IX. Mord an Den Juden Unter Militärhoheit 1941/42

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

IX. Mord an Den Juden Unter Militärhoheit 1941/42 IX. Mord an den Juden unter Militärhoheit 1941/42 Anscheinend hat das Militär vor Beginn des Feldzugs keine genaueren Regelungen zur Behandlung der Juden in der Sowjetunion getroffen, wahrscheinlich mit Aus- nahme der jüdischen Kriegsgefangenen. Dennoch wäre es verfehlt anzunehmen, dass sich die antijüdische Politik, d.h. die Verfolgungsmaßnahmen unterhalb der Schwelle von Morden, quasi erst vor Ort im Laufe des Ostkrieges entwickelt habe. Vielmehr kannten die Militärs, und hier besonders die Militärverwaltung, genau die übliche Vorgehensweise gegen die jüdische Minderheit, wie sie zuerst im Reich und dann in den besetzten Gebieten praktiziert worden war, in vielen Fällen aus der eigenen Praxis. Ungeklärt war vor allem die Kompetenz in „Judenfragen". Fiel die Behandlung der Minderheit nun unter die „politische Gegnerbekämpfung" der Sicherheitspo- lizei oder unter die Verwaltungstätigkeit des Militärs? Zwar war bekannt, dass die Polizei „Sonderaufgaben" zugewiesen bekommen hatte, also die Ermittlung, In- haftierung und Ermordung von „Gegnern", weniger jedoch, inwieweit davon Ju- den betroffen sein würden. 1. Die ersten Morde Bereits am ersten Tag des Feldzuges meldete die 454. Sicherungsdivision die Fest- nahme eines Juden, angeblich wegen Spionageverdachtes1. Damit begann eine etwa 15monatige Terror- und Mordkampagne, an deren Ende, zumindest nach offizi- eller Darstellung, kein Jude mehr unter Militärhoheit am Leben war. Die Massen- morde wurden in ihrer überwiegenden Mehrheit von SS- und Polizeieinheiten verübt, doch konnten diese auf die Unterstützung von vielen Dienststellen und Einheiten der Wehrmacht bauen. Wenig bekannt ist über individuelle Mordtaten von Soldaten an Juden, die un- mittelbar nach der Besetzung eines Ortes stattfanden. Zumeist nach besonders heftigen Kämpfen oder Zwischenfällen, etwa nach dem Verschwinden von Solda- ten, wurden wahllos Juden auf der Straße aufgegriffen und erschossen. Über das gesamte Ausmaß und die Verbreitung dieser Verbrechen können jedoch keine prä- zisen Angaben gemacht werden2. Oftmals wurden „die Juden" von Frontkom- 1 IfZ MA 1702, fr.91, Tätigkeitsbericht 454. Sich.Div., Ic, 22.6.1941. 2 Gerlach, Verbrechen deutscher Fronttruppen, S. 100; Heer, „Hitler war's", S.266ff., mit Bei- spielen aus Weißrussland; Bald, Weiße Rose, S. 100 (252. ID); IfZ NOKW-1293, Bericht 99. ID, 30.7.1941. 244 IX. Mord an den Juden unter Militärhoheit 1941/42 mandeuren als besonders verdächtig für Spionage und Freischärlertum einge- stuft3. Deutlich systematischeren Charakter bekam die antijüdische Gewalt in den zahlreichen Pogromen, die die jüdischen Gemeinden Ende Juni/Anfang Juli 1941 vor allem in der Westukraine, in Litauen und in Bessarabien heimsuchten. Die militärische Abwehr hatte die Auslösung ethnischer Unruhen vor allem im Rü- cken der Roten Armee geplant, der Sicherheitspolizei hingegen war ausdrücklich die Initiierung von Pogromen beim deutschen Einmarsch aufgegeben. Den Schlüs- sel für diese Gewaltaktionen bildeten die nationalistischen Untergrundmilizen, die ab dem 22. Juni 1941 im Baltikum und in der Westukraine aus dem Boden schössen und sofort versuchten, die Rote Armee beim Rückzug zu behindern und mit einer „Abrechnung" mit dem Sowjetsystem zu beginnen. Diese begann zum Teil noch im Machtvakuum zwischen deutscher und sowjetischer Herrschaft, intensivierte sich jedoch nach der Öffnung der NKVD-Gefängnissen und dem Fund der dort ermordeten Häftlinge in vielen Städten. Letzteres wurde als Anlass genommen, wahllos Juden zu demütigen, zu misshandeln und zu töten. Dabei grassierte der Stereotyp vom vermeintlich „jüdischen Bolschewismus" nicht nur unter den deut- schen Besatzern, sondern auch in der einheimischen Bevölkerung. Wer konkret für die Gewaltaktionen verantwortlich war, lässt sich nur im Einzelfall feststellen. Generell versuchten die Einsatzgruppen zwar Pogrome aus- zulösen, dabei waren sie jedoch - mangels Sprach- und Ortskenntnis - auf ihre Dolmetscher und den Kontakt zu einheimischen Gruppen angewiesen. Zudem ge- langten die Einsatzgruppen bei ihrem schnellen Vormarsch gerade in der Frühpha- se, also noch vor ihrer Zersplitterung in Teilkommandos, nur an vergleichsweise wenige Orte. Die Wehrmacht war hingegen nahezu flächendeckend im neu er- oberten Gebiet präsent. Hier ergibt sich freilich ein vielfältiges Bild. Für Litauen ordnete die Wehrmachtpropaganda an, dass sofort nach dem Einmarsch anti- semitische Hetzparolen über Radio gesendet werden sollten. In Lemberg forderte das AOK 17 sogar die Sicherheitspolizei auf, Pogrome von Polen gegen Juden in Gang zu setzen4. In vielen Städten wurde den einheimischen Milizen offensicht- lich Zeit gegeben, blutige „Abrechnungen" unter der Bevölkerung vorzuneh- men5. Grundsätzlich war es allerdings Aufgabe der frisch etablierten Militärverwal- tung, in den eroberten Städten für Ruhe zu sorgen. Viele Feldkommandanturen schritten deshalb, teils verspätet, gegen die Pogrome der Einheimischen ein. So gab das Generalkommando des XXXXIX. Gebirgskorps dem Stadtkommandanten von Lemberg „Verhinderungen von Ausschreitungen jeder Art, auch durch Heeres- angehörige" zur Aufgabe; das Pogrom in der Stadt dauerte jedoch fast drei Tage6. 3 BA-MA RH 26-22/67, 22. ID, Ic, Feindnachrichtenblatt, 22.6.1941; BA-MA RH 26-299/188, Tagesmeldung 299. ID, 24.6.1941; BA-MA RH 26-50/85, Tätigkeitsbericht, 50. ID, Ic, 6.9.1941. 4 BA-MA RH 22/271, Bl. 178-179, OKW, WPr., Betreuung der Sender Kowno und Wilna, 27.6.1941; BA R 58/214, B1.52, EM CdS Nr. 10, 2.7.1941. Vgl. Verbrechen der Wehrmacht, S.98. 5 Vgl. Marko Carynnyk, Zolociv movcyt, in: Krytyka 10 (2005), H. 96. 6 BA-MA WF-03/34170, XXXXIX. Geb.AK, 29.6.1941. 1. Die ersten Morde 245 In Zloczow wiederum wurde dem Morden von Offizieren der 294. Infanteriedivi- sion Einhalt geboten7. Für die Soldaten, die an den Schauplätzen der Pogrome stationiert waren, gerie- ten die Gewaltaktionen nicht selten zum öffentlichen Spektakel; gelegentlich griff sogar die Propaganda-Kompanie zur Kamera. Nicht wenige deutsche Wehr- machtangehörige beteiligten sich an den Ausschreitungen, so in Lemberg, Tarno- pol und Zloczow8; noch radikaler gebärdeten sich viele rumänische Soldaten, die die Nordbukowina und Bessarabien an mindestens 50 Orten mit einer Welle von antijüdischen Exzessen überzogen. Deren Gewalttaten richteten sich bisweilen auch gegen nichtjüdische Ukrainer9. Allerdings drückten viele Wehrmachtangehö- rige ihre Abscheu gegenüber solchen Gewaltexzessen aus, manche intervenierten zugunsten der Verfolgten10. Erst vergleichsweise spät ergriffen auch die Oberkommandos die Konsequenzen und untersagten Soldaten die Teilnahme an den Pogromen11. Wochen nach den großen Ausschreitungen in den Westgebieten fühlte sich vor allem die Militärver- waltung genötigt, solche unsystematischen Gewaltausbrüche, die sich in aller Öf- fentlichkeit abspielten, einzudämmen. Dabei betonte sie, dass sich dieses Verbot nur auf das rückwärtige Heeresgebiet, nicht aber auf frontnahe Bereiche beziehen würde12. Doch mit dem Einmarsch in altsowjetische Gebiete waren kaum mehr „spon- tane" antijüdische Gewaltexzesse der Einheimischen zu verzeichnen. Während im Raum Bialystok auch einige Polen gewaltsam gegen die jüdische Bevölkerung vorgingen13, ließ die Bereitschaft zu Ausschreitungen in weißrussischen Siedlungs- gebieten deutlich nach, wie die Wehrmachtpropaganda enttäuscht vermerkte: „Ver- suche, Juden-Progrome [!] hervorzurufen, sind gescheitert. Das hat seinen Grund darin, dass der Jude in den Augen des Durchschnitts-Russen eine proletarische Le- bensführung hat und sich daher nicht zum Gegenstand eines Angriffs eignet."14 7 Helmuth Groscurth, Tagebücher eines Abwehroffiziers. Hg. von Helmut Krausnick u. a. Stutt- gart 1970, S.536 (Bericht an Hgr. Süd, 21.8.1941); Sigrid Wegner-Korfes, Weimar, Stalingrad, Berlin. Das Leben des deutschen Generals Otto Korfes, Berlin 1994, S. 90f. 8 Vgl. Wokól Jedwabnego. Red. Pawel Machcewicz, Krzysztof Persak. Warszawa 2002, Band 1, S.47; Pohl, Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien, S. 54-67; Verbrechen der Wehrmacht, S. 104-106; Hannes Heer, Einübung in den Holocaust: Lemberg Juni/Juli 1941, in: ZfG 49 (2001), S.409^t27; Bernd Boll, Zloczow, Juli 1941: Die Wehrmacht und der Beginn des Holocaust in Galizien, in: ZfG 50 (2002), S. 899-917. 9 Aleksandr Kruglov, Anti-Jewish Pogroms in Ukraine in Summer 1941. Unveröff. MS. Charkiv 2003; vgl. BA R 58/214, Bl. 123-129, EM CdS 19, 11.7.1941; Halder KTB, Band 3, S.186 (18.8.1941). 10 BA-MA RH 26-281/25A, 281. Sich.Div., VII, erster Lagebericht an Berück Nord, 10.7.1941 (Litauen); BA-MA WF-03/34170, Batl. 800 an XXXXIX. Geb.AK., 1.7.1941 (Lemberg); Yitzhak Arad, Ghetto in Flames. The Struggle and Destruction of the Jews in Vilna in the Holocaust. Jerusalem 1980, S.68. 11 Knut Stang, Massenmord und Kollaboration. Die litauische Hilfspolizei, das Rollkommando Hamann und die Ermordung der litauischen Juden. Frankfurt a.M. u.a. 1996, S. 19 (AOK 16, 8.8.1941). 12 BA-MA RH 22/5, Bl. 72-73, Anordnung Berück Süd, 29.7.1941; 454. Sich.Div., Divisionsbefehl Nr. 49, 20.8.1941, in: Deutsche Besatzungspolitik S. 57-62; USHMM RG 53.002M, reel 4 (NARB 389-1-3), Berück Nord, 20.9.1941. 13 Wokól Jedwabnego, S.39ff. 14 BA-MA RW 4/v. 252, Bl. 296, Hgr. Mitte, Propaganda-Einsatz, 11.8.1941 (Ani. zu Ausl./Abw. an WPr, 18.9.1941), 246 IX. Mord an den Juden unter Militärhoheit 1941/42 Nach den ersten Juliwochen 1941 war die „spontane" Gewalt gegen Juden kei- neswegs beendet, d. h. gänzlich durch systematische Mordaktionen abgelöst. Viel- mehr waren auch später noch und weiter
Recommended publications
  • On the Threshold of the Holocaust: Anti-Jewish Riots and Pogroms In
    Geschichte - Erinnerung – Politik 11 11 Geschichte - Erinnerung – Politik 11 Tomasz Szarota Tomasz Szarota Tomasz Szarota Szarota Tomasz On the Threshold of the Holocaust In the early months of the German occu- volume describes various characters On the Threshold pation during WWII, many of Europe’s and their stories, revealing some striking major cities witnessed anti-Jewish riots, similarities and telling differences, while anti-Semitic incidents, and even pogroms raising tantalising questions. of the Holocaust carried out by the local population. Who took part in these excesses, and what was their attitude towards the Germans? The Author Anti-Jewish Riots and Pogroms Were they guided or spontaneous? What Tomasz Szarota is Professor at the Insti- part did the Germans play in these events tute of History of the Polish Academy in Occupied Europe and how did they manipulate them for of Sciences and serves on the Advisory their own benefit? Delving into the source Board of the Museum of the Second Warsaw – Paris – The Hague – material for Warsaw, Paris, The Hague, World War in Gda´nsk. His special interest Amsterdam, Antwerp, and Kaunas, this comprises WWII, Nazi-occupied Poland, Amsterdam – Antwerp – Kaunas study is the first to take a comparative the resistance movement, and life in look at these questions. Looking closely Warsaw and other European cities under at events many would like to forget, the the German occupation. On the the Threshold of Holocaust ISBN 978-3-631-64048-7 GEP 11_264048_Szarota_AK_A5HC PLE edition new.indd 1 31.08.15 10:52 Geschichte - Erinnerung – Politik 11 11 Geschichte - Erinnerung – Politik 11 Tomasz Szarota Tomasz Szarota Tomasz Szarota Szarota Tomasz On the Threshold of the Holocaust In the early months of the German occu- volume describes various characters On the Threshold pation during WWII, many of Europe’s and their stories, revealing some striking major cities witnessed anti-Jewish riots, similarities and telling differences, while anti-Semitic incidents, and even pogroms raising tantalising questions.
    [Show full text]
  • Introduction
    Notes Introduction 1This study uses ‘Estonian Veterans’ League’ as the most practical translation of the Eesti Vabadussõjalaste Liit (‘Veterans’ League of the Estonian War of Independence’). The popular term for a Veterans’ League member was vaps (plural: vapsid), or vabs, derived from vabadussõjalane (‘War of Independence veteran’). This often appears mistakenly capitalized as VAPS. A term for the Veterans frequently found in historical literature is ‘Freedom Fighters’, the direct translation of the German Freiheitskämpfer. Another unsatisfactory translation which appears in older literature is ‘Liberators’. It should be noted that until 11 August 1933 the organization was formally called Eesti Vabadussõjalaste Keskliit (‘The Estonian War of Independence Veterans’ Central League’). 2 Ernst Nolte, The Three Faces of Fascism (London, 1965), p. 12. 3 Eduard Laaman, Vabadussõjalased diktatuuri teel (Tallinn, 1933); Erakonnad Eestis (Tartu, 1934), pp. 54–62; ‘Põhiseaduse kriisi arenemine 1928–1933’, in Põhiseadus ja Rahvuskogu (Tallinn, 1937), pp. 29–45; Konstantin Päts. Poliitika- ja riigimees (Stockholm, 1949). 4 Märt Raud, Kaks suurt: Jaan Tõnisson, Konstantin Päts ja nende ajastu (Toronto, 1953); Evald Uustalu, The History of Estonian People (London, 1952); Artur Mägi, Das Staatsleben Estlands während seiner Selbständigkeit. I. Das Regierungssystem (Stockholm, 1967). 5 William Tomingas, Vaikiv ajastu Eestis (New York, 1961). 6 Georg von Rauch, The Baltic States: The Years of Independence 1917–1940 (London, 1974); V. Stanley Vardys, ‘The Rise of Authoritarianism in the Baltic States’, in V. Stanley Vardys and Romuald J. Misiunas, eds., The Baltic States in War and Peace (University Park, Pennsylvania, 1978), pp. 65–80; Toivo U. Raun, Estonia and the Estonians (Stanford, 1991); John Hiden and Patrick Salmon, The Baltic Nations and Europe: Estonia, Latvia & Lithuania in the Twentieth Century (London, 1991).
    [Show full text]
  • Lithuania and the Jews the Holocaust Chapter
    UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM CENTER FOR ADVANCED HOLOCAUST STUDIES Lithuania and the Jews The Holocaust Chapter Symposium Presentations W A S H I N G T O N , D. C. Lithuania and the Jews The Holocaust Chapter Symposium Presentations CENTER FOR ADVANCED HOLOCAUST STUDIES UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM 2004 The assertions, opinions, and conclusions in this occasional paper are those of the authors. They do not necessarily reflect those of the United States Holocaust Memorial Council or of the United States Holocaust Memorial Museum. First printing, July 2005 Copyright © 2005 United States Holocaust Memorial Museum Contents Foreword.......................................................................................................................................... i Paul A. Shapiro and Carl J. Rheins Lithuanian Collaboration in the “Final Solution”: Motivations and Case Studies........................1 Michael MacQueen Key Aspects of German Anti-Jewish Policy...................................................................................17 Jürgen Matthäus Jewish Cultural Life in the Vilna Ghetto .......................................................................................33 David G. Roskies Appendix: Biographies of Contributors.........................................................................................45 Foreword Centuries of intellectual, religious, and cultural achievements distinguished Lithuania as a uniquely important center of traditional Jewish arts and learning. The Jewish community
    [Show full text]
  • Historical Review of Developments Relating to Aggression
    Historical Review of Developments relating to Aggression United Nations New York, 2003 UNITED NATIONS PUBLICATION Sales No. E.03.V10 ISBN 92-1-133538-8 Copyright 0 United Nations, 2003 All rights reserved Contents Paragraphs Page Preface xvii Introduction 1. The Nuremberg Tribunal 1-117 A. Establishment 1 B. Jurisdiction 2 C. The indictment 3-14 1. The defendants 4 2. Count one: The common plan or conspiracy to commit crimes against peace 5-8 3 3. Count two: Planning, preparing, initiating and waging war as crimes against peace 9-10 4. The specific charges against the defendants 11-14 (a) Count one 12 (b) Counts one and two 13 (c) Count two 14 D. The judgement 15-117 1. The charges contained in counts one and two 15-16 2. The factual background of the aggressive war 17-21 3. Measures of rearmament 22-23 4. Preparing and planning for aggression 24-26 5. Acts of aggression and aggressive wars 27-53 (a) The seizure of Austria 28-31 (b) The seizure of Czechoslovakia 32-33 (c) The invasion of Poland 34-35 (d) The invasion of Denmark and Norway 36-43 Paragraphs Page (e) The invasion of Belgium, the Netherlands and Luxembourg 44-45 (f) The invasion of Yugoslavia and Greece 46-48 (g) The invasion of the Soviet Union 49-51 (h) The declaration of war against the United States 52-53 28 6. Wars in violation of international treaties, agreements or assurances 54 7. The Law of the Charter 55-57 The crime of aggressive war 56-57 8.
    [Show full text]
  • Nürnbergi Kohtualuste Autograafid Eesti Sõjamuuseumi
    347 Nürnbergi kohtualuste autograafi d Eesti Sõjamuuseumi – Kindral Laidoneri Muuseumi kogudes Mart Lätte 2007. aasta kevadsuvel jõudis Eesti Sõjamuuseumi – Kindral Laidoneri Muuseumi kogudesse üks huvitav kollektsioon Kanadast. Korporatsiooni Fraternitas Estica auvilistlase Paavo Loosbergi vahendusel sai muuseum Evald (Tommy) Tomsoni kollektsiooni, mis on seotud Nürnbergis toi- munud sõjakohtute protsessidega Hitleri-Saksamaa sõjakurjategijate üle. Tommy Tomson (1924–2006) elas pärast Teist maailmasõda Kanadas. Ta oli sealsetes ringkondades tuntud kui sõja-, pilli- ja kirjamees ning fotograaf, kes osales võimaluse korral alati eestlaste üritustel.1 Tomsoni kõnealune kollektsioon pärineb ajast, mil ta teenis Nürnbergis USA okupatsioonivägedele alluvas 4221. eesti vahikompaniis, mis valvas sõjakurjategijaid, kelle üle seal tollal kohut mõisteti. Ajal, mil ta teenis vahikompaniis, kogus ta ka vangide autograafe. 2007. aastal jõudsid need kirjutised Eesti Sõjamuuseumi. Alljärgnev artikkel annab peale auto- graafi de tutvustamise lühiülevaate pärast Teist maailmasõda tegutsenud Eesti vahi kompaniist, kus Tommy Tomson teenis, ning Nürnbergi kohtu- protsessidest. 1 Lähemalt Tomsonist vt nt „Leinateade: Tommy Tomson,” Eesti Elu, 21. juuli 2006, http:// www.eesti.ca/index.php?op=article&articleid=13778 (19. jaanuar 2011) ja Eerik Purje, „Tommyt mälestades, ” Eesti Elu, 1. september 2006, http://www.eesti.ca/index.php?op=article&articleid= 14076, 19. jaanuar 2011. 348 Mart Lätte Eesti vahikompanii Pärast Teist maailmasõda leidsid paljud sakslaste poolel võidelnud eesti mehed end lääneliitlaste sõjavangilaagritest. Sealt vabastama hakati neid 1945. aasta suvel, viimased mehed vabastati 1948. aasta sügisel.2 USA oku- patsioonitsoonis said viimased eestlastest sõjavangid vabaks 1946. aasta novembris.3 Paljud neist leidsid teenistuse Saksamaal USA sõjaväe juures moodustatud vahi- ja töökompaniides. Kompaniide moodustamisel oli suur roll Balti riikidest pärit inimestel, kes tegid agaralt lobitööd, et leida oma rahvuskaaslastele kompaniide näol teenistusvõimalus.
    [Show full text]
  • Lars Westerlund, the Finnish SS-Volunteers and Atrocities
    LARS WESTERLUND The Finnish SS-VOLUNTEERS AND ATROCITIES 1941–1943 SKS The Finnish SS-VOLUNTEERS AND ATROCITIES 1941–1943 LARS WESTERLUND THE FINNISH SS-VOLUNTEERS AND ATROCITIES against Jews, Civilians and Prisoners of War in Ukraine and the Caucasus Region 1941–1943 An Archival Survey Suomalaisen Kirjallisuuden Seura – Finnish Literature Society Kansallisarkisto – The National Archives of Finland Helsinki 2019 Steering Group Permanent State Under-Secretary Timo Lankinen, Prime Minister’s Office / Chair Research Director Päivi Happonen, The National Archives of Finland Director General Jussi Nuorteva, The National Archives of Finland Legal Adviser Päivi Pietarinen, Office of the President of the Republic of Finland Production Manager, Tiina-Kaisa Laakso-Liukkonen, Prime Minister’s Office / Secretary Project Group Director General Jussi Nuorteva, The National Archives of Finland / Chair Research Director Päivi Happonen, The National Archives of Finland / Vice-Chair Associate Professor Antero Holmila, University of Jyväskylä Dean of the Faculty of Law, Professor Pia Letto-Vanamo, University of Helsinki Professor Kimmo Rentola, University of Helsinki Academy Research Fellow Oula Silvennoinen, University of Helsinki Docent André Swanström, Åbo Akademi University Professor, Major General Vesa Tynkkynen, The National Defence University Professor Lars Westerlund Researcher Ville-Pekka Kääriäinen, The National Archives of Finland / Secretary Publisher’s Editor Katri Maasalo, Finnish Literature Society (SKS) Proofreading and translations William Moore Maps Spatio Oy Graphic designer Anne Kaikkonen, Timangi Cover: Finnish Waffen-SS troops ready to start the march to the East in May or early June 1941. OW Coll. © 2019 The National Archives of Finland and Finnish Literature Society (SKS) Kirjokansi 222 ISBN 978-951-858-111-9 ISSN 2323-7392 Kansallisarkiston toimituksia 22 ISSN 0355-1768 This work is licensed under a Creative Commons CC-BY-NC-ND 4.0 International License.
    [Show full text]
  • III. Militärische Besatzung
    III. Militärische Besatzung 1. Leitinstanzen Sobald die Kampfhandlungen vorüber waren und sich die Hauptkampflinie weiter nach Osten verschob, begann die Besatzung. Schon die Frontdivisionen übernah- men erste Aufgaben bei der Verwaltung und Ausbeutung des von ihnen besetzten Gebietes, auch gegenüber der Bevölkerung. Zumeist verblieben sie jedoch nur kurz in der gleichen Gegend, sodass die eigentliche Militärverwaltung erst später nachfolgte. Militärverwaltung ist ein vieldeutiger Begriff: Sie meint nicht nur die militärische Organisation von Besatzung, sondern auch die interne Verwaltungstä- tigkeit der Armee1. Hier soll der Terminus jedoch nur im Sinne einer militärischen Besatzung verwendet werden. Freilich war, wie bereits beschrieben, für die sowje- tischen Gebiete keine Militärverwaltung im klassischen Sinne erstrebt worden, also eine einheitliche Besatzungsgewalt etwa unter einem Militärbefehlshaber wie in Frankreich oder Serbien. Die eigentlichen zentralen Stellen saßen in und um Berlin bzw. bei den Führerhauptquartieren. Die Eroberung der Sowjetunion war ohne Zweifel im Kern das Projekt eines Mannes: Adolf Hitler. Er hatte in jeder Hinsicht die Entscheidungskompetenz: in seiner politischen Funktion als „Führer", in seiner überragenden charismatischen Stellung, die zwischen Mitte 1940 und Mitte 1941 auch die Wehrmachtführung völlig in ihren Bann zog, und natürlich als Oberbefehlshaber der Wehrmacht, ab Ende 1941 ebenso des Heeres. Mit der Übernahme des letzteren Postens wurde er im übrigen auch formell Inhaber der vollziehenden Gewalt im Operationsgebiet. Hitler sorgte für die entscheidenden Weichenstellungen zum Vernichtungskrieg und bestimmte die territoriale Abgrenzung und Kompetenzen der Militärverwal- tung2. Gelegentlich wechselte er einen Oberbefehlshaber aus. Die Grundlinien der Besatzungspolitik legte Hitler zusammen mit der NS-Führung fest, ebenso wie die verheerenden Rahmenbedingungen, etwa die Blockierung des Abtransports der Kriegsgefangenen.
    [Show full text]
  • Controlled Escalation: Himmler's Men in the Summer of 1941 and the Holocaust in the Occupied Soviet Territories
    Controlled Escalation: Himmler’s Men in the Summer of 1941 and the Holocaust in the Occupied Soviet Territories Downloaded from Ju¨rgen Mattha¨ us Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum http://hgs.oxfordjournals.org/ Most scholars who study Holocaust perpetrators have invested more energy in discussing the role of the leadership in the centers of executive power than in investigating the actions of the killers in the field. Research on the latter has focused on identifying personal motives and collective attitudes; comparatively few insights are offered into the synergies between units and agencies or between center and periphery at a specific time. This article explores this interaction for the critical phase of at Indiana University Libraries Technical Services/Serials Acquisitions on May 17, 2015 Operation Barbarossa, during which German units, and especially Himmler’s SS- and policemen, crossed the line from persecution to the murder of Jewish men, women, and children en masse. The author exam- ines the leadership’s expectations and concerns prior to Operation Barbarossa, and analyzes Himmler’s response to and interference in his men’s actions in the East. The mechanisms of control and escalation have long been perceived as key to the functioning of the Third Reich.1 Inherent in the Nazi system since 1933, they became critically important with the launching of Operation Barbarossa. In this article, I argue that the concept of “controlled escalation” provides a framework for analyzing the divergent, multi-layered, and incoherent events of what Raul Hilberg labeled “The First Sweep.” During this decisive phase, German policy crossed the threshold from persecution of Jews to their systematic annihilation.
    [Show full text]
  • Dissertatsiones Historiae Universitatis Tartuensis 26
    DISSERTATSIONES HISTORIAE UNIVERSITATIS TARTUENSIS 26 DISSERTATSIONES HISTORIAE UNIVERSITATIS TARTUENSIS 26 Meelis Maripuu Omavalitsuseta omavalitsused Halduskorraldus Eestis Saksa okupatsiooni ajal 1941–1944 Tartu Ülikooli ajaloo- ja arheoloogia instituut, Tartu, Eesti. Kaitsmisele lubatud Tartu Ülikooli filosoofiateaduskonna ajaloo- ja arheoloogia instituudi nõukogu otsusega 11. juulil 2012. Juhendaja: dots Tõnu-Andrus Tannberg Oponent: prof emeritus Kalervo Hovi (Turu Ülikool) Doktoritöö kaitsmine toimub 24. septembril 2012. aastal kell 16.15 Tartu Ülikooli senati saalis, Ülikooli 18, Tartu. ISSN 1406–443X ISBN 978–9949–32–091–2 (trükis) ISBN 978–9949–32–092–9 (PDF) Autoriõigus: Meelis Maripuu, 2012 Tartu Ülikooli Kirjastus www.tyk.ee Tellimuse nr. 383 SISUKORD SISUKORD ................................................................................................. 5 LÜHENDID ................................................................................................ 8 SISSEJUHATUS ......................................................................................... 10 Uurimisprobleemistik ja töö struktuur ................................................... 13 Meetodid ......................................................................................... 18 Historiograafia ........................................................................................ 21 Allikad ............................................................................................ 38 Terminoloogia selgituseks .............................................................
    [Show full text]
  • Law Reports of Trial of War Criminals, Volume XII
    LAW REPORTS OF TRIALS OF WAR CRIMINALS Selected and prepared by THE UNITED NATIONS WAR CRIMES COMMISSION VOLUME XII THE GERMAN HIGH COMMAND TRIAL LONDON PUBLISHED FOR THE UNITED NATIONS WAR CRIMES COMMISSION BY HIS MAJESTY'S STATIONERY OFFICE 1949 Price 5S. od. net. LAW REPORTS OF TRIALS OF WAR CRIMINALS SELECTED AND PREPARED BY THE UNITED NATIONS WAR CRIMES COMMISSION I One of the aims of this series of Reports is to relate in summary form the course of the most important of the proceedings taken I' against persons accused of committing war crimes during the Second [I World War, apart from the major war criminals tried by the ,I Nuremberg and Tokyo International Military Tribunals, but ;1 'I including those tried by United States Military Tribunals at I Nuremberg. Of necessity, the trials reported in these volumes are examples only, since the trials conducted before the various Allied Courts of which the Commission has had record, number about 1,600. The trials selected for reporting, however, are ~hose which are thought to be of the greatest interest legally and in which important points of municipal and international law arose and were settled. Each report, however, contains not only the outline of the proceedings in the trial under review, but also, in a separate section headed" Notes on the Case ", such comments of an explanatory nature on the legal matters arising in that trial as it has been thought useful to include. These notes provide also, at suitable points, general summaries and analyses of the decisions of the courts on specific points of law derived primarily from a study of relevant trials already reported upon in the series.
    [Show full text]
  • Babi Yar Karel C
    Babi Yar Karel C. Berkhoff Wednesday 27 May 2015 Stable URL: http://www.massviolence.org/Article?id_article=778 PDF version: http://www.massviolence.org/PdfVersion?id_article=778 http://www.massviolence.org - ISSN 1961-9898 Babi Yar Cet article a été publié avec le soutien de la Fondation pour la Mémoire de la Shoah. Context The name Babi Yar, or Babyn Yar in Ukrainian, means Old Womens Ravine and for centuries referred only to one of several ravines, a natural obstacle to invaders, situated on the northwestern edge of Kiev (Kyiv). The geological formation consisted of nine spurs running east and west for approximately a kilometer that had steep, ten-meter slopes. In the nineteenth century, cemeteries for Jews, Karaites (non-Rabbinical Jews who do not recognize the Talmud as divinely inspired), Muslims, and Orthodox Christians were established nearby, as well as Russian Imperial army camps with firing ranges. Early in the Soviet period, armored Red Army units were also stationed in the area. Otherwise, few other people could be seen in Lukianivka, the Kiev district next to Babi Yar, which, despite the presence of a freight train depot, was difficult to reach or to traverse. Melnikov Street, the main street, ended where the ravine began. Babi Yar was above all a place of natural beauty where young people enjoyed wandering, swimming, and playing. The mass shooting of at least 34,000 Jews of Kiev in late September and early October 1941 in and near this ravine stands out in the history of the Holocaust for several reasons. It represented the first time that a metropolitan city in Europe lost virtually every one of its Jewish inhabitants to deliberate murder.
    [Show full text]
  • Gellért Ádám
    Gellért Ádám Betekintő 2016/1. Magyar csapatok a „véres övezetben” Ungváry Krisztián: Magyar megszálló csapatok a Szovjetunióban, 1941–1944. Esemény – Elbeszélés – Utóélet. Osiris Kiadó, Budapest, 2015. Bevezetés 1933–1945 között tizennégymillió polgári személy, fegyvertelen férfiak, nők, gyerekek és idősek haltak erőszakos halált a „véres övezetben”. Itt, a Közép-Lengyelországtól Ukrajnáig, Belorusszián és a balti államokon keresztül Nyugat-Oroszországig terjedő térségben vívta harcát két totális diktatúra, s ezen a területen zajlottak le a Hitler és Sztálin politikájával fémjelzett tömeggyilkosság-sorozatok. Ez volt az a térség, ahol a világtörténelem legpusztítóbb konfliktusában, a második világháborúban, a részt vevő katonák fele elesett.1 Ungváry Krisztián munkája fontos és időszerű hozzájárulás a Timothy Snyder amerikai történész által vizsgált „véres övezetben” lejátszódott eseményekhez. Ungváry célja az volt, hogy feltárja ennek az elképzelt területnek az egy részét 1941–1944 között megszállás alatt tartó magyar katonai alakulatok történetét.2 Ungváry több mint húsz éve folytat alapkutatásokat a témában,3 és aktív részese volt nemcsak a magyar, hanem a Németországban zajló vitáknak, különösen a Wehrmacht megítéléséről, a Vernichtungskrieg, Verbrechen der Wehrmacht kiállítás4 kapcsán kirobbant polémiának.5 A Magyar megszálló csapatok a Szovjetunióban, 1941–1944. Esemény – Elbeszélés – Utóélet c. könyv, ahogy azt a szerző külön is jelzi,6 A magyar honvédség a második világháborúban c., 2004-ben megjelent munkája vonatkozó fejezeteinek önálló monográfiává bővített változata.7 A több mint tíz évvel ezelőtt megjelent könyv visszafogott szakmai fogadtatásra talált, alaposabb szakrecenzió nem is született a könyvről.8 Az ismertetések a megszálló csapatokról szóló fejezetet a könyv csúcspontjának,9 a téma részletes bemutatását pedig a kötet külön érdemének tartották.10 Ungváry könyve egy három évvel ezelőtt kirobbant történészvita gyümölcseként született meg.
    [Show full text]