dreiergruppe zwei Stifte mit gleichem und einen Stift mit einem anderem Geruchsstoff enthält. Die Testbatterie für die Identifikation umfasst 16 Stifte mit durchweg verschiedenen Gerüchen, die dem Probanden aus dem Alltag bekannt sein sollten. Die Geruchsstoffe für die Diskrimina- tion und Identifikation haben überschwellige Konzentrationen. Diese Studie verwendete stan- dardisierte Riechstifte der Firma Burghart17 nach festem Protokoll (siehe Anhang B.8).

Testablauf Da überschwellige Tests die Geruchssensitivität beeinflussen können, werden die SnSt in fester Reihenfolge angewendet: Zunächst die Schwellentestung, danach die Dis- krimination, zuletzt die Identifikation (Walliczek et al., 2016). Der grundlegende Ablauf ist stets gleich, die Spitze eines Riechstifts wird 3 Sekunden 2 cm vor den Nasenlöchern hin und herbe- wegt (Kobal et al., 2000), danach soll der Proband eine Entscheidung treffen. Um eine visuelle Identifikation auszuschließen, werden die Probanden bei der Schwellen- und Diskriminations- testung mit einer Schlafmaske verblindet und erhalten während der Testung keine Rückmel- dung, ob ihre Antwort korrekt war.

Schwelle Ein Schwellentest misst die kleinste Konzentration eines Geruchsstimulus, die gerade noch wahrgenommen werden kann. Eine Stufentestung stellt hier die zuverlässigste Messmethode dar (Doty et al., 1995). Vor Testbeginn wird dem Probanden der Stift mit der höchsten Konzentration von PEA (Triplett 1) unter die Nase gehalten, damit der gesuchte Ge- ruch bekannt ist. Um Adaption zu vermeiden, beginnt der Test mit der niedrigsten Konzen- tration (Triplett 16). Nacheinander werden drei Stifte eines Tripletts angeboten, wobei einer den Duftstoff PEA, die anderen beiden geruchloses Lösungsmittel Propylenglykol enthalten. Der Proband muss sich im Sinne des Verfahrens der erzwungenen Wahl (engl. forced choice- Paradigma) aus drei vorgegebenen Riechstiften denjenigen auswählen, der seiner Meinung nach den gesuchten Geruch trägt. Nennt er den falschen Stift, wird die Konzentration schritt- weise erhöht, bis er den Stift mit dem Geruchsstoff zwei mal hintereinander korrekt identifiziert. Die Wahrnehmungsschwelle ist somit überschritten, das kennzeichnet den ersten Umkehr- punkt. Nun wird die nächst niedrigere Konzentration getestet bis der Proband eine falsche Antwort gibt, was den zweiten Umkehrpunkt markiert. Jetzt wird wiederum die nächst höhe- re Konzentrationsstufe getestet, bis der Proband zwei Mal hintereinander den richtigen Stift

1616 Verdünnungsstufen PEA mit Propylenglykol mit je Verdünnungsverhältnis 1:2, beginnend bei 4 % absteigend bis 0,00012 % 17Burghart Messtechnik GmbH, Wedel, www.burghart-mt.de

38 2.7 Olfaktorische Testung erkennt, was den dritten Umkehrpunkt repräsentiert. Sind 7 Umkehrpunkte erreicht, wird der Test beendet und aus den letzten 4 Umkehrpunkten ein Durchschnittswert errechnet, der die Wahrnehmungsschwelle des Probanden darstellt (siehe Abbildung 2.3). Das Intervall zwischen der Darbietung der Tripletts beträgt circa 20 Sekunden, die Präsentationsreihenfolge ist zufällig. Der Test wird gestoppt, wenn ein Proband drei Mal hintereinander die höchste Konzentration nicht erkennt, der Geruchsschwellenwert beträgt dann 1.

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Abbildung 2.2: Abbildung 2.3: Testbatterien der „Sniffin’ Sticks“. Exemplarische Ermittlung der Geruchswahr- Von hinten nach vorn sind die Sets für die nehmungsschwelle von Phenylethylalkohol Bestimmung der Schwelle, Diskrimination (PEA). Nach Bestimmung von 7 Umkehrpunk- und Identifikation abgebildet. ten werden die Ergebnisse der letzten 4 Umkehrpunkte gemittelt. Abbildung nach Th. Hummel Tutorial „Sniffin’ Sticks“ (Hummel, 2013, S. 59)

Diskrimination Der Diskriminationstest prüft die Fähigkeit, überschwellige Gerüche von- einander unterscheiden zu können. Die drei Stifte eines Tripletts werden dem Probanden hin- tereinander angeboten, wobei zwei Stifte den selben, ein Stift einen anderen Geruch besitzt. Der Proband soll den einen anders riechenden Stift identifizieren. Die Demonstration der Stifte verläuft in zufälliger Reihenfolge, die Intervalle zwischen der Präsentation der Tripletts beträgt circa 20 Sekunden.

Identifikation Mit dem Identifikationstest wird untersucht, ob ein Geruch auf überschwel- ligem Niveau erkannt und benannt werden kann. Bei diesem Test werden dem Probanden hin- tereinander 16 verschiedene Gerüche wie z.B. Orange, Nelken oder Kaffee dargeboten, nach jeder einzelnen Präsentation soll der Geruch identifiziert werden. Hierbei wird ein Auswahlver- fahren mit vier verschiedenen Antwortmöglichkeiten angewendet (Eibenstein et al., 2005). Die vier Geruchsalternativen sind sowohl mit einem Wort als auch durch eine Grafik repräsentiert (Abbildung 2.4), wobei der visuelle Eindruck die Geruchserkennung erleichtern soll (Simmen et al., 1999).

39 2 Methoden und Materialien

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Abbildung 2.4: Beispielbild für die vier zur Auswahl stehenden Antwortmöglichkeiten des ersten Riechstifts des Identifikationstests. Quelle: Download der Identifikationslisten (mit Bildern) für den 16- bzw. 32-item Identifikationstest (www.uniklinikum-dresden.de 2018)

Auswertung und Normwerte Bei der Schwellentestung kann eine Punktzahl zwischen 1 (höchste Konzentration nicht wahrgenommen) und 16 (maximale Verdünnung korrekt er- kannt) erzielt werden. Die Punktwerte des Diskriminations- sowie Identifikationstests können jeweils zwischen 0 (keinen Stift korrekt benannt) und 16 (alle Stifte korrekt benannt) liegen. Der anschließend errechnete Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationswert (SDI-Wert) setzt sich aus den addierten Einzeltestergebnissen zusammen. In Tabelle 2.2a sind Normwerte in den unterschiedlichen Altersgruppen dargestellt. Tabelle 2.2b gibt die Grenzwerte wieder, nach denen Norm-18 , Hyp- und funktionelle Anosmie19 diagnostiziert werden können (Kobal et al., 2000). Während die Grenze zwischen funktioneller Anosmie und Hyposmie als altersunabhän- gig gilt (Hummel et al., 2007), kann der SDI-Wert, der Hyposmie von Normosmie unterscheidet, im Alter abnehmen.

Tabelle 2.2: Norm- und Grenzwerte der „Sniffin’ Sticks“, die zwischen Normosmie, Hyposmie und Anosmie unterscheiden (Kobal et al., 2000).

(a) SDI-Normwerte gesunder Probanden (b) Diagnosestellung anhand von Grenz- aufgeschlüsselt nach Altersgruppen werten des SDI-Werts

Altersgruppe Diagnose SDI-Wert SDI-Wert (in Jahren) funkt. Anosmie < 16.5 16 − 35 30.3 Hyposmie 16.5 − 30 36 − 55 28.8 Normosmie ≥ 31 > 55 27.5

18Ein SDI-Wert von ≥ 31 entspricht der 10. Perzentile von jungen Normosmikern (Kobal et al., 2000). Die 10. Perzentile besagt hier, dass 90 % der gesunden Probanden diesen Wert im SnSt-Test erreicht oder über- boten haben (Wolfensberger und Schnieper, 1999). 19Die Wahrscheinlichkeit, durch Zufall im Diskriminationstest > 8 oder im Identifikationstest > 7 richtige Antworten zu geben, liegt bei unter 5 %. Die Wahrscheinlichkeit, bei der Schwellentestung durch Zufall > 5 richtige Antwor- ten zu geben liegt bei 1 %. Diese Ergebnisse können also zufällig auch bei Anosmikern auftreten und stellen somit die Grenzwerte zwischen Hyp- und Anosmie dar (Wolfensberger und Schnieper, 1999).

40 2.7 Olfaktorische Testung

2.7.2 Retronasale Riechtestung mittels Schmeckpulver

Der Schmeckpulvertest dient der Einschätzung retronasaler olfaktorischer Leistungsfähigkeit. Erste Testungen diesbezüglich erfolgten mit aromatischen Flüssigkeiten (Güttich, 1961), Heil- mann et al. entwickelten jedoch eine einfachere Methode, um die retronasale Riechfunktion zu testen (Heilmann et al., 2002). Entscheidend für die Evaluation der retronasalen Riechfunktion ist, dass die Stimuli die olfaktorische Mukosa nicht über den orthonasalen Weg erreichen kön- nen. Es sollten nur Substanzen verwendet werden, die der Allgemeinbevölkerung bekannt sind, die nicht von Anosmikern durch gustatorische, mechanische oder thermische Empfindungen identifiziert werden und die Testergebnisse verfälschen können (Heilmann et al., 2002; Halpern, 2004; Welge-Lüssen et al., 2005b; Bojanowski und Hummel, 2012).

Aufbau und Ablauf des Tests Der Schmeckpulvertest besteht aus 19 zusammendrückba- ren Polyethylenfläschchen mit einer etwa 6 cm langen Tülle (siehe Abbildung 2.5a). Die Behälter sind mit pulverförmigen Nahrungsmitteln wie Gewürzen, Instantgetränken oder Suppen befüllt, die im Supermarkt erhältlich sind (Heilmann et al., 2002). Für die Testung öffnet der Proband den Mund, die Zunge verbleibt in der Mundhöhle. Etwa 0.05 g der Testsubstanz wird vom Un- tersucher durch leichtes Drücken des Plastikfläschchens auf der Zungenmitte platziert (siehe Abbildung 2.5b). Anschließend soll der Proband mithilfe von vier verschiedenen Wahlmöglich- keiten die Substanz identifizieren (Hummel et al., 1999; siehe Tabelle 2.3 und Anhang B.9). Nach jeder einzelnen Testung kann der Mund mit Leitungswasser ausgespült werden, um die interindividuellen Unterschiede in Speichelfluss sowie Geruchsüberhänge zu minimieren. Die Testprozedur benötigt pro Substanz etwa eine Minute, eine mehrmalige Probe war möglich, wenn der Proband dies wünschte.

Tabelle 2.3: Antwortmöglichkeiten bei der Testung des retronasalen Riechvermögens. Die getesteten Substanzen sind hervorgehoben, Pulver Nr. 6 wurde nicht getestet.

Nr. Auswahlmöglichkeiten 1 Zimt Muskat Kaffee Kakao 2 Kirsche Banane Honig Vanille 3 Zimt Honig Karamell Kakao 4 Wacholder Karamell Muskat Kakao 5 Birne Himbeere Ananas Weintraube 7 Knoblauch Schinken Schnittlauch Sellerie 8 Erdbeere Johannisbeere Apfel Mandarine 9 Anis Kümmel Gewürznelke Dill 10 Kakao Zimt Kaffee Muskat 11 Milch Kokosnuss Vanille Banane 12 Fisch Schnittlauch Brot Geräuchertes 13 Senf Curry Käse Gurke 14 Schnittlauch Geräuchertes Zwiebel Salami 15 Sauerkraut Knoblauch Pizza Gewürzbrot 16 Pilze Brot Fisch Weißwein 17 Ingwer Senf Paprika Curry 18 Zitrone Sauerkirsche Johannisbeere Grapefruit 19 Paprika Ingwer Senf Curry 20 Möhren Petersilie Schnittlauch Sellerie

41 2 Methoden und Materialien

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(a) Aufbau des Schmeckpulvertests (b) Schmeckpulvertestung (Bildquelle: Bojanowski und Hummel, 2012)

Abbildung 2.5: Aufbau des Schmeckpulvertests und dessen Testung in schematischer Dar- stellung. Das Plastikfläschchen wird mittig zusammengedrückt und setzt dabei Schmeckpulver auf die Zungenmitte frei.

Auswertung und Grenzwerte Im Anschluss an die Testung wird die Anzahl der korrekt erkannten Schmeckpulver addiert. Angelehnt an die Einteilung der SnSt (Kobal et al., 2000) können auch hier die Grenzwerte nach Norm-, Hyp- und Anosmie kategorisiert werden (Heil- mann et al., 2002; siehe Tabelle 2.4).20

Tabelle 2.4: Diagnosestellung anhand von Grenzwerten des Schmeckpulvertests, nach Heilmann et al., 2002

Diagnose Punktzahl im Test funkt. Anosmie ≤ 4.75 Hyposmie > 4.75 − < 13.30 Normosmie ≥ 13.30

2.8 Gustatorische Testung

Patienten, die eine Einschränkung der olfaktorischen Leistung beklagen, schildern häufig auch eine begleitende Schmeckstörung (Deems et al., 1991), die jedoch oft darauf zurückzuführen ist, dass in der Allgemeinbevölkerung die Sinneseindrücke Geruch und Geschmack schlecht voneinander getrennt werden können (Murphy und Cain, 1980; Rozin, 1982). Ob bei einer AkR tatsächlich auch der Schmecksinn eingeschränkt ist, sollte im Rahmen dieser Studie mit psychophysischen Schmecktests evaluiert werden. Hierfür wurde zunächst das globale Schme- cken mit überschwelligen Schmecksprays geprüft. Anschließend folgte die Untersuchung der Geschmackswahrnehmungsschwelle mittels Schmeckstreifen.

20Heilmann et al. verwendeten 20 Substanzen, für diese Arbeit wurden die absoluten Grenzwerte für 19 Substan- zen angeglichen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Schmeckpulversubstanz zu erraten, beträgt 25%, was im Score 4.75 Punkten entspricht und gleichzeitig den unteren Grenzwert darstellt.

42 2.8 Gustatorische Testung

2.8.1 Schmecksprays

Der Schmeckspraytest ist ein einfach und schnell durchzuführender Screeningtest, der mit überschwelligen Geschmacksstoffen die orale Schmeckleistung orientierend untersucht (Hum- mel und Welge-Lüssen, 2009, S. 55–56). Bei dieser Ganzmundtestung kommen die vier - sisgeschmacksrichtungen „süß“, „sauer“, „bitter“ und „salzig“ auf überschwelligem Niveau zum Einsatz (siehe Tabelle 2.5). Die Testung erfolgte vor der Untersuchung der Schmeckschwelle, um individuelle Eigenschaften bezüglich der Geschmackswahrnehmung wie Verwechslungen oder Geschmacksblindheit zu erfassen (Landis et al., 2009).

Tabelle 2.5: Konzentration der vier verschiedenen Geschmacksstoffe in den Schmecksprays (Hummel und Welge-Lüssen, 2009, S. 55)

Qualität Geschmacksstoff Konzentration (auf 10 g Aqua dest.) Süß Saccharose 1 g Sauer Zitronensäure 0.5 g Bitter Chininhydrochlorid 0.005 g Salzig Natriumchlorid 0.75 g

Aufbau, Anwendung und Auswertung Die vier oben genannten Geschmacksstoffe der Schmecksprays befinden sich in flüssiger Form in Glasfläschchen mit Sprühkopf. Der Proband wird gebeten, den Mund zu öffnen und die Zunge leicht herauszustrecken. Mit einem Sprüh- stoß werden circa 150 µl Geschmackslösung auf der Zunge platziert. Der Proband soll den Mund schließen, die Lösung im Mund hin und her bewegen, nach wenigen Sekunden ausspu- cken und mit Leitungswasser nachspülen (Hummel und Welge-Lüssen, 2009, S. 55; Hummel, 2018a). Die Anzahl der richtig identifizierten Aussagen werden addiert, maximal sind 4 Punkte zu erreichen (Protokoll siehe Anhang B.10).

2.8.2 Schmeckstreifen

Anders als der Test mit überschwelligen Schmecksprays, misst der Schmeckstreifentest nicht nur qualitative, sondern auch quantitative Eigenschaften des Geschmackssinns. Die erste Tes- tung mit Papierstreifen erfolgte durch Nishimoto et al., wobei hier lediglich die Wahrnehmungs- schwelle von Salzigem untersucht wurde (Nishimoto et al., 1996). Mueller et al. etablierten auf ähnliche Weise einen Test zur Evaluierung der Geschmackswahrnehmungsschwelle von meh- reren Geschmacksqualitäten.Validierungen und Bestätigung der Reliabilität wurden für den Test mehrfach durchgeführt (z.B. Mueller et al., 2003; Ribeiro et al., 2016).

2 Testaufbau Die 8 cm langen stabile Filterpapierstreifen besitzen ein 2 cm großes Areal. Die- se Fläche wird in die jeweiligen Geschmacksstofflösungen getränkt, die im Äquivalent zur 3-Tropfen-Methode nach Henkin hergestellt wurden (Henkin et al., 1963; siehe Tabelle 2.6). Die feuchten Streifen werden auf einem rotierenden Rad getrocknet und anschließend für die Testung verwendet.

43 2 Methoden und Materialien

Tabelle 2.6: Konzentrationsstufen der Schmeckstreifen, Verdünnung nach Henkin et al., 1963

StreifenNr. Qualität Geschmacksstoff Konzentration (in mg/ml) 1 Süß Saccharose 400 2 200 3 100 4 50 5 Sauer Zitronensäure 300 6 156 7 90 8 50 9 Bitter Chininhydrochlorid 6.0 10 2.4 11 0.9 12 0.4 13 Salzig Natriumchlorid 250 14 100 15 40 16 16

Abbildung 2.6: Anwendung der Schmeckstreifen: Nachdem ein Streifen in der Mitte der Zunge platziert wurde, soll er hin und her gestrichen werden (blauer Pfeil), der Mund wird anschließend geschlossen.

Testablauf Die Schmeckstreifen werden hintereinander in aufsteigender Konzentration in pseudorandomisierter Reihenfolge präsentiert. Insgesamt kommen 32 Schmeckstreifen pro Testperson zum Einsatz, wobei jede Konzentrationsstufe doppelt getestet wird (Protokoll siehe Anhang B.10). Der Papierstreifen soll vom Probanden selbstständig in der Mitte seiner Zunge platziert, leicht hin- und her gestrichen, dann der Mund geschlossen werden (Manzi und Hum- mel, 2014; siehe Abbildung 2.6). Anschließend muss der Teilnehmer im Rahmen eines Verfah- rens der erzwungenen Wahl aus den vier Antwortmöglichkeiten („süß“, „sauer“, „bitter“, „salzig“) auswählen, welche Geschmacksrichtung er wahrgenommen hat. Zwischen zwei Schmeckstrei- fen wird der Mund mit Leitungswasser gespült. Während der Testung gibt es keine Rückmel- dung zur Richtigkeit der Aussage.

44 2.9 Trigeminale Testung

Auswertung und Grenzwerte Die Anzahl der korrekt identifizierten Streifen werden am Ende als Gesamtpunktzahl addiert. Tabelle 2.7 gibt die Grenzwerte wieder, die zwischen Normo- und Hypogeusie unterscheiden (Mueller et al., 2003). Es muss beachtet werden, dass die Punkt- werte der Tabelle für die vorliegende Studie verdoppelt werden müssen, da hier jede Konzen- trationsstufe der Geschmacksqualitäten zweimalig getestet wurde.

Tabelle 2.7: Norm- und Grenzwerte des Schmeckstreifentests, nach Mueller et al., 2003.

Perzentile Süß Sauer Bitter Salzig Gesamtpunktzahl 10. 2 2 2 1 9 Grenze zwischen Normo- und Hypogeusie 95. 4 4 4 4 15

2.9 Trigeminale Testung

Nahezu alle Geruchs- und auch Geschmacksstoffe besitzen neben der olfaktorischen auch ei- ne trigeminal wahrnehmbare Komponente (von Skramlik, 1925; Doty et al., 1978). Zu den Me- thoden der trigeminalen Evaluation gehört zum einen die Wahrnehmungsschwellentestung mit CO2. Zum anderen kann die Leistungsfähigkeit dieses Sinnes durch die Lateralisierung von Menthol geprüft werden, wobei die physiologische Fähigkeit, trigeminale Reize zu lokalisieren, genutzt wird (Hummel, 2000). Menthol ist ein Stoff mit ausgeprägter trigeminaler Reizkompo- nente (Macpherson et al., 2006), CO2 wirkt rein trigeminal (Hummel et al., 1991).

2.9.1 Wahrnehmungsschwelle von CO2

Wie im olfaktorischen System kann auch die geringste Konzentration eines trigeminalen Sti- mulus, die gerade noch wahrgenommen werden kann, über eine Stufentestung bestimmt wer- den. Dabei liegt diese Wahrnehmungsschwelle trigeminaler Empfindungen bis um den Faktor 5 höher als die für Gerüche (Cometto-Muñiz und Cain, 1990; Cometto-Muñiz und Simons, 2015). Um demgemäß keine Verfälschung der trigeminalen Wahrnehmungsschwelle durch eine even- tuell niedriger liegende Geruchswahrnehmungsschwelle zu provozieren (Frasnelli und Hum- mel, 2005a), wurde in dieser Studie das geruchlose Gas CO2 verwendet.

Eigenschaften von CO2 Das Gas CO2 wird häufig im experimentellen Bereich verwendet, um nozizeptive trigeminale Empfindungen und deren Verarbeitung zu untersuchen (z.B. Cain und Murphy, 1980; Thürauf et al., 1991; Frasnelli und Hummel, 2005a). Die Wahrnehmung er- folgt über die Aktivierung von TRPV-1-Ionenkanälen oder TRPA-1-Rezeptoren (Wang et al., 2010; Shimizu et al., 2014), wobei dumpfe Empfindungen wie Kribbeln, Brennen oder ein Obstrukti- onsgefühl über C-Fasern und stechende, schmerzhafte Empfindungen über A-δ-Fasern ver- mittelt werden (Hummel et al., 1994; siehe Kapitel 1.1.3). CO2 kann zudem durch intrazelluläre Akkumulation von Protonen und konsekutiven Abfall des pH-Wertes die sensorischen Nerven- endigungen stimulieren und Schmerzempfindungen hervorrufen (Steen et al., 1992; Komai und Bryant, 1993; Chen et al., 1995).

45 2 Methoden und Materialien

Theoretischer Hintergrund und Testaufbau Die CO2-Schwellenmessung mit dem von Hummel et al. entwickelten Gerät (Hummel et al., 2016) beruht auf Beobachtungen, dass das trigeminale System sensibler für die Gesamtmasse eines Reizes ist als für dessen Konzentra- tion und die Intensitätswahrnehmung von trigeminalen Reizstoffen umso größer ist, je länger die Stimulusgabe dauert (Cometto-Muñiz und Cain, 1984). Daraus resultiert die Annahme, dass die Volumenänderung einer festen Konzentration zum gleichen Effekt wie eine Konzentrations- änderung führt (Frasnelli et al., 2011a). Diesen Erkenntnissen folgend, wird in dieser Studie CO2 in einer festen Konzentration von 100 % als Puls mit unterschiedlicher Dauer im Rahmen eines Stufensystems verabreicht, um die trigeminale Wahrnehmungsschwelle zu evaluieren. Das Stimulationsgerät besteht aus einem tragbaren Koffer, der eine CO2-Flasche mit ange- schlossenem Druckreduzierer und Druckregulator beinhaltet. Ein computergesteuertes Ventil reguliert die in ihrer Dauer variierenden CO2-Stimuli. CO2-Reize werden intensiver wahrgenom- men, wenn sie durch beide Nasenlöcher gleichzeitig verabreicht werden. Man geht hier von einer räumlichen Summation aus, die durch eine Aktivierung beider Riechepithelien hervorge- rufen wird (Garcia Medina und Cain, 1982). Aufgrund dessen kam hier eine bilaterale Nasen- brille zum Einsatz, die im klinischen Alltag zur Sauerstoffgabe genutzt wird. Um eine Gewöh- nung der nasalen trigeminalen Fasern an den Stimulus zu verhindern, wurde ein Interstimulus- intervall von 10 Sekunden gewählt (Hummel und Kobal, 1999).

Testablauf Dem sitzenden Probanden wird eine an die CO2-Flasche angeschlossene Nasen- brille angelegt und ein mit dem Koffer verbundenes Steuerungsgerät mit Druckknopf in eine Hand gegeben. Es folgt die Schilderung des Testablaufs. Der Proband wird instruiert, auf Bren- nen, Stechen oder unangenehmes Prickeln in der Nase zu achten und bei Wahrnehmung die- ser Gefühle den Knopf zu drücken. Drei Sekunden bevor das Gerät den CO2-Reiz in die Nase freisetzt, wird der Proband durch ein Signallicht auf die Stimulusgabe aufmerksam gemacht und kann sich somit auf ein eventuelles Gefühl in der Nase konzentrieren. Die Stimulusdauer steigt um 50 ms schrittweise an, bis der Proband den Knopf drückt, um anzuzeigen, dass er eine oben geschilderte Empfindung in der Nase verspürt. Die Stimulationsdauer wird nun um eine Stufe (50 ms) herabgesetzt. Wenn der Proband wiederum per Knopfdruck eine erneute tri- geminale Empfindung signalisiert, wird die Dauer erneut um eine Stufe reduziert, erfolgt kein weiterer Knopfdruck, steigt die Stimulusdauer in 50 ms-Schritten an, bis der Proband das Um- kehrsignal aktiviert. Der integrierte Mikrocomputer errechnet anschließend den Durchschnitt der letzten vier Umkehrpunkte der Treppe (Hummel et al., 2016).

Auswertung Der Test ermittelt die Stimulusdauer, welche die individuelle Wahrnehmungs- schwelle des trigeminalen Reizes repräsentiert. Die Testung wurde drei Mal wiederholt und ein Mittelwert aller Ergebnisse gebildet (Protokoll siehe Anhang B.11). Bei gesunden Proban- den wurde durch Hummel et al. eine mittlere Stimulusdauer von 537 ms (± 448 SD) gemes- sen, dies war jedoch keine Validierungsstudie, die ermittelten Werte können nur orientierend genutzt werden. Es zeigte sich zudem, dass bei etwa 5 % der Teilnehmer ein Sättigungseffekt (sogenannter Ceiling-Effekt) einsetzte, diese Probanden nahmen den CO2-Reiz überhaupt nicht war (Hummel et al., 2016).

46 2.9 Trigeminale Testung

2.9.2 Lateralisierung von Menthol

Anhand des Lateralisierungstests ist es möglich, ein Maß für die trigeminal vermittelte intra- nasale chemosensorische Sensibilität zu erhalten (Hummel, 2000). Hierbei wird die menschli- che Fähigkeit genutzt, monorhinal präsentierte trigeminale Reize lokalisieren zu können (Kobal et al., 1989; Frasnelli et al., 2006). Die Möglichkeit hingegen, dass reine olfaktorischen Stimulanzien lateralisiert werden können, befindet sich lediglich auf dem Level der Zufallswahr- scheinlichkeit (Kobal et al., 1989). Um eine ausreichende trigeminale Aktivierung zu gewährleis- ten, wurde der trigeminale Reizstoff Menthol in einer überschwellige Konzentration verwendet (Frasnelli und Hummel, 2005a).

Eigenschaften von Menthol Menthol ist ein gebräuchlicher Stoff, der den Teilnehmern der Studie aus dem alltäglichen Leben bekannt sein sollte, es ist beispielsweise Inhaltsstoff von Pfefferminzöl oder in Kaugummis und Mundspülungen.Menthol erregt das olfaktorische Sys- tem, hat allerdings auch einen trigeminal sensorischen Anteil. So kann zusätzlich zum Minzge- ruch eine frische, kühle Komponente wahrgenommen werden (Doty et al., 1978; Laska, 2001), die den Eindruck erweckt, dass das nasale Volumen größer und der Luftfluss verbessert wird (Eccles et al., 1988a; Eccles et al., 1988b), jedoch ohne tatsächliche abschwellende Wirkung zu besitzen (Burrow et al., 1983). Hierbei interagiert Menthol mit mehreren Kanaltypen (Macpher- son et al., 2006), wobei der spezielle Menthol-Rezeptor TRPM-8 als Thermorezeptoren für die kühle Empfindung fungiert (McKemy et al., 2002; et al., 2006). In hohen Konzentrationen kommt ein Schmerzgefühl hinzu (Cliff und Green, 1994), das über TRPA-1-Kanäle vermittelt wird (Xiao et al., 2008; Talavera et al., 2009).

Testaufbau Der Lateralisierungstest erfolgte mit der sogenannten „Squeezebottle Metho- de“, die mit ähnlichem Aufbau regelmäßig Anwendung findet (z.B. Amoore und Ollman, 1983; Cometto-Muñiz und Cain, 1998). Der Testaufbau besteht aus zwei identischen Quetschflaschen aus weißem, leicht durchsichtigem Polyethylen mit abschraubbarer, verschließbarer Tülle. Der Flaschendurchmesser beträgt 55 mm, der Öffnungsdurchmesser 2 mm, die Flaschen fassen je 250 ml, wobei sie jeweils mit circa 30 ml Flüssigkeit befüllt werden. In dem einen Gefäß befin- det sich das geruchlose Lösungsmittel Propylenglycol, in dem anderen der in Propylenglycol gelöste Geruchsstoff Menthol (1-Hydroxy-2-isopropyl-4-methyl-cyclohexan). Die Flaschen wer- den nebeneinander, zueinander geneigt in einem speziell angefertigtem Gerät platziert, das vom Untersucher in zwei Händen gehalten wird (siehe Abbildung 2.7). So können beide Fla- schen gleichzeitig mittels Querstücke gepresst und damit das gleiche Luftvolumen aus dem oberen Teil der Flaschen in die Nasenlöcher gepumpt werden. An der Tülle werden für jeden Probanden kurze Luftschlauchstücke aus weichem Gummi befestigt (in Abbildung 2.7 nicht ab- gebildet), die der Proband selbstständig in den Nasenlöchern platzieren und während der Tes- tung festhalten soll, damit mechanischen Irritationen, welche die Antwort beeinflussen könn- ten, möglichst vermieden werden (Hummel et al., 2003). Durch das Zusammendrücken der Querstücke des Geräts wird bei jeder Anwendung die gleiche Menge mentholgesättigter Luft in eines der Nasenlöchern übermittelt, das andere Nasenloch erreicht lediglich reizlose Luft.

47 2 Methoden und Materialien

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Abbildung 2.7: Apparatur zur Testung der Lateralisierungsfähigkeit von Menthol. Durch Druck auf die Seitenstücke kann aus beiden Flaschen synchron die gleiche Menge Luft in die Nasenlöcher appliziert werden.

Testablauf und Auswertung Nach Erläuterung des Testaufbaus und -ablaufs wird das Ge- fühl, auf das der Proband achten soll, als frisch bis kribbelnd beschrieben. Nachdem sich der Proband die zwei an den Flaschen befestigten Verlängerungsstücke in den Nasenlöchern plat- ziert hat, löst der Untersucher die Freigabe der Luft parallel in beide Nasenlöcher aus. Der Proband wird nach dem Luftstoß aufgefordert, jenes Nasenloch zu identifizieren, welches mit Menthol belüftet wurde (Protokoll siehe Anhang B.11). Antworten wie „ich weiß es nicht“ oder „beide“ sind nicht zulässig. Diese Prozedur wird insgesamt 20 Mal in pseudorandomisierter Rei- henfolge durchgeführt. Das Intervall zwischen den Testungen beträgt jeweils etwa 30 sek, um eine Gewöhnung an den trigeminalen Reiz zu vermeiden (vgl. Hummel und Kobal, 1999). Wäh- rend der Testung sind die Probanden mit einer Augenmaske verblindet und es werden auditive Hinweise vermieden. Maximal sind 20 korrekte Lateralisierungen, also 20 Punkte zu erreichen.

2.10 Akustische Rhinometrie

Da lediglich schwache Korrelationen zwischen subjektivem Empfinden und apparativen Messungen bezüglich der nasalen Durchlässigkeit beobachtet wurden (Roithmann et al., 1994; Tomkinson und Eccles, 1996), wird eine Methodik für die objektive Beurteilung benötigt. Die akustische Rhinometrie (AR) stellt hierbei eine schnelle, nicht invasive Untersuchung des Naseninnenraums mithilfe akustischer Signale dar, die nur eine geringe Kooperation des Probanden benötigt (Corey, 2006). Diese Messmethode liefert ein zweidimensionales Quer- schnittsbild der Nasenhöhle und bietet die Möglichkeit, trotz endoskopisch schlechter Sicht,

48 2.10 Akustische Rhinometrie

Obstruktionen objektiv zu beurteilen und festzustellen, ob Verengungen funktioneller oder anatomischer Natur sind (Al Ahmari et al., 2012). Für die Messung wird kein Atemfluss durch die Nase benötigt (Hilberg et al., 1989), was die Methodik für diese Studie so attraktiv machte, da hier aufgrund der AkR eine starke Schleimhautschwellung zu erwarten war.

Physikalische Grundlagen, Testaufbau und Funktionsweise Die Idee einer Abschät- zung von Querschnittsflächen der Atemwege mithilfe von Reflexionen akustischer Impulse an der Organinnenwand wurde erstmals speziell für die Lunge entwickelt (Dubois et al., 1956) und umgesetzt (Jackson et al., 1977). Hilberg et al. gelang es, auf gleiche Weise die Nasenhöh- le akustisch auszumessen (Hilberg et al., 1989). Die Funktionsweise der AR beruht auf dem Fledermausprinzip, wobei hier ein Ton im hörbaren Frequenzspektrum verwendet wird. Die- ses akustische Signal besteht aus 0.2 ms dauernden Klicks, die durch ein 90 cm langes Rohr mit 1.5 cm Innendurchmesser über einen schalldichten Nasenadapter in die Nasenhöhle ge- leitet werden (siehe Abbildung 3.10). Aus den Messdaten der Amplitude, des Frequenzspek- trums und der Rücklaufzeit des reflektierten Signals lassen sich nun die Querschnittsflächen in bestimmten Abständen errechnen. Eine Software konvertiert die ermittelten Daten in eine Flächen-Distanz-Funktion.21 Ein Diagramm zeigt die Querschnittsfläche des Luftwegs an defi- nierten Messpunkten, dargestellt als Funktion des Abstandes (Hilberg et al., 1989; Geißler und Guntinas-Lichius, 2015). Für diese Studie wurde die Komponente und dazugehörende Soft- ware RHINO-ACOUSTIC des Gerätes RHINO-SYS der Firma otopront22 verwendet.

Testablauf Die Untersuchung fand stets im selben Raum unter ähnlichen Bedingungen bezüglich Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Umgebungsgeräuschen in der Praxis von Frau Dr. Hauswald statt. Da die Räumlichkeiten für diesen Test gewechselt werden mussten, wurde Zeit für die Adaption der Schleimhaut des Probanden an das Raumklima gewährleistet. Jeder Messung geht die Kalibrierung des Gerätes voraus, was gleichzeitig den Startpunkt der Mes- sung für das Gerät definiert (Hilberg, 2002) Der extern angebrachte Nasenadapter des Tubus wird vom Untersucher so an eines der Nasenlöcher gehalten, dass es weder zu einer Lücke zwischen Haut und Nasenstück kommt, noch dass der Naseneingang deformiert und damit die Querschnittsfläche verändert wird und Fehlermessungen entstehen (Lenders et al., 1992). Anschließend wird der Proband gebeten, den Mund zu öffnen und die Atmung für die Dauer der Messung (8 ms) zu stoppen, danach wird das Nasenloch gewechselt. Je Proband werden drei Messungen hintereinander durchgeführt und die Ergebnisse anschließend gemittelt (Nur- minen et al., 2000; Harar et al., 2002). Bei der Messwiederholung am zweiten Termin wurde am selben Patienten der gleiche Nasenadapter verwendet.

21Änderungen der akustischen Impedanz (der Schallwellenausbreitung entgegenwirkender Widerstand) sind idea- lerweise proportional zur Änderung der Querschnittsfläche, so kann die Querschnittsfläche als Funktion der Entfernung in den Luftwegen bestimmt werden (Hilberg, 2002). 22Happersberger otopront Medizintechnik GmbH, www.otopront.de

49 2 Methoden und Materialien

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Abbildung 2.8: Abbildung 2.9: Schematische Darstellung des Akustische Rhinometrie-Messkurve der Querschnittsflä- Messvorgangs mittels Messrohr che des Naseninneren in Abhängigkeit von ihrer Distanz und Adapter. zum Nasenloch vor (dicke Linie) und nach (dünne Line) www.otopront.de RHINO-SYS der Abschwellung. Rot: rechte Nasenseite; Blau: linke Na- (Happersberger otopront GmbH 2018) senseite. I-Zacke: Einengung am Isthmus; C-Senke: Ein- engung durch den Kopf der Concha nasalis inferior und die Intumescentia septi. CME-Weiterbildung Diagnostik der respiratorischen Funktion der Nase (Mlynski und Beule, 2008)

Auswertung und Referenzwerte Die Messkurve gibt die Geometrie des Naseninneren wie- der, wobei der Nasenquerschnitt in einer Funktion des Abstands vom Naseneingang darge- stellt wird (Geißler und Guntinas-Lichius, 2015) und zwei typische Engstellen aufweist (siehe Abbildung 2.9 und Anhang B.12). Die Erste Enge entspricht anatomisch dem Isthmus nasi und wird als I-Zacke bezeichnet. Die zweite Einengung wird durch den Kopf der unteren Muschel und die Intumescentia septi, einem Schwellgewebsareal am vorderen oberen Septum, verursacht und erscheint in der Kurve als C-Senke (Mlynski und Beule, 2008). Tabelle 2.8 listet die messbaren Parameter auf. In verschiedenen Studien an gesunden Probanden liegen die Referenzwerte der Inneren mini- 2 malen Querschnittsfläche (Minimal Cross Sectional Area 2, MCA 2) zwischen 1.11 cm (Lenders 2 und Pirsig, 1990) und 1.72 cm (Christophersen et al., 2004). Die des Nasenvolumens auf Höhe 3 der zweiten Nasenenge (Vol 2) liegen bei etwa 4 cm (Trindade et al., 2007), wobei Männer grö- ßere Querschnitte und Volumina aufweisen und das rechte Nasenloch im Durchschnitt größer ist (Trindade et al., 2007; Enßen, 2005).

50 2.11 Geschmackspräferenzen

Tabelle 2.8: Parameter der akustischen Rhinometrie, Hervorgehoben sind die in späteren Auswertungen verwendeten Größen (Lenders et al., 1992; Hilberg, 2002; Mlynski und Beule, 2008; Al Ahmari et al., 2012)

Parameter Im Diagramm Beschreibung Pathologischer Zustand

MCA 1 I-Zacke Minimal Cross Sectional Area 1 Indikator für Erste Auslenkung Äußere minimale Querschnittsfläche, strukturelle Obstruktion bei ca. 1 cm Reflexion an Isthmus nasi (wenig Schwellgewebe) MCA 2 C-Senke Minimal Cross Sectional Area 2 Indikator für Zweite Auslenkung Innere minimale Querschnittsfläche, funktionelle Reflexion an Concha nasalis inferior Obstruktion und der Intumescentia septi (erektiles Gewebe) Vol 1 Fläche unter MCA 1 Nasales Volumen auf Höhe der ersten Nasenenge Vol 2 Fläche unter MCA 2 Nasales Volumen Indikator für auf Höhe der zweiten Nasenenge funktionelle Obstruktion D − MCA 1 Abstand zwischen Nasenöffnung und MCA 1 D − MCA 2 Abstand zwischen Nasenöffnung und MCA 2

2.11 Geschmackspräferenzen

Ein Fragebogen sollte im Rahmen der Studie hinsichtlich der eigenen Geschmackspräferenz für bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Grapefruit, Kartoffelchips) und Getränke (z.B. Kaffee, hei- ßes Wasser mit Zitrone) ausgefüllt werden (siehe Anhang B.13). Anhand von 35 verschiede- nen Lebensmitteln kann hier angegeben werden, wie viel Appetit im Moment der Erhebung besteht. Dabei hilft eine Bewertungseinteilung mit fünf Stufen von „Überhaupt keinen Appetit“ (0 Punkte) bis „Sehr starken Appetit“ (4 Punkte). Die Bewertungen werden anschließend addiert, maximal sind 140 Punkte zu erreichen, eine hohe Punktzahl symbolisiert einen insgesamt stark ausgeprägten Appetit.

2.12 Intensität und Hedonik

Um die Auswirkungen durch Riech- und Schmeckstörungen in vivo zu testen, wurden den Patienten mit AkR am ersten und zweiten Testtermin zum Ende der Untersuchung alltägliche Lebensmittel präsentiert (siehe Abbildung 2.10). Ziel dieses Tests ist es, die Intensitätswahr- nehmung und Hedonik von Gerüchen und Geschmäcken zu evaluieren. Die Intensität reprä- sentiert die Stärke des Sinneseindrucks, die Hedonik beschreibt, wie angenehm oder unan- genehm Lebensmittel empfunden werden. Die in Tabelle 2.9 aufgeführten Lebensmittel wer- den mit Alltagsgeschirr präsentiert. Am Nahrungsmittel soll zunächst gerochen werden, um es anschließend anhand einer Hilfslinie mit Anfangs- und Endmarkierung bezüglich Intensität und Hedonik zu bewerten (Protokoll siehe Anhang B.14). Die Intensitätsbeurteilung kann ganzzahlig von 0 („nicht wahrgenommen“) bis 10 erfolgen („sehr stark wahrgenommen“). Die Hedonik wird von − 5 („sehr unangenehm“) über 0 („neutral“) bis + 5 („sehr angenehm“) in ganzzahli- gen Schritten bewertet (vgl. Dravnieks, 1983; Dravnieks et al., 1984). Nach der Evaluierung des

51 2 Methoden und Materialien

Geruchseindrucks wird der Proband gebeten, die Lebensmittel zu sich zu nehmen. Die Beurteilung von Intensität und Hedonik des Geschmacks der Lebensmittel wird auf die gleiche Weise wie die Geruchsbewertung durchgeführt. Aus den Beurteilungen von Intensität sowie Hedonik des Geruchs und Geschmacks werden jeweils Mittelwerte gebildet, wobei ma- ximal 10 Punkte bei der Intensitäts- und 5 Punkte bei der Hedonikbewertung erreicht werden können.

Tabelle 2.9: Produkte, die für die Intensitäts- und Hedoniktestung verwendet wurden (Alle Produkte wurden im Supermarkt Netto erworben)

Lebensmittel Darreichungsform Produktname

Salatgurke ungeschält, 2 Scheiben ca. 5 mm dick Orangensaft 100 ml im Glas Frucht Stern, Saft aus Konzentrat Dunkle Schokolade Stück ca. 25 g Choco Edition - (72% Kakao) Edelbitterschokolade Honig 1 Teelöffel Langnese - Flotte Biene Honig „Wildblüte“ Heiße Zitrone mit Honig 100 ml heißes Wasser in Tasse Saft von 1/2 Zitrone 1 Teelöffel Honig s.o.

Abbildung 2.10: Lebensmittel, die für die Intensitäts- und Hedoniktestung verwendet wurden: 100 ml heiße Zitrone mit Honig (hier im Glas), 100 ml Orangensaft, 2 Scheiben Salatgurke, 2 Stück Bitterschokolade, 1 Teelöffel Honig

52 2.13 Statistische Analyse

2.13 Statistische Analyse

Die Sammlung und statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mittels Microsoft Office Excel Version 15.0 und des statistischen Analysesystems IBM SPSS (Statistical Packages for Social Sciences) Version 22.0 für Windows. Die Grafiken wurden innerhalb des Textsatzsys- tems TeX (Version 5.8.0) mithilfe des Grafikpakets PGF/TikZ (Version 2.0) erstellt. Das Signifi- kanzniveau α wurde auf 0.05 festgelegt.

Deskriptive Statistik Mittels deskriptiver Statistik werden Lagemaße wie Mittelwerte (M), Median, Minimum, Maximum sowie Streumaße wie Standardabweichungen (SD) und Inter- quartilsabstand (interquartile range, IQR) ermittelt. Die vergleichende Darstellung numerischer Daten erfolgt in der Regel als Balkendiagramm mit Fehlerbalken, welche die M und SD wie- dergeben. Kommt es jedoch zu extrem schiefer Verteilung der Werte, sind als Abbildungen Boxplots gewählt.

Hypothesentests Mittels vergleichender Tests wird untersucht, ob aus den vorliegenden Daten geschlossen werden kann, dass die Lagemaße der untersuchten Variablen auch in der Grundgesamtheit voneinander abweichen (Brosius, 2012, S. 232). Um die Daten einer Stich- probe (PG) an unterschiedlichen Messterminen zu vergleichen, werden für näherungsweise normalverteilte Daten der gepaarte T-Test, für schief verteilte oder ordinal skalierte Daten der Wilcoxon-Test verwendet. Ein Vergleich der unverbundenen Messwerte von PG und KG erfolgt für Daten, die einer annähernden Normalverteilung (NV) folgen, mittels doppelten T-Tests. Alter- nativ wird der verteilungsfreie Mann-Whitney-U-Test verwendet. Bei Varianzinhomogenität (Un- gleichheit der SD) kommt der Welch-Test zur Anwendung (Rowe und Heinisch, 2012, S. 79–233).

Likert-Skalen Likert-Skalen werden in Fragebogen angewendet, sie liegen in einem begrenz- ten Definitionsbereich und sind ordinal skaliert. Die Verwendung des nicht parametrischen Wilcoxon-Tests wird bei schiefer Datenlage und steilem Exzess bevorzugt, der parametrische T-Test sollte bei multimodaler oder stark einseitiger Verteilung der Daten den Vorrang haben. Summierte Gesamtpunktzahlen folgen häufiger einer NV, hier kann ein T-Test angewendet wer- den (Zimmerman, 2004).

Korrelationsanalysen Korrelationsanalysen dienen der Überprüfung von Zusammenhän- gen zwischen den Parametern. Stärke und Richtung der Wechselbeziehung werden mittels Korrelationskoeffizient r geprüf, der Werte zwischen + 1 und − 1 annehmen kann, wobei die Variablen positiv (gleichgerichtet) oder negativ (entgegengesetzt) korrelieren. Je näher r bei einem dieser Extremwerte liegt, desto größer und je näher r gegen Null tendiert, desto schwä- cher ist der Zusammenhang der Variablen (Rowe und Heinisch, 2012, S. 167–171). In die- ser Arbeite erfolgt die Korrelationsanalyse nach Pearson23, alternativ nach Spearman24 oder

23Die Korrelationsanalyse nach Pearson berücksichtigt die Abstände zwischen den Messwerten. Dieser Test ist passend für metrischen Daten, die weit gestreut mit Ausreißern liegen oder für intervallskalierte Variablen (Riepl, 2011). Voraussetzung ist eine annähernde NV der Messwerte (Keller, 2018, S. 3). 24Die Korrelationsberechnung nach Spearman bildet eine Rangfolge, benötigt also keine NV und eignet sich für die Auswertung von ordinalskalierten Variablen (Riepl, 2011).

53 2 Methoden und Materialien

Kendall-Tau25, wobei als Signifikanzniveau p ≤ 0.05 angesetzt wird. Es ist zu beachten, dass der Korrelationskoeffizient keinen Beweis für eine Kausalität darstellt, der Zusammenhang kann oh- ne eine Ursachen-Wirkung-Beziehung signifikant erscheinen (Rowe und Heinisch, 2012, S. 175).

Varianzanalysen Mithilfe einer Varianzanalyse (analysis of variance, ANOVA) werden Effekte innerhalb von Gruppen überprüft. Das Ziel besteht darin, Unterschiede zwischen Mittelwer- ten auf Signifikanz zu testen, wobei im Speziellen die Streuung der beobachteten Einzelwerte (Varianzen) um diese Mittelwerte zum Tragen kommt (Schaefer, 2010, S. 3; Backhaus et al., 2016, S. 177). Eingesetztes Prüfverfahren ist die F-Statistik. Hierbei wird die gesamte Varianz der abhängigen Variable aufgeteilt in eine systematische Varianz, die durch eine Abweichung der Gruppenmittelwerte vom Gesamtmittelwert aller Gruppen entsteht und in eine unsyste- matische, zufällige Varianz, die durch eine Abweichung der einzelnen Messwerte innerhalb der Gruppen vom Gruppenmittelwert auftritt (Störeffekte). Im Anschluss werden diese Varianz- schätzungen verglichen. Die F-Statistik (F-Wert) ist umso größer, je stärker die experimentellen Effekte sind. Im anschließenden F-Test wird der Wahrscheinlichkeitswert (p-Wert) der F-Statistik ermittelt (Schaefer, 2010, S. 6; Backhaus et al., 2016, S. 177–184). Um Effekte derselben Einflussgröße an denselben Personen zu verschiedenen Zeitpunkten messen zu können, wird die Varianzanalyse mit Messwiederholung (repeated measures ANOVA, rmANOVA) gewählt, welche ein Messwiederholungsdesign darstellt (Rudolf und Müller, 2012, S.120f). Für Gruppenvergleiche zwischen PG und KG mit mehreren Variablen wird eine multi- variate Varianzanalyse (MANOVA) durchgeführt. 2 Der Wertebereich der Effektstärke partielles Eta-quadrat (ηp) liegt zwischen 0 und 1. Der Wert 2 von ηp ist umso größer, je höher der Anteil der systematischen Varianz an der Gesamtvarianz ist, ein hoher Wert besagt, dass das geschätzte Modell die Daten der Stichprobe gut erklärt.26 Voraussetzung für Varianzanalysen und damit für die Gültigkeit des F-Tests ist zusätzlich Vari- anzhomogenität (Prüfung durch Levene-Test, Backhaus et al., 2016, S. 185), eine annähernde NV sowie die Abwesenheit von systematischen Einflussfaktoren, da diese in die Störgröße einge- hen. Bei der rmANOVA wird zusätzlich Sphärizität27 vorausgesetzt und bei der MANOVA sollten die abhängigen Variablen korrelieren (Backhaus et al., 2016, S.185, 211). Bei der Interpretation der Ergebnisse muss beachtet werden, dass die Prüfung von Signifikanz der Varianzunterschiede im Mittelpunkt der Auswertung steht und dass der F-Test primär prüft, ob Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen. Er prüft nicht, ob sich alle Gruppen unter- einander voneinander unterscheiden. Hierfür müssen multiple Gruppenvergleiche vorgenom- men werden (Backhaus et al., 2016, S. 184).

25Die Analyse nach Kendall-Tau entspricht stärker dem Pearson-Korrelationskoeffizienten und überträgt dessen Berechnungsmethode auf ordinale Variablen (Brosius, 2012, S. 250). 26 2 2 2 Als Faustregel gilt: ηp < 0.06: kleiner Effet; ηp > 0.06 und < 0.14: mittlerer Effekt; ηp > 0.15: starker Effekte (Keller, 2015; Backhaus et al., 2016, S. 181). 27Der Mauchly-Test prüft, ob die Varianzen der Differenzen aller Messpaare gleich sind. Ist Sphärizität nicht erfüllt, kommt eine Korrektur der Freiheitsgrade nach Greenhouse-Geisser zur Anwendung (Hemmerich, 2018).

54

3 Ergebnisse

Die vorliegende Arbeit prüft die Hypothese, dass Riech- und Schmeckleistungen sowie trige- minale Wahrnehmung aufgrund einer akuten (viralen) Infektion der Nasenschleimhaut verän- dert sind. Patienten mit akuter nasaler Entzündung werden gesunde Kontrollprobanden ge- genübergestellt. Im Folgenden wird das Probandenkollektiv vorgestellt, anschließend werden deskriptive und schließende Statistik der psychophysischen Messungen und Ergebnisse weiterer Messmetho- den der Studie präsentiert. Zuletzt kommen Zusammenhänge in der Korrelationsanalyse zur Darstellung.

3.1 Deskriptive und schließende Statistik

3.1.1 Studienkollektiv

In die Studie wurden anfangs insgesamt 119 Personen eingeschlossen. Die Datenerhebung fand schließlich bei 117 Teilnehmern statt, davon hatten 58 Probanden eine AkR (PG) und 59 gesunde Probanden wurden der KG zugeordnet. Zwei Probanden der PG mussten nach dem ersten Termin ausgeschlossen werden, ein Proband aufgrund einer chronischen Gefäß- erkrankung und eine Probandin, bei der die anhaltende Rhinitissymptomatik retrospektiv auf eine allergische Rhinitis hinwies. Tabelle 3.1 gibt Auskunft über die anamnestischen Daten aller eingeschlossenen Teilnehmer.

Alter und Geschlecht der Teilnehmer

Unter den Patienten mit AkR befanden sich 47 Frauen im Alter von 19 bis 69 Jahren (34.6 ± 12.7 Jahre; Median = 26) und 11 Männer, deren Altersspanne 18 bis 67 Jahre betrug (27.6 ± 13.4 Jahre; Median = 24). Die KG wurde entsprechend des Geschlechts und des Alters zugeordnet und bestand aus 49 Frauen, 19 bis 63 Jahre alt (31.7 ± 11.7 Jahre; Median = 27), und 10 Männern, die ebenso 19 bis 63 Jahre alt waren (28.7 ± 13 Jahre; Median = 24). Die Altersverteilung wird in Abbil- dung 3.1 anhand von drei Altersgruppen dargestellt.

Body Mass Index (BMI)

In vorangehenden Studien gab es Hinweise, dass die körperliche Konstitution Einfluss auf das Riechvermögen haben könnte (z.B. Keller et al., 2012). Der in dieser Studie bestimmte BMI liegt 2 im Mittel bei allen Probanden bei 23.05 kg/m (± 3.51 SD) und somit laut aktuellen Richtlinien der WHO im Bereich des Normalgewichts bis hin zur Präadipositas (WHO, 2018).1 2 2 1WHO-Definition: Normalgewicht BMI = 18.5 – 24.9 kg/m , Präadipositas BMI = 25.0 – 29.9 kg/m (WHO, 2018)

57 3 Ergebnisse

Tabelle 3.1: Erhobene anamnestische Daten des gesamten Stichprobenumfangs FA: Familienanamnese; geleg.: gelegentlich; rglm.: regelmäßig

Patientengruppe Kontrollgruppe n Prozent n Prozent Gesamt 58 100 59 100 weiblich 47 81 49 83.1 männlich 11 19 10 16.9 Anamnese Alkohol geleg. bis rglm. 39 67.2 45 76.3 Nasale Polypen 1 1.7 2 3.4 Zustand nach Nasenoperation 3 6.8 8 13.6 Schädel-Hirn-Trauma 3 5.2 2 3.4 Hypertonie 2 3.4 2 3.4 Hypothyreose 2 3.4 7 11.9 Asthma 2 3.4 2 3.4 Allergien 13 22.4 19 32.2 Andere Krankheiten 4 6.8 4 6.8 Neurologische Anamnese FA Parkinson/Alzheimer 5 8.6 4 6.8 Multiple Sklerose 1 1.7 0 0 Migräne 1 1.7 0 0 Epilepsie 1 1.7 0 0 Medikamenteneinnahme Kontrazeptivum 17 29.3 29 49.2 Antihypertensivum 4 6.8 2 3.4 Schilddrüsenmedikamente 4 6.8 8 13.6

≤ 35 Jahre 36 − 55 Jahre ≥ 56 Jahre 60

40

20 Anzahl der Teilnehmer

0 PG KG

Abbildung 3.1: Altersverteilung in Patientengruppe (PG) und Kontrollgruppe (KG)

58 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

3.1.2 Terminabstand

Die Messungen an der PG erfolgte an zwei unterschiedlichen Terminen, die KG hingegen wurde einmalig untersucht. Der zeitliche Abstand zwischen erstem und zweitem Untersuchungster- min der PG liegt im Durchschnitt bei 5.04 Wochen (± 2.82 SD; Median = 4.67 Wochen), wobei der minimale Abstand 2.71 und der maximale Abstand 14.43 Wochen beträgt.

3.1.3 Nasale Endoskopie

Um einen Eindruck des Naseninneren zu bekommen, wurde eine orientierende nasale Endo- skopie durchgeführt, wobei die Eigenschaften der Schleimhaut sowie die Sekretion und die Einsehbarkeit der vorderen Riechspalte zu einem Gesamtwert zwischen 0 bis 8 Punkten zu- sammengefasst wurden. Eine hohe Punktzahl stellt dabei eine ungünstige Situation dar. Innerhalb der PG werden am ersten Untersuchungstermin signifikant höhere Werte (M = 3.61 ± 1.19 SD) als am zweiten Termin (M = 0.88 ± 0.75 SD) ermittelt (t(55) = 14.39; p ≤ 0.001). Die KG zeigt einen Mittelwert von 0.44 Punkten (± 0.68 SD). Die Mittelwertunterschiede zwi- schen PG jeweils zum ersten und zweiten Termin und KG zeigen sich im T-Test signifikant (t(86.40) = 17.47; p ≤ 0.001 und t(115) = 3.32; p ≤ 0.001). Abbildung 3.2 gibt die deutlichen Unterschiede zwischen den jeweilig erreichten Punktzahlen grafisch wieder.

5

4

3

Testwerte 2

1

0 PG T1 PG T2 KG

Abbildung 3.2: Vergleich der Endoskopie-Gesamtwerte Mittelwerte und Standardabweichungen der Patientengruppe am ersten sowie zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG) sind gegenübergestellt

3.1.4 Orthonasale Riechfunktion

Um den Schweregrad der Riechstörung quantitativ beurteilen und vergleichen zu können, wurde mittels „Sniffin’ Sticks“ die Schwelle zur Wahrnehmung von Phenylethylalkohol sowie Diskriminations- und Identifikationsvermögen von überschwelligen Duftstoffen erfasst. Die ermittelten Werte, getrennt nach Untersuchungstagen und Gruppen, können aus Tabel- le 3.2 entnommen werden. Abbildung 3.4 zeigt die Mittelwerte der erreichten Punktwerte in Abhängigkeit vom durchgeführten Test und der Gruppe. In Tabelle A.3 (Anhang) werden die

59 3 Ergebnisse

Tabelle 3.2: Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) des anhand von „Sniffin’ Sticks“ erfassten Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationswerts (SDI-Werts) sowie von dessen Einzeltests innerhalb der verschiedenen Gruppen

Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD M ± SD S 4.61 ± 2.16 7.66 ± 2.26 7.07 ± 2.52 D 11.26 ± 2.25 13.47 ± 1.39 13.15 ± 1.84 I 12.97 ± 2.08 13.91 ± 1.39 13.63 ± 1.67 SDI 28.83 ± 5.05 34.81 ± 3.82 33.85 ± 4.27

Hyposmie Normosmie

12% 27% 38% 62% 88% 73%

(a) PG an T1 (b) PG an T2 (c) KG

Abbildung 3.3: Verteilung der Diagnosen der orthonasalen Riechstörung in der Patientengrup- pe (PG) bei akuter Rhinitis (T1) und nach Genesung (T2) sowie innerhalb der Kontrollgruppe (KG)

Testergebnisse zusätzlich nach Altersgruppe und Geschlecht aufgeschlüsselt und die Mittel- wertunterschiede der SDI-Werte in den Signifikanztests aufgeführt. Es wird sichtbar, dass die Identifikation am geringsten durch die AkR beeinflusst wird, die Mit- telwerte liegen dicht beieinander. Der Schwellenwert hingegen weist die größte Differenz der Mittelwerte auf.

Abbildung 3.3 zeigt die Verteilung der anhand des SDI-Werts ermittelten Diagnosen einer orthonasalen Riechstörung innerhalb der Gruppen. Den Grad einer funktionellen Anosmie erreicht kein Proband.2 Es kommt zu einer signifikanten SDI-Wert-Verbesserung von durch- schnittlich 5.98 (± 5.50) Punkten (t(57) = −8.28; p ≤ 0.001). 26 Patienten (45 %) zeigen eine Verbesserung von 5.5 oder mehr Punkten im SDI-Wert.3

Innerhalb der PG kann durch die statistische Auswertung mittels rmANOVA ein signifikanter Unterschied aller Riechtests zwischen den Untersuchungsterminen nachgewiesen werden 2 (F(2,114) = 12.76; p ≤ 0.001), bei einer schwachen Effektstärke (ηp = 0.18). Diese Ergebnisse lassen einen systematischen Effekt der Genesung auf die Riechleistung vermuten.

2Einteilung nach Kobal et al., 2000: Normosmie: SDI > 31; Hyposmie: SDI ≤ 31; funktionelle Hyposmie: SDI ≤ 15 3Eine SDI-Wert-Differenz von 5.5 Punkten spricht für eine klinisch signifikante Änderung (Gudziol et al., 2006).

60 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

Tabelle 3.3: Zwischensubjekteffekte der einzelnen Riechtests zwischen Patienten am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und Kontrollgruppe (KG), ermittelt durch MANOVA

2 F df Hypothese df Fehler p ηp PG an T1 und KG Schwelle 32.19 1 115 ≤0.001 0.22 Diskrimination 24.89 1 115 ≤0.001 0.18 Identifikation 3.61 1 115 0.06 0.03 PG an T2 und KG Schwelle 1.74 1 115 0.19 0.02 Diskrimination 1.08 1 115 0.30 0.01 Identifikation 1.02 1 115 0.32 0.01

PG an T1 PG an T2 KG 40

30

20

Testwerte 10

0 S D I SDI

Abbildung 3.4: Testwerte der „Sniffin’ Sticks“ Gegenüberstellung der Mittelwerte und Standardabweichungen der Patienten- gruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

Abbildung 3.4 zeigt, dass die Differenz zwischen der PG am ersten Termin und der KG bei der Schwellentestung am größten und bei der Identifikation am geringsten ist. Eine MANOVA zwi- schen diesen beiden Gruppen ermittelt einen signifikanten Gruppenunterschied in der Riech- 2 leistung (F(3,113) = 14.48; p ≤ 0.001), bei mittlerer Effektstärke (ηp = 0.28). Ein T-Test bestätigt zusätzlich einen signifikanten Unterschied zwischen den SDI-Werten (t(115) = −5.81; p ≤ 0.001). Tabelle 3.3 (oberer Teil) schlüsselt die Zwischensubjekteffekte der beiden Gruppen auf, die mit- tels MANOVA errechnet werden können. Hier bestätigen sich die Unterschiede in den Schwel- len- und Diskriminationstests zwischen der PG am ersten Termin und der KG als signifikant, nicht so der Unterschied zwischen den Identifikationstests.

Abbildung 3.4 stellt des weiteren die geringen Mittelwertdifferenzen der jeweiligen Riechtests verglichen zwischen der PG am zweiten Termin und der KG dar. Der T-Test der SDI-Werte bestätigt durch nicht ermittelbare Signifikanz, dass die Mittelwerte sich kaum unterscheiden (t(115) = 1.28; p = 0.20). Anhand einer weiteren MANOVA über den Gruppenvergleich in der Riechleistung von der PG am zweiten Untersuchungstermin und der KG kann keine Signifikanz 2 gezeigt werden (F(3,113) = 0.90; p = 0.44; ηp = 0.23), auch die Einzelgruppenvergleiche erreichen keine Signifikanz (vgl. Tabelle 3.3 unterer Teil).

61 3 Ergebnisse

3.1.5 Retronasale Riechfunktion

Besonders bei konduktiven Riechstörungen sollte das retronasale Riechvermögen getestet werden, um eine mögliche residuale Riechfähigkeit bei der Nahrungsaufnahme evaluieren zu können (Landis et al., 2003b; Landis et al., 2005). Dies erfolgte mittels Schmeckpulvertest. Von 16 getesteten Substanzen werden innerhalb der PG am ersten Termin durchschnittlich 13.64 (± 2.19 SD) erkannt. Am zweiten Termin bessert sich das Ergebnis geringfügig, aber im T-Test nicht signifikant, auf 14.26 (± 1.85 SD) erkannte Substanzen (t(57) = −1.94; p = 0.06). Die Probanden der KG erkennen im Mittel 14.59 (± 2.03 SD) der Schmeckpulver richtig. Die Mittelwertunterschiede zwischen der PG am ersten Termin und der KG zeigen sich im T-Test signifikant (t(115) = −2.45; p = 0.02), wohingegen der Vergleich zwischen der PG am zweiten Termin und der KG als nicht signifikant ausfällt (t(115) = −0.93; p = 0.34). Abbildung 3.5 gibt die geringen Lageunterschiede der Mittelwerte zwischen den jeweiligen Gruppen grafisch wieder.

15

10 Testwerte

5

0 PG T1 PG T2 KG

Abbildung 3.5: Vergleich der Ergebnisse im Schmeckpulvertest (retronasales Riechen) Gegenüberstellung der Mittelwerte und Standardabweichungen der Patienten- gruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

3.1.6 Globale Schmeckfunktion

Die Schmecksprays testen mit überschwelligen Geschmacksstoffen die grobe Fähigkeit, die Grundgeschmacksrichtungen „süß“, „sauer“, „bitter“ oder „salzig“ zu erkennen. Von vier dargebotenen Sprays werden innerhalb der PG im Mittel 3.93 (± 0.26 SD) am ersten Termin und 3.96 (± 0.19 SD) am zweiten Termin erkannt (t(56) = −1.00; p = 0.32). Die KG erkennt 3.97 (± 0.18 SD) Sprays korrekt. Es können zwischen der KG und jeweils bei- den Testungen der PG keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte festgestellt werden (t(115) = −0.86; p = 0.39 und t(114) = −0.04; p = 0.97). Abbildung 3.6 veranschaulicht die gerin- gen Mittelwertunterschiede und Standardabweichungen. Innerhalb der PG fällt am ersten Termin auf, dass wenn eine Verwechslung der Geschmacks- qualitäten vorkommt, diese vom Probanden stets als „bitter“ geschmeckt wird. Kontrollproban- den verwechseln hingegen „salzig“ und „sauer“.

62 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

5

4

3

Testwerte 2

1

0 PG T1 PG T2 KG

Abbildung 3.6: Vergleich der Ergebnisse des Schmeckspraytests Gegenüberstellung der Mittelwerte und Standardabweichungen der Patienten- gruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

3.1.7 Qualitative und quantitative Schmeckfunktion

Anhand der Schmeckstreifen wurde die Wahrnehmungsschwelle des Geschmacks evaluiert. Die Ergebnisse der einzelnen Geschmacksrichtungen sind Tabelle 3.4 zu entnehmen, die Ein- zeltestwerte aufgeschlüsselt nach Geschlecht befinden sich in Tabelle A.9 im Anhang. Es wird sichtbar, dass die Schmeckleistung während der AkR im Allgemeinen eher geringfügig beein- flusst wird, die Mittelwerte innerhalb der PG liegen dicht beieinander.

Ein T-Test der Mittelwerte der Gesamtpunktzahlen des Schmeckstreifentests zeigt innerhalb der PG keine Signifikanz (t(57) = −0.97; p = 0.34). Abbildung 3.7 verdeutlicht die dichte Lage der Mittelwerte vom ersten und zweiten Termin. Allerdings kann durch die statistische Aus- wertung mittels rmANOVA ein signifikanter Unterschied aller Tests zwischen den beiden Ter- minen nachgewiesen werden (F(3,171) = 3.57; p = 0.02), jedoch bei einer geringen Effektstärke 2 (ηp = 0.06). Zudem bestehen zwischen den vier verschiedenen Geschmacksqualitäten Unter- schiede hinsichtlich der Mittelwerte. „Süß“, „sauer“, „bitter“ und „salzig“ werden innerhalb ei- nes Untersuchungstermins signifikant unterschiedlich gut wahrgenommen (F(3,171) = 52.94; 2 p ≤ 0.001 mit ηp = 0.48).

Tabelle 3.4: Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Schmeckstreifentestwerte

Schmeckstreifen Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD M ± SD süß 7.38 ± 0.88 7.57 ± 0.94 6.92 ± 1.62 sauer 5.03 ± 1.36 5.40 ± 1.78 5.36 ± 1.84 bitter 6.90 ± 1.42 7.26 ± 1.48 6.83 ± 1.61 salzig 6.24 ± 1.59 5.81 ± 1.92 6.80 ± 1.61 Gesamtpunktzahl 25.55 ± 3.78 26.03 ± 3.62 25.9 ± 3.99

63 3 Ergebnisse

PG T1 PG T2 KG

30

25

20

15 Testwerte 10

5

0

süß sauer bitter salzig Gesamt

Abbildung 3.7: Vergleich der Ergebnisse im Schmeckstreifentest Gegenüberstellung der Mittelwerte und Standardabweichungen der Patienten- gruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

Abbildung 3.7 zeigt, dass „süß“ von der PG am ersten Termin besser wahrgenommen wird als von der KG. Die Wahrnehmung von „salzig“ ist wiederum in der KG besser, „sauer“ und „bitter“ hingegen liegen in beiden Gruppen auf ähnlicher Ebene. So fällt auch ein T-Test für die Gesamt- punktzahlmittelwerte der Schmeckstreifen zwischen der PG am ersten Termin und KG als nicht signifikant aus (t(115) = −0.48; p = 0.63). Die zwischen der PG am ersten Termin und der KG ermittelte MANOVA zeigt allerdings einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich der generellen Schmeckleistung 2 (F(4,112) = 2.54; p = 0.04), wieder bei schwacher Effektstärke (ηp = 0.08). Jedoch ist zwischen den separat geprüften Geschmacksqualitäten keine Signifikanz darstellbar. Die Zwischensubjekt- effekte gibt der erste Teil von Tabelle 3.5 wieder.

Zusätzlich ist Abbildung 3.7 zu entnehmen, dass sich grafisch eine bessere Wahrnehmungsleis- tung von „süß“ und „bitter“ in der PG am zweiten Termin gegenüber der KG zeigt. Mit „salzig“ verhält es sich anders herum, hier nimmt die KG den Geschmack besser war, „sauer“ wird in beiden Gruppen ähnlich gut wahrgenommen. Ein T-Test liefert keine signifikanten Mittelwert- unterschiede der Gesamtpunktzahlen des Schmeckstreifentests zwischen der PG am zweiten Termin und der KG (t(115) = 0.19; p = 0.85). Eine weitere MANOVA gibt Auskunft über die Gruppenunterschiede von der PG am zweiten 2 Termin und der KG. Mit F(4,112) = 4.93; p ≤ 0.001 und ηp = 0.15 zeigt sich auch hier eine Signifi- kanz im Gruppenvergleich über die Schmeckstreifen. Der zweite Teil von Tabelle 3.5 schlüsselt wiederum die Zwischensubjekteffekte auf und zeigt keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Tests bei „sauer“ und „bitter“, jedoch für die Qualitäten „süß“ und „salzig“, aller- dings mit sehr geringen Effektstärken.

64 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

Tabelle 3.5: Zwischensubjekteffekte der einzelnen Tests zwischen Patienten am ersten bzw. zweiten Termin (PGT1, T2) und Kontrollgruppe (KG), ermittelt durch MANOVA

2 Schmeckstreifen F df Hypothese df Fehler p ηp PG an T1 und KG süß 3.69 1 115 0.06 0.03 sauer 1.15 1 115 0.29 0.01 bitter 0.06 1 115 0.82 0.01 salzig 3.53 1 115 0.06 0.03 PG an T2 und KG süß 7.09 1 115 0.01 0.06 sauer 0.02 1 115 0.90 0.00 bitter 2.24 1 115 0.14 0.02 salzig 9.08 1 115 0.003 0.07

Verwechslungen zwischen den Geschmacksqualitäten

Bei der Auswertung der Schmeckstreifen fällt auf, dass es unterschiedliche Häufigkeiten bei der Verwechslung von Geschmacksqualitäten gibt. In Tabelle A.11 und A.12 im Anhang sind die Häufigkeiten der jeweiligen Verwechslungen im einzelnen aufgeführt. Allgemein werden niedrigere Konzentrationen eher verwechselt als höhere, eine Ausnahme bildet „salzig“, das auch in höheren Konzentrationen falsch erkannt wird. Vor allem „sauer“, aber auch „salzig“ werden in beiden Gruppen zu allen Terminen am häufigsten verwechselt, hier in der Regel miteinander oder mit „bitter“. Die hohen Verwechslungswerte bei „sauer“ lassen sich vor allem auf den Schmeckstreifen mit der niedrigsten Konzentration (Nr. 8, Quinin- Hydrochlorid 50 mg/ml) zurückführen. Gruppenunterschiede stellen sich hinsichtlich der Verwechslungshäufigkeit dar: Die PG vertauscht am ersten Termin „sauer“ etwa gleich häu- fig mit „salzig“ und „bitter“ (17.80 % vs. 15.86 %). Am zweiten Termin ist die Verwechslung von „sauer“ mit „salzig“ häufiger als mit „bitter“ (22.55 % vs. 15.20 %). Bei der KG fällt die Fehlent- scheidung zugunsten von „salzig“ gegenüber „bitter“ noch stärker aus (25.79 % vs. 13.16 %). „Bitter“ wiederum wird in beiden Gruppen seltener verwechselt, dann etwa gleich häufig mit „sauer“ oder „salzig“. Am seltensten wird in beiden Gruppen „süß“ vertauscht, nahezu ausschließlich in niedrigen Stoffkonzentrationen (Saccharose 100 mg/ml bzw. 50 mg/ml). Andere Geschmäcke werden am seltensten für „süß“ gehalten (vgl. Tabelle A.13 im Anhang). Auffällig ist, dass wenn in der KG falsch geschmeckt wird, mit Abstand am häufigsten „salzig“ als Qualität genannt wird. In der PG ist diese Verteilung der falsch getippten Qualitäten zwi- schen „sauer“, „bitter“ und „salzig“ ausgeglichener (siehe Tabelle A.13 im Anhang). Das steht im Widerspruch zu den Schmecksprays, hier wird in der PG vor allem „bitter“ fälschlich erkannt.

65 3 Ergebnisse

3.1.8 Trigeminale Lateralisierung

Für die Identifikation von Menthol als überwiegend trigeminalen Reiz wurde ein Testaufbau zur Lateralisierung angewendet. 20 Mal wurden nasenlochgetrennt Luftstöße verabreicht, die ent- weder rechts oder links identifiziert werden sollten. Nur 11.22 (± 2.81 SD) Luftstöße mit Menthol werden im Mittel von der PG am ersten Ter- min korrekt identifiziert und liegen somit knapp über der Zufallswahrscheinlichkeit von 50 % (10 Luftstöße).4 Das Ergebnis bessert sich am zweiten Termin geringfügig, aber im T-Test signifi- kant auf 12.34 (± 3.34 SD) korrekt lateralisierte Luftstöße (t(57) = −2.20; p = 0.03). Die KG lateralisiert im Mittel 13.20 (± 3.56 SD) Luftstöße korrekt, wobei der Unterschied der Mittelwerte zwischen der KG und PG am ersten Termin signifikant ist (t(115) = −3.34; p ≤ 0.001). Zum zweiten Termin kann keine Signifikanz nachgewiesen werden (t(115) = −1.35; p = 0.18). Abbildung 3.8 verdeutlicht die Mittelwertunterschiede und Streubreite der Daten.

15

10 zierter Luftstöße fi

5 Anzahl identi 0 PG T1 PG T2 KG

Abbildung 3.8: Fähigkeit, Menthol zu lateralisieren Gegenüberstellung der Mittelwerte und Standardabweichungen der Patienten- gruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

3.1.9 Trigeminale Schwellenwahrnehmung

Die Wahrnehmung vom geruchlosen Gas CO2 erfolgt in der Nase ausschließlich über das tri- geminale System und dient in dieser Studie zur Wahrnehmungsschwellenbestimmung von somatosensorischen Reizen. Einführend muss angemerkt werden, dass das Gerät zur Mes- sung der CO2-Wahrnehmungsschwelle mehrmals nicht zur Verfügung stand. Außerdem ist zu erwähnen, dass Probanden beider Gruppen selbst beim Endpunkt der Messung (2000 ms) den trigeminalen Reiz nicht wahrgenommen haben. Aufgrund dessen wurde vor der statistischen Auswertung der Messwerte die Aufteilung der Daten in „wahrgenommen“ und „nicht wahrge- nommen“ vorgenommen. Abbildung 3.9a zeigt die Verbesserung der Wahrnehmung am zwei- ten Untersuchungstermin innerhalb der PG und den Vergleich zur KG. Im Vergleich durch den

4Bei einer Ratewahrscheinlichkeit von 50 % (10 von 20 Stimuli) wird vorausgesetzt, dass die einzelnen Laterali- sierungen voneinander unabhängig sind, dass also die Entscheidung des Probanden für das linke oder rechte Nasenloch nicht davon abhängt, wie seine vorherige Entscheidung ausfiel.

66 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

Tabelle 3.6: Mediane und Interquartilsabstände (IQR) der CO2-Schwellenwerte

Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin Median (in ms) 887 587 734 IQR (in ms) 1237 1294 1344

wahrgenommen Frauen nicht wahrgenommen Männer 100 2.000 80 1.500 60

1.000 40 -Schwelle in ms 2 500 Anzahl in Prozent 20 CO

0 0 PG T1 PG T2 KG PG T1 PG T2 KG (a) Anzahl der Probanden, die CO2 unter den (b) Vergleich der CO2-Wahrnehmungsschwelle gegebenen Messbedingungen wahrgenom- getrennt nach Geschlecht (Median und In- men bzw. nicht wahrgenommen haben terquartilsabstand)

Abbildung 3.9: Ergebnisse der CO2-Schwellenmessung von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) im Vergleich zur Kontrollgruppe (KG)

Wilcoxon-Test5 wird die grafische Beobachtung der Unterschied zwischen den Terminen inner- halb der PG nicht bestätigt (z = −1.27; p = 0.21). Jedoch zeigen sich die Ergebnisse beider Termine der PG im Vergleich mit der KG als signifikant unterschiedlich im Mann-Whitney-Test5 (U = −3.50; p ≤ 0.001 und U = −2.74; p = 0.01). Von denjenigen, die den CO2-Reiz wahrgenommen haben, wurde eine statistische Auswertung vorgenommen (vgl. Tabelle 3.6). Die Messwerte der CO2-Wahrnehmungsschwelle der PG lie- gen an beiden Terminen dicht beieinander, so kann auch im Wilcoxon-Test5 kein signifikanter Unterschied zwischen den Tagen errechnet werden (z = −1.45; p = 0.15). Die Schwellenwerte der KG liegen niedriger als an beiden Terminen der PG. Im Mann-Whitney- Test5 können jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen erstem sowie zweitem Termin der PG und der KG nachgewiesen werden (U = −0.30; p = 0.76 und U = −0.13; p = 0.90). Ferner fallen Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf.6 Wie in Abbildung 3.9b zu sehen, ist am ersten Termin der PG die Sensitivität auf den CO2-Reiz bei Frauen und Männern ähn- lich. Am zweiten Termin sowie in der KG zeigen Frauen eine höhere Sensitivität gegenüber den trigemeinalen Reizen.

5Aufgrund der schiefen Verteilung der Daten werden nicht-parametrische Tests für die Auswertung der CO2- Messwerte verwendet (Wilcoxon-Test für verbundene und Mann-Whitney-Test für unverbundene Stichproben). 6Aufgrund der ungünstigen Teilnehmerverteilung und möglichen Verzerrungen erfolgte zwischen den Geschlech- tern keine statistische Auswertung: PG 1.Termin: 28 Frauen (F), 9 Männer (M); PG 2.Termin: 32 F, 9 M; KG: 34 F, 8 M.

67 3 Ergebnisse

3.1.10 Maße des Naseninnenraums

Um das Nasenvolumen und somit indirekt den Grad der Nasenobstruktion der Probanden zu bestimmen, wurde die akustische Rhinometrie (AR) verwendet, wobei die MCA 2 und das dazu gehörende Vol 2 interessant waren, da diese Regionen in der Lage sind an- und abzuschwel- len (Al Ahmari et al., 2012). Aus organisatorischen Gründen stand das Messgerät nicht für die Untersuchung aller Probanden zur Verfügung. Die Messungen erfolgten für jedes Nasenloch getrennt, jedoch ist die Mittlung der Einzelmesswerte sinnvoll.7 Tabelle 3.7 gibt die an PG und KG erhobenen Werte wieder, Abbildung 3.10 verdeutlicht die Lage der Mittelwerte von Querschnittsfläche und zugehörigem Volumen an der zweiten Nase- nenge. Es fallen große Standardabweichungen vor allem bei der Volumenmessung auf. Die Mittelwertvergleiche zeigen im T-Test einen signifikanten Unterschied innerhalb der PG zwi- schen den Terminen sowohl für MCA 2 als auch für Vol 2 (siehe Tabelle 3.8). Tabelle 3.8 stellt außerdem dar, dass es zwischen KG und PG an beiden Terminen signifikante Unterschiede bezüglich der Querschnittsfläche gibt. Hinsichtlich des Volumens ist lediglich ein signifikanter Unterschied zum zweiten Termin aufzeigbar.

Tabelle 3.7: Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) von Parametern der akustischen Rhinometrie Anzahl (n) der getesteten Probanden: PG 1.Termin n=48; PG 2.Termin n=39; KG n=51

Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD M ± SD 2 Innere minimale Querschnittsfläche (MCA 2) in cm rechts 1.36 ± 0.74 1.81 ± 0.58 1.65 ± 0.55 links 1.38 ± 0.78 1.99 ± 0.73 1.69 ± 0.53 mittel 1.37 ± 0.69 1.90 ± 0.50 1.67 ± 0.44 3 Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Nasenenge (Vol 2) in cm rechts 4.29 ± 2.01 5.16 ± 1.34 4.59 ± 1.56 links 4.26 ± 2.11 5.36 ± 1.91 4.54 ± 1.45 mittel 4.27 ± 1.86 5.26 ± 1.55 4.57 ± 1.24

6 6 2 3

4 4 Vol 2 in cm MCA 2 in2 cm 2

0 0 PG T1 PG T2 KG PG T1 PG T2 KG

Abbildung 3.10: Testergebnisse der akustischen Rhinometrie (Nasenlöcher gemittelt) Gebenüberstellung der Mittelwerte und Standardabweichungen von Patien- tengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und Kontrollgruppe (KG)

7Nach Al Ahmari et al., 2012 sind die Ergebnisse bei kombinierter Betrachtung der Nasenlöcher verlässlicher.

68 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

Tabelle 3.8: Mittelwertvergleiche der Messwerte der akustischen Rhinometrie mittels T-Tests zwischen der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG), Nasenlöcher gemittelt

t df p (2-seitig) Innere minimale Querschnittsfläche (MCA 2) T-Test PG T1 und T2 −4.35 36 ≤0.001 T-Test PG T1 und KG −2.50 79 0.02 T-Test PG T2 und KG 2.32 88 0.02 Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Nasenenge (Vol 2) T-Test PG T1 und T2 −2.73 36 0.01 T-Test PG T1 und KG −0.91 81 0.37 T-Test PG T2 und KG 2.37 88 0.02

3.1.11 Intensitätswahrnehmung

Ob auch die Wahrnehmung der Geruchs- und Geschmacksintensität bei Abnahme der Wahr- nehmungsschwellen geringer wird, wurde innerhalb der PG anhand alltäglicher Lebensmittel geprüft. Nach dem Schnuppern und Essen der Lebensmittel erfolgte eine Intensitätsbewer- tung über ganzzahlige Werte von 0 bis 10. In Abbildung 3.11 wird sichtbar, dass die Intensität an beiden Terminen schwächer einge- schätzt wird, wenn ein Proband an den Lebensmitteln riecht, im Gegensatz zum Schmecken. Zudem sind beim Riechen und Schmecken die Intensitätsempfindungen am ersten Termin ins- gesamt schwächer als nach der Genesung. Die grafischen Schlussfolgerungen werden durch Mittelwertvergleiche bestätigt, signifikante Unterschiede bestehen zwischen den Terminen bezüglich der mittleren Geruchs- sowie Ge- schmacksintensität (t(56) = −5.72; p ≤ 0.001 und t(53) = −4.24; p ≤ 0.001).

Termin 1 Termin 2

10 10

5 5 ntensitätsbewertung I

0 0 Punkte

Gurke O-Saft Honig Mittel Gurke O-Saft Honig Mittel SchokoZitrHon SchokoZitrHon

(a) Intensiätsbewertung Gerüche (b) Intensitätsbewertung Geschmäcke

Abbildung 3.11: Intensitätsbeurteilung von Geruch und Geschmack alltäglicher Lebensmittel innerhalb der Patientengruppe (Mittelwerte und Standardabweichungen) O-Saft: Orangensaft; Schoko: Bitterschokolade; ZitrHon: Heiße Zitrone mit Honig

69 3 Ergebnisse

3.1.12 Hedonikbewertung

Anhand der Hedonik wurde geprüft, als wie angenehm Geruch und Geschmack eines Lebens- mittels während der AkR empfunden wird. Dies wurde äquivalent zur Intensitätstestung unter- sucht, wobei ganze Zahlenwerte zwischen − 5 über 0 bis + 5 gewählt werden konnten, um ein unangenehmes, neutrales oder angenehmes Geruchs- bzw. Geschmackserleben zu bewerten. Die jeweilige Hedonik von Gerüchen und Geschmäcken werden von den Probanden an beiden Terminen jeweils ähnlich eingeschätzt, wobei die Lebensmittel am zweiten Termin insgesamt als angenehmer empfunden werden als am ersten Termin (vgl. Abbildung 3.12). T-Tests bestä- tigen die grafischen Beobachtungen, signifikante Unterschiede bestehen zwischen den Termi- nen bezüglich der mittleren Hedonikbewertung (Geruch: t(56) = −3.57; p ≤ 0.001; Geschmack: t(53) = −2.78; p = 0.01).

Termin 1 Termin 2

6 6

4 4

2 2

0 0

Punkte Hedkonikbewertung -2 -2

Gurke O-Saft Honig Mittel Gurke O-Saft Honig Mittel SchokoZitrHon SchokoZitrHon

(a) Hedonikbeurteilung Gerüche (b) Hedonikbeurteilung Geschmäcke

Abbildung 3.12: Hedonikbewertung von Geruch und Geschmack alltäglicher Lebensmittel innerhalb der Patientengruppe (Mittelwerte und Standardabweichungen) O-Saft: Orangensaft; Schoko: Bitterschokolade; ZitrHon: Heiße Zitrone mit Honig

3.1.13 Geschmackspräferenzen (Appetit)

Der Fragebogen zur Geschmackspräferenz erfragte, wie viel Appetit im Augenblick auf 35 ver- schiedene Lebensmittel bestand. Jedes Lebensmittel sollte auf einer fünfstufigen Skala von „überhaupt keinen Appetit“ bis hin zu „sehr starken Appetit“ bewertet werden. Während der AkR erreichen die Probanden im Mittel 45.21 (± 17.10 SD) von 140 Punkten (32 %) und nach der Genesung mit 54.33 Punkten (± 19.87 SD, 39 %) eine signifikant höhere Punkt- zahl (t(57) = −5.07; p ≤ 0.001). Abbildung 3.13 zeigt die einzelnen Antworthäufigkeiten je nach Termin und verdeutlicht die große Streuung der Daten.

3.1.14 Subjektive Beurteilung der Krankheitssymptomatik

Durch Fragebogen, die teilweise aus der CRS-Diagnostik übernommen wurden, wird die sub- jektive Beurteilung der Symptomatik und deren Einfluss auf die Lebensqualität abgeleitet.

70 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

Termin 1 Termin 2 20

15

10

5 Anzahl der Antworten

0

leichten A starken A gar keinen Asehr wenig A sehr starken A

Abbildung 3.13: Mittlere Anzahl der einzelnen Antworten im Fragebogen zum Appetit (A) Mittelwerte und Standardabweichungen innerhalb der Patientengruppe

Rhinosinusitis-Behinderungs-Index (RSBI)

Der RSBI-Fragebogen evaluiert anhand von 30 Items die Beeinflussung des täglichen Lebens und der Lebensqualität durch nasale Beschwerden. Jede Einzelfrage wurde von den Patienten mit AkR auf einer 5-Punkte-Likert-Skala von 0 („gar nicht“) bis 4 („sehr stark“) bewertet. Die Gesamtpunktzahl der Probanden liegt im Mittel bei 32.33 Punkten, was etwa 27 % der Gesamtpunktzahl von 120 Punkten entspricht und eine eher geringen Belastung durch die Erkrankung darstellt. In Abbildung 3.14a und b sind Fragebogenelemente aufgeführt, die den Schweregrad der Symptomatik exemplarisch darstellen. Eine zusätzliche Symptomskala gibt abschließend den Überblick, wie stark die Patienten mit AkR ihre Beeinträchtigung durch die Nasensymptomatik insgesamt einschätzen (vgl. Abbildung 3.14c).

40 20 20 30

20 10 10 10 Anzahl der Antworten Anzahl der Antworten 0 0 Anzahl der Antworten 0

stark stark kaum kaum gering mittel schwer gar nicht gar nicht teils/teils sehr stark teils/teils sehr stark

(a) Naselaufen (b) Riech- und Schmeckstörg. (c) Stärke Symptomatik

Abbildung 3.14: Häufigkeitsverteilung der Antworten auf ausgewählte Fragen des RSBI

71 3 Ergebnisse

Sinonasal Outcome Test (SNOT)

Im Rahmen des SNOT-Fragebogens sollten die Patienten anhand von 23 Einzelfragen bewer- ten, wie stark sie ihre aktuelle Krankheitssymptomatik einschätzen. Die Gesamtpunktzahl der Probanden liegt im Mittel bei 38.31 Punkten, was circa 33 % der Ge- samtpunktzahl von 115 Punkten entspricht und auch hier auf eine eher geringe Ausprägung der Symptomatik hinweist. Äquivalent zu den RSBI-Elementen sind in Abbildung 3.15a bis c Beispiele aufgeführt, die die Patienten anhand der Aufforderung „Bitte markieren Sie, wie aus- geprägt Ihnen aktuell die Symptome Probleme bereiten“ bewerten sollten.

20 20 20

10 10 10

Anzahl der Antworten 0 0 0

leicht stark leicht stark leicht stark gar nichtfast nicht gar nichtfast nicht gar nichtfast nicht mittelstark mittelstark mittelstark extrem stark extrem stark extrem stark

(a) Naselaufen (b) Riech- und (c) Behinderung Schmeckstörung Nasenatmung

Abbildung 3.15: Häufigkeitsverteilung der Antworten auf ausgewählte Fragen des SNOT inner- halb der Patientengruppe am ersten Termin

Fragebogen zur subjektiven Einschätzung der Symptome

Ergänzend zu den Fragebögen, die der Evaluierung der CRS entliehen wurden, kam ein zu- sätzlicher Fragebogen zur aktuellen Symptomatik hinzu. Durch die Vergabe von 0 bis 3 Punk- ten sollte die Stärke einzelner Krankheitssymptome, die mit einer AkR einhergehen können, bewertet werden, die Punktzahlen wurden anschließend addiert. Der Mittelwert liegt bei 11.72 Punkten (± 4.57 SD) und zeigt mit lediglich 40 % der Gesamt- punktzahl von 30 Punkten auch hier eine eher geringe bis mittlere Belastung der Probanden durch die Symptomatik.

Visuelle Analogskala

Die VAS als horizontaler Balken ohne graduelle Einteilung repräsentiert die vollständige Abwe- senheit des in der Frage formulierten Sachverhalts bis hin zur extremsten Ausprägung dessen. Für die Auswertung wurden die vom Probanden auf der VAS markierten Werte ausgemessen und in einen Prozentwert umgerechnet. Abbildung 3.16 zeigt die mittleren Prozentangaben der jeweiligen persönlichen Einschätzun- gen, aber auch die hohe Streubreite. Es wird sichtbar, dass es bei der AkR zu häufigen und lästigen Veränderungen des Riechvermögens kommt, die Art und Menge der Nahrungsmittel- aufnahme ist dadurch jedoch weniger betroffen.

72 3.1 Deskriptive und schließende Statistik

Bitte beurteilen Sie, wie stark sich die Vielfalt Ihres Speiseplanes durch Ihre Riechstörung reduziert hat.

Bitte beurteilen Sie, wie stark die Menge an Essen, die Sie täglich zu sich nehmen, durch Ihre Riechstö- rung reduziert wird.

Bitte beurteilen Sie, wie stark Ihre Riechstörung Ihr Ausgehverhalten (Essen im Restaurant) in letzter Zeit negativ beeinflusst hat.

Bitte beurteilen Sie, wie oft sich die Veränderungen Ihres Riechvermögens bemerkbar machen.

Bitte beurteilen Sie, wie lästig die Veränderungen Ihres Riechvermögens für Sie sind.

0 20 40 60 80 Ausprägung der Sachverhalte (in Prozent)

Abbildung 3.16: Mittelwerte und Standardabweichungen der Ausprägungen der Sachverhalte erfragt anhand der Visuellen Analogskala, in Prozent Beispielsweise geben die Probanden an, dass sich die Vielfalt ihres Speiseplans durch die Riech- störung im Mittel um 22 % reduziert habe

73 3 Ergebnisse

3.2 Korrelationen

Die Untersuchung von Zusammenhängen einzelner Parameter erfolgte durch Korrelations- analysen innerhalb der PG am ersten und zweiten Termin sowie in der KG. Die im Text er- wähnten Korrelationen sind, wenn nicht anders gekennzeichnet, in Tabellenform im Anhang A.2 ab Seite A12 aufgeführt.

3.2.1 Zusammenhänge zwischen orthonasalem und retronasalem Riechen

Innerhalb der PG können positive Korrelationen zwischen dem orthonasalen und retronasa- len Riechvermögen gezeigt werden. Am ersten Termin bestehen Zusammenhänge zwischen allen drei Tests (Schwellen-, Diskriminations-, Identifikationswert) sowie dem SDI-Gesamtwert und der Schmeckpulvertestung (vgl. Abbildung 3.17 und Tabelle 3.9). Diese Zusammenhänge können bei Patienten am zweiten Termin nicht nachgewiesen werden (vgl. Tabelle 3.9). Auch die KG zeigt zwischen SDI-Wert und Gesamtpunktzahl des Schmeckpulvers eine positive Korrelation (r(57) = 0.45; p ≤ 0.001), wobei vor allem Wahrnehmungsschwelle und Identifika- tion dazu beitragen (vgl. Tabelle A.32 im Anhang). Innerhalb der PG besteht lediglich ein schwacher Zusammenhang zwischen dem SDI-Wert des ersten und zweiten Termins (r(56) = 0.26; p = 0.05). Der Zusammenhang zwischen den Gesamt- punktzahlen des Schmeckpulvers ist etwas stärker (r(56) = 0.28; p = 0.03).

15

Schmeckpulver 10

15 20 25 30 35 SDI-Wert

Abbildung 3.17: Zusammenhang zwischen ortho- und retronasaler Riechleistung innerhalb der Patientengruppe am ersten Termin (r(56) = 0.60; p ≤ 0.001)

3.2.2 Zusammenhänge zwischen Riechen und Schmecken

Die grobe Prüfung der Schmeckleistung mittels Schmecksprays zeigt innerhalb der PG an bei- den Terminen weder zu orthonasaler noch zu retronasaler Riechtestung einen Zusammen- hang (SDI-Wert − Schmeckspray: r(56) = −0.04; p = 0.75; Schmeckpulver − Schmeckspray: r(56) = 0.05; p = 0.72).

74 3.2 Korrelationen

Tabelle 3.9: Korrelationen ortho- und retronasales Riechen innerhalb der Patientengruppe Signifikante Korrelationen (p ≤ 0.05) verstärkt hervorgehoben, df = 56 T1/T2: erster bzw. zweiter Untersuchungstermin; SP: Schmeckpulver

SDI SDI SP SP T1 T2 T1 T2 Schwelle T1 r 0.75 0.44 p ≤0.001 ≤0.001 Schwelle T2 r 0.62 0.06 p ≤0.001 0.64 Diskrimination T1 r 0.81 0.48 p ≤0.001 ≤0.001 Diskrimination T2 r 0.56 0.22 p ≤0.001 0.10 Identifikation T1 r 0.73 0.49 p ≤0.001 ≤0.001 Identifikation T2 r 0.62 0.18 p ≤0.001 0.18 SDI-Wert T2 r 0.26 0.22 p 0.05 0.10 Schmeckpulver T1 r 0.60 0.28 p ≤0.001 0.03

Ein Vergleich von Riechleistung und Geschmacksschwellentestung mittels Schmeckstreifen be- stätigt jedoch Zusammenhänge zwischen der Wahrnehmung von Geruchs- und Geschmacks- stoffen bei AkR (vgl. Abbildung 3.19 und Tabelle 3.10a). Mit dem SDI-Gesamtwert am ers- ten Termin korreliert lediglich die Geschmacksqualität „bitter“. Außerdem zeigt sich ein posi- tiver Zusammenhang zwischen der Identifikation von Gerüchen und der Gesamtpunktzahl der Schmeckstreifen. Das bedeutet, je niedriger die Riechleistung insgesamt ist, desto schlech- ter kann auch der Geschmack „bitter“ wahrgenommen werden und je geringer die Fähigkeit der Geruchsidentifikation ist, desto schwerer fällt es dem Patienten, Geschmäcke (vor allem „bitter“) wahrzunehmen beziehungsweise richtig zu identifizieren. Die Zusammenhänge zwischen Riechschwelle und Schmeckschwelle sind am zweiten Untersu- chungstermin der PG deutlicher, es gibt eine positive Korrelation zwischen dem SDI-Wert und dem Gesamtergebnis der Schmeckstreifen (s. Abbildung 3.18), wobei hier vor allem Schwel- le und Diskrimination signifikant mit der Schmeckleistung korrelieren. Wie am ersten Termin spielt die Geschmacksqualität „bitter“ eine große Rolle, hier gibt es wieder positive Korrela- tionen zu SDI-Wert und Identifikation (vgl. Tabelle 3.10b). Bei Patienten gehen nach der Gene- sung gute Schmeck- und Riechleistungen miteinander einher.

75 3 Ergebnisse

30

25

Schmeckstreifen 20

20 25 30 35 40 SDI-Wert

Abbildung 3.18: Zusammenhang zwischen Riech- und Schmeckleistungen innerhalb der Pati- entengruppe am zweiten Termin (r(56) = 0.41; p ≤ 0.001)

“ 8 30 bitter „ 25 6

20

4 Schmeckstreifen 15 Schmeckstreifen

15 20 25 30 35 4 6 8 10 12 14 16 SDI-Wert Identifikation (a) SDI-Wert und Schmeckstreifen „bitter“ (b) Identifikation und Schmeckstreifen (r(56) = 0.49; p ≤ 0.001) (r(56) = 0.31; p ≤ 0.001)

Abbildung 3.19: Zusammenhänge innerhalb der Patientengruppe am ersten Termin

Auch in der KG können zwischen der Diskrimination von Gerüchen und der Schmeckstreifen- gesamtpunktzahl signifikante Korrelationen gemessen werden (Diskrimination − Schmeckstrei- fen: r(57) = 0.33; p = 0.01 und Diskrimination − Schmeckstreifen „süß“: r(57) = 0.28; p = 0.03). Je besser die Fähigkeit ausgeprägt ist, Gerüche voneinander zu unterscheiden, desto niedriger ist auch die Wahrnehmungsschwelle von Geschmacksstoffen, vor allem von „süß“.

Das retronasale Riechen korreliert innerhalb der PG sowohl am ersten als auch am zweiten Ter- min positiv mit der Schmeckleistung. Auch hier kann an beiden Terminen ein signifikanter Zu- sammenhang von der Schmeckqualität „bitter“ mit der retronasalen Riechleistung beobachtet werden (vgl. Abbildungen 3.20 und Tabelle 3.10b). Je besser retronasales Riechen funktioniert, desto niedriger ist die Wahrnehmungsschwelle für Geschmäcke sowohl im erkrankten als auch im genesenden Zustand. Die Gruppe der Kontrollprobanden zeigt diesbezüglich keine Beziehungen (Schmeckpulver − Schmeckstreifen: r(59) = −0.13; p = 0.18).

76 3.2 Korrelationen

Tabelle 3.10: Zusammenhänge zwischen den Riech- und Schmeckleistungen innerhalb der Patientengruppe am ersten (T1) und zweiten Termin (T2) Nur signifikante (p ≤ 0.05) Korrelationen abgebildet, df = 56 S: Wahrnehmungsschwelle; D: Diskrimination; I: Identifikation; SStr.: Schmeckstreifen; SP: Schmeckpulver

(a) Korrelationswerte am ersten Termin (b) Korrelationswerte am zweiten Termin

bitter SStr. T1 süß sauer bitter SStr. D S r 0.45 r 0.30 0.28 0.42 p ≤0.001 p 0.02 0.03 ≤0.001 I D r 0.53 0.31 r 0.40 0.32 p ≤0.001 0.02 p 0.002 0.01 SDI I r 0.49 r 0.31 p ≤0.001 p 0.02 SP SDI r 0.37 0.30 r 0.37 0.29 0.41 p 0.01 0.02 p 0.004 0.03 ≤0.001 SStr. T2 SP r 0.47 r 0.28 0.30 p ≤0.001 p 0.03 0.02

30 30

25

25

20 Schmeckstreifen Schmeckstreifen 20 15

8 10 12 14 16 10 12 14 16 18 Schmeckpulver Schmeckpulver

(a) Schmeckpulver und Schmeckstreifen T1 (b) Schmeckpulver und Schmeckstreifen T2 (r(56) = 0.30; p = 0.02) (r(56) = 0.30; p = 0.02)

Abbildung 3.20: Zusammenhänge zwischen retronasalem Riechen und der Schmeckleistung innerhalb der Patientengruppe am ersten (T1) und zweiten Termin (T2)

77 3 Ergebnisse

3.2.3 Zusammenhänge zu Maßen des Naseninnenraums

Am ersten Testtermin der PG lassen sich keine Zusammenhänge von AR-Messwerten zum Rie- chen signifikant darstellen. Interessant ist aber, dass es am ersten Termin bei MCA 2 und Vol 2 einen hochsignifikanten Zusammenhang zum Alter gibt, der weder am zweiten Termin noch in der KG festgestellt werden kann (vgl. Abbildung 3.21). Je älter die Probanden sind, desto größer sind ihre Nasenhöhlen im erkrankten Zustand. Bezüglich der AR lässt sich am zweiten Untersuchungstermin ein negativer Zusammenhang zwischen der Geruchswahrnehmungsschwelle und dem MCA 2-Mittel aus rechtem und linkem Nasenloch zeigen. Außerdem besteht am zweiten Termin zwischen der Geruchsschwelle und dem Vol 2 des rechten Nasenlochs eine negative Korrelation (vgl. Abbildung 3.22a und 3.22b). Des Weiteren besteht zwischen Vol 2 und retronasaler Riechleistung eine negative Korrela- tion (vgl. Abbildung 3.22c). Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei Patienten, die nach Abklingen einer AkR getestet werden, eine größere Nasenhöhle mit einer höheren Wahrnehmungsschwelle für Gerüche sowie mit einer schlechteren retronasalen Riechleistung zusammenhängt. Je ausgedehnter das Naseninnere ist, desto schlechter können Gerüche ortho- und retronasal wahrgenommen werden. Die KG zeigt bezüglich des Vol 2 lediglich signifikante Korrelationen zu den Schmecksprays (r(57) = −0.34; p = 0.01), je größer das nasale Volumen, desto schlechter ist die korrekte Identi- fikation der überschwelligen Geschmackslösungen.

3 8 2 3

2 6

4 Vol 2 in cm MCA 2 in1 cm

2

20 40 60 20 40 60 Alter in Jahren Alter in Jahren

(a) MCA 2 und Alter (b) Vol 2 und Alter (r(46) = 0.50; p ≤ 0.001) (r(46) = 0.64; p ≤ 0.001)

Abbildung 3.21: Zusammenhänge zwischen Messwerten der akustischen Rhinometrie und dem Alter innerhalb der Patientengruppe am ersten Termin MCA 2: Innerer minimaler Nasenquerschnitt; Vol 2: Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Enge

78 3.2 Korrelationen

2 10 3 3 3 8 8

2 6 6 4 Vol 2 in cm Vol 2 in cm 4

MCA 2 re. in1 cm 2 5 10 5 10 12 14 16 18 Geruchsschwelle Geruchsschwelle Schmeckpulver

(a) Schwelle und MCA 2 (b) Schwelle und Vol 2 (c) Schmeckpulver und Vol 2 (r(37) = −0.43; p = 0.01) (r(37) = −0.35; p = 0.03) (r(37) = −0.42; p = 0.01)

Abbildung 3.22: Zusammenhänge zwischen Messwerten der akustischen Rhinometrie und ortho- bzw. retronasalem Riechen in der Patientengruppe an Termin 2 MCA 2: Innerer minimaler Nasenquerschnitt; Vol 2: Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Enge

3.2.4 Zusammenhänge zur Bewertung von Intensität und Hedonik

Der Versuchsaufbau zu Intensität und Hedonik wurde ausschließlich auf die PG am ersten und zweiten Untersuchungstermin angewendet. Um den Lesefluss zu wahren, sind die Korrelati- onswerte, auf die im Text Bezug genommen wird, im Anhang in Tabelle A.23 (Intensität und Riechen) und Tabelle A.24 (Hedonik und Riechen) sowie Tabelle A.25 (Hedonik und Schmecken) aufgeführt.

Zusammenhänge von Riechen und Intensität sowie Hedonik

Am ersten Testtermin zeigen sich zwischen den einzelnen Tests der „Sniffin’ Sticks“ und der Intensitätswahrnehmung von Gerüchen und Geschmäcken diverse signifikante Zusammen- hänge, wobei ein Lebensmittel umso intensiver wahrgenommen wird, desto besser auch die Identifikation und Diskrimination von Gerüchen gelingt. Eine wichtige Rolle scheint die Intensi- tätswahrnehmung der Gurke zu spielen, hier gibt es am ersten Termin sowohl Korrelationen zur Diskrimination, Identifikation und zum Gesamt-SDI-Wert. Der Grad des Wohlempfinden von Geruch und Geschmack der Lebensmittel hängt vereinzelt mit Parametern der ortho- und retronasalen Funktion zusammen. Die Korrelationen gestalten sich hinsichtlich Intensität und Hedonik teilweise schwach, hier wä- re eine zusätzliche Korrektur, beispielsweise nach Bonferroni, möglich, um die Interpretation der Korrelationswerte zu überprüfen.

Zusammenhänge von Schmecken und Hedonik

Je besser „bitter“ wahrgenommen werden kann, desto angenehmer erscheint auch der Gurken- geschmack am ersten Termin. Zudem kann ein Zusammenhang zwischen „sauer“ und „Heiße Zitrone mit Honig“ gezeigt werden, je niedriger die Schwelle für die Empfindung von „sauer“ ist, desto angenehmer schmeckt das Heißgetränk.

79 3 Ergebnisse

3.2.5 Zusammenhänge zur trigeminalen Sensibilität

Die Messwerte der trigeminalen Reizstoffe Menthol und CO2 korrelieren lediglich am ersten Termin negativ miteinander. Während einer AkR kann mit hoher CO2-Wahrnehmungsschwelle auch Menthol schlechter lateralisiert werden (vgl. Abbildung 3.23 und Tabelle A.26 im Anhang). Signifikante Zusammenhänge zwischen Riech- und Schmeckleistungen zur Lateralisierungsfä- higkeit von Menthol konnten nicht nachgewiesen werden, lediglich ein tendenzieller Zusam- menhang zwischen der trigeminalen Lateralisierung und der Geruchsschwellenwahrnehmung war zu erkennen (r(58) = 0.25; p = 0.06). Jedoch zeigt sich interessanterweise am ersten Ter- min ein Zusammenhang zwischen Menthol-Lateralisierung und der Intensitätswahrnehmung von Organgensaftgeschmack einerseits sowie andererseits zwischen Menthol-Lateralisierung und der Intensitätseinschätzung von Gerüchen im Allgemeinen (r(55) = 0.33; p = 0.01 und r(55) = 0.27; p = 0.04). Je besser die Patienten in der Lage sind, Menthol zu lateralisieren, desto intensiver ist auch die Wahrnehmung von Gerüchen und Orangensaftgeschmack. Am zweiten Termin zeigt sich eine Verbindung zwischen der Lateralisierung von Menthol und der Hedonik des „Heißer Zitrone mit Honig“-Geschmacks (r(55) = −0.35; p = 0.01). Je besser Menthol lateralisiert werden kann, umso unangenehmer erscheint das Heißgetränk.

2.000

1.000 -Schwelle in ms 2 CO

0 5 10 15 Lateralisierung Menthol

Abbildung 3.23: Zusammenhang zwischen der Lateralisierungsfähigkeit von Menthol und der CO2-Wahrnehmungsschwelle innerhalb der Patientengruppe am ersten Termin (r(35) = −0.25; p = 0.04)

3.2.6 Zusammenhänge zur nasalen Endoskopie

Am ersten Termin kann ein negativer Zusammenhang zwischen dem Gesamtwert der Endo- skopie und den Messergebnissen der AR beobachtet werden. Je ungünstiger sich der Nasen- befund in der endoskopischen Untersuchung präsentiert, desto kleiner sind auch MCA 2 und Vol 2 (vlg. Abbildung 3.24). Am zweiten Termin wiederum können negative Korrelationen zwischen dem Endoskopie- Gesamtwert und den Intensitätsbeurteilungen von Gerüchen und Geschmäcken von all- täglichen Lebensmitteln beobachtet werden. Die Intensität wird umso niedriger bewertet,

80 3.2 Korrelationen

3

8 2 3

2 6

Vol 2 in4 cm MCA 2 in1 cm

2

2 3 4 5 6 2 3 4 5 6 Endoskopie-Gesamtwert Endoskopie-Gesamtwert

(a) Endsokopie und MCA 2 (b) Endsokopie und Vol 2 (r(45) = −0.30; p = 0.04) (r(45) = −0.31; p = 0.03)

Abbildung 3.24: Zusammenhänge zwischen endoskopischen und rhinometrischen Messwer- ten innerhalb der Patientengruppe am ersten Termin MCA 2: Innerer minimaler Nasenquerschnitt; Vol 2: Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Enge je schlechter der endoskopische Nasenbefund ausfällt. Am ersten Termin lässt sich dies ledig- lich bei der Intensität von Schokoladengeruch beobachten (vgl. Tabelle A.30 im Anhang).8 In der KG treten keine signifikanten Korrelationen zwischen dem Endoskopie-Gesamtwert und anderen Parametern auf.

3.2.7 Zusammenhänge zu Symptomstärke, Lebensqualität und Speisevielfalt

Die Fragebögen zu Symptomstärken und Einschränkungen der Lebensqualität durch die akute Krankheit wurden lediglich von der PG am ersten Untersuchungstermin ausgefüllt. SNOT, RSBI und der Fragebogen zur subjektiven Einschätzung der Symptome korrelieren unter- einander, was aus Tabelle A.28 im Anhang hervorgeht. Je stärker die Krankheitssymptome in SNOT, RSBI sowie im Fragebogen nach der subjektiven Symptomatik bewertet werden, desto unangenehmer empfinden die Probanden Geschmack und Geruch von Lebensmitteln (z.B. Schokoladengeruch, vgl. Tabelle A.28 im Anhang).8 Je ausgeprägter eine Riech- und Schmeckstörung erlebt wird, desto weniger intensiv werden auch Gerüche und Geschmäcker von alltäglichen Lebensmitteln eingeschätzt (vgl. Tabelle A.29 im Anhang).8 Außerdem zeigt sich, dass wenn die Gesamtstärke der Nasenproblematik im RSBI hoch bewertet wird, auch die Wahrnehmung des Geschmacks herabgesetzt ist (r(55) = −0.29; p = 0.03 ). Alle Bewertungen auf der VAS korrelieren mit den oben genannten Instrumenten der Selbst- einschätzung (vgl. Tabelle A.28 im Anhang). Je niedriger die retronasale Riechleistung ist und je unangenehmer Gerüche beurteilt werden, desto stärker reduziert sich die Speiseplanvielfalt (r(55) = −0.28; p = 0.03 und r(55) = −0.27; p = 0.04).

8Aufgrund teilweiser Nicht-Normalverteilung der Daten bzw. ordinal skalierten Variablen kamen parametrische Tests (Pearson) und nicht-parametrische Tests (Spearman-Rho) bei der Korrelationsprüfung zur Anwendung.

81 3 Ergebnisse

3.2.8 Zusammenhänge zum Appetit

Der Fragebogen zur Geschmackspräferenz wurde nur von der PG an beiden Terminen aus- gefüllt. Die Gesamtpunktzahl im Fragebogen nach dem aktuellen Appetit auf verschiedene Le- bensmittel korreliert am ersten Termin schwach positiv mit dem SDI-Wert (r(56) = 0.19; p = 0.04). Eine hohe Gesamtleistung im Riechen geht mit einem guten Appetit einher. Außerdem zeigt sich, dass der Appetit umso größer ist, je angenehmer Gerüche wahrgenommen werden (r(56) = 0.28; p = 0.03; vgl. Tabelle A.27 im Anhang).9

3.2.9 Zusammenhänge zum Body Mass Index

Die individuelle Körpermaßzahl BMI setzt sich aus dem Körpergewicht und der Körpergröße zusammen und dient in der Praxis dazu, zwischen Norm- und Übergewicht zu unterscheiden. In der Studie kann am zweiten Termin ein positiver Zusammenhang zwischen dem BMI und der Geschmacksintensität von Orangensaft sowie von Schokolade festgestellt werden (Oran- gensaft: r(55) = 0.38; p = 0.01 und Schokolade: r(55) = 0.37; p = 0.01). Außerdem zeigt sich, dass in der PG Identifikation und SDI-Wert am zweiten Termin negativ mit dem BMI korrelieren (Identifikation: r(58) = −0.34; p ≤ 0.001 und SDI: r(56) = −0.36; p = 0.01). Ein ähnlicher aber schwächerer Effekt kann bei der PG am ersten Termin nur bei der Identifikation gezeigt wer- den (r(56) = −0.32; p = 0.02). In der KG korreliert die Wahrnehmung von „salzig“ leicht positiv mit dem BMI (r(57) = 0.27; p=0.04). Ein schwacher Zusammenhang ist in der KG zwischen BMI und Riechschwelle zu be- obachten (r(57) = 0.27; p = 0.04), gesunde Teilnehmer können niedrigere Konzentrationen von Geruchsstoffen wahrnehmen, wenn sie einen höheren BMI besitzen.

9Aufgrund teilweiser Nicht-Normalverteilung der Daten bzw. ordinal skalierten Variablen kamen parametrische Tests (Pearson) und nicht-parametrische Tests (Spearman-Rho) bei der Korrelationsprüfung zur Anwendung.

82 3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse

3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse

Ziel dieser Studie war die Untersuchung der olfaktorischen, gustatorischen und trigeminalen Empfindung im Zusammenhang mit einer akuten Nasenschleimhautentzündung. Hierfür wur- de eine Patientengruppe (PG) zunächst während der akuten Rhinitis (AkR) sowie ein zweites Mal nach Genesung untersucht, die Ergebnisse wurden miteinander und mit denen einer ge- sunden Kontrollgruppe (KG) verglichen. Die hier zusammengefassten Ergebnisse werden in der nachfolgenden Diskussion eingehender besprochen. Nasale Endoskopie Die Nasenschleimhaut der PG ist im entzündeten Zustand deutlich beeinträchtigt und zeigt noch zur zweiten Untersuchung Anzeichen einer Schädigung. Subjektive Bewertung Die PG beurteilt ihre Situation anhand von Fragebogen zu Symptoma- tik und Lebensqualität als mäßig beeinträchtigend. Die Veränderung des Riechvermögens wird primär als lästig empfunden, es ergeben sich keine schwerwiegenden Konsequenzen für die Essgewohnheiten. Orthonasales Riechen Das durch „Sniffin’ Sticks“ ermittelte orthonasale Riechvermögen erweist sich während der AkR in allen Teilbereichen heruntergesetzt, wobei die Wahrnehmungs- schwelle am stärksten betroffen ist, gefolgt von der Diskriminationsfähigkeit. Der Anteil der Hyposmiker ist während der AkR höher als nach der Genesung, bei keinem Probanden tritt eine Anosmie auf. Die Genesung zeigt einen systematischen Effekt mit funktioneller Wieder- herstellung des orthonasalen Riechens. Retronasales Riechen Das retronasale Riechen ist während der AkR im geringeren Maße in Mitleidenschaft gezogen. Patienten erreichen am ersten Untersuchungstermin geringere Testwerte, am zweiten Termin ist die retronasale Riechleistung ähnlich gut wie die der KG. Schmecken Die durch Schmeckstreifen qualitativ und quantitativ geprüfte Schmeckleistung unterscheidet sich gering zwischen den Testungen, nach Genesung zeigt sich jedoch eine Ver- besserung. Die Geschmacksqualitäten sind durch die AkR unterschiedlich stark betroffen. Die Beeinträchtigung von Riechen und Schmecken stehen während der AkR im Zusammenhang. Verwechslungen der Geschmacksqualitäten gestalten sich bei allen Testungen ähnlich, wobei „süß“ kaum, „bitter“ selten, „sauer“ und „salzig“ hingegen häufiger verwechselt werden. Trigeminale Wahrnehmung Die AkR beeinflusst trigeminale Empfindungen, die Lateralisie- rung von Menthol gelingt der PG schlechter, CO2 wird seltener und erst in höherer Konzentra- tion wahrgenommen. Zudem bestehen geschlechtsspezifische Unterschiede. Naseninnenraum Mittels akustischer Rhinometrie zeigen sich bei Patienten mit AkR kleinere nasale Querschnitte und Volumina. Je größer der Naseninnenraum ist, desto schlechter wer- den orthonasal niedrige Geruchsstoffkonzentrationen wahrgenommen und retronasal Gerü- che identifiziert. Intensität, Hedonik und Appetit Während einer AkR werden Nahrungsmittel als weniger intensiv wahrgenommen, wobei Gerüche stärker betroffen sind als Geschmäcke. Geruch und Geschmack von Nahrungsmitteln erscheinen dem Patienten als weniger angenehm und der Appetit auf verschiedene Esswaren und Getränke ist geringer ausgeprägt.

83

4 Diskussion

4.1 Diskussion der Ergebnisse

In vielen Studien wurde bereits untersucht, inwieweit nasale und orale chemosensorische Funk- tionen innerhalb verschiedener Krankheitsbilder verändert sind. Hierbei konzentrierte man sich jedoch zumeist auf chronische Zustände, da die dauerhafte Beeinträchtigung der Sin- ne Alltag und Befindlichkeit stärker beeinflussen als temporäre Funktionsstörungen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Folgen einer akuten nasalen Entzündung auf das Riechen, Schmecken und die trigeminale Funktion zu untersuchen. Des Weiteren sollte eruiert werden, ob die Erkrankung den Genuss von Lebensmitteln sowie die Lust auf Nahrungsmittel beein- flusst und inwieweit Ernährungsgewohnheiten und Lebensqualität verändert werden. Es wurde eine Beeinträchtigung der olfaktorischen und gustatorischen Funktion vermutet, die sich auf die Wahrnehmung und Lebensgewohnheiten negativ auswirkt. Die Ergebnisse der Untersu- chungen bestätigen diese Hypothesen größtenteils, allerdings müssen sie im Zusammenhang mit weiteren Aspekten diskutiert werden.

4.1.1 Ortho- und retronasales Riechen

Olfaktorische Dysfunktionen sind mit einer Prävalenz von bis zu 24 % kein seltenes Phänomen (Brämerson et al., 2004; Vennemann et al., 2008), abgesehen vom Alter zählen nasale Entzün- dungen zu den hauptsächlichen Ursachen (Temmel et al., 2002; Damm et al., 2004). Die AkR ist eine der häufigsten Erkrankungen des Menschen, es kommt zu akuten entzündlichen Verände- rungen in der Nasenhöhle, zumeist aufgrund von viralen Infektionen. Hauptsymptome stellen hier nasale Obstruktion, Rhinorrhoe und Hyp- oder Anosmie dar (Fokkens et al., 2012; Stuck und Popert, 2017). Mit der Beeinträchtigung des Riechsinns verbunden zeigen sich vermin- derte Selbstwahrnehmung (Frasnelli und Hummel, 2005b), vermehrtes Auftreten häuslicher Unfälle (Santos et al., 2004) und nicht zuletzt der Verlust an Lebensqualität (Croy et al., 2014).

Beeinträchtigung des orthonasalen Riechens

Die orthonasale olfaktorische Funktion kann anhand psychophysischer Tests wie den „Sniffin’ Sticks“ evaluiert werden, die mithilfe drei verschiedener Sets an Riechstiften Wahr- nehmungsschwelle, Diskrimination und Identifikation überprüfen (Hummel et al., 1997a). In der vorliegenden Studie litt keiner der Patienten mit AkR unter einer funktionellen Anosmie (SDI-Wert < 16.5 Punkte), bei 62 % dieser Patienten konnte jedoch eine Hyposmie nachgewie- sen werden (SDI-Wert 16.5 − 30 Punkte; Kobal et al., 2000). Nach einer durchschnittlichen Genesungszeit von 5 Wochen konnte bei 88 % der Patienten eine Normosmie ermittelt wer- den, wobei sich 45 % um 5.5 Punkte im SDI-Wert verbesserten, was als klinisch signifikante

85 4 Diskussion

Änderung in der Riechleistung gewertet werden kann (Gudziol et al., 2006). Die Beobachtun- gen der Studie bestätigen die allgemeine Annahme, dass akute Infektionen des oberen Respi- rationstrakts bei immunkompetenten Erwachsenen in der Regel milde und selbstlimitierend verlaufen und keinen dauerhaften Funktionsverlust zur Folge haben (Welge-Lüssen, 2009). Es wird davon ausgegangen, dass typische Erreger der AkR wie Rhinoviren zu keiner ausge- prägten Epitheldestruktion führen, sondern dass eine durch Schleimhautschwellungen und Hypersekretion entstehende temporäre Obstruktion eine konduktive Dysosmie bedingt (Damm, 2009, S. 64).

Die geringsten Veränderungen zeigten sich in dieser Untersuchung bei der Prüfung der Geruchsidentifikation, die Leistungen der Patienten lagen während der Erkrankung bereits auf vergleichbar hohem Niveau. Ebenso wenig war die Fähigkeit der Diskrimination von Gerü- chen durch die AkR beeinflusst. Die stärksten Beeinträchtigungen manifestierten sich bei der Geruchswahrnehmungsschwelle. Auch Beobachtungen von Hummel et al. zeigten, dass sich eine akute Erkältung auf die olfaktorische und trigeminale Wahrnehmung, jedoch nicht auf die Diskrimination von olfaktorischen Reizen auswirkt (Hummel et al., 1998c). Zudem liegt nach Mü- cke und Lemmen die für die Identifikationsfähigkeit notwendige Erkennungsschwelle um den Faktor 2 bis 3 höher als die Wahrnehmungsschwelle (Mücke und Lemmen, 2010), die verlieben- de olfaktorische Funktion war bei den Patienten vermutlich ausreichend für die Wahrnehmung überschwelliger Duftstoffe. Ferner wird vermutet, dass die Identifikation und Diskriminierung von Gerüchen in zentral höher liegenden olfaktorischen Verarbeitungsorten stattfindet, wohin- gegen die Wahrnehmungsschwelle eher auf peripherer Ebene beeinflusst werden kann (Zator- re und Jones-Gotman, 1991; Doty et al., 1994; Hornung et al., 1998).

Die PG zeigte am zweiten Testtermin bezüglich aller drei orthonasalen Riechtestungen keinen Leistungsunterschied zu gesunden Kontrollprobanden. Diese vollständige Genesung bestätig- te die Hypothese, dass die AkR lediglich eine temporäre Veränderung der olfaktorischen Fähig- keit verursacht. Tendenziell zeichnete sich sogar ein besseres Abschneiden der PG gegenüber der KG in der Testung mit „Sniffin’ Sticks“ ab, jedoch ohne Signifikanz. Dieses Phänomen ließe sich durch einen Übungseffekt erklären, die PG könnten im Rahmen der zweiten Testung eine gezielte Aufmerksamkeit und besseres Verständnis gegenüber den psychophysischen Riech- tests zeigen (vgl. Landis et al., 2003a).

Innerhalb der PG konnte lediglich ein schwacher Zusammenhang zwischen dem SDI-Wert im erkrankten und genesenen Zustand ermittelt werden. Es ist zu vermuten, dass die akute Naseninfektion einen so gravierenden Effekt auf die olfaktorische Funktion hatte, dass nicht die normalerweise vorhandene Riechleistung, sondern die Entzündungsstärke oder der Schwel- lungsgrad der Nasenschleimhaut ausschlaggebend für die veränderte olfaktorische Leistung waren. Eine Person mit normalerweise sehr guter Riechfunktion könnte während einer sehr ausgeprägten Entzündung stärker betroffen sein als eine Person mit normalerweise vermin- dert ausgeprägten Riechfunktion mit einer weniger starken Symptomatik während der AkR.

86 4.1 Diskussion der Ergebnisse

Beeinträchtigung des retronasalen Riechens

Im Unterschied zum orthonasalen Riechen, bei dem die Geruchsstoffe beim Einatmen durch die Nasenlöcher in die Nasenhöhle gelangen, können Geruchsmoleküle retronasal aus der Mundhöhle durch Nasopharynx und Choanen in den hinteren Teil der Nasenhöhle zu den olfaktorischen Rezeptorzellen transportiert werden (Shepherd, 2004). Das retronasale Riech- vermögen wurde mit dem Schmeckpulvertest geprüft, es mussten verschiedene Aromastof- fe identifiziert werden, die in die Mundhöhle appliziert wurden (Heilmann et al., 2002). Wäh- rend der AkR zeigte sich das retronasale Riechen bei Patienten dieser Studie weit weniger beeinträchtigt als das orthonasale, wobei tendenziell eine verminderte Fähigkeit zur Identifika- tion von retronasal applizierten Geruchsstoffen zu beobachten war. Die Leistung aller Proban- den lag jedoch im Bereich der retronasalen Normosmie (vgl. Heilmann et al., 2002). Auch die korrelative Verbindung zwischen den Gesamtpunktzahlen des Schmeckpulvertests an beiden Untersuchungsterminen war vergleichsweise stark und zeigte, im Gegensatz zum orthona- salen Riechen, dass die Beeinträchtigung durch die AkR auf das retronasale Riechen gering zu sein schien. Nichtsdestotrotz wurde ein Unterschied zwischen PG und gesunden Kontroll- probanden ermittelt, letztere schnitten im Test signifikant besser ab. Es kann vermutet wer- den, dass das retronasale Riechen durch die Erkältung einerseits nur leicht eingeschränkt war, diese Beeinträchtigung jedoch über einen längeren Zeitraum anhielt.

Orthonasal präsentierte Gerüche können normalerweise auf niedrigerem Schwellenniveau wahrgenommen (Diaz, 2004) und besser identifiziert werden (Pierce und Halpern, 1996; Sun und Halpern, 2005) als retronasal präsentierte Geruchsstoffe (Heilmann und Hummel, 2004). Das könnte darin begründet liegen, dass unterschiedliche Epithelareale erreicht werden (Leopold, 1988), olfaktorisches Epithel befindet sich nicht nur innerhalb der Riechspalte, es ist ebenso in dorsalen Arealen des Nasengewölbes und in superioren Anteilen des Nasensep- tums lokalisiert (Paik et al., 1992). Zudem ergeben sich verschiedene Luftstrommuster (Damm et al., 2002), auch der exspiratorische Atemfluss könnte auf retronasalem Weg eine besse- re Verteilung der Luft an olfaktorischen Regionen bewirken (Zhao und Frye, 2015). Separate Weiterleitungen der lokal unterschiedlich eintreffenden Informationen über den Riechnerv (Mozell, 1964) führen schlussendlich zu verschiedenen Wahrnehmungen. In vorangegange- nen Studien wurde festgestellt, dass Patienten, die unter einem orthonasalen Riechverlust lit- ten, eine intakte retronasale Riechfunktion zeigten. Dies konnte besonders bei mechanischer Verlegung der Riechspalte (Landis et al., 2003b; Pfaar et al., 2006) aber auch bei Patienten ohne Obstruktionen beobachtet werden (Landis et al., 2005). Vor allem die Mukosa im Bereich des Kopfes der unteren Nasenmuschel enthält vermehrt erektiles Gewebe (Al Ahmari et al., 2012), das, zusammen mit dem Schwellgewebsareal am vorderen, oberen Septum (Delank et al., 1993), die mechanische Barriere für Geruchsmoleküle ausbilden könnten, die mit der ortho- nasal eingeatmeten Luft in die Nasenhöhle gelangen. Das olfaktorische Epithel könnte jedoch ungehindert nasopharyngeal, also retronasal, hinter diesem geschwollenen Areal zum olfakto- rischen Epithel erreicht werden, was das vergleichsweise gute Abschneiden der Probanden im retronasalen Schmecktest begründen würde.

87 4 Diskussion

Landis et al. vermuteten, dass der vordere Teil des olfaktorischen Epithels seine Funktion ver- liert, während das hintere Areal funktional bleibt und dass die Regenetation der vorderen und hinteren Areale unterschiedlich verläuft (Landis et al., 2005). Zudem ist davon auszugehen, dass die hintere olfaktorische Region langfristig besser vor Umwelteinflüssen geschützt und somit länger zur Regeneration fähig ist (vgl. Doty, 2017). Inwieweit diese Theorien auf die Fol- gen akuter Entzündungen übertragbar sind, ist zu diskutieren, schließlich wird hier weniger von einer Epitheldestruktion ausgegangen, die Regenerationsfähigkeit ist zunächst nicht der entscheidende Faktor.

Trotz der erwähnten vermuteten Unterschiede in der Wahrnehmung und Verarbeitung bei- der Wege, ist die adäquate orthonasale Riechfunktion in der Regel die Voraussetzung für gute retronasale Riechleistung (Hummel et al., 1999; Heilmann et al., 2002), komplexe Aufgaben wie Identifikation von Aromastoffen werden am Besten im Einklang der beiden Transportwe- ge absolviert (Sun und Halpern, 2005). Auch diese Untersuchung unterstrich, dass ortho- und retronasales Riechen im positiven Zusammenhang stehen. Das zeigte sich vor allem darin, dass bei Patienten mit AkR und bei gesunden Kontrollprobanden Teiltestungen der „Sniffin’ Sticks“ teilweise stark mit der retronasalen Identifikation korrelierten. Interessanterweise ließen sich innerhalb der PG am zweiten Untersuchungstermin keine ähnlichen Beobachten machen. Hier könnte die Hypothese aufgegriffen werden, dass die retronasale Funktion zwar im geringeren Maße, aber längerfristig als die orthonasale Funktion beeinträchtigt war.

Weitere Einflussfaktoren auf die olfaktorische Funktion

Neben kurzfristigen Einflüssen wie Tageszeit, Tagesleistung oder physiologischem nasalen Schwellungszustand im Rahmen des Nasenzyklus (Stevens et al., 1988), müssen auch Alter und Geschlecht als Einflussfaktoren auf die individuelle Riechleistung diskutiert werden. In die- ser Studie kam es aufgrund der Rekrutierung vor allem junger Frauen zu einer schiefen Ver- teilung des Probandenkollektivs, weswegen weniger Gewicht auf die Untersuchung der alters- und geschlechtsspezifischen Unterschiede gelegt werden konnte. Nichtsdestotrotz sollen die Ergebnisse hier kurz diskutiert werden. Seit Beginn der instrumentellen Riechtestung wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen, dass das Alter ein entscheidender Einflussfaktor auf die Ergebnisse in Riechtestungen dar- stellt (z.B. Doty et al., 1984; Cain und Gent, 1991), ähnliche Beobachtungen konnten tendenziell auch in dieser Studie gemacht werden (vgl. Tabelle A.3 im Anhang). Es wird vermutet, dass es durch die Akkumulation von Umweltschadstoffen, viralen Infekten und anderen entzündlichen sowie traumatischen Prozessen (Kern, 2000) auf peripherer Ebene zu einem Zelluntergang der Riechsinneszellen kommt (Conley et al., 2003; Doty, 2017). Adaptive Regenerationsmechanis- men (Schwob, 2002) sind erschöpft, der Sinneszellumsatz und Ausgleich der vermehrten Apo- ptosen nimmt ab (Farbmann, 2000), was am Ende zur Degeneration der olfaktorischen Neu- rone führt (Child et al., 2018). Im Verlauf wird das Riechepithel durch respiratorisches Epithel ersetzt (Paik et al., 1992; Murphy et al., 2002), weitere Alterungsprozesse sind Faserverlust im

88 4.1 Diskussion der Ergebnisse

Riechnerv und Atrophie des OB (Smith, 1942). Der damit einhergehende olfaktorische Funk- tionsverlust manifestiert sich später im Leben, da weniger Sinneszellen zur Verfügung stehen (Doty, 2017). Ob das Geschlecht als weiterer Einflussfaktor zu werten ist, konnte noch nicht einstimmig nach- gewiesen werden. Einerseits wurde gezeigt, dass Frauen aller Altersstufen bessere Ergebnisse in Riechtestungen erzielten (Doty et al., 1984; Evans et al., 1995; Brämerson et al., 2004) und in den drei Teiltests der „Sniffin’ Sticks“ besser abschnitten als Männer (Hummel et al., 2007), andererseits wurde festgestellt, dass der Einfluss des Geschlechts auf die orthonasale Funkti- on vernachlässigbar sei (Kobal et al., 2000; Schubert et al., 2017). Tendenziell konnte auch in der vorliegenden Studie gezeigt werden, dass mit und ohne AkR die SDI-Gesamtpunktzahlen und die aller drei Einzeltestungen bei Frauen höher lagen als bei Männern (vgl. Tabelle A.3 im Anhang). Ursachen für diesen Unterschied können auf hormoneller (Doty und Cameron, 2009; Renfro und Hoffmann, 2013), ontogenetischer, verhaltensbiologischer oder evolutionä- rer Ebene diskutiert werden (Brand und Millot, 2001; van der Dennen, 1992).

4.1.2 Schmecken

Das Schmecken leistet als chemosensorischer Sinn einen wichtigen Beitrag zur Einschätzung gefährlicher Nahrungsmittelbestandteile und ist nicht minder wichtig für den Genuss von Spei- sen und Getränken. Schmeckstörungen können hauptsächlich aufgrund von direkten oder in- direkten peripheren Schädigungen entstehen, treten jedoch insgesamt wesentlich seltener auf als Riechstörungen (Deems et al., 1991). Die qualitative und quantitative Überprüfung des Schmecksinns erfolgte anhand überschwelliger Geschmackslösungen in Schmecksprays sowie mittels Schmeckstreifen, deren Geschmacksstoffe schwellennahe konzentriert waren (Mueller et al., 2003).

Beeinträchtigung des Schmeckens

In der vorliegenden Studie wurde sichtbar, dass die Schmeckleistung während der AkR ver- gleichsweise gering beeinträchtigt war. Systematische statistische Untersuchungen mittels Varianzanalyse konnten lediglich schwache Unterschiede im Schmecken zwischen den erkrank- ten und wieder genesenen Patienten sowie den gesunden Kontrollprobanden aufzeigen. Auch im Vergleich mit Referenzwerten (Mueller et al., 2003) liegen alle Probanden im Bereich einer Normogeusie. Es verwundert nicht, dass auch mit der Testung überschwelliger Geschmacks- flüssigkeiten mittels Schmecksprays während der AkR keine Beeinträchtigungen festgestellt werden konnten, zumal sich bereits die Wahrnehmung schwellennaher Geschmacksstoffe wenig verändert zeigte. Das gustatorische System scheint im allgemeinen weniger anfällig für schädigende Ereignisse, da es im Gegensatz zum olfaktorischen System, über drei verschie- dene nervale Innervationen verfügt (Witt et al., 2003; Spector, 2000), die Nervenfasern geschützter liegen und somit weniger Pathogenen, Umweltverschmutzung oder traumatischen Ereignissen ausgesetzt ist (Deems et al., 1991).

89 4 Diskussion

Ein kombinierter Geruchs- und Geschmacksverlust findet sich im Gegensatz zu isolierten Schmeckstörungen häufiger (Deems et al., 1991), zudem kann eine Riechstörung eine erhöhte Wahrnehmungsschwelle für Geschmacksstoffe bedingen. Es wird vermutet, dass die olfakto- rische Verstärkung des gustatorischen Reizes aufgrund der olfaktorischen Funktionsstörung ausbleibt (Gudziol et al., 2007) und die Gesamtintensität des Aromas durch das Zusammenwir- ken von Geruch und Geschmack (Murphy und Cain, 1980; Hornung und Enns, 1986) gesenkt wird. Gleichwohl sich bei den Patienten dieser Studie die olfaktorische Funktion gravierender betroffen zeigte, jedoch keine Anosmie auftrat, ist zu vermuten, dass die gustatorische Funk- tion gleichzeitig nur schwach beeinträchtigt war. Allerdings konnten in dieser Studie korrelative Zusammenhänge zwischen verminderter orthonasaler sowie retronasaler Riechleistung und dem Schmeckvermögen dargestellt werden.

Verwechslungen und Wahrnehmung einzelner Geschmacksqualitäten

Die Verwechslung von Geschmacksqualitäten ist auch bei Normogeusie ein bekanntes Phä- nomen, so kamen Studien anhand verschiedenster Messmethoden zu ähnlichen Ergebnissen. Beobachtungen zufolge unterliegen am ehesten sehr niedrig konzentrierte Geschmackssub- stanzen Missinterpretationen (Ahne et al., 2000; Mueller et al., 2003), vermutlich, da diese schlicht nicht wahrgenommen werden. In anderen Studien konnten die Geschmackssubstan- zen in höheren Konzentrationen häufiger korrekt benannt werden, wobei „süß“ und „bitter“ am besten, „salzig“ (Ahne et al., 2000) oder „sauer“ (Schumm et al., 2009) am schlechtesten iden- tifiziert werden konnten. Am häufigsten wurden in diesen Untersuchungen die Geschmäcke „salzig“ und „sauer“ miteinander oder mit „bitter“ verwechselt. Auch in der vorliegenden Studie konnten Verwechslungen der Geschmacksqualitäten beobach- tet werden. Währende der AkR wurden stark überschwellige Geschmackslösungen am häu- figsten als „bitter“ wahrgenommen, gesunde Personen verwechselten vor allem „salzig“ und „sauer“ miteinander. Welge-Lüssen et al. kamen zu ähnlichen Ergebnissen während der Tes- tung mit Schmecksprays. Dort wurden nahezu alle falsch wahrgenommenen Qualitäten als „bitter“ benannt, wobei zumeist das saure und am seltensten das süße Spray verwechselt wur- den (Welge-Lüssen et al., 2011). Bei unphysiologisch hohen Konzentrationen von Geschmacks- stoffen kann es vorkommen, dass Moleküle mit verschiedener Affinität an einem Rezeptor interagieren, so kann beispielsweise Natriumsaccharin Rezeptoren der T1R-Familie (süß) und gleichzeitig der T2R-Familie (bitter) aktivieren (Manzini und Czesnik, 2009, S.34f). Hierin könnte eine Begründung der Verwechslungen liegen. Bei der Testung mit Schmeckstreifen traten in dieser Studie während allen drei Testsituationen die gleichen Phänomene auf. So waren vor allem niedrige Konzentrationen der Geschmacks- stoffe von Verwechslungen betroffen, zumeist wurden „salzig“ und „sauer“ miteinander ver- tauscht. „Süß“ wurde am seltensten falsch wahrgenommen, dicht gefolgt von „bitter“, was sich auch mit den Beobachtungen deckt, dass diese beiden Geschmacksqualitäten am besten im Schmeckstreifentests wahrgenommen wurden. Als Ursachen dieser Phänomene können ver- schiedene Aspekte der Testung, des Schmeckens und der Weiterverarbeitung diskutiert wer- den. Ein Erklärungsansatz könnte in der hier verwendeten Testmethodik zu finden sein. Die

90 4.1 Diskussion der Ergebnisse

Probanden wurden innerhalb der Methode der erzwungenen Wahl aufgefordert, sich zwischen den vier Geschmacksqualitäten zu entscheiden, Antworten wie „ich weiß es nicht“ oder „ich habe nichts geschmeckt“ waren nicht zulässig, was jedoch dazu führte, dass sich die Proban- den, die wirklich keinen Geschmack wahrnehmen konnten wie beispielsweise bei niedrigen Konzentrationen, trotzdem für einen Geschmack entscheiden, also raten mussten (siehe auch Kapitel 4.2). Außerdem muss das Phänomen der selektiven Hypo- bzw. Ageusie bedacht wer- den. Geschmacksrezeptoren zeigen eine breite genetische Variation, was zu individuellen Un- terschieden in der Wahrnehmung von Substanzen führt (Guido et al., 2016), wobei es hierbei zu hyper- oder hyposensibler Empfindlichkeit, beziehungsweise einer kompletten Blindheit ge- genüber einzelner Geruchskomponenten kommt. Ursache sind beispielsweise die Pseudoge- nisierung von Geschmacksrezeptorgenen, die vor allem Sauer- und Bitterrezeptoren betrifft (Fujikura, 2015) oder Post-Rezeptor-Transduktionsmechanismen (Hwang et al., 2016; Jaggupilli et al., 2017). „Bitter“ und vor allem „süß“ scheinen relativ robust gegen Missinterpretationen zu sein (Pilková et al., 1991; Mueller et al., 2003; Schumm et al., 2009; Welge-Lüssen et al., 2011). Mit der Süße von Nahrungsmitteln ist der Mensch spätestens seit seiner Geburt durch die Muttermilch vertraut (Meyerhof, 2003) und süße Lebensmittel bedeuten ausreichende Ka- lorienzufuhr, wohingegen die Wahrnehmung eines bitteren Geschmacks lebenswichtig sein kann, da er für das Erkennen verdorbener oder giftiger Nahrungsmittel unerlässlich ist (Guido et al., 2016). Zudem kann durch universell sensorische Bitterrezeptoren (Chandrashekar et al., 2006) die Wahrnehmung eines breiten Spektrums bitterer Substanzen abgedeckt werden. Eine Verwechslung von „salzig“ und „sauer“ könnte darauf beruhen, dass diese beiden Geschmacks- richtungen in hohen Konzentrationen durch Mitwirken des trigeminalen chemosensorischen Systems auf der Zunge ein ähnliches Gefühl hinterlassen (Gilmore und Green, 1993) oder in Speisen häufig gemeinsam gereicht werden (Salz und Essig im Salat, Mueller et al., 2003). Es bleibt die Frage nach der Ursache der inkorrekten Benennung. Wurden die Geschmäcke missinterpretiert und dadurch verkehrt benannt (Pilková et al., 1991; Welge-Lüssen et al., 2011) und inwieweit wies die falsche Interpretation auf eine Störung des Geschmackssinns hin? Eine Aussage, die auf einer Verwechslung beruhte, führte schlussendlich zu einer Interpretation von Testergebnissen, die eine Ageusie bzw. Hypogeusie diagnostizierten, obwohl der Schmecksinn eventuell nicht gemindert war.

Durch eine Varianzanalyse wurde sichtbar, dass in dieser Studie Unterschiede in der Wahrneh- mung hinsichtlich der einzelnen Geschmacksqualitäten vorkamen. Tendenziell wurde „sauer“ in allen Gruppen am schlechtesten wahrgenommen beziehungsweise nicht erkannt. Die größ- ten Unterschiede zwischen den Terminen und Gruppen fanden sich bei „salzig“, die Sensibilität schien vor allem auch nach der Genesung noch verändert. Einerseits müssen das oben disku- tierte Verwechslungsphänomen, aber auch Einflüsse durch die akute Entzündungssituation in Betracht gezogen werden. „Süß“ und „bitter“ zeigten sich insgesamt am wenigsten beeinträch- tigt und könnte, wie oben diskutiert, im Zusammenhang mit der Überlebensfunktion beurteilt werden. Den Überlegungen zum Erhalt des bitteren Geschmacks ist an dieser Stelle jedoch die Beobachtung entgegenzusetzen, dass in dieser Studie vor allem die Wahrnehmung von „bitter“ herabgesenkt war, wenn die ortho- und retronasale Riechfunktion im Rahmen der AkR

91 4 Diskussion beeinträchtigt war. In welchem Maß und aufgrund welcher histopathologischen Grundlage die Rezeptoren im Rahmen einer AkR beeinträchtigt sind und inwieweit die gustatorische Vermin- derung in der akuten Entzündungssituation im Zusammenhang zur Riechfunktion steht, muss in weiterführenden Untersuchungen geklärt werden.

Weitere Einflussfaktoren auf die gustatorische Funktion

Aufgrund des niedrigen Altersdurchschnittes erfolgten wegen möglicher Verzerrungen keine statistischen Auswertungen hinsichtlich altersspezifischer Unterschiede. Studien anderer Autoren weisen jedoch darauf hin, dass das Alter Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung hat (Review: Schiffman, 1997). Ob das Geschlecht einen Einfluss auf die Geschmackswahrnehmungsschwelle hat, wurde bereits rege diskutiert (Nakazato et al., 2002; Abeywickrema und Navaratne, 2018). Frauen erzielen in vielen Studien mit Geschmackstests in allen Altersgruppen bessere Ergebnisse als Männer (Hummel et al., 1997b; Landis et al., 2009). In der vorliegenden Studie zeigte sich ten- denziell, dass Frauen im Allgemeinen sensibler für saure Geschmacksstoffe waren und Frauen mit AkR sowie nach der Genesung bitteren Geschmack besser wahrnehmen konnten. Auch andere Studien fanden heraus, dass Frauen in der Wahrnehmung von vor allem sauren, aber auch bitteren Substanzen sensibler zu sein scheinen (Hyde und Feller, 1981; Weiffenbach et al., 1982; Mojet et al., 2001; Yamauchi et al., 2002).

4.1.3 Trigeminale Empfindung

Das trigeminale System beteiligt sich neben dem Riechen und Schmecken an der Aromawahr- nehmung, es kommt auf peripherer und zentraler Ebene zu komplexen Interaktionen dieser Sinnessysteme (Labbe et al., 2008; Schaefer et al., 2002; Frasnelli et al., 2011b). Trigeminale Störungen treten vor allem bei direkten Schädigungen oder im Zusammenhang mit olfaktori- schem Funktionsverlust auf. Die nasale trigeminale Chemosensorik wurde im Rahmen dieser Studie einerseits anhand der Lateralisierung von der Substanz Menthol (Cometto-Muñiz und Cain, 1998) und mit Hilfe der Wahrnehmungsschwelle von CO2 getestet (Hummel et al., 2016).

Beeinträchtigung trigeminaler Empfindungen

Die vorliegende Studie stellte fest, dass die Fähigkeit zur Lateralisierung von Menthol während der AkR beeinträchtigt war und sich nach der Genesung nahezu zurück auf das Leistungs- niveau von gesunden Kontrollpersonen erholte. Gleichzeitig war die Wahrnehmung von CO2 während der AkR vermindert und erreichte auch nach der Genesung nicht die Wahrnehmungs- ebene von gesunden Personen. 36 % der PG konnten am ersten und 29 % am zweiten Unter- suchungstermin das CO2 überhaupt nicht wahrnehmen, der von Hummel et al. geschilderte Sättigungseffekt würde dabei lediglich rund 5 % der nicht wahrgenommenen CO2-Stimuli recht- fertigen. Die gesunden Kontrollprobanden lagen mit 7 % nicht wahrgenommenen CO2-Stimuli jedoch in diesem Bereich (Hummel et al., 2016).

92 4.1 Diskussion der Ergebnisse

Bezüglich der divergierenden Ergebnisse der zwei trigeminalen Testungen müssen verschiede- ne Aspekte diskutiert werden. Für die Lokalisation des trigeminalen Reizstoffs Menthol könnte eine geringere chemosensorische Sensibilität ausreichend sein, die über der Wahrnehmungs- schwelle läge. Ein anderer Überlegungsansatz liegt in der Annahme, dass die Applikationsorte der beiden Stimuli unterschiedlich sind. Das gasförmige CO2 gelangte mittels Nasensonde in das Vestibulum der Nasenhöhle, also dorthin, wo die trigeminale Sensitivität aufgrund der hohen Dichte an trigeminalen Chemorezeptoren gesteigert ist (Lang, 1989). Der Versuchsauf- bau zur Lateralisierung vermittelte den mentholhaltigen Luftstoß nach weiter posterior. Die Nervenendigungen im Eingang der Nasenhöhle werden durch Umwelteinflüsse und Patho- gene im Laufe des Lebens stärker in Mitleidenschaft gezogen als in hinteren Anteilen (vgl. Doty, 2017), entzündliche Prozesse könnten hier nachhaltiger schädigen und die Erholung der Wahr- nehmungsschwelle von CO2 verzögern. Zudem korrespondieren Menthol und CO2 an unter- schiedlichen Rezeptortypen in den trigeminalen Nervenendigungen. So stellt Menthol einen Liganden für TRPM-8-Rezeptoren dar (Chuang et al., 2004; Peier et al., 2002), CO2 hingegen interagiert mit TRPV-1-Ionenkanälen (Shimizu et al., 2014). Diese Rezeptoren und deren Rege- neration könnten durch entzündlichen Prozesse unterschiedlich stark beeinträchtigt sein.

Ebenso wie bei der olfaktorischen Beeinträchtigung durch die AkR müssen für trigeminale Sen- sibilitätsverminderungen mechanisch obstruktive Prozesse in Betracht gezogen werden. Durch die nasale Schleimhautschwellung im Rahmen des Entzündungsprozesses und damit einher- gehender reduzierter Luftdurchlässigkeit (Eccles, 2009) kann es bei akuten Erkältungen zu ei- ner verminderten trigeminalen Stimulation kommen, da die Reizstoffe nicht an die Rezeptoren gelangen. Die im Zuge des trigeminalen Axonreflexes freigesetzten Neuropeptide aus periphe- ren Ästen tragen mit Plasmaextravasation, gesteigerter Sekretion und Vasodilatation zusätz- lich dazu bei, dass es zu Veränderungen der nasalen Durchlässigkeit und zur Struktur- sowie Konsistenzänderung der Schleimschicht über dem Epithel und somit zu Luftflussveränderun- gen kommt (Lundberg et al., 1987; Finger et al., 1990; Gatenholm und Brittberg, 2018). Auch Hummel et al. stellten mithilfe elektrophysiologischer Messungen eine erhöhte trigeminale Wahrnehmungsschwelle im Rahmen einer Erkältung fest, die unter anderem auf einer nasalen Obstruktion beruhte, aber nicht gänzlich dadurch erklärt werden konnte (Hummel et al., 1998c).

Alleinig bei erkrankten Patienten konnten gleichgerichtete Zusammenhänge zwischen den Ergebnissen beider trigeminaler Funktionstests beobachtet werden. Die trigeminale Sensibili- tät scheint großen individuellen Unterschieden zu unterliegen, so ließen sich auch die hohen Standardabweichungen innerhalb der PG und die fehlende Korrelation zwischen Wahr- nehmungsschwelle und Lokalisierungsfähigkeit am zweiten Untersuchungstermin sowie bei gesunden Kontrollprobanden erklären. Das trigeminale System schien während der AkR so sehr eingeschränkt, dass die individuellen Unterschiede weniger zum Tragen kamen und die Beeinträchtigung stärker wog. Es muss an dieser Stelle jedoch erwähnt werden, dass weniger Probanden der CO2-Messung unterzogen wurden, die statistische Auswertung Verzerrungen unterliegt und somit eventuell als weniger zuverlässig betrachtet werden darf.

93 4 Diskussion

Zusammenhang zwischen Riechstörung und trigeminaler Funktion

Obwohl die Sinnesreize unterschiedlich verschlüsselt werden, konnten periphere und zentrale strukturelle Überlappungen des olfaktorischen und trigeminalen Systems sowie deren enge funktionelle Beziehung beobachtet werden (Bouvet et al., 1987; Schaefer et al., 2002; Fras- nelli et al., 2007; Hummel et al., 2009). So steigert eine olfaktorische Aktivierung die Sensibi- lität gegenüber trigeminalen Stimuli (Kobal und Hummel, 1988), trigeminale Stoffe sind wie- derum in der Lage, die Geruchswahrnehmungsschwelle zu senken (Jacquot et al., 2004). Bei Hyp- oder Anosmikern zeigte sich in vielen Untersuchungen eine höhere trigeminale Wahrneh- mungsschwelle (Gudziol et al., 2001; Frasnelli et al., 2006; Rombaux et al., 2008) und auch bei Lateralisierungsaufgaben mit überschwelligen Substanzen schnitten Patienten mit olfaktori- scher Dysfunktion schlechter ab (Hummel et al., 2003; Oleszkiewicz et al., 2017a). In der vor- liegenden Studie konnten zwar jeweils verminderte Leistungen im Riechen und trigeminaler Empfindung während der AkR beobachtet werden, jedoch ließen sich keine direkten Zusam- menhänge zwischen den beiden Systemen in der statistischen Auswertung nachweisen. Es ließ sich während der AkR lediglich tendenziell eine Verbindung zwischen Lateralisierung von Menthol und der Riechleistung finden. Des Weiteren wurden Gerüche umso intensiver wahr- genommen, je besser die Patienten mit AkR in der Lage waren, Menthol zu lateralisieren. Die Intensitätsempfindung hängt, wie auch in der vorliegenden Studie gezeigt, von der Riechfähig- keit ab. Es schien somit nichtsdestotrotz eine indirekt sichtbare Verbindung zwischen beein- trächtigter Riechleistung und verminderter trigeminaler Wahrnehmung zu bestehen. Diese schwachen Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen verminderter olfaktorischer und tri- geminaler Wahrnehmung könnten sich durch die temporäre Natur der AkR erklären lassen. Oben erwähnte Untersuchungen fanden nahezu ausschließlich an Patienten mit chronischen olfaktorischen Störungen statt. Gängige Erklärungsansätze dieser Interaktionen beruhen auf der Hypothese, dass eine erworbene Anosmie zu strukturellen Beeinträchtigungen der trigemi- nalen und ofaktorischen Kollateralen auf Höhe des OB führt, was Auswirkungen auf periphere (Frasnelli et al., 2007) und zentrale Aktivitätsmuster hat (Iannilli et al., 2007; Albrecht et al., 2010). Auf zentraler Ebene zeigen sich bei hyp- und anosmischen Patienten zudem strukturelle Kon- sequenzen, die auch trigeminale Verarbeitungsareale betreffen (Reichert und Schöpf, 2018). So kommt es wahrscheinlich im Rahmen chronischer Erkrankungen zu strukturellen Umbau- prozessen auf höherer Verarbeitungsebene, die über einen längeren Zeitraum ablaufen. Ob es auch entzündliche Vorgänge auf Ebene der nasalen Mukosa und somit direkte Schädigun- gen der trigeminalen Nervenendigungen gibt, wurde bisher nicht hinreichend untersucht. Es ist zu vermuten, dass die akute Erkrankung zu geringeren Schädigungen und kaum messbaren Effekten führt.

Weitere Einflussfaktoren auf die trigeminale Funktion

Aufgrund der verminderten Probandenzahl bei der Schwellentestung und wegen der ungüns- tigen Teilnehmerverteilung hinsichtlich des Geschlechts und Alters erfolgte in dieser Studie diesbezüglich kein statistischer Vergleich der Ergebnisse. Es konnte jedoch tendenziell be- obachtet werden, dass weibliche und männliche Patienten mit AkR nahezu gleich korrekte

94 4.1 Diskussion der Ergebnisse

Aussagen im Lateralisierungstest mit Menthol erlangten und dass Frauen nach der Genesung, ebenso wie die gesunden Kontrollprobandinnen, minimal bessere Ergebnisse erzielten. Die Wahrnehmungsschwelle von CO2-Reizen zeigte sich bei Patienten während der AkR innerhalb beider Geschlechter ähnlich, innerhalb der genesenen Patienten sowie gesunden Kontrollper- sonen wiederum waren bei Frauen niedrigere Schwellenwerte messbar als bei Männern. Frau- en erzielten auch in anderen vorangegangenen Studien bessere Ergebnisse bei trigeminalen Aufgaben, die Wahrnehmungsschwelle von CO2 lag niedriger (Shusterman und Balmes, 1997; Hummel et al., 2016). Es zeigten sich geschlechtsabhängige Hemisphärenaktivierungen auf CO2-Stimuli (Lundström et al., 2005) und Schmerzreize schienen von Frauen intensiver wahr- genommen (Cometto-Muñiz und Noriega, 1985). Bei diesen Unterschieden wurden weniger anatomische Ungleichheiten sondern eher Unterschiede in Aufmerksamkeit, Kognition oder bezüglich der emotionalen Komponente bei der Schmerzverarbeitung vermutet (Lundström et al., 2005; Frasnelli und Hummel, 2005a), die Beeinflussung hormonelle Unterschiede wurde diskutiert (Cometto-Muñiz und Noriega, 1985). In der vorliegenden Studie konnten keine Verbindungen zum Einflussfaktor Alter auf die trige- minale Funktion beobachtet werden. Andere Studien weisen jedoch auf altersbedingte Abnah- me der CO2-Wahrnehmungsleistung (Stuck et al., 2006; Hummel et al., 2016) und auf Defizite in der Lateralisierungsfähigkeit hin (Laska, 2001; Wysocki et al., 2003; Oleszkiewicz et al., 2017a).

4.1.4 Terminabstand

Trotz weit gefächerter Daten konnte kein Zusammenhang zwischen der Länge des Termin- abstands und den chemosensorischen Leistungen hergestellt werden, orthonasales Riechen, Schmecken sowie die Lateralisierung von Menthol schienen nach der AkR bereits nach etwa 4.67 Wochen funktionell wiederhergestellt. Nach aktuellen Leitlinien liegt diese Genesungszeit innerhalb der Dauer einer AkR (Stuck und Popert, 2017). Die Wahrnehmung des trigeminalen Reizes CO2 sowie retronasal applizierter Substanzen erreichte nach diesem Testintervall noch nicht das Niveau gesunder Kontrollprobanden. Diese Phänomene werden an den jeweiligen Stellen diskutiert (siehe Kapitel 4.1.1 und 4.1.3).

4.1.5 Nasale Endoskopie

Die Endoskopie ist eine einfache und schnelle Methode, nasale Gegebenheiten optisch zu be- urteilen. Zur Quantifizierung des pathologischen Status diente eine Modifikation des Bewer- tungssystems nach Lund-Kennedy (Lund und Kennedy, 1997). Bei der Untersuchung der Patienten mit AkR fielen am ersten Untersuchungstermin signifikant höhere Punktwerte im Vergleich zum zweiten Termin auf. Hierzu trugen vor allem die typischen Entzündungssymp- tome der AkR, Erythem und Hypersekretion, bei (Eccles, 2009). Ein endoskopisch ungünsti- ger Befund hing zudem deutlich mit dem Schwellungszustand zusammen, der anhand von Nasenquerschnitts- und Volumenwerten im Rahmen der AR-Messungen ermittelt wurde. Wie auch bei Murta konnten in der vorliegenden Studie keine Korrelationen zwischen endoskopi- schen Befunden und olfaktorischen Leistungen eruiert werden (Murta, 2017). Das bestätigt

95 4 Diskussion die Beobachtungen von Winther et al., dass während einer AkR das Riechepithel nicht maß- geblich in Mitleidenschaft gezogen wird (Winther et al., 1984; Winther et al., 1986). Allerdings beschreiben andere Autoren, dass eine frei zugängliche Riechspalte durchaus wichtig für die olfaktorische Funktion ist (Shin et al., 1999). Hier muss jedoch diskutiert werden, inwieweit die Untersuchungsergebnisse aussagekräftig genug sind, da die Nasenenge aufgrund der starken Schleimhautschwellung in anterioren Nasenabschnitten und fehlenden abschwellenden Maß- nahmen des Öfteren unpassierbar, die Riechspalte somit nicht ausreichend einsehbar war. Die Nasenschleimhaut schien am zweiten Untersuchungstermin, also nach vermuteter Gene- sung, noch in Mitleidenschaft gezogen. Bei dieser Gruppe wurde auch festgestellt, dass die subjektive Beurteilung der Intensität von Gerüchen und Geschmäcken alltäglicher Lebensmit- tel umso geringer ausfiel, je ungünstiger sich der endoskopische Nasenbefund darstellte.

4.1.6 Maße der Nasenhöhle

Die nasale Mukosa ist der erste Teil der Atemwege, der mit der Umwelt in Kontakt kommt und hat die Aufgabe, die eingeatmete Luft von Noxen und Pathogenen zu reinigen. Dabei sind durch Reizung und Infektion häufig Entzündungsreaktionen mit einhergehender Vasodilatation und konsekutiver Kongestion die Folge. Die objektive Beurteilung des nasalen Schwellungszu- stands und des Grades der Nasenobstruktion ist durch Querschnitts- und Volumenmessun- gen mittels AR möglich, wobei in dieser Studie die innere minimale Querschnittsfläche und das dazu gehörende Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Nasenenge ermittelt wurden, da besonders diese Regionen in der Lage sind, an- und abzuschwellen (Al Ahmari et al., 2012).

Nasale Dimensionen während der akuten Rhinitis

Probanden dieser Studie zeigen Querschnittswerte und Volumina auf Höhe der zweiten Nasen- enge, die im Mittel nahe der in anderen Studien ermittelten Referenzwerte lagen (Lenders und Pirsig, 1990; Christophersen et al., 2004), wobei während der AkR deutlich kleinere Werte ge- messen wurden und eine hohe Variation aufwiesen. Der verkleinerte Naseninnenraum wurde hier auf die Schleimhautschwellung währende der akuten Entzündungsreaktion als typisches prominentes Symptom der AkR zurückgeführt (Jackson et al., 1958).

Abhängigkeit des Riechens von nasalen Dimensionen während der akute Rhinitis

Die Bedeutung von Nasenanatomie, Luftfluss und Luftwiderstand als Einflussfaktoren auf die olfaktorische Funktion wurde in Studien rege diskutiert. Um Arealen zu erreichen, die mit Riech- epithel bedeckt sind, muss es zu Verwirbelungen der Duftstoffe in diese Richtung kommen, wo- bei bestimmte Stellen innerhalb der Nasenhöhle dazu prädestiniert scheinen, die strömende Luft in Richtung der Riechspalte umzulenken (Zhao und Frye, 2015; Li et al., 2018). Es zei- gen sich geringe Luftflussraten in den Nasengängen und den olfaktorischen Regionen (Kelly et al., 2000), vermutlich um den Informationsaustausch zwischen Geruchsmolekül und olfakto- rischer Mukosa zu ermöglichen. Verschiedene Autoren schilderten, dass sich Verteilungsände- rungen aufgrund luftflussbehindernder Bedingungen ergeben können (Doty und Frye, 1989;

96 4.1 Diskussion der Ergebnisse

Damm et al., 2000). Hierbei zeigen Änderungen der nasalen Durchlässigkeit bei entzündlicher Kongestion der Mukosa Effekte auf die Luftstrommuster (Cole et al., 1985; Damm et al., 2000), die im Endeffekt die Geruchswahrnehmung beeinträchtigen (Youngentob et al., 1986; Doty und Frye, 1989). Diese vorangehenden Beobachtungen stehen im Gegensatz zu den fehlenden Zusammenhängen in der vorliegenden Studie, in der während der AkR keine signifikanten Kor- relationen zwischen den AR-Messwerten und der Leistung in den Riechtests gefunden werden konnten. Nach Åkerlund et al. verändert sich die olfaktorische Wahrnehmungsschwelle in Rela- tion zum nasalen Schwellungszustand (Åkerlund et al., 1995) und auch Hummel et al. machten vor allem die durch eine nasalen Schwellung verminderte Luftdurchlässigkeit dafür verantwort- lich, dass sich eine akute Erkältung auf die olfaktorische Wahrnehmung von Geruchsreizen aus- wirkt. Die Autoren führten jedoch nicht alle Effekte auf den beeinträchtigten Luftfluss zurück, da trotz medikamentös abgeschwollener Mukosa verminderte zentralen Hirnaktivitätsmuster auf Geruchsreize aufgezeigt wurden (Hummel et al., 1998c; Hummel et al., 1998b). Andere Autoren meinen sogar, Substanzen, die während der Inflammation ausgeschüttet werden, stel- len einen besseren Marker für die olfaktorische Funktion dar als der nasale Luftfluss oder Nasenvolumenmessungen anhand der AR (Guilemany et al., 2009).

In dieser Untersuchung konnte bei Patienten nach der Genesung einerseits beobachtet wer- den, dass Querschnitt und Volumen der Nasenhöhle weiter waren als im akuten Entzündungs- zustand. Die Parameter der Genesenen waren jedoch auch größer als jene Messwerte von gesunden Kontrollprobanden. Es wurde zudem festgestellt, dass die Probanden am zweiten Untersuchungstermin umso schlechter ortho- und retronasale Gerüche wahrnehmen konn- ten, je größer der Querschnitt auf Höhe der zweiten Nasenenge war. Dies steht im Gegensatz zu Beobachtungen, die bei gesunden Menschen ein großes Nasenvolumen für eine gute Riech- funktion verantwortlich machen (Nordin et al., 1998; Damm et al., 2002). Hier kann vermutet werden, dass eine laminare Luftströmung ohne Verwirbelungen zu einer schlechteren Vertei- lungen am OE und schlussendlich zu einer verminderten olfaktorischen Funktion führt.

Es muss jedoch diskutiert werden, inwieweit die Interpretation der statistischen Ergebnisse zuverlässig ist, da die Anzahl der Untersuchungen in allen Gruppen geringer war als es die Fallzahlplanung vorsah. Ein zukünftiges Studiendesign könnte die Untersuchungsergebnisse nach einzelnen Gruppen je nach Querschnitt und Volumen an verschieden Orten des Nasen- innenraums aufteilen und überprüfen, bis zu welcher Verringerung des Durchmessers oder Volumens eine Verbesserung der Riechleistung sichtbar und ab welchem Schwellungsgrad die olfaktorische Funktion eingeschränkt ist.

Weitere lang- und kurzfristige Einflussfaktoren auf Naseninnenraumgrößen

Geschlecht, Körpergröße, Gewicht und Alter sind Faktoren, die die Dimensionen des Nasen- innenraums beeinflussen können (Millqvist und Bende, 1998; Enßen, 2005). Ältere Menschen besitzen größere Nasenvolumina (Hummel et al., 1997a) was in der vorliegenden Studie bei Patienten mit AkR bestätigt werden konnte.

97 4 Diskussion

Aussagekraft von subjektiver nasaler Durchlässigkeit

Fragen nach „verstopfter Nase“ oder „Nasenatmungsbehinderungen“ waren Teil der Sympto- matikfragebogen und sollten primär den Schweregrad eines verminderten nasalen Luftflusses eruieren. In dieser Studie konnten keine entscheidenden Zusammenhänge zwischen den sub- jektiven Empfindungen und der nasalen Durchlässigkeit respektive des nasalen Querschnitts festgestellt werden. Dies bestätigt die Aussagen anderer Autoren, dass die subjektive Aus- sagekraft nasaler Empfindungen im Gegensatz zu rhinometrischen Messungen gering ist (Roith- mann et al., 1994; Tomkinson und Eccles, 1996; Kim et al., 1998). Es kann sogar zu dem para- doxen Phänomen kommen, dass trotz gemessener Zunahme der Schwellung subjektiv eine Verbesserung des Luftflusses empfunden wird (Clarke und Eccles, 2005).

4.1.7 Intensität und Hedonik

Die komplexe Empfindung des Aromas von Nahrungs- und Genussmitteln hängt neben Konsis- tenz oder Textur maßgeblich von Geruch, Geschmack und trigeminaler Empfindung ab (Small et al., 1997). Anhand subjektiver Bewertungen zu Intensität und Hedonik bekannter Lebens- mittel sollte in dieser Studie evaluiert werden, inwieweit die akute nasale Entzündung Einfluss auf Parameter der Aromawahrnehmung hat.

Einflüsse auf die Intensitätswahrnehmung

Als Geruchs- oder Geschmacksintensität wird die Stärke einer Geruchs- oder Geschmacksemp- findung bezeichnet (Mücke und Lemmen, 2010). Verschiedene Einflussfaktoren und Wechsel- wirkungen wie Alter, Geschlecht, die Verwendung von Gewürzen im Alltag, Präferenzen und Wertigkeit von Geschmacksrichtungen, Rauchen oder Medikamenteneinnahme und nicht zuletzt individuelle Erfahrungen können auf peripherer und zentraler Ebene die Einschätzung der Geruchs- und Geschmacksintensität zwischen den Individuen beeinflussen (Chauhan, 1989; O’Connell et al., 1989; Hudson, 1999; Winston et al., 2005). In dieser Studie wurde die Inten- sitätswahrnehmung mit alltäglichen Lebensmitteln anhand einer numerischen Skala erfasst. Die untersuchten Patienten zeigen unter dem Einfluss der AkR signifikant geringere Intensi- tätsempfindungen beim Riechen alltäglicher Lebensmittel. Es wird vermutet, dass die während der akuten Entzündung auftretende Schleimhautschwellung und Hypersekretion als wichtige Einflussfaktoren auf die Geruchsintensität wirken, da diese aufgrund des ansteigenden Inspira- tionswiderstands und sinkender Flussrate abnimmt (Youngentob et al., 1986; Rehn, 1978). Auch die Intensitätswahrnehmung der Geschmäcke zeigte sich in der Studie während der AkR herabgesetzt. Geruch und Geschmack sind miteinander verknüpft und können sich gegensei- tig intensivieren (Murphy et al., 1977), ist das orthonasale Riechen eingeschränkt, kann diese Verstärkung eliminiert werden (Frank und Byram, 1988), die Intensität von Geschmäcken sinkt, obwohl der Geschmackssinn selbst nicht maßgeblich beeinträchtigt ist. In anderen Studien tendierten Normosmikern zu einer höheren Intensitätseinschätzung, wenn überschwellige Gerüche orthonasal im Vergleich zu retronasal appliziert wurden (Heilmann und Hummel, 2004; Visschers et al., 2006). In dieser Arbeit konnte dagegen beobachtet

98 4.1 Diskussion der Ergebnisse werden, dass die Probanden an beiden Terminen die Lebensmittel als intensiver einschätzten, wenn sie diese aßen, als wenn sie nur daran rochen. Einerseits scheint der Geschmackssinn als Verstärker der gesamten Intensitätswahrnehmung zu fungieren (Green et al., 2012), ande- rerseits könnte auch das retronasale Riechen an dieser Stelle einen Beitrag leisten, da dieses während der nasalen Entzündung im höheren Maße intakt blieb als das orthonasale Riechen.

Einflüsse auf die Hedonikbewertung

Die Hedonik ist eine ästhetische Dimension im Rahmen der Geruchs- sowie Geschmacksbe- wertung und beschreibt, wie angenehm oder unangenehm ein Stimulus wahrgenommen wird (Mücke und Lemmen, 2010). Sie ist neben vielzähligen anderen Faktoren abhängig von der Kon- zentration und somit von der Intensität des Stoffes (Bobowski und Mennella, 2017). Es wurde angenommen, dass die Beeinträchtigung der Sinnesleistungen und die Abnahme der Intensi- tätswahrnehmungen im Rahmen der AkR auch die Hedonik von Gerüchen und Geschmäcken als weniger positiv bewertet werden würden, was mit alltäglichen Lebensmitteln anhand ei- ner Bewertungsskala mit positivem und negativem Bereich erfasst wurde. Diese Hypothese wurde innerhalb der Studie bestätigt, die Patienten nahmen während der AkR Gerüche und Geschmäcke als deutlich weniger angenehm wahr als im genesenen Zustand. Dabei bewerte- ten die Probanden die Lebensmittel nicht explizit als „unangenehm“, sondern tendierten zu einer neutralen Einschätzung (weder „angenehm“ noch „unangenehm“).

Die Einflussfaktoren auf die Hedonik scheinen unbegrenzt, eine Diskussion aller Gegeben- heiten und Phänomene muss dementsprechend unvollständig erfolgen. Neben individuellen Erfahrungen (O’Connell et al., 1989), spielen auch kulturelle und soziale Faktoren die wahr- scheinlich wichtigste Rolle in der Hedonikbewertung (Ayabe-Kanamura et al., 1998; Hudson, 1999). Als weitere Einflussfaktoren sind genetische Variationen (Keller et al., 2007; Catanza- ro et al., 2013), Körpergewicht (Jiang et al., 2015) oder auch Geschlecht und Alter zu nennen, wobei Frauen zu extremeren Einschätzungen tendieren (Dravnieks et al., 1984) und jüngere Menschen Lebens- und Genussmittel mit bitterem und schärferem Charakter bevorzugen (Ste- vens und Lawless, 1981). Im Rahmen einer akuten Erkrankung müssen jedoch kurzfristige Faktoren als Ursache für die verminderte Hedonikempfindung der Lebensmittel in Erwägung gezogen werden. Als wichtigs- ter Aspekt wird hier die eingeschränkte Geruchswahrnehmung und damit einhergehende ver- minderte Intensitätsempfindung der Lebensmittel diskutiert (Doty, 1975; Keller et al., 2012). Das bei Intensitäts- und Hedonikwahrnehmungen beobachtete Phänomen der Verstärkung von kongruenten Gerüchen und Geschmäcken (Schifferstein und Verlegh, 1996; Fondberg et al., 2018) könnte bei abgeschwächter Geruchswahrnehmung im Rahmen der AkR wegfallen. Beobachtungen zeigten, dass mit Nahrungsmitteln assoziierte Gerüche das Belohnungssys- tem innerhalb dopaminerger Gehirnareale aktivieren (Sorokowska et al., 2017), dieses ange- nehme Gefühl könnte ausbleiben, wenn Gerüche vermindert wahrgenommen werden. Die Erscheinung eines Nahrungsmittels generiert zudem eine Erwartungshaltung an das Aroma, die im Laufe des Lebens durch Erfahrungen gebildet wurde und die Hedonik beeinflusst (Herz

99 4 Diskussion und von Clef, 2001; Yeomans et al., 2008). Wird diese Erwartung aufgrund der abgeschwäch- ten Sinneswahrnehmungen nicht erfüllt, kann die positive Erfahrung nicht bestätigt werden und die Hedonikempfindung sinkt. Da Gerüche je nach Weg, die sie zum olfaktorischen Epithel zurücklegen, vermutlich unterschiedlich verarbeitet werden und somit verschiedene Hedonik- empfindungen hervorrufen (Small et al., 2005; Pierce und Simons, 2018), könnten die Gerü- che der gegessenen Nahrungsmittel, die während der AkR schwächer orthonasal und somit in Relation stärker retronasal wahrgenommen werden, ein weniger angenehmes Gefühl erzeu- gen (Frasnelli et al., 2008). Aber auch der aktuelle Hungerzustand kann ausschlaggebend für die Beurteilung der Hedonik sein (Bragulat et al., 2012).

Intensität und Hedonik ausgewählter Lebensmittel

Interessanterweise schienen Geruch und Geschmack der Gurke in dieser Untersuchung ei- ne besondere Rolle zu spielen. Einerseits wurde die Gurke umso intensiver gerochen, je bes- ser der SDI-Wert und besonders auch die Geruchsdiskrimination war. Andererseits wurde der Gurkengeruch umso angenehmer wahrgenommen, je besser Gerüche diskriminiert werden konnten. Diese Phänomene wurde lediglich während der akuten nasalen Entzündung beobach- tet, es wir vermutet, dass die Intensität dieses Lebensmittels im Vergleich gering ist und sich nahe der Wahrnehmungsschwelle bewegt, was in Folge die Hedonikempfindung beeinflusst. Zudem empfanden Probanden den Gurkengeschmack umso angenehmer, je besser „bitter“ geschmeckt wurde. Die Bestätigung der Erwartung eines bitteren Geschmacks der Gurke könn- te, wie oben diskutiert, das angenehme Geschmackserlebnis hervorgerufen oder zumindest verstärkt haben.

Der Geschmack von „Heiße Zitrone mit Honig“ wird gewiss nicht immer als angenehm empfun- den und erweckt vermutlich bei Vielen die Assoziation mit Erkältungen, zumal dieses Heißge- tränk als Hausmittel Symptome wie Kältezittern oder das Gefühl der verstopften Nase lindern soll (Helman, 1978; Sanu und Eccles, 2008). Nicht verwunderlich erscheint es des- halb, dass Geschmack und Geruch dieses Getränks insgesamt als am wenigsten angenehm empfunden wurden, jeweils von Patienten in der akuten Krankheitsphase, aber auch nach der Genesung. Es zeigte sich, dass je gravierender die eigene Krankheitssymptomatik und Lebens- einschränkung in den krankheitsassoziierten Fragebogen RSBI und SNOT angegeben wurden, desto unangenehmer die Patienten das Heißgetränk empfanden. Im Allgemeinen traten kei- ne sichtbaren Verbindungen zwischen trigeminaler Funktion und der Hedonik auf, was auch in einer anderen Studie beobachtet werden konnte (Frasnelli et al., 2011a). Jedoch konnte in dieser Untersuchung bei Patienten nach Genesung beobachtet werden, dass das Heißgetränk als weniger angenehm empfunden wurde, wenn die Probanden gleichzeitig eine gute trigemi- nale Leistung erbrachten. Allerdings zeigte sich auch, dass den wieder genesenen Probanden der Geschmack „Heiße Zitrone mit Honig“ umso angenehmer erschien, je besser sie „sauer“ schmeckten. Ein hoher pH-Wert eines Lebensmittels, also eine saure Substanz, kann zum Anstieg der Speichelflussraten führen, was wiederum die Sensitivität für Geschmacksstoffe steigert (Christensen et al., 1987), der Säureanteil in Zitronen in hohen Konzentrationen regt

100 4.1 Diskussion der Ergebnisse zusätzlich trigeminale Fasern an (Gilmore und Green, 1993). Hier empfindet wohl jeder Mensch anders, je nachdem ob er die Empfindungen von saurer Zitrone eher schätzt oder meidet. Interessanterweise empfanden ältere Probanden mit und ohne akute Erkältung das relativ saure Getränk angenehmer als jüngere Probanden.

4.1.8 Appetit

Der allgemeine Appetitverlust als Begleitsymptom eines akuten Infekts ist ein typisches Krank- heitskennzeichen (Smith et al., 1998) und ein reduzierter Geruchssinn ist zudem mit verän- dertem Interesse an Nahrung assoziiert (Aschenbrenner et al., 2008; Kremer et al., 2014). Mit Hinblick auf diese bekannten Phänomene wurden auch in der vorliegenden Studie die aktuel- len Geschmackspräferenzen anhand eines Fragebogens evaluiert. Die Ergebnisse zeigten, dass der aktuelle Appetit auf bestimmte Lebensmittel im positiven Zusammenhang mit der olfaktori- schen Gesamtleistung stand. Die Patienten hatten während der AkR einen geringeren Appetit, am zweiten Termin stieg die Anzahl der Antworten „starker“ und „sehr starker Appetit“ allge- mein an. Ursachen hierfür werden vor allem in der eingeschränkten Chemosensorik während der akuten nasalen Entzündung vermutet. Mit dem Geruchssinn waren auch Intensitätswahr- nehmung und Hedonik vermindert, zusätzlich ist der Geschmack als wichtiger Einflussfaktor auf die Essensauswahl (Glanz et al., 1998) temporär einschränkt. Diese Erfahrung der vermin- derten Aromawahrnehmung während einer AkR könnte beim Patienten bereits im Voraus Lust und Freude am Essen und somit den Appetit reduzieren. Dies kann durch das Untersuchungs- ergebnis gestützt werden, da der Appetit umso größer war, je angenehmer Gerüche wahrge- nommen wurden. Die großen individuellen Unterschiede innerhalb der Aromavorlieben beruhen zum Teil auf genetischen Faktoren (Catanzaro et al., 2013), werden jedoch maßgeblich durch Erfahrungen geprägt, deren Ausformung bereits pränatal durch die maternale Ernährung beginnt (Mennella et al., 2001) und postnatal mit der Muttermilch oder Flaschennahrung fortgesetzt wird (Mey- erhof, 2003). Es kommt zur lebenslangen Fortsetzung der Vorliebenentwicklung, wobei Alter, Geschlecht, Rauchen, Medikamenteneinnahme sowie die körperliche Konstitution und andere Faktoren Einfluss auf Geschmack, Geruch und somit auch auf die Nahrungspräferenzen haben (Frye und Demolar, 1994; Perl et al., 1998; Salbe et al., 2004; Guido et al., 2016; Katayama et al., 2018). Kurzfristige Einflussfaktoren wie beispielsweise Unterschiede im Hungerzustand der Probanden an den beiden Terminen müssen beachtet werden.

4.1.9 Subjektive Einschätzungen von Krankheit und Lebensqualität

Im Allgemeinen sind die Symptomschwere, eine schlechte physische Funktion, hoher psycho- logischer Stress und gering wahrgenommene Krankheitskontrolle mit einer herabgesetzten gesundheitsbezogenen Lebensqualität assoziiert (Chen et al., 2004). Um dies im Bezug auf olfaktorische Störungen zu evaluieren, wurden spezifische Fragebogen zu Symptomatik und Einschränkungen in alltäglichen Lebensbereichen entwickelt. Es stellte sich heraus, dass die Beeinträchtigungen des Lebensalltags umso höher sind, je niedriger die eigene Riechleistung

101 4 Diskussion eingeschätzt wird (Welge-Lüssen et al., 2005a). Inwieweit diese subjektiven Selbsteinschätzung die wirkliche Riechfunktion widerspiegeln, ist fraglich und wird diskutiert (Landis et al., 2003a; Seok et al., 2017). Die beiden krankheitsspezifischen, standardisierten Fragebogen SNOT und RSBI wurden ursprünglich für die CRS-Diagnostik entworfen und validiert und zeigen sich ge- genüber Einflussfaktoren wie Komorbiditäten stabil (Quintanilla-Dieck et al., 2012; Dietz de Loos et al., 2013). Die Fragebogen korrelieren in der vorliegenden Studie stark miteinander, was darauf hinweist, dass die Ergebnisse auch im akuten Bereich anwendbar sind.

Einschränkungen während der akuten Rhinitis

In dieser Studie konnte eine eher mäßige Ausprägung der Symptomatik im SNOT und eine ins- gesamt eher geringe Einschränkung im täglichen Leben mittels RSBI gemessen werden. Jedoch befanden sich die Messwerte oberhalb der Referenzwerte für gesunde Menschen (vgl. Lange et al., 2016) und wiesen somit auf den Einfluss der Krankheit hin. Zudem spiegelt der zusätzlich angewendete Fragebogen zur akuten Symptomatik eine geringe bis mittlere Krankheitsaus- prägung wieder. Anhand der VAS wurde gezeigt, dass die Riechveränderungen während der Erkältung häufig bemerkt und als lästig empfunden wurden, dies führte jedoch selten zu einer Reduzierung der Speiseplanvielfalt oder der Essensmenge sowie kaum zu Einschränkungen im Ausgehverhalten. Jeder Mensch erlebt seit seiner Kindheit den klassischen Schnupfen, der vergleichsweise milde verläuft und schnell abklingt, zudem hat er die Erfahrung gemacht, dass dieses temporäre Ereignis keine bleibenden Schäden hinterlässt. Dementsprechend würde sich die kurze Einschränkung der nasalen Funktion nicht nachhaltig auf die Lebensqualität aus- wirken, wie dies bei chronischen Erkrankungen beobachtet werden kann (Croy et al., 2014).

Die Frage nach „Riech- und Schmeckstörungen“ in den Symptomfragebogen lässt erkennen, dass eine mittlere Symptomstärke mit Tendenz zur geringen Ausprägung während der AkR vorlag. Diese subjektiven Beurteilungen der Probanden gingen mit den psychophysischen Test- ergebnissen einher, welche Patienten mit Hyposmie, jedoch keine funktionellen Anosmiker de- tektierten. Während einer AkR deckte sich folglich die Selbsteinschätzung olfaktorischer Funkti- onsstörungen mit objektiveren Messmethoden. Die Korrektheit solcher Selbsteinschätzungen hängt jedoch auch davon ab, wie intensiv sich der Proband bereits mit dem eigenen Riechsinn auseinandergesetzt hat (Landis et al., 2003a; Haxel et al., 2012), weniger akkurat zeigen sich zudem Aussagen älterer Patienten (Murphy et al., 2002).

Ergebnisse, die in diesen Fragebogen mit den Punkten „Nasensekretion“, „Nasenobstruktion“ oder „Riechverlust“ erhoben werden, korrelierten in vorangegangenen Studien moderat mit Ergebnissen objektiverer Untersuchungsmethoden wie Nasenendoskopie oder Computerto- mographie (Ryan et al., 2011; DeConde et al., 2016). Dies konnte in dieser Studie an akut er- krankten Probanden nicht bestätigt werden, weder psychophysische Tests noch die nasale Endoskopie wiesen auf einen Zusammenhang mit den Ergebnissen der Fragebogen hin.

102 4.1 Diskussion der Ergebnisse

Landis et al. stellten fest, dass die Einschätzung der eigenen Riechleistung stark von der Emp- findung der nasalen Durchlässigkeit abhängig ist. Hauptsächlich ein Gefühl der „freien Nase“ suggeriert subjektiv eine gute Riechfunktion (Landis et al., 2003a), wobei dieses Gefühl durch Sensoren des trigeminalen somatosensorischen Systems beeinflusst wird (Burrow et al., 1983; Eccles et al., 1988a). Man geht davon aus, dass die erniedrigte trigeminale Sensitivität zum erheblichen Teil Einfluss auf das Gefühl der nasalen Obstruktion hat (Saliba et al., 2016). Die „Behinderung der Nasenatmung“ wurde von den Patienten vorrangig als „leicht“ bis „mittel- stark“ angegeben und könnte wiederum erklären, warum die Riechminderung im Lebensquali- tätfragebogen als weniger gravierend eingeschätzt wurde.

4.1.10 Body Mass Index

Der BMI beschreibt das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße und wird in der Praxis zur Differenzierung zwischen Normal- und Übergewicht herangezogen. Die Probanden der vorliegenden Studie lagen definitionsgemäß im Bereich des Normalgewichts bis hin zur Präadipositas (WHO, 2018). Keller et al. sahen in ihrer Studie einen Zusammenhang des Kör- pergewichts zur Riechfunktion, wobei hier Selbsteinschätzungen der Körperfülle zur Anwen- dung kamen (Keller et al., 2012). Auch in der vorliegenden Studie konnten Zusammenhänge zwischen den Körpermaßen und dem Riechvermögen festgestellt werden. Gesunde Kontroll- personen nahmen niedrigere Konzentrationen von Geruchsstoff wahr, wenn ihr BMI höher lag, dieser Zusammenhang war jedoch sehr schwach ausgeprägt. Die PG wiederum zeigte an beiden Terminen, dass bei einem größeren BMI die Fähigkeit zur Identifikation von Gerüchen vermindert war. Guido et al. sahen in ihrer Untersuchung, dass der BMI positiven Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung, vor allem von „süß“ hat (Guido et al., 2016). Die hiesigen Stu- dienergebnisse zeigten jedoch kein eindeutiges Bild, welche Geschmacksqualität mit dem BMI stärker assoziiert war. Zunächst konnte ein Zusammenhang zwischen „salzig“ und der Körper- maßzahl aufgezeigt werden. Außerdem wurde festgestellt, dass der Geschmack von süßem Orangensaft und Schokolade mit hohem Kakaoanteil umso intensiver empfunden wurden, je höher der BMI eines Probanden war. Da die vorliegende Studie nicht primär auf die Untersu- chung des Zusammenhangs zwischen Körpermaßen und chemosensorischer Funktion entwor- fen wurde, sollen die Ergebnisse hier nur am Rande erwähnt werden und bedürfen weiterer Untersuchungen.

103 4 Diskussion

4.2 Limitierende Faktoren der vorliegenden Studie

Die Aussagekraft der vorliegenden Studie wird durch einige Faktoren begrenzt, die im Folgen- den diskutiert werden sollen.

Probandenauswahl

Die Aussagekraft dieser Studie wird zunächst dahingehend limitiert, dass die eingeschlossenen Probanden nicht die Allgemeinbevölkerung repräsentieren, so wurden vor allem junge Teilneh- mer untersucht, die Altersverteilung war deutlich asymmetrisch, der Median lag bei 26 (PG) bzw. 24 (KG) Jahren. Zudem bestand keine gleichmäßige Geschlechterverteilung, wobei mehr Frauen (81 % in PG, 83 % in KG) eingeschlossen wurden. Hinsichtlich der Anamnese ist erwäh- nenswert, dass 17 Patientinnen mit AkR und 29 Kontrollprobandinnen zur Zeit der Testung ein Kontrazeptivum einnahmen, was Effekte auf die olfaktorische Leistung zeigen kann (Kollndor- fer et al., 2016). Ein regelmäßiger Nicotinabusus war ein Ausschlusskriterium, jedoch wurde nicht erfragt, ob, wie lange und intensiv die Probanden vorher geraucht hatten (Frye et al., 1990). Kurze Abstinenzzeiten könnten noch Einfluss auf die Sinneswahrnehmungen besitzen (Ishimaru und Fujii, 2007; Vennemann et al., 2008).

Studiendesign

Im Rahmen der vorliegenden prospektiven Studie wurden Probanden zweimalig getestet, der vorgesehene Abstand zwischen den Untersuchungsterminen wurde auf vier Wochen festge- setzt. Dies konnte mit 4.67 Wochen (Median) in etwa erreicht werden, der minimale Abstand betrug jedoch 2.71, der maximale 14.43 Wochen. Die Patienten befanden sich somit in un- terschiedlichen Stadien der Genesung, die Vergleichbarkeit eingeschränkt. Der Vorteil in der Messwiederholung jedoch liegt darin, dass es zu weniger Verzerrungen der Daten aufgrund individueller Besonderheiten wie beispielsweise BMI oder Medikamenteneinnahme kommt, was für die statistische Berechnungen (z.B. rmANOVA) eine gesteigerte Sensitivität der Tests durch Reduktion von unsystematischen Varianzen bedeutet (Andy Field, 2013, min. 8:20-9:45). Auch wenn der Zusammenhang zwischen den chemosensorischen Leistungen und AkR durch diese Studie bestätigt scheint, müssen Faktoren diskutiert werden, die die individuellen Sin- nesleistungen beeinflussen. So ist es nicht möglich, beständige Aussagen zur Geruchsschwel- lenleistung zu treffen, da die Schwellenwerte von Tag zu Tag fluktuieren können (Stevens et al., 1988), ähnliches betrifft die Einschätzungen von Intensität und Hedonik (Keller et al., 2012). Ursächlich ist hier zunächst die gerichtete Aufmerksamkeit (Keller, 2011; Veldhuizen und Small, 2011), wodurch wiederum zustandsabhängig die Wahrnehmungsleistung über die Neurotrans- mitterausschüttung in OB und olfaktorischem Kortex moduliert wird (Linster und Cleland, 2016). Homöostatische Zustände wie Hunger (Zverev, 2004; Enck et al., 2011), Körpertemperatur (Nor- din et al., 1998) oder hormonelle Veränderungen (Doty und Cameron, 2009) und nicht zuletzt der Nasenzyklus (Frye und Doty, 1992) müssen bei innerindividuellen Leistungsschwankun- gen berücksichtigt werden. Diese Auswirkungen der unterschiedlichen Tagesleistungen sollten durch die Testung mit Stufensystemen verringert werden (Doty et al., 1995).

104 4.2 Limitierende Faktoren der vorliegenden Studie

Psychophysische Testmethoden

Um das chemosensorische Wahrnehmungsvermögen vergleichbar zu machen, bedient sich diese Studie psychophysischer Tests wie den SnSt, anhand derer Sinnesstörungen quantitativ untersucht werden sollen (Landis und Just, 2009, S. 95–97). Unabdingbare Voraussetzungen dieser Tests sind Kooperation sowie kognitive Leistungen wie Aufmerksamkeit und Gedächtnis, um komplexe experimentelle Prozeduren wie das Stufensystem der Schwellentestung bearbei- ten zu können (Hummel et al., 1999; Eibenstein et al., 2005). Wichtig bei der Interpretation der Ergebnisse ist, dass diese Messmethoden durch den Probanden subjektiv beeinflusst werden können, indem bewusst anders geantwortet wird (Delank, 1998). Im Rahmen der psychophysischen Messungen kommt die Methodik der “erzwungenen Wahl„ (engl. forced choice-Paradigma) zum Einsatz. Der Proband ist gezwungen, sich zwischen den Auswahlmöglichkeiten zu entscheiden, Antworten wie „Ich weiß es nicht“ oder „Ich habe nichts bemerkt“ sind nicht zulässig. Ziel ist es, absichtliche Falschaussagen zu minimieren und Ver- zerrungen der Antworten zu kontrollieren, da Einige dazu neigen, neutrale oder verneinende Antworten zu geben. Zudem können residuale Fähigkeiten entdeckt werden, dennoch ist auch das zufällige Erraten der richtigen Antwort möglich (Landis et al., 2009; Walliczek et al., 2016).

Olfaktorische Testung

Die SnSt treffen als psychophysische Testmethode eine quantitative Aussage über das Aus- maß der Riechstörung und unterscheiden zwischen Norm- und Anosmikern (Wolfensberger und Schnieper, 1999). Die verwendeten Duftstoffe gelangen auf physiologischem Weg zum Riechepithel, die Ergebnisse können auf den Alltag des Probanden übertragen werden. Das Erkennen von Gerüchen ist davon abhängig, wie bekannt oder vertraut diese für den Proban- den sind (Cain, 1982; Richardson und Zucco, 1989), was zu unterschiedlichen Leistungen im Identifikationstest führen kann. Zudem bestehen individuelle Unterschiede bei der Expression von olfaktorischen Rezeptoren bei der Wahrnehmung von Geruchskomponenten (Keller et al., 2007; Verbeurgt et al., 2014), einzelne Gerüche könnten schlechter wahrgenommen werden, obwohl ein ansonsten normales Riechvermögen besteht (Oleszkiewicz et al., 2017b). Ein großer Vorteil des Schmeckpulvers ist, dass im Supermarkt erhältliche Substanzen verwen- det werden und die Ergebnisse Relevanz für den Alltag des Probanden widerspiegeln. Nachtei- lig ist, dass der Trigeminus mit angesprochen wird und die Ergebnisse nicht ausschließlich auf die retronasale Riechleistung zurückgeführt werden können (Heilmann et al., 2002).

Gustatorische Testung

Der psychophysische Schmeckstreifentest sollte qualitative und quantitative Aussagen über das Schmecken treffen, er ist gut validiert und die Reproduzierbarkeit bestätigt (Mueller et al., 2003). Nachteilig ist die Verwechslungsgefahr der im getrockneten Zustand optisch ähnlichen Papierstreifen. Nach aktuellem Forschungsstand werden weitere eigenständige Geschmacks- qualitäten diskutiert (Bachmanov et al., 2014), „umami“ (Mononatriumglutamat) beispielsweise wurde hier jedoch aufgrund der fehlenden Bekanntheit nicht getestet (Landis et al., 2009).

105 4 Diskussion

Der Schmeckstreifentest wurden entwickelt, um die Wahrnehmungsschwelle von Geschmacks- stoffen zu evaluieren, er funktioniert jedoch nicht als Stufensystem. Jeder Streifen wird, unabhängig davon, welche Konzentrationsstufe er repräsentiert, mit dem selben Punktwert gewichtet. Die Methodik der erzwungenen Wahl beinhaltet den Nachteil, dass die Probanden irgendeinen Geschmack benennen müssen, auch wenn sie die Substanz aufgrund der niedri- gen Konzentration nicht wahrnehmen. Zudem wird es in der Bewertung als falsch gekennzeich- net, wenn die Probanden etwas schmecken, jedoch nicht in der Lage sind, die Geschmacks- qualität korrekt zu benennen, sondern eine Verwechslung auftritt. Dementsprechend kann bei niedrigem Punktwert im Test nicht eindeutig davon ausgegangen werden, dass die Wahrneh- mungsschwelle des Probanden hoch liegt, dies kann genauso bedeuten, dass hohe Konzen- trationsstufen der Geschmacksstoffe als falsch erkannt, z.B. systematisch verwechselt werden, was jedoch unwahrscheinlicher ist. Hingegen darf aus einem hohen Testergebnis geschlossen werden, dass der Proband eine niedrige Wahrnehmungsschwelle, also eine gute Geschmacks- wahrnehmung besitzt. Mit dem Scheckstreifentest wird somit nicht die Wahrnehmungs-, sondern vielmehr die Identifikationsschwelle getestet.

Trigeminale Testung

Die Testung der Lateralisierung setzte kognitive Leistungen voraus und auch die Wahrneh- mung von CO2 erforderte ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration. Da die meisten Probanden Laien auf diesem Testgebiet waren, könnte vor allem die CO2-Messung fehlerhafte Messwerte aufweisen, es wurde jedoch mit dreimaliger Messung und Mittlung der Ergebnisse versucht, diese Fehlerquelle zu dezimieren.

Akustische Rhinometrie

Bei der Ausmessung der Nasengeometrie ist zu beachten, dass die Genauigkeit der AR mit zu- nehmender Entfernung von den Nasenlöchern schwindet (Fisher, 1997), Ergebnisinterpretatio- nen hinterer Nasenhöhlenteile sollten vorsichtig erfolgen, da es hier aufgrund von Reflexions- verlusten unter anderem in die gegenüberliegende Nasenhöhle (Tomkinson und Eccles, 1998) zu weniger präzisen Messergebnissen kommen kann (Min und Jang, 1995; Numminen et al., 2003). Zudem ist die akkurate Ausmessung von Areale hinter einer Obstruktion oder Kons- triktion problematisch (Jackson et al., 1977): Wenn eine nasale Stenose den Querschnittswert 2 von rund 0.5 cm unterschreitet (Hilberg et al., 1989; Lenders und Pirsig, 1990), können fal- sche Werte auf Höhe und hinter der Stenose berechnet werden (Hamilton et al., 1995). Die Messergebnisse der AR sollten immer im Zusammenhang mit Endoskopiebefunden und sub- jektiven Beschwerden interpretiert werden, da die Methodik ähnliche Kurven für unterschied- liche Krankheitsbilder liefern kann (Lenders et al., 1992; Grymer, 2000). Die spontane physio- logische Variation der nasalen Mukosaschwellung im Rahmen des Nasenzyklus (Hilberg et al., 1995) muss als Einflussfaktor ebenso bedacht werden wie die Abschwellung nach körperli- cher Arbeit, die ähnlich wie eine topische medikamentöse Dekongestion wirken kann. Im Rah- men dieser Studie mussten die Probanden für die AR die Etage wechseln, es wurde auf eine angemessene Anpassungszeit geachtet, jedoch hätte der abschwellende Effekt längerfristig

106 4.2 Limitierende Faktoren der vorliegenden Studie wirksam sein können und Einfluss auf die Wiederholbarkeit der Testergebnisse haben. Je län- ger die Messungen der AR auseinander liegen, desto geringer sind die Übereinstimmungen der Testergebnisse (Ognibene et al., 2001), die Kombination beider Nasenlöcher für die Aus- wertung sollte zumindest die Abweichungen aufgrund des Nasenzyklus korrigieren (Al Ahmari et al., 2012).

Untersuchung von Hedonik und Intensität

Die Untersuchung von Intensität und Hedonik von Gerüchen und Geschmäcken alltäglicher Lebensmittel fand lediglich an der PG statt, ein Vergleich mit Gesunden somit nicht möglich. Trotz des Versuchs, an beiden Terminen die gleiche Testsituation zu bieten, beispielsweise die selben Produktmarken und die gleiche Darreichungsform hinsichtlich Geschirr und Tempera- tur zu gewährleisten (Paulus und Reisch, 1980; Green und Nachtigal, 2012; Cavazzana et al., 2017), kam es beispielsweise zu Unterschieden in der Tageszeit, die kognitive Leistungen oder homöostatische Zustände beeinträchtigt haben könnten. Zudem fehlte die Testung eines herz- haften Lebensmittels wie beispielsweise Käse.

Fragebogen

Individuelle Erfahrungen sind statistisch schwer zu quantifizieren, dementsprechend muss ein Fragebogen standardisiert entworfen werden (Hopkins et al., 2009; Dietz de Loos et al., 2013), wodurch wiederum individuelle Besonderheiten oder Umstände nicht erfasst werden kön- nen. Das Interpretieren und Vervollständigen der Fragen erfolgt jedoch stets aus individueller Patientenperspektive, Parameter wie persönliche Motivation, Werte, Vorzüge, aber auch sozia- le und ökonomische Umstände nehmen hier Einfluss (Dietz de Loos et al., 2013). Es kommen Likert-Skalen zum Einsatz, deren Antwortskalen in der Regel aus einer ungeraden Anzahl an Merkmalsausprägungen bestehen. Das erlaubt dem Probanden, sich nicht für eine konkre- te Antwort entscheiden zu müssen, da Antworten wie „teils-teils“ oder „mittelstark“ gewählt werden können. Bei den Ergebnissen wird sichtbar, dass ein Großteil der Patienten genau die- se Möglichkeit bei SNOT und RSBI nutzten. Im Vergleich zu den Likert-Skalen zeigen sich VAS weniger vulnerabel für Verzerrungen, subjektive Gefühle können durch den Probanden besser ausgedrückt werden, da die Einteilung stufenlos vorgenommen wird (Voutilainen et al., 2016). Die Fragebogen wurden einmalig und nur von Patienten mit AkR ausgefüllt, es ist jedoch sinn- voll, diese Messinstrumente nur im Vergleichskontext zu verwenden (Khan et al., 2016b), so wäre auch hier die Kollation mit der Situation nach der Genesung interessant gewesen. Des weiteren muss angemerkt werden, dass aus Ermangelung eines eigenen spezifischen Tests für die AkR, Fragebogen angewendet werden mussten, deren Validierungen eigens für die CRS-Diagnostik durchgeführt wurden.

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5 Zusammenfassung und Ausblick

Das Phänomen der verminderten Geruchswahrnehmung und des Interessenverlusts am Essen im Rahmen einer Erkältung ist bekannt, jedoch kaum wissenschaftlich untersucht. Die vorliegende Arbeit widmete sich der Frage, inwieweit akute nasale Infektionen das Riech- und Schmeckvermögen sowie die nasale trigeminale Wahrnehmung verändern und wie sich dies auf die Lebensqualität auswirkt. Hierzu wurden 58 Patienten während einer akuten Rhinitis (AkR) sowie ein zweites Mal nach Genesung untersucht, die Ergebnisse wurden miteinander und mit 59 gesunden Kontrollprobanden verglichen. Mithilfe von „Sniffin’ Sticks“ konnte nachgewiesen werden, dass während einer AkR das ortho- nasale Riechen in allen Teilbereichen herabgesetzt war, die Wahrnehmungsschwelle zeigte sich am stärksten betroffen, eine Anosmie trat bei keinem Patienten auf. Das anhand von Schmeck- pulver getestete retronasale Riechen zeigte sich während der AkR weniger beeinträchtigt, aller- dings kam es zu einer verzögerten Genesung dieser Sinnesqualität. Hinsichtlich der durch Schmeckstreifen qualitativ und quantitativ geprüften Schmeckleistung ergaben sich geringe Einschränkungen während der AkR, die gustatorischen und olfaktori- schen Funktionsstörungen standen jedoch im Zusammenhang. Die trigeminale Wahrnehmung wurde durch einen Lateralisierungstest mit Menthol sowie einer Konzentrationsschwellentestung mit CO2 geprüft. Beide Wahrnehmungsmodalitäten zeig- ten sich während der AkR eingeschränkt, waren jedoch unterschiedlich stark betroffen. Des Weiteren wurde mittels akustischer Rhinometrie der Naseninnenraum vermessen, wobei Patienten mit AkR kleinere nasale Querschnitte und Volumina zeigten. Dies ging mit Unter- suchungsergebnissen der nasalen Endoskopie einher, bei der sich die Nasenschleimhaut im entzündeten Zustand deutlich geschwollen und beeinträchtigt darstellen ließ. Zudem stand ein großer Naseninnenraum im Zusammenhang mit eingeschränkter orthonasaler Geruchs- wahrnehmung und verminderter retronasaler Geruchsidentifikation. Da im Alltag selten einzelne Geruchs- und Geschmackskomponenten zu sich genommen wer- den, wurden Intensität und Hedonik an bekannten Lebensmitteln getestet. Während einer aku- ten nasalen Entzündung wurden die Nahrungsmittel insgesamt als weniger intensiv und ange- nehm empfunden, wobei Gerüche stärker betroffen sind als Geschmäcke. Ferner zeigte sich der Appetit auf verschiedenartige Esswaren und Getränke als geringer ausgeprägt, wenn die Patienten von der AkR betroffen waren. Anhand von Fragebogen bewerteten die Patienten ihre Symptomatik und die Einschränkung ihrer Lebensqualität als gering bis mittelstark. Die Veränderung des Riechvermögens wurde primär als lästig empfunden, es ergaben sich jedoch keine gravierenden Konsequenzen für die Essgewohnheiten. Somit gingen die subjektiven Beurteilungen der Patienten mit den objektiv erhobenen Testergebnissen der Riechtestung einher.

109 5 Zusammenfassung und Ausblick

Die vorliegende Arbeit widmete sich erstmals einer umfassenden Untersuchung der akuten und temporär limitierten Beeinträchtigung des Riechens, Schmeckens und der trigeminalen Wahrnehmung. Insgesamt bestätigten die Ergebnisse die Hypothese, dass diese Sinnesmodali- täten während einer akuten nasalen Entzündung beeinträchtigt werden. Dies lässt die Schluss- folgerung zu, dass die in zahlreichen Studien untersuchten chemosensorischen Funktionsstö- rungen aufgrund chronischer Krankheitsbilder auch infolge akuter entzündlicher Prozesse ent- stehen können. Es muss an dieser Stelle jedoch diskutiert werden, welcher Pathogenese die- se temporären Dysfunktionen zugrunde liegen, da es vermutlich nicht zu einem destruktiven Prozess kommt, sondern vielmehr zu einer mechanisch-konduktiven Obstruktion der nasalen Atemwege. So könnten in zukünftigen Studien zusätzlich Biopsien des olfaktorischen Epithels entnommen werden, welche die Theorien der Pathogenese überprüfen. Ferner ist es sinnvoll, mittels akustischer Rhinometrie an einem größeren Probandenkollektiv zu untersuchen, bis zu welcher Verringerung des Durchmessers oder Volumens eine Verbesserung der Riechleistung sichtbar und ab welchem Schwellungsgrad die olfaktorische Funktion eingeschränkt ist. Dies ist weiterhin sinnvoll, zumal die Fragen, ob Geruchsverminderung oder trigeminale Einschrän- kungen ausschließlich durch konduktive Prozesse zu erklären sind, in der Literatur kontrovers diskutiert werden (z.B. Damm et al., 2002; Gartz, 2009). Des Weiteren wäre es interessant, die Qualität und Quantität der Riechstörung sowie des Erholungsprozesses in Bezug auf die Pathogene zu untersuchen, wobei eine Entnahme des Nasensekrets mit mikrobiologischer Untersuchung notwendig wäre. Eine häufige olfaktorische Dysfunktion stellt die postvirale Riechstörung dar, die per Definition im zeitlichen Zusammenhang mit akuten viralen Infekten steht (Deems et al., 1991; Damm et al., 2016). Hier ist zu klären, ob postvirale Riechstörungen vermehrt auftreten, wenn bereits eine olfaktorische Funktionsstörung während der akuten Phase bestand (de Haro-Licer et al., 2013). Wenn dies zutrifft, wäre die Entwicklung einer adäquaten Therapie akuter Entzündungen zur Prävention postviraler Störungen wünschenswert. Die vorliegende Studie beschäftigte sich zudem erstmals mit Schmeckstörungen während aku- ter nasalen Entzündungen und lieferte Ergebnisse, die ohne Zweifel im Zusammenhang der komplexen Aromawahrnehmung betrachtet werden müssen. Nichtsdestotrotz wäre eine - terführende Untersuchung der Ursache der verminderten Gustatorik aufschlussreich. Die trigeminale Beeinträchtigung aufgrund transienter viraler Infekte ist bisher kaum beschrie- ben (vgl. Hummel et al., 1998c), die vorliegende Studie lieferte diesbezüglich interessante Ergebnisse, die in weiteren Untersuchungsmodellen bekräftigt werden sollten. Da sich vorherige Arbeiten zu chemosensorischen Funktionsstörungen zumeist auf chronische Zustände konzentrierten, ist die hiesige Betrachtung von Lebensqualität und Alltagsverhalten sowie der Freude am Essen unter Einfluss einer akuten Symptomatik interessant. Allerdings wurde in dieser Studie auf validierte Untersuchungsmaterialien für chronische Zuständen zu- rückgegriffen, die Entwicklung adäquater Untersuchungswerkzeuge wie beispielsweise Frage- bogen für akute Situationen ist wünschenswert. In einem zukünftigen Studiendesign wäre der Vergleich zwischen gesunden Probanden und chronisch sowie temporär betroffenen Patienten hinsichtlich der oben genannten Faktoren interessant.

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6 Summary

Acute nasal infection, also known as common cold, is known to affect the olfactory function and the joy of eating. This study investigates the effects of a common cold on olfactory, gusta- tory and trigeminal function as well as appetite, quality of life and subjective assessment of the symptoms. A total of 58 patients (47 women, 11 men, age range 51 years, mean age 26 years) suffering from common cold and 59 control subjects (49 women, 10 men, age range 44 years, mean age 26 years) participated. The patients were tested twice, first during acute infection, second after presumed recovery (mean 4.7 weeks). The control subjects were tested once. Orthonasal olfactory function was assessed using Sniffin’ Sticks, a test kit to measure odour thresholds, dis- crimination and identification. All these areas were impaired during a cold including significant SDI differences between first and second time of testing (28.83 vs 34.81, p < 0.001). While the proportion of hyposmic persons during a cold was 62%, there were only 12% hyposmics after recovery, overall no anosmia could be detected in any subject. The retronasal olfactory per- formance, examined with grocery-available powders applied to the tongue, was less affected during a cold. Testing of taste function was realized with impregnated taste stripes with sweet, sour, salty and bitter taste qualities. Although tasting performance differed slightly between all tests, an improvement after recovery could be detected using an analysis of variance (p = 0.02, 2 ηp = 0.06). Furthermore, impairment of smelling and tasting were related during a cold. The trigeminal sensation, tested by the lateralisation task of menthol, was worse during an acute cold. In addition, these subjects perceived odourless CO2 gas less often than participants of the control group (64% vs 93%) and the intensity ratings of CO2 were only possible in higher concentrations. Smaller nasal cross sections (p ≤ 0.001) and volumes (p = 0.01), measured with acoustic rhinometry, were found in patients with a cold. Symptoms and quality of life were evaluated with questionnaires and visual analogue scales. As a result, patients with an active cold rated their situation as mild to moderate impairing. The change in the sense of smell was primarily perceived as annoying, there were no serious consequences for their eat- ing habits, but the appetite for different foods and drinks was less pronounced. Intensity and pleasantness of odours and tastes were tested with everyday foods and beverages, which were generally perceived as less intense and less pleasant during acute nasal inflammation. The results of the present work demonstrate the impact of an acute cold on the olfactory, gustatory and trigeminal performance. However, this impact is not as strong as, for example, in chronic dysfunction. Also, the impairment of daily life is low. Nevertheless, future work is required to investigate the relationship between pathogens and pathomechanisms by using biopsies and it is up to discussion to what extent destructive or mechanical-obstructive pro- cesses are involved. Furthermore, it would be interesting with regard to a preventive approach to look into the suspected link to postviral olfactory disorders.

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XLIV

A Tabellen

A.1 Deskriptive Statistik

Tabelle A.1: Gesamtpunktzahl der nasalen Endoskopie Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) von der Patientengruppe am ers- ten bzw. zweiten Termin und der Kontrollgruppe

Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD M ± SD Endoskopie Gesamtwert 3.61 ± 1.19 0.88 ± 0.75 0.44 ± 0.68

Tabelle A.2: Mittelwertunterschiede der Testwerte der nasalen Endoskopie im T-Test von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1 bzw. T2) und der Kontrollgruppe (KG)

Endoskopie Gesamtwert t df p (2-seitig) T-Test PG T1 und T2 14.39 55 ≤0.001 T-Test PG T1 und KG 17.47 86 ≤0.001 T-Test PG T2 und KG 3.32 115 ≤0.001

A1 A Tabellen ael A.3 : Tabelle etAtrgup ainegup Kontrollgruppe Patientengruppe 4.68 11.38 SD SD I (D) Altersgruppe Diskrimination (S) Schwelle Test denti etet e rhnslnRehesugemtetahn von anhand ermittelt Riechleistung orthonasalen der Testwerte wFae;m=Männer) (w=Frauen; itlet M n tnadbecugn(D e rectnPntalnvndrPtetnrpea rtnbw wie Termin zweiten bzw. ersten am Patientengruppe der Geschlecht und von Altersgruppen Punktzahlen nach erreichten getrennt der Kontrollgruppe, der (SD) und Standardabweichungen und (M) Mittelwerte I I Wr eat29.28 gesamt -Wert -Wert fi ain( kation I 13.21 ) i arn .Tri .Termin 2. Termin 1. Jahren) (in 6-5 29.06 55 - 36 ≥ ≤ 627.17 29.55 56 35 ± m w m w ± ± ± ± ± ± .84.31 2.18 .8enPoad32.75 34.42 Proband ein Proband 7.28 kein 26.93 5.01 4.90 26.95 4.98 10.73 2.36 .111.91 1.91 M ± DM SD ± ± ± ± ± .47.69 2.14 .413.53 1.74 .935.91 35.33 5.39 5.11 .614.11 0.76 „ Sni ffi n ± ± ± ± ± ± ± ’ Sticks .87.50 2.28 .413.18 1.44 .4enProband ein Proband 7.04 kein 32.93 2.51 3.48 32.61 3.57 .213.09 1.42 “ ± SD ± ± ± ± ± 2.24 1.17 4.37 4.27 0.94 30.33 32.75 34.85 34.10 13.73 13.18 7.18 ± m w ± ± ± ± ± ± .56.53 2.35 .3enProband ein Proband 8.53 kein 33.00 4.05 3.27 32.63 3.97 13.10 13.00 1.57 1.89 M ± SD ± ± ± ± ± 3.30 4.84 5.64 2.08 1.63

A2 A.1 Deskriptive Statistik

Tabelle A.4: Mittelwertunterschiede der anhand von „Sniffin’ Sticks“ ermittelten Testwerte im T-Test von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

SDI-Wert t df p (2-seitig) T-Test PG T1 und T2 −8.28 57 ≤0.001 T-Test PG T1 und KG −5.81 115 ≤0.001 T-Test PG T2 und KG 1.28 115 0.20

Tabelle A.5: Testwerte retronasaler Riechleistung ermittelt anhand des Schmeckpulvertests Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der erreichten Punktzahlen von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin und der Kontrollgruppe, getrennt nach Geschlecht (w=Frauen; m=Männer)

Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD M ± SD w m w m w m Schmeck- pulver 13.91 ± 2.07 12.45 ± 2.38 14.51 ± 1.84 13.18 ± 1.54 14.86 ± 1.72 13.30 ± 2.91

Tabelle A.6: Mittelwertunterschiede der anhand vom Schmeckpulvertest ermittelten Werte im T-Test von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

Schmeckpulver t df p (2-seitig) T-Test PG T1 und T2 −1.94 57 0.06 T-Test PG T1 und KG −2.45 115 0.02 T-Test PG T2 und KG −0.93 115 0.34

A3 A Tabellen

Tabelle A.7: Testwerte der globalen Schmeckprüfung ermittelt anhand von Schmecksprays Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der erreichten Punktzahlen im T-Test von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin und der Kontrollgruppe

Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD M ± SD Schmeckspray 3.93 ± 0.26 3.96 ± 0.19 3.97 ± 0.18

Tabelle A.8: Mittelwertunterschiede der anhand von Schmecksprays ermittelten Testwerte im T-Test von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

Schmeckspray t df p (2-seitig) T-Test PG T1 und T2 −1.00 56 0.32 T-Test PG T1 und KG −0.86 115 0.39 T-Test PG T2 und KG −0.04 114 0.97

A4 A.1 Deskriptive Statistik 4.52 1.91 1.62 1.96 0.95 ± ± ± ± ± SD ± M 3.92 25.70 1.721.84 7.3 1.63 5.10 1.54 6.80 6.50 ± w m ± ± ± ± 6.84 5.41 6.84 6.86 25.94 4.34 1.85 2.32 1.92 1.64 ± ± ± ± ± SD ± 3.21 23.55 1.770.97 4.73 1.94 5.82 6.09 0.62 6.91 ± ± ± ± ± 4.65 26.62 1.792.01 5.55 1.40 7.60 5.74 1.03 7.72 ± ± ± ± ± SD M ± M 1. Termin 2. Termin 3.56 24.64 1.261.24 4.73 1.65 6.36 6.18 0.85 7.36 ± w m w m ± ± ± ± sauer (Zitronensäure)bitter (Chininhydrochlorid)salzig (Natriumchlorid) 7.02 5.11 6.26 Schmeckstreifensüß (Saccharose)Gesamtpunktzahl 7.38 Patientengruppe 25.77 Kontrollgruppe Mittelwerte (M) und Standardabweichungenund (SD) der Kontrollgruppe, der getrennt erreichten nach Punktzahlen Geschlecht von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (w=Frauen; m=Männer) Testwerte der Schmeckleistung ermittelt anhand von Schmeckstreifen Tabelle A.9 :

A5 A Tabellen

Tabelle A.10: Mittelwertunterschiede der anhand von Schmeckstreifen ermittelten Testwerte im T-Test von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

Schmeckstreifen t df p (2-seitig) T-Test PG T1 und T2 −0.97 57 0.34 T-Test PG T1 und KG −0.48 115 0.63 T-Test PG T2 und KG 0.19 115 0.85

Tabelle A.11: Häufigkeiten von Verwechslungen der Geschmacksqualitäten „süß“ und „sauer“ abhängig von der Konzentration innerhalb der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1 bzw. T2) und der Kontrollgruppe (KG), Verdünnung durch- geführt nach Henkin et al., 1963 StreifenNr.: Nummer des jeweiligen Schmeckstreifens

Gruppe StreifenNr. Qualität Konzentration falsch erkannte Qualität (in %) falsch erkannt (in mg/ml) gesamt (in %) süß sauer bitter salzig PG T1 1 süß 400 - 0.65 0 0.32 0.97 PG T2 - 0 0 0 0 KG - 0 0 0 0 PG T1 2 süß 200 - 0 0.65 0 0.65 PG T2 - 0 0.49 0 0.49 KG - 0.53 0 1.58 2.11 PG T1 3 süß 100 - 0.97 1.94 1.62 4.53 PG T2 - 0.49 1.96 0.49 2.94 KG - 2.11 3.68 3.16 8.95 PG T1 4 süß 50 - 1.94 0.65 1.62 4.21 PG T2 - 1.47 1.47 1.96 4.90 KG - 0 0 4.74 4.74 PG T1 gesamt süß - 3.56 3.24 3.56 10.36 PG T2 - 1.96 3.92 2.45 8.33 KG - 2.63 3.68 9.47 15.79

PG T1 5 sauer 300 0 - 0.32 0.65 0.97 PG T2 0 - 0 2.45 2.45 KG 0 - 0 1.05 1.05 PG T1 6 sauer 156 0.32 - 1.94 3.24 5.5 PG T2 0 - 1.96 2.45 4.41 KG 0.53 - 1.58 2.11 4.21 PG T1 7 sauer 90 1.62 - 3.24 6.80 11.65 PG T2 1.47 - 4.90 4.90 11.27 KG 0.53 - 2.11 11.05 13.68 PG T1 8 sauer 50 7.77 - 10.36 7.12 25.24 PG T2 2.94 - 8.33 12.75 24.02 KG 5.26 - 9.47 11.58 26.32 PG T1 gesamt sauer 9.71 - 15.86 17.80 43.36 PG T2 4.41 - 15.20 22.55 42.16 KG 6.32 - 13.16 25.79 45.26

A6 A.1 Deskriptive Statistik

Tabelle A.12: Häufigkeiten von Verwechslungen der Geschmacksqualitäten „bitter“ und „salzig“ abhängig von der Konzentration innerhalb der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1 bzw. T2) und der Kontrollgruppe (KG), Verdünnung durch- geführt nach Henkin et al., 1963 StreifenNr.: Nummer des jeweiligen Schmeckstreifens

Gruppe StreifenNr. Qualität Konzentration falsch erkannte Qualität (in %) falsch erkannt (in mg/ml) gesamt (in %) süß sauer bitter salzig PG T1 9 bitter 6.0 0 0.32 - 0.65 0.97 PG T2 0 0.49 - 0.49 0.98 KG 0 0.53 - 0.53 1.05 PG T1 10 bitter 2.4 0 1.62 - 1.62 3.24 PG T2 0 1.47 - 0 1.47 KG 0 1.05 - 0.53 1.58 PG T1 11 bitter 0.9 0.65 2.91 - 1.62 5.18 PG T2 0.49 0.98 - 1.47 2.94 KG 2.11 1.58 - 1.58 5.26 PG T1 12 bitter 0.4 1.29 3.56 - 3.88 8.74 PG T2 0.98 4.41 - 1.47 6.86 KG 1.58 4.21 - 5.79 11.58 PG T1 gesamt bitter 1.94 8.41 - 7.77 18.13 PG T2 1.47 7.35 - 3.43 12.25 KG 3.68 7.37 - 8.42 19.47

PG T1 13 salzig 250 0.32 2.27 0.97 - 3.56 PG T2 0 3.92 1.96 - 5.88 KG 0 2.63 1.05 - 3.68 PG T1 14 salzig 100 0.65 4.53 1.62 - 6.8 PG T2 0 5.88 1.96 - 7.84 KG 0 4.21 3.68 - 7.89 PG T1 15 salzig 40 0.32 3.88 3.56 - 7.77 PG T2 0.49 5.39 5.88 - 11.76 KG 1.05 3.16 0 - 4.21 PG T1 16 salzig 16 1.94 4.85 3.24 - 10.03 PG T2 1.47 6.37 3.92 - 11.76 KG 1.05 1.05 1.58 - 3.68 PG T1 gesamt salzig 3.24 15.53 9.39 - 28.16 PG T2 1.96 21.57 13.73 - 37.25 KG 2.11 11.05 6.32 - 19.47

Tabelle A.13: Häufigkeiten der falsch vermuteten Geschmäcke (in Prozent) (z.B. wurde von 43.68 % der Kontrollprobanden ein Schmeckstreifen einer anderen Geschmacks- richtung fälschlicherweise als „salzig“ wahrgenommen)

Gruppe süß sauer bitter salzig PG T1 14.89 27.51 28.48 29.13 PG T2 7.84 30.88 32.84 28.43 KG 12.11 21.05 23.16 43.68

A7 A Tabellen ael A.14 : Tabelle etet rgmnlrLitn rir naddsLtrlseugtssmtMenthol mit Lateralisierungstests des anhand eruiert Leistung trigeminaler Testwerte wFae;m=Männer) (w=Frauen; itlet M n tnadbecugn(D e rectnPntalnvndrPtetnrpea rtnbw wie Termin zweiten bzw. ersten am Patientengruppe Geschlecht der nach von getrennt Punktzahlen Kontrollgruppe, erreichten der der und (SD) Standardabweichungen und (M) Mittelwerte eto 11.28 Menthol m w m w ± .211.00 2.72 .Tri .Termin 2. Termin 1. M ± DM SD ± .212.64 3.32 ainegup Kontrollgruppe Patientengruppe ± .011.09 3.40 ± SD ± 2.88 13.43 m w ± .112.10 3.71 M ± SD ± 2.51

A8 A.1 Deskriptive Statistik

Tabelle A.15: Mittelwertunterschiede der anhand des Lateralisierungstests mit Menthol ermittelten Testwerte im T-Test von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG)

Menthol-Lateralisierung t df p (2-seitig) T-Test PG T1 und T2 −2.20 57 0.03 T-Test PG T1 und KG −3.34 115 ≤ 0.001 T-Test PG T2 und KG −1.35 115 0.18

Tabelle A.16: Testwerte der CO2-Wahrnehmungsschwellenmessung Mediane und Interquartilsabstände (IQR) der erreichten Punktzahlen am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1 bzw. T2) und der Kontrollgruppe (KG), getrennt nach Geschlecht Anzahl (n) der getesteten Probanden (w: Frauen; m: Männer): T1 n = 41 (28 w, 9 m); T2 n = 41 (32 w, 9 m); KG n = 42 (34 w, 8 m)

Patientengruppe Kontrollgruppe 1. Termin 2. Termin w m w m w m Median (in ms) 952 862 425 1050 719 1256 IQR (in ms) 1181 1394 1301 1332 1462 1115

Tabelle A.17: Lageunterschiede der anhand der CO2-Wahrnehmungsschwelle ermittelten Test- werte errechnet mit nicht-parametrischen Tests von der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (PG T1, T2) und der Kontrollgruppe (KG) Anzahl (n) der getesteten Probanden (w: Frauen; m: Männer): T1 n = 41 (28 w, 9 m); T2 n = 41 (32 w, 9 m); KG n = 42 (34 w, 8 m)

CO2-Schwelle z bzw. U p (2-seitig) r Wilcoxon PG T1 und T2 −1.45 0.15 0.48 Mann-Whitney PG T1 und KG −0.30 0.76 0.02 Mann-Whitney PG T2 und KG −0.13 0.90 −0.09

A9 A Tabellen

Tabelle A.18: Auswertung der Testangaben zur Intensitätsempfindung von Geruch und Geschmack alltäglicher Lebensmittel innerhalb der Patientengruppe Es sind Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der erreichten Punkt- zahlen im Test angegeben

1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD Intensität Geruch Gurke 6.46 ± 2.44 8.49 ± 1.73 Orangensaft 6.46 ± 2.12 7.98 ± 1.78 Honig 4.42 ± 2.41 5.51 ± 2.61 Schokolade 7.25 ± 2.39 8.70 ± 1.79 Zitrone mit Honig 5.30 ± 2.53 6.67 ± 2.62 Mittel Gesamtpkt. 5.98 ± 1.63 7.47 ± 1.65

Intensität Geschmack Gurke 5.91 ± 2.67 7.04 ± 2.63 Orangensaft 7.15 ± 2.18 8.20 ± 2.14 Honig 8.56 ± 1.68 8.93 ± 1.54 Schokolade 7.17 ± 2.47 8.26 ± 1.94 Zitrone mit Honig 7.89 ± 2.34 8.93 ± 1.61 Mittel Gesamtpkt. 7.33 ± 1.53 8.27 ± 1.54

Tabelle A.19: Auswertung der Testangaben zur Hedonik von Geruch und Geschmack alltägli- cher Lebensmittel innerhalb der Patientengruppe Es sind Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der erreichten Punkt- zahlen im Test angegeben

1. Termin 2. Termin M ± SD M ± SD Hedonik Geruch Gurke 3.53 ± 2.05 4.12 ± 1.23 Orangensaft 3.42 ± 2.02 3.74 ± 1.45 Honig 2.28 ± 2.66 3.32 ± 1.94 Schokolade 3.14 ± 2.00 4.05 ± 1.30 Zitrone mit Honig 1.96 ± 2.55 2.02 ± 2.40 Mittel Gesamtpkt. 2.87 ± 1.56 3.45 ± 1.05

Hedonik Geschmack Gurke 3.14 ± 1.92 3.54 ± 1.75 Orangensaft 3.20 ± 1.99 3.52 ± 1.89 Honig 3.02 ± 2.21 3.50 ± 2.01 Schokolade 1.91 ± 2.75 3.17 ± 2.26 Zitrone mit Honig 1.35 ± 2.91 1.43 ± 2.98 Mittel Gesamtpkt. 2.58 ± 1.51 3.03 ± 1.33

A10 A.1 Deskriptive Statistik

Tabelle A.20: Übersicht der Fragebogen zur subjektiven Symptomwahrnehmung und Lebensqualität innerhalb der Patientengruppe

Mittelwert maximal erreichbare Prozent der maximal Punktzahl Punktzahl erreichbaren Punktzahl RSBI 32.33 120 27 SNOT 38.31 115 33 subjektive Einschätzung 11.72 30 40

A11 A Tabellen

A.2 Korrelationstabellen

Tabelle A.21: Korrelationswerte für das Alter und Maße der akustischen Rhinometrie innerhalb der Patientengruppe am ersten (T1) und zweiten Termin (T2) Signifikante Korrelationen (p ≤ 0.05) sind hervorgehoben MCA 2: Innere minimale Querschnittsfläche Vol 2: Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Nasenenge

MCA 2 T1 Vol 2 T1 Alter r 0.50 0.64 p ≤0.001 ≤0.001 df 46 46 MCA 2 T2 r 0.25 p 0.14 df 35 Vol 2 T2 r 0.35 p 0.03 df 35

Tabelle A.22: Korrelationswerte für ortho- sowie retronasale Riechleistungen und Maße der akustischen Rhinometrie innerhalb der Patientengruppe am zweiten Termin Es sind lediglich die signifikanten (p ≤ 0.05) Korrelationen aufgeführt re: rechts; li: links; S: Geruchswahrnehmungsschwelle; SP: Schmeckpulver; MCA 2: Innere minimale Querschnittsfläche; Vol 2: Nasenvolumen auf Höhe der zweiten Nasenenge

MCA 2 (re) MCA 2 Vol 2 (re) Vol 2 (li) Vol 2 S r −0.42 −0.35 −0.35 p 0.01 0.03 0.03 df 37 37 37 SP r −0.36 −0.33 −0.42 p 0.03 0.04 0.01 df 37 37 37

A12 A.2 Korrelationstabellen 0.44 S Mittel I 0.28 0.04 0.59 0.001 ≤ R Mittel I S ZitrHon I R Honig I S Gurke I T1 T1 T1 T1 T1 T1 R Gurke I ndungen alltäglicher Lebensmittel und der Riechleistung innerhalb der Patientengruppe am ersten fi 0.05) aufgeführt, df = 56 T1 T1 ≤ T1 T1 T2 T1 T2 kation fi ntensität Geschmack; ZitrHon: Heiße Zitrone mit Honig I -Score I ntensitätsemp I S: I denti R Mittel S Mittel S Mittel rprpr 0.32 0.01 0.29 0.03 Schwelle Diskrimination rpI rpSD I 0.37 0.004 p I 0.28r 0.04p 0.31I 0.02r p 0.38 0.004 0.30 0.02 kante Ergebnisse (p fi ntensität Geruch; I R: Nur signi I Termin (T1), Vergleich mit zweitem Termin (T2) Korrelationen von Tabelle A.23 :

A13 A Tabellen ael A.24 : Tabelle orltoe o eoi ltgihrLbnmte n iclitn nehl e ainegup mese emn(1,Vergleich (T1), Termin ersten am Patientengruppe der innerhalb Riechleistung und Lebensmittel alltäglicher Hedonik von Korrelationen R eoi euh S eoi ecmc;Shk:Bitterschokolade Schoko: Geschmack; Hedonik HS: Geruch; Hedonik HR: signi Nur (T2) Termin zweitem mit fi at rense(p Ergebnisse kante .100 0.02 0.02 0.31 0.31 0.04 0.27 0.01 0.34 p 0.03 r 0.28 Mittel HS p 0.01 r 0.34 Mittel HS p r Mittel HR p r Schmeckpulver p r Diskrimination p r Schwelle T1 T2 T1 T2 T1 ≤ T1 .5 ugfht f=56 = df aufgeführt, 0.05) RGreH uk RHngH cooH itlH Mittel HS Mittel HR Schoko HR Honig HR Gurke HS Gurke HR 1T 1T 1T1 T1 T1 T1 T1 T1 ≤ ≤ 0.001 0.001 0.71 0.62 ≤ 0.001 0.65

A14 A.2 Korrelationstabellen

Tabelle A.25: Korrelationswerte für die Schmeckleistung und Hedonik alltäglicher Lebensmittel innerhalb der Patientengruppe Nur signifikante Ergebnisse (p ≤ 0.05) aufgeführt HS: Hedonik Geschmack; ZitrHon: Heiße Zitrone mit Honig

Schmeckstreifen HS Gurke HS ZitrHon T1 T2 bitter T1 r 0.37 p 0.01 df 56 sauer T2 r 0.32 p 0.02 df 55

Tabelle A.26: Korrelationswerte für die Menthol-Lateralisierung und CO2-Wahrnehmungs- schwelle in der Patientengruppe am ersten (T1) und zweiten Termin (T2) Signifikante Korrelationen (p ≤ 0.05) sind hervorgehoben

CO2 Menthol T1 T2 Menthol T1 r −0.25 0.22 p 0.04 0.10 df 37 58 CO2 T2 r 0.45 0.12 p 0.01 0.50 df 34 41

Tabelle A.27: Korrelationswerte zwischen Antworten im Fragebogen für Geschmackspräferenz (Appetit) und Riechenleistungen sowie Hedonik alltäglicher Lebensmittel inner- halb der Patientengruppe am ersten (T1) und zweiten Termin (T2) df = 56 FB: Fragebogen; HR: Hedonik Geruch

FB Appetit T1 SDI-Wert T1 r 0.19 p 0.04 HR Mittel T1 r 0.28 p 0.03 FB Appetit T2 r 0.74 p ≤0.001

A15 A Tabellen ael A.28 : Tabelle orltoset wshnFaeoe uSmtmtkbw eesultt cmcple oi eoi ltgihrLebensmittel alltäglicher Hedonik sowie Schmeckpulver Lebensqualität, bzw. Symptomatik zu Fragebogen zwischen Korrelationswerte A lästig: VAS atnngtvbeein Honig; negativ mit halten Zitrone Heiße ZitHon: Orangensaft; O-Saft: Schokolade; Schoko: Geschmack; Hedonik HS: Schmeckstreifen; Geruch; SStr.: Hedonik Schmeckpulver; HR: SP: Symptomatik; der Einschätzung subjektive Fragebogen subj.: signi Nur Termin ersten am Patientengruppe der innerhalb .606 0.52 0.61 0.28 0.56 0.42 0.39 0.43 0.60 0.01 0.36 0.03 0.46 0.002 0.40 0.05 p 0.27 0.01 r 0.36 0.03 Vielfalt VAS 0.30 p 0.03 r 0.29 Menge VAS 0.70 p r 0.83 Ausgehverhalten VAS p r oft VAS p r 0.76 lästig VAS p r Symptomatik subj. p r RSB p r RSB p r SNOT „ fi I I i ätgsn Riechveränderungen? sind lästig Wie at rense(p Ergebnisse kante Gesamtsärke fl usst? “ A Menge: VAS ; ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ NTRSB SNOT .0 .300 0.02 0.02 0.001 0.001 0.03 0.001 0.001 0.001 ≤ .5 ugfht f=55 = df aufgeführt, 0.05) „ i trtitMnea se reduziert? Essen an Menge ist starkt Wie ≤ ≤ ≤ ≤ 0.001 0.04 0.001 0.02 0.003 0.001 0.001 “ A oft: VAS ; I ≤ .0 .30.04 0.03 0.001 uj PSt.H cooH itlH -atH ZirtHon HS O-Saft HS Mittel HR Schoko HR SStr. SP subj. „ i f ahnsc icvrneugnbemerkbar? Riechveränderungen sich machen oft Wie − 0.28 − 0.29 “ A Vielfalt: VAS ; − − − .900 .10.01 0.31 0.01 0.03 0.29 0.09 0.34 „ i tr s ilatdsSespasreduziert? Speiseplans des Vielfalt ist stark Wie − − 0.27 0.28 “ A Ausgehverhalten: VAS ; − − 0.32 0.34 − − 0.31 0.34 „ i tr s Ausgehver- ist stark Wie “

A16 A.2 Korrelationstabellen

Tabelle A.29: Korrelationswerte zwischen RSBI- und SNOT-Fragen nach „Riech- und Schmeck- störungen“ und den Intensitäts- sowie Hedonikbeurteilungen alltäglicher Lebens- mittel innerhalb der Patientengruppe am ersten Termin Nur signifikante Ergebnisse (p ≤ 0.05) aufgeführt RS-Störg.: Riech- und Schmeckstörungen; IR: Intensität Geruch; IS: Intensität Geschmack; HR: Hedonik Geruch

RSBI RS-Störg. IR Mittel IS Mittel HR Mittel RSBI RS-Störg. r −0.26 −0.27 p 0.05 0.05 df 55 52 SNOT RS-Störg. r 0.37 −0.31 −0.30 p 0.004 0.02 0.03 df 54 54 54

Tabelle A.30: Korrelationswerte zwischen Endoskopie-Gesamtpunktzahl, Parametern der akustischen Rhinometrie sowie der Intensitätseinschätzung alltäglicher Lebensmittel innerhalb der Patientengruppe am ersten (T1) und zweiten Termin (T2) Nur signifikante Ergebnisse (p ≤ 0.05) aufgeführt IR: Intensität Geruch; IS: Intensität Geschmack; Schoko: Bitterschokolade; O-Saft: Orangensaft

MCA 2 Vol 2 IR Schoko IR O-Saft IS Mittel T1 T1 T1 T2 T2 Endoskopie T1 r −0.30 −0.31 −0.40 p 0.04 0.03 0.002 df 45 45 54 Endoskopie T2 r −0.33 −0.33 p 0.01 0.01 df 56 54

Tabelle A.31: Korrelationswerte zwischen BMI, Riechleistung und Intensitätsempfindung von Geschmäcken in der Patientengruppe am ersten bzw. zweiten Termin (T1, T2) Nur signifikante Ergebnisse (p ≤ 0.05) aufgeführt I:Geruchsidentifikation; IS: Intensität Geschmack; O-Saft: Organgensaft; Schoko: Bitterschokolade

II SDI-Wert IS O-Saft IS Schoko T1 T2 T2 T2 T2 BMI r −0.32 −0.34 −0.36 0.38 0.37 p 0.02 0.01 0.01 0.004 0.01 df 58 58 58 57 57

A17 A Tabellen ael A.32 : Tabelle orltoset e Kontrollgruppe der Korrelationswerte P cmcple;St. cmcsrie;sßbte/azg cmcsrie isrGeschmacksqualitäten 2: dieser MCA Schmeckstreifen süß/bitter/salzig: Schmeckstreifen; SStr.: Schmeckpulver; SP: signi Nur I nr iiaeQuerschnitts minimale nnere fi .90.52 0.69 p r .30.01 0.03 0.04 0.27 0.28 0.33 0.26 0.67 p 0.003 0.75 0.38 r CO p r Menthol Lateralisierung p r 0.01 Schmeckspray 0.04 0.27 I p 0.002 r (D) Diskrimination p r (S) Schwelle p r BM p r Alter at rense(p Ergebnisse kante denti 2 I -Schwelle fi ain( kation I ) ≤ fl ce o :Nsnoue u öedrzetnNasenenge zweiten der Höhe auf Nasenvolumen 2: Vol äche; .5 ugfht f=5,Asam:MsugnmtautshrRioere f=49 = df Rhinometrie: akustischer mit Messungen Ausnahme: 57, = df aufgeführt, 0.05) − 0.39 S I ≤ ≤ ≤ − 0.001 .0 .10.03 0.01 0.001 0.05 0.001 0.32 SD I ≤ 0.001 PSt.sßbte azgMA2Vl2 Vol 2 MCA salzig bitter süß SStr. SP − 0.29 − 0.33 .0 0.01 0.002 0.39 .40.04 0.34 0.04 0.34 − 0.34

A18