CDU-Dokumentation, Union in Deutschland

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CDU-Dokumentation, Union in Deutschland CDU-DOKUMENTATION 33/1977 Berlin, 22.724. September 1977 Das Grundsatzforum der CDU - Dokumente der Diskussion - Vom 22. bis 24. September 1977 veranstaltete die CDU ein Grundsatzforum in Berlin. Als große Volkspartei vertritt sie die Ansicht, daß eine Grundsatzdiskussion keine Routineangelegenheit in der politischen Arbeit sein kann. Sie hatte daher Sachverständige aus der Wissenschaft und allen gesellschaftlichen Gruppen zu dieser ersten Beratung des Grundsatzprogramms eingeladen. Aus der fruchtbaren Diskussion, die zu entscheidenden Anregungen führte, bringen wir folgende Auszüge: Helmut Kohl: Perspektiven freiheitlicher Politik Die Christlich Demokratische Union Deutschlands hat sich in der Präambel ihres Berliner Programms auf die Grundwerte Freiheit, Solidarität und Gerechtig- keit verpflichtet. Mit diesem Programm und mit diesen Grundsätzen werben wir um das Vertrauen unserer Bürger. Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind für uns keine unverbindlichen Floskeln. Sie sind die verpflichtenden Grundwerte unseres Programms und als solche Orien- tierungsmarken für unsere Politik. Aber wir haben auf diese Grundwerte kein Monopol. Auch andere bekennen sich zu ihnen. Die CDU aber ist die erste Partei, die ein Grundsatzprogramm erarbeitet hat, in dem diese Grundwerte und unser Verständnis vom Menschen in ihrem Zusam- menhang erläutert werden. CDU-Dokumentation 33/1977 Begriffe wie Freiheit oder Menschenrecht sind heutzutage alles andere als ein- deutig^ Sie sind durch inflationären Gebrauch fast entwertet. Wie sonst könnten die Charta der Vereinten Nationen oder die Schlußakte von Helsinki so viele Unterschriften tragen und so wenig Konsequenzen haben. Was hierzulande und in den sozialistischen Staaten unter Menschenrecht und Freiheit verstanden wird, hat kaum mehr gemeinsam als das Papier, auf dem diese Rechte allen Menschen in Ost und West bestätigt werden. Schwerwiegender noch als der Mißbrauch solcher Begriffe in der staatsoffiziellen Parteidoktrin ist die Sorge, daß sich auch bei den betroffenen Menschen — etwa im anderen Teil Deutschlands — die Vorstellung von Freiheit auf den Wunsch freizügigen Reisens reduzieren könnte. Wie sehr müssen sich Menschen unterdrückt und eingesperrt fühlen, daß sie — von Fernsehreportern nach ihren Erwartungen in die Belgrader Konferenz ge- fragt — häufig nur die Reisemöglichkeiten nach Westen erwähnten. Es gibt aber auch erfreuliche Anzeichen dafür, daß immer mehr Menschen, vor allem aus der jungen Generation, auf wirkliche Religionsfreiheit, auf Freiheit der Presse, auf Offenheit der politischen Diskussion und auf ein Ende der ihnen zu- gemuteten ideologischen Indoktrination hoffen. Immer mehr von ihnen sind auch bereit, ihre persönliche Existenz dafür einzusetzen. * Die Sozialdemokraten haben die Regierungsmacht dazu benutzt, ihr vielfach ideologisch verbogenes, nicht am Menschen, sondern am Kollektiv orientiertes Verständnis von Freiheit in praktische Politik umzusetzen. Das hat nicht nur Spuren im politischen Denken der Menschen hinterlassen sondern auch ganz handfest die Chancen für freiheitliches Handeln gemindert. Den ethisch-sittlichen Sinnbegriff der Freiheit haben die Sozialisten mit fatalen Folgen politisch-ideologisch vereinnahmt. „Wer für die Freiheit ist, muß für den Sozialismus sein", sagen sie. Da nach Brandt „Freiheit als Ergebnis gesellschaftlicher Leistung" zu bewerten ist, rechnen Sozialisten auch jede Freiheitsäußerung des Menschen nicht zum privaten, sondern dem gesellschaftlichen Bereich zu. Sie zu verwirklichen, ist nicht Aufgabe des einzelnen, sondern Auftrag an Staat und Gesellschaft. Freiheit ist deshalb im Verständnis der Sozialisten losgelöst von der Vorstellung individueller Verantwortung für die Verwirklichung von Freiheit. Die Leistung des einzelnen, seine Selbsthilfe und seine Pflicht dm Streben nach Freiheit bleiben ausgeblendet zugunsten von Ansprüchen und Rechten auf gesell- schaftliche Leistungen. & * Wer den Staat zu einem wohltätigen Leviathan aufbläht, erweist den Menschen 2 CDU-Dokumentation 33/1977 in Wirklichkeit keinen Dienst. Er gefährdet nicht nur ihre Freiheit, er untergräbt auch ihre soziale Sicherheit. Schon heute haben wir Grund zur Sorge um die Finanzgrundlagen unseres Systems der sozialen Sicherheit. Wer so tut, als könne der Staat dem einzelnen jedes Risiko abnehmen, der täuscht die Menschen — und schafft neue Risiken, die viel schlimmer sind als jene, die er beseitigen wollte. Wir alle erwarten vom Staat, daß er seinen Bürgern Sicherheit bietet, persönliche Sicherheit für Leib und Leben, Hab und Gut ebenso wie materielle Absicherung gegen existenzielle Risiken. Ohne Sicherheit ist das Recht auf Freiheit nichts wert, aber auch umgekehrt gilt, daß die Sicherheit ohne Freiheit zum Zwang verkommt und damit ebenfalls ihren Sinn verliert. Politik hat die Aufgabe, beide Bedürfnisse — Freiheit und Sicherheit — in einem ausgewogenen Verhältnis zu berücksichtigen. Eine Politik, die dabei nach ideolo- gischen Konzepten verfährt, muß scheitern. Menschen orientieren ihr Verhalten nicht an den Vorschriften ideologischer Schulbücher. Wir bestreiten unseren politischen Gegnern nicht die gute Absicht, daß auch sie ihre Politik in den Dienst der Freiheit stellen. Aber ihre Politik geht von falschen Voraussetzungen aus. Sde bringt den Menschen im Ergebnis nicht mehr, sondern weniger Freiheit. Falsch ist ihre Annahme, Freiheit könne sich nur im Kollektiv verwirklichen; falsch ist die Trennung individueller Freiheit von der individuellen Verantwortung; falsch ist die Vorstellung, die totale Abhängigkeit des einzelnen vom Kollektiv werde durch die Demokratisierung aller Lebensbereiche aufgehoben. Den ideologischen Postulaten der Sozialisten stellen wir in der CDU ein Men- schenbild gegenüber, das seine geistigen Wurzeln im christlichen Glauben und Sittengesetz hat. Wer sich die Geschichte des Menschen und der menschlichen Gesellschaft verge- genwärtigt, wird erkennen, daß dieses christlich geprägte Menschenbild in hohem Maße mit unserem erfahrbaren Wissen über den Menschen in Einklang steht. Wir wissen: Die Vollendung des Menschen sowie die Erfüllung einer innerweltlichen Heils- erwartung durch Geschichte und Gesellschaft sind nicht möglich. Niemand kennt das Ziel der Geschichte. Es ist deshalb müßig, dem Menschen und der Gesellschaft einen letzten Sinn ge- ben zu wollen. Die Freiheit ist dem Menschen als Aufgabe von Gott gegeben. Verantwortlich für die Verwirklichung seiner Freiheit ist der einzelne Mensch. CDU-Dokumentation 33/1977 Seine Leistungen und Fehlleistungen sind ihm — nicht bloß der Gesellschaft oder den gesellschaftlichen Lebensverhältnissen — zuzurechnen. Freiheit in der Theorie bleibt blaß. Erlebbare Freiheit muß im Alltag der Men- schen verankert sein. Richard von Weizsäcker: Selbstverantwortung und Mitverantwortung Schneidende Widersprüche kennzeichnen unsere politische Lage. Einerseits geht es uns gut, besser als den meisten anderen Ländern in der Welt. Andererseits stehen wir vor ernsten Belastungen. Unser sozialer Rechtsstaat kämpft mit den Herausforderungen der inneren und äußeren Sicherheit, mit strukturellen Zu- kunftsfragen und mit Lebensproblemen für alt und jung. In dieser Lage sucht der Bürger festen Boden unter den Füßen. Wenn es ernst wird, ist eine politische Marschroute vonnöten, die sich an gültigen Werten orientiert. Tagespolitische Ant- worten reichen nicht aus. * Im Grundsatzstreit klären sich die Maßstäbe, an denen man uns messen kann. Jeder soll wissen können, was eine Partei bewahren und was sie verändern wili und warum. Es ist kein Zufall, sondern geschichtlicher Erfolg der demokratischen Idee, daß über die Grundwerte der Freiheit, der Solidarität und der Gerechtigkeit als Prin- zipien kein Streit besteht. Sie sind nie Monopol einer demokratischen Partei ge- wesen. In Wahrheit sind sie älter als alle Parteien, die es heute bei uns gibt. Müßig ist daher der Streit, wer sie von wem übernommen hat. Dies beantwortet aus unserer Sicht zugleich die Frage nach dem Verhältnis von Grundwerten und Parteien. Die SPD will „Grundwerte des Sozialismus". Sie bindet die Grundwerte also an ein Parteibekenntnis. Im Gegensatz hierzu hält die CDU daran fest, daß Grundwerte nicht der Politik einer Partei, sondern dem Gemeinwesen im ganzen zu dienen haben. Gegenwärtig spüren wir besonders daß unser demokratischer Staat ohne ein ausreichendes Maß an Übereinstimmung in den Grundlagen nicht mehr handlungsfähig wäre. Um so mehr hängt davon ab wie die Parteien die Auseinandersetzung um die Grundwerte führen. Ziel muß es sein, nicht die Grundwerte an eine Partei, sondern die Parteien an Grundwerte zu binden. CDU-Dokumentation 33/1977 Wichtigster Maßstab für die Grundwerte ist das Verständnis vom Menschen. Mit dem Godesberger Programm versucht die SPD, diesem Thema auszuweichen. Nach ihrer Auffassung fällt das Menschenbild in den Bereich der Weltanschau- ung. Es wird daher zur Privatsache deklariert, über die eine Partei nicht be- schließen könne, weil die pluralistische Demokratie dies verbiete. Der Versuch, die Frage nach dem Menschenbild programmatisch zu neutralisie- ren, mußte scheitern. Er hat nur dazu geführt, das Menschenbild zum Gegen- stand politischer Flügelkämpfe in der SPD werden zu lassen. Diese Entwicklung war ganz unvermeidlich. Es geht ja nicht um die privaten Glaubensentscheidun- gen der Bürger. Daß diese durch eine Partei zu achten sind, ist selbstverständlich, weil von der Verfassung geboten. Deshalb bindet eine Partei ihre Mitglieder auch nicht durch Beschlüsse über ein Menschenbild. Vielmehr beschließt sie über die
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