BEGRÜNDUNG

Gemeinde

Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ (Verfahren nach § 13b BauGB)

Entwurfsstand 17.07.2020

IMPRESSUM

Auftraggeber Gemeinde Wermsdorf Altes Jagdschloss 1 04779 Wermsdorf

Ansprechpartner: Herr Keller Bauamtsleiter Tel.: (034364) 811-16

Auftragnehmer PLA.NET Sachsen GmbH Straße der Freiheit 3 04769 Mügeln OT Kemmlitz Tel.: (034 362) 316 50 Fax: (034 362) 316 47 E-Mail: [email protected]

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Holger Schilke Frank Speer, M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Gabi Hannß

Mügeln OT Kemmlitz, 17.07.2020

Gemeinde Wermsdorf Begründung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

Inhaltsverzeichnis

1 ANLASS, ZIEL UND ZWECK DES BEBAUUNGSPLANES ...... 5

2 WAHL DES AUFSTELLUNGSVERFAHRENS ...... 6

3 GELTUNGSBEREICH DES BEBAUUNGSPLANES ...... 7

4 PLANUNGSVORGABEN / PLANUNGSRECHTLICHE SITUATION ...... 11 4.1 Regionalplanung ...... 11 4.2 Flächennutzungsplan ...... 13 4.3 Nachrichtliche Übernahmen und Hinweise ...... 14 4.3.1 Trinkwasserschutzgebiete ...... 14 4.3.2 Überschwemmungsgebiete...... 14 4.3.3 Schutzgebiete des Natur- und Landschaftsschutzes ...... 14 4.3.4 Denkmalschutz und Archäologie ausgliedern ...... 14 4.3.5 Immissionsschutz ...... 15 4.3.6 Altlasten und Baugrund ...... 15

5 INFRASTRUKTUR ...... 17 5.1 Verkehrstechnische Erschließung ...... 17 5.2 Ver- und Entsorgungseinrichtungen ...... 17 5.2.1 Stromversorgung ...... 17 5.2.2 Gasversorgung ...... 17 5.2.3 Telekommunikation ...... 17 5.2.4 Trinkwasserversorgung ...... 17 5.2.5 Abwasserentsorgung ...... 17 5.2.6 Abfallentsorgung ...... 18 5.2.7 Löschwasserversorgung ...... 18

6 PLANINHALTE UND FESTSETZUNGEN ...... 19 6.1 Bauplanungsrechtliche Festsetzungen ...... 19 6.1.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) ...... 19 6.1.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) ...... 19 6.1.3 Garagen, Stellplätze und Nebenanlagen (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB) ...... 20 6.1.4 Verkehrsflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) ...... 21 6.1.5 Versickerung (§ 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB) ...... 21 6.1.6 Grünordnerische Festsetzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25 BauGB) ...... 22 6.1.7 Grünordnerische Hinweise ...... 24 6.1.8 Vorgaben Artenschutz ...... 25

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6.2 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen (noch bearbeiten) ...... 26 6.2.1 Äußere Gestaltung baulicher Anlagen ...... 26 6.2.2 Errichtung von Fahrzeugstellplätzen ...... 26 6.2.3 Gestaltung der unbebauten Flächen der bebaubaren Grundstücksfläche ..... 27 6.2.4 Einfriedungen ...... 27

7 RECHTSGRUNDLAGEN ...... 28

8 QUELLEN ...... 28

9 ANLAGEN ...... 29

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1 ANLASS, ZIEL UND ZWECK DES BEBAUUNGSPLANES Die Gemeinde Wermsdorf plant in Wermsdorf mittels eines Bebauungsplanes ein Wohngebiet mit ca. 13 Bauplätzen für die Realisierung von Einfamilienhäusern zu entwickeln. In Wermsdorf besteht aktuell und anhaltend die konkrete Nachfrage nach Bauland von Personen, die sich dauerhaft sesshaft machen wollen. Der Nachfrage nach Baugrundstücken und Wohnungen kann die Gemeinde Wermsdorf derzeit kein ausreichendes Angebot entgegenstellen. Vor diesem Hintergrund fasste die Gemeinde Wermsdorf in der Gemeinderatssitzung am 29.08.2019 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ (Beschluss Nr. 58/08/2019). Es sollen mittels eines Bebauungsplanes die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung von Einzelhäusern geschaffen werden. Das Plangebiet, gelegen im unmittelbaren Anschluss an den Siedlungsbereich der Kinogasse und gegenüber der Wohnsiedlung „Hoher Weg“, biete städtebauliches und nutzungsstrukturelles Potenzial für das bestehende Ansiedlungsbegehren und dem daraus resultierenden Wohnungsbedarf. Die Entwicklung des Baulandes ergänzt die vorhandene Bebauung entlang der Straße „Hoher Weg“, nimmt die Strukturen der vorhandenen Wohnbebauung auf und schafft die Möglichkeit, zeitgemäße Wohngebäude zu errichten. Aus städtebaulicher Sicht bildet der der Geltungsbereich eine sinnvolle Ergänzung und Abrundung der vorhandenen Bebauung. Die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen können genutzt bzw. müssen ergänzt werden. Der begründete Bedarf nach Bauland orientiert sich an der konkreten Nachfrage Bauwilliger aus dem Siedlungsbereich. Zur Sicherstellung der Eigenentwicklung der Gemeinde Wermsdorf und zur Gewährleistung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung ist die Erarbeitung eines Bebauungsplanes erforderlich. Der Nachweis des benötigten Wohnraumes ist der Begründung als Anlage 4 beigefügt. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass Mügeln und Wermsdorf im Entwurf des Regionalplanes -Westsachsen als grundzentraler Verbund ausgewiesen werden. Die Belegung mit einem zentralörtlichen Status bedeutet zukünftig die Befreiung von den Kriterien der im Landesentwicklungsplan (LEP 2013) unter dem Ziel 2.2.1.6 genannten Maßstäbe der Eigenentwicklung. Ein rechnerischer Nachweis des Wohnraumbedarfs wäre unter dem genannten Aspekt nicht mehr notwendig.

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2 WAHL DES AUFSTELLUNGSVERFAHRENS Die Aufstellung erfolgt als Bebauungsplan unter Einbeziehung von Außenbereichsflächen gemäß § 13b BauGB. Es kommen die Regelungen des vereinfachten und beschleunigten Verfahrens zur Anwendung. Begründung: Das Plangebiet schließt am Ortsrand östlich der Kinogasse unmittelbar an den im Zusammenhang bebauten Siedlungsbereich der Ortslage Wermsdorf an und nimmt die vorhandenen Baustrukturen (lockere Bebauung mit Einfamilienhäusern) an der Kinogasse, der Friedhofstraße und des Hohen Weges auf. Der Bebauungsplan dient der Wohnbaulandmobilisierung sowie Fortentwicklung und wird bei Einbeziehung von Außen- bereichsflächen im beschleunigten Verfahren in Verbindung mit § 13a BauGB aufgestellt. Die Größe der gesamten zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 BauNVO liegt bei ca. 4.657 m² und damit unter dem gesetzlich festgelegten Schwellenwert von 10.000 m² (§ 13b BauGB). Die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglich- keitsprüfung nach Anlage 1 des UVPG oder nach Landesrecht unterliegen, wird nicht vorbereitet oder begründet. Es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes). Die Voraussetzungen, das Verfahren gem. § 13b BauGB als beschleunigtes Verfahren in Verbindung mit § 13a BauGB durchzuführen, sind damit gegeben. Im vereinfachten Verfahren wird von der Umweltprüfung (§2 Abs. 4 BauGB), vom Umwelt- bericht (§ 2a BauGB), von der zusammenfassenden Erklärung (§ 10 Abs. 4 BauGB) sowie von einer Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen, die aufgrund der Durchführung des Bauleitplans eintreten (§ 4c BauGB), abgesehen. Die Anwendung der Eingriffsreglung nach BNatSchG ist nicht erforderlich (fingierter Eingriffsausgleich).

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3 GELTUNGSBEREICH DES BEBAUUNGSPLANES Die Gemeinde Wermsdorf liegt im Landkreis Nordsachsen zwischen den Mittelzentren Oschatz (im Osten) und (im Westen) und weiträumiger betrachtet, etwa in der Mitte zwischen Leipzig (ca. 50 km) und Dresden (ca. 70 km). Abbildung 1: Übersichtskarte mit Plangebiet, räumliche Lage

Quelle: RAPIS - Raumplanungsinformationssystem Sachsen [03/2020], Geobasisdaten: Staatsbetrieb Geobasisdaten und Vermessung Sachsen (GeoSN) und eigene Darstellung; Ausschnitt genordet, ohne Maßstab Eingebettet in die Nordsächsische Platten- und Hügellandschaft, ist Wermsdorf von ca. 4.000 ha Wald und einer großen Anzahl Seen und Teiche umgeben. Die bekanntesten davon sind der Horstsee und der Döllnitzsee. Die verkehrliche Anbindung Wermsdorfs an die nähere und weitere Umgebung ist durch die drei Staatsstraßen, welche die Ortslage tangieren bzw. hindurchführen gegeben: S 24 – in Richtung Norden mit Anbindung an die Bundesstraße B 6 in Luppa S 38 – in Richtung Osten mit Anbindung an die Bundesstraße B 6 in Oschatz; in Richtung Westen mit Anbindung an die Bundesautobahn A 14 S 42 – in Richtung Nordwesten mit Anbindung an die Bundesstraße B 6 in Kühren Das überregionale Bundesautobahnnetz ist über die A 14 mit der Anschlussstelle Nr. 32 (Mutzschen) zu erreichen. Behördlich zuständig sind die Landesdirektion Sachsen (Niederlassung Leipzig) sowie das Landratsamt des Landkreises Nordsachsen. Zugleich befindet sich die Gemeinde Wermsdorf innerhalb des Planungsbereiches des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen. Angrenzende Kommunen sind die Städte Dahlen, Oschatz, Mügeln, Grimma, Wurzen und die Gemeinde Lossatal.

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Abbildung 2: Umgriff des Plangebietes

Quelle: RAPIS - Raumplanungsinformationssystem Sachsen [03/2020], Geobasisdaten: Staatsbetrieb Geobasisdaten und Vermessung Sachsen (GeoSN) und eigene Darstellung; Ausschnitt genordet, ohne Maßstab Das Plangebiet des Bebauungsplans „Schlossblick“ befindet sich östlich der Ortsmitte. Der Gesamtumgriff umfasst eine Fläche von ca. 16.900 m² und wird wie folgt begrenzt: im Süden und Osten: durch landwirtschaftliche Nutzfläche im Norden: durch die Friedhofsstraße und den Hohen Weg mit deren Siedlungsbereichen im Westen: durch die Kinogasse und deren Siedlungsbereich

Der Bebauungsplan schließt folgende Flurstücke ein:

Gemarkung Flurstück Gemarkung Flurstück 1 Wermsdorf 119/1 (teilweise) 6 Wermsdorf 649/18 (teilweise) 2 Wermsdorf 119/2 (teilweise) 7 Wermsdorf 686 (teilweise) 3 Wermsdorf 120 (teilweise) 8 Wermsdorf 687 (teilweise) 4 Wermsdorf 650 (teilweise) 9 Wermsdorf 688/1 (teilweise) 5 Wermsdorf 647/160 (teilw.)

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Abbildung 3: Kartenausschnitt Geltungsbereich

Quelle: RAPIS - Raumplanungsinformationssystem Sachsen [03/2020], Geobasisdaten: Staatsbetrieb Geobasisdaten und Vermessung Sachsen (GeoSN) und eigene Darstellung; Ausschnitt genordet, ohne Maßstab Gegenwärtige wird die zu überplanende Fläche landwirtschaftlich als Ackerland genutzt. Siedlungsstrukturell ergänzt die Plangebietsfläche die nördlich angrenzende Einfamilienhaus- bebauung mit geringer Bebauungsdichte. Im Geltungsbereich des B-Planes liegen Teilbereiche der Friedhofsstraße und des Hohen Weges, über welche die verkehrliche Erschließung der künftigen Baugrundstücke realisiert werden soll. Aspekte der Standortwahl Bei der Standortwahl spielen die nachfolgend genannten Aspekte die entscheidende Rolle: • städtebaulich stellt die geplante Wohnbaufläche eine sinnvolle Ergänzung zum Wohngebiet „Hoher Weg“ dar und trägt zur Weiterentwicklung des vorhandenen Siedlungsbereiches bei • Flächen befinden sich im Eigentum der Gemeinde Wermsdorf • vorhandene Infrakstruktur (Ver- und Entsorgungsleitungen, Verkehsanlagen) können genutzt bzw. müssen nur ergänzt werden Ein gleichwertiger, alternativer Standort steht derzeit nicht zur Verfügung. Demnach ist auch die Inanspruchnahme unbebauter Flächen unumgänglich.

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Flächenbilanz

Nr. Nutzung der Fläche Größe Anteil an Gesamtfläche GELTUNGSBEREICH 16.510 m² 100,0 % 1 WOHNBAUFLÄCHEN 13.306 m² 80,6 % 1.1 davon überbaubare Flächen gem. § 19 Abs. 2 BauNVO 4.657 m² 28,2 % 1.2 davon nicht überbaubare Fläche 8.649 m² 52,4 % 2 VERKEHRSFLÄCHEN 3.204 m² 19,4 % 3 GRÜNFLÄCHEN 0 m² 0,0 %

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4 PLANUNGSVORGABEN / PLANUNGSRECHTLICHE SITUATION

4.1 Regionalplanung Die Gemeinde Wermsdorf ist dem regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen zugehörig. Für regionalplanerische Festlegungen sind maßgebend: • Landesentwicklungsplan Sachsen 2013 (LEP 2013), verbindlich seit 31.08.2013 • Regionalplan Westsachsen 2008 (RPIWS), verbindlich seit 25.07.2008 • Regionalplan Leipzig-Westsachsen (RPI L-WS), Entwurf zur Gesamtfortschreibung für das Verfahren nach § 9 Abs. 3 ROG i. V. m. § 6 SächsLPlG in der Fassung vom 13.03.2020 Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft Gemäß § 1 Abs. 4 BauGB sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes befindet sich nach Ausweisung des geltenden Regionalplanes (RPIWS) in einem Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft. Folglich steht das geplante Vorhaben zunächst einem konkurrierenden Grundsatz der Raumordnung gegenüber. In Vorbehaltsgebieten (als Grundsätze der Raumordnung) soll bestimmten raumbedeutsamen Funktionen oder Nutzungen (hier: Landwirtschaft) bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen (hier: Allgemeines Wohngebiet) besonderes Gewicht beigemessen werden. Bei dem betroffenen Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft handelt es sich um eine zusammenhängende Fläche, welche sich südöstlich der Ortslage Wermsdorf zwischen dem Waldgebiet und der Staatsstraße S 38 (alter Verlauf) erstreckt. Die für den Geltungsbereich des B-Planes davon in Anspruch genommene Fläche beeinträchtigt auf Grund ihrer Kleinteiligkeit (ca. 1,6 ha von ca. 52,0 ha) das Vorbehaltsgebiet nicht erheblich und kann als untergeordnet eingestuft werden. Die landwirtschaftliche Bodennutzung ist im Bereich des künftigen Wohngebietes zwar ausgeschlossen, jedoch kann auf Grund der vorgenannten Größe davon ausgegangen werden, dass keine für die Landwirtschaft Existenz bedrohenden Maßnahme vorbereitet werden. Diese Einschätzung wird durch die Stellungnahme des Landrastamtes Nordsachsen, Amt für Wirtschaftsförderung und Landwirtschaft (vom 10.12.2019): Mit dem geringen Verbrauch von landwirtschaftlicher Nutzfläche hat der Bebauungsplan keine erheblichen Auswirkungen auf die Agrarstruktur und eine Zustimmung kann aus Sicht der Untere Landwirtschaftsbehörde erfolgen. Das Planziel der sinnvollen Ergänzung und Abrundung der vorhandenen Bebauung lässt sich der Eigenentwicklung der Gemeinde Wermsdorf zuordnen. Aufgrund der vorgenannten Argumente ist davon auszugehen, dass die Planung mit den Zielen der Raumordnung in Einklang gebracht werden kann.

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Sonstige Ziele und Grundsätze der Raumordnung Die Gemeinde Wermsdorf ist laut LEP 2013, Karte 1 dem ländlichen Raum zuzuordnen. Im Regionalplan Westsachsen 2008 ist Wermsdorf selbst als gemeindlicher Versorgungs- und Siedlungskern beschrieben. Im Regionalplan Westsachsen 2008 wird Wermsdorf als Gemeinde im ländlichen Raum mit der besonderen Gemeindefunktion – Medizinische Versorgung – dargestellt. Die Ort Wermsdorf wird als gemeindlicher Versorgungs- und Siedlungskern eingestuft. Auch der Regionalplan Leipzig-Westsachsen, Entwurf zur Gesamtfortschreibung ist als in Aufstellung befindliche Ziele der Raumordnung und Landesplanung als sonstiges Erfordernis zu berücksichtigen. Mügeln und Wermsdorf werden darin als grundzentraler Verbund ausgewiesen (Karte 1). Darüber hinaus wird Wermsdorf als zentralörtlicher Versorgungs- und Siedlungskern (Karte 2) dargestellt. Außerdem werden der Gemeinde Wermsdorf zwei besondere Gemeindefunktionen, Tourismus und Gesundheit, zugeordnet (Karte 1). Demnach sieht sich der Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ mit den folgenden Zielen und Grundsätzen der Landesentwicklungs- und Regionalplanung konfrontiert und setzt sich nachfolgend mit ihnen auseinander: G 2.2.1.1 (LEP 2013): Die Neuinanspruchnahme von Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke soll in allen Teilräumen Sachsens vermindert werden. Bei der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke soll bei Kompensationsmaßnahmen vorrangig auf eine Entsiegelung hingewirkt werden. Z 2.2.1.6 (LEP 2013): Eine Siedlungsentwicklung, die über den aus der natürlichen Bevölkerungs- entwicklung, aus den Ansprüchen der örtlichen Bevölkerung an zeitgemäße Wohnverhältnisse sowie den Ansprüchen ortsangemessener Gewerbebetriebe und Dienstleistungseinrichtungen entstehenden Bedarf (Eigenentwicklung) hinausgeht, ist nur in den Zentralen Orten gemäß ihrer Einstufung und in den Gemeinden mit besonderer Gemeindefunktion zulässig. G 4.1.3.2 (LEP 2013): Die unvermeidbare Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlung, Industrie, Gewerbe, Verkehr, Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen soll auf Flächen mit Böden, die bereits anthropogen vorbelastet sind oder die eine geringe Bedeutung für die Land- und Forstwirtschaft, für die Waldmehrung, für die Regeneration der Ressource Wasser, für den Biotop- und Artenschutz oder als natur- und kulturgeschichtliche Urkunde haben, gelenkt werden. Z 4.4.1 (RP Westsachsen 2008): Bodenverbrauchende Nutzungen sollen auf das unabdingbar notwendige Maß beschränkt werden. Durch Trassenbündelung, Flächenrevitalisierung brachliegender Industrie- und Gewerbeareale, die Minimierung der Flächenneuinanspruchnahme durch vorrangige Nutzung des vorhandenen innerörtlichen Bauflächenpotenzials und die Umsetzung eines Verwertungsgebots im Zuge von Baumaßnahmen ist auf den sparsamen Umgang mit Flächen und Bodenmaterial hinzuwirken. Z 5.1.1 (RP Westsachsen 2008): Die Inanspruchnahme unverbauter Flächen für Siedlungszwecke soll auf das unabdingbare notwendige Maß beschränkt werden. Z 1.3.3 (Entwurf RP Leipzig-Westsachsen): In den zentralen Orten sollen die Standortvoraussetzungen für einen bedarfsgerechten überörtlichen Wohnungsbau in den zentralörtlichen Versorgungs- und Siedlungskernen geschaffen werden. Z 2.2.1.1 (Entwurf RP Leipzig-Westsachsen): Die Neuinanspruchnahme von Freiflächen im Außenbereich für Siedlungs- und Verkehrszwecke soll auf das notwendige Mindestmaß beschränkt werden. Z 2.2.1.2 (Entwurf RP Leipzig-Westsachsen): Bei Neubebauung ist eine den landschaftlichen und siedlungsstrukturellen Gegebenheiten angepasste bauliche Dichte anzustreben. Auf eine angemessene Durchgrünung und nachhaltig wirksame Einbindung in die Landschaft ist hinzuwirken.

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G 2.2.1.3 (Entwurf RP Leipzig-Westsachsen): Im Rahmen der Siedlungsentwicklung sollen verstärkt Belange von Familien, von älteren oder beeinträchtigten Menschen sowie von Migranten berücksichtigt werden. Z 2.2.1.6 (Entwurf RP Leipzig-Westsachsen): Die gemeindlichen Versorgungs- und Siedlungskerne sollen die Schwerpunkte der gemeindlichen Siedlungsentwicklung bilden. Mit der vorliegenden Planung soll ein allgemeines Wohngebiet zur Schaffung von neuen Wohnbauplätzen in der Gemeinde Wermsdorf gemäß ihrer raumordnerischen Funktion als Grundzentrum (in Planung im Verbund mit Mügeln) planungsrechtlich vorbereitet werden, um die starke Nachfrage adäquat abdecken zu können. Da das Plangebiet direkt an das Siedlungsgebiet angrenzt und das bestehende Verkehrsnetz bereits entsprechende Anbindungsmöglichkeiten vorsieht, ist das Plangebiet für eine wohnbauliche Nutzung besonders geeignet. Gemäß der Raumplanung ist die Siedlungsentwicklung auf die zentralen Orte auszurichten. Die Siedlungs- und Infrastruktur des Grundzentrums (in Planung im Verbund mit Mügeln) konzentriert sich auf einen der beiden Hauptorte des zentralörtlichen Verbundes. Durch die direkte Lage des Plangebiets in einem der beiden Hauptorte führt der Ausbau der Siedlungsstrukturen im Plangebiet zu dessen Stärkung und Weiterentwicklung. Somit wird die Vorgabe der Ausrichtung der Siedlungsentwicklung auf die zentralen Orte erfüllt. Die Festsetzungen im Rahmen der Bauleitplanung sind so getroffen, dass auf eine hohe Grundstücksausnutzung sowie eine flächensparende Erschließung hingewirkt wird. Die Neuinanspruchnahme von Freiflächen wird auf ein Mindestmaß reduziert. Mit der Festsetzung der Lage des Baufeldes wird eine angemessene und zusammenhängende Durchgrünung der Grundstücksrestflächen angestrebt. Die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Wermsdorf folgt dem allgemeinen Trend ländlicher Gemeinden. Einerseits sind ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang und sowie ein stetiger Alterungsprozess der Bevölkerung zu verzeichnen. Zum anderen suchen insbesondere junge Bevölkerungsgruppen/junge Familien, die in der Region verwurzelt sind, wirtschaftlich Fuß gefasst haben und sich bewusst für ein Leben auf dem Land entscheiden, geeignete Bauplätze in der ländlich geprägten Gemeinde Wermsdorf. Neben der Auseinandersetzung mit den allgemeinen demografischen Trends möchte die Gemeinde aber auch proaktiv handeln und Menschen in der Region halten. Dafür ist sie bemüht, den Wünschen nach privatem Wohneigentum gerecht zu werden und sieht sich in der Verpflichtung, in den Ortsteilen Bauflächen für den Eigenbedarf vorzuhalten. Aus städtebaulicher Sicht spricht für die vorliegende Planung die bauliche sinnvolle Abrundung der gegenüberliegenden Wohnsiedlung am Hohen Weg. Es wird eine kostensparende Anbindung an die vorhandene technische Infrastruktur ermöglicht. Im Ergebnis ist festzustellen, dass der B-Plan nach §13b BauGB mit seinem Planungsziel einer verträglichen maßvollen Siedlungserweiterung mit den Zielen und Grundsätzen des Landesentwicklungsplanes 2013 des Freistaates Sachsen und des Regionalplanes Westsachsen 2008 sowie dem Entwurf des Regionalplanes Leipzig - Westsachsen vereinbar ist.

4.2 Flächennutzungsplan Die Gemeinde Wermsdorf verfügt nicht über einen rechtskräftigen Flächennutzungsplan.

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4.3 Nachrichtliche Übernahmen und Hinweise

4.3.1 Trinkwasserschutzgebiete Das Plangebiet befindet sich nicht in festgesetzten Trinkwasserschutzgebieten (vergleiche § 46 SächsWG).

4.3.2 Überschwemmungsgebiete Das Plangebiet befindet sich nicht in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet (vergleiche § 72 SächsWG).

4.3.3 Schutzgebiete des Natur- und Landschaftsschutzes Schutzgebiete im Sinne • des EU-weiten Netzes Natura 2000 mit der Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG) werden von der Planung nicht berührt. Südlich des Plangebietes befindet sich in ca. 2 km Entfernung die Grenze des FFH-Gebietes „Döllnitz und Mutzschener Wasser“, östlich liegt in ca. 0,2 km Entfernung die Grenze des FFH- Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“. Schutzgebiete im Sinne • des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) werden von der Planung berührt. Das Plangebiet befindet sich im Landschaftsschutzgebiet „Wermsdorfer Forst“, soll aber im Zuge einer Änderung der Rechtsverordnung gem. § 20 SächsNatSchG ausgegliedert werden. Die Grenze des Naturschutzgebietes „An der Klosterwiese“ liegt in östlicher Richtung in ca. 0,8 km Entfernung. Weitere Ausführungen enthält die Anlage 1 (Darlegung der Umweltbelange).

4.3.4 Denkmalschutz und Archäologie ausgliedern Die Belange des baulichen Denkmalschutzes werden mit dem Vorhaben nicht berührt. Belange des archäologischen Denkmalschutzes werden direkt berührt. Das Vorhaben befindet sich in einem archäologischen Relevanzbereich und ist nach § 14 SächsDSchG genehmigungs- pflichtig. Die archäologische Relevanz des Vorhabengebietes belegen archäologische Kultur- denkmale aus dem Umfeld, die nach § 2 SächsDSchG Gegenstand des Denkmalschutzes sind (unmittelbare Nähe zum mittelalterlichen Ortskern). In den Bebauungsplan wird als Hinweis aufgenommen: Die Belange des archäologischen Denkmalschutzes werden direkt berührt. Das Vorhaben unterliegt der Genehmigungspflicht nach § 14 SächsDSchG. Vor Beginn von Bodeneingriffen im Rahmen von Erschließungs- und Bauarbeiten müssen durch das Landesamt für Archäologie Sachsen im von Bautätigkeit betroffenen Areal archäologische Grabungen durchgeführt werden. Auftretende Befunde und Funde sind sachgerecht auszugraben und zu dokumentieren.

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4.3.5 Immissionsschutz Einwirkungen auf das Plangebiet Schädliche Umweltauswirkungen, welche auf das Plangebiet einwirken, sind nicht bekannt (siehe dazu auch Anlage 1, Darlegung der Umweltbelange). Auswirkungen des Plangebietes Es kann davon ausgegangen werden, dass vom geplanten allgemeinen Wohngebiet (WA) keine schädlichen Umweltauswirkungen in die nähere Umgebung ausgehen. Zumal Nutzungen, wie Schank- und Speisewirtschaften oder sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, nach § 4 BauNVO nicht zugelassen werden. Aufstellung von Luft-Wärmepumpen und/oder Klima-, Kühl- oder Lüftungsgeräten Zur Vermeidung von schalltechnischem Konfliktpotential wird im Bebauungsplan ein Hinweis auf den Leitfaden „LAI - Leitfadens für die Verbesserung des Schutzes gegen Lärm bei stationären Geräten", Stand: 28.08.2013 aufgenommen. Vermeidung von Belästigung durch Rauchgas Zur Vermeidung von Belästigungen durch Rauchgas wird im Bebauungsplan als Hinweis aufgenommen: Die Austrittsöffnung von Schornsteinen bei Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe mit einer Gesamtwärmeleistung bis 50 Kilowatt müssen in einem Umkreis von 15 Metern die Oberkanten von Lüftungsöffnungen, Fenstern oder Türen um mindestens 1 Meter überragen [Quelle: Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen - 1. BlmSchV)] Blendungen durch Solarkollektoren Durch Solarkollektoren kann es zu schädlichen Umwelteinwirkungen (Blendungen) im Sinne BImSchG kommen. Aufgrund dessen wird im Bebauungsplan folgende Minderungsmaßnahme als Hinweis aufgenommen: Verwendung einer matten Oberfläche der Module.

4.3.6 Altlasten und Baugrund In der vorliegenden Stellungnahme des Landratsamtes Nordsachsen vom 10.12.2019 wird durch das Umweltamt, SG Abfall und Bodenschutz darauf hingewiesen, dass sich der westliche Teil des B-Plangebietes (Flurstück 688/1) im Bereich der im Sächsischen Altlastenkataster eingetragenen Altablagerung „Deponie Kinogasse / Am Friedhof“ (AKZ: 89100177) befindet. Im Rahmen der Entwurfsplanung zum Bebauungsplan wurde durch die Firma Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik ein Baugrundgutachten (mit Datum vom 22.01.2020) erstellt. Diesem sind die für die Bauleitplanung relevanten Hinweise zu entnehmen: Altlasten Im Ergebnis der Baugrunduntersuchung und nach den Recherchen zum Standort wurde festgestellt, „dass sich die verfüllte ehemalige Sandgrube südlich und damit außerhalb des geplanten Wohngebietes befindet. Im Bereich des Wohngebietes handelt es sich sehr wahrscheinlich um die mit Aushubmassen verfüllte Zufahrt zur ehemaligen Sandgrube auf Flurstück 688/1.“

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Versickerung Eine Versickerung von Niederschlagswasser ist grundsätzlich möglich. „Für die Versickerung geeignet ist der Schmelzwassersand, der allerdings in unterschiedlichen Tiefen ansteht. Als Versickerungsanlagen sind bevorzugt Rigolen- und Rohrrigolen, untergeordnet Versickerungs- schächte anzuwenden. Die Versickerung ist nach dem Arbeitsblatt DWA-A 138 zu planen und zu -5 errichten.“ Dabei ist der gemittelte Durchlässigkeitsbeiwertes kf = 2*10 m/s zu verwenden. „Wegen des festgestellten wechselhaften Aufbaus der Versickerungszone sollte als Grundlage für die Dimensionierung einer funktionstüchtigen Versickerungsanlage eine standortbezogene Baugrunduntersuchung durchgeführt werden.“

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5 INFRASTRUKTUR

5.1 Verkehrstechnische Erschließung Die äußere verkehrliche Erschließung des Geltungsbereiches erfolgt über das vorhandene kommunale Straßennetz, die Straße „Hoher Weg“ und die Friedhofstraße. Diese schließen über die Oschatzer Straße an die Staatsstraße S 38 an. Somit ist ein optimaler Anschluss an das qualifizierte Straßennetz gegeben. Es ist geplant, die vorhandenen Verkehrsflächen im Rahmen der Erschließungsarbeiten auszubauen und dabei die Anschlussbereich der Kinogasse mit einzubeziehen. Auf eine innere verkehrliche Erschließung kann verzichtet werden.

5.2 Ver- und Entsorgungseinrichtungen

5.2.1 Stromversorgung Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) ist in der Gemeinde Wermsdorf Ansprechpartner für die Stromversorgung. Derzeit verläuft eine Niederspannungs- leitung von Süd nach Nord schräg durch das Baugebiet. In einem Teilbereich tangiert auch die vorhandene Mittelspannungsleitung das geplante Baugebiet. Die Planung sieht vor, im Rahmen der Erschließungsarbeiten für das Wohngebiet, die Stromleitungen umzuverlegen, so dass sich diese künftig außerhalb des Plangebietes befinden werden.

5.2.2 Gasversorgung Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (MITNETZ GAS) ist in der Gemeinde Wermsdorf Ansprechpartner für die regionale Gasversorgung. Laut Bestandsplan sich Gasmitteldruck- leitungen unter anderem in der Friedhofstraße und der Straße „Hoher Weg“. Eine gastechnische Erschließung des geplanten Wohngebietes ist möglich.

5.2.3 Telekommunikation Die Deutsche Telekom Technik GmbH in Leipzig ist in der Gemeinde Wermsdorf Ansprechpartner für das Telekommunikationsnetz.

5.2.4 Trinkwasserversorgung Der Wasserverband Döbeln-Oschatz ist in der Gemeinde Wermsdorf Ansprechpartner für die Trinkwasserversorgung. Laut Bestandsplan befindet sich eine überörtliche Versorgungsleitung für Trinkwasser in der Friedhofstraße und der Straße „Hoher Weg“. Es ist geplant, diese im Rahmen der Erschließungsarbeiten für das geplante Wohngebiet zu erneuern.

5.2.5 Abwasserentsorgung Der Abwasserzweckverband „Oberes Döllnitztal“ ist in der Gemeinde Wermsdorf Ansprechpartner für die Abwasserentsorgung. Laut Auskunft des AZV ist die Ableitung des Schmutzwassers über das vorhandene Kanalnetz möglich. Ein möglicher Anbindepunkt befindet sich in der Friedhofstraße. Das anfallende Niederschlagswasser ist standortgleich zu versickern. Laut Baugrundgutachten (siehe Anlage 3) ist eine Versickerung grundsätzlich möglich.

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5.2.6 Abfallentsorgung Die Abfallwirtschaft Torgau-Oschatz GmbH ist in der Gemeinde Wermsdorf Ansprechpartner für die Abfallentsorgung.

5.2.7 Löschwasserversorgung Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung obliegt als Pflichtaufgabe nach § 6 Abs. 1 Ziffer 4 des Sächsischen Gesetzes über den Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz (SächsBRKG) ausschließlich den Städten und Gemeinden. Die Pflicht der ausreichenden Löschwasserbereitstellung ist unabhängig von der Versorgung der Bevölkerung mit Trink- und/oder Brauchwasser. Für das geplante Baugebiet ist nach Arbeitsblatt W 405 von einem Löschwasserbedarf von mindestens 48m³/h, bereitgestellt über mindestens 2 Stunden, auszugehen. Die Löschwasser- entnahmestellen müssen sich in einem Umkreis von max. 300 m um die Gebäude befinden. Derzeit steht die benötigte Löschwassermenge mit den Oberflurhydranten • im Forstweg am Haus Nr. 1 (Nr. 6845) • in der Friedhofstraße/Ecke Kinogasse (Nr. 4847) zur Verfügung. Das vorliegenden Messprotokoll (siehe Anlage 5) weist eine Entnahmemenge von 54 m³/h bzw. 74 m³/h aus.

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6 PLANINHALTE UND FESTSETZUNGEN

6.1 Bauplanungsrechtliche Festsetzungen

6.1.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) Gemäß § 4 BauNVO ist im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Wohngebiet Schlossblick“ ein allgemeines Wohngebiet (WA) festgesetzt. Zulässig sind Wohngebäude und Läden, welche der Versorgung des Gebiets mit Waren des täglichen Bedarfes dienen. Weitere Nutzungen nach • § 4 Abs. 2 Nr. 2 und 3 BauNVO Schank- und Speisewirtschaften, nicht störende Handwerksbetriebe, Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke • § 4 Abs. 3 BauNVO Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe, Tankstellen sind nicht zulässig.

Begründung: Das Wohngebiet wird städtebaulich als Abrundung des Ortsbildes entwickelt. Die Lösung resultiert vornehmlich aus der durch überwiegend von Wohnnutzung geprägten benachbarten Bebauung. Die oben genannten nicht zulässigen Nutzungen werden nicht Gegenstand des Bebauungs- planes, da solche Einrichtungen aufgrund ihres Flächenbedarfes und des Verkehrsaufkommens der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung eines kleinteiligen Wohngebietes nicht entsprechen würden.

6.1.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) Grundflächenzahl (GRZ) Die Obergrenze für die Grundflächenzahl (GRZ) wird gemäß § 19 BauNVO auf 0,35 festgesetzt. Eine Überschreitung der festgesetzten Grundflächenzahl gem. § 19 Abs. 4 Satz 2 BauNVO ist nicht zulässig. Begründung: Die Grundflächenzahl von 0,35 ist entsprechend der Baudichte des ländlichen Ortskerns angemessen und städtebaulich vertretbar. Durch den Ausschluss der Überschreitungs- möglichkeit des § 19 Abs. 4 S. 2 BauNVO wird eine übermäßige Bebauung bzw. Versiegelung der Grundstücke vermieden. Mit der Festsetzung soll die Größe der maximal zu überbauenden Flächen und die damit verbundenen nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere den natürlichen Wasserhaushalt, so gering wie möglich gehalten werden. Darüber hinaus wird dem öffentlichen Belang, mit Grund und Boden schonend umzugehen, Rechnung getragen.

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Vollgeschosse Die maximale Anzahl der Geschosse wird gemäß § 20 BauNVO auf 2 Vollgeschosse festgesetzt. Begründung: Die Zahl der Vollgeschosse wird entsprechend der Prägung des Ortes zweigeschossig festgesetzt. Städtebauliche Zielsetzung ist es, die Höhe der Bebauung innerhalb des Plangebietes mit der bestehenden Baustruktur der angrenzenden Gebiete zu harmonisieren. In Wohngebieten ist aus städtebaulicher Sicht eine Bebauung mit 2 Vollgeschossen anzustreben. Damit passt sich die Geschossigkeit an die geplante Nutzung mit Einfamilienhäusern an. Höhe baulicher Anlagen Bauliche Anlagen sind durch das Höchstmaß der Gebäudeoberkante (OK) auf 9,0 m über dem Niveau der grundstücksrelevanten erschließenden Straßenverkehrsfläche begrenzt. Begründung: Die Festsetzung dient grundsätzlich der Regulierung der Höhenentwicklung. Die zukünftigen Planungen sollen sich einerseits an der Kubatur der gegenüberliegenden Bebauung orientieren. Andererseits wird auch eine angemessene Flexibilität im Hinblick auf die Gestaltung von Gebäuden eingeräumt. So ist es möglich, Wohnhäuser mit zwei Vollgeschossen und einem flach geneigten Dach (Typ Stadtvilla) zu errichten. Bauweise Als Bauweise ist gemäß § 22 BauNVO eine offene Bauweise festgesetzt. Es sind Einzelhäuser mit max. 2 Wohneinheiten zulässig. Begründung: Diese Beschränkung wird erforderlich, um eine größere Wohndichte zu verhindern und den aufgelockerten Charakter des Wohngebietes zu unterstützen. Die Festsetzung ermöglicht bei Einfamilienhäusern z.B. eine Einliegerwohnung. Gleichzeitig wird jedoch die maximal mögliche Anzahl der Wohnungen im Plangebiet reglementiert und somit der Zielsetzung, ein aufgelockertes und ruhiges Wohngebiet am Siedlungsrand zu entwickeln, Rechnung getragen. Überbaubare Grundstücksfläche (gemäß § 23 BauNVO) Die überbaubaren Grundstücksflächen sind durch die Baugrenzen in der Planzeichnung bestimmt. Die Baugrenzen fassen die die gesamte Grundstücksbreite ein. Die so abgegrenzten Baufelder sind 18 m tief. Begründung: Die Baugrenzen/Baufelder berücksichtigen, dass auf den rückwertigen Teilen der Grundstücke möglichst große zusammenhängende Grünflächen als Übergang zu den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen entstehen.

6.1.3 Garagen, Stellplätze und Nebenanlagen (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB) Überdachte Stellplätze und Garagen sind innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zu errichten. Der Mindestabstand von Garagen und überdachten Stellplätzen zur Straßenbe- grenzungslinie beträgt 6 m. Nichtüberdachte Stellplätze sind außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig.

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Ein Zurücktreten von überdachten und nichtüberdachten Stellplätzen sowie von Garagen hinter die maßgebliche Rückseite der Hauptanlage ist nicht zulässig. Weitere Nebenanlagen (z.B. Gartenlaube, Schwimmbecken, Gewächshaus) sind auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig. Begründung: Um ein geordnetes städtebauliches Bild im Hinblick auf den ruhenden Verkehr zu erreichen, sind Garagen und überdachte Stellplätze nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Der Mindestabstand stellt sicher, dass vor den Garagen / überdachten Stellplätzen ein weiterer Stellplatz geschaffen wird.

6.1.4 Verkehrsflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) Die erschließenden Verkehrsflächen Friedhofstraße und Straße „Hoher Weg“ sowie die angrenzende Verkehrsfläche Kinogasse sind als öffentliche Straßenverkehrsfläche festgesetzt.

6.1.5 Versickerung (§ 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB) Das anfallende Niederschlagswasser von Verkehrs- und Dachflächen sowie von teilversiegelten Flächen ist schadlos zu versickern. Begründung: Das im Plangebiet anfallende Oberflächenwasser soll im Plangebiet verbleiben. Das Baugrundgutachten stellt für das Plangebiet fest, dass eine Versickerung grundsätzlich möglich ist. Eine Ableitung des Niederschlagswassers über die öffentliche Kanalisation ist nicht möglich.

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6.1.6 Grünordnerische Festsetzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25 BauGB) Die grünordnerischen Festsetzungen entsprechen denen der Anlage 1: Darlegung der Umweltbelange zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“. Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs.1 Nr. 20 BauGB) Maßnahme 1 (M 1) Ziel: Versiegelungsbeschränkung Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB Festsetzung: Die Befestigung von Stellplätzen, Wegen und Plätzen ist so auszuführen, dass das auf den jeweiligen Flächen anfallende Niederschlagswasser weitestgehend innerhalb dieser Flächen oder an deren Rand versickern kann. Befestigungen wie Betonunterbau, Fugenverguss, Asphaltierungen und Betonierungen sind unzulässig, soweit sie nicht zur Herstellung der Verkehrssicherheit erforderlich sind. Begründung: Die Festsetzung dient der Eingriffsvermeidung. Um natürliche Versickerungsvorgänge nicht vollkommen zu unterbinden, zur Erhöhung der Grundwasserneubildung und zur Entlastung von Abwassersystemen sind Stellflächen, Wege und Plätze so zu befestigen, dass das auf diesen Flächen anfallende Niederschlagswasser dort oder am Rand weitestgehend versickern kann. Bauweisen, welche eine Versickerung von Niederschlagswasser zulassen sind beispielsweise: Pflasterflächen, Rasengittersteine, Ökopflaster, Dränpflaster, Schotterrasen und wassergebundene Decken. Eine darüberhinausgehende stärkere Versiegelung ist nur zulässig, wenn dies nutzungsbedingt aus Gründen der Verkehrssicherheit unumgänglich ist. Maßnahmen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstige Anpflanzungen (§9 (1) Nr. 25 a BauGB) Maßnahme 2 (M 2) Ziel: Begrünung der Baugrundstücke Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB Festsetzung: Je angefangene 250 m² Baugrundstücksfläche ist mindestens ein mittel- oder großkroniger Laubbaum (Stammumfang mindestens 14 - 16 cm) oder ein halb- oder hochstämmiger Obstbaum (Stammumfang mindestens 6 - 8 cm) zu pflanzen. Weiterhin sind 5 % der Baugrundstücksfläche mit Sträuchern zu bepflanzen (Pflanzdichte 4 Stück je 10 m²; Höhe des Pflanzgutes 60 bis 100 cm). Abgänge sind zu ersetzen. Begründung: Die Festsetzung dient der Eingriffsminimierung. Neben den positiven Auswirkungen der begrünten Flächen auf das Mikroklima und dem Erhalt der Bodenfunktionen auf diesen Flächen dient diese Festsetzung auch der Förderung von Flora und Fauna und ermöglicht einen, wenn auch eingeschränkten, Biotopverbund zwischen den Grünstrukturen innerhalb und außerhalb des Plangebietes.

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Weiterhin dient diese Festsetzung der Integration des Baugebietes in die angrenzende Siedlungsstruktur. Um eine hohe ökologische Wertigkeit der Gehölze zu erreichen und um Flora und Fauna optimal zu fördern, wurde die Verwendung von Laubbäumen bzw. Obstbäumen festgesetzt. Wobei bei den Laubbäumen einheimische und standortgerechtete Arten gewählt werden sollten. Die festgesetzte Mindestgröße für die Pflanzungen soll sicherstellen, dass die vorbenannten Ziele schnell erreicht werden und die Pflanzungen auf den Baugrundstücken möglichst schnell anwachsen. Auswahl besonders geeigneter Laubbaumarten für das Plangebiet:

Acer campestre Feldahorn (mk) Acer platanoides Spitzahorn (gk) Acer pseudoplatanus Bergahorn (gk) Betula pendula Sandbirke (mk - gk) Carpinus betulus Hainbuche (mk - gk) Fagus sylvatica Gemeine Buche (gk) Fraxinus excelsior Gemeine Esche (gk) Populus tremula Zitterpappel (mk - gk) Prunus avium Vogelkirsche (mk) Pyrus pyraster Wildbirne (mk) Quercus petraea Traubeneiche (gk) Quercus robur Stieleiche (gk) Tilia cordata Winterlinde (gk) Ulmus minor Feldulme (gk)

Abkürzungen: mk – mittelkronig, gk - großkronig

Besonders geeignete Obstsorten sind [Quelle: SMUL; 2003]:

Apfelsorten:

Altländer Pfannkuchenapfel Lunower Auralia Maunzen Bittenfelder Melrose Blenheim Minister von Hammerstein Bohnapfel Piros Brettacher Prinz Albrecht von Preußen Carola Prinzenapfel Coulon - Renette Reka Dülmener Rosenapfel Relinda Finkenwerder Herbstprinz Retina Fischer Rheinischer Krummstiel Geflammter Kardinal Riesenboiken Glockenapfel Rote Sternrenette Grahams Jubiläumsapfel Roter Eiserapfel Halberstädter Junfernapfel Roter Gravensteiner Helios Schöner von Herrnhut Jakob Schöner von Nordhausen Kaiser Wilhelm Winterrambour Krügers Dickstiel Zabergäu-Renette

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Birnensorten:

Armida Paris Bunte Julibirne Pastorenbirne Clairgeau Petersbirne Eckehard Phillipsbirne Gute Graue Pitmaston Köstliche von Charneu Poiteau Lucius Thimo Marianne Triumph von Vienne

Süßkirschen:

Altenburger Melonenkirsche Fromms Herz Bianca Kassins Frühe Büttners Rote Knorpel Namara Dönissens Gelbe Teickners Schwarze Herzkirsche Drogans Gelbe Knorpel Türkine Namosa Durone de Vignola Klargestellt wird: Halbstämme sind Obstbäume mit einem Kronenansatz von 100 cm bis 160 cm. Hochstämme sind Obstbäume mit einem Kronenansatz von mindestens 160 cm bis 180 cm.

6.1.7 Grünordnerische Hinweise Grenzabstände für Bäume und Sträucher Bei allen Gehölzpflanzungen sind die im Sächsischen Nachbarrechtsgesetz (SächsNRG) festgelegten Grenzabstände für Bäume und Sträucher einzuhalten, sofern zwischen den Nachbarn keine abweichende Vereinbarung (nach § 3 SächsNRG) getroffen wurde. Abstände gemäß § 9 SächsNRG: Pflanzungen innerhalb von Ortschaften müssen mind. 0,5 m und bei Gehölzen mit einer Höhe von über 2 m mind. 2 m entfernt von der Grundstücksgrenze erfolgen. Abstände gemäß § 10 SächsNRG: Ist das Grundstück des Nachbarn landwirtschaftlich genutzt, ist zu diesem mindestens ein Abstand von 0,75 m oder, falls die Bäume, Sträucher oder Hecken über 2 m hoch sind, ein Abstand von mindestens 3 m einzuhalten, wenn der Schattenwurf die wirtschaftliche Bestimmung des Grundstücks erheblich beeinträchtigen würde. Bodenschutz Bodenmaterial, welches bei Baumaßnahmen anfällt, ist gemäß § 7 Abs. 2 KrWG zu verwerten. Die Verwertung hat Vorrang vor der Beseitigung. Ergeben sich im Zuge der weiteren Planung, Bauvorbereitung und -ausführung Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder / und Altlasten (z.B. altlastenrelevante Sachverhalte wie organoleptische Auffälligkeiten, Abfall) besteht für den Grundstückseigentümer und Inhaber der tatsächlichen Gewalt über das Grundstück die Pflicht, diese unverzüglich der zuständigen Behörde (Umweltamt) mitzuteilen. Erhalt und Pflege der Pflanzung Sämtliche Pflanzungen sind vom Grundstückseigentümer im Wuchs zu fördern, zu pflegen und vor Zerstörung zu schützen. Alle ausgefallenen Gehölze sind, insoweit es die Standortverhältnisse zulassen, auf Kosten des Grundstückseigentümers zu ersetzen.

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Fertigstellung der Grünflächen (§ 178 BauGB) Die Fertigstellung und Bepflanzung der Baugrundstücke müssen spätestens 24 Monate nach Bezug der Wohngebäude abgeschlossen sein.

6.1.8 Vorgaben Artenschutz Die Vorgaben zum Artenschutz entsprechen denen der Anlage 2: Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“. Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität artenschutzrechtliche Vorgabe 1 (V 1): Bei einer Änderung der Flächennutzung oder der Lebensraumausstattung, insbesondere bei einem erheblich verzögerten Baubeginn (5 Jahre nach Erstellung der Betroffenheitsabschätzung), ist im Vorfeld einer Bebauung eine erneute artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung erforderlich. Eine veränderte Lebensraumausstattung ist beispielsweise insbesondere dann gegeben, wenn die ackerbauliche Nutzung der Fläche aufgegeben wird und diese Fläche brach fällt. artenschutzrechtliche Vorgabe 2 (V 2): Eine Baufeldfreimachung muss außerhalb der Brutzeit, welche von Anfang April bis Anfang August dauert, erfolgen. D.h. außerhalb der Brutzeit müssen die potentiell zur Brutzeit nutzbaren Strukturen (v.a. krautige Vegetation) entfernt werden. Können die Beschränkungen zur Bauzeit nicht eingehalten werden, ist alternativ V 3 durchzuführen. Wird die Fläche ackerbaulich genutzt, ist es auch möglich, unmittelbar nach Aberntung der Flächen mit dem Bau zu beginnen (auch wenn die Brutzeit dann noch nicht zu Ende ist). artenschutzrechtliche Vorgabe 3 (V 3) (alternativ zu V 2): Zeitnah zur Baufeldfreimachung, ist eine Begehung zur Feststellung des Brutvogelvorkommens innerhalb des entsprechenden Bereiches notwendig. Ist im Ergebnis der Untersuchungen festzustellen, dass das Schädigungs- bzw. Störungsverbot eintreten könnte, so ist zu prüfen ob: • die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird und • ob die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt. Ist dies der Fall, dann ist weder das Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 und 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG noch das Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt und es kann innerhalb der Brutzeit gebaut werden. Treten das Schädigungsverbot und / oder das Störungsverbot ein, sind die naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine ausnahmsweise Zulassung des Vorhabens nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zu prüfen oder alternativ muss mit der Baufeldfreimachung bis zum Ende der Brutzeit gewartet werden.

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Gemeinde Wermsdorf Begründung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ artenschutzrechtliche Vorgabe 4 (V 4): Zum Schutz der Wechselkröte ist die Baustelle innerhalb der Laichzeit (welche von Anfang April bis Mitte Juni dauert) einmal wöchentlich dahingehend zu überwachen, dass sich möglichst keine temporären Gewässer bilden. Ist dies nicht zu vermeiden und es haben sich doch welche gebildet, sind diese –insofern sie noch nicht besiedelt sind- zu verfüllen oder zu entwässern. Sollte doch Laich oder Kaulquappen / adulte Tiere aufgefunden werden, sind diese zu bergen und in ungefährdete und geeignete Kleinstgewässer der Umgebung umzusetzen alternativ ist das Gewässer bis zur abgeschlossenen Umwandlung der Larven zu Kröten von dem Baugeschehen auszugrenzen. Das Abwandern von Jungtieren in die Baustelle ist zu verhindern (Amphibienzäune). Jungtiere sind abzusammeln und in ungefährdete Randbereiche zu verbringen. Die Vorgaben des Artenschutzes leiten sich aus den Regelungen des § 44 BNatSchG ab. Es handelt sich dabei um Vorgaben, welche auch ohne Regelung im Bebauungsplan zwingend zu beachten und einer Abwägung nicht zugänglich sind.

6.2 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen Die bauordnungsrechtlichen Festsetzungen zur Gestaltung der Baukörper gemäß (§9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 Abs. 2 SächsBO) dienen dem städtebaulichen Belang der Wahrung des Ortsbildes.

6.2.1 Äußere Gestaltung baulicher Anlagen Dachform / Dachneigung Für das Wohngebiet sind die Dächer der Gebäude (Hauptanlagen) als Satteldach, Walmdach und Zeltdach mit einer Dachneigung von ≥ 20° bis ≤ 45° zulässig. Begründung: Die Dachformen und die Dachneigungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Ortsbildprägung. Für den Ort untypische Dachformen sollen ausgeschlossen werden. Außenwände Die Verkleidung der Außenwände mit glänzenden Materialien oder Materialimitaten ist nicht zulässig. Begründung: Damit wird der regionalen Baukultur, welche durch die Verwendung echter Materialien geprägt ist, Rechnung getragen. Die Festsetzung soll störende Spiegeleffekte vermeiden.

6.2.2 Errichtung von Fahrzeugstellplätzen Auf jedem Grundstück sind je Wohneinheit mindestens zwei Fahrzeugstellplätze oder Garagen zu errichten. Begründung: Es ist davon auszugehen, dass (insbesondere im ländlichen Raum) mindestens ein PKW je Haushalt vorhanden ist. Um die verkehrliche Erschließung des Gebietes sicherzustellen und zu verhindern, dass Privatfahrzeuge im öffentlichen Straßenraum abgestellt werden, soll eine Mindeststellplatzanzahl auf jedem Grundstück realisiert werden.

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6.2.3 Gestaltung der unbebauten Flächen der bebaubaren Grundstücksfläche Begrünung Unbebaute Grundstücksflächen sind dauerhaft zu begrünen. Die Anlage von Schotterflächen, welche nicht der Erschließung oder Zugängigkeit baulicher Anlagen dienen, oder von Steingärten ist nur in untergeordnetem Umfang auf einer Fläche bis maximal 15 m² je Baugrundstück zulässig. Begründung: Mit der Festsetzung wird dem Bodenschutz (Erhalt von Bodenfunktionen) entsprochen. Es soll ein Mindestmaß an Grünflächen gesichert werden.

6.2.4 Einfriedungen Entlang der Verkehrsflächen sind Einfriedungen mit einer max. Höhe von 1,50 m bezogen auf das Niveau der grundstücksrelevanten erschließenden Straßenverkehrsfläche zulässig. Blickdichte Zäune und Mauern sind entlang der Verkehrsflächen unzulässig. Begründung: Die festgesetzte Höhe stellt einen Kompromiss zwischen Sicherheitsbedürfnis und Barriere- wirkung dar. Der Ausschluss blickdichter Einfriedungen und Mauern verhindert das Entstehen ortsbildbeeinträchtigender Barrierewirkungen.

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7 RECHTSGRUNDLAGEN Baugesetzbuch (BauGB) i. d. F. der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das durch Artikel 6 des Gesetzes vom 27. März 2020 (BGBl. I S. 587) geändert worden ist Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) i. d. F. der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786) Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) i. d. F. vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 4. März 2020 (BGBl. I S. 440) Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege im Freistaat Sachsen (Sächsisches Natur- schutzgesetz - SächsNatSchG) i. d. F. vom 06. Juni 2013 (SächsGVBl. S. 451), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 14. Dezember 2018 (SächsGVBl. S. 782) Sächsische Bauordnung (SächsBO) i.d.F. der Bekanntmachung vom 11. Mai 2016 (SächsGVBl. S. 186), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Dezember 2018 (SächsGVBl. S. 706) Sächsisches Denkmalschutzgesetz (SächsDSchG) vom 03.03.1993 (Sächs. GVBl. S. 229), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 2. August 2019 (SächsGVBl. S. 644 Sächsische Gemeindeordnung (SächsGemO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. März 2018 (SächsGVBl. S. 62), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 2. Juli 2019 (SächsGVBl. S. 542)

8 QUELLEN Regionaler Planungsverband Westsachsen: Regionalplan Westsachsen 2008, in Kraft getreten am 25.07.2008 Regionalplan Leipzig-Westsachsen 2017 (RPI L-WS), Entwurf für das Verfahren nach § 9 ROG Abs. 3 i.V.m. § 6 Abs. 2 SächsLPG in der Fassung vom 13.03.2020

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9 ANLAGEN

Anlage 1 Darlegung der Umweltbelange vom 17.07.2020

Anlage 2 Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung sowie FFH- und SPA- Erheblichkeitsabschätzung vom 09.06.2020 IB Hauffe GbR Büro für Landschaftsplanung Am Eichberg 4 04769 Mügeln / Neubaderitz

Anlage 3 Gutachten mit Baugrund- und Versickerungsuntersuchung und geotechnischer und hydrologischer Beratung vom 22.01.2020 Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik Salbitzer Straße 8 04758 Oschatz

Anlage 4 Nachweis des zusätzlichen Wohnraumbedarfes für die Gemeinde Wermsdorf bis 2030 vom 30.06.2020

Anlage 5 Löschwassernachweis - Messprotokoll vom 02.03.2017

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Anlage 1

Darlegung der Umweltbelange vom 17.07.2020

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DARLEGUNG DER UMWELTBELANGE

Gemeinde Wermsdorf

Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ (Verfahren nach § 13b BauGB)

Entwurfsstand 17.07.2020

Darlegung der Umweltbelange Gemeinde Wermsdorf zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

IMPRESSUM

Auftraggeber Gemeinde Wermsdorf Altes Jagdschloss 1 04779 Wermsdorf

Ansprechpartner: Herr Thomas Keller Tel.: (034364) 811-16

Auftragnehmer PLA.NET Sachsen GmbH Straße der Freiheit 3 04769 Mügeln OT Kemmlitz Tel.: (034 362) 316 50 Fax: (034 362) 316 47 E-Mail: [email protected]

Bearbeitung: Dipl.-Ing. agr. Heiko Hauffe Susann Köhler, Dipl. -Ing. (Landschaftsarchitektur) Rainer Ulbrich (Ornithologe)

Mügeln OT Kemmlitz, 17.07.2020

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Inhaltsverzeichnis

0. ALLGEMEINE ANGABEN ...... 4 1. EINLEITUNG - RECHTLICHE GRUNDLAGEN ...... 5 1.1 Ziele des Umweltschutzes und sonstiger fachlicher Grundlagen ...... 6 2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER VORAUSSICHTLICHEN UMWELTAUSWIRKUNGEN DER PLANUNG ...... 10 2.1. Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt ...... 10 2.2 Boden und Fläche ...... 15 2.3 Wasser ...... 18 2.4 Klima / Luft ...... 19 2.5 Landschaft ...... 20 2.6 Mensch ...... 22 2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 23 2.8 Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern und Belangen ...... 25 3. EINGRIFFSREGELUNG NACH DEM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ ...... 26 4. GEPLANTE MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG, ZUR VERMINDERUNG UND ZUM AUSGLEICH DER NACHTEILIGEN UMWELTAUSWIRKUNGEN...... 27 4.1 Grünordnerische Festsetzungen ...... 27 4.2 Grünordnerische Hinweise ...... 29 4.3 Vorgaben des Artenschutzes - Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität ...... 30 4.4 Weitere Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung nachteiliger Umweltauswirkungen ...... 31 5. ANDERWEITIGE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN ...... 31 6. ALLGEMEINVERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG...... 31

Anhang: Anlage 1 - Literatur Anlage 2 - Fotodokumentation Anlage 3 - Plan 1 Flächennutzungs- und Biotoptypen Anlage 4 - Plan 2 Lageplan der Grünordnerischen Maßnahmen

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0. ALLGEMEINE ANGABEN

Standort des Planungsgebietes

Land: Sachsen Landkreis: Nordsachsen Gemeinde: Wermsdorf Gemarkung: Wermsdorf Flurstücke: Teile von 119/1, 119/2, 120, 650, 647/160, 686, 687 und 688/1 Größe: ca. 16.510 m²

Das Plangebiet befindet sich im Nordosten von Wermsdorf. Die Lage geht aus der nachfol- genden Karte hervor:

Abb. 1: Lage des Plangebietes (ohne Maßstab)

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1. EINLEITUNG - RECHTLICHE GRUNDLAGEN

In der Gemeinderatssitzung vom 29.08.2019 hat die Gemeinde Wermsdorf den Aufstellungs- beschluss für den Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ beschlossen (Beschluss-Nr. 58/08/19). Mittels des Bebauungsplanes soll ein Wohngebiet mit bis zu 13 Bauplätzen für die Realisierung von Einfamilienhäusern entwickelt werden. Der Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ soll nach § 13b BauGB unter Einbeziehung von Außenbereichsflächen i. V. m. § 13a BauGB im vereinfachten Verfahren aufgestellt wer- den. Rechtsgrundlage für die Aufstellung des Bebauungsplanes im beschleunigten Verfahren (Be- bauungsplan der Innenentwicklung) ist §13b BauGB, in welchem geregelt wird: „Bis zum 31. Dezember 2019 gilt § 13a entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grundflä- che im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 von weniger als 10.000 Quadratmetern, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen. Das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans nach Satz 1 kann nur bis zum 31. Dezember 2019 förmlich eingeleitet werden; der Satzungsbe- schluss nach § 10 Absatz 1 ist bis zum 31. Dezember 2021 zu fassen.“

Die Kumulationsregel des § 13a Abs. 1 Nr.1 BauGB, wonach bei der Ermittlung der zu berück- sichtigenden Grundfläche Bebauungspläne im engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mitzurechnen sind, ist für die Aufstellung des Bebauungsplanes „Wohngebiet Schlossblick“ ohne Relevanz. So steht der Bebauungsplan „Hoher Weg“ zwar in einem engen sachlichen (Ausweisung von Wohnbaufläche) und räumlichen (angrenzend, z.T. überlappend) Zusammenhang. Jedoch kann ein enger zeitlicher Zusammenhang (Genehmigung der 3. Än- derung des B-Planes Hoher Weg im Jahre 2015) nicht hergestellt werden.

Inhaltliche Schwerpunkte des Bebauungsplans „Wohngebiet Schlossblick“ ist die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes gemäß § 4 BauNVO. Die Grundflächenzahl wird in den Bau- gebieten mit 0,35 festgesetzt. Eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO wird nicht zugelassen. Neben dem Allgemeinen Wohngebiet werden Verkehrsflächen ausgewiesen, welche die be- stehenden Straßen „Kinogasse“, „Friedhofstraße“ und „Hoher Weg“ umfassen.

Nach § 13a Abs.2 Nr. 1 BauGB gelten im beschleunigten Verfahren die Vorschriften des ver- einfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1 BauGB entsprechend. Damit entfallen gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB die Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, der Umweltbe- richt nach § 2a BauGB und die Bekanntgabe im Rahmen der öffentlichen Auslegung, welche Arten umweltbezogener Informationen vorhanden sind (§ 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB); daraus folgt im Übrigen, dass auch keine zusammenfassende Erklärung nach § 10 Abs. 4 BauGB erfor- derlich ist.

Das Vorliegen der umweltrelevanten Voraussetzungen für das beschleunigte Verfahren wurde mit folgenden Ergebnissen geprüft:  Die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglich- keitsprüfung nach Anlage 1 des UVPG oder nach Landesrecht unterliegen, wird nicht vor- bereitet oder begründet. Es handelt sich der Art nach um den Bau eines Städtebauprojek- tes für sonstige Anlagen im Sinne der Nr. 18.7 der Anlage 1 zum UVPG. Der dort genannte Größenwert von 20.000 m² zulässiger Grundfläche zur Pflicht einer allgemeinen UVP- Vorprüfung bzw. der Größenwert von 100.000 m² zulässiger Grundfläche zur UVP-Pflicht, wird nicht erreicht. Die nach dem Bebauungsplan maximal zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 BauNVO beträgt lediglich ca. 4.657 m².  Es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buch- stabe b BauGB genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes). (vgl. Kap. 1.1)

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Dennoch sind gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB bei der Aufstellung von Bauleitplänen die Be- lange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen. Auch ohne förmliche Umweltprüfung sind die wesentlichen Auswirkungen des Bebauungspla- nes auf die Umwelt zu ermitteln und in der Begründung zum Bebauungsplan darzustellen (§ 2a Nr. 1 BauGB). Bei der Darlegung der Umweltbelange werden die Auswirkungen der Planung auf die Belange des Umweltschutzes untersucht. Insbesondere soll dabei geklärt werden, ob erhebliche Um- weltauswirkungen tatsächlich ausgeschlossen werden können. Ob erhebliche Beeinträchti- gungen vorliegen bzw. zu erwarten sind, ist in erster Linie eine umweltfachliche Fragestellung, die im Einzelfall entschieden werden muss. Wichtig ist dabei nicht nur die Intensität der Aus- wirkungen, sondern auch die Empfindlichkeit des ggf. betroffenen Schutzgutes.

Der Katalog nach § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB erfüllt zugleich die Funktion der Prüfung des Vor- liegens eines Eingriffes nach BNatSchG [BATTIS et al., 2014], so dass diese Prüfung in die Darlegung der Umweltbelange mit aufzunehmen ist.

Gemäß § 11 Abs. 2 BNatSchG kann die Kommune im Rahmen der verbindlichen Bauleitpla- nung einen Grünordnungsplan aufstellen. Die Grundlagen und Inhalte der Grünordnungspla- nung sind als Festsetzungen in den Bebauungsplan aufzunehmen. Abweichungen sind zu be- gründen. Da auf die Erstellung eines Grünordnungsplanes verzichtet wird, erfolgt, um den Belangen des Umweltschutzes gerecht zu werden, im Rahmen der Darlegung der Umweltbelange auch die Erarbeitung grünordnerischer Festsetzungen zur Übernahme in den Bebauungsplan und eine Begründung derselben.

1.1 Ziele des Umweltschutzes und sonstiger fachlicher Grundlagen

Schutzgebiete und Schutzobjekte nach dem Naturschutzrecht

 Schutzgebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung Das Plangebiet befindet sich nicht in einem FFH - Gebiet. Die nächstgelegenen FFH-Gebiete sind das FFH - Gebiet „Döllnitz und Mutzschener Wasser“ (landesinterne Nr. 204) in einer Distanz von ca. 2 km im Süden sowie das FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ (landesinterne Nr. 203) in einer Distanz von ca. 0,2 km im Osten.  Aufgrund der räumlichen Distanz, der Lage und dem Charakter der Planung können erheb- liche projektbezogene Auswirkungen auf die Erhaltungsziele des FFH-Gebietes „Döllnitz und Mutzschener Wasser“ ausgeschlossen werden.  In einer FFH-Erheblichkeitsabschätzung [IB HAUFFE GBR, 09.06.2020 im Detail siehe ebenda] wurde belegt, dass erhebliche Beeinträchtigungen auf das FFH-Gebiet „Waldgebiet an der Kloster- wiese“ ausgeschlossen werden können.

Das Plangebiet liegt nicht in einem ausgewiesenen europäischen Vogelschutzgebiet. Das Nächstgelegene ist das SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ (landesinterne Mel- denummer 23) mit einer kürzesten Distanz von ca. 0,2 km im Osten.  In einer SPA-Erheblichkeitsabschätzung [IB HAUFFE GBR, 09.06.2020 im Detail siehe ebenda] wurde belegt, dass erhebliche Beeinträchtigungen auf das SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ ausgeschlossen werden können, insbesondere auch, da die Baufeldfreimachung aus Gründen des Artenschutzes nur außerhalb der Brutzeit oder nach Flächenkontrolle erfol- gen darf.

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 Schutzgebiete nach dem sächsischen Naturschutzgesetz

 Naturpark, Nationalparke und Biosphärenreservate Im näheren Umfeld befinden sich keine solche Schutzgebiete.  Auswirkungen auf solche können aufgrund der räumlichen Distanz ausgeschlossen wer- den.

 Naturschutzgebiete Das Plangebiet befindet sich nicht in einem Naturschutzgebiet. Das nächstgelegene Naturschutzgebiet ist das NSG „An der Klosterwiese“ in einer Entfer- nung von ca. 0,8 km in östlicher Richtung.  Auswirkungen auf das NSG können aufgrund der räumlichen Distanz, der Bestandssi- tuation und dem Charakter des Vorhabens ausgeschlossen werden.

 Landschaftsschutzgebiete Das Vorhaben liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Wermsdorfer Forst“. Bei dem LSG handelt es sich um ein aus DDR-Zeiten übergeleitetes Schutzgebiet, welches nach § 64 (1) SächsNatSchG voll rechtswirksam ist - eine neue Rechtsverordnung liegt derzeit (noch) nicht vor. Nach § 26 Abs. 2 BNatSchG sind innerhalb eines LSGs Handlungen verboten, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. Im Zuge der weiteren Planung soll das Plangebiet aus dem LSG ausgegliedert werden.

 Flächennaturdenkmale / Naturdenkmale Das Plangebiet liegt nicht in einem Flächennaturdenkmal. Die nächstgelegenen Flächen- naturdenkmale sind:  im Südwesten das FND „Döllnitzseeinsel“; kürzeste Distanz zum Plangebiet: ca. 1,5 km,  im Westen das FND „Horstseeinsel“; kürzeste Distanz zum Plangebiet: ca. 1,8 km und  im Süden das FND „Am Döllnitzseedamm“; kürzeste Distanz zum Vorhabensgebiet 2 km.  Auswirkungen auf die FND können aufgrund der räumlichen Distanz ausgeschlossen werden.

Es befinden sich keine Naturdenkmäler im Plangebiet und in dessen unmittelbarem Umfeld. Die nächstgelegenen Naturdenkmale sind:  im Westen das ND „Kaiserlinde im Hof des Jagdschlosses Wermsdorf“; kürzeste Dis- tanz zum Plangebiet: ca. 0,3 km und  im Osten das ND „Steinbruch am Butterberg“; kürzeste Distanz zum Plangebiet: ca. 0,7 km.  Auswirkungen auf die ND können aufgrund der räumlichen Distanz ausgeschlossen wer- den.

 geschützte Landschaftsbestandteile Gemäß § 2 der Satzung zum Schutz des Gehölzbestandes auf dem Gebiet der Gemeinde Wermsdorf gelten u.a. als geschützt und sind für das Vorhabensgebiet von Relevanz: o Bäume mit einem Stammumfang von 80 cm gemessen einen Meter über dem Erdbo- den; o Alleen und einseitige Baumreihen unabhängig von Art und Stammumfang; o Sträucher von mindestens 3 m Höhe; o Hecken im Innenbereich (§ 34 BauGB) ab 10 m Länge und im Außenbereich (§ 35 BauGB) ab 5 m Länge. Die Bestimmungen gelten nicht für (Auszug):

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o Gehölze in Baumschulen und Gärtnereien, die zu gewerblichen Zwecken herangezo- gen werden, o Obstbäume, Nadelgehölze, Pappeln, Birken und Baumweiden auf mit Gebäuden be- bauten Grundstücken. Davon ausgenommen: Alleen und einseitige Baumreihen. o Bäumen mit einem Stammumfang von bis zu 100 cm (gemessen 1 m überm Boden) auf mit Gebäuden bebauten Grundstücken. Davon ausgenommen: Alleen und einsei- tige Baumreihen, o Gehölze im Wald im Sinne von § 2 SächsWaldG, o Bäume und Hecken (ausgenommen sind Alleen und einseitige Baumreihen) in Klein- gärten im Sinne des BKleinG, o Bäume und Sträucher auf Deichen, Deichschutzstreifen, Talspeeren, Wasserspeichern und Rückhaltebecken. Die Satzung gilt insoweit nicht, als weitergehende Schutzvorschriften […] den Schutzzweck der Satzung gewährleisten und den Schutzgegenstand sicherstellen. Die Satzung ist nicht anzuwenden, soweit über eine Beeinträchtigung von den nach der Satzung geschützten Gehölzen im Rahmen der Eingriffsregelung nach den §§ 14 und 15 BNatSchG in Verbindung mit §§ 8 ff. SächsNatSchG zu entscheiden ist.

Weiterhin regelt § 19 Abs. 2 SächsNatSchG, dass folgende Gehölze vom Schutz aus- genommen sind: 1. Bäume und Sträucher auf Deichen, Deichschutzstreifen, Talsperren, Wasserspeichern und Rückhaltebecken, 2. Bäume und Hecken in Kleingärten im Sinne des § 1 Abs. 1 des Bundeskleingartenge- setzes (BKleingG) vom 28. Februar 1983 (BGBl. I S. 210), das zuletzt durch Artikel 11 des Gesetzes vom 19. September 2006 (BGBl. I S. 2146, 2147) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung, 3. Bäume mit einem Stammumfang von bis zu einem Meter, gemessen in einer Stamm- höhe von einem Meter, sowie Obstbäume, Nadelgehölze, Pappeln (Populus spec.), Birken (Betula spec.), Baumweiden (Salix spec.) und abgestorbene Bäume auf mit Ge- bäuden bebauten Grundstücken, vorbehaltlich der Regelung in § 21.

 geschützte Biotope nach § 21 SächsNatSchG und § 30 BNatSchG Innerhalb des Plangebietes konnten bei den Ortsbegehungen im April und Mai 2020 keine geschützten Biotope festgestellt werden.

Sonstige Planungen und Ziele des Umweltschutzes

Flächennutzungsplan Die Gemeinde Wermsdorf verfügt nicht über einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan. [Quelle: https://rz.ipm-gis.de/rapis2/client/; Abrufdatum: 25.05.2020]

Landschaftsplan Die Gemeinde Wermsdorf verfügt über keinen Landschaftsplan. [Quelle: https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/landschaftsplanung/sn_lp.pdf; Abrufdatum: 25.05.2020]

Sonstige fachliche Grundlagen - LANDRATSAMT LANDKREIS NORDSACHSEN, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen von Tieren in einem weit und eng gefassten Betrachtungsraum, Daten übergeben am 10.03.2020.

- LRA NORDSACHSEN, Stellungnahme zum vorzeitigen Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ Wermsdorf, Aktenzeichen: 2019-06166 vom 10.12.2019.

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- RANA: Managementplan für das SCI 203/DE 4743-301 „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Endbericht, Oktober 2007.

- AMTSBLATT DER EUROPÄISCHEN UNION: Standard-Datenbogen für das SPA-Gebiet: Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet, Ausfülldatum 10/2006, Fortschreibung Mai 2015.

- AMTSBLATT DER EUROPÄISCHEN UNION: Standard-Datenbogen des FFH-Gebietes „Wald- gebiet an der Klosterwiese“, Ausfülldatum März 2003, Fortschreibung Mai 2012.

- IB HAUFFE GBR: Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung sowie FFH- und SPA- Erheblichkeitsabschätzung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ der Ge- meinde Wermsdorf; 09.06.2020.

- REICHERT GMBH INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK: Baugrund- und Versickerungsuntersu- chung / Geotechnische und hydrologische Beratung (Projekt-Nr.: 19182); Oschatz, 22.01.2020.

- PLA.NET: eine orientierende Begehung zu Brutvögeln durch den Ornithologen Rainer Ul- brich am 22.04.2020.

- IB HAUFFE GBR: eine orientierende Begehung zu Brutvögeln durch den Ornithologen Rai- ner Ulbrich am 05.05.2020.

- weitere Literatur siehe Literaturverzeichnis.

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2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER VORAUSSICHTLICHEN UMWELTAUSWIRKUNGEN DER PLANUNG

Nachfolgende Flächenbilanz verdeutlicht die Änderung der Flächennutzung im Plangebiet. In der Bilanz wurde die Planung dem aktuellen Bestand gegenübergestellt.

Tabelle1: Flächenbilanz Fläche Anteil Bestand in m² in % vollversiegelte Flächen 1.702 10,3 Summe befestigte Flä- teilversiegelte Flächen 113 0,7 chen: 2.223 m² (13,4 %) wasserdurchlässig befestigte Flächen 408 2,5 intensiv genutztes Ackerland 13.655 82,7 Raine; z.T. rasenartig gemäht, leicht ruderalisiert 610 3,7 Rasenfläche 22 0,1 gesamt: 16.510 100,0

Fläche Anteil Planung in m² in %

überbaubare Grundstücksfläche 4.657 28,2 Summe befestigte Flä- Straßenverkehrsfläche 3.204 19,4 chen: 7.861 m² (47,6 %) nicht überbaubare Grundstücksfläche 8.649 52,4 gesamt: 16.510 100,0

In den nachfolgenden Kapiteln 2.1 bis 2.8 werden die mit der Realisierung der Planung ver- bundenen Umweltauswirkungen auf die einzelnen Schutzgütern dargestellt.

2.1. Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt

Am 24.04.2020 sowie am 22.05. und 27.05.2020 erfolgte im Plangebiet eine flächendeckende Biotopkartierung. Die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme sind im Plan 1, welcher sich in der Anlage 3 der vorliegenden Arbeit befindet, dargestellt.

Folgende Flächennutzungs- und Biotoptypen sind anzutreffen:

 vollversiegelte Fläche; Straße Zu vollversiegelten Flächen zählt die im Osten des Plangebietes verlaufende Straße „Kinogasse“ sowie die „Friedhofsstraße“ und der „Hohe Weg“ im Norden des Plangebietes, welche bituminös befestigt sind.

 wasserdurchlässig befestigte Flächen Der „Hohe Weg“ setzt sich in Richtung Osten als mit Splitt befestigter Weg fort. Weiterhin diesem Biotoptyp zugeordnet sind schmale Ausweichstellen im Straßenrandbereich. Im Bereich der Straßenkreuzung Friedhof- straße/Hoher Weg wurde auf einer wasserdurchlässig befestigten Fläche eine Bank sowie ein Mülleimer auf- gestellt. In Randbereichen dieser kleinen Fläche wurden Feldsteine zur Randgestaltung abgelegt.

 teilversiegelte Flächen; Betonpflaster Die aus nördlicher Richtung in das Plangebiet hineinlaufenden Straßen sind mit Betonpflaster befestigt.

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 intensiv genutztes Ackerland Der überwiegende Teil des Plangebietes wird intensiv ackerbaulich genutzt. Zum Zeitpunkt der Ortsbegehung im April 2020 war das Feld unbestellt aber frisch bearbeitet worden. Im Mai 2020 war die Fläche mit Mais bestellt. Zwischen den Maispflanzen hatte sich eine dichte Gänsefußflur (Weißer Gänsefuß / Chenopodium album) etabliert. Weitere Segetalarten (Acker-Kratzdistel / Cirsium arvense; Gemeine Quecke / Agropyron repens; Ackerwinde / Convolvulus arvensis) kommen nur sehr vereinzelt vor. Auf dem Schlag außerhalb der Plangebietsgrenzen wurde Raps angebaut.

 Rain Der wasserdurchlässig befestigte Weg und die Straßen werden von einem schmalen ruderalisierten Gras- und Krautsaum begleitet. Charakteristische Arten sind:

Ackerwinde - Convolvulus arvensis Breit-Wegerich - Plantago major Deutsches Weidelgras - Lolium perenne Efeu-Ehrenpreis - Veronica hederifolia Einjähriges Rispengras - Poa annua Gänseblümchen - Bellis perennis Gemeine Rispe - Poa trivialis Gemeines Hornkraut - Cerastium holosteoides Gemeines Knaulgras - Dactylis glomerata Gewöhnliche Vogelmiere - Stellaria media Gewöhnliches Ferkelkraut - Hypochaeris radicata Gewöhnliches Hirtentäschel - Capsella bursa-pastoris Glatthafer - Arrhenatherum elatius Große Brennnessel - Urtica dioica Kletten-Labkraut - Galium aparine Löwenzahn - Taraxacum officinale Purpurote Taubnessel - Lamium purpureum Pyrenäen-Storchschnabel - Geranium pyrenaicum Raps - Brassica napus Spitz-Wegerich - Plantago lanceolata Vogel-Knöterich - Polygonum aviculare Weiche Trespe - Bromus mollis Weißer Gänsefuß - Chenopodium album Weißklee - Trifolium repens Wiesen-Labkraut - Galium mollugo Wiesen-Platterbse - Lathyrus pratensis Wiesen-Rispengras - Poa pratensis Wiesen-Scharfgarbe - Achillea millefolium

 Rasenfläche Auf dem Flurstück 647/160 befindet sich am Straßenrand eine Rasenfläche. Auf der Rasenfläche steht eine Walnuss (vgl. Baum Nr. 4 in Tabelle 2).

 Einzelgehölze Entlang der Straße stehen einige, wenige Einzelbäume, welche in der Tabelle 2 näher beschrieben sind.

Tabelle 2: Einzelbäume innerhalb des Plangebietes lfd. Art Stamm-Ø Höhe in Kronen- Bemerkung Nr. in 1,30 m m Ø in m Höhe 1 Vogelbeere (Sorbus aucuparia) 17 7 5 2 Sandbirke (Betula pendula) 30 14 7 3 Vogelbeere (Sorbus aucuparia) 16 7 5 4 Walnuss (Juglans regia) 10; 14; 19 8 7 gabelt sich in 0,50 m Höhe

Im Zuge der Gehölzerfassung wurden die Bäume auf das Vorhandensein von Strukturen un- tersucht, die eine besondere Eignung als Tierlebensraum vermuten lassen. Im Ergebnis ist festzustellen, dass an den Bäumen keine artenschutzrechtlich relevanten Strukturen wie Spal- ten, Risse oder Baumhöhlen vorhanden waren.

Im Ergebnis der Bestandsaufnahmen steht fest: Besonders oder streng geschützte Pflanzen, die in der Roten Liste Deutschlands/ Sachsens geführt werden, kommen innerhalb des Plangebietes nicht vor und sind auch aufgrund der Biotopausstattung des Plangebietes nicht zu erwarten.

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Tiere Im Rahmen einer Artenschutzrechtlichen Betroffenheitsabschätzung [IB HAUFFE GBR, 09.06.2020, im Detail siehe ebenda] wurde das Vorkommen von Tieren innerhalb des Plangebietes sowie in dessen näheren und weiteren Umfeld untersucht. So erfolgte im Rahmen einer ersten Sondierung eine Auswertung der Multi-Base-Artdatenbank [UNB, LRA Nordsachen; 10.03.2020]. Es wurden alle nachgewiesen Tierarten in der Multi-Base Daten- bank für einen eng gefassten Betrachtungsraum und alle Fundpunkte der Artengruppe Vögel und Fledermäuse für einen weit gefassten Betrachtungsraum (entspricht MTBQ 4743 NO) ab- gefragt. Die Lage der beiden Betrachtungsräume geht aus der nachfolgenden Abbildung (ohne Maß- stab) hervor:

eng gefasster Betrach- tungsraum

weit gefasster Betrach- tungsraum

Abb. 2: Enger und weit gefasster Betrachtungsraum der Artabfrage aus der Multi- Base-Datenbank, ohne Maßstab.

Weiterhin erfolgten eigene Bestandsaufnahmen und Geländebegehungen in den Jahren 2020, um spezielle Futterpflanzen, Habitate und Habitatstrukturen, die auf das Vorkommen von wert- gebenden Tierarten hindeuten können, nachzuweisen. Zusätzlich wurden im Frühjahr 2020 zwei orientierende Begehungen zu Brutvögeln von einem Ornithologen durchgeführt. Diese Begehungen wurden dazu genutzt, die Lebensraumeignung des Plangebietes für die Art- gruppe Vögel einzuschätzen.

Im Ergebnis der Artenschutzrechtlichen Betroffenheitsabschätzung [IB HAUFFE GBR, 09.06.2020, im De- tail siehe ebenda] wurde zusammenfassend festgestellt, dass im Sinne einer worst-case-Betrach- tung nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, dass die Wechselkröte als Art des An- hanges IV der FFH-Richtlinie potentiell innerhalb des Plangebietes vorkommt. Ein konkreter Nachweis derselben innerhalb des Plangebietes liegt nicht vor. Allerdings ist diese Tierart sehr mobil (wenig ausgeprägte Ortstreue) und es kommt immer wieder zu Überraschungsfunden. Ein Einwandern der Art während der Bauphase kann nicht ausgeschlossen werden, da auf Baustellen entstehende Kleinstgewässer (Pfützen, wassergefüllte Fahrrinnen etc.) von der Wechselkröte zum Laichen aufgesucht werden können.

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Ein Nachweis von weiteren Anhang IV Arten gelang nicht und ist auch aufgrund der Biotopaus- stattung des Plangebietes nicht zu erwarten.

Im Ergebnis der orientierenden Begehungen durch einen Ornithologen zum Vorkommen der nach Art. 1 der VSchRL geschützten europäischen Vogelarten stand fest, dass innerhalb des Plangebietes kein Brutvogel nachgewiesen werden konnte. Vögel wurden bei den Ortsbege- hungen einzig als Nahrungsgast, rastend oder als Überflieger registriert. Potentiell könnten 11 weit verbreitete, euryöke ungefährdete Brutvogelarten:

- Carduelis cannabina - Bluthänfling (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Carduelis carduelis - Stieglitz (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Carduelis chloris - Grünfink (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Columba palumbus - Ringeltaube (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Corvus corone - Aaskrähe (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Corvus corone corone - Rabenkrähe (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Fringilla coelebs - Buchfink (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Pica pica - Elster (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Serinus serinus - Girlitz (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Streptopelia decaocto - Türkentaube (auf den Gehölzen im Nordostteil) - Turdus merula - Amsel (auf den Gehölzen im Nordostteil) sowie weitere 3 Brutvogelarten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung

- Alauda arvensis - Feldlerche (in Abhängigkeit von der Feldfrucht auf dem Acker) - Coturnix coturnix - Wachtel (in Abhängigkeit von der Feldfrucht auf dem Acker) - Motacilla flava - Schafstelze (in Abhängigkeit von der Feldfrucht auf dem Acker) innerhalb des Plangebietes vorkommen.

Biologische Vielfalt Bezüglich der biologischen Vielfalt lassen sich aus der Bestandssituation von Flora und Fauna folgende Schlüsse ableiten: Die Artenzahl ist unterdurchschnittlich, ebenso wie die Vielfalt zwischen den Arten und zwi- schen den verschiedenen Biotoptypen. Die biologische Vielfalt im Plangebiet ist stark anthropogen geprägt (Kulturpflanzen, typische Segetalarten intensiv genutzten Ackerlandes, Ruderalarten). Die vorkommenden Biotoptypen haben einen anthropogenen Ursprung (Ackerland, Weg- und Straßenrand, Rasen, befestigte Flächen). Daraus wird deutlich, dass die biologische Vielfalt im Plangebiet vor dem Hintergrund eines starken anthropogenen Einflusses zu betrachten und zu interpretieren ist - sie spiegelt in diesem Sinne eine Vorbelastung wider. Eine Bestandsanalyse sollte daher unter dem Gesichtspunkt einer standorttypischen Vielfalt erfolgen. Nach SCHMIDT, HEMPEL et al. (2002) wäre die HPNV entsprechend der Standort- bedingungen ein Zittergrasseggen-Hainbuchen-Stieleichenwald. Von dieser ursprünglichen Waldgesellschaft sind im Plangebiet und in dessen unmittelbarer Umgebung keine Überbleibsel mehr vorhanden. Auch die Tierwelt der natürlicherweise vorkommenden Waldgesellschaften wurde im Plange- biet durch andere Tierarten ersetzt und kommt nicht mehr vor.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die biologische Vielfalt im Plangebiet auf anthropo- gene Einflüsse zurückzuführen ist. Es dominieren überwiegend Tier- und Pflanzenarten mit einer hohen ökologischen Potenz, welche häufig auf Ackerland und ruderalen Säumen anzutreffen sind.

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Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplans sind folgende Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und die bio- logische Vielfalt zu erwarten: anlagebedingt: - Verlust von Pflanzenstandorten und Tierlebensräumen auf den zusätzlich neu befestig- ten Flächen (5.638 m²), - Änderung der Bewirtschaftungsweise (z.B. Anlage von Hausgärten statt landwirtschaft- licher Bearbeitung der Flächen), - ggf. Rodung von wenigen jungen bis mittelalten Bäumen. baubedingt: - Temporärer Verlust von Pflanzenstandorten durch baubedingte Flächenbeanspruchung, Verdichtung und im Falle von Havarien durch Schadstoffeinträge (z.B. bei Ölleckagen an Baumaschinen), - Permanenter und temporärer Verlust von Tierlebensräumen durch baubedingte Flä- chenbeanspruchung und -beräumung, - Tötung nicht fluchtfähiger Tiere, - Funktionsverlust, Beeinträchtigung von Teillebens- und Gesamtlebensräumen durch bauzeitliche visuelle Störreize, Verlärmung, Erschütterungen, Licht.

Festzustellen ist, dass im Plangebiet ein Mangel an wertgebenden und / oder geschützten Tier- und Pflanzenarten herrscht. Die beanspruchte Ackerfläche wird intensiv genutzt und ist artenarm an Wildkräutern. Bei den vorkommenden Segetalarten handelt es sich um häufige Arten mit einer hohen ökologischen Potenz (Weißer Gänsefuß). Nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Ackerfläche für einzelne wertgebende Vogelar- ten als potentielles Bruthabitat relevant ist. Auch ist ein Vorkommen der streng geschützten Wechselkröte denkbar. Ein gehäuftes Auftreten von geschützten und /oder gefährdeten Tier- arten ist jedoch nicht zu erwarten. Der im Plangebiet vorherrschende Biotoptyp Ackerland zeichnet sich durch eine hohe anthro- pogene Prägung (Kulturpflanzen, intensive Nutzung) und eine relativ leichte Wiederherstell- barkeit und Ersetzbarkeit aus.

Im Bebauungsplan werden Regelungen getroffen, die eine intensive Durchgrünung des Plan- gebietes sicherstellen. Auch werden Regelungen getroffen, welche den Anteil überbaubarer Flächen gegenüber der nach BauNVO möglichen Obergrenze deutlich reduzieren.

Aufgrund der Größe des prognostizierten Flächenverbrauches (vgl. Flächenbilanz eingangs unter Kapitel 2), ist davon auszugehen, dass eine Bebauung des Plangebietes entsprechend den Vorgaben des Bebauungsplanes mit Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen und Tiere verbunden sein wird. Aufgrund der Vorbelastungen und den geplanten grünordnerischen Maßnahmen (Durchgrü- nung des Wohngebietes) bzw. den im Kapitel 4. formulierten Vermeidungsmaßnahmen kann eingeschätzt werden, dass diese Auswirkungen nicht die Schwelle zur Erheblichkeit über- schreiten werden. Diese Einschätzung wird auch dadurch verdeutlicht, da der Gesetzgeber mit dem Schwellen- wert von 20.000 m² Grundfläche (vgl. § 13a Abs, 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vorhaben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur ca. 23 % des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden sind. Bzgl. der biologischen Vielfalt werden diese Auswirkungen, aufgrund der Vorbelastungen von geringerer Intensität sein. Erhebliche Umweltauswirkungen sind hier bei Planrealisierung nicht zu erwarten.

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In der Artenschutzrechtlichen Betroffenheitsabschätzung (ABA) [IB HAUFFE GBR, 09.06.2020, im Detail siehe ebenda], konnte nachgewiesen werden, dass die Realisierung der Vorgaben des Bebau- ungsplanes keine erheblich negativen Folgen auf besonders oder streng geschützte Tier- und Pflanzenarten oder europäische Vogelarten haben wird, unter der Bedingung, dass die in der ABA aufgezeigten speziellen Vermeidungsmaßnahmen (vgl. Kapitel 4.3) berücksichtigt wer- den.

2.2 Boden und Fläche

Bestand: Im Plangebiet bildet weichsel-kaltzeitlichen Gehängelehm (Fließlehm, meist solifluidal umge- lagerter Lösslehm), z.T. kiesig den anstehenden geologischen Untergrund. [Quelle: https://www.um- welt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 25.05.2020] Ausgehend von diesem geologischen Untergrund sind im Plangebiet Parabraunerde-Pseu- dogleye anzutreffen. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 25.05.2020]

 Parabraunerde Parabraunerde besitzt neben der hohen Nährkraft, einen günstigen Luft- und Wasserhaushalt und gehört des- halb zu den ertragreichsten Böden überhaupt (Ackerzahlen z.T. über 70). Parabraunerden entwickeln sich am ausgeprägtesten auf karbonathaltigen Feinsedimenten und kommen meist auf Löß- und Sandlößstandorten vor. Sie sind durch Tonverlagerungsprozesse, welche sich nach der Entkal- kung des Lößes und einer leichten Bodenversauerung einstellen, in tiefere Bodenschichten gekennzeichnet. Löß-Parabraunerden neigen aufgrund der Verschluffung des Oberbodens (durch die Tonverlagerung) zur Ver- schlämmung und sind in Hanglagen sehr anfällig gegenüber der Wassererosion.

 Pseudogley Pseudogleye sind Böden, welche unter dem Einfluss gestauten Niederschlagswassers stehen, es sind grund- wasserferne Böden, die von einem häufig wiederkehrenden Wechsel zwischen Vernässung und Austrocknung geprägt sind. Die Staunässe nahe der Bodenoberfläche wird durch dichte Unterbodenlagen verursacht und verschwindet meist während der Vegetationszeit. Im Untersuchungsgebiet entwickelten sich die Pseudogleye häufig aus Parabraunerden, deren Unterboden durch die Tonanreicherung schwer wasserdurchlässig gewor- den sind. Pseudogleye sind zwar fruchtbare Böden, jedoch durch die wechselnden Bodenwasser- und -luft- verhältnisse nicht so ertragsstabil wie Parabraunerden. Hinzu kommt, dass im Frühjahr eine Bodenbearbeitung durch Vernässungen oft erschwert wird.

Die Standorteigenschaften der anstehenden natürlichen Böden werden in der Auswertkarte Bodenschutz [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 25.05.2020] wie folgt beschrieben:

Tabelle 3: Standorteigenschaften der anstehenden Böden im äußersten Westen des Plan- im überwiegenden Teil des gebietes Plangebietes natürliche Bodenfruchtbarkeit hoch mittel Erodierbarkeit durch Wasser sehr hoch hoch Wasserspeichervermögen hoch mittel Filter- und Puffereigenschaften für mittel gering Schadstoffe besondere Standorteigenschaften keine sehr nährstoffarm* * Die in den Auswertekarten Bodenschutz am Standort ausgewiesene Nährstoffarmut ist aktuell nicht gegeben. Ansonsten wäre der Maisanbau nicht möglich und ebenso wenig eine dichte Segetalvegetation aus Weißen Gänsefuß (Nährstoffstoffzeiger).

Im Plangebiet sind keine seltenen Böden (meint landesweit seltene Böden mit relativ regiona- ler Seltenheit; regional seltene Böden; naturnahe Böden) anzutreffen. [Quelle: Umweltbericht zum Re- gionalplan Westsachsen, verbindlich seit 25.07.2008, Karte U-3].

Im Rahmen Behördenbeteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB weist die Untere Abfall- und Bo- denschutzbehörde darauf hin, dass im westlichen Teil des Plangebietes (Flurstück 688/1) eine Altablagerung befindet. Diese ist im sächsischen Altlastenkataster unter der Bezeichnung „De- ponie Kinogasse/Am Friedhof“ mit der AKZ 89100177 eingetragen.

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Die Untere Abfall- und Bodenschutzbehörde führt aus: „Im Rahmen der Altlastenerkundung wurde am Standort eine Historische Erkundung (HE) durchgeführt [DIE; 1993]. Demnach han- delt es sich um eine hauptsächlich mit Erdaushub, Bauschutt, Asche, Haus- und Siedlungsab- fällen verfüllte ehemalige, private Sandgrube. Die Müllkippe wurde vor 1945 genutzt und bis ca. 1945 / 1946 verfüllt und mit einer einfachen Abdeckung versehen. Danach wurde diese Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt. Die Flächengröße der Ablagerung wird auf ca. 100 m x 100 m geschätzt. Die Ablagerungsmächtigkeit soll 1 bis 2 m betragen. Über die Mächtigkeit der Bodenabdeckung liegen uns keine konkreten Angaben vor; zum Erkundungszeitpunkt war kein Abfallmaterial in der Ackerkrume zu erkennen, woraus der Gutachter mitmaßte, dass eine mindestens 0,7 m mächtige Abdeckung vorhanden wäre. Im Ergebnis der HE wurde unter der damaligen Nutzungssituation (landwirtschaftliche Nut- zung) kein weiterer Bedarf an Altlastenerkundungs- und Behandlungsmaßnahmen abgeleitet. … Aufgrund der geplanten Nutzungsänderung … ist frühzeitig im B-Plan-Verfahren eine Neube- wertung des altlastenrelevanten Gefährdungspotentiales durchzuführen.“ [LRA Nordsachsen, Stel- lungnahme zum B-Plan vom 10.12.2019; AZ.: 2019-06166]

Auf der historischen Karte (vgl. Abb. 3) ist erkennbar, dass sich auf dem Flurstück 688/1, in- nerhalb des B-Plangebietes, die Zufahrt zur Sandgrube sowie ein Böschungsanschnitt befand. Die im historischen Messtischblatt (1 : 25.000) erkennbare Sandgrubenböschung reicht ca. 5 m in das Plangebiet hinein, wobei maßstabsbedingt eine exakte Abgrenzung nicht möglich ist.

Abb. 3: Mit der Flurkarte überlagertes historisches Messtischblatt (vor 1945) auf welchem die ehemalige Sandgrube zu erkennen ist (Pfeil). [Quelle: https://rz.ipm-gis.de/rapis2/cli- ent/?app=umwelt; Abrufdatum 26.05.2020]

Ebenso wird im Baugrund- und Versickerungsgutachten (REICHERT GMBH INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK; 22.01.2020) im Ergebnis der Baugrunduntersuchung und nach den Recherchen zum Standort festgestellt, „dass sich die verfüllte ehemalige Sandgrube südlich und damit au- ßerhalb des geplanten Wohngebietes befindet. Im Bereich des Wohngebietes handelt es sich sehr wahrscheinlich um die mit Aushubmassen verfüllte Zufahrt zur ehemaligen Sandgrube auf Flurstück 688/1.“

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Das Plangebiet liegt in einer vielschichtig geprägten Kulturlandschaft von außerordentlich ho- her archäologischer Relevanz. Dies belegen archäologische Kulturdenkmale aus dem Umfeld, die nach § 2 SächsDSchG Gegenstand des Denkmalschutzes sind (unmittelbare Nähe zum mittelalterlichen Ortskern [66930-01]) (vgl. Abb. 5 im Kapitel 2.7). [Stellungnahme des Landesamtes für Archäologie an das LRA Nordsachsen zum Vorhaben Wermsdorf, B-Plan "Wohngebiet Schlossblick", Lkr. Nordsachsen; 12.11.2019]

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes geht eine Überbauung von 7.861 m² Fläche einher. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Anteiles überbauter Flächen um 5.638 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 2.223 m²).

Die Voll- und Teilversiegelung derzeit unversiegelter Flächen auf den Baugrundstücken be- deutet nahezu den Totalverlust aller Bodenfunktionen:

Tabelle 4: Auswirkungen von Flächenversiegelung auf die Bodenfunktionen ökologische Bodenfunktionen Auswirkungen der Flächenversiegelung Lebensraum für Pflanzen und Tiere Totalverlust Grundlage der Produktion von Nahrungsmitteln, Totalverlust (im Plangebiet von unterge- Futtermitteln und organischen Rohstoffen ordneter Bedeutung) vollversiegelte Flächen  Totalverlust Filter-, Puffer- und Transformatorsystem für die teilversiegelte Flächen  starke Ein- Grundwasserneubildung und -reinhaltung schränkung vollversiegelte Flächen  Totalverlust Speicherraum für Nährstoffe und Niederschlags- teilversiegelte Flächen  starke Ein- wasser schränkung auf den Menschen bezogene Bodenfunktionen Lagerstätte keine Baugrund keine Archiv der Natur- und Kulturgeschichte starke Einschränkung

Denkbare Auswirkungen während der Bauphase beschränken sich auf Beeinträchtigungen durch mögliche Kontamination in der Bau- und Erschließungsphase (bei Havarien).

Im Rahmen der Untersuchungen zum Baugrund- und Versickerungsgutachten wurden anth- ropogen Auffüllungen auf dem Flurstück 688/1 bestätigt. Im Gutachten wurde festgestellt, dass die aus den Auffüllungen hergestellte und nach LAGA Boden untersuchte Mischprobe wegen des Gehaltes an TOC in LAGA Z 1 einzustufen sind und mit allen weiteren Parametern die Zuordnungswerte Z 0 für die Verwertung in bodenähnlichen Anwendungen gemäß LAGA 2004 eingehalten werden. Die nach der BBodSchV untersuchten zwei Mischproben aus dem Oberboden halten die Ver- sorgungswerte zum Schutz der Bodenfunktion bei empfindlichen Nutzungen ein. Mit den un- tersuchten Parametern werden auch die Prüfwerte für eine Nutzung als Wohngebiet eingehal- ten, so dass in Bezug auf den Wirkungspfad Boden – Mensch kein altlastenrelevantes Gefähr- dungspotential besteht. [Quelle: Baugrund- und Versickerungsgutachten; REICHERT GMBH INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK; 22.01.2020]

Aufgrund der Größe der überbaubaren Flächen in der Planung, welche durch Festsetzung unter das planungsrechtlich mögliche Maß reduziert wurde, der Bestandsituation (keine selte- nen Böden; kein altlastenrelevantes Gefährdungspotential) wird eingeschätzt, dass die Plan- realisierung Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden erwarten lässt, welche die Schwelle zur Erheblichkeit nicht überschreiten. Diese Einschätzung wird auch dadurch verdeutlicht, da der Gesetzgeber mit dem Schwellen- wert von 20.000 m² Grundfläche (vgl. § 13a Abs, 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vorhaben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur ca. 23 %

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des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen, bodenbezogenen Umweltauswirkungen verbunden sind.

2.3 Wasser

Bestand: Oberflächengewässer: Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Das Plangebiet liegt nicht in einem festgesetzten oder faktischen Überschwemmungsgebiet. [Quelle: https://rz.ipm-gis.de/rapis2/client/?app=umwelt; Abrufdatum 26.05.2020]

Grundwasser: Der Grundwasserflurabstand liegt im westlichen Teil des Plangebietes bei ca. 2 bis 5 m und im übrigen Gebiet bei 5 bis 10 m [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 26.05.2020] Das Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung wird als „mittel“ eingeschätzt. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 26.05.2020] Der mengenmäßige Zustand des Grundwasserkörpers wird nach der europäischen Wasser- rahmenrichtlinie als „gut“ und auch der chemische Zustand, aufgrund der Nitratbelastung als „schlecht“ angegeben. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml#; Abrufdatum 26.05.2020] Das Plangebiet liegt nicht in einer Trinkwasserschutzzone. [Quelle: https://rz.ipm-gis.de/rapis2/client/?app=umwelt; Abrufdatum 26.05.2020]

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes geht eine Überbauung von 7.861 m² Fläche einher. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Anteiles überbauter Flächen um 5.638 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 2.223 m²). Aufgrund der Bestandssituation werden bei Planrealisierung keine Oberflächengewässer bau- lich beansprucht. Die Neuversiegelung von Flächen führt zu einer Reduktion der Grundwasserneubildungsrate unter diesen Flächen und verstärkt den oberflächlichen Abfluss. Das anfallende Nieder- schlagswasser soll daher auf den Baugrundstücken zurückgehalten und versickert werden. Denkbare Auswirkungen während der Bauphase beschränken sich auf Beeinträchtigungen durch mögliche Kontaminationen in der Bau- und Erschließungsphase (bei Havarien). Die mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes zu erwartende Flächenversie- gelung wird im Vergleich mit der aktuellen Bestandssituation mit negativen Umweltauswirkun- gen auf das Schutzgut Wasser verbunden sein. Diese werden jedoch nicht die Schwelle zur Eingriffserheblichkeit überschreiten. Begründet wird dies mit dem Mangel an oberflächlichen Fließgewässern im Bestand, dem Umstand, dass keine Schutzgebiete nach dem Wasserrecht vorhanden sind und dem relativ geringen Anteil überbaubarer Flächen in der Planung. Die Einschätzung der Unerheblichkeit der Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser wird auch dadurch bekräftigt, da der Gesetzgeber mit dem Schwellenwert von 20.000 m² Grundfläche (vgl. § 13a Abs, 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vorhaben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur ca. 23 % des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen, bodenbezogenen (hier Grundwasser) Umweltauswirkungen verbunden sind.

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2.4 Klima / Luft

Bestand: Das Untersuchungsgebiet wird von einem mäßig trockenen Hügellandklima geprägt. Es ist durch eine mittlere Jahrestemperatur von 8,8 °C gekennzeichnet. Die durchschnittliche Jah- resniederschlagssumme beträgt 751 mm. [Quelle: http://www.naturraeume.lfz-dresden.de/; Abrufdatum 26.05.2020] Die Hauptwindrichtung ist Südwest bis West. Die Vegetationsperiode dauert ca. 230 Tage. Das Plangebiet liegt in keinem siedlungsklimatisch bedeutsamen Bereich. [Quelle: Regionalplan Westsachsen, verbindlich seit 25.07.2008, Karte 16]. Über der Ackerfläche entsteht in wolkenarmen, windschwachen Nächten (Strahlungsnächte) bodennah Kaltluft, die dem Gefälle folgend, nach Westen, in Richtung Ortslage, abfließt.

Allgemein wird in der Region die Luftverunreinigung als mäßig eingestuft. Der Jahresmittelwert für die NO2-Belastung lag 2017 bei unter 15 μg/m³ und die Ozon-Belastung im Jahresmittel 2017 zwischen 45-50 μg/m. Die Feinstaubbelastung (PM 10) wurde 2017 mit einem Jahres- mittel von unter 16 μg/m³ erfasst. [Quelle: Luftqualität in Sachsen, Jahresbericht 2017; unter: https://publikatio- nen.sachsen.de/bdb/artikel/30895; Abrufdatum: 26.05.2020]

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes geht eine Überbauung von 7.861 m² Fläche einher. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Anteiles überbauter Flächen um 5.638 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 2.223 m²).

Aufgrund:  der Lage außerhalb eines siedlungsklimatisch bedeutsamen Bereiches,  der relativ geringen Flächengröße,  des relativ geringen Anteils überbauter Flächen in der Planung und  den im Bebauungsplan geregelten Begrünungsmaßnahmen, wird eingeschätzt, dass die mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes verbun- denen Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima und Luft nicht die Schwelle der Erheblichkeit überschreiten. Diese Einschätzung wird auch dadurch bekräftigt, da der Gesetzgeber mit dem Schwellenwert von 20.000 m² Grundfläche (vgl. § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vorhaben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur ca. 23 % des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen, bodenbezogenen (hier Klima / Luft) Umweltaus- wirkungen verbunden sind.

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2.5 Landschaft

Bestand: Bei der Beurteilung des Landschaftsbildes ist das Umfeld mit in die Betrachtung einzubezie- hen.

Abb. 4: Luftbild vom Plangebiet und dessen Umgebung (ohne Maßstab) [Quelle: http://rz.ipm-gis.de/rapis/client/?app=umwelt; Abrufdatum 26.05.2020]

Die Bewertung des Landschaftsbildes richtet sich nach folgenden Kriterien:  Strukturvielfalt  Eigenart  Naturnähe  Erholungseignung Die Bewertung erfolgt für jedes Kriterium in Form einer reduzierten 5er-Skala, wobei die Stufen 2 (gering) und 4 (hoch) aufgrund der problemspezifischen eingeschränkten Differenzierungs- möglichkeiten unbelegt bleiben.

Kriterien zur Einschätzung der Empfindlichkeit und Bedeutung des Schutzgutes Landschaftsbild/ land- schaftsgebundene Erholung: Wertstufe - Eigenart

Landschaftseinheit mit historisch gewachsenem, unverwechselbarem und typischem Er- scheinungsbild bzw. besonders charakteristischen unverwechselbaren Landschaftsstruk- turen mit ausgesprochen hoher Identifikationsfunktion sehr hoch / 5

Charakteristische Landschaftseinheit mit erkennbaren historisch begründeten bzw. prägen- den Bereichen und Strukturen mittel / 3

Gleichförmig wirkende Landschaft mit sehr geringer bzw. fehlender historischer Prägung und mangelnden Identifikationen schaffenden Strukturen oder Flächen sehr gering / 1

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- Strukturvielfalt

Hohe Anzahl als angenehm empfundener prägender und miteinander in räumlichen Bezug stehender, wahrnehmungsbestimmender Einzelelemente und strukturierter Flächen bis zu einer sehr hohen, als flächendeckend empfundenen gleichmäßigen Durchsetzung mit ver- schiedenen natürlichen bzw. naturnahen oder auch landschaftlich eingepassten anthropo- genen Strukturen in kleinräumigem Wechsel sehr hoch / 5

Mittlere Durchsetzung mit als angenehm empfundenen prägenden Einzelelementen und strukturierten Bereichen in mittel- bis weitläufigem räumlichen Bezug mittel / 3

Geringer Anteil an strukturgebenden Elementen und Flächen mit meist bzw. z.T. fehlendem Bezug zueinander oder Vorhandensein störender, als unangenehm empfundener techni- scher Bauwerke bis zum Empfinden von Eintönigkeit, z.B. aufgrund fehlender Bezüge sehr gering / 1

- Naturnähe / Natürlichkeit

Kein bzw. geringer Einfluss menschlicher Nutzung ohne Verlust des naturnahen Charakters erkennbar; Eindruck einer intakten unberührten Natur (nicht ökologisch betrachtet) ohne Störfaktoren sehr hoch / 5

Ausmaß menschlicher Nutzung (deutlich) erkennbar, Empfinden von einer anthropogenen Überformung der natürlichen Landschaft mittel / 3

Hohes bis sehr hohes Ausmaß einer als Eingriff empfundenen menschlichen Nutzung, Ein- druck einer ge- bis zerstörten Natur sehr gering / 1

- Erholungseignung

Unter Einbeziehung der zuvor genannten Kriterien sind hier zusätzlich zu werten:

Großflächige bis flächendeckende Schutzgebietsausweisung /-en mit (kultur-) landschaftli- chem Bezug, hohes Maß an Luftreinheit und Ruhe, gute bis sehr gute Freiraumausstattung und Erschließung. sehr hoch / 5

Bestehende, flächige bis vereinzelte freiraumbezogene Schutzgebietsausweisungen, ge- ringe Beeinträchtigungen durch Lärm und Gerüche, durchschnittliche Ausstattung und/oder Erschließung mittel / 3

Fehlende oder nur geringflächige freiraumbezogene Schutzgebietsausweisungen, deutli- che Beeinträchtigungen durch Lärm und Gerüche, geringe bis fehlende Ausstattung und Erschließung sehr gering / 1

Gesamtwertbildung Die Gesamtbewertung erfolgt unter dem Gesichtspunkt der freiraumbezogenen Erholung und des land- schaftlichen Erlebniswertes als Lebensgrundlage für den Menschen. Sie wird in der oben genannten Schrittfolge verbal-argumentativ hergeleitet. [Quelle: THÜRINGER MINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDESPLANUNG; 1994]

Die Eigenart des Untersuchungsgebietes selbst drückt sich zum einen durch die natürliche Erscheinung des Reliefs (leicht nach Westen exponiertes Gebiet) und zum anderen durch die Lage am Siedlungsrand von Wermsdorf aus. Das Erscheinungsbild ist durch das Ackerland geprägt. Betrachtet man nur das Plangebiet, mangelt es in diesem an Identifikationen schaf- fenden Strukturen oder Flächen (Wertstufe 1). Bezieht man das nähere und weitere Umfeld mit in die Betrachtung ein, ergibt sich ein anderes Bild. Der Norden und Westen angrenzende Siedlungsbereich ist mäßig bis gut durchgrünt und durch jüngere Wohngrundstücke geprägt. Der historisch gewachsene, gut durchgrünte Siedlungsbereich von Wermsdorf weiter im Wes- ten, ein bachbegleitender Gehölzstreifen im Süden, der Tiefenteich im Osten mit umgebenen Grünland und Gehölzflächen sowie der Wermsdorfer Wald weiter im Osten bilden eine Land- schaft mit einer ausgesprochen hohen Identifikationsfunktion. (Wertstufe 5) Während der Anteil an strukturgebenden Elementen und Flächen im Plangebiet gering ist (Wertstufe 1), ist das nähere und weitere Umfeld durch eine hohe Anzahl als angenehm emp- fundener, prägender und miteinander in räumlichen Bezug stehender, wahrnehmungsbestim- mender Einzelelemente und strukturierter Flächen (historischer Siedlungsbereich, Gehölze, Gewässer, Wald, Grünland) geprägt. (Wertstufe 5)

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Die Ackerfläche im Plangebiet vermittelt nicht den Eindruck von Naturnähe/Natürlichkeit. (Wertstufe 1). Auch im näheren und weiteren Umfeld ist der anthropogene Einfluss auf die Landschaft deutlich erkennbar (Siedlungsbereich, Straßen, Steinbruch, Ackerland etc.), wobei eine deutliche und negativ empfundene, Überprägung nicht festzustellen ist. (Wertstufe 3) Neben den beschriebenen Kriterien wirkt sich auf eine Erholungseignung der Mangel von ent- sprechenden Ausstattungen und Erschließungen im Plangebiet aus (Wertstufe 1). Im weite- ren Umfeld finden sich hingegen zahlreiche Erholungszielpunkte (z.B. Hubertusburg, Werms- dorfer Wald, Horstsee), und es ist eine Erholungsinfrastruktur (Radwege, Reitwege, Bootsver- leih, Hotel, Gaststätten) vorhanden. (Wertstufe 5)

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Plangebiet für sich betrachtet nur eine geringe Wertigkeit aus der Sicht des Landschaftsbildes und der Erholungseignung aufweist, jedoch nicht losgelöst vom Umfeld betrachtet werden kann. Dieses ist gekennzeichnet durch eine hochwertige Landschaft, in welche das Plangebiet eingebettet ist.

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Eine Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes ist mit einer Änderung des Landschaft- und Ortsbildes in diesem Bereich verbunden. Aufgrund der Bestandsituation und der geplanten intensiven Durchgrünung, wird eingeschätzt, dass mit Planrealisierung keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft zu erwarten sind.

2.6 Mensch

Vorbemerkung: Das Schutzgut "Mensch, seine Gesundheit und die Bevölkerung" umfasst sämtliche Faktoren der Umwelt, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs arbeitenden und wohnenden Menschen auswirken können. Hierzu zählen insbesondere: - der Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne von § 3 Abs. 1 BlmSchG, d.h. vor allem Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, er- hebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nach- barschaft herbeizuführen, - der Schutz vor von Bodenverunreinigungen ausgehenden Gefahren, - die durch den Bauleitplan erwarteten klimatischen Veränderungen, soweit sie sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs auswirken, - Beeinträchtigungen bestehender und geplanter Erholungsmöglichkeiten innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs.

Bestand:

Luftschadstoffe Das Plangebiet liegt in einem Gebiet mäßiger Belastung mit Luftverunreinigungen (vgl. Kap. 2.4). Ein Luftreinhalteplan gibt es für die Gemeinde Wermsdorf nicht.

Altlasten Im westlichen Teil des Plangebietes (Flurstück 688/1) befindet sich eine Altablagerung. Diese ist im sächsischen Altlastenkataster unter der Bezeichnung „Deponie Kinogasse/Am Friedhof“ mit der AKZ 89100177 eingetragen. (im Detail siehe Kap. 2.2)

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Klimatische Belastungen Bei dem Plangebiet handelt es sich um ein Kaltluftentstehungsgebiet, welches keine beson- dere Bedeutung für die Belüftung von Siedlungsflächen aufweist. (vgl. Kap. 2.4).

Immissionsschutz Schädliche Umweltauswirkungen, welche auf das Plangebiet einwirken, sind nicht bekannt. [LRA Nordsachsen, Stellungnahme zum B-Plan vom 10.12.2019; AZ.: 2019-06166]

Hochwasserschutz Das Plangebiet liegt nicht in einem festgesetzten oder faktischen Überschwemmungsgebiet. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml#; Abrufdatum 26.05.2020]

Trinkwasserschutz Das Plangebiet liegt nicht in einer Trinkwasserschutzzone. [Quelle: https://rz.ipm-gis.de/rapis2/client/?app=umwelt; Abrufdatum 20.04.2020]

Erholung Im Plangebiet befinden sich keine Erholungszielpunkte. Eine Erholungsinfrastruktur ist nicht vorhanden.

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Vom geplanten Vorhaben sind keine schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne von § 3 Abs. 1 BlmSchG, d.h. vor allem Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Ge- fahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen, zu erwarten. Von Bodenverunreinigungen bzw. Kontaminationen ausgehenden Gefahren sind, nach der- zeitigem Kenntnisstand, nicht zu erwarten (- ebenso wenig wie klimatische, für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen relevante, Veränderungen innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs. Bezüglich der anthropogenen Auffüllung auf dem Flurstück 688/1 besteht in Bezug auf den Wirkungspfad Boden – Mensch kein altlastenrelevantes Gefährdungspotential. [Quelle: Baugrund- und Versickerungsgutachten; REICHERT GMBH INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK; 22.01.2020; im Detail siehe auch Kap. 2.2] Erhebliche Beeinträchtigungen bestehender und geplanter Erholungsmöglichkeiten innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs können, aufgrund der Bestandsituation, der Lage und der geplanten Durchgrünung ausgeschlossen werden. Zusammenfassend ist festzustellen, dass erhebliche Umweltauswirkungen bzgl. des Schutz- gutes Mensch nicht zu erwarten sind.

2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Bestand: Kulturgüter: - Im Plangebiet selbst befinden sich keine Baudenkmale nach § 2 Abs. 5a SächsDSchG. - Das Plangebiet liegt in einer vielschichtig geprägten Kulturlandschaft von außerordentlich hoher archäologischer Relevanz. Dies belegen archäologische Kulturdenkmale aus dem Umfeld, die nach § 2 SächsDSchG Gegenstand des Denkmalschutzes sind (unmittelbare Nähe zum mittelalterlichen Ortskern [66930-01]). [Stellungnahme des Landesamtes für Archäologie an das LRA Nordsachsen zum Vorhaben Wermsdorf, B-Plan "Wohngebiet Schlossblick", Lkr. Nordsachsen; 12.11.2019]

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Abb. 5: Lage archäologischer Denkmale im Plangebiet (Bereich Kinogasse) und dessen Umfeld. [Landesamtes für Archäologie; 26.05.2020]

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Sachgüter1:  Die im Plangebiet befindlichen Straßen und der Weg sind Sachgüter im Sinne der Defini- tion.

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Kulturgüter: Aufgrund der archäologischen Relevanz des Plangebietes, müssen vor dem Beginn von Bo- deneingriffen im Rahmen von Erschließungs- und Bauarbeiten durch das Landesamt für Ar- chäologie im von Bautätigkeit betroffenen Areal archäologische Grabungen durchgeführt wer- den. Auftretende Befunde und Funde sind sachgerecht auszugraben und zu dokumentieren. Nur unter dieser Voraussetzung können erhebliche Auswirkungen auf Kulturgüter ausge- schlossen werden.

Sachgüter: Der Fortbestand des vorhandenen Weges und der Straßen wird im Bebauungsplan planungs- rechtlich gesichert. Erhebliche Auswirkungen auf Sachgüter können ausgeschlossen werden.

2.8 Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern und Belangen

Die größten Auswirkungen der durch den Bebauungsplan vorbereiteten Bauvorhaben sind bei den Schutzgütern Boden und Wasser sowie bei den Schutzgütern Tiere / Pflanzen und deren Lebensraumfunktionen zu erwarten. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern können insbesondere auf die bauliche Inanspruchnahme derzeit nicht bebauter Böden zurück- geführt werden. Der Verlust einzelner Bodenfunktionen auf diesen Flächen wirkt sich aber auch auf andere Schutzgüter aus. So lassen sich die Auswirkungen auf das Landschaftsbild ebenso auf die Bodenbeanspruchung zurückführen. Aufgrund der in den Kapiteln 2.1 bis 2.7 dargelegten Bestandssituation, Vorbelastungen und Planungsauswirkungen und den in der artenschutzrechtlichen Betroffenheitsabschätzung for- mulierten Vermeidungsmaßnahmen wird eingeschätzt, dass bei Durchführung der Planung keine erheblichen Auswirkungen bezüglich der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern und Umweltbelangen zu erwarten sind.

Aufgrund der Lage und der Umgebung des Plangebiets kann darüber hinaus eingeschätzt werden, dass bei Durchführung der Planung erhebliche Auswirkungen auf Wechselwirkungen zwischen räumlich benachbarten bzw. getrennten Ökosystemen ausgeschlossen werden kön- nen.

1 Definition: Sachgüter sind alle natürlichen oder vom Menschen geschaffenen Güter, die für den Einzelnen, die Gesellschaft insgesamt oder Teile davon von materieller Bedeutung sind. [SCHRÖDER et al.; 2004 in BUNZEL; 2005]

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3. EINGRIFFSREGELUNG NACH DEM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ

Der Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ der Gemeinde Wermsdorf wird im beschleu- nigten Verfahren nach § 13b BauGB aufgestellt.

§ 13b Satz 1 BauGB regelt: „Bis zum 31. Dezember 2019 gilt § 13a entsprechend für Bebauungspläne mit einer Grundfläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 von weniger als 10.000 Quadratmetern, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen. Das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans nach Satz 1 kann nur bis zum 31. Dezember 2019 förmlich eingeleitet werden; der Satzungsbeschluss nach § 10 Absatz 1 ist bis zum 31. Dezember 2021 zu fassen.“

Die benannten Voraussetzungen werden durch den Bebauungsplan „Wohngebiet Schloss- blick“ erfüllt.

Gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten im beschleunigten Verfahren „… in den Fällen des Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 (Gesamtgrundfläche kleiner 2 ha unter Berücksichtigung aller Bebauungspläne welche im engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang stehen) Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig.“

§ 1a Abs. 3 Satz 5: „Ein Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren.“

 Für den Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ bedeutet Vorgenanntes, dass sich für die Realisierung des Planvorhabens kein Ausgleichserfordernis ableiten lässt.

§ 18 Abs. 1 BNatSchG definiert: „Eingriffe in Natur und Landschaft“ als „Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Boden- schicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels, die die Leistungs- und Funktionsfä- higkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können.“ Bei der Feststellung, ob eine Planung oder eine Maßnahme zu einem Eingriff führt, ist die pla- nungsrechtliche Qualität der Fläche nicht von Bedeutung: Eine Verschlechterung der Leis- tungsfähigkeit des Naturhaushaltes kann sowohl bei der Inanspruchnahme von Außenbe- reichsflächen als auch von Flächen im so genannten Innenbereich auftreten [SCHWIER; 2002]. Dieser Grundsatz gilt auch für Bebauungspläne der Innenentwicklung. Die Gemeinde ist somit nicht von der Pflicht zur Ermittlung der tatsächlichen Beeinträchtigung freigestellt. Auch ist die Prüfung der Vermeidungsmöglichkeit auf den vollen Umfang der Be- einträchtigung zu erstrecken. Lediglich das Ausgleichserfordernis wird durch § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB modifiziert. [vgl. BUNZEL; 1999] Mit der Darlegung der Umweltbelange wird dem vorbenannten Anspruch Rechnung getragen.

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4. GEPLANTE MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG, ZUR VERMINDERUNG UND ZUM AUSGLEICH DER NACHTEILIGEN UMWELTAUSWIRKUNGEN

4.1 Grünordnerische Festsetzungen

Nachfolgende grünordnerische Maßnahmen werden als Festsetzungen in den Bebauungs- plan übernommen:

Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft (§ 9 Abs.1 Nr. 20 BauGB)

Maßnahme 1 (M 1) Ziel: Versiegelungsbeschränkung Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB

Festsetzung: Die Befestigung von Stellplätzen, Wegen und Plätzen ist so auszuführen, dass das auf den jeweiligen Flächen anfallende Niederschlagswasser weitestgehend innerhalb dieser Flächen oder an deren Rand versickern kann. Befestigungen wie Betonunterbau, Fugenverguss, Asphaltierungen und Betonierungen sind unzulässig, soweit sie nicht zur Herstellung der Verkehrssicherheit erforderlich sind.

Begründung: Die Festsetzung dient der Eingriffsvermeidung. Um natürliche Versickerungsvorgänge nicht vollkommen zu unterbinden, zur Erhöhung der Grundwasserneubildung und zur Entlastung von Abwassersystemen sind Stellflächen, Wege und Plätze so zu befestigen, dass das auf diesen Flächen anfallende Niederschlagswasser dort oder am Rand weitestgehend versickern kann. Bauweisen, welche eine Versickerung von Niederschlagswasser zulassen sind beispielsweise: Pflasterflächen, Rasengittersteine, Öko- pflaster, Dränpflaster, Schotterrasen und wassergebundene Decken. Eine darüber hinausgehende stärkere Versiegelung ist nur zulässig, wenn dies nutzungsbe- dingt aus Gründen der Verkehrssicherheit unumgänglich ist.

Maßnahmen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstige Anpflanzun- gen (§9 (1) Nr. 25 a BauGB)

Maßnahme 2 (M 2) Ziel: Begrünung der Baugrundstücke Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB

Festsetzung: Je angefangene 250 m² Baugrundstücksfläche ist mindestens ein mittel- oder großkroniger Laubbaum (Stammumfang mindestens 14 - 16 cm) oder ein halb- oder hochstämmiger Obst- baum (Stammumfang mindestens 6 - 8 cm) zu pflanzen. Weiterhin sind 5 % der Baugrund- stücksfläche mit Sträuchern zu bepflanzen (Pflanzdichte 4 Stück je 10 m²; Höhe des Pflanz- gutes 60 bis 100 cm). Abgänge sind zu ersetzen.

Begründung: Die Festsetzung dient der Eingriffsminimierung. Neben den positiven Auswirkungen der be- grünten Flächen auf das Mikroklima und dem Erhalt der Bodenfunktionen auf diesen Flächen dient diese Festsetzung auch der Förderung von Flora und Fauna und ermöglicht einen, wenn

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auch eingeschränkten, Biotopverbund zwischen den Grünstrukturen innerhalb und außerhalb des Plangebietes. Weiterhin dient diese Festsetzung der Integration des Baugebietes in die angrenzende Sied- lungsstruktur. Um eine hohe ökologische Wertigkeit der Gehölze zu erreichen und um Flora und Fauna op- timal zu fördern, wurde die Verwendung von Laubbäumen bzw. Obstbäumen festgesetzt. Wo- bei bei den Laubbäumen einheimische und standortgerechtete Arten gewählt werden sollten. Die festgesetzte Mindestgröße für die Pflanzungen soll sicherstellen, dass die vorbenannten Ziele schnell erreicht werden und die Pflanzungen auf den Baugrundstücken möglichst schnell anwachsen.

Auswahl besonders geeigneter Laubbaumarten für das Plangebiet: Acer campestre - Feldahorn (mk) Acer platanoides - Spitzahorn (gk) Acer pseudoplatanus - Bergahorn (gk) Betula pendula - Sandbirke (mk - gk) Carpinus betulus - Hainbuche (mk - gk) Fagus sylvatica - Gemeine Buche (gk) Fraxinus excelsior - Gemeine Esche (gk) Populus tremula - Zitterpappel (mk - gk) Prunus avium - Vogelkirsche (mk) Pyrus pyraster - Wildbirne (mk) Quercus petraea - Traubeneiche (gk) Quercus robur - Stieleiche (gk) Tilia cordata - Winterlinde (gk) Ulmus minor - Feldulme (gk)

Abkürzungen: mk mittelkronig gk großkronig

Besonders geeignete Obstsorten sind [Quelle: SMUL; 2003]:

Apfelsorten: Altländer Pfannkuchenapfel Lunower Auralia Maunzen Bittenfelder Melrose Blenheim Minister von Hammerstein Bohnapfel Piros Brettacher Prinz Albrecht von Preußen Carola Prinzenapfel Coulon - Renette Reka Dülmener Rosenapfel Relinda Finkenwerder Herbstprinz Retina Fischer Rheinischer Krummstiel Geflammter Kardinal Riesenboiken Glockenapfel Rote Sternrenette Grahams Jubiläumsapfel Roter Eiserapfel Halberstädter Junfernapfel Roter Gravensteiner Helios Schöner von Herrnhut Jakob Schöner von Nordhausen Kaiser Wilhelm Winterrambour Krügers Dickstiel Zabergäu-Renette

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Birnensorten: Armida Paris Bunte Julibirne Pastorenbirne Clairgeau Petersbirne Eckehard Phillipsbirne Gute Graue Pitmaston Köstliche von Charneu Poiteau Lucius Thimo Marianne Triumph von Vienne

Süßkirschen: Altenburger Melonenkirsche Fromms Herz Bianca Kassins Frühe Büttners Rote Knorpel Namara Dönissens Gelbe Teickners Schwarze Herzkirsche Drogans Gelbe Knorpel Türkine Namosa Durone de Vignola

Klargestellt wird: Halbstämme sind Obstbäume mit einem Kronenansatz von 100 cm bis 160 cm. Hochstämme sind Obstbäume mit einem Kronenansatz von mindestens 160 cm bis 180 cm.

4.2 Grünordnerische Hinweise

Grenzabstände für Bäume und Sträucher Bei allen Gehölzpflanzungen sind die im Sächsischen Nachbarrechtsgesetz (SächsNRG) fest- gelegten Grenzabstände für Bäume und Sträucher einzuhalten, sofern zwischen den Nach- barn keine abweichende Vereinbarung (nach § 3 SächsNRG) getroffen wurde. Abstände gemäß § 9 SächsNRG: Pflanzungen innerhalb von Ortschaften müssen mind. 0,5 m und bei Gehölzen mit einer Höhe von über 2 m mind. 2 m entfernt von der Grundstücks- grenze erfolgen. Abstände gemäß § 10 SächsNRG: Ist das Grundstück des Nachbarn landwirtschaftlich ge- nutzt, ist zu diesem mindestens ein Abstand von 0,75 m oder, falls die Bäume, Sträucher oder Hecken über 2 m hoch sind, ein Abstand von mindestens 3 m einzuhalten, wenn der Schat- tenwurf die wirtschaftliche Bestimmung des Grundstücks erheblich beeinträchtigen würde.

Bodenschutz Bodenmaterial, welches bei Baumaßnahmen anfällt, ist gemäß § 7 Abs. 2 KrWG zu verwerten. Die Verwertung hat Vorrang vor der Beseitigung. Ergeben sich im Zuge der weiteren Planung, Bauvorbereitung und -ausführung Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder / und Altlasten (z.B. altlastenrelevante Sachverhalte wie organoleptische Auffälligkeiten, Abfall) be- steht für den Grundstückseigentümer und Inhaber der tatsächlichen Gewalt über das Grund- stück die Pflicht, diese unverzüglich der zuständigen Behörde (Umweltamt) mitzuteilen.

Erhalt und Pflege der Pflanzung Sämtliche Pflanzungen sind vom Grundstückseigentümer im Wuchs zu fördern, zu pflegen und vor Zerstörung zu schützen. Alle ausgefallenen Gehölze sind, insoweit es die Standort- verhältnisse zulassen, auf Kosten des Grundstückseigentümers zu ersetzen.

Fertigstellung der Grünflächen (§ 178 BauGB) Die Fertigstellung und Bepflanzung der Baugrundstücke müssen spätestens 24 Monate nach Bezug der Wohngebäude abgeschlossen sein.

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4.3 Vorgaben des Artenschutzes - Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität

Ableitend aus den Ergebnissen der Artenschutzrechtlichen Betroffenheitsabschätzung [IB HAUFFE GBR 09.06.2020; im Detail und Erläuterungen siehe ebenda] ergeben sich folgende artenschutz- rechtlichen Vorgaben: artenschutzrechtliche Vorgabe 1 (V 1): Bei einer Änderung der Flächennutzung oder der Lebensraumausstattung, insbesondere bei einem erheblich verzögerten Baubeginn (5 Jahre nach Erstellung der Betroffenheitsabschät- zung), ist im Vorfeld einer Bebauung eine erneute artenschutzrechtliche Betroffenheitsab- schätzung erforderlich. Eine veränderte Lebensraumausstattung ist beispielsweise insbeson- dere dann gegeben, wenn die ackerbauliche Nutzung der Fläche aufgegeben wird und diese Fläche brach fällt. artenschutzrechtliche Vorgabe 2 (V 2): Eine Baufeldfreimachung muss außerhalb der Brutzeit, welche von Anfang April bis Anfang August dauert, erfolgen. D.h. außerhalb der Brutzeit müssen die potentiell zur Brutzeit nutzba- ren Strukturen (v.a. krautige Vegetation) entfernt werden. Können die Beschränkungen zur Bauzeit nicht eingehalten werden, ist alternativ V 3 durchzu- führen. Wird die Fläche ackerbaulich genutzt, ist es auch möglich, unmittelbar nach Aberntung der Flächen mit dem Bau zu beginnen (auch wenn die Brutzeit dann noch nicht zu Ende ist). artenschutzrechtliche Vorgabe 3 (V 3) (alternativ zu V 2): Zeitnah zur Baufeldfreimachung, ist eine Begehung zur Feststellung des Brutvogelvorkom- mens innerhalb des entsprechenden Bereiches notwendig. Ist im Ergebnis der Untersuchungen festzustellen, dass das Schädigungs- bzw. Störungsver- bot eintreten könnte, so ist zu prüfen ob:  die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird und  ob die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Popula- tion führt. Ist dies der Fall, dann ist weder das Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 und 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG noch das Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt und es kann innerhalb der Brutzeit gebaut werden. Treten das Schädigungsverbot und / oder das Störungsverbot ein, sind die naturschutzfachli- chen Voraussetzungen für eine ausnahmsweise Zulassung des Vorhabens nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zu prüfen oder alternativ muss mit der Baufeldfreimachung bis zum Ende der Brut- zeit gewartet werden. artenschutzrechtliche Vorgabe 4 (V 4): Zum Schutz der Wechselkröte ist die Baustelle innerhalb der Laichzeit (welche von Anfang April bis Mitte Juni dauert) einmal wöchentlich dahingehend zu überwachen, dass sich mög- lichst keine temporären Gewässer bilden. Ist dies nicht zu vermeiden und es haben sich doch welche gebildet, sind diese –insofern sie noch nicht besiedelt sind- zu verfüllen oder zu ent- wässern. Sollte doch Laich oder Kaulquappen / adulte Tiere aufgefunden werden, sind diese zu bergen und in ungefährdete und geeignete Kleinstgewässer der Umgebung umzusetzen alternativ ist das Gewässer bis zur abgeschlossenen Umwandlung der Larven zu Kröten von dem Baugeschehen auszugrenzen. Das Abwandern von Jungtieren in die Baustelle ist zu ver- hindern (Amphibienzäune). Jungtiere sind abzusammeln und in ungefährdete Randbereiche zu verbringen.

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Die Vorgaben des Artenschutzes leiten sich aus den Regelungen des § 44 BNatSchG ab. Es handelt sich dabei um Vorgaben, welche auch ohne Regelung im Bebauungsplan zwingend zu beachten und einer Abwägung nicht zugänglich sind.

4.4 Weitere Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung nachteiliger Umwelt- auswirkungen

Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen:  Die Grundflächenzahl wird im Bebauungsplan auf 0,35 begrenzt und bleibt damit unter der durch die BauNVO zulässigen Obergrenze von 0,4. Weiterhin wird eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO im Gesamtgebiet ausge- schlossen. Durch diese Regelungen mindert sich die maximal überbaubare Grundfläche um 3.327 m².  Da das Plangebiet in einem archäologischen Relevanzbereich liegt, ist vor Beginn der Bauarbeiten eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung einzuholen. Ggf. sind vor Beginn der Bauarbeiten archäologische Untersuchungen durchzuführen.

5. ANDERWEITIGE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN

In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten, mit denen die Zielsetzung des Bebauungsplanes erfüllt werden kann, bestehen nicht.

6. ALLGEMEINVERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG

Das Kapitel Umweltbelange umfasst die Ermittlung und Bewertung der umweltrelevanten Aus- wirkungen des durch die Aufstellung des Bebauungsplanes planerisch vorbereiteten Vorha- bens. Dabei wurden die Bestandsituation der Schutzgüter Pflanzen- und Tierwelt, biologische Viel- falt, Boden / Fläche, Wasser, Klima / Luft, Landschaft, Mensch, Kultur- und Sachgüter sowie die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern dargelegt und die Auswirkungen des Planvorhabens abgeschätzt.

Ergebnisse: Aufgrund der Bestandssituation und der geplanten Flächenausnutzung ist davon auszugehen, dass die Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes mit negativen Um- weltauswirkungen verbunden sein wird. Aufgrund der Bestandsituation, der Vorbelastungen, der geringen Dimension des Vorhabens, der geplanten Durchgrünungs-, Minimierungs- und Vermeidungsmaßnahmen, wird prognostiziert, dass diese Umweltauswirkungen nicht die Schwelle zur Erheblichkeit überschreiten. Voraussetzung ist, dass die im Kapitel 4. zusam- menfassend aufgeführten Maßnahmen zur Vermeidung und zur Verminderung, sowie die Maßnahmen, welche sich aus den Anforderungen des Artenschutzes ableiten, realisiert wer- den. Da der Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ der Gemeinde Wermsdorf über § 13b BauGB im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB aufgestellt wird und die überbaubare Grundstücksfläche kleiner 20.000 m² ist, sind weiterführende Ausgleichsmaßnahmen nicht erforderlich (§ 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB in Verbindung mit § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB).

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Anlage 1 - Literatur

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PLA.NET Sachsen GmbH – Stadtplanung · Regionalentwicklung · Landschaftsökologie 32 Darlegung der Umweltbelange Gemeinde Wermsdorf zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

POTT, R. Die Pflanzengesellschaften Deutschlands, Eugen Ulmer, Stuttgart, 1992 REGIONALER PLANUNGSVERBAND CHEMNITZ / ERZGEBIRGE Regionaler Fachbeitrag zum Landschaftsrahmenplan - Fach- beitrag Naturschutz und Landschaftspflege für die Planungsregion Chemnitz-Erzgebirge. Chemnitz, 2007. ROTHMALER, W. et al. Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD, Bd. 2 Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1984 SÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE: Geologische Karte der eiszeitlich bedeckten Gebiete von Sach- sen (GK 50), 1 : 50.000, 1996 SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN (SMI) [Hg.] Arbeitshilfe zur Novellierung des BauGB 1998 - Vorschriften mit Bezug auf das allgemeine Städtebaurecht Dresden, 1998. SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Europäische Vogelschutzgebiete in Sachsen - Sachsen leitet eine ergänzende Meldung an Brüssel ein Dresden, 2006. SCHEFFER, F.; SCHACHTSCHABEL P. et al. Lehrbuch der Bodenkunde 13. Auflage. Enke, Stuttgart, 1992. SCHINK Auswirkungen der Fauna - Flora - Habitat - Richtlinie (EG) auf die Bauleitplanung, in GewArch 1998, S. 41 SCHMIDT, P.A.; HEMPEL, W. [u.a.] Potentielle Natürliche Vegetation Sachsens mit Karte 1 : 200.000 Hg.: Sächsisches Landes- amt für Umwelt und Geologie, Lößnitzer-Druck GmbH Radebeul, 2001 SCHWIER, V. Handbuch der Bebauungsplan-Festsetzungen, Verlag C.H. Beck, München 2002 STÜR, B. Der Bebauungsplan Städtebaurecht in der Praxis, Verlag C.H. Beck, München 2009 THÜRINGER MINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDESPLANUNG ABTEILUNG NATURSCHUTZ (Hg.) Thüringer Leitfaden Umweltverträglichkeitsprüfung und Eingriffsregelung, Erfurt, November 1994 TECHNISCHE UNIVERSITÄT DRESDEN Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachsen, Dresden, 2014. USHER, M.B.; ERZ, W. (Hg.) Erfassen und Bewerten im Naturschutz Quelle & Meyer, Heidelberg, Wiesbaden, 1994. WAGNER; MITSCHANG Novelle des BauGB 1998: Neue Aufgaben für die Bauleitplanung und die Landschaftsplanung, in: DVBl. 1997, S. 1137.

unveröffentlichte Quellen LANDRATSAMT LANDKREIS NORDSACHSEN, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen von Tieren in einem weit und eng gefassten Betrachtungsraum, Daten übergeben am 10.03.2020.

IB HAUFFE GBR: Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung sowie FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung zum Bebau- ungsplan „Wohngebiet Schlossblick“, Stand Juni 2020. REICHERT GMBH – INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK: Wohngebiet „Schlossblick“ – Gemeinde Wermsdorf; Baugrund- und Versi- ckerungsuntersuchung / Geotechnische und hydrologische Beratung (Projekt-Nr.: 19182); Oschatz, 22.01.2020.

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Anlage 2 - Fotodokumentation

Bild 1: Blick vom „Hohen Weg“ aus von Ost nach West über das Plangebiet. (24.04.2020)

Bild 2: Blick von West nach Ost über das Plangebiet von der „Friedhofsstraße“ aus. (24.04.2020)

PLA.NET Sachsen GmbH – Stadtplanung · Regionalentwicklung · Landschaftsökologie 34 Darlegung der Umweltbelange Gemeinde Wermsdorf zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

Bild 3: Blick von West nach Ost über das Plangebiet von der „Friedhofsstraße“ aus. Im Mai war auf der Fläche Mais aufgegangen (27.05.2020).

Bild 4: Blick über das Plangebiet in südwestlicher Richtung („Kinogasse“). (27.05.2020)

PLA.NET Sachsen GmbH – Stadtplanung · Regionalentwicklung · Landschaftsökologie 35

Gemeinde Wermsdorf Begründung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

Anlage 2

Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung sowie FFH- und SPA- Erheblichkeitsabschätzung vom 09.06.2020

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Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung sowie FFH-und SPA- Erheblichkeitsabschätzung

Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Altes Jagdschloss 1 04779 Wermsdorf

Auftrag- IB Hauffe GbR nehmer: Büro für Landschaftsplanung Am Eichberg 4 04769 Mügeln / Neubaderitz

Tel.: 034362 / 33572 Fax: 034362 / 379986 e-Mail: [email protected] web: www.ib-hauffe.de Datum: 09.06.2020

B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Inhalt

0. Allgemeine Angaben ...... 4

1. Einleitung und Aufgabenstellung ...... 5

2. Bearbeitungsgrundlagen ...... 6

3. Bestandssituation ...... 7

3.1. Flächennutzungs- und Biotoptypen ...... 7

3.2 Bestand Tiere ...... 8

3.2.1 Brutvögel ...... 8

3.2.2 Datenrecherche wertgebender Arten ...... 10

4. FFH- und SPA - Erheblichkeitsabschätzung ...... 11

4.1 Kurzbeschreibung der betroffenen Schutzgebiete ...... 12

4.1.1 Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse ...... 12

4.1.2 Pflanzenarten von gemeinschaftlichen Interesse ...... 12

4.1.3 Tierarten von gemeinschaftlichen Interesse ...... 13

4.1.4 Vogelarten von gemeinschaftlichen Interesse ...... 13

4.2 Erhaltungsziele des FFH - Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“ ...... 15

4.3 Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ ...... 16

4.4. Auswirkung des Projektes auf Lebensräume und Arten von gemeinschaftlichem Interesse ...... 17

4.4.1 Beschreibung wesentlicher projektbezogener Wirkfaktoren ...... 17

4.4.2 Auswirkungen auf Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse ...... 18

4.4.3 Auswirkungen auf Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse ...... 18

4.4.4 Auswirkungen auf Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse ...... 19

4.5 Einschätzung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen unter Berücksichtigung möglicher Synergieeffekte ...... 22

5. Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung ...... 24

5.1 Datengrundlagen ...... 24

5.2 Rechtsgrundlagen ...... 25

2 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

5.3 Beschreibung der Planung und ihrer Wirkfaktoren ...... 26

5.4 Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität ...... 28

5.5 Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung ...... 28

5.5.1 Pflanzenarten nach Anhang IV b) FFH-RL ...... 28

5.5.2 Tierarten des Anhanges IV a) FFH-RL...... 28

5.5.3 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der VSchRL ...... 30

5.5.4 Bestand und Betroffenheit weiterer streng geschützter Arten, die keinen gemeinschaftsrechtlichen Schutzstatus aufweisen ...... 31

6. Maßnahmen der Eingriffsvermeidung, -minimierung und - kompensation ...... 32

7. Zusammenfassung / Ergebnis ...... 35

Anhang: Anlage 1: - Literatur Anlage 2: - Fotodokumentation Anlage 3 - Tabellen zur Ermittlung der wertgebenden Arten im Plangebiet Anlage 4: - Plan 1 - Flächennutzungs- und Biotoptypen sowie Gehölzbestand

3 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

0. Allgemeine Angaben

Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Altes Jagdschloss 1 04779 Wermsdorf

Auftragnehmer: IB Hauffe GbR Büro für Landschaftsplanung Am Eichberg 4 OT Neubaderitz 04769 Mügeln

Bearbeitung: Dipl.-Ing. agr. Heiko Hauffe Dipl.-Ing. (Landschaftsarchitektur) Susann Köhler Rainer Ulbrich (Ornithologe)

Standort des Planungsgebietes

Land: Sachsen Landkreis: Nordsachsen Gemeinde: Wermsdorf Gemarkung: Wermsdorf Flurstücke: Teile von 119/1; 119/2; 120; 647/160; 649/18; 650; 686; 687und 688/1 Größe: ca. 16.510 m²

Das Plangebiet befindet sich im Nordosten von Wermsdorf. Die Lage geht aus der nach- folgenden Karte hervor:

Abb. 1: Lage des Plangebietes (ohne Maßstab)

1EITUNG UND AUF GABENST ELLUN G

4 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

1. Einleitung und Aufgabenstellung

In der Gemeinderatssitzung vom 29.08.2019 hat die Gemeinde Wermsdorf den Aufstel- lungsbeschluss für den Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ beschlossen (Be- schluss-Nr. 58/08/19). Mittels des Bebauungsplanes soll ein Wohngebiet mit bis zu 13 Bauplätzen für die Realisierung von Einfamilienhäusern entwickelt werden. Der Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ soll nach § 13b BauGB unter Einbeziehung von Außenbereichsflächen i. V. m. § 13a BauGB im vereinfachten Verfahren aufgestellt werden. Inhaltliche Schwerpunkte des Bebauungsplans „Wohngebiet Schlossblick“ der Innenentwicklung ist die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes gemäß § 4 BauNVO. Die Grundflächenzahl wird in den Baugebieten mit 0,35 festgesetzt. Eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO wird nicht zugelassen. Neben dem Allgemeinen Wohngebiet werden Verkehrsflächen ausgewiesen, welche die bestehenden Straßen „Kinogasse“, „Friedhofstraße“ und „Hoher Weg“ umfassen. Das Plangebiet liegt am östlichen Ortsrand von Wermsdorf. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um intensiv ackerbaulich genutzte Flächen. Zum Zeitpunkt der Ortsbege- hung im April 2020 war das Feld unbestellt aber frisch bearbeitet worden. Im Mai 2020 war die Fläche mit Mais bestellt. Außerhalb der Plangebietsgrenzen wurde Raps ange- baut. Im Norden des Plangebietes verläuft die bituminös befestigte Friedhofsstraße, wel- che sich in östlicher Richtung als Hoher Weg fortsetzt. Der Hohe Weg ist im östlichen Ab- schnitt wasserdurchlässig befestigt. Die westliche Grenze des Plangebietes bildet die Ki- nogasse. Die Straßen werden von einem schmalen Rain begleitet. Stellenweise befinden sich wasserdurchlässig befestigte Ausbuchtungen entlang des Straßenrandes, welche offensichtlich als Parkflächen und Ausweichstellen genutzt werden. Im Plangebiet stehen nur wenige junge bis mittelalte Einzelbäume. Das Plangebiet befindet sich im Außenbereich und ist damit Bestandteil des Landschafts- schutzgebietes (LSG) „Wermsdorfer Forst“. Des Weiteren befinden sich das FFH-Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ und das Vogelschutzgebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ in der Nähe (kleinste Entfernung ca. 200 m). Das Naturschutzgebiet „An der Klosterwiese“ beginnt in ca. 800 m Entfernung. Aufgrund der Nähe zu den Schutzgebieten fordert das LRA Nordsachsen (SG Naturschutz) in seiner Stellungnahme die Erstellung einer SPA- und einer FFH-Erheblichkeitsabschätzung sowie die Beachtung der Arten- schutzrechtlichen Belange. [LRA Nordsachsen, SG Naturschutz, Stellungnahme zum vorzeitigen Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ Wermsdorf, Aktenzeichen: 2019-06166].

In der vorliegenden Arbeit wird auf der Grundlage vorhandener Daten (Abfrage der Multi- Base-Datenbank) und orientierender Ortsbegehungen bezüglich der Avifauna sowie einer Biotop- und Flächennutzungskartierung eine Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschät- zung sowie eine FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung erstellt.

Im Zuge der Artenschutzrechtlichen Betroffenheitsabschätzung (ABA) ist zu prüfen, ob die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie, alle europäischen Vogelarten), bei Umsetzung der Vorgaben des B- Planes erfüllt werden könnten bzw. ist zu ermitteln und darzustellen, ob sich aufgrund der Biotopausstattung und der Lage des Plangebietes der begründete Verdacht ergibt, dass Arten nach Anh. IV der FFH-Richtlinie oder europäische Vogelarten betroffen sein könn- ten. Sind andere Arten betroffen, ist unabhängig von deren Schutzstatus § 44 Abs.5 Satz 5 einschlägig. Kann eine Betroffenheit von Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder europäischer Vogelarten nicht ausgeschlossen werden, so ist eine spezielle artenschutzrechtliche Prü- fung gemäß § 44 Abs. 5 Satz 2 bis 4 durchzuführen. Bei dieser ist dann auch zu prüfen, ob die naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme von den Verboten gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG gegeben sind.

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Im Rahmen der Erheblichkeitsabschätzungen ist zu klären, ob bei einer Realisierung der Planvorgaben erhebliche Auswirkungen auf das FFH Gebiet „Waldgebiet an der Kloster- wiese“ und das SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ offensichtlich ausge- schlossen werden können (Vorprüfung). Falls dies der Fall ist, kann auf die Durchführung einer FFH - bzw. SPA - Erheblichkeitsuntersuchung (Verträglichkeitsprüfung) verzichtet werden.

2. Bearbeitungsgrundlagen

 PLA.NET: Planzeichnung und Begründung Bebauungsplan „Wohngebiet Schloss- blick“, Stand 18.05.2020.  LANDRATSAMT LANDKREIS NORDSACHSEN, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen von Tieren in einem weit und eng gefassten Betrachtungsraum, Daten übergeben am 10.03.2020.  PLA.NET: Darlegung der Umweltbelange mit Grünordnerischen Festsetzungen und Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung, Stand 09.06.2020.  PLA.NET: eine orientierende Begehung zu Brutvögeln durch den Ornithologen Rainer Ulbrich am 22.04.2020.  IB HAUFFE GBR: eine orientierende Begehung zu Brutvögeln durch den Ornithologen Rainer Ulbrich am 05.05.2020.  LRA Nordsachsen, SG Naturschutz, Stellungnahme zum vorzeitigen Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ Wermsdorf, Aktenzeichen: 2019-06166 vom 10.12.2019.  RANA: Managementplan für das SCI 203/DE 4743-301 „Waldgebiet an der Kloster- wiese“, Endbericht, Oktober 2007.  AMTSBLATT DER EUROPÄISCHEN UNION: Standard-Datenbogen für das SPA-Gebiet: „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“, Ausfülldatum 10/2006, Fortschreibung Mai 2015.  AMTSBLATT DER EUROPÄISCHEN UNION: Standard-Datenbogen des FFH-Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Ausfülldatum März 2003, Fortschreibung Mai 2012.  weitere Literatur siehe Literaturverzeichnis.

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3. Bestandssituation

3.1. Flächennutzungs- und Biotoptypen

Am 24.04.2020, am 22.05.2020 sowie am 27.05.2020 erfolgte im Rahmen der Erstellung der Darlegung der Umweltbelange im Untersuchungsgebiet eine flächendeckende Biotop- kartierung. Die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme sind im Plan 1, welcher sich in der Anlage 4 der vorliegenden Arbeit befindet, dargestellt.

Folgende Flächennutzungs- und Biotoptypen sind anzutreffen:

 vollversiegelte Fläche; Straße Zu vollversiegelten Flächen zählt die im Osten des Plangebietes verlaufende Straße „Kinogasse“ sowie die „Friedhofsstraße“ und der „Hohe Weg“ im Norden des Plangebietes, welche bituminös befestigt sind.

 wasserdurchlässig befestigte Flächen Der „Hohe Weg“ setzt sich in Richtung Osten als mit Splitt befestigter Weg fort. Weiterhin diesem Bio- toptyp zugeordnet sind schmale Ausweichstellen im Straßenrandbereich. Im Bereich der Straßenkreu- zung Friedhofstraße/Hoher Weg wurde auf einer wasserdurchlässig befestigten Fläche eine Bank sowie ein Mülleimer aufgestellt. In Randbereichen dieser kleinen Fläche wurden Feldsteine zur Randgestaltung abgelegt.

 teilversiegelte Flächen; Betonpflaster Die aus nördlicher Richtung in das Plangebiet hineinlaufenden Straßen sind mit Betonpflaster befestigt.

 intensiv genutztes Ackerland Der überwiegende Teil des Plangebietes wird intensiv ackerbaulich genutzt. Zum Zeitpunkt der Ortsbe- gehung im April 2020 war das Feld unbestellt aber frisch bearbeitet worden. Im Mai 2020 war die Fläche mit Mais bestellt. Zwischen den Maispflanzen hatte sich eine dichte Gänsefußflur (Weißer Gänsefuß / Chenopodium album) etabliert. Weitere Segetalarten (Acker-Kratzdistel / Cirsium arvense; Gemeine Quecke / Agropyron repens; Ackerwinde / Convolvulus arvensis) kommen nur sehr vereinzelt vor. Auf dem Schlag außerhalb der Plangebietsgrenzen wurde Raps angebaut.

 Rain Der wasserdurchlässig befestigte Weg und die Straßen werden von einem schmalen ruderalisierten Gras- und Krautsaum begleitet. Charakteristische Arten sind:

Ackerwinde - Convolvulus arvensis Breit-Wegerich - Plantago major Deutsches Weidelgras - Lolium perenne Efeu-Ehrenpreis - Veronica hederifolia Einjähriges Rispengras - Poa annua Gänseblümchen - Bellis perennis Gemeine Rispe - Poa trivialis Gemeines Hornkraut - Cerastium holosteoides Gemeines Knaulgras - Dactylis glomerata Gewöhnliche Vogelmiere - Stellaria media Gewöhnliches Ferkelkraut - Hypochaeris radicata Gewöhnliches Hirtentäschel - Capsella bursa-pastoris Glatthafer - Arrhenatherum elatius Große Brennnessel - Urtica dioica Kletten-Labkraut - Galium aparine Löwenzahn - Taraxacum officinale Purpurote Taubnessel - Lamium purpureum Pyrenäen-Storchschnabel - Geranium pyrenaicum Raps - Brassica napus Spitz-Wegerich - Plantago lanceolata Vogel-Knöterich - Polygonum aviculare Weiche Trespe - Bromus mollis Weißer Gänsefuß - Chenopodium album Weißklee - Trifolium repens Wiesen-Labkraut - Galium mollugo Wiesen-Platterbse - Lathyrus pratensis Wiesen-Rispengras - Poa pratensis Wiesen-Scharfgarbe - Achillea millefolium

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 Rasenfläche Auf dem Flurstück 647/160 befindet sich am Straßenrand eine Rasenfläche. Auf der Rasenfläche steht eine Walnuss (vgl. Baum Nr. 4 in Tabelle 1).

 Einzelgehölze Entlang der Straße stehen einige, wenige Einzelbäume, welche in der Tabelle 1 näher beschrieben sind.

Tabelle 1: Einzelbäume innerhalb des Plangebietes lfd. Art Stamm-Ø Bemerkung Höhe in Kronen-Ø Nr. in 1,30 m m in m Höhe 1 Vogelbeere (Sorbus aucuparia) 17 7 5 2 Sandbirke (Betula pendula) 30 14 7 3 Vogelbeere (Sorbus aucuparia) 16 7 5 4 Walnuss (Juglans regia) 10; 14; 19 8 7 gabelt sich in 0,50 m Höhe

Im Zuge der Gehölzerfassung wurden die Bäume auf das Vorhandensein von Strukturen untersucht, die eine besondere Eignung als Tierlebensraum vermuten lassen. Im Ergeb- nis ist festzustellen, dass an den Bäumen keine artenschutzrechtlich relevanten Struktu- ren wie Spalten, Risse oder Baumhöhlen vorhanden waren. Die aktuelle Flächennutzung geht aus dem Bestandsplan hervor, welcher sich in der An- lage 4 befindet.

Im Ergebnis der Bestandsaufnahmen steht fest: Besonders oder streng geschützte Pflanzen, die in der Roten Liste Deutschlands/ Sach- sens geführt werden, kommen innerhalb des Plangebietes nicht vor und sind auch auf- grund der Biotopausstattung des Plangebietes nicht zu erwarten.

3.2 Bestand Tiere

3.2.1 Brutvögel

Am 22.04. und am 05.05.2020 erfolgte je eine Begehung jeweils in den Vormittagsstunden im Plangebiet. Dabei wurden alle Vogelarten registriert, die sich innerhalb des Gebietes aufhielten oder jenes überflogen. Das Plangebiet bestand zum Zeitpunkt der Kartierungen hauptsächlich aus einem vegetations- und deckungsfreien Acker, der kaum Brutstandorte aufwies. Südlich und östlich verlief die Plangrenze an einem Rapsfeld, westlich und nördlich an einer Straße bzw. einem Weg. Als Puffer war nur ein schmaler Grasstreifen vorhanden. Im Nordwestteil befand sich am Wegrand eine aus 3 Bäumen bestehende Gehölzgruppe (Bäume Nr. 1 bis 3 in der Tabelle 1). Aufgrund dieser Verhältnisse und des dort zu erwartenden Störungsdruckes konnten keine Brutnachweise bzw. Hinweise auf Bruten erbracht werden. Es wurden nur überfliegende bzw. nahrungssuchende Vögel registriert. Die Kartierung erfolgte gemäß den "Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands". Die Erfassungen wurden durch den Ornithologen Herrn Rainer Ulbrich durchge- führt.

Insgesamt wurden 11 Vogelarten kartiert, davon 3 als Nahrungsgäste und 8 als Überflieger. Brutvögel konnten im Plangebiet nicht nachgewiesen werden. Die Abbildung auf der nächsten Seite gibt eine Übersicht. In der Kartendarstellung sind nur Nahrungsgäste bzw. rastende Vögel erfasst.

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Abb. 2: Registrierte Nahrungsgäste und rastende Vögel bei den orientierenden Begehungen zu Brutvögeln.

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Folgende Vogelarten konnten nachgewiesen werden:

Tabelle 2: Innerhalb des Plangebietes im Frühjahr 2020 nachgewiesene Nahrungsgäste und Überflieger

Status Art

Höckerschwan (Cygnus olor) Überflieger Stockente (Anas platyrhynchos) Überflieger Rabenkrähe (Corvus corone) Nahrungsgast Rauchschwalbe (Hirundo rustica) Überflieger Star (Sturnus vulgaris) Nahrungsgast Haussperling (Passer domesticus) Nahrungsgast Feldsperling (Passer montanus) Überflieger Bachstelze (Motacilla alba) Überflieger Grünfink (Carduelis chloris) Überflieger Stieglitz (Carduelis carduelis) Überflieger Bluthänfling (Carduelis cannabina) Überflieger

Der Gefährdungsstatus der Arten ist in der Anlage 3 dokumentiert.

3.2.2 Datenrecherche wertgebender Arten

Neben den orientierenden Ortsbegehungen zu Brutvögeln wurden die im Kap. 2 aufgelis- teten Bearbeitungsgrundlagen ausgewertet. Eine Auflistung der recherchierten Arten so- wie eine Einschätzung inwieweit diese innerhalb des Plangebietes vorkommen oder nicht ist der Anlage 3 zu entnehmen.

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4. FFH- und SPA - Erheblichkeitsabschätzung

Das B - Plangebiet „Wohngebiet Schlossblick“ befindet sich in räumlicher Nähe zu dem FFH Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ (landesinterne Nr. 203).

B-Plangebiet „Wohngebiet Schlossblick“

Distanz: ca. 200 m

FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“

Abb. 3: Lage des FFH-Gebietes im Umfeld des Plangebietes [Internetauftritt des RAPIS, 28.04.2020].

Weiterhin befindet sich im Umfeld des Plangebietes (kürzeste Entfernung: ca. 200 m) das SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ (landesinterne Nr. 23).

Grenze des SPA – Gebie- tes Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet

B-Plangebiet „Wohngebiet Schlossblick“ Distanz: ca. 200 m

Abb.4: Lage des SPA-Gebietes im Umfeld des Plangebietes [Internetauftritt des RAPIS, 28.04.2020]. 11 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

 Im Rahmen der vorliegenden Erheblichkeitsabschätzung ist zu klären, ob bei einer Vorhabensrealisierung erhebliche Auswirkungen auf die das FFH- bzw. das SPA-Gebiet offensichtlich ausgeschlossen werden können (Vorprüfung). Falls dies der Fall ist, kann auf die Durchführung einer FFH - bzw. SPA - Erheblichkeitsuntersuchung (Verträglich- keitsprüfung) verzichtet werden.  Können erhebliche Auswirkungen nicht offensichtlich ausgeschlossen werden, ist eine weiterführende, auf vertiefenden Untersuchungen basie- rende, FFH - bzw. SPA - Verträglichkeitsprüfung durchzuführen.

4.1 Kurzbeschreibung der betroffenen Schutzgebiete

FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ [LfULG; 2012]: Das Schutzgebiet hat eine Gesamtfläche von 104 ha. Es umfasst ein naturnahes, struk- turreiches Waldgebiet im Wermsdorfer Wald mit Buchenwäldern und Eichen - Hainbu- chenwäldern. Hinzu kommen mehrere staunasse Senken, naturnahe Bäche, Erlen - Eschenwälder, weitere Feuchtbiotope und Niedermoore sowie artenreiche Borstgrasra- sen. Die Schutzwürdigkeit begründet sich aus dem Komplex verschiedener Lebensraumtypen in teilweiser guter Ausprägung sowie im Vorkommen großflächiger Eichen - Hainbuchen - und bodensauerer Buchenwälder der collinen Stufe. Darüber hinaus ist das Schutzgebiet Lebensraum stark gefährdeter Pflanzen- und Tierarten.

SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ [LfULG; 2012]: Das Schutzgebiet hat eine Gesamtfläche von 6.787 ha. Es umfasst ein teilweise ge- schlossenes Waldgebiet mit wechselnden Bestockungen, zwei strukturreiche Teichketten mit Verlandungsvegetation, Ackerflächen durch Feldgehölze, Gebüsche, Grünland, Nass- u. Feuchtwiesen, Gewässer u. Steinbrüche. Die Schutzwürdigkeit des Gebietes begründet sich in seiner Bedeutung als Brutgebiet von Vogelarten der Wälder, der strukturreichen Ackerlandschaft und der Teiche. Es handelt sich um ein bedeutendes Nahrungs- und Rastgebiet für Wasservogelarten, insbesondere während des Durchzuges.

4.1.1 Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse

Im FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ sind folgende Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG anzutreffen:

 Artenreichen Borstgrasrasen (prioritärer Lebensraumtyp 6230*)  Pfeifengraswiesen (Lebensraumtyp 6410)  Magere Flachland-Mähwiesen (Lebensraumtyp 6510)  Hainsimsen-Buchenwälder (Lebensraumtyp 9110)  Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder (Lebensraumtyp 9160)  Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder (Lebensraumtyp 9170)  Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder (prioritärer Lebensraumtyp 91E0*)

Eine Definition und Erläuterung zu den einzelnen Lebensraumtypen findet sich im Internet unter: http://www.bfn.de/0316_typ_lebensraum.html

4.1.2 Pflanzenarten von gemeinschaftlichen Interesse

In dem FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ kommen keine Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse vor.

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4.1.3 Tierarten von gemeinschaftlichen Interesse

Im FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ sind folgende Tierarten von ge- meinschaftlichem Interesse anzutreffen [LfULG; Dez. 2012]:

Säugetiere (gemäß Anhang II und IV der Richtlinie 92/43/EWG) - Barbastellus barbastellus (Mopsfledermaus) / NATURA 2000-Code: 1308

Amphibien (gemäß Anhang II und IV der Richtlinie 92/43/EWG) - Triturus cristatus (Kammolch) / NATURA 2000-Code: 1166

4.1.4 Vogelarten von gemeinschaftlichen Interesse

Im SPA - Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ sind folgende Vogelarten von ge- meinschaftlichem Interesse anzutreffen:

Vogelarten von gemeinschaftlichem Interesse (gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie und Kategorie 1 und 2 der Roten Liste Sachsen), die im Gebiet brüten:

Tabelle 3: Auflistung der vorkommenden Brutvogelarten von gemeinschaftlichem Interesse: Anzahl der Brut-/Revierpaare (SPA- Bezeichnung der Art Ersterfassung 2004+2006) [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/natura2000/3195.aspx] Acrocephalus schoenobaenus (Schilfrohrsänger) / NATURA 2000- 0 – 1 Brutpaar Code: A295 Alcedo atthis (Eisvogel) / NATURA 2000-Code: A229 4 Brutpaare Anas clypeata (Löffelente) / NATURA 2000-Code: A056 0 - 1 Brutpaar Anas querquedula (Knäkente) / NATURA 2000-Code: A055 0 – 2 Brutpaare Bubo bubo (Uhu) / NATURA 2000-Code: A215 1 – 2 Brutpaare Ciconia ciconia (Weißstorch) / NATURA 2000-Code: A667 1 Brutpaar Ciconia nigra (Schwarzstorch) / NATURA 2000-Code: A030 1 Brutpaar Circus aeruginosus (Rohrweihe) / NATURA 2000-Code: A081 6 Brutpaare Crex crex (Wachtelkönig) / NATURA 2000-Code: A 122 0 - 1 Brutpaar Dryocopos medius (Mittelspecht) / NATURA 2000-Code: A 238 1 Brutpaar Dryocopus martius (Schwarzspecht) / NATURA 2000-Code: A236 16 -18 Brutpaare Emberiza hortulana (Ortolan) / NATURA 2000-Code: A379 keine Brutpaare angegeben Ficedula parva (Zwergschnäpper) / NATURA 2000-Code: A 320 1 Brutpaar Haliaeetus albicilla (Seeadler) / NATURA 2000-Code: A075 1 Brutpaar Lanius collurio (Neuntöter) / NATURA 2000-Code: A338 33 Brutpaare Lullula arborea (Heidelerche) / NATURA 2000-Code: A246 2 Brutpaare Miliaria calandra (Grauammer) / NATURA 2000-Code: A383 0 – 1 Brutpaare Milvus migrans (Schwarzmilan) / NATURA 2000-Code: A073 13 Brutpaare Milvus milvus (Rotmilan) / NATURA 2000-Code: A074 13 - 15 Brutpaare Pandion haliaetus (Fischadler) / NATURA 2000-Code: A 094 1 Brutpaar Pernis apivorus (Wespenbussard) / NATURA 2000-Code: A072 1 Brutpaar Picus canus (Grauspecht) / NATURA 2000-Code: A234 12 Brutpaare Podiceps nigricollis (Schwarzhalstaucher) / NATURA 2000-Code: A 0 - 1 Brutpaar 008 Porzana porzana (Tüpfelralle) / NATURA 2000-Code: A 119 0 -1 Brutpaar Sylvia nisoria (Sperbergrasmücke) / NATURA 2000-Code: A307 keine Brutpaare angegeben Vanellus vanellus (Kiebitz) / NATURA 2000-Code: A142 1 Brutpaar [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/natura2000/3195.aspx]

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Zug- und Rastvogelarten / Nahrungsgäste gemäß Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG

Das Vogelschutzgebiet stellt ein bedeutendes Rast- und Nahrungsgebiet für Saatgänse (Anser fabalis) dar und besitzt weitere herausragende Funktionen als Wasservogellebens- raum [Quelle: § 3 Abs. 3 der Grundschutzverordnung]. Im Standarddatenbogen werden folgende Zug- und Rastvogelarten / Nahrungsgäste ge- mäß Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG angegeben:

Tabelle 4: Auflistung der weiteren Vogelarten des Anh. I der Richtlinie 79/409/EWG, welche nicht im SPA-Gebiet brüten: Anzahl Exemplare Bezeichnung der Art Häufigkeit des Auftretens Asio flammeus (Sumpfohreule) / NATURA 2000-Code: A222 sehr kleine Populationen vorkommend Aythya nyroca (Moorente) / NATURA 2000-Code: A060 sehr kleine Populationen vorkommend Botaurus stellaris (Rohrdommel) / NATURA 2000-Code: A21 sehr kleine Populationen vorkommend Branta leucopsis (Weißwangengans) / NATURA 2000-Code: A045 sehr kleine Populationen vorkommend Chlidonias hybridus (Weißbart-Seeschwalbe) / NATURA 2000-Code: A196 sehr kleine Populationen vorkommend Chlidonias niger (Trauerseeschwalbe) / NATURA 2000-Code: A 197 11-50 Individuen Circus cyaneus (Kornweihe) ) / NATURA 2000-Code: A081 sehr kleine Populationen vorkommend Cygnus cygnus (Singschwan) ) / NATURA 2000-Code: A038 6 – 10 Individuen 11-50 Individuen, sehr kleine Populationen Egretta alba (Silberreiher) / NATURA 2000-Code: A027 überwinternd Falco columbarius (Merlin) / NATURA 2000-Code: A098 sehr kleine Populationen vorkommend Falco peregrinus (Wanderfalke) / NATURA 2000-Code: A103 sehr kleine Populationen vorkommend Ficedula parva (Zwergschnäpper) / NATURA 2000-Code: A320 sehr kleine Populationen vorkommend Gavia arctica (Prachttaucher) / NATURA 2000-Code: -- sehr kleine Populationen vorkommend Gavia stellata (Sterntaucher) / NATURA 2000-Code: -- sehr kleine Populationen vorkommend Grus grus (Kranich) / NATURA 2000-Code: A127 sehr kleine Populationen vorkommend Larus melanocephalus (Schwarzkopfmöwe) / NATURA 2000-Code: A176 1 – 5 Individuen Larus minutus (Zwergmöwe) / NATURA 2000-Code: A177 1 – 5 Individuen Limosa lapponica (Pfuhlschnepfe) / NATURA 2000-Code: A157 sehr kleine Populationen vorkommend Luscinia svecica (Blaukehlchen) / NATURA 2000-Code: A272 sehr kleine Populationen vorkommend Mergus albellus (Zwergsäger) / NATURA 2000-Code: A068 1 – 5 Individuen Phalaropus lobatus (Odinswassertreter) ) / NATURA 2000-Code:-- sehr kleine Populationen vorkommend Philomachus pugnax (Kampfläufer) NATURA 2000-Code: A151 sehr kleine Populationen vorkommend Pluvialis apricaria (Goldregenpfeifer) NATURA 2000-Code: A140 Vorhanden-ohne Einschätzung Podiceps auritus (Ohrentaucher) / NATURA 2000-Code:-- sehr kleine Populationen vorkommend Porzana porzana (Tüpfelralle/ Tüpfelsumpfhuhn) / NATURA 2000-Code: A 119 sehr kleine Populationen vorkommend Sterna caspia (Raubseeschwalbe) / NATURA 2000-Code: A190 sehr kleine Populationen vorkommend Sterna hirundo (Flussseeschwalbe) / NATURA 2000-Code: A sehr kleine Populationen vorkommend Tringa glareola (Bruchwasserläufer) / NATURA 2000-Code: A166 sehr kleine Populationen vorkommend [Quelle: SDB; Oktober 2006]

Erläuterung zur Bedeutung der Anhänge:  Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie): in Schutzgebiete zu schützende Vogelarten.  Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie): Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete aus- gewiesen werden müssen.  Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie): Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse.  Anhang V der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie): Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, deren Entnahme aus der Natur und Nutzung Ge- genstand von Verwaltungsmaßnahmen sein können.

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4.2 Erhaltungsziele des FFH - Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“

In der Verordnung der Landesdirektion Leipzig zur Bestimmung des Gebietes von ge- meinschaftlicher Bedeutung „Waldgebiet an der Klosterwiese“ (SächsABl.SDr. Jg. 2011 Bl.-Nr. 2 S. 1251 Fassung gültig ab: 28.04.2011) werden im § 3 und in der Anlage zum § 3 folgende Erhaltungsziele formuliert:

§ 3 Erhaltungsziele (1) Für das FFH-Gebiet gelten die in der Anlage aufgeführten Erhaltungsziele. (2) Maßnahmen, die geeignet sind, die Erhaltungsziele zu erreichen, enthält der Managementplan für das FFH-Gebiet 203 – Waldgebiet an der Klosterwiese (4743-301) im Sinne von § 32 Abs. 5 des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542).

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4.3 Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes „Wermsdorfer Teich- und Waldge- biet“

In der Verordnung des Regierungspräsidiums Leipzig zur Bestimmung des Europäischen Vogelschutzgebietes "Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet" (SächsABl.SDr. Jg. 2006 Bl.- Nr. 4 S. 282 Fassung gültig ab: 27.12.2006) werden im § 3 folgende Erhaltungsziele for- muliert:

§ 3 Erhaltungsziele (1) Im Vogelschutzgebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ kommen folgende Brutvogelarten nach An- hang I der Europäischen Vogelschutzrichtlinie und der Kategorien 1 und 2 der „Roten Liste Wirbeltiere“ des Freistaates Sachsen (Stand 1999) vor:

Eisvogel (Alcedo atthis), Fischadler (Pandion haliaetus), Grauammer (Miliaria calandra), Grauspecht (Pi- cus canus), Kiebitz (Vanellus vanellus), Knäkente (Anas querquedula), Löffelente (Anas clypeata), Neuntöter (Lanius collurio), Ortolan (Emberiza hortulana), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Rotmilan (Milvus milvus), Schwarzmilan (Milvus migrans), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Seeadler (Haliaectus albicilla), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Uhu (Bubo bubo), Weißstorch (Ciconia ciconia), Wespenbussard (Pernis apivorus).

(2) Das Vogelschutzgebiet sichert für die folgenden Brutvogelarten einen repräsentativen Mindestbestand im Freistaat Sachsen: Grauspecht (Picus canus), Kiebitz (Vanellus vanellus), Knäkente (Anas querquedula),

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Löffelente (Anas clypeata), Neuntöter (Lanius collurio), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Rotmilan (Mil- vus milvus), Schwarzspecht (Dryocopus martius) und Wespenbussard (Pernis apivorus). Das Vogel- schutzgebiet ist für die Gewährleistung räumlicher Ausgewogenheit für die Vorkommen des Seeadlers (Haliaectus albicilla) und des Uhus (Bubo bubo) im Freistaat Sachsen wichtig.

(3) Das Vogelschutzgebiet stellt ein bedeutendes Rast- und Nahrungsgebiet für Saatgänse (Anser fabalis) dar und besitzt weitere herausragende Funktionen als Wasservogellebensraum.

(4) Ziel ist es, in dem durch Forst-, Land- und Fischereiwirtschaft geprägten repräsentativen Ausschnitt des Nordsächsischen Platten- und Hügellandes einen günstigen Erhaltungszustand der vorstehend aufgeführten Vogelarten und damit eine ausreichende Vielfalt, Ausstattung und Flächengröße ihrer Lebensräume und Le- bensstätten innerhalb des Vogelschutzgebietes zu erhalten oder diesen wieder herzustellen, wobei bestehen- de funktionale Zusammenhänge zu berücksichtigen sind.

Lebensräume und Lebensstätten der genannten Vogelarten im Gebiet sind insbesondere das geschlossene Waldgebiet des Wermsdorfer Forstes mit Wechsel verschiedener Waldbestände, die Porphyrkuppen mit na- turnahen bodensauren Buchenwäldern und Eichen-Hainbuchenwäldern, kleinflächig auch Eichen- Trockenwälder, strukturreiche Teiche und Teichketten mit Verlandungsvegetation sowie Nass- und Feucht- wiesen, teils verzahnt mit naturnahem und totholzreichem Eichenmischwald und Eichen-Hainbuchenwald feuchter Standorte, die durch Gewässer, Feldgehölze, Hecken, Gebüsche, Staudenfluren, Grünlandflächen, vielfältig strukturierte Ackerlandschaft sowie offene Felsen und Steinbrüche.

4.4. Auswirkung des Projektes auf Lebensräume und Arten von gemeinschaftli- chem Interesse

4.4.1 Beschreibung wesentlicher projektbezogener Wirkfaktoren

Nachfolgende Flächenbilanz verdeutlicht die Änderung der Flächennutzung im Plange- biet. In der Bilanz wurde die Planung dem aktuellen Bestand gegenübergestellt.

Tabelle 5: Flächenbilanz Fläche Anteil Bestand in m² in % vollversiegelte Flächen 1.702 10,3 Summe befestigte teilversiegelte Flächen 113 0,7 Flächen: 2.223 m² (13,4 %) wasserdurchlässig befestigte Flächen 408 2,5 intensiv genutztes Ackerland 13.655 82,7 Raine; z.T. rasenartig gemäht, leicht ruderalisiert 610 3,7 Rasenfläche 22 0,1 gesamt: 16.510 100,0

Fläche Anteil Planung in m² in % überbaubare Grundstücksfläche 4.657 28,2 Summe befestigte Flächen: 7.861 m² (47,6 Straßenverkehrsfläche 3.204 19,4 %) nicht überbaubare Grundstücksfläche 8.649 52,4 gesamt: 16.510 100,0

Die Flächenbilanz verdeutlicht, dass mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungs- planes eine Überbauung von 7.861 m² Fläche einhergeht. Damit verbunden ist eine Erhö- hung des Anteiles überbauter Flächen um 5.638 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 2.223 m²).

Eine Durchführung der Planvorgaben bedeutet im Einzelnen:  Verlust von Pflanzenstandorten und Tierlebensräumen auf den zusätzlich neu be- festigten Flächen (5.638 m²),  Änderung der Bewirtschaftungsweise (z.B. Anlage von Hausgärten statt landwirt- schaftlicher Bearbeitung der Flächen),  ggf. Rodung von der in der Tabelle 1 beschriebenen Bäume ohne Quartiereigen- schaften für Fledermäuse,

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 Beanspruchung von 13.655 m² im Bestand als intensiv genutztes Ackerland ge- nutzte Fläche,  Begrünung der Baugrundstücke (je angefangene 250 m² Baugebietsfläche ist je ein Baum zu pflanzen und 10 % der Baugrundstücksfläche ist mit Sträuchern zu begrünen).

Mit der Realisierung der Vorgaben des B-Planes sind mögliche Auswirkungen auf Fle- dermausjagdhabitate (Beanspruchung von 13.655 m² intensiv genutzten Ackerland; 610 m² Wegrain), denkbar. Ein Vorkommen von Fledermäusen im Quartier kann dagegen ausgeschlossen werden, da sich weder Gebäude noch Bäume mit Quartiereigenschaften innerhalb des Plangebietes befinden. Der Kammmolch findet innerhalb und im unmittelba- ren Umfeld des Plangebietes keine geeigneten Lebensbedingungen vor.

Weitere projektbezogene Wirkfaktoren im FFH - Gebiet bzw. im SPA-Gebiet sind nicht zu erwarten. Begründung: - das Plangebiet liegt am Siedlungsrand von Wermsdorf; - das Plangebiet grenzt nicht unmittelbar an das FFH-Gebiet oder das SPA-Gebiet an; - das Plangebiet ist durch die intensiv ackerbauliche Nutzung der Flächen im Bestand entsprechend vorbelastet.

Im Detail sind die Wirkfaktoren im Kap. 5.3 dargestellt.

4.4.2 Auswirkungen auf Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse

 Auswirkungen auf Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse sind nicht zu erwarten.

Begründung:  Entsprechende Lebensräume werden durch das Vorhaben weder beansprucht noch tangiert.

4.4.3 Auswirkungen auf Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse

 Auswirkungen auf Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse sind nicht zu er- warten.

Begründung: Entsprechende Pflanzenarten kommen im Gebiet nicht vor.

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4.4.4 Auswirkungen auf Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse

Vorbemerkung: Bei den wenigen Ortsbegehungen im Frühjahr 2020 war es nicht möglich, eine komplette Bestandsaufnahme der Fauna durchzuführen.

Da in den Erhaltungszielen formuliert wurde: „Bewahrung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der im Gebiet vorkommenden Populationen der Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II der FFH - RL sowie ihrer Habitate im Sinne von Artikel 1 Buchst. f der FFH-RL.“ bzw. „Ziel ist es … einen günstigen Erhaltungszustand der … aufgeführten Vogelarten und damit eine ausreichen- de Vielfalt, Ausstattung und Flächengröße ihrer Lebensräume und Lebensstätten innerhalb des Vogelschutz- gebietes zu erhalten oder diesen wieder herzustellen …“ erfolgt nachfolgend eine „worst - case“ - Betrachtung, bei der die Auswirkungen auf Tiere von gemeinschaftlichem Interesse schwerpunktmäßig anhand ihrer Habitatansprüche zu beurteilen sind. So ist es irrelevant, ob die Tierart tatsächlich vorkommt oder nicht - viel- mehr sind die momentane Lebensraumeignung und die Entwicklungspotentiale am Standort ausschlaggebend.

Neben den Ergebnissen der Ortsbegehungen, wurden die im Kap. 2 aufgelisteten Daten- grundlagen ausgewertet.

Säugetiere Eine vorkommende Säugetierart von gemeinschaftlichen Interesse (gemäß Anhang II und IV der Richtlinie 92/43/EWG) ist im FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“: - Barbastellus barbastellus (Mopsfledermaus) / NATURA 2000-Code: 1308

Weiterhin konnte im Rahmen der Ersterfassung der FFH-Arten aus der Artgruppe der Fledermäuse noch folgende Arten des Anhanges IV nachgewiesen werden: - Myotis nattereri (Fransenfledermaus) / NATURA 2000-Code: 1322 - Myotis brandtii (Große Bartfledermaus) / NATURA 2000-Code: 1320 - Plecotus auritus (Braunes Langohr) / NATURA 2000-Code: 1326

Lebensweise und Lebensraum siehe Anlage 3.

Einschätzung: Bei der Realisierung des Bauvorhabens sind für Artgruppe Fledermäuse keine Auswir- kungen zu erwarten.

Begründung:  Ausgeschlossen werden kann, dass bei Realisierung der Vorgaben des Bebauungs- planes Quartiere der Artgruppe Fledermäuse beeinträchtigt oder zerstört werden, da innerhalb des Plangebietes weder Gehölze mit Quartiereigenschaften noch Gebäude vorhanden sind.  Mögliche Auswirkungen auf Fledermausjagdgebiete sind denkbar (Beanspruchung von 13.655 m² intensiv genutzten Ackerland und 610 m² Wegrain, werden jedoch als unerheblich eingeschätzt, da sich das Plangebiet am Rand des Siedlungsbereiches befindet – so werden diese potentiellen Jagdhabitatflächen im Norden und Westen von bebauten Flächen (Siedlungsbereich Wermsdorf) begrenzt- eine durchgehende Grünverbindung wird nicht verbaut. Auch befindet sich innerhalb des Plangebietes keine Grünstruktur, so dass Fledermausarten, die bei der Jagd an Gehölze gebunden sind, keine geeigneten Leitstrukturen im Plangebiet auffinden. Auch ist zu berücksich-

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tigen, dass die neu entstehenden Gartenflächen wieder als Jagdhabitat für Fleder- mäuse genutzt werden können.

Amphibien Eine vorkommende Amphibienart von gemeinschaftlichen Interesse (gemäß Anhang II und IV der Richtlinie 92/43/EWG) ist im FFH - Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“:  Triturus cristatus (Kammolch) / NATURA 2000-Code: 1166

Weiterhin konnte im Rahmen der Ersterfassung der FFH-Arten aus der Artgruppe der Amphibien noch folgende Art des Anhanges IV nachgewiesen werden: - Rana dalmatina (Springfrosch) / NATURA 2000-Code: 1209

Lebensweise und Lebensraum siehe Anlage 3.

Einschätzung: Bei der Realisierung des Bauvorhabens sind für den Kammolch und den Springfrosch keine Auswirkungen zu erwarten.

Begründung:  Innerhalb des Plangebietes sind keine Oberflächengewässer vorhanden, die dem Kammmolch oder den Springfrosch als Lebensraum dienen könnten.  Das nächstgelegene, größere Oberflächengewässer ist der Tiefe Teich in einer Dis- tanz von ca. 270 m in nordöstliche Richtung. In diesem Teich konnten im Rahmen der Ersterfassung laut MAP einzig die Erdkröte und der Teichfrosch nachgewiesen wer- den [vgl. Tabelle 6 auf Seite 44 des MAP]. Auch wird dieses Gewässer laut dem MAP als Fischgewässer bewirtschaftet.  Die im MAP ausgewiesene Habitatfläche (ID 3001) für den Kammmolch befindet sich in relativ weiter räumlicher Entfernung (ca. 1.390 m) in östlicher Richtung.  Durch das Bauvorhaben werden keine Landlebensräume von dem Kammmolch und/oder dem Springfrosch vernichtet. Auch grenzen im näheren Umfeld keine sol- chen Habitate an das Plangebiet an.

Vögel:

Anhand der zur Brutzeit benötigten Habitatstrukturen (siehe Anlage 3) und Ortskenntnis- sen erfolgte in der Tabelle eine Einschätzung, ob und in welchem Bereich mit dem im Kap. 4.1.4 aufgelisteten Vogelarten im Plangebiet zu rechnen ist bzw. ob sie bei den ori- entierenden Ortsbegehungen nachgewiesen werden konnten.

Tabelle 6: Einschätzung des (potentiellen) Vorkommens innerhalb des Plangebietes der im SPA - Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ vorkommenden Brutvogelarten von gemeinschaftlichem Interesse Bezeichnung der Art potentielles Vorkommen im Plangebiet möglich, wenn ja potentielles Bruthabitat benannt im Gebiet brütend Acrocephalus schoenobaenus Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten (Schilfrohrsänger) / NATURA 2000-Code: ermöglichen. A295 Alcedo atthis (Eisvogel) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A229 ermöglichen. Anas clypeata (Löffelente) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A056 ermöglichen. Anas querquedula (Knäkente) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A055 ermöglichen. Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Bubo bubo (Uhu) / NATURA 2000-Code: A215 ermöglichen. Ciconia ciconia (Weißstorch) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A667 ermöglichen. Ciconia nigra (Schwarzstorch) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A030 ermöglichen. Circus aeruginosus (Rohrweihe) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A081 ermöglichen. 20 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Bezeichnung der Art potentielles Vorkommen im Plangebiet möglich, wenn ja potentielles Bruthabitat benannt im Gebiet brütend Crex crex (Wachtelkönig) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A 122 ermöglichen. Dryocopos medius (Mittelspecht) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A 238 ermöglichen. Dryocopus martius (Schwarzspecht) / Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten NATURA 2000-Code: A236 ermöglichen. Emberiza hortulana (Ortolan) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A379 ermöglichen. Ficedula parva (Zwergschnäpper) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A 320 ermöglichen. Haliaeetus albicilla (Seeadler) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A075 ermöglichen. Lanius collurio (Neuntöter) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A338 ermöglichen. Lullula arborea (Heidelerche) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A246 ermöglichen. Miliaria calandra (Grauammer) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A383 ermöglichen. Milvus migrans (Schwarzmilan) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A073 ermöglichen. Milvus milvus (Rotmilan) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A074 ermöglichen. Pandion haliaetus (Fischadler) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A 094 ermöglichen. Pernis apivorus (Wespenbussard) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A072 ermöglichen. Picus canus (Grauspecht) / NATURA 2000- Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten Code: A234 ermöglichen. Podiceps nigricollis (Schwarzhalstaucher) / Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten NATURA 2000-Code: A 008 ermöglichen. Porzana porzana (Tüpfelralle) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A 119 ermöglichen. Sylvia nisoria (Sperbergrasmücke) / NATURA Im Projektgebiet sind keine Habitate bzw. Strukturen vorhanden, die ein Brüten 2000-Code: A307 ermöglichen. Vanellus vanellus (Kiebitz) / NATURA 2000- Bruten auf der Freifläche sind sehr unwahrscheinlich. Code: A142

Bei der Auflistung wird deutlich, dass keine der aufgeführten Vogelarten von gemein- schaftlichen Interesse geeignete Habitatstrukturen auf den vom B-Plan beanspruchten Flächen vorfindet. Dies ist mit der im Bestand vorhandenen Flächennutzung (überwie- gend intensiv genutztes Ackerland, Wegraine sowie Straße/Weg) und der Lage am Rand des Siedlungsbereichs zu erklären (hohe Störungsintensität). Ein aktueller Nachweis bei den orientierenden Begehungen innerhalb des Plangebietes gelang von keiner der in der Tabelle 6 aufgelisteten Vogelarten. Weiterhin ist festzustellen, dass das Plangebiet aufgrund der Größe und der Lage (Sied- lungsnähe; Nähe zu Straßen) für Zug- und Rastvögel sowie Nahrungsgäste keine essen- tielle Bedeutung hat.

Einschätzung: Bei der Realisierung des Bauvorhabens sind für die aufgeführten Vogelarten keine er- heblich negativen Auswirkungen zu erwarten. Dies gilt insbesondere da folgende Ver- meidungsmaßnahme, welche sich aus den Ergebnissen der Artenschutzrechtlichen Be- troffenheitsabschätzung ableitet (vgl. Kap.5.5.3), realisiert werden muss:

V 2: Begrenzung der Zeit der Baufeldfreimachung

Zum Schutz der Vögel darf die Baufeldfreimachung nur außerhalb der Brutzeit, welche von Anfang April bis Ende August dauert, erfolgen. Vegetationsbestände (insbesondere Gehölze und Ruderalfluren) dürfen nur außerhalb dieser Zeit beseitigt werden. Muss die Baufeldfreimachung innerhalb der Brutzeit erfolgen bzw. soll die Vegetation in- nerhalb dieser Zeit beseitigt werden, ist alternativ die im Kapiteln 6 beschriebene Maß- nahme V 3 durchzuführen.

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Begründung:  Durch das Vorhaben werden Flächen beansprucht, welche als Lebensraum für Vögel mit gemeinschaftlicher Bedeutung ohne Relevanz sind so: intensiv genutztes Acker- land, befestigte Flächen und straßen- bzw. wegbegleitende Raine und eventuell weni- ge junge Bäume am Straßenrand.  Die Störungsintensität innerhalb des Plangebietes ist durch die Nähe zu Straßen, We- gen und den Siedlungsbereich als hoch einzustufen.  Bei den orientierenden Begehungen zu Vögeln im Frühjahr 2020 konnten keine Vo- gelarten von gemeinschaftlichem Interesse nachgewiesen werden (vgl. Kap.3.2.1).

4.5 Einschätzung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen unter Berücksichti- gung möglicher Synergieeffekte

EXKURS: „Erheblich ist eine Beeinträchtigung, wenn die Veränderung und Störung in ihrem Ausmaß oder in ihrer Dauer dazu führen, dass ein Gebiet seine Funktionen in Bezug auf die Erhaltungsziele der FFH- oder der Vogel- schutz-Richtlinie oder die für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile nur noch in eingeschränkten Um- fang erfüllen kann“ [MU 2001]. vorhabensbedingte Flächenbeanspruchung oder sonstige Zerstörung bzw. indirekte Beeinträchtigung

Erhaltungsziel: Erhaltungsziel: Erhaltungsziel: Erhalt Entwicklung „ohne Ziel“

Erhalt für günstigen Entwicklung für Erhaltungszustand günstigen Erhal- erforderlich tungszustand er- bzw. forderlich Erhalt in der bzw. beeinträchtigten Entwicklung in der Form für beeinträchtigten günstigen Erhal- Form für tungszustand nicht günstigen Erhal- ausreichend ?* tungszustand nicht ausreichend ? *

ja nein ja nein

nicht nicht nicht erheb- erheb- erheb- erheb- erheb- lich lich lich lich lich

*Hierbei sind auch kumulative Effekte durch andere Projekte oder Pläne zu berücksichti- gen. Abb. 5: Ermittlung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele. [KAISER, 2003; geringfügig geändert]

Bei der Beurteilung des Maßes der Erheblichkeit sind neben kumulativen Effekten durch andere Projekte oder Pläne auch bestehende Beeinträchtigungen (Vorbelastungen) zu berücksichtigen. Einerseits kann die Neubelastung dazu führen, dass ein Erhaltungsziel erheblich beeinträchtigt wird („Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.“), ande- rerseits kann die Beseitigung einer solchen Vorbelastung zwingende Voraussetzung für das Erreichen der Erhaltungsziele sein. Sofern das Beseitigen einer solchen Vorbelastung

22 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020 vorhabensbedingt unmöglich wird, führt auch das zu einer vorhabensbedingten erhebli- chen Beeinträchtigung der Erhaltungsziele. [KAISER, 2003]

 Unter Berücksichtigung der Erhaltungsziele und den Ausführungen im Kapitel 4.4 wird eingeschätzt, dass mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes erhebliche Beeinträchtigungen auf das FFH Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ sowie auf das SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ offensichtlich ausge- schlossen werden können. Die Durchführung einer FFH- oder SPA-Verträglichkeitsprüfung ist nicht notwendig.

Begründung: - Das Plangebiet liegt nicht in den Schutzgebieten und grenzt nicht unmittelbar an die- se an. Die kürzeste Distanz zwischen B-Plangebiet und Schutzgebieten beträgt ca. 200 m. - Das Plangebiet ist aufgrund seiner Lage am Siedlungsrand und der überwiegend intensiv ackerbaulichen Nutzung entsprechend vorbelastet. - Das Vorhaben hat keine erheblichen Auswirkungen auf Lebensraumtypen, Pflanzen oder Tiere von gemeinschaftlichem Interesse. - Kumulative Effekte mit anderen Plänen oder Projekten, welche zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Erhaltungsziele führen können, sind nicht bekannt. - Der Beseitigung vorhandener Vorbelastungen steht die Umsetzung der Vorgaben des Bebauungsplanes „Wohngebiet Schlossblick“ nicht entgegen.

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5. Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung

5.1 Datengrundlagen

Vorliegende Daten wurden in Hinblick auf das Vorkommen der im Kapitel 1 beschriebe- nen, planungsrelevanten Artengruppen ausgewertet.

Als Datengrundlagen wurden herangezogen:  LRA Nordsachsen; Multi-Base Datenbankauszug, 10.03.2020; für einen eng gefassten Be- trachtungsraum wurden die vorliegenden Daten aller Artengruppen abgefragt, für einen weit gefassten Be- trachtungsraum (entspricht dem MTBQ 4743 NO) alle Nachweise der Artengruppe Vögel und Fledermäu- se.

eng gefasster Betrachtungs- raum

weit gefasster Betrachtungsraum (entspricht MTBQ 4743-NO)

Abb. 6: Lage der Betrachtungsräume für die Multi-Base-Datenbankabfrage

 MAP Waldgebiet an der Klosterwiese, Stand Oktober 2007; hilfreich zur Abgrenzung der Lebensräume der Anhang IV Arten waren v. a. die Karten zu Habitaten der Arten und die dazugehörige Erläuterung im Textteil.

 Standarddatenbogen für das SPA-Gebiet: „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“, Aus- fülldatum 10/2006, Fortschreibung Mai 2015; Auflistung von im Gebiet brütenden, überwintern- den oder durchziehenden Arten.

 Standarddatenbogen zum für das FFH-Gebiet: Gebietes „Waldgebiet an der Kloster- wiese“, Ausfülldatum März 2003, Fortschreibung Mai 2012. Auflistung von im Gebiet vor- kommenden Arten des Anhanges II und Anhanges IV der FFH-Richtlinie.

 eigene Bestandsaufnahmen und Geländebegehungen 2020; hier: zwei orientierende Bege- hungen zu Brutvögeln durch den Ornithologen Rainer Ulbrich im April und Mai 2020 und des Weiteren die im Rahmen der Darlegung der Umweltbelange erhobenen Aufnahme zu Flächennutzungs- und Biotopty- pen sowie Aufnahme von im Gebiet vorkommenden Habitaten / Habitatstrukturen; Zufallsbeobachtungen. Die Geländebegehung wurde darüber hinaus genutzt, das Plangebiet hinsichtlich seiner Bedeutung als Lebensraum einzuschätzen.

24 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

5.2 Rechtsgrundlagen

Artenschutzrechtliche Situation:

Gemäß § 44 BNatSchG gilt: (1) Es ist verboten, 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stö- ren; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lo- kalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören … (5) Für nach § 15 Absatz 1 unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Eingriffe in Natur und Landschaft, die nach § 17 Absatz 1 oder Absatz 3 zugelassen oder von einer Behörde durchgeführt werden, so- wie für Vorhaben im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1 gelten die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungs- verbote nach Maßgabe der Sätze 2 bis 5. Sind in Anhang IV Buchstabe a der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten, europäische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsver- ordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufgeführt sind, liegt ein Verstoß gegen 1. das Tötungs- und Verletzungsverbot nach Absatz 1 Nummer 1 nicht vor, wenn die Beeinträchti- gung durch den Eingriff oder das Vorhaben das Tötungs- und Verletzungsrisiko für Exemplare der betroffenen Arten nicht signifikant erhöht und diese Beeinträchtigung bei Anwendung der gebote- nen, fachlich anerkannten Schutzmaßnahmen nicht vermieden werden kann, 2. das Verbot des Nachstellens und Fangens wild lebender Tiere und der Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen nach Absatz 1 Nummer 1 nicht vor, wenn die Tiere o- der ihre Entwicklungsformen im Rahmen einer erforderlichen Maßnahme, die auf den Schutz der Tiere vor Tötung oder Verletzung oder ihrer Entwicklungsformen vor Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung und die Erhaltung der ökologischen Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestät- ten im räumlichen Zusammenhang gerichtet ist, beeinträchtigt werden und diese Beeinträchtigun- gen unvermeidbar sind, 3. das Verbot nach Absatz 1 Nummer 3 nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Ein- griff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird.

Soweit erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgelegt werden. Für Standorte wild lebender Pflanzen der in Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten gel- ten die Sätze 2 und 3 entsprechend. Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei Hand- lungen zur Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens kein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote vor.

Im Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 14.07.2011 (Az.9 A 12.10; „Freiberg-Urteil“) wird klarge- stellt, dass die Privilegierung überhaupt nur in Betracht komme, wenn ein nach § 15 BNatSchG zulässi- ger Eingriff in Natur und Landschaft vorliegt. Als Eingriff in diesem Sinne sei nicht die konkrete Beein- trächtigung, sondern nach dem eindeutigen, zwischen Eingriff und Beeinträchtigungen unterscheidenden Wortlaut des § 14 Abs. 1 BNatSchG die Veränderung der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen als Ganzes zu verstehen1. Dies habe zur Konsequenz, dass Gegenstand der Zulässigkeitsbeurteilung das Vorhaben und nicht die einzelne Beeinträchtigung sei; führt also das Vorhaben in bestimmter Hinsicht zu Beeinträchtigungen, die den Vorgaben der Eingriffsregelung widersprechen, so sei der Eingriff insge- samt unzulässig mit der Folge, dass auch anderen von ihm ausgehenden Beeinträchtigungen die Privi- legierung des § 44 Abs. 5 Satz 2 BNatSchG verwehrt bleibe. Der Wortlaut „unvermeidbare Beeinträchtigungen“ macht klar, dass vermeidbare Tötungen oder Beein- trächtigungen zu unterlassen sind, d.h. Vermeidungsmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Zu betrachten sind gemäß § 44 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 5 BNatSchG alle europäischen Vo- gelarten i. S. Art. 1 VSchRL, Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie) und die nicht gemeinschafts- rechtlich geschützten Arten, die gem. nationalem Recht streng geschützt sind. Nach dem nationa- len Recht besonders geschützte Arten müssen nicht einbezogen werden.

1 BVwerG, (Fn.6), Rn.117 25 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

5.3 Beschreibung der Planung und ihrer Wirkfaktoren

Um mögliche Konflikte mit artenschutzrechtlichen Vorschriften hinreichend genau zu be- schreiben und sachgerecht beurteilen zu können, ist es notwendig auch die spezifischen Wirkfaktoren (die ursächlich mit dem geplanten Vorhaben in Zusammenhang stehen) zu kennen. In der nachfolgenden Beurteilung des Bebauungsplanes wird von einer vollständigen Ausschöpfung des mit dem Bebauungsplan ermöglichten planungsrechtlichen Zulässig- keitsrahmens ausgegangen und entspricht damit in diesem Punkt einer „worst case“ - Betrachtung. Das Planungsgebiet hat eine Gesamtflächengröße von ca. 16.510 m². Geplant ist die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes gemäß § 4 BauNVO. Die Grundflächenzahl wird in den Baugebieten mit 0,35 festgesetzt. Eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO wird nicht zugelassen. Neben dem Allgemeinen Wohngebiet werden Verkehrsflächen ausgewiesen, welche die bestehenden Straßen „Kinogasse“, „Friedhofstraße“ und „Hoher Weg“ umfassen.

Die Flächenbilanz verdeutlicht, dass mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungs- planes eine Überbauung von 7.861 m² Fläche einhergeht. Damit verbunden ist eine Erhö- hung des Anteiles überbauter Flächen um 5.638 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 2.223 m²).

Eine Durchführung der Planvorgaben bedeutet im Einzelnen:  Verlust von Pflanzenstandorten und Tierlebensräumen auf den zusätzlich neu be- festigten Flächen (5.638 m²),  Änderung der Bewirtschaftungsweise (z.B. Anlage von Hausgärten statt landwirt- schaftlicher Bearbeitung der Flächen),  ggf. Rodung von der in der Tabelle 1 beschriebenen Bäume ohne Quartiereigen- schaften für Fledermäuse,  Beanspruchung von 13.655 m² im Bestand als intensiv genutztes Ackerland ge- nutzte Fläche, welche potentiell der Wechselkröte als Lebensraum dienen kann,  Begrünung der Baugrundstücke (je angefangene 250 m² Baugebietsfläche ist je ein Baum und 10 % der Baugrundstücksfläche ist mit Sträuchern zu bepflanzen).

[Quelle Darlegung der Umweltbelange zum B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ der Gemeinde Wermsdorf sowie Begründung zum B-Plan; im Detail siehe ebenda]

In der nachfolgenden Tabelle werden die Wirkungen beschrieben, die zu erwarten sind, wenn die Vorgaben des Bebauungsplanes „Wohngebiet Schlossblick“ der Gemeinde Wermsdorf realisiert werden. Dabei ist davon auszugehen, dass die Realisierung des mit dem B-Plan vorbereitenden Vorhabens zeitnah geschieht, da die prognostizierten Wirkfaktoren sich auf den im Jahr 2020 erfassten Bestand beziehen und nicht die langfristige Entwicklung der Flächen einschließen können. Grundsätzlich lassen sich die während der Vorhabensrealisierung (Bauphase) auftreten- den Auswirkungen von den langfristigen Auswirkungen auf hydrologische, morphologi- sche und ökologische Verhältnisse unterscheiden. Entsprechend ihres zeitlichen und räumlichen Wirkungsspektrums hat sich eine Unter- gliederung in bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkfaktoren als zweckmäßig erwiesen.

26 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Tabelle 8: Wirkfaktoren Wirkungs- Wirkfaktor Auswirkungen dauer baubedingt  Störung/Zerstörung der im gebagger- ten Boden lebenden Arten- und Le- bensgemeinschaften,  Verlust potentieller und möglicher-  Lärmemissionen, Abgase, Licht, weise vorhandener Neststandorte Erschütterungen (Bodenbrüter),  Inanspruchnahme von Boden,  Scheuchwirkung / Beunruhigung von Bodenverdichtung (Erdarbeiten; kurzfristig Teillebensräumen (Brutstätten, Nah- Zwischenlagerung) rungshabitate) während der Bauphase  Bildung von Kleinstgewässern durch den Baustellenbetrieb, (Pfützen, wassergefüllte Fahr-  Tötung nicht fluchtfähiger Tiere durch rinnen) nach Niederschlägen Baustellenbetrieb / Bauarbeiten.  Tötung der Wechselkröte oder ihrer Entwicklungsformen, wenn sie im Baustellenbereich vorkommt anlagebedingt  Beanspruchung von: 1.702 m²  Verlust potentieller und möglicher- vollversiegelter Fläche (Straße), weise vorhandener Neststandorte (z.B. 113 m² teilversiegelter Fläche, Bodenbrüter; Baumbrüter), 408 m² wasserdurchlässig be-  Zerstörung der jetzigen Vegetation und festigter Fläche, 13.655 m² in- langfristig der vorhandenen Biotoptypen, tensiv genutzten Ackerland, 610  Veränderung der Artenzusammenset- m² Rain, 22 m² Rasenfläche zung  zusätzliche Versieglung von  Beanspruchung des potentiellen Le- 5.638 m² Fläche bensraumes der Wechselkröte  Gehölzpflanzungen (Begrünung  Schaffung von neuen Lebensräumen langfristig der Baugrundstücke) (z.B. für Gebüsch- und Baumbrüter) betriebsbedingt  Änderung der Bewirtschaf- tungsweise (z.B. Anlage von  Veränderung der Artengarnitur und Hausgärten statt intensive land- langfristig Biotoptypenausstattung wirtschaftliche Nutzung der Flä- che) kurzfristig: wenige Wochen bis mehrere Monate mittelfristig: bis zwei Jahre langfristig: mehrere Jahre bis hin zu einer Dauerwirkung

27 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

5.4 Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökologi- schen Funktionalität

Folgende Vorkehrungen zur Vermeidung werden durchgeführt, um Gefährdungen von Tierarten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie und von Vogelarten zu vermeiden. Die Er- mittlung der Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG erfolgt unter Berücksichtigung folgender Vorkehrungen (ausführlich Vgl. Kap.6):

V 1: Flächenumnutzung; Lebensraumveränderung; erheblich verzögerter Baube- ginn V 2: Begrenzung der Bauzeit V 3: alternativ zu V 2: Bestandsaufnahmen und weitere Prüfungen V 4: Schutz der Amphibien, insbesondere der Wechselkröte

Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (CEF- Maßnahmen) werden keine durchgeführt.

5.5 Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung

5.5.1 Pflanzenarten nach Anhang IV b) FFH-RL

Bei den Geländebegehungen konnten keine Pflanzenarten, die besonders oder streng geschützt nach BNatSchG sind oder in einer Gefährdungskategorie der Roten Liste Sachsens enthalten sind, im Plangebiet nachgewiesen werden.  Pflanzenarten nach Anhang IV b) FFH-Richtlinie kommen im Plangebiet nicht vor. Eine Betroffenheit nach § 44 Abs. 1 Nr. 4 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für die im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1 BNatSchG zulässigen Vorhaben kann ausgeschlos- sen werden. Weitere Untersuchungen sind nicht erforderlich.

5.5.2 Tierarten des Anhanges IV a) FFH-RL

15 Fledermausarten sind durch die Auswertung der im Kap. 2 genannten Bearbeitungs- grundlagen im näheren und weiteren Umfeld des Plangebietes nachgewiesen (vgl. im Detail Anlage 3). Alle der vorkommenden Arten sind im Anhang IV a) der FFH-Richtlinie geführt und streng geschützt nach BNatSchG. Drei der Fledermausarten sind stark ge- fährdet, sechs sind gefährdet und vier stehen auf der Vorwarnliste (keine Gefährdungska- tegorie) der Roten Liste Sachsens. Da innerhalb des Plangebietes weder Gebäude noch Bäume mit Quartiereigenschaften vorhanden sind, kann ein Vorkommen von Fledermäusen im Quartier innerhalb des Plan- gebietes ausgeschlossen werden. Ein Auslösen der Verbotstatsbestände bei Realisierung der Vorgaben des B-Planes kann in Bezug auf die Artgruppe Fledermäuse mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Bei der Auswertung der Multi-Base-Daten gab es Hinweise auf den Fischotter innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes. Innerhalb des Plangebietes findet dieser keine geeigneten Habitate vor. Auch sind im unmittelbaren Umfeld des Plangebietes keine ge- eigneten Gewässer vorhanden. Eine Betroffenheit ist auszuschließen.

Aus der Artgruppe der Amphibien gab es einen Hinweis auf die Wechselkröte sowie die Rotbauchunke und den Teichforsch innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes in der Multi-Base-Datenbank. Weiterhin wurde bei der FFH-Ersterfassung der Kammolch und der Springfrosch als Arten des Anhang IV sowie weiterhin der Gras- und Teichfrosch

28 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020 sowie der Teichmolch innerhalb des Sumpfweihers am Flügel ½ 7 im NSG „An der Klos- terwiese“ nachgewiesen. Im Tümpel an der Sechserwiese gelang der Nachweis von Teichmolch sowie Spring- und Grasfrosch. Jeweils eine kleine Subpopulation von Teich- molch und Grasfrosch ist in der Grabentasche an der Anstaltswiese bekannt. Erdkröte und Teichfrosch sind im nächstgelegenen, größeren Oberflächengewässer dem Tiefen Teich, welcher sich in einer Distanz von ca. 270 m in nordöstlicher Richtung befindet, nachgewiesen. Auch wird dieses Gewässer laut dem MAP als Fischgewässer bewirt- schaftet. Erdkröte, Teich- und Grasfrosch sowie Teichmolch sind keine Arten des Anhan- ges IV der FFH-Richtlinie und deshalb für vorliegende Arbeit nicht planungsrelevant. Ein Vorkommen von Kammmolch und Springfrosch kann aufgrund der Biotopausstattung des Plangebietes ausgeschlossen werden. Die im MAP ausgewiesene Habitatfläche für den Kammolch ID 30001, welche laut MAP auch den größten bekannten Laichplatz des Springfrosches darstellt, befindet sich in relativ weiter Distanz zum Plangebiet (ca. 1.380 m) in nordöstlicher Richtung. Auch für die Rotbauchunke sind innerhalb des Plangebietes keine geeigneten Habitate vorhanden. Ein Wechselkrötenvorkommen innerhalb des Plangebietes kann dagegen nicht ausge- schlossen werden, da diese Art auch auf Feldern vorkommt. Auch ist diese Tierart sehr mobil (wenig ausgeprägte Ortstreue) und es kommt immer wieder zu Überraschungsfun- den. Ein Einwandern der Art während der Bauphase kann nicht ausgeschlossen werden, da auf Baustellen entstehende Kleinstgewässer (Pfützen, wassergefüllte Fahrrinnen etc.) von der Wechselkröte zum Laichen aufgesucht werden könnten. Falls Wechselkröten bei Bauarbeiten entstandene Kleinstgewässer zur Ablage ihres Laichs nutzen sollten, ist der Laich bzw. sind die Entwicklungsformen der Wechselkröte stark gefährdet, da durch den Baustellenverkehr / Baustellenarbeiten die Laichgewässer durchfahren/ verfüllt werden könnten. Das Verletzungs- und Tötungsrisiko erhöht sich dann signifikant. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei einem Bilden von temporären Klein(st)gewässern eine Störung der Wechselkröte während der Fortpflan- zungszeit geschieht. Im Sinne einer worst-case-Betrachtung ist unter der Annahme, das Wechselkröten im Vorhabensbereich vorkommen, nicht auszuschließen, dass die Störung zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führen könn- te. Eine Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten ist denkbar, wenn sich temporä- re Gewässer während der Baumaßnahmen bilden, die dann als Laichgewässer der Art dienen könnten und im Zuge der Realisierung der Vorgaben des B-Planes baulich bean- sprucht werden. Zum Schutz der Wechselkröte ist die im Kapitel 6 beschriebene Schutzmaßnahme V 4 durchzuführen, in der geregelt ist, dass die Baustelle innerhalb der Laichzeit dahingehend zu überwachen ist, dass sich möglichst keine temporären Gewässer bilden bzw. wenn sich nach Niederschlägen doch welche gebildet haben diese –insofern sie noch nicht be- siedelt sind- verfüllt oder entwässert werden. Sollte doch Laich oder Kaulquappen aufge- funden werden, sind diese zu bergen und in ungefährdete und geeignete Kleinstgewässer der Umgebung umzusetzen. Alternativ sind die Kleingewässer bis zum Verlassen des Gewässers abzugrenzen. Die Jungkröten sind dann in ungefährdete Bereiche außerhalb der Baustelle umzusetzen. Unter der Voraussetzung, dass V 4 durchgeführt wird, ist eine Betroffenheit der Wechselkröte auszuschließen.

Vier Vertreter aus der Artgruppe der Reptilien waren in den Multi-Base-Daten des eng gefassten Betrachtungsraumes aufgeführt, so die Glattnatter (Coronella austriaca), die Zauneidechse (Lacerta agilis), die Ringelnatter (Natrix natrix) sowie die Waldeidechse (Zootoca vivipara). Die Zauneidechse und die Glattnatter werden im Anhang IV der FFH- Richtlinie geführt. Ringelnatter und Waldeidechse sind dagegen nicht im Anhang IV der FFH Richtlinie enthalten und deshalb für vorliegende Arbeit nicht planungsrelevant. Für alle im Multi-Base-Datenbankauszug enthaltenen Reptilien ist festzustellen, dass sich weder innerhalb des Plangebietes noch im räumlichen Umfeld geeignete Habitatstruktu- ren vorfinden. Eine Betroffenheit von Zauneidechse, Glattnatter, Ringelnatter und Waldeidechse kann ausgeschlossen werden.

29 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

 Eine Tierart nach Anhang IV a) FFH-Richtlinie, die nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für die im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1 BNatSchG zulässigen Vorha- ben betroffen sein kann, ist die Wechselkröte. Bezüglich der Wechselkröte muss die Baustelle einmal wöchentlich innerhalb der Laichzeit (welche von Anfang April bis Mitte Juni dauert) dahingehend überwacht werden, dass sich möglichst keine temporären Gewässer bilden. Ist dies nicht zu vermeiden so sind die in V 4 beschriebenen Schritte durchzuführen. Nur unter der Voraussetzung, dass V 4 fachgerecht durchgeführt wird, ist eine Betroffenheit der Wechselkröte auszuschließen.

5.5.3 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der VSchRL

Brutvögel

Wie im Anhang 3 dargestellt, lagen Hinweise auf 143 Vogelarten mit Brutstatus in den ausgewerteten Daten vor. Die 143 in der Anhang 3 aufgeführten Brutvogelarten wurden hinsichtlich ihres potentiel- len Vorkommens innerhalb des Plangebietes im Zuge der orientierenden Geländebege- hungen durch den Ornithologen Rainer Ulbrich geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass das Plangebiet für den überwiegenden Teil der in der Anhang 3 aufgeführten Brutvogelarten keine Habitateignung bietet. So finden beispielsweise Vögel, die an Wälder und Forsten oder an größere Schilfbestände oder an Gebäude gebunden sind, keine geeigneten Habi- tate vor. Auch konnte ein Vorkommen von Großvogelarten wie Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan ausgeschlossen werden, da sich auf keine geeigneten Horstbäume inner- halb des Plangebietes befinden. Von den 143 Vogelarten konnten 129 Arten unter diesen Gesichtspunkten abgeschichtet werden. Sie sind in der Anhang 3 in den Spalten „L“ und „E“ mit „0“ gekennzeichnet. Von den potentiell im Plangebiet vorkommenden Vogelarten sind Bluthänfling, Stieglitz, Grünfink, Ringeltaube, Aas- und Rabenkrähe, Buchfink, Elster, Girlitz, Türkentaube und Amsel (in der Anhang 3 in der Spalte „relevant“ mit grüner Schattierung gekennzeichnet) in Anlehnung an die Liste „in Sachsen auftretende Vogelarten“ des LfULG vom 30.03.20172 als weit verbreitete, euryöke ungefährdete Brutvogelarten einzustufen. Wei- terhin finden Feldlerche, Wachtel und Schafstelze, welche nach gleichnamiger Tabelle Arten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung sind, innerhalb des Plange- bietes potentiell geeignete Habitate vor. Für Feldlerche, Wachtel und Schafstelze ist fest- zustellen, dass ein Vorkommen sehr stark von der Feldfrucht abhängig und damit starken Schwankungen unterworfen ist. Im Bestand ist der Lebensraum der (potentiell) auf der Ackerfläche brütenden Arten durch die intensiv landwirtschaftliche Nutzung der Flächen vorbelastet.

Eine Betroffenheit der potentiell im Plangebiet vorkommenden Vogelarten kann nur aus- geschlossen werden, wenn die im Kap. 7 beschriebenen Vermeidungsmaßnahmen V 1 (erneute Prüfung bei Flächenumnutzung bzw. bei erheblich verzögerten Baubeginn) und V 2 (Begrenzung der Zeit der Baufeldfreimachung) oder alternativ zu V 2: V 3 (Bestands- aufnahmen und weitere Prüfungen) durchgeführt werden.

2 Vgl. LfULG: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/Tabelle_In-Sachsen-auftretende-Vogelarten_2.0.xlsx, Tabelle „In Sachsen auftretende Vogelarten“, Version 2.0, 30.03.2017. 30 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Durchzügler und Überwinterungsgäste

In Bezug auf die Durchzügler und Überwinterungsgäste ist die Frage zu klären, ob Handlungen vollzogen werden, die bewirken, dass die ökologische Funktion der Fort- pflanzungs- und Ruhestätte der Zug- und Rastvogelarten mehr oder weniger beeinträch- tigt wird. Dies könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn die Realisierung des Vorhabens dazu führt, dass die in im Anhang 3 benannten Zug- und Rastvögel keine geeigneten Rastplätze mehr finden und in der Folge davon sterben, den Raum verlassen müssen oder auf die Fortpflanzung verzichten beziehungsweise nur noch zu einem reduzierten Fortpflanzungserfolg in der Lage sind.3. Es ist festzustellen, dass regelmäßige bedeutende Ansammlungen bildende Arten in Ge- wässern und Feuchtgebieten (Wasservogelarten) und eine übergeordnete Bedeutung des Plangebietes für Zug- und Rastvögel aufgrund der Biotopausstattung und der Lage des Plangebietes am Siedlungsrand ausgeschlossen werden kann. Ein Auslösen der Verbots- tatsbestände des § 44 BNatSchG kann in Hinblick auf Durchzügler und Überwinterungs- gäste ausgeschlossen werden.

Nahrungsgäste

Bezüglich der Vogelarten, die im PG keine geeigneten Habitate/Strukturen zur Brut vor- finden und das PG einzig als Nahrungshabitat nutzen (hier zum Beispiel der als Nah- rungsgast nachgewiesene Star) ist festzustellen, dass Nahrungs- und Jagdhabitate nicht zu den geschützten Fortpflanzungsstätten gehören. Etwas Anderes wird ausnahmsweise nur dann gelten, wenn der Schutz und die Existenz der Nahrungsstätte für den Fortpflan- zungserfolg unmittelbar erforderlich sind. Eine Verschlechterung der Ernährungssituation reicht für die räumliche Ausweitung des Schutzumfanges nicht aus. [BLESSING UND SCHARMER: Der Artenschutz im Bebauungsplanverfahren, 2012, S.39/40.] Nahrungshabitate stehen demnach nur unter den Schutz des § 44 BNatSchG, wenn der Fortpflanzungserfolg der Art von der Existenz der Nahrungsstätte abhängig ist. [BAYERISCHE AKADEMIE FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE: Der spezielle Artenschutz in der Planungspraxis, 2009, S.20/21.] Dies lässt sich aufgrund der relativ geringen Flächengröße des Plangebietes, der derzeit im Bestand vorhandenen Biotopausstattung (intensiv genutztes Ackerland) und weiterer als Nahrungshabitat geeigneter Flächen im Umfeld des Plangebietes nicht ableiten. Weiterhin ist festzustellen, dass nach Umsetzung der Vorgaben des B-Planes das Plangebiet auch noch als Nahrungshabitat dienen kann (insbesondere im Bereich der Hausgärten).

5.5.4 Bestand und Betroffenheit weiterer streng geschützter Arten, die keinen gemein- schaftsrechtlichen Schutzstatus aufweisen

Es kommen keine Pflanzenarten im Untersuchungsgebiet vor, die zwar nach BArtSchV streng geschützt, jedoch nicht im Anhang IV der FFH-RL aufgelistet sind.

Es kommen keine streng geschützten Tierarten, die nicht gleichzeitig nach Anhang IV der FFH-RL oder gem. Art. 1 VRL geschützt sind, im Untersuchungsgebiet vor.

3 Wann Zugstraßen unter die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG fallen ist unter: Bayrische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege: Der spezielle Artenschutz in der Planungspraxis, 2009, S. 33 ff. nachzulesen. 31 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

6. Maßnahmen der Eingriffsvermeidung, -minimierung und -kompensation

V 1 Flächenumnutzung; Lebensraumveränderung; erheblich verzögerter Baube- ginn: Bei einer Änderung der Flächennutzung oder der Lebensraumausstattung, insbe- sondere bei einem erheblich verzögerten Baubeginn (5 Jahre nach Erstellung der Betrof- fenheitsabschätzung), ist im Vorfeld einer Bebauung eine erneute artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung erforderlich. Eine veränderte Lebensraumausstattung ist bei- spielsweise insbesondere dann gegeben, wenn die ackerbauliche Nutzung der Fläche aufgegeben wird und diese Fläche brach fällt.  V 1 ist als Hinweis in den Bebauungsplan oder dessen Begründung bzw. in die Dar- legung der Umweltbelange aufzunehmen.

Erläuterung zu V 1: Der größte Teil des Plangebietes wird derzeit intensiv ackerbaulich genutzt - die ABA wurde vor dem Hintergrund einer intensiv landwirtschaftlichen Nutzung des größten Teils des Plangebietes durchgeführt. Bei einem Brachfallen der Ackerfläche (z.B. in Erwartung des Baubeginns) ist zu erwar- ten, dass sich innerhalb relativ kurzer Zeit die Lebensraumausstattung derart ändern kann, dass die Aussagen der ABA nicht mehr zu treffen und aktualisiert werden müssen. Deshalb ist die Vermeidungsmaßnahmen V 1 notwendig.

V 2 Begrenzung der Zeit der Baufeldfreimachung: Eine Baufeldfreimachung muss außerhalb der Brutzeit, welche von Anfang April bis An- fang August dauert, erfolgen. D.h. außerhalb der Brutzeit müssen die potentiell zur Brut- zeit nutzbaren Strukturen (v.a. krautige Vegetation) entfernt werden. Können die Beschränkungen zur Bauzeit nicht eingehalten werden, ist alternativ V 3 durchzuführen. Wird die Fläche ackerbaulich genutzt, ist es auch möglich, unmittelbar nach Aberntung der Flächen mit dem Bau zu beginnen (auch wenn die Brutzeit dann noch nicht zu Ende ist).  V 2 ist in die Darlegung der Umweltbelange aufzunehmen.

Kann die zeitliche Begrenzung der Baufeldfreimachung nicht eingehalten werden, sind alternativ folgende Schritte durchzuführen: V 3 (alternativ zu V 2): Bestandsaufnahme und weitere Prüfungen Zeitnah zur Baufeldfreimachung, ist eine Begehung zur Feststellung des Brutvogelvor- kommens innerhalb des entsprechenden Bereiches notwendig. Ist im Ergebnis der Untersuchungen festzustellen, dass das Schädigungs- bzw. Störungs- verbot eintreten könnte, so ist zu prüfen ob:  die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflan- zungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird und  ob die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Po- pulation führt. Ist dies der Fall, dann ist weder das Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 und 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG noch das Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt und es kann innerhalb der Brutzeit gebaut werden. Treten das Schädigungsverbot und / oder das Störungsverbot ein, sind die naturschutz- fachlichen Voraussetzungen für eine ausnahmsweise Zulassung des Vorhabens nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zu prüfen oder alternativ muss mit der Baufeldfreimachung bis zum Ende der Brutzeit gewartet werden.  V 3 ist in die Darlegung der Umweltbelange aufzunehmen.

32 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Hinweis: Das Abschneiden oder das auf den Stock setzen von Bäumen und Sträuchern haben außerhalb gärtnerisch genutzter Flächen gemäß § 39 Abs. 5 BNatSchG im Zeitraum 1. Oktober bis 28. Februar zu erfolgen. Abweichungen von dieser Regelung erfordert einen Antrag auf Befreiung nach § 67 BNatSchG bei der Unte- ren Naturschutzbehörde.

Erläuterung zu V 2 und V 3: Die potentiell betroffenen Vogelarten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeu- tung Feldlerche, Wachtel und Schafstelze sind nicht streng standorttreu. Durch diesen Sachverhalt ist die Zerstörung der Fortpflanzung- und Ruhestätte außerhalb der Nut- zungszeit / Brutzeit kein Verstoß gegen die artenschutzrechtlichen Vorschriften. [SMUL: Hin- weise zu zentralen unbestimmten Rechtsbegriffen im BNatSchG, 26.10.2009, S.8.] Dies gilt insbesondere da im unmittelbaren Umfeld des Plangebietes geeignete Ausweichhabitate zur Verfügung ste- hen und die ökologische Funktion der von dem Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird und somit die Verminderung des Fortpflanzungserfolgs oder der Ruhemöglichkeiten nicht wahrscheinlich ist und eine Be- schädigung nicht vorliegt. Baubedingte Tötungen von Individuen der Arten oder die Zerstörung von Eiern /Gelegen sind durch ein Bauen außerhalb der Brutzeit (V 2) zu vermeiden. Auch kann im Fall einer ackerbaulichen Nutzung der Fläche der Baubeginn unmittelbar nach Aberntung der Flä- chen erfolgen, da die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG im Sinne des § 44 Abs. 4 BNatSchG durch die landwirtschaftliche Bodennutzung nicht ausgelöst wer- den. Klargestellt wird, dass ein Freimachen der Fläche ohne landwirtschaftlichen Nut- zungshintergrund kein „Abernten“ darstellt. Alternativ ist im Fall des Baubeginns innerhalb der Brutzeit -bzw. wenn nicht unmittelbar nach Aberntung der Fläche gebaut werden kann -eine Brutvogelkartierung kurz vor Bau- beginn notwendig, um festzustellen, ob im Vorhabensbereich tatsächlich Bruten stattfin- den. Findet eine Brut auf den vom Bauvorhaben beanspruchten Flächen statt, ist zu prüfen, ob das Schädigungsverbot ausgelöst wird. Tritt das Schädigungsverbot ein, sind die na- turschutzfachlichen Voraussetzungen für eine ausnahmsweise Zulassung des Vorha- bens nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zu prüfen oder alternativ muss mit der Realisierung des Bauvorhabens bis zum Ende der Brutzeit gewartet werden. (V 3 alternativ zu V 2).

V 4: Schutz der Amphibien, insbesondere der Wechselkröte: Zum Schutz der Wechselkröte ist die Baustelle innerhalb der Laichzeit (welche von An- fang April bis Mitte Juni dauert) einmal wöchentlich dahingehend zu überwachen, dass sich möglichst keine temporären Gewässer bilden. Ist dies nicht zu vermeiden und es haben sich doch welche gebildet, sind diese –insofern sie noch nicht besiedelt sind- zu verfüllen oder zu entwässern. Sollte doch Laich oder Kaulquappen / adulte Tiere aufge- funden werden, sind diese zu bergen und in ungefährdete und geeignete Kleinstgewässer der Umgebung umzusetzen alternativ ist das Gewässer bis zur abgeschlossenen Um- wandlung der Larven zu Kröten von dem Baugeschehen auszugrenzen. Das Abwandern von Jungtieren in die Baustelle ist zu verhindern (Amphibienzäune). Jungtiere sind abzu- sammeln und in ungefährdete Randbereiche zu verbringen.  V 4 ist als Festsetzung in den Bebauungsplan aufzunehmen

Erläuterung zu V 4: Zum Schutz der sehr mobilen und wenig ortstreuen Wechselkröte ist es notwendig inner- halb der Laichzeit, die von Anfang April bis Mitte Juni dauert, eine ökologische Bauüber- wachung einzurichten. Bilden sich nach Niederschlägen temporäre Kleinstgewässer (mit Wasser gefüllte Fahrrinnen, Pfützen) könnten diese von der Wechselkröte aufgesucht und als Laichgewässer genutzt werden. Ein Bilden solcher Kleinstgewässer ist deshalb nach Möglichkeit zu vermeiden, bzw. sind sie schnellstmöglich zu verfüllen oder zu entwässern

33 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

(insofern sie noch nicht besetzt sind). Sollte dennoch eine Besiedlung der Kleinstgewäs- ser nicht vermieden werden können, ist der Laich bzw. die Kaulquappen zu bergen und in ungefährdete und geeignete Kleinstgewässer der Umgebung umzusetzen alternativ ist das Gewässer bis zur abgeschlossenen Umwandelung der Larven zu Kröten von dem Baugeschehen auszugrenzen (Amphibienzäune). Jungtiere sind umzusetzen. Ein Verlet- zen und Töten von Wechselkröten oder ihrer Entwicklungsformen kann auf diese Weise vermieden werden.

Die beschriebenen Maßnahmen V 1 bis V 4 sind, wie dargestellt, als Festsetzungen in den Bebauungsplan und / oder als Hinweise in die Begründung zum Bebauungsplan auf- zunehmen.

Die Vorgaben des Artenschutzrechtes sind striktes Recht und der Abwägung zum Be- bauungsplan durch die Kommune nicht zugänglich.

34 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

7. Zusammenfassung / Ergebnis

In der Gemeinderatssitzung vom 29.08.2019 hat die Gemeinde Wermsdorf den Aufstel- lungsbeschluss für den Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ beschlossen (Be- schluss-Nr. 58/08/19). Das Planungsgebiet hat eine Gesamtflächengröße von ca. 16.510 m². Geplant ist die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes gemäß § 4 BauNVO. Die Grundflächenzahl wird in den Baugebieten mit 0,35 festgesetzt. Eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO wird nicht zugelassen. Neben dem Allgemeinen Wohngebiet werden Verkehrsflächen ausgewiesen, welche die bestehenden Straßen „Kinogasse“, „Friedhofstraße“ und „Hoher Weg“ umfassen. [Quelle: B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ der Gemeinde Wermsdorf.]

Das Plangebiet liegt am östlichen Ortsrand von Wermsdorf. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um intensiv ackerbaulich genutzte Flächen. Zum Zeitpunkt der Ortsbege- hung im April 2020 war das Feld unbestellt aber frisch bearbeitet worden. Im Mai 2020 war die Fläche mit Mais bestellt. Außerhalb der Plangebietsgrenzen wurde Raps ange- baut. Im Norden des Plangebietes verläuft die bituminös befestigte Friedhofsstraße, wel- che sich in östlicher Richtung als Hoher Weg fortsetzt. Der Hohe Weg ist im östlichen Ab- schnitt wasserdurchlässig befestigt. Die westliche Grenze des Plangebietes bildet die Ki- nogasse. Die Straßen werden von einem schmalen Rain begleitet. Stellenweise befinden sich wasserdurchlässig befestigte Ausbuchtungen entlang des Straßenrandes, welche offensichtlich als Parkflächen und Ausweichstellen genutzt werden. Im Plangebiet stehen nur wenige junge bis mittelalte Einzelbäume. Das Plangebiet befindet sich im Außenbereich und ist damit Bestandteil des Landschafts- schutzgebietes (LSG) „Wermsdorfer Forst“. Des Weiteren befinden sich das FFH-Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ und das Vogelschutzgebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ in der Nähe (kleinste Entfernung ca. 200 m). Das Naturschutzgebiet „An der Klosterwiese“ beginnt in ca. 800 m Entfernung. Aufgrund der Nähe zu den Schutzgebieten forderte das LRA Nordsachsen (SG Naturschutz) in seiner Stellungnahme die Erstellung einer SPA- und einer FFH-Erheblichkeitsabschätzung sowie die Beachtung der Arten- schutzrechtlichen Belange. [LRA Nordsachsen, SG Naturschutz, Stellungnahme zum vorzeitigen Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ Wermsdorf, Aktenzeichen: 2019-06166].

Im Frühjahr 2020 erfolgten im Plangebiet Bestandsaufnahmen zu Biotopen und zur Vege- tation sowie zwei orientierende Geländebegehungen zu Brutvögeln. Bzgl. der Tierarten wurden alle nachgewiesen Arten in der Multi-Base Datenbank für einen eng gefassten Betrachtungsraum und alle Fundpunkte der Artengruppe Vögel und Fledermäuse für ei- nen weit gefassten Betrachtungsraum (entspricht MTBQ 4743-NO) abgefragt [LRA Nord- sachsen, 10.03.2020]. Auch der Managementplan zum FFH-Gebiet „Waldgebiet an der Klos- terwiese“ sowie der dazugehörige Standarddatenbogen und der Standarddatenbogen zum SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ lagen vor.

Im Ergebnis der Datenrecherche und der Geländekartierungen für den Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ ist unter Berücksichtigung der Erhaltungsziele des FFH - Ge- bietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“ und des SPA-Gebietes „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ festzustellen, dass keine erheblichen Beeinträchtigungen der Schutzge- biete zu erwarten sind, wenn Vermeidungsmaßnahmen (siehe unten) berücksichtigt wer- den. Weiterführende FFH- und SPA-Verträglichkeitsprüfungen sind nicht erforderlich. Begründet wird dies darin, dass keine Lebensraumtypen von gemeinschaftlichen Interes- se innerhalb des Plangebietes vorkommen, keine direkte Beanspruchung der Schutzge- biete erfolgt und keine Habiatflächen im oder im unmittelbaren Umfeld des Plangebietes ausgewiesen worden. Auch kann eine Lebensraumeignung des Plangebietes für die ge- mäß dem MAP im FFH-Gebiet vorkommendenden Tierarten von gemeinschaftlichen Inte-

35 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020 resse (Mopsfledermaus und Kammmolch sowie Springfrosch) ausgeschlossen werden. Ebenfalls finden die gemäß dem Standarddatenbogen zum SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ innerhalb des SPA-Gebietes vorkommenden Vogelarten von ge- meinschaftlichen Interesse im Plangebiet keine geeigneten Habitate bzw. Strukturen vor, die ein Brüten ermöglichen könnten.

Im Ergebnis der Datenrecherche und der Geländeaufnahmen konnte dargelegt werden, dass keine Pflanzenarten, die nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie geschützt sind und auch keine weiteren streng geschützten Pflanzenarten, die keinen gemeinschaftsrechtli- chen Schutzstatus aufweisen, innerhalb des Plangebietes vorkommen. Eine Betroffenheit dieser kann nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für die im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1 BNatSchG zulässigen Vorhaben ausgeschlossen werden. Von den Tierarten, die nach Anhang IV a) der FFH-Richtlinie geschützt sind, kann im Sinne einer worst-case-Betrachtung nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass die Wechselkröte innerhalb des Plangebietes vorkommt. Deshalb ist zum Schutz der sehr mobilen und wenig ortstreuen Wechselkröte innerhalb der Laichzeit, die von Anfang April bis Mitte Juni dauert, eine ökologische Bauüberwachung einzurichten (V 4).

Bezüglich der Europäischen Vogelarten nach VSchRL lagen Hinweise auf das Vor- kommen von 143 Vogelarten vor. 129 davon konnten für das Plangebiet ausgeschlossen werden, da die benötigten Habitatstrukturen zur Brutzeit nicht im Wirkraum des Vorha- bens anzutreffen sind. Von den verbleibenden 14 Arten sind 11 (Bluthänfling, Stieglitz, Grünfink, Ringeltaube, Aas- und Rabenkrähe, Buchfink, Elster, Girlitz, Türkentaube und Amsel) in Anlehnung an die Liste „Regelmäßig in Sachsen auftretender Vogelarten“ des LfULG vom 30.03.2017 als häufige Brutvogelarten einzustufen. Sie sind in der Anlage 3 mit grüner Schattierung gekennzeichnet. Weiterhin können, in Abhängigkeit von der an- gebauten Feldfrucht, die Feldlerche, die Wachtel und Schafstelze, welche in gleichnami- ger Tabelle als Vogelarten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung ge- kennzeichnet sind, potentiell innerhalb des Plangebietes vorkommen. Sie wurden in der Anlage 3 mit orangefarbener Schattierung markiert.

Weiterhin konnte dargelegt werden, dass regelmäßige bedeutende Ansammlungen bil- dende Arten in Gewässern und Feuchtgebieten (Wasservogelarten) und eine übergeord- nete Bedeutung des Plangebietes für Zug- und Rastvögel aufgrund der Biotopausstat- tung und der Lage des Plangebietes am Siedlungsrand ausgeschlossen werden kann.

Um mögliche Konflikte mit artenschutzrechtlichen Vorschriften hinreichend bzw. die Er- heblichkeit der Auswirkungen auf das FFH-Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ und das SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ genau zu beschreiben und sach- gerecht beurteilen zu können, war es notwendig die spezifischen Wirkfaktoren zu kennen. Um die Wirkungsfaktoren zu ermitteln, wurde von einer vollständigen Ausschöpfung des mit dem Bebauungsplan ermöglichten planungsrechtlichen Zulässigkeitsrahmens ausge- gangen. Dazu wurde der aktuelle Bestand im Vergleich mit dem durch den B-Plan vorbe- reiteten Planungszustand betrachtet. Die Ermittlung der Wirkfaktoren geschah unter der Voraussetzung, dass die Realisierung des mit dem B-Plan vorbereitenden Vorhabens zeitnah geschieht, da die prognostizierten Wirkfaktoren sich auf den 2020 erfassten Be- stand beziehen und nicht die langfristige Entwicklung der Flächen einschließen können. Ist dies nicht der Fall muss, vor der Vorhabensrealisierung, eine Nachkontrolle stattfinden und ggf. sind weitere Maßnahmen notwendig (V 1). Die schwerwiegendsten Wirkfaktoren sind der Verlust von 13.655 m² Ackerland und die Versieglung von 7.861 m² Fläche im Vergleich zu 2.223 m² versiegelter Fläche im Be- stand. Positiv bezüglich der Lebensraumausstattung des Plangebietes ist zu werten, dass eine Begrünung der Baugrundstücke festgesetzt wird. Auch wirkt es sich eingriffsmindernd aus, dass Regelungen getroffen werden, welche den Anteil überbaubarer Flächen gegen- über der nach BauNVO möglichen Obergrenze deutlich reduzieren. 36 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Um das Auslösen der Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 sowie erhebli- che Auswirkungen auf das FFH-Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwiese“ und das SPA- Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“ zu verhindern, ist es notwendig folgende Vermeidungsmaßnahmen durchzuführen (Kurzfassung, ausführlich vgl. Kap.6):  V 1: Flächenumnutzung; Lebensraumveränderung; erheblich verzögerter Baube- ginn  V 2: Bauzeitenbeschränkung (Baufeldfreimachung außerhalb der Brutzeit),  V 3: alternativ zu V 2: Bestandsaufnahmen und weitere Prüfungen,  V 4: Schutz der Amphibien (insbesondere der Wechselkröte).

Bei Durchführung der beschriebenen Vermeidungsmaßnahmen kann zusammenfassend festgestellt werden, dass ein Auslösen der Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG durch die Realisierung der Vorgaben des B-Planes nicht zu erwarten ist und dass keine erhebli- chen Beeinträchtigungen der Schutzgebiete (FFH-Gebiet „Waldgebiet an der Klosterwie- se“ und das SPA-Gebiet „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“) zu prognostizieren sind.

Neubaderitz, den 09.06.2020

37 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Anlage 1 - Literatur

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HILBIG, W.; KLOTZ, S.; SCHUBERT, R. Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Mittel- und Nordostdeutschland, Gustav Fischer Verlag, Jena / Stuttgart, 1995. JEDICKE; E.: Biotopverbund, Grundlagen und Maßnahmen einer neuen Naturschutzstrategie, Verlag Eugen Ulmer, Stutt- gart, 1990. KAULE, G. Arten- und Biotopschutz, 2. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1991. LfULG: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/Tabelle_In-Sachsen-auftretende-Vogelarten_2.0.xlsx, Tabelle „In Sachsen auftretende Vogelarten“, Version 2.0, 30.03.2017. MÜLLER-TERPITZ; Aus eins mach zwei - Zur Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes, in NVwZ 1999, S. 26 POTT, R. Biotoptypen Schützenswerte Lebensräume Deutschlands und angrenzender Regionen, Eugen Ulmer, Stuttgart, 1996 POTT, R. Die Pflanzengesellschaften Deutschlands, Eugen Ulmer, Stuttgart, 1992. RAU et. al. (1999): Rote Liste der Wirbeltiere Sachsens. RICHARZ, K.; BEZZEL, E.; HORMANN, M. Taschenbuch für VogelschutzAula-Verlag, Wiebelsheim, 2001. ROTHMALER, W. et al. Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD, Bd. 2 Volk und Wissen Volkseigener Ver- lag, Berlin 1984. SÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT UND GEOLOGIE [Hg.] Rote Liste und Artenliste Sachsens Farn- und Samenpflanzen, Dresden 2013. SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN (SMI) [Hg.] Arbeitshilfe zur Novellierung des BauGB 1998 - Vor- schriften mit Bezug auf das allgemeine Städtebaurecht Dresden, 1998. SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Europäische Vogelschutzgebiete in Sachsen - Sachsen leitet eine ergänzende Meldung an Brüssel ein Dresden, 2006. SCHINK Auswirkungen der Fauna - Flora - Habitat - Richtlinie (EG) auf die Bauleitplanung, in GewArch 1998, S. 41 STEFFENS et al. (2013): Brutvögel in Sachsen. SUDFELDT et al. (2013): Vögel in Deutschland – 2013. SÜDBECK, P., ANDRETZKE, H., FISCHER, S., GEDEON, K., SCHIKORE, K., SCHRÖDER u. SUDFELDT (2005): Metho- denstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell. SÜDBECK,et al. (2007): Rote Liste der Brutvögel Deutschlands (4. Fassung). USHER, M.B.; ERZ, W. (Hg.) Erfassen und Bewerten im Naturschutz Quelle & Meyer, Heidelberg, Wiesbaden, 1994.

1 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

unveröffentlichte Quellen:

PLA.NET: Planzeichnung und Begründung Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“, Stand 18.05.2020.

LANDRATSAMT LANDKREIS NORDSACHSEN, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen von Tieren in einem weit und eng gefassten Betrachtungsraum, Daten übergeben am 10.03.2020.

PLA.NET: Darlegung der Umweltbelange mit Grünordnerischen Festsetzungen und Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung, Stand 09.06.2020.

PLA.NET: orientierende Begehungen zu Brutvögeln durch den Ornithologen Rainer Ulbrich am 22.04.2020 sowie am 05.05.2020. LRA Nordsachsen, SG Naturschutz, Stellungnahme zum vorzeitigen Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“ Werms- dorf, Aktenzeichen: 2019-06166 vom 10.12.2019.

RANA: Managementplan für das SCI 203/DE 4743-301 „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Endbericht, Oktober 2007.

AMTSBLATT DER EUROPÄISCHEN UNION: Standard-Datenbogen für das SPA-Gebiet: „Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet“, Ausfülldatum 10/2006, Fortschreibung Mai 2015.

AMTSBLATT DER EUROPÄISCHEN UNION: Standard-Datenbogen des FFH-Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Ausfüll- datum März 2003, Fortschreibung Mai 2012.

2 B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtliche Betroffenheitsabschätzung, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Anlage 2 - Fotodokumentation

Bild 1: Blick über das Plangebiet. Die Ackerfläche war zum Zeitpunkt der Ortsbegehung nicht bestellt. [24.04.20]

Bild 2: Teilweise befinden sich im Straßenrandbereich Ausweichstellen, welche wasserdurchlässig befestigt sind. [24.04.20]

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Bild 3: Einige wenige junge Bäume stehen südlich des Hohen Weges, hier links im Bild. [24.04.20]

Bild 4: Mit Betonpflaster befestigt sind die aus nördlicher Richtung in das Plangebiet hineinlaufenden Straßen. [Foto: PLANET, 24.04.20]

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Bild 5: Im Bereich der Straßenkreuzung Friedhofsstraße/Hoher Weg wur- de eine Bank abgestellt und Feldsteine abgelagert. [22.05.20]

Bild 6: Entlang der westlichen Plangebietsgrenze verläuft die Kinogasse. [22.05.20]

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Anlage 3: Tabellen zur Ermittlung der wertgebenden Arten im Plangebiet

Die folgenden Tabellen beinhalten alle wertgebenden Arten, d.h. - nach BNatSchG besonders und / oder streng geschützte Arten im Sinne von § 7 Abs. 2 Nr.13 und 14 BNatSchG; - und / oder Arten, die in einer Gefährdungskategorie oder in der Vorwarnliste der Roten Liste Sachsens und / oder der Roten Liste Deutschlands aufgeführt sind, auf die es Hinweise in den ausgewerteten Daten (vgl. Kap. 2 Bearbeitungsgrundla- gen) gab.

Anhand der dargestellten Kriterien wird durch Abschichtung ermittelt auf welche Arten die Realisierung des Vorhabens Auswirkungen entfalten kann. Von den sehr zahlreichen Zug- und Rastvogelarten Sachsens werden nur diejeni- gen erfasst, die in relevanten Rast-/Überwinterungsstätten im Wirkraum des Pro- jekts als regelmäßige Gastvögel zu erwarten sind (hier Arten, die konkret für den Betrachtungsraum im Multi-Base-Datenbankauszug oder im Standard-Datenbogen für das SPA-Gebiet Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet als solche benannt waren.) - Vgl. Tabelle Durchzügler und Überwinterungsgäste. Wird eine Art als Brutvogel aufgeführt, findet sie in der Tabelle der Durchzügler und Überwinterungsgäste keine Erwähnungen um Dopplungen zu vermeiden (vorrangig wird dann hier der Status als Brutvogel betrachtet). Für die Zug- und Rastvögel finden die Abschichtungskrite- rien keine Anwendung. Die Ergebnisse der Auswahl der Arten sind im Textteil (Kap. 5.5.2 ff.) dokumentiert.

Abschichtungskriterien (Spalten am Tabellenanfang): Schritt 1: Relevanzprüfung N: Art im Großnaturraum der Roten Liste Sachsens

0 = ausgestorben/verschollen/nicht vorkommend

X = vorkommend oder keine Angaben in der Roten Liste vorhanden (k.A.)

V: Wirkraum des Vorhabens liegt

0 = außerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art nach den folgenden für die einzelnen Artengruppen getroffenen Bestimmungen

X = innerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art in Sachsen oder keine Angaben zur Verbreitung der Art in Sachsen vorhanden (k.A.)

für Liste Vögel: Vogelart wird als im Verbreitungsgebiet vorkommend bewertet, wenn sie:  im Multi-Base-Datenbankauszug für den eng oder weit gefass- ten Betrachtungsraum als möglicher, wahrscheinlicher oder si- cherer Brutvogeln ab dem Jahr 2003,  und/oder im Standard-Datenbogen des SPA-Gebietes „Werms- dorfer Teich- und Waldgebiet“ als im Gebiet brütend aufgelistet ist,  oder bei den zwei, orientierenden Ortsbegehungen durch den Ornithologen Rainer Ulbrich am 22.04.2020 sowie am 05.05.2020

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nachgewiesen werden konnten.

für Liste Amphibien: Art wird als im Verbreitungsgebiet vorkommend bewertet, wenn:  sie im Multi-Base-Datenbankauszug für den eng gefassten Be- trachtungsraum (hier Daten ab dem Jahr 2001) enthalten ist,  und/oder im Standard-Datenbogen des FFH-Gebietes „Wald- gebiet an der Klosterwiese“ als im Gebiet aufgelistet ist,  und/oder Nachweise im Zuge der FFH-Ersterfassung innerhalb des FFH-Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“ gelangen.

für Liste Kriechtiere: Art wird als im Untersuchungsgebiet vorkommend bewertet, wenn sie:  im Multi-Base-Datenbankauszug für den eng gefassten Be- trachtungsraum (hier Daten aus dem Jahr 2000) enthalten ist.

für Liste Säugetiere: Art wird als im Verbreitungsgebiet vorkommend bewertet, wenn:  sie im Multi-Base-Datenbankauszug für den eng gefassten Betrachtungsraum (hier auch Altdaten ab dem Jahr 2000) enthalten ist,  und/oder im Standard-Datenbogen des FFH-Gebietes „Wald- gebiet an der Klosterwiese“ als im Gebiet aufgelistet ist,  und/oder Nachweise im Zuge der FFH-Ersterfassung inner- halb des FFH-Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“ ge- langen.

Die Datengrundlagen für die Annahme des Vorkommens sind in der Spalte ‚Quelle’ aufge- führt und im Detail am Ende der Tabelle benannt.

L: Erforderlicher Lebensraum/Standort der Art im Wirkraum des Vorhabens (Lebensraum- Grobfilter nach z.B. Moore, Wälder, Gewässer; bezieht sich hier auf das äußere UG)

0 = nicht vorkommend; spezifische Habitatansprüche der Art mit Sicherheit nicht er- füllt

X = vorkommend; spezifische Habitatansprüche der Art voraussichtlich erfüllt oder keine Angaben möglich (k.A.)

E: Wirkungsempfindlichkeit der Art

0 = projektspezifisch so gering, dass mit hinreichender Sicherheit davon ausgegan- gen werden kann, dass keine Verbotstatbestände ausgelöst werden können (i.d.R. weitverbreitete, ungefährdete Arten ohne Rote Liste Status)

X = gegeben, oder nicht auszuschließen, dass Verbotstatbestände ausgelöst werden können

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Zunächst relevant sind im Ergebnis der Abschichtung diejenigen Arten, bei denen alle Kriterien der ersten vier Spalten („N“, „V“, „L“ und „E“) mit "x" bewertet wurden. Zusammenfassend sind die relevanten Arten farbig hervorgehoben:

Arten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung, für die eine ver- botstatbeständliche Betroffenheit zunächst nicht ausgeschlossen werden kann und für die eine weitere Betroffenheitsabschätzung / potentielle Gefährdungs- analyse im Kap. 5.5.3 (Vögel) bzw. im Kap. 5.5.2 (Fledermäuse, Amphibien, Reptilien) durchzuführen ist

Der Vermerk „potentiell“ oder „Nw“(Nachweis) bezieht sich auf die Ergebnisse der zwei ori- entierenden Ortsbegehungen durch den Ornithologen Rainer Ulbrich am 22.04.2020 sowie am 05.05.2020. häufigen Vogelarten ohne hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung (vgl. Ta- belle „in Sachsen auftretende Vogelarten“ des LfULG vom 30.03.2017) wurden mit grüner Schattierung gekennzeichnet.

relevante Brutvogelarten, die in Anlehung an die Tabelle „in Sachsen auftre- tender Vogelarten“ als häufige Vogelarten ohne hervorgehobene artenschutz- rechtliche Bedeutung einzustufen sind; eine weitere Betroffenheitsabschätzung der Vogelarten erfolgt im Kap. 5.5.3 Bei der Liste Vögel sind Durchzügler und Überwinterungsgäste zunächst alle als planungsre- levant indentifiziert, da die Abschichtungskriterien hier keine Anwendung fanden.

Für alle übrigen Arten ist dagegen eine weitergehende Bearbeitung entbehrlich.

Weitere Abkürzungen: RLS: Für Wirbeltiere: LFULG: Rote Liste der Wirbeltiere Sachsen, 30. Dezember 2015 Für Vögel: LFULG: Rote Liste Sachsens 2013/2015 in Tabelle: In Sachsen auftretende Vogelarten, 30.03.2017 sowie Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5. Fassung, 30. No- vember 2015.

für Tiere und Pflanzen: Kategorien 0 Ausgestorben oder verschollen 1 Vom Aussterben bedroht 2 Stark gefährdet 3 Gefährdet n nicht gefährdet nb nicht bewertet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R Extrem seltene Arten oder Arten mit geografischen Restriktionen D Daten defizitär V Arten der Vorwarnliste

RLD: Rote Liste Deutschland (Kategorien wie RLS für Tiere): für Wirbeltiere: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2009); für Vögel: GRÜNEBERG, C., H—G. BAUER, H. HAUPT, O. HÜPPOP, T.RYSSLAVY & P.SÜDBECK, Ber. Vo- gelschutz 52: 19-69. b: besonders geschützte Art nach §7 Abs.2 Ziff.13 BNatSchG s: streng geschützte Art nach §7 Abs.2 Ziff.14 BNatSchG

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Aves – Vögel Brutvögel

Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Großlandschaften im Wechsel von Waldgebieten u. Offenland; Wälder und nein jagt oft in halboffenen Landschaften u. Feuchtgebieten; bevor- Forsten 3) keine geeigne- Accipiter gentilis zugter Aufenthalt vor allem in der Waldrandzone mit deckungs- > 50 - x x 0 0 X s n n (auf hohen 10 - 50 km² 6) ten Habita- (Habicht) reicher u. vielgestaltiger Feldmark; völlig offene Flächen werden 200 m te/Strukturen Bäumen brü- 7) vorhanden nach Möglichkeit gemieden; neuerdings vermehrt in Siedlungen tend) brütend (große Parks, Friedhöfe usw.) Wälder und Abwechslungsreiche Landschaften mit Waldflächen u. Offenland Nestabstand nein Forsten (ausreichendes Kleinvogelangebot); Horst bevorzugt in Nadel- z.T. 3) keine geeigne- Accipiter nisus 50 - 150 x x 0 0 X s 3 n (auf hohen holz-Stangenhölzern (kaum in reinen Laubwäldern); Jagd bes. in < 1 km; 4) ten Habita- (Sperber) m te/Strukturen Bäumen brü- Heckenlandschaften, Waldrandnähe, halboffene Feuchtgebiete, Aktionsraum 7) vorhanden tend) Gärten 7 - 14 km² hohe und starkhalmige Schilf- und Schilfrohrkolbenmischbe- nein Gew. und stände über anstehenden Wasser, stark an Wasser gebunden; Acrocephalus 3) keine geeigne- Verl.ber. besiedelt i.d.R. mind. vorjährige Röhrichtbestände (ideal 3-6 <400 - x x 0 0 arundinaceus s n V 10-30 m 5) ten Habita- (dicht über jährige) mit > 6,5 mm dicken Halmen und nicht zu großer Dichte >5200 m² te/Strukturen (Drosselrohrsänger) 7) vorhanden Boden brüt.) (34 - 62 Halme / m²); überwiegend an mind. 5 m breiten Schilfgürteln größerer Stillgewässer; toleriert einzelne Büsche Brutvogel in offener od. locker mit Büschen bestandenen Flä- chen; dichte Hochstaudenbestände mit Blättern u. Verzweigun- gen, aber vor allem mit einem hohen Anteil vertikaler Elemente nein Gew. und aufweisen (Höhe ca. 80 - 160 cm) => Bestände aus: Brennnes- Acrocephalus keine geeigne- Verl.ber. sel, Mädesüß, Wasserdost, Weidenröschen, Knöterich, Rain- x x 0 0 palustris b n n k.A. k.A. 2) ten Habita- (dicht über farn, Beifuß u.a. aber auch Raps; häufig auch Mischbestände, te/Strukturen (Sumpfrohrsänger) vorhanden Boden brüt.) meidet reine Schilfröhrichte u. andere Strukturen ohne Verzwei- gungen; früher häufig in verunkrauteten Getreidefeldern - heute in diesen nur selten; einzelne Sträucher o.ä. als Singwarten notwendig Lockere mit Büschen, Schilf u./ od. Rohrkolben bestandene Großseggenriede; Verlandungszonen mit Mischbeständen aus nein Gew. und Acrocephalus Schilf, Rohrkolben, Wasserschwaden, Seggen, Rohrglanzgras, 3) keine geeigne- Verl.ber. <10 - 20 x x 0 0 schoenobaenus s 3 V Gebüschen; schilf-, binsen-, seggenbestandene Gräben in <0,1 - 0,5 ha 5) ten Habita- (dicht über m te/Strukturen (Schilfrohrsänger) Feuchtwiesen; Rohrglanzgraswiesen; nasse Brachen u. Suk- 8) Boden brüt.) vorhanden zessionsflächen mit Brennesseln, Hochstauden, Schilf, Seggen, Gebüsche; allg.: nicht im Wasser stehende Veg.szonen

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I 100-700 (bis Enge Bindung an vertikale Strukturelemente in Röhrichten (bes. nein Gew. und 1240) m² bei Acrocephalus scir- Schilf, dichte Bestände) => Brutvogel in Altschilfbeständen (nicht keine geeigne- Verl.ber. < 200 m ² 3) x x 0 0 paceus b n n zwingend im Wasser), Mischbestände aus Schilf/ Rohrkolben, < 10 m ten Habita- (dicht über t.w. 5) te/Strukturen (Teichrohrsänger) gelegentlich auch in anderen vertikalen Veg.strukturen (Raps- vorhanden Boden brüt.) Nahr.suche felder, Brennesselfluren, Kratzdistelbestände usw.) außerhalb Gewässerränder mit zumindest schütter bewachsenen Kies-, nein Sand- od. Schlammbänken u. Gebüschen; ideal ist fester sandi- 200 - 1000 Gew. und keine geeigne- Actitis hypoleucos ger Untergrund mit locker stehenden, 0,5 - 2 m hohen Büschen m Fließge- 30 - 100 x x 0 0 s 2 2 Verl.ber. 2) ten Habita- (Flussuferläufer) u. +/- ausgebildeter Krautschicht; besiedelt i.d.R. entsprechende wässer bzw. m te/Strukturen (Bodenbrüter.) vorhanden Ufer von Flüssen u. Kanälen, aber auch Standgewässer wie Uferstreifen Stauseen, Kiesgruben u.a. Bevorzugt Wacholderheiden sowie lichte, bodenfeuchte, unter- Einzelre- Wälder und nein holzreiche Wälder, reichstrukturierte Waldränder, Ufergehölze, vier<5 - 18 Forsten / Halb- keine geeigne- Aegithalos caudatus halboffene Landschaften mit hohen reichstrukturierten Hecken ha, <5 - 15 3) x x 0 0 b n n offenland ten Habita- (Schwanzmeise) u. Feldgehölzen, Parks, Friedhöfe, Gebüschbrachen, +/- unge- Schwarmre- m 6) te/Strukturen (auf Bäumen pflegte Baum-/ Obstgärten; meidet große monotone Forste u. vier 17 - 200 vorhanden brütend) Offenland ha ja potentiell in Brutvogel im offenen Gelände auf trockenen bis wechselfeuch- Abhängigkeit Alauda arvensis Offenland ten Böden mit niedriger, abwechslungsreicher Kraut- u. Strauch- 3) x x x x von der b V 3 k.A. k.A. Feldfrucht auf (Feldlerche) (Bodenbrüter) schicht, bevorzugt karge Veg. => Wiesen, Weiden, Ackerland 5) der ackerbau- (ideal: extensiv genutzte, reich strukturierte Feldflur) lich genutzten Fläche 20 - 80 Kleinfischreiche Still- u. Fließgewässer mit ausreichender Sicht- nein m (Ge- Gew. und tiefe u. geeigneten Ansitzwarten (<2 - 3 m über dem Wasser) 0,5 - 3 km keine geeigne- Alcedo atthis wöh- 3) x x 0 0 X s 3 n Verl.ber. sowie nicht zu weit entfernten (bevorzugt am Wasser gelege- Fließgewäs- ten Habita- (Eisvogel) nung an 7) te/Strukturen (Steilufer) nen) steilen, sandig – lehmigen, >50 cm hohe Erd- (Ufer- ser-strecke vorhanden Wege )abbrüche möglich) Die Nilgans ist in Deutschland ein regelmäßig brütendes und mittlerweile etabliertes Neozoon. Die territorial brütende Art besiedelt hier reich strukturierte Lebensräume mit Seen, Tei- Gew. und chen oder Kiesgruben, Fluss- und Bachauen sowie graben- nein Alopochen aegyptia- Verl.ber. durchzogene Grünländer, Rieselfelder, Waldbereiche und Parks. keine geeigne- 3) x x 0 0 cus g nb nb (unterschied- Die Vögel wählen eine Vielzahl unterschiedlicher Brutplätze, die k.A. k.A. ten Habita- 4) te/Strukturen (Nilgans) lichste Brut- von Bodenlöchern über Kopfbäume, Greifvogelnester und künst- vorhanden plätze) liche Nisthilfen bis hin zu Industrie- und Küstenschutzanlagen reichen. Meist liegen die Nester unweit von Gewässern. Diese können mitunter als Blänken, Gräben oder im Bruchwald sehr klein sein.

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Flache, eutrophe, deckungsreiche Gewässer in offener od. nein halboffener Landschaft; bes. in breiten Gräben, Tümpeln, Altar- Gew. und keine geeigne- Anas clypeata me, Temporärgewässern in Feuchtgrünlandgebieten, Fisch- <1 ha bis 3) x x 0 0 b 1 3 Verl.ber. >100 m ten Habita- (Löffelente) teichgebieten, Flachseen, Torfstiche, Rieselfeldern, Klärteichen; >10 ha 7) te/Strukturen (Bodenbüter) vorhanden Ostsee => auf Boddenwiesen u. -inseln mit flachen Buchten, Tümpeln Status in ME: Häufiger Brutvogel, häufiger Gast, ganzjährig. Flachgewässer verschiedenster Art mit ausreichender Deckung nein Gew. und (Röhricht, Seggen, Weidengebüsche, Inseln) z.B. auch Gräben; keine geeigne- Anas crecca <1 ha bis 5 3) x x 0 0 b 1 3 Verl.ber. Torfstiche, kleine Waldseen, Moorkolke; Überschwemmungsflä- > 100 m ten Habita- (Krickente) ha 8) te/Strukturen (Bodenbüter) chen; überstaute Moore; Schwerpunkt auf nährstoffarmen, vorhanden flachen, deckungsreichen Moorgewässern, v.a. dystrophen Braunwasserseen, von oft nur geringer Größe. nein 3) keine geeigne- Gew. und Anas platyrhynchos Brutvogel an stehenden u. langsam fließenden Gewässern aller 6) x x 0 0 ten Habita- b n n Verl.ber. k.A. k.A. te/Strukturen (Stockente) Art; Nahrungssuche auch fernab vom Wasser (z.B. Felder) 7) (Bodenbüter) vorhanden; 10) NW nur als ÜF nein Gew. und Eutrophe u. deckungsreiche Binnengewässer, oft mit kleinen keine geeigne- Anas querquedula 3) x x 0 0 s 1 2 Verl.ber. offenen Wasserflächen. Zur Zugzeit auf großen flachen Seen, <1 ->10 ha >100 m ten Habita- (Knäkente) 7) te/Strukturen (Bodenbüter) Überschwemmungsflächen, Riedgebieten, Moorseen usw. vorhanden Meso- bis eutrophe, veg.reiche Gewässer, v.a. Fischteichgebie- nein Gew. und te, Boddeninseln, Brackwassergebiete, auch Seen, Torfstiche, keine geeigne- Anas strepera 100-200 3) x x 0 0 b 3 n Verl.ber. Moorgräben, wichtig ist üppige Vegetation auf Inseln / an den <5->10 ha ten Habita- (Schnatterente) m 7) te/Strukturen (Bodenbüter) Ufern; Brutkonzentrationen im Anschluß an Möwen- und See- vorhanden schwalbenkolonien Wildvö- gel > nein Euthrophe bis polytrophe Gewässer mit ausgedehnten Röh- Gew. und 100 - > 3) keine geeigne- Anser anser richtbeständen, offener Wasserfläche und landseitig angrenzen- x x 0 0 b n n Verl.ber. > 4-5 ha 200 m; 4) ten Habita- (Graugans) den Grünland (Äsungsflächen). Halbzahme Tiere auch an Klein- te/Strukturen (Bodenbüter) halb- 7) vorhanden gewässern, Parkteichen und breiten Gräben im Grünland. zahme < 10 m Offenes od. gehölzarmes, etwas unebenes od. von Gräben u. nein Böschungen strukturiertes Gelände mit i.d.R. hohem Grundwas- Offen. bis keine geeigne- Anthus pratensis serstand od. Feuchtstellen u. Deckung bietender, aber nicht zu 10 - 20 x x 0 0 b 2 2 Halboffenl. < 0,3 - 10 ha 3) ten Habita- (Wiesenpieper) dichter Krautschicht; auf Regenmooren, Feuchtgrünland, Seg- m te/Strukturen (Bodenbrüter) vorhanden genrieden, +/- feuchten, vergrasten Kahlschlägen/ Forstkulturen, Salzgrünland, Heiden, Ruderalfluren; wichtig sind Warten

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Der Baumpieper ist in Deutschland ein typischer Vogel von nein halboffenen Lebensräumen wie Heiden, Mooren und Auen keine geeigne- Anthus trivialis Halboffenl. sowie Feldgehölzen, lichten (bzw. stark aufgelichteten Wäldern, 3) x x 0 0 ten Habita- b 3 V k.A. k.A. te/Strukturen (Baumpieper) (Bodenbrüter) Lichtungen und Kahlschlägen, Windwurf- und Waldbrandflächen 5) vorhanden sowie Waldrändern. Die Art kommt auch in Bergbaufolgeland- schaften und ehemaligen Rieselfeldern vor. Nistplätze an (bevorzugt mehrgeschossigen) Gebäuden mit Nestabstand Wälder und nein tiefen Nischen u. Höhlen (Dachtraufbereich); Altblocks, Burgen, in den Kolo- Forsten sowie keine geeigne- Apus apus Türme, Ruinen, Fabriken, Bahnhöfe; kaum an Neubauten mit nien oft <1 x x 0 0 b n n Siedlungsb. <10 m 3) ten Habita- (Mauersegler) glatter/ intakter Fassade; Schwerpunkt in Innenstädten, in Dör- m; Aktions- te/Strukturen (Bäume oder vorhanden fern seltener; vereinzelt in Altholzbeständen mit Höhlen u. freiem radius 0,5 Gebäude) Anflug; jagt im freien Luftraum, oft über Wasserflächen bis >50 km <50 bis Wälder und nein BV in Altholzbeständen, oft nah am Wasser (fischreiche Gewäs- Nahrungs- >150 m Forsten 3) keine geeigne- Ardea cinerea ser aller Art); Nahrungssuche im Seichtbereich bis etwa 0,6 m fläche bis (abhän- x x 0 0 b n n (Gew.nähe) 4) ten Habita- (Graureiher) Tiefe, auch im Feuchtgrünland; im Spätsommer / Herbst auch über 10 km gig von te/Strukturen (auf Bäumen 7) vorhanden auf Feldern u. Wiesen (Mäusefang) von Kolonie Jagd- brütend) druck) Wälder und Brutplatz in Wäldern in Waldrandnähe od. (bevorzugt) in Feld- nein <150 - 600 Forsten/ Halb- gehölzen, Baumgruppen, Hecken od. sogar Einzelbäume; be- keine geeigne- Asio otus ha; Aktions- <5 - >10 x x 0 0 X s n n offenland vorzugt Fichten- u. Kiefernbestände; jagt über deckungsarmen 3) ten Habita- (Waldohreule) radius bis zu m te/Strukturen (auf Bäumen Gelände mit niedriger Veg. (z.B. Felder, Wiesen, Niedermoore, vorhanden 2,3 km brütend) Kahlschläge, Lichtungen, Parkrasen) Eutrophe Flachseen, Strandseen, Weiher u. Teiche mit gut meist Was- nein strukturierter Verlandungsveg. u. geringer Tiefe (<0,5 - 2 m); Gew. und serflächen keine geeigne- Aythya ferina größte Brutkonzentrationen in Fischteichgebieten; bevorzugt 50 - 150 3) x x 0 0 b 3 n Verl.ber. ab 5 ha ten Habita- (Tafelente) großflächige Gewässer, an Kleingewässern selten; nur schwa- m 7) te/Strukturen (Bodenbüter) Größe be- vorhanden che Bindung an Möwenkolonie; bevorzugt Seggenbulten u. siedelt Kaupen zur Brut Meso- bis polytrpohe Gewässer unterschiedlicher Art wie Seen, > 50 m nein Weiher, Fisch- , Park- und Klärteiche, breite Gräben, Kanäle, Gew. und an 3) keine geeigne- Aythya fuligula sofern ungestörte Ufer bzw. Inseln mit deckungsreicher Vegeta- x x 0 0 b n n Verl.ber. > 0,5 - 1 ha Parktei- 4) ten Habita- (Reiherente) tion vorhanden sind; bevorzugt Gewässer mit 1-3 m Wassertiefe te/Strukturen (Bodenbüter) chen; z. 7) vorhanden und dichten Beständen an Muscheln oder Schnecken am Grund T. < 5 m bzw. an der submersen Vegetation Wälder und Brutplatz in bänderartig gegliederten, Deckung bietenden (nicht 12 – 20 km²; nein Forsten / Fel- kahlen) Felswänden (Steinbruch oder natürlichen Felsen) mit Aktionsradi- 3) keine geeigne- Bubo bubo sen mehreren potentiellen Nistplätzen und möglichst Ausblick vom 30 – 60 x x 0 0 X s V n us um den 6) ten Habita- (Uhu) (Nischenbrüter Brutplatz auf die Umgebung; jagd im Kontaktbereich Wald- m te/Strukturen Horst 2 – 5 7) vorhanden an Felswän- offene Landschaft, bevorzugt in Flußtälern und in der Nähe von km den) Feuchtgebieten

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I benötigt Wald als Brutplatz u. offenes Land als Jagdrevier; Wälder und nein Nester in größeren geschlossenen Baumbeständen, aber auch Forsten keine geeigne- Buteo buteo in kleineren Beständen (Feldgehölze) bis hin zu einzelnen 3) x x 0 0 X s n n (auf hohen k.A. k.A. ten Habita- (Mäusebussard) Baumgruppen u. sogar Einzelbäumen; Jagd auf offenen Flächen 4) te/Strukturen Bäumen brü- vorhanden in der weiteren Umgebung der Nester; bevorzugt hier kahlen tend) Boden od. kurzrasige Veg. ja potentiell sind Halboffenland Brutvogel sonniger, offener mit Hecken, Sträuchern od. jungen Bruten auf den 3) Carduelis cannabina (auf Bäumen Nadelbäumen bewachsener Flächen mit kurzer, samentragen- x x x x Gehölzen im b V V k.A. k.A. 6) Nordostteil (Bluthänfling) oder im Ge- der Krautschicht; => heckenreiche Agrarlandschaften mit Acker- 10) des PG büsch brütend) u. Grünlandflächen, Ödland, Ruderalfluren, Gärten, Parks möglich; NW nur als ÜF ja Halboffene Agrarlandschaften mit Alleen, Feldgehölzen, hohen Halboffenland potentiell sind Hecken sowie Obstbaumbeständen; bäuerliche Dörfer mit locke- <1 - >3 ha; Bruten auf den sowie 3) Carduelis carduelis ren Baumbeständen; seltener Waldränder, lichte Laubwälder; Nester z.T. x x x x Gehölzen im b n n Siedlungsb. <1 - 3 m 4) Nordostteil (Stieglitz) bes. Hartholzauen; zunehmend in Gartenstädten, Kleingärten, in lockeren (auf Bäumen 10) des PG Parks u. Friedhöfen mit entsprechendem Baumbestand; selbst Gruppen möglich¸ NW brütend) nur als ÜF im Innern großer Städte ja Brutvogel halboffener, parkähnlicher Landschaften, mit Baum- Wälder und potentiell sind gruppen, Gebüsch od. aufgelockerten Baumbeständen u. freien Bruten auf den Forsten sowie 3) Carduelis chloris Flächen (z.B. Feldgehölze, Waldränder, lichte Misch- u. Auwäl- x x x x Gehölzen im b n n Siedlungsb. k.A. k.A. 5) Nordostteil (Grünfink) der, Parks, Gärten); bei Anwesenheit von nur wenigen Gehölzen (Hecken, 10) des PG auch in Siedlungen, nach der Brutzeit: Ruderalfluren, Felder, möglich; NW Gebüsch) nur als ÜF Wegränder, Bahndämme; im Winter mehr in u. um Siedlungen Wälder und nein Forsten sowie Certhia brachydacty- +/- lichte Wälder, Waldränder, Parks, Friedhöfe, Baumgärten, - keine geeigne- Siedlungsb. meist x x 0 0 la b n n hecken, Alleen usw. mit im lockeren Verband stehenden Alt- <0,8 - >3 ha 2) ten Habita- (Baumspalten, <10 ha te/Strukturen (Gartenbaumläufer) bäumen; bevorzugt großborkige Gehölze (z.B. Eichen) vorhanden Holzstößen, unter Dächern) nein Wälder und Wälder aller Art, sofern genügend Altholz vorhanden ist. Lichte keine geeigne- Certhia familaris Forsten. x x 0 0 b n n Bestände werden bevorzugt. Im Gegensatz zum Gartenbaum- k.A. k.A. 3) ten Habita- (Waldbaumläufer) (Baumspalten, te/Strukturen läufer ist seine Vorliebe für ausgedehnte Wälder zu erkennen. vorhanden Holzstößen)

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I In Deutschland brütete der Flussregenpfeifer ursprünglich auf Schotter-, Kies- und Sandufern bzw. –inseln oder an schlammi- gen, wenig bewachsenen Uferstreifen von Flüssen und Seen. Gew. und Heute kommt er überwiegend in anthropogen geprägten Le- nein Verl.ber. sowie bensräumen wie Kies- und Sandgruben, Kohletagebaugebiete, 3) keine geeigne- Charadrius dubius offene, anthro- <10 - 30 x x 0 0 s n n Fisch- und Klärteiche vor. Außerdem werden Abtrofungsflächen, 1 - 2 ha 6) ten Habita- (Flussregenpfeifer) pogen gepägte m te/Strukturen wiedervernässte Hochmoore, nasse Äcker, Umbruchflächen im 7) vorhanden Räume Grünland und auf Kahlschlägen als Brutplätze genutzt. Auch (Bodenbüter) urbane Lebensräume (Großbaustellen, Park- und Lagerplätze, Kiesflachdächer, Industriebrachen, Baumschulgelände werden angenommen. Siedlungsbe- Offene od. halboffene, möglichst extensiv genutzte Naß- od. in guten nein reich, Halbof- 3) Feuchtgrünlandgebiete mit geeigneten Horstplattformen auf Gebieten keine geeigne- Ciconia ciconia fel. und Offen- <30 – 6) x x 0 0 X s V 3 Gebäuden (Dächer von Häusern, Scheunen, Ställen, Türmen), Kolonien; ten Habita- (Weißstorch) land (Feldflur) 100 m 7) te/Strukturen Masten od. Bäumen i.d. Nähe; wichtig: freier An- u. Abflug zum Aktionsraum vorhanden (auf Gebäude 8) Horst u. Blick vom Horst auf das Nahrungsgebiet 4 - >100 km² brütend) nein Wälder und Nestrev. 1 -2 Ausgedehnte, störungsarme Wälder mit Altholbeständen und keine geeigne- Ciconia nigra Forsten mit km²; Akti- 300-500 3) x x 0 0 x x s V n eingelagerten oder nahegelegenen fischreichen Gewässern, v.a. ten Habita- (Schwarzstorch) Gew.nähe onsraum bis m 7) te/Strukturen Bäche, Flüsse, Fischteiche, Tümpel; vorhanden (Baumbrüter) 100 km² Röhricht ab nein Gew. und 0,5 ha, Brutvogel in offenen Landschaften, eng an Röhrichte (Schilf) 3) keine geeigne- Circus aeruginosus Verl.ber. Jagdgebiet >100 – x x 0 0 X X s n n gebunden, selten in Getreidefeldern, Weiden, Wiesen, Sümpfe; 5) ten Habita- (Rohrweihe) (Bodenbüter, <2 – 15 km²; 300 m te/Strukturen Jagd: in Röhrichtgürteln, Verlandungszonen, Wiesen 7) vorhanden über Wasser) Nestabstand z.T. <100 m Wälder und nein Lichte Laub- u. Mischwaldbestände mit Unterwuchs (in ge- Coccothraustes Forsten / Sied- keine geeigne- schlossenen Wäldern meist in Randzonen) => Hainbuchen-, 2) x x 0 0 coccothraustes b n n lungsbereich k.A. k.A. ten Habita- Buchenbestände, Parks, größere Gärten, lichte Auwälder, Feld- 4) te/Strukturen (Kernbeißer) (auf Bäumen vorhanden gehölze brütend) Siedlungsb. Städte u. größere Ortschaften (in Dörfern u. Streusiedlungen nein und Felsen Siedlung Columba livia f. selten od. fehlend) mit größeren Gebäudekomplexen (z.B. keine geeigne- (in <10 ha nur x x 0 0 domestica b nb nb Bahnhöfe, Markt- u. Lagerhallen, Kirchen), die ein reiches An- <1 - 3 m 3) ten Habita- Geb.nischen selten be- te/Strukturen (Straßentaube) gebot an geeigneten Höhlen, Nischen u. Simsen aufweisen, vorhanden od. an Felsen siedelt stets nur ein kleiner Teil der Population reproduktiv brütend)

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Nestrevier +/- hallenartige Altholzbestände mit max. 2 – 3 km entfernten sehr klein, nein Wälder und landwirtschaftlichen Flächen; bevorzugt Buchen- z.T. auch brütet z.T. keine geeigne- Columba oenas Forsten Kiefern– Althölzer mit Schwarzspechthöhlen; meist größere 30 – 100 3) x x 0 0 b n n kolonieartig; ten Habita- (Hohltaube) (in Baumhöh- Wälder, aber auch Feldgehölze, Parks, Alleen, Flußauen, halb- m 7) te/Strukturen Aktionsradi- vorhanden len brütend) offene Landschaften mit Kopf- u./ od. Einzelbäumen; Nahrungs- us meist suche am Waldboden, auf landwirtschaftlichen Flächen 1 – 3 km ja Wälder und Nest- u. Ruhezone in Gehölzen; Nahrungserwerb auf Flächen potentiell sind Forsten sowie mit niedriger od. lückenhafter Veg.; meist Baumgruppen inmitten Bruten auf den Columba palumbus x x x x b n n Siedlungsb. od. in der Umgebung von Feldern (Wälder, Feldgehölze, Alleen, k.A. k.A. 3) Gehölzen im (Ringeltaube) Nordostteil (auf Bäumen mitunter Einzelbäume od. Gebüsche); zunehmend in menschli- des PG möglich brütend) chen Siedlungen Wälder und Brutplatz in großen, störungsarmen Wäldern (vorzugsweise auf 50 – 500 nein Forsten sowie Buche od. Kiefer), zunehmend auch in kleineren Feldgehölzen, m (je keine geeigne- Corvus corax Siedlungsb. 3) x x 0 0 b n n in möglichst ungestörten Felswänden; Nahrungshabitat: offene 10 - >50m² nach ten Habita- (Kolkrabe) (auf Bäumen 4) te/Strukturen Landschaften mit ganzjährig reichem Nahrungsangebot (Müll- Gewöh- vorhanden od. Felsni- deponien, Fallwild u.ä.) nung) schen brütend Benötigt Bäume od. zumindest hohe Büsche als Ansitzwarten, ja Deckung, Schlaf- u. Nistplätze sowie offene, kurzrasige, schütter Halboffenl. und bewachsene od. veg.freie Flächen (z.B. Grünland, Acker, Ra- 100 - potentiell sind <10 (Städte) Bruten auf den Corvus corone Offenland. senflächen) zur Nahrungssuche; typ. Brutvogel der halboffenen 200 m x x x x b n n - 3) Gehölzen im (Aaskrähe) (auf Bäumen u. offenen Agrarlandschaft mit Feldgehölzen, Baumreihen od. im Of- Nordostteil >50 ha des PG brütend) Hecken sowie der Waldränder zur offenen Landschaft; zuneh- fenland möglich mend in Parks, Friedhöfen u. Siedlungen mit höherem Baumbe- stand Benötigt Bäume od. zumindest hohe Büsche als Ansitzwarten, ja Deckung, Schlaf- u. Nistplätze sowie offene, kurzrasige, schütter potentiell sind Halboffenl. und bewachsene od. veg.freie Flächen (z.B. Grünland, Acker, Ra- 100 - Bruten auf den Corvus corone coro- <10 (Städte) 3) Offenland. senflächen) zur Nahrungssuche; typ. Brutvogel der halboffenen 200 m x x x x Gehölzen im ne b n n - 4) Nordostteil (auf Bäumen u. offenen Agrarlandschaft mit Feldgehölzen, Baumreihen od. im Of- (Rabenkrähe) >50 ha 11) des PG brütend) Hecken sowie der Waldränder zur offenen Landschaft; zuneh- fenland möglich; NW nur als NG mend in Parks, Friedhöfen u. Siedlungen mit höherem Baumbe- stand Brutplatz in lichten, höhlenreichen Altholzbeständen (bes. mit Wälder und Schwarzspechthöhlen), natürlichen Felswänden und Steinbrü- meist in Forsten, Fel- nein chen sowie in Nischen und Höhlen an Gebäuden (Ruinen, lockeren sen, Sied- keine geeigne- Corvus monedula Burgen, Schlösser, Kirchen, Altbaublocks, Industrieanlagen, Kolonien < 20 - 20 x x 0 0 b 3 n lungsbereich 2) ten Habita- (Dohle) Brücken), auch im City-Bereich oft in Schornsteinen brütend; brütend; m te/Strukturen (Baumbrüter, 8) vorhanden Nahrungssuche auf Rasenflächen und landwirtschaftlichen Akt.rad. Beb.brüter, Flächen, besonders Dauergrünland, daher nicht im Inneren mehrere km Felsbrüter) großer Wälder

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I ja Möglichst gehölzfreie Felder, Wiesen, Ruderalflächen; benötigt potentiell in mind. 20 - Abhängigkeit eine dichte, Deckung gebende Krautschicht; bevorzugt warme u. 2) Coturnix coturnix Offenland 50 ha an 30 - 50 x x x x von der b n n dabei frische Sand-, Moor od. tiefgründige Löß- u. Schwarzer- 5) Feldfrucht auf (Wachtel) (Bodenbrüter) geeigneten m (?) deböden; Brutvogel in: Wintergetreide, Klee, Luzerne, Wiesen; 7) der ackerbau- Habitat lich genutzten im Sommer in Hackfruchtäckern u.a. Fläche Anfang/ Mitte Mai: hochwüchsige Seggen-, Wasserschwaden >10 ha, nein od. Rohrglanzgraswiesen, auch lockerwüchsige Riedwiesen mit Gew. Und möglichst keine geeigne- Crex crex Schilf; später (Juni) auch hochwüchsige, feuchte/ nasse Heu- 30 - 50 x x 0 0 X s 2 2 Verl.b. jede >200 ha 2) ten Habita- (Wachtelkönig) wiesen, Hochstaudenbestände, seltener Getreide, Klee o.ä.; m te/Strukturen (Bodenbrüter) (Rufgrup- vorhanden bes. im Mai Flächen mit Hecken od. lockerstehenden Gebü- pen) schen nein Reproduktion vielseitige Lebensräume, zur Eiablage deckungslose, offene ist unwahr- Cuculus canorus alle Bereiche 2) x x 0 0 b 3 V Flächen bevorzugt mit geeigneten Sitzwarten; fehlt in der ausge- k.A. k.A. scheinlich da (Kuckuck) (k.A.) 5) keine Wirtsar- räumten Agrarlandschaft ten vorkom- men wild: nein Wildpopulationen: Große eutrophe Flachseen mit ausgedehnter 1 ha bis 1 3) keine geeigne- Gew. und >200 m; Cygnus olor Verlandungszone (Röhrichtgürtel); halbzahme Population: Eu- km² (halb- 6) x x 0 0 ten Habita- b n n Verl.ber. halb- te/Strukturen (Höckerschwan) trophe bis Hypertrophe Gewässer aller Art, z.B. auch Park-, zahme bis 7) (Bodenbüter) zahm: vorhanden; Fisch- u. Klärteiche, breite Gräben usw. Wildvögel) 10) NW nur als ÜF <5 m Nester z.T. Alle Formen menschlicher Siedlungen (v.a. bäuerliche Dörfer); nein aneinander kein Nachweis Siedlungsb.(an wichtig sind Gewässernähe (Nahrungs- u. Nistmaterial) bzw. Delichon urbicum gebaut; <10 – 20 x x 0 0 von Nestern b 3 V Gebäuden o. ä. schlammige/ lehmige Ufer od. Pfützen, sowie für den Nestbau 3) bei den (Mehlschwalbe) Aktionsradi- m brütend) Gebäudefassaden mit rauher Oberfläche u. überstehenden orientierenden us i.d.R. 0,3 Begehungen Vorsprüngen/ Simsen/ Dachtraufen – 0,7 km nein Wälder und keine geeigne- Dendrocopos major Forsten Brutvogel in allen Laub- u. Nadelwaldlandschaften; ferner in 3) x x 0 0 ten Habita- b n n k.A. k.A. te/Strukturen (Buntspecht) (in Baumhöh- Parks, Feldgehölzen, Gärten 6) vorhanden len brütend) Im Kronenbereich möglichst totholzreicher Eichen- (Misch-) nein Wälder und Wälder (Hartholzauen, Eichen-Hainbuchen-Wälder, Buchen- keine geeigne- Dendrocopos medius Forsten 10 – 40 3) x x 0 0 X s V n Eichen-Wälder; selten in Erlen-Eschen-Ulmen-Wäldern, Bruch- 3 – 10 ha ten Habita- (Mittelspecht) (in Baumhöh- m 4) te/Strukturen wäldern, Eichen-Kiefern-Wäldern), im allgemeinen nur in groß- vorhanden len brütend) flächigen Beständen

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Wälder und Laub- (Misch-) Wälder, bevorzugt Erlen-, Birkenbruchwälder, nein Fors- Hart- u. Weichholzauen, Erlen-Eschen-Wälder, Pappelforste; oft keine geeigne- Dryobates minor ten/Siedl.ber.- <10 – 30 x x 0 0 b n V in Ufergehölzen z.B. bachbegleitende Saumgehölze, halboffene 4 – 40 ha 3) ten Habita- (Kleinspecht) Gärten m te/Strukturen Niederungen; besiedelt Wälder z.T. bereits im Stangenholzalter; vorhanden (in Baumhöh- auch in Parks u. Gärten mit Altbaum- u. Hochstammobstbestand len brütend) nein Wälder und Altholzbestände mit relativ astfreien, großen, glattrindigen keine geeigne- Dryocopus martius Forsten Stämmen, freier Anflug wichtig; Nahrungsbiotop ausgedehnte, 3) x x 0 0 ten Habita- X s n n k.A. k.A. te/Strukturen (Schwarzspecht) (in Baumhöh- im Optimum naturnahe Altholzrelikte od. gestufte alte Mischwäl- 7) vorhanden len brütend) der. Brutvogel offener Landschaften, bevorzugt ebenes Gelände mit 1,3 - >7 ha; nein niedriger od. lückiger Bodenveg. zur Nahrungsaufnahme; mög- Nahrungs- keine geeigne- Emberiza calandra Offenland lichst extensiv genutzte Grünländer unterschiedlicher Nässestu- 10 - 40 2) x x 0 0 s V V plätze aber ten Habita- (Grauammer) (Bodenbrüter) fen u. Äcker (bevorzugt gute Bonität) u. auch Ruderalfluren mit m 5) te/Strukturen z.T. außer- vorhanden einzelnen Bäumen, Baumreihen, Telegraphenleitungen, halb manchmal auch nur Büsche od. Hochstauden als Singwarten Brutvogel offener u. halboffener, abwechslungsreicher Land- schaften mit Büschen, Hecken u. Gehölzen u./ od. vielen Rand- nein Offenland bzw. linien (Säume) zwischen unterschiedlichen Veg.höhen: Wald- keine geeigne- Emberiza citrinella 3) x x 0 0 b n n Halboffenland ränder, -lichtungen, Kahlschläge, Heckenlandschaften, ab- k.A. k.A. ten Habita- (Goldammer) 5) te/Strukturen (Bodenbrüter) wechsungsreiche Feldfluren (mit Gehölzen, Gebüschgruppen, vorhanden Windschutzpflanzungen), entsprechend bepflanzte Böschungen bzw. Dämme, ältere Ruderalfluren Äcker auf wasserdurchlässigen (meist ständigen) Böden u. nein Offenland bzw. klimagünstigen (regenarmen u. warmen) Standorten mit Alleen, keine geeigne- Emberiza hortulana 2) x x 0 0 X s 3 3 Halboffenland Baumreihen, kl. Feldgehölzern o. Waldrändern, bevorzugt Ei- 2-5 ha 10-25 m ten Habita- (Ortolan) 7) te/Strukturen (Bodenbrüter) chenreihen, Obstbä. o. Ränder v. Kieferngehöl., die Bä. dienen vorhanden als Singwarten, z.T. auch als Nahr. habit.(Eiche, Obstbä.) In Verlandungszone stehender Gewässer (v.a. in landseitigen, nicht im Wasser stehenden Schilfbeständen), an Ufersäumen nein keine geeigne- Emberiza Gew. und von Fließgewässern, in Überschwemmungsflächen, in lichten x x 0 0 ten Habita- schoeniclus b n n Verl.ber. schilfdurchsetzten Augebüschen, Niedermoorflächen, Streuwie- k.A. k.A. 3) te/Strukturen (Rohrammer) (Bodenbüter) sen, Seggen- u. Pfeifengrasgesellschaften; an Gräben, Fischtei- vorhanden chen, Stauseen, Tümpeln usw. tlw. auch an trockneren Standor- ten; wichtig: Vorhandensein von Singwarten Wälder und nein Fors- In unterholzreichen Baumbeständen u. Waldrändern von Laub-, keine geeigne- Erithacus rubecula ten/Siedl.ber.- 3) x x 0 0 b n n Misch- u. Nadelhochwäldern, Gebüschen, Hecken, Parks, Gär- k.A. k.A. ten Habita- (Rotkehlchen) Gärten 5) te/Strukturen ten; bevorzugt Gewässernähe od. feuchtere Standorte vorhanden (auf Boden brütend)

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Halboffene bis offene Feuchtgebiete => Verlandungszonen, Wälder und Nestrevier nein Feuchtwiesen, Moore, Ödflächen od. Trockengebiete => Heide- Forsten >10 ha, keine geeigne- Falco subbuteo landschaften mit zumindest kleinen Wäldern (bevorzugt als >50 - x x 0 0 X s 3 3 (auf hohen Jagdrevier 8) ten Habita- (Baumfalke) Brutplatz lichte Kiefernwälder), Gehölzen; auch auf einzeln 200 m te/Strukturen Bäumen brü- bis vorhanden stehenden Bäumen mitunter in Parkanlagen, Alleen, Villengär- tend) 30 km² ten Wälder und Forsten, Offene Landschaften; bes. Agrarlandschaften, in Kombination Nestrevier nein Siedl.b., Felsen zumindest mit kleinen Wäldern, Feldgehölzen od. Baumreihen, sehr klein; keine geeigne- Falco tinnunculus (auf hohen 30 - 100 3) x x 0 0 X s n n sowie Siedlungen mit Kirchtürmen, hohen Gebäuden o.ä.; Bur- Aktionsraum ten Habita- (Turmfalke) Bäumen , m 4) te/Strukturen gen, Felswände, Steinbrüche mit nahegelegener Agrarland- bis zu 10 vorhanden Gebäuden, schaft, Brachflächen od. anderer Offenlandschaft km² Felsen brü- tend) Wälder und Entscheidender Faktor ist das Angebot potentieller Nisthöhlen; Fors- weitere benötigte Strukturen sind Zweige als Gesangs- u. Jagd- nein ten/Siedl.ber.- warten sowie als Deckung; günstig sind lichte Wälder mit hohem keine geeigne- Ficedula hypoleuca <10 - 20 x x 0 0 b V n Gärten Stammraum u. entsprechende Parks, Friedhöfe, Baumgärten, <0,1 - 1 ha 3) ten Habita- (Trauerschnäpper) m te/Strukturen (in Baumhöh- Obstbaumbestände; höchste Dichten in Buchen- u. Eichenwäl- vorhanden len oder Ni- dern, laubholzreichen Kiefer- Fichten- Jungbeständen mit ho- schen brütend) hem Nistplatzangebot weitgehend auf reine Buchen- und Buchenmischwälder und sowie entsprechende Parks beschränkt; selten auch in Fichten- beständen mit eingestreuten Buchen u. a. Laubbäumen; wichtig nein Wälder und sind ein etwas lückiger Oberstand, Freiraum zwischen Kraut-, 3) keine geeigne- Ficedula parva Forsten < 10 - 20 x x 0 0 X s R V Strauch- und Kronenschicht sowie eine Dürrzweigzone zwi- < 0,5 - 1 ha 6) ten Habita- (Zwergschnäpper) (in Halbhöhlen m te/Strukturen schen zwischen Stammraum und Kronenschicht; bevorzugt 8) vorhanden brütend) frische bis feuchte Bestände mit schattig luftfeuchten Innenklima und Stellen mitunruhigem Bodenrelief (kleine Bachtäler, Abhän- ge u.ä.) Wälder und ja Forsten/ Halb- Wälder aller Art, kleinere u. größere Baumgruppen, Feldgehöl- potentiell sind offenland Bruten auf den Fringilla coelebs ze, Alleen, Parks, Obstanlagen, Baumgärten; optimal: Baum- 3) x x x x b n n (auf Bäumen k.A. k.A. Gehölzen im (Buchfink) gruppen, Wälder mit spärlicher Strauch- u. Krautschicht; Nah- 5) Nordostteil od. im Ge- des PG rungssuche vorwiegend am Boden möglich büsch brü- tend) nein Stehende u. langsam fließende Gewässer (z.B. Seen, Teiche, Gew. und keine geeigne- Fulica atra langsam fließende Flüsse mit Altwässern, Stauseen, Parkteiche 3) x x 0 0 b n n Verl.ber. k.A. k.A. ten Habita- (Bläßralle/ Bleßralle) usw.), Flachufer u. Uferveg. nötig; kaum an oligotrophen u. 7) te/Strukturen (Bodenbüter) vorhanden dystrophen Gewässern sowie Meeresküsten

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Trockenwarme Gebiete mit höchstens zu 50 % geschlossener nein Veg.; vorzugsweise auf lehmigen Sandböden; auch in stärker keine geeigne- Galerida cristata Offenland strukturiertem Gelände; in der Kulturlandschaft: Ruderalfluren, x x 0 0 ten Habita- s 1 1 1 - 5 ha <10 m 2) te/Strukturen (Haubenlerche) (Bodenbrüter) trockener Rasen, Brachäcker, Industrie- u. Verkehrsanlagen, vorhanden Sportplätze, kiesige Flachdächer niedriger Gebäude, Deponien/ Halden, selten auf bewirtschafteten Äckern In Deutschland besiedelt die Bekassine zur Brutzeit Niedermoo- re, Hoch- und Übergangsmoore bzw. deren Vernässungsstadi- Gewässer und en, Seggen- und Binsensümpfe, Verlandungszonen von Seen, nein Verlandungs- Graslandschaften sowie extensiv genutzte Marschen, Feucht- keine geeigne- Gallinago gallinago x x 0 0 s 1 1 bereiche (Moo- wiesen, Überschwemmungsgebiete oder Nassbrachen, zuwei- 1-5 ha 10-40 m 2) ten Habita- (Bekassine) te/Strukturen re) len auch lichte Röhrichte sowie Erlen- und Birkenbruchwälder. vorhanden (Bodenbüter) Auch in kleinflächigen Feuchtgebieten innerhalb von Ackerbau- komplexen sowie Mooren in Mittelgebirgslagen ist sie anzutref- fen. Brutvogel der Uferzonen stehender u. langsam fließender nähr- Parks: stoffreicher Gewässer mit dichtem Uferwuchs (Ufergebüsche, nein Gewässer <5 - 10 Gew. und Röhrichte, Binsen, Seggen; bevorzugt landseitig) => Seen, 3) keine geeigne- Gallinula chloropus ab ca. 200 m; x x 0 0 s V V Verl.ber. Teiche, Flußaltwässer, Lehm- u. Kiesgruben, Dorfteiche, Park- 6) ten Habita- (Teichralle/ Teichhuhn) m², Röhricht sonst: te/Strukturen (Bodenbüter) gewässer, mitunter auch kleine Tümpel, Wasserlöcher, Kanäle, 7) vorhanden ab 0,2 ha 10 - 40 Bäche, Gräben; Nahrungsuche auch auf Wiesen, Feldern, m Gärten Wälder und Forsten/Halb- nein Laub-, Misch- u. Nadelwälder mit abwechslungsreicher Struktur, offenland keine geeigne- Garrulus glandarius größere Feldgehölze, halboffene Landschaften mit Baumgrup- 3) x x 0 0 b n n (auf Bäumen k.A. k.A. ten Habita- (Eichelhäher) pen, zunehmend auch in Ortschaften; Bevorzugung von Eichen; 4) te/Strukturen od. im Ge- vorhanden entfernt sich nie weit von Deckung durch Gehölz büsch brü- tend) In Deutschland besiedelt der Kranich vor allem Erlen- und Bir- kenbruchwälder, Hoch- und Niedermoore, Feuchtgebiete in Heidelandschaften sowie Bergbaufolgelandschaften.Bei der Brutplatzwahl zeigt der Kranich eine große Variabilität, ist aber nein Gew. und auf ausreichend Wasserstand zum Schutz vor Bodenprädatoren keine geeigne- Grus grus 3) x x 0 0 X s n n Verl.ber. angewiesen. Die Nester befinden sich am Boden in feuchter, oft k.A. k.A. ten Habita- (Kranich) 4) te/Strukturen (Bodenbüter) sumpfiger Umgebung in Wäldern, Torfstichen, Nass- und vorhanden Feuchtwiesen bzw. –brachen, Verlandungszonen sowie auf kleinen Inseln in Teichen und Seen. Vor allem im Norddeut- schen Tiefland werden auch Acker- und Grünlandsölle inmitten der Agrarlandschaft genutzt.

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I nein Halboff. und Der Seeadler besiedelt in Deutschland sowohl Küsten und keine geeigne- Haliaeëtus albicilla Offenl mit Ästuare als auch Stromtäler, Flussauen sowie große Seen und 3) x x 0 0 ten Habita- X s V n k.A. k.A. te/Strukturen (Seeadler) Gew.nähe Teichgebiete des Binnenlandes, sofern sie ausreichend Nah- 7) vorhanden (Baumbrüter) rung-Fische und Wasservögel-bieten. Wälder und Mehrschichtige Laubgehölze mit geringem Deckungsgrad der Forsten/Halb- nein Oberschicht, d.h. hohes Gebüsch mit lockerem Baumbestand; offen- keine geeigne- Hippolais icterina bevorzugt Klein- od. Saumgehölze u. Mosaike aus lichten/ 800 - >2000 x x 0 0 b V n land/Siedl.ber. <10 m 2) ten Habita- (Gelbspötter) niedrigwüchsigen Stellen u. höheren Gebüschgruppen; max. m² te/Strukturen (auf Bäumen vorhanden Dichte => Parks, Friedhöfe, Gärten, Auwälder, Hecken, Feldge- od. im Ge- hölze büsch brütend) Koloniedich- Nistplätze im Inneren zugänglicher Ställe, Scheunen, Schuppen nein te (bis 120 keine geeigne- u.a. Gebäuden sowie unter Brücken, an Schleusen, Minen usw.; 3) Hirundo rustica Siedlungsb. Brutpaare/ x x 0 0 ten Habita- b 3 V größte Dichten an Einzelgehöften u. in stark bäuerlich geprägten <10 m 4) te/Strukturen (Rauchschwalbe) (Gebäude) Hof), Akti- Dörfern; Nahrungssuche bevorzugt in Umgebung der Ställe, 10) vorhande; NW onsradius oft nur als ÜF über Viehweiden, Wasserflächen, Feuchtgebieten u. Grünland <1 km Brutvogel teilbewaldeter bis locker mit Bäumen bestandener Wälder und Landschaften, benötigt Freiflächen mit nicht zu dichter od. nein Forsten/Halb- hochwüchsiger Bodenveg. u. Rufwarten sowie Deckung u. 2) keine geeigne- Jynx torquilla offen- 10 – 50 x x 0 0 s 3 2 Nistmöglichkeiten bietend, meidet großflächig stau- u. wechsel- 10 – 30 ha 5) ten Habita- (Wendehals) land/Siedl.ber. m te/Strukturen nasse Böden (keine Ameisenvorkommen); => Halboffene Agrar- 8) vorhanden (in Baumhöh- landschaften, Dörfer mit Obstgärten, Baumgärten, Streuobstbe- len brütend stände, Parks, Friedhöfe, lichte Wälder bzw. Waldränder Halboff. und Brutvogel halboffener u. offener Landschaften mit aufgelocker- <0,1 - >3 (- nein Offenland ten Buschbestand sowie Einzelbäumen, abwechslungsreiche 8) ha; kleins- Lanius collurio 3) keine geeigne- (Feldflur) (kurz Krautfluren => extensiv genutzte Kulturlandschaft, Trockenra- tes Revier <10 – 30 x x 0 0 (Neuntöter/ X b n n 6) ten Habita- ü. Boden im sen, Sukzessionsflächen, Heckenlandschaften, Feldgehölze, dabei i.d.R. m te/Strukturen Rotrückenwürger) 7) vorhanden Gebüsch Ödland, Streuobstwiesen auch verwilderte Gärten, Mülldepo- linear (z.B. brütend) nien, Parks Hecke) Übersichtliches Gelände mit halboffener Struktur, Wechsel von nein niedrigen Büschen u. höheren Bäumen sowie dazwischen nied- 20 - >100 Halboffenl. (auf keine geeigne- Lanius excubitor rige, möglichst lückige Pflanzendecke; meidet enge Täler u. ha, Aktions- >50 – 2) x x 0 0 s 2 2 Bäumen brü- ten Habita- (Raubwürger) steile Abhänge; bevorzugt Wacholder- u. Sandheiden, Brandflä- radius bis 150 m 4) te/Strukturen tend) vorhanden chen, Kahlschläge, Regenmooränder u. sukz. stad., sandige 2 km Äcker u.ä. nährstoffarme Biotope. Halboff., Wäl- Brutvogel auf Flächen mit üppiger Krautschicht (welche am nein der und Fors- Boden locker u. darüber dicht ist z.B. Brennessel) u. Sträuchern keine geeigne- Locustella fluviatilis ten (kurz ü. od. Bäumen mit schrägen Zweigen (Singwarten); Ufergebüsche, 0,02 - 0,83 x x 0 0 ten Habita- b n n 5 - 20 m 2) te/Strukturen (Schlagschwirl) Boden im Erlenbrüche, feuchte- nasse Pappelforste, Weichholzauen, ha vorhanden dichten Ge- Erlen-Eschenwälder, Feuchtwälder, dichte Verlandungsgürtel, strüpp) nährstoffreicher Binnengewässer, jüngere Waldstadien

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Gew. und Großflächige Schilfröhrichte oder Schilf-Seggenbestände mit nein Verl.b. Großseggen oder dichtem Knickschilf am Grunde (Neststand), Locustella luscinioi- keine geeigne- (Bodenbrüter, bevorzugt über knöchel- bis knietiefem Wasser; eingestreute >10-20 x x 0 0 des b R n 0,04-0,8 ha 2) ten Habita- Röhrichtbrüter Gebüsche oder kleine Bäume werden toleriert und als Singwarte m te/Strukturen (Rohrschwirl) vorhanden manchmal genutzt. Daher auch in nassn Brachen / Sukzessionsflächen; Schwimmnest) ausnahmsweise auch in Rohrglanzgrasröhrichten Offenes bis halboffenes Gelände mit mind. 20 - 30 (-60) cm hoher, dichter aber genügend Bewegungsfreiheit am Boden nein gewährender Krautschicht aus relativ schmalblättrigen Halmen keine geeigne- Locustella naevia Offenland <10 - 20 x x 0 0 b n 3 sowie diesen Horizont überragende Singwarten (z.B. vorjährige <0,1 - 2,1 ha 2) ten Habita- (Feldschwirl) (Bodenbrüter) m te/Strukturen Stauden, Einzelbäume, Sträucher, Reisighaufen, Zäune); ty- vorhanden pisch: Sukzessionsflächen, Kahlschläge; auch stark verunkrau- tete Äcker Halboffene Landschaft; i.d.R. trockene Standorte; oft mit trocken nein - sandigen Stellen, Trockenrasenveg. od. Calluna - Heide; Halboffenl. keine geeigne- Lullula arborea Brand-, Windwurf- u. Kahlschlagsflächen, Leitungstrassen u. <10 - 20 1) x x 0 0 X s 3 V (Feldflur) 0,8 - 10 ha ten Habita- (Heidelerche) andere Schneisen im Wald, Wacholderheiden, Schafhutungen, m 7) te/Strukturen (Bodenbrüter) vorhanden Binnendünen, reichstrukturierte Waldränder an Heideflächen od. sandigen Äckern Dichte Laubgebüsche (freistehend od. als Unterholz) mit Fal- nein Wälder und laubdecke am Boden (Nahrungsraum) u. Partien mit dichter u. Luscinia megarhyn- keine geeigne- Forsten / Halb- hoher Krautschicht (Nistplatz); daher v.a. unterholzreiche Au- 0,13 – 4 (?) x x 0 0 chos b n n <10 m 3) ten Habita- offenland wälder, Ufergebüsche, Parks, Friedhöfe u. Gärten mit größeren ha te/Strukturen (Nachtigall) vorhanden (Bodenbrüter) Gebüschkomplexen, frische- feuchte, unterholzreiche Laub- u. Mischwälder, Knicks, selten Feldgehölze Halboffenl. und Nassstandorte mit zugängliche Wasserstellen, die sowohl schüt- nein Offenland ter bewachs. o. freie Bodenfl. als auch ausreichend Deckung keine geeigne- Luscinia svecica (Gew.nähe) x x 0 0 X s R V (Gebü. o. Altschilf o. Hochstauden) aufweisen; in teilweise 0,24 - > 2ha 10-30 m 2) ten Habita- (Blaukehlchen) (am oder kurz te/Strukturen verbuschenden Röh. und Uferzonen; nassen Brachen/ Sukzes- vorhanden über Boden in sionsflächen; Heidemooren; Erlenbrüche Vegetation) nein Wälder und Horstet in Wäldern, oft Auwälder u. auch größere Feldgehölze Nestrevier 3) keine geeigne- Milvus migrans Forsten (auf i.d. Nähe von Gewässern od. Feuchtgrünland u.a. Feuchtgebie- sehr klein; 100 - x x 0 0 X s n n 4) ten Habita- (Schwarzmilan) hohen Bäumen ten, bevorzugt an Waldrändern u. lückigen Beständen, Nah- Aktionsraum 300 m te/Strukturen 7) vorhanden brütend) rungssuche an Gewässern od. im offenen Land <5 - >10 km² > 4 km² nein Wälder und Reich gegliederte Landschaft mit Wald; Nest in lichten Altholz- (Aktions- 3) keine geeigne- Milvus milvus Forsten (auf beständen (kleine Feldgehölze können zur Brut ausreichen); 100 - x x 0 0 X X s n n raum); 4) ten Habita- (Rotmilan) hohen Bäumen Jagdgebiet: freie Flächen im Kulturland, an Gewässern, oft auch 300 m te/Strukturen Nestrevier 7) vorhanden brütend) Straßen, Mülldeponien; Schlafplätze in Gehölzen sehr klein

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I In halboffener u. offener Landschaft mit passenden Nistplätzen Halboffenl. und 1 - 10 ha u. veg.armen od. -freien Stellen; an Gewässern mit schlammi- nein Offenland bzw. keine geeigne- gen, sandigen, kiesigen od. steinigen Ufern sowie in Siedlungen; Motacilla alba (Gew.nähe) <100 - 500 <5 - 10 3) x x 0 0 ten Habita- b n n am häufigsten in bäuerlichen Dörfern, an Kiesgruben u. Riesel- te/Strukturen (Bachstelze) (Halbhöhlen, m Fließge- m feldern sowie an naturnahen Fließgewässern; Nahrungssuche 10) vorhanden; Baumhöhlen, wässer- NW nur als ÜF am Wasser, kurzrasige od. veg.arme Bodenstellen; Nistplätze Nischen) strecke an Gebäuden, Brücken, Feldschuppen u.v.a. ja Brutvögel auf ebenen, mit Gräsern u. Seggen bestandenen, Nestrevier potentiell sind kurzrasigen Flächen; bei horstbildenden Pflanzen sind veg.freie Bruten in z.T. <0,5 ha; Flächen nötig; als Singwarten: höhere Stauden, Sträucher, Abghängigkeit jedoch 3) von der Motacilla flava Offenland kleine Bäume od. Zaunpfosten; Böden: wenigstens teilweise < 10 - 30 x x x x b V n Nahrungs- 4) Feldfrucht auf (Schafstelze) (Bodenbrüter) naß, wechselnaß od. feucht; Lebensraum: nasse/ wechselnasse m der Ackerflä- plätze +/- 7) Wiesen, Seggenfluren, Verlandungsgesellschaften, Streu- u. che oder in entfernt deren Rand- Mähwiesen; zunehmend auch auf Hackfruchtäckern, Getreide- bereich gelegen möglich u. Futterpflanzenschlägen, Brachflächen Siedlungsb. / Horizontal u. vertikal stark gegliederte Habitate mit hohen Bäu- Halboffenland nein men (durchsonnte Krone) u./ od. einer Vielzahl anderer expo- (Nischenbrüter; keine geeigne- Muscicapa striata nierter Ansitzmöglichkeiten (z.B. Antennen, Zäune) u. gutem 10 - 20 x x 0 0 b n n Halbhöhlenbr. <0,5 - 1 ha 3) ten Habita- (Grauschnäpper) Angebot an größeren Fluginsekten; bevorzugt Dörfer, Siedlun- m te/Strukturen an Bäumen, vorhanden gen, halboffene Landschaften mit alten Bäumen u. lichten Alt- Fels, Gebäu- holzbeständen den,) Laubwälder, Obstbaumbestände, sowie Parks, Friedhöfe, Wälder und nein Baumgärten, Hof- u. Feldgehölze mit altem Laubholzbestand, 4 – 50 ha, Forsten / Halb- keine geeigne- Oriolus oriolus ferner laubholzreiche Kiefernforste u. Kiefern- Eichen- Wälder, Aktionsräu- <20 – 3) x x 0 0 b V V offenland (auf ten Habita- (Pirol) selten auch Nadelforste mit geringem Laubholzanteil; bevorzugt me bis 110 150 m 5) te/Strukturen Bäumen brü- vorhanden lichte Bruch- u. Auenwälder, Pappelforste, Ufer- u. Feldgehölze ha tend) in Feuchtgebieten Wälder und Forsten in Waldreiche Seengebiete und gewässerreiche Flussniederungen; horstet z.T. nein Verbindung mit früher auch Küstengebiete, Horst bevorzugt auf exponierten kolonieartig, keine geeigne- Pandion haliaetus 200 - 2) x x 0 0 X s R 3 Gew. Bäumen, oft Kiefern, zunehmend auf Strommasten siedelnd, Nahrungs- ten Habita- (Fischadler) 500 m 7) te/Strukturen (Baumbüter; störungsempfindlich, jagd an fischreichen Seen, Fischteichge- flüge bis 10 vorhanden auch geeignete bieten, Fließgewässern und Kanälen km Masten) Wälder und Hauptsächlich Nadelwälder, bevorzugt Fichtenalthölzer; auch in nein Forsten (meist Misch- u. Laubwäldern mit ausreichendem Nadelbaumanteil; in keine geeigne- Parus ater Baum(höhlen) reinen Kiefernforsten bevorzugt in Bergen mit eingestreuten x x 0 0 ten Habita- b n n <2 - 10 ha <10 m 2) te/Strukturen (Tannenmeise) brüter, selten in Laubgehölzen; <20 jährige Nadelholzdickungen werden kaum vorhanden Erdhöhlen; besiedelt; auch in Friedhöfen, Parks u. Gärten mit älteren Na- Mäuselöchern) delbäumen

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Wälder und nein Forsten / Halb- Lichte sonnige Laubwälder u. offene Baumbestände (z.B. Laub- keine geeigne- Parus caeruleus offenland (in 3) x x 0 0 b n n u. Mischwälder, Auwälder, Feldgehölze, Parks, Gärten u.ä.); k.A. k.A. ten Habita- (Blaumeise) Baumhöhlen, 4) te/Strukturen selten in dunklen geschlossenen Hoch- u. reinen Nadelwäldern vorhanden Halbhöhlen, Nistkästen) Wälder und Kiefern- u. Fichtenwälder u. -forste (Kiefer etwas bevorzugt) nein Forsten (meist sowie Laubmischwälder, Parks, Friedhöfe, Baumgärten u.a., keine geeigne- Parus cristatus Baum(höhlen) < 10 - 20 x x 0 0 b n n wenn genügend Nadelbäume unterschiedlichen Alters einge- <4 - >10 ha 3) ten Habita- (Haubenmeise) brüter, selten in m te/Strukturen streut; selten auch in Douglasien; bevorzugt morschholzreiche vorhanden Erdhöhlen; Bestände u. tief hinabreichendes Astwerk Mäuselöchern) Wälder und nein Forsten; Laub- u. Nadelwald; bevorzugt offene, lichte Bestände; Höhlen- keine geeigne- Parus major Siedl.ber. (in angebot für Besiedlung notwendig; ferner auch in kleineren 3) x x 0 0 ten Habita- b n n k.A. k.A. te/Strukturen (Kohlmeise) Baumhöhlen, Baumbeständen, selbst in kleinen Grünflecken od. Buschgrup- 6) vorhanden Halbhöhlen, pen im Stadtbereich Nistkästen) Nicht od. extensiv genutzte, morschholzreiche Wälder sowie schlecht durchforstete Kieferndickungen u. –stangenhölzer; nein Wälder und selten auch in Parks, Friedhöfen, Gärten; benötigt insbes. bei keine geeigne- Parus montanus Forsten / Halb- x x 0 0 b n n interspezifischer Konkurrenz stehendes, morsches Totholz zur <1,5 – 10 ha <10 m 3) ten Habita- (Weidenmeise) offenland (in te/Strukturen Anlage von Bruthöhlen (z.B. Baumstrünke auf Windwurf- u. vorhanden Baumhöhlen) Kahlschlagflächen); bevorzugt Bruchwälder, halboffene Auen u. Moore Größere Laub- u. Mischwald-Altholzbestände, bevorzugt grenz- Wälder und nein linienreiche, rauhborkige u. artenreiche Laubwälder; max. Dich- Forsten / Sied- keine geeigne- Parus palustris ten in +/- nährstoffreichen, feuchten Laubwäldern wie Erlenbrü- 2) x x 0 0 b n n lungsbereich 1,6 - 18 ha <10 m ten Habita- (Sumpfmeise) chen, Hartholzauen, Eichen- Hainbuchen- Wald u. Buchen- 4) te/Strukturen (in Baumhöh- vorhanden Mischwald; auch in größeren Parks; meidet trockene Habitate u. len, Nistkästen) reine Nadelwälder nein Siedlungen aller Art (Nistplätze inform von Nischen od. Höhlen - Nester in keine geeigne- Siedl.ber. z.B. im Mauerwerk, hinter Fensterläden, in Nistkästen u.ä.); Kolonien; 3) ten Habita- Passer domesticus x x 0 0 b V V (in Gebäude auch an einzelnen Gebäuden in freien Landschaft, wenn nicht Aktionsradi- <5 m 4) te/Strukturen (Haussperling) vorhanden; brütend) zu isoliert; max. Dichten in bäuerlichen Dörfern u. an Altbau- us bis zu >2 11) NW nur als NG blocks km Wälder und Locker bebaute Siedlungen u. möglichst angrenzende Felder; nein Forsten; halboffene Agrarlandschaften, Feldgehölze, Baumhecken; keine geeigne- Passer montanus Siedl.ber. (in Wälder aller Art (bes. solche mit Eichenanteil); maximale Dichte 3) x x 0 0 ten Habita- b n V <0,3 - >3 ha <10 m te/Strukturen (Feldsperling) Baumhöhlen, in bäuerlichen Dörfern, Kleingärten, Obstgärten, Hartholzaue, 10) vorhanden; Halbhöhlen, Parks u. Friedhöfen; Nahrungssuche bevorzugt an Eichen u. NW nur als ÜF Mauerlöchern) Obstbäumen

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I nein Offenes Ackerland, Weiden u. Heidegebiete; trockener Unter- Halboff. und keine geeigne- Perdix perdix grund; benötigt gegliederte Ackerlandschaften mit Hecken, wohl mind. 3 50 - 100 x x 0 0 b 1 2 Offenl. (Bo- 3) ten Habita- (Rebhuhn) Büschen, Staudenfluren evtl. Brachflächen als Nahrungshabitat - 5 ha m te/Strukturen denbrüter) vorhanden u. zur Deckung Abwechsungsreich strukturierte Landschaften mit Altholzbe- 10 –40 km², nein Wälder und ständen u. nahrungsreichen Freiflächen, bes. Waldlichtungen, Horste unter keine geeigne- Pernis apivorus Forsten (auf 100 – 3) x x 0 0 X s V V Kahlschläge, Wiesen, Säume, Brachen, Sandheiden, Trocken- Umständen ten Habita- (Wespenbussard) Bäumen brü- 200 m 7) te/Strukturen u. Halbtrockenrasen, Feuchtgebiete; in Flußniederungen relativ <1 km ent- vorhanden tend) häufig fernt Gew. und Größere, fischreiche Gewässer (Flachseen, Fischteichgebiete, falls nein Ver.ber. Ströme, Küsten-Gew.) mit ungestörten Baumbeständen (bes. bejagt > keine geeigne- Phalacrocorax carbo 3) x x 0 0 X b V n (Baumbr. Bäume, Inseln, Bäume in Überschwemmungsgebieten); häufig > 5 km² 400 m ten Habita- (Kormoran) 4) te/Strukturen selten boden- mit Graureihern vergesellschaftet; an der Küste auch auf sonst vorhanden od. Felsbrüter) Leuchttürmen, Wracks oder am Boden nistend 100 m offene Landschaften mit ausreichender Deckung; meist Agrar- nein Halboff. und landschaften mit Hecken, Feldgehölzen od. nahegelegenen keine geeigne- Phasianus colchicus x x 0 0 b nb N Offenl. lichten Wäldern; höchste Dichten in abwechsungsreicher Kultur- k.A. k.A. 3) ten Habita- (Fasan) te/Strukturen (Bodenbrüter) landschaft, in der ein jahreszeitlicher Wechsel der Biotopwahl vorhanden möglich ist Siedl.b. und Stark an steinige/ felsige Gebiete gebunden (ersatzweise Sied- nein Phoenicurus Felsen (Fels- lungen, Industriegebiete); Nahrungssuche auf veg.armen Flä- keine geeigne- <10 - 15 3) x x 0 0 ochruros b n n spalten, Mau- chen (Baustellen, Ruderalflächen, Bahnanlagen, etc.) od. kurz- <2 - >5 ha ten Habita- m 5) te/Strukturen (Hausrotschwanz) erhöhlen, rasigere, strukturreiche, krautige Flächen; häufig in Steinbrü- vorhanden Dachbalken) chen, Ruinen, Tagebauen, bäuerlichen Dörfern u.ä. Wälder und Forsten / Halb- nein offenland/ Brutvogel in lichten od. aufgelockerten Altholzbeständen; => Phoenicurus keine geeigne- Siedl.ber. (in Waldränder u. -lichtungen; Parks, Grünflächen in Siedlungen, 10 - 20 3) x x 0 0 phoenicurus b 3 n ca. 1 ha ten Habita- Mauerlö- Obst- u. Hausgärten, sofern Bäume (meist mit künstlichen Nist- m 4) te/Strukturen (Gartenrotschwanz) vorhanden chern/Felsspalt hilfen) vorhanden sind, auch Feldgehölz u. Alleen en, Baumhöh- len brütend) Laub-, Misch- u. Nadelwälder mit viel Unterholz od. Jungwuchs, nein Wälder und ohne vollständigen Kronenschluß; Baumschicht: reich struktu- Phylloscopus keine geeigne- Forsten / Halb- riert, Strauchschicht: mind. stellenweise gut ausgebildet, Kraut- 2) x x 0 0 collybita b n n k.A. k.A. ten Habita- offenland schicht: lückig bis gut ausgebildet; vorzugsweise trockene 5) te/Strukturen (Zilpzalp) vorhanden (Bodenbrüter) Standorte; Bestandslücken od. Ränder in Hochwäldern, Parks, Gartenstadtzonen, baum- u. buschbestandenen Ödländer

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Männchen 1 Im Inneren hoher (8 – 10 m), nicht zu dichter Laub- od. Laub- – 3 ha, Nadel- Wälder (z.B. Buchen-, Eichen- Hainbuchen, Kiefer- brütende nein Phylloscopus sibila- Wälder und Eichen- Wälder) mit einem bis zu 4 m Höhe freien Stammbe- Weibchen keine geeigne- <10 – 15 x x 0 0 trix b V n Forsten (Bo- reich u. begrenzter Krautschicht (Frühjahrsgeophyten, Gräser); 1200 – 1900 2) ten Habita- m te/Strukturen (Waldlaubsänger) denbrüter) Deckungsgrad: Baumschicht => 60 – 90%, Strauchschicht => 0 m²; isolierte vorhanden – 25 %, Reviere konzentrieren sich entlang von Tälern u. a. Wälder <10 Geländestufen ha unbesie- delt Lichte aufgelockerte Waldbestände, Waldränder, durchsonntes nein keine geeigne- Phylloscopus trochi- Wälder und Gebüsch; kaum in Baumbeständen mit dichtem Kronenschluß; x x 0 0 ten Habita- lus b V n Forsten (Bo- Baumschicht: einschichtig, Strauchschicht: zumindest stellen- k.A. k.A. 2) te/Strukturen (Fitis) denbrüter) weise ausgebildet, Krautschicht: üppig, fast flächendeckend; vorhanden meidet ausgesprochene Trockenstandorte ja Halboffene u. parkähnliche Landschaften mit einigen höheren Halboffenl. potentiell sind Bäumen als Nistplatz u. Rasen od. kurzrasigen Grünland als Bruten auf den Pica pica (meist in Bäu- <10 - 20 x x x x b n n Nahrungshabitat; bevorzugt daher halboffene Agrarlandschaften 2 - 10 ha 3) Gehölzen im (Elster) men o. i. Ge- m Nordostteil mit Baumreihen, hohen Hecken od. Feldgehölzen; Friedhöfe, des PG strüpp) möglich Parks, Dörfer, Gartenstädte Großflächig durch zumindest kleinere Lichtungen, Kahlschläge, nein Waldwiesen od. ä. aufgelockerte Buchen-(Misch-)Wälder mit Wälder und keine geeigne- Picus canus Altholzbestand im Hügel- u. Bergland, sowie ähnlich strukturierte 30 - 60 3) x x 0 0 X s n 2 Forsten 1 - >2 km² ten Habita- (Grauspecht) Eichen-Hainbuchen-Wälder, waldähnliche Parks; Fluß- u. Bach- m 7) te/Strukturen (Baumhöhle) vorhanden auen mit begleitenden Hart- u. Weichholzauen, Obstbaumbe- stände in Waldrandlage Halboffene Mosaiklandschaften mit größeren, lichten bis stark nein Wälder und aufgelockerten Altholzbestand im Kontakt zu Wiesen, Weiden keine geeigne- Picus viridis Forsten od. Rasenflächen; besiedelt nur Randzonen der Wälder bzw. im 30 - 60 3) x x 0 0 ten Habita- s n n 8 - >100 ha te/Strukturen (Grünspecht) /Halboffenland Inneren (nahe größerer Kahlschläge, Lichtungen, Waldwiesen); m 4) vorhanden (Baumhöhle) auch in Parks, Friedhöfen, Obstwiesen, Baumgärten, Alleen, Feldgehölzen; an Laubholz-(Misch-)Bestand gebunden nein Stehende Gewässer mit Uferbewuchs (ab 5 ha, selten 1 ha Gew. und 3) keine geeigne- Podiceps cristatus Größe) u. langsam fließende Gewässer; offenes Wasser (Nah- 10 ->80 x x 0 0 b n n Verl.b. 1 - 10 ha 6) ten Habita- (Haubentaucher) rungssuche) u. Röhrichtgürtel; an meso-/ oligotrophen Gewäs- m te/Strukturen (Schwimmnest) 7) vorhanden sern seltener Status in ME: als Brutvogel in 4 Regionen häufig, in 3 selten nein Gew. und oder unregelmäßig, als Gast häufig keine geeigne- Podiceps grisegena 50 - 100 3) x x 0 0 s 1 n Verl.b. Brutvogel in: Mittel- und Ost-Europa bis West-Sibirien, dan 1- 3 ha ten Habita- (Rothalstaucher) m 7) te/Strukturen (Schwimmnest getrennt Ostsibierien und Nord-Japan, ferner Nord-Amerika von vorhanden Alaska bis Labrador

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Eutrophe bis polytrophe Stillgewässer, v.a. Klärteich, Fisch- Gewässer nein Gew. und teichgebiete, Flachseen, bevorzugt an Gewässern mit größeren ab 1 ha keine geeigne- Podiceps nigricollis Verl.b. Röhrichtbeständen, manchmal aber auch nur kleine, inselartige 50 - 100 3) x x 0 0 s 1 n besiedelt, ten Habita- (Schwarzhalstaucher) (Schwimmnest, Röhrichte, Brutkolonien, meit in Anschluss an Lachmöwen-und m 7) te/Strukturen meist ab > 5 vorhanden Röhrichtbrüter) Trauerseeschwalbenkolonien (Schutzfunktion durch Abwehrver- ha halten) Hohes, mehrjähriges, strukturreiches Schilfröhricht (auch Misch- nein Gew. und bestände mit Rohrkolben oder Großseggen) über mehr oder keine geeigne- Porzana parva Verl.b. (Bo- weniger tiefem Wasser mit zumindest kleinen, angrenzenden x x 0 0 ten Habita- X s R 3 <0,25 ha 20-40 m 2) te/Strukturen (Kleinralle) denbrüter, offenen Wasserflächen oder Tümpeln, Gräben, Kanälen, selte- vorhanden Röhrichtbrüter) ner Flechtbinsenbeständen. Gern Schwimmblattvegetation; toleriert eingestreute Gebüsche Gew. und Verl.b. (Röh- Seicht überflutete Großseggenriede, lichte Röhricht- und nein richtbrüter in Schilfseggenbestände, seltener Nasswiesen mit möglichst keine geeigne- Poranza poranza x x 0 0 X s 1 1 dichten Seg- gleichbleibenden Wasserstand, 5 -10 cm Wasserhöhe ideal, 1-5 ha 30-60 m 2) ten Habita- (Tüpfelsumpfhuhn) te/Strukturen genbüschel kleine offene Wasserstellen und schlammige, schlickige Stellen vorhanden oder ähnli- günstig, bevorzugt offene, gehölzfreie Flächen chem) Wälder und Halbdunkle bis dunkle Gehölzdickichte mit kleinen freien Plätzen nein Forsten od. grasigen Flächen/ niedrige Staudenfluren; bevorzugt Fich- keine geeigne- Prunella modularis /Halboffenland/ <5 - 10 x x 0 0 b n n tenforste u. Nadelholzdickungen u. -stangenhölzer; Parkgebü- <1 - >10 ha 3) ten Habita- (Heckenbraunelle) Siedl.ber. (im m te/Strukturen sche, unterholzreiche Wälder, Knicks, Gartenhecken, Ufergebü- vorhanden Gebüsch in sche, Baumgrenzhabitate usw. Bodennähe) nein Wälder und Brutvogel in Nadel- und Mischwäldern, besonders in dichten keine geeigne- Pyrrhula pyrrhula Forsten (Ge- Busch- und Jungholzbeständen, v.a. Fichten bis Stangenholzal- x x 0 0 ten Habita- b n n k.A. k.A. 2) te/Strukturen (Gimpel) büsch- und ter, aber auch in älteren Beständen mit dichten Unterholz, meist vorhanden Baumbrüter) am Rand größerer Waldkomplexe nein Gew. und BV hoher und dichter Ufervegetation, flach überfluteter Vegeta- keine geeigne- Rallus aquaticus 10 - 30 3) x x 0 0 b V V Verl.b. tionsbestände => dichte Schilf-, Seggen- und Rohkolbenbestän- < 0,5 ha ten Habita- (Wasserralle) m 7) te/Strukturen (Bodenbrüter) de, mindestens mit kl. Wasserflächen (ideale Tiefe 5 – 20 cm) vorhanden nein Wälder und Weniger exklusiv an Fichte gebunden als Wintergoldhähnchen. Regulus ignicapillus keine geeigne- Forsten/ Halb- Bevorzugung von Laubbäumen bei der Nahrungssuche größer; x x 0 0 (Sommergoldhähn- b n n k.A. k.A. 2) ten Habita- offenl. (Baum- brütet auch häufiger in Einzelfichten, die vom Waldrand etwas te/Strukturen chen) vorhanden brüter) isoliert stehen. Wälder und Fichtenbestände von mind. 16 Bäumen; bevorzugt nicht zu dicht nein Forsten stehende, buschige, alte Bäume mit gut ausgebildeten Kammäs- keine geeigne- Regulus regulus x x 0 0 b V n (Baumbrüter in ten, gern mit starken Flechtenbewuchs; Jungfichten, Lärchen 0,1 - >0,2ha < 5 m 2) ten Habita- (Wintergoldhähnchen) te/Strukturen dichten Fich- und Kiefern werden zur Nahrungssucheangeflogen, Laubbäume vorhanden tenzweigen) kaum

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Halboffene Feuchtgebiete, insbes. Flußniederungs- u. Uferland- schaften mit gestufter Gehölzstruktur sowie Bäumen od. hohen Gew. und Büschen mit herabhängenden elastischen Zweigen (v.a. Baum- nein Verl.b. (an weiden); weitere wichtige Habitatelemente: kleine Schilf- u./ od. keine geeigne- Remiz pendulinus x x 0 0 b V n Zweigen auf- Rohrkolbenbestände, vorjährige Brennesseln u. möglichst auch <2 - >5 ha >10 m 3) ten Habita- (Beutelmeise) te/Strukturen gehängt, über vorjährigen wilden Hopfen (Nistmaterial); Brutplatz meist auch vorhanden dem Wasser) mit offenen Wasserstellen u. Pappelvorkommen; ideal sind gestufte Hecken, Feldgehölze od. Waldränder mit Abfolge Schilf - Weidenbüsche - Einzelbäume Brutvogel offener Landschaften mit bodennaher Deckung für nein Nestanlage, vielfältige Kraut- u. Zwergstrauchschicht zur Nah- keine geeigne- Saxicola rubetra Offenland rungssuche u. höhere Einzelstrukturen als Warten; Lebensraum: 20 - 40 3) x x 0 0 ten Habita- b 2 3 0,5 - >3 ha te/Strukturen (Braunkehlchen) (Bodenbrüter) extensiv genutzte Mähwiese od. -weide, neuere Ersatzlebens- m 7) vorhanden räume: Streuwiesen, Großseggenbeständen, Niedermoorflä- chen mit lockerem Landschilf, Wiesenbrachen, Raine u. Säume offene, gut besonntes Gelände mit niedriger, flächendeckender, nein jedoch nicht zu dichter Vegetation, sowie Hochstauden, Gebü- 3) keine geeigne- Saxicola torquata Offenland schen, Bäumchen, Zäunen usw. als Jagd und Singwarten; 15 – 30 x x 0 0 b n n 0,3 - > 3ha 4) ten Habita- (Schwarzkehlchen) (Bodenbrüter) lockerer Baumbestand wird toleriert, meist magere/trockene m te/Strukturen 8) vorhanden aber auch feuchte Flächen; besiedelt entsprechende Heiden, Ruderalfluren, Sukzessionsflächen, Brandflächen, usw. Horizontal reich gegliederte Wälder mit Schneisen und Freiflä- chen; wichtig sind eine gut entwickelte Krautschicht und eine 4 - 50 ha; nein Wälder und nicht zu dichte Strauchschicht; meidet zu dicht geschlossene Bruchw. z.T. keine geeigne- Scolopax rusticola 2) x x 0 0 b V V Forsten Bestände, besonders der mittleren Altersstruktur; feuchte / sehr klein- 5 - 30 m ten Habita- (Waldschnepfe) 7) te/Strukturen (Bodenbrüter) sumpfige Teilbereiche vorteilhaft; besonders in Bruchwäldern, flächig vorhanden feuchten Pappelforsten u.ä. weiterhin Laub- und Mischwälder; besiedelt Kiefernforsten, nur selten in Fichtenbeständen ja Halboffene reichstrukturierte Habitate mit günstigen (warmen) potentiell sind Halboffenl. (auf Kleinklima; typische Elemente: lockere Baumbestand, Singwar- Bruten auf den Serinus serinus Bäumen / in ten, Gebüschgruppen, kleine Koniferen u./ od.Obstbäume (Nist- 2) x x x x Gehölzen im b n n <1 - 3 ha < 10 m Nordostteil (Girlitz) Gebüsch plätze) sowie dazwischen liegende offene Flächen (z.B. Rasen- 5) des PG brütend) flächen) u. Staudenfluren; bevorzugt in Gartenstädten, Kleingär- möglich ten, Dörfern, Obstgärten, Parks u. Friedhöfen Wälder und Altholzbestände, bevorzugt Laubholz (bes. rauhborkige Bäume, nein Forsten / Halb- Eichen); am häufigsten in strukturierten, lichten Beständen mit keine geeigne- Sitta europaea offenland 3) x x 0 0 b n n hohen Anteil an Eichen; fehlt in Dickungen, Stangenhölzern, <1 - >4 ha <10 m ten Habita- (Kleiber) (Baumhöhlen, 5) te/Strukturen monotonen Nadelforsten; brütet in Parks, Gärten, halboffenen vorhanden Nistkästen, Landschaften, sofern Altholz vorhanden Mauerspalten)

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I ja Wälder und Gartenstädte, Dörfer sowie Wohnblockzonen u. City-Bereiche potentiell sind Streptopelia decaoc- Forsten, Sied- mit Baumbestand u. Freiflächen (Rasenflächen, Brachen, Bau- Bruten auf den 30 - 60 3) x x x x to b n n lungsb. (auf stellen); günstig sind Geflügelhöfe, Zoologische u. Botanische 1 - 5 ha Gehölzen im m 4) Nordostteil (Türkentaube) Bäumen od. Gärten, Saatzuchtbetriebe, Getreidespeicher, Bahnhöfe, Hafen- des PG möglich Geb. brütend) viertel Wälder im Kontakt zum Auwälder, halboffene Auen, Niedermoore und Agrarlandschaf- nein Offenland / ten, Feldgehölze, laubholzreiche Kiefernforste in Kontakt zur keine geeigne- Streptopelia turtur x x 0 0 b 3 3 Halboffenland offenen Landschaft; Birkenwälder; Obstbaumbestände; wichtiger 5 -10 ha 5-25 m 2) ten Habita- (Turteltaube) te/Strukturen (Baum- oder als die vorherrschenden Baumarten sind Klimafaktoren (wärme- vorhanden Gebüschbrü- liebende Art) u. die Erreichbarkeit von Gewässern. ter) Wälder und Reichstrukturierte Laub- u. Mischwälder mit Lichtungen od. nein Forsten, Schneisen od. in Randlage; Parks, Friedhöfe, Dörfer, Garten- <20 – 50 ha, keine geeigne- Strix aluco Siedl.b. (in städte, Alleen mit alten Bäumen; benötigt alten großhöhlenrei- 10 – 20 x x 0 0 X s n n seltener bis 3) ten Habita- (Waldkauz) Baumhöhlen chen Baumbestand od. entsprechende Höhlen in Gebäuden m te/Strukturen 75 ha vorhanden oder Geb. (Kirchen, Ruinen, Scheunen); fehlt in Hochlagen, monotonen brütend) Forsten, Offenland nein Wälder und Brutvogel in Gebieten mit Angeboten an Brutplätzen (Baum- u. keine geeigne- Forsten, 3) ten Habita- Sturnus vulgaris Felshöhlen, Maueröffnungen, Nistkästen o.ä.) u. offenen Flä- x x 0 0 b n n Siedl.b. (in k.A. k.A. 6) te/Strukturen (Star) chen (bes. Rasen-, Weide- u. Wiesenflächen, Ruderalflächen, vorhanden; Baum- und 11) NW nur als Sportplätze, Ufer) zur Nahrungssuche NG Mauerhöhlen) in allen Berei- nein Breite Habitatpalette; vorzugsweise halbschattige Lagen, im- chen (kurz keine geeigne- Sylvia atricapilla mergrüne Veg., höchste Dichtungen in Auwäldern u. feuchten 3) x x 0 0 b n n über Boden in k.A. k.A. ten Habita- (Mönchsgrasmücke) Mischwäldern, schattige Parkanlagen; auch in Parks u. busch- 5) te/Strukturen Gebüsch vorhanden reichen Gärten mit Bäumen brütend) Wälder und Breites Habitatspektrum; vorzugsweise Gehölze mit gut ausge- nein Forsten / Halb- bildeter Stauden- u. Strauchschicht, wie Waldmäntel, uferbeglei- keine geeigne- Sylvia borin offenland (kurz x x 0 0 b V n tend Gehölze, Auwälder, größere Heckenkomplexe, Bruchwäl- k.A. k.A. 3) ten Habita- (Gartengrasmücke) über Boden in te/Strukturen der, Parks, gebüschreiche Gärten; kaum in Wäldern mit dichten vorhanden Gebüsch Kronenschluß brütend) Halboffenl. und nein Brutvogel in halboffenen bis offenen Landschaften mit kleinen Offenl. (kurz keine geeigne- Sylvia communis Komplexen an Dornsträuchern, Staudenfluren, Einzelbüschen, 3) x x 0 0 b V n über Boden in k.A. k.A. ten Habita- (Dorngrasmücke) junge Hecken, junge Stadien d. Waldsukzession, verbuschte 6) te/Strukturen Gebüsch vorhanden Brachen; optimal: trockene Gebüsch- u. Heckenlandschaften brütend)

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I Brutvogel in offenem bis halboffenem Gelände mit dichten Halboffenl. und nein Gruppen niedriger Sträucher od. vom Boden ab dichten Bäumen Offenl. (kurz keine geeigne- Sylvia curruca (vor allem junge Nadelbäume). Fehlt in geschlossenen älteren x x 0 0 b V n über Boden in k.A. k.A. 3) ten Habita- (Klappergrasmücke) Wäldern od. Krautdickichten. In Siedlungsnähe (Grünflächen), te/Strukturen Gebüsch vorhanden Trockenhänge, Weinberge, junge Waldpflanzungen u. Baumkul- brütend) turen, Hecken u. Feldgehölze in der Agrarlandschaft. Wälder und Gestufte Hecken, Kleingehölze od. Waldränder, die an extensiv Fors- nein genutzte landwirtschaftliche Flächen (z.B. Feuchtgrünland, ten/Halboffen- 2) keine geeigne- Sylvia nisoria Halbtrockenrasen) angrenzen; Gehölze im wesentlichen mit 10 - 40 x x 0 0 X s V n land (Feldflur) <0,4 - >3 ha 5) ten Habita- (Sperbergrasmücke) einem 3-schichtigen Aufbau: Büsche (vorzugsweise dornig- m te/Strukturen (kurz über 7) vorhanden stachlig), 2-4 m hohe Sträucher, mindestens punktuelle höhere Boden in Ge- Großsträucher, 5-10 m hohe Bäume od. einzelne Überhälter büsch brütend) nein Stehende Gewässer mit geringer Wassertiefe, schlammigen Gewässer Tachybaptus Gew. und keine geeigne- Untergrund aber klarem Wasser mit dichter Veg. im Verlan- ab 0,2 ha, 50 - 100 3) x x 0 0 ruficollis b V n Verl.bereiche ten Habita- dungsbereich; bevorzugt kleine verlandete Teiche u. Weiher als meist jedoch m 7) te/Strukturen (Zwergtaucher) (Schwimmnest) vorhanden Brutgewässer 1 ha Größe nein Status in ME: häufiger Durchzügler an der Küste und im Binnen- Tringa glareola Moore land; x x 0 0 die Art ist kein X s n.b. 1 2- 20 ha 50 - 100 2) deutscher (Bruchwasserläufer) (Bodenbrüter) Brutvogel in Eurasien und in der borealen Wald- und Tundren- Brutvögel zone von Norwegen bis Kamtschatka nein Wälder und Status in ME: seltener Brutvogel im Nordosten; regelmäßiger keine geeigne- Tringa ochropus Forsten mit Durchzügler und Überwinterer v.a. im Binnenland; 100 - x x 0 0 ten Habita- s R n > 100 ha 2) te/Strukturen (Waldwasserläufer) Gew.nähe Brutvogel in: der borealen Nadelwaldzone Eurasiens, Mitteleu- 250 m vorhanden (Baumbrütert ropa bildet das südwestliche Randareal Ebene und offene, möglichst bauarme Flächen mit nahegelege- nein nen zumindest zeitweise mit Wasser bedeckten Nahrungsgebie- Küste: 2-5ha Offenland keine geeigne- Tringa totanus ten, mit weichem, feuchtem Boden; besonders Salzwiesen, Binnen- x x 0 0 s 1 3 (Freibrüter, 20-100m 2) ten Habita- (Rotschenkel) offene Regenmoore, feuchtes-nasses grünland (besonders land:10-50 te/Strukturen Bodenbrüter) vorhanden Flussmarschen); Vegetationshöhe soll Verstecken der Nester ha bei guter Rundumsicht erlauben Wälder und Forsten/ Halb- Überall in nicht zu trockenen, mit Gebüsch bestandenen Land- nein offenland Troglodytes schaften; bevorzugt unterholzreiche Laub- u. Mischwälder mit keine geeigne- (niedrig über x x 0 0 troglodytes b n n hoher Bodenfeuchtigkeit; an deckungsreichen Fließgewässern, k.A. k.A. 3) ten Habita- Boden an te/Strukturen (Zaunkönig) abwechslungsreiche Parklandschaften u. Gehölze, Ge- vorhanden Bruchholz, büschstreifen, Heckenlandschaften, Gärten Gebüsch, Mauern, etc.)

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Abschichtungskriterien RL EG- 79/40 BNatS VO 9 Ökologische Raumbedarf Flucht- Name chG RLS RLD Zur Brutzeit benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 338/97 EWG Gilde zur Brutzeit distanz N V L E relevant Anh. A Anh. I ja in allen Berei- Brutvogel in allen Bereichen vom geschlossenen Hochwald über potentiell sind chen (in Ge- Bruten auf den Turdus merula Mittel- u. Niederwald bis hin zur offenen Landschaft mit Feld-, 3) x x x x b n n büsch, auf k.A. k.A. Gehölzen im (Amsel) Ufergehölzen od. Hecken; auch in Siedlungen aller Art, Dichte 6) Nordostteil Bäumen, des PG abhängig vom Angebot an Sträuchern u. Bäumen möglich Gebäuden) nein V.a. in geschlossenen Fichten- u. Tannenwäldern mit dichtem Wälder und keine geeigne- Turdus philomelos Unterholz, aber auch in unterholzarmen Beständen; Nahrungs- 2) x x 0 0 b n n Forsten (nied- k.A. k.A. ten Habita- (Singdrossel) suche v.a. am Boden; im reinen Laubwald seltener; auch in 5) te/Strukturen rig über Boden) vorhanden Feldgehölzen, Parks, Baumbestände in Siedlungen Neststandorten, ergiebigen Nahrungsgründen für die Jungen- nein Halboffenl. (auf aufzucht (Grünland mit hoher Regenwurmdichte) in der Nähe keine geeigne- Turdus pilaris Bäumen / in und freiem Anflug zu den Nestern, z.B. Ränder geschlossener x x 0 0 ten Habita- b n n k.A. k.A. 3) te/Strukturen (Wacholderdrossel) Gebüsch Baumbestände oder mehr oder weniger isolierte Gehölze bzw. vorhanden brütend) hohe Buschgruppen in der Nähe frischen oder feuchten, kurzra- sigen Grünlands oder Ackerflächen In lichten, hohen Altholzbeständen, besonders in Nadelwäldern nein Wälder und mit geringer Laubholzbeimischung, aber auch in reinen Nadel- keine geeigne- Turdus viscivorus Forsten; Siedl- 20 - 50 x x 0 0 b n n Laubwäldern; regional vermehrt in Parks, Friedhöfen, Baumgär- 1,5 - 5 ha 2) ten Habita- (Misteldrossel) ber. Halboffenl. m te/Strukturen ten, Villenviertel mit altem Baumbestand; Feldgehölzen und der vorhanden (Baumbrüter) halboffenen Agrarlandschaft Offenland und Offene u. halboffene Agrarlandschaft; insbes. Niederungen mit Halboffenland nein weniger als 40 Tagen Schneelage u. <7 cm Höhe; Nistplatz: (Gebäudebrü- keine geeigne- Tyto alba Gebäude (Scheunen, Kirchtürme, Ställe, Ruinen); jagt auf <8 - 20 3) x x 0 0 X s 2 n ter; Nischen 0,4 - 2 km² ten Habita- (Schleiereule) kleinsäugerreichen landwirtschaftlichen Flächen, am Siedlungs- m 6) te/Strukturen und Höhlen vorhanden rand, an Straßen- u. Wegrändern; weniger an Waldrändern od. innerhalb von an hohen Pflanzenbeständen Gebäuden) Brutvogel auf flachen u. weithin offenen sowie +/- ungeneigten nein Flächen mit fehlender, lückiger od. sehr kurzer Veg. zu Beginn Vanellus vanellus Offenland der Brutzeit; auch für Jungvögel ist eine nicht zu dichte u. hohe 30 –100 3) x x 0 0 Bruten sind s 1 n 1 – 3 ha sehr unwahr- (Kiebitz) (Bodenbrüter) Veg. wichtig; Vorliebe für Bodenfeuchtigkeit im Frühjahr; Bsp.: m 7) scheinlich Regenmoore, Salzwiesen, frisch bearbeitete Äcker, Spülflächen, Heide, Ruderalfluren, Feuchtwiesen, Abkürzungen: NW: Nachweis bei orientierender Ortsbegehung am 22.04. und/oder am 05.05.2020 als Überflieger odr Nahrungsgast ÜF: Überflieger NG: Nahrungsgast

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Überwinterungsgäste, Durchzügler (alle planungsrelevant)

RL EG- 79/409 BNatS VO RL Name EWG chG RLS Brutvogel in: I) Status in Mitteleuropa: II) Quelle 338/97 BRD Anh. Anh. A I Anas acuta Höhepunkt des Durchzuges Mitte März bis Anfang April; Winterdaten in Ost- b n n in Nord-Eurasien und Amerika 1) (Spießente) Sachsen seltener als in West-Sachsen Heimzug ab Mitte Februar, meist ab 2.Märzdekade mit Zughöhepunkt im Anas penelope b nb R Bezirk Chemnitz 20.03. und 10.04; Ende des Durchzuges Ende April bis Mitte im Norden Eurasiens von Island bis Sachalin, Kamtschatka 1) (Pfeifente) Mai; Überwinterungen in Sachsen sind selten Anser albifrons Arktische Gebiete der Sowjetunion, arktisches Nord-Amerika 1) b n U Ende September bis Ende Februar/ Anfang März in den Winterquartieren (Blässgans) und Nord-Küste Grönlands 6) Anser fabalis sehr häufiger Wintergast mit Schwerpunkt an der Küste und 1) b n n Brutvogel im Norden Eurasiens (Saatgans) in den Tiefländern 6) Initialstadien der Veg.entwicklung auf Dünen, Brandflächen, sandigen Äckern, Insgesamt noch häufiger, aber vor allem im SW gebietswei- Anthus campestris Kippen/ Deponien, Tagebauhalden, Kies-/ Sandgruben u.a. z.B. mit lückigen X s 2 1 se sehr seltener Brut- und Sommervogel mit inselartiger 1) (Brachpieper) Trockenrasen; benötigt einen hohen Anteil veg.freier Flächen u. spärlichen Verbreitung, stark abnehmend Baumwuchs od. ähnliche Strukturen (Ansitz-/ Singwarten) Brutvogel der südlichen, arktischen und subarktischen Zone Eurasiens von Anthus cervinus b n n Skandinavien bis zur Tschuktschenhalbinsel und über die Beringstraße an der Regelmäßiger, seltener Durchzügler. 1) (Rotkehlpieper) Westküste Alaskas. Anthus spinoletta häufiger Brut- und Sommervogel der Alpen und meist seltener Brutvogel der regelmäßiger und häufiger Durchzügler und Wintergast im b n.b. n 1) (Bergpieper) höheren Mittelgebirge, Tiefland Der Schreiadler ist in der Holarktis weit verbreitet. Südlich davon brütet er nur in Äthiopien. In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet vom schottischen Aquila pomarina X s n 1 Hochland und Fennoskandinavien bis zum Kaukasus und Ural. In Süd- und Seltener Brutvogel, fehlt im Westen. Sehr seltener Gast. 1) (Schreiadler) Mitteleuropa reicht das Brutareal von der Iberischen Halbinsel über den Alpen- bogen, Italien und die großen Mittelmeerinseln bis zum Balkan. Arenaria interpres häufiger Durchzügler an der Küste, einige dort auch im s n.b. 2 an der Küste, zirkumpolar in der Tundren-, borealen und z.T. im Norden der gemäßigten 1) (Steinwälzer) Zone von Norwegen übr Eurasien, arktisches Nord-Amerika bis Grönland Winter, im Binnenland selten bis sehr selten Aythya marila im Norden Eurasiens und Amerikas; in Europa Island, Norwegen, Schweden, häufiger Gast, vorwiegend an der Küste, seltener auch im b n R 1) (Bergente) Norden der Sowjetunion Binnenland Aythya nyroca Hauptverbreitung Südost-Europa bis Steppengebiete Innerasiens, mit großen seltener bis häufiger Brutvogel im Osten, seltener im Wes- X s 0 n 1) (Moorente) Lücken in Vorderasien ten, seltener Gast in ganz Mitteleuropa Brutvogel der hochstämmigen Fichtentaiga, in der Regel an feuchten Standor- ten oder in der Umgebung unterholzreicher Bestandslücken, an Wasserläufen und Hochmooren mit Zitterpappel und Birkenmischung, auch in trockneren fast regelmäßiger, aber sehr unterschiedlich häufiger Win- Bombycilla garrulus b n n Fichten- und Birkenwäldern in Wassernähe. Im Winter in + / - offenen Wald- tergast vor allem im Norden; in größeren Abständen Invasio- 1) (Seidenschwanz) und Parklandschaften mit Beeren und Wildobst wie Hecken- und Buschland- nen schaften, Friedhöfe und Parks, alten Alleen oder Obstgärten; zum Übernach- ten werden oft dichte Baumbestände aufgesucht.

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RL EG- 79/409 BNatS VO RL Name EWG chG RLS Brutvogel in: I) Status in Mitteleuropa: II) Quelle 338/97 BRD Anh. Anh. A I Branta canadensis Das angestammte Brutareal der Kanadagans erstreckt sich über weite Bereiche Nord- b n nb amerikas, von Alaska an der Pazifikküste bis Neufundland am Atlantik. In Europa wurde Seltener Brutvogel; häufiger Gast (vorwiegend im Winter) 1) (Kanadagans) sie vielerorts angesiedelt. Branta leucopsis häufiger Gast an der Küste, sehr unregelmäßig im Binnen- X b n n Ost-Grönland, Spitzbergen, Nowaja, Semlja, Waigatsch 1) (Weißwangengans) land, regelmäßiger Gast nur im Nordwesten Südeuropa, Nordwestafrika, Region südlich der Sahara, auf Madagaskar und Bubulcus ibis anderen Inseln des Indischen Ozeans sowie im Süden der Türkei und im Sehr seltener bis seltener Gast, zunehmende Tendenz, Z.T. s n n 1) (Kuhreiher) Südwesten Asiens sowie in Südrussland, von Kanada über Mittelamerika bis aus Gefangenschaft. nach Chile, Austarlien, Neuseeland Bucephala clangula häufiger Brutvogel, zunehmend, vorwiegend im Osten, unre- b n n Brutvogel im Norden Eurasien und Nordamerikas, in Europa 1) (Schellente) gelmäßig im Westen, häufiger Gast, besonders im Winter Buteo lagopus Tundren- und Waldtundrengebiete um den Nordpol von Skandinavien über b n n Seltener bis häufiger Wintergast 1) (Raufußbussard) Sibirien und Alaska bis Labrador / Neufundland Calidris alba lückenhaft zirkumpolar in der Tundrenzone von Mittelsibirienüber arktische b n.b. n häufiger Gast an der Küste, im Binnenland selten 1) (Sanderling) Nord-Amerika bis Grönland Calidris alpina Südost-Grönland, Nordwest-Europa, Nord-Mitteleuropa, Süd- seltener Brutvogel in Küstennähe, sehr häufiger Gast (ganz- s n 1 1) (Alpenstrandläufer) Fennoskandinavien jährig) an der Küste, häufiger Durchzügler Im Binnenland Calidris canutus arktisches Nord-Amerika, Grönland, Spitzbergen,; im Binnenland im allgemei- Sehr häufiger Gast an der Küste, im Binnenland z.T. sehr b n.b. n 1) (Knutt) nen selten, besonders in Küstennähe selten Calidris ferruginea häufiger Gast an der Küste, im Binnenland regelmäßig, aber b n n Tundra Mittel- und Ost-Sibiriens 1) (Sichelstrandläufer) selten im Osten Russlands und im Westen Nordamerikas. In Asien brütet der Grau- bruststrandläufer von der Taimyrhalbinsel bis zur Tschuktschenhalbinsel. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt hier vor allem an der Nordküste. Auf den Inseln Calidris melanotos vor der Nordküste fehlt der Graubruststrandläufer bis auf die Wrangelinsel. In (Graubrust- b n n Sehr seltener, heute aber fast regelmäßiger Gast 1) Nordamerika brütet der Graubruststrandläufer vom Nordwesten Alaskas ent- Strandläufer) lang der Küste des Festlands bis zur Hudson Bay. Er brütet außerdem auf der Banksinsel, der Victoriainsel, auf Southampton Island, der Prince-of-Wales- Insel, im Süden der Parry-Inseln und auf Ellesmere Island. Calidris minuta im Norden Eurasiens, vom nördlichsten Norwegen bis Tschuktschen-Halbinsel; häufiger Gast an der Küste (im Winter ausnahmsweise); b n n 1) (Zwergstrandläufer) Südgrenze offenbar fluktierend regelmäßig auch im Binnenland Calidris temminckii seltener (bis häufiger), doch regelmäßiger Gast an der Küste (Temminckstrandläu- b n n am nördlichen Rand Eurasiens von Norwegen bis Nordost-Sibirien 1) und im Binnenland fer) Das Brutareal des Ziegenmelkers erstreckt sich von Nordwestafrika über Caprimulgus euro- Europa und den Nahen Osteb bis zur Mongolei und China. In Europa reicht Häufiger Brutvogel des Tieflandes, z.T. Abnahme; seltener paeus X s 2 3 das Verbreitungsgebiet nordwärts bis nach Irland und Schottland sowie das 1) Gastim Sommerhalbjahr (Ziegenmelker) südliche Fennoskandinavien. Die Art bevorzugt trockene Lebensräume mit schütterer Vegetation.

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RL EG- 79/409 BNatS VO RL Name EWG chG RLS Brutvogel in: I) Status in Mitteleuropa: II) Quelle 338/97 BRD Anh. Anh. A I Hochmontane Nadelwälder, besonders die niedrigwüchsigen Bestände an der Baumgrenze und in der Kampfzone der Moore und immissionsbedingt abster- Carduelis flammea b n n benden Wälder; im Tiefland in Gartenstädten; Grünanlagen; Gärten und z.T. Nestrev. sehr klein; Nahr.habitat oft entfernt 1) (Birkenzeisig) auch Wohnblocks sowie halboffene Landschaften außerhalb der Siedlungen mit lockeren Gehölzbestand; Rasen- und Ruderalfluren; Staudensäumen Carduelis flavirostris Brutvogel in 2 Arealteilen: boreale und gemäßigte Zone in der NW-Paläarktis b n.b. n Wintergast im Norden, im Süden z.T. sehr selten 1) (Berghänfling) sowie Hochgebirge bzw. Steppenzone in Vorder-, Mittel- und Zentralasien. in der borealen und gemäßigten Zone sowie in Gebrigsgegenden der Paläark- tis, die wesentlichen Vorkommen in Großbritanien, Irland, Pyrenäen und Brut- und Jahresvogel, Brutverbreitung v.a. auf Alpen und Carduelis spinus b n n Frankreich, die südlichsten in Apennin, Nordrand der Balkanhalbinseln, West- Mittelgebirge konzentriert, Durchzügler und Wintergäste 1) (Erlenzeisig) Anatolien, Kaukasus bis Elburus, in Mitteleuropa auf die Nadelwälder der überall Alpen und Mittelgebirge sowie ihres Vorlandes konzentriert häufiger Brutvogel an der Küste, im Binnenland fehlend, Charadrius hiaticula in der Tundren-, borealen und Norden gemäßigte Zone Eurasiens von Island s n 1 häufiger Gast, regelmäßig auch im Binnenland. Sommer- 1) (Sandregenpfeifer) bis an die Beringstraße, West-Küste des arktischen Amerika, Grönland halbjahr Brutvogel in Steppen Nord-Kasachstans, Südwest Sibiriens Chettusia gregaria b n n sehr seltener und unregelmäßiger Gast und Südost Russlands; westlichste Brutplätze untere Wolga 1) (Steppenkiebitz) (W-Ufer) Chlidonias hybridus in wärrmeren Gebieten: Süd- und Ost-Afrika, außertropisches Australien, Ost- seltener Brutvogel, nur in Südeuropa regelmaäßig; seltener (Weißbart- X b n.b. U China und Ussurigebiet, Vorderindien, Vorderasien und Steppengebiete, in 1) Gast im Sommerhalbjahr Seeschwalbe) Europa Verbreitung z. T. unstet Chlidonias leucopte- Das disjunkte Brutareal der Weißflügel-Seeschwalbe ist auf die Paläarktis rus beschränkt. Ein zusammenhängendes Teilareal reicht dabei vo Osteuropa bis s nb 0 Seltener Brutvogel; seltener Gast 1) (Weißflügel- Zentralasien. Westlich davon gibt es nur wenige Vorkommen. Ein weiteres Seeschwalbe) Teilareal besteht im Osten Chinas und Russlands. häufiger Brutvogel, Schwerpunkt Tiefland imNorden mit z.T. Chlidonias niger in der borealen, gemäßigten und Steppenzone Nord-Amerikas und in Eurasien X s 0 1 starker Abnahme; regelmäßiger, häufiger bis sehr häufiger 2) (Trauerseeschwalbe) von Spanien bis Ost Mongolei Durchzügler Circus cyaneus seltener Brutvogel, z.T. starke Abnahmen, regelmäßiger X s 1 2 mittleres und nördliches Eurasien vom Atlantik bis Pazifik, Nord-Amerika 1) (Kornweihe) seltener Gast auch im Winter Circus pygargus Von Europa bis West- und Mittelsibirien, südlich der nordischen Waldzone, seltener Brutvogel, z.T. starke Abnahme, seltener Sommer- X s 2 2 1) (Wiesenweihe) Süd-grenze der Steppengebiete bis in Altaivorland gast Clangula hyemalis weit verbreiteter Brutvogel in der Arktis, Eurasien und Amerika, häufigste Ente häufiger Wintergast, mit Schwerpunkt an der Küste, selten b n.b. n 1) (Eisente) der Tundrenzone im Binnenland Das Brutareal der Nebelkrähe erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel und Corvus corone coro- Großbritannien bis nach Mitteleuropa. In Europa verläuft die Kontaktzone zur Sehr häufiger Brut- und Jahresvogel von der Küste bis in die ne b n n 1) Nebelkrähe von Schottland über Dänemark, Ostdeutschland, Tschechien, Alpen. (Rabenkrähe) Österreich und die südlichenAlpen bis ans Mittelmeer. Häufiger Brut- und Jahreszeitenvogel im Tiefland mit Schwerpunkten im Osten und in der polnisch- Corvus frugilegus in der borealen, gemäßigten Wüsten- und Steppenzone der Paläarktis, im b 2 n norddeutschen-niederländischen Tiefebene, größeren Ver- 1) (Saatkrähe) Osten bis in die Randtropen breitungslücken im Mittelgebirge, fehlt weitgehend in den Alpen; sehr häufiger Wintergast

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RL EG- 79/409 BNatS VO RL Name EWG chG RLS Brutvogel in: I) Status in Mitteleuropa: II) Quelle 338/97 BRD Anh. Anh. A I Die Heimat des Schwarzschwans ist Australien. Er wurde in Neuseeland und in einigen europäischen Ländern, z.B. in den Niederlanden und Belgien, ein- Cygnus atrtus Zumindest für längere Zeit einzelne Brutansiedlungen in g nb nb gebürgert. In seinem angestammten Areal brütet er an Binnenseen und Lagu- 1) (Trauerschwan) Freiheit. nen mit flachem Süß- und Brackwasser sowie in Überschwemmungsgebieten und an Flüssen. Cygnus columbianus Häufiger Wintergast an der Küste; unregelmäßig im Binnen- X b n.b. n.b. Tundrazone Eurasiens von Nordrussland bis Westural 1) (Zwergschwan) land Cygnus cygnus Häufiger Wintergast an der Küste, unregelmäßig im Binnen- X s R R im Norden Eurasiens von Island bis Kamtschatka und Sachalin 1) (Singschwan) land Egretta alba seltener, regelmäßiger Brutvogel in Österreich und Ungarn, 1) X s n R September / November bis Ende Februar / Anfang April im Winterquartier (Silberreiher) unregelmäßig in Niederlande und Tschechien 4) v.a. in den subtropischen und tropischen Zonen Afrikas, Asiens und Australi- Seltener, regelmäßiger Brutvogel in Ungarn, unregelmäßig in Egretta garzetta X s n n ens. Im Süden Europas reicht das Brutareal die warmgemäßigte Region. Die Tschechien und Niederlanden. Sehr seltenr bis seltener 1) (Seidenreiher) Art besiedelt binnenländische Feuchtgebiete und Meeresküsten. Sommergast im Süden von Mitteleuropa Falco columbarius Taiga und Waldtundrenzone Eurasiens und Nordamerika, Ostsiebirien , Alas- seltener bis häufiger regelmäßiger Wintergast, im Süden X s n n 1) (Merlin) ka, Kanada, Norden der USA seltener und z.T. nur unregelmäßig in allen Erdteilen, fehlt in den Wüsten und Bekkenlandschaften an der West- Falco peregrinus Sahara über Arabien bis Mongolei und China, in den Urwaldgebieten Afrikas seltener Brutvogel mit langanhaltender starker Abnahme, X s 1 n 1) (Wanderfalke) und Süd-Asiens, vom Süden der USA bis Patagonien, auf Neuseeland und ganzjährig vielen pazifischen Inseln Das Brutareal des Baumfalken erstreckt sich über weite Teile der Paläarktis, Falco subbuteo von Nordwestafrika bis nach China und Kamtschatka. In Europa ist er nahezu Häufiger Brutvogel, doch fast überall starke Abnahme, häufi- 1) X s 3 3 (Baumfalke) flächendeckend verbreitet, fehlt jedoch in den nörlichen Bereichen Fennoskan- ger Gast zu den Zugzeiten 4) dinaviens und der Britischen Inseln. Fringilla montifringil- regelmäßiger sehr häufiger Wintergast; fast regelmäßig la b n.b. R Bruten in der borealen Zone der Paläarktis von Nord bis Süd Kamtschatka einzelene Sommerbeobachtungen vor allem im Norden und 1) (Bergfink) einzelne Bruten bzw. Brutversuche Gavia arctica regelmäßiger, seltener Wintergast, Schwerpunkt Küste, X b n.b. n Nord-Europa bis Mittelsibierien 1) (Prachttaucher) seltener Gast im Sommer Haematopus ostrale- häufiger Brutvogel an der Küste und im küstennahen Binnen- gus b R n Brutvogel in Nordwest und Mitteleuropa (Hauptsächlich Küstenbereiche) land; Zunahme der Bestände; sehr häufiger Gast im Wat- 1) (Austernfischer) tenmeer; im Binnenland selten Die Raubseeschwalbe besiedelt Küsten, aber auch binnenländische Feucht- Hydroprogne caspia Unregelmäßiger, sehr seltener Brutvogel; seltener Gast an X s n 1 gebiete der gemäßigten, subtropischen und tropischen Zone. Weltweit ist die 1) (Raubseeschwalbe) der Küste und im Binnenland; Sommerhalbjahr. Verbreitung durch eine starke Fragmentierung der Brutgebiete geprägt. in der borealen und Tundrenzone Nord-Amerikas, am Atlantik nach Süden bis Larus argentatus sehr häufiger Brutvogel an der Küste, z.T. zunehmend; sehr b R n Nordcarolina und Nordwest-Europa; in Mitteleuropa als Brutvogel fast ganz auf 1) (Silbermöwe) häufiger Gast an der Küste, im Binnenland selten Nord- und Ostseeküste beschränkt Larus cachinnans Sie ist im südlichen Osteuropa und im westlichen Mittelasien beheimatet, wo seltener Brutvogel im Binnenland und an der Ostseeküste, b R R 1) (Steppenmöwe) sie vom Schwarzen Meer bis in den Osten Kasachstans brütet. seltener bis häufiger Gast

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RL EG- 79/409 BNatS VO RL Name EWG chG RLS Brutvogel in: I) Status in Mitteleuropa: II) Quelle 338/97 BRD Anh. Anh. A I häufiger Brutvogel an der Küste, selten bis sehr selten im Larus canus b R n im Norden Eurasiens und im Nordwesten Nordamerikas Binnenland, sehr häufiger bis häufiger Gast an der Küste, 1) (Sturmmöwe) häufig im Binnenland Larus fuscus häufiger Brutvogel an der Küste im NW; häufiger Gast an der b n n Breiten von NW Europa bis N- und Mittelsibirien 1) (Heringsmöwe) Küste, regelmäßig aber selten im Binnenland

Larus ichthyaetus Mittelasien von Nordwest-China /West-Mongolei bis Aralsee und Kaspisee g n n Sehr seltener Gast. 1) (Fischmöwe) einzelne Brutplätze im Westen bis Krim, im Nordosten Wolgagrad Breiten der NO Küste Amerikas, im Europa von W-Spitzbergen, Waigatsch- Larus marinus seltener bis häufiger Gast an der Küste, ganzjährig; im küs- b n.b. n und Kanin-Halbinseln nach W und S bis IS, GB/IRL, NW-F, DK, baltischen 1) (Mantelmöwe) tenfernen Binnenland nur ausnahmsweise Anteile der SU einschließlich fast aller Küsten N. und S. SF Larus melanocepha- unregelmäßiger, sehr seltenr Brutvogel, offenbar zuneh- lus b R n an der Nordküste des Schwarzen Meeres, im Kaukasusvorland 1) mend, seltener Gast (Schwarzkopfmöwe) Sie brütet in Makaronesien, an der Biskaya, auf der Iberischen Halbinsel, im Larus michahellis b R n Mittelmeer- und im Schwarzmeerraum. Zerstreute Vorkommen gibt es auch im sehr häufiger Brutvogel an der Küste, im Binnenland selten 1) (Mittelmeermöwe) nördlichen West- und Mitteleuropa. Larus minutus Eurasien bis Südfrankreich, bis Transbaikalien mit größeren Verbreitungslü- seltener unregelmäßiger Brutvogel, seltener bis häufiger b n.b. R 1) (Zwergmöwe) cken. Neuerdings Ansiedlung in Nord-Amerika Gast

Larus ridibundus in den Überwinterungsgebiten werden die maximalen Zahlen im November bis im mittleren und nördlichen Eurasien von Island bis b V n 1) (Lachmöwe) Januar erreicht Kamtschatka in Mooren u. a. nassen Stellen, Durchzügler an Binnengewässern, Lagunen, Limicola falcinellus sehr seltener bis seltener Durchzügler mit Schwerpunkt im b n.b. n Flussmündungen mit schlammigen Untergrund, auch locker bewachsene 1) (Sumpfläufer) Osten Flächen Limosa lapponica Arktis und z. T. im Norden der borealen Nadelwaldzone von Lappland über X b n.b. n sehr häufiger Gast im Wattenmeer, im Binnenland selten 1) (Pfuhlschnepfe) den Norden Eurasiens bis nach Nord-Alaska in der Tiefebne im Nordwesten sehr häufiger, sonst seltener Limosa limosa Eurasien von Island, Großbritanien bis West-Sibirien; davon abgetrennt insel- s 0 1 bis häufiger Brutvogel, z.T. Abnahme; häufiger Gast im 1) (Uferschnepfe) artige Vorkommen in Mittelsibirien und in Ost-Asien Sommerhalbjahr Loxia curvirostra Jahresvogel mit wechselnder Häufigkeit und Verbreitung, in Von den Iberischen Halbinsel bis Mongolei und Westchina vor allem in Gebir- (Fichtenkreuzschna- b n n waldreichen Gebirgen aber regelmäßig häufig, in umregel- 1) gen und Bergländern. bel) mäßigen Abständen Invasionen Lymnocryptes mini- mus s n U im Norden Eurasiens von Nord bis Ost-Sibirien seltener bis häufiger Gast, auch im Winter 1) (Zwergschnepfe) Mergus albellus Zugbeginn Anfang November; Abzug aus den Winterquartieren bei einsetzen- im Norden Eurasiens mit Verbreitungslücken in Ost-Sibirien X b n n 1) (Zwergsäger) der Erwärmung Anfang März bis Mitte März bis an den Nord-Pazifik

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RL EG- 79/409 BNatS VO RL Name EWG chG RLS Brutvogel in: I) Status in Mitteleuropa: II) Quelle 338/97 BRD Anh. Anh. A I im Norden Eurasiens und Nord-Amerikas, davon mehr oder weniger isoliert am seltener Brutvogel, in Tschechien, BRD, Österreich; vorwie- Mergus merganser b R 2 Alpenrand, am Balkan und in Hochgebirgen Zentralasiens bis S-Abfall des gend in den Alpen und an der Küste; häufiger Wintergast in 1) (Gänsesäger) Himalaja ganz Mitteleuropa Seltener Brutvogel an der Küste von Deutschland, Polen und In der Paläarktis reicht das geschlossene Brutareal von Island und den Briti- Mergus serrator unregelmäßig in den Niederlanden, seltener bis häufiger b n.b. n schen Inseln über Skandinavien bis in den fernen Osten. In Mittel- und Süd- 1) (Mittelsäger) Wintergast, vorwiegend an der Küste, unregelmäßig im osteuropa gibt es nur verstreute Vorkommen. Binnenland Das Brutareal der Gebirgsstelze reicht von Nordwestafrika über West, Mittel- und Südeuropa bis Vorderasien sowie vom Ural bis zum Himalaya, nach Häufiger Brut- und Jahresvogel, im Norden und in Tieflän- Motacilla cinerea b n n Kamtschatka und ans Gelbe Meer. In Europa befindet sich die nördlichsten dern gebietsweise fehlend, als Durhzügler in allen Gebieten 1) (Gebirgsstelze) Vorkommen in Fennoskandien, inOsteuropa fehlt sie weitgehend. Als Lebns- zu erwarten. raum werden vor allem fließende Gewässer genutzt. Motacilla flava thun- bergi N-Grenze Rußlands 60-61° N, S-grenze Süd-Rußlands, Moldavien, Ukraine In großen Tiefebenen häufiger, sonst lückig verbreiteter Brut- b n n 1) (Nordische Schafstel- bis 47 ° N, Ost-Grenze der Kama und Wolga und Sommervogel; langfristige Abnahme ze) Breiten in den Steppen und Halbwüsten Zentral-Asiens, einzelne mehr oder regelmäßiger, seltener bis häufiger Brutvogel, Zunahme. Netta rufina b n n weniger voneinander isolierte Brutplätze Türkei, W-Küste Schwarzes Meer bis Häufiger Gast mit Schwerpunkt im Binnenland, vorwiegend 1) (Kolbenente) SW-Europa, nach N bis S-Dänemark im Sommer, seltener im Winter seltener Brutvogel an der Küste von Deutschland, Polen, Numenius arquata zirkumpolar im Norden Eurasiens und Nordamerikas, einschließlich Island und s 1 1 unregelmäßig den Niederlanden; seltener bis häufiger Win- 1) (Großer Brachvogel) Grönland tergast an der Küste, unregelmäßpig im Binnenland Der Steinschmätzer zeigt eine holarktische Brutverbreitung, wobei der größte In allen Teilen Brut- und Sommervogel, gebietsweise selten 1) Oenanthe oenanthe Teil des besiedelten Gebietes in der Palärktis liegt. Er besiedelt alle Teile b 1 1 oder fehlend, im Kulturland langfristige Bestandsabnahme. 4) (Steinschmätzer) Europas, von der Mittelmeerregion bis ans Nordkap und kommt in offenen bis Regelmäßiger, häufiger Durchzügler. 8) halboffenen Landschaften von den Küsten bis ins Hochgebirge vor. Oxyura jamaicensis In Nord- und Südamerika, regelmäßig werden Bruten in Island, Irland, Großbri- Früher Brutvogel in Ungarn, im 20.Jahrhundert ausgestor- (Schwarzkopf- g n n 1) tannien, Frankreich, Spanien und Marokko registriert. ben. Unregelmäßiger Gast Ruderente) Das Areal der Bartmeise reicht von Westeuropa bis in das Amurgebiet. Inner- Brut- und Jahresvogel meist auf wenige Bestandsinseln Panurus biarmicus halb Europas konzentrieren sich die Bestände in der Schwarzmeerregion b R n konzentriert mit starken großräumigen Schwankungen und 1) (Bartmeise) Rumäniens, der Ukraine und Südrusslands. Die nördlichsten Vorkommen irruptionsartigen Einflügen. befinden sich im Süden Fennoskandiens. Sehr seltener bis seltener Durchzügler, an der Küste häufi- Phalaropus fulicarius Nordränder Kanadas, Alaskas und Sibiriens sowie auf Grönland, Island und b n n ger als im Binnenland, im Westen relativ häufiger als im 1) (Thorswassertreter) Spitzbergen Osten Phalaropus lobatus zirkumpolar in der Subarktis und Arktis von Eurasien und N-Amerika, in Europa X s n n seltener Durchzügler, an der Küste etwas häufiger 1) (Odinswassertreter) in S bis in die borealle Zone Philomachus pugnax häufig bis seltener Brutvogel in den nördlichen Tieflandge- X s n 1 im Norden Eurasiens von Europa bis Ostsibirien 1) (Kampfläufer) bieten, starke Abnahme, häufiger Durchzügler Teilen Eurasiens und Nordafrikas; die größten Vorkommen bestehen in Asien, Platalea leucorodia Sehr seltener, unregelmäßiger Brutvogel in Ungarn; sehr X s n R wo die Art die Steppen zwischen Aralsee und Chinesischem Meer sowie dem 1) (Löffler) seltener Sommergast indischen Subkontinent besiedelt.

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RL EG- 79/409 BNatS VO RL Name EWG chG RLS Brutvogel in: I) Status in Mitteleuropa: II) Quelle 338/97 BRD Anh. Anh. A I Brutvogel zirkumpolar in der Tundren- und borealen Zone, in Europa und Nordantlantik, Island, Schottland, Südspitzbergen, bis südliches Norwegen, nördliches Schweden, Norwegen bis Finnland, Belgien bis Russland. In Mittel- Regelmäßiger und häufiger Durchzügler und Wintergast an Schneeammer n.b. n.b. europa regelmäßig und an der Küste häufiger Wintergast, im Binnenland der Küste, regelmäßig, doch in geringenr Anzahl im Binnen- 1) (Plectrophenax nivalis) ungleich regelmäßiger als Spornammer, hier miitunter von Jahr zu Jahr unter- land schiedliche starke Einflüge, die mindestens bis an den Alpenrand zu bemerken sind. Pluvialis apricaria im Norden Eurasiens; Island; Großbritannien, Irland, Fennoskandien bis Mittel- sehr seltener bis seltener Brutvogel, häufiger Gast vor allem X s n 1 (Goldregenpfeifer) sibirien an der Küste, im Binnenland regelmäßig selten bis häufig 1) Pluvialis squatarola in der arktischen Tundra von Ost-Küste des Weißen Meeres bis Nordosten regelmäßiger, häufiger Gast an der Küste, selten aber re- b n n 1) (Kiebitzregenpfeifer) Sibiriens und arktischen Nord-Amerikas gelmäßig im Binnenland Podiceps auritus X s n.b. 1 von N-Europa bis Kamtschatka und von Alaska bis Neufundland seltener, regelmäßiger Wintergast sowie Durchzügler 1) (Ohrentaucher) Riparia riparia sehr häufiger, ungleich verteilter Brut- und Sommervogel; s n n in weiten Gebieten Eurasiens und Nord-Amerikas 1) (Uferschwalbe) gebietsweise abnehmend Somateria mollissi- häufiger Brutvogel in Niederlande und Deutschland, regel- an den Küsten des Nordatlantiks, Nordost-Sibiriens und des nördlichen Nord- ma b n.b. n mäßig in Österreich, häufiger Gast mit Schwerpunkt an der 1) Amerikas (Eiderente) Küste, im Binnenland meist selten Stercorarius pomari- Zirkumpolar in der Arktis von West-Rußland bis Nordost-Sibirien und am Nor- regelmäßig, seltener Gast an der Küste; im Binnenland sehr nus b n n 1) drand von Amerika sowie in West-Grönland selten (Spatelraubmöwe) Sterna albifons X s 0 1 tropische und subtropische Meere, häufigster tropischer Seevogel Irrgast 1) (Zwergseeschwalbe) häufiger Brutvogel an der Küste, zunehmend, häufiger bis Tadorna tadorna Küsten Europas und Stepppengebiete Ost-Europas und Asiens und Afrika bis b R n sehr häufiger Gast vorwiegend an der Küste, aber auch 1) (Brandgans) Mandschurei, Süden bis Armenien und Irak, Iran, Nordwest-China unregelmäßig im Binnenland Das Brutareal der Rostgans erstreckt sich von Südosteuropa bis nach China und die Mongolei. Außerdem ist sie Brutvogel in Teilen Nordwestafrikas sowie Tadurna ferruginea Sehr seltener, unregelmäßiger Brutvogel aus Gefangen- b nb n in Äthiopien. In Mitteleuropa brütet die Art v.a. in der Schweiz, in Deutschland 1) (Rostgans) schaft, auch Gast aus Gefangenschaft und in den Niederlanden, wobei diese Vorkommen auf gefangenschaftsflücht- linge bzw. Aussetzungen zurück gehen. Tringa erythropus (Dunkler Wasserläu- b n n Arktis und boreale von Nord-Norwegen bis Anadyrgebiet häufiger Durchzügler an der Küste und im Binnenland 1) fer) Tringa nebularia b n.b. U im Norden Eurasien bis in die Süd-Tundrenzone häufiger Durchzügler an der Küste und im Binnenland 1) (Grünschenkel) Seltener Brutvogel in Polen und Tschechien (sonst nur Turdus iliacus unregelmäßiger Brutvogel), sehr häufiger Gast auf dem b n.b. R in der boralen Waldzone der Paläarktis 1) (Rotdrossel) Durchzug; regelmäßiger Wintergast nur im Westen und in milden Tieflandgebieten

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Quellen: Angaben zur Verbreitung im und in der näheren Umgebung des Plangebietes: 1) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im weit gefassten Betrachtungsraum (hier Daten ab dem Jahr 2003), von Vögeln, die im Ge- biet beobachtet wurden (ohne Brutnachweis), A1-Status oder ohne Statusangabe, Daten übergeben am 10.03.2020. 2) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im weit gefassten Betrachtungsraum (hier Daten ab dem Jahr 2007), von Vögeln mit Status A 2 oder B-Status, Daten übergeben am 10.03.2020. 3) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im weit gefassten Betrachtungsraum (hier Daten ab dem Jahr 2006), von Vögeln mit C-Status, Daten übergeben am 10.03.2020. 4) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im eng gefassten Betrachtungsraum (hier Daten ab dem Jahr 2010), von Vögeln, die im Ge- biet beobachtet wurden (ohne Brutnachweis), A1-Status oder ohne Statusangabe, Daten übergeben am 11.03.2020. 5) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im eng gefassten Betrachtungsraum (hier Daten ab dem Jahr 2006), von Vögeln mit Status A 2 oder B-Status, Daten übergeben am 10.03.2020. 6) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im eng gefassten Betrachtungsraum (hier Daten ab dem Jahr 2013), von Vögeln mit C-Status, Daten übergeben am 10.03.2020. 7) SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT: Standard-Datenbogen für das SPA-Gebiet: Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet, Ausfülldatum 10/2006, hier im Gebiet brütende Vogelarten. 8) SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT: Standard-Datenbogen für das SPA-Gebiet: Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet, Ausfülldatum 10/2006, hier im Gebiet durchziehende Vogelarten. 9) SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT: Standard-Datenbogen für das SPA-Gebiet: Wermsdorfer Teich- und Waldgebiet, Ausfülldatum 10/2006, hier im Gebiet überwinternde Vogelarten. 10) PLANET: orientierende Begehung zu Brutvögeln am 22.4. und am 05.05.2020, hier Nachweis als Überflieger. 11) PLANET: orientierende Begehung zu Brutvögeln am 22.4. und am 05.05.2020, hier Nachweis als Nahrungsgast.

Quellen: Ausgewertete Literatur zu benötigten Habitatstrukturen, Raumbedarf und Fluchdistanz: I) BEZZEL, E. Kompendium der Vögel Mitteleuropas Band 1 und 2 Aula-Verlag GmbH, Wiesbaden 1991. FLADE, M. Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlandes Grundlagen für den Gebrauch vogelkundlicher Daten in der Landschaftsplanung IHW - Ver- lag, Eching 1994. GEDEON, K., GRÜNEBERG, C., MITSCHKE, A., SUDFELDT, C., EIKHORST, W., FISCHER, S., FLADE, M., FRICK, S., GEIERSBERGER, B., KOOP, B., KRAMER, M., KRÜGER, T., ROTH, N., RYSLAVY, T., STÜBING, S., SUDMANN, S. R., STEFFENS, R., VÖKLER, F. und WITT, K. (2014): Atlas Deutscher Brutvo- gelarten. NICOLAI, B. (Hrsg.) Atlas der Brutvögel Ostdeutschlands Gustav Fischer Verlag, Jena 1993. STEFFENS, R.; KRETZSCHMAR, R.; RAU, S. Atlas der Brutvögel Sachens Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.), Dresden 2000. STEFFENS, R., SAEMANN, D., GÖßLER, K.: Die Vogelwelt Sachsens, Jena 1998.

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Reptilia – Kriechtiere Abschichtungskriterien BArt- RL SchV BNatS 92/43 Anlage chG Art EWG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 Schlingnattern besiedeln trocken-warme, kleinräumig gegliederte Lebensräu- me, die sowohl offene, oft steinige Elemente (Felsen, Steinhaufen/-mauern), nein liegendes Totholz als auch niedrigen Bewuchs im Wechsel mit Rohbodenflä- chen, aber auch Gebüsche oder lichten Wald aufweisen. innerhalb und auch Coronella austriaca im unmittelbaren In den nördlichen Verbreitungsgebieten stellen sandige Heidegebiete sowie x x 0 0 Glattnatter / X s 2 3 1) Umfeld des PG sind Randbereiche von Mooren bzw. degenerierte Hochmoorkomplexe die wichtigs- keine geeigneten Schlingnatter Habiate/Strukturen ten Lebensräume für die Schlingnatter dar. Sie kommt auch an Teich- und vorhanden Bahndämmen, an Waldrändern und in Schonungen vor. Kleinräumig gegliederte Lebensräume (Strukturvielfalt) ermöglichen den Tieren einen Wechsel zwischen Sonnenplätzen und Versteckmöglichkeiten. nein innerhalb und auch besiedelt offene Lebensräume; Ansprüche: sonnenexponierte Lagen, lockere, im unmittelbaren Lacerta agilis gut drainierten Substrate, spärliche bis mittelstarke Vegetationsstrukturen mit x x 0 0 Umfeld des PG sind X s 3 V 1) keine geeigneten Zauneidechse vegetationsfreien Teilflächen; Kleinstrukturen (Steine, Totholz etc.) müssen als Habiate/Strukturen Sonnenplätze vorhanden sein vorhanden nein Besiedelt offene und halboffene Lebensräume an Still- und Fließgewässern mit innerhalb und auch einer heterogenen Vegetationsstruktur und einem Mosaik unterschiedlicher im unmittelbaren Natrix natrix x x 0 0 Biotoptypen; als Landhabitate sowohl feuchte (Sumpfwiesen, Flachmoore, Umfeld des PG sind Ringelnatter b 3 V 1) keine geeigneten Bruch- u. Sumpfwälder) als auch trockene Biotope (Wälder, Waldränder, Gär- Habiate/Strukturen vorhanden ten, Wegränder) Die Waldeidechse bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, die als Gemein- nein samkeit in der Regel eine geschlossene, deckungsreiche Vegetation mit expo- innerhalb und auch nierten Stellen zum Sonnen und ein gewisses Maß an Bodenfeuchtigkeit im unmittelbaren Zootoca vivipara x x 0 0 aufweisen. Hauptlebensräume sind die Ränder von Moorgebieten, Torfstiche, Umfeld des PG sind Waldeidechse b V n 1) keine geeigneten Waldränder, Waldlichtungen und Schneisen. Daneben kommt sie auch entlang Habiate/Strukturen vorhanden von Gräben, an Gewässerufern, an Eisenbahndämmen und Abgrabungen (Sand-, Lehm-, Kiesgruben regelmäßig vor).

Quellen: Angaben zur Verbreitung im und in der näheren Umgebung des Plangebietes: 1) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im eng gefassten Betrachtungsraum (hier Nachweis aus dem Jahr 2000), Daten übergeben am 10.03.2020.

Quellen: Ausgewertete Literatur zu benötigten Habitatstrukturen: I) GÜNTHER, R.: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands, Jena 1996.

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Mammalia – Säugetiere

Ordnung Chiroptera - Fledermäuse

Abschichtungskriterien BArt- RL SchV 92/43 BNatS Anlage Art EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 Die Sommerquartiere und Wochenstuben, die um die 15 bis 20 Weibchen umfassen, befinden sich meist im Wald oder in der Nähe eines Waldes. Dort nein bewohnt sie Spalten in und an angrenzenden Gebäuden oder Bäumen in den Barbastellus barbas- 2) keine geeigneten Wäldern. Die Quartiere werden regelmäßig, manchmal auch täglich, gewech- x x 0 0 Habitate/Strukturen tellus X s 2 2 selt. Sie ist ein sehr kälteresistentes Tier und bezieht ihre Winterquartiere erst 3) innerhalb des PG (Mopsfledermaus) vorhanden bei starkem Frost. Dann bewohnt sie die Eingangsbereiche unterirdischer 4) Plätze, wie Stollen, Gewölbe und Keller bei zwei bis fünf Grad. Der kurze Winterschlaf findet von November bis Anfang März statt. Im Sommer lebt die Bechsteinfledermaus vorzugsweise in feuchten, alten, strukturreichen Laub- und Mischwäldern. Sie kommt aber auch in Kiefernwäl- dern oder in (waldnah gelegenen) Obstwiesen, Parks und Gärten mit entspre- chendem Baumbestand vor. Sie gilt als die in Europa am stärksten an Wald- lebensräume gebundene Fledermausart. Kolonien der Bechsteinfledermaus (mit ca. 20 Individuen) benötigen zusammenhängende Waldkomplexe in einer nein Mindestgröße von 250 - 300 ha als Jagdhabitat. keine geeigneten Eptesicus serotinus 2) x x 0 0 Habitate/Strukturen X Hohle Bäume, Bäume mit Stammrissen sowie Faul- oder Spechthöhlen die- (Breitflügelfledermaus) s 3 G innerhalb des PG nen der Bechsteinfledermaus als Quartier, vereinzelt akzeptiert sie auch den 1) vorhanden Raum hinter der abgeplatzten Borke von Bäumen. Gerne besiedelt sie Vogel- oder spezielle Fledermauskästen. Den Winter verbringt sie in unterirdischen Anlagen wie Höhlen und Stollen in Steinbrüchen oder stillgelegten Bergwerken und in Kellern, möglicherweise auch in hohlen Bäumen. Die Winterschlafplätze können bis zu 40 km von den Sommerquartieren entfernt liegen. nein Bevorzugte Lebensräume der Nymphenfledermaus sind in Mitteleuropa na- keine geeigneten Myotis alcathoe x x 0 0 Habitate/Strukturen X turnahe Laubwaldgebiete in Verbindung mit Bachläufen und Feuchtgebieten Nymphenfledermaus s n 1 2) innerhalb des PG sowie Hartholzauen. vorhanden Die Bechsteinfledermaus ist auf beständige Waldhabitate angewiesen und benötigt innerhalb eines kleinen Aktionradius von wenigen 100 m ein großes nein Quartierangebot. keine geeigneten Myotis bechsteinii x x 0 0 Habitate/Strukturen X Als Sommerquartiere dienen Baumhöhlen, Aufrissspalten und abstehende (Bechsteinfledermaus) s 2 3 2) innerhalb des PG Borke sowie Fledermaus- und Vogelnistkästen. vorhanden Die Winterquartiere sind in Stollen und ehemaligen Bergwerken sowie unterir- dischen Gewölbekellern zu finden.

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Abschichtungskriterien BArt- RL SchV 92/43 BNatS Anlage Art EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 Die Brandtfledermaus bevorzugt Gebiete mit einem hohen Laubwald- und Gewässeranteil. Zur Jagd nutzt sie jedoch auch Strukturen im Offenland wie nein Feldgehölze, Hecken und Gewässer. Ihre Sommerquartiere befinden sich keine geeigneten Myotis brandtii hauptsächlich im Wald, Gebäudequartiere in (meist waldnahen) Siedlungen 2) x x 0 0 Habitate/Strukturen X s 3 V innerhalb des PG Brandtfledermaus werden jedoch auch genutzt. An letzteren gibt es auch die meisten Wochen- 5) vorhanden stubennachweise in Spalten (hinter Holz- und Schieferverkeidung, auf Dach- böden). Im Winter werden vor allem Stollen, aber auch ehemalige Kalkberg- werke und vereinzelt Keller genutzt. nein Sommerquartiere in Baumhöhlen, Gebäuden, im Mauerwerk von Brücken, in keine geeigneten Myotis daubentonii x x 0 0 Habitate/Strukturen X Fels- und Mauerspalten, auch in Fledermauskästen. Winterquartiere in Fels- Wasserfledermaus s n n 2) innerhalb des PG höhlen, Bergwerksstollen, Kellern, Kasematten und Brunnenschächten. vorhanden Das Große Mausohr richtet seine Wochenstubenkolonien meist in großen trockenen Dachräumen ein wie sie oft in Kirchen zu finden sind. Aber auch in nein Scheunen oder Brückenbauwerken wurden schon Wochenstubenkolonien keine geeigneten Myotis myotis entdeckt. In kleineren Quartieren in Gebäudespalten, Höhlen, Stollen und x x 0 0 Habitate/Strukturen X s 3 V 2) innerhalb des PG Großes Mausohr Baumhöhlen sind überwiegend die separat lebenden Männchen anzutreffen. vorhanden Als Winterquartiere des Großen Mausohrs dienen Höhlen, Stollen und frost- freie Keller. Hier liegen die Temperaturen etwa zwischen 1° und 12°C und die Luftfeuchtigkeit bei 85-100%. Die Bartfledermaus bewohnt v.a. strukturreiche, halboffene Landschaften, Siedlungsränder und Dörfer. Zur Insektenjagd nutzt sie Gehölzreihen, He- cken, Streuobstwiesen und Gärten und wurde bei Netzfängen oft an Teichen und im Kiefernwald nachgewiesen. Sie ist zwar sehr anpassungsfähig, gehört in Sachsen jedoch zu den seltenen Fledermausarten. Bekannte Wochenstu- nein ben befinden sich v.a. an Gebäudefassaden: hinter Holzverkleidungen, Fens- keine geeigneten Myotis mystacinus x x 0 0 Habitate/Strukturen X terläden oder in Spalten von Dachtraufen. Im Vergelich zu den beiden Bartfledermaus s 2 V 2) innerhalb des PG Schwesternarten Nymphen- und Brandtfledermaus weist die Bartfledermaus vorhanden im Sopmmer eine höhere Bindung an Gebäudequartiere auf. Winternachwei- se gelangen bisher in Bergwerksstollen, ehemaligen Kalkbergwerken und einem Eiskeller. Vorkommensschwerpunkte der Art in Sachsen sind das Lausitzer Bergland, das mittelsächsische Hüggelland bis zum Osterzgebirghe sowie das Vogtland. nein Sommerquartiere in Baumhöhlen, Vogel- und Fledermauskästen, auch in keine geeigneten Myotis nattereri 2) x x 0 0 Habitate/Strukturen X Gebäuden und Mauerspalten. Winterquartiere in Höhlen, Bergwerkstollen und Fransenfledermaus s V n innerhalb des PG Kasematten. 5) vorhanden

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Abschichtungskriterien BArt- RL SchV 92/43 BNatS Anlage Art EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 Er bewohnt in Sachsen hauptsächlich Laubwälder, vorzugsweise Eichen- und Buchenaltbestände. Er wurde in Sachsen auch in Parkanlagen und in aufge- nein lockerten Fichten- und Kiefernaltbeständen ohne Unterwuchs sowie in Ort- keine geeigneten Nyctalus leisleri x x 0 0 Habitate/Strukturen X schaften nachgewiesen. Kleiner Abendsegler s 3 D 2) innerhalb des PG Quartiere v.a in Spalten und Baumhöhlen, auch in Fledermaus-Flachkästen, vorhanden ausnahmsweise befinden sich Wochenstubenquartiere auch in Ortschaften an Gebäuden. nein Sommerquartiere sind fast ausschließlich Baumhöhlen, selten Fledermaus- keine geeigneten Nyctalus noctula und Vogelkästen oder Gebäude. Winterquartiere sind ebenfalls vor allem x x 0 0 Habitate/Strukturen X s V V 2) innerhalb des PG Abendsegler Baumhöhlen, auch oberirdische Teile von Gebäuden sowie Felsspalten. Nie vorhanden in Höhlen und Bergwerkskellern. naturnahe, reich strukturierte Waldhabitate: Laubmischwälder, feuchte Niede- nein rungswälder, Auwälder, aber auch Nadelwälder und Parklandschaften. Oft in keine geeigneten Pipistrellus nathusii der Nähe von Gewässern. Jagdgebiete liegen in den Wäldern und an deren x x 0 0 Habitate/Strukturen X s 3 n 2) innerhalb des PG Rauhautfledermaus Rändern, häufig auch über Gewässern. Jagende Tiere können vor allem zur vorhanden Zugzeit auch in Siedlungen angetroffen werden. Wochenstuben im Tiefland, die höchsten Nachweise liegen unterhalb 500 m Höhe. Sommerquartiere an und in Gebäuden, in Vogel- und Fledermauskästen, Baumhöhlen und unter loser Rinde. Spaltenbewohner, die sich bevorzugt in nein Pipistrellus pipistrel- flachen Hohlräumen ansiedeln, wo sie mit Rücken und Bauch Berührung mit keine geeigneten 2) x x 0 0 Habitate/Strukturen lus X s V n dem Substrat haben. Deshalb oft hinter Fensterläden, Schildern, Bildern und innerhalb des PG Zwergfledermaus Tafeln (in Kirchen), in Jalousienkästen, Zwischendecken und –wänden. Win- 1) vorhanden terquartiere in Holzstapeln, Höhlen und Stollen. Nicht freihängend, sondern in Fugen und Spalten verborgen. Besiedelt in Sachsen laubwald- und gewässerreiche Gebiete. Seltener ist sie nein an Waldrändern, vereinzelt in Parks und auch über offenen Ackerland nach- keine geeigneten Pipistrellus pygmaeus x x 0 0 Habitate/Strukturen X zuweisen. Die Wochenstuben befinden sich in Spalten an Gebäuden, z.B. Mückenfledermaus s 3 D 2) innerhalb des PG hinter Holzverkleidungen von Fassaden, in Sims- und Rollädenkästen, auch vorhanden Fledermauskästen. Braune Langohren sind im stärkeren Ausmaß als andere Langohrarten Wald- nein bewohner. Sie bevorzugen lockere Laub- und Nadelgehölze oder Parkanla- keine geeigneten Plecotus auritus gen, oft fliegen sie im dichten Unterbewuchs, wobei die breiten Flügel zur 2) x x 0 0 Habitate/Strukturen X s V V innerhalb des PG Braunes Langohr Manövrierfähigkeit beitragen. Als Schlafplätze verwenden sie Bäume, 5) vorhanden manchmal auch Vögel- oder Fledermauskästen oder Gebäude. Als Winter- quartiere dienen ihnenzum Beispiel Höhlen.

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Ordnung Carnivora – Raubtiere

Abschichtungskriterien BArt- RL SchV 92/43 BNatS Anlage Art EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 nein charakteristische Art wenig anthropogen zerschnittener und gering belasteter Land- Lutra lutra Wasser-Lebensräume; nutzt natürliche Höhlungen als Baue, z.B. unterspülte Wur- x x 0 0 keine Fließgewäs- X s 3 3 1) ser im PG oder im Fischotter zelbereiche, aber auch verlassene Höhlen anderer Tiere; im Winter ist der Zugang Umfeld zu offenen Gewässern überlebenswichtig, da der Fischotter kein Winterschlaf hält

Quellen: Angaben zur Verbreitung im und in der näheren Umgebung des Plangebietes: 1) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im eng gefassten Betrachtungsraum (hier Nachweis aus dem Jahr 2000), Daten übergeben am 10.03.2020. 2) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im weit gefassten Betrachtungsraum (hier Nachweis ab dem Jahr 2006), Daten übergeben am 10.03.2020. 3) Amtsblatt der Europäischen Union: Standard-Datenbogen des FFH-Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Ausfülldatum März 2003, Fortschreibung Mai 2012. 4) MANAGEMENTPLAN ZUM FFH-GEBIET, „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Tabelle 7: Detektornachweise und Netzfang im Jahr 2006. 5) MANAGEMENTPLAN ZUM FFH-GEBIET, „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Vorkommen von Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie innerhalb des FFH-Gebietes an „Waldgebiet an der Klosterwiese“.

Quellen: Ausgewertete Literatur zu benötigten Habitatstrukturen: I) STRESEMANN, E. (Hrsg): Exkursionsfauna Bd. Wirbeltiere, Berlin 1984. GÖRNER, M., HACKETHAL, H.: Säugetiere Europas, Leipzig 1988. DIETZ, HELVERSEN, NILL: Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas, Stuttgart 2007. LFULG: Atlas der Säugetiere Sachsen, Rassau 2009.

Amphibia – Lurche Abschichtungskriterien BArt- RL SchV 92/43 BNatS Anlage Art VD EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 nein Laichgewässer und Sommerlebensraum bevorzugt: stehende, innerhalb und auch sonnenexponierte Flachgewässer mit einem dichten sub- und im unmittelbaren Bombina bombina emersen Magrophytenbestand => Feldsölle, überschwemmtes x x 0 0 Umfeld des PG sind X s 2 2 1) keine geeigneten (Rotbauchunke) Grünland, Flachwasserzonen an Seen, verlandete Kiesgruben, Habiate/Strukturen ehem. Tonstiche u.ä. Kleingewässer meist in der offenen Ag- vorhanden rarlandschaft

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Abschichtungskriterien BArt- RL SchV 92/43 BNatS Anlage Art VD EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 nein innerhalb und auch sehr anpassungsfähig; besiedelt überwiegend Laub- und im unmittelbaren Bufo bufo 1) x x 0 0 Umfeld des PG sind Mischwälder aller Art, Wiesen aller Art und Gärten; Laichge- Erdkröte b n n keine geeigneten wässer: vor allem Teiche, Weiher, Altwässer, Restlöcher 6) Habiate/Strukturen vorhanden ja potentiell kann ein bevorzugt offene, sonnenexponierte, trockenwarme Habitate Vorkommen im Bereich des Acker- mit grabfähigen Böden u. teilweise fehlender lückiger, gering landes nicht ausge- oder geringwüchsiger Gras- und Krautvegetation => Brachen, Bufo viridis x x x x schlossen werden X s 2 3 Ruderalstellen, Felder, Bodenabbaugruben, Bahndämme, 1) und es können (Wechselkröte) insbesondere Gärten; als Laichgewässer werden bevorzugt: vegetationslose während der Bauzeit od. -arme, sonnenexponierte, schnell durchwärmte temporäre geeignete Habita- Gewässer mit flach auslaufenden Ufern te/Strukturen entstehen nein bevorzugt werden lichte, gewässerreiche Laubmischbestände, innerhalb und auch Waldränder und Waldwiesen aber auch offenes Gelände mit im unmittelbaren Rana dalmatina Gehölzstrukturen; Laichgewässer sind mindestens teilweise 3) x x 0 0 Umfeld des PG sind (!) X s 3 n keine geeigneten (Springfrosch) sonnenexponiert und vegetationsreich, warme Gewässer wer- 4) Habiate/Strukturen den bevorzugt (flache, sonnige Ufer !) => Wald- und Waldrand- vorhanden tümpel, Weiher, kleine Teiche, Wassergräben nein weite ökologische Potenz; bevorzugt kleinere permanente Gewässer (Teiche, Weiher) mit Tiefen über 50 cm umgeben innerhalb und auch Rana kl. esculenta 1) im unmittelbaren von lichten Gehölzbeständen und mit einer reichen Unterwas- x x 0 0 Umfeld des PG sind Teichfrosch mit ! b n n ser- und/oder Schwimmblattvegetation; ganzjährige enge 3) keine geeigneten Grünfroschkomplex Habiate/Strukturen Gewässerbindung; Landhabitate: Sumpfwiesen, Flachmoore, 6) vorhanden Wiesen, Weiden, Laub- u. Mischwald das Spektrum der besiedelten Gewässer ist vom Angebot nein abhängig (besonders: Teiche, Weiher, Tümpel, langsam flie- 1) innerhalb und auch ßende Gewässer) wichtig: Flachwasserbereichen od. schwim- im unmittelbaren Rana temporaria 3) x x 0 0 Umfeld des PG sind menden Pflanzenteppiche; Präferenz für besonnte Gewässer; Grasfrosch b V n keine geeigneten weites Spektrum an Landhabitaten (Grünland, Säume, Ufer, 4) Habiate/Strukturen 5) vorhanden Gebüsche, Wälder, Gärten, Parks, Acker, Ruderalfluren, Moo- re) ganzjährige, bzw. nahezu ganzjähriger Gewässerbindung; nein Habitatqualitäten der Gewässer: völlige od. teilweise sonnen- innerhalb und auch exponierte Lage; mäßig bis gut entwickelte submerse Vegetati- im unmittelbaren Triturus cristatus on; reich strukturierter Gewässerboden (Äste, Steine, Höhlun- 2) x x 0 0 Umfeld des PG sind ! X s 2 V keine geeigneten (Kammolch) gen etc.); kein od. geringer Fischbesatz => größere u. tiefere 3) Habiate/Strukturen Teiche, Weiher u. Tümpel, auch Kies- u. Lehmgruben; bevor- vorhanden zugte Landbiotope: Laub- u. Laubmischwälder, Gärten, Felder, Sumpfwiesen, Aufschlüsse

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B-Plan „Wohngebiet Schlossblick“ Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag, FFH- und SPA-Erheblichkeitsabschätzung Arbeitsstand 09.06.2020

Abschichtungskriterien BArt- RL SchV 92/43 BNatS Anlage Art VD EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen I) Quelle 1 N V L E relevant Anh. Spalte IV 3 nein kommt in den unterschiedlichsten Gewässern vor; bevorzugt innerhalb und auch kleine bis mittelgroße, pflanzenreiche, besonnte Teiche und 3) im unmittelbaren Triturus vulgaris Weiher außerhalb des Waldes mit einer Tiefe von 10 - !0 cm; x x 0 0 Umfeld des PG sind b V n 4) keine geeigneten Teichmolch häufiger auch in Grubengewässer und temporären Kleinge- Habiate/Strukturen wässern; Landhabitate: Laub- u. Mischwälder, Gärten, ehem. 5) vorhanden Brüche/Gruben, Ruderalflächen

Verantwortlichkeit Deutschlands (VD): in Anlehnung an die Bewertung in der Roten Liste Deutschland !! in besonders hohem Maße verantwortlich ! in hohen Maße verantwortlich (!) in besonderem Maße für hochgradig isolierte Vorposten verantwortlich ? Daten ungenügend; evtl. erhöhte Verantwortlichkeit zu vermuten nb nicht bewertet [leer] allgemeine Verantwortlichkeit

Quellen: Angaben zur Verbreitung im und in der näheren Umgebung des Plangebietes: 1) Landratsamt Nordsachsen, Multi-Base-Datenbankauszug, Vorkommen im eng gefassten Betrachtungsraum (hier Nachweis ab dem Jahr 2001), Daten übergeben am 10.03.2020. 2) Amtsblatt der Europäischen Union: Standard-Datenbogen des FFH-Gebietes „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Ausfülldatum März 2003, Fortschreibung Mai 2012. 3) MANAGEMENTPLAN ZUM FFH-GEBIET, „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Tabelle 6: Bestand und Lebensräume von Lurchen im SCI „Waldgebiet an der Klosterwiese“, S. 44, hier Nachweis innerhalb des Sumpfweihers am Flügel ½ 7 im NSG „An der Klosterwiese“. 4) MANAGEMENTPLAN ZUM FFH-GEBIET, „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Tabelle 6: Bestand und Lebensräume von Lurchen im SCI „Waldgebiet an der Klosterwiese“, S. 44, hier nachgewiesene Amphibien im Tümpel an der Sechserwiese. 5) MANAGEMENTPLAN ZUM FFH-GEBIET, „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Tabelle 6: Bestand und Lebensräume von Lurchen im SCI „Waldgebiet an der Klosterwiese“, S. 44, hier nachgewiesene Amphibien in der Grabentasche an der Anstaltswiese. 6) MANAGEMENTPLAN ZUM FFH-GEBIET, „Waldgebiet an der Klosterwiese“, Tabelle 6: Bestand und Lebensräume von Lurchen im SCI „Waldgebiet an der Klosterwiese“, S. 44, hier nachgewiesene Amphibien im Tiefen Teich Wermsdorf, welcher als Fischgewässer bewirtschaftet wird.

Quellen: Ausgewertete Literatur zu benötigten Habitatstrukturen: I) GÜNTHER, R.: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands, Jena 1996. BLAB, J.: Biologie, Ökologie und Schutz von Amphibien, Bad-Godesberg 1986.

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Gemeinde Wermsdorf Begründung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

Anlage 3

Gutachten mit Baugrund- und Versickerungsuntersuchung und geotechnischer und hydrologischer Beratung vom 22.01.2020

PLA.NET Sachsen GmbH – Stadtplanung · Regionalentwicklung · Landschaftsökologie

REICHERT GMBH INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Gutachten

Projekt-Nr.: 19182

Projekt: Wohngebiet „Schloßblick“ Ort: 04779 Wermsdorf Hoher Weg

Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Altes Jagdschloß 1 04779 Wermsdorf

Auftrag:  Baugrund- und Versickerungsuntersuchung  Geotechnische und hydrologische Beratung

Bearbeiter: Dipl.-Ing. Reichert

Ort und Datum: Oschatz, 22.01.2020

Aushändigung: 1. + 2. Fertigung, 1 x digital: Gemeindeverwaltung Wermsdorf, Bauamt

Handelsregister Leipzig HRB 13564 Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Bernd Reichert

Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, 04758 Oschatz, Salbitzer Straße 8 Telefon: 03435/9357-0, Telefax: 03435/9357 20, E-Mail: [email protected], www.geotechnik-reichert.de REICHERT GMBH INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Seite 2 Gutachten vom 22.01.2020

I Inhaltsverzeichnis ...... 2

1 Anlass, Auftrag ...... 4 2 Bauvorhaben, Lage, Gelände ...... 4 3 Geologische und hydrogeologische Verhältnisse nach Unterlagen ...... 5 4 Durchgeführte Untersuchungen, Ergebnisdarstellung ...... 5 5 Untersuchungsergebnisse ...... 6 5.1 Baugrundverhältnisse, Baugrundkennwerte ...... 6 5.2 Hydrologische Verhältnisse ...... 10 5.3 Ergebnisse umwelttechnischer Laboruntersuchungen ...... 10 6 Folgerungen für die geplante Bebauung ...... 11 6.1 Standorteignung für Hochbau und Erschließung ...... 11 6.2 Standorteignung aus abfallrechtlicher Sicht ...... 12 6.3 Standorteignung für die Niederschlagswasserversickerung ...... 13 6.4 Maßnahmen für den Bauwerksschutz gegen Durchfeuchtung ...... 14 7 Homogenbereiche ...... 14 8 Allgemeine Hinweise für die Bauausführung ...... 14 9 Verwertung Baugrubenaushub ...... 15 10 Schlussbemerkungen ...... 15

II Verzeichnis der Unterlagen ...... 3

III Verzeichnis der Anlagen ...... 3

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet “Schloßblick”, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf REICHERT GMBH INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Seite 3 Gutachten vom 22.01.2020

II Verzeichnis der Unterlagen

Von Gemeindeverwaltung Wermsdorf [U 1] Flurkartenauszug mit handschriftlichen Eintragungen (geplante Versickerungsanlage, geplante Bauplätze, Verbreiterung Straße), M.: 1 : 1 500 [U 2] Bebauungsplan, Entwurf in der Fassung von 01.10.2019, M.: 1 : 500 [U 3] Messpunkt Vermessungsbüro Eckert, Zeuckritz: Lageplan Bestandsvermessung, Stand: 11/2019, M.: 1 : 500 [U 4] Landratsamt Nordsachsen, Bau und Umwelt: Auszug aus Stellungnahme vom 10.12.2019 zu: Vorzeitiger Bebauungsplan „Wohngebiet Schloßblick“, Wermsdorf

Aus Archiv der Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Oschatz [U 5] Topografische Karte Blatt Wermsdorf, Ausgabe 1991, Stand: 1988, M.: 1 : 10 000 [U 6] Geologische Karte Blatt Wurzen 2566; Stand: 1995, M.: 1 : 50 000 [U 7] Lithofazieskarte Quartär Blatt Wurzen 2565; Stand; 1971/72, M.: 1 : 50 000 [U 8] Hydrogeologische Karten Blatt Grimma/Nerchau 1207-1/2, 1. Auflage 1984, M.: 1 : 50 000 [U 9] Geoportal Sachsenatlas (Topographie, Schutzgebiete, festgesetzte Überschwemmungsgebiete) [U 10] Geologische Karte Nr. 29 Blatt Mutzschen, II. Auflage 1912, M.: 1 : 25 000

III Verzeichnis der Anlagen

1.1 Übersichtsplan 1.2 Lage- und Aufschlussplan 1.3 Lage- und Aufschlussplan 2 Profildarstellungen 2.1 RKS 1/19, RKS 3/19, RKS 5/19 2.2 RKS 7/19, RKS 2/19, V 1/19, RKS 4/19, V 2/19, RKS 6/19 3 Schichtenverzeichnisse 4 Ergebnisse bodenphysikalischer Laborversuche 5 Probenahmeprotokolle 6 Analysenzertifikate umwelttechnisches Labor 7 Ergebnisprotokolle Versickerungsversuche

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Projekt-Nr. 19182 Seite 4 Gutachten vom 22.01.2020

1 Anlass, Auftrag

Die Gemeinde Wermsdorf plant in Wermsdorf parallel zum Hohen Weg die Errichtung eines Eigenheimstan- dortes. Für das Bauvorhaben wird eine Baugrunduntersuchung benötigt. Mit dieser Aufgabenstellung hat die Gemeinde Wermsdorf am 09.10.2019 die Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Oschatz beauftragt.

2 Bauvorhaben, Lage, Gelände

Die bisherige Planung sieht die Erschließung des Standortes als Wohngebiet „Schloßblick“ für 13 Eigenheime vor. Das Niederschlagswasser soll auf den Grundstücken versickert werden. Des Weiteren sind die Verbreiterung der Straße Hoher Weg auf ca. 5 m und die Anlage eines Gehweges angedacht. Bei dem Standort handelt es sich um ein unbebautes Gelände (Ackerland) am Nordostrand von Wermsdorf, östlich der Kinogasse und südlich der Friedhofstraße/Hoher Weg. Das an die Kinogasse/Friedhofstraße am westlichen Rand des Bebauungsgebietes angrenzende Flurstück 688/1 ist im Sächsischen Altlastenkataster als Altablagerung „Deponie Kinogasse/Am Friedhof“ unter der AKZ: 89100177 erfasst [U 4]. Für diese Fläche liegt eine Historische Erkundung von 1993 vor. Demnach handelt es sich um eine ehemalige private Sandgrube, die bis 1945/46 hauptsächlich mit Erdaushub, Bauschutt, Asche, Haus- und Siedlungsabfällen verfüllt und mit einer einfachen Abdeckung verschlossen wurde. Danach wurde die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Das Baugebiet liegt auf der Nordflanke einer kuppenartigen Geländeerhebung (181,8 m NN) mit einem mul- denartigen Profil parallel zur Kinogasse am Westrand des Baugebietes. An der Kinogasse im Südwesten liegt das Gelände auf einer Höhe von rund 176,3 m DHHN 92, in der Nord- ostecke am Hohen Weg bei rund 180,5 m DHHN 92. Nach [U 10] ist in einer älteren topographischen Karte (Messtischblatt Mutzschen) in der Westhälfte des Flur- stücks 688/1 eine Zufahrt von der Friedhofstraße und eine anschließende Geländeböschung mit Gefälle in Richtung Kinogasse dargestellt, die auf die Lage der ehemaligen Sandgrube in der bestehenden Gelän- demulde parallel zur Kinogasse hinweist. Danach wären der nördliche Rand des Flurstücks 688/1 und die Osthälfte nicht vom Sandabbau und der Ver- füllung betroffen.

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Projekt-Nr. 19182 Seite 5 Gutachten vom 22.01.2020

Nächstgelegene natürliche Vorfluter sind der Saubach am Nordrand von Wermsdorf und ein Graben südlich des Baugebietes. Die Grundstücke westlich der Kinogasse und nördlich des Hohen Weges sind im Wesentlichen mit Einfamili- enhäusern bebaut.

3 Geologische und hydrologische Verhältnisse nach Unterlagen

Nach den geologischen Karten [U 6] und [U 7] bilden großflächig weichselkaltzeitlicher Löss- und Geschiebe- lehm den oberflächennahen Untergrund. Im Liegenden der eiszeitlichen Deckschicht steht Rhyolith als Gesteinskomplex der „Rochlitzer und Grimmaer Quarzporphyre“ an. In der Karte [U 10] wird als Deckschicht großflächig Geschiebelehm angegeben. Im Baubereich um die bestehende Geländekuppe wird eine Fläche als „Altdiluvialer Glazialkies und -sand“ ausgewiesen [U 10]. Über die Mächtigkeit dieser eiszeitlichen Schichten liegen in Auswertung der geologischen Karten keine ver- lässlichen Angaben vor. In [U 7] wird im Ergebnis von Einzelaufschlüssen die Basis der eiszeitlichen Schichten mit 177 m NN am Nordwestrand und mit 167 m NN am Südostrand von Wermsdorf angegeben. Nach [U 6] und [U 7] kann der Fels auch bis an die Geländeoberfläche reichen. In Auswertung der hydrogeologischen Karte [U 8] wird für Wermsdorf der Felsuntergrund als hydrogeologi- scher Gesteinskomplex angegeben. Bis in das Baugebiet reicht ein lokal begrenzter quartärer Grundwasserleiter am östlichen Rand von Werms- dorf, der aus glazifluvialen Nachschüttbildungen (Schmelzwassersand und -kies) des 1. Vorstoßes der Saale- kaltzeit besteht. Hierfür ist nach der Karte ein Grundwasserstand von 175 m NN (ca. 5 m unter Oberkante Gelände) zu erwar- ten. Als Mächtigkeit für den quartären Grundwasserleiter werden 2 bis 5 m genannt. Die Durchlässigkeit wird mit k > 2,5 bis 5 • 10-4 m/s angegeben.

4 Durchgeführte Untersuchungen, Ergebnisdarstellung

Zur Baugrunderkundung wurden im Zeitraum 18. bis 19.11.2019 neun Rammlernsondierungen (RKS) mit Tie- fen von 1,5 m bis 5,0 m niedergebracht. In zwei Rammkernsondierungen (V 1/19, V 2/19) wurden Versickerungsversuche zur Bestimmung des Durch- lässigkeitsbeiwertes durchgeführt. Die Baugrundaufschlüsse wurden lage- und höhenmäßig eingemessen.

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Projekt-Nr. 19182 Seite 6 Gutachten vom 22.01.2020

Ihre Lage ist in den Lage- und Aufschlussplänen (Anlage 1.2 und 1.3) enthalten. Zur Höheneinmessung der Baugrundaufschlüsse wurde ein Kanaldeckel mit der lokalen Vergleichshöhe 100,00 m verwendet (kein geodätischer Höhenbezug!). Aus allen in den Aufschlüssen angetroffenen Schichten wurden Bodenproben entnommen und in unser Labor eingeliefert. Hier erfolgte eine bodenmechanische Ansprache der Proben zum Zweck einer einheitlichen Be- nennung und Beschreibung nach DIN 4022 sowie eine bautechnische Klassifizierung nach DIN 18196 und 18300. Außerdem wurden die Böden geologisch eingestuft. Zur Unterstützung dieser augenscheinlichen Beurteilung wurden DIN-gerechte Laborversuche durchgeführt, deren Auswertung in den Anlagen 4 enthalten ist. Aus den entnommenen Bodenproben wurden 2 Mischproben aus dem Oberboden (MP 1 und MP 2) und 3 Mischproben aus den aufgefüllten Schichten zusammengestellt und zur Analyse nach der BBodSchV, Tabel- len 4.1 und 4.2 sowie nach LAGA 2004, Tabelle II 1.2-1 in das Labor der Petrolab GmbH, Niederlassung Sachsen, Glaubitz eingeliefert. Die Protokolle über die Probenzusammenstellung sind in Anlage 5, die Analysenzertifikate des umwelttechni- schen Labors in Anlage 6 enthalten. Anlage 7 enthält die Ergebnisprotokolle der Bohrlochversickerungsversuche. Die Ergebnisse der Bodenaufschlüsse wurden nach DIN 4022 in Schichtenverzeichnisse eingetragen (Anlage 3) und nach DIN 4023 als höhengerecht angeordnete Bodenprofile (Anlage 2) aufgezeichnet.

5 Untersuchungsergebnisse

5.1 Baugrundverhältnisse, Baugrundkennwerte

Im Ergebnis der Baugrunderkundung steht als Deckschicht verbreitet Mutterboden mit Mächtigkeiten von 0,20 m bis 0,50 m (i. M. 0,30 m) an. Lokal (RKS 1/19) wurde Schotter als Deckschicht bis 0,25 m Tiefe festgestellt. Unter den genannten Deckschichten stehen verbreitet aufgefüllte Schichten an. Sie reichen im Allgemeinen bis in Tiefen von 0,50 m bis 0,70 m, örtlich (RKS 1/19) bis 1,10 m Tiefe und bis 2,65 m Tiefe (RKS 7/19). Darunter folgen eiszeitliche Ablagerungen in Form von örtlich Lösslehm (RKS 1/19 und RKS 5/19), Geschie- belehm und Schmelzwassersand bis in die maximale Aufschlusstiefe von 5 m unter Oberkante Gelände. Geschiebelehm und Schmelzwassersand stehen im regellosen Wechsel an. In den Baugrundaufschlüssen RKS 2/19 und V 1/19 wurden keine aufgefüllten Schichten festgestellt. Hier stehen Geschiebelehm und Schmelzwassersand direkt unter der 0,30 m mächtigen Deckschicht aus Mut- terboden an.

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Projekt-Nr. 19182 Seite 7 Gutachten vom 22.01.2020

Im Einzelnen können die festgestellten Schichten bodenphysikalisch wie folgt charakterisiert werden:

Auffüllungen (außer Mutterboden)

Mit Ausnahme der RKS 1/19, RKS 5/19 und RKS 7/19 handelt es sich zumeist um aufgefüllten Lehmboden als schwach sandiger Schluff mit Wurzel- und vereinzelt Ziegelresten. In RKS 1/19 und RKS 5/19 sind in den Auffüllungen auch Schotterschichten ohne anthropogene Bestandteile enthalten. Von dieser Beschreibung auszunehmen sind die Auffüllungen in der RKS 7/19. Hier besteht die aufgefüllte Schicht ab 0,60 m Tiefe im Wesentlichen aus schluffigem, schwach kiesigem Sand mit eingelagerten Ziegel- stückchen und Keramik- bzw. Glasscherben und einzelnen Teerstückchen.

Nach DIN 18196 werden die aufgefüllten Schichten in die Bodengruppen UL, SU, und GU eingestuft. Die bindigen Auffüllungsschichten besitzen eine überwiegend halbfeste Konsistenz. Die gemischtkörnig zusammengesetzten Auffüllungsschichten sind in Auswertung ihrer Bohrbarkeit (leicht und mittelschwer) locker bis mitteldicht gelagert. Mit den vorgenannten Merkmalen gehören die Auffüllungen zu den frostempfindlichen Ablagerungen mit wechselnden Durchlässigkeiten. Sie sind gering bis mäßig tragfähig und setzungsempfindlich.

Lösslehm

Der lokal unter den Auffüllungen anstehende Lösslehm ist ein schwach sandiger Schluff (Bodengruppe UL). Seine Konsistenz ist steif und halbfest. Lösslehm mit diesen Merkmalen gehört zu den frostempfindlichen, schwach durchlässigen, aufweichungs- empfindlichen, mäßig tragfähigen und setzungsempfindlichen Ablagerungen.

Geschiebelehm

Dabei handelt es sich zumeist um schwach tonigen und tonigen, schwach sandigen und schwach kiesigen Schluff, örtlich um schwach tonigen, schluffigen, schwach kiesigen Sand.

Nach DIN 18196 ist eine Klassifizierung in die Bodengruppen TL und TM, untergeordnet SU und UL erfolgt. Die Konsistenz ist überwiegend steif und halbfest, örtlich weich und weich bis steif. Geschiebelehm mit der vorgenannten Beschreibung gehört zu den frostempfindlichen, schwach bis sehr schwach durchlässigen, mäßig tragfähigen und mäßig setzungsempfindlichen Böden.

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Projekt-Nr. 19182 Seite 8 Gutachten vom 22.01.2020

Schmelzwassersand

Der Schmelzwassersand ist ein schwach schluffiger und schluffiger Sand (Bodengruppen SU und SU). In Auswertung seiner Bohrbarkeit (mittelschwer) und aufgrund seiner Entstehung ist der Schmelzwassersand mitteldicht gelagert. Schmelzwassersand mit diesen Merkmalen ist frostempfindlich, durchlässig, gut tragfähig und wenig set- zungsempfindlich.

In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die charakteristischen geologischen und bodenmechanischen Merkmale der angetroffenen Bodenschichten zusammengestellt.

In Tabelle 2 werden für die in Tabelle 1 aufgeführten Bodenschichten unter Berücksichtigung der Ergebnisse früherer Untersuchungen an vergleichbaren Böden charakteristische Bodenkennwerte angegeben.

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Projekt-Nr. 19182 Seite 9 Gutachten vom 22.01.2020

Tabelle 1: Merkmale der Bodenschichten

Geologische Benennung Klassifikation Lagerung Frostempfindlichkeit 1) Schichtbe-zeich- nach nach Zustandsform Durchlässigkeit 2) nung DIN EN ISO 14688 DIN 18196 Beschaffenheit Verdichtbarkeit 3)

Auffüllungen Kies/Schotter [GU] locker bis mitteldicht F 2, F 3 (ohne Mutterbo- schwach schluffig; gelagert bzw. halbfeste durchlässig und den sandig Konsistenz schwach durchlässig V 2 Sand [SU] gering bis mäßig tragfä- schluffig; hig, setzungsempfind- schwach kiesig lich

Schluff [UL] schwach sandig; Fremdbestandteile: schwach kiesig Wurzel-, Ziegel- und Scherbenreste, örtlich Teerstückchen

Lösslehm Schluff UL, TL steife und halbfeste F 3 schwach tonig; Konsistenz schwach durchlässig schwach sandig V 3

Geschiebelehm Schluff TL, TM, UL steife und halbfeste F 3 schwach tonig und tonig; Konsistenz schwach und sehr schwach sandig und sandig; schwach durchlässig schwach kiesig V 2, V 3

Sand SU schwach tonig; schluffig; schwach kiesig

Schmelzwasser- Sand SU, SU mitteldicht gelagert F 2, F 3 sand schwach schluffig und schluffig; durchlässig schwach kiesig V 2

1) nach ZTVE – StB 17: F1 – nicht frostempfindlich; F2 – gering bis mittel frostempfindlich; F3 – sehr frostempfindlich 2) nach DIN 18130-1, Tab. 1: k > 10-2 m/s – sehr stark durchlässig k > 10-4 bis ≤ 10-2 m/s – stark durchlässig k > 10-6 bis ≤ 10-4 m/s – durchlässig k > 10-8 bis ≤ 10-6 m/s – schwach durchlässig k < 10-8 m/s – sehr schwach durchlässig 3) nach DIN EN 1610/DWA-A 139: V1 mittel bis sehr gut verdichtungsfähig V2 mäßig bis gut verdichtungsfähig V3 mäßig bis sehr schlecht verdichtungsfähig

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Projekt-Nr. 19182 Seite 10 Gutachten vom 22.01.2020

Tabelle 2: Charakteristische Bodenkennwerte

Geologische Wichte des Wichte des Bo- Innerer Rei- Kohäsion Steifemodul Schicht- feuchten Bo- dens unter Auf- bungswinkel bezeichnung dens trieb

 K / kN/m³ ‘K / kN/m³ ’K / Grad c’K / kN/m² EsK / MN/m² Auffüllungen 19 – 20 9 – 10 25 – 33*) - 8 – 20

Lösslehm 20 10 27 3 – 7 10 – 12

Geschiebelehm 20 – 21 10 – 11 27 – 28 5 – 10 15 – 20

Schmelzwasser- 18 - 19 9 - 10 32,5 0 - 2 30 - 50 sand

*) Ersatzreibungswinkel

5.2 Hydrologische Verhältnisse

Bei der Baugrunderkundung im November 2019 war lediglich in der RKS 7/19 in 3,10 m Tiefe unter Oberkante Gelände Wasserzutritt vorhanden. Bis zum Erreichen der Bohrtiefe ist der Wasserspiegel im Bohrloch auf 3,05 m unter Oberkante Gelände bzw. bis 95,11 m Vergleichshöhe angestiegen. Alle weiteren Baugrundaufschlüsse waren bis in die maximale Erkundungstiefe von 4 m unter Oberkante Ge- lände trocken. Bei dem in der RKS 7/19 festgestellten Wasser handelt es sich um das Grundwasser im pleistozänen Grund- wasserleiter. Über das Schwankungsverhalten des Grundwassers in diesem lokalen Grundwasserleiter liegen keine län- gerfristigen Beobachtungen vor.

5.3 Ergebnisse umwelttechnischer Laboruntersuchungen

Im Ergebnis der Analysen von 2 Mischproben (MP 1, MP 2) aus der Oberbodenschicht werden die Versor- gungswerte für die Bodenart Lehm/Schluff nach der BBodSchV, Anhang 2, Tabellen 4.1 und 4.2 eingehalten. Anhand der ermittelten Parameter werden auch die Prüfwerte der BBodSchV für die geplante Nutzung als Wohngebiet eingehalten. Die aus den aufgefüllten Böden zusammengestellten Mischproben MP 3, MP 4 und MP 5 haben im Ergebnis der Analysen nach LAGA 2004 (Boden) die Einbauklasse 1 (LAGA Z 1 und Z 1.2) ergeben.

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Projekt-Nr. 19182 Seite 11 Gutachten vom 22.01.2020

Maßgebend für diese Zuordnung sind der Gehalt an TOC im Feststoff bei der Mischprobe MP 3, die elektrische Leitfähigkeit im Eluat bei der Moschprobe MP 4 und der Gehalt an TOC und Quecksilber im Feststoff bei der Mischprobe MP 5.

6 Folgerungen für die geplante Bebauung

6.1 Standorteignung für Hochbau und Erschließung

Mit Ausnahme der aufgefüllten Schichten sind die anstehenden natürlich gewachsenen Schichten (Lösslehm, Geschiebelehm, Schmelzwassersand) für eine Flach- bzw. Flächengründung von Einfamilienhäusern geeig- net. Bei Einhaltung einer frostsicheren Gründungstiefe von mindestens 1 m unter Oberkante Gelände liegen die Fundamentunterkanten von Einzel- und Streifenfundamenten nicht unterkellerter Häuser in den vorgenannten, mäßig bis gut tragfähigen Schichten, sodass für die Dimensionierung der Fundamente der Bemessungswert für den zulässigen Sohlwiderstand mit

R,d = 280 kN/m² angesetzt werden kann. Bei Auslastung des angegebenen Sohlwiderstandes können sich Setzungen von 1 bis 2 cm einstellen. Fundamentvertiefungen mit Beton bis in die natürlich gewachsenen Böden sind einzuplanen, wenn in der Sohle der Fundamente Auffüllungen anstehen. Bei der Gründung nicht unterkellerter Häuser auf bewehrten Ortbetonbodenplatten in Höhe der Geländeober- kante sind die Auffüllungen bis zu den natürlich gewachsenen Böden vollständig durch ein Gründungspolster aus grobkörnigem, gut verdichtungsfähigem Schüttmaterial (Kiessand, Mineralgemisch) zu ersetzen.

Das Schüttmaterial ist lagenweise verdichtet mit einem Verdichtungsgrad Dpr  98 % einzubauen. Die Frostsicherheit der Ortbetonbodenplatten kann durch ein umlaufendes Streifenfundament am Plattenrand mit einer frostsicheren Gründungstiefe ≥ 1 m unter Oberkante Gelände gewährleistet werden. Unter diesen Voraussetzungen kann für die Dimensionierung der Ortbetonbodenplatten nach dem Bettungs- modulverfahren der Bettungsmodul mit ks = 8 MN/m³ angesetzt werden. Bei einer angenommenen mittleren Bodenpressung von 50 kN/m² in der Gründungssohle der Ortbetonboden- platte können sich Setzungen bis 0,7 cm einstellen.

Bei Häusern mit Keller wird davon ausgegangen, dass die Gründungssohlen von Flach- und Flächengründun- gen in den ausreichend tragfähigen, gewachsenen Bodenschichten liegen. Mehraufwendungen für die Gründung können nur dann entstehen, wenn in der Gründungssohle Geschiebe- lehm mit weicher Konsistenz ansteht.

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In diesen Fällen sind Fundamentvertiefungen oder Bodenaustauschmaßnahmen durchzuführen, über deren Notwendigkeit erst bauseits im großräumigen Aufschluss der Baugrube entschieden werden kann. Für die Vorbemessung der Gründung unterkellerter Häuser können die zuvor genannten Werte für den be- messungswert der Sohlspannung und den Bettungsmodul vorerst angenommen werden.

Für Rohrleitungsverlegungen im Rahmen der Erschließung des Wohngebietes ist bei Verlegetiefen von mehr als 1 m unter Oberkante Gelände davon auszugehen, dass in den Rohrgrabensohlen ausreichend tragfähige Schichten in Form von Löss- und Geschiebelehm sowie Schmelzwassersand anstehen. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Regelausführung nach den geltenden Normen ohne zusätzliche Grün- dungsmaßnahmen möglich.

Für die Dimensionierung eines frostsicheren Straßenoberbaus bei der geplanten Verbreiterung der Straße Hoher Weg und den Anbau eines Gehweges ist im Planum von Böden der Frostempfindlichkeitsklassen F 2 und F 3 auszugehen. Danach kann nach der RStO 12, Tabelle 6 in Abhängigkeit der Belastungsklasse die Mindestdicke für den frostsicheren Oberbau ermittelt werden. Zuschläge sind für die örtlichen Verhältnisse nach Tabelle 7 der RStO 12 zu berücksichtigen. Bei Annahme einer Belastungsklasse Bk 1,0 und einem Zuschlag von 15 cm für die Lage des Standortes in der Frosteinwirkungszone III ist ein frostsicherer Straßenaufbau in einer Mindestdicke von 75 cm einzukalku- lieren. In Abhängigkeit der Bauweise und der Belastungsklasse kann dann der weitere Aufbau nach den Tafeln 1 bis 3 der RStO 12 geplant werden. Für den Gehweg beträgt die Mindestdicke für den frostsicheren Oberbau 30 cm. Der weitere Aufbau kann nach Tafel 6 der RStO 12 in Abhängigkeit der Bauweise bestimmt werden.

6.2 Standorteignung aus abfallrechtlicher Sicht

Durch das geplante Wohngebiet soll eine Fläche bebaut werden, die auf Flurstück 688/1 am nördlichen Rand der Altablagerung „Deponie Kinogasse/Am Friedhof“ liegt (vergleiche Kapitel 2). Die in dieser Fläche ausgeführten Baugrundaufschlüsse haben das Vorhandensein anthropogener Auffüllun- gen bestätigt, die nur am Südrand (RKS 7/19) eine größere Mächtigkeit von 2,65 m aufweisen. Die aus den Auffüllungen hergestellte und nach LAGA Boden untersuchte Mischprobe wurde wegen des Geh- altes an TOC in LAGA Z 1 eingestuft. Mit allen weiteren Parametern werden die Zuordnungswerte Z 0 für die Verwertung in bodenähnlichen Anwendungen gemäß LAGA 2004 eingehalten. Im Ergebnis der Baugrunduntersuchung und nach den Ausführungen im Kapitel 2 wird davon ausgegangen, dass sich die verfüllte ehemalige Sandgrube südlich und damit außerhalb des geplanten Wohngebietes befin- det.

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Im Bereich des Wohngebietes handelt es sich sehr wahrscheinlich um die mit Aushubmassen verfüllte Zufahrt zur ehemaligen Sandgrube auf Flurstück 688/1. Die nach der BBodSchV untersuchten zwei Mischproben aus dem Oberboden halten die Versorgungswerte zum Schutz der Bodenfunktion bei empfindlichen Nutzungen ein. Mit den untersuchten Parametern werden auch die Prüfwerte für eine Nutzung als Wohngebiet eingehalten, sodass in Bezug auf den Wirkungspfad Boden – Mensch kein altlastenrelevantes Gefährdungspotential be- steht.

6.3 Standorteignung für die Niederschlagswasserversickerung

Von den festgestellten Böden kommen für eine Versickerung von Niederschlagswasser die zuoberst anste- henden Auffüllungen und die bindigen Böden (Löss- und Geschiebelehm) nicht in Betracht. Für die Versickerung geeignet ist der Schmelzwassersand, der allerdings in unterschiedlichen Tiefen ansteht. Als Versickerungsanlagen sind bevorzugt Rigolen- und Rohrrigolen, untergeordnet Versickerungsschächte anzuwenden. Die Versickerung ist nach dem Arbeitsblatt DWA-A 138 zu planen und zu errichten. Wenn das Niederschlagswasser dezentral auf dem Grundstück des Wasseranfalls versickert werden kann, ist nach der Erlaubnisfreiheits-Verordnung (ErlFreihVO) vom 12.09.2001, §§ 3 bis 6 eine wasserrechtliche Er- laubnis nicht erforderlich. Die zur Bestimmung der Durchlässigkeit durchgeführten Versickerungsversuche im Schmelzwassersand ha-

-6 -5 ben gemittelte kf – Werte von 2,0 • 10 und 1,3 • 10 m/s ergeben. Aus den Kornverteilungsanalysen wurden für den Schmelzwassersand Durchlässigkeitsbeiwerte -5 -4 kf ~ 1,3 • 10 bis 2,7 • 10 m/s berechnet. Unter Berücksichtigung der Korrekturfaktoren für die Bestimmungsmethode nach Tabelle B.1 im vorgenannten

Arbeitsblatt wird als Bemessungs-kf-Wert für die Dimensionierung der Versickerungsanlage der Ansatz eines aus den Bestimmungsmethoden gemittelten Durchlässigkeitsbeiwertes -5 kf = 2 • 10 m/s empfohlen. Wegen des festgestellten wechselhaften Aufbaus der Versickerungszone sollte als Grundlage für die Dimen- sionierung einer funktionstüchtigen Versickerungsanlage eine standortbezogene Baugrunduntersuchung durchgeführt werden.

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6.4 Maßnahmen für den Bauwerksschutz gegen Durchfeuchtung

Für die geplanten Einfamilienhäuser wird eine Bauwerksabdichtung nach DIN 18533-1 für die Wassereinwir- kungsklasse W 1.2 E (Abdichtung mit Dränage nach DIN 4095) empfohlen. Alternativ können bei unterkellerten Einfamilienhäusern die in den Untergrund einbindenden Teile auch in wasserundurchlässigem Beton als sogenannte Weiße Wanne ausgeführt werden.

7 Homogenbereiche

Nach DIN 18300 werden die festgestellten Bodenschichten in die Homogenbereiche HB 1a (Mutterboden), HB 1b (Auffüllungen außer Mutterboden), HB 2 (Geschiebelehm) und HB 3 (Schmelzwassersand) mit den bodenphysikalischen Eigenschaften nach den Tabellen 1 und 2 sowie Anlage 4 eingestuft. Für die Zuordnung der aufgefüllten Schichten aus umwelttechnischer Sicht ist die Einbauklasse 1 (LAGA Z 1 und Z 1.2) in der Ausschreibung der Erdarbeiten anzugeben. Die festgestellten, organoleptisch unauffälligen natürlich gewachsenen Bodenschichten (Löss- und Geschie- belehm, Schmelzwassersand) sind mit der Einbauklasse 0 (LAGA Z 0) zu deklarieren.

Es wird darauf hingewiesen, dass diese Beurteilung nur auf punktförmigen Aufschlüssen beruht. Bei Unklar- heiten hinsichtlich der Einstufung einzelner Bodenbereiche stehen wir zur Verfügung, während der Erdarbeiten Entscheidungshilfe zu leisten.

8 Allgemeine Hinweise für die Bauausführung

Für die Durchführung der Bauarbeiten sind Bau- und Fundamentgruben sowie Fundament- und Rohrgräben auszuheben, die nach DIN 4124 seitlich geböscht werden können. In den anstehenden Böden sind folgende Böschungswinkel einzuhalten:

Auffüllungen und Schmelzwassersand ≤ 45° Löss- und Geschiebelehm ≤ 60°

Mit Ausnahme weicher bindiger Böden sind die ausgehobenen Böden aus geotechnischer und umwelttechni- scher Sicht für den Wiedereinbau (z. B. als Arbeitsraumhinterfüllung und als Hauptverfüllung in den Rohrgrä- ben) geeignet. Voraussetzung ist, dass für den Wiedereinbau vorgesehener Aushub nicht durch Niederschlagswasser auf- geweicht wird. Wasserhaltungsmaßnahmen müssen im Allgemeinen nicht eingeplant werden.

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Es wird empfohlen, Material und Gerät für eine offene Wasserhaltung bauseits vorzuhalten und bei Bedarf (z. B. bei länger anhaltenden Niederschlägen und Aushubsohlen in bindigen Böden) anzuwenden.

9 Verwertung Baugrubenaushub

Aushub aus den Auffüllungen mit der Einbauklasse 1 ist mit Einschränkungen im offenen Einbau verwertbar. Aushub aus den natürlich gewachsenen Bodenschichten mit der Einbauklasse 0 sind ohne Einschränkungen entsprechend ihrer geotechnischen Eignung verwertbar. Für Einschränkungen bei der Verwertung von Baugrubenaushub der Einbauklasse 1 sind die Technischen Regeln der LAGA 20, Stand: 06. November 2003, Ziffer 1.2.3.2 zu beachten.

10 Schlussbemerkungen

Sollten im weiteren Verlauf der planerischen Bearbeitung des Projektes bzw. der Baudurchführung Fragen bodenmechanischer oder gründungstechnischer Art auftreten, bitten wir, unser Ingenieurbüro zur Beratung einzuschalten. Dies gilt insbesondere, wenn Abweichungen gegenüber den erwähnten Annahmen bzw. der Baugrundbe- schreibung vorliegen.

Oschatz, 22.01.2020

Dipl.-Ing. Reichert

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Reichert GmbH Proj.-Nr.: 19182 Anlage: 1.1 Projekt: Wohngebiet Schlossblick Ingenieurbüro für Geotechnik Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Übersichtsplan Maßstab: ohne Datum: 20.01.2020 gez.: Rei gepr.: Rei Salbitzer Str. 8 ● 04758 Oschatz, ST Zöschau ● Tel.: 03435 / 9357 - 0 ● Fax: 03435 / 9357 - 20

R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 3 Gutachten vom 22.01.2020

Schichtenverzeichnisse

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet “Schloßblick”, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.1 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: RKS 1/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe100,09 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 18.11.2019 bis 18.11.2019 Endteufe: 4,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 1,10 m Handschachtung bis 4,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 10 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.13.1 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 1/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Auffüllung (Schotter, Mittelkies, schwach feinkiesig bis grobkiesig, schwach feucht Dose 11 0,080,08 schwach schluffig, schwach mittelsandig bis grobsandig) b)b)

0,08 c)c) d)d) e)e) grau d.rotbraun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) GUGU a)a) Auffüllung (Schotter, Grobkies, schwach feinkiesig bis schwach schwach feucht Dose 22 0,250,25 mittelkiesig, schwach schluffig, mittelsandig bis schwach grobsandig) b)b)

0,25 c)c) d)d) e)e) grau d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) GUGU a)a) Auffüllung (Schluff, sandig) schwach feucht Dose 33 0,600,60

b)b) einz. Kiese u. Ziegelstückchen

0,60 c)c)halbfest d)d) e)e) d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) ULUL a)a) Auffüllung (Schluff, schwach sandig) schwach feucht Dose 44 1,101,10

b)b) einz. Schotterstückchen

1,10 c)c)halbfest d)d) e)e) d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) ULUL a)a) Schluff, schwach tonig, feinsandig schwach feucht Dose 55 1,551,55

b)b)

1,55 c)c)steifsteif d)d)m.schwer e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Lößlehm h)h) i)i) TLTL oo a)a) Schluff, schwach tonig, sandig schwach feucht Dose 66 1,901,90

b)b) einz. Kiese

1,90 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TLTL oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.13.1 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 1/19 / Blatt 22

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Schluff, tonig, schwach sandig schwach feucht Dose 77 2,202,20

b)b) einz. Kiese

2,20 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TMTM oo a)a) Schluff, tonig, sandig, schwach kiesig schwach feucht Dose 88 2,802,80

b)b)

2,80 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TLTL oo a)a) Grobsand, schwach feinsandig bis mittelsandig, schwach tonig, schwach feucht Dose 99 3,503,50 schluffig, kiesig b)b) Gesteinsbruchstückchen

3,50 c)c)halbfest d)d)schwer zu bohren, e)e) graubraun m.schwer f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Schluff, tonig, schwach sandig schwach feucht Dose 1010 4,004,00

b)b)

4,00 c)c)festfest d)d)schwer zu bohren e)e) h.braun h.grau

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TMTM oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.2 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: RKS 3/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe101,17 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 18.11.2019 bis 18.11.2019 Endteufe: 4,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 0,50 m Handschachtung bis 4,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 6 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.23.2 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 3/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Auffüllung (Mutterboden) schwach feucht Dose 11 0,500,50

b)b) durchwurzelt

0,50 c)c) d)d) e)e) d.baun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) OUOU a)a) Schluff, schwach feinsandig schwach feucht Dose 22 1,101,10

b)b) einz. Kiese, Wurzelfasern

1,10 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) ULUL oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, stark schluffig schwach feucht Dose 33 1,501,50

b)b) einz. Kiese

1,50 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Schluff, schwach tonig, sandig schwach feucht Dose 44 1,651,65

b)b) einz. Kiese

1,65 c)c)steifsteif d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i)

a)a) Grobsand, schwach feinsandig bis mittelsandig, schwach schluffig, schwach feucht Dose 55 2,102,10 schwach kiesig b)b)

2,10 c)c) d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig, schwach schwach feucht Dose 66 4,004,00 schluffig b)b) einz. Kiese

4,00 c)c) d)d)m.schwer e)e) gelbbraun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.3 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: RKS 5/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe101,43 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 18.11.2019 bis 18.11.2019 Endteufe: 4,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 0,50 m Handschachtung bis 4,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 8 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.33.3 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 5/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Auffüllung (Mutterboden) schwach feucht Dose 11 0,200,20

b)b) durchwurzelt

0,20 c)c) d)d) e)e) d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) OUOU a)a) Auffüllung (Schotter, Grobkies, schwach mittelkiesig, schluffig, sandig) schwach feucht Dose 22 0,600,60

b)b) Wurzelfasern

0,60 c)c) d)d) e)e) d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) GU¯ a)a) Schluff, schwach feinsandig schwach feucht Dose 33 1,001,00

b)b)

1,00 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Lößlehm h)h) i)i) ULUL oo a)a) Schluff, schwach feinsandig schwach feucht Dose 44 1,401,40

b)b)

1,40 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Lößlehm h)h) i)i) ULUL oo a)a) Schluff, schwach tonig, sandig schwach feucht Dose 55 1,851,85

b)b) einz. Feinkiese, schwach limonitisch

1,85 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) h.graubraun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TLTL oo a)a) Mittelsand, feinsandig bis schwach grobsandig, schluffig schwach feucht Dose 66 2,352,35

b)b) einz. Feinkiese

2,35 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.33.3 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 5/19 / Blatt 22

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schluffig schwach feucht Dose 77 3,003,00

b)b)

3,00 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schwach tonig, schluffig schwach feucht Dose 88 4,004,00

b)b) einz. Kiese

4,00 c)c)steif bis weich d)d)m.schwer e)e) braungrau

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.4 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: V 1/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe100,96 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 19.11.2019 bis 19.11.2019 Endteufe: 1,50 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 1,50 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 6 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.43.4 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:V 1/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Mutterboden schwach feucht Dose 11 0,300,30

b)b) durchwurzelt

0,30 c)c) d)d)leicht zu bohren e)e) d.braun

f)f) g)g)Mutterboden h)h) i)i) OUOU a)a) Schluff, schwach sandig schwach feucht Dose 22 0,500,50

b)b) einz. Kiese

0,50 c)c)steifsteif d)d)leicht zu bohren, e)e) braun-d.braun m.schwer f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) ULUL oo a)a) Feinsand, mittelsandig, schluffig schwach feucht Dose 33 0,700,70

b)b) einz. Kiese

0,70 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Feinsand, mittelsandig, schwach schluffig schwach feucht Dose 44 0,900,90

b)b)

0,90 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.braun

f)f) g)g)Schmelzwasserand h)h) i)i) SUSU oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig, schluffig schwach feucht Dose 55 1,151,15

b)b) einz. Kiese

1,15 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig, schwach schwach feucht Dose 66 1,501,50 schluffig b)b)

1,50 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.5 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: V 2/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe101,06 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 19.11.2019 bis 19.11.2019 Endteufe: 2,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 2,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 7 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.53.5 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:V 2/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Auffüllung (Mutterboden) schwach feucht Dose 11 0,300,30

b)b) durchwurzelt

0,30 c)c) d)d)leicht zu bohren e)e) d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) OUOU a)a) Auffüllung (Schluff, schwach feinsandig) schwach feucht Dose 22 0,500,50

b)b) Wurzelfasern

0,50 c)c)steifsteif d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) ULUL oo a)a) Auffüllung (Schluff, schwach tonig, schwach feinsandig) schwach feucht Dose 33 0,700,70

b)b) schwach limonitisch, Wurzelfasern, einz. Gesteinsbruchstückchen

0,70 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) TLTL oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schwach tonig, schluffig schwach feucht Dose 44 1,101,10

b)b)

1,10 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) braungrau

f)f) g)g)Gechiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Schluff, schwach tonig, schwach feinsandig bis mittelsandig schwach feucht Dose 55 1,701,70

b)b) einz. Feinkiese

1,70 c)c)steif bis halbfest d)d) m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Gechiebelehm h)h) i)i) TLTL oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schwach schluffig schwach feucht Dose 66 1,901,90

b)b)

1,90 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.53.5 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:V 2/19 / Blatt 22

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Mittelkies, schwach grobkiesig, schwach schluffig, sandig schwach feucht Dose 77 2,002,00

b)b) zerbohrtes Geröllstückchen

2,00 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) GUGU oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.6 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: RKS 7/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe98,16 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 18.11.2019 bis 18.11.2019 Endteufe: 5,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 5,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 9 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.63.6 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 7/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Auffüllung (Mutterboden) schwach feucht Dose 11 0,300,30

b)b) Wurzeln

0,30 c)c) d)d)leicht zu bohren e)e) d,braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) OUOU a)a) Auffüllung (Schluff, schwach sandig) schwach feucht Dose 22 0,600,60

b)b) einz. Ziegelstückchen, Wurzelfasern

0,60 c)c)halbfest d)d)leicht zu bohren, e)e) d.braun m.schwer f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) ULUL a)a) Auffüllung (Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig, schwach feucht Dose 33 0,900,90 schluffig, schwach kiesig) b)b) einz. Ziegelstückchen, Glasscherben

0,90 c)c)halbfest d)d)leicht zu bohren, e)e) d.braun m.schwer f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) SU¯SU¯ ++ a)a) Auffüllung (Schluff, schwach feinsandig bis schwach mittelsandig bis schwach feucht Dose 44 1,801,80 schwach grobsandig) b)b) einz. Kiese u Ziegelstückchen

1,80 c)c)halbfest d)d)leicht zu bohren e)e) d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) ULUL oo a)a) Auffüllung (Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig, schwach feucht Dose 55 2,102,10 schluffig, schwach kiesig) b)b) Keramikscherbe, einz. Ziegel- u. Teerstückchen

2,10 c)c) d)d)leicht zu bohren e)e) d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Auffüllung (Grobsand, schwach feinsandig bis mittelsandig, schluffig) schwach feucht Dose 66 2,652,65

b)b) einz. Kiese u. Ziegelstückchen

2,65 c)c) d)d)m.schwer, leicht zu e)e) braun bohren f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) SU¯SU¯ oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.63.6 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 7/19 / Blatt 22

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Grobsand, schwach feinsandig bis mittelsandig, schluffig Dose 77 3,103,10

b)b) einz. Kiese

3,10 c)c) d)d)m.schwer, leicht zu e)e) braun bohren f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Grobsand, mittelsandig stark feucht Dose 88 3,703,70

b)b) einz. Feinkiese

3,70 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.braungrau

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SESE oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig, schwach stark feucht Dose 99 5,005,00 schluffig b)b) einz. Kiese

5,00 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.grau h.braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.7 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: RKS 2/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe101,02 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 18.11.2019 bis 18.11.2019 Endteufe: 4,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 0,90 m Handschachtung bis 4,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 8 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.73.7 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 2/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Mutterboden schwach feucht Dose 11 0,300,30

b)b) durchwurzelt

0,30 c)c) d)d) e)e) d.baun

f)f) g)g)Mutterboden h)h) i)i) OUOU a)a) Schluff, schwach tonig, schwach sandig, kiesig schwach feucht Dose 22 0,600,60

b)b) Wurzelfasern

0,60 c)c)steifsteif d)d) e)e) braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TLTL oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis grobsandig, schwach tonig, schwach feucht Dose 33 0,750,75 schluffig b)b) einz Kiese

0,75 c)c) d)d) e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Mittelsand, feinsandig, schluffig, grobsandig, schwach kiesig schwach feucht Dose 44 0,900,90

b)b)

0,90 c)c) d)d) e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Grobsand, stark mittelsandig, schwach schluffig schwach feucht Dose 55 1,601,60

b)b) einz. Kiese

1,60 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig schwach feucht Dose 66 2,902,90

b)b)

2,90 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SESE oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.73.7 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 2/19 / Blatt 22

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis grobsandig, schwach schluffig schwach feucht Dose 77 3,603,60

b)b) einz. Feinkiese

3,60 c)c) d)d)m.schwer e)e) d.braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig bis schwach grobsandig, schwach schwach feucht Dose 88 4,004,00 schluffig b)b)

4,00 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun-d.braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.8 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: RKS 4/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe101,06 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 18.11.2019 bis 18.11.2019 Endteufe: 4,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 4,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 9 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.83.8 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 4/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Auffüllung (Mutterboden) schwach feucht Dose 11 0,400,40

b)b) Wurzeln

0,40 c)c) d)d)leicht zu bohren, e)e) d.braun m.schwer f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i)

a)a) Auffüllung (Schluff, schwach feinsandig, schwach kiesig) schwach feucht Dose 22 0,700,70

b)b) einz. Ziegelstückchen

0,70 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) braun-d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) ULUL a)a) Feinsand, mittelsandig, schluffig schwach feucht Dose 33 1,201,20

b)b) einz. Kiese

1,20 c)c)steifsteif d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schwach tonig, schluffig, schwach schwach feucht Dose 44 1,501,50 kiesig b)b)

1,50 c)c)steifsteif d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Mittelsand, feinsandig, schluffig, schwach feinkiesig, grobsandig schwach feucht Dose 55 1,651,65

b)b)

1,65 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Schluff, schwach tonig, sandig schwach feucht Dose 66 1,851,85

b)b) einz. Kiese

1,85 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) ^gelbbraungrau

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TLTL oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.83.8 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 4/19 / Blatt 22

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Mittelsand, feinsandig, schwach schluffig schwach feucht Dose 77 2,202,20

b)b)

2,20 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.gelb brau

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SUSU oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schwach tonig, schluffig schwach feucht Dose 88 3,303,30

b)b) einz. Kiese

3,30 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) h.braungrau

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Schluff, schwach tonig, sandig schwach feucht Dose 99 4,004,00

b)b) einz. Kiese

4,00 c)c)weich d)d)m.schwer e)e) grau h.braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TLTL oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz

Anlage : 3.9 Projekt-Nr.: 19182 SCHICHTENVERZEICHNIS

Kopfblatt zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben

Bohrung: RKS 6/19 / Blatt 0 Karte i.M. 1: Nr: Name des Kartenblattes: Gitterwerte des Bohrpunktes: Rechts: Hoch: Ort, in oder bei dem die Bohrung liegt: Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Kreis: Zweck der Bohrung: Baugrundrkundung Baugrund: Höhe des Ansatzpunktes zum Vergl.-Höhe101,39 (Ansatzpunkt 0,00 m über Gelände) Auftraggeber: Gemeinde Wermsdorf Objekt: Wohngebiet Schliossblick Bohrunternehmer: Reichert GmbH Ingenieurbüro für GeotechnikGeräteführer: Ehrlich Gebohrt am 18.11.2019 bis 18.11.2019 Endteufe: 4,00 m unter Ansatzpunkt ¹)

Bohrverfahren bis 4,00 m Rammkernsondierung

Unterschrift des Geräteführers

Fachtechnisch bearbeitet von Reichert am 20.1.2020 Proben nach Bearbeitung aufbewahrt bei Reichert GmbH Anzahl: 8 unter Nr.:

¹) bei Schrägbohrungen = Bohrlänge ²) Verrohrte Strecken sind unterstrichen Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.93.9 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 6/19 / Blatt 11

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Auffüllung (Mutterboden) schwach feucht Dose 11 0,300,30

b)b) durchwurzelt

0,30 c)c) d)d)leicht zu bohren, e)e) d.braun m.schwer f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) OUOU a)a) Auffüllung (Schluff, schwach feinsandig) schwach feucht Dose 22 0,500,50

b)b) einz. Kiese, Wurzelfasern

0,50 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) braun-d.braun

f)f) g)g)Auffüllungen h)h) i)i) ULUL a)a) Schluff, schwach feinsandig schwach feucht Dose 33 0,750,75

b)b) einz. Kiese

0,75 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) ULUL oo a)a) Grobsand, schwach feinsandig bis mittelsandig, schluffig, kiesig schwach feucht Dose 44 1,501,50

b)b) Gesteinsbruchstückchen

1,50 c)c) d)d)m.schwer e)e) braun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schluffig schwach feucht Dose 55 2,002,00

b)b) einz. Kiese

2,00 c)c) d)d)m.schwer e)e) gelbbraun

f)f) g)g)Schmelzwassersand h)h) i)i) SU¯SU¯ oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schwach tonig, schluffig schwach feucht Dose 66 2,302,30

b)b) einz. Kiese

2,30 c)c)halbfest d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) SU¯SU¯ oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor Reichert GmbH Ingenieurbüro für Geotechnik, Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Anlage: 3.93.9 S c h i c h t e n v e r z e i c h n i s Bericht: für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben AZ:AZ: Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Bohrung Datum: 20.1.2020 Nr.:Nr.:RKS 6/19 / Blatt 22

11 22 33 44 55 66 a)a)Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Proben Bis Bemerkungen b)b)Ergänzende Bemerkungen ¹) ... m Sonderproben unter Wasserführung Tiefe Ansatz- c)c)Beschaffenheit d)d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge in m punkt nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust ArtArt Nr.Nr. Unter- kante f)f) Übliche g)g) Geologische h) ¹) i)Kalk- Benennung Benennung ¹) Gruppe gehalt a)a) Schluff, schwach tonig, stark sandig schwach feucht Dose 77 3,703,70

b)b)

3,70 c)c)steif bis weich d)d)m.schwer e)e) graubraun

f)f) g)g)Geschiebelehm h)h) i)i) TLTL oo a)a) Mittelsand, schwach feinsandig, schwach schluffig schwach feucht Dose 88 4,004,00

b)b) einz. Tonstückchen

4,00 c)c) d)d)m.schwer e)e) h.braun-braun

f)f) g)g)Schmelzwasserand h)h) i)i) SUSU oo ¹) Eintragung nimmt wissenschaftlicher Bearbeiter vor R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 4 Gutachten vom 22.01.2020

Ergebnisse bodenphysikalischer Laborversuche

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet “Schloßblick”, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf REICHERT GMBH Salbitzer Straße 8, 04758 Oschatz Auftragsnummer: 19182 Anlage: 4.1 Projekt: Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, Hoher Weg Tel.: 03435 93570 / Fax: 03435 935720

e-mail: [email protected] INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

Geologische Schichtbezeichnung mer unter Anlage keitszahl Labor-Nr. beiwert1) Dichtedes Konsistenz Glühverlust Fließgrenze Ansatzpunkt Proctordichte Bodengruppe Ausrollgrenze Wassergehalt Trockendichte Kornkennziffer Plastizitätszahl Sättigungszahl Konsistenzzahl Aufschlußnum- Tiefeder Probe Ungleichförmig- Schichtvon bis nachDIN18196 feuchtenBodens Durchlässigkeits-

kf U ρ ρd ρpr W WL WP IP IC Sr m m m/s - % kN/m3 kN/m3 kN/m3 ------608/19 RKS 1/19 1,55 1,10 - 1,55 TL 2,49 0,157 0,251 0,149 0,102 0,93 steif Lößlehm 4.2/4.3

609/19 RKS 1/19 2,80 2,20 - 2,80 TL 1,97 0,126 0,337 0,187 0,150 1,33 h.fest Geschiebelehm 4.4/4.5

610/19 RKS 1/19 3,50 2,80 - 3,50 0253 S5 1,40 · 10-6 109,85 Geschiebelehm 4.6

611/19 RKS 2/19 0,90 0,75 - 0,90 0181 S5 1,28 · 10-5 15,03 Schmelzwassersand 4.7

612/19 RKS 2/19 1,60 0,90 - 1,60 0190 SU 2,65 · 10-4 5,43 Schmelzwassersand 4.8

613/19 RKS 4/19 1,65 1,50 - 1,65 0181 S5 1,57 · 10-5 13,14 Schmelzwassersand 4.9

614/19 RKS 6/19 1,50 0,75 - 1,50 0172 S5 1,40 · 10-5 23,93 Schmelzwassersand 4.10 Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungsnr.: 608/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.2 04758 Oschatz zu: 19182

Bestimmung der Fließ- und Ausrollgrenze nach DIN 18122 - LM

Prüfungsnr.: 608/19 Entnahmestelle: RKS 1/19 Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, Hoher Weg Entnahmetiefe: 1.55 m unter GOK Ausgeführt durch: Müller Bodenart: Schluff,t',fs am: 12.12.19 Bemerkung: Art der Entnahme: gestört Entnahme am:18.11.19 durch: Be./Ehrl. Fließgrenze Ausrollgrenze Behälter Nr.: 1 2 3 4 13 10 18 Zahl der Schläge: 31 27 22 16

Feuchte Probe + Behälter m+mB [g]: 31,40 33,36 35,69 35,61 25,06 24,44 27,28

Trockene Probe + Behälter md+mB [g]: 29,45 31,32 33,57 33,46 24,40 23,78 26,61

Behälter mB [g]: 21,25 23,16 25,40 25,54 19,98 19,33 22,16

Wasser m - md = mw [g]: 1,95 2,04 2,12 2,15 0,66 0,66 0,67

Trockene Probe md [g]: 8,20 8,16 8,17 7,92 4,42 4,45 4,45

Wassergehalt mw / md * 100 [%]: 23,78 25,00 25,95 27,15 14,93 14,83 15,06 Wert übernehmen Natürlicher Wassergehalt: w =15,66 % Bodengruppe = TL Größtkorn: mm Plastizitätszahl IP = wL - wP =10,18 % Masse des Überkorns: g w - w KonsistenzzahlI = L K = 0,93 =^ steif Trockenmasse der Probe: g C w - w L P Überkornanteil: ü =0,00 % Liquiditätszahl IL = 1 - IC = 0,07 I Anteil ≤ 0.4 mm: md / m =100,00 % Aktivitätszahl I =P = A m / m Anteil ≤ 0.002 mm: mT / m = % T d Wassergehalt (Überkorn) w =0,00 % Ü Zustandsform w - w * ü korr. Wassergehalt: w =Ü =15,66 % K 1.0-ü 1.0 0.75 0.5 0.0 halbfest steif weich breiig flüssig Fließgrenze wL =25,12 % Ausrollgrenze w =14,94 % P Bildsamkeitsbereich (w bis w ) P L

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 50 27,0

40

25,0 ausgeprägt plastische

[%] Tone TA P 30

mittel- 0) 23,0 -2 plastische (w L 15 20 25 30 35 40 3* Tone TM .7 0 Schlagzahl N = I 20 e P ni

Plastizitätszahl I i -L leicht A Tone mit organischen Beimengungen plastische organogene Tone OT und ausgeprägt Tone TL Schluffe mit zusammendrückbare Schluffe UA 10 organischen Sand-Ton-Gemische ST Beimengungen und organogene leicht Zwischenbereich Schluffe OU und plastische mittelplastische Sand-Schluff-Gemische SU 0 Schluffe UL Schluffe UM 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Fließgrenze w [%] L

Bemerkungen: © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 ©By IDAT-GmbH Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungs-Nr.: 608/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.3 04758 Oschatz zu: 19182

Bestimmung des Glühverlustes nach DIN 18128 - GL

Prüfungs-Nr.: 608/19 Entnahmestelle: RKS 1/19 Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, Hoher Weg Entnahmetiefe: 1.55 m unter GOK Ausgeführt durch: Müller Bodenart: Schluff,t',fs am: 13.12.19 Bemerkung: Art der Entnahme: gestört Entnahme am:18.11.19 durch: Be./Ehrl.

Zusätzliche Hinweise: Wassergehalt [%]: Glühzeit: 2,5 h Nr. des Versuchs 1 2 3 4 5 Mittelwert B e s t i m m u n g d e s G l ü h v e r l u s t e s Vgl

Bezeichnung der Probe Probe 1 Probe 1

Masse der ungeglühten Probe [g] 51,36 48,74 mit Behälter md + mB Masse der geglühten Probe [g] 50,85 48,24 mit Behälter mgl + mB

Masse des Behälters mB [g] 31,06 28,51

Massenverlust ∆mgl [g] 0,51 0,50 Trockenmasse des Bodens [g] 20,30 20,23 vor dem Glühen md

Glühverlust ∆mgl/md = Vgl [%] 2,51 2,47 2,49

Bemerkungen: © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 ©By IDAT-GmbH Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungsnr.: 609/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.4 04758 Oschatz zu: 19182

Bestimmung der Fließ- und Ausrollgrenze nach DIN 18122 - LM

Prüfungsnr.: 609/19 Entnahmestelle: RKS 1/19 Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, Hoher Weg Entnahmetiefe: 2.80 m unter GOK Ausgeführt durch: Müller Bodenart: Schluff,t',s,g' am: 13.12.19 Bemerkung: Art der Entnahme: gestört Entnahme am:18.11.19 durch: Be./Ehrl. Fließgrenze Ausrollgrenze Behälter Nr.: 1 2 3 4 17 20 11 Zahl der Schläge: 33 28 22 16

Feuchte Probe + Behälter m+mB [g]: 33,65 39,49 38,67 34,71 24,64 24,58 26,77

Trockene Probe + Behälter md+mB [g]: 31,24 36,96 36,03 31,95 23,84 23,80 25,97

Behälter mB [g]: 23,48 29,32 28,54 24,51 19,52 19,67 21,72

Wasser m - md = mw [g]: 2,41 2,53 2,64 2,76 0,80 0,78 0,80

Trockene Probe md [g]: 7,76 7,64 7,49 7,44 4,32 4,13 4,25

Wassergehalt mw / md * 100 [%]: 31,06 33,12 35,25 37,10 18,52 18,89 18,82 Wert übernehmen Natürlicher Wassergehalt: w =12,64 % Bodengruppe = TL Größtkorn: mm Plastizitätszahl IP = wL - wP =15,01 % Masse des Überkorns:8,16 g w - w KonsistenzzahlI = L K = 1,33 =^ halbfest Trockenmasse der Probe:102,78 g C w - w L P Überkornanteil: ü =7,94 % Liquiditätszahl IL = 1 - IC = -0,33 I Anteil ≤ 0.4 mm: md / m =92,06 % Aktivitätszahl I =P = A m / m Anteil ≤ 0.002 mm: mT / m = % T d Wassergehalt (Überkorn) w =0,00 % Ü Zustandsform w - w * ü korr. Wassergehalt: w =Ü =13,73 % K 1.0-ü 1.0 0.75 0.5 0.0 halbfest steif weich breiig flüssig Fließgrenze wL =33,75 % Ausrollgrenze w =18,74 % P Bildsamkeitsbereich (w bis w ) P L 41,0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 50 39,0

37,0 40

35,0 ausgeprägt plastische

33,0 [%] Tone TA P 30

mittel- 0) 31,0 -2 plastische (w L 15 20 25 30 35 40 3* Tone TM .7 0 Schlagzahl N = I 20 e P ni

Plastizitätszahl I i -L leicht A Tone mit organischen Beimengungen plastische organogene Tone OT und ausgeprägt Tone TL Schluffe mit zusammendrückbare Schluffe UA 10 organischen Sand-Ton-Gemische ST Beimengungen und organogene leicht Zwischenbereich Schluffe OU und plastische mittelplastische Sand-Schluff-Gemische SU 0 Schluffe UL Schluffe UM 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Fließgrenze w [%] L

Bemerkungen: © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 ©By IDAT-GmbH Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungs-Nr.: 609/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.5 04758 Oschatz zu: 19182

Bestimmung des Glühverlustes nach DIN 18128 - GL

Prüfungs-Nr.: 609/19 Entnahmestelle: RKS 1/19 Bauvorhaben: Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, Hoher Weg Entnahmetiefe: 2.80 m unter GOK Ausgeführt durch: Müller Bodenart: Schluff,t',s,g' am: 13.12.19 Bemerkung: Art der Entnahme: gestört Entnahme am:18.11.19 durch: Be./Ehrl.

Zusätzliche Hinweise: Wassergehalt [%]: Glühzeit: 2,5 h Nr. des Versuchs 1 2 3 4 5 Mittelwert B e s t i m m u n g d e s G l ü h v e r l u s t e s Vgl

Bezeichnung der Probe Probe 1 Probe 1

Masse der ungeglühten Probe [g] 47,69 47,99 mit Behälter md + mB Masse der geglühten Probe [g] 47,29 47,59 mit Behälter mgl + mB

Masse des Behälters mB [g] 27,42 27,64

Massenverlust ∆mgl [g] 0,40 0,40 Trockenmasse des Bodens [g] 20,27 20,35 vor dem Glühen md

Glühverlust ∆mgl/md = Vgl [%] 1,97 1,97 1,97

Bemerkungen: © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 ©By IDAT-GmbH Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungs-Nr.: 610/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.6 04758 Oschatz zu: 19182 100 60 20 Bemerkungen RKS 1/19 3.50Grobsand,fs',ms,t',u,g gestört 18.11.19 m GOK unter Be./Ehrl. 6 Bodenart: Entnahme am: durch: Entnahmetiefe: Entnahmestelle: Art der ArtEntnahme: der 2 0.6 Siebkorn- Sand Siebkorn- Kies 0.2 nach DIN 18123 DINnach Fein Mittel Grob Fein Mittel Grob Steine BestimmungKorngrößenverteilung der 0.06 kombinierte Sieb-/Schlämmanalyse kombinierte 0.02 [m/s] nach USBR/Bialas [m/s] nach -6 0.006 Schlämmkorn 1 Sieb-Schlämmanalyse 109,85SU* Geschiebelehm * 10 1,400 1,96 0 2 5 3 0 3 5 2 0 gS-mS,fs',gg',fg',mg',u,t' 610/19 Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, WegHoher 11.12.19 0.002 am: / Median / C Feinstes Fein Mittel Grob Korndurchmesser d [mm]

0

Bemerkung: 0.001 20 10 30 50 40 60 70 90 80 Prüfungs-Nr.: [%] Gesamtmenge der d < Körner der a Massenanteile Bauvorhaben: 100 Ausgeführt Ausgeführt durch: Müller = d60/d10 / C / =d60/d10 U Kornkennziffer kf-Wert Geologische Bezeichnung Geologische Bodengruppe (DIN 18196) (DIN Bodengruppe C Kurve Nr.: Kurve Arbeitsweise © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 IDAT-GmbH ©By Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungs-Nr.: 611/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.7 04758 Oschatz zu: 19182 100 60 20 Bemerkungen RKS 2/19 0.90Mittelsand,fs,gs,u,g' gestört 18.11.19 m GOK unter Be./Ehrl. 6 Bodenart: Entnahme am: durch: Entnahmetiefe: Entnahmestelle: Art der ArtEntnahme: der 2 0.6 Siebkorn- Sand Siebkorn- Kies 0.2 nach DIN 18123 DINnach Fein Mittel Grob Fein Mittel Grob Steine BestimmungKorngrößenverteilung der 0.06 kombinierte Sieb-/Schlämmanalyse kombinierte 0.02 [m/s] nach USBR/Bialas [m/s] nach -5 0.006 Schlämmkorn 1 Sieb-Schlämmanalyse 15,03SU* Schmelzwassersand * 10 1,278 2,25 0 1 8 1 0 1 8 1 0 mS,gs,fs,u,g' 611/19 Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, WegHoher 11.12.19 0.002 am: / Median / C Feinstes Fein Mittel Grob Korndurchmesser d [mm]

0

Bemerkung: 0.001 20 10 30 50 40 60 70 90 80 Prüfungs-Nr.: [%] Gesamtmenge der d < Körner der a Massenanteile Bauvorhaben: 100 Ausgeführt Ausgeführt durch: Müller = d60/d10 / C / =d60/d10 U Kornkennziffer kf-Wert Geologische Bezeichnung Geologische Bodengruppe (DIN 18196) (DIN Bodengruppe C Kurve Nr.: Kurve Arbeitsweise © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 IDAT-GmbH ©By Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungs-Nr.: 612/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.8 04758 Oschatz zu: 19182 100 60 20 Bemerkungen RKS 2/19 1.60Grobsand,ms*,u',einz. Kiese gestört 18.11.19 m GOK unter Be./Ehrl. 6 Bodenart: Entnahme am: durch: Entnahmetiefe: Entnahmestelle: Art der ArtEntnahme: der 2 0.6 Siebkorn- Sand Siebkorn- Kies 0.2 nach DIN 18123 DINnach Fein Mittel Grob Fein Mittel Grob Steine Naß-/Trockensiebung BestimmungKorngrößenverteilung der 0.06 0.02 [m/s] nach USBR/Bialas [m/s] nach -4 0.006 Schlämmkorn 1 Naß-Trockensiebung 5,43SU Schmelzwassersand * 10 2,652 2,05 0 1 9 0 0 0 9 1 0 gS,ms*,u' 612/19 Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, WegHoher 12.12.19 0.002 am: / Median / C Feinstes Fein Mittel Grob Korndurchmesser d [mm]

0

Bemerkung: 0.001 20 10 30 50 40 60 70 90 80 Prüfungs-Nr.: [%] Gesamtmenge der d < Körner der a Massenanteile Bauvorhaben: 100 Ausgeführt Ausgeführt durch: Müller = d60/d10 / C / =d60/d10 U Kornkennziffer kf-Wert Geologische Bezeichnung Geologische Bodengruppe (DIN 18196) (DIN Bodengruppe C Kurve Nr.: Kurve Arbeitsweise © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 IDAT-GmbH ©By Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungs-Nr.: 613/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.9 04758 Oschatz zu: 19182 100 60 20 Bemerkungen RKS 4/19 1.65Mittelsand,fs,gs,u,fg' gestört 18.11.19 m GOK unter Be./Ehrl. 6 Bodenart: Entnahme am: durch: Entnahmetiefe: Entnahmestelle: Art der ArtEntnahme: der 2 0.6 Siebkorn- Sand Siebkorn- Kies 0.2 nach DIN 18123 DINnach Fein Mittel Grob Fein Mittel Grob Steine BestimmungKorngrößenverteilung der 0.06 kombinierte Sieb-/Schlämmanalyse kombinierte 0.02 [m/s] nach USBR/Bialas [m/s] nach -5 0.006 Schlämmkorn 1 Sieb-Schlämmanalyse 13,14SU* Schmelzwassersand * 10 1,566 2,50 0 1 8 1 0 1 8 1 0 mS,gs,fs,u,fg' 613/19 Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, WegHoher 12.12.19 0.002 am: / Median / C Feinstes Fein Mittel Grob Korndurchmesser d [mm]

0

Bemerkung: 0.001 20 10 30 50 40 60 70 90 80 Prüfungs-Nr.: [%] Gesamtmenge der d < Körner der a Massenanteile Bauvorhaben: 100 Ausgeführt Ausgeführt durch: Müller = d60/d10 / C / =d60/d10 U Kornkennziffer kf-Wert Geologische Bezeichnung Geologische Bodengruppe (DIN 18196) (DIN Bodengruppe C Kurve Nr.: Kurve Arbeitsweise © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 IDAT-GmbH ©By Ingenieurbüro f. Geotechnik Prüfungs-Nr.: 614/19 ST Zöschau Salbitzer Str. 8 Anlage: 4.10 04758 Oschatz zu: 19182 100 60 20 Bemerkungen RKS 6/19 1.50Grobsand,fs',ms,u,g gestört 18.11.19 m GOK unter Be./Ehrl. 6 Bodenart: Entnahme am: durch: Entnahmetiefe: Entnahmestelle: Art der ArtEntnahme: der 2 0.6 Siebkorn- Sand Siebkorn- Kies 0.2 nach DIN 18123 DINnach Fein Mittel Grob Fein Mittel Grob Steine BestimmungKorngrößenverteilung der 0.06 kombinierte Sieb-/Schlämmanalyse kombinierte 0.02 [m/s] nach USBR/Bialas [m/s] nach -5 0.006 Schlämmkorn 1 Sieb-Schlämmanalyse 23,93SU* Schmelzwassersand * 10 1,399 1,66 0 1 7 2 0 2 7 1 0 gS-mS,fs',fg',mg',u 614/19 Wohngebiet Schlossblick Wermsdorf, WegHoher 12.12.19 0.002 am: / Median / C Feinstes Fein Mittel Grob Korndurchmesser d [mm]

0

Bemerkung: 0.001 20 10 30 50 40 60 70 90 80 Prüfungs-Nr.: [%] Gesamtmenge der d < Körner der a Massenanteile Bauvorhaben: 100 Ausgeführt Ausgeführt durch: Müller = d60/d10 / C / =d60/d10 U Kornkennziffer kf-Wert Geologische Bezeichnung Geologische Bodengruppe (DIN 18196) (DIN Bodengruppe C Kurve Nr.: Kurve Arbeitsweise © By IDAT-GmbH 1995 - 2014 V 4.25 2014 - 1995 IDAT-GmbH ©By R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 5 Gutachten vom 22.01.2020

Probenahmeprotokolle

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet “Schloßblick”, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 5, Blatt 1 Gutachten vom 22.01.2020

Probenahmeprotokoll

Projekt: Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, Wermsdorf

Kennzeichnung: Mischprobe MP 1 aus 3 Einzelproben (Oberboden)

Anlass: BBodSchV Anhang 2, Tab. 4.1 und 4.2

Entnahmestelle: RKS 3/19 RKS 5/19

Homogenisierung: manuell

Probenvorbereitung: Homogenisierung

Probengefäß: 0,5 l Glas

Entnahmetiefe (m): 0,25; 0,50 0,20

Farbe: dunkelbraun

Geruch: unauffällig

Beurteilung: Vorsorgewerte für die Bodenart Lehm/Schluff werden eingehalten

Probenehmer: Frau Müller

Datum: 19.11.2019

Untersuchungslabor: Petrolab GmbH, 01612 Glaubitz

Bemerkungen: -

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 5, Blatt 2 Gutachten vom 22.01.2020

Probenahmeprotokoll

Projekt: Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, Wermsdorf

Kennzeichnung: Mischprobe MP 2 aus 4 Einzelproben (Oberboden)

Anlass: BBodSchV Anhang 2, Tab. 4.1 und 4.2

Entnahmestelle: RKS 2/19 RKS 4/19 RKS 6/19 RKS 7/19

Homogenisierung: manuell

Probenvorbereitung: Homogenisierung

Probengefäß: 0,5 l Glas

Entnahmetiefe (m): 0,30 0,40 0,30 0,30

Farbe: dunkelbraun

Geruch: unauffällig

Beurteilung: Vorsorgewerte für die Bodenart Lehm/Schluff werden eingehalten

Probenehmer: Frau Müller

Datum: 19.11.2019

Untersuchungslabor: Petrolab GmbH, 01612 Glaubitz

Bemerkungen: -

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 5, Blatt 3 Gutachten vom 22.01.2020

Probenahmeprotokoll

Projekt: Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, Wermsdorf

Kennzeichnung: Mischprobe MP 3 aus 5 Einzelproben (Auffüllungen)

Anlass: Deklarationsanalyse nach LAGA 2004, Tab. II 1.2 - 1

Entnahmestelle: RKS 7/19

Homogenisierung: manuell

Probenvorbereitung: Homogenisierung

Probengefäß: 0,5 l Glas

Entnahmetiefe (m): 0,60; 0,90; 1,80; 2,10; 2,65

Farbe: braun - dunkelbraun

Geruch: unauffällig

Beurteilung: Zuordnung in die Einbauklasse 1 (LAGA Z 1) aufgrund des Gehaltes an TOC im Feststoff

Probenehmer: Frau Müller

Datum: 19.11.2019

Untersuchungslabor: Petrolab GmbH, 01612 Glaubitz

Bemerkungen: Abfallschlüssel-Nr.: 17 05 04

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 5, Blatt 4 Gutachten vom 22.01.2020

Probenahmeprotokoll

Projekt: Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, Wermsdorf

Kennzeichnung: Mischprobe MP 4 aus 4 Einzelproben (Auffüllungen)

Anlass: Deklarationsanalyse nach LAGA 2004, Tab. II 1.2 - 1

Entnahmestelle: RKS 1/19

Homogenisierung: manuell

Probenvorbereitung: Homogenisierung

Probengefäß: 0,5 l Glas

Entnahmetiefe (m): 0,08; 0,25; 0,60; 1,10

Farbe: dunkelbraun

Geruch: unauffällig

Beurteilung: Zuordnung in die Einbauklasse 1 (LAGA Z 1.2) aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit im Eluat

Probenehmer: Frau Müller

Datum: 19.11.2019

Untersuchungslabor: Petrolab GmbH, 01612 Glaubitz

Bemerkungen: Abfallschlüssel-Nr.: 17 05 04

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 5, Blatt 5 Gutachten vom 22.01.2020

Probenahmeprotokoll

Projekt: Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, Wermsdorf

Kennzeichnung: Mischprobe MP 5 aus 3 Einzelproben (Auffüllungen)

Anlass: Deklarationsanalyse nach LAGA 2004, Tab. II 1.2 - 1

Entnahmestelle: RKS 4/19 RKS 5/19 RKS 6/19

Homogenisierung: manuell

Probenvorbereitung: Homogenisierung

Probengefäß: 0,5 l Glas

Entnahmetiefe (m): 0,70 0,60 0,50

Farbe: dunkelbraun

Geruch: unauffällig

Beurteilung: Zuordnung in die Einbauklasse 1 (LAGA Z 1) aufgrund des Gehaltes an TOC und Quecksilber im Feststoff

Probenehmer: Frau Müller

Datum: 19.11.2019

Untersuchungslabor: Petrolab GmbH, 01612 Glaubitz

Bemerkungen: Abfallschlüssel-Nr.: 17 05 04

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet „Schloßblick“, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 6 Gutachten vom 22.01.2020

Analysezertifikate umwelttechnisches Labor

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet “Schloßblick”, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf

R EIC H ER T G M B H INGENIEURBÜRO FÜR GEOTECHNIK

Projekt-Nr. 19182 Anlage 7 Gutachten vom 22.01.2020

Ergebnisprotokolle Versickerungsversuche

Gemeinde Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1, 04779 Wermsdorf Wohngebiet “Schloßblick”, Hoher Weg, 04779 Wermsdorf Mess-ZeitWasserspiegel h Mess- Durchlässig- Versuchsdaten Strecke keitsbeiwert

∑ t [sec] ∆ t [sec] m u. ROK m ü. GW [m] k f,u [m/sec]

Aufschlussdaten Versickerungssondierung: 0 0 0,60 4,90 0,35 ---

Aufschluss-Nr.: V 1/19 15 15 0,83 4,67 0,35 1,37E-05

Aufschlusstiefe: t = 1,50 m 30 15 0,90 4,60 0,35 4,29E-06

Grundwasser vor Versuchsbeginn: 45 15 1,00 4,50 0,35 6,25E-06

Grundwasser bei: H1 = 5,00 60 15 1,07 4,43 0,35 4,46E-06

Grundwasser bei: H2 = 5,50 m u ROK 75 15 1,12 4,38 0,35 3,23E-06

Ausbaudaten Versuchseinrichtung: 90 15 1,17 4,33 0,35 3,26E-06

Durchmesser: 2ra = 0,080 m 105 15 1,22 4,28 0,35 3,30E-06

Mess-Strecke: L = 0,35 m 120 15 1,25 4,25 0,35 2,00E-06

Verrohrungslänge: c = 1,00 m 150 30 1,31 4,19 0,35 2,02E-06

Überstand: d = 0,50 m 180 30 1,36 4,14 0,35 1,71E-06

Auswertung nach: 210 30 1,39 4,11 0,35 1,03E-06

240 30 1,42 4,08 0,35 1,04E-06

270 30 1,45 4,05 0,35 1,05E-06

300 30 1,48 4,02 0,35 1,06E-06

360 60 1,51 3,99 0,35 5,32E-07

420 60 1,53 3,97 0,35 3,57E-07

480 60 1,55 3,95 0,35 3,59E-07

540 60 1,57 3,93 0,35 3,61E-07

600 60 1,59 3,91 0,35 3,63E-07

900 300 1,61 3,89 0,35 7,29E-08

1200 300 1,62 3,88 0,35 3,66E-08

1500 300 1,63 3,87 0,35 3,67E-08

1800 300 1,64 3,86 0,35 3,68E-08

2100 300 1,64 3,86 0,35 3,68E-09

2700 600 1,65 3,85 0,35 1,66E-08

gemittelter Durchlässigkeitsbeiwert k f,u = 2,0E-06 m/sec

Reichert GmbH Projektnummer: 19182 Anlage: 7 Projekt: Wohngebiet Schlossblick Ingenieurbüro für Geotechnik Hoher Weg, 04779 Wermsdorf

Ergebnisprotokoll Infiltrationsversuch Versuchsdatum: 19.11.2019 gepr.: Hr. Reichert Salbitzer Str. 8, ST Zöschau 04758 Oschatz Tel.: 03435 / 9357-0 Fax: 03435 / 9357-20 Mess-ZeitWasserspiegel h Mess- Durchlässig- Versuchsdaten Strecke keitsbeiwert

∑ t [sec] ∆ t [sec] m u. ROK m ü. GW [m] k f,u [m/sec]

Aufschlussdaten Versickerungssondierung: 0 0 0,65 1,80 0,50 ---

Aufschluss-Nr.: V 2/19 15 15 0,76 1,69 0,50 3,69E-05

Aufschlusstiefe: t = 2,00 m 30 15 0,82 1,63 0,50 2,21E-05

Grundwasser vor Versuchsbeginn: 45 15 0,89 1,56 0,50 2,74E-05

Grundwasser bei: H1 = 2,20 m u GOK 60 15 0,93 1,52 0,50 1,67E-05

Grundwasser bei: H2 = 2,45 m u ROK 75 15 0,96 1,49 0,50 1,30E-05

Ausbaudaten Versuchseinrichtung: 90 15 0,99 1,46 0,50 1,34E-05

Durchmesser: 2ra = 0,080 m 105 15 1,02 1,43 0,50 1,39E-05

Mess-Strecke: L = 0,50 m 120 15 1,04 1,41 0,50 9,53E-06

Verrohrungslänge: c = 1,00 m 150 30 1,08 1,37 0,50 9,81E-06

Überstand: d = 0,25 m 180 30 1,12 1,33 0,50 1,03E-05

Auswertung nach: 210 30 1,15 1,30 0,50 8,05E-06

240 30 1,19 1,26 0,50 1,12E-05

270 30 1,22 1,23 0,50 8,77E-06

300 30 1,26 1,19 0,50 1,22E-05

360 60 1,34 1,11 0,50 1,31E-05

420 60 1,40 1,05 0,50 1,08E-05

480 60 1,47 0,98 0,50 1,39E-05

540 60 1,52 0,93 0,50 1,09E-05

600 60 1,55 0,90 0,50 7,01E-06

900 300 1,64 0,81 0,50 4,58E-06

1200 300 1,78 0,67 0,47 8,66E-06

1500 300 1,91 0,54 0,34 1,07E-05

1800 300 2,01 0,44 0,24 1,10E-05

2100 300 2,08 0,37 0,17 1,00E-05

2700 600 2,20 0,25 0,05 1,19E-05

gemittelter Durchlässigkeitsbeiwert k f,u = 1,3E-05 m/sec

Reichert GmbH Projektnummer: 19182 Anlage: 7 Projekt: Wohngebiet Schlossblick Ingenieurbüro für Geotechnik Hoher Weg, 04779 Wermsdorf

Ergebnisprotokoll Infiltrationsversuch Versuchsdatum: 19.11.2019 gepr.: Hr. Reichert Salbitzer Str. 8, ST Zöschau 04758 Oschatz Tel.: 03435 / 9357-0 Fax: 03435 / 9357-20

m Vergl.-Höhe m 100,00 101,00 102,00 95,00 96,00 97,00 98,00 99,00 96,09 k.GW k.GW 96,09 4,00 3,50 2,80 2,20 1,90 1,55 1,10 0,60 0,25 0,08 +100,09 Rammkernsondierung RKS1/19 0,50 0,70 0,60 0,30 0,35 0,45 0,50 0,35 0,17 0,08 A (Schotter,A gG, fg'- u',mg', gs'), ms- f', GU grau d.rotbraun A (U,A s'), hfst, f', UL Ziegelstückchen, d.braun U, t, s', hfst, f', TM (Schotter,A fg'- mG, gg, u', gs), ms'- f', GU U, t', s, hfst, f', TL U, t', fs, stf, f', TL d.braun U, t, s, g', hfst, f', TL U, t, s', fst, f', TM Gesteinsbruchstückchen, graubraun (U,A s), hfst, f', UL grau d.braun gS, fs'- t', ms, u, g, hfst, f', SU , k° , k° , k° , k° , einz. Kiese u. , einz. Schotterstückchen, , k° , h.braun h.grau , h.braun-braun , einz. Kiese, graubraun , einz. Kiese, braun , graubraun , k° , , , 97,17 k.GW k.GW 97,17 4,00 2,10 1,65 1,50 1,10 0,50 +101,17 Rammkernsondierung RKS3/19 0,50 1,90 0,45 0,15 0,40 0,60 gS, fs'- u', ms, g', f', SU gelbbraun fs', u mS, braunWurzelfasern, mS, fs'- gs',mS, u', f', SU U, fs', hfst, f', UL A (Mutterboden),A f', OU U, t', s, stf, f' , hfst, f', SU , einz. Kiese, braun , k° Legende Geologie , einz. Kiese, , k°, einz., k°, Kiese, , k° , durchwurzelt, d.baun , k°, graubraun, k°, , einz. Kiese, braun Auffüllungen Schmelzwassersand Geschiebelehm Lößlehm 97,43 k.GW k.GW 97,43 4,00 3,00 2,35 1,85 1,40 1,00 0,60 0,20 +101,43 Rammkernsondierung RKS5/19 0,20 1,00 0,65 0,50 0,45 0,40 0,40 0,40 mS, fs- gs',mS, u, f', SU schwach h.graubraunlimonitisch, U, t', s, hfst, f', TL U, fs', hfst, f', UL U, fs', hfst, f', UL d.braunWurzelfasern, mS, fs', t',mS, u, stf- wch, f', SU braungrau A (Schotter,A gG, u,mg', s), f', GU braun mS, fs', u,mS, f', SU braun A (Mutterboden),A f', OU , k°, braun, k°, , k° , k° , k° , h.braun-braun , graubraun , k°, einz., k°, Feinkiese, , einz. Feinkiese, , durchwurzelt, d. , k° , einz. Kiese, , m Vergl.-Höhe m 100,00 101,00 102,00 95,00 96,00 97,00 98,00 99,00 Anlage: Planbezeichnung: Bauvorhaben: e-mail: [email protected] e-mail: 9357-20 / Fax: 03435 9357-0 / 03435 Tel.: Oschatz 04758 8 Straße Salbitzer STZöschau uflugA KORNGRÖßENBEREICH Auffüllung UNTERSUCHUNGSSTELLEN ZEICHENERKLÄRUNGDIN4023) (s. KALKGEHALT BODENGRUPPE KONSISTENZ BODENARTEN Kies Sand clf U Ton Schluff RKS 1/19, RKS 3/19 und RK 5/19 RK und 3/19 RKS 1/19, RKS Rammkernsondierungen der Darstellung Wermsdorf 04779 Weg, Hoher "Schloßblick", Wohngebiet K Rammkernsondierung RKS 2.1 hfst nach DIN 18 196: z.B. = leicht plastisch leicht = z.B. 196: 18 DIN nach kalkfrei wch k° grob g mittel m fein f isgg kiesig clfi u s schluffig sandig oi t tonig abetfst stf halbfest weich G S T UL fest steif rjk-r 19182 Projekt-Nr: Gesehen: Geändert: Reichert Reichert Gezeichnet: Bearbeiter: Maßstab: NEBENANTEILE e Schluffe e Proben-Güteklasse nach DIN 4021 Tab.1 4021 DIN nach Proben-Güteklasse GRUNDWASSER UND PROBENENTNAHME BOHRVORGANG FEUCHTIGKEIT k.GW kein Grundwasser kein k.GW Reichert 1 : 50 : 1 ¯ stark (ca. 30-40 %) 30-40 (ca. stark ¯ '' sehr schwach; schwach; sehr '' %) 15 (< schwach ' z m.schwer zubohren schwer feucht schwach mzb szb f' = sehr stark sehr 20.01.2020 17.01.2020 Datum:

Copyright © 1994-2014 IDAT GmbH - K:\2019\19182_Wermsdorf_Hoher Weg_Eigenheimstandort\BOHR\19182_Anlage_2.1.bop m Vergl.-Höhe m 100,00 101,00 102,00 94,00 95,00 96,00 97,00 98,00 99,00 18.11.2020 3,10 GW 18.11.2020 3,05 GW 93,16 5,00 3,70 3,10 2,65 2,10 1,80 0,90 0,60 0,30 +98,16 Rammkernsondierung RKS7/19 0,30 1,30 0,60 0,45 0,55 0,30 0,90 0,30 0,30 A (gS,A fs'- u), ms, f', SU Teerstückchen, d.braun Keramikscherbe, einz. Ziegel- u. gS, fs'- u, ms, SU Ziegelstückchen, braun mS, fs'- gs',mS, u', f braungrau A (mS, fs'- (mS, A gs', u, g'), hfst, f', SU d.braunWurzelfasern, A (mS, fs'- (mS, A gs', u, g'), f', SU u Ziegelstückchen, d.braun braun A (U,A s'), hfst, f', UL gS, ms, f gS, ms, A (Mutterboden),A f', OU A (U,A fs'- gs'), ms'- hfst, f', UL Ziegelstückchen, Glasscherben, d.braun , SE , k°, einz., k°, Feinkiese, h. , SU , k°, einz., k°, Kiese, braun , einz. Ziegelstückchen, , k°, einz., k°, Kiese, h.grau h. , Wurzeln, d,braun, Wurzeln, , k°, einz., k°, Kiese u. , k°, , k°, , k° , k+ , einz. Kiese , einz. 97,02 k.GW k.GW 97,02 4,00 3,60 2,90 1,60 0,90 0,75 0,60 0,30 +101,02 Rammkernsondierung RKS2/19 0,30 0,40 0,70 1,30 0,70 0,15 0,15 0,30 mS, fs'- gs',mS, u', f', SU braun fs'- gs',mS, f', SE gS, ms mS, fs'- gs,mS, u', f', SU mS, fs, u,mS, gs, g', f', SU braun-braun U, t', s', g, stf, f', TL mS, fs'- gs,mS, t', u, f', SU Mutterboden, f', OU , u', f', SU , k°, einz., k°, Kiese, braun , k°, h.braun, k°, , k° , durchwurzelt, d.baun , k°, einz., k°, Feinkiese, d. , k°, braun-d.braun, k°, , k°, einz, k°, Kiese, h. , k°, h.braun-braun, k°, , braunWurzelfasern, 99,46 k.GW k.GW 99,46 1,50 1,15 0,90 0,70 0,50 0,30 +100,96 Rammkernsondierung V 1/19 V 0,30 0,35 0,25 0,20 0,20 0,20 mS, fs'- gs',mS, u, hfst, f', SU mS, fs'- gs',mS, u', f', SU braun-braun U, s', stf, f', UL fS, ms, u, fS, ms, f', SU Mutterboden, f', OU fS, ms, u', fS, ms, f', SU braun , k° , k°, einz., k°, Kiese, h.braun- , k°, h.braun, k°, , einz. Kiese, braun-d.braun , durchwurzelt, d.braun , k°, braun, k°, , k° , einz. Kiese, h. 97,06 k.GW k.GW 97,06 4,00 3,30 2,20 1,85 1,65 1,50 1,20 0,70 0,40 +101,06 RKS4/19 0,70 1,10 0,35 0,20 0,15 0,30 0,50 0,30 0,40 U, t', s, wch, f', TL braungrau fs, u',mS, f', SU ^gelbbraungrau mS, fs', t',mS, u, g', stf, f', SU graubraun mS, fs', t',mS, u, hfst, f', SU mS, fs, u,mS, fg', gs, f', SU braun fS, ms, u, fS, ms, stf, f', SU Ziegelstückchen, braun-d.braun A (U,A fs', g'), hfst, f', UL (Mutterboden),A d.braun f', Wurzeln, U, t', s, hfst, f', TL , k°, h.gelb, k°, brau , k° , k° , k° , einz. Kiese, , einz. Kiese, grau h. , einz. Kiese, , k°, braun, k°, , einz. , k° , k° , einz. Kiese, h. , graubraun 99,06 2,00 1,90 1,70 1,10 0,70 0,50 0,30 +101,06 V 2/19 V k.GW k.GW 0,30 0,10 0,20 0,60 0,40 0,20 0,20 mS, fs', t',mS, u, hfst, f', SU Gesteinsbruchstückchen, graubraun einz.Wurzelfasern, limonitisch, A (Mutterboden),A f', OU Geröllstückchen, braun U, t', fs'- stf- ms, hfst, f', TL A (U,A fs'), stf, f', UL braun A (U,A t', fs'), hfst, f', TL graubraun mG, gg',mG, u', s, f', GU mS, fs', u',mS, f', SU Feinkiese, graubraun , k°, h.braun, k°, , k° , k°, zerbohrtes, k°, , k° , Wurzelfasern, , durchwurzelt, d. , k° , schwach , braungrau , k° , einz. 97,39 k.GW k.GW 97,39 4,00 3,70 2,30 2,00 1,50 0,75 0,50 0,30 +101,39 RKS6/19 0,30 0,30 1,40 0,30 0,50 0,75 0,25 0,20 A (U,A fs'), hfst, f', UL braun braun-braun gS, fs'- u, ms, g, f', SU braun mS, fs', t',mS, u, hfst, f', SU A (Mutterboden),A f', OU U, t', s graubraun mS, fs', u,mS, f', SU Gesteinsbruchstückchen, braun U, fs', hfst, f', UL braun-d.braunWurzelfasern, mS, fs', u',mS, f', SU , stf- wch, f', TL , k°, einz., k°, Kiese, gelbbraun , k° , k°, einz., k°, Tonstückchen, h. , einz. Kiese, h.braun- , einz. Kiese, , k° , k°, , k°, , durchwurzelt, d. , k° , graubraun , einz. Kiese, Legende Geologie Auffüllungen Schmelzwassersand Geschiebelehm Mutterboden m Vergl.-Höhe m 100,00 101,00 102,00 94,00 95,00 96,00 97,00 98,00 99,00 Anlage: Planbezeichnung: Bauvorhaben: e-mail: [email protected] e-mail: 9357-20 / Fax: 03435 9357-0 / 03435 Tel.: Oschatz 04758 8 Straße Salbitzer STZöschau uflugA Auffüllung clf U Ton Schluff Kies Sand BODENGRUPPE BODENARTEN KALKGEHALT KONSISTENZ KORNGRÖßENBEREICH UNTERSUCHUNGSSTELLEN ZEICHENERKLÄRUNGDIN4023) (s. RKS 7/19, RKS 2/19, V 1/19, RKS 4/19, V 2/19, RKS 6 RKS 2/19, V 4/19, RKS 1/19, V 2/19, RKS 7/19, RKS Rammkernsondierungen der Darstellung Wermsdorf 04779 Weg, Hoher "Schlossblick", Wohngebiet K Rammkernsondierung RKS 2.2 nach DIN 18 196: z.B. = leicht plastisch leicht = z.B. 196: DIN18 nach kalkhaltig wch kalkfrei k+ k° grob g mittel m fein f hfst clfi u schluffig oi t tonig isgg kiesig adgs sandig ec stf halbfest weich T G S UL steif rjk-r 19182 Projekt-Nr: Gesehen: Geändert: Reichert Reichert Gezeichnet: Bearbeiter: Maßstab: NEBENANTEILE e Schluffe e Proben-Güteklasse nach DIN 4021 Tab.1 DIN4021 nach Proben-Güteklasse GRUNDWASSER UND PROBENENTNAHME FEUCHTIGKEIT BOHRVORGANG k.GW kein Grundwasser kein k.GW /19 und V 3/19 V und /19 Reichert 1 : 50 : 1 Grundwasser nach Bohrende nach Grundwasser angebohrt Grundwasser ¯ stark (ca. 30-40 %) 30-40 (ca. stark ¯ '' sehr schwach; schwach; sehr '' %) 15 (< schwach ' z m.schwer zubohren leicht mzb feucht schwach lzb f f' stark feucht stark = sehr stark sehr 20.01.2020 17.01.2020 Datum:

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Gemeinde Wermsdorf Begründung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

Anlage 4

Nachweis des zusätzlichen Wohnraumbedarfes für die Gemeinde Wermsdorf bis 2030 vom 30.06.2020

PLA.NET Sachsen GmbH – Stadtplanung · Regionalentwicklung · Landschaftsökologie

Nachweis des zusa tzlichen Wohnraumbedarfes

fu r die Gemeinde Wermsdorf bis 2030

Planungsbüro PLA.NET Sachsen GmbH Straße der Freiheit 3 04769 Mügeln OT Kemmlitz

Kemmlitz, 30.06.2020

Nachweis des zusätzlichen Wohnraumbedarfes für die Gemeinde Wermsdorf bis 2030

Inhalt

1 Hintergrund ...... 3

2 Aspekte der Wohnraumnachfrage ...... 3

2.1 Demographische Entwicklung und Bevölkerungsvorausberechnung ...... 4

2.2 Konsumorientierter Ansatz (Qualität als Nachfragekriterium) ...... 5

3 Faktoren der Wohnraumbedarfsanalyse ...... 6

3.1 Wohnraumbestand ...... 6

3.2 Fluktuationsreserve und Ersatzbedarf ...... 6

3.3 Haushalte und Haushaltsgröße ...... 7

3.4 Unberücksichtigte Faktoren ...... 7

4 Vorhandene Potentiale...... 8

4.1 Baulandreserve und Baulücken ...... 8

4.2 Nachverdichtungen, Brachflächen und leerstehende Bausubstanz ...... 10

5 Rechnerische Bewertung der Wohnraumnachfrage ...... 11

6 Fazit ...... 13

Nachweise ...... 14

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1 Hintergrund

Die Gemeinde Wermsdorf besitzt aktuell keinen grundzentralen Status. Entsprechend dem Landesentwicklungsplan Sachsen (2013) soll die Baulandneuausweisung in Kommunen ohne zentralörtlichen Status einzig auf Basis einer prognostizierten Eigenentwicklung verlaufen.

Dies wird mit der Vermeidung unnötiger Siedlungsflächeninanspruchnahme, der Vermeidung zusätzlicher Versiegelung und der Generierung möglichen zusätzlichen Erschließungs- und Verkehrsaufkommens bei gleichzeitig wachsendem innerörtlichen Siedlungsdruck aufgrund des anhaltenden demographischen Wandels begründet.

Es liegt nahe, den Eigenentwicklungsbedarf einer Kommune auf Basis ihrer reinen Bevölkerungsentwicklung zu betrachten, damit ließe sich relativ unproblematisch aus der Bevölkerungsprognose für die Gemeinde vorhersagen, wie ein zusätzlicher Wohnraumbedarf zukünftig aussehen könnte. Aufgrund der Annahme einer stetig sinkenden Einwohnerzahl in den nächsten Jahren (auch für die Gemeinde Wermsdorf) könnte man hier davon ausgehen, dass eine Baulandneuausweisung prinzipiell problematisch und bestenfalls unnötig wäre.

Im Folgenden soll jedoch schematisch auf die wesentlichen Aspekte bei der Generierung von tatsächlich notwendiger Baulandneuausweisung auch in schrumpfenden Kommunen eingegangen werden.

2 Aspekte der Wohnraumnachfrage

Wesentlich für die Gestaltung einer prognostizierten Wohnraumnachfrage, welche prinzipiell erstmal sowohl die Baulandnachfrage, die Mietnutzung und die Nachnutzung (Kauf und Selbstnutzung bestehender Immobilien) beinhaltet, sind zwei Aspekte: der demographische Entwicklungstrend (Bevölkerungsvorausberechnung) innerhalb der Gemeinde und die sich stetig wandelnde Lebensplanung einzelner Bevölkerungsgruppen bei denen auch die Vorstellung zur Realisierung von Wohneigentum eine zentrale Rolle spielt.

Sie beschreiben dabei im Wesentlichen zwei grundsätzlich unterschiedliche Aspekte bei der Wohnraumbedarfsermittlung. Während die Bevölkerungsvorausberechnung insbesondere die quantitative Berechnungsgrundlage bildet, werden durch das bewusst oder unbewusst realisierte Konsumverhalten der Bevölkerung insbesondere Ansprüche und Erwartungen an die vorhandene bzw. zu schaffende Wohnnutzung gestellt.

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2.1 Demographische Entwicklung und Bevölkerungsvorausberechnung Besonderes Merkmal der gegenwärtigen und auch zukünftigen demographischen Entwicklung ist der Demographische Wandel. Er zeichnet sich wesentlich durch die anhaltende Schrumpfung der Bevölkerung, einen stetigen Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung sowie den relativ hohen Anteil abwandernder (insbesondere jüngerer Bevölkerungsteile aus). Das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren unterscheidet sich je nach Region und regionalem Umfeld teilweise deutlich. Auch können die einzelnen Faktoren durchaus positiv besetzt sein (bspw. positives Wanderungssaldo).

Die demographische Komponente lässt sich in zwei Teilaspekte unterteilen. Die Geburten- und Sterbeziffer bildet das natürliche Bevölkerungswachstum ab und beschreibt die Differenz aus Geburten und Sterbefällen. Die Wanderungsziffer bildet das räumliche Bevölkerungswachstum ab und ergibt sich als Differenz aus Zuzug und Fortzug innerhalb des Gemeindegebietes.

Aufgrund der Nachwirkungen der nachwendezeitlichen Negativentwicklung bei den Geburten und der allgemein niedrigeren Geburtenrate, insbesondere im Vergleich zur Generation der in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts Geborenen überwiegen gegenwärtig und auch zukünftig die Sterbefälle gegenüber den Geburten. Während dieser Faktor nur in sehr geringem Maße kommunalpolitisch steuerbar ist und bestenfalls durch Schaffung von Anreizen abgemildert werden kann, bildet die Wanderungsrate einen deutlich stärker zu beeinflussenden Betrachtungsfaktor.

Gerade in den ländlichen Regionen, so auch in der Gemeinde Wermsdorf, hat die gesamträumliche Situation einen entscheidenden Einfluss auf das Wanderungsverhalten. So ist die Nähe zu Metropolen und deren Erreichbarkeit ein wesentlicher zu betrachtender Punkt der allgemeinen Attraktivität als Wohnort, möglicherweise sogar als Arbeitsort. Insbesondere für Rückkehrer (Personen, welche für Ausbildung, Berufseinstieg oder Bildungsabschluss ihre nähere Heimatregion verlassen haben) sind Wohnorte, welche schnelle und gesicherte Anbindungen an einen breitgefächerten Arbeitsmarkt, ein großzügiges kulturelles Angebot bei gleichzeitigem

UmgekehrtGefühl wieder profitieren „nach Hause gerade zu diekommen“ ländlichen sehr Kommunen, attraktiv. welche sich nicht in unmittelbarer Nähe von Großstädten und Metropolen befinden, von diesen Rückkehrern. Diese garantieren ein langfristiges Fortbestehen des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Gerüsts innerhalb der Kommune. Vielfach ist dieses durch den allgemeinen Bevölkerungsrückgang und die Überalterung bereits stark geprägt.

Die Demographische Entwicklung wird in der Bevölkerungsvorausberechnung zusammengefasst.

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2.2 Konsumorientierter Ansatz (Qualität als Nachfragekriterium) Die Betrachtung des Wohnraumbedarfs ist neben der rein quantitativen Betrachtung auch stark (und zunehmend) durch den individuellen Anspruch an den bewohnten Wohnraum gekennzeichnet. Hierbei spielen ebenfalls mehrere Faktoren eine Rolle. So sind zum einen rein technische Wohnraummerkmale (z.B. Wohnfläche, Raumhöhe, Geschossigkeit) von Bedeutung und variieren je nach Individuum sehr stark, zum anderen sind eher emotionale Wohnraummerkmale (z.B. Ausrichtung, Ausblick, Grundriss, Wohnumfeld) von großer Bedeutung gerade auch aufgrund der steigenden Zahl zur Auswahl stehender Wohnmöglichkeiten.

Diese Komponenten sind praktisch nicht quantifizierbar und lassen sich lediglich über Milieuansätze zumindest ordnen. Solch ein Ansatz würde allerdings den Rahmen dieser kurzen Abhandlung sprengen.

Es lässt sich allerdings ein grundsätzlicher Betrachtungsansatz definieren. Zum einen ist bekannt, dass aufgrund steigender Wohnansprüche die durchschnittliche Wohnfläche je Bewohner wächst und auch zukünftig mindestens weiterwachsen wird, wenngleich möglicherweise mit schwächerem Verlauf. Zum anderen steigt aufgrund der demographischen Entwicklung aber auch aufgrund selbstgewählter Lebensmodelle auch im ländlichen Raum die Zahl der kleinen Haushalte (1 und 2 Personen) weiter an. Beide Aspekte erzeugen indirekt einen zusätzlichen Wohnraumbedarf.

Auch die Art und Weise des Wohnens selbst insbesondere im ländlichen Raum ist sehr heterogen. Es ist davon auszugehen, dass gerade– hier der Wohnanspruch für selbstgenutztes– Wohneigentum relativ hoch ist, während insbesondere im Mietwohnungsbereich und hier wiederum im Geschosswohnungsbau von einer untergeordneten und zukünftig– sehr wahrscheinlich fallenden Nachfrage auszugehen– ist. Auch bei der Umsetzung des selbstgenutzten Wohneigentums lassen sich verschiedene Ansprüche kaum vereinheitlichen. Die Verwirklichung der eigenen Wünsche und Vorstellungen in einem Neubau wird oftmals einer Nachnutzung vorgezogen, auch weil bereits bestehende Objekte oftmals, mit aus heutiger Sicht, veralteten technischen oder strukturellen Lösungen versehen sind, deren Anpassung einem Neubau gleichkommt. Dies betrifft insbesondere Einfamilienhäuser, welche zu Vorwendezeiten errichtet wurden, Gebäude mit Denkmalschutzauflagen und ruinöse Anlagen.

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3 Faktoren der Wohnraumbedarfsanalyse

Im Folgenden soll kurz auf die einzelnen betrachteten Faktoren bei der Bearbeitung der Wohnraumbedarfsanalyse eingegangen werden. Es soll gezeigt werden, welche Faktoren aus Sicht des Plangebers relevant und damit zu berücksichtigen sind und welche Faktoren bei der Betrachtung unberücksichtigt bleiben.

Im Wesentlichen ergeben sich diese Faktoren aus den statistischen Daten, welche das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen bzw. das Statistische Bundesamt zur Verfügung stellen, einige der berücksichtigten Werte stellen allgemeine oder verwaltungsinterne Erfahrungswerte dar.

3.1 Wohnraumbestand Der statistische Wohnraumbestand unterscheidet prinzipiell nach Wohnungen in Wohngebäuden und Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum. Für die weitere Betrachtung werden lediglich Wohnungen in Wohngebäuden berücksichtigt. Die Art der Nutzung der Wohnung wiederum gibt Auskunft über das Verhältnis zwischen Eigennutzung, Vermietung und Leerstand. Ein vierter Aspekt (die Ferien- und Freizeitnutzung) soll hier aufgrund der Geringfügigkeit unberücksichtigt bleiben und wird der Vermietung zugeschlagen.

Die Eigennutzung beschreibt Wohnungen die vom Eigentümer bewohnt werden. Im ländlichen Raum sind das im Wesentlichen Eigenheime. Der Anteil an Eigentumswohnungen in Mehrparteiengebäuden ist hier vernachlässigbar, sofern überhaupt vorhanden.

Die Vermietung beschreibt Wohnungen, welche zu Wohnzwecken angemietet werden. Dies sind vor allem Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.

Der Wohnraumleerstand beschreibt die aktuell unbewohnten Wohnungen im Gemeindegebiet.

3.2 Fluktuationsreserve und Ersatzbedarf Die Fluktuationsreserve beschreibt einen kleinen Teil des gesamten Wohnraumbestandes innerhalb der Kommune, welcher aus wirtschaftlichen und logistischen Gründen immer als Leerstand vorhanden ist. Es ist der (durchschnittlich) ständig dem Markt entzogene Wohnraum. Gründe dafür können Sanierungs- und Umbaumaßnahmen oder Aus- und Einzugsübergangszeiten sein. Üblicherweise wird die Fluktuationsreserve mit etwa 3% des gesamten Wohnraums angenommen. Statistisch betrachtet ist sie Teil des Leerstands.

Der Ersatzbedarf beschreibt den zusätzlichen Wohnraumbedarf aufgrund des steigenden durchschnittlichen Wohnflächenbedarfs pro Kopf. Es ist davon auszugehen, dass dieser Anstieg

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Nachweis des zusätzlichen Wohnraumbedarfes für die Gemeinde Wermsdorf bis 2030 auch zukünftig anhalten wird, wenngleich die Steigung selbst zukünftig möglicherweise abflacht. Nicht unerheblich ist auch die Umgestaltung von Mietwohnungen bei der Berechnung des Ersatzbedarfs. So profitieren insbesondere Mietwohnungen in Altneubauten und im Segmentwohnungsbau aufgrund ihrer gerade für den ländlichen Raum eher unattraktiven Wohnungsgrößen von Grundrissveränderungen und damit einhergehendem Wohnraumverlust. Der Ersatzbedarf wird üblicherweise mit 0,1 % bis 0,3 % des vorhandenen Wohnraumes pro Jahr angenommen.

3.3 Haushalte und Haushaltsgröße Die Anzahl der Haushalte in der Gemeinde ist abhängig von den priorisierten Lebensentwürfen. Innerhalb des ländlichen Raumes dominieren i.d.R. drei Gruppen, welche auch in etwa gleiche Anteile (für die Gemeinde Wermsdorf jeweils ca. 1/3) an der Gesamtzahl der Haushalte ausmachen.

Die Einpersonenhaushalte werden im ländlichen Raum überwiegend durch Ältere Alleinstehende und bereits Verwitwete geprägt.

Die Gruppe der Paare ohne Kinder bezieht sich im Wesentlichen auf zwei Bevölkerungsgruppen: ältere Paare, deren Kinder bereits ausgezogen sind und junge Paare, welche (noch) keine Kinder haben.

Die Paare mit Kindern (unabhängig von der Anzahl) bilden die dritte Gruppe, als Kinder zählen hierbei Personen vor dem 18. Lebensjahr.

Relativ unbedeutend sind zwei weitere Haushaltstypen: Alleinerziehende Elternteile und Mehrpersonenhaushalte ohne Kernfamilie.

Die Haushaltsgröße beschreibt die Anzahl der durchschnittlich in einem Haushalt lebenden Personen.

3.4 Unberücksichtigte Faktoren Insbesondere der durchschnittliche Wohnbauflächenbedarf, welcher ein gutes Maß zur Einordnung der künftigen Neuausweisung von Wohnbauflächen wäre, ist für die Gemeinde nur sehr schwierig zu analysieren. Das Instrument des Flächennutzungsplanes könnte hier eine belastbare Grundlage bieten. Einen rechtskräftigen Flächennutzungsplan für die gesamte Gemeinde existiert jedoch nicht.

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4 Vorhandene Potentiale

Der Nachweis eines rechnerischen Wohnraumneubaubedarfs für den Prognosezeitraum bis 2030 ist Handlungsgrundlage für die Kommune zur Ausweisung von Wohnbauland.

Die begründete Annahme, dass insbesondere im ländlichen Raum diese Ausweisung vorrangig in kleinteiligen Baugebieten und hier insbesondere unter Berücksichtigung des selbstgenutzten Wohneigentums erfolgen sollte, resultiert auch aus der Tatsache, dass bereits 2011 ca. 2/3 der vorhandenen Wohnungen in selbstgenutztem Wohneigentum zu finden waren.

Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend anhaltend fortsetzen wird, wenngleich der Mietwohnbedarf unter anderen Bedingungen (insbesondere Gemeinschaftliches Wohnen und Betreutes Wohnen) notwendigen Zuwachs erfahren wird.

Die Gemeinde soll den zusätzlichen Baulandbedarf auch gegenüber den vorhandenen Potentialen abzuwägen. In der Betrachtung sind dabei insbesondere Baulandreserven, Nachverdichtungen, Brachflächen und leerstehende Bausubstanzen zu berücksichtigen.

4.1 Baulandreserve und Baulücken Die Baulandreserve beschreibt freie Bauplätze in den rechtskräftigen Bebauungsplänen und Satzungen nach § 34 BauGB sowie die kommunal erfassten Baulücken.

In der Gemeinde Wermsdorf stehen gegenwärtig keine nachweisbaren Baulücken, deren öffentlicher Zugriff garantiert werden kann, zur Verfügung. Die tatsächlich vorhandenen und möglicherweise bebaubaren Lücken befinden sich in privater Hand und sind somit dem Markt entzogen.

Die in den Satzungen und Bebauungsplänen nachweislich vorhandenen Bauplätze sind teilweise ebenfalls mit Einschränkungen behaftet. Zur Veranschaulichung dient die folgende Übersicht.

Es ergeben sich somit für die Gemeinde Wermsdorf keine direkt verfügbaren Baulandreserven, auf die Vermarktung bestehender Baulücken und freier Bauflächen in den bestehenden Satzungen besteht kein Einfluss.

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Tabelle 1: Übersicht zu den bestehenden Satzungen und Bebauungsplänen Eigentümer Zahl der Verfügbarkeit/ Bezeichnung (Gemeinde / freien Bemerkungen Bebaubarkeit privat) Grundstücke Abrundungssatzung Mahlis privat 4 0 Gen.-Datum: 28.06.1995 Satzung Flurst. 20 Lampersdorf 0 0 Gen.-Datum: 08.11.1994 Satzung Flurst. 23 Lampersdorf 0 0 Gen.-Datum: 07.11.1994 Satzung Flurst. 38, 38 und 40 Collm privat 2 0 Gen.-Datum: 22.07.1993 Satzung Fr.-Engels-Straße Flurst. 55/3 und 53/2 in Luppa 0 0 Gen.-Datum: 13.05.1998 Satzung EFH Augsten Flurst. 53/4 in Luppa 0 0 Gen.-Datum: 13.05.1998 B-Plan Fr.-Engels-Straße Luppa privat 2 0 Kein Baurecht als Vorentwurf Abrundungssatzung Nr. 8 Radegaster Weg in Luppa 0 0 Gen.-Datum: 13.10.1997 Abrundungssatzung Nr. 9 in Luppa 0 0 Gen.-Datum: ?? Satzung Bortewitzer Weg Keine Flurst. 182/18 in Luppa 0 Kein Baurecht Satzung Gen.-Datum: ?? B-Plan Wohnsiedlung Waldeck Wermsdorf privat 3 0 Gen.-Datum: 13.11.2000 B-Plan Schumannweg Wermsdorf 0 0 Gen.-Datum: 25.03.1999 Satzung Sachsendorfer Straße Wermsdorf 0 0 Sportstätte Gen.-Datum: 26.10.1998 B-Plan Hoher Weg Wermsdorf Teilweise nicht privat 9 0 Gen.-Datum: 09.04.2015 erschlossen Abrundungssatzung Oschatz Straße in Wermsdorf 0 0 Gen.-Datum: 09.12.1993 B-Plan Wohngebiet Reckwitz, 2. Änd. privat 5 0 Gen.-Datum: 12.02.1993 B-Plan Wohngebiet Reckwitz II, privat Event. 2 0 Kein Baurecht Vorentwurf summiert 27 0

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4.2 Nachverdichtungen, Brachflächen und leerstehende Bausubstanz Grundlage für die koordinierte Umsetzung von Wohnbauvorhaben im Rahmen von Nachverdichtungen im Bereich bestehender Siedlungslagen, als Nach- und Wiedernutzbar- machung bestehender Brachflächen und leerstehender Bausubstanz ist der Zugriff auf geeignete Objekte.

Der Gemeinde Wermsdorf stehen solche Objekte nicht zur Verfügung. Auch durch entsprechende Rückkoppelung zu Eigentümern vorhandener und möglicherweise entsprechend nutzbarer Objekte sind mittelfristig keine Ergebnisse als Grundlage einer koordinierten Wohnbaulandschaffung zu erwarten.

Großfläche Leerstände und Brachen von Wohnobjekten finden sich nicht in der Gemeinde. Einzelne leerstehende Wohnungen sind überwiegend im Bereich des Mietwohnungssektors bzw. in Objekten mit sehr geringem oder marktuntauglichem Standard zu finden. Diese Objekte sind ebenfalls dem Eigentümerwillen unterworfen und entziehen sich somit einer koordinierten Planung.

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5 Rechnerische Bewertung der Wohnraumnachfrage

Grundlage zur Berechnung bilden die statistischen Werte des Zensus 2011, allgemeine jährlich erfasste bzw. fortgeschriebene Daten, sowie Prognosedaten des Statistischen Bundesamtes.

Statistisches Bundesamt (2020) | Stand: 30.06.2020 - Bevölkerung 2011 - Wohnungen in Wohngebäuden 2011 - Anzahl Haushalte 2011 - Haushaltsgrößenprognose 2030 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (2020) | Stand: 30.06.2020 - Bevölkerungsvorausberechnung 2030 - Zuwanderung 2014-2018 Angenommene Werte - Anteil jährlich relevanter Rückkehrer im Sinne der Eigenentwicklung; Annahme 1,5 % - Fluktuationsbedarf (allgemeiner Erfahrungswert); Annahme: 3,0 % - Jährlicher Ersatzbedarf (allgemeiner Erfahrungswert: 0,1 bis 0,3 % des Gesamtbestandes); Annahme 0,3 %

Erläuterung zur folgenden Tabelle Zeile 1: Angaben des Statistischen Landesamtes Zeile 2: Angaben des Statistischen Landesamtes Zeile 3: Angaben des Statistischen Landesamtes Zeile 4: Zeile 1 / Zeile 3 bei Zensus 2011, Werte für 2018 siehe 4) und 2030 siehe 5) Zeile 5: Angaben des Statistischen Landesamtes Zeile 6: Annahme, dass 1,5 % aller Zugewanderten Rückkehrer nach Ausbildung, Lehre oder Berufseinstieg sind Zeile 7: Zeile 1 / Zeile 4 Zeile 8: 3,0 % von Zeile 2 Zeile 9: 0,3 % von Zeile 2 Zeile 10: 1,5 % von Zeile 5 Zeile 11: Summe der Zeilen 7 bis 10 Zeile 12: Verfügbare Baulandreserven und andere Potentiale (als negativer Wert) Zeile 13: Differenz von Zeile 12 (2030) und Zeile 2 (2018)

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Tabelle 2: Entwicklungsübersicht nach Trendvariante zur Bevölkerungsvorausberechnung

Bevölkerungs- und Wohnraumentwicklung (Trendvariante) Faktoren 2011 2018 Bis 2030 Zensus Zielzeitraum 1 Bevölkerung 5.496 5.211 4.630 1) 2 Wohnungen in Wohngeb. 2.653 2.709 - Leerstand (incl. Fluktuationsreserve) 195 - - Eigennutzung 1.641 - - Vermietung (incl. Wohnheime, Ferienwohnungen) 817 - - 3 Anzahl Haushalte 2.441 2.481 2) 2.516 3) 4 Haushaltsgröße (Durchschnitt) 2,25 2,10 4) 1,84 5) 5 Zuwanderung 252 218 264 6) 6 Rückkehrer pro Jahr (Anteil an Zugewanderten) 1,5 % 3,8 3,3 4,0 Wohnraumbedarf bis 2030 (Trendvariante, gerechnet ab 2018 über 12 Jahre) 7 Wohnbedarf (rechnerisch) 2.441 2.481 2.516 8 Fluktuationsbedarf 3,0 % 80 81 78 7) 9 Ersatzbedarf 0,3 % 8 8 93 8) 10 Rückkehrerbedarf 1,5 % 4 3 48 9) 11 Wohnraumbedarf (rechnerisch) 2.532 2.574 2.735 12 Nachverdichtung/Nachnutzung/Brachen/Leerstände k. A. 0 0 13 Wohnraumneuschaffungbedarf (rechnerisch) 26 1) Prognose (Trendvariante) der Bevölkerungsvorausberechnung (Statistisches Landesamt Sachsen) 2) Berechnete theoretische Anzahl Haushalte basierend auf Zeile 4 3) Prognose der Anzahl der Haushalte basierend auf Zeile 4 4) Annahme zur gegenwärtigen durchschnittlichen Haushaltsgröße, Aufschlag von 0,2 gegenüber der in Statistisches Bundesamt (Destatis) Entwicklung der Privathaushalte bis 2035 (2017) genannten 1,90 für das Jahr 2018 5) Prognosewert (Trendvariante) für Ostdeutsche Flächenländer (Statistisches Bundesamt) 6) Durchschnitt der Jahre– 2014-2018 als Annahme der durchschnittlichen jährlichen Zuwanderung bis 2030 7) Entspricht 3% des notwendigen Wohnraumbestandes: 3*(Wohnbedarf/97) 8) Entspricht dem 12fachen (12 Jahre) Ersatzbedarf für den Wohnraumbestand (Z7+Z8) im Jahr 2030 9) Entspricht dem 12fachen (12 Jahre) Rückkehrerbedarf im Jahr 2030

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6 Fazit

Rechnerisch ergibt sich für die Gemeinde Wermsdorf ein durchschnittlicher Wohnraum- neuschaffungsbedarf von ca. 26 Wohneinheiten bis zum Jahr 2030.

Unter der weiteren Annahme, dass im ländlichen Raum insbesondere selbstgenutztes Wohneigentum priorisiert wird und der durchschnittliche Anteil (gegenwärtig ca. 2/3 aller Wohneinheiten) bereits diesem Sektor zugehörig ist und zukünftig eher von einer Steigerung dieses Wertes ausgegangen werden muss besteht – hier ein nachweisbarer Bedarf von ca. 18 Wohneinheiten für selbstgenutztes Wohneigentum– bis 2030. Mit der Verwirklichung des zusätzlichen Wohnraumbedarfs im Bereich des selbstgenutzten Wohneigentums kann zugleich (neben der quantitativen Berücksichtigung) auch die qualitative Wohnraumnachfrage auf dem aktuellsten Stand bedient werden.

Aufgrund einer Vielzahl von Annahmen bei der Berechnung des Wohnraumneu- schaffungsbedarfs empfiehlt sich, die Annahmen bei erkennbaren Abweichungen, im Falle einschneidender politischer, sozialer oder wirtschaftlicher Entwicklungstendenzen bzw. im Falle bisher nicht berücksichtigter relevanter gemeindlicher Entwicklungsabsichten zu korrigieren.

Zu berücksichtigen ist grundsätzlich auch, dass gegenwärtig der Regionalplan der Region Leipzig- Westsachsen fortgeschrieben wird. Am 07. Mai 2020 hat die Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbands Leipzig-Westsachsen mit Beschluss Nr. VII/VV/02/01/2020 die im Ergebnis der Abwägung zur vorangegangenen Beteiligung erforderlichen festlegungsrelevanten Planänderungen zum Regionalplan Leipzig-Westsachsen im Zuge der Gesamtfortschreibung des Regionalplans Westsachsen 2008 zur Beteiligung der Öffentlichkeit und der in ihren Belangen berührten Stellen freigegeben [https://www.rpv-westsachsen.de/der- regionalplan/gesamtfortschreibung-regionalplan-westsachsen-2008/, Zugriff 30.06.2020].

Im Entwurf zur erneuten Beteiligung und als Ergebnis der Abwägung der vorangegangenen Beteiligung wird für die Gemeinde Wermsdorf der Status als Grundzentraler Verbund mit der Stadt Mügeln beschrieben. Die Belegung mit einem zentralörtlichen Status bedeutet zukünftig die Befreiung von den Kriterien der im Landesentwicklungsplan (LEP 2013) unter dem Ziel 2.2.1.6 genannten Maßstäbe der Eigenentwicklung.

Ein rechnerischer Nachweis des Wohnraumbedarfs wäre unter dem genannten Aspekt nicht mehr notwendig.

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Nachweis des zusätzlichen Wohnraumbedarfes für die Gemeinde Wermsdorf bis 2030

Nachweise

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Wohnflächennachfrage in Deutschland bis 2030 – https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/WohnenImmobilien/Wohnungsmarktprognosen/ Fachbeitraege/Prognose2030/DatenKartenGrafiken.html;jsessionid=229539CAE20870F 3F1CB7D971A3DD386.live21302?nn=444516 [Zugriff am 30.06.2020]

Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen Gesamtfortschreibung Regionalplan Westsachsen 2008 – https://www.rpv-westsachsen.de/der-regionalplan/gesamtfortschreibung- regionalplan-westsachsen-2008/ [Zugriff am 30.06.2020]

Statistisches Bundesamt (Destatis) Entwicklung der Privathaushalte bis 2035; 2017 https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte- – Familien/Publikationen/Downloads-Haushalte/entwicklung-privathaushalte- 5124001179004.pdf?__blob=publicationFile&v=3 [Zugriff am 30.06.2020]

Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen GENESIS-Online-Datenbank https://www.statistik.sachsen.de/genonline/online/data?operation=previous&levelinde – x=0&step=0&titel=&levelid=1593773655390&acceptscookies=false [Zugriff am 30.06.2020]

Zensusdatenbank Zensus 2011 der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:147300330330,ROOT,ROOT, [Zugriff am 30.06.2020]

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Gemeinde Wermsdorf Begründung zum Bebauungsplan „Wohngebiet Schlossblick“

Anlage 5

Löschwassernachweis – Messprotokoll

vom 02.03.2017

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