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Département de l'économie, de l'énergie et du territoire Service de l'agriculture Office des paiement directs – Secteur Biodiversité et Espace rural

Departement für Volkswirtschaft, Energie und Raumentwicklung Dienststelle für Landwirtschaft Amt für Direktzahlungen – Sektor Biodiversität und ländlicher Raum

Projekt Landschaftsqualität Region Simplon

Bereinigtes Genehmigungsexemplar BLW, 13.04.2015

Ried-Brig, 13.04.2015

Auftraggeber

Gemeinden Brig-Glis, Ried-Brig, Mörel-Filet, Simplon, Dorfstrasse 43, Postfach 37 3911 Ried-Brig Telefon: 027 510 12 00 Mail: [email protected]

Auftragnehmer (Projektverfasser)

Landplan AG Bächelmatt 49 3127 Lohnstorf Telefon: 031 809 19 50 Mail: [email protected]

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Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkungen zum Projekt ...... 4

2. Schritte des Landschaftsqualitätsprojektes und des Beteiligungsverfahrens ...... 9

3. Einführender Kontext Region Simplon ...... 11

4. Landwirtschaft in der Region Simplon ...... 13

5. Generelle Trends bei der Raum- und Landwirtschaftsentwicklung in der Region Simplon ...... 21

6. Landschaftsanalyse und -zielsetzungen ...... 22

7. Landschaftseinheiten und Landschaftsqualitätsziele ...... 46

8. Massnahmen und Umsetzungsziele ...... 48

9. Massnahmenkonzept ...... 58

10. Kosten und Finanzierung (Kanton) ...... 60

11. Umsetzungsplanung (Kanton) ...... 62

12. Umsetzungskontrolle, Evaluation (Kanton) ...... 64

13. Anhang ...... 66

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1. Vorbemerkungen zum Projekt

1.1. Initiative Die Region Simplon (Gemeinden Brig-Glis, Ried-Brig, Termen, Mörel-Filet, Simplon, Gondo- ) beabsichtigt mit der raschen Ausarbeitung und Realisierung des Landschaftsqualitätsprojekts, ergänzend zu den bereits realisierten und laufenden kulturlandschaftlichen Aufwertungsprojekten und dem zurzeit in Ausarbeitung befindenden Öko- Vernetzungsprojekt, die Lücke in Bezug auf die Erhaltung und Aufwertung der Kulturlandschaft im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung zu schliessen.

Mit dem Landschaftsqualitäts-Projekt wird das Ziel verfolgt, die Qualität und Vielfalt der Landschaftsbilder zu erhalten und zu erhöhen. Basierend auf den bestehenden Planungsgrundlagen sowie einer fortlaufenden Koordination mit den kantonalen Dienststellen, ist parallel zum laufenden Öko-Vernetzungsprojekt das Landschaftsqualitätsprojekt ausgearbeitet worden.

Insbesondere sollen Rahmen der neuen Agrarpolititk 14 – 17 die verschiedenen Instrumente aufeinander abgestimmt, das Landschaftsqualitätsprojekt zielgerichtet eingegliedert und im Sinne der kulturlandschaftlichen Vision und Zielsetzungen mit hoher Wirkung umgesetzt werden. Mit diesem Ansatz soll ein möglichst hoher Effekt erzielt werden, um die kulturlandschaftlichen Wirkungen und Zielsetzungen erreichen zu können.

Die Synergien in Bezug ergeben sich insbesondere daraus,

 dass die Ausarbeitung des Landschaftsqualitätsprojekts parallel zum ökologischen Vernetzungsprojekt stattfindet.

 dass eine Abstimmung und Koordination mit dem ökologischen Vernetzungsprojekt erfolgt.

 dass die Region Simplon die Trägerschaft für das LQB-Projekt übernimmt.

 dass die Nutzung und Abstimmung mit weiteren Instrumenten (z.B. ökologisches Vernetzungsprojekt, kantonale NHG-Verträge, Projekt Waldeinwuchs Kanton Wallis) berücksichtigt und hinsichtlich der Umsetzung vorgenommen wird.

Basierend auf der Initiative der Region Simplon, den bereits vorhandenen Planungsgrundlagen (siehe Kapitel 13) sowie einer fortlaufenden Koordination mit den kantonalen Dienststellen, konnte die Region Simplon das vorliegende Landschaftsqualität partnerschaftliche mit verschiedenen Interessen- und Anspruchsgruppen und insbesondere dem Hauptakteur Landwirtschaft als zentraler Umsetzungspartner ausgearbeitet werden.

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1.2. Kantonale Strategie Das Landschaftsqualitätsprojekt Simplon stützt sich sowohl in Bezug auf den Perimeter wie auch die Zielsetzungen auf die kantonale Strategie, die die Ausarbeitung regionaler Projekte vorsieht.

Nach der Ausarbeitung der ersten Pilotprojekte im Kanton Wallis im Jahr 2013 werden im Jahr 2014 neben dem Landschaftsqualitätsprojekt „Simplon“ in den Regionen „Obergoms / Untergoms nordseitig“ und „Coude du Rhône“ entsprechende Projekte ausgearbeitet.

Abbildung 1 Kantonale Strategie betreffend die Perimeter für Landschaftsqualitätsprojekte. Stand 2014 (Quelle: Kt. Wallis)

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1.3. Interne Organisation Die Organisationsstruktur für die Projektausarbeitung richtet sich nach der folgenden Abbildung:

Region Simplon

Abbildung 2 Organigramm für die Ausarbeitung des Landschaftsqualitätsprojekts Simplon (Quelle: Kt. Wallis)

Die Projektorganisation umfasst die folgenden Organe:

– Projektträgerschaft: stellt die Finanzierung, Administration und Koordination des Projekts sicher. Kontakt : Gemeinden Brig-Glis, Ried-Brig, Simplon, Termen, Gondo-Zwischbergen und Mörel-Filet. Kontakt: Christoph Michlig (Gemeinderat Ried-Brig), Dorfstrasse 43, Postfach 37, 3911 Ried-Brig, Telefon: 027 510 12 00, Mail: [email protected] – Projektleitung/Landschaftsfachperson: stellt die fachliche Ausarbeitung und Umsetzung sicher. Kontakt: Adrian Kräuchi, landplan AG, Bächelmatt 49, 3127 Lohnstorf, Telefon : 031 809 19 50, Mail: [email protected] – Expertengruppe: begleitet das Projekt und dient der Vollzugshilfe. Sie setzt sich zusammen aus Fachleuten der Dienststelle für Landwirtschaft, der Dienststelle für Wald und Landschaft sowie der Dienststelle für Raumentwicklung. Diese Dienststellen haben einen Bezug oder Berührungspunkt mit dem Projekt Landschaftsqualität. – Lokale Begleitgruppe (analog Vernetzungsprojekt plus Fachpersonen aus den Bereichen Forstwirtschaft, Kultur, Tourismus, weitere): begleitet, reflektiert und diskutiert die Analyse, Vision und Landschaftsziele sowie die Massnahmen. Sie umfasst Mitglieder aus verschiedenen Interessen- und Anspruchsgruppen der Region Simplon.

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– Landwirte: sind einerseits in der lokalen Arbeitsgruppe vertreten und definieren andererseits gemeinsam mit der Trägerschaft die Massnahmen zur Erreichung der Landschaftsqualitätsziele (alle Landwirte).

Die detaillierten Angaben zur Begleitgruppe sind im Anhang 14.5 aufgeführt.

1.4. Projektperimeter Der Projektperimeter umfasst die nachfolgend aufgeführten und dargestellten Gemeinden:

Gemeinde Fläche (ha)1 Wohnbevölkerung 20132

Brig-Glis 3808 12823 Ried-Brig 4750 1993 Mörel-Filet 844 703 Simplon 9082 327 Gondo-Zwischbergen 8615 86 Termen 1873 865

Tabelle 1 Kennzahlen Projektgemeinden

1 Arealstatistik der Schweiz, Stand 2004/09 (www.bfs.admin.ch) 2 Bevölkerungsstand 31.12.2013, www.bfs.admin.ch 7/96

Mörel-Filet

Termen

Brig-Glis

Ried-Brig

Simplon

Gondo-Zwischenbergen

Abbildung 3 Perimeter Landschaftsqualitätsprojekt Simplon

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2. Schritte des Landschaftsqualitätsprojektes und des Beteiligungsverfahrens

2.1. Ablauf Landschaftsqualitätsprojekt Der Ablauf des Landschaftsqualitätsprojekts richtet sich nach der folgenden Darstellung.

Abbildung 4 Projektablauf mit Beteiligungsverfahren

2.2. Beteiligungsverfahren in zwei Phasen

Phase I - Beteiligung der Akteure im Rahmen der Ausarbeitung des Managementplans für den Regionalen Naturpark Simplon Im Rahmen der Ausarbeitung des Managementplans "Regionaler Naturpark Simplon" wurden Veranstaltungen mit thematischen gegliederten Arbeitsgruppen durchgeführt. Gegenstand dieses Partizipationsverfahrens war, Kenntnis über die Entwicklungsanliegen der Akteure und

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Anspruchsgruppen, deren Sicht zu den relevanten Stärken und Schwächen mit Fokus auf die Landschaft als USP (Unique Selling Proposition = Alleinstellungsmerkmal) der Region zu erlangen. Eine wesentlicher Fokus in dieser Phase (Jahr 2012) lag unter anderem auf den Vorbereitungsarbeiten zur Initiierung, Planung und Umsetzung des Landschaftsqualitätsprojekts Simplon und des ökologischen Vernetzungsprojekts Simplon. Dazu wurde mit den folgenden Akteuren in rund fünf Workshops (Thematischen Gruppengesprächen) zu den in der Tabelle aufgeführten Inhalte zusammengearbeitet:

Akteure Inhalte Workshops (Anzahl Akteure/Vertreter) Fokus Landschaft Fokus Landschaft - Analyse und Bestimmung der Landschaftstypen, der - Alpgenossenschaften (11) besonderen Landschaftsqualitäten, Erfassung von Defiziten und - Burgergemeinden und Beeinträchtigungen, Festlegung von landschaftsbezogenen Geteilschaften (7) Zielen und Massnahmen. - Jäger und Wildhüter (4) - Diskussion über Ziele, Chancen, Nutzen und Inhalte der - Landwirte / Bewirtschafter Instrumente AP 14 – 17 (Landschaftsqualität, Biodiversität) und Naturschutzgebiete (11) Öko-Vernetzungsprojekt - Forstwirtschaft (7) - Evaluation Handlungsbedarf Landschaftspflege (Defizitgebiete) und Koordination mit Forstprojekten - Erfassung von kulturlandschaftlichen Aufwertungsprojekten

Fokus Tourismus Fokus Tourismus - Erfassung der natur- und kulturlandschaftlichen Hotspots und - Tourismusorganisationen Points of Interest sowie der besonderen Landschaftsqualitäten (6) - Touristische Vermarktung und Angebotsgestaltung unter dem - Bahnen- und Fokus der Landschaftswahrnehmung (Wo liegen die besonders Skiliftbetreiber (2) attraktiven Gebiete? Wie sieht die Erschliessung und - Mobilitätsdienstleister (1) Angebotsgestaltung aus? Welche Qualitäten, Defizite und Potenziale bestehen? Welches sind die landschaftlichen Vorlieben?) Abbildung 5 Projektablauf mit Beteiligungsverfahren

Die Ergebnisse aus den Workshops dienen als Vorgaben und Rahmenbedingungen für die Ausarbeitung des Landschaftsqualitätsprojekts Simplon. Sie wurden im Rahmen der Projektausarbeitung entsprechen berücksichtigt und integriert (siehe Kapitel 6.5) sowie durch die lokale Begleitgruppe besprochen, bereinigt und konsolidiert.

Phase II - Lokale Begleitgruppe Landschaftsqualitätsprojekt Die lokale Begleitgruppe setzt sich insbesondere aus Vertretern und Akteuren zusammen, die im Rahmen der Errichtungsphase an den Workshops partizipiert haben. Damit werden die Kontinuität und der Wissenstransfer sichergestellt. Auf Grund der umfassenden Vorleistungen konzentriert sich das Beteiligungsverfahren der Begleitgruppe auf die folgenden Anlässe:

– Startsitzung und Informationsanlass "Ökologisches Vernetzungsprojekt und Landschaftsqualitätsprojekt Simplon" vom 29.04.2014 – Feldbegehung vom 18.16.2014 – Abendanlass / Workshop 20.08.2014 (siehe Anhang)

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3. Einführender Kontext Region Simplon

3.1. Grobcharaktierisierung des Gesamtperimeters Der Perimeter des Landschaftsqualitätsprojekts Simplon umfasst das Rohnetal zwischen Mörel- Filet und Brigerbad mit den Siedlungen Mörel und Brig-Glis, den Simplonpass mit den Gemeinden Ried-Brig, Termen auf der Nordseite des Passes und die Gemeinde Simplon und Gondo- Zwischbergen auf der Südseite.

Im Bereich des Rhonetals verengt sich das Tal nach dem Gefällsbruch der Rhone bei Deisch schluchtartig, so dass hier auf dem Gebiet von Östlich-Raron im Talgrund wenig Siedlungsraum bleibt. Einzig Mörel ist als Haufendorf auf dem Schuttkegel des Grossbachs angelegt. Unterhalb Mörels weitet sich das Haupttal zu einer kleinen Ebene, in der ursprünglich auf der Südseite nur die heutige Altstadt von Brig auf dem Schuttkegel der Saltina erbaut war. Oberhalb von Brig-Glis liegen auf der nördlichen Abdachung des Simplons auf einer bemerkenswerten Moränenterrasse, die als Brigerberg bezeichnet wird, die Gemeinden Ried-Brig und Termen.

Südlich von Brig-Glis steigt das Gebiet hoch zum Simplonpass. Mit seiner Scheitelhöhe von 2005 m ü.M. ist der Simplon einer der Pässe mit der tiefsten Kulmination im Alpenraum. Orographisch umfasst der Simplon das Einzugsgebiet der Saltina im Norden und des Chrumbachs (Doveria) im Süden. Im weiteren Verlauf zieht sich der Perimeter durch die Gondoschlucht und anschliessend gegen Süden entlang dem Zwischbergental bis an die italienische Grenze.

Bedingt durch Höhenstufung und Kleinkammerung mit unterschiedlichen lokalen Klimafaktoren greifen am Simplon verschiedene Nutzungs- und Vegetationsstufen ineinander über. Daraus ergeben sich vielfältige Pflanzensoziologien: steppenartige Trockenstandorte, hochalpine Moorlandschaften und tundraartige Strauchvegetation, Waldbestände aus Föhren und Lärchen, sowie Auenwälder längs der Bachläufe, kultivierte Mähwiesen und Alpweiden, sowie brachliegendes Kulturland. Aufgrund ihrer Lage und der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung weisen sowohl die Nordseite, wie die Südseite des Simplons landschaftliche, floristische und faunistische Werte auf, die im Vergleich mit anderen Gebieten der Schweiz als hoch einzustufen sind. (Zurwerra, Andreas (1990): Natur- und Landschaftswerte im Simplongebiet. Büro für Umweltfragen / PRONAT unter Mitwirkung der Region Brig-Östlich Raron, des EMD und BUWAL).

«Die Simplon-Südseite steht stark unter dem Einfluss des insubrischen Klimas: dies schlägt sich vor allem in höheren Niederschlagsmengen und weniger grossen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter nieder. Die Öffnung hin zum Südhang der Alpen bringt für das Simplon Gebiet einige Pflanzen, die es im Laufe ihrer Besiedlung nicht über den Simplon hinaus geschafft haben und denen das Klima der kontinental geprägten Nordseite nicht behagt.

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3.2. Ergebnisse Bewertung Natur- und Landschaftswerte nach BAFU Im Jahr 2010 wurde im Auftrag des Ecomuseums Simplon eine Bewertung der Natur- und Landschaftswerte nach BAFU durchgeführt. Ziel dieser Bewertung war herauszufinden, welches die herausragenden Natur- und Landschaftsqualitäten in der Simplonregion sind und inwieweit die Gemeinden die Anforderungen an einen Regionalen Naturpark erfüllen.

Die Ergebnisse belegen die hohe Dichte an Inventaren, Kulturgütern sowie Natur- und Kulturlandschaftselementen und unterstreichen die ausserordentliche und nationale Bedeutung des Simplongebiets.

Die Summe der Landschaftswerte ist bei allen Gemeinden im grünen Bereich. Dasselbe gilt für die Beeinträchtigungen, die ebenfalls alle im grünen Bereich liegen und insgesamt als gering bewertet werden können. Insbesondere die Gemeinden Simplon und Gondo-Zwischbergen liegen mit der Gesamtpunktzahl deutlich im grünen Bereich, was die ausserordentliche natur- und kulturlandschaftliche Bedeutung des Simplongebiets belegt.

Summe der Summe der Gemeinde Total Landschaftswerte Beeinträchtigungen Brig-Glis (ohne Stadt) 38 3 35 Ried-Brig 47 11 36 Mörel-Filet 48 8 40 Simplon 54 8 46 Gondo-Zwischbergen 50 5 45 Termen 37 8 29

Abbildung 6 Übersicht über die Ergebnisse der Landschaftsbewertung

Abbildung 7 Zusammenfassung der Resultate am Beispiel der Gemeinde Simplon

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4. Landwirtschaft in der Region Simplon

4.1. Historische Nutzungs- und Bewirtschaftungsarten

Vorindustrielle Berglandwirtschaft Bis auf Brig und zum Teil auch Mörel, denen als Hauptorte eine Zentrumsfunktion mit Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben zukamen, war das Territorium im Projektperimeter bis weit ins 20. Jahrhundert ein Gebiet mit bergbäuerlicher Landwirtschaft, die bis zum Einbruch der technisierten Welt eine Selbstversorgungswirtschaft mit Viehhaltung, Ackerbau und nach Möglichkeit auch mit Weinbau war. Als Selbstversorgungswirtschaft war dieses Agrarsystem weitgehend auf den eigenen Konsum ausgerichtet. Nur was über den Eigenkonsum erwirtschaftet wurde, konnten die Bauern auf den Markt bringen. Vor allem der auf den Alpen produzierte Hartkäse war ein gesuchtes Handelsgut. Neben dem Käsehandel bot auch der Viehhandel eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle. Es waren hauptsächlich italienische, aber auch Berner Viehhändler, die das Aufzuchtvieh der Region im Herbst aufkauften. Als der Landrat im Jahre 1795 wegen der angespannten politischen Lage – um die Lebensmittelversorgung zu sichern – den Viehexport verbot, kam es in Mörel zu einer kleineren Revolte, «weil von jeher der Viehhandel nach Italien die grösste Einnahme bildete3». Und diese Einnahmen waren notwendig, um Produkte, die nicht im eigenen Betrieb hergestellt wurden, sowie Geräte zu besorgen.

Bestimmendes Merkmal der inneralpinen Landwirtschaft ist ihre vertikale Stufung der einzelnen Nutzungszonen:

– im Talgrund und auf den Hangterrassen die Zone der Heimgüter mit Mähwiesen und Ackerland, – in Rodungsflächen des Waldgürtels die Zone der Maiensässe («Voralpen» oder «Ausfahr- ten») mit Mähwiesen und Weiden, – an und über der Waldgrenze auf den Talhängen und in Seitenrunsen die Alpweiden.

Diese vertikale Stufung hat im Wallis in der Gestaltung der Naturlandschaft zur Kulturlandschaft ein differenziertes Landnutzungssystem begründet. Neben der aufwendigen baulichen Ausstattung der verschiedenen Nutzungsstufen mit den zur Bewirtschaftung notwendigen Gebäuden bedingte die Steilheit und die Trockenheit des Geländes weitere ertragssichernde und - steigernde Einrichtungen wie Terrassierungen, Bewässerungsanlagen und ein verästeltes Weg- netz.

Vieh- und Alpwirtschaft Der Schwerpunkt der Landwirtschaft in der Simplonregion lag seit Jahrhunderten auf der Viehzucht, die für die meisten Betriebe die eigentliche Existenzgrundlage bildete. Daneben hatte der Ackerbau in einzelnen Gemeinden (z. B. in Ried-Brig und Termen) durchaus einen gewissen Stellenwert.

3 Arnold, Peter, Licht und Schatten in den 10 Gemeinden von Östlich Raron im Wallis, Mörel 1961, S. 172 13/96

Die meisten Haushaltungen besassen zwei bis vier Kühe sowie einige Schafe, Ziegen, Hühner und ein bis zwei Schweine. Das Vermögen eines Bauern wurde nach der Anzahl Kühe, die er überwintern konnte, eingeschätzt.

Die Stufung der landwirtschaftlichen Nutzungszonen bedingte eine jahreszeitliche Wanderung von Menschen und Vieh. Diese «Wanderschaft» begann um Mitte Mai, als die Bauersfrau und die Kinder mit dem Vieh auf die «Voralpen» (Maiensässe) zogen. Im Verlauf des Monats Juni war Alpaufzug. Während dieser Zeit wurde auf den Heimgütern das Heu eingebracht. Nach der Alpsömmerung zogen anfangs September Mensch und Vieh erneut auf die Voralpen. Ende September oder anfangs Oktober wurde von der Voralpe zurück ins Dorf gezügelt. Nach der Herbstweide auf den umliegenden Gütern zog der Bauer während des ganzen Winters mit dem Vieh von Stall zu Stall, um die Heuvorräte zu verfüttern. Weil in der vorindustriellen Landwirtschaft Erschliessung und technische Hilfsmittel weitgehend fehlten, ging es bei der landwirtschaftlichen Arbeit vor allem um eine Reduzierung der Transporte: Statt das Heu zum Vieh zu tragen, brachte man das Vieh zum Heu, statt die Getreidegarben ins Dorf zu tragen, drosch man sie an Ort und Stelle. Deshalb erbaute man über das Wiesengelände verstreut Stallscheunen und am Rande der Ackerfluren Stadel.

Ackerbau In der Region Simplon kam dem Ackerbau eine untergeordnete Bedeutung zu und diente ausschliesslich der Selbstversorgung. In der Gemeinde Simplon fehlt er – aus klimatischen Gründen – gänzlich; einige Bedeutung hatte er auf der Hangterrasse des Brigerbergs, wo auf der «Achera Biela» oder auf der «Blattflüe» das Ackerland grössere Flurkomplexe bildete (und bildet).

Kleinheit der Ackerparzellen und Steilheit des Geländes zwangen die Bauern, den Boden mit der Hacke zu bearbeiten; Pflügen war hier kaum möglich. Neben etwas Gerste und Weizen wurde vor allem Roggen angebaut. Er eignete sich für die eher nährstoffarmen Böden und das trockene Klima am besten. Mit dem Aufkommen und der Ausbreitung der Kartoffeln im 18. und 19. Jahrhundert fand ein erster Verdrängungsprozess des Kornanbaus statt. Einen weiteren Verdrängungsprozess brachte der Bau der Eisenbahn, die 1878 Brig erreichte. Getreide konnte nun zu bedeutend niedrigeren Preisen von auswärts eingeführt werden. Überdies versprach die Viehzucht grössere Renditen.

Veränderungen der landwirtschaftlichen Strukturen Die traditionelle Berglandwirtschaft stiess als existenzsichernde Grundlage bereits im 19. Jahrhundert an ihre Grenzen. Das Wallis verzeichnete im 19. Jahrhundert einen starken Bevölke- rungsanstieg (wie die Schweiz allgemein), so dass in diesem ausgeprägt auf die landwirtschaftliche Daseinsform fixierten Gebiet die Bevölkerung nicht mehr ausreichend ernährt werden konnte. Ansätze zur Verbesserung der prekären ökonomischen Situation durch Erwerbsalternativen in Industrie und Gewerbe fehlten weitgehend. Und dadurch wurde das Wallis in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Auswanderungsland.

Um die Jahrhundertwende beschränkten sich die wirtschaftlichen Verbesserungsvorschläge und Bestrebungen noch durchgehend auf die traditionellen, landwirtschaftlichen Strukturen. In einer eigentlichen «Anbauschlacht» versuchte man an den steilsten Hängen noch Kartoffel- und

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Getreideäcker anzulegen; doch die Folge davon waren – da der Boden nicht mehr genügend vor Erosionen geschützt war – zerstörende Überschwemmungen.

Die kantonalen Behörden setzten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts stark auf die Verbesserung der agraren Produktion (Rhonekorrektion, Rationalisierung der Alpwirtschaft, marktorientierter Wein-, Gemüse- und Früchteanbau etc.). So wurde auch die «Wintersennerei» propagiert, bei der die gesamte Milch eines Dorfes in einem eigens dafür eingerichteten Gebäude von einem eigens dafür angestellten Senn zu marktgängigem Fettkäse verarbeitet wurde. Eine Fettkäseproduktion gab es bis dahin nur während der Alpsömmerung. Während der Wintermonate verarbeiteten die einzelnen Betriebe in der Haussennerei die Milch zu Butter und zu Halbfett- oder Magerkäse. Im Weiteren versuchte die Kantonsregierung seit den 1830er Jahren die Viehzucht zu verbessern. In der Lokalpresse erschienen laufend Korrespondenzen und kleinere Abhandlungen zur Wichtigkeit der Zuchtverbesserung. Auch wurden seit den 1880er Jahren kantonale Viehschauen organisiert und um 1900 die ersten Viehzuchtgenossenschaften gegründet.

Regelmässig wurden als «Belehrungsinstrument» kantonale Landwirtschaftsausstellungen durchgeführt. Für den Besuch der Ausstellung in Sitten 1870 bezahlte z. B. die Burgergemeinde Mörel – gemäss Protokoll vom 2. Mai – jeder teilnehmenden Person einen «bestimmten Betrag». In der gleichen Ratssitzung wurde auch beschlossen, zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion im «Salzgäb» einen «Kastanienwald» anzulegen.4

Im Wallis setzte der Einbruch der technisiert-industrialisierten Welt mit grundlegenden sozio- ökonomischen und -kulturellen Veränderungen durch Lohnarbeit und Arbeitsteilung vorerst im Haupttal ein, bedingt durch die verkehrsmässige Erschliessung mit dem Bau der Eisenbahn. Die Bedeutung des Eisenbahnbaus und die Eröffnung der Simplon- und Lötschberglinie kann für den Wandel, der das Wallis von einem Agrarkanton zu einem Industrie- und Dienstleistungskanton gemacht hat, nicht hoch genug eingeschätzt werden. Einerseits leitete er die marktorientierte landwirtschaftliche Produktion im Wein- und Obstsektor ein, anderseits ermöglichte er um die Jahrhundertwende die Ansiedlung von Grossindustrien in den Siedlungen des Haupttals. Und erst das neue Verkehrsmittel ist das Fanal einer bemerkenswerten touristischen Erschliessung.

Fabriken, Post und Bahn, handwerkliche Unternehmen boten nun Verdienstmöglichkeiten ausserhalb der Landwirtschaft. Der Anteil der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung nahm rapide ab. In Ried-Brig waren 1910 noch 80% der Erwerbstätigen im landwirtschaftlichen Bereich tätig, 1950 noch 50 % und 2011 noch 24%. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wird der grösste Teil der Betriebe nur noch im Nebenerwerb bewirtschaftet. Diese Entwicklung – verbunden mit der Mechanisierung der Landwirtschaft – hat einerseits bei den Haupterwerbsbetrieben zu einer Intensivierung der Produktion geführt, anderseits werden abgelegene und wenig ertragreiche Parzellen nur noch extensiv oder gar nicht mehr genutzt. Und die Nebenerwerbsbetriebe stellten zum grossen Teil von der aufwendigen Rindviehhaltung auf Schafhaltung um.

4 Gemeindearchiv Mörel G 5 15/96

Warentransport und Landwirtschaft Die wirtschaftliche Situation der Gemeinden der Simplonregion wurde stark auch vom Handelsverkehr über den Simplon bestimmt. In Perioden der Hochblüte des Transitverkehrs fanden im Mittelalter und in der Ära Stockalper die Männer als Säumer und Wegknechte Verdienst. Sicher blieb die Landwirtschaft auch in Zeiten der Hochblüte des Transitverkehrs die tragende ökonomische Basis, war sie doch die grundlegende Voraussetzung für ein funktionierendes Säumergewerbe. Jeder Säumer war zugleich auch Landwirt. In einer Art Komplementärwirtschaft ergänzten sich das Transportgewerbe und die Landwirtschaft (mit einer starken Ausrichtung auf die Maultier- und Pferdehaltung).

Wie gross die ökonomische Abhängigkeit vom Passverkehr war, zeigt das Beispiel der Gemeinde Simplon im 19. Jahrhundert. Nach dem Zusammenbruch des Napoleonischen Reiches bekam der Simplonpass als erste fahrbare Alpentransversale eine grosse Bedeutung im europäischen Güterverkehr; er war ein wichtiges Tor zum Süden und wurde für viele «Entdecker der Alpen» zu einer touristischen Attraktion. Und die Strasse brachte Verdienst. Viele Männer von Simplon fanden so ein einträgliches Auskommen als private Kutscher mit eigener Fuhrhalterei. Nach einer amtlichen Mitteilung im «Amtsblatt des Kantons Wallis» vom 21. Dezember 1860 kostete der Warentransport über den Pass stattliche 5 Fr. pro 100 kg. Viele Bewohner von Simplon sind in diesen Jahren durch die Fuhrhalterei reich geworden. Diejenigen, die sich am einträglichen Geschäft der Fuhrhalterei nicht beteiligen konnten, fanden als Knechte und Strassenarbeiter ein bescheideneres Auskommen: als «Steinklopfer», um den Strassenschotter herzustellen, und als «Schneeweger», um im Winter die Strasse offen zu halten. Die starke Ausrichtung auf das Transportwesen findet ihren Niederschlag auch in der beruflichen Schichtung des Dorfes. In den Listen der Volkszählung des Jahres 1829 werden im «Verzeichnis der Bevölkerung Erster Klasse» (= Burger) bei einem Total von 72 Zivilstands- und Berufsbezeichnungen (wie Witwe, Präsident, Kastlan, Tambour und «Orgelist») 14 Fuhrmänner, 3 Postillione und 2 Kantoniers aufgeführt (bei einer Bevölkerungszahl von 346 Personen).5

Der unaufhaltsame Vormarsch der Eisenbahn mit dem Bau der grossen Alpentunnels brachte das Transportwesen über den Pass allmählich zum Erliegen. Als der Simplontunnel 1906 durchbohrt war und die ersten Autos im Dorf auftauchten, bedeutete dies auch das Ende der Fuhrhalterei.

Bereits vor dem endgültigen Zusammenbruch des Passverkehrs setzt in der Gemeinde Simplon eine starke Auswanderung nach Übersee ein. Zwischen 1885 und 1910 verliessen insgesamt 127 Personen die Kommune, um im Ausland (vor allem in Nord- und Südamerika) eine neue Erwerbsgrundlage zu suchen. Die strukturelle Änderung der Arbeitsmarktlage mit dem Zusammenbruch des Transitverkehrs hat die Gemeinde Simplon zu einer der am stärksten von der Emigrationswelle betroffenen Gemeinden des Oberwallis gemacht.6

4.2. Aktuelle Nutzungs- und Bewirtschaftungsarten Die Region Simplon erstreckt sich vom Talgrund auf 678 m ü. M. über die linksufrige Talseite bis ins Monte Leone Massiv auf 3’553 m ü. M. und auf die beiden höchsten Berggipfel Fletschhorn

5 Staatsarchiv Sitten. 3090 (Volkszählung 1829: S. 3) 6 Arnold, Peter, Der Simplon. Zur Geschichte des Passes und des Dorfes, 1947, S. 232 16/96

(3'993 m ü. M.) und Weissmies (4'017 m ü. M.). Das Territorium der Gemeinde Mörel-Filet ist teilweise rechtsufrig der Rhone gelegen. Aufgrund dieser grossen Höhendifferenz und der Vielzahl an Vegetationsstufen weist das Projektgebiet eine ausserordentlich hohe Biodiversität auf kleinem Raum auf.

Die Gesamtfläche der Gemeinden beläuft sich auf 28'977 ha; die grössten Anteile davon entfallen auf unproduktive und bestockte Flächen mit 40.5%, respektive 28.8%, gefolgt von den landwirtschaftlichen Nutzflächen mit 16.6%; der mit Abstand geringste Anteil wird von den Siedlungsflächen (2.8%) beansprucht.

Gemeinde Gesamt- Bestockte Landwirtsch. Siedlungs- Unproduktive fläche 7 Fläche Nutzfläche fläche Fläche ha ha % ha % ha % ha % Brig-Glis 3'800 1'847 48.6 454 11.9 440 11.6 1'059 27.9

Ried-Brig 4'752 1'551 32.6 852 17.9 128 2.7 2221 46.7

Termen 1'878 555 29.6 800 42.6 62 3.3 461 24.5

Simplon 9'091 1'476 16.2 1'588 17.5 97 1.1 5'930 65.2

Mörel-Filet 842 450 53.4 142 16.9 52 6.2 198 23.5

Gondo- 8614 2468 28.7 967 11.2 32 0.4 5147 59.8 Zwischbergen Total 28'977 8'347 28.8 4'803 16.6 811 2.8 11'736 40.5

VS 522'442 125'263 22.8 99'201 20.3 18'463 3.1 279'515 53.8

CH 41'284'900 - 30.8 - 36.9 - 6.8 - 25.5

Tabelle 2 Flächenanteile pro Gemeinde (Quelle: Bundesamt für Statistik, Datenstand 09/2013)

Unproduktive Flächen (unproduktive Vegetation, vegetationslose Flächen) 40 Prozent der Fläche (11‘736 ha) besteht aus unproduktiven beziehungsweise aus vegetationslosen Flächen. Dieser Anteil liegt deutlich über dem schweizerischen Durchschnitt jedoch ebenso deutlich unter dem kantonalen Wert. Die Gemeinde Simplon und Gondo- Zwischbergen weisen den Maximalwert (> 55%), die Gemeinden Mörel-Filet und Termen den Minimalwert (< 25%) auf.

In diesen Gebieten mit unproduktiven Flächen, in der Regel in Hochlagen, gibt es wenig technische Eingriffe, wie touristische Transportanlagen oder Stauseen, oder Freizeitaktivitäten wie Bergsteigen, Wandern, Mineraliensuche und Jagd.

7 Arealstatistik der Schweiz, Stand 2004/09 (www.bfs.admin.ch) 17/96

Wald, Gebüsche, Gehölze Der Waldanteil des Perimeters macht 28.8% oder 8´347 ha aus und liegt damit deutlich über dem kantonalen und knapp unter dem schweizerischen Anteil. Prozentual die höchsten Flächenanteile weisen Brig-Glis und Mörel-Filet auf, zwischen 45% und 50%; Simplon verzeichnet den geringsten Anteil.

Die Waldflächen im Gebiet befinden sich überwiegend im Eigentum der Burgergemeinden und Geteilschaften, private Waldbesitzer sind eher selten.

Landwirtschaftliche Nutzflächen Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst 16.6% der Gesamtfläche oder 4'803 ha und liegt damit unter dem kantonalen Mittel, liegt aber deutlich unter dem nationalen Anteil von 36.9%. Prozentual sind die Anteile an Landwirtschaftsfläche in Simplon am stärksten vertreten, am schwächsten in Brig-Glis. Der grösste Teil der Nutzfläche ist Wiese und Weide, grössere Ackerflächen finden sich dagegen nur noch in Brig-Glis, Ried-Brig und Termen.

Die Flächen oberhalb 1‘700 m ü. M., oberhalb der Waldgrenze, werden vorwiegend als Sömmerungsweiden für Rinder und Schafe genutzt. Die Alpgebiete sind mit Forst- und Alpstrassen erschlossen, die Alpbewirtschaftung ist in der Regel genossenschaftlich organisiert.

Die nördliche Talflanke des Rhonetals zeichnet sich im Allgemeinen durch mässige bis gute Eignung für den Futterbau aus, dies gilt vor allem für das Plateau Ried-Brig bis Termen. Die für den Ackerbau geeigneten Flächen sind als Fruchtfolgeflächen (FFF) festgelegt. Die vorherrschende Nutzungsart ist Gras- und Milchwirtschaft in Form von konventionellen Betrieben, die Zahl der Biobetriebe hat sich in den letzten Jahrzehnten positiv entwickelt. Trotz anhaltendem Strukturwandel in der Landwirtschaft ist die Zahl der Betriebe und Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig immer noch relativ hoch.

Gut erschlossene Flächen in der Zone der Heimgüter werden noch ausreichend bewirtschaftet, aufgelassene Nutzungen sind in Randparzellen und höheren Lagen zu beobachten. Die Aufgabe wenig produktiver und schwer zu bewirtschaftenden Parzellen führt zu einer sukzessiven Verwaldung der ehemals offenen Landschaft.

Siedlungs- und Verkehrsflächen Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt 811 ha oder 2.8% in Anspruch. Die Tendenz ist steigend. Mehr als die Hälfte davon verzeichnet das Regionszentrum Brig-Glis, Simplon erreicht lediglich 1.1%. Das kantonale Mittel liegt bei 3.1%, das gesamtschweizerische bei 6.8%.

Die Siedlungsflächen haben sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte stark ausgedehnt, insbesondere im Raum Brig-Glis, Ried-Brig und Termen; diese Ausdehnung erfolgt meistens in konzentrischen Kreisen um die Ortskerne oder linear, entlang den Erschliessungsachsen. Die Siedlungsentwicklung verläuft eher ungelenkt, aufgrund von Lage, Verfügbarkeit und Nachfrage nach Bauparzellen und nicht aufgrund einer Steuerung nach Kriterien der Siedlungskonzentration, Siedlungsgliederung und Verdichtung nach innen. In Mörel-Filet ist das Siedlungswachstum durch

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die Topographie und die Verkehrsachsen begrenzt, in Simplon Dorf war es insgesamt bescheiden und konzentriert sich auf den Dorfkern.

Der überwiegende Anteil der Siedlungsfläche entfällt auf Wohnzonen. Arbeitszonen und Zonen für öffentliche Bauten und Anlagen sind eher kleinflächiger vertreten. Rund 10% der Siedlungsfläche dient dem Verkehr.

Landwirtschaft

Landwirtschaft: Beschäftigung und Betriebe Die nachfolgende Tabelle zeigt die Veränderung der Betriebe und der Beschäftigten in den einzelnen Gemeinden auf.

Gemeinde Anzahl Betriebe Veränderung Anzahl Beschäftigte Veränderung

1990 1990 2010 2010 1990- 1990- Total, Total, Total, Total, 1990- 1990- 2010 2010 1990 1990 2010 2010 2010 2010 Konv. bio Konv. bio Konv. bio Konv. bio Konv. bio Konv. bio Brig-Glis 88 1 32 7 -56 6 227 2 56 11 -171 9

Ried-Brig 61 1 25 7 -36 6 133 5 46 15 -87 10

Termen 46 1 17 3 -29 2 99 5 30 13 -69 8

Simplon 27 0 15 3 -12 3 98 0 28 6 -70 6

Mörel-Filet 26 0 5 4 -21 4 53 0 9 10 -44 10

Gondo- 4 0 0 1 -4 1 11 0 0 3 -11 3 Zwischbergen Total 252 3 94 25 -158 22 621 12 169 58 -452 46

Tabelle 3 Betriebe und Beschäftigte (Quelle: Bundesamt für Statistik, 2011)

Der Strukturwandel der Landwirtschaft hat sich in der Region Simplon im Zeitraum 1990 – 2010 beschleunigt. Strukturwandel in der Landwirtschaft heisst: Aufgabe von Betrieben und Arbeitsplätzen, Expansion bestehender Betriebe und Arrondierung der bewirtschafteten Flächen, soweit möglich. Wo eine Betriebserweiterung nicht mehr möglich ist, bedeutet dieser Strukturwandel eine Abnahme der bewirtschafteten Fläche. Die Zahl der Betriebe hat insgesamt um 136 Einheiten abgenommen, die Zahl der Arbeitskräfte um 406; von dieser Abnahme sind alle Gemeinden betroffen, am stärksten Brig-Glis, Gondo-Zwischbergen und Ried-Brig, weniger markant ist die Abnahme in Mörel-Filet und Simplon. Abgenommen haben die konventionellen Betriebe, demgegenüber steht eine Zunahme der Bio-Betriebe um 22 und um 46 Arbeitskräfte gegenüber.

Flächennutzung Der Anteil der bewirtschafteten Grünfläche reduziert sich in der Zeit von 1990 – 2010 um rund 31 ha, diejenige der offenen Ackerfläche um 45 ha; in beiden Fällen findet eine Verschiebung von konventionellen zu Biobetrieben statt. Nennenswerte Anteile an offener Ackerfläche sind jedoch nur noch in Brig-Glis, Ried-Brig und Termen vorhanden. Vor allem in Ried-Brig konnte die

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biologisch bewirtschaftete Ackerfläche im Untersuchungszeitraum fast verdoppelt werden. In den übrigen Gemeinden gibt es praktisch keine Ackerflächen mehr. Dauerkulturen machen zwar nur einen geringen Anteil der gesamten Nutzfläche aus, haben sich aber zwischen 1990 und 2010 mehr als verdoppelt (von 3.8 auf 8.3ha). Zum grössten Teil finden sich diese auf Territorium der Gemeinde Brig-Glis mit ca 6.6ha.

Betriebsart Gemeinde Jahr LN – Offene LN – LN - Ackerfläche Grünfläche Dauerkulturen in ha in ha in ha konventionell Brig-Glis 1990 34.2 303.4 3 2010 4.7 245.5 6.6 Ried-Brig 1990 14.5 294.4 0.1 2010 6.9 306.4 0.7 Termen 1990 0 324.6 0 2010 0 276.8 0 Simplon 1990 8.2 198.3 0.1 2010 0.8 113.2 0.8 Mörel-Filet 1990 1 156.4 0 2010 0 41.8 0 Gondo- 1990 0 46.9 0 Zwischbergen 2010 0 0 0 Bio Brig-Glis 1990 0.1 11.2 0 2010 0 58.4 0.1 Ried-Brig 1990 5.6 19.6 0.6 2010 8.7 93.8 0 Termen 1990 0 0 0 2010 0 42.6 0 Simplon 1990 1.1 11.8 0 2010 3.2 33 0.1 Mörel-Filet 1990 0 0 0 2010 0 74.4 0 Gondo- 1990 0 0 0 Zwischbergen 2010 0 49.4 0

Tabelle 4 Landwirtschaftliche Nutzfläche (Quelle: Bundesamt für Statistik, 2011)

Die Landwirtschaft Perimeter ist vor allem auf Milchwirtschaft ausgerichtet. Der grösste Teil der Milch wird zu Milchprodukten verarbeitet und teilweise selbst vermarktet, die Fleischproduktion, insbesondere aus konventioneller Tierhaltung ist tendenziell rückläufig. Die gut geeigneten Flächen in Siedlungsnähe werden intensiver, die Randparzellen extensiv bewirtschaftet. An Dauerkulturen wird vor allem Obst und Gemüse angepflanzt; Getreide wird zum Teil zu Brot verarbeitet (Achera Biela).

Auch die Landwirtschaft im Projektgebiet hat mit den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Branche, vor allem der Situation auf dem Milchmarkt, zu kämpfen, die sich in sinkenden Produkterträgen und damit fehlenden Einnahmen niederschlägt. Nicht ausgeschöpfte Potenziale bestehen sicher noch bei der Produktion und Vermarktung von Milch

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und Fleisch, vor allem bei Spezialitäten. Die kulturlandschaftliche Funktion der Landwirtschaft (Pflege und Unterhalt) hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und wird in Zukunft noch zunehmen, insbesondere auch in Zusammenhang mit dem vorliegenden Landschaftsqualitätsprojekt.

5. Generelle Trends bei der Raum- und Landwirtschaftsentwicklung in der Region Simplon In diesem Kapital werden die wichtigsten Einfluss- und Veränderungsfaktoren sowie die Trends in der Landwirtschaft und Alpwirtschaft auf der Basis der vorgängigen Kapitel beschrieben und im folgenden Kapitel 6 gebietsspezifisch vertieft.

Wichtigste Einfluss- und Veränderungsfaktoren Insgesamt können in der Region Simplon die folgenden Einfluss- und Veränderungsfaktoren mit besonders hoher Hebelwirkung bezeichnet werden, die im Projektperimeter Auswirkungen auf die Landschaftsästhetik und das Landschaftserlebnis haben:

Abbildung 8 Wesentliche Einfluss- und Veränderungsfaktoren auf die Kulturlandschaft

Dazu tragen insbesondere die folgenden Umstände bei:

 Die Einwaldung8, Verbuschung und Vergandung findet primär auf steilen und / oder schwierig zu bewirtschaftenden (arbeitsintensiven) Wiese- und Weideflächen statt, wobei der Verbuschungsdruck auf extensiven Weideflächen ohne jährliche Mahd wesentlich höher ist. Dieser Umstand wird durch die Nutzungsaufgabe dieser (oftmals auch peripher gelegenen) Flächen verstärkt.

 Die Rationalisierung und Mechanisierung in der Landwirtschaft führt zu einem Verlust an Bewirtschaftungsvielfalt, oftmals verbunden mit dem Verlust von Struktur- und Kulturlandschaftselementen.

8 siehe hierzu auch NZZ-Artikel „Wenn der Wald immer mehr wird“ (http://www.nzz.ch/aktuell/inland-sommerserie- schweizer-karten-interaktiv/vergleich-siedlungsflaechen-wald-landwirtschaft-1.18125618)

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 Weiterer Faktoren wie die Ausdehnung von Siedlungen und Einzelbauten (Siedlungsdruck Agglomeration und Stadt Brig-Glis) und unpassender Siedlungsbau (Gebäude, die sich nicht in den Kontext der traditionellen Baustruktur eingliedern) beeinflussen das Landschaftsbild, sind jedoch nicht Gegenstände des Landschaftsqualitätsprojekts resp. ausserhalb des Einflussbereichs. In den Einfluss- und Wirkungsbereich des Landschaftsqualitätsprojekts fällt der Aspekt des Siedlungsrands. Massnahmen zur Gestaltung und Aufwertung der Schnittstelle Siedlung – Landschaft können Bestandteil des Projekts sein (siehe Kapitel Massnahmen).

6. Landschaftsanalyse und -zielsetzungen

6.1. Grundlagen Eine umfassende Auswertung und Beurteilung bestehender raumplanerischer Grundlagen wurde im Rahmen der Bewertung der Natur- und Landschaftswerte in der Region Simplon vorgenommen. Dazu wurden zahlreiche Konzepte, Planungen und Sachpläne auf nationaler, kantonaler, regionaler und kommunaler Ebene umfassend analysiert. In Anbetracht der Auswertung dieser Grundlagen und dem aktuellen Landschaftsqualitätsprojekt sind die folgenden wichtigen Leitfragen und –leitsätze von Bedeutung:

– Welchen Beitrag kann das Landschaftsqualitätsprojekt im Gesamtumfeld der Region Simplon an die Qualität der typischen Landschaftstypen (Kulturlandschaften) leisten? – Schliessen von Lücken in der Erhaltung und Aufwertung der Landschaftsqualität, die mit den bisherigen Instrumenten nicht erreicht werden konnte. – Nutzen von Synergien in Zusammenhang mit dem laufenden ökologischen Vernetzungsprojekt. – Koordination und Abstimmung mit laufenden Projekten sowie Abgrenzung der LQ- Massnahmen zu bestehenden Finanzierungsinstrumenten, um die Mittel möglichst zielgerichtet mit hohen Synergien und Anreize mit grosser Wirkung zu schaffen.

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6.2. Vorgehen Das Vorgehen von der Analyse zu den Landschaftsqualitätszielen bis hin zu den Massnahmen richtet sich nach den folgenden Schritten:

Definition und integrale Analyse der Charakterräume (Kapitel 6) Grundlage für die Herleitung der Landschaftsqualitätsziele

Festlegen der Landschaftseinheiten und Landschaftsqualitätsziele (Kapitel 7) Aggregieren der Charakterräume zu ziel- und massnahmenbezogenen Landschaftseinheiten

Bestimmen der Massnahmen für die Umsetzung (Kapitel 8 - 9) Auswahl, Anpassung, Definition von Massnahmen auf der Grundlage des kantonalen Massnahmenkatalogs

6.3. Übersicht Charakterräume Das Simplongebiet zeichnet sich durch seine Vielfalt an verschiedenen Charakterräumen aus. Die wichtigsten raumprägenden Elemente sind Topografie, Exposition, Vegetationsstrukturen, Nutzungen, Infrastruktur und Erschliessung. Die nachfolgende Abbildung 9 (siehe auch Anhang 14.2. „Plan Charakterräume“) zeigt die verschiedenen Charakterräume in der Region Simplon auf. Die Besonderheiten der einzelnen Räume sind nachfolgend beschrieben. Die Erfassung und Beschreibung der Raumqualitäten bildet eine wichtige Entwicklungsgrundlage bezüglich der Landschaftsqualitätsziele, insbesondere hinsichtlich der Erhaltung und Stärkung der Raumqualitäten durch die Landwirtschaft.

Es können die folgenden Charakterräume unterschieden werden (siehe Abbildung 5):

 Brigerbad  Brig-Glis-Gamsen-Glishorn  Brigerber  Mörel-Filet  Ganter-Grund-Nesseltal  Simplon  Zwischbergen

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Abbildung 9 Gebiete mit landwirtschaftlichen Nutzfläche im Projektperimeter „ Simplon“

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6.4. Vision Landschaftsqualität Simplon Die "Vision Landschaftsqualität Simplon" fasst das übergeordnete Wirkungsziel in Form einer qualitativen Beschreibung zusammen:

Die Region Simplon zeichnet sich durch ihre abwechslungsreichen, vielfältigen und sorgfältig bewirtschafteten Kulturlandschaften aus. Bedingt durch die Höhenstufung und die Kleinkammerung mit unterschiedlichen lokalen Klimafaktoren greifen am Simplon verschiedene Nutzungs- und Vegetationsstufen ineinander über. Mit dem Landschaftsqualitätsprojekt konnten wesentliche Massnahmen definiert werden, die diesem hohen landschaftlichen Abwechslungsreichtum Rechnung tragen. Die Charakteristik der verschiedenen Kulturlandschaften konnte erhalten und gestärkt werden. Insgesamt konnte mit dem Landschaftsqualitätsprojekt ein Beitrag an die Sicherstellung einer vielfältigen, traditionellen und angepassten Bewirtschaftung im Simplongebiet geleistet werden.

6.5. Integrale Analyse der Charakterräume

Einleitung Die integrale Analyse der Charakterräume (Gebiete mit landwirtschaftlichen Nutzflächen im Projektperimeter „Simplon“) bildet die Grundlage für die Definition der Landschaftseinheiten (Zusammenfassung der Charakterräume) sowie die Herleitung der Landschaftsqualitätsziele (siehe Kapitel 7), woraus die Massnahmen abgeleitet werden (siehe Kapitel 8).

Das vorliegende Kapitel umfasst eine Beschreibung der einzelnen Charakterräume mit Fokus auf die besonderen kulturlandschaftlichen Qualitäten und Defizite sowie insbesondere auch auf historische Aspekte, die oftmals Rückschlüsse auf die heutigen Gegebenheiten ziehen lassen und einen wichtigen Beitrag zum kulturlandschaftlichen Verständnis sowie zur über Jahrhunderte erfolgten dynamischen Entwicklung im Simplongebiet beitragen.

Ferner sind die nachfolgend aufgeführten Aspekte beschrieben:

 Besondere räumliche Qualitäten und Hotspots (vorherrschende Elemente, Siedlungsaspekte, prägenden Reliefs, Lebensräume, usw.)

 Repräsentative Bilder der Charakterräume (ausführliche Dokumentation siehe Beilage 1 – Plakate Charakterräume)

 Trends und Veränderungsfaktoren

Die Analyse und Verankerung der Wahrnehmungsdimension ist integrativer Bestandteil der Beschreibung der verschiedenen Charakterräume. Die Herleitung stützt sich im Wesentlichen auf die Ergebnisse der Projektarbeit "Bewertung der Natur- und Landschaftswerte Region Simplon" (Kapitel 3.2), das Beteiligungsverfahren Phase I (siehe Kapitel 2.2) mit Workshop zu Analyse, Befragung und Diskussion mit den einzelnen Akteuren (Anspruchsgruppen) sowie den Abendanlass / Workshop vom 20.08.2014 (siehe Anhang), welcher insbesondere die inhaltliche Konsolidierung sowie den Bezug zwischen Zielen und konkreten Massnahmen zum Ziel hatte.

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Brigerbad

Beschreibung Das an der rechten Talsohle der Rhone liegende Brigerbad besteht aus dem haufendorfartigen Weiler Unteres Bad und den locker errichteten Siedlungen Heldnerohischer und Oberes Bad. Ein altertümlicher, südlich vor der Häusergruppe des Unteren Bads stehender Stadel wird noch heute Zehnten- oder Bischofsstadel genannt. Dieser Stadel aus unregelmässig behauenen Balken und einer Dachkonstruktion mit Schrägrost stammt vermutlich aus der Zeit um 1400 und dürfte damit zu einer der ältesten Holzbauten der Region gehören. Auch andere, vor allem gemauerte Baurelikte der kleinen Haufendorfsiedlung Unteres Bad weisen in die Zeit des späteren Mittelalters.

Vor der Korrektion der Rhone im 19. Jahrhundert hatte Brigerbad immer wieder unter Überschwemmungen der Rhone zu leiden. Selbst das leicht erhöht auf einem Felsensporn stehende Untere Bad wurde von diesen Überschwemmungen bedroht. Laut mündlicher Überlieferung konnte man früher einen Wagen unter den gestelzten, heute ebenerdig stehenden Zehnten- oder Bischofsstadel stellen. Grössere Überschwemmungen sind urkundlich aus den Jahren 1470 und 1640 überliefert. Eine Urkunde aus dem Burgerarchiv von berichtet über die Unwetterkatastrophe vom 10. September 1640, dass «zuo Bryg die Saltina zu underst in das dorff gebrochen [ist] und schöne gietter zu Bryg und ingnommen. (…) Der Rodan ist zu oberst in Baden inbrochen und [hat] gietter verderbt.» Von einer grossen Überschwemmung der Rhone am 27. August 1834 berichtet auch das Gemeindebuch von Brigerbad, nach dem «der zornige Rotten mehr als 30 Klafter Steinwehri und gleichfalls 30 Klafter Holzwehri eingerissen, somit rund 120 Meter Wehrinen» vernichtet habe.

Geschützt von diesen Überschwemmungen ist der mit Plattenschüssen durchsetzte sonnenexponierte Nordhang Brigerbads. Hier beginnt die Walliser Felsensteppe mit ihrer eigenartigen, zum Teil mediterranen Vegetation. Dieser Hang ist zum grössten Teil unproduktiv. Einzig an geeigneten Stellen waren zwischen den Felsbändern kleine Weinberge, Äcker und Mähwiesen angelegt. Zum grössten Teil wurde der Hang mit seinem Hartgraswuchs aber als Weide für das Schmalvieh genutzt.

Brigerbad hatte im ausgehenden Mittelalter einige Bedeutung durch das Thermalbad. In den frühen Urkunden wird Brigerbad ohne nähere Bezeichnung als «Baden» angeführt. Da das Bad eigentliches Zendenbad gewesen ist, benennen andere Urkunden den Ort als die «Briger Thermen». Heute hat das Bad – nach dem Ausbau der letzten Jahrzehnte – als Thermalbad eine überlokale touristische Bedeutung erhalten.

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Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Prägende, gut integrierte Trockensteinmauern und Ausserordentlich reich strukturierte Kulturlandschaft mit Kleinstrukturen in unmittelbarer Nähe zu naturnahen einer Vielzahl an einzelnen Elementen Lebensräumen

Walliser Felsensteppe mit mediterran anmutender Reiches Mosaik aus kleinsten, reich strukturierten Vegetation. Weidenutzung mit Schafen in bewässertem Parzellen mit Gärten, kleinen Bäumen und TWW-Objekt Gehölzstrukturen

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Trends und Veränderungsfaktoren Südhang  Schleichende (?) Aufgabe der Steppennutzung und zunehmende Verbuschung/ Verwaldung am gesamten Nordhang.  „Echte“, genutze Steppen kaum mehr vorhanden oder mit Entwicklung in Richtung Unternutzung (Agropyron und Artemisia absinthium deuten auf Unternutzung und mangelnde Weidepflege hin). Die noch gut genutzten Steppen sind in den meisten Fällen bewässert und weisen den Charakter von Trespen-Monokulturen auf.

Rebparzellen  Unterschiedlich bewirtschaftete Kleinstparzellen mit sehr unterschiedlichem Bewuchs und Begleitflora. Durch eine optimale Bewirtschaftung der Rebberge könnten die ruderalen Zielarten noch wesentlich mehr gefördert und das Landschaftsbild bereichert werden.

Ebene  Intensivierung der Bewirtschaftung durch Bewässerung, dadurch weniger Pflanzen- und Tierarten sowie Blütenvielfalt. Insgesamt sind nur noch sehr wenige artenreiche Wiesen- und Weideflächen vorhanden. Im Moment ist die Bewirtschaftung sehr intensiv.

 Oft kleinste Parzellen mit Gärten und kleinen Bäumen: Vorbild könnten z.B die Flächen beim Zeltplatz sein.

Brig-Glis – Gamsen – Glishorn

Beschreibung Brig-Glis Die heutige Stadtgemeinde Brig-Glis besteht aus den Territorien der ehemals selbstständigen Kommunen Brig, Glis und Brigerbad. Mit Ausnahme von Brigerbad umfasst die heutige Grossgemeinde das linksseitige Siedlungsgebiet der Talsohle des Bezirks Brig. Wie bei den meisten Talgemeinden des Oberwallis fehlt auch Brig-Glis eine vertikale Ausweitung in die Zone der Maiensässe und Sommerweiden. Nur Glis hat mit der unter napoleonischer Herrschaft erfolgten Neugliederung des Wallis die links des Tafernabaches am Nordhang des Glishorns gelegenen Voralpengüter und Alpen erhalten. Mit der juristischen Auflösung der Gemeinden Ganter und Grund ist dieses zum Wirtschaftsbereich von Grund gehörende Territorium im Jahre 1802 nach Glis eingemeindet worden.

Mit dem Bau des Simplon- und des Lötschbergtunnels sowie der Furka-Oberalpbahn und der Brig- Visp-Zermatt-Bahn wurde Brig zum Verkehrsknotenpunkt. Die Bahn schuf Arbeitsplätze. Erwerbsmöglichkeiten boten sich in den neu angesiedelten mittleren und kleineren Produktionsbetrieben, im aufblühenden Gewerbe und in den Niederlassungen grosser Banken, Versicherungs- und Transportgesellschaften. Auch die Fremdenverkehrswirtschaft erfuhr einen kräftigen Entwicklungsschub: die Anzahl der Hotelbetten hatte sich zwischen 1880 und 1937 praktisch vervierfacht. Das mit dem wirtschaftlichen Aufschwung einhergehende Bevölkerungswachstum setzte eine stürmische Bautätigkeit in Gang. Die knapper werdenden und immer teureren Baulandreserven liessen auch die Einwohnerzahlen der Nachbarorte Glis und Naters in die Höhe schnellen. Die nach 1960 in der Zeit der Hochkonjunktur grossflächig

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einsetzende, ausserordentliche Bautätigkeit haben das Ortsbild und die Siedlungsstruktur in der heutigen Stadtgemeinde Brig-Glis grundlegend verändert9.

Beschreibung Glis Das Siedlungsgebiet von Glis liegt auf dem niederen Schwemmkegel des Holzgrabens. Der Sied- lungskern besteht aus dem Oberdorf und der Wieri (südlich und nördlich der Pfarrkirche). Vom Dorfkern getrennt waren vor dem Bauboom der letzten Jahrzehnte die weilerartigen Siedlungen Zenhäusern (auf der linken Seite der Saltina) sowie das Holzji (südlich oberhalb des Dorfes) und das Gstipfji (westlich des Dorfes) errichtet worden. Eine Sonderstellung innerhalb des Gemeindeterritoriums von Glis nahm der Wickert ein.

Nach 1700 stagnierte die Bautätigkeit in Glis. Vom barocken Baueifer Brigs in der Ära nach Stockalper gingen keine entscheidenden Impulse aus. Das Dorf verfiel im 18. und 19. Jahrhundert gleichsam in einen Dornröschenschlaf. Ein Wendepunkt in der Siedlungsentwicklung von Glis trat in den späten 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ein. Der Strassenverbreiterung fiel die prächtige Pappelallee zwischen Brig und Glis zum Opfer und am östlichen Dorfeingang wurden vier Häuser (darunter das Kaplaneihaus) und einige Wirtschaftsgebäude niedergerissen. Die weite Siedlungslücke zwischen dem historischen Städtchen Brig und dem alten Dorfkern von Glis sowie den ehemaligen Weilern ist heute durch die immense Bautätigkeit der letzten Jahrzehnte geschlossen.

Beschreibung Gamsen Das heutige Siedlungsgebiet von Gamsen liegt auf dem breiten Schwemmfächer der Gamsa. Der historische Gebäudebestand ist längs des Wegnetzes errichtet oder zu kleinen Haufenkonzentra- tionen gruppiert. Ähnlich wie in Glis datiert der grösste Teil des historischen Gebäudebestandes in die Zeitspanne zwischen 1450 bis 1750. Siedlungsbestimmend war überdies die in napoleonischer Zeit angelegte Heerstrasse, welche die über den Simplon führende Fahrstrasse mit dem Genferseeraum verband. Auch in Gamsen ist – wie in anderen Talgemeinden – längs dieser Strasse nach 1850 neues Bauvolumen entstanden, darunter das Restaurant Nanzer und am westlichen Dorfausgang ein Gebäude mit Wirtschaft und Bäckerei, Schmiede und Knochenmühle (heute Restaurant Boccalino).

Gamsen besitzt in der «Landmauer» ein Kulturgut von nationaler Bedeutung. Die längs der Gamsa verlaufende, um die Mitte des 14. Jahrhunderts erbaute Talsperre war ursprünglich 850 m lang, ca. 2 m breit und 6 m hoch. Die «Letzimauer» von Gamsen entstand als Verteidigungsbau gegen die Herren von Savoyen, die im 13. und 14. Jahrhundert versuchten, den handels- und militärpolitisch wichtigen Simplonpass unter ihre Kontrolle zu bringen.10 Im 16. und 17. Jahrhun- dert verlor die Mauer ihre militärische Funktion und diente vor allem zu Zeiten der Pest zur Absperrung und Kontrolle des Verkehrs. Kaspar Stockalper von Thurm berichtet in seinem Tagebuch, dass sein erstes öffentliches Amt das eines «Kommisärs bei der Landmauer wegen der

9 Adaption eines Textes von: Loretan, Hildegard, Brig als Zentrum, in: Klaus Anderegg (Hrsg.): Wandern am Simplon. Wegweiser zu Natur und Kultur, Simplon Dorf 2008, S. 17 – 23

10 www.landmauer.ch/de 29/96

Pest» gewesen sei.11 Damals aber war die Mauer vermutlich bereits im Verfall. In Gamsen gibt es unter den bäuerlichen Gebäuden auffallend viele Mauerbauten: Häuser, Ställe, und Speicher. Die Gamsenmauer als leicht zugänglicher Steinbruch dürfte diese Bauweise begünstigt haben.

Zur «Rettung, Erhaltung und Klassierung der Landmauer als nationales Baudenkmal» wurde im August 1995 die Stiftung «Landmauer Gamsen» gegründet. Mit Hilfe dieser Stiftung ist die Land- mauer von Gamsen heute zum grössten Teil freigelegt, saniert und unter Schutz gestellt.

Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Blick von Osten auf Holzji mit ihren typischen Der Rohrberg zeichnet sich als geneigtes Plateau mit Kulturlandschaftselementen von Einzelbäumen, Hecken, sanften und weichen Geländeformen aus usw.

Die Waldmatte weist mit ihren verschiedenen Schöne Einzelbäume als Kulturrelikte in der Geiggja, Heckenstrukturen einen typischen Charakter von insbesondere Birnbäume Heckenlandschaften auf

Trends und Veränderungsfaktoren - Starker Siedlungsdruck und Verlust an landwirtschaftlichen Nutzflächen im Gebiet Holzji. - Rationalisierung und Intensivierung haben zu einem grossen Verlust an Kulturlandschaftselementen, insbesondere Hochstammfeldobstbäume, geführt. - Gebietsweise unterschiedliche Vergandungs- und Verwaldungstendenz in der Waldmatte. - Die Ackerbaunutzung ist vollständig verschwunden.

11 Imesch, Dionys, Die Gamsenmauer. Blätter aus der Walliser Geschichte, 1930, Bd. 4, S. 298-300 (S. 300) 30/96

Brigerberg Die zwischen Saltinaschlucht und Tunetschgraben liegende Moränenterrasse des Brigerbergs mit den Gemeinden Ried-Brig und Termen gehört zum frühen Siedlungsgebiet des Oberwallis. Die Gegend um Brig war bereits in der Jungsteinzeit dünn besiedelt. Neolithische Gräberfunde am Fusse des Burgspitzes oberhalb von Ried12 belegen diese jungsteinzeitliche Besiedlung. Um die Zeitenwende unterwarfen die Römer die Keltenstämme, die das Wallis bewohnten, und es setzte eine erstaunlich rasche Romanisierung der keltischen Bevölkerung ein. Eine grundlegende Veränderung der Bevölkerungsstruktur erfuhren der Brigerberg und das Ganter mit der im 8. und 9. Jahrhundert erfolgten Einwanderung der Alemannen. Erst um diese Zeit dürfte der grösste Teil der Moränenterrasse und des abgeschiedenen Tales gerodet und kultiviert worden sein. Die grösste Anzahl der Flurnamen von Ried und Ganter sind germanischen Ursprunges. Einige dieser Ortsbezeichnungen wie «Ried» (von «reuten») und «Brend» (= Brandrodung) weisen auf diese alemannische Kolonistentätigkeit.13 Die Alemannen liessen sich in Einzelhöfen nieder, die sich mit dem Bevölkerungsanstieg zu weilerartigen Siedlungen entwickelten. Diese Weilersiedlungen sind typisch für den Brigerberg.14

Neben der Landwirtschaft bot in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Schieferabbau in Termen eine Existenzgrundlage. Bereits in früheren Jahrhunderten wurde in Termen Dachschiefer gebrochen. Es war dies ein eher bescheidener, handwerklicher Abbau. Um 1920 begann in Termen – vorerst noch recht bescheiden – der industrielle Abbau. Im Sommer 1920 gründeten einige initiative Männer von Termen die «Simplon-Schiefer AG» mit einem Aktienkapital von 60'000 Franken. In den besten Jahren beschäftigte die Gesellschaft über 20 Arbeiter. Die Verdienstmöglichkeit für die einheimische männliche Bevölkerung hatte aber auch ihre Schattenseiten. In der ersten Zeit, als noch trocken gebohrt wurde, bestand für die Stollenarbeiter das Risiko, an der Silikose (Staublunge) zu erkranken. Mit dem Aufkommen des Eternits war die teure und aufwendige Handarbeit des Schieferabbaus nicht mehr konkurrenzfähig. Am 14. Juli 1972 stellte die «Simplon-Schiefer AG» den Schieferabbau ein.15

Noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg war der Brigerberg mit den beiden Ortschaften Termen und Ried-Brig von der Landwirtschaft dominiert. Heute ist der Brigerberg Teil der Agglomeration Brig- Glis geworden. Waren früher die Weilersiedlungen des Brigerbergs noch klar voneinander abgegrenzt, wird heute der Freiraum zwischen den ehemaligen Dorfschaften immer mehr mit neuem Bauvolumen ausgefüllt.

12 Borter, Leopold, 400 Jahre Burgerschaft und Bauernzunft Ried-Brig. 1563 – 1963, Visp 1963, S. 3 13 ebd., S. 19 14 auf dem Territorium von Termen: Termen, Hasel, Z’Matt und ein Teil von Biela; auf dem Territorium von Ried-Brig: Lingwurm, Brei, Ried, Schlüocht, Lowina, Obertermen, Bach und ein Teil von Biela 15 vgl. Kuonen, Martin, Die Termer Schieferbrüche; in: Britsch, Mirjam, Kämpfen, Othmar und Kuonen, Martin (Red.) (1995): Brigerbärg, scheene Bärg. Ried-Brig und Termen einst und jetzt, Visp, S. 94 – 96 31/96

Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Offene Wiese- und Weideflächen mit angrenzenden, reich Wickert: Dominierend Weidenutzung an den nördlichen strukturierten Steppen im Gebiet Obertärmu steil abfallenden Hängen

Acherabiela mit traditioneller Ackernutzung und hohem Eng verzahntes Mosaik an Wiese- und Weideflächen mit landschaftsästhetischem und ökologischen Wert Heckenstrukturen und gebuchteten Waldrändern

Trends und Veränderungsfaktoren - Flaches, grossräumiges Plateau. Eignet sich optimal für produktive Landwirtschaft, daher v.a. nährstoffreiche Fettwiesen und Verlust an Kulturlandschaftselementen (Einzelbäume, Gehölzstrukturen). Praktisch die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche in der Landschaftseinheit wird künstliche mit Sprinklern bewässert und wird intensiv genutzt. Dazwischen existiert ein breites Spektrum an Lebensräumen mit extensiver Nutzung, zum Teil jedoch auch mit ersten Anzeichen von Nutzungsaufgabe und Vergandung (z.B. Chumma / Giwwer). - Neben den intensiv genutzen Wiese- und Weideflächen - z.B. im Gebiet obers Z‘Matt - bereichern und strukturieren die steileren, extensiv genutzen Terrassenstufen das Landschaftsbild. Im Gebiet unners Z‘Matt zeigen einzelne, sehr artenreiche Flecken, dass ein grosses Potenzial für arten- und blumenreiche Wiesen besteht. - Tendenziell Entwicklung von offenen und hellen zu dunklen und geschlossenen Waldrändern. - Die einst weit verbreitete Ackernutzung ist nur noch auf wenigen Flächen vorhanden und auf das Engagement einzelner Landwirte zurückzuführen. Der landschaftsästhetische und ökologische Wert dieses Elements ist sehr hoch. - Anhaltender Siedlungsdruck rund um Ried-Brig und Termen. Hohes Potenzial für die Siedlungsrandentwicklung.

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Ganter – Grund – Nesseltal Ganter und Grund waren im Mittelalter eine ganzjährig bewohnte Talschaft. Erste urkundliche Erwähnungen gehen auf das ausgehende 13. Jahrhundert zurück. Bereits im späten 15. Jh. setzte in der Talschaft eine Abwanderung ein, die zu einer allmählichen Entvölkerung der beiden Gemeinden Ganter und Grund führte. Die grossen Pestepidemien des 15. und 16. Jahrhunderts und die sich über Jahre hinziehenden Fehden mit dem benachbarten Eschental sowie eine im 16. Jh. einsetzende Klimaverschlechterung waren Anlass, das Gantertal als Dauersiedlungsgebiet aufzugeben. Vermutlich war die Talschaft bereits um 1600 nur mehr temporär bewohnt.

Mit den politischen Umwälzungen nach der Besetzung durch französische Truppen wurden im Jahr 1802 das Territorium von Ganter mit dem rechtsseitig der Taferna gelegenen Gebiet von Grund der Gemeinde Ried-Brig und jenes von Grund der Gemeinde Glis (heute Brig-Glis) einverleibt. Die ehemaligen Gemeinden sanken zu privatrechtlichen Korporationen ab.

Im naturräumlichen Bereich weist das Gantertal eine vielfältige Vegetation auf. Das Tal verläuft parallel zum Rhonetal und kann als «Klein-Wallis» bezeichnet werden. «Auf engstem Raum verbindet es typische Charaktereigenschaften: trockenheisse, sonnige Föhrenwälder wechseln mit feuchten Grauerlenwäldern ab, Steppen mit Auengebieten, extensiv und mitteIintensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden mit Vergandungs- und Pionierflächen. Das Zusammenspiel von Exposition, Topografie, natürlicher Dynamik, menschlicher Bewirtschaftung und die spezielle Klimasituation am Simplon sind verantwortlich für eine reiche, teils spezielle Flora16».

Interessant ist das Gebiet mit seinen Eisenvorkommen auch geologisch. Diese Eisenvorkommen ziehen sich vom Ärezhorn oberhalb des Nesseltals bis ins Binntal. Eine Verhüttung des Eisens im Grund ist urkundlich seit Ende des 16. Jahrhunderts nachgewiesen. Die Verhüttungsanlage stand am Zusammenfluss des Nessel-, Taferna- und Ganterbachs, die auch das nötige Wasser zum Antrieb der Wasserräder lieferten. Kaspar Stockalper von Thurm liess um die Mitte des 17. Jahrhunderts die Verhüttungsanlage ausbauen. Zu seiner Zeit bestand die Normalbelegschaft aus einem «Schmelzer», einem Ofenknecht, drei Knappen, drei Hammerschmieden, fünf Köhlern und sieben Holzhackern. Nach der Ära Stockalper verlieren sich die Spuren über die Weiterführung des Bergwerks.

16 it. Schmid, Gerhard, Das Gantertal – die vielfältige Vegetation des «Kleinen Wallis» in: Klaus Anderegg (Hrsg.): Wandern am Simplon. Wegweiser zu Natur und Kultur, Simplon Dorf 2008, S. 115 – 116, S. 115 33/96

Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Landschaftskammer Unners Nesseltal wird seit rund zehn Strukturierte Landschaft mit hoher Nutzungsvielfalt. Jahren wieder beweidet und mit Sprinklern bewässert Angrenzend TWW-Objekt mit äusserst reichhaltiger Flora und Fauna

Steinumatte mit prägenden, von Lärchen bestockten Landschaftskammer Rothwald an erhöhter Lage mit Weiden. Die fetteren Bereiche sind mit fixen Sprinklern deutlicher Verwaldungstendenz bewässert

Trends und Veränderungsfaktoren - Die Verbrachung auf den meist trockenen bis sehr trockenen Weiden an peripheren Lagen und in steilen Geländeverhältnissen ist zum Teil sehr weit fortgeschritten. - Die Verbuschung der Flächen weist einen sehr unterschiedlichen Grad auf (oftmals mit Juniperus sabina). - Einzelne Gebiete werden z.T. bewässert und gedüngt. Diese sind gut gepflegt und weisen eine geringe Verbuschungs- und Verbrachungstendenz auf.

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Simplon

Der Simplonpass Der Simplon, eine ca. ein Kilometer weit ausladende Passmulde, liegt zwischen Hübschhorn, Staldhorn, Tochuhoru und Maggenhorn. Die weite Landschaft des Passes entstand aus der Folge glazialer Transfluenz. Diese Landschaft mit Rundhöckern und dazwischen liegenden alpinen Rasen, kleinen Mooren und Seen wurde von der Kraft der Eismassen geformt. Beim Moorgebiet auf dem Simplonpass handelt es sich nicht um eine homogene zusammenhängende Fläche. Vielmehr besteht sie aus einem dichten Mosaik verschiedenster Vegetationstypen. Wegen der zu geringen Moordichte wurde nur das Gebiet von Hopsche als Hochmoor von nationaler Bedeutung in das «Bundesinventar der Hoch- und Übergangsmoore» aufgenommen.

Alpwirtschaftlich wurde (und wird) das gesamte Gebiet der Passhöhe von einer Geteilschaft genutzt. Der traditionelle Alpbetrieb auf der Simplon Bergalpe war die Einzelalpung, bei der jede Bauernfamilie individuell die Milch zu Butter und Käse verarbeitet. Dabei hatte jede Familie nur Nutzungsrechte. Die Alpweiden blieben im Besitz der Geteilschaft. Das sogenannte «Hüttenrecht» ermöglichte aber jedem Geteilen, sich an geeignetem Orte die für die Sömmerung des Viehs notwendigen Gebäude zu errichten.

Mit der Umstellung auf den kollektiven Alpbetrieb (mit gemeinsamer Hut und Milchverwertung) und bedingt durch den Rückgang des Viehauftriebs haben heute die meisten Hütten ihre alpwirtschaftliche Funktion verloren. Sie sind zum grössten Teil zu Ferienwohnungen umfunktioniert worden.

Durch die alpwirtschaftliche Nutzung wie auch durch den im frühen Mittelalter einsetzenden Transitverkehr ist auf dem Simplon eine der bedeutendsten und interessantesten Kultur- und Na- turlandschaften der Schweiz erhalten geblieben. Bedingt durch dieses Nebeneinander unter- schiedlicher Nutzungen – Alpwirtschaft, Transitverkehr, Tourismus und Militär – kommt auf dem Simplon wie in kaum einem andern Gebiet im Oberwallis der dynamische Aspekt der Kulturlandschaft zum Tragen; das heisst der Aspekt des Werdens und auch Vergehens einzelner Kulturlandschafts-Elemente. Anhand der Siedlungslandschaft und der veränderten räumlichen Nutzungssysteme wird diese Dynamik historisch nachvollziehbar.

Man kann dieser zusammenhängenden Passlandschaft in ihrer natur- und kulturräumlichen Ausgestaltung durchaus eine europäische Bedeutung zuordnen.

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Einleitung zur Simplon Südseite Als eigentliche ökonomische Grundlage von Simplon und Gondo-Zwischbergen ist die Landwirtschaft älter als das organisierte Transportwesen. Sie hat die Siedlungslandschaft am Simplon auch nachhaltiger geprägt (vor allem die Gebäudegruppen ausserhalb der Pri- märsiedlungen); denn das sich einmal herausgebildete, landwirtschaftliche Betriebssystem ist von «langer Dauer»: Es passt sich zwar den wechselnden, von überlokalen Faktoren abhängigen ökonomischen Gegebenheiten und den veränderten klimatischen Bedingungen an, bleibt aber in seiner strukturellen Ausrichtung über Jahrhunderte bestehen.

Simplon und Gondo-Zwischbergen gehören mit 91 km2 und 86 km2 zu den flächenmässig grössten Oberwalliser Gemeinden. Von dieser Fläche ist aber nur ca. 2.5% als Mähwiesen «Kulturland im engeren Sinn». Bei den erschwerten Produktionsbedingungen war und ist die Landwirtschaft der Simplon Südseite ausschliesslich auf die Viehhaltung ausgerichtet; dies nicht nur aus klimatischen Gründen, sondern auch weil das Säumerei- und Kutschergewerbe als Grundlage einen ausgedehnten Futterbau benötigten.

Typisches Merkmal des bis zur Passhöhe ansteigenden landwirtschaftlichen Kulturlandes ist das Ineinandergreifen der drei Nutzungszonen (Heimgüter, Maiensässe und Alpweiden), «entsprechend den orographischen und klimatischen Gegebenheiten Parabelringen gleich, wobei die Parabelachse durch den Talweg gegeben ist.»17 Im unteren Talabschnitt befinden sich in dem nur etwa 700 m breiten Talboden um das Dorf Simplon herum sowie beim Gabi und bei der «Egga» die Heimgüter, an den Hängen über dem Talfuss die zum Burgergut gehörenden Allmenden und die privaten Voralpen. Das Gebiet oberhalb der «Egga» bis zum Engiloch wird ebenfalls als «Ausfahrten» genutzt. Im obersten Talabschnitt bis zur Scheitelhöhe des Passes auf 2005 m ü. M. schliessen sich Alpweiden an. Ein weiterer Gürtel von Sommerweiden, die heute zum Teil nur mehr als Schafalpen genutzt werden, zieht sich beidseits des Tales auf hochgelegenen Hangverflachungen hin.

Südseite des Simplons Vom Kulminationspunkt des Simplonpasses senkt sich ein zum Teil bis zu 500 m breites Trogtal in südlicher Richtung bis nach Simplon Dorf. Vermutlich um 1150 bis um 1250 – in einer Zeit eines Klimaoptimums – wurde das südliche Passhochtal dauernd besiedelt, und es entstanden die Gehöfte und Weiler im Bereich des «Walderobergs», der als Oberes Drittel Simplons bezeichnet wird. Die Hauptsiedlung des Freigerichts im Trinisboden wurde um 1597 durch einen vom Hohmattgletscher herkommenden Eissturz zerstört. Dabei verloren 81 Menschen ihr Leben. In der Folgezeit wurde der Siedlungsplatz verlegt und es entstand der Weiler «Egga». Damals haben sich vermutlich auch einige Familien von Walderoberg in Simplon Dorf niedergelassen oder sie sind abgewandert in die Umgebung von Brig. In dieser Zeit begann auch in der Gemeinde Simplon eine im inneralpinen Raum seit dem 17. Jahrhundert zu beobachtende Siedlungskonzentration hin zu

17 zit. Gutersohn, Heinrich (1958): Die Landschaft des Simplonpasses, in: Festschrift Kinzel, SchIernSchriften 190, Innsbruck, S. 53 – 61 (S. 57 f.)

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einem Hauptort, die zur Folge hatte, dass ehemalige Dauersiedlungen nur mehr temporär bewohnt wurden und Gemeinden sich auflösten. Im Dorfstatut von Simplon aus dem Jahre 1525 wird zwar das Territorium der Gemeinde gegen Walderoberg abgegrenzt, doch waren beide Gebiete eng miteinander verbunden und haben, wie sich aus der im gleichen Jahre aufgestellten Burgerliste von Simplon schliessen lässt, gegenseitig das Burgerrecht anerkannt.18

Im Weiler «Egga» steht am oberen Siedlungsrand leicht erhöht die kleine Kapelle des hl. Johannes des Täufers. Diese um 1670 errichtete Kapelle spielte im öffentlichen Leben des ehemaligen Freigerichts und der Gemeinde Walderoberg eine nicht unbedeutende Rolle. In einer feierlichen Prozession zog man am Tag des St. Johannes Baptista von der Pfarrkirche von Simplon zur Kapelle, um sich hier nach dem Gottesdienst im Freien zur Gemeindeversammlung und zum Gemeindetrunk zu treffen. Dieser Brauch wird noch heute gepflegt.

Die Französische Revolution brachte eine totale Veränderung der alten politischen Strukturen. Die alten Kastlaneien und Freigerichte wurden aufgelöst und leben bis heute zum Teil als Geteil- schaften weiter. Aus dem Freigericht Walderoberg entstand die noch bestehende Eggengeteilschaft.

Simplon Dorf Das Dorf liegt auf einem leicht eingemuldeten Moränenriegel auf 1470 m ü. M. Die Siedlungsentwicklung des Dorfes Simplon ist eng verknüpft mit dem Transitverkehr und seinen Blütezeiten. Das mittelalterliche Dorf war um den Platz bei der Kirche und längs des Saumweges angelegt. Diese Siedlungsstruktur blieb auch in der zweiten Blüteperiode des Transitverkehrs, in der Ära Stockalper, erhalten. Neben der einmaligen Platzanlage mit Sust- und Herbergsbauten ist damals längs des von Süden zum Dorfplatz ansteigenden Saumpfads ein beachtlicher Baubestand aus Mantelmauerhäusern entstanden, die dem als «Stutzji» bezeichneten, eindrücklichen Gassenzug ein Stück Italianità geben.

Der dritte siedlungsbestimmende Faktor ist die napoleonische Fahrstrasse, welche die alte Wegführung verliess und sich an den Dorfrand verlagerte. Längs dieser Strasse sind, den ver- änderten Verkehrsverhältnissen angepasst, im 19. Jahrhundert Wohnhäuser, Remisen und Rossställe erstellt worden.

Auf dem gegenüber von Simplon Dorf gelegenen linken Talhang befinden sich auf einer Höhe von 1400 – 1500 m ü. M. verstreut über die Kulturlandfläche erbaute Maiensässen. Vom Dorf ist der Wiesengürtel durch den tief eingeschnittenen Chrummbach getrennt. Der Baubestand besteht aus einzelhofartigen Gebäuden, die sich aus Temporärwohnhaus mit Stall, Käsekeller und Stallscheune zusammensetzen. Interessant ist, dass die älteren Gebäude durchwegs im Blockbau erstellt wurden.

Oberhalb der Maiensässe steht ein eindrücklicher Lärchenwald, der «Hittuwald» (Hüttenwald). Dieser Wald wurde als Waldweide für Ziegen genutzt. Er besteht aus einem lockeren Bestand von zum Teil bis zu 850-jährigen, riesigen Lärchen. Weil der Wald als Ziegenweide genutzt wurde,

18 vgl. Arnold, Peter, Der Simplon. Zur Geschichte des Passes und des Dorfes, Eggerberg 1947, S.211 ff. 37/96

konnten über Jahrhunderte keine jungen Bäume nachwachsen. Mit der Aufgabe der Ziegenhaltung stellte sich im «Hittuwald» wieder die natürliche Sukzession ein. Die alten Lärchen werden auf längere Frist durch den Jungwuchs verdrängt. Damit droht ein eindrückliches Naturdenkmal verloren zu gehen.

Der Siedlungsbestand im Dorf Simplon und um das Dorf zeigt eindrücklich das Nebeneinander von Transitverkehr und Landwirtschaft. Der Einfluss des Passverkehrs auf die Gestaltung der Kulturlandschaft beschränkt sich vorwiegend auf die längs der Strasse aufgereihten Passbauten und Siedlungen. Die Kulturlandschaft bleibt linear, während die Landwirtschaft flächenhaft wirkt: «Die Agrargebäude stehen abseits der Strasse, die Bauern arbeiten neben der Strasse und sind an ihr, von den wenigen Transporten abgesehen, praktisch unbeteiligt19.»

Laggintal Bei Gabi mündet von Südosten her das vier Kilometer lange Laggintal in das Haupttal ein. Das Tal erstreckt sich von Gabi bis an die Gipfel über 4000 Metern zwischen dem Simplongebiet und dem Saastal. Seine abgelegene Lage und die steil ansteigende Talsohle verleihen ihm seinen wild- romantischen Charakter. Das Tal wurde ausschliesslich alpwirtschaftlich genutzt. Das Laggintal hat mit seiner Flora und Fauna eine ganz besondere Stellung im Wallis: es befindet sich auf der Grenze zwischen dem Alpenhauptkamm und dem südlichen Abhang der Alpen. Dementsprechend findet man auch Elemente beider Regionen. Eine ganze Anzahl Pflanzen kommt im Wallis nur in diesem Tal vor. Die stark sonnenexponierte Talflanke bietet Lebensraum für viele wärmeliebende Insekten wie zum Beispiel Heuschrecken. So kommt die Südalpen-Säbelschrecke (Barbitistes obtusus) im Wallis fast ausschliesslich im Laggintal vor. Besonders bekannt ist das Laggintal für seine Schmetterlingsfauna. Unter Schmetterlingsforschern hat es seit mehr als einem Jahrhundert weit über die Grenzen der Schweiz einen hohen Bekanntheitsgrad. Seinen besonderen Status verdankt es dem Christis Mohrenfalter (Erebia christi), welcher hier 1882 entdeckt wurde. Obwohl der seltene Augenfalter auch an anderen Lokalitäten der Simplon-Südseite fliegt, gilt das Laggintal als seine «ursprüngliche Heimat». Neben dieser ganz besonderen Mohrenfalterart kommt noch eine grosse Anzahl anderer Mohrenfalter im Laggintal vor: es gilt nicht zu Unrecht als das Eldorado der Mohrenfalter. Das Laggintal wurde 1998 zusammen mit dem Zwischbergental ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen. Daneben ist es als kantonales Naturschutzgebiet ausgeschieden. Mit dem Beschluss des Kantons Wallis vom 3. Juli 1985 wurde der Fang von Schmetterlingen im Laggintal explizit verboten.20

19 Gutersohn, Heinrich, Geographie der Schweiz, Die Alpen, Bd. 2, 1. Teil, 1961, S. 54 20 Adaption eines Textes von: Imstepf, Ralph, Laggintal, in: Klaus Anderegg (Hrsg.): Wandern am Simplon. Wegweiser zu Natur und Kultur, Simplon Dorf 2008, S. 2 76 f. 38/96

Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Kulturlandschaft Simplon mit historisch bedeutendem Intensives Grünland mit verhältnismässig hohem Kulturgut am Beispiel der alten Suste in der Engi Artenreichtum mit strukturreichen Weideflächen im Randbereich

Landschaftlich attraktive Kammer mit weichen Mähnutzung mit schönem Gradienten von Geländeformen und artenreichen Wiesen im Gebiet Halbtrockenrasen bis Intensivgrünland. Landschaftlich Bine/Gri vielfältiger Raum

Reichhaltiges Mosaik von Trockensteinmauern, Waldweidenutzung im Gebiet Heji mit prägenden Fels- Waldweiden und weiteren Strukturen im Feerbärg und Steinstrukturen

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Trends und Veränderungsfaktoren - Konzentration der „intensiven“ Bewirtschaftung auf den Talboden auf Grund geeigneten topografischen Verhältnisse. Landwirtschaftliche Nutzflächen eignen sich optimal für die produktive Landwirtschaft, daher v.a. nährstoffreiche Fettwiesen. - Gebiete sowie Flächen mit aufwendiger Bewirtschaftung und peripherer Lage weisen eine mässige bis starke Tendenz zur Verbuschung (schleichende Vergandung und Verwaldung) auf. Es findet eine Konzentration auf gut bewirtschaftbare Flächen statt. - Waldweiden weisen teilweise eine Tendenz zu zu hoher Baumdichte auf, werden dadurch zunehmend schattig und verlieren dadurch an Attraktivität sowie an landschaftlichem und ökologischem Wert.

Gondo-Zwischbergen Vom Kulminationspunkt des Simplonpasses fällt das ansehnliche Trogtal vom Simplonpass in zwei Stufen bis nach Gabi/Gstein hinab und bildet von hier aus bis Gondo eine eindrückliche Schlucht. Die Gondoschlucht war eine Art Sperre und für den Transitverkehr ein schwer überwindbares Hindernis. Vermutlich führte schon seit dem Mittelalter ein Weg durch die Gondoschlucht. Wenn witterungsbedingt die Gondoschlucht schwer passierbar war, gab es (und gibt es) einen Umweg über den Feerberg ins Zwischbergental nach Gondo.

Für die Ära Stockalper ist diese Wegführung durch die Gondoschlucht zum Teil noch im Gelände erhalten mit original gepflästerten Wegoberflächen und den noch erhaltenen Widerlager der auf den napoleonischen Strassenplänen als «Pont des Sapins» bezeichneten Brücke über die Doveria. Nach dem Bau der napoleonischen Fahrstrasse ist aber der grösste Teil des Stockalperwegs durch Erosion und Steinschläge vernichtet worden. Bei der Sanierung des Weges in den Jahren 2001/02 musste deshalb, in der stark steinschlaggefährdeten Schlucht, der Wanderweg mit metallenen Passerellen und Stegen und auf den Galerien der Nationalstrasse zum Teil neu angelegt werden.

Eine Sonderstellung nehmen die Alpjen und das Zwischbergental ein. Die Alpjen bestehen aus einem nach Süden exponierten Hang über der Gondoschlucht mit einem eindrücklichen Trogtal, das durch den Alpierbach als natürlicher Grenzverlauf auf die beiden Gemeinden Simplon und Gondo-Zwischbergen aufgeteilt wird. Früher bildeten die Alpjen als Dauerwohnsitz eine eigene Wirtschaftseinheit mit Heimgütern und hochgelegenen Alpen. Heute wird das weitläufige Gebiet nur mehr als Maiensässe und Alp bestossen. Eine ähnliche Entwicklung verzeichnet auch das Zwischbergental. Das landwirtschaftlich nutzbare Land von Gondo-Zwischbergen liegt fast ausschliesslich in diesem Tal und die Gemeinde war stark bäuerlich geprägt. Mit kleinen Weilern und Einzelhöfen bildete das Tal das Dauersiedlungsgebiet der Gemeinde, während Gondo mit der Zollstation, dem Stockalperturm, einigen Geschäften und der Pfarrkirche Dienstleistungs- und Grenzort war. Seit dem Rückgang der Landwirtschaft entvölkerte sich das Tal und Gondo ist zum Hauptwohnsitz der Gemeinde geworden. (Das innere Zwischbergental ist heute nicht mehr ganzjährig bewohnt.)

Die Stufung der Nutzungszonen bedingte und bedingt teilweise heute noch eine jahreszeitliche Wanderung von Mensch und Vieh. Deshalb mussten auf den verschiedenen Stufen die für den Betrieb notwendigen Gebäude erstellt werden. (Man bezeichnet diese Art des Land-

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wirtschaftsbetriebes als inneralpinen Streuhof.) Dieser Hoftypus besteht zu einem grösseren Teil aus Einzweckbauten. Doch ist auf der Simplon Südseite mit ihrer ausschliesslichen Aus-richtung auf die Viehzucht in den Aussenweilern und auf den Voralpen eine starke Tendenz festzustellen, Wohnhaus und Stallscheune unter dem gleichen Dach zu vereinen und sich dadurch dem Prinzip des Einhofs zu nähern.

Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Artenreiche Wiesen- und Weideflächen mit lichten Weideflächen mit schön zeichnenden Waldstrukturen an der Grenze zum Sömmerungsgebiet Trockensteinmauern und Holzzäunen zur Weideabgrenzung und lichten Wäldern

Trockensteinmauern mit Stützfunktion, Steinplatten und Flächen am Nordhang mit stark variierender Nutzung von Gebüschelementen in enger Verzahnung mit Wiese-, intensiven Schafweiden bis zuwachsende Lichtungen Weideflächen

Trends und Veränderungsfaktoren - Gebiete und Flächen mit aufwendiger Bewirtschaftung und peripherer Lage weisen eine mässige bis starke Tendenz zur Verbuschung (schleichende Vergandung und Verwaldung) auf. Es findet eine Konzentration auf gut bewirtschaftbare Flächen statt. - Waldweiden weisen teilweise eine Tendenz zu zu hoher Baumdichte auf, werden dadurch zunehmend schattig und verlieren dadurch an Attraktivität sowie an landschaftlichem und ökologischem Wert.

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Mörel-Filet Die Gemeinde Mörel-Filet ist 2009 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Mörel und Filet entstanden. Mörel war bis zu diesem Zeitpunkt territorial eine sehr kleine Gemeinde, der die im Wallis übliche vertikale Ausdehnung über die verschiedenen Vegetationsgürtel fehlte. Maiensässen und Alpweiden liegen auf dem Territorium der früheren Gemeinde Filet. Mörel bestand aus dem Dorf mit den darum herum arrondierten Heimgütern (ca. 750 m ü. M.) und einer schmalen Terrasse mit Breiten, Bisterli und Salzgäb, auf der sich Einzelhöfe, Allmende und eine vor wenigen Jahren erbaute Feriensiedlung befinden (ca. 1'000 m ü. M.). Anders verhält es sich mit der territorialen Ausdehnung der ehemaligen Gemeinde Filet. Neben ist sie die einzige Gemeinde von Östlich-Raron, deren Gemeindegebiet sich beidseitig des Rottens erstreckt, wobei nur der linksseitige Teil mit der «Tunetschfluh» in die alpwirtschaftliche Zone reicht, der rechtsseitige aber in ca. 1'200 m ü. M. an die Gemeinden und Betten grenzt.21

Innerhalb der Stufe der Heimgüter gruppieren sich die Gebäude in der territorial bescheidenen Gemeinde Mörel zu einer Haufendorf-Konzentration, während die Häuserlandschaft der Ge- meinde Filet von beidseits der Rhone am Hang gelegenen, kleinen Weilern und Einzelhöfen gebildet wird. Es scheint, dass hier einerseits das Vorherrschen der Viehwirtschaft diese Sied- lungsform begünstigte, anderseits aber der Umstand, dass dieses Gebiet nicht lawinengefährdet ist, diese lockere Bauweise gestattete.

Die Mehrstufigkeit der Landwirtschaft hat nur auf dem Gemeindeterritorium von Filet das Sied- lungsbild insoweit geprägt, als auf den Voralpen (Maiensässe Zen Achru, Erli, Eiste und Niesch), infolge der Einzelalpung, kleine, temporär bewohnte Siedlungen entstanden sind. Die Güter in der Maiensässzone gehören zum grösseren Teil den Bauern der benachbarten Gemeinden Termen und Ried-Brig. Bereits im 14. Jahrhundert besetzten und rodeten Leute von Termen den westlichen Teil des Tunetschberges und nahmen hier partiell ständigen Wohnsitz.

Mörel und Filet waren bis vor wenigen Jahren Agrargemeinden mit mehrstufiger Mischwirtschaft (Filet ausschliesslich, während in Mörel gewerbliche Betriebe eine bescheidene Rolle spielten). Der Ackerbau machte aber nur einen bescheidenen Teil der landwirtschaftlichen Produktion aus. Das Hauptgewicht lag und liegt auf der Viehzucht. Das erklärt auch die geringere Zerstückelung der Produktionsfläche (in Filet 3 Parzellen pro Betrieb von einer mittleren Grösse von 153 a) als in anderen Gebieten des Oberwallis (etwa im Goms: in Oberwald 45 Parzellen pro Betrieb von einer mittleren Grösse von 10 a).22

21 vgl. Imboden, Adrian (1963): Produktionskataster der Gemeinde Filet 22 vgl. Gutersohn, Heinrich, Geographie der Schweiz, Die Alpen, Bd. 2, 1. Teil, Bern 1961, S. 29 ff. 42/96

Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Siedlungsgebiet mit schöne strukturierter Kulturlandschaft Bisterli: nördlich des Dorfes Mörel gelegene Felsformation auf der rechten Talseite mit den Weilern Halte und Äbunacher

Salzgäb mit Felssturzgebiet Unner Tunetsch: sanft ansteigendes Wiesengelände im Gebiet der Maiensässen Zen Achru und Erli

Trends und Veränderungsfaktoren - Siedlungsdruck und Verlust an landwirtschaftlichen Nutzflächen in unmittelbarer Dorfumgebung. - Verschiedene Gebiete und Flächen werden bewässert und gedüngt. Diese sind gut gepflegt und weisen eine geringe Verbuschungs- und Verbrachungstendenz auf. - Gebiete und Flächen mit aufwendiger Bewirtschaftung und peripherer Lage weisen eine mässige bis starke Tendenz zur Verbuschung (schleichende Vergandung und Verwaldung) auf. Es findet eine gewisse Konzentration auf gut bewirtschaftbare Flächen statt, wobei die Kulturlandschaft ingesamt gut gepflegt ist. - Übermässige Verbuschung/Verwaldung im Bereich von ehemaligen Parzellenabgrenzungen (Hecken, Lesesteinmauern), v.a. durch Eschen.

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Sömmerungsgebiet In der Region Simplon sind rund 60 Alpen mit unterschiedlichen Körperschaften (Geteilschaften, Privatalpen, usw.) angemeldet. Das Sömmerungsgebiet ist daher summarisch als ein Charakterraum erfasst.

Den eigentlichen Reichtum der Landwirtschaft von Simplon und Gondo-Zwischbergen bilden die ausgedehnten Alpweiden. Wie bei den meisten Gemeindeterritorien im Wallis, die ganze Täler oder Talabschnitte umfassen, stehen auch hier die Sommerweiden in einer Disproportion zu den Winterfütterungs-Möglichkeiten. In Simplon z. B. stehen 218 ha eigentlichem Kulturland 1900 ha Weideland gegenüber. Viele Alprechte sind daher im Besitz von auswärtigen Bauern. Im Jahre 1968 bestand die Bestossung der auf Gemeindeterritorium von Simplon liegenden Alpen bei nicht voll ausgelastetem Besatz aus 738 Einheiten, von denen nur 195 von Bauern aus Simplon gebraucht wurden.

Charakterisierung, besondere Qualitäten und Hotspots

Bäärgalpa: grossräumige Passlandschaft in der Bergmulde Nidäralpa - Chluismatta: Alpgebiet südlich (talwärts) der auf dem Simplonpass Bärgalpa.

Das Gebiet der Alpjä liegt auf der Felsenterrasse nördlich Alpgebiet der Geteilschaft Eggen-Waaldärubäärg der Gondoschlucht.

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Weiträumige Alpweidemulde auf einer Bergterrasse an Enge Verzahnung von Weide- und Waldflächen bei Chemi der rechten Talflanke im hinteren Zwischbergental. (Alpjien) mit offenem und lichten Waldrand mit Ansätzen von Waldweiden

Trends und Veränderungsfaktoren Der Projektperimeter zeichnet sich durch eine hohe Anzahl und Dichte an Alpen aus, die je nach Höhenlage, Exposition und geomorphologischen Gegebenheiten einen sehr eigenständigen und individuellen Charakter aufweisen. Unabhängig von dieser hohen Vielfalt können die nachfolgenden Trends- und Veränderungsfaktoren summarisch über das gesamte Sömmerungsgebiet als einen Charakterraum zusammengefasst werden:

- Gesamtmelioration verschiedener Alpgebiete, dadurch Aufgabe der Bewirtschaftung in zahlreichen (Rand-) Gebieten - Tendenz einer allgemein geringeren Bestossung der Alpen - Zunehmende Verbuschung des Sömmerungsgebiets, v.a. auf Grund fehlender Ressourcen für die Landschaftspflege (Finanzen, Personal, Zeit, usw.) - Beeinträchtigung der Alpen durch Steinschlag, Lawinen und Erosion

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7. Landschaftseinheiten und Landschaftsqualitätsziele Die Analyse der Gebiete mit landwirtschaftlichen Nutzflächen (siehe Beilage 1 – Plakate Charakterräume) zeigte auf, dass für den Projektperimeter „Simplon“ vereinfacht die drei Landschaftseinheiten „Dorf-/Stadtnähe“, „Periphere Gebiete“ und „Sömmerungsgebiete“ (siehe Anhang 14.1. Plan Landschaftseinheiten) zur Anwendung kommen. Die genannten Landschaftseinheiten, sowie deren Landschaftsqualitätsziele und die umzusetzenden Massnahmen wurden im Rahmen des Workshops pro Charakterraum definiert und konsolidiert.

Abbildung 10 Landschaftseinheit „Dorf-/Stadtnähe“ (gelb), Landschaftseinheit „Periphere Gebiete“ (violett), „Sömmerungsgebiet“ (orange)

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Die nachfolgenden Tabellen beinhalten die Landschaftsqualitätsziele pro Landschaftseinheit.

Landschaftseinheit (LE) „Dorf-/Stadtnähe“

Nr. Landschaftsqualitätsziel 01 Oberziel Erhalten der typischen Landschaftscharakteren durch die bestehende landwirtschaftliche Nutzung. Erhalten und fördern der abwechslungsreich strukturierten Kulturlandschaft von grossem landschaftsästhetischem Wert, insbesondere durch die Sicherung des Nutzungsmosaiks und die Pflege der Kulturlandschaftselemente. Erhalten der Struktur- und Lebensraumvielfalt durch entsprechenden Unterhalt und Pflege (Zäune, Lesesteinwälle, Trockenmauern, Steinhaufen und -wälle, Ruderalflächen, Säume, Hecken). 02 Sichern der bestehenden landwirtschaftlichen Nutzung sowie der Landwirtschaftsflächen (verhindern einer grossflächigen Verbuschung). Pflege und Offenhaltung von landschaftsästhetisch relevanten, verbuschungsgefährdeten Grenzertragsflächen (Verhindern der weiteren Vergandung und Einwaldung). 03 Weitere Vergandung und Einwaldung verhindern. Entbuschung von stark eingewachsenen Flächen. Wiederaufnahme oder Intensivierung der Nutzung in vergandeten / nicht mehr genutzten Gebieten. 04 Erhalten und fördern des Strukturreichtums in der Talebene. 05 Erhalten und pflegen der Waldweiden mit punktuellen Eingriffen für die Auslichtung. 06 Erhalten der artenreichen Steppen und Trockenstandorte durch Förderung der extensiven Weidenutzung. 07 Erhalten und fördern des Bergackerbaus. 08 Erhalten der traditionellen Bewässerung mit Wasserleiten. 09 Erhalten der kleinen Rebparzellen und Kleinstrukturen (Asthaufen, Steinhaufen, Trockenmauern, usw.) als wertvolle Lebensräume für Reptilien fördern einer extensiven, artenreichen Unternutzung. 10 Aufwerten und Entwickeln der Schnittstelle Siedlung und Kulturlandschaft (funktionale Siedlungsränder) mit Strukturelementen (traditionelle Holzzäune, Obstbäume, Einzelbäume, usw.) und blühenden Kulturen mit Fokus auf strassenbegleitende Freiräume im Bereich der Dorfeingänge und –ausgänge.

Landschaftseinheit (LE) „Periphere Gebiete“

Nr. Landschaftsqualitätsziel 11 Oberziel Erhalten der typischen Landschaftscharakteren durch die bestehende landwirtschaftliche Nutzung. Pflege und Offenhaltung von landschaftsästhetisch relevanten, verbuschungsgefährdeten Grenzertragsflächen mit besonderem Fokus auf die Mähnutzung und extensive Weidenutzung. Verhindern der weiteren Vergandung und Einwaldung. 12 Weitere Vergandung in verschiedenen Gebieten verhindern. Entbuschung von stark eingewachsenen Flächen. Wiederaufnahme oder Intensivierung der Nutzung in vergandeten

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Landschaftseinheit (LE) „Periphere Gebiete“

/ nicht mehr genutzten Gebieten. 13 Erhalten und pflegen der Waldweiden mit punktuellen Eingriffen für die Auslichtung

14 Erhalten der traditionellen Bewässerung mit Wasserleiten 15 Erhalten und fördern des Nutzungsmosaiks. 16 Erhalten der Struktur- und Lebensraumvielfalt durch entsprechenden Unterhalt und Pflege (Zäune, Lesesteinwälle, Trockenmauern, Steinhaufen und -wälle, Ruderalflächen, Säume, Hecken) 17 Erhalten und fördern des Bergackerbaus

Landschaftseinheit (LE) Sömmerungsgebiet

Nr. Landschaftsqualitätsziel 18 Offenhaltung, Entbuschung und Wiederherstellung von landschaftsprägenden Weideflächen 19 Erhalten und pflegen der Waldweiden 20 Erhalten der Struktur- und Lebensraumvielfalt im Sömmerungsgebiet 21 Weitere Massnahmen im Sömmerungsgebiet

Die landwirtschaftlichen Nutzflächen innerhalb der Landschaftseinheit „Periphere Gebiete“ weisen eine enge Verzahnung mit den Sömmerungsflächen (Alpen) auf. In den Gebieten, wo die Übergänge von landwirtschaftlichen Nutzflächen und Sömmerungsflächen fliessend sind und verschiedentlich Heuwiesen im Sömmerungsgebiet angemeldet sind, wurden entsprechende Synergiegebiete festgelegt, die den erforderlichen Handlungsspielraum hinsichtlich der Umsetzung ermöglichen.

8. Massnahmen und Umsetzungsziele Die Landschaftsqualitätsbeiträge sollen gezielt für die Erhaltung, Förderung und Weiterentwicklung der vielfältigen Kulturlandschaften in der Region Simplon eingesetzt werden. Das Kapitel zeigt neben der Einbettung und Abgrenzung der Landschaftsqualitätsbeiträge in die AP 14 – 17 die Massnahmen auf, die erforderlich sind, um die Zielsetzungen zu erreichen.

Die Massnahmen stützen sich auf den kantonalen Massnahmenkatalog. In Kapitel 8.4 ist dargestellt, welche spezifischen Massnahmen aus dem kantonalen Massnahmenkatalog für die Umsetzung des Landschaftsqualitätsprojekts Simplon erforderlich sind. In Kapitel 9 Massnahmenkonzept wird aufgezeigt, welche Massnahme in welchem Masse umgesetzt wird.

8.1. Einbettung und Abgrenzung der Landschaftsqualitätsbeiträge

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Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Instrumente der Direktzahlungsverordnung AP 14 – 17 sowie deren Inhalte und Abgrenzung zu den Landschaftsqualitätsbeiträgen auf. Innerhalb der Instrumente der Direktzahlungsverordnung gilt der Grundsatz, dass die gleiche Leistung nicht doppelt, namentlich über zwei verschiedene Instrumenten abgegolten werden darf.

Einbettung innerhalb Direktzahlungsverordnung DZV Kulturlandschafts-  Offenhaltung durch flächendeckende Bewirtschaftung beiträge KLB (Zonenbeitrag Offenhaltung DZV 42)  Förderung der Sömmerung (Alpungsbeitrag DZV 46, Sömmerungsbeitrag DZV 47 – 49) Versorgungssicher-  Erhaltung Produktionskapazität heitsbeiträge VSB  Ausgleich Erschwernis (Hangbeitrag DZV 43 und Steillagenbeitrag DZV 44)  Förderung Ackerbau und wichtige Einzelkulturen Biodiversitäts-  Erhaltung und Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt beiträge BDB (ökologische Ausgleichsflächen Q1, ökologische Qualität Q2, Inventargebiete Q3 und Vernetzungsprojekte) Landschaftsqualitäts-  Erhaltung, Förderung und Weiterentwicklung vielfältiger beiträge LQB Landschaften. (Fokus auf Erhaltung und Förderung von Landschaftsstrukturen und –elementen) Produktionssystem-  Förderung besonders naturnaher, umwelt- und tierfreundlicher beiträge PSB Produktionsformen Abgrenzung zu weiteren Instrumenten und Projekten Ökologisches Das ökologische Vernetzungsprojekt befindet sich zurzeit in der Vernetzungsprojekt Projektierungsphase. Die Abstimmung wurde vorgenommen und die Schnittstellen in Kapitel 8.2 Massnahmenübersicht aufgeführt. Die Abgrenzungen und Synergien werden im Bericht zum Vernetzungsprojekt erläutert. NHG-Verträge DWL Die NHG-Verträge mit den BewirtschafterInnen werden zurzeit durch die Dienststelle für Wald und Landschaft DWL erneuert. Das Synergiepotenzial zwischen dem LQ-Projekt und den neu zu erstellenden NHG-Verträgen ist unter Kapitel 8.5 „Koordination und Synergien mit weiteren Instrumenten „ erläutert. Ressourcenprojekt Das Ressourcenprojekt Ackerbegleitflora wird durch den Kanton Wallis Ackerbegleitflora währen der Dauer von sechs Jahren von 2012 bis 2017 umgesetzt. Die Abstimmung mit dem LQ-Projekt unter Kapitel 8.5 „Koordination und Synergien mit weiteren Instrumenten“ erläutert. Strukturverbesserung Im Projektperimeter „Simplon“ sind laufende BWI-Projekte (Suonen und Flurweg, Instandsetzung von Infrastrukturanlagen, Bewässerungsanlagen) zu beachten. Synergien können u.a. bei der initiierten Entbuschungsaktion im Raum Ried-Brig, Termen genutzt werden.

Tabelle 5 Einbettung und Abgrenzung der Landschaftsqualitätsbeiträge in den Instrumenten der AP 14 – 17

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8.2. Herleitung der Massnahmen Grundlage für die Herleitung und Bestimmung der Massnahmen sind die festgelegten Landschaftsqualitätsziele pro Landschaftseinheit (siehe Kapitel 7). Auf dieser Grundlage werden aus dem bestehenden kantonalen Massnahmenkatalog zielführende Massnahmen ausgewählt, auf die spezifischen Bedürfnisse der Region Simplon angepasst und – falls keine geeignete Massnahme besteht – ensprechend neu definiert. Die nachfolgende Darstellung zeigt auf, mit welchen massnahmenbezogenen Grundsätzen positiv Einfluss auf die Landschaftsqualität genommen werden soll.

Abbildung 11 Konzeptdarstellung zur Herleitung der Landschaftsqualitätsmassnahmen

Die Umsetzung des Landschaftsqualitätsprojekts Simplon basiert grundsätzlich auf zwei Massnahmentypen:

- 1. Grundbeitrag Landschaftsindex: Erhalten und fördern der Struktur- und Nutzungsvielfalt, welche zu einem vielfältigen und strukturreichen Landschaftsbild beiträgt. - 2. Beitrag für spezifische Aufwertungsmassnahmen: Sie dienen der kulturlandschaftlichen Aufwertung, Bereicherung, Wiederherstellung und Förderung wertvoller Lebensräume, Strukturen und Kulturlandschaftselemente.

In den folgenden Kapiteln wird die Herleitung des Landschaftsstrukturbeitrages und der spezifischen Aufwertungsmassnahmen beschrieben.

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8.3. Herleitung eines Landschaftsindexes

Indexierung der Kulturlandschaft zur Errechnung eines Grundbeitrages Folgende Überlegungen liegen der Indexierung der Kulturlandschaft zu Grunde:

- Durch die Dichte und Vielfalt der Strukturen wird die Arbeit erschwert. - Mehraufwand zu Gunsten der Landschaftsqualität soll gedeckt werden.

Abbildung 12 Beispielhafte Darstellung von Kulturlandschaftselementen als Grundlage für den Landschaftsindexbeitrag

Weiter ist folgendes zu beachten:

- Der Index, der den Mehraufwand zu Gunsten der Landschaftsqualität festhält, kommt auf jede Parzelle innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzfläche, ausser den Rebbergen, zur Anwendung. Die Berechnung der Strukturdichte wird durch den Kanton durchgeführt. - Der Index dient zur Bestimmung des Grundbeitrages und wir berechnet aus Hangneigung, Hindernisdichte und Bodenunebenheit: Je höher der Index, desto höher der Beitrag.

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8.4. Massnahmenübersicht Tabelle 3 zeigt die projektspezifischen Massnahmenkategorien sowie die daraus abgeleiteten Massnahmen auf. Die aufgeführten Massnahmen basieren auf dem kantonalen Massnahmenkatalog. Ergänzend ist in der Spalte „Instrument“ dargestellt, welche Synergien mit weiteren Instrumenten ausserhalb der Landschaftsqualität bestehen, wie beispielsweise dem ökologische Vernetzungsprojekt, spezifischen Aufwertungsprojekten und dem Projekt Waldeinwuchs. Die ausführliche Beschreibung der Massnahmen ist im Anhang 14.3 zu finden.

Kategorie Massnahme Instrument A.– Erhaltung und 0. Grundbeitrag pro Parzelle Landschaftsindex LQB Pflege der vielfältigen 204. Transhumanz, Wanderweidewirtschaft LQB und strukturreichen 3. Pflege und Unterhalt von Waldweiden (ausserhalb LQB, Vernetzung Kulturlandschaft Sömmerung) (Mähwiesen, Weiden, 5. Unterhalt von Hecken, Feld- und Ufergehölzen LQB, Vernetzung Strukturen) 50. Förderung des Mähens LQB 51. Jährlicher Säuberungsschnitt auf extensiven Weiden LQB 52. Gezieltes entbuschen: Punktuelle Initialeingriffe gegen LQB Verbuschung / Verwaldung 201. Erhalt der traditionellen landwirtschaftlichen Gebäude LQB 205. Ruderalflächen, Steinhaufen und -wälle (inkl. Säume) LQB 206. Unterhalt von Trockensteinmauern (ausserhalb LQB Rebparzellen) 208. Landwirtschaftliche Nutzung von Suonenwasser LQB 209. Erhalt und Pflege von Hochstammobstbäumen LQB, Vernetzung B. Neuschaffung und 1. Landschaftsprägende Einzelbäume, Baumreihen und Alleen LQB Förderung der 100. Präsenz von Kulturen LQB Strukturvielfalt 102. Bergackerbau LQB, Vernetzung, Ressourcenprojekt 152. Holzzäune aus traditionellen Materialien LQB 210. Pflanzung von Hochstamm-Feldobstbäumen, inkl. LQB Nussbäumen C. Wiederherstellen von 52. Gezieltes entbuschen: Verbuschtes und/oder verwaldetes Projekt verbuschten / Land für die Mäh- oder Weidenutzung wiederherstellen Waldeinwuchs verwaldeten Flächen (sekundär LQB) D. Massnahmen im 3. Pflege und Unterhalt von Waldweiden LQB Sömmerungsgebiet 52. Gezieltes entbuschen: Entbuschungs- und Schwenteinsätze Projekt auf Sömmerungsweiden Waldeinwuchs (sekundär LQB) 53. Pflege Mosaik von Strauchgesellschaften (Heiden) und LQB Weiden 54. Tiervielfalt für angepasstes Weiden LQB 150. Alpweidezauntor LQB 151. Alpwanderwege LQB 152. Holzzäune aus traditionellen Materialien LQB 153. Tränke und Tröge aus traditionellen Materialien LQB  206. Unterhalt von Trockensteinmauern LQB Tabelle 6 Massnahmenübersicht

Ausführliche Angaben zu den Massnahmen betreffend der Umsetzung in der Region Simplon (Zuweisung zu den Landschaftseinheiten) sind im integralen Massnahmenkonzept (Kapitel 9) ersichtlich. Die Berechnung der Beitragsansätze für die einzelnen Massnahmen basiert auf einem durch den Kanton hergeleiteten leistungs- und wertorientierten Ansatz und ist in den kantonalen Massnahmenblättern gesamtkantonal harmonisiert. 52/96

8.5. Anpassungen und Ergänzungen zum aktuellen kantonalen Massnahmenkatalog 2014 (projektspezifische Anforderungen Region Simplon)

Massnahme Beschreibung Handlungsbedarf 102. Bergackerbau Die Massnahme Bergackerbau wurde bereits durch Zur effektiven Förderung des das BLW (Prüfbericht LQ-Projekte 2014, Projekt Bergackerbaus in der Region Landschaftspark Binntal) genehmigt, jedoch bisher Simplon ist eine Massnahme im im kantonalen Massnahmenkatalog nicht erforderlich, die eine Abgeltung aufgenommen und umgesetzt. Als Alternative wurde pro Are vorsieht und sich auf vom Kanton die Massnahme „100. Präsenz von Kulturen mit dem Code 500 Kulturen“ definiert, die einen Beitrag von CHF 500.- (Ackerkulturen) beschränkt. pro Kultur vorsieht, bei einer Mindestfläche von 500m2.

3. Pflege und Die Massnahme „3. Pflege und Unterhalt von Erweitern der Massnahme auf die Unterhalt von Waldweiden“ beschränkt sich zurzeit nur auf das landwirtschaftliche Nutzfläche. Waldweiden Sömmerungsgebiet. Die kulturlandschaftliche Streichen des Bezugs auf das Nutzung im Simplongebiet zeigt auf, dass der Inventar „Waldweiden“ der Übergang zwischen Sömmerung und Dienststelle für Wald und landwirtschaftlicher Nutzfläche fliessend ist und Landschaft DWL als massgebende zahlreiche Waldweiden innerhalb der LN Grundlage für die vorkommen. Zudem besteht ein enger Beitragsausrichtung (gemäss Zusammenhang mit dem laufenden ökologischen Ausführungen von Yann Clavien Vernetzungsprojekt Simplon, das die Waldweiden als handelt es sich explizit nicht um wichtigen ökologischen Lebensraum inner- und ein verbindliches und vollständiges ausserhalb der LN bezeichnet Inventar). Fallweise Beurteilung zwischen Trägerschaft und Dienststelle für Wald und Landschaft nach der Erfassung (Beratung / Vertragsverhandlungen).

150. Aufstellen von Im Rahmen der Vertragsverhandlungen und der Erweitern der Massnahme auf die (Alp)Weidezauntor Umsetzungsphase hat sich gezeigt, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche. (ausserhalb Massnahme „Weidezauntor“ nicht nur im Sömmerungs- Sömmerungsgebiet von Wichtigkeit ist, sondern gebiet). auch in den tiefer gelegenen Landschaftseinheiten.

152. Holzzäune aus Analog der Massnahme 150 zeigte sich im Rahmen Erweitern der Massnahme auf die traditionellen der Vertragsverhandlungen und der landwirtschaftliche Nutzfläche. Materialien Umsetzungsphase, dass die Massnahme „Holzzäune (ausserhalb aus traditionellen Materialien“ nicht nur im Sömmerungs- Sömmerungsgebiet von Wichtigkeit ist, sondern gebiet). ebenfalls in den tiefer gelegenen Landschafts- einheiten. Hier kann der Schwierigkeit des schneereichen Winters und der Ausgesetztheit von Lawinenzügen umgangen werden.

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Legende

Existierende, modifizierte

Massnahme

Neu Massnahme zu integrieren

Koordination und Synergien mit weiteren Instrumenten  Eine Besonderheit im Projektperimeter ist die Bewirtschaftung von peripheren landwirtschaftlichen Nutzflächen (v.a. Zwischbergental), die nur per Fussweg erschlossen sind. Eine Fahrstrasse oder dergleichen existiert nicht. Die Mähmaschine muss demontiert und zur Mähfläche getragen werden; zum Teil mit Überquerung eines Bachtobels. Der Abtransport des Schnittguts erfolgt zudem von Hand (Burderen). Zur Sicherstellung der Bewirtschaftung dieser Flächen kann einerseits die Massnahme „Förderung des Mähens“ beigezogen werden, andererseits sieht die Dienststelle für Wald und Landschaft mit ihren neu konzipierten NHG-Verträgen spezifische Abgeltung für verschiedene Aufwendungen vor. In Bezug auf die von Hand gemähten Flächen sind dies die Zusatzleistungen: 1. Mahd mit Balkenmäher, 2. Hindernisse, 4. Ausserordentlich umständlicher Abtransport, 5. Maschinelle Zufahrt zur Fläche nicht möglich, 6. Handarbeit. Handlungsbedarf: Koordination der Massnahmen, Nutzen der Synergien zwischen den Instrumenten NHG und Landschaftsqualität sowie Abschluss eines ergänzenden NHG- Vertrags.

 Projekt Waldeinwuchs: Für die Nordseite des Simplons ist ein Projekt ausgearbeitet worden, welches die prioritären Gebiete bezeichnet, für die Entbuschungsmassnahmen finanziert und umgesetzt werden sollen. Handlungsbedarf: Hinsichtlich der Umsetzung des Landschaftsqualitätsprojekts sind die Massnahmen mit den Forstrevieren abzustimmen und zu koordinieren.

 Ressourcenprojekt Ackerbegleitflora: Mit diesem Projekt wird die seltene und artenreiche Ackerbegleitflora während der Dauer von sechs Jahren von 2012 bis 2017 gefördert. Am Projekt partizipiert ein Teil der Bewirtschafter mit Ackerkulturen im Projektperimeter. Handlungsbedarf: Das Zusammenspiel des Ressourcenprojekt Ackerbegleitflora und der LQ-Massnahme „101. Bergackerbau“ wird zurzeit auf kantonaler Ebene geprüft und abgestimmt.

8.6. Umzusetzender Massnahmenkatalog pro Landschaftseinheit Nachfolgend sind die umzusetzenden Massnahmen pro Landschaftseinheit aufgeführt. Pro Massnahme wird aufgezeigt, welche Priorität und Periodizität diese hat, auf welches Landschaftsqualitätsziel diese sich bezieht und ob die Massnahme der Erhaltung oder Förderung der Kulturlandschaft dienen soll. Die ausführliche Beschreibung der Massnahmen ist in Beilage 4 in den Massnahmenblättern zu finden.

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Landschaftseinheit « Dorf-/Stadtnähe »

ziel VS Massnahme Beschreibung / Massnahme

Nr Ziel

Priorität

↗fördern

→ erhalten →

Periodizität

Landschafts qualitäts Grundbeitrag Landschaftsindex Landschaftsindex als Basis für die 0 3 Index Total Erhaltung der Landschafts-qualität 01, 02, 03 jährlich → und Strukturvielfalt Spezifische Massnahmen Landschaftsprägende Pflanzung von Einzelbäumen, Baumreihen und Alleen 1 2 Einzelbäume, Baumreihen und 04, 10 einmalig ↗ (wegbegleitend, solitär, entlang Alleen Parzellengrenzen, usw.) Unterhalt von markanten Erhalt und Pflege des Baumes und 2 2 04, 10 einmalig ↗ Einzelbäumen seiner Umgebung Pflege und Unterhalt von Bewirtschaftung, Pflege und 3 1 Waldweiden (ausserhalb 05 jährlich → Unterhalt von Waldweiden Sömmerung) Unterhalt von Hecken, Feld- Pflegen und unterhalten von 5 2 04 jährlich → und Ufergehölzen Hecken, Feld- und Ufergehölzen Jährliche Mahd von extensiven Jährlicher Säuberungsschnitt Weiden zur Verhinderung der 51 1 02, 03, 06 jährlich → auf extensiven Weiden schleichenden Verbuschung/Einwaldung

102 1 Bergackerbau Anbau/Erhalt von Bergackerbau 07 jährlich ↗

Errichten und Unterhalten von Holzzäune aus traditionellen 152 2 Holzzäunen aus traditionellen 04, 10 einmalig ↗ Materialien Materialien Unterhalt der Umgebung von Erhalt der traditionellen 201 1 traditionellen landwirtschaftlichen 04 jährlich → landwirtschaftlichen Gebäuden Gebäuden jährliches Wandern vom Talbetrieb 204 2 Transhumanz 01 jährlich ↗ über Maiensässen hoch zur Alpe Pflege von Ruderalflächen, Ruderalflächen, Steinhaufen 205 2 Steinhaufen und -wällen (inkl. 03 jährlich → und -wälle (inkl. Säume) Säumen) Unterhalt von Unterhalt von Trockensteinmauern 206 1 Trockensteinmauern zur langfristigen Erhaltung der 04 jährlich → (ausserhalb Rebparzellen) Substanz Landwirtschaftliche Nutzung Bewässerung von 208 1 landwirtschaftlichen Nutzflächen 08 jährlich → von Suonenwasser mit traditionellen Wasserleiten Erhalten und pflegen von Erhalt und Pflege von 209 1 Hochstammobstäumen als wichtige 04, 10 jährlich → Hochstammobstbäumen Kulturlandschaftselemente Pflanzung von Pflanzung von Hochstammobstbäumen zur 210 2 Hochstammobstbäumen (inkl. 04, 10 einmalig ↗ Erhöhung der Nussbäume) kulturlandschaftlichen Vielfalt

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Landschaftseinheit « Periphere Gebiete »

ziel VS Massnahme Beschreibung / Massnahme

Nr Ziel

Priorität

↗fördern

→ erhalten →

Periodizität

Landschafts qualitäts Grundbeitrag Landschaftsindex Landschaftsindex als Basis für die 0 3 Index Total Erhaltung der Landschafts-qualität 11, 12, 16 jährlich → und Strukturvielfalt Spezifische Massnahmen Pflege und Unterhalt von Bewirtschaftung, Pflege und 3 1 Waldweiden (ausserhalb 13, 15 jährlich → Unterhalt von Waldweiden Sömmerung) Unterhalt von Hecken, Feld- Pflegen und unterhalten von 5 2 16 jährlich → und Ufergehölzen Hecken, Feld- und Ufergehölzen Erhalten von Wiesenflächen. Vergandendes und brach liegende 50 1 Förderung des Mähens 11, 15 jährlich ↗ Wiesenflächen wieder bewirtschaften. Jährliche Mahd von extensiven Jährlicher Säuberungsschnitt Weiden zur Verhinderung der 51 1 12, 15 jährlich → auf extensiven Weiden schleichenden Verbuschung/Einwaldung Verbuschtes und/oder verwaldetes 52 2 Gezieltes entbuschen Land für die Mäh- oder Weiden- 11, 12 einmalig ↗ utzung wiederherstellen (ab 2017)

102 1 Bergackerbau Anbau/Erhalt von Bergackerbau 16, 17 jährlich ↗

Anlegen und unterhalten von Alpweidezauntoren als wichtige 150 1 Weidezauntor 21 einmalig ↗ Synergiemassnahme mit dem Tourismus Errichten und Unterhalten von Holzzäune aus traditionellen 152 2 Holzzäunen aus traditionellen 16 einmalig ↗ Materialien Materialien Erhalt der traditionellen Unterhalt der Umgebung von 201 1 traditionellen landwirtschaftlichen 16 jährlich → landwirtschaftlichen Gebäuden Gebäuden jährliches Wandern vom Talbetrieb 204 2 Transhumanz 11, 13, 16 jährlich ↗ über Maiensässen hoch zur Alpe Pflege von Ruderalflächen, Ruderalflächen, Steinhaufen 205 2 Steinhaufen und -wällen (inkl. 16 jährlich → und -wälle (inkl. Säume) Säumen) Unterhalt von Unterhalt von Trockensteinmauern 206 1 Trockensteinmauern zur langfristigen Erhaltung der 16 jährlich → (ausserhalb Rebparzellen) Substanz Bewässerung von Landwirtschaftliche Nutzung 208 1 landwirtschaftlichen Nutzflächen 14, 15 jährlich → von Suonenwasser mit traditionellen Wasserleiten Erhalten und pflegen von Erhalt und Pflege von 209 1 Hochstammobstäumen als wichtige 16 jährlich → Hochstammobstbäumen Kulturlandschaftselemente Pflanzung von Pflanzung von Hochstammobstbäumen zur 210 2 Hochstammobstbäumen (inkl. 16 einmalig ↗ Erhöhung der Nussbäume) kulturlandschaftlichen Vielfalt

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Landschaftseinheit « Sömmerungsgebiet / Alpen »

ziel VS Massnahme Beschreibung / Massnahme

Nr Ziel

Priorität

↗fördern

→ erhalten →

Periodizität

Landschafts qualitäts

Pflege und Unterhalt von Bewirtschaftung, Pflege und 3 1 19 jährlich → Waldweiden Unterhalt von Waldweiden Massnahmen zur Offenhaltung / Wiederherstellung landschaftsprägender 52 2 Gezieltes entbuschen 18 einmalig ↗ Weideflächen. Erforderliche Massnahmen in Absprache mit Fachperson Pflege Mosaik von Erhalten und fördern wichtiger 53 1 Strauchgesellschaften (Heiden) Lebensräume für die 20 jährlich ↗ und Weiden Rauhfusswildhühner Tiervielfalt für angepasstes Gezieltes Beweiden im 54 1 18, 20 jährlich ↗ Weiden Sömmerungsgebiet Anlegen und unterhalten von Alpweidezauntoren als wichtige 150 1 Alpweidezauntor 21 einmalig ↗ Synergiemassnahme mit dem Tourismus Säubern und unterhalten während 151 1 Alpwanderwege und nach Weidenutzung im 21 jährlich → Sömmerungsgebiet Errichten und Unterhalten von Holzzäune aus traditionellen 152 1 Holzzäunen aus traditionellen 20 jährlich ↗ Materialien Materialien Fertigen und montieren von Tränke und Tröge aus 153 1 Tränken und Trögen aus 21 einmalig ↗ traditionellen Materialien Holzmaterial Unterhalt von Trockensteinmauern Unterhalt von 206 2 zur langfristigen Erhaltung der 20 jährlich → Trockensteinmauern Substanz

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9. Massnahmenkonzept

9.1. Budgetrahmen Das jährliche Gesamtbudget für ein Landschaftsqualitätsprojekt, finanziert vom Bundesamt für Landwirtschaft (90%) und vom Kanton (10%), ist kalkuliert auf der Basis von: CHF 360 / ha und CHF 240 / Normalstossen (NS) des Projektperimeters. Das jährliche Gesamtbudget der Kantone ist bis im 2018 begrenzt und basiert auf den Ansätzen CHF 120 / ha und CHF 80 / NS.

Die Region Simplon mit 1‘438.5 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) und 1‘078 Normalstössen im Sömmerungsgebiet (NST) hat ein Potential für Landschaftsqualitätsbeiträge in der Höhe von CHF 776‘556.- pro Jahr. Das maximale Gesamtbudget (Potential Total) für eine Zeitspanne von acht Jahren und unter der Annahme einer Beteiligung von 100% der Bewirtschafter beträgt CHF 6‘212‘448.-.

9.2. Prognose Teilnahme BewirtschafterInnen am LQ-Projekt Simplon Die grundsätzliche Stimmung gegenüber dem Projekt sowie die Motivation der BewirtschafterInnen können – insbesondere in Verbindung mit parallel laufendem ökologischem Vernetzungsprojekt – als durchaus positiv beurteilt werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass von Beginn an alle Bewirtschafter mitmachen werden. Dies insbesondere aus den Erkenntnissen der erfolgten Beratungen und Vertragsabschlüsse der Pilotprojekten 2013, wo die Teilnahme praktisch 100% beträgt.

9.3. Erläuterung Massnahmenkonzept Das Massnahmenkonzept (siehe Tabelle 7) für das Landschaftsqualitätsprojekt Region Simplon sieht folgende Typen von Beiträgen vor:

 Massnahmen in der landwirtschaftlichen Nutzfläche LN

 Erhaltung und Pflege der vielfältigen und strukturreichen Kulturlandschaft (Mähwiesen, Weiden, Strukturen), insbesondere Landschaftsindex.

 Neuschaffung und Förderung der Strukturvielfalt: Spezifische Erhaltungs-, Aufwertungs- und Entwicklungsmassnahmen

 Wiederherstellen von verbuschten / verwaldeten Flächen

 Massnahmen im Sömmerungsgebiet

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Tabelle 7 Budgetkontrolle Simplon Landschaftseinheiten Anzahl Einheit Total Total 8 Jahren LN 1'439 ha fr. 517'860 fr. 4'142'880 Sömmerungsgebiet 1'078 NST fr. 258'696 fr. 2'069'568 fr. 776'556 fr. 6'212'448

VS LE Dorf- / LE Periphere Sömmer- Massnahme Beschreibung / Massnahme Grundbeitrag Einheit Dauer Umsetzungsziele Total (1 Jahr) Total (8 Jahren) Nr Stadtnähe Gebiete ungsgebiet

Massnahmen in der landwirtschaftlichen Nutzfläche LN

Abgeltung Mehraufwand für Erhaltung und Pflege der max. 50% gemäss Berechnung / 0 Grundbeitrag Landschaftsmosaikindex fr. 260 /ha 8 1'439 fr. 374'010 fr. 2'992'080 Strukturvielfalt auf Wiese-, Weideflächen pro Parzelle. Indexierung Kanton jährliches Wandern vom Talbetrieb über Maiensässen 204 Transhumanz, Wanderweidewirtschaft fr. 1'900 /Betrieb 8 3 fr. 5'700 fr. 45'600 hoch zur Alpe Pflanzung von Einzelbäumen, Baumreihen und Alleen 1 Landschaftsprägende Einzelbäume, Baumreihen und Alleen 15 0 - fr. 200 /Stk 1 15 fr. 3'000 fr. 3'000 (wegbegleitend, solitär, entlang Parzellengrenzen, usw.)

2 Unterhalt von markanten Einzelbäumen Pflege der markanten Einzelbäumen 40 0 - fr. 50 /Stk 8 40 fr. 2'000 fr. 16'000

Bewirtschaftung, Pflege und Unterhalt von 3 Pflege und Unterhalt von Waldweiden 20 60 115 fr. 200 /ha 8 195 fr. 39'000 fr. 312'000 Lärchenwaldweiden Pflegen und unterhalten von Hecken, Feld- und 5 Unterhalt von Hecken, Feld- und Ufergehölzen 1 1 - fr. 2'000 /ha 8 2 fr. 4'000 fr. 32'000 Ufergehölzen Erhalten von Wiesenflächen. Vergandendes und brach 50 Fördern des Mähens 0 170 0 fr. 200 /ha 8 170 fr. 34'000 fr. 272'000 liegende Wiesenflächen wieder bewirtschaften Jährliche Mahd von extensiven Weiden zur 51 Jährlicher Säuberungsschnitt auf extensiven Weiden Verhinderung der schleichenden 40 30 - fr. 350 /ha 8 70 fr. 24'500 fr. 196'000 Verbuschung/Einwaldung wiederbeleben einer verbuschten landwirtschaftlichen 52* Gezieltes entbuschen 0 1 3 fr. 160'000 /pauschal 1 4 fr. 160'000 Fläche Pflege Mosaik von Strauchgesellschaften (Heiden) und Erhalten und fördern wichtiger Lebensräume für die 53 10 fr. 230 /ha 8 10 fr. 2'300 fr. 18'400 Weiden Rauhfusswildhühner

54 Tiervielfalt für angepasstes Weiden Gezieltes Beweiden im Sömmerungsgebiet 15 fr. 1'000 /Betrieb 8 15 fr. 15'000 fr. 120'000

102 Bergackerbau Anbau/Erhalt von Bergackerbau 2'350 100 - fr. 26 /are 8 2'450 fr. 63'700 fr. 509'600

Anlegen und unterhalten von Alpweidezauntoren als 150 Weidezauntor 10 15 fr. 800 /Stk 1 25 fr. 2'500 fr. 20'000 wichtige Synergiemassnahme mit dem Tourismus Säubern und unterhalten während und nach 151 Alpwanderwege 10 fr. 2'200 /Betrieb 8 10 fr. 22'000 fr. 176'000 Weidenutzung im Sömmerungsgebiet Errichten und Unterhalten von Holzzäunen aus 152 Holzzäune aus traditionellen Materialien 300 180 200 fr. 51 /lm 1 680 fr. 4'335 fr. 34'680 traditionellen Materialien Fertigen und montieren von Tränken und Trögen aus 153 Tränke und Tröge aus traditionellen Materialien 30 fr. 3'000 /Stk 1 30 fr. 11'250 fr. 90'000 Holzmaterial Unterhalt der Umgebung von traditionellen 201 Erhalt der traditionellen landwirtschaftlichen Gebäuden 120 60 - fr. 100 /Objekt 8 180 fr. 18'000 fr. 144'000 landwirtschaftlichen Gebäuden Pflege von Ruderalflächen, Steinhaufen und -wällen 205 Ruderalflächen, Steinhaufen und -wälle (inkl. Säume) 1 1 - fr. 3'500 /ha 8 2 fr. 7'000 fr. 56'000 (inkl. Säumen) Unterhalt von Trockensteinmauern (ausserhalb Unterhalt von Trockensteinmauern zur langfristigen 206 3 3 15 fr. 1'500 /Km 8 21 fr. 31'500 fr. 252'000 Rebparzellen) Erhaltung der Substanz Bewässerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen mit 208 Landwirtschaftliche Nutzung von Suonenwasser 330 50 - fr. 100 /ha 8 380 fr. 38'000 fr. 304'000 Wasser aus traditionellen Wasserleiten Erhalten und pflegen von Hochstammobstäumen als 209 Erhalt und Pflege von Hochstammobstbäumen 1'400 180 - fr. 10 /Baum 8 1'580 fr. 15'800 fr. 126'400 wichtige Kulturlandschaftselemente Pflanzung von Hochstammobstbäumen zur Erhöhung 210 Pflanzung von Hochstammobstbäumen (inkl. Nussbäume) 130 45 - fr. 200 /Baum 1 175 fr. 4'375 fr. 35'000 der kulturlandschaftlichen Vielfalt

Total: 22 spezifische Massnahmen Total fr. 721'970 fr. 5'914'760 * Grundlage für die Freigabe der Beiträge ist die Bewilligung eines Gesuchs mit Kostenvoranschlag (Schätzung Arbeitsaufwand) durch die Trägerschaft. Die Abrechnung erfolgt nach Budget total fr. 776'556 fr. 6'212'448 effektiven Arbeitsstunden, Maschinenkosten und Kosten für Entsorgung. Soldes fr. 54'586 fr. 297'688

10. Kosten und Finanzierung (Kanton)

10.1. Kosten für Landschaftsqualitätsbeiträge im Perimeter Die Finanzplanung für die Landschaftsqualitätsbeiträge wird durch die Anzahl teilnehmender BewirtschafterInnen und durch den Anteil der verwirklichten Maßnahmen bestimmt.

Teilnahme der Landwirte Die Pilotprojekte im Kanton Wallis belegen, dass das Interesse bei den BewirtschafterInnen gross ist. Die Kommunikation des Kantons Wallis ist darauf ausgerichtet, Landwirte zu ermutigen am Projekt "Landschaftsqualität" teilzunehmen, und dadurch Leistungen zu Gunsten der Landschaft zu erbringen. Die Teilnahme in der Region Simplon hoch sein. Ab dem ersten Jahr wird mit einer Teilnahme von 100% der im Gebiet ansässigen BewirtschafterInnen gerechnet.

Umsetzungsrate der Massnahmen Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Menge der in Zukunft umgesetzten spezifischen Massnahmen schwierig einzuschätzen. Das Ziel ist jedoch das gesamte Potential an LQ-Beiträgen gemäss DZV auszuschöpfen. Die Strategie für die Zielerreichung wird im nächsten Kapitel geschildert.

Die untenstehende Tabelle zeigt die jährlich benötigten Mittel an LQ-Beiträgen im Perimeter auf.

LN total 1'439 NS total 1'078 Beitrag pro ha LN 360 Beitrag pro NS 240 Maximaler Beitrag für Perimeter (100%) 776'556

2015 2016 2017-19 2019-2022 Teilnahme → 80% 95% 95% 95% LQ-beitragsberechtigte LN 1439 1439 1439 1439 LQ-beitragsberechtigte NS 1078 1078 1078 1078 Kostenvoranschlag CHF 621'000 CHF 737'000 CHF 737'000 CHF 737'000

Betrag VS CHF 62'100 CHF 73'700 CHF 73'700 CHF 73'700 Betrag CH CHF 558'900 CHF 663'300 CHF 663'300 CHF 663'300

Tabelle 7 Maximaler jährlicher LQ-Beitrag und erforderliches Budget.

Die Plafonierung der Landschaftsqualitätsbeiträge durch den Bund bis 2018 kann grosse Auswirkungen auf das kantonale Budget haben und somit auch auf die Finanzierung der spezifischen Massnahmen im Projekt Simplon. Damit das kantonale Budget eingehalten werden kann, wurden die Massnahmen priorisiert, um allenfalls die Beiträge anpassen zu können.

Der Landschaftsindex ist im ganzen Kanton in dritter Priorität. Es ist die erste Massnahme die stark reduziert werden wird. In den Jahren 2015-2017 wird im ganzen Kanton der Beitrag für den Landschaftsindex in allen Projekten stark gesenkt. Falls dies nicht ausreichend sein wird um die Plafonierung einzuhalten, werden die Massnahmen in zweiter Priorität oder jene der Sömmerungsgebiete reduziert.

Zusätzlich werden die Einzelmannnahmen – oft sehr kostenintensiv – erst ab 2018 in den laufenden Projekten ausbezahlt. 23

Das Finanzmanagement der Umsetzung Die Finanzplanung muss drei Aspekte verwalten:

 Ausschöpfen des Potentials der Landschaftsqualitätsbeiträge in der Region.

 Sich an die zeitlich befristete Begrenzung (120.-/ha und 80.-/NS bis 2017) der finanziellen Unterstützung des Bundes an den Kanton anpassen.

 Reagieren auf eine unerwartete Entwicklung der Beteiligung der Landwirte oder der Umsetzung der Massnahmen.

Um dies zu handhaben ist folgende Strategie entwickelt worden:

 Jährliche Projektüberwachung: Dank der Registrierung der gesamten Massnahmen im kantonalen Informatiksystem ist es möglich schnell zu reagieren:

o beschränken der Durchführung einer Massnahme oder anpassen derer Finanzierung.

o ermutigen der Landwirte mehr Massnahmen zu Gunsten der Landschaftsqualität umzusetzen.

 Klassierung der Massnahmen in zwei Prioritätsniveaus: die prioritären Massnahmen sind nicht Budgetrestriktionen unterstellt. Ist der Index bereits ausreichend reduziert worden, kann die Menge der Umsetzung der zweitrangigen Massnahmen ausschliesslich bei ungenügendem Budget limitiert werden

 Anpassung des Grundbeitrages (Landschaftsindex). Falls sich die Massnahmen mit der Priorität 1 und 2 stärker entwickeln als geplant, und das zur Verfügung stehende Budget es nicht erlaubt die gesamten Leistungen zu finanzieren, wird der Beitrag proportional für alle betroffenen Betriebe reduziert. Der Index hat daher dritte Priorität.

23 Bei den seit 2014 in Umsetzung befindlichen Projekten bestand die Möglichkeit Einzelmassnahmen 2014, 2018 und oder 2021 zu wählen. Bei den seit 2015 in Umsetzung befindlichen Projekten besteht die Möglichkeit 2018 oder 2021. Mit dieser Strategie möchten wir das Budget für Einzelmassnahmen auf jene Jahre verteilen, in denen die kantonale Plafonierung kein Problem mehr sein sollte. 61/96

10.2. Sonstige Aufwendungen für die Umsetzung des Projektes Die Kosten für die Umsetzung des Projektes werden durch den Kanton sichergestellt. Dabei handelt es sich um Informationen an die Landwirte (regionale Sitzungen), Vorbereitung der Vereinbarungen, individuelle Beratung, administrative Verwaltung der Daten, Umsetzungskontrolle, Monitoring und Schlussevaluation bis zum Projektende in 8 Jahren.

11. Umsetzungsplanung (Kanton) Die untenstehende Tabelle 8 beschreibt die Etappen und den Zeitplan der Projektumsetzung. Die Tabelle 2 gibt für die jeweilige Etappe die Verantwortlichkeiten an.

2015 2016-2021 2022

Feb 15Feb Mrz 15 Apr 15 15Mai Jun 15 Aug 15 15Sep Okt 15 15Nov 15 Dez Monat Jul 15 Wochen

Vorbereitung Umsetzung Informationveranstaltung A Landwirte u. Älpler Information der Öffenlichkeit

Vereinbarungen festlegen Jedes Jahr können neue LQ-Massnahmen im DZ- Vereinbarungen mit B Datenbank aufnehmen den Landwirten unterzeichnet LQ-Daten dem BLW einreichen werden. X

Massnahmen umsetzen C Massnahmenumsetzung kontrollieren Projektüberwachung Evaluation evt. Projektanpassung D angepasstes Projekt dem BLW zur Genehmigung einreichen X Tabelle 8 Landschaftsqualitätsbeiträge, Zeitplan für die Umsetzung

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Was Detail Wer Selbstdeklarationformular und weitere Fomulare für einmalige Massnahmen vorbereiten

Vorbereitung der Beratung : Dokumente zurhanden der Landwirte : Umsetzungsvorbereitung Beschreibender Katalog der Massnahme mit genaueren Angaben DLW = LQ-team über Ziele, erwartete Dienstleistung, Beitrag ... / Zeitlicher Plan der Informationstagungen und Einladungen schreiben / Standardvereinbarung schreiben/ Kontrollblättervorbereiten

Die Landwirte werden über die Einführung der LQ-Beiträge in Ihrer Region orientiert (Landschaftliche Ziele, Massnahmenkonzept, wie Informationtagung für DLW = LQ-team – teilnehmen) / Die Landwirte bekommen alle zur Einschreibung von Landwirte AVW LQ-Massnahmen nötige Dokumente : Selstdeklarationsfomulare, Kurzbeschrieb des Projektes, Standardvereinbarung.

Die Landwirte melden auf dem Selbstdeklarationsformulare die Massnahmen, die sie leisten wünschen und reichen es der DLW mit Landwirte ein unterzeichnetes Exemplar der Standardvereinbarung Trägerschaft, DLW Die Landwirte werden beraten = LQ-team – VWA Vereinbarungen aufstellen die Meldungen der Landwirte werden durch die DLW in der Datenbank der Direktzahlungen aufgenommen unter gleichzeitiger DLW = DZA Kontrolle auf ihre formale Gültigkeit die Liste der anerkannten Massnahmen und der vom Kanton unterzeichnete StandardVereinbarung werden dem Landwirt DLW - Landwirte eingereicht. Massnahmen in der DZ- Die DLW nimmt die anerkannten Massnahmen in ihrer Datenbank DLW = DZA Datenbank aufnehmen für DZ. auf Dem Bund LQ-Daten dem Bund werden die Daten für LQ-Massnahmen mit Kopie von 5 DLW = DZA + LQ- einreichen Vereinbarungen pro Region Team

Massnahmen durchführen Landwirte

Massnahmen- Die Umsetzung der vereinbarten LQ-Massnahmen wird überprüft DLW (Mandat) umsetzungskontrolle Die Entwicklung der Teilnahme der Landwirte und die Umsetzungsrate der Massnahme wird jährlich verfolgt dank der LQ- Projektlenkung (1) DLW = DZA Datenbank der DLW. Aufgrund der Ergebnisse werden Projektanpassungen und/oder Beratungsaktionen geplant. 1. Begleitung und Beratung der Landwirte / 2. Trägerschaft / Projektlenkung (2) Projektanpassungadaptation DLW= LQ-Team) jährliche Daten werden zusammengestellt, die Wirksamkeit der Trägerschaft / Schlussevaluation Massnahmen und die Landschaftsentwicklung werden beschrieben. DLW= LQ-Team) Die nötigen Anpassungen werden festgehalten. Das Projekt wird für die neue Periode mit den Anpassungen Trägerschaft / Projektanpassung formuliert und den beteiligten zur Genehmigung präsentiert. DLW= LQ-Team) Projektanerkennung BLW Tabelle 9 Beschreibung der Verantwortlichkeiten

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12. Umsetzungskontrolle, Evaluation (Kanton)

12.1. Umsetzungskontrolle Die von den Landwirten angemeldeten Massnahmen werden im Verwaltungssystem der Direktzahlungen der Dienststelle für Landwirtschaft registriert. Die Dienststelle organisiert mit der Kontrollorganisation die Planung der Umsetzungskontrolle innerhalb der 8 Jahre. Der Landschaftsindex ist nicht Bestandteil der Umsetzungskontrolle. Dagegen ist er Gegenstand der Schlussevaluation (vgl. Kapitel Evaluation).

Die Dienststelle für Landwirtschaft und die beauftragte Kontrollstelle erarbeiten Kontrollblätter für jede Massnahme unter Berücksichtigung der genannten Bedingungen im Massnahmenblatt. Die Kontrollorganisation verfasst einen Bericht der angemeldeten Massnahmen die den Anforderungen nicht konform sind.

Der Bericht dient als Basis für allfällige administrative Sanktionen sowie für das Projektmonitoring.

Falls notwendig ergreift die Dienststelle für Landwirtschaft Sanktionen gemäss Direktzahlungsverordnung (Art. 105 Kürzung und Verweigerung der Beiträge und Anhang 8, Kapitel 1.2 & 2.9) sowie der Richtlinie der Landwirtschaftsdirektorenkonferenz vom 27. Januar 2005 zur Kürzung der Direktzahlungen (Fassung vom 12. September 2008). Das Nichteinhalten der Massnahme bewirkt eine Verweigerung der Bezahlung des Beitrages für die Massnahme sowie die Rückzahlung des Beitrages des Vorjahres. Im Wiederholungsfall bei der gleichen Massnahme muss der gesamte für diese Massnahme ausbezahlte Betrag rückerstattet werden.

Die ersten Kontakte mit den ÖLN-Kontrollstellen und den Kontrolleuren der Alpbetriebe waren zustimmend. Die Zusammenarbeit des Kantons mit den Kontrollstellen betreffend Kontrollen für die Landschaftsqualität ist in Erarbeitung.

Finanzierung Die Finanzierung mit den ÖLN-Kontrollstellen im Kanton ist in Abklärung. Die Kontrolle wird durch den Kanton finanziert oder eventuell durch die beteiligten Landwirte in einem Landschaftsqualitätsprojekt.

12.2. Evaluation des Projektes Die Evaluation hat zum Ziel die Stärken und Schwächen des Projektes aufzuzeigen. Die Evaluation konzentriert sich auf:

 Die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen (Beteiligung der Landwirte, Zielerreichung der Umsetzungsziele)

 Die Relevanz der Massnahmen bei der Erreichung der vereinbarten Landschaftsziele. Dabei werden Umsetzungsrate, Beitragshöhe und Verwirklichungsqualität der Massnahmen kritisch betrachtet. Die Ergebnisse dienen einer allfälligen Anpassung der Bedingungen und Beitragsansätzen.

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 Entwicklung der Agrarlandschaft. Dabei werden andere Einflussgrössen als die Massnahmen berücksichtigt.

 Die Relevanz der Landschaftsziele und dem Massnahmenkonzept angesichts der gemachten Erfahrungen.

 Die Relevanz der Landschaftsziele und dem Massnahmenkonzept im neuen allgemeinen Kontext.

Wann Was Detail Methode - Ergebnis Ziel Wer Teilnahmerate Anteil der LN-Fläche der 80 % der der Landwirte involvierten Landwirte 2015- Fläche im 1. DLW - und ./. bezogen auf die LN-Fläche 2022 Jahr, ab Trägerschaft Sömmerungsb des Perimeters (bzw NS- 2016 95% etriebe anteil) Umsetzungs- 2015- Rate bezogen auf die DLW - rate der ./. Min. 90% 2022 Umsetzungsziele Trägerschaft Massnahmen Verwirklichun Sind die Massnahmen Massnahm 2015- subjektive Einschätzung, gsqualität der befriedigend definiert enanpassu Kontrollstelle 2022 Bericht Massnahmen worden? ng Beitrags- 2015- überprüfung Koherente DLW - Ist der Beitrag angepasst → Bericht 2022 der Beiträge Trägerschaft Massnahmen -Analyse mittels digitalem globale Höhenmodell, Photos, Wie hat sich die Entwicklung Feldbesichtigungen, DLW - 2022 Agrarlandschaft Projekt- der Befragung anpassung Trägerschaft entwickelt? Landschaft → Bericht Welche Rolle haben die Effizienz der Feldbesichtigungen, Projekt- DLW - 2022 Massnahmen auf die Massnahmen Befragungen anpassung Trägerschaft Landschaftsentwicklung? Relevanz der Sind die Landschaftsziele Projekt- DLW - 2022 Landschafts- Analyse → Bericht noch aktuell? anpassung Trägerschaft ziele Projekt- Ist die Projektorganisation DLW - 2022 Analyse → Bericht Projekt- organisation angepasst? anpassung Trägerschaft Formulierung der Vision, Landschaftszie Vision, Landschaftsziele Projekt- DLW - 2022 le und und Massnahmen werden Bericht anpassung Trägerschaft Massnahmen jeweils angepasst für die neue Periode

Tabelle 10 Evaluationskonzept des Landschaftsqualitätsprojektes.

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13. Anhang

13.1. Plan Landschaftseinheiten

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13.2. Plan Charakterräume

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13.3. Massnahmen Simplon

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1

Pflanzung von Einzelbäume tragen zu einer einheimischen dynamischen Landschaft bei. Ihre standortgerechten Pflanzung ist oft notwendig. Einzelbäumen

Beschreibung Pflanzen von einheimischen standortgerechten Bäumen und erstes Wachstum sichern. Liste In Rebflächen: Mandelbaum, Kirschbaum, Eiche, Quittenbaum, Ahorn, Feldahorn, Feigenbaum, Granatapfelbaum, Olivenbaum, Ulme, Pfirsichbaum, Apfelbaum, Föhre, Pflaumenbaum (Liste Code 908) Bedingungen Empfehlungen - In den Rebflächen, anmelden als Bäume/ Busch als Code 908 anmelden um anschliessend - In LE Dorf/Stadtnähe Beiträge gemäss der Massnahme "Pflege - Alleen möglich halbnatürlicher Flächen im Walliser Rebberg " zu - Auf der Bewirtschaftungsfläche in 10 m Entfernung zu erhalten. anderen Bäumen (ausser bei Alleen) - Vorzugsweise an gut sichtbarer Lage (Gratlage, - Im Maximum 3 Bäume pro Bewirtschafter (ist im entlang von Strassen oder Freizeitwegen); jeweiligen Projekt festzulegen) vorzugsweise vegetationsarme umgestellte Rebflächen - Alleen schaffen Landschaftsziele Landschatfsmosaik Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird einmalig und pro Baum ausgerichtet. Beitragshöhe 200.- CHF/Baum Einmaliger Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse: Übernahme Massnahme "Unterhalt Einzelbaum" 0.- CHF/Baum Bestellung, Transport, berechnung Zusätzliche Arbeit 3 h für: 84.- CHF/Baum Pflanzung und Pflege des Materialkosten: Kauf des Baums 45.- CHF/Baum Materialkosten: Stützmaterial und Diverses 30.- CHF/Baum

Landschaftsbonus 25 % ja 40.- CHF/Baum Total 199.- CHF/Baum Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung - In SAP, unter Betrieb: code 908 -Im Rebbergen: die Massnahme "Pflanzung" wird ab dem Pflanzjahr mit der Massnahme "Erhalt der spezifischen Sträucher der Walliser Rebberge" ab dem Jahr der Anmeldung unter dem Code 908 kombiniert. Kontrolle ÖLN-Kontrolle, Stichprobe (mindestens 1 Baum) Referenz DZV Anhang 4: Bedingungen die für die Flächen mit BFF erfüllt werden müssen, Punkt 13

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2 Unterhalt von Innerhalb weiter offener Perimeter ist das Vorkommen von markanten markanten Einzelbäumen strukturfördernd. Einzelbäumen

Beschreibung - Erhalt und Pflege des Baums - Erhalt der Umgebung des freistehenden Baums Liste Code 925 Bedingungen Empfehlungen

- In LE Dorf/Stadtnähe - Einheimische Arten - Freistehend, mindestens Distanz zum Wald: 20 m - Mindesthöhe: 15 m - Die Bäume müssen unter dem Code 925 bei der Strukturerhebung angemeldet werden, damit Beiträge ausgerichtet werden können.

Landschaftsziele Landschaftsmosaik Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich gewährt und dient dazu, den Landschaftswert von markanten Bäumen zu unterstreichen und ihren Erhalt an freistehenden Orten zu fördern. Beitragshöhe 50.- CHF/Baum Jährlicher Beitrag Einkommenseinbusse: je nach Lage bei 100 m2 rund um den Baum, Beispiel Schnittwiese Kosten- CHF/Baum berechnung 2 Schnitte 8.- Zusätzliche Arbeit: 0,5h für die Pflege des Baums, das Entfernen von Ästen, evtl. Schnitt (1 CHF/Baum h/Jahr) 28.- Zusätzliche Arbeit: 0,2h für zusätzliche Manöver bei der Arbeit 14.- CHF/Baum Materialkosten 0.- CHF/Baum

Landschaftsbonus 25 % ja 7.- CHF/Baum Total 49.- CHF/Baum Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Parzelle, Code 925 Kontrolle ÖLN-Kontrolle, Stichprobe (mindestens 1 Baum) Referenz

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Waldweiden sind durch eine althergebrachte gemischte Nutzung als Holz- und Futterlieferant entstanden. 3 Waldweiden verfügen über vielfältige Unterhalt von Strukturen und kreieren ein einzigartiges Landschaftsambiente. Sie Waldweiden bedürfen einer regelmässigen Pflege, damit die Weide erhalten und der Verwaldung vorgebeugt werden kann.

Beschreibung - Angemeldete Waldweideflächen bewirtschaften - Entfernen von jungen Trieben, Büschen und Unterholz - Aufhäufen Totholz Liste Waldweiden des kantonalen Inventars oder neue Perimeter durch die DWL festgelegt (Der Bewirtschafter stellt einen Antrag bei der DLW mit einer Karte auf Orthofotos und präziser Angabe der Fläche/ die DLW übermittelt das Gesuch zur Prüfung an die DWL) Bedingungen Empfehlungen - In LE Dorf/Stadtnähe, Periphere Gebiete und Alp (vgl. Karte im Anhang) - Für LN (Code 618/625) - Bewirtschaftung gemäss Waldgesetzgebung: keine Düngezufuhr, keine Pflanzenschutzmittel, ansonsten nur bei Bewilligung der Dienststelle für Wald und Landschaft. Landschaftsziel Unterhalt der Waldweiden Gesetzliche Grundlagen Waldgesetzgebung Koordination - Mit Biodiversitätsbeiträgen kumulierbar - Für die Waldarbeiten sind die Förster zuständig - DWL Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich pro Hektare gewährt. Für die Bestockung erfolgt ein Abzug (ca. 30% von der gesamten Waldweide), dass heisst dem Bewirtschafter werden für 70% der Inventarfläche Beiträge ausgerichtet. Beitragshöhe 200.- CHF/ha Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/ha berechnung Zusätzliche Arbeit: Aufhäufen von Totholz: 4h/ha 112.- CHF/ha Zusätzliche Arbeit: Entfernung von Gestrüpp: 4h/ha 56.- CHF/ha Zusätzliche Arbeit: Anbringung der Weide: 1h/ha 14.- CHF/ha Materialkosten 15.- CHF/ha Landschaftsbonus 25 % nein 0.- CHF/ha Total 197.- CHF/ha Umsetzungsziele

Deklaration - Die Fläche wird automatisch von der DLW in die Vereinbarung eingetragen, der Bewirtschafter kreuzt die Massnahme an, falls sie ihn betrifft. Registrierung In SAP, unter Sömmerungsbetrieb / oder auf der Parzelle in der LN (Kode 618/625) Kontrolle Im Rahmen der Sömmerungskontrollen / Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

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Hecken sowie Feld- und Ufergehölze haben 5 verschiedene Funktionen. Sie strukturieren und Unterhalt von Hecken, beleben die Landschaft. Die Pflege verlangt zusätzliche Arbeiten wie den regel-mässigen Feld- und Ufergehölzen Rückschnitt und den Unterhalt des Krautsaums.

Beschreibung Erhalt und Unterhalt der Hecken Liste Definition von Hecken, Ufer- und Feldgehölze (gemäss LBV Art. 23) Als Hecken und Ufergehölze gelten grösstenteils geschlossene, wenige Meter breite Gehölzstreifen, die vorwiegend aus einheimischen und standortgerechten Stauden, Sträuchern und einzelnen Bäumen bestehen. Als Feldgehölze gelten flächig angeordnete Gruppen von einheimischen und standortgerechten Sträuchern und Bäumen. Hecken, Ufer- und Feldgehölze dürfen vom Kanton nicht als Wald ausgeschieden sein oder nicht gleichzeitig alle drei folgenden Höchstwerte überschreiten: a. Fläche mit Einschluss des Krautsaumes höchstens 800 m2; b. Breite mit Einschluss des Krautsaumes höchstens 12 m; c. Alter der Bestockung höchstens 20 Jahre. Hecken, Ufer- und Feldgehölze haben einen vorgelagerten Krautsaum. Bedingungen Empfehlungen - In LE Dorf/Stadtnähe und Periphere Gebiete - Die Hecken müssen unter dem gleichen Code wie in der Strukturerhebung angemeldet werden. - sachgerechte Pflege alle 6-8 Jahre Hecke im ökologischen Netz (falls in der Region - Hecken ohne BFF (code 857): Puffersteifen von 3 m (weder vorhanden) anmelden Dünger, weder Gülle noch Spritzmittel) - Hecken mit BFF1 oder BFF2 (code 852): Einhalten der entsprechenden Auflagen BFF. Landschaftsziele - Strukturierte und belebte Landschaft Gesetzliche Grundlagen

Koordination - Biodiversitätsbeiträge - Ziele der ökologischen Vernetzung - DWL Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich auf die Heckenfläche gewährt. Kein Beitragshöhe variert CHF/ha Jährlicher Beitrag BFF BFF1 BFF2 Kosten- Einkommenseinbusse 0.- 0.- 0.- CHF/ha berechnung Beiträge für Unterhalt von Hecken (sämtliche Beiträge für BFF) 2000.- 500.- 1500.- CHF/ha

Landschaftsbonus 25 % nein 0.- 0.- 0.- CHF/ha Total 2000.- 500.- 1500.- CHF/ha Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Parzelle: Code 852 oder 857 Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz DZV Anhang 1: Punkt 9 Pufferstreifen Anhang 4: Bedingungen für BFF; Punkt 6.1 für Qualität 1 und 6.2 für Qualität 2

Agridea Wegleitung "Biodiversitätsförderung auf dem Landwirtschaftsbetrieb"

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Das Mähen gehört zur landwirtschaftlichen Praxis und sichert den Unterhalt der Landschaft. In bestimmten Sektoren kann es vorkommen, 50 dass die Beiträge fürs Mähen nicht ausreichen. In Förderung des Mähens diesen Fällen kann der Erhalt der offenen Landschaft mit zusätzlichen Beiträgen in weit entfernten oder benachteiligten Sektoren unterstützt werden.

Beschreibung - Mindestens einmal im Jahr schneiden - In weit entfernten und benachteiligten Sektoren - Ernte als Futter verwerten/verkaufen Liste - Heuwiesen - Code 611, 612, 613, 621 Bedingungen Empfehlungen - In der LE Periphere Gebiete - Diese Massnahme ermöglicht es ein bestimmten Ziel in der Landschaft zu erreichen, da diese Regionen vorwiegend abgelegen sind und benachteiligt sind durch die Einwaldung. Landschaftsziele Offene Landschaft unter schwierigen Bedingungen (liegen über den Basiskriterien) Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich und auf die Fläche ausgerichtet. Er verstärkt die Massnahmen anderer Programme. Beitragshöhe 200.- CHF/ha Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/ha berechnung Zusätzliche Arbeit: Pauschalsumme erschwerter Zugang oder Entfernung: 6 * 0,5h 84.- CHF/ha Kosten Maschinen: Pauschalsumme erschwerter Zugang /Entfernung: 4 * 0,5h zu 36.-/h 72.- CHF/ha 0.- CHF/ha

Landschaftsbonus 25 % ja 39.- CHF/ha Total 195.- CHF/ha Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Parzelle, Code 611, 612, 613, 621 Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

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Ein jährlicher Säuberungsschnitt der Überreste in 51 Weiden verhindert eine schleichende Verbuschung und trägt durch die differenzierte Säuberungsschnitt Pflege zur Schaffung eines Landschaftsmosaiks (extensive Weiden) bei. Er garantiert einen guten Unterhalt des Gebietes und saubere gepflegte Flächen.

Beschreibung - Festlegen welchen Prozentanteil (zwischen 30-100%) der extensiven Weiden in der betroffenen Landschaftseinheit werden pro Jahr geschnitten. - Aufhäufen und abtragen der gemähten Weiderückstände wenn es erforderlich ist Liste - Extensive Weiden (Code 617) Bedingungen Empfehlungen - In der LE Dorf/Stadtnähe und Periphere Gebiete - Der Einsatz eines Mulchgeräges ist untersagt Landschaftsziele Offenhaltung und Mosaikschaffung Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Der Beitrag wird jährlich und auf die Fläche gewährt. Er deckt den Aufwand für den Prinzip Säuberungsschnitt. Beitragshöhe 350.- CHF/ha Jährlicher Beitrag Kostenstelle Kosten- Arbe its- Arbe its- Ma te ria l- Ma sc hi.- We ite re berechnung a ufwa n koste n koste n koste n Koste n d (h/ha ) (Fr./ha ) (Fr./ha ) (Fr./ha ) (Fr./ha )

Verschieben Maschinen 1,5 42 - 44 - 1 Schnitt pro Jahr (1 Schnitt = 6,25 km) 1,5 42 - 40 - 1x rechen, Nacharbeiten von Hand 6 168 - - Abfuhr, Rückreise und Entsorgen Total einmalige Kosten pro Kostenstelle - 252 0 84 0 Gesamtkosten 336 CHF/ha Stundenansatz CHF 28

Bonus 10 CHF/ha Grundlage Berechnung Maschinenkosten: ART- Beitrag für Massnahme 346 CHF/ha Bericht 767 / Maschinenkosten 2013 Umsetzungziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Betrieb, Code 617 Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

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52 Die schleichende Verbuschung schadet der Landschaft. Die Entbuschung zählt zu den Entbuschung Wiederherstellungsmassnahmen.

Beschreibung Revitalisierung einer verbuschten landwirtschaftlichen Fläche. Die genaue Definition und das Vorgehen wird in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kreisen festgelegt. Liste

Bedingungen Empfehlungen - Bedarf rechtfertigen: die Bewirtschaftungsflächen werden nachhaltig und angemessen bestossen - Prioritäre Sektoren auf regionaler Ebene (Richtwerte: 0,8 GVE/ha in BZ4; 0,9 in BZ3; 1 in BZ2; 1,1 bestimmen in BZ1.) - Die Sektoren werden im LQ-Projekt definiert.

Landschaftsziele Offenhaltung, Verwaldung entgegenwirken Gesetzliche Grundlagen Waldgesetzgebung Koordination - Mit regionalen ökologischen Zielen - Mit strukturellen Meliorationsmassnahmen oder anderen Bestimmungen: für grössere Projekte ist ein Meliorationsprojekt vorzusehen - Mit Projekten gegen Verwaldung (BFF) Beitrag Prinzip Beitragshöhe CHF/ha Einmaliger Beitrag Kosten- CHF/ha berechnung CHF/ha CHF/ha CHF/ha CHF/ha CHF/ha CHF/ha CHF/ha Total 0.- CHF/ha Umsetzungsziele Die Massnahme kann erst ab 2018 vorgesehen werden. Deklaration Absichtserklärung in Vereinbarung ankreuzen. Registrierung

Kontrolle

Referenz Wiederherstellung des http://www.vs.ch/NavigData/DS_68/M8112/fr/Annexe_2bis_g%E9nie_rural_remise Kulturlandes _%E9tat_terres_agricoles.pdf Natürliche Verwaldung http://www.vs.ch/NavigData/DS_263/M27228/fr/1102_01_GuideExtensionForet.pdf

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Wird in einem Vegetationsmosaik zwischen Weiden und Strauchgesellschaften alterniert, können weite Flächen in 53 einem halbnatürlichen Zustand offen gehalten werden. Pflege Mosaik von Wegen des meist wenig attraktiven Futterertrags nehmen die Strauchgesellschaften zu und die Mosaike Strauchgesellschaften verwalden – die Landschaft verarmt. Eine Intensivierung (Heiden) und Weiden ist meist wenig sinnvoll. Somit soll aus landschaftlicher Sicht der gewünschte Zustand - Mosaik Weide und Heide - erhalten bleiben.

Beschreibung - Angemeldete Flächen mindestens einmal in der Saison beweiden - Sträucher entfernen mit dem Ziel, mindestens 50 % der Weidefläche zu erhalten. - Abgeholzte Sträucher aufhäufen - Jungbäume entfernen Liste

Bedingungen Empfehlungen - In LE Alp (Sömmerungsgebiete) - Nur innerhalb der Perimeter, die von der Dienstelle für Wald und Landschaft definiert wurden (Projekte Birkhuhn, Wintereinstandsgebiet) - für Sektoren ausserhalb des Perimeters muss der Bewirtschafter eine - Maximaler Strauchanteil: 40 % Karte der DLW abgeben mit genauer Lokalisation (Orthofotos) der Flächen / die DLW wird anschliessend mit der DWL den Perimeter validieren. - Mindestfläche 1 ha Landschaftsziele Erhalt einer offenen Landschaft Gesetzliche Grundlagen - NHG (geschützte Lebensräume und Arten) - WaG Koordination - Projekte zum Schutz des Birkhuhns (DJFW und DWL) - Biodiversitätsförderflächen in Alpregionen Beitrag Prinzip Der Beitrag wird dem Sömmerungsbetrieb jährlich ausgerichtet. Er deckt die Mehrkosten fïrs Einzäunen und für die Unterhaltsarbeiten (Entfernung von Sträuchern von Hand, Aufhäufen). Die Beiträge werden auf 70% der Flächen ausgerichtet, dies entspricht dem durchschnittlichen Weideanteil. Beitragshöhe 230.- CHF/ha Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/ha berechnung Zusätzliche Arbeit: Entfernung Sträucher 3 h/ha/Jahr 140.- CHF/ha Zusätzliche Arbeit Instandstellung Weide 1 h/ha 28.- CHF/ha

Material 10.- CHF/ha Landschaftsbonus 25 % ja 45.- CHF/ha Total 230.- CHF/ha Umsetzungsziele

Deklaration - Die Fläche ist bereits in der Vereinbarung Sömmerungsbetrieb eingetragen, falls der Sömmerungsbetrieb davon betroffen ist, die Massnahme muss lediglich angekreuzt werden. - Fläche gemäss Inventar DWL, erstellt von DLW: der ausbezahlte Beitrag entspricht 70% der Fläche, da dieser nur auf den Weideanteil ausgrichtet wird. Registrierung In SAP, unter Sömmerungsbetrieb Kontrolle Im Rahmen der Sömmerungskontrollen Referenz

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Auf den Alpen weisen die verschiedenen Weidesektoren eine grosse Heterogenität bezüglich Strukturen, Topographie oder der Futterqualität auf. Es ist somit nützlich verschiedene Tierarten oder 54 Tierkategorien einer Art, welche verschiedene Weideverhalten aufweisen, zu haben. Dieser Mix erlaubt es besser das zur Verfügung stehende Futter zu verwerten und die Alpflächen angepasster zu nutzen. Die einheimischen Rassen sind besondersangepasst an die Geomorphologie des Geländes, ans Tiervielfalt für angepasstes Klima, und an die schwierigen Bedingungen auf den Walliser Alpen. Diese Massnahme erlaubt eine bessere Weideführung und verhindert eine bipolare Entwicklungen Weiden (Zonen mit zu intensiver Nutzung, versus Zonen mit zu extensiver Nutzung) der Alpen. Zusätzlich vergössert es das kommerzielle Angebot des Bewirtschafters und macht den Alpbesuch für die "Öffentlichkeit" noch attraktiver.

Beschreibung

Diese Massnahme kommt in drei Varianten vor: - nämlich die Haltung von zwei Nutztierarten auf der Alp - nämlich die Haltung von drei Nutztierarten auf der Alp. - nämlich die Haltung von vier Nutztierarten auf der Alp

Liste Liste der Nutztierarten: - Rinder: Milchkühe und Mutterkühe, Andere Kühe, Bullen > 2 Jahren - Rinder: Weibliches Jungvieh bis zum ersten Kalben, männliche Tiere < 2 Jahren - Pferde - Ponys, Esel, Maultiere, Maulesel - Schafe - Ziegen - Schweine - "Kleintierhof"

Bemerkung: Der "Kleintierhof" beinhaltet mehrere Nutztiere (Hühner, Truthan, Ganz, Ente, Wachtel, Kaninchen, u.s.w.) zählen als eine Bedingungen Empfehlungen - In der LE Alp - Mindestens fünf Tiere pro Nutztierart -Bevorzugen von einheimischen Rassen oder Pro - Die Tiere müssen während der gesamten Sömmerungsdauer Spezia Rara Tierarten auf der Alp gehalten werden(Im Minimum 56 Tage) Landschaftsziele Erhalt einer offenen Landschaft, Präsenz von Tieren, lebendige Landwirtschaft Gesetzliche Grundlagen Tierschutzverordnung (für die Anzahl Tiere, die pro Kategorie mindestens vorhanden sein müssen) Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird dem Sömmerungsbetrieb jährlich ausgerichtet mit einem Bonus für die Haltung von einheimischen Rassen (Eringerkühe, Walliser Schwarznasenschaf und/oder Walliser Schwarzhalsziege). Ein Tier dieser Rassen ermöglicht es von diesem Bonus zu profitieren. Ohne Mit Beitragshöhe CHF/Sömmerungsbetrieb einheimische Bonus einheimische Rasse Rasse 2 Nutztierarten 600.- 150.- 750.- CHF 3 Nutztierarten 800.- 200.- 1000.- CHF 4 Nutztierarten 1000.- 250.- 1250.- CHF Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Sömmerungsbetrieb Kontrolle Im Rahmen der Sömmerungskontrollen Referenz AGRIDEA Ordner "Kleinwiederkäuer"

Alpfutur, auf S.58-61 http://www.wsl.ch/ebooks/alpfutur/de/files-de/assets/basic-html/page58.html

Kanton Wallis Webseite Waliser einheimischen Rassen: http://www.vs.ch/Navig/navig.asp?MenuID=5916&Language=de

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Erhalten der bestehenden und fördern der Wiederaufnahme der 102 kleinparzellierten Ackerbewirtschaftung als Bergackerbau traditionelle und typische Kulturlandschaftselemente der Berglandwirtschaft.

Beschreibung - Anlage und Bewirtschaftung von Äckern in der Berglandwirtschaft. Liste - Alle 500er Codes (ausser 554 und 598) Bedingungen Empfehlungen - In LE Dorf/Stadtnähe une Periphere Gebiete - In der Bergzone - Anlage von Äckern nur in traditionellen, historisch belegten Ackerbaugebieten. - Ernte und Verwertung der Kulturen vorausgesetzt - Kumulierung mit der Maßnahme Nr. 100 "Präsenz von Kulturen" ist ausgeschlossen. Landschaftsziele Belebte Landschaft, Landwirtschaftsmosaik Gesetzliche Grundlagen

Koordination Dienststelle für Wald und Landschaft, insbesondere in Zusammenhang mit der Erneuerung von NHG-Verträgen. Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich je Betrieb und pro bewirtschaftete Are Ackerland ausgerichtet. Der Beitrag ist aus laufenden Projekten in der Region (Naturschutzgebiet Achera-Biela, Naturschutzgebiet Chalberweid Biel, Ackerkulturlandschaft Obergesteln) abgeleitet und durch das Bundesamt für Landwirtschaft im 2014 genehmigt worden (siehe Prüfbericht 2014, Projekt LP Binntal). Beitragshöhe 26.- CHF/Are Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/a berechnung Mehraufwand Acker-, Gartenbewirtschaftung gegenüber Wiese- und Weidenutzung (pflügen, fräsen, säen, walzen, dreschen, Stroh pressen, Saatgut, 40.- CHF/a usw.) Material 0.- CHF/a Landschaftsbonus 25 % nein 0.- CHF/a Total 40.- CHF/a Umsetzungsziele

Deklaration Parzellenbezogene Erfassung. Registrierung In SAP, unter Parzelle: Code 500er Codes Kontrolle Mittels SAP, bewirtschaftete Flächen gemäss Code; im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

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Weidezauntore erleichtern Touristen und 150 Spaziergängern den Zugang zu Weidezauntor Sömmerungsgebieten und Maiensässeund sichern schliesslich deren Zugänglichkeit.

Beschreibung Anlegung und Unterhalt von Weidezauntoren (auf Fuss- und Freizeitwegen) - Dieses Element muss auf einer Karte eingezeichnet werden

Liste

Bedingungen Empfehlungen - Im Sömmerungsgebiete und in der LE Periphere Gebiete - Holz aus der Region - Auf Fusswegen, die auf Gemeindeebene anerkannt sind. - Ausserhalb der Lawinenzone - Bei der Kontrolle müssen die realisierten Alpweidezauntore eingezeichnet sein. Landschaftsziele - Valorisierung des Kulturerbes als Landschaftselement - Förderung einer harmonsichen Nutzung durch die verschiedenen Landschaftsnutzer Gesetzliche Grundlagen Kommunale Reglemente Koordination - Gemeinden und Tourismusbüros - Freizeitwege und Freizeitrouten (Beispiel: Mountainbike-Routen) - Historische Verkehrswege des IVS Beitrag Prinzip Der Beitrag wird einmalig pro Zaun an den Betrieb ausgerichtet. Beitragshöhe 800.- CHF/Zauntor Einmaliger Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF berechnung Arbeiten (Anlegen Fuss- oder Velowege) 5 h/Posten 140.- CHF Jährliche Unterhaltsarbeiten 1 h/Posten/Jahr 224.- CHF

Materialkosten 450.- CHF Landschaftsbonus 25 % nein 0.- CHF Total 814.- CHF Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Betrieb Kontrolle Im Rahmen der Sömmerungskontrollen oder im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz Bau und Unterhalt von Wanderwegen (www.astra.admin.ch)

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Die Qualität der Alpwanderwege kann mittels einfacher Massnahmen erhalten werden. Eine 151 positive Wahrnehmung der Landschaft wird Alpwanderwege gefördert und vereinfacht den Zugang in die Kulturlandschaft durch andere "Nutzer des Gebietes".

Beschreibung - Alpwanderwege in gutem Zustand erhalten: säubern der Wege nachdem das Vieh diese benutzt hat oder Anlegen der Koppeln ober- oder unterhalb der Wege, damit dieser für den Durchgang benutzt werden kann. Der "Langsamverkehr" bleibt in der Kompetenz des Kantons und der Gemeinden und ist nicht in der Kompetenz Landwirtschaftsbetriebe. Hier wird ausschliesslich eine Leistung erbracht durch die freiwillige Teilnahme am Landschaftsqualitätsprojekt. - Die unterhaltenen Kilometer sind auf einer Karte einzuzeichnen. Liste

Bedingungen Empfehlungen - Nur im Sömmerungsgebiet - Mindestens ein Wanderweg, der auf Gemeindeebene bewilligt ist. - Mindestens 2 km Wanderwegnetz - Abgabe einer Karte der DLW mit Angabe der 2 km langen unterhaltenen Weges Landschaftsziele Förderung einer harmonsichen Nutzung durch die verschiedenen Landschaftsnutzer Gesetzliche Grundlagen Kommunale Reglemente Koordination Gemeinden und Tourismusbüros Beitrag Prinzip Der Beitrag wird dem Sömmerungsbetrieb jährlich in Form einer Kostenpauschale ausgerichtet für mindestens 2 km Wegstrecke. Die untenstehende Kalkulation wurde für einen km festgelegt. Beitragshöhe 2200.- CHF/Betrieb Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/km berechnung Massnahmen zur Sicherung und Signalisierung der Wege 10 h/poste 280.- CHF/km Massnahmen zum Unterhalt der Wege 20 h/poste 560.- CHF/km Materialkosten 40.- CHF/km

Bonus paysager 25 % ja 220.- CHF/km Total 1100.- CHF/km Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration und abgebene Karte anlässlich der Kontrolle Registrierung In SAP, unter Sömmerungsbetrieb Kontrolle Im Rahmen der Sömmerungskontrollen Referenz Bau und Unterhalt von Wanderwegen (www.astra.admin.ch)

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152 Das landwirtschaftliche Kulturerbe ist in vielen Regionen ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft. Es trägt zur Holzzäune aus Landschaftsqualität bei und stärkt die regionale traditionellen Kulturidentität. Die Verwendung von traditionellen Zäunen ist kostenintensiver als die Verwendung von üblichen Materialien Zäunen und verursacht den Bewirtschaftern Zusatzkosten.

Beschreibung - Kauf oder Fertigung des Holzzauns aus tratitionellen Materialien - Aufstellen des Zauns - Landwirtschaftliche Nutzung und landwirtschaftlicher Unterhalt (Abgrenzung der Weiden) - Dieses Element ist auf einer Karte einzuzeichnen. Liste

Bedingungen Empfehlungen - Alle LE - Mindestens 20 m, erfüllen eine landwirtschaftliche Funktion - Ohne zusätzlichen Draht oder Elektrolitzen - Aus Holz der Region - An geeigneten Orten (Visibilität) - Ausserhalb der Lawinenzone - Darf andere Landschaftsnutzer nicht behindern (z. B. auf Skipisten) - Auf einer Karte, die bei der Kontrolle vorzuweisen ist, sind die erstellten Zäune einzuzeichnen. Landschaftsziele Valorsierung des Kulturerbes Gesetzliche Grundlagen

Koordination Andere Landschaftsnutzer Beitrag Prinzip Der Beitrag wird einmalig an den Betrieb ausgerichtet. Er deckt Anschaffung (Standardzaun), Installieren und Pflege während 8 Jahren. Beitragshöhe 51.- CHF/Laufmeter Einmaliger Beitrag Kosten- Anschaffung Zaun (25.-/lm) 25.- CHF/lm berechnung Anbringen: Transport und Management (2h30/20 lm), Montagearbeiten (3h30/20 lm) 8.- CHF/lm Unterhalt Zaun: Diebstahl, kleine Reperaturarbeiten (1 % * 8 Jahre) 3.- CHF/lm Maschinen und Fahrzeug (2h * 50.- pro 20 lm) 5.- CHF/lm

Landschaftsbonus 25 % ja 10.- CHF/lm Total 51.- CHF/lm Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Betrieb Kontrolle Zaunkontrolle im Rahmen der Sömmerungskontrollen oder im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

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153 Das landwirtschaftliche Kulturerbe ist in vielen Tränken und Tröge aus Regionen ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Kulturlandschaft. Es trägt zur Landschaftsqualität bei und stärkt die regionale Kulturidentität. Materialien

Beschreibung - Kauf oder Fertigung der Tränke aus traditionellen regionalen Materialien - Installation und Inbetriebnahme - Tränke oder Trog jährlich zu landwirtschaftlichen Zwecken nutzen - Sauberkeit rund um die Tränke sichern, jährlich Funktionalität prüfen (Unterhalt) - Dieses Element ist auf einer Karte einzuzeichnen. Liste

Bedingungen Empfehlungen - Nur im Sömmerungsgebiet - Standort auch aufgrund des Durchgangsverkehrs - Mindestlänge Tränke 2 m wählen - Fertigung in der Region oder Umgebung - Angabe ob Trinkwasser oder nicht - Ausserhalb sensibler Zonen (TWW, Quellenschutzzonen etc.) - Tränken ersetzen, wo der Kulturwert niedrig ist - Eigenen Wasserablauf gewährleisten - Schwimmer verwenden, um ein Überlaufen des - Massnahme, die auf einer Weide umzusetzen ist Wassers aus dem Trog zu verhindern. - Freistehend und gut ersichtlich - Auf einer Karte, die bei der Kontrolle vorzuweisen ist, sind die erstellten Tröge einzuzeichnen. Landschaftsziele Valorsierung des Kulturerbes Gesetzliche Grundlagen

Koordination Gewährleisten, dass die Tränke keine Anwohner und Passanten beeinträchtigt (Abfluss).

Beitrag Prinzip Der Beitrag deckt die Kosten für die Tränke (Standardausführung), die Kosten für Installation und Inbetriebnahme (Schätzung) und den Unterhalt während 8 Jahren; er umfasst die Verwendung verschiedener Materialien und unvorhergesehene Kosten. Beitragshöhe 3000.- CHF/Installierung Einmaliger Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF berechnung Installation: Transport (4h), Montage (5h), Fertigstellung und Umgebung (6h) 420.- CHF Unterhalt Tränke und Umgebung (2h/Jahr: 50.- * 8 Jahre) 400.- CHF Kosten Maschinen und Fahrzeuge (3h) 240.- CHF

Materialkosten (Anschaffung Tränke) 1500.- CHF Diverses Material und Unvorhergesehenes 200.- CHF Landschaftsbonus 10 % ja 276.- CHF Total 3036.- CHF Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Sömmerungsbetrieb Kontrolle Im Rahmen der Sömmerungskontrollen, Zustand Tränke Referenz

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201 "Diese Zeitzeugen einer vergangenen Landwirtschaft, mit einer regionalen Erhalt der und funktionalen Architektur inmitten traditionellen der Kulturlandschaft dienten einst Stallscheune, Speicher, als landwirtschaftlichen Unterschlupf, Werkzeugkammer und Gebäuden manchmal gar als Schlafstätte."

Beschreibung Unterhalt um die traditionellen landwirtschaftlichen Gebäude die landwirtschaftlich genutzt werden (z.B. Rebhäuschen/ Hüttchen im Obstgarten) Liste

Bedingungen Empfehlungen - In der LE Dorf/Stadtnähe und Periphere Gebiete - Verwendung des Gebäudes gemäss seiner ursprünglichen landwirtschaftlichen Zweckbestimmung - Unterhalb um das Gebäude (Sichtbarkeit und Sauberkeit) - Rebhäuschen: in Holz, Trockensteinmauer, ... - tradtionelle "Hüttchen" die nicht baufällig sind, mit Siehe Beispiele im Anhang gepflegter Umgebung (bevorzugt Holz oder Mauerwerk) - Stallscheunen oder Baracke - Maximum X Gebäude pro Bewirtschafter (ist im Projekt festzulegen) - Der Bewirtschafter gibt die Parzellen an, auf welchen sich die Gebäude befinden. Landschaftsziele Erhalt von Objekten mit kulturhistorischer Bedeutung Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich ausgerichtet und deckt die Kosten für den Unterhalt um das Gebäude Beitragshöhe 100.- CHF/Objekt Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/Objekt berechnung Zusätzliche Arbeit 0.- CHF/Objekt Zusätzliche Kosten für die Umgebungsarbeit und der Struktur des Gebäudes 100.- CHF/Objekt

Landschaftsbonus 25 % nein 0.- CHF/Objekt Total 100.- CHF/Objekt Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Betrieb Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

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Die Geographie einer Region zwang fürh die Bewohner ihre Umgebung "vertikal" zu nutzen, je nach Höhenlage. Im Verlaufe des Jahres 204 verschoben sie sich vom Tal auf die Alpen, je Transhumanz, nach Saison mit dem Ziel das Beste aus der Umgebung zu machen. Die Transhumanz gehörte Wanderweidewirtschaft einst zum Alltag vieler Bergbauern. Sie trägt zur regionalen Identität bei und dies möchten wir erhalten.

Beschreibung Die Herde verbringt den Winter im Tal, den Frühling und Herbst auf dem Maiensäss und den Sommer auf der Alp. Liste Milchkühe Bedingungen Empfehlungen - Für den Heimbetrieb - Mindestens 25 Tage pro Jahr am jeweiligen Standort - Herde mit mindestens 5 Milchkühen - Heimbetrieb liegt im Projektperimeter - Die mittlere "Höhenstufe(n)" muss vom Betrieb entfernt sein und hat den Charakter eines Maiensässes

Landschaftsziele Valorisierung des Kulturerbes Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich an den Betrieb ausgerichtet. Er gilt als Beitrag an die Kosten. Ein Bonus wird bei Vorhandensein von der autochthonen Rasse Eringer ausbezahlt, falls dies den Projektzielen entspricht. 1900.- Ohne Beitragshöhe oder CHF/ Betrieb Jährlicher Beitrag Mit Eringer Eringer 2400.- Kosten- Einkommenseinbusse: nicht berücksichtigt 0.- 0.- CHF berechnung Zusätzliche Arbeit: Umzug der Kühe (4 Personen * 4h, zweimal) 896.- 896.- CHF Zusätzliche Kosten: zusätzliche Ausstattung Maiensäss: 100.-/GVE pro Jahr, auf 1000.- 1000.- CHF 10 GVE berechnet

Bonus für Eringerrasse 0.- 474.- CHF Total 1896.- 2370.- CHF Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Betrieb, Validierung durch den regionalen Betriebsberater Kontrolle ÖLN-Kontrollen, basierend auf dem Weidejournal und Betriebsplan Referenz

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205 Ruderalflächen, Steinhaufen und -wällen sind Ruderalflächen, Bestandteile des Landschaftsmosaiks. Sie gewähren einer Vielzahl von Tieren Unterschlupf. Steinhaufen und - Sie sichtbar zu erhalten, ist eine landschaftliche wällen Herausforderung.

Beschreibung Ruderalflächen, Steinhaufen und -wällen bleiben sichtbar und werden unterhalten: Schnitt oder Weide bis zum Rand, Haufenbildung, Entfernung von Sträuchern Liste Code 905 Bedingungen Empfehlungen - In der LE Dorf/Stadtbähe und Periphere Gebiete Sträucher und Büsche werten das Objekt auf. - Das Objekt tangiert eine bewirtschaftete Parzelle oder ist Teil von ihr - Mindestbreite 3 m - In LN-Zone (ohne Alpen) Landschaftsziele Valorisierung des Kulturerbes (Steinhaufen) und Landschaftsmosaik Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich auf die Fläche ausgerichtet. Beitragshöhe 3500.- CHF/ha (Code 905) Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse: Verlust Bruttoertrag = 20.- CHF/Are 20.- CHF/Are berechnung Zusätzliche Arbeit: Unterhalt Steinhaufen = 3/4h/3 Jahre/Are 7.- CHF/Are Zusätzliche Kosten 0.- CHF/Are

Landschaftsbonus 25 % ja 7.- CHF/Are Total 34.- CHF/Are Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, Unter Parzelle: Code 905 Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

DZV Anhang 1 ÖLN, 3.2.2 Ruderalflächen, Steinhaufen und -wellen

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206 Unterhalt von Trockensteinmauern sind Teil des Trockensteinmauern schützenswerten Kulturerbes (ausserhalb der Rebberge)

Beschreibung Trockensteinmauern werden geschützt und in gutem Zustand nach ihrer ursprünglichen Struktur erhalten (Steine an ihren Platz zurücklegen; unmittelbare Umgebung pflegen; Sträucher und Büsche, die die Mauer gefährden, entfernen; kleine Reparaturen). Liste

Bedingungen Empfehlungen - Alle LE - Mindesthöhe 50 cm - Pufferstreifen beidseitig von mindestens 50 cm - angemeldet unter Code 906 auf dem Betrieb (anrechenbare Breite von 3 m, 1.5 m Breite falls auf - Prioritäre Sektoren regional zu bestimmen Grenze der Betriebsfläche, an Strassen, Wegen, Hecken/Feld- und Ufergehölz, Wald Puffersteifen - Ursprüngliche Struktur ersichtlich - Im Sömmerungsgebiet muss die Trockenmauer auf einer Karte eingezeichnet werden Landschaftsziele Valorisierung des historischen landwirtschaftlichen Kulturerbes Gesetzliche Grundlagen

Koordination AS Projekte zur Wiederinstandstellung der Mauern Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich ausgerichtet. Er deckt die Unterhaltskosten für die Mauer und die Umgebung (Mähen, stossende Sträucher und Büsche entfernen)

Beitragshöhe 5000.- CHF/ha (code 906) oder 1500.- CHF/Kilometer im Sömmerungsgebiet

Kosten- Einkommenseinbusse: nicht berücksichtigt 0.- CHF/km berechnung Zusätzliche Arbeit: Unterhalt der Mauer: 0,5 % des Werts einer neuen Mauer von 50 cm 1500.- CHF/km

Landschaftsbonus 25 % nein 0.- CHF/km Total 1500.- CHF/km Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration / für Sömmerungsbetriebe Karte mit der betroffenen Trockensteinmauer für die Kontrolle. In der Vereinbarung Angabe der Linearkilometer Registrierung In SAP, unter Parzelle, Code 906, ein Linearmeter entspricht 3 m2 Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen auf der LN und Sömmerungskontrollen im Sömmerungsgebiet Referenz

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208 Landwirtschaftliche Damit eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung im Wallis möglich ist, muss wegen der Nutzung von topografischen und klimatischen Begebenheiten der Boden stets bewässert werden. Die Suonenwasser Suonen sind zur Bewässerung im Wallis unentbehrlich, sind prägende Landschaftselemente und gehören zum Walliser Kulturerbe. Die erforderlichen Erneurungen sowie die periosdischen Wiederinstandstellungen werden via Strukturverbesserungen unterstützt, nicht aber der laufende Unterhalt. Der laufende Unterhalt wird von Geteilschaften und teilweise von den Gemeinden bestritten. Die diesbeszüglichen Betriebs- und Unterhaltkosten werden vollständig auf die Wasserberechtigten, respektive auf die Wassernutzer aufgeteilt. Die Benutzung des Wassers der Suonen zur landwirtschafltichen Bewässerung finanziert deren Unterhalt und ist damit der beste Gerant, dass diese prägenden Landschaftselemente erhalten bleiben. Die gemeinwirschaftliche Leistung gilt es entsprechend abzugelten.

Beschreibung - Bewässerung über Suonenwasser - Beitrag an die Betriebs- und Unterhaltskosten Liste

Bedingungen Empfehlungen - In der LE Dorf/Stadtnähe und Periphere Gebiete Nur grösstenteils traditionelle, unterhaltene und offene Suonen werden berücksichtigt -Ein Maximum von 2'000.- d.h. 20 ha bewässerte Fläche mittels Suonen) wird pro Betrieb festgelegt. Landschaftsziele Erhalt und Valorsierung des Kulturerbes Gesetzliche Grundlagen

Koordination AS Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich pro bewässerte Hektare gemäss den standardisierten Unterhaltkosten ausgerichtet. Beitragshöhe 100.- CHF/bewässerte ha Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/ha berechnung Unterhaltkosten pro ha (ca 50 bis 100 Franken pro Hesktare) 75.- CHF/ha

Landschaftsbonus 25 % ja 19.- CHF/ha Total 94.- CHF/ha Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Betrieb Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz Richtplan VS F7.4 "Suonen" in Vorbereitung

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"Hochstammobstbäume – und insbesondere Obstgärten – sind ein Kulturgut, das von Bauernfamilien und 209 privaten Drittpersonen geschaffen und Hochstammobstbäume erhalten wird. Die Bäume prägen die Landschaft mit ihrer Frühlingsblüte, ihren Früchten und ihrem Farbenspiel im Herbst." ProNatura

Beschreibung Erhalt und Pflege von Hochstammobstbäumen Liste Code 921 / 922 Bedingungen Empfehlungen - In der LE Dorf/Stadtnähe und Periphere Gebiete - Ab 1 Obstbaum - Melden von Feuerbrandverdacht und anderer Quarantänekrankheiten - Minimalunterhalt der Bäume: fachgerechter Baumschnitt - Anzahl (lebende) Bäume bleibt während den 8 Jahren konstant Landschaftsziele Valorisierung des landwirtschaftlichen Kulturerbes, belebte Landschaft Gesetzliche Grundlagen

Koordination - Bekämpfung von Feuerbrand und anderen Quarantänekrankheiten - Abzug der Biodiversitätsbeiträge (BFF 1, 2) Beitrag Prinzip Der Beitrag wird jährlich für alle vom Bewirtschafter in der Betriebsstrukturerhebung angemeldeten Hochstammobstbäume (Code 921/922) ausgerichtet. Der Beitrag stellt einen Landschaftsbonus dar. Beitragshöhe 10.- / Hochstammobstbaum Jährlicher Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/Baum berechnung

Landschaftsbonus ja 10.- CHF/Baum Total 10.- CHF/Baum Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Parzelle, Code 921 und 922 (Nussbäume) Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen, Stichprobe Referenz http://www.blw.admin.ch/themen/01471/01577/index.html?lang=fr&download=N Katalog BLW HzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1ae2IZn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCEeYB2g2ym162epYb http://www.oqe.ch/surfaces-de-compensation-ecologique/cultures-perennes-et- www.bff-spb.ch/de/home/ ligneux/arbres-fruitiers-haute-tige/E61

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210 Hochstammobstbäume in der Nähe von Dörfern Pflanzung von sind Zeugen der vielseitigen Landwirtschaft früherer Zeiten. Sie beleben unter anderem die Hochstammobstbäumen Landschaft dank ihrer Blüte im Frühling und ihrer (inkl. Nussbäume) besonderen Baumstruktur.

Beschreibung - Kauf der Bäume und des Schutzmaterials - Pflanzen und Sichern ihrer Entwicklung in der ersten Wachstumsphase Liste

Bedingungen Empfehlungen - In LE Dorf/Stadtnähe und Periphere Gebiete - Ab 5 Obstbäumen, max pro Betrieb: 10 - Angeben von Feuerbrandverdacht - Geeignete Bäume wählen - Minimalunterhalt der Bäume: ausgebildete Bäume, - Fachleute konsultieren Fruchtbildung - Schutz der neuen Bäumen - Anzahl (lebende) Bäume bleibt während den 8 Jahren konstant Landschaftsziele Fördern der Pflanzung von Hochstammobstbäumen und Verbreitung von Hochstammobstgärten Gesetzliche Grundlagen

Koordination

Beitrag Prinzip Der Beitrag wird einmalig pro Baum ausgerichtet. Er deckt die Kosten für den Kauf und die Initialpflege. Beitragshöhe 200.- CHF/Hochstammobstbaum Einmaliger Beitrag Kosten- Einkommenseinbusse 0.- CHF/Baum berechnung Zusätzliche Arbeiten: Baum beschaffen, pflanzen und pflegen: 3h/Baum 84.- CHF/Baum Kosten Maschinen: keine 0.- CHF/Baum Materialkosten: Baum, Betreuer, Schutz 120.- CHF/Baum

Landschaftsbonus 25 % nein 0.- CHF/Baum Total 204.- CHF/Baum Umsetzungsziele

Deklaration Selbstdeklaration Registrierung In SAP, unter Betrieb: Code 921, 922 Kontrolle Im Rahmen der ÖLN-Kontrollen Referenz

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13.4. Begleitgruppe

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