Samstag, 22. August 2020 LOKALES LF Nummer 194 39 Gemeinden zwischen den Bio-Fronten? Sowohl Biosphärenregion als auch Ökomodellregion umwerben Laufen, Saaldorf-Surheim und Teisendorf Von Prof. Josef A. Standl

Laufen. Die Region von Waging bis Berchtesgaden wäre von Natur aus eine landwirtschaftliche Mus- ter-Biomodellregion. Doch nur wenige Bauern produzieren öko- logisch. Das zu ändern, ist sowohl das Ziel der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, als auch der Ökomodellregion Waginger See. Beide Organisationen über- lappen sich nicht nur, was ihr Ziel angeht, sondern auch in ihrem Alles blau bei Wirkungsbereich: Die Gemein- Sabine Gerstacker den Laufen, Saaldorf-Surheim und Teisendorf sind (noch) in bei- Laufen. In ihr Atelier an der den Verbänden, erwägen aber Rottmayrstraße 30 lädt Sabine einen Ausstieg aus der Ökomo- Gerstacker noch bis Donnerstag, dellregion. Kann man angesichts 27. August, ein. Auch Samstag und dessen von einem „Biokrieg“ spre- Sonntag ist die Ausstellung geöff- chen? Die Heimatzeitung hat sich net, bei der es unter dem Motto mit den Verantwortlichen zusam- mengesetzt. Und dabei gemerkt: „Blau – die Farbe der unbegrenz- Das Ansinnen an sich, mehr nach- ten Dimensionen“ Kunst in blau haltigere Landwirtschaft in der zu sehen gibt. Region zu etablieren, ist schon Möchte gerne nahe bei den Bauern sein: Dipl.-Ing. Marlene Berger-Stöckl von der Ökomodellregion. Hier mit Landwirt Korbinian Danzl vom Egal ob abstrakt, gegenständ- deutlich älter als die beiden ge- Pimperlhofbauer in Hochreit bei Waging. − Fotos: Josef A. Standl nannten Organisationen. lich, witzig gestaltet – ausschließ- So besteht bereits seit einem die in den Regionen vorhandenen jeder Logik, aus einem erfolgrei- lich Bilder in dieser Farbe werden halben Jahrhundert die Bayeri- Potenziale zu erschließen und ge- chen Modell, das bei den Bürgern ausgestellt. sche Akademie für Naturschutz meinsam mit engagierten Akteu- ankommt, auszusteigen“. Laufens Das bedeutet aber keinesfalls und Landschaftspflege in Laufen ren vorhandene Strukturen zu be- Bürgermeister Hans Feil attestiert Monotonie: Schließlich gibt es ja als Bildungs- und Forschungsein- leben oder neue aufzubauen“, so den Wagingern beste Arbeit. „Mit richtung. Als Erfolg für sich kann eine ganze Menge Abstufungen: Projektleiterin Marlene Berger- dem biozertifizierten Schlachthof sie in der jüngeren Vergangenheit und dem Biosaft der Kelterei Grei- Azurblau, Capriblau, Coelinblau, Stöckl. Hier sehen die Bauern eine die Wiederentdeckung des Laufe- effiziente Organisation zur Um- mel haben wir zwei Leuchtturm- Jeansblau, Delfter Blau, Indigo, ner Landweizens vorweisen. setzung ihrer Ziele. projekte. Wir werden uns bis zum Kobaltblau, Lavendelblau, Lapis- Projektpartner dabei war die Was heißt das konkret? Man will Herbst anschauen, was die Bio- lazuliblau, Pastellblau, Stahlblau, 1990 geschaffene Biosphärenre- mehr Anreize für biologische Pro- sphärenregion liefern kann“. And- Ultramarinblau, Ozeanblau, gion Berchtesgadener Land. Eine duktion schaffen. Gleichzeitig sol- reas Buchwinkler, der neue Bür- Preußischblau, Blauviolett, Pflau- umweltgerechte Landbewirt- len die Absatzmärkte vergrößert germeister von Saaldorf-Surheim, menblau, Taubenblau, Nacht- schaftung ist eines ihrer zentralen werden, indem das Bewusstsein ist selbst Biobauer und verfolgt die Themen. Die Organisation sieht blau, Himmelblau, Eisblau und für Ökoprodukte bei den Konsu- Arbeit beider Organisationen aus die nachhaltigen Formen der Salzburger Blau. Weil einige menten gestärkt wird. Es gebe fachlicher Distanz. „Wir werden Landwirtschaft in positiven Wir- Werke auch im Fenster zu sehen diesbezüglich weiterhin großes uns in den nächsten Monaten bei- kungen auf den Erhalt natürlicher sind haben Vorübergehende Potenzial: In den Landkreisen de ansehen und dann einen end- Ressourcen. Aus diesem Grund und Berchtesgadener gültigen Beschluss fassen“. schon die Gelegenheit genutzt ih- zielt die Arbeit der Biosphärenre- Leitet von Freilassing aus die Biospärenregion Berchtesgadener Land: rerseits Zettel mit weiteren Vor- gion vornehmlich darauf ab, die Land gibt es einen Biobauernan- Dr. Peter Loreth. schlägen durchzustecken- Blau traditionell-kleinbäuerliche teil von 13,9 Prozent. Im Vergleich: Eine Stelle hier – scheint eine sehr anregende Farbe Landwirtschaft zu stärken und im gegenüberliegenden Salzbur- degressiv von 60 auf 20 Prozent Biosphärenregion beizutreten. zehn Stellen da zu sein. − bo den Ausbau der ökologischen ger Flachgau mit ähnlichen klima- abgesenkt wird. Das heißt, der fi- Ihr gehören nun alle Gemeinden Landwirtschaft zu fördern. So tischen Bedingungen eines Alpen- nanzielle Anteil der Mitgliedsge- des Landkreises an. Laufen, Saal- sieht es der gesetzliche Auftrag. vorlandes sind es 40 Prozent. Ins- meinden steigt parallel dazu an dorf-Surheim und Teisendorf ha- Entsprechend unter Druck ste- DER DIREKTE DRAHT Jünger, weil erst 2013 gegrün- gesamt in Bayern beträgt der Bio- und beträgt etwa für Waging ben inzwischen „Vorratsbe- hen die beiden Organisationen, det, ist die Öko-Modellregion Wa- bauernanteil 7,5 Prozent, in Salz- 11 556 Euro für 2020 und 12 639 schlüsse“ gefasst, um gegebenen- auch zu liefern. Doch kämpfen sie Freilassinger Anzeiger ginger See-. In den burg sind es 49 Prozent. Euro für 2021. Dann müssen die falls aus der Ökomodellregion dabei mit gleichen Mitteln? Die vergangenen sieben Jahren hat sie Gemeinden die Finanzierung aussteigen zu können. Leicht ha- Ökomodellregion mit Sitz in Wa- Redaktion: aber ebenfalls bereits eine große selbst tragen. ben es sich die Kommunen dabei ging und den zahlreichen Aktivi- Ó 08654/69260 So kam es zur Bandbreite an Projekten umge- Die Gremien der Kommunen nicht gemacht (wir berichteten). täten wird in Zukunft von der Pro- E-Mail: [email protected] setzt. Angefangen von der Erzeu- Konkurrenzsituation sind sich darüber einig, dass das Vor allem wurden in den Gemein- jektleiterin alleine bei fallenden Anzeigen: gung und Verarbeitung über Ver- Projekt gut auf dem Weg ist und deräten die nunmehrigen Dop- Arbeitsstunden gemanagt. Die Ó 08651/981-0 marktung und Gemeinschaftsver- die Arbeit der Projektleiterin pelstrukturen bemängelt – teils Biosphärenregion mit Sitz in Frei- E-Mail: [email protected] pflegung bis hin zur Bildung. Das Der Ökomodellregion Wa- Dipl.-Ing. Marlene Berger-Stöckl mit harschen Worten. lassing beschäftigt zwölf, vor al- Zustellung: neueste Projekt, ein gemeinsames ginger See-Rupertiwinkel gehö- wird allerorts als erfolgreich ge- „Beide Aufgabengebiete über- lem akademische, Mitarbeiter. Ó 08651/981-0 touristisches Euregio-Projekt mit ren die Gemeinden Waging am würdigt. Allerdings sehen die Ge- schneiden sich und diese Doppel- Deren Leiter, Dr. Peter Loreth, be- [email protected] der Heumilch-Seenregion im See, , Kirchan- meinden die Eigenfinanzierung strukturen seien wenig sinnvoll“, tont allerdings: „Auch als Akade- Flachgau ist gut unterwegs. schöring, Petting, , die nach Auslaufen der Förderungs- so Thomas Gasser, Teisendorf. Eli- miker fehlt es uns nicht an prakti- Südostbayerische Rundschau Die Modellregion sieht sich als Stadt Tittmoning sowie phase durchaus kritisch und ein sabeth Aschauer (Bündnis scher Erfahrung, daher arbeiten Redaktion: Vorreiter im ökologischen Land- aus dem Landkreis Traunstein weiterer Bestand ist noch nicht 90/Grüne) meinte zum Grund- wir sehr praxis- und ergebnis- Ó 08621/508912-0 bau. Im Fokus der Öko-Modellre- und die Gemeinden Laufen, Saal- gesichert, obwohl Dutzende Ini- satzbeschluss: „Im Gegensatz zur orientiert.“ Er sieht in beiden Or- [email protected] gion steht aber nicht nur die Stei- dorf-Surheim und Teisendorf aus tiativen auf den Weg gebracht Ökomodellregion habe die Bio- ganisationen kein Konkurrenz- Anzeigen: gerung der Öko-Anbaufläche, dem Landkreis Berchtesgadener wurden. sphäre bisher nicht viel gemacht“, denken: „Es ist ein Nebeneinan- [email protected] sondern auch die Verbindung von Land an. Das Staatsministerium Bereits unter Landrat Georg und Edwin Hertlein, von dersel- der.“ Aber: „Ja, in der Landwirt- Zustellung: Regionalität und ökologischer Er- gewährte der Organisation eine Grabner wurden die drei Mit- ben Gruppe: „Die Biosphärenre- schaft stellen wir da und dort [email protected] zeugung. „Es geht bei den Öko- Starthilfe, die bis zum Jahre 2021 gliedsgemeinden im Berchtesga- gion gibt es seit 28 Jahren, die Er- überschreitende überschneiden- Modellregionen vor allem darum, verlängert wurde, aber nunmehr dener Land ermuntert, auch der folge sind gering und es entbehrt de Ziele fest“.

LESERBRIEF Mit dem DAV auf Schwerverkehr auf B 20 die österreichische A 8/A 1 ist chen auf österreichischer Seite kehrsaufkommen von 19292 der vorhandenen Lkw-7,5 Ton- den Plattenberg um 56 Prozent gestiegen schlichtweg wegen der Entfer- kaum mehr als ein müdes Lächeln Fahrzeugen zu bewältigen – eine nen-Sperre, womit auch die nung unplausibel und wurde im kosten dürfte. unerträgliche Situation. Grenzbrücke Tittmoning/Oster- Laufen. Die DAV-Sektion Zum Bericht: „Österreicher haben Übrigen noch im Februar weder Obwohl die Tatsache, dass die Es kann nicht angehen, dass ein miething auf 7,5 Tonnen tonnage- Laufen unternimmt am Mitt- ihr Ziel erreicht“ vom 20. August: vom Landesrat Schnöll noch im im Grenzgebiet auf Österreichi- Land der europäischen Union begrenzt wird. woch, 26. August, eine Tour von ihm in Auftrag gegebenen scher Seite feststehende Entlas- nach Mittelaltermanier Schlag- Und wir fordern die Prüfung auf den 1970 Meter hohen „(...) Die von Landesrat Schnöll Gutachten erwähnt. tung (-20 Prozent) zwangsläufig bäume errichtet, um Lärm, und ggf. Einleitung juristischer Plattenberg. Ausgangspunkt getätigte Aussage, die 20 Prozent Auch auf der österreichischen zu einer entsprechenden Mehrbe- Schmutz und Abgase des Lkw- Verfahren, da die österreichische ist Mitterbrand bei Saalfel- weniger Schwerverkehr auf der Autobahn lassen sich, trotz der lastung im Grenzgebiet auf deut- Verkehrs des eigenen Straßennet- Sperre nicht nur gegen das völker- den. Aufgestiegen wird über B 156 seien nun auf der Autobahn, dortigen hochmodernen Zählstel- scher Seite führen muss, offen- zes zum ohnehin schon am Rande rechtliche Gebot der nachbar- den Lettlkaser zum Gipfel. ist blanker Hohn. Denn durch die len, nicht mehr Lkw nachweisen. sichtlich ist, haben wir von der IG des Verkehrskollaps stehenden schaftlichen Rücksichtnahme, Rund 1000 Höhenmeter sind Sperre dieser und weiterer Stra- Das hat eine einfache Erklärung: Stadtumfahrung Tittmoning am Nachbarn hinüberzuschieben – sondern auch gegen Europarecht zu überwinden. Der Abstieg ßen gibt es schlichtweg keine die verdrängten Lkw fahren halt Freitag, 17. Juli, selbst eine Ver- ohne jedwede Rücksicht auf die verstoßen dürfte.“ führt über den selben Weg Nord/Süd verlaufende Bundes- nicht mehr als hundert Kilometer kehrszählung vorgenommen. Das Anwohner dort und auf die Mehr- Rosa-Maria Multerer wie der Aufstieg und erfor- straßen-Ausweichroute mehr für Umweg auf die Autobahn, son- Ergebnis: Auf der Lkw-Umfah- belastungen für die Umwelt und IG Stadtumfahrung dert Trittsicherheit. Die Geh- den überregionalen Schwerver- dern auf die unmittelbar parallel rung fahren täglich 1410 Lkw, was Lkw-Fahrer, die mit der erweiter- Tittmoning zeit beträgt fünf bis sechs kehr auf salzburgischem/oberös- verlaufende B 20! gegenüber 904 Lkw an dieser Zähl- ten Wegstrecke verbunden sind. Stunden. terreichischem Gebiet und der ge- Und von allen Ebenen auf deut- stelle gemäß Verkehrsmengen- Für uns Tittmoninger Anwoh- Abfahrt ist um 7 Uhr am Leserbriefe sind Äußerungen des Verfas- samte verdrängte Schwerverkehr scher Seite, an die sich die B20 karte 2015 eine Steigerung von 56 ner der B 20 und der Lkw-Umfah- sers und brauchen mit der Meinung der Ämtergebäude in Laufen. muss auf der deutschen B20 oder Anwohner schon im Februar hil- Prozent (!) darstellt. Hinzu kom- rung, die bereits jetzt tagtäglich Redaktion nicht übereinzustimmen. Ein Eine Anmeldung ist aufgrund westlich davon liegenden bayri- feschreiend gewandt hatten, kam men 4972 Autos, die am 17. Juli an der Lkw-Mehrbelastung ausge- Anspruch auf Abdruck besteht nicht. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinn- der aktuellen Infektions- schen Straßen fahren um die schlichtweg keinerlei fruchtende der Lkw-Umfahrung gezählt wur- setzt sind, ist die Untätigkeit auf wahrenden Kürzungen vor. Über Leser- schutzbestimmungen erfor- Ost/West verlaufenden Autobah- Gegenwehr! Die Österreicher den. Durch die Stadttore zwängen deutscher Seite unerträglich. Wir briefe kann keine Korrespondenz geführt derlich. Anmeldung bei Man- werden. Bitte geben Sie Ihre Adresse und nen deutsche A 8 – österreichi- schaffen Fakten und die Bayern sich außerdem täglich 167 Lkw fordern sofortige Lkw-Sperren im Telefonnummer für eventuelle Rückfra- fred Schlagbauer unter sche A 1 (mit Anschluss A 10) oder wollen mal über Monate hinweg und 11 639 Autos (Zählung IG Grenzgebiet auf deutscher Seite, gen an. Ó 08685/7461. Das Telefon deutsche A 94 – österreichische Fahrzeuge zählen und dann viel- vom 20. September 2019). in Tittmoning konkret die soforti- Adresse: Freilassinger Anzeiger / Südost- ist am Dienstag von 17 bis 20 bayerische Rundschau, Hauptstraße 27, A 8 (mit Anschluss A 3) zu errei- leicht mal im Herbst demonstrie- Insgesamt hat die Stadt Titt- ge Rücknahme der Ausnahmege- 83395 Freilassing, E-Mail: red.freilas- Uhr besetzt. − red chen. Eine Ausweichroute über ren, was Beides den Verantwortli- moning damit täglich ein Ver- nehmigung für den Grenzverkehr [email protected]. Samstag, 22. August 2020 LOKALES LF Nummer 194 25 Gemeinden zwischen den Bio-Fronten? Sowohl Biosphärenregion als auch Ökomodellregion umwerben Laufen, Saaldorf-Surheim und Teisendorf Von Prof. Josef A. Standl

Laufen. Die Region von Waging bis Berchtesgaden wäre von Natur aus eine landwirtschaftliche Mus- ter-Biomodellregion. Doch nur wenige Bauern produzieren öko- logisch. Das zu ändern, ist sowohl das Ziel der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, als auch der Ökomodellregion Waginger See. Beide Organisationen über- lappen sich nicht nur, was ihr Ziel angeht, sondern auch in ihrem Alles blau bei Wirkungsbereich: Die Gemein- Sabine Gerstacker den Laufen, Saaldorf-Surheim und Teisendorf sind (noch) in bei- Laufen. In ihr Atelier an der den Verbänden, erwägen aber Rottmayrstraße 30 lädt Sabine einen Ausstieg aus der Ökomo- Gerstacker noch bis Donnerstag, dellregion. Kann man angesichts 27. August, ein. Auch Samstag und dessen von einem „Biokrieg“ spre- Sonntag ist die Ausstellung geöff- chen? Die Heimatzeitung hat sich net, bei der es unter dem Motto mit den Verantwortlichen zusam- mengesetzt. Und dabei gemerkt: „Blau – die Farbe der unbegrenz- Das Ansinnen an sich, mehr nach- ten Dimensionen“ Kunst in blau haltigere Landwirtschaft in der zu sehen gibt. Region zu etablieren, ist schon Möchte gerne nahe bei den Bauern sein: Dipl.-Ing. Marlene Berger-Stöckl von der Ökomodellregion. Hier mit Landwirt Korbinian Danzl vom Egal ob abstrakt, gegenständ- deutlich älter als die beiden ge- Pimperlhofbauer in Hochreit bei Waging. − Fotos: Josef A. Standl nannten Organisationen. lich, witzig gestaltet – ausschließ- So besteht bereits seit einem die in den Regionen vorhandenen jeder Logik, aus einem erfolgrei- lich Bilder in dieser Farbe werden halben Jahrhundert die Bayeri- Potenziale zu erschließen und ge- chen Modell, das bei den Bürgern ausgestellt. sche Akademie für Naturschutz meinsam mit engagierten Akteu- ankommt, auszusteigen“. Laufens Das bedeutet aber keinesfalls und Landschaftspflege in Laufen ren vorhandene Strukturen zu be- Bürgermeister Hans Feil attestiert Monotonie: Schließlich gibt es ja als Bildungs- und Forschungsein- leben oder neue aufzubauen“, so den Wagingern beste Arbeit. „Mit richtung. Als Erfolg für sich kann eine ganze Menge Abstufungen: Projektleiterin Marlene Berger- dem biozertifizierten Schlachthof sie in der jüngeren Vergangenheit und dem Biosaft der Kelterei Grei- Azurblau, Capriblau, Coelinblau, Stöckl. Hier sehen die Bauern eine die Wiederentdeckung des Laufe- effiziente Organisation zur Um- mel haben wir zwei Leuchtturm- Jeansblau, Delfter Blau, Indigo, ner Landweizens vorweisen. setzung ihrer Ziele. projekte. Wir werden uns bis zum Kobaltblau, Lavendelblau, Lapis- Projektpartner dabei war die Was heißt das konkret? Man will Herbst anschauen, was die Bio- lazuliblau, Pastellblau, Stahlblau, 1990 geschaffene Biosphärenre- mehr Anreize für biologische Pro- sphärenregion liefern kann“. And- Ultramarinblau, Ozeanblau, gion Berchtesgadener Land. Eine duktion schaffen. Gleichzeitig sol- reas Buchwinkler, der neue Bür- Preußischblau, Blauviolett, Pflau- umweltgerechte Landbewirt- len die Absatzmärkte vergrößert germeister von Saaldorf-Surheim, menblau, Taubenblau, Nacht- schaftung ist eines ihrer zentralen werden, indem das Bewusstsein ist selbst Biobauer und verfolgt die Themen. Die Organisation sieht blau, Himmelblau, Eisblau und für Ökoprodukte bei den Konsu- Arbeit beider Organisationen aus die nachhaltigen Formen der Salzburger Blau. Weil einige menten gestärkt wird. Es gebe fachlicher Distanz. „Wir werden Landwirtschaft in positiven Wir- Werke auch im Fenster zu sehen diesbezüglich weiterhin großes uns in den nächsten Monaten bei- kungen auf den Erhalt natürlicher sind haben Vorübergehende Potenzial: In den Landkreisen de ansehen und dann einen end- Ressourcen. Aus diesem Grund Traunstein und Berchtesgadener gültigen Beschluss fassen“. schon die Gelegenheit genutzt ih- zielt die Arbeit der Biosphärenre- Leitet von Freilassing aus die Biospärenregion Berchtesgadener Land: rerseits Zettel mit weiteren Vor- gion vornehmlich darauf ab, die Land gibt es einen Biobauernan- Dr. Peter Loreth. schlägen durchzustecken- Blau traditionell-kleinbäuerliche teil von 13,9 Prozent. Im Vergleich: Eine Stelle hier – scheint eine sehr anregende Farbe Landwirtschaft zu stärken und im gegenüberliegenden Salzbur- degressiv von 60 auf 20 Prozent Biosphärenregion beizutreten. zehn Stellen da zu sein. − bo den Ausbau der ökologischen ger Flachgau mit ähnlichen klima- abgesenkt wird. Das heißt, der fi- Ihr gehören nun alle Gemeinden Landwirtschaft zu fördern. So tischen Bedingungen eines Alpen- nanzielle Anteil der Mitgliedsge- des Landkreises an. Laufen, Saal- sieht es der gesetzliche Auftrag. vorlandes sind es 40 Prozent. Ins- meinden steigt parallel dazu an dorf-Surheim und Teisendorf ha- Entsprechend unter Druck ste- DER DIREKTE DRAHT Jünger, weil erst 2013 gegrün- gesamt in Bayern beträgt der Bio- und beträgt etwa für Waging ben inzwischen „Vorratsbe- hen die beiden Organisationen, det, ist die Öko-Modellregion Wa- bauernanteil 7,5 Prozent, in Salz- 11 556 Euro für 2020 und 12 639 schlüsse“ gefasst, um gegebenen- auch zu liefern. Doch kämpfen sie Freilassinger Anzeiger ginger See-Rupertiwinkel. In den burg sind es 49 Prozent. Euro für 2021. Dann müssen die falls aus der Ökomodellregion dabei mit gleichen Mitteln? Die vergangenen sieben Jahren hat sie Gemeinden die Finanzierung aussteigen zu können. Leicht ha- Ökomodellregion mit Sitz in Wa- Redaktion: aber ebenfalls bereits eine große selbst tragen. ben es sich die Kommunen dabei ging und den zahlreichen Aktivi- Ó 08654/69260 So kam es zur Bandbreite an Projekten umge- Die Gremien der Kommunen nicht gemacht (wir berichteten). täten wird in Zukunft von der Pro- E-Mail: [email protected] setzt. Angefangen von der Erzeu- Konkurrenzsituation sind sich darüber einig, dass das Vor allem wurden in den Gemein- jektleiterin alleine bei fallenden Anzeigen: gung und Verarbeitung über Ver- Projekt gut auf dem Weg ist und deräten die nunmehrigen Dop- Arbeitsstunden gemanagt. Die Ó 08651/981-0 marktung und Gemeinschaftsver- die Arbeit der Projektleiterin pelstrukturen bemängelt – teils Biosphärenregion mit Sitz in Frei- E-Mail: [email protected] pflegung bis hin zur Bildung. Das Der Ökomodellregion Wa- Dipl.-Ing. Marlene Berger-Stöckl mit harschen Worten. lassing beschäftigt zwölf, vor al- Zustellung: neueste Projekt, ein gemeinsames ginger See-Rupertiwinkel gehö- wird allerorts als erfolgreich ge- „Beide Aufgabengebiete über- lem akademische, Mitarbeiter. Ó 08651/981-0 touristisches Euregio-Projekt mit ren die Gemeinden Waging am würdigt. Allerdings sehen die Ge- schneiden sich und diese Doppel- Deren Leiter, Dr. Peter Loreth, be- [email protected] der Heumilch-Seenregion im See, Taching am See, Kirchan- meinden die Eigenfinanzierung strukturen seien wenig sinnvoll“, tont allerdings: „Auch als Akade- Flachgau ist gut unterwegs. schöring, Petting, Wonneberg, die nach Auslaufen der Förderungs- so Thomas Gasser, Teisendorf. Eli- miker fehlt es uns nicht an prakti- Südostbayerische Rundschau Die Modellregion sieht sich als Stadt Tittmoning sowie Fridolfing phase durchaus kritisch und ein sabeth Aschauer (Bündnis scher Erfahrung, daher arbeiten Redaktion: Vorreiter im ökologischen Land- aus dem Landkreis Traunstein weiterer Bestand ist noch nicht 90/Grüne) meinte zum Grund- wir sehr praxis- und ergebnis- Ó 08621/508912-0 bau. Im Fokus der Öko-Modellre- und die Gemeinden Laufen, Saal- gesichert, obwohl Dutzende Ini- satzbeschluss: „Im Gegensatz zur orientiert.“ Er sieht in beiden Or- [email protected] gion steht aber nicht nur die Stei- dorf-Surheim und Teisendorf aus tiativen auf den Weg gebracht Ökomodellregion habe die Bio- ganisationen kein Konkurrenz- Anzeigen: gerung der Öko-Anbaufläche, dem Landkreis Berchtesgadener wurden. sphäre bisher nicht viel gemacht“, denken: „Es ist ein Nebeneinan- [email protected] sondern auch die Verbindung von Land an. Das Staatsministerium Bereits unter Landrat Georg und Edwin Hertlein, von dersel- der.“ Aber: „Ja, in der Landwirt- Zustellung: Regionalität und ökologischer Er- gewährte der Organisation eine Grabner wurden die drei Mit- ben Gruppe: „Die Biosphärenre- schaft stellen wir da und dort [email protected] zeugung. „Es geht bei den Öko- Starthilfe, die bis zum Jahre 2021 gliedsgemeinden im Berchtesga- gion gibt es seit 28 Jahren, die Er- überschreitende überschneiden- Modellregionen vor allem darum, verlängert wurde, aber nunmehr dener Land ermuntert, auch der folge sind gering und es entbehrt de Ziele fest“.

LESERBRIEF Mit dem DAV auf Schwerverkehr auf B 20 die österreichische A 8/A 1 ist chen auf österreichischer Seite kehrsaufkommen von 19292 der vorhandenen Lkw-7,5 Ton- den Plattenberg um 56 Prozent gestiegen schlichtweg wegen der Entfer- kaum mehr als ein müdes Lächeln Fahrzeugen zu bewältigen – eine nen-Sperre, womit auch die nung unplausibel und wurde im kosten dürfte. unerträgliche Situation. Grenzbrücke Tittmoning/Oster- Laufen. Die DAV-Sektion Zum Bericht: „Österreicher haben Übrigen noch im Februar weder Obwohl die Tatsache, dass die Es kann nicht angehen, dass ein miething auf 7,5 Tonnen tonnage- Laufen unternimmt am Mitt- ihr Ziel erreicht“ vom 20. August: vom Landesrat Schnöll noch im im Grenzgebiet auf Österreichi- Land der europäischen Union begrenzt wird. woch, 26. August, eine Tour von ihm in Auftrag gegebenen scher Seite feststehende Entlas- nach Mittelaltermanier Schlag- Und wir fordern die Prüfung auf den 1970 Meter hohen „(...) Die von Landesrat Schnöll Gutachten erwähnt. tung (-20 Prozent) zwangsläufig bäume errichtet, um Lärm, und ggf. Einleitung juristischer Plattenberg. Ausgangspunkt getätigte Aussage, die 20 Prozent Auch auf der österreichischen zu einer entsprechenden Mehrbe- Schmutz und Abgase des Lkw- Verfahren, da die österreichische ist Mitterbrand bei Saalfel- weniger Schwerverkehr auf der Autobahn lassen sich, trotz der lastung im Grenzgebiet auf deut- Verkehrs des eigenen Straßennet- Sperre nicht nur gegen das völker- den. Aufgestiegen wird über B 156 seien nun auf der Autobahn, dortigen hochmodernen Zählstel- scher Seite führen muss, offen- zes zum ohnehin schon am Rande rechtliche Gebot der nachbar- den Lettlkaser zum Gipfel. ist blanker Hohn. Denn durch die len, nicht mehr Lkw nachweisen. sichtlich ist, haben wir von der IG des Verkehrskollaps stehenden schaftlichen Rücksichtnahme, Rund 1000 Höhenmeter sind Sperre dieser und weiterer Stra- Das hat eine einfache Erklärung: Stadtumfahrung Tittmoning am Nachbarn hinüberzuschieben – sondern auch gegen Europarecht zu überwinden. Der Abstieg ßen gibt es schlichtweg keine die verdrängten Lkw fahren halt Freitag, 17. Juli, selbst eine Ver- ohne jedwede Rücksicht auf die verstoßen dürfte.“ führt über den selben Weg Nord/Süd verlaufende Bundes- nicht mehr als hundert Kilometer kehrszählung vorgenommen. Das Anwohner dort und auf die Mehr- Rosa-Maria Multerer wie der Aufstieg und erfor- straßen-Ausweichroute mehr für Umweg auf die Autobahn, son- Ergebnis: Auf der Lkw-Umfah- belastungen für die Umwelt und IG Stadtumfahrung dert Trittsicherheit. Die Geh- den überregionalen Schwerver- dern auf die unmittelbar parallel rung fahren täglich 1410 Lkw, was Lkw-Fahrer, die mit der erweiter- Tittmoning zeit beträgt fünf bis sechs kehr auf salzburgischem/oberös- verlaufende B 20! gegenüber 904 Lkw an dieser Zähl- ten Wegstrecke verbunden sind. Stunden. terreichischem Gebiet und der ge- Und von allen Ebenen auf deut- stelle gemäß Verkehrsmengen- Für uns Tittmoninger Anwoh- Abfahrt ist um 7 Uhr am Leserbriefe sind Äußerungen des Verfas- samte verdrängte Schwerverkehr scher Seite, an die sich die B20 karte 2015 eine Steigerung von 56 ner der B 20 und der Lkw-Umfah- sers und brauchen mit der Meinung der Ämtergebäude in Laufen. muss auf der deutschen B20 oder Anwohner schon im Februar hil- Prozent (!) darstellt. Hinzu kom- rung, die bereits jetzt tagtäglich Redaktion nicht übereinzustimmen. Ein Eine Anmeldung ist aufgrund westlich davon liegenden bayri- feschreiend gewandt hatten, kam men 4972 Autos, die am 17. Juli an der Lkw-Mehrbelastung ausge- Anspruch auf Abdruck besteht nicht. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinn- der aktuellen Infektions- schen Straßen fahren um die schlichtweg keinerlei fruchtende der Lkw-Umfahrung gezählt wur- setzt sind, ist die Untätigkeit auf wahrenden Kürzungen vor. Über Leser- schutzbestimmungen erfor- Ost/West verlaufenden Autobah- Gegenwehr! Die Österreicher den. Durch die Stadttore zwängen deutscher Seite unerträglich. Wir briefe kann keine Korrespondenz geführt derlich. Anmeldung bei Man- werden. Bitte geben Sie Ihre Adresse und nen deutsche A 8 – österreichi- schaffen Fakten und die Bayern sich außerdem täglich 167 Lkw fordern sofortige Lkw-Sperren im Telefonnummer für eventuelle Rückfra- fred Schlagbauer unter sche A 1 (mit Anschluss A 10) oder wollen mal über Monate hinweg und 11 639 Autos (Zählung IG Grenzgebiet auf deutscher Seite, gen an. Ó 08685/7461. Das Telefon deutsche A 94 – österreichische Fahrzeuge zählen und dann viel- vom 20. September 2019). in Tittmoning konkret die soforti- Adresse: Freilassinger Anzeiger / Südost- ist am Dienstag von 17 bis 20 bayerische Rundschau, Hauptstraße 27, A 8 (mit Anschluss A 3) zu errei- leicht mal im Herbst demonstrie- Insgesamt hat die Stadt Titt- ge Rücknahme der Ausnahmege- 83395 Freilassing, E-Mail: red.freilas- Uhr besetzt. − red chen. Eine Ausweichroute über ren, was Beides den Verantwortli- moning damit täglich ein Ver- nehmigung für den Grenzverkehr [email protected].