ISSN 0376-9461 Amtsblatt C23 31. Jahrgang der Europäischen Gemeinschaften 28. Januar 1988

Ausgabe in deutscher Sprache Mitteilungen und Bekanntmachungen

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I Mitteilungen

Europäisches Parlament

Schriftliche Anfragen mit Antwort

88/C 23/01 Nr. 1347/86 von Herrn Michael Welsh an die Kommission Betrifft: Vorgeschlagener Musterschutz bei Gebrauchsgegenständen einschließlich Ersatzteilen im Vereinigten Königreich 1

88/C 23/02 Nr. 1655/86 von Herrn Bryan Cassidy an die Kommission

Betrifft: Geistiges Eigentum 1

Gemeinsame Antwort auf die schriftlichen Anfragen Nrn. 1347/86 und 1655/86 . . 2 88/C 23/03 Nr. 1482/86 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Ersatzteilhandel — Monopol der europäischen Automobilhersteller 2 88/C 23/04 Nr. 1924/86 von Lord O'Hagan an die Kommission Betrifft: Agrarpolitik 3

88/C 23/05 Nr. 1962/86 von Herrn Florus Wijsenbeek an die Kommission Betrifft: Wettbewerb im Luftverkehr 4

88/C 23/06 Nr. 2057/86 von den Abgeordneten , Hans Poetschki, Henrich Aigner, , Otto Habsburg, Fritz Pirkl, Ursula Schleicher und Franz Stauffenberg an die Kommission , Betrifft: Überprüfung staatlicher Beihilfen durch die Kommission 4

88/C 23/07 Nr. 2086/86 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Lage des Unternehmens Tubemeuse in Flemalle (Belgien) 5

88/C 23/08 Nr. 2238/86 von Herrn Francois Roelants du Vivier an die Kommission Betrifft: Förderung der Verwendung von bleifreiem Benzin 6

88/C 23/09 Nr. 2265/86 von Herrn Jens-Peter Bonde an die Kommission Betrifft: Wirtschaftliche Auswirkungen eines Lirteils des EG-Gerichtshofs 6

2 (Fortsetzung umseitig) Inform.uionsnummer Inhalt (Fortsetzung)

88/C 23/10 Nr. 2522/86 von Herrn Pierre Lataillade an die Kommission Betrifft: Verpflichtung der Norweger zur Einhaltung der von den Exporteuren von Ferrosilicium nach der Gemeinschaft akzeptierten Preise 7

88/C 23/11 Nr. 2543/86 von Herrn Meinolf Mertens an die Kommission Betrifft: Massensterben von Hasen in bestimmten Regionen der Europäischen Gemeinschaft 8

88/C 23/12 Nr. 2634/86 von Herrn Axel Zarges an die Kommission Betrifft: „Massensterben von Hasen" in der Europäischen Gemeinschaft, insbesondere in der

Bundesrepublik Deutschland und Frankreich 8

Gemeinsame Antwort auf die schriftlichen Anfragen Nrn. 2543 86 und 2634/86 . . 9 88/C 23/13 Nr. 2577/86 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Ungeschweißte Stahlrohre — staatliche Beihilfe in Italien 9 88/C 23/14 Nr. 2645/86 von Herrn Ben Visser an die Kommission Betrifft: Bekämpfung des Ausflaggens 10

88/C 23/15 Nr. 2649/86 von Herrn Ben Visser an die Kommission Betrifft: Stillegung von Werften 10

88/C 23/16 Nr. 2711/86 von Herrn Gijs de Vries an die Kommission Betrifft: Herstellung von und Handel mit Rüstungsmateriäl 11

88/C 23/17 Nr. 2746/86 von Frau Jessica Larive an die Kommission Betrifft: Wahlrecht bei Gemeinderatswahlen für Staatsangehörige von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft, die in einem anderen Mitgliedstaat wohnhaft sind 11

88/C 23/18 Nr. 2753/86 von Herrn Bernard Thareau an die Kommission Betrifft: Untersuchung der Beihilfesysteme in den Mitgliedstaaten 12

88/C 23/19 Nr. 2857/86 von den Abgeordneten David Curry, Caroline Jackson, John de Courcy Ling, Gijs de Vries, James Elles, Paul Howell, Alasdair Hutton, Marie Jepsen, Thomas Mäher, Edward McMillan-Scott, Poul Moller, Antonio Navarro Velasco, Jeanette Oppenheim, Sir Henry Plumb, Richard Simmonds, Claus Toksvig, Sir Peter Vanneck und Florus Wijsenbeek an die Kommission Betrifft: Mitverantwortungsabgabe für Getreide 13

88/C 23/20 Nr. 2862/86 von den Abgeordneten Nino Pisoni, Mauro Chiabrando, Roberto Costanzo, Franco Borgo, Ferruccio Pisoni, Vincenzo Giummarra und Gerardo Gaibisso an die Kommission Betrifft: Lieferung von Futtergetreide nach Italien im Anschluß an die verheerenden Wetterverhältnisse 13

i/C 23/21 Nr. 2965/86 von Herrn Axel Zarges an die Kommission Betrifft: Mufflon/Muffelwildvorkommen in der Europäischen Gemeinschaft, insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland 14

88/C 23/22 Nr. 2982/86 von Herrn Pol Marck an die Kommission Betrifft: Geldleistung im Falle der Entbindung für Frauen, die selbständige Erwerbstätige oder Ehegatten von selbständigen Erwerbstätigen sind 14

i/C 23/23 Nr. 3035/86 von Herrn Alberto Tridente an die Kommission Betrifft: Ausstrahlung des Kabelfernsehens in Belgien 15

88/C 23/24 Nr. 3042/86 von Herrn Florus Wijsenbeek an die Kommission Betrifft: Umsetzung der Entschließungen der Zentralen Rheinschiffahrtskommission in Gemeinschaftsrecht 15

88/C 23/25 Nr. 3046/86 von Herrn Michael Hindley an die Kommission Betrifft: Rüstungsaufträge in den Mitgliedstaaten 16

i/C 23/26 Nr. 3055/86 von Herrn Jaak Vandemeulebroucke an die Kommission Betrifft: Hormonverbot in der Gemeinschaft 16 Informationsnummer Inhalt (Fortsetzung) Seite

88/C 23/27 Nr. 3087/86 von den Abgeordneten Vera Squarcialupi, Carlo Graziani, Sylvie Leroux und John Iversen an die Kommission Betrifft: Europäisches Jahr der Umwelt 17

88/C 23/28 Nr. 13/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Luxemburg: Flotte und Einführung einer Flagge — Auswirkungen auf die Handelsflotte der Mitgliedstaaten 17

88/C 23/29 Nr. 25/87 von Herrn Jose Barros Moura an die Kommission Betrifft: Situation in den Europäischen Schulen ein Jahr nach dem Beitritt Portugals und Spaniens 18

88/C 23/30 Nr. 33/87 von Herrn Gijs de Vries an die Kommission Betrifft: Niederländische und französische Mediengesetze 19

88/C 23/31 Nr. 45/87 von Herrn Anthony Simpson an die Kommission Betrifft: Nicht bestellte Waren und Dienstleistungen 19

88/C 23/32 Nr. 74/87 von Herrn Hemmo Muntingh an die Kommission Betrifft: Asbest 20

88/C 23/33 Nr. 103/87 von Frau Anne Andre an die Kommission Betrifft: Operation Aufstockung der Lachsbestände „Semois/Semoy" 20

88/C 23/34 Nr. 107/87 von Herrn Christopher Jackson an die Kommission Betrifft: Nationale Vorschriften über die Einfuhr von medizinischen Ausrüstungen 21

88/C 23/35 Nr. 113/87 von Herrn Jaak Vandemeulebroucke an die Kommission Betrifft: Betrügereien im Zusammenhang mit dem Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) 21

88/C 23/36 Nr. 125/87 von Herrn Giovanni Papapietro an die Kommission Betrifft: Einschüchterungsversuche gegenüber den Lehrkräften an der Europäischen Schule von Culham 22

88/C 23/37 Nr. 185/87 von Herrn Eusebio Cano Pinto an die Kommission Betrifft: Verwirklichung der Einheitlichen Akte 23

88/C 23/38 Nr. 193/87 von Herrn Florus Wijsenbeek an die Kommission Betrifft: Containerverkehr zwischen den Niederlanden und Italien 23

88/C 23/39 Nr. 196/87 von Herrn Leen van der Waal an die Kommission Betrifft: Verkauf eines Teils der Butterüberschüsse an die Sowjetunion und die damit verbundenen Beförderungsbedingungen 24

88/C 23/40 Nr. 201/87 von Herrn Joan Colom I Naval an die Kommission Betrifft: Aktualisierung des Berichts McDougall 25

88/C 23/41 Nr. 207/87 von Frau Jessica Larive an die Kommission Betrifft: Entwicklung von Unterrichts-Software 25

88/C 23/42 Nr. 261/87 von Frau Anne-Marie Lizin an die Kommission Betrifft: Cuivre et Zinc — Haltung der Arbeitgeber im Sektor Nichteisenmetalle 26

88/C 23/43 Nr. 262/87 von Frau Anne-Marie Lizin an die Kommission Betrifft: Tubemeuse — Derzeitige Perspektiven des Sektors 26

88/C 23/44 Nr. 295/87 von Herrn Otto Habsburg an die Kommission Betrifft: EG-Hilfe für die Opfer der Apartheid 27

88/C 23/45 Nr. 303/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Gemeinschaftsprogramme zugunsten der Apartheid-Opfer in Südafrika 27

88/C 23/46 Nr. 331/87 von Herrn Rudolf Luster an die Kommission Betrifft: EG-Hilfe für Opfer der Apartheid 27

(Fortsetzung umseitig) Informationsnummer Inhalt (Fortsetzung)

88/C 23/47 Nr. 376/87 von Lady Elles an die Kommission Betrifft: Gemeinschaftsmittel für Südafrika 27

Gemeinsame Antwort auf die schriftlichen Anfragen Nrn. 295/87, 303/87, 331/87 und 376/87 28

88/C 23/48 Nr. 302/87 von Frau Anne-Marie Lizin an die Kommission Betrifft: Konferenz der Umweltminister im Jahr 1989 28

88/C 23/49 Nr. 307/87 von Frau Johanna Maij-Weggen an die Kommission Betrifft: Zahl/Prozentsatz der Behinderten im Personalbestand der EG-Kommission 29

88/C 23/50 Nr. 333/87 von Frau Jessica Larive an die Kommission Betrifft: Europäische Datenbank im Hochschulbereich 29

88/C 23/51 Nr. 362/87 von Herrn James Provan an die Kommission Betrifft: Indien 30

88/C 23/52 Nr. 373/87 von.Herrn Christopher Prout an die Kommission Betrifft: Erstattung zu Unrecht erhobener Abgaben 30

88/C 23/53 Nr. 391/87 von Herrn Robert Delorozoy an die Kommission Betrifft: Mehrwertsteuer (MwSt) — Europäische Steuerharmonisierung 31

88/C 23/54 Nr. 406/87 von Herrn Francois Roelants du Vivier an die Kommission Betrifft: Tätigkeit der Gemeinschaft im Bereich der Umwelt und ihre Finanzierung 31

88/C 23/55 Nr. 415/87 von Herrn Jaak Vandemeulebroucke an die Kommission Betrifft: Finanzielle Entschädigung für Landwirte wegen naturbedingter Nachteile 32

88/C 23/56 Nr. 421/87 von Frau Undine-Uta Bloch von Blottnitz an die Kommission Betrifft: Erzeugerpreise für Stärkekartoffeln 32

88/C 23/57 Nr. 423/87 von Herrn Mario Didö an die Kommission Betrifft: Bankgebühren für Euroschecks in Italien 33

88/C 23/58 Nr. 449/87 von Herrn Dominique Baudis an die Kommission Betrifft: Staatliche Beihilfen für das Weißgerbereigewerbe in Spanien 34

88/C 23/59 Nr. 450/87 von den Abgeordneten Mauro Chiabrando, Nino Pisoni, Franco Borgo und Ferruccio Pisoni an die Kommission Betrifft: Einfuhrstopp der Bundesrepublik Deutschland für italienischen Wein 34

88/C 23/60 Nr. 462/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Schweinepest in Belgien — Gegenwärtige Situation 35

88/C 23/61 Nr. 465/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Abkommen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den Vereinigten Staaten von Amerika — chemische Industrie 36

88/C 23/62 Nr. 473/87 von Herrn Robert Delorozoy an die Kommission Betrifft: Bananenerzeugung auf den Antillen — Gemeinschaftspräferenz 36

88/C 23/63 Nr. 507/87 von Herrn Ernest Glinne an die Kommission Betrifft: Anerkennung und Unterstützung von „Europahäusern" in Belgien und in der Gemeinschaft 37

88/C 23/64 Nr. 508/87 von Herrn Ernest Glinne an die Kommission Betrifft: Anerkennung und Unterstützung von „Büros für die europäische Ausbildung der Jugendlichen" in Belgien und in der Gemeinschaft 38

88/C 23/65 Nr. 514/87 von Sir James Scott-Hopkins an die Kommission Betrifft: Europäischer LKW-Markt 38 Informationsnummer Inhalt (Fortsetzung) sdre

88/C 23/66 Nr. 544/87 von Herrn George Patterson an die Kommission Betrifft: Geltungsbereichsklausel der deutschen Lebensmittelrechtlichen Leitsätze 39

88/C 23/67 Nr. 548/87 von Herrn Francois Roelants du Vivier an die Kommission Betrifft: Verkehrsarten 39

88/C 23/68 Nr. 549/87 von Herrn Francois Roelants du Vivier an die Kommission Betrifft: Grenzüberschreitende Abfalltransporte 40

88/C 23/69 Nr. 551/87 von Herrn Francois Roelants du Vivier an die Kommission Betrifft: Produkte mit einem über den Normen liegenden radioaktiven Wert 40

88/C 23/70 Nr. 559/87 von Herrn Jaak Vandemeulebroucke an die Kommission Betrifft: Haushaltsplan des Rechnungshofs 41

88/C 23/71 Nr. 567/87 von Herrn Arturo Escuder Croft an die Kommission Betrifft: Arbeitslosigkeit in den Inselregionen 41

88/C 23/72 Nr. 577/87 von Herrn Gijs de Vries an die Kommission Betrifft: Rolle der Kommission bei der Europäischen politischen Zusammenarbeit 42

88/C 23/73 Nr. 579/87 von Herrn Marcel Remacle an die Kommission Betrifft: Vereinheitlichung der Beschilderung im Straßenverkehr 42

88/C 23/74 Nr. 583/87 von Herrn Karel De Gucht an die Kommission Betrifft: Darlehen der bayrischen Landesregierung an die Maxhütte 43

88/C 23/75 Nr. 587/87 von Herrn James Ford an die Kommission Betrifft: Verwendung von Patronen für Bolzenschußgeräte bei der Viehschlachtung 43

88/C 23/76 Nr. 588/87 von Herrn James Ford an die Kommission

Betrifft: Einfuhren von Patronen für Bolzenschußgeräte 43

Gemeinsame Antwort auf die schriftlichen Anfragen Nrn. 587/87 und 588/87 .... 43 88/C 23/77 Nr. 598/87 von Herrn James Provan an die Kommission Betrifft: Spirituosen-Exporte der Europäischen Gemeinschaft nach Korea und Taiwan 43 88/C 23/78 Nr. 599/87 von Herrn Dominique Baudis an die Kommission Betrifft: Weiterbehandlung der Empfehlungen des Untersuchungsausschusses zum Wiederauf­ leben von Faschismus und Rassismus in Europa 44

88/C 23/79 Nr. 611/87 von Frau Anne-Marie Lizin an die Kommission Betrifft: Gespräche mit den AKP-Staaten über eine etwaige Abgabe auf Fette 45

88/C 23/80 Nr. 629/87 von Frau Raymonde Dury an die Kommission Betrifft: Schutz der Kinder im Straßenverkehr 45

88/C 23/81 Nr. 651/87 von Herrn Pol Marck an die Kommission Betrifft: Begrenzte Bauausschreibungen 46

88/C 23/82 Nr. 652/87 von Herrn Lambert Croux an die Kommission Betrifft: Umsetzung von EG-Richtlinien in innerstaatliches Recht 46

88/C 23/83 Nr. 674/87 von Frau Anne-Marie Lizin an die Kommission Betrifft: Interkulturelle Aktion der Kommission in den Schulen der Mitgliedstaaten 46

88/C 23/84 Nr. 680/87 von Herrn Meinolf Mertens an die Kommission Betrifft: Handelskonflikte mit den Vereinigten Staaten von Amerika durch EG-Hormonverbot 47

88/C 23/85 Nr. 684/87 von Herrn Jaak Vandemeulebroucke an die Kommission Betrifft: Ableitung von Abwässern aus der Viehzucht 47

(Fortsetzung umseitig) ionsnummer Inhalt (Fortsetzung)

88/C 23/86 Nr. 703/87 von Herrn Christopher Prout an die Kommission Betrifft: Mitverantwortungsabgabe im Getreidesektor 48

88/C 23/87 Nr. 718/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Geplante Integration Österreichs in die Europäische Gemeinschaft 48

88/C 23/88 Nr. 719/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen (GATT) — Protektionistische Praktiken Japans und der Vereinigten Staaten von Amerika — Einfuhr von in der Gemeinschaft hergestellten Schuhen 50

88/C 23/89 Nr. 746/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke an die Kommission Betrifft: Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl — Geldbußen bei Quotenüber­ schreitungen 50

88/C 23/90 Nr. 774/87 von Frau Johanna Maij-Weggen an die Kommission Betrifft: Etikettierung von Nahrungsmitteln, insbesondere im Hinblick auf Fette 51

88/C 23/91 Nr. 827/87 von Frau Johanna Maij-Weggen an die Kommission Betrifft: Anteil der Frauen an den 24 EG-Forschungsstipendien für Untersuchungen auf dem Gebiet der europäischen Integration 51

88/C 23/92 Nr. 843/87 von Frau Vera Squarcialupi an die Kommission Betrifft: Finanzierungsmittel für das Europäische Jahr der Straßenverkehrssicherheit 51

88/C 23/93 Nr. 895/87 von den Abgeordneten Nicolas Estgen, Marcelle Lentz-Cornette, Ernest Mühlen, , Michel Debatisse, Otto Habsburg, Peter Beazley, Renate- Charlotte Rabbethge, Rudolf Luster, Wilhelm Hahn, Manfred Ebel, Olivier d'Ormesson, , , Hans-Jürgen Zahorka, , und Pol Marck an die Kommission Betrifft: EG-Erziehungsbeihilfen für Schwarze in Südafrika 52

88/C 23/94 Nr. 899/87 von Herrn Luis Perinat Elio an die Kommission Betrifft: Europäisches Institut für Wirtschaftsforschung 53

88/C 23/95 Nr. 916/87 von Herrn Emilio Duran Corsanego an die Kommission Betrifft: ECU 54

88/C 23/96 Nr. 1121/87 von Herrn Kenneth Stewart an den Rat Betrifft: Beschäftigungsmöglichkeiten bei den Gemeinschaftsorganen 54

88/C 23/97 Nr. 1245/87 von Herrn Leonidas Lagakos an den Rat

Betrifft: Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit 55

Gemeinsame Antwort auf die schriftlichen Anfragen Nrn. 1121/87 und 1245/87 . . 55 88/C 23/98 Nr. 1133/87 von Herrn Florus Wijsenbeek an die Kommission Betrifft: Breite des geplanten Kanaltunnels 55 88/C 23/99 Nr. 1187/87 von den Abgeordneten Vassilis Ephremidis, Dimitrios Adamou und Alexandros Alavanos an den Rat Betrifft: Gesunkenes Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt in Griechenland 56

88/C 23/100 Nr. 1313/87 von Herrn Willy Kuijpers an den Rat Betrifft: Geschwindigkeitshemmende Maßnahmen 56

88/C 23/101 Nr. 1513/87 von Herrn Michael Welsh an den Rat Betrifft: Mehrheitsbeschlüsse im Rat 57 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/1

I

(Mitteilungen)

EUROPÄISCHES PARLAMENT

SCHRIFTLICHE ANFRAGEN MIT ANTWORT

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1347/86 5. Wird sie eine Zusammenfassung aller Schritte veröffent­ lichen, die sie gegenüber der britischen Regierung zu den von Herrn Michael Welsh (ED — GB) Vorschlägen in Kapitel 3 von CMND 9712 unter­ an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften nommen hat? (3. September 1986) (88/C 23/01) 0) ABl. Nr. L 219 vom 16. 8. 1984, S. 15. (2) ABl. Nr. L 15 vom 18. 1. 1985, S. 16.

Betrifft: Vorgeschlagener Musterschutz bei Gebrauchsge­ genständen einschließlich Ersatzteilen im Verei­ nigten Königreich

An die Kommission werden folgende Fragen gerichtet: SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1655/86 1. Hat sie die Vorschläge betreffend geistiges Eigentum von Herrn Bryan Cassidy (ED — GB) und Innovation im Weißbuch CMND 9712 und an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften insbesondere Kapitel 3, neue und geänderte geistige (22. Oktober 1986) Eigentumsrechte, geprüft ? (88/C 23/02) 2. Hält sie die vorgeschlagene Ausdehnung des Urheber­ rechtsschutzes auf Gebrauchsartikel für vereinbar mit der Verordnung (EWG) Nr. 2349/84 0) über die Anwendung von Artikel 85 Absatz 3 des Vertrages auf Betrifft: Geistiges Eigentum Gruppen von Patentlizenzvereinbarungen ?

3. Ist die Vereinbarung mit der Verordnung (EWG) Dem Vernehmen nach besitzen Hersteller in einigen Nr. 123/85 (2) über die Gruppenfreistellung für aus­ Mitgliedstaaten aufgrund von Maßnahmen zum Schutz schließliche Vertriebsvereinbarungen im Kraftfahrzeug­ ihres geistigen Eigentums für die Dauer von fünf Jahren ein sektor im Einklang, insbesondere in Anbetracht der Monopol auf die Lieferung von Ersatzteilen für ihre Geräte. Feststellung im 15. Bericht über die Wettbewerbspoli­ Auch nach Ablauf dieser Frist behalten sie ein Kontroll­ tik, Ziffer 16 Absatz 2 iii), wonach die Verordnung recht und dürfen von anderen Ersatzteilherstellern Lizenz­ gewährleistet, daß sie (d.h. die Kraftfahrzeughändler) gebühren fordern. Denjenigen, die mit Ersatzteilen han­ nicht übermäßig abhängig vom Lieferanten werden, deln, auch wenn es sich dabei nicht um Fälschungen und den Händlern mehr Freiheit bei der Verwendung handelt, drohen hohe Geld- und Gefängnisstrafen. von Ersatzteilen gibt ? Ist die Kommission, ungeachtet der Notwendigkeit, daß die 4. Ist ihrer Ansicht nach die britische Regierung ver­ Verbraucher vor gefährlichen oder gefälschten Ersatzteilen pflichtet, die Kommission nach Maßgabe von Arti­ geschützt werden müssen, nicht der Ansicht, daß diese kel 102 des Vertrags zu konsultieren, da die Vorschläge Maßnahmen allzu restriktiv sind und ein System des eine Wettbewerbsverfälschung zwischen den Mitglied­ selektiven Vertriebs begründen ? Welche Schritte kann die staaten im Sinne des Artikels 101 verursachen könnten ? Kommission unternehmen, um dies zu verhindern ? Nr. C 23/2 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Gemeinsame Antwort von Herrn Sutherland Der französische Verband der Automobilhändler hat im Namen der Kommission beschlossen, die Kommission mit einem Anliegen zu befassen, das sich gegen die Automobilhersteller, insbeson­ auf die schriftlichen Anfragen Nr. 1347/86 dere gegen die französischen, richtet, welche sich das Recht und Nr. 1655/86 auf alleinigen Vertrieb von nicht frei verkäuflichen (6. Juli 1987) Karosserieteilen für von ihnen hergestellte Fahrzeuge vorbehalten.

Unabhängigen Händlern ist der Vertrieb dieser Teile, die Die Kommission kennt die Vorschläge betreffend geistiges nur bei lizenzierten Zwischenhändlern erhältlich sind, Eigentum und Innovation, auf die sich der Herr Abgeord­ nicht erlaubt. nete bezieht. Wie ist die Haltung der Kommission in dieser Angelegen­ Die Bestimmungen der Verordnung (EWG) Nr. 2349/84 heit im Hinblick auf die Bestimmungen des EWG-Vertrags über die Anwendung von Artikel 85 Absatz 3 EWG- über den Wettbewerb und über den Mißbrauch einer Vertrag auf Gruppen von Patentlizenzvereinbarungen (*) beherrschenden Marktposition ? beziehen sich nicht auf Vereinbarungen über das Urheber­ recht. Folglich besteht im Prinzip zwischen dieser Verord­ nung und den Vorschlägen der Regierung des Vereinigten Königreichs betreffend den Schutz des Urheberrechts kein Widerspruch. Antwort von Herrn Sutherland Entsprechend bezieht sich auch die Verordnung (EWG) im Namen der Kommission Nr. 123/85 über die Anwendung von Artikel 85 Absatz 3 EWG-Vertrag auf Gruppen von Vertriebs- und Kunden­ (30. Juni 1987) dienstvereinbarungen über Kraftfahrzeuge (2) hauptsäch­ lich auf vertragliche Beschränkungen im Handel mit Kraftfahrzeugen und nicht auf geistige Eigentumsrechte als Der Kommission ist bisher noch keine Beschwerde einer solche. Föderation francaise des syndicats de la distribution automobile über die vom Herrn Abgeordneten beschriebe­ Einige Aspekte des Weißbuchs, insbesondere die Bestim­ ne Praxis eingegangen, wonach sich die Kraftfahrzeugher­ mungen betreffend ein nicht eingetragenes Gebrauchsmu­ steller das Recht auf den alleinigen Vertrieb von Ersatztei­ ster für Ersatzteile, haben zu Diskussionen zwischen der len für die von ihnen hergestellten Kraftfahrzeuge (Karosse­ Kommission und dem Vereinigten Königreich geführt. Es rieteile) vorbehalten. gilt als vereinbart, daß die betreffenden Bestimmungen von der Regierung überprüft werden. Der Kommission ist bekannt, daß einige Kraftfahrzeugher­ steller gewerbliche und geistige Schutzrechte für Karosse­ Folglich hält es die Kommission nicht für angebracht, in rieteile beanspruchen und darauf bestehen, daß diese Teile diesem Stadium zu entscheiden, ob die Maßnahmen von niemandem nachgeahmt oder vertrieben werden unangemessen restriktiv sind oder eine Wettbewerbsverfäl­ dürfen. Dies kann bedeuten, daß die besagten Teile nur im schung zwischen den Mitgliedstaaten im Sinne der Rahmen des selektiven und alleinigen Verteilernetzes des Artikel 101 und 102 EWG-Vertrag verursachen könnten. Kraftfahrzeugherstellers verfügbar sind und nicht von unabhängigen Großhändlern vertrieben werden können. Die Kommission prüft daher die möglichen Auswirkungen (!) ABl. Nr. L 219 vom 16. 8. 1984. (2) ABl. Nr. L 15 vom 18. 1. 1985. einer solchen Situation auf den Wettbewerb und die Industriepolitik.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Kommission ersucht worden ist, dem Gerichtshof schrift­ liche Bemerkungen in einer Rechtssache vorzulegen, in der es darum geht, ob der Schutzanspruch, den das italienische Gesetz über Dekorationsdesign den Kraftfahrzeugherstel­ lern bietet, mit Artikel 30 bis 36 bzw. 86 vereinbar ist. Die Kommission wird demnächst zu der in dieser Rechtssache angesprochenen Frage Stellung beziehen. Außerdem wird SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1482/86 sie auf die förmlichen Beschwerden reagieren müssen, die von einigen unabhängigen Ersatzteilherstellern im Verei­ von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) nigten Königreich erhoben worden sind, weil sich verschie­ an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften dene Kraftfahrzeughersteller auf das einzelstaatliche Designgesetz berufen, um unabhängige Hersteller daran zu (1. Oktober 1986) hindern, den Verbrauchern Karosserieteile für die Repara­ (88/C 23/03) tur ihrer Kraftfahrzeuge zu liefern.

Betrifft: Ersatzteilhandel — Monopol der europäischen Automobilhersteller 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C23/3

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1924/86 vollem Umfang. Mit den vor kurzem (2. März 1987) von Lord O'Hagan (ED — GB) ergangenen Ratsbeschlüssen im Zusammenhang mit dem Umweltschutz und der Einbeziehung weiterer Agrarerzeu- an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften gungen in die Regelung über den Ausgleich naturbedingter (21. November 1986) Nachteile wird versucht, diese Maßnahmen zur Stützung der landwirtschaftlichen Tätigkeit in Problemgebieten auf (88/C 23/04) eine breitere Basis zu stellen.

Betrifft: Agrarpolitik Außerdem hat die Kommission ganz allgemein in ihren jüngsten Vorschlägen zur Stützung der landwirtschaftli­ Da die gemeinsame Agrarpolitik zunehmend unter Druck chen Einkommen (3) betont, sie sei sich der Tatsache gerät, wird die Kommission eine Politik für den ländlichen bewußt, daß die notwendigen Anpassungen der gemeinsa­ Raum entwickeln müssen. men Agrarpolitik, die vor allem für die wirtschaftlich und 1. Welche Schritte gedenkt die Kommission zu unter­ strukturell schwächeren Betriebe schwierig sein werden, nehmen, um den Niedergang des ländlichen Raums zu Folgen haben könnten, die für den Fortbestand der verhindern ? ländlichen Gemeinschaften nicht wünschenswert sind. Die Kommission hat daher aus der Überzeugung heraus, daß 2. In welcher Weise wird die gemeinsame Agrarpolitik dadurch die Gemeinschaftsmaßnahmen an Effizienz und geändert werden, um bei einem Rückgang der landwirt­ an Kohärenz gewinnen würden, eine Regelung für die schaftlichen Einkommen für die Erhaltung der ländli­ direkte und selektive Stützung der landwirtschaftlichen chen Bevölkerungsgemeinschaften zu sorgen ? Einkommen (Gemeinschaftsbeihilfe und Rahmenregelung 3. Inwieweit ist die zuständige GD befugt, eine Politik für für einzelstaatliche Beihilfen) vorgeschlagen, gleichzeitig den ländlichen Raum zu entwickeln ? aber betont, daß dies nicht zu Produktionsanreizen für alle Landwirte eines bestimmten Sektors oder einer bestimmten 4. Wie werden die Strukturfonds der Europäischen Region führen darf. Gemeinschaft eingesetzt werden, um dem Ansatz zu dieser wichtigen Entscheidung im Agrarbereich gerecht Die Kombination der geplanten Maßnahmen sowie die im zu werden? März 1987 beschlossenen strukturpolitischen Maßnahmen führen zu einem ausgewogeneren Vorgehen der Gemein­ schaft und zu einem besseren Gleichgewicht zwischen Marktstützung und Einkommensstützung. Diese bessere Antwort von Herrn Andriessen Verknüpfung der Maßnahmen dürfte die Auswirkungen der Reform für die einzelnen Kategorien von Landwirten im Namen 'der Kommission erträglicher machen. Sie stellt damit einen wichtigen (13. Juli 1987) Beitrag zum sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt der Gemeinschaft dar und entspricht auch der Notwendig­ keit, bei dem Prozeß der Anpassung des Agrarsektors in 1. und 2. Die Kommission ist sich der Tatsache bewußt, immer stärkerem Maße die Belange der Raumordnung, der und hat dies auch in ihrem Dokument „Eine Zukunft für Umwelt und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung die europäische Landwirtschaft" (J) betont, daß der der Randgebiete zu berücksichtigen. Sie impliziert eine Landwirtschaft über ihre wirtschaftliche Funktion hinaus bessere Koordinierung zwischen den einzelnen Maßnah­ „eine immer wichtigere Funktion in bezug auf die men auf Gemeinschaftsebene ebenso wie eine Koordinie­ Raumordnung, die Erhaltung einer bestimmten sozio- rung mit den einzelstaatlichen Maßnahmen in diesem ökonomischen Struktur sowie in bezug auf Naturschutz Bereich. und Landschaftspflege zukommen wird". Diese Überlegungen vor allem waren der Grund für 3. und 4. Wie die Kommission in dem Grünbuch (4) bestimmte sozial- und strukturpolitische Maßnahmen im betont hat, ist sie der Auffassung, daß die Probleme der Rahmen der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 des Rates (2), Landwirtschaft in den Regionen, in denen dieser Sektor nämlich: wirtschaftlich und sozial eine herausragende Rolle spielt, nicht mit soziostrukturellen Maßnahmen allein gelöst — die Beihilferegelung für die benachteiligten Gebiete zum werden können, sondern daß hierzu auch eine globale Ausgleich spezifischer, dauerhafter Nachteile, denen Politik der regionalen Entwicklung erforderlich ist. sich die Landwirtschaft in diesen Gebieten, in denen die Erhaltung der landwirtschaftlichen Tätigkeit für das sozioökonomische Gefüge von vorrangiger Bedeutung Die Kommissionsdienststellen arbeiten derzeit an dem ist, gegenübersieht, Gesamtvorschlag, der in dem mit der Einheitlichen Akte eingeführten Artikel 130 vorgesehen ist, demzufolge die — die Regelung, die darauf abzielt, daß die Umweltbelange Kommission Vorschläge im Hinblick auf die Verbesserung in den Gebieten, in denen sich dies als notwendig der Arbeitsweise der Strukturfonds zu unterbreiten hat, erweist, stärker berücksichtigt werden. insbesondere: Diese beiden Regelungen zur Stützung der landwirtschaftli­ chen Tätigkeit in Problemgebieten haben bereits — und — durch Präzisierung und Rationalisierung der Aufgaben­ dies gilt insbesondere für die Regelung zugunsten der stellung der Fonds, benachteiligten Gebiete und Berggebiete — die ihnen zugedachte Funktion erfüllt, jedoch mitunter nicht in — durch Erhöhung ihrer Effizienz, Nr. C23/4 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

— durch Koordinierung sowohl der Tätigkeiten der Fonds mit ihnen aufgenommen, um die beanstandeten Vereinba­ untereinander als auch im Verhältnis zu den Tätigkeiten rungen und Verhaltensweisen mit den Anforderungen des der vorhandenen Finanzierungsinstrumente. Gemeinschaftsrechts in Einklang zu bringen. Am 18. März 1987 traf die Kommission drei Entscheidun­ (>) Dok. KOM(85) 750 endg. 2 gen nach Artikel 89 Absatz 2 im Zusammenhang mit den ( ) ABl. Nr. L 93 vom 30. 3. 1985, S. 1. Vereinbarungen und Verhaltensweisen von Alitalia, Luft­ (3) Dok. KOM(87) 166 endg. (4) Dok. KOM(85) 333 endg. hansa und Olympic Airways. Gleichzeitig beschloß die Kommission jedoch eine Verzögerung der Veröffent­ lichung dieser Entscheidungen um drei Wochen, um den Fluggesellschaften Möglichkeit zu der Zusage zu geben, daß sie ihre Vereinbarungen und Verhaltensweisen derart ändern, daß sie den Anforderungen des Gemeinschafts­ rechts entsprechen. Sie gingen diese Zusagen innerhalb der dreiwöchigen Frist ein, und zur Zeit werden die Erörterun­ SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1962/86 gen zwischen den Dienststellen der Kommission und den von Herrn Florus Wijsenbeek (LDR — NL) betroffenen Fluggesellschaften fortgesetzt. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (21. November 1986) (88/C 23/05)

Betrifft: Wettbewerb im Luftverkehr Hat die Kommission die Äußerungen zur Kenntnis genommen, die der Präsident der staatlichen italienischen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2057/86 Fluggesellschaft Alitalia, Herr Nordio, auf der IATA- von den Abgeordneten Reinhold Bocklet, Tagung vom 3. November 1986 abgegeben hat, und in Hans Poetschki, Heinrich Aigner, Ingo Friedrich, denen er der Kommission die Zuständigkeit für Wettbe­ Otto Habsburg, Fritz Pirkl, Ursula Schleicher werbsverzerrungen im Luftverkehr voll und ganz abgespro­ und Franz Stauffenberg (PPE — D) chen hat? an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Wie reagiert die Kommission hierauf, und was hat sie unternommen, um diesem direkten Angriff auf ihre (28. November 1986) vertraglichen Befugnisse zu begegnen ? (88/C 23/06)

Betrifft: Überprüfung staatlicher Beihilfen durch die Kommission Antwort von Herrn Sutherland im Namen der Kommission Die Kommission überprüft gemäß Artikel 93 EWG- Vertrag fortlaufend in Zusammenarbeit mit den Mitglied­ (3. Juli 1987) staaten die in diesen bestehenden Beihilferegelungen und nimmt die Anmeldungen neuer Beihilfen entgegen. Sie kann die Aufhebung oder Umgestaltung dieser Beihilfen verlan­ Wie der Herr Abgeordnete vermutlich weiß, gehört es nicht gen, wenn sie diese mit dem Gemeinsamen Markt nach zu den Gepflogenheiten der Kommission, zu angeblichen Artikel 92 EWG-Vertrag für unvereinbar hält. Bei der Äußerungen Dritter Stellung zu nehmen. Was die in der Anwendung dieser Bestimmungen kommt es immer wieder Frage des Herrn Abgeordneten angesprochenen Probleme zu Konflikten mit den Mitgliedstaaten und ihren Regionen betrifft, kann die Kommission lediglich darauf hinweisen, (Ländern). Aus diesem Grunde wird die Kommission daß sie ihre Verhandlungen im Rat im Hinblick auf die gefragt: Verabschiedung einer Gemeinschaftsregelung über ein Maßnahmenpaket betreffend Tarife, Zuständigkeit, 1. Hält die Kommission die beiden Kriterien Bruttoin­ Marktzugang und Wettbewerbsregeln fortsetzt. Diese landsprodukt und Arbeitslosenquote bei der Beurtei­ Verhandlungen haben in den Bereichen Zuständigkeit und lung regionaler Beihilfen für ausreichend ? Tarife Fortschritte gemacht und die Kommission wird 2. Welche anderen Kriterien zieht die Kommission weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, um die bereits gegebenenfalls hinzu ? erzielten Fortschritte zu einer befriedigenden Lösung zu führen. 3. In welchem Zusammenhang stehen die Indikatoren für die Beihilfekontrolle der Kommission mit dem soge­ Zusätzlich zu diesen Verhandlungen im Rat setzt die nannten synthetischen Index der europäischen Regio­ Kommission ihre Bemühungen um die Anwendung der nalpolitik? Wettbewerbsregeln des EWG-Vertrags auf diesem Sektor fort. In diesem Zusammenhang ergingen Schreiben 4. In welchem Zusammenhang stehen die Indikatoren für aufgrund von Artikel 89 Absatz 1 an zehn europäische die Beihilfekontrolle der Kommission mit den nationa­ Fluggesellschaften. Die Kommission hat die Reaktion len bzw. regionalen Abgrenzungskriterien der Mitglied­ dieser Fluggesellschaften überprüft und Verhandlungen staaten ? 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/5

5. Aus welchen Gründen mißt die Kommission dem 4. Die von der Kommission für die erste Phase gewählten Indikator Arbeitslosigkeit ein größeres Gewicht bei als Indikatoren werden auch von den meisten Mitgliedstaaten dem Indikator Bruttoinlandsprodukt ? verwendet. In der zweiten Phase berücksichtigt die 6. Aufgrund welcher Kriterien wendet die Kommission Kommission außerdem die von nationalen, regionalen oder unterschiedliche Höchstsätze für die einzelnen Beihilfe­ lokalen Behörden verwendeten Indikatoren (siehe auch regionen an ? Antwort zu Frage 2). 5. Bei Anwendung von Artikel 92 Absatz 3 Buchstabe c) EWG-Vertrag auf Regionalbeihilfen gelten Arbeitslosen­ quote und Bruttoinlandsprodukt für die Kommission als Antwort von Herrn Sutherland die Hauptindikatoren (siehe Antworten zu Frage 1 und 2). im Namen der Kommission Die unterschiedlichen Mindestdisparitäten bei der Prüfme­ (15. Mai 1987) thode — bei der Arbeitslosigkeit zehn und beim Bruttoin­ landsprodukt fünfzehn Prozentpunkte im Vergleich zu dem jeweiligen Landesdurchschnitt — hält die Kommission 1. Nach Ansicht der Kommission sind das Bruttoinlands­ angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage für produkt je Einwohner und die Arbeitslosenquote im gerechtfertigt. In den vergangenen Jahren wurde das allgemeinen eine gute Grundlage für die Anwendung von Problem der Arbeitslosigkeit bei der Verabschiedung des Artikel 92 Absatz 3 Buchstabe c EWG-Vertrag auf Regio­ Jahresberichtes über die Wirtschaftslage in der Gemein­ nalbeihilfesysteme. Weitere sachdienliche Kriterien können schaft durch den Rat stets als dominierendes Problem jedoch hinzugezogen werden. herausgestellt und die Notwendigkeit einer Ausweitung der Das derzeitige Verfahren besteht daher aus zwei Schritten. Beschäftigung in den an die Mitgliedstaaten gerichteten Zunächst legt die Kommission allgemeine Unter- bzw. wirtschaftspolitischen Leitlinien besonders betont. Auch Obergrenzen für Arbeitslosigkeit und Bruttoinlandspro­ für das Europäische Parlament hat die Bekämpfung der dukt je Einwohner fest, bei deren Überschreitung bzw. Arbeitslosigkeit höchste Priorität. Daher hat es in dem von Unterschreitung die von einem Mitgliedstaat gewährte ihm im März 1984 verabschiedeten „Plan für den regionale Beihilfe als vereinbar mit dem Gemeinsamen wirtschaftlichen Wiederaufschwung in Europa" wiederholt Markt angesehen werden. kann. Das Ergebnis aus der beschäftigungswirksame Investitionsanstrengungen befür­ Anwendung dieser Schwellen ermöglicht jedoch nur eine wortet. Eingangsbeurteilung. Im zweiten Prüfschritt berücksichtigt 6. Unterschiedliche Höchstsätze für die einzelnen Beihil­ die Kommission alle sonstigen Indikatoren, die für die feregionen werden nach dem Grundsatz der Verhältnismä­ derzeitige Lage oder die künftige Entwicklung eines ßigkeit von regionaler Problemlage und Beihilfeintensität Gebietes maßgeblich sind, und modifiziert gegebenenfalls festgelegt. Dieser Grundsatz ist im Einvernehmen mit den die in der ersten Phase gezogenen Schlußfolgerungen. Mitgliedstaaten in Punkt 9 (iv) der Koordinierungs­ ! 2. In der zweiten Phase berücksichtigt die Kommission grundsätze festgehalten ( ). signifikante Entwicklungstendenzen der beiden Hauptindi­ katoren, beispielsweise einen drastischen Anstieg der (!) ABl Nr. C 31 vom 3. 2. 1979, S. 9. Arbeitslosigkeit. Berücksichtigt werden ferner Produktivi­ tätsmaße, Steuerkraftwerte, demographische Indikatoren (wie Bevölkerungsdichte, Wanderungszahlen sowie Alters­ strukturen), Zahl der Erwerbspersonen und der Erwerbstä­ tigen (teilweise nach Sektoren, Branchen und Arbeits­ verhältnissen), Kennziffern zur Industrie- und Infrastruk­ tur sowie Indikatoren für die geographische Lage einer Region (zentrale oder Randlage). SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2086/86 3. Mit dem Gesamt- oder „synthetischen" Index wird eine von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) auf den Gemeinschaftsdurchschnitt bezogene Rangord­ nung der Regionen aufgestellt. Hauptbestandteile des an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Index, der auf gemeinschaftsweit vergleichbaren statisti­ (2. Dezember 1986) schen Daten beruht, sind Produktions- und Arbeitslosig­ keitskriterien. Da andere nationale statistische Elemente (88/C 23/07) fehlen, ist die Aussagekraft des Index begrenzt; für die Bewertung der im Rahmen der EG-Regionalpolitik zu ergreifenden Maßnahmen ist er jedoch geeignet. Betrifft: Lage des Unternehmens Tubemeuse in Flemalle (Belgien) Außerdem ist zu bedenken, daß der synthetische Index per Definition die beiden verwendeten Indikatoren „kompen­ Das Metallfertigungsunternehmen Tubemeuse in Flemalle siert" Im Gegensatz dazu werden Arbeitslosigkeits- und (Belgien) im Raum Lüttich sah sich trotz eines allerletzten Produktions- bzw. Einkommenskriterien in Analysen der Rettungsplans des Unternehmensleiters Gazon gezwungen, Regionen zur Kontrolle staatlicher Beihilfen gesondert beim Handelsgericht Lüttich einen Antrag auf Liquida­ betrachtet. tionsvergleich zu stellen. Darüber hinaus erfolgt die regionale Analyse im Rahmen Die befristete Schließung scheint unabwendbar, falls das der Beihilfenkontrolle im allgemeinen für kleinere Gebiets­ Inventar des im mehrheitlichen Aktienbesitz des belgischen einheiten als die für die Berechnung des synthetischen Index Staates befindlichen Unternehmens nicht durch private verwendeten der Ebene II (NUTS). Investoren übernommen wird. Nr. C 23/6 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Kann die Kommission eine offizielle Stellungnahme zu den Verwendung von unverbleitem Benzin zu fördern und der Leitsätzen des Gazon-Pläns gemessen an den in diesem Kommission möglichst bald Angaben über die von ihnen Sektor von der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft eingeleiteten oder geplanten Maßnahmen zu übermitteln. verabschiedeten Leitlinien abgeben, insbesondere was die Synergien und die konkreten Überlebensperspektiven des Könnte die Kommission uns mitteilen, welche diesbezügli­ Unternehmens angeht? chen Angaben ihr übermittelt worden sind, und zwar sowohl, in bezug auf die Verwendung von unverbleitem Kann die Kommission mitteilen, ob sie bei einer Einstellung Benzin als auch mit Blick auf die Konstruktion von der Tätigkeit evtl. Umschulungsbeihilfen für die Tubemeu- Kraftfahrzeugen, die mit bleifreiem Kraftstoff betrieben se-Beschäftigten oder sonstige Initiativen zur Erhaltung der werden können ? Beschäftigung in dieser von den industriellen Umstruktu­ rierungsmaßnahmen hart getroffenen Region in Betracht zieht ? (!) ABl. Nr. L 96 vom 3. 4. 1985, S. 25.

Antwort von Herrn Clinton Davis Antwort von Herrn Sutherland im Namen der Kommission im Namen der Kommission (10. August 1987) (22. Mai 1987)

Bisher gingen bei der Kommission nur wenige Mitteilungen Der Kommission wurde der vom Herrn Abgeordneten über die Einführung von unverbleitem Benzin ein. erwähnte Rettungsplan nicht offiziell vorgelegt. Sie kann daher auch nicht beurteilen, ob der Plan tatsächlich den Die erste Mitteilung kam von den niederländischen überaus gravierenden Problemen entsprach, denen das Behörden, die um die Genehmigung nachsuchten, die Unternehmen seit mehreren Jahren gegenüberstand und die Verwendung von bleihaltigem Normalbenzin zu unter­ die belgische Regierung veranlaßt hatten, dem Unter­ sagen, die zweite betraf einen entsprechenden Antrag der nehmen wiederholt sehr hohe Beihilfen zu gewähren, gegen deutschen Behörden. Ein Richtlinienvorschlag, der die die die Kommission das Verfahren nach Artikel 93 Mitgliedstaaten ermächtigt, bleihaltiges Normalbenzin zu Absatz 2 EWG-Vertrag eröffnete. untersagen, und zu dem das Parlament in seiner Sitzung vom Juni 1987 Stellung genommen hat, wurde vom Rat am Die Kommission wird sich bemühen, bei der Lösung 21. Juli 1987 (!) genehmigt. etwaiger sozialer Probleme mitzuwirken, die sich aus der Stillegung bestimmter Tätigkeiten des Unternehmens Der Kommission wurden eine Reihe weiterer Maßnahmen Tubemeuse ergeben. Dies könnte unter anderem durch die gemeldet, wie beispielsweise steuerliche Anreize zur Gewährung eines finanziellen Beitrags zur Umschulung der Förderung des Absatzes von unverbleitem Benzin und/oder Arbeitskräfte und von zinsgünstigen Umstellungsdarlehen von umweltfreundlichen Kraftfahrzeugen in den Nieder­ für etwaige arbeitsplatzschaffende Investitionsvorhaben in landen, in der Bundesrepublik Deutschland, in Dänemark dem betreffenden Gebiet (Artikel 56 EGKS-Vertrag) und in Luxemburg. geschehen. Im übrigen profitiert dieses Gebiet von einem Außerdem beantwortete die Kommission unlängst die Sonderprogramm im Rahmen der besonderen Gemein­ schriftliche Anfragen Nr. 2272/86 von Herrn Beyer de schaftsaktionen des EFRE. Dieses Programm wurde von Ryke (2), Nr. 1406/86 von Herrn Linkohr (3) und die der Kommission am 23. September 1986 genehmigt und mündliche Anfrage Nr. H-826/86 von Herrn Seefeld (4) will in den durch die Umstrukturierung im Stahlsektor hierzu, wobei sie unter anderem die Zahl der Zapfsäulen betroffenen Gebieten neue Wirtschaftstätigkeiten ent­ für unverbleites Benzin und die verkauften Mengen angab. wickeln. Für dieses Programm, das bis 1989 läuft, wurden 33 Millionen ECU aus dem EFRE bereitgestellt. (!) ABl. Nr. L 225 vom 13. 8. 1987. (2) ABl. Nr. C 212 vom 10. 8. 1987. (3) ABl. Nr. C 177 vom 6. 7. 1987. (4) Ausführliche Sitzungsberichte vom 18. Februar 1987 (Anhang).

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2238/86 von Herrn Francois Roelants du Vivier (ARC — B)

an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2265/86 (22. Dezember 1986) von Herrn Jens-Peter Bonde (ARC — DK) (88/C 23/08) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (12. Januar 1987) Betrifft: Förderung der Verwendung yon bleifreiem Ben­ zin (88/C 23/09) In Artikel 14 bis 16 der Richtlinie 85/210/EWG (') vom 20. März 1985 über den Bleigehalt von Benzin werden die Betrifft: Wirtschaftliche Auswirkungen eines Urteils des Mitgliedstaaten ersucht, eine möglichst weitgehende EG-Gerichtshofs 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C23/7

Die Kommission wird gebeten, die zu erwartenden SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2522/86 wirtschaftlichen Folgen darzulegen, die das Urteil des EG- von Herrn Pierre Lataillade (RDE — F) Gerichtshofs gegen Dänemark, das das Versicherungs­ wesen betrifft, haben wird. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (29. Januar 1987) (88/C 23/10)

Betrifft: Verpflichtung der Norweger zur Einhaltung der von den Exporteuren von Ferrosilicium nach der Antwort von Lord Cockfield Gemeinschaft akzeptierten Preise im Namen der Kommission Die Kommission wird um nähere Auskünfte über die Schwierigkeiten gebeten, die es bei der Anwendung der von (6. Juli 1987) den norwegischen Exporteuren von Ferrosilicium nach der Gemeinschaft eingegangenen Preisverpflichtungen (l) zu geben scheint. Trifft es zu, daß die norwegischen Exporteure eine In seinen Urteilen vom 4. Dezember 1986 in den günstigere Behandlung als andere Exporteure in ähnlichen Rechtssachen 220/83 (Kommission gegen Frankreich), Situationen verlangt haben? Haben sie, obwohl die 252/83 (Kommission gegen Dänemark) 206/84 (Kommis­ eingegangenen Verpflichtungen nicht gekündigt wurden, sion gegen Irland) und dem Teil des Urteils in der zu verstehen gegeben, daß sie gegebenenfalls die in den Rechtssache 205/84 (Kommission gegen Bundesrepublik Texten enthaltenen Bestimmungen völlig ignorieren und Deutschland), der sich auf die Mitversicherung bezieht, sich auch nicht um eine Überprüfung der getroffenen erklärte der Gerichtshof, die Mitgliedstaaten seien nicht Maßnahmen bemühen würden ? Hat Norwegen politischen berechtigt, die Richtlinie über die Mitversicherung (') oder wirtschaftlichen Druck auf die Kommission ausgeübt, dahingehend auszulegen, daß sie dem Versicherungsunter­ und wenn ja, wie haben die zuständigen Beamten darauf nehmen, das als führender Versicherer im Rahmen der reagiert, und zu welchem Ergebnis haben die von dem Mitversicherung auf Gemeinschaftsebene die von der betreffenden Land unternommenen Schritte geführt ? Richtlinie erfaßten Dienstleistungen erbringen will, vor­ schreiben können, daß es dort niedergelassen und zugelas­ Kann die Kommission ferner bestätigen, daß die von den sen sein muß, wo das Versicherungsrisiko gelegen ist. norwegischen Exporteuren eingegangenen Verpflich­ Ferner entschied der Gerichtshof, die Mitgliedstaaten seien tungen in angemessener Weise kontrolliert werden, und berechtigt, Kriterien, einschließlich bestimmte Schwellen­ welche Maßnahmen gedenkt sie im Falle einer Verletzung werte, festzulegen, um zwischen der Mitversicherung auf dieser Verpflichtungen zu ergreifen, damit gemäß Arti­ Gemeinschaftsebene im Rahmen der Richtlinie und den kel 10 Absatz 6 der Verordnung (EWG) Nr. 2176/84 (2) übrigen Versicherungen zu unterscheiden. Er äußerte sich Zölle festgesetzt werden? jedoch nicht dazu, ob die in den betreffenden Mitgliedstaa­ ten bestehenden Schwellenwerte angemessen sind. (!) ABl. Nr. L 57 vom 4. 3. 1983, S. 20, Beschluß 83/93/EWG. (2) ABl. Nr. L 201 vom 30. 7. 1984, S. 1. Die Urteile werden diejenigen, die große industrielle oder kommerzielle Risiken versichern möchten, in die Lage versetzen, sich in verschiedenen Mitgliedstaaten nach Mitversicherern umzusehen und mit ihnen die Konditionen Antwort von Herrn De Clercq auf der Grundlage wirtschaftlicher Erwägungen und mit im Namen der Kommission einem Mindestmaß an Einschränkungen auszuhandeln. Dies wird positive wirtschaftliche Konsequenzen haben, (7. Mai 1987) die zur Zeit jedoch aus zwei Gründen noch nicht quantitativ zu bestimmen sind: Zum einen werden die betreffenden Verträge einzeln ausgehandelt, um die 1. Die Verpflichtungen, auf die sich die Anfrage bezieht, Besonderheiten der einzelnen Fälle zu berücksichtigen, und wurden im März 1983 im Rahmen eines Antidumpingver- zum anderen hängt viel von der Höhe der Schwellenwerte fahrens betreffend die Einfuhren von Ferrosilicium mit und der Art ihrer Anwendung ab. Diesen Punkt wird die Ursprung in Island, Norwegen, Schweden, Venezuela und Kommission im Auge behalten und diesbezüglich vielleicht Jugoslawien angenommen. Dieses Verfahren erfaßte 1983 zu gegebener Zeit weitere Vorschläge vorlegen. schätzungsweise 80 % der Einfuhren von Ferrosilicium in die Gemeinschaft. Verpflichtungen wurden von Seiten aller betroffenen Ausführer angenommen und bestehen nach wie vor. (!) ABl. Nr. L 151 vom 7. 6. 1978, Richtlinie 78/473/EWG des Rates vom 30. Mai 1978 zur Koordinierung der Rechts- und Während des Jahres 1986 sind die Weltmarktpreise Verwaltungsvorschriften auf dem Gebiet der Mitversicherung auf Gemeinschaftsebene. einerseits wegen eines Produktionskapazitätsüberhangs und andererseits wegen eines Nachfragerückgangs in der Eisen- und Stahlindustrie immer mehr gefallen. Auf dem Gemeinschaftsmarkt dagegen hielten sich die Preise auf einem höheren Niveau wegen der geltenden Antidumping- maßnahmen. Nr. C 23/8 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

2. Im Rahmen der fraglichen Verpflichtungen und nach gefunden, die mit Winterraps bestellt waren. Obwohl die einem normalen Verfahren, das in keiner Weise impliziert, Ursachen des Hasensterbens bisher nicht bekannt sind, daß die Kommission eine günstigere Behandlung einräum­ führt dies zu Vermutungen, daß der Tod der Hasen mit te, haben die norwegischen Ausführer einen Antrag auf einer neuen Rapssorte („00-Raps"), die im vergangenen Konsultationen mit der Kommission gestellt, dem stattge­ Jahr erstmals so großflächig angebaut wurde, in Verbin­ geben würde. Sie machten geltend, daß Einfuhren aus dung stehen könnte. anderen Quellen nach dem Gemeinschaftsmarkt zu Preisen unter den in den Verpflichtungen festgesetzten Mindest­ 1. Sind der Kommission diese Vorgänge inzwischen preisen getätigt würden, was für sie einen Verlust ihres bekanntgeworden ? traditionellen Marktanteils bedeuten würde, da sie wegen ihrer Verpflichtungen nicht mehr in der Lage wären, ihre 2. Wurden der Kommission auch aus anderen Ländern der Preise an diese niedrigeren Preise anzugleichen. Europäischen Gemeinschaft ähnliche Vorkommnisse gemeldet ? Diese Schwierigkeiten wurden gleichzeitig im Rahmen der regelmäßigen bilateralen Kontakte und Konsultationen 3. Hält es die Kommission für möglich, daß die neue zwischen der Kommission und der norwegischen Regie­ Rapssorte, die in ihrem jungen Stadium einen hohen rung zur Sprache gebracht, die stets in einem Klima Nitratgehalt besitzt, als Ursache für das Massensterben ausgezeichneter Zusammenarbeit verlaufen sind. der Hasen in Frage kommt ? 3. Im Einklang mit den Preisverpflichtungen übermitteln die norwegischen Ausführer der Kommission regelmäßig 4. Wie werden möglicherweise schädliche Auswirkungen Berichte über ihre Ausfuhren von Ferrosilicium nach der neuer Pflanzenzüchtungen auf den Wild- und Insekten­ Gemeinschaft. Die Kommission prüft zur Zeit die letzten bestand überprüft, bevor diese neuen Sorten in den Berichte. Verkehr kommen ? Sollte sich herausstellen, daß eine Verpflichtung verletzt worden ist, hat die Kommission gemäß Artikel 10 Absatz 6 5. Ist die Kommission bereit, Forschungen über die der Ratsverordnung (EWG) Nr. 2176/84 (») die Möglich­ möglichen Ursachen des Hasensterbens zu veranlassen ? keit, einen vorläufigen Antidumpingzoll einzuführen. 4. Der Wirtschaftszweig der Gemeinschaft, der ebenfalls behauptet hat, daß er durch die Niedrigpreiseinfuhren aus anderen Quellen geschädigt wird, stellte im Juli 1986 einen Antrag auf Einleitung eines Antidumpingverfahrens betref­ fend einige dieser Einfuhren, insbesondere die Einfuhren SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2634/86 aus Brasilien. Ein Antidumpingverfahren betreffend die brasilianischen Einfuhren wurde von der Kommission im von Herrn Axel Zarges (PPE — D) September 1986 eingeleitet (2). an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Erst kürzlich hat die Kommission dieses Verfahren auf die (6. Februar 1987) Einfuhren von Ferrosilicium mit Ursprung in der Sowjet­ (88/C 23/12) union ausgedehnt (3).

(!) ABl. Nr. L 201 vom 30. 7. 1984, S. 1. (2) ABl. Nr. C 231 vom 12. 9. 1986, S. 4. 3 Betrifft: „Massensterben von Hasen" in der Europäischen ( ) ABl. Nr. C 77 vom 24. 3. 1987, S. 2. Gemeinschaft, insbesondere in der Bundesrepu­ blik Deutschland und Frankreich

In den letzten Wochen und Monaten berichteten zahlreiche Jagdzeitungen und die allgemeine Presse über ein „Massen­ sterben von Hasen" in verschiedenen Regionen der SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2543/86 Bundesrepublik Deutschland und Frankreichs. Ursache soll der Genuß der neuen Rapssorte „00-Raps" sein. Dazu von Herrn Meinolf Mertens (PPE — D) folgende Fragen an die Kommission: an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften 1. OO-Sommerrapssorten gibt es seit 1973 und 00- (2. Februar 1987) Winterrapssorten seit 1981. Es ist bekannt, daß bei (88/C 23/11) Versuchsparzellen ein verstärkter Verbiß durch ver­ schiedene Tierarten festgestellt wurde. Ist der Kommis­ sion bekannt, daß bei diesen Versuchsparzellen oder Betrifft: Massensterben von Hasen in bestimmten Regio­ auch durch spätere Erkenntnisse Tiere nach dem Genuß nen der Europäischen Gemeinschaft dieser Rapssorten zu Tode gekommen sind? In mehreren Zeitungsberichten, u.a. in der Deutschen Jagdzeitung Nr. 12 vom Dezember 1986, der Zeitschrift 2. Welche Regionen in der Gemeinschaft sind von dem Wild und Hund Nr. 18 (1986) und dem Schweizer Jäger Massensterben besonders betroffen ? Spielt die Intensi­ vom 13. Dezember 1986, wurde auf ein epidemieartiges tät des Anbaus dabei eine Rolle, wobei in der Hasensterben in bestimmten Regionen hingewiesen. Die Bundesrepublik Deutschland für die Ernte 1987 bereits meisten toten Hasen wurden in Feldern unweit von Äckern 40 % der Winterrapsfläche mit 00-Sorten bestellt 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/9

wurden und die Kommission hier ab 1990 nur noch Dänemark, wo „O0"-Rapssorten massiv angebaut werden, diese Rapssorte finanziell fördern will ? nicht bekannt. 3. Sind der Kommission andere Ursachen für dieses Die Kommission erwartet mit Interesse die Ergebnisse der „Massensterben" bekannt als der Genuß der 00- Forschungsarbeiten, die insbesondere von der Universität Rapssorten ? Gießen durchgeführt werden, um die mögliche Ursache für 4. Wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse — so dieses Wildsterben zu ermitteln. Sollten weitere For­ bestätigt durch die Universität Gießen in der Bundesre­ schungsarbeiten notwendig sein, würde sie diese im publik Deutschland — hinreichend abgesichert sind, Rahmen des gemeinschaftlichen Programms zur Koordi­ daß allein die 00-Rapssorte das Massensterben verur­ nierung der Agrarforschung, in die andere Aspekte der sacht hat, wird die Kommission dann für ein Verbot des Rapsanalysen und Rapssaatenverfütterung bereits einbezo­ Anbaus dieser 00-Rapssorte eintreten oder wie will sie gen sind, umgehend berücksichtigen. sicherstellen, daß der Hase — in den letzten Jahren Die Kommission hält es unter den gegebenen Umständen schon durch vielfältige Chemieeinsätze erheblich für verfrüht, irgendwelche Schlüsse zu ziehen, bevor nicht reduziert — auch in Zukunft sich angemessen ent­ umfangreichere Informationen vorliegen. wickeln kann und wieder geordnete Lebensverhältnisse findet ?

Gemeinsame Antwort von Herrn Andriessen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2577/86 im Namen der Kommission von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) auf die schriftlichen Anfragen Nr. 2543/86 und Nr. 2634/86 an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (10. August 1987) (2. Februar 1987) (88/C 23/13) Die Kommission hat im Rahmen der gemeinsamen Marktorganisation den Anbau der „O0"-Rapssorten Betrifft: Ungeschweißte Stahlrohre — staatliche Beihilfe gefördert, die in größerem Umfang als die herkömmlichen in Italien Sorten in Futtermitteln verwendet werden können, und Die Kommission hat eine Beihilfe von 70 Milliarden beabsichtigt, vom Wirtschaftsjahr 1991/1992 an die italienischen Lire blockiert, die die italienische Regierung Beihilfe für Raps auf die „O0"-Sorten zu beschränken. Unternehmen, die ungeschweißte Stahlrohre herstellen, Der Kommission ist bekannt, daß in Presseartikeln ein gewähren wollte. Nach Ansicht der Kommission dürfte die möglicher kausaler Zusammenhang zwischen dem Veren­ Beihilfe auf den ersten Blick zu einer Verfälschung des den bestimmter Wildtierarten in der Bundesrepublik Wettbewerbs innerhalb des gemeinsamen Marktes führen. Deutschland und in Frankreich und dem Anbau der „00"- Welche konkreten Elemente (Zahlen) haben die Kommis­ Sorten hergestellt wird. Gleichwohl sind ihr ähnliche sion zu dieser Analyse und dieser Schlußfolgerung in Phänomene aus anderen Mitgliedstaaten, vor allem aus diesem in der Krise befindlichen Sektor veranlaßt ?

Antwort von Herrn Sutherland in Namen der Kommission (27. April 1987)

Wie der Herr Abgeordnete feststellte, ist der Sektor ungeschweißte Stahlrohre seit mehreren Jahren durch eine Abschwungphase gekennzeichnet, diese ist insbesondere das Ergebnis der weltweit zu beobachtenden starken Verlangsamung der Ölfördertätigkeit und bringt eine ungenügende Auslastung der Produktionskapazitäten mit sich (55 bis 60 %). Die gemeinschaftlichen Produzenten, die hauptsächlich auf die Ausfuhr nach Drittländern eingestellt sind, werden von dieser nachteiligen Entwicklung besonders hart getroffen. In den letzten Monaten kam dies durch den Verlust von mehreren Tausenden von Arbeitsplätzen zum Ausdruck. Die nachfolgenden Zahlenangaben bestätigen die in letzter Zeit verstärkte Nachfrage in diesem Sektor: Nr. C 23/10 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1.

1) Produktion ungeschweißter Rohre EWG-9 (in Tausenden Tonnen)

Jahr 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal

1985 1 108 1 137 1043 1055 1986 1018 955 662 760(!)

') Schätzung.

2) Produktion von Halbzeug für Rohre 1986 EWG-9 (*) (in Tausenden Tonnen)

(') Monatsdurchschnitt 1985: 381. (2) Schätzwert.

In Anbetracht dieser Daten ging die Kommission bei der Eröffnung des Verfahrens, auf das sich der Herr Abgeordnete bezieht, davon aus, daß jegliche staatliche Beihilfe, die in diesem Bereich für neue Investitionen gewährt wird, während andere Produzenten ihre Produktionskapazitäten abbauen oder deren Abbau vorbereiten, geeignet ist, den Handel in einem dem gemeinsamen Interesse zuwiderlaufenden Maße zu verändern, und somit mit dem gemeinsamen Markt unvereinbar wäre.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2645/86 Einklang. Was die Gewährung von Schiffbaubeihilfen an von Herrn Ben Visser (S — NL) Reeder in der Gemeinschaft betrifft, machen einige Mitgliedstaaten diese von dem Bau der Schiffe in Werften an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften der Gemeinschaft abhängig. (12. Februar 1987) Was die Reeder in der Gemeinschaft betrifft, machen die (88/C 23/14) Mitgliedstaaten, soweit der Kommission bekannt ist, die Gewährung der Beihilfen für ein Schiff von seiner Registrierung in einem Mitgliedstaat abhängig. Betrifft: Bekämpfung des Ausflaggens Ist es möglich, die Gewährung von Beihilfen für europäi­ sche Reeder bzw. für den Schiffbau in europäischen Werften mit der Bekämpfung der Registrierung europäi­ scher Schiffe in Billigflaggenländern (sog. Ausflaggen) zu verknüpfen, indem z.B. die Gewährung der Beihilfen von der Registrierung der Schiffe in europäischen Ländern abhängig gemacht wird? Was spricht nach Ansicht der Kommission dagegen, diese Möglichkeit zu nutzen ? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2649/86 von Herrn Ben Visser (S — NL) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Antwort von Herrn Clinton Davis (12. Februar 1987) im Namen der Kommission (88/C 23/15) (1. Juli 1987) Betrifft: Stillegung von Werften Es ist Sache der einzelnen betroffenen Mitgliedstaaten, die Wie wird bei der Gewährung von Beihilfen bei Stillegung Bedingungen für die Gewährung von Beihilfen an Reeder in einer Werft gewährleistet, daß diese die Fertigung endgültig der Gemeinschaft festzulegen, vorausgesetzt, diese Beihil­ einstellt, da stillgelegte Werften bekanntlich mit relativ fen und die daran geknüpften Bedingungen stehen mit den einfachen Mitteln wieder betriebsbereit gemacht werden diesbezüglichen gemeinschaftlichen Rechtsvorschriften in können ? Wie wird bei teilweiser Stillegung bzw. beim 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/11

Kapazitätsabbau einer Werft verfahren? Welche Fort- Antwort von Herrn Narjes schritte hat die Kommission bei der Ausarbeitung entspre- jm Namen der Kommission chender Kriterien gemacht (') ? (16. September 1987) (!) Dok. KOM(86) 324 endg. 1. Die Kommission hat Verstoß verfahren gegen mehrere Antwort von Herrn Sutherland Mitgliedstaaten wegen der Nichtanwendung des gemeinsa­ im Namen der Kommission men Zolltarifs auf bestimmte Teile ihres Rüstungs­ materials eingeleitet. Die Mitteilung dieser Verstoßverfah­ (26. Juni 1987) ren an das Parlament ist im dritten Jahresbericht der Kommission über die Kontrolle der Anwendung des Die in Artikel 7 der Richtlinie 87/167/EWG des Rates über Gemeinschaftsrechts (]) sowie im monatlichen Bulletin der Beihilfen für den Schiffbau (') vorgesehene und von dem Europäischen Gemeinschaften enthalten. Im Anschluß an Herrn Abgeordneten erwähnte Gewährung von Beihilfen die Stellungnahmen der Mitgliedstaaten, die im allgemei­ bei teilweiser oder völliger Schließung von Schiffbauwerf­ nen ihre Bereitschaft zu einer Beilegung des Streitfalls mit ten dürfen als mit dem Gemeinsamen Markt vereinbar der Kommission gezeigt haben, war die Kommission der gelten, sofern sie zu einem echten und endgültigen Auffassung, daß eine globale und einheitliche Lösung im Kapazitätsabbau führen. Sie müssen zuvor von der Rahmen des Gemeinschaftsrechts gesucht werden müßte. Kommission genehmigt werden, was bedeutet, daß sich die Sie wird es selbstverständlich nicht versäumen, das Kommission bei der Beurteilung des Beihilfeantrags davon Europäische Parlament von ihren Schlußfolgerungen zu überzeugen wird, daß die Beihilfen von einem deutlichen unterrichten. Kapazitätsabbau begleitet werden. Ferner wird jede Gewährung von Beihilfen bei völliger Schließung von der 2. Die vom Rat am 15. April 1958 angenommene Verpflichtung der einzelnen Mitgliedstaaten abhängig Warenliste wurde nicht geändert. gemacht, durchzusetzen, daß die Einrichtungen mindestens 3. Die Kommission stellt gegenwärtig Überlegungen zu fünf Jahre lang stillgelegt werden. diesem Thema an. Des weiteren sieht die Richtlinie Berichte vor, über deren Inhalt die vier in ihrem Anhang abgedruckten Formblätter (!) ABl. Nr. C 220 vom 1. 9. 1986, S. 8 und S. 41. Aufschluß geben. Die regelmäßige Übermittlung dieser Berichte an die Kommission wird diese in die Lage versetzen, die Kontrolle auszuüben, die unabdingbar ist, um die mit der Gewährung der Beihilfen verfolgten Ziele zu erreichen.

(!) ABl. Nr. L 69 vom 12. 3. 1987, S. 55. SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2746/86 von Frau Jessica Larive (LDR — NL) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (27. Februar 1987) SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2711/86 (88/C 23/17) von Herrn Gijs de Vries (LDR — NL)

an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Betrifft: Wahlrecht bei Gemeinderatswahlen für Staats­ (19. Februar 1987) angehörige von Mitgliedstaaten der Europäischen (88/C 23/16) Gemeinschaft, die in einem anderen Mitgliedstaat wohnhaft sind Betrifft: Herstellung von und Handel mit Rüstungs­ 1. Ist der Kommission bekannt, daß gemäß Artikel 13 material Absatz 2 der spanischen Verfassung in Spanien wohnhaf­ 1. Trifft es zu, daß die Kommission 1985 und 1986 gegen ten Ausländern ausdrücklich die Möglichkeit eingeräumt mehrere Mitgliedstaaten Verstoßverfahren wegen unter­ wird, an spanischen Gemeinderatswahlen teilzunehmen ? schiedlicher Auslegung von Artikel 223 Absatz 1 Buchsta­ Dieses Wahlrecht beruht auf dem Gegenseitigkeitsprinzip, be b) eingeleitet hat? Wenn ja, welche Mitgliedstaaten d.h. spanische Staatsangehörige müssen im Herkunftsland waren davon betroffen, auf welche Güter erstreckte sich der in Spanien wohnhaften Personen das gleiche Recht das Verfahren und zu welchen Ergebnissen hat das besitzen. Das Recht auf Teilnahme an Gemeinderatswah­ Vorgehen der Kommission geführt ? len muß durch ein Ergänzungsgesetz festgelegt werden. 2. Wann wurde die Liste der Waren, die gemäß 2. Ist der Kommission bekannt, daß in den Niederlanden Artikel 223 Absatz 2 nicht in den Anwendungsbereich des seit der Verfassungsänderung vom 10. November 1981, die Vertrags fallen, zum letztenmal geändert ? im Februar 1983 in Kraft getreten ist, und seit der Änderung 3. Ist die Kommission — in Kenntnis von Artikel 30 des Wahlgesetzes und des Gemeindegesetzes vom 7. Mai Absatz 6 der Einheitlichen Europäischen Akte — nicht 1985 ausländische Staatsangehörige, die seit über fünf auch der Ansicht, daß es an der Zeit ist, dem Rat eine Jahren in den Niederlanden regulär gemeldet sind (somit Änderung der in Artikel 223 Absatz 2 genannten Liste und auch spanische Staatsangehörige in den Niederlanden) das eine Begrenzung ihres Anwendungsbereichs vorzuschla­ Wahlrecht für Gemeinderatswahlen besitzen? Ausländi­ gen? sche Staatsangehörige haben in den Niederlanden erstmalig Nr. C 23/12 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

bei den Gemeinderatswahlen vom 19. März 1986, das gesamte Gemeinschaft zu konzentrieren, sobald die aktive und passive Wahlrecht wahrgenommen. vorgenannten politischen Bedingungen gegeben sein werden. 3. Ist die Kommission nicht auch der Ansicht, daß unter Vorwegnahme der Mitteilung der Kommission [Dok. l i ) Beilage 7/86 — Bulletin der Europäischen Gemeinschaften, KOM(85) 48, Ziffer 19] vom 1. März 1985 über die S.36. Leitlinien für eine Wanderungspolitik der Gemeinschaft (2) Gleiches Dokument, S. 32. 3 und aufgrund der Entschließungen des Europäischen ( ) Gleiches Dokument, S. 5. Parlaments A2-4/85 vom 7. Mai 1985 und B2-881/86, Ziffer lb vom 9. Oktober 1986 in einem ersten Schritt bereits jetzt in Spanien das Wahlrecht auf Gemeindeebene nach dem Gegenseitigkeitsprinzip Staatsangehörigen aus den Mitgliedstaaten gewährt werden sollte, die dieses Recht auch spanischen Staatsangehörigen einräumen (also SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2753/86 in jedem Fall in Spanien wohnhaften niederländischen, von Herrn Bernard Thareau (S — F) dänischen und irischen Staatsangehörigen) ? an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften 4. Ist die Kommission bereit, dafür zu sorgen, daß die (27. Februar 1987) obengenannten Personen dieses Grundrecht bald erhalten ? (88/C 23/18)

Betrifft: Untersuchung der Beihilfesysteme in den Mit­ gliedstaaten Im Amtsblatt (l) erschien eine Mitteilung gemäß Artikel 93 Absatz 2 EWG-Vertrag über eine von der französischen Antwort von Lord Cockfield Regierung gewährte Beihilfe für die Beschäftigung von Gelegenheitsarbeitskräften. im Namen der Kommission Hat die Kommission die Beihilfesysteme in den Gemein­ (2. Juli 1987) schaftsländern untersucht und geprüft, ob die Sozialversi- cherungs- und Steuersysteme in diesen Ländern so weitgehend harmonisiert sind, daß keine Wettbewerbsver­ zerrungen mehr auftreten ? 1. Die Kommission ist umfassend über die spanischen Kann sie, wenn dies der Fall ist, mitteilen, was gegen die verfassungsrechtlichen Bestimmungen in bezug auf das Mitgliedstaaten unternommen wird, die eine abweichende aktive Wahlrecht von Ausländern bei spanischen Kommu­ Regelung eingeführt haben ? nalwahlen unterrichtet. Sie sind in dem Bericht über „das Wahlrecht der Bürger der Mitgliedstaaten der Gemein­ schaft bei Kommunalwahlen" (J), den die Kommission am 0) ABl. Nr. C 312 vom 6. 12. 1986, S. 3. 17. Dezember 1986 angenommen hat, enthalten; die Frau Abgeordnete wird auf diesen Bericht verwiesen. Antwort von Herrn Andriessen 2. Auch die Lage in den Niederlanden wird in diesem im Namen der Kommission 2 Bericht beschrieben ( ), wobei die Ergebnisse der Kommu­ (5. August 1987) nalwahlen vom 19. März 1986, an denen erstmals Auslän­ der teilnehmen konnten, analysiert werden. Die Kommission ist der Auffassung, daß die Harmonisie­ 3. In bezug auf eine mögliche Gemeinschaftsinitiative in rung der Sozialversicherungssysteme einschließlich ihrer allen Mitgliedstaaten hat die Kommission in dem bereits Finanzierung (durch Steuern oder Beiträge) keine Vorbe­ genannten Bericht ihren Standpunkt in allen Einzelheiten dingung für die Anwendung der Wettbewerbsregeln des Vertrags sein darf. So hat auch der Gerichtshof mit seinem dargelegt, indem sie darauf hinweist, daß sie „... ihr l Engagement zugunsten des Kommunalwahlrechts im Urteil in der Rechtssache 173/73-Italien/Kommission ( ) Aufenthaltsstaat, das sich in den gedanklichen Rahmen des befunden, daß die streitige Maßnahme nicht dem Zugriff Europas der Bürger einfügt, (bekräftigt). Eine Initiative in der Bestimmung des Artikels 92 entzogen werden kann, diesem Bereich bedingt indessen ein politisches Signal des auch wenn sie möglicherweise steuerlicher Art ist oder eine Europäischen Parlaments durch sein Engagement zugun­ soziale Zielsetzung hat. sten dieses Prinzips im Rahmen des einheitlichen Wahlver­ Die Kommission hat im Rahmen von Artikel 93 EWGV fahrens für die europäischen Wahlen." (3) Kriterien aufgestellt, um mit ihrer Hilfe darüber zu entscheiden, ob eine Maßnahme im Zusammenhang mit Einseitige und partielle Initiativen in bestimmten Mitglied­ Sozialversicherungssystemen eine Beihilfe darstellt, die im staaten fallen in den Zuständigkeitsbereich des Gesetzge­ Rahmen der Artikel 92 und 93 EWGV zu prüfen ist. Diese bers in dem betroffenen Mitgliedstaat. Kriterien werden derzeit von ihr bei der Prüfung geplanter Beihilfen angewandt. Bei der Ausarbeitung dieser Kriterien 4. Aus diesem Grund beabsichtigt die Kommission nicht, hat die Kommission untersucht, welche Maßnahmen im entsprechende Schritte bei den spanischen Behörden zu Zusammenhang mit Sozialversicherungssystemen in den unternehmen, da sie es vorzieht, ihre Aktion auf die Mitgliedstaaten zugunsten der Landwirtschaft bestanden. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/13

Im übrigen hat die Kommission bislang noch nicht erlassen. Die Kommission möchte in diesem Zusammen­ sämtliche in den Mitgliedstaaten bestehenden Sozialversi­ hang darauf hinweisen, daß die Annahme und die cherungssysteme im Hinblick auf deren Harmonisierung Veröffentlichung der Verordnung (EWG) Nr. 1579/86 des geprüft. Rates vor dem 1. Juli 1986 nur dank zusätzlicher Anstrengungen und Arbeiten ihrer Dienststellen möglich (!) Rechtssammlung 1974, S. 719. war. 2. Die bei der Mitverantwortungsabgabe vorgesehene Freistellung von Erzeugern, die ihr Getreide für den betrieblichen Eigenverbrauch zu Futtermitteln verarbeiten ist vom Rat gewollt. Die Kommission hat diese Absicht SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2857/86 respektieren müssen. von den Abgeordneten David Curry (ED — GB), 3. Für den Haushalt 1986 belaufen sich die Einnahmen Caroline Jackson (ED — GB), John de Courcy Ling auf 56 Millionen ECU. Den letzten Schätzungen zufolge (ED — GB), Gijs de Vries (LDR — NL), James Elles werden diese Einnahmen 1987 eine Höhe von 412 Millio­ (ED — GB), Paul Howell (ED — GB), Alasdair Hutton nen ECU erreichen. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß im (ED — GB), Marie Jepsen (ED — DK), Thomas Mäher ersten Anwendungsjahr bedeutende Mengen aus früheren (LDR — IRL), Edward McMillan-Scott (ED — GB), Ernten freigestellt wurden, und daß auch die Kleinerzeuger Poul Moller (ED — DK), Antonio Navarro Velasco in Italien und Spanien freigestellt wurden, da in diesen (ED — E), Jeanette Oppenheim (ED — DK), Sir Henry beiden Mitgliedstaaten Artikel 4 a) Absatz 4 der Verord­ Plumb (ED — GB), Richard Simmonds (ED — GB), nung (EWG) Nr. 1579/86 des Rates angewandt wurde. Claus Toksvig (ED — DK), Sir Peter Vanneck (ED — GB) und Florus Wijsenbeek (LDR — NL) 4. Die Kommission ist gegen eine allgemeine Quotenrege­ lung im Agrarsektor. Bei Getreide ist eine solche Regelung an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften schwer zu kontrollieren und läßt sich nicht auf Getreide (10. März 1987) beschränken, sondern müßte auf alle Kulturen ausgedehnt (88/C 23/19) werden, die als Alternative zu Getreide in Betracht kommen. Betrifft: Mitverantwortungsabgabe für Getreide

Kann die Kommission mitteilen, (1) ABl. Nr. L 139 vom 24. 5. 1986. 1. warum die detaillierten Durchführungsvorschriften für die Abgabe nicht verfügbar waren, bevor die Abgabe in Kraft trat ? 2. warum diese Bestimmungen Ungerechtigkeiten zwi­ schen unterschiedlichen Arten landwirtschaftlicher Betriebstätigkeit zulassen, von denen einige der Abgabe unterliegen, andere dagegen davon befreit sind ? 3. welche Einnahmen bisher durch die Mitverantwor­ tungsabgabe erbracht worden sind und wie hoch sich nach ihren Schätzungen die Gesamteinnahmen in den SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2862/86 Jahren 1986 und 1987 belaufen ? von den Abgeordneten Nino Pisoni, Mauro Chiabrando, 4. warum sie Produktionskontrollen abgelehnt hat und Roberto Costanzo, Franco Borgo, Ferruccio Pisoni, wann sie die Notwendigkeit zur Vorbereitung derarti­ Vincenzo Giummarra und Gerardo Gaibisso (PPE — I) ger Kontrollen anerkennen wird ? an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (10. März 1987) Antwort von Herrn Andriessen (88/C 23/20) im Namen der Kommission (23. September 1987) Betrifft: Lieferung von Futtergetreide nach Italien im 1. Die Mitverantwortungsabgabe wurde mit Verordnung Anschluß an die verheerenden Wetterverhältnisse (EWG) Nr. 1579/86 des Rates vom 23. Mai 1986 0) Hält es die Kommission in Anbetracht der verheerenden eingeführt. Die darin vorgesehene Lösung — unter Sturmböen und der Hagelstürme, die einige Gebiete in anderem die Stufe, auf der diese Abgabe erhoben wird — Norditalien — vor allem in der Region Lombardei — deckte sich nicht mehr mit dem ursprünglichen Vorschlag heimgesucht haben, nicht für erforderlich, unverzüglich der Kommission. mindestens 100 000 Tonnen Futtergetreide zu Vorzugs­ Die verspätete Annahme der Ratsentscheidung, die preisen, die der schwierigen Situation angemessen sind, Ablösung der ursprünglichen Kommissionsvorschläge nach Italien zu liefern ? durch eine andere Regelung und die sehr unterschiedlichen Auffassungen der Mitgliedstaaten hinsichtlich der Ausle­ Hält es die Kommission nicht ebenfalls für erforderlich, gung der Absichten des Rats machten es der Kommission genauso rasch Sondermaßnahmen zur Behebung der den unmöglich, die diesbezüglichen Durchführungsbestim­ landwirtschaftlichen Betrieben entstandenen Schäden mungen vor Beginn des Wirtschaftsjahres (1. Juli 1986) zu vorzusehen ? Nr. C 23/14 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Antwort von Herrn Andriessen auch für den Bericht des NCC, der im Falle des Mufflons im Namen der Kommission (Ovis ammon musimon) ebenfalls zwischen den wilden Populationen des alten Verbreitungsgebietes und in (11. August 1987) jüngerer Zeit eingeführten Populationen unterscheidet. Die Charakterisierung der verschiedenen Populationen wird im Anträge auf Gewährung einer Gemeinschaftshilfe auf­ Bericht des NCC erörtert. grund von Witterungsunbilden in einem Mitgliedstaat sind vom betroffenen Mitgliedstaat zu stellen. Der Kommission liegt keinerlei Antrag Italiens zur Lösung des geschilderten Problems vor. Aus diesem Grunde und angesichts der bevorstehenden neuen Ernte ist eine gemeinschaftliche Intervention nicht mehr erforderlich.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2982/86 von Herrn Pol Marck (PPE — B) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 2965/86 (27. März 1987) von Herrn Axel Zarges (PPE — D) (88/C 23/22) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (18. März 1987) Betrifft: Geldleistung im Falle der Entbindung für Frauen, die selbständige Erwerbstätige oder Ehegatten (88/C 23/21) von selbständigen Erwerbstätigen sind Am 11. Dezember 1986 erließ der Rat die Richtlinie zur Betrifft: Mufflon/Muffelwildvorkommen in der Europäi­ Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung schen Gemeinschaft, insbesondere in der Bundes­ von Männern und Frauen, die eine selbständige Erwerbstä­ republik Deutschland tigkeit — auch in der Landwirtschaft — ausüben, sowie In einer Anlage zur Anfrage Nr. 2587/85 (l) teilt die EG- über den Mutterschutz. Kann die Kommission mitteilen, Kommission mit, daß das „Ovis ammon"-Mufflon zu den bedrohten Tierarten gehört. Dazu frage ich die Kommis­ 1. wie die diesbezügliche Lage in jedem Mitgliedstaat ist sion: und 1. Welche Erkenntnisse aus den einzelnen Gemeinschafts­ 2. welche Mitgliedstaaten sich nicht an diese. Regelung ländern haben die Kommission zu der Aussage und halten ? Feststellung veranlaßt, das Muffelwild gehöre zu den bedrohten Tierarten? 2. Ist der Kommission z.B. bekannt, daß das Muffelwild­ Antwort von Herrn Marin vorkommen in der Bundesrepublik Deutschland seit Jahren ansteigend ist und in vielen Jagdgebieten der im Namen der Kommission Abschuß erhöht werden mußte, da der durch das (11. August 1987) Muffelwild entstandene Schaden immer größer wird, sei es im Feld (z.B. Weizen), sei es im Wald (Baum- Schälschäden) ? Am 11. Dezember 1986 hat der Rat die Richtlinie 86/613/ J 3. Ist der Kommission bekannt, daß es ähnliche Entwick­ EWG ( ) zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleich­ lungen, wie unter 2. geschildert, auch in anderen behandlung von Männern und Frauen, die eine selbständi­ europäischen Nicht-EG-Staaten gibt? ge Erwerbstätigkeit — auch in der Landwirtschaft — ausüben, sowie über den Mutterschutz erlassen.

(!) ABl. Nr. C 299 vom 24. 11. 1986, S. 10. In Artikel 12 dieser Richtlinie heißt es: „1. Die Mitglied­ staaten erlassen die erforderlichen Rechts- und Verwal­ tungsvorschriften, um dieser Richtlinie spätestens bis Antwort von Herrn Clinton Davis 30. Juni 1989 nachzukommen" und „2. Die Mitgliedstaa­ im Namen der Kommission ten setzen die Kommission unverzüglich von den Maßnah­ men in Kenntnis, die sie getroffen haben, um dieser (10. August 1987) Richtlinie nachzukommen." Außerdem lautet Artikel 13: „Die Mitgliedstaaten über­ Die Kommission hat dem Herrn Abgeordneten eine vom mitteln der Kommission bis spätestens 30. Juni 1991 alle Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique (IRSNB) zweckdienlichen Angaben, damit diese für den Rat einen geführte Liste und einen Bericht des Nature Conservancy Bericht über die Anwendung dieser Richtlinie erstellen Council (NCC) übermittelt. Das Institut Royal des Sciences kann." Naturelles de Belgique geht bei der Erstellung seiner Liste von bedrohten Tierarten nach dem Prinzip vor, daß nur Angesichts der kurzen Zeitspanne zwischen der Annahme natürliche Populationen und sehr alte Vorkommen der der Richtlinie und der Frage des Herrn Abgeordneten liegen betreffenden Arten berücksichtigt werden. Gleiches gilt der Kommission noch nicht alle Angaben vor, die sie zur 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/15

Erstellung dieses Berichtes über die Lage in den Mitglied­ Eigentümer mehrerer Netze ist oder zwischen den Betrei­ staaten benötigt. bern verschiedener Kabelnetze aufeinander abgestimmte Vor Annahme der Richtlinie 86/613/EWG hat die Kom­ wettbewerbsbeschränkende Praktiken bestehen. mission jedoch eine Stichprobenerhebung über „erwerbstä­ Ebenso liegt kein Hinweis dafür vor, daß die Betreiber von tige Frauen in Europa, die nicht Arbeitnehmerinnen sind" Kabelnetzen ihre Stellung mißbrauchen. Die Zahl der (Dok. V/1514/86) in der die Lage von Frauen, die eine Programme, die ein Kabelnetz ausstrahlen kann, hängt von selbständige Erwerbstätigkeit ausüben, und von mithelfen­ der technischen Entwicklung des Systems ab. Dem den Ehefrauen Selbständiger in zehn Mitgliedstaaten der Betreiber eines Kabelnetzes muß ein vernünftiger Ermes­ Gemeinschaft beschrieben wird, durchführen und eine sensspielraum hinsichtlich der Programme, die er aus­ Studie durch einen unabhängigen Sachverständigen ausar­ strahlt, zugestanden werden. Hierbei sind auch die Kosten beiten lassen. der Ausstrahlung eines Programms (z.B. die von der Diese Unterlagen werden dem Herrn Abgeordneten und Fernsehanstalt geforderten Urheberrechtsgebühren) und das mögliche Interesse der Abonnenten zu berücksichtigen. dem Generalsekretariat des Parlaments direkt übermittelt.

0) Siehe Grünbuch: Fernsehen ohne Grenzen, Dok. KOM(84) (!) ABl. Nr. L 359 vom 19. 12. 1986, S. 56. 300 endg., S. 77.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 3035/86 SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 3042/86 von Herrn Alberto Tridente (ARC — I) von Herrn Florus Wijsenbeek (LDR — NL) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (30. März 1987) (30. März 1987) (88/C 23/23) (88/C 23/24) Betrifft: Ausstrahlung des Kabelfernsehens in Belgien 1. Ist die Kommission nicht der Ansicht, daß die Art und Betrifft: Umsetzung der Entschließungen der Zentralen Weise, wie in Belgien die Ausstrahlung des Kabelfernsehens Rheinschiffahrtskommission in Gemeinschafts­ erfolgt, ein Monopol im Bereich des Bildes bedeutet und recht daß dem Bürger keinerlei Freiheit zum Empfang von Am 17. Oktober 1985 wurde die Verordnung (EWG) Fernsehstationen, die er bei Nichtbestehen dieses Mono­ Nr. 2919/85 des Rates (*) erlassen, worin die Ausführungs­ pols empfangen könnte, gelassen wird ? vorschriften der Zentralen Rheinschiffahrtskommission 2. Welche Maßnahmen gedenkt sie zu ergreifen, um hier übernommen werden. Abhilfe zu schaffen ? Bedeutet dies, daß die Europäische Gemeinschaft künftig die Vertragsparteien der Rheinschiffahrtsakte ersetzen oder neben diesen als gesonderte Vertragspartei auftreten Antwort von Herrn Sutherland wird? im Namen der Kommission Sind die Mitgliedstaaten, die die Mannheimer Akte nicht direkt unterzeichnet haben, durch die Übernahme dieser (17. Juni 1987) Ausführungsvorschriften zu Vertragsparteien dieser Akte und ihrer Ausführungsvorschriften geworden ? Nach Ansicht der Kommission bestehen keine Gründe für Ist die Kommission der Ansicht, daß die Rheinschiffahrt die Auffassung, daß die Art und Weise, wie das Kabelfern­ außer der Mannheimer Akte der gemeinsamen Verkehrs­ sehen in Belgien gegenwärtig betrieben wird, gegen die politik unterliegt ? Wettbewerbsregeln des EWG-Vertrages verstößt.

Das Kabelfernsehen wird in Belgien auf lokaler Ebene, (!) ABl. Nr. L 280 vom 22. 10. 1985, S. 4. nämlich für eine oder mehrere Gemeinden betrieben. Nach belgischem Recht ist der Betrieb des Kabelfernsehens nicht den Behörden vorbehalten. Etwa die Hälfte des Kabelnet­ Antwort von Herrn Clinton Davis zes wird von Gesellschaften mit Erwerbszweck betrieben, während die andere Hälfte auf öffentliche Unternehmen im Namen der Kommission entfällt, die im wesentlichen für mehrere Gemeinden (') (3. Juli 1987) und unter denselben Bedingungen wie private Gesell­ schaften arbeiten. Die Gemeinschaft ist nicht Vertragspartei der Mannheimer Jedes Kabelnetz erstreckt sich lediglich auf ein geogra­ Akte, obwohl sie an den Sitzungen der Zentralen phisch begrenztes Gebiet. Gegenwärtig kann daher nicht Rheinschiffahrtskommission als Beobachter teilnimmt. behauptet werden, daß ein wesentlicher Teil des Gemeinsa­ men Marktes im Sinne des Artikels 86 beherrscht wird. Die Verordnung (EWG) Nr. 2919/85 des Rates übernimmt Nichts läßt darauf schließen, daß dasselbe Unternehmen auf autonomer Basis gewisse Bestimmungen zur Durchfüh- Nr. C 23/16 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. rung des Unterzeichnungsprotokolls für das Zusatzproto­ SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 3055/86 koll Nr. 2 der Akte in das Gemeinschaftsrecht. Diese von Herrn Jaak Vandemeulebroucke (ARC — B) Verordnung gilt in der gesamten Gemeinschaft, doch bedeutet dies natürlich nicht, daß Mitgliedstaaten, die an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften bisher noch nicht Vertragsparteien der Akte sind, damit (30. März 1987) automatisch zu Vertragsparteien geworden sind. (88/C 23/26) Die Kommission hat stets die Auffassung vertreten, daß der EWG-Vertrag einschließlich der gemeinsamen Verkehrs­ politik für die Rheinschiffahrt gilt. Betrifft: Hormonverbot in der Gemeinschaft Die Vereinigten Staaten von Amerika haben vor kurzem gedroht, ihrerseits Gesundheits- und Sicherheitsvorschrif­ ten für europäische Erzeugnisse zu erlassen, wenn die Gemeinschaft an ihrem zum 1. Januar 1988 beschlossenen Einfuhrverbot für Fleisch von mit Wachstumshormonen behandeltem Vieh festhält. Die Vereinigten Staaten von Amerika bleiben bei ihrer Behauptung, daß die von ihnen verwendeten Wachstumshormone völlig „ungefährlich" seien.

Könnte die Kommission mitteilen, welche Fleischmenge SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 3046/86 jährlich aus den Vereinigten Staaten von Amerika in die von Herrn Michael Hindley (S — GB) Gemeinschaft eingeführt wird, und insbesondere, um an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften welche Fleischarten es sich dabei handelt? (30. März 1987) Ist der Kommission bekannt, welche Wachstumshormone (88/C 23/25) in den Vereinigten Staaten von Amerika in der Viehzucht eingesetzt werden, und hält sie die Behauptung der Amerikaner, wonach diese Hormone völlig ungefährlich sind, für stichhaltig? Betrifft: Rüstungsaufträge in den Mitgliedstaaten

Jeder Mitgliedstaat legt fest, daß ein bestimmter Anteil seiner Rüstungsaufträge an nationale Firmen vergeben wird. Kann die Kommission angeben, wie hoch dieser Anteil in den einzelnen Ländern ist ? Antwort von Herrn Andriessen

Kann sie ferner angeben, ob die Tatsache, daß diese Anteile im Namen der Kommission in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedlich hoch sind, (17. August 1987) einen Verstoß gegen die Wettbewerbspolitik der Gemein­ schaft darstellt ? Im Jahre 1986 wurden 130 712 Tonnen genießbares Fleisch und genießbare Schlachtnebenerzeugnisse aus den Verei­ nigten Staaten von Amerika in die Gemeinschaft einge­ führt. Schlachtnebenerzeugnisse (90 947 Tonnen) und Antwort von Lord Cockfield Pferdefleisch (35 892 Tonnen) waren die wichtigsten Posten. Der Rest setzte sich im wesentlichen aus Rind- und im Namen der Kommission Schweinefleisch zusammen. (2. Juli 1987) Die Kommission kennt die amerikanische Arznei - und Lebensmittelgesetzgebung, in der die in den Vereinigten Staaten von Amerika zulässigen hormonalen Stoffe Der Kommission liegen keine spezifischen Angaben über aufgelistet sind. Chemische Stoffe, die in die Nahrungskette den Anteil der von den einzelnen Mitgliedstaaten an gelangen, können nach Ansicht der Kommission nicht als nationale Firmen vergebenen Rüstungsaufträge vor. unschädlich gelten. Vor der Verwendung irgendwelcher Erzeugnisse dieser Art sind in jedem Fall sorgfältige Die Frage der Vereinbarkeit solcher Quotensysteme mit toxikologische Untersuchungen durchzuführen. Im An­ dem Gemeinschaftsrecht ist wichtig und komplex. Sie wird schluß an diese Untersuchungen müssen die möglichen gegenwärtig von den Dienststellen der Kommission Gesundheitsrisiken abgewogen und die Bedingungen für geprüft. eine mögliche Verwendung sowie entsprechende gegebe­ Der zweite Teil der Frage des Herrn Abgeordneten wird nenfalls erforderliche Kontrollmaßnahmen festgelegt von der Kommission so bald wie möglich beantwortet. werden. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/17

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 3087/86 sich, in den Mitgliedstaaten die Diskussion über eine bessere Anwendung des Gemeinschaftsrechts im Bereich von den Abgeordneten Vera Squarcialupi (COM — I), der Umwelt zu beleben. Carlo Graziani (COM — I), Sylvie Leroux (COM — F) und John Iversen (COM — DK) 3. Die Kommission verfügt weder über das Personal noch über die finanziellen Mittel, die erforderlich wären, um eine an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften umfassende Kontrolle der Anwendung des Gemeinschafts­ (2. April 1987) rechts zu gewährleisten. Ferner ist sie sich der Tatsache bewußt, daß die Aufmerksamkeit der lokalen und regiona­ (88/C 23/27) len Stellen der Mitgliedstaaten stärker auf die vollständige Betrifft: Europäisches Jahr der Umwelt und effektive Anwendung des Umweltrechts zu lenken ist. Kann die Kommission anläßlich des Beginns des Europäi­ 4. Im Jahre 1986 wurden bei der Kommission von den schen Jahres der Umwelt die folgenden Fragen beantwor­ einzelnen Mitgliedstaaten durchschnittlich 15 Vorhaben ten: eingereicht. Für das Jahr 1987 rechnet sie mit etwa 40 1. In welchem Umfang haben sich die Mitgliedstaaten der zusätzlichen Vorhaben. Anpassung ihrer Rechtsvorschriften und damit der Diese Vorhaben sind auf alle Umweltbereiche gerichtet und Anwendung der Gemeinschaftsrichtlinien im Bereich beziehen sich auf Aktionen betreffend die Ausbildung, der Umwelt entzogen ? Erziehung, Sensibilisierung usw. 2. Von welchen Instrumenten hat die Kommission bisher Gebrauch gemacht, um die Mitgliedstaaten auf die sich 5. Das detaillierte Programm der Aktionen, die die aus der Zugehörigkeit zur Europäischen Gemeinschaft Kommission im europäischen Jahr der Umwelt durchzu­ ergebenden Verpflichtungen im Bereich der Umweltpo­ führen plant, wurde im Oktober 1986 allen Abgeordneten litik hinzuweisen ? übermittelt. Ferner wurde es in den beiden ersten Nummern der Informationsschrift abgedruckt, die im 3. Welche Mängel und Schwachstellen hindern die Kommission nach eigener Erfahrung daran, ihre Rolle Europäischen Parlament verteilt wurden. als Hüterin der Verträge so effektiv wie möglich 6. Die von den Damen und Herren Abgeordneten wahrzunehmen ? erbetene Aufgliederung ist nur schwer durchzuführen, da in 4. Welche und wieviele Vorhaben haben die einzelnen den meisten Vorhaben Elemente sowohl der „Wiedergut­ Mitgliedstaaten anläßlich des Europäischen Jahres der machung" als auch der „Vorbeugung" vorhanden sind. Umwelt bisher eingereicht, und auf welche Umweltbe­ Die Kommission übt ihre Kontrolle der Anwendung des reiche (Wasser, Luft, Boden, Landschaft usw.) waren Gemeinschaftsrechts im Rahmen der ihr zur Verfügung diese Vorhaben insbesondere gerichtet ? stehenden administrativen und finanziellen Mittel aus. 5. Welche Maßnahmen hat die Kommission durchgeführt, um den „europäischen" Charakter des Jahres der Umwelt besonders herauszustellen? 6. Welcher Prozentsatz der eingereichten Vorhaben bezieht sich jeweils auf den im ersten und zweiten Aktionsprogramm verankerten Grundsatz der „Wieder­ gutmachung" bzw. den im dritten Aktionsprogramm genannten Grundsatz der „Vorbeugung" oder hat ergänzenden Charakter gemäß den Leitlinien des vierten Aktionsprogramms ? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 13/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) Antwort von Herrn Clinton Davis an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften im Namen der Kommission (2. April 1987) (1. Juli 1987) (88/C 23/28) 1. Die Kommission bittet die Damen und Herren Abgeordneten, sich auf den ersten und dritten Jahresbe­ Betrifft: Luxemburg: Flotte und Einführung einer Flagge richt der Kommission für das Europäische Parlament über — Auswirkungen auf die Handelsflotte der die Kontrolle der Anwendung des Gemeinschaftsrechts zu Mitgliedstaaten beziehen. In diesen Berichten sind die Verstöße der Mitgliedstaaten bei der Durchführung der Richtlinien im In der belgischen Tageszeitung De Morgen wurde berich­ Bereich der Umwelt im einzelnen aufgeführt. tet, daß das Großherzogtum Luxemburg in Erwägung Der vierte Bericht, dem das Jahr 1986 zugrunde liegt, wird zieht, ähnlich wie die Schweiz, Schiffe unter seiner Flagge dem Parlament unverzüglich übermittelt. fahren zu lassen. 2. Abgesehen von dem in Artikel 169 EWG-Vertrag Sind diese Pläne der Kommission bekannt? vorgesehenen Verfahren teilt die Kommission den Mit­ gliedstaaten die Schlußfolgerungen ihrer Studien, in denen Wie könnte sich die Einführung dieser luxemburgischen die Verstöße festgestellt werden, mit. Ferner organisiert sie Flagge angesichts der Schwierigkeiten, mit denen die bilaterale oder multilaterale Zusammenkünfte mit den Handelsflotte in den Mitgliedstaaten in letzter Zeit zu zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten und bemüht kämpfen hat, auf diese auswirken? Nr. C 23/18 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Antwort von Herrn Clinton Davis Wird sich die Kommission darum bemühen, daß eine im Namen der Kommission Europäische Schule in Straßburg eingerichtet wird, oder hat sie dies bereits getan ? (11. August 1987)

Der Kommission ist bekannt, daß die luxemburgische Regierung die Einführung eines Schiffsregisters und einer luxemburgischen Flagge in Erwägung zieht. Antwort von Herrn Christophersen Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß in dieser Hinsicht im Namen der Kommission bisher noch keine Entscheidung getroffen wurde. (25. Juni 1987) Solange die Einzelheiten der geplanten Maßnahme nicht festliegen, läßt sich kaum etwas zu den Folgen eines solchen Vorhabens auf die Handelsflotte der übrigen Mitgliedstaa­ Der Oberste Rat der Europäischen Schulen, in dem die ten sagen. Kommission ebenso wie die Delegationen der einzelnen Die Kommission verfolgt aufmerksam die weitere Entwick­ Mitgliedstaaten Sitz und Stimme hat, trifft die für die lung dieser Angelegenheit. Aufnahme der Schüler und die Verwaltung der Schulen erforderlichen Maßnahmen.

Die bestehenden Gebäude der Schule Brüssel I (Uccle), in die die spanischen Schüler aufgenommen werden, bieten vorläufig genügend Raum für die spanische Abteilung. Bereits geplante neue Gebäude werden es mittelfristig erlauben, die Neuankömmlinge aufzunehmen. An der Schule Brüssel II (Woluwe), wo die portugiesische Abtei­ lung untergebracht ist, werden im September 1987 bereitstehende vorläufige Gebäude die Aufnahme der SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 25/87 neuen portugiesischen Schüler ermöglichen. Der Oberste von Herrn Jose Barros Moura (COM — P) Rat steht vor einem Beschluß für den Bedarf auf mittlere an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Sicht eine Zweigschule mit 750 Plätzen zu errichten. Die Schule Luxemburg verfügt über die. erforderlichen Plätze, (2. April 1987) um die spanischen und portugiesischen Schüler aufzuneh­ (88/C 23/29) men.

Aufgrund der getroffenen Maßnahmen ist gewährleistet, Betrifft: Situation in den Europäischen Schulen ein Jahr daß die neu ankommenden portugiesischen und spanischen nach dem Beitritt Portugals und Spaniens Schüler eine gleichwertige Schulbildung erhalten wie die Schüler der anderen Staatsangehörigkeiten. Die Lehrpläne Die Europäischen Schulen in Brüssel und Luxemburg sind des spanischen und portugiesischen Kindergartens werden wegen Mangels an Lehrern und Mitteln für neue Lehrer bis ebenso wie die der anderen Abteilungen auf einzelstaatli­ zur Grenze ihrer Kapazität gefüllt, was zur Überbelegung cher Grundlage erstellt. Die Grundschul- und Sekundar- von Klassen und zu einer überhöhten Stundenzahl für die schulklassen werden nach vereinheitlichten Lehrplänen der Lehrer — mit nachteiligen Auswirkungen auf den Unter­ Europäischen Schulen unterrichtet. Gegenwärtig umfassen richt — führt. Hat die Kommission mit Rücksicht auf die die spanische und die portugiesische Abteilung zwei neuen portugiesischen und spanischen Schüler, die Kinder Kindergartenklassen, fünf Grundschulklassen und vier von EG-Beamten sind, bereits Maßnahmen zur Erweite­ Sekundarschulklassen. 1987/1988 wird die fünfte Sekun- rung der Schulen getroffen oder wird sie dies tun ? darschulklasse eröffnet. Zu Beginn des Schuljahres Was ist unternommen worden oder wird unternommen, 1989/1990 wird die Sekundarstufe voll ausgebaut sein. Den damit die neuen portugiesischen und spanischen Schüler Schulen stehen genügend und hervorragende spanische und eine Schulausbildung ohne Benachteiligung gegenüber den portugiesische Lehrkräfte zur Verfügung. Schülern anderer Nationalität erhalten, insbesondere was Die Einschreibung der Schüler in die einzelnen Klassen die Möglichkeiten betrifft, ein vollständiges und einheit­ erfolgt aufgrund der absolvierten Schuljahre und nicht liches Fächerangebot in der Sprache und Kultur des Herkunftslandes und einen Unterricht über diese Sprache aufgrund der Gleichwertigkeit der Schulen und Abschlüsse. und Kultur anzubieten ? Der Aufbau der Schulen ermöglicht Lehrkräften, Eltern Bestehen aufgrund mangelnder Anerkennung der Gleich­ und Schülern Mitsprache bei den sie betreffenden Proble­ wertigkeit von Fächern und Zeugnissen Schwierigkeiten men. Eine Konferenz für Erziehungsfragen, die sich mit den bei der Aufnahme der neuen portugiesischen und spani­ Problemen des täglichen Schulbetriebs befaßt, tritt an den schen Schüler? Schulen alle zwei Wochen mit Vertretern der Lehrkräfte sämtlicher Sprachabteilungen, der Elternvereinigungen Hat die Verwaltung bei der Festlegung ihrer Verfahrens­ und der Schülerausschüsse zusammen. Im Verwaltungsrat grundsätze auf die Vertretungen von Lehrern, Eltern und der einzelnen Schulen, der dreimal jährlich tagt, sind Eltern Schülern Rücksicht genommen — zumindest was die diese und Lehrkräfte, die stimmberechtigt sind, sowie die Schüler am unmittelbarsten berührenden Probleme betrifft ? bei den sie angehenden Problemen, vertreten. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/19

Der Oberste Rat hat auf seiner Sitzung vom April einen Societe francaise de production. Sie ist derzeit Gegenstand Antrag Frankreichs auf Eröffnung einer Europäischen eines Verstoßverfahrens nach Artikel 169 EWG-Vertrag. Schule in Straßburg zur Kenntnis genommen und beschlos­ sen, den französischen Vorschlag eingehend zu prüfen, um so bald wie möglich eine Entscheidung zu treffen.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 45/87 von Herrn Anthony Simpson (ED — GB) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (6. April 1987) SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 33/87 (88/C 23/31) von Herrn Gijs de Vries (LDR — NL)

an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Betrifft: Nicht bestellte Waren und Dienstleistungen (2. April 1987) In den letzten Jahren erhielt eine Reihe von Firmen des (88/C 23/30) Vereinigten Königreiches per Post Dokumentation aus anderen Mitgliedstaaten, insbesondere der Bundesrepublik Deutschland, in der den Unternehmen im Vereinigten Betrifft: Niederländische und französische Mediengesetze Königreich eine angeblich kostenlose Aufnahme in ein Im Entwurf des niederländischen Mediengesetzes (Arti­ internationales Telexverzeichnis angeboten wurde. kel 61) werden die niederländischen Rundfunkanstalten Das Angebot ist bewußt irreführend abgefaßt, und wenn verpflichtet, alljährlich einen festen Prozentanteil an den ein Unternehmen des Vereinigten Königreiches es akzep­ Mitteln, die ihnen für Rundfunk- und Fernsehtechnik zur tiert, erhält es sehr bald eine Rechnung, in der die Zahlung Verfügung gestellt werden, bei einem niederländischen einer hohen Summe für eine Eintragung in dieses Verzeich­ Unternehmen, Facilitair Bedrijf, auszugeben. Nach Arti­ nis verlangt wird. kel 154 wird dieser Anteil auf 75 % festgesetzt, bis durch Wird diese Rechnung nicht beglichen, folgen weitere allgemeine Verwaltungsverordnung ein neuer Prozentsatz Zahlungsaufforderungen. Manchmal bezahlen die Unter­ vorgeschrieben wird (!). nehmen aus Unwissenheit oder aus Angst vor einem Prozeß 1. Hält die Kommission diese Bestimmungen für vereinbar den verlangten Betrag. mit dem freien Verkehr, von Gütern und Dienstleistun­ Im Vereinigten Königreich gilt das (abgeänderte) Gesetz gen nach dem Vertrag von Rom ? Wenn nein: Welche über nicht bestellte Güter und Dienstleistungen von 1971, Initiativen wird die Kommission ergreifen ? wonach diese Art von Forderungen zivil- und strafrechtlich 2. Kann die Kommission prüfen, ob es zutrifft, daß in geahndet werden kann. Das Gesetz erstreckt sich jedoch Frankreich eine ähnliche Regelung (SFP) besteht ? nicht auf Forderungen von außerhalb des Vereinigten Königreiches. (!) Eerste Kamer, Sitzungsjahr 1986/1987, 19 136, Nr. 27, S. 20 1. Ist die Kommission bereit, auf Gemeinschaftsebene und S. 27. Rechtsvorschriften vorzuschlagen, um betrügerische Zahlungsaufforderungen für nicht geschuldete Sum­ men, die in einem Mitgliedstaat gegenüber einer Firma Antwort von Lord Cockfield in einem anderen Mitgliedstaat erhoben werden, zu unterbinden ? im Namen der Kommission 2. Welche Handhabe hat nach Ansicht der Kommission (11. August 1987) unter obigen Umständen die Firma des Vereinigten Königreiches gegenüber solch einer Forderung aus Artikel 61 des niederländischen Gesetzes enthält eine durch einem anderen Mitgliedstaat ? den EWG-Vertrag verbotene diskriminierende Einschrän­ kung, da er die niederländischen Rundfunkanstalten verpflichtet, bei ihren Programmen alljährlich einen Antwort von Lord Cockfield Großteil der ihnen zur Verfügung gestellten Mittel — der im Namen der Kommission derzeit aufgrund von Artikel 154 des Gesetzes auf 75 % (6. Juli 1987) festgesetzt ist — für ein niederländisches Unternehmen (Facilitair Bedrijf) vorzumerken. Er begrenzt nämlich die Möglichkeiten für die Unternehmen der Gemeinschaft, aus Artikel 3 der Richtlinie 84/450/EWG des Rates über dem freien Waren- und Dienstleistungsverkehr im Sinne irreführende Werbung (') untersagt jede Werbung, die der Artikel 30 und 59 EWG-Vertrag Nutzen zu ziehen. hinsichtlich der Identität der Person, die Waren oder Dienstleistungen anbietet, des berechneten Preises, oder der Die Kommission hat daher beschlossen, gegen die Nieder­ Bedingungen, unter denen die Waren geliefert werden, lande das Verfahren nach Artikel 169 EWG-Vertrag irreführend ist. Die Beispiele, die der Kommission zur einzuleiten, um diese Lage zu beheben. Kenntnis gebracht worden sind, lassen vermuten, daß die Wie von dem Herrn Abgeordneten erwähnt, gibt es in Dokumentation über Telexverzeichnisse, auf die sich der Frankreich eine ähnliche Reservierung zugunsten der Herr Abgeordnete bezieht, unter dieses Verbot fällt. Nr. C 23/20 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Gemäß Artikel 4 der Richtlinie über irreführende Werbung Es obliegt den Mitgliedstaaten, die Einhaltung einzelstaatli­ sorgen die Mitgliedstaaten für geeignete und wirksame cher Bestimmungen, die sich aus dem korrekt umgesetzten Möglichkeiten zur Bekämpfung der irreführenden Wer­ Gemeinschaftsrecht ergeben, zu gewährleisten. bung, zu denen auch Rechtsvorschriften gehören, die es den 3. Auf Vorschlag der Kommission nahm der Rat drei Personen, die ein berechtigtes Interesse an der Verhinde­ Richtlinien an, in denen es spezifisch um Asbest geht: die rung irreführender Werbung haben, ermöglichen, gericht­ erste, Richtlinie 83/477/EWG (2), betrifft den Schutz der lich gegen eine solche Werbung vorzugehen oder sie vor Gesundheit der mit diesem Stoff in Berührung kommenden eine Verwaltungsbehörde zu bringen. Arbeitnehmer; die zweite, die bereits erwähnte Richtlinie Der Kommission liegen Angaben darüber vor, daß in bezug 83/478/EWG, betrifft die Beschränkung des Inverkehrbrin­ auf die Lage in der Bundesrepublik Deutschland Maßnah­ gens und der Verwendung gewisser gefährlicher Stoffe und men ergriffen werden, um zu gewährleisten, daß Unter­ Zubereitungen (Asbest) (3) und die dritte Richtlinie nehmen, die irreführende Werbung dieser Art versandt 87/217/EWG (4) bezweckt die Verhütung und Verringe­ haben, diese Praktik einstellen. rung der Umweltverschmutzung durch Asbest. Die den Vorschlägen der Kommission entsprechende (!) ABl. Nr. L 250 vom 19. 9. 1984, S. 17. Auffassung des Rates ist es, daß beim derzeitigen Stand der Kenntnisse und der Technik eine Belastung der Umwelt sowie Gesundheitsschäden der Arbeitnehmer und der Öffentlichkeit zu vermeiden sind. Die Kommission beabsichtigt jedoch, in diesem Bereich SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 74/87 weitere Studien durchzuführen, um die Möglichkeiten und von Herrn Hemmo Muntingh (S — NL) eventuellen Vorteile eines schrittweisen Ersatzes von Asbest in bestimmten Verwendungen zu ermitteln. Zu an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften diesem Zweck müssen außer den technischen und wirt­ (6. April 1987) schaftlichen Aspekten auch die Eigenschaften der Ersatzer­ zeugnisse und -fasern im Hinblick auf Gesundheit und (88/C 23/32) Umweltbelastung untersucht werden. Erst auf der Grund­ lage dieser Arbeiten können geeignete Vorschläge über den Betrifft: Asbest Ersatz von Asbest von der Kommission vorgelegt werden. Ich teile mit der Kommission die Sorge über die Verwen­ Der Herr Abgeordnete wird auf die Antwort der Kommis­ dung von Asbest, weshalb ich gern folgende Fragen sion im Rahmen der Erörterungen des Schleicher-Berichts beantwortet hätte: über Asbest anläßlich der Tagung des Parlaments im 1. Werden in der Praxis in allen Mitgliedstaaten die Februar 1987 hingewiesen. Aufkleber „Asbest, gefährliches Erzeugnis" verwendet ? 4. Nein. Die Kommission ist der Auffassung, daß es Hat die Kommission das Anbringen dieser Aufschriften verfrüht wäre, sich zum Ersatz von Asbest in bestimmten auch kontrollieren lassen? Verwendungen zu äußern, bevor die unter 3. erwähnten Kann die Kommission hierüber für die einzelnen Länder Untersuchungen abgeschlossen sind. Aufschluß geben ? 2. Welche Maßnahmen gedenkt die Kommission zu (!) ABl. Nr. L 263 vom 24. 9. 1983, S. 33. (2) ABl. Nr. L 263 vom 24. 9. 1983, S. 25. ergreifen, falls es sich herausstellen sollte, daß einige 3 Mitgliedstaaten dieser Aufschriftspflicht nicht voll ( ) ABl. Nr. L 375 vom 31.12.1985, siehe auch Richtlinie 85/610/EWG. genügen ? (4) ABl. Nr. L 85 vom 28. 3. 1987, S. 40. 3. Welche allgemeinen Pläne hat die Kommission, um die Verwendung von Asbest einzuschränken ? 4. Ab Anfang April 1988 ist es in Dänemark verboten, Autos mit asbesthaltigen Bremsbelägen zu verkaufen. Werden Schritte unternommen, um diese Vorschrift auf alle Mitgliedstaaten auszuweiten ? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 103/87 von Frau Anne Andre (LDR — B) Antwort von Lord Cockfield an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften im Namen der Kommission (9. April 1987) (17. September 1987) (88/C 23/33)

1. und 2. Die Richtlinie 83/478/EWG des Rates betref­ fend die „Beschränkung des Inverkehrbringens und der Betrifft: Operation Aufstockung der Lachsbestände „Se- Verwendung gewisser gefährlicher Stoffe und Zube­ mois/Semoy" reitungen" (') enthält unter anderem Bestimmungen über Wie es heißt, hat die Gemeinschaft Mittel in Höhe von 750 die obligatorische Kennzeichnung sämtlicher asbesthalti­ Millionen belgischen Franken vorgesehen, um zur Wieder­ ger Erzeugnisse. aufstockung der Lachsbestände im Rahmen der derzeitigen Diese Richtlinie wurde in das einzelstaatliche Recht Programme in den Anrainerstaaten des Nordatlantik sämtlicher Mitgliedstaaten umgesetzt. beizutragen. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/21

Beabsichtigt die Kommission, das französisch-belgische Gesundheitsbehörden in einem Lande zugelassen werden, Programm zur Wiederaufstockung der Lachsbestände in diese Zulassung automatisch für die gleichen Ausrüstungen der Maas zu unterstützen ? Wenn ja, wie gedenkt sie das zu überall in der Europäischen Gemeinschaft gelten würde ? tun?

Antwort von Herrn Cardoso e Cunha Antwort von Lord Cockfield im Namen der Kommission im Namen der Kommission (5. August 1987) (2. Juli 1987)

Der Kommission ist ein Beihilfeprogramm zur Wiederauf­ stockung der Lachsbestände im Rahmen der derzeitigen Maßnahmen dieser Art könnten möglicherweise mit den Programme in den Anrainerstaaten des Nordatlantik nicht Bestimmungen des Gemeinschaftsrechts betreffend den bekannt. freien Warenverkehr und insbesondere mit Artikel 30 Die Kommission hat nicht die Absicht, das französisch­ EWG-Vertrag unvereinbar sein. belgische Programm zur Wiederaufstockung der Lachsbe­ Gegen die in Spanien angewandten Maßnahmen leitet die stände in der Maas zu unterstützen. Kommission das Verfahren nach Artikel 169 EWG-Vertrag ein. Bestimmte einzelstaatliche Rechtsvorschriften über elek- tromedizinische Geräte könnten möglicherweise nicht mit der Richtlinie 84/539/EWG des Rates vom 17. September 1984 (J) vereinbar sein. Diese Richtlinie enthält gemeinsa­ SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 107/87 me Vorschriften für die Sicherheit und die Kontrollverfah­ ren für eine Reihe von in der Humanmedizin und der von Herrn Christopher Jackson (ED — GB) Veterinärmedizin eingesetzten elektrischen Geräten im an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Hinblick auf den freien Warenverkehr in der Gemeinschaft. (9. April 1987) Diese Richtlinie mußte bis spätestens zum 26. September 1986 in einzelstaatliches Recht umgesetzt werden. Die (88/C 23/34) Kommission hat das Verfahren gemäß Artikel 169 EWG- Vertrag gegen die Mitgliedstaaten eröffnet, die dieser Betrifft: Nationale Vorschriften über die Einfuhr von Richtlinie noch nicht nachgekommen sind. medizinischen Ausrüstungen Es wird berichtet, daß in den vergangenen 18 Monaten (!) ABl. Nr. L 300 vom 19. 11. 1984, S. 179. bestimmte Mitgliedstaaten ihre Einfuhrbestimmungen für medizinische Ausrüstungen so geändert haben, daß die Einfuhr schwieriger und teurer wird. So wird durch jüngst von dem italienischen Gesundheitsministerium eingeführte Regelungen vorgeschrieben, daß nach Italien eingeführte medizinische Ausrüstungen von dem örtlichen Vertriebs­ unternehmen einzeln zu registrieren sind, bevor sie für die Einfuhr und den Verkauf zugelassen werden. Außerdem SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 113/87 müssen auf jeder einzelnen Verpackung des Erzeugnisses Beschriftungen in italienischer Sprache angebracht werden, von Herrn Jaak Vandemeulebroucke (ARC — B) bevor das Erzeugnis in Italien eintrifft. Dies bedeutet, daß an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften alle nichtitalienischen Unternehmen ein getrenntes und kostspieliges Etikettierungsverfahren für jedes Erzeugnis, (9. April 1987) das nach Italien geht, befolgen müssen, das abgeschlossen (88/C 23/35) sein muß, bevor die Güter den Standort des Exporteurs verlassen. Dagegen können auf anderen Märkten die Etiketten vom örtlichen Vertriebsunternehmen angebracht Betrifft: Betrügereien im Zusammenhang mit dem Euro­ werden, bevor die Ware verkauft wird, wodurch die päischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für Erschwernisse dieses Verfahrens weitgehend eingeschränkt die Landwirtschaft (EAGFL) werden. Mehr und mehr ist jetzt deutlich geworden, daß Milliarden Ähnliche, jedoch weniger aufwendige Registrierungs­ ECU aus dem EAGFL auf betrügerische Weise in die Hände regelungen werden von den spanischen, belgischen und von Leuten oder Organisationen gelangt sind, die auf diese griechischen Behörden vorgeschlagen. Gelder keinen Anspruch haben. Ist die Kommission nicht über das Überhandnehmen dieser Dies wird unter anderem dadurch ermöglicht, daß die nationalen Bestimmungen besorgt? Ist sie auch der Überwachung der Verwendung dieser Mittel irgendwie Auffassung, daß diese nicht-tarifären Hemmnissen entspre­ unzureichend ist. chen? Welche Fortschritte werden bei der gegenseitigen Zulassung von Erzeugnissen erzielt, so daß, wenn z.B. die Kann die Kommission mitteilen, was sie künftig zu Erzeugnisse eines Unternehmens von den nationalen unternehmen gedenkt, um dies zu ändern ? Nr. C 23/22 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Antwort von Herrn Andriessen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 125/87 im Namen der Kommission von Herrn Giovanni Papapietro (COM — I) (29. Juni 1987) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (9. April 1987) (88/C 23/36) Aus den einzigen objektiven Angaben, über die die Kommission aufgrund der amtlichen Mitteilungen der Betrifft: Einschüchterungsversuche gegenüber den Lehr­ Mitgliedstaaten verfügt, geht hervor, daß in den letzten kräften an der Europäischen Schule von Culham fünf Jahren zu Lasten des EAGFL, Abteilung Garantie, jährlich Unregelmäßigkeiten im Werte von durchschnitt­ Ist der Kommission bekannt, daß der Direktor der lich 18 Millionen ECU und nicht von mehreren Milliarden Europäischen Schule von Culham während einer Streikak­ begangen worden sind. tion seine Amtsautorität mißbraucht hat, indem er unübliche und im Widerspruch zu den geltenden interna­ Nichtsdestoweniger ist die Kommission besorgt und tionalen Abkommen stehende Einschüchterungsversuche versucht unablässig, das System und die Mittel zur gegenüber den Lehrkräften unternommen und damit Bekämpfung von Betrugsfällen zu verbessern. Im dritten gedroht hat, eine Liste mit den Namen der an der Aktion aufeinanderfolgenden Jahr ist eine erhebliche Zunahme der beteiligten Lehrer aufzustellen und sie dem Obersten Rat von den Mitgliedstaaten gemeldeten Fälle zu beobachten und den nationalen Delegationen zu übermitteln ? (von 129 auf 312). Dies kann auf eine Reihe von Ist die Kommission nicht der Ansicht, daß eine solche Maßnahmen in Anwendung der Verordnung (EWG) Meldung an außerhalb der Europäischen Schule stehende Nr. 283/72 des Rates (*) und der Richtlinie 77/435/EWG Gremien wie die nationalen Delegationen zu tadeln ist? des Rates (2) sowie auf die Verbesserung der Zusammenar­ beit zwischen den Kontrolldienststellen der Mitgliedstaa­ Welche Anweisungen gedenkt die Kommission ihren ten und denen der Kommission (gemeinsame Durchfüh­ eigenen sowie den jeweiligen Vertretern im Obersten Rat rung von Untersuchungen, häufigeres Zusammentreten der zu geben, um ähnliche tadelnswerte und schädliche „Arbeitsgruppe Unregelmäßigkeiten des EAGFL" für einen Vorfälle zu vermeiden ? besseren Informations- und Erfahrungsaustausch usw.) zurückgeführt werden.

Der Einsatz von Informatiksystemen, von denen eines Antwort von Herrn Christophersen kürzlich in Betrieb genommen wurde, erleichtert die Aufzeichnung und Bearbeitung der von den Mitgliedstaa­ im Namen der Kommission ten gemeldeten oder der von den Bediensteten der (22. Juni 1987) Kommission bei ihren eigenen Untersuchungen festgestell­ ten Unregelmäßigkeiten. Der Kommission ist bekannt, daß der amtierende Direktor Um die Arbeitsweise ihrer Dienststellen zur Bekämpfung der Schule von Culham, die Bediensteten der Schule — von Betrug und Unregelmäßigkeiten weiter zu verbessern, ohne damit in eine geplante Streikaktion eingreifen zu hat die Kommission eine Sonderarbeitsgruppe bestehend wollen — darüber informiert hat, daß man ihn möglicher­ aus Vertretern der wichtigsten beteiligten Dienststellen weise auffordern werde, dem Vertreter des Obersten Rates eingesetzt und ihr folgende Aufgaben zugewiesen: über den Streik zu berichten und diesem eine Liste mit den Namen der an der Aktion beteiligten Personen zu — Verbesserung der Aufzeichnung der Betrugspraktiken, übermitteln und daß diese Liste wahrscheinlich an die Delegationen der Mitgliedstaaten weitergeleitet werde. — Untersuchung von Möglichkeiten zur besseren internen Koordinierung, Die Kommission weist daraufhin, daß den Lehrkräften, die zu den Europäischen Schulen abgeordnet wurden, ihre in — volle Anwendung der bestehenden Vorschriften (bei den dienstrechtlichen Vorschriften des jeweiligen Mitglied­ gleichzeitigem Bemühen, ihren Anwendungsbereich staats festgelegten Sicherheiten und Pflichten gegenüber der durch verbesserte Zusammenarbeit mit den Mitglied­ entsendenden einzelstaatlichen Behörde erhalten bleiben. staaten auszuweiten), Das einzelstaatliche Dienstrecht läßt in einigen Fällen einen Streik der staatlichen Bediensteten zu. Darüber hinaus werden Streiktage in der Mehrzahl der Fälle durch die — Vorbereitung neuer ergänzender Vorschläge in einer einzelstaatlichen Verwaltungen nicht vergütet und sind späteren Phase. daher von den Dienstbezügen abzuziehen. Die Kommission versucht, den Obersten Rat dazu zu (') ABl. Nr. L 36 vom 10. 2. 1972, S. 1. bewegen, daß dieser eine Regelung erläßt, in der die 2 ( ) ABl. Nr. L 172 vom 12. 7. 1977, S. 17. Modalitäten der Personalvertretung eindeutig festgelegt werden. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/23

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 185/87 das europäische Aufbauwerk kämpfen, und vor allem jener von Herrn Eusebio Cano Pinto (S — E) werden verwirklichen lassen, die von den Bürgern direkt gewählt wurden, um in ihrem Namen zu sprechen." an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Die Verwirklichung der Einheitlichen Akte stellt die (13. April 1987) Regierungen vor unvermeidbare Entscheidungen: „Es war (88/C 23/37) in der Tat unsere Pflicht, die zwölf Regierungen vor die unerläßliche Wahl zu stellen, damit das europäische Aufbauwerk im gewünschten Tempo voranschreitet." Betrifft: Verwirklichung der Einheitlichen Akte In seiner letzten programmatischen Rede brachte der Präsident der Kommission seinen Wunsch zum Ausdruck, den Inhalt der Einheitlichen Akte in konkrete Handlungen und Programme umzusetzen. Unmittelbar danach äußerte er seine Besorgnis im Hinblick auf die Verwirklichung dieses Ziels und sagte wörtlich: „Es ist zu befürchten, daß SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 193/87 der politische Wille fehlt." von Herrn Florus Wijsenbeek (LDR — NL) Kann die Kommission näher erklären, worauf sich ihre an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Zweifel diesbezüglich gründen und bei welchen Institutio­ nen der Gemeinschaft es an politischem Willen mangelt, (15. April 1987) um die Einheitliche Akte zu verwirklichen ? (88/C 23/38)

Betrifft: Containerverkehr zwischen den Niederlanden und Italien Antwort von Herrn Delors Ist der Kommission bekannt, daß der Containerverkehr im Namen der Kommission zwischen den Niederlanden und Italien, sofern es sich um (24. Juli 1987) den Transit von oder nach einem niederländischen Hafen handelt, von den italienischen Behörden nicht als bilatera­ ler Verkehr betrachtet wird, wenn die Container per Roll- In seiner Rede, die er am 18. Februar 1987 anläßlich einer on-roll-off-Schiff weiterbefördert werden oder herantrans­ Plenarsitzung des Europäischen Parlaments hielt, hatte der portiert sind, und dies im Gegensatz zu der ergänzenden Präsident der Kommission Gelegenheit, auf folgende Antwort steht, die EG-Kommissar Clinton Davis am Themen einzugehen: 20. Februar 1987 auf die schriftliche Anfrage Nr. 2774/ 85 (J) gegeben hat? — Allgemeine Bedingungen für den Erfolg der Europäi­ schen Akte und ihre Bedeutung für die Reform des Hält die Kommission solch eine Unterscheidung für Haushalts und der Gemeinschaftspolitiken, gerechtfertigt, sofern die Container auf Anhängern oder Sattelanhängern ohne weitere Begleitung und in Über­ — Arbeitsprogramm der Kommission für 1987. einstimmung mit den diesbezüglichen EG-Vorschriften Dabei berichtete Präsident Delors dem Europäischen befördert werden ? Parlament auch über seine Reise durch die Hauptstädte, die Wenn nein, welche Maßnahmen gedenkt die Kommission er auf Wunsch des Europäischen Rates im Januar 1987 dann zur Behebung dieser in der Gemeinschaft außerge­ unternommen hatte. wöhnlichen Lage zu treffen ? Vor diesem Hintergrund ist der von dem Herrn Abgeordne­ ten zitierte Satz von Präsident J. Delors zu verstehen. Die (!) ABl. Nr. C 290 vom 17. 11. 1986, S. 2. Bedeutung dieses Satzes wird durch die nachstehenden Zitate erhellt, die derselben Rede des Kommissionspräsi­ denten entnommen sind: Antwort von Herrn Clinton Davis Die Herausforderung der Einheitlichen Akte liegt haupt­ im Namen der Kommission sächlich im politischen Bereich: „Deshalb — ich wiederho­ (8. September 1987) le es — kann Europa dieser „Verabredung mit sich selbst" im Jahre 1987 nicht ausweichen. Die Einheitliche Akte erlegt ihm die politische Verpflichtung dafür auf. Was die Die dem Herrn Abgeordneten am 20. Februar 1987 von Kommission nun als vollständiges und zusammenhängen­ Herrn Clinton Davis erteilte Information ist korrekt. des Ganzes vorschlägt, das sind die Politiken und die Mittel Abgesehen von einigen Verkehrsarten und der Beförderung zur Verwirklichung der Einheitlichen Akte, nur der von Umzugsgut, die bereits aufgrund von Gemeinschafts­ Einheitlichen Akte, aber der gesamten Einheitlichen Akte." vorschriften liberalisiert sind, hängt die Frage, ob der Marktzugang im Güterkraftverkehr zwischen den Mit­ Die Mobilisierung der europäischen Abgeordneten ist gliedstaaten frei ist oder quantitativen Beschränkungen unverzichtbar: „Die Kommission hat beschlossen, dieses unterliegt, von bilateralen Vereinbarungen ab, die die Haus als erstes von ihren Vorschlägen zu unterrichten. meisten Mitgliedstaaten miteinander getroffen haben. Dies geschieht aus der Ahnung heraus, daß sich diese Diese können somit auf einer bestimmten Verkehrsverbin­ Vorschläge nicht ohne die Mobilisierung all derer, die für dung nur für einen Teil des Verkehrs (kontingentierte oder Nr. C 23/24 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88 nichtkontingentierte) Genehmigungen vorschreiben und 5. Beabsichtigt die Kommission, die unter Frage 4) die übrigen Verkehre freilassen. erwähnte Konsolidierung der Verhandlungsposition zum Bestandteil einer künftigen Gemeinschaftspolitik Die zwischen Italien und den Niederlanden vereinbarte in dieser Sache zu machen ? Unterscheidung zwischen zwei Containerverkehrsarten wirft somit gemeinschaftsrechtlich derzeit keine Probleme auf. Dies kann sich jedoch im Zuge der Verwirklichung des Binnenmarktes, wie die Kommission sie vorschlägt, Antwort von Herrn Clinton Davis ändern. im Namen der Kommission (11. August 1987)

1. Die Kommission hat mit der Sowjetunion keine besonderen Bestimmungen für die Beförderung der von dem Herrn Abgeordneten erwähnten Butter vereinbart. Die Kommission selbst nimmt an Handelsvereinbarungen über die Lieferung von Molkereiprodukten nicht teil. Der Vertrag über die Lieferung von 300 000 Tonnen alter SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 196/87 Gemeinschaftsbutter an die Sowjetunion wurde in der von Herrn Leen van der Waal (NI — NL) üblichen Weise von privaten Reedereien ausgehandelt. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Nach der GATT-Ausnahmeregelung zugunsten der IDA mußten bis Ende 1986 für mindestens 100 000 Tonnen, die (15. April 1987) seit mindestens 18 Monaten gelagert waren, Einzelverkäu­ (88/C 23/39) fe abgeschlossen werden. 2. Angesichts der Butterüberschüsse auf dem Weltmarkt und der Schwierigkeit, für eine solch große Menge einen Betrifft: Verkauf eines Teils der Butterüberschüsse an die Käufer zu finden, konnten in diesem Fall zusätzliche Sowjetunion und die damit verbundenen Beförde­ Verkaufsbedingungen wie die Beförderung der Waren rungsbedingungen durch gemeinschaftliche Reedereien nicht durchgesetzt Um zu einem beschleunigten Absatz der Buttervorräte zu werden. kommen, hat die EG-Kommission Berichten zufolge kürzlich eine Menge von ungefähr 400 000 Tonnen an die 3. Siehe 1. und 2. Sowjetunion verkauft. Für die Transporte, die für die 4. Die Schiffahrtspolitik der Gemeinschaft beruht u.a. Beförderung dieser Art von Erzeugnissen notwendig sind, auf der Verordnung (EWG) Nr. 4058/86 (J) über den freien sind die europäischen Reeder von großer Bedeutung. Über Zugang zu Ladungen in der Seeschiffahrt und der das FOB/CIF-Instrument konnte die Sowjetunion bislang Verordnung (EWG) Nr. 4055/86 (2) über den freien aber immer einseitig bestimmen, wer die Güter zu welchen Dienstleistungsverkehr. Diese Maßnahmen sollten sich auf Bedingungen befördern sollte. In der Praxis bedeutete dies, die Aussichten der Gemeinschaftsflotte, in Zukunft an daß die europäischen Reeder keinen oder nur einen Beförderungen von Waren in die Sowjetunion beteiligt zu unbedeutenden Anteil an dem Transport erhielten. werden, positiv auswirken.

1. Kann die Kommission mitteilen, ob mit der Sowjet­ 5. Die Verhandlungsposition der Gemeinschaft bei der union bestimmte Bedingungen betreffend den Trans­ Erreichung des freien Zugangs zu Ladungen und der port der obengenannten Butter vereinbart wurden, und Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen ist, seit die wenn ja, welche? erste Phase der gemeinschaftlichen Seeverkehrspolitik im 2. Können angesichts der unter Frage 1) genannten Dezember 1986 eingeleitet wurde, stärker geworden. Diese Bedingungen Reedereien aus der Gemeinschaft auf Politik soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. kommerzieller Basis an dem betreffenden Transport Die Kommission ist bereit zu prüfen, wie dies in die mitwirken ? allgemeine Gemeinschaftspolitik einbezogen werden kann. 3. Kann die Kommission im Falle einer positiven Beant­ Wenn sich nach dem 1. Juli 1987 die Lage auf dem wortung der vorangegangenen Frage mitteilen, ob die Weltmarkt für Molkereiprodukte verbessert und Angebot genannten Bedingungen Bestandteil einer spezifischen und Nachfrage in einem ausgewogeneren Verhältnis Politik in dieser Angelegenheit sind oder ob diese allein zueinander stehen, könnte ein ausreichender Spielraum auf Ad-hoc-Basis vereinbart wurden ? gegeben sein, um zusätzliche Bedingungen in den Verkauf von Gemeinschaftswaren einzubeziehen. 4. Ist die Kommission der Auffassung, daß jetzt, nachdem inzwischen eine gemeinschaftliche Schiffahrtspolitik (!) ABl. Nr. L 378 vom 31. 12. 1986, S. 21. zustandegekommen ist — und mit Wirkung vom 1. Juli 2 1987 in Kraft tritt — hiermit eine bessere Verhandlungs­ ( ) ABl. Nr. L 378 vom 31. 12. 1986, S. 1. position für die Beteiligung der Gemeinschaftsflotte an künftigen Transporten in die Sowjetunion entstanden ist? 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/25

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 201/87 SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 207/87 von Herrn Joan Colom I Naval (S — E) von Frau Jessica Larive (LDR — NL) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (15. April 1987) (15. April 1987) (88/C 23/40) (88/C 23/41)

Betrifft: Aktualisierung des Berichts McDougall Betrifft: Entwicklung von Unterrichts-Software

In Ziffer 6 der vom Europäischen Parlament am 23. Okto­ Ist der Kommission bekannt, daß das Europäische ber 1986 angenommenen Entschließung zu der künftigen Parlament in Ziffer 14 seiner Entschließung A2-142/86 0) Finanzierung der Gemeinschaft (Dok. A2-124/86) (l) wird zu „Bildung und Ausbildung auf dem Gebiet der neuen die Kommission aufgefordert, unverzüglich den 1977 Technologien" vom 11. November 1986 die Ausarbeitung veröffentlichten Bericht McDougall über die Rolle der eines NEPTUNE-Programms (New European Programme öffentlichen Finanzierung in der Gemeinschaft auf den for Technology Utilization in Education) fordert, in dessen neuesten Stand zu bringen und ihn dem Parlament und dem Rahmen der Entwicklung von Unterrichts-Software hohe Rat bis spätestens 30. Juni 1987 vorzulegen. Da bisher noch Priorität zukommt. keine diesbezüglichen Informationen erfolgt sind, wird die 1. Ist der Kommission bekannt, daß eines der größten Kommission um folgende Auskunft gebeten: Probleme bei der Einführung von Computern im Schulunterricht der Mitgliedstaaten der Mangel an 1. Auf welchem Stand befinden sich die bisher unter­ guter Unterrichts-Software ist? Für Herausgeber von nommenen Aktualisierungsarbeiten und Schulmaterial, insbesondere in kleinen Sprachräumen 2. welches ist der voraussichtliche Termin für die Vorlage wie den Niederlanden, ist es praktisch unmöglich, beim Parlament? genügend Unterrichts-Software zu entwickeln und zu vertreiben.

(!) ABl. Nr. C 297 vom 24. 11. 1986, S. 103. 2. Ist die Kommission bereit, diesem Problem auf jeden Fall besondere Beachtung zu schenken, indem sie die europäische Normung der vorliegenden Unterrichts- Software sowie die Entwicklung und Verbreitung neuer, genormter Software, die speziell auf Grundschulen, weiterführende Schulen und Berufsschulen in den Antwort von Herrn Christophersen Mitgliedstaaten ausgerichtet ist, zu fördern? Die im Namen der Kommission Software sollte sich leicht an den spezifischen Bedarf der nationalen Bildungssysteme anpassen-lassen. (16. Juni 1987) 3. Ist die Kommission bereit, dafür europäische Haus­ haltsmittel bereitzustellen ? Der Kommission ist sehr wohl bekannt, daß in der vom Europäischen Parlament am 23. Oktober 1986 angenom­ (!) ABl. Nr. C 322 vom 15. 12. 1986, S. 55. menen Entschließung zur künftigen Finanzierung der Gemeinschaft eine Aufforderung zur Aktualisierung des McDougall-Berichts enthalten ist. Sie möchte jedoch den Herrn Abgeordneten darauf aufmerksam machen, daß der McDougall-Bericht von einer Gruppe unabhängiger Sach­ Antwort von Herrn Marin verständiger ausgearbeitet wurde und daher nicht als eine amtliche Mitteilung der Kommission angesehen werden im Namen der Kommission kann. (11. August 1987) Die Kommission ist allerdings der Ansicht, daß die Angaben in den kürzlich veröffentlichten Dokumenten KOM(87) 100 und KOM(87) 101 sowie die in dem von der Das vom Rat im November 1986 angenommene Arbeits­ Sachverständigengruppe unter dem Vorsitz von Herrn programm für 1987 über die neuen Informationstechnolo­ Padoa Schioppa ausgearbeiteten Bericht ausreichend sind, gien im Bildungswesen weist zwei Schwerpunkte auf: um die Mitglieder des Europäischen Parlaments in die Lage Ausbildung von Lehrkräften, Entwicklung und Verbrei­ zu versetzen, sich in voller Kenntnis aller relevanten Fakten tung von Unterrichts-Software, namentlich durch gemein­ eine Meinung zu den Themen zu bilden, die zur Zeit zur same Vorhaben der einzelnen Mitgliedstaaten. So sind 1987 Debatte stehen. verschiedene Treffen über dieses Thema geplant:

— Zunächst eine Sommeruniversität vom 7. bis 14. Juli in Glasgow. Diese Sommeruniversität soll der Entwick­ lung und Herstellung von Unterrichts-Software einen starken Anstoß geben. Einzelstaatliche Gruppen wer- Nr. C 23/26 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

den gemeinsam Software erarbeiten und bei dieser Antwort von Lord Cockfield Gelegenheit 30 Vorentwürfe vorlegen, im Namen der Kommission — 1987 wird ein Seminar für Sachverständige veranstaltet, (10. August 1987) um die Probleme im Zusammenhang mit der Portabili- tät und Übersetzung der Software zu prüfen, Die Kommission ist durch die Presse und durch ein — In der nächsten Zeit wird ein Programm zum Austausch Schreiben der Geschäftsleitung des fraglichen Unter­ erfahrener Entwickler von Unterrichts-Software durch­ nehmens über den Arbeitskonflikt unterrichtet, der zur geführt, das die Möglichkeit bieten soll, Software- Schließung des Unternehmens Cuivre et Zinc geführt hat. Entwickler in ein Software-Zentrum eines anderen Mitgliedstaates abzuordern. Es trifft zu, daß es derzeit in der Gemeinschaft Über­ kapazitäten für Kupferhalbzeug gibt. Die Kommission ließ Außerdem werden 1987 verschiedene Studien und einige eine genaue Untersuchung durchführen, anhand derer die Vorhaben über dieses Thema durchgeführt: Gemeinschaft und ihre Mitgliedstaaten die Möglichkeit für eine Umstrukturierung und Rationalisierung dieses Sektors — Die Ergebnisse einer Studie des EURYCLEE-Verbunds prüfen werden. über einzelstaatliche Strategien zur Beurteilung der Software werden demnächst veröffentlicht, Eine Gruppe von Gesellschaften unterrichtete die Kommis­ sion unlängst davon, daß die genannten Gesellschaften — Unterrichts-Software wird von einigen Mitgliedstaaten beabsichtigten, am 1. Januar 1988 alle ihre Unter­ gemeinsam hergestellt und in mehrere Sprachen über­ nehmenswerte im Sektor Zinkbergbau und Zinkmetallur­ setzt, gie in einer neuen Gesellschaft zusammenzulegen. Es handelt sich um AM and S Ltd (Vereinigtes Königreich), — Mehrere Mitgliedstaaten arbeiten Software-Transfer­ Boleden AG (Schweden), Outokumpu Oy (Finnland), modelle unter anderem für Geschichte, Geographie und Societe Miniere et Metallurgique de Penarroya SA Wirtschaftskunde aus, (Frankreich), Preussag Aktiengesellschaft Metall (Bundes­ republik Deutschland) und Union Miniere SA (Belgien). — Ferner wird bis zum Jahresende ein Gesamtbericht über den Austausch und die Entwicklung von Software Die neue Gesellschaft dürfte über eine Kapazität von ausgearbeitet. 1 035 000 Tonnen verfügen, sollten die geplanten Stillegun­ gen 200 000 Tonnen betragen. Dies entspräche 52 % der Diese Maßnahmen werden aus dem Gesamthaushalt des europäischen Kapazität und 21 % der Kapazität des Programms Bildungswesen finanziert (Artikel B6300). Ostens. Die Kommission wurde außerdem mit einer vorsorglichen Beschwerde der deutschen Kupferindustrie gegen etwaige nationale oder regionale Beihilfen für die Wiedereröffnung von Cuivre et Zinc befaßt, die sich auf die derzeitigen Überkapazitäten in diesem Sektor stützt.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 261/87 von Frau Anne-Marie Lizin (S — B) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 262/87 (27. April 1987) von Frau Anne-Marie Lizin (S — B) (88/C 23/42) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (27. April 1987) (88/C 23/43) Betrifft: Cuivre et Zinc — Haltung der Arbeitgeber im Sektor Nichteisenmetalle Betrifft: Tubemeuse — Derzeitige Perspektiven des Sek­ Die Kommission ist darüber unterrichtet, daß das Unter­ tors nehmen Cuivre et Zinc in Lüttich geschlossen werden soll. Von den Arbeitgebern wird als Grund eine Auseinanderset­ Die Kommission ist über die besondere Situation des zung mit den Gewerkschaften angeführt. Einer externen Lütticher Unternehmens Tubemeuse, die auf die Struktur Analyse zufolge ist dieses Argument übertrieben. des Marktes und die spezifische Lage der Aktionäre zurückzuführen ist, unterrichtet. Ist die Kommission der Ansicht, daß die Situation auf dem europäischen Markt für Nichteisenmetalle die Ursache für Wie sieht die Kommission die Aussichten für einen kurz- die Entscheidung der Arbeitgeber über dieses Unternehmen und mittelfristigen Wiederaufschwung des Sektors ? und Teil einer koordinierten Strategie der Arbeitgeber im Ist sie der Ansicht, daß das Unternehmen Tubemeuse noch Sektor Nichteisenmetalle ist ? Zukunftschancen hat ? 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/27

Antwort von Herrn Narjes wie ist es möglich, hier eine wirkungsvolle Kontrolle über die Verwendung der Mittel auszuüben ? im Namen der Kommission (17. Juni 1987) (!) ABl. Nr. C 133 vom 18. 5. 1987, S. 53.

Auf die Lage des Sektors der nahtlosen Röhren ist die SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 303/87 Kommission bereits in ihrer Antwort auf die schriftliche Anfrage Nr. 2577/86 von Herrn Beyer de Ryke (x), in der von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) auf die strukturellen Überkapazitäten dieses Sektors an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften hingewiesen wird, eingegangen. (6. Mai 1987) Was insbesondere den Markt der Röhren für OCTG (oil (88/C 23/45) country tubulär goods) - Verwendungen betrifft, auf die die Tätigkeit des Unternehmens Tubemeuse vorwiegend ausgerichtet ist, so hängt seine Zukunft im wesentlichen Betrifft: Gemeinschaftsprogramme zugunsten der Apart­ von den Ölbohrungen ab. Diese wiederum werden heid-Opfer in Südafrika weitgehend durch die Entwicklung der Rohölpreise Inwieweit kann die Kommission die Annahme und die bedingt. Die Vorausschätzungen, die mit einer leichten Durchführung der Hilfsprogramme kontrollieren ? Erhöhung des derzeitigen Preisniveaus von fast 18 US- Dollar pro Barrel auf 22 US-Dollar pro Barrel im Jahr 1990 Wie kann sie gewährleisten, daß die bereitgestellten rechnen, bieten keine Aussicht auf eine spektakuläre Gemeinschaftsmittel für humanitäre und nicht für politi­ Belebung dieses stark rückläufigen Marktes. sche Zwecke verwendet werden ? Ist sie in der Lage, die Führung der vier Organisationen, Erschwert wird die Lage der europäischen Industrie im denen die Kommission selbst das Recht der Entscheidung Gegenteil noch dadurch, daß in den letzten Jahren sowohl über die Annahme oder Ablehnung eines Projekts zuge­ die Einfuhren in die Vereinigten Staaten von Amerika sprochen hat, wirksam zu überwachen und damit zu beschränkt als auch neue Produktionskapazitäten in kontrollieren ? einigen Staatshandels- und Entwicklungsländern, die diese Art von Erzeugnissen bisher eingeführt hatten, aufgebaut worden sind. Angesichts der hier geschilderten Situation sind neue Perspektiven für das Unternehmen Tubemeuse SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 331/87 nicht zu erkennen. von Herrn Rudolf Luster (PPE — D) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (!) Siehe Seite 9 dieses Amtsblatts. (7. Mai 1987) (88/C 23/46)

Betrifft: EG-Hilfe für Opfer der Apartheid Was wird getan, um die Wohltätigkeits- und humanitären Organisationen in Südafrika über die Tatsache zu informieren, daß EG-Gelder im Rahmen des Sonderpro­ SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 295/87 gramms erhältlich sind? von Herrn Otto Habsburg (PPE — D) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 376/87 (6. Mai 1987) von Lady Elles (ED — GB) (88/C 23/44) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (7. Mai 1987) Betrifft: EG-Hilfe für die Opfer der Apartheid (88/C 23/47) In seiner Antwort auf meine Frage Nr. 2010/86 (') hat Herr Natali für die Kommission sich auf die Richtlinien der Betrifft: Gemeinschaftsmittel für Südafrika Kommission berufen, laut denen alle Anträge zu einer EG- Kann die Kommission als die für Ausgaben aus dem Unterstützung in Südafrika unter Programm 935 über einen Gemeinschaftshaushalt zuständige Institution eine Liste der vier Kanäle — Südafrikanischer Rat der Kirchen, die der Projekte aufstellen, denen Mittel von südafrikanischen Südafrikanische Katholische Bischofskonferenz, die Cosa- Organisationen zugeflossen sind, die die 15 Millionen ECU tu-Gewerkschaft und den Kagiso-Trust — gehen müssen. der europäischen Steuerzahler zur Finanzierung von Ich frage: sozialen und humanitären Projekten erhalten haben ? Für Aufgrund welcher Kriterien wurden die vier Organisatio­ welche Bildungs- und Ausbildungsprogramme wurden nen ausgesucht, wie rechtfertigt sich dieses Monopol und diese Mittel insbesondere gewährt ? Nr. C 23/28 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Gemeinsame Antwort von Herrn Natali Organisationen in Südafrika ausgewählten Vorhaben liegt im Namen der Kommission im Falle der Kirchen und des Kagiso-Trusts bei einer europäischen Nichtregierungsorganisation und im Falle auf die schriftlichen Anfragen Nr. 295/87, Nr. 303/87, der südafrikanischen Gewerkschaften bei einer Partnerge­ Nr. 331/87 und Nr. 376/87 werkschaft oder einem Dachverband in Europa. Regelmä­ (16. September 1987) ßige Berichte über den Fortgang der Projekte einschließlich der Rechenschaftsberichte erhält die Kommission in erster Linie über diese europäischen Partnerorganisationen. Als Ergänzung dazu finden regelmäßig Treffen zwischen der Kommission und den Vertretern der südafrikanischen Organisationen statt. Bei der Durchführung des Sonderprogramms der Gemein­ schaft nach Haushaltsartikel 953 (für das 1986 zehn Millionen ECU und 1987 20 Millionen ECU bereitgestellt wurden) ist die Kommission gebunden an den Rahmenbe­ schluß der Europäischen politischen Zusammenarbeit vom 10. September 1985, nach dem die Hilfe über gewaltlose Organisationen, namentlich die Kirchen, geleitet werden soll. In den Verhandlungen mit den beiden wichtigsten kirchlichen Organisationen, dem Südafrikanischen Rat der SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 302/87 Kirchen und der Katholischen Bischofskonferenz des von Frau Anne-Marie Lizin (S — B) südlichen Afrikas Ende 1985 und Anfang 1986 wurde deutlich, daß eine äquivalente weltliche Organisation an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften benötigt wurde, um die Gemeinschaftshilfe weiteren (6. Mai 1987) Kreisen zugänglich zu machen. So wurde eine rechtlich anerkannte Treuhandgesellschaft, der Kagiso-Trust, ge­ (88/C 23/48) gründet. Um den Wirkungsbereich des Sonderprogramms in Südafrika noch mehr zu erweitern, wurde außerdem Betrifft: Konferenz der Umweltminister im Jahr 1989 beschlossen, die Gewerkschaften als vierte Organisation einzubeziehen, da den besonderen Bedürfnissen der von der Anläßlich seiner Tagung in Athen vom 23.-28. Juni 1984 südafrikanischen Apartheidpolitik benachteiligten Ge­ hat sich der Europarat mit der Veranstaltung einer werkschaftler und ihrer Angehörigen durch die unmittelba­ Konferenz der Umweltminister im Jahr 1989 in Belgien re Mitarbeit ihrer eigenen Gewerkschaften besser Rech­ anläßlich des 50. Jahrestags der ersten internationalen nung getragen werden kann. Über diese vier Kanäle Tagung zum Thema Wasser in Lüttich einverstanden erfahren potentielle Begünstigte an Ort und Stelle von der erklärt. Gemeinschaftshilfe. Hat die Kommission bereits Vorkehrungen für die Teilnahme an dieser Konferenz getroffen, die ein grund­ Zu bemerken ist, daß die Kommission über die von diesen sätzliches und außerdem in ihren Zuständigkeitsbereich vier Organisationen für eine Unterstützung im Rahmen des fallendes Thema behandelt, nämlich die Bewirtschaftung Sonderprogramms der Gemeinschaft vorgeschlagenen der Wasserressourcen, die Häfen und die Ozeanographie ? Projekte nach Rücksprache mit Sachverständigen aus den Mitgliedstaaten jeweils einzeln entscheidet. Vorhaben, durch welche die Tätigkeit politischer Organisationen unterstützt würde, kommen für eine Gemeinschafts­ Antwort von Herrn Clinton Davis finanzierung im Rahmen dieses Programms nicht in im Namen der Kommission Betracht. (11. August 1987)

Die Kommission hat sich stets konsequent geweigert, über durch dieses Programm unterstützte Einzelvorhaben Die Kommission und das Sekretariat des Europarates öffentlich zu diskutieren, weil dies den Interessen einzelner arbeiten eng zusammen. Das jüngste Beispiel dafür ist die Begünstiger direkt oder indirekt schaden, oder Zweifel an Vorbereitung der letzten Konferenz der europäischen der in jeder Hinsicht vertraulichen Behandlung des Umweltminister, die am 11. und 12. Juni 1987 in Lissabon Sonderprogramms erwecken könnte. Es ist nicht die stattfand und auf der die Ergebnisse der im Rahmen dieser Absicht der Kommission, die Vorhaben zugunsten einzel­ Zusammenarbeit geleisteten Arbeit vorgelegt werden ner durch die Apartheidgesetze benachteiligter Südafrika­ konnten. ner an die Öffentlichkeit zu bringen, sondern diesen Die Kommission beabsichtigt, diese erfolgreiche Zusam­ Menschen unter Wahrung ihrer Würde und Anonymität menarbeit im Hinblick auf die künftigen Konferenzen wo immer möglich zu helfen. fortzusetzen, einschließlich der von dem Herrn Abgeordne­ ten genannten Konferenz, deren Datum, Ort und Themen noch festgelegt werden müssen. Bei der Überwachung der Durchführung dieser Vorhaben spielen europäische Partnerorganisationen mit Erfahrun­ gen in Südafrika eine wichtige Rolle. Die vertragliche Verantwortung für die Durchführung der von den vier 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/29

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 307/87 SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 333/87 von Frau Johanna Maij-Weggen (PPE — NL) von Frau Jessica Larive (LDR — NL) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (6. Mai 1987) (7. Mai 1987) (88/C 23/49) (88/C 23/50)

Betrifft: Zahl/Prozentsatz der Behinderten im Personalbe­ Betrifft: Europäische Datenbank im Hochschulbereich stand der EG-Kommission 1. Ist die Kommission angesichts der bereits laufenden In dem Memorandum der Kommission an den Rat über die Programme und weit vorangeschrittenen Pläne im Bereich Beschäftigung der Behinderten in der Europäischen des Austausches von Jugendlichen und Studenten nicht der Gemeinschaft und in der Empfehlung an den Rat über die Ansicht, daß eine Datenbank für das Angebot an Studien­ Beschäftigung der Behinderten in der Europäischen plätzen innerhalb der Gemeinschaft eingerichtet werden Gemeinschaft [Dok. KOM(86) 9 endg.] heißt es, daß müßte, ähnlich dem Programmpaket CHOICES für die Unternehmen und öffentliche oder private Einrichtungen Berufsorientierung und -wähl (siehe Konferenz über die mit über 20 Arbeitnehmern bestrebt sein müssen, eine feste Rolle des Computers bei der Berufswahl vom 4.-6. Novem­ Zahl/Prozentsatz von Behinderten in ihren Personalbe­ ber 1985 in Brüssel) ? stand aufzunehmen. Für die Jugendlichen ist es äußerst wichtig, sich darüber Kann die Kommission mitteilen, wieviele behinderte informieren zu können, was, wo, wie sie studieren können, Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen sie selbst beschäftigt wie lange das Studium dauert und welche Anforderungen und wie groß ihr Personalbestand ist ? gestellt werden. Ähnliche Systeme gibt es bereits in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Kanada.

2. Ist die Kommission bereit, in enger Zusammenarbeit mit Fachkundigen Pläne für ein solches System auszuarbei­ ten, Mittel dafür bereitzustellen und an der Erfassung der benötigten Daten mitzuwirken ? Antwort von Herrn Christophersen im Namen der Kommission (14. August 1987)

Antwort von Herrn Marin Für den Teil der Anfrage, der sich auf die Zahl der in den im Namen der Kommission Kommissionsdienststellen beschäftigten Behinderten be­ (11. August 1987) zieht, verweist die Kommission die Frau Abgeordnete auf ihre Antworten auf die schriftlichen Anfragen Nr. 1478/84 von Herrn Vandemeulebroucke (J), Nr. 166/86 von Frau Viehoff (2) und Nr. 290/86 von Herrn Martin (3). Der Kommission ist bekannt, daß Studenten aus den EG- Mitgliedstaaten über die Möglichkeiten und Grenzen eines Der gesamte Personalbestand der Kommission (Stand: Hochschulstudiums in allen Mitgliedstaaten unterrichtet 25. Mai 1987) beläuft sich auf 11296 Beamte und werden müssen. Bedienstete auf Zeit im aktiven Dienst, die aus dem Verwaltungshaushalt sowie aus den Mitteln für „Aktionen Bisher hat die Kommission vier Ausgaben des Studenten­ auf Kostenteilungsbasis" besoldet werden: handbuchs mit grundlegenden Informationen, wie die Frau Abgeordnete sie erwähnt, veröffentlicht.

Laufbahngruppe A: 3 078 Die Kommission will das Studentenhandbuch demnächst Sonderlaufbahn LA: 1 356 alljährlich herausgeben, damit dessen Angaben sich auf dem neuesten Stand befinden. Außerdem will die Kommis­ Laufbahngruppe B: 2 356 sion ihre Datenbank über den Zugang zum Hochschulstu­ Laufbahngruppe C: 3 882 dium in der Europäischen Gemeinschaft und die Formen Laufbahngruppe D: 625 der Studienfinanzierung überprüfen.

Um die Probleme der akademischen Anerkennung von (!) ABl. Nr. C 145 vom 13. 6. 1985 Diplomen zu lösen, betreibt die Kommission in enger (2) ABl. Nr. C 277 vom 3. 11. 1986 Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten das Netz (3) ABl. Nr. C 270 vom 27. 10. nationaler Stellen für die Information über die akademische Anerkennung der Diplome und Studienzeiten. Die nationa­ len Informationsstellen erteilen den Studenten auf deren Fragen nach der akademischen Anerkennung in den einzelnen Mitgliedstaaten verbindliche Auskünfte. Nr. C 23/30 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Im Rahmen der Durchführung des am 14. Mai 1987 vom 3. Ob die interne Steuerpolitik einer Vertragspartei mit Rat angenommenen ERASMUS-Programms sind ausführ­ dem GATT übereinstimmt, ist im wesentlichen nach liche Informationen über Kurse von Hochschuleinrichtun­ Maßgabe der Bestimmungen von Artikel 3 des Allgemeinen gen, die auf EG-Ebene zusammenarbeiten, bereits beim Abkommens zu beurteilen, insbesondere der Absätze 1 und Büro für die Zusammenarbeit im Bildungswesen (51, rue 2, die Bestimmungen über die Erhebung von inneren de la Concorde, Brüssel), das die Kommisson bei der Abgaben durch die einzelnen Staaten enthalten. Da die in Durchführung der im ERASMUS-Programm vorgesehenen Indien auf Whisky erhobenen Verbrauchssteuern impor­ Maßnahmen unterstützt, erhältlich. tierten Whisky nicht benachteiligen, sondern nur für Inlands-whisky gelten, liegt kein Grund vor, die Vereinbar­ keit einer solchen Steuer mit dem GATT anzuzweifeln.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 362/87 SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 373/87 von Herrn James Provan (ED — GB) von Herrn Christopher Prout (ED — GB) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (7. Mai 1987) (7. Mai 1987) (88/C 23/51) (88/C 23/52)

Betrifft: Indien Betrifft: Erstattung zu Unrecht erhobener Abgaben Kann die Kommission mitteilen: Artikel 13 V des französischen Finanzgesetzes von 1981 1. welche Zölle/Steuern für irischen und schottischen zufolge hat ein Unternehmen, das geltend macht, daß eine Whisky beim Import nach Indien erhoben werden ? diskriminierende Abgabe auf den Verkauf seiner Produkte entgegen Artikel 59 des EWG-Vertrags erhoben wurde, nur 2. Wie hoch liegen diese Zölle/Steuern im Vergleich zur dann Anspruch auf Erstattung zu Unrecht erhobener Besteuerung von in Indien hergestelltem „Whisky" ? Beträge, wenn es den Beweis erbringen kann, daß die 3. Hält die Kommission Indiens steuerliche und sonstige Abgabe nicht auf den Verbraucher abgewälzt wurde. Politik gegenüber importierten Spirituosen im Vergleich Der Gerichtshof entschied in seinem Urteil in der zu seiner Politik gegenüber einheimischen Spirituosen Rechtssache 199/82 (San Giorgio), daß „... bei der für vereinbar mit dem Allgemeinen Zoll- und Handels­ Beantwortung der Frage, ob und in welchem Umfang eine abkommen (GATT) ? einem Importeur auferlegte Abgabenlast tatsächlich auf die weiteren Wirtschaftsstufen abgewälzt werden konnte, eine Ungewißheit (bleibt), die nicht systematisch zu Lasten desjenigen gehen darf, der zur Zahlung der gemeinschafts­ Antwort von Herrn Cheysson rechtswidrigen Abgabe herangezogen wird". Ist die im Namen der Kommission Kommission der Ansicht: (4. September 1987) 1. daß Artikel 13 V sowohl in seiner ursprünglichen Fassung als auch in der von der französischen Regierung im Finanzgesetz von 1987 vorgeschlagenen geänderten 1. Auf importierten Whisky werden in Indien Zölle und Fassung im Widerspruch zum Gemeinschaftsrecht Zusatzabgaben erhoben. Die Ausgleichsabgabe ist annä­ steht ? hernd genauso hoch wie die Verbrauchssteuer, die 2. Welche Schritte gedenkt die Kommission gegen die inländische Hersteller zu entrichten haben. Die Abgaben französische Regierung zum Schutz der durch Artikel 95 berechnen sich wie folgt: des Vertrages geschaffenen individuellen Rechte zu — Grundabgabe auf Whisky (Zolltarif Nr. 2208/30): unternehmen ? 270 % des Werts, mindestens aber 80 Rupien pro Liter plus Antwort von Herrn Delors Nebenabgabe in Höhe von 40 % des Werts im Namen der Kommission plus (3. September 1987) Zusatzabgabe in Höhe von 33,30 Rupien pro Liter. 2. In Indien hergestellte Whiskys unterliegen keiner Die Kommission hat den Gerichtshof gemäß Artikel 169 zentral erhobenen Verbrauchssteuer, sondern Verbrauchs­ EWG-Vertrag wegen des Artikels 13 V des französischen steuern der einzelnen Bundesstaaten, die von Staat zu Staat Finanzgesetzes für 1981 (Rechtssache 105/86) befaßt (*). unterschiedlich hoch sind. Die Verbrauchssteuer auf Daraufhin wurde der beanstandete Wortlaut durch den Inlandswhisky beträgt, je nachdem, in welchem Staat er Artikel 24 des Finanzgesetzes für 1987 (Amtsblatt der hergestellt wird, zwischen 11 und 27 Rupien pro Liter. Französischen Republik vom 31. Dezember 1986) in dem 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/31 gewünschten Sinne geändert, so daß der Beweis, daß die zu Abgeordneten vorgebrachte Anliegen bekannt ist und nach Unrecht gezahlte Abgabe nicht auf den Käufer abgewälzt Möglichkeit berücksichtigt wird. wurde, nicht mehr automatisch vom Steuerpflichtigen zu erbringen ist, sondern die Beweislast künftig durch die (!) Dok. KOM(85) 310 endg. einschlägigen Vorschriften des allgemeinen Rechts geregelt wird. Die Kommission beabsichtigt, die Klage zurückzu­ nehmen.

(i) ABl. Nr. C 169 vom 8. 7. 1986, S. 5. SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 406/87 von Herrn Francois Roelants du Vivier (ARC — B) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (20. Mai 1987) (88/C 23/54) SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 391/87 von Herrn Robert Delorozoy (LDR — F) Betrifft: Tätigkeit der Gemeinschaft im Bereich der Umwelt und ihre Finanzierung an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Der Text von Artikel 130 R Absatz 4 der Einheitlichen (20. Mai 1987) Europäischen Akte besagt: (88/C 23/53) „Die Gemeinschaft wird im Bereich der Umwelt insoweit tätig, als die in Absatz 1 genannten Ziele besser auf Gemeinschaftsebene erreicht werden können als auf Betrifft: Mehrwertsteuer (MwSt) — Europäische Steuer­ der Ebene der einzelnen Mitgliedstaaten. Unbeschadet harmonisierung einiger Maßnahmen gemeinschaftlicher Art tragen die Die europäische Steuerharmonisierung ist eine wesentliche Mitgliedstaaten für die Finanzierung und Durchführung Voraussetzung für die Verwirklichung des Binnemarkts. der anderen Maßnahmen Sorge." Zu diesem Zweck hat die Kommission in ihrem Weißbuch 1. Stimmt die Kommission folgender Interpretation zu: erwogen, diese Harmonisierung über einen einheitlichen Leitkurs in Höhe von 16,5 % mit einer Bandbreite von — Die Gemeinschaft muß handeln, wenn die in ungefähr 2,5 % zu erreichen. Die Festsetzung von zunächst Absatz 1 von Artikel 130 R genannten Ziele auf ein oder zwei Steuersätzen dürfte der richtige Weg zur Gemeinschaftsebene besser erreicht werden können MwSt-Harmonisierung zwischen den Mitgliedstaaten sein. als auf der Ebene der einzelnen Mitgliedstaaten, In der Zeit des Übergangs zu einem einheitlichen MwSt- — Die Gemeinschaft und die Mitgliedstaaten müssen Satz sollten die Mitgliedstaaten, die dies wünschen, den gemeinsam entscheiden, wie diese Aufgabe zu MwSt-Satz anheben können, um die Senkung oder völlige bewältigen ist, und die Befugnisse festlegen, Abschaffung der nicht abzugsfähigen Steuern auszuglei­ — Die finanziellen Maßnahmen gemeinschaftlicher Art chen. werden vom Haushaltsplan der Gemeinschaft Ist die Kommission nicht auch der Ansicht, daß sie im Zuge getragen. der Harmonisierung eine flexible Anpassung der indirekten 2. Beabsichtigt die Kommission in naher Zukunft eine Steuern sowie eine schrittweise Abschaffung der Zeit­ Konferenz von Vertretern der Mitgliedstaaten einzube­ spanne von einem Monat, zu der die Unternehmen in rufen, um die jeweiligen Befugnisse im Umweltbereich einigen Mitgliedstaaten zur Betreibung der Mehrwert­ festzulegen ? steuer gezwungen sind, vorsehen sollte ? 3. Hat die Kommission die Struktur der Haushaltspläne der Mitgliedstaaten für den Umweltbereich bereits geprüft ?

Antwort von Lord Cockfield im Namen der Kommission Antwort von Herrn Clinton Davis (25. Juni 1987) im Namen der Kommission (14. August 1987) Der in dem Weißbuch betreffend die Vollendung des Binnenmarkts (J) erwähnte Normalsatz von 16,5 % soll 1. Es ist nicht Sache der Kommission, die Tragweite der lediglich als Beispiel dienen. Weder zur Höhe noch zur Einheitlichen Akte in einem abstrakten Zusammenhang Anzahl der festzulegenden Steuersätze werden nähere auszulegen. Angaben gemacht. Dazu -sollen in absehbarer Zeit 2. Die Kommission beabsichtigt derzeit nicht, eine solche Richtlinienvorschlägen vorgelegt werden. Konferenz einzuberufen, da die jeweiligen Zuständigkeiten Dementsprechend ist die Kommission derzeit nicht in der im Umweltbereich im EWG-Vertrag und in der Einheitli­ Lage, den genauen Inhalt dieser Vorschläge bekannt zu chen Akte festgelegt sind oder in spezifischen Fällen geben, hebt jedoch hervor, daß das von dem Herrn festzulegen sind. Nr. C 23/32 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

3. Nein. Eine solche Untersuchung wurde noch nicht Der genannte Vorschlag, der vom Rat am 3. März 1987 vorgenommen, da die Ausgaben im Umweltbereich in ganz angenommen und am 15. Juni mit dem Europäischen unterschiedliche Kapitel eines nationalen Haushalts einge­ Parlament abgestimmt worden ist, zielt auf eine Beihilfere­ setzt werden können. gelung in Form einer jährlichen Hektarprämie ab, die im Rahmen des Europäischen Ausrichtungs- und Garantie­ fonds für die Landwirtschaft (EAGFL) bis zu einem Höchstbetrag von 100 ECU erstattet werden kann. Dieser Betrag verringert sich auf 60 ECU in den benachteiligten Gebieten im Sinne der Richtlinie 75/268/EWG (2), wenn die Landwirte darüber hinaus eine Ausgleichszulage im Sinne der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 für die Verbesse­ SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 415/87 rung der Effizienz der Agrarstruktur erhalten. Die Ausgleichszulage wird den Landwirten gewährt, die sich von Herrn Jaak Vandemeulebroucke (ARC — B) verpflichten, Produktionstechniken einzuführen oder an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften beizubehalten, die mit den Erfordernissen des Umwelt­ schutzes und der natürlichen Ressourcen oder den (20. Mai 1987) Erfordernissen der Erhaltung von Natur und Landschaft in (88/C 23/55) Einklang stehen. Die Mitgliedstaaten teilen der Kommission im Hinblick auf Betrifft: Finanzielle Entschädigung für Landwirte wegen die finanzielle Beteiligung des EAGFL die Maßnahmen mit, naturbedingter Nachteile die sie gemäß dem neuen Artikel 19 getroffen bzw. geplant Das Naturgebiet „De Blankaart" im Ijzertal im Westhoek haben. (Flandern) ist eines der wenigen verbliebenen Stumpfgebie­ Schließlich hat die Kommission auf der Grundlage der vom te oder feuchten Täler mit typischen Pflanzen und Tieren. Herrn Abgeordneten erwähnten Vorgänge eine Prüfung eingeleitet, mit der festgestellt werden soll, in welchem Wegen landwirtschaftlichen Interessen wird „De Blan­ Umfang das Trockenlegungsvorhaben der Richtlinie 79/ kaart" jedoch langsam aber sicher trockengelegt. Das Tal 3 steht im Winter und während der langanhaltenden 409/EWG ( ) über die Erhaltung der wildlebenden Vogel­ Regenperioden unter Wasser. Durch Wasserwirtschafts­ arten widerspricht. maßnahmen wollen Landwirte dieses Gebiet wieder in wertvolles Ackerland verwandeln. Dazu muß jedoch der (!) ABl. Nr. L 93 vom 30. 3. 1985. 2 Wasserstand stark sinken. ( ) ABl. Nr. L 128 vom 19. 5. 1975. (3) ABl. Nr. L 103 vom 25. 4. 1979. Dieses Gebiet fällt unter die europäische Richtlinie, wonach die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, vogelreiche Gebiete für die Zukunft zu schützen. Dennoch setzt die Polderverwaltung die Trockenlegung dieses Gebietes ruhig fort. Kann die Kommission mitteilen, ob nicht analog zur EG- SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 421/87 Regelung für Bergbauern Beihilfen für diese von der Natur von Frau Undine-Uta Bloch benachteiligten Bauern bestehen? von Blottnitz (ARC — D) Kann die Kommission außerdem mitteilen, ob ein so an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften wertvolles Naturgebiet einfach geopfert werden darf? (20. Mai 1987) (88/C 23/56) Antwort von Herrn Andriessen im Namen der Kommission Betrifft: Erzeugerpreise für Stärkekartoffeln (10. September 1987) Die Kommission hat vorgeschlagen, die Erzeugerpreise für Stärkekartoffeln zu senken und zwar um 6,7 % ECU bzw. 8,9 % Deutsche Mark. In diesem Zusammenhang stelle ich Die Kommission hat im Bemühen, das Verhältnis zwischen folgende Fragen: Landwirtschaft und Umwelt enger zu gestalten, und 1. Wie ist die derzeitige Lage am Stärkemarkt? angesichts der Tatsache, daß die Landwirte mit Betrieben in umweltgefährdeten Gebieten bzw. in Gebieten, in denen 2. Wie beeinflussen die Billigeinfuhren aus den Niederlan­ die natürliche Umwelt erhalten werden muß, gesamtgesell­ den den Preis in der Bundesrepublik Deutschland ? schaftlich eine wichtige Aufgabe erfüllen, dem Rat eine 3. Welche Auswirkungen hat die EG/USA-Übereinkunft Änderung von Artikel 10 der Verordnung (EWG) Nr. 797/ über die Einfuhr von in der Abschöpfung reduziertem 85 (!) zur Verbesserung der Effizienz der Agrarstruktur Mais aus den Vereinigten Staaten von Amerika in die vorgeschlagen. Danach können die Mitgliedstaaten eine Gemeinschaft auf die EG-Stärkeindustrie? gemeinschaftliche Beihilfenregelung anwenden, die die 4. Wie schätzt die Kommission die Auswirkungen der Landwirte dieser Gebiete veranlaßt, landwirtschaftliche neuen EG-Stärkeregelung ein ? Produktionstechniken einzuführen oder zu erhalten, die mit den erhöhten Anforderungen des Umweltschutzes 5. Seit wann wird die Senkung der Erzeugerpreise bereits vereinbar sind. geplant? 28. 1. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/33

Antwort von Herrn Andriessen den geltenden internationalen Abkommen über Euro­ im Namen der Kommission schecks im Einklang stehen ? (10. September 1987) Weshalb werden einerseits gar keine Gebühren erhoben und andererseits ungerechtfertigte Beträge von 400-500 italienischen Lire verlangt, zu denen in einigen Fällen 1. Die Stärkeregelung expandiert derzeit, was insbeson­ (beispielsweise beim Credito Romagnolo) noch die dere für Stärke aus Getreide und Kartoffeln gilt. Die Zahlung einer Gebühr von 300 italienischen Lire für das für Nachfrage ist jedoch nicht in gleichem Umfang gestiegen die Einlösung des Euroschecks notwendige Formular wie die Erzeugung. Dies hat zu einem Anwachsen der hinzukommt? Bestände und zu einem höheren Wettbewerbsdruck und Wenn diese Gebühren eine mißbräuchliche Praktik darstel­ nachfolgend zu Preisrückgängen geführt. Die Kommission len, was gedenkt dann die Kommission zu tun, um die ist sich bewußt, daß die Preise in einigen Teilen der eigenwilligen Gebührenerhebungen zu verhindern, die als Gemeinschaft sehr niedrig sind. Zuschlag zu dem normalen Abbuchungsbetrag nur dazu 2. Wegen der höheren Bestände und der Wettbewerbs­ beitragen können, die europäischen Bürger zu verärgern ? preise versuchen die Hersteller, auf neue Märkte vorzudrin­ gen und insbesondere die industrielle Verwendung von Stärke zu fördern. Die Bundesrepublik Deutschland und das Vereinigte Königreich sind, wie andere Länder auch, Antwort von Lord Cockfield stark umworbene Märkte für Stärke, was zu einem verschärften Preiswettbewerb in diesen Bereichen geführt im Namen der Kommission hat. Bei der Kommission sind jedoch bisher noch keine (16. September 1987) offiziellen Beschwerden über ungewöhnlich niedrige Preise oder unlauteren Wettbewerb eingegangen. In Italien gibt es aufgrund einer nationalen Vorschrift zwei 3. Zweck der Vereinbarung zwischen der Gemeinschaft Arten von Bankgebühren für Euroschecks. und den Vereinigten Staaten von Amerika über Maisein­ fuhren ist es, den innergemeinschaftlichen Maismarkt vor 1. Eine Gebühr (Stempelgebühr) wird beim Einlösen des Störungen zu schützen. Daher wird das Erzeugnis obliga­ Schecks erhoben, und zwar unabhängig davon, bei torisch in Spanien verarbeitet und dann mit einem welcher Bank der Scheckaussteller sein Konto hat. Sie Ausgleichszoll belegt. beträgt 300 italienische Lire und ist ohne Unterschied von allen Scheckinhabern zu entrichten. 4. Die neue Stärkeregelung gilt ab 1. Juli 1986. Im ersten Jahr mußten sich die Verwender mit der neuen Regelung 2. Zusätzlich wird manchmal in Anwendung der Ent­ und ihren Mechanismen vertraut machen. Ab 1. Juni 1987 schließung Nr. 115 des italienischen Finanzministe­ wird eine Produktionserstattung in Höhe des Unterschieds riums vom 21. März 1983 eine Gebühr von 500 zwischen den Weltmarktpreisen und den Gemeinschafts­ italienischen Lire erhoben, wenn im Zuge des Vorgangs preisen für Stärke gewährt. Die Kommission rechnet damit, ein Transaktionsbeleg im Zusammenhang mit einem daß die Verwendung von Stärke in der Papierindustrie, der Devisenumtausch ausgestellt wird. chemischen Industrie und der pharmazeutischen Industrie Einige Banken, die die Vereinbarung im Rahmen des bis 1990 um 25 % zunehmen wird (Grundlage: 1985). Euroscheck-Systems anwenden, erheben keine dieser 5. Die Kommission hat erstmals anläßlich der Preisvor­ Gebühren. Manche Banken berechnen lediglich die Gebühr schläge vom Februar 1987 eine Senkung des Mindestpreises von 300 italienischen Lire im Zusammenhang mit der für Kartoffeln für die Stärkeherstellung vorgeschlagen, Einlösung und kleben eine Steuermarke über diesen Betrag wobei diese Preissenkung der vorgeschlagenen Senkung der auf das Kassenpapier. Andere Banken erheben lediglich die Getreidepreise entspricht. Gebühr von 500 italienischen Lire, da sie der Auffassung sind, daß es sich hier um einen Vorgang im Zusammenhang mit einem Devisenumtausch handelt. Einige wenige Banken verlangen beide Gebühren, also 800 italienische Lire. Die Existenz dieser Gebühren erschwert natürlich die Anwendung der Euroscheck-Vereinbarung, die eine gebüh­ renfreie Einlösung von Schecks vorsieht, die in der SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 423/87 Währung des Landes ausgestellt sind, in dem sie vorgelegt von Herrn Mario Didö (S — I) werden. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Daß die italienischen Banken diese Gebühren auf den Betrag des Euroschecks erheben, widerspricht offenbar den (20. Mai 1987) Vereinbarungen, die in „Eurocheque International" ge­ (88/C 23/57) schlossen worden sind und zur Entscheidung 85/77/EWG der Kommission vom 10. Dezember 1984 (') geführt haben. Nach diesen Vereinbarungen muß der Gesamtbe­ Betrifft: Bankgebühren für Euroschecks in Italien trag des Euroschecks von der Bank des Kunden ohne Die Kommission wird um Auskunft darüber gebeten, ob Erhebung von Gebühren ausgezahlt werden, wofür die die unterschiedlichen Gebühren, die von den einzelnen auszahlende Bank eine Provision von höchstens 1,6 % italienischen Banken für Euroschecks erhoben werden, mit erhält, die vom Konto des Kunden abgebucht wird. Nr. C 23/34 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Die von den italienischen Banken erhobene Gebühr müßte Wenn ja, was gedenkt sie dagegen zu unternehmen? somit entweder auf die Provision von maximal 1,6 % angerechnet werden, die diese als Vergütung für die Auszahlung erhalten, oder von der italienischen Bank der ausländischen Bank, bei der der Aussteller des Euroschecks Antwort von Herrn Sutherland sein Konto hat, in Rechnung gestellt werden, wobei es der im Namen der Kommission ausländischen Bank überlassen bliebe, ihrem Kunden diese Kosten bei der Abrechnung zu belasten oder nicht. (6. Juli 1987)

Im übrigen haben die Kommissionsdienststellen die Die spanische Regierung wurde gebeten, Informationen zu Organisation „Eurocheque International" mehrfach wissen angeblichen staatlichen Beihilfen für ihre Schuh- und lassen, sie stellten mit Sorge fest, daß in einigen Ländern Lederwarenindustrie einschließlich Gerbereien vorzulegen. Banken oder Geschäfte bei der Annahme von Euroschecks Sie teilte der Kommission kürzlich mit, zwar prüfe man nach wie vor Gebühren erheben. „Eurocheque Internatio­ derzeit ein Förderprogramm, doch erhielten diese Sektoren nal" hat diese Beschwerde an seine Mitglieder weiterge­ keinerlei spezifische Beihilfen. Dabei bekräftigten die reicht und der Kommission gegenüber zu ihrer Verteidi­ spanischen Behörden, sie würden die Kommission gemäß gung vorgebracht, derartige Fälle ließen sich angesichts der Artikel 93 Absatz 3 EWG V über die sich gegebenenfalls aus sehr großen Zahl von Banken oder Geschäften, die dieser Prüfung ergebenden Beihilferegelungen so rechtzei­ Euroschecks akzeptieren, schwer völlig ausschließen. tig unterrichten, daß diese sich dazu äußern könne.

„Eurocheque International" teilte ferner mit, daß einige Angesichts dieser Lage sieht die Kommission keinen nationale Euroscheck-Gemeinschaften, insbesondere Euro­ Handlungsbedarf. cheque Belgien, ihren Kunden die im Ausland berechneten Provisionen gegen entsprechende Belege aus eigenen Mitteln erstatten. Was die von den italienischen Banken erhobenen Gebühren betrifft, so sind diese nationalen Euroscheck-Gemeinschaften allerdings nicht bereit, sie zu erstatten und wie zu Unrecht erhobene Gebühren zu behandeln. SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 450/87 Vertreter von Eurocheque haben das italienische Finanzmi­ nisterium bereits zwecks Abschaffung dieser Gebühren von den Abgeordneten Mauro Chiabrando, Nino Pisoni, angesprochen und hoffen auf baldige Ergebnisse. Franco Borgo und Ferruccio Pisoni (PPE — I) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (27. Mai 1987) (!) ABl. Nr. L 35 vom 7. 2. 1985, S. 43. (88/C 23/59)

Betrifft: Einfuhrstopp der Bundesrepublik Deutschland für italienischen Wein Entsprechen die Pressemeldungen, wonach die Regierung der Bundesrepublik Deutschland eine allgemeine und unterschiedslose Kontrolle und einen Stopp für die Einfuhr sämtlicher italienischer Weine angeordnet hat, der Wahr­ heit? Wenn ja, meint die Kommission nicht, daß dies einen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 449/87 schweren Verstoß gegen die Verträge und die Gemein­ schaftsvorschriften darstellt ? von Herrn Dominique Baudis (PPE — F) Welche Schritte gedenkt sie gegen die Bundesrepublik an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Deutschland zu unternehmen, um dieser schwerwiegenden (27. Mai 1987) Störung des freien Warenverkehrs ein Ende zu setzen ? (88/C 23/58)

Antwort von Herrn Andriessen Betrifft: Staatliche Beihilfen für das Weißgerbereigewerbe im Namen der Kommission in Spanien (9. September 1987)

In Spanien erhält das Weißgerbereigewerbe offenbar entgegen den Gemeinschaftsvorschriften staatliche Aus­ 1. Nach den der Kommission vorliegenden Informatio­ fuhrbeihilfen, wodurch die Konkurrenz in den übrigen nen haben die deutschen Zolldienststellen aufgrund von in Mitgliedstaaten stark benachteiligt wird. Kann die Kom­ Italien bekanntgewordenen Verfälschungen von Wein mission bestätigen, daß solche Beihilfen gezahlt werden ? unter Verwendung von Wasser, Zucker und Farbstoffen im 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/35

April 1987 bestimmte Maßnahmen ergriffen, welche von SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 462/87 der italienischen Presse als schwerwiegende Behinderung von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) der Einfuhr italienischer Weine dargestellt worden sind. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Die Kommission hat daher die Regierung der Bundesrepu­ (27. Mai 1987) blik Deutschland unter Hinweis auf die Verordnung (88/C 23/60) (EWG) Nr. 359/79 des Rates vom 5. Februar 1979 (*) fernschriftlich um umgehende Auskunft darüber ersucht, welche besonderen Anweisungen den deutschen Zoll­ Betrifft: Schweinepest in Belgien — Gegenwärtige Situa­ dienststellen im Hinblik auf die vorerwähnten Nachrichten tion über Weinverfälschungen in Italien erteilt worden sind. Die Den jüngsten Informationen zufolge ist Belgien das einzige zuständigen deutschen Stellen haben die Kommission Land der Gemeinschaft, in dem die Schweinepest als Seuche daraufhin darüber unterrichtet, daß die Quote der noch nicht ausgerottet wurde. Stichproben bei der Einfuhr italienischer Weine von Mitte Seit 1980 wurden in Belgien 350 Krankheitsherde identifi­ April bis Mitte Mai 1987 erhöht worden ist, um den Schutz ziert, von denen allein 22 zu Beginn des Jahres 1987 der Verbraucher vor verfälschten Erzeugnissen sicherzu­ gemeldet wurden. stellen. Zwischenzeitlich ist die Anzahl der Stichproben bei Das wiederholte erneute Auftreten der Schweinepest der amtlichen Untersuchung italienischer Weine .auf das bedeutet eine schwerwiegende Beeinträchtigung der Aus­ übliche Maß reduziert worden. fuhren von belgischem Schweinefleisch und eine Gefahr für die Verbraucher. Folglich ist davon auszugehen, daß die Berichte der Kann die Kommission angeben, welche Maßnahmen in italienischen Presse in dieser Form nicht zutreffen. Zusammenarbeit mit dem belgischen Staat getroffen wurden, um diese Krankheit in den belgischen Schweine­ 2. Die Kommission ist der Auffassung, daß die von den zuchtbetrieben auszurotten ? deutschen Behörden ergriffenen Maßnahmen im Hinblick Kann die Kommission angeben, ob sie sich den Vorschlä­ auf die Artikel 30 und 36 EWGV [die wesentlicher gen des belgischen Bauernverbands anschließt, die eine Bestandteil der Verordnung (EWG) Nr. 822/87 des Rates Umstrukturierung des Schweinefleischsektors vorsehen, vom 16. März über die gemeinsame Marktorganisation für um auf absehbare Zeit 30 000 Arbeitsplätze in den Wein (2) sind] rechtmäßig waren. Zur Zeit prüft sie noch, Bereichen Nutzung, Transport und Ausfuhr der Tiere, die ob die deutschen Behörden die spezifischen Regeln über die gegenwärtig wegen der Krankheit untersagt ist, zu Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten bei Unregelmäßig­ erhalten ? keiten im Weinsektor, wie sie insbesondere in der Verordnung (EWG) Nr. 359/79 niedergelegt sind, beachtet Kann die Kommission angeben, ob die von Belgien haben. Zu diesem Zweck und in Anbetracht der in Italien ergriffenen Maßnahmen für eine strengere Kontrolle und aufgetretenen Weinverfälschungen steht die Kommission umfangreiche Impfungen ihres Erachtens mit den europäi­ in Kontakt mit den zuständigen deutschen und italieni­ schen Richtlinien vereinbar sind ? schen Stellen. Antwort von Herrn Andriessen Die Herren Abgeordneten dürfen versichert sein, daß die Kommission in dieser Angelegenheit alle erforderlichen im Namen der Kommission Schritte unternehmen wird. (7. September 1987)

3. Ergänzend weist die Kommission die Herren Abgeord­ Die Kommission ist beunruhigt über die Situation der neten daraufhin, daß sie eine Verstärkung der Zusammen­ klassischen Schweinepest in Belgien, das tatsächlich das arbeit der mit der Überwachung der Einhaltung der einzige europäische Land ist, in dem diese Krankheit noch weinrechtlichen Vorschriften beauftragten nationalen Seuchencharakter besitzt. Diese Lage ist umso beunruhi­ Stellen, die Einrichtung von besonderen Diensten in den gender, als diese Krankheit sich jederzeit von noch Mitgliedstaaten sowie eine Koordinierung der nationalen bestehenden Herden aus in der ganzen Gemeinschaft Kontrollmaßnahmen im Weinsektor für unabdingbar hält, ausbreiten kann, sofern keine durchgreifenden Maßnah­ um auf diese Weise gleichzeitig Behinderungen des men getroffen werden. innergemeinschaftlichen Warenverkehrs nach Möglichkeit zu vermeiden. Sie hat dem Rat daher entsprechende Die Gemeinschaft hat ein gemeinschaftliches Programm Ergänzungen der Verordnung (EWG) Nr. 822/87 über die zur Bekämpfung der klassischen Schweinepest ausgearbei­ gemeinsame Marktorganisation für Wein vorgeschla­ tet, wonach in absehbarer Zeit auch keine Impfungen mehr gen (3). vorgenommen zu werden brauchen. Angesichts der Lage in Belgien hat die Kommission der belgischen Regierung jedoch mitgeteilt, daß ihres Erachtens die Impfung in Westflandern unter unzureichend kontrollierten Bedingun­ (i) ABl. Nr. L 54 vom 5. 3. 1979, S. 136. gen durchgeführt worden sei und in diesem Gebiet daher (2) ABl. Nr. L 84 vom 27. 3. 1987, S. 1. (3) ABl. Nr. C 89 vom 3. 4. 1987, S. 63. ein Jahr lang konsequenter und umfangreicher geimpft werden müsse, damit das noch vorhandene Virus abgetötet wird und dort kein neuer Herd mehr auftreten könne. Dank solcher intensiverer Impfung könnte man nach einem Jahr mit größerer Sicherheit ganz von Impfungen in diesem Gebiet absehen. Nr. C 23/36 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1.

Parallel dazu hält es die Kommission für erforderlich, daß Abkommen vom 30. Januar 1987 mitgeteilt, mit dem die die Kontrollmaßnahmen für Viehtransporte wesentlich Verhandlungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft verschärft werden. Eine Ausmerzung der klassischen und den Vereinigten Staaten von Amerika im Anschluß an Schweinepest in Belgien ist in gleicher Weise möglich wie in die Erweiterung der Gemeinschaft ihren Abschluß gefun­ den anderen Mitgliedstaaten. Zu diesem Zweck muß die den haben. Bekämpfung dieser Krankheit in Belgien eine entsprechen­ Die Kommission kann nur erneut darauf hinweisen, daß die de Priorität eingeräumt werden, was die Bereitstellung Gemeinschaft und ihre Mitgliedstaaten der Ansicht ausreichender finanzieller Mittel und ausreichenden gewesen sind, daß es zur Wahrung unserer Grundinteressen Personals erfordert. Darüberhinaus müssen in Viehzüch­ ratsam war, den sich abzeichnenden Handelskrieg abzu­ ter- wie in Handelskreisen vorübergehend bestimmte wenden. Dabei haben sie die angekündigte Eskalation von Nachteile in Kauf genommen werden, und nicht zuletzt Vergeltungsmaßnahmen und deren mögliche Auswirkun­ muß mit der Zusammenarbeit aller Beteiligten gerechnet gen auf die landwirtschaftlichen und gewerblichen Ausfuh­ werden. ren der Gemeinschaft in die Vereinigten Staaten von Unter diesen zeitlich begrenzten Opfern läßt sich aber nach Amerika in Rechnung gestellt. Dank zeitlich befristeter Ansicht der Kommission das Ziel erreichen, und unter Zugeständnisse, die deutlich hinter den Forderungen dieser Voraussetzung ist schließlich ein wirklich freier unseres Partners zurückblieben und die gleichermaßen Warenverkehr in der Gemeinschaft möglich. landwirtschaftliche und gewerbliche Erzeugnisse betreffen, Die Kommission führt derzeit eine weitere Analyse der konnten der offene Konflikt vermieden und die nach Lage durch, um geeignete Maßnahmen treffen zu können. Artikel XXIV Absatz 6 des Allgemeinen Zoll- und Han­ Sie weist indessen darauf hin, daß — sollten in allernächster delsabkommens mit den Vereinigten Staaten von Amerika geführten Verhandlungen zum Abschluß gebracht werden. Zeit keine entsprechenden Fortschritte verzeichnet werden können — unter Umständen Maßnahmen getroffen Wegen der Kürze der abschließenden Verhandlungsphase werden müssen, die den freien Warenverkehr einengen. und der in letzter Minute von den Vereinigten Staaten von Amerika vorgelegten Forderungen im Zusammenhang mit den gewerblichen Waren, war es der Kommission nicht möglich, mit der europäischen Industrie Rücksprache zu halten.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 465/87 von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (27. Mai 1987) SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 473/87 (88/C 23/61) von Herrn Robert Delorozoy (LDR — F) Betrifft: Abkommen zwischen der Europäischen Gemein­ an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften schaft und den Vereinigten Staaten von Amerika (27. Mai 1987) — chemische Industrie (88/C 23/62) Der Verband der französischen Chemieunternehmen hat heftig gegen die von der Gemeinschaft am 31. Januar 1987 gewährte untragbare Senkung der Zollsätze für etwa ein Betrifft: Bananenerzeugung auf den Antillen — Gemein­ Dutzend chemische Erzeugnisse protestiert. schaftspräferenz Nach Auffassung des Verbandes entsprechen diese Erzeug­ Die Bananenerzeugung auf den französischen Antillen nisse einem Einfuhrwert von etwa 400 Millionen ECU, von profitiert von ihrer Einstufung als EG-Erzeugung, wodurch denen 175 Millionen ECU vor allem auf Polyätheralkoho- sie auch Anspruch auf Gemeinschaftspräferenz hat. Der le, Brom und Derivate entfallen. Grundsatz der Gemeinschaftspräferenz ist ein Grundele­ ment der gemeinsamen Agrarpolitik, wird aber realistisch Ist die Kommission über diese Stellungnahme unterrichtet ? und unter Berücksichtigung der gegebenen Umstände Wie wird sich diese Senkung der Zölle auf Einfuhren aus angewandt, wie im Fall der Einfuhr von amerikanischem den Vereinigten Staaten von Amerika konkret auf die Mais nach Spanien. Herstellung und Ausfuhr der betreffenden Erzeugnisse der europäischen Chemieindustrie auswirken ? Bestätigt die Kommission, daß der Grundsatz der Gemein­ schaftspräferenz in bezug auf die Bananenerzeugung der Warum hat die Kommission, so der Vorwurf des Verbands, überseeischen Departements eingehalten wird, wenn die die europäische Chemieindustrie nicht vor den Verhand­ Schaffung des europäischen Binnenmarkts vollzogen wird ? lungen hinreichend informiert und konsultiert ? Wird die Kommission konkrete Schritte unternehmen und die notwendigen Mittel bereitstellen, um der arbeits­ Antwort von Herrn De Clercq intensiven Bananenerzeugung die Möglichkeit zu geben, wesentliche Produktivitätssteigerungen zu erzielen? Wird im Namen der Kommission die Kommission in Anbetracht des „europäischen" Charak­ (22. Juli 1987) ters der Bananenerzeugung in den überseeischen Departe­ ments Maßnahmen zur Ankurbelung des Absatzes dieser Der Europäische Rat der Verbände der Chemischen Erzeugnisse in den Mitgliedstaaten insgesamt und speziell Industrie hat der Kommission seine Besorgnis über das in Griechenland und Italien treffen? 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/37

Antwort von Herrn Andriessen zentren", „Europäischen Akademien", „Wanderaktionen" im Namen der Kommission usw. ausgearbeitet ? Wie weit ist die objektive Definition unparteiischer Bewertungselemente gediehen unter — (20. August 1987) allerdings nicht ausschließlicher — Berücksichtigung zweckdienlicher Angaben für den Internationalen Verband Unter dem Blickwinkel der Schaffung eines großräumigen der Europahäuser (IFEH) (insbesondere im Zusammen­ Marktes bis 1992 muß eingehend darüber nachgedacht hang mit dessen interessanten Statuten in der im August werden, welche Maßnahmen die Gemeinschaft hinsichtlich 1981 geänderten Fassung), einer beratenden Vereinigung der in den Mitgliedstaaten für Bananen geltenden Regelun­ der Kategorie I beim Europarat, sowie unter Berücksichti­ gen treffen wird, wobei selbstverständlich davon auszuge­ gung des offensichtlichen Nichtvorhandenseins von Statu­ hen ist, daß der Grundsatz der Gemeinschaftspräferenzen ten und korrekten und eindeutigen Verwaltungsvorschrif­ in vollem Umfang auf Bananen mit Ursprung in den ten für das Gemeinsame Büro für die europäische überseeischen Departements Anwendung findet. Ausbildung der Jugendlichen (OCFE) ?

Sofern es sich um die Bedingungen für die Bananenerzeu­ 2. Wie wurde der „belgische" Verband der Europahäuser, gung in diesen Departements handelt, bestehen bereits rue de Boussoit, 15, B-7040 Mons-Havre (der als solcher besondere Gemeinschaftsmaßnahmen, die für diese Erzeu­ Werbematerial unter dem „Design" von Herrn Leurident, gung in Anspruch genommen werden können. identisch mit dem des Europahauses von Mons, verteilt Hierbei handelt es sich um Maßnahmen zur Verbesserung hat) seit 1979 gefördert, welche Beträge erhielt er jährlich der Effizienz der Agrarstruktur (j) sowie um Bestimmun­ und welche Statutshinweise lieferte er ? Welche Häuser aus gen des Sonderprogramms für die überseeischen Departe­ ganz Belgien haben sich ihm angeschlossen ? ments (2), das nach Maßgabe der Verordnung (EWG) Nr. 355/77 des Rates zur Verbesserung der Verarbeitungs­ 3. Wie ist es zu erklären, daß der „belgische" Verband der und Vermarktungsbedingungen für landwirtschaftliche Europahäuser offenbar den gleichen Sitz und den gleichen Erzeugnisse (3) genehmigt wurde. Vorstand wie das Europahaus in Mons, das Europahaus „du Hainaut", das Gemeinsame Büro für die europäische Ferner werden Maßnahmen im Rahmen der Richtlinie 81/ Ausbildung der Jugendlichen (belgische und internationale 527/EWG des Rates über die Entwicklung der Landwirt­ Sektion) sowie sehr enge „persönliche Verbindungen" zum schaft in den französischen überseeischen Departements (4) Centre Euromatique de Wallonie (CEW), zum Europahaus durchgeführt. Der Rat ist aufgefordert worden, die von Arlon, zu einem Beamten des Europäischen Parlaments Geltungsdauer dieser Richtlinie bis 1989 zu verlängern. in Luxemburg usw. hat ? Die Kommission überprüft außerdem weitere Möglichkei­ ten zur Verbesserung der Erzeugung und Vermarktung von Bananen, insbesondere im Rahmen ihrer Antwort auf das von der französischen Regierung übermittelte Memoran­ dum über eine bessere Eingliederung der überseeischen Departements in die Gemeinschaft. Antwort von Herrn Ripa di Meana (!) ABl. Nr. L 93 vom 30. 3. 1985, Verordnung (EWG) Nr. 797/85 im Namen der Kommission des Rates vom 12. März 1985. (2) ABl. Nr. L 380 vom 31. 12. 1980, Entscheidung 80/1324/EWG (13. August 1987) der Kommission vom 17. Dezember 1980. (3) ABl. Nr. L51 vom 23. 2. 1977. (4) ABl. Nr. L 197 vom 20. 7. 1981. 1. Organisationen oder Vereinigungen, die sich für Europa einsetzen, erhalten eine finanzielle Unterstützung, nachdem die Unterlagen der Antragsteller eingehend geprüft worden sind.

Außer den satzungsmäßigen Zielen dieser Organisationen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 507/87 werden vor allem europabezogene Maßnahmen, die den von Herrn Ernest Glinne (S — B) vorrangigen Zielen der Kommission auf dem Gebiet der an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Information entsprechen, und Zusammenhänge mit ande­ ren einschlägigen Gemeinschaftsprogrammen berücksich­ (11. Juni 1987) tigt. (88/C 23/63) 2. Der Kommission liegt kein Antrag eines „Belgischen Verbands der Europahäuser" vor. Betrifft: Anerkennung und Unterstützung von „Europa­ häusern" in Belgien und in der Gemeinschaft 3. Dieser Punkt fällt nicht in die Zuständigkeit der 1. Wie haben die Informationsbüros der Kommission, Kommission. insbesondere in Belgien, Frankreich und der Bundesrepu­ blik Deutschland, seit den Direktwahlen im Juni 1979 und im Juni 1984 gemeinsame Kriterien für die Anerkennung, die intellektuelle und technische Hilfe sowie die Unter­ stützung von „Europahäusern", „Städtischen Ausbildungs­ Nr. C 23/38 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 508/87 3. Die Satzung der OCFE findet sich in den Unterlagen von Herrn Ernest Glinne (S — B) dieses Antragstellers und kann bei diesem eingesehen werden. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Die Kommission bewilligt keinerlei Zuschüsse ohne (11. Juni 1987) Kontrolle. (88/C 23/64) 4. Eine „übertriebene Reklame", wie sie von dem Herrn Abgeordneten angesprochen wird, ist der Kommission nicht bekannt. Die Kommission greift nicht in die Betrifft: Anerkennung und Unterstützung von „Büros für inneren Angelegenheiten der Europahäuser ein. die europäische Ausbildung der Jugendlichen" in Belgien und in der Gemeinschaft

1. Welche Beihilfe gewährt oder sieht die Kommission anläßlich des ersten und zweiten Jugendradrennens für Europa zugunsten des Gemeinsamen Büros für die europäische Ausbildung der Jugendlichen (belgische und/ oder internationale Sektion) und des Centre Euromatique SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 514/87 de Wallonie (CEW) vor. Wie ist bzw. wird die Beihilfe ggf. von Sir James Scott-Hopkins (ED — GB) auf die betreffenden „vier Regionen Europas" aufgeteilt ? an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2. Welche finanzielle Unterstützung war bzw. ist in den (11. Juni 1987) Haushaltsplänen 1986 bzw. 1987 für Praktika für Lehr­ kräfte, für Volksfeste und sonstige Tätigkeiten des (88/C 23/65) Gemeinsamen Büros für die europäische Ausbildung der Jugendlichen (OCFE) und den Internationalen Verband Betrifft: Europäischer LKW-Markt der Europahäuser (IFEH) veranschlagt ? Welche Überkapazität bestand nach Ansicht der Kommis­ 3. Wie sehen die Statute des genannten Gemeinsamen sion i) 1986 ii) 1985 und iii) 1984 auf dem europäischen Büros auf belgischer Ebene aus, und worin unterscheidet es LKW-Markt und welche Vorteile sind vor diesem Hinter­ sich von dem Europahaus „du Hainaut" unter der gleichen grund vom Zusammenschluß der Unternehmen DAF und Adresse. Ist es zulässig, unkontrolliert Verbände zu Leyland zu erwarten ? unterstützen, deren Personal einem Europahaus für besondere Leistungen zur Verfügung gestellt wird ?

4. Wie schützt sich die Kommission vor übertriebenen Antwort von Herrn Narjes Reklamen, in denen vergessen wird, insbesondere darauf im Namen der Kommission hinzuweisen, daß es die Kommission ist, die Beihilfen gewährt. Wie verhindert die Kommission, daß sich (24. September 1987) „Europahäuser" auf zu ausgedehnte geographische Be­ reiche und auf Zuschüsse stützen, die ebenfalls nicht Die europäische LKW-Produktion ist von 421 000 Einhei­ angezeigt sind, wenn man auf die positive Verbreitung ihres ten im Jahre 1980 auf 288 000 Einheiten im Jahre 1986 Images Wert legt ? gesunken. Dieser Produktionsrückgang, der im Zeitraum 1981-1983 am stärksten ausgeprägt war, beruhte zum Teil auf einer rückläufigen Inlandsnachfrage, hauptsächlich aber auf dem Zusammenbruch der Exporte nach den Ölförderländern und Entwicklungsländern. Die Folge war Antwort von Herrn Ripa di Meana ein erheblicher Kapazitätsüberhang in der Gemeinschaft, der zum Preisverfall und für viele Hersteller zu hohen im Namen der Kommission Verlusten führte. (20. August 1987) In den letzten Jahren hat allerdings ein größerer Rationali­ sierungsprozeß eingesetzt — in der Erkenntnis, daß der Bedarf wahrscheinlich nie wieder den Stand von 1980 Die Kommission hat folgende Zuschüsse bewilligt: erreichen wird. General Motors und Ford ziehen sich als eigenständige Hersteller aus Europa zurück, Iveco hat sein 1. CEW: keine Zuschüsse in den Jahren 1986/1987 Werk in Frankreich geschlossen, und die meisten anderen OCFE: 1986: erstes Jugendradrennen: 5 000 ECU Hersteller haben Kapazitäten stillgelegt und ihre Kosten 1987: zweites Jugendradrennen: 20 000 gesenkt. Die finanzielle Lage der LKW-Hersteller hat sich ECU entscheidend gebessert, wenngleich RVI (Frankreich) und ENASA (Spanien) derzeit noch Verluste verzeichnen. Das Die Zuschüsse werden nicht regional aufgeteilt. Ergebnis dieser Bemühungen war, daß die geschätzte Überkapazität in Europa von über 40 % Anfang 1984 auf 2. OCFE: 1986: 80 285 ECU einen gegenwärtigen Stand von rund 20 % (d.h. 60 000 IFEH: 1986: 131 700 ECU Fahrzeuge) abgebaut worden ist. Die Kapazität der OCFE: 1987: 46 428 ECU Industrie ist heute ein weitaus geringeres Problem als noch IFEH: 1987: 128 200 ECU vor zwei oder drei Jahren. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/39

Der Zusammenschluß von DAF und Leyland muß im Antwort von Lord Cockfield Lichte dieses Umstrukturierungsprozesses gewertet wer­ im Namen der Kommission den. Er geht einher mit einer Verringerung der LKW- und Teilekapazität. Die neue Gesellschaft hat beachtliche (26. August 1987) Größenvorteile angekündigt. Die europäische LKW- Industrie hat sich der veränderten Nachfragestruktur Die Frage, ob von nichtstaatlichen Organisationen aufge­ angepaßt, und dieser Prozeß hält an. stellte, de jure oder de facto verbindliche Normen auch auf importierte Erzeugnisse Anwendung finden können, die in anderen Mitgliedstaaten rechtmäßig hergestellt und ver­ marktet worden sind, läßt sich nicht pauschal beantworten. Insoweit als diese Normen für die nationalen Erzeugnisse die Höhe der Einnahmen verbindlich vorschreiben, können sie natürlich auf die eingeführten Erzeugnisse keine Anwendung finden. Hingegen kann man nicht ausschlie­ ßen, daß sie, insoweit als sie die Verkehrsbezeichnung der betreffenden Erzeugnisse regeln, gemäß Artikel 5 der Richtlinie 79/112/EWG des Rates über die Etikettierung und Aufmachung von Lebensmitteln (J) auch für eingeführ­ te Erzeugnisse gelten. Ihre Anwendung unterliegt natürlich einer Kontrolle gemäß Artikel 30 EWG-Vertrag. Die SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 544/87 Anwendung dieser Normen kann sich somit als mit von Herrn George Patterson (ED — GB) Artikel 30 EWG-Vertrag unvereinbar erweisen, je nach­ an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften dem, ob die Verkehrsbezeichnung zwingend vorgeschrie­ ben ist oder nicht. (12. Juni 1987) Die Kommission ist daher nicht in der Lage zu bestätigen, (88/C 23/66) daß diese Normen nur dann mit Artikel 30 EWG-Vertrag in Einklang stehen, wenn sie eine Klausel enthalten, die ihren Anwendungsbereich festlegt. Betrifft: Geltungsbereichsklausel der deutschen Lebens­ mittelrechtlichen Leitsätze 0) ABl. Nr. L 33 vom 8. 2. 1979, S. 1.

In ihrer Antwort vom 15. Dezember 1986 auf die schriftliche Anfrage Nr. 1285/86 0) von Frau van Rooy hat die Kommission mitgeteilt, daß sie die Grundsätze der sogenannten Cassis-Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften auch auf die von nichtstaat­ lichen Organisationen festgelegten Normen wie die SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 548/87 Leitsätze der deutschen Lebensmittelbuch-Kommission von Herrn Francois Roelants du Vivier (ARC — B) oder des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittel­ kunde e.V. für anwendbar hält. Diese Leitsätze definieren an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften indessen ihren Anwendungsbereich nicht. Gerade bei (12. Juni 1987) Importeuren wird dadurch der Irrtum erregt, daß diese (88/C 23/67) Leitsätze auf alle Lebensmittel Anwendung finden, die in der Bundesrepublik Deutschland in Verkehr gebracht werden, also auch auf Lebensmittel aus anderen Mitglied­ Betrifft: Verkehrsarten staaten. Wie verläuft die Entwicklung des Personen- und Güterver­ kehrs aufgeschlüsselt nach Verkehrsarten (Kraftfahrzeuge, Der Gerichtshof hat zuletzt in seinem Urteil vom 7. Februar Eisenbahnen, Schiffe) in der Europäischen Gemeinschaft 1985 in der Rechtssache 173/83 (Sammlung 1985, 491) und in jedem einzelnen ihrer Mitgliedstaaten ? entschieden, daß eine solche Irreführung der Importeure ein eigenständiges Handelshemmnis bedeutet. Wird zur Förderung bestimmter Verkehrsarten eine europäische Politik ins Auge gefaßt? Ist die Kommission mit mir der Meinung, daß von nichtstaatlichen Organisationen festgelegte Normen, die für die Verkehrsfähigkeit eines Lebensmittels von Bedeu­ Antwort von Herrn Clinton Davis tung sind, nur dann mit Artikel 30 EWG-Vertrag in Einklang stehen, wenn sie den ausdrücklichen Hinweis im Namen der Kommission enthalten, daß sie nur für im Inland hergestellte (oder im (20. August 1987) Ursprungsstaat nach den Verkehrsfähigkeitsvorschriften des Einfuhrstaats hergestellte) Erzeugnisse gelten (sog. Geltungsbereichsklausel) ? Die Kommission übermittelt dem Herrn Abgeordneten und dem Generalsekretariat des Europäischen Parlaments auf direktem Wege Tabellen, in denen die Entwicklung des (J) ABl. Nr. C 91 vom 6. 4. 1987, S. 14. Personen- und Güterverkehrs aufgeschlüsselt ist. Nr. C 23/40 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Zur zweiten Frage ist zu sagen, daß die Kommission stets halt, u.a. im Zusammenhang mit diesen Mitgliedstaaten, das Ziel verfolgt hat, eine gemeinsame, auf einer harmoni­ im Rahmen des Verfahrens nach Artikel 169 EWG- schen und ausgewogenen Entwicklung aller Verkehrsarten Vertrag. beruhende Verkehrspolitik einzuführen, die keinesfalls die Förderung bestimmter Verkehrsarten zum Schaden anderer (!) Verhandlungen des Europäischen Parlaments, Nr. 2-352 (Juni unterstützt. Sie faßt somit keine europäische Politik der von 1987). dem Herrn Abgeordneten begründeten Art ins Auge. (2) ABl. Nr. L 326 vom 13. 12. 1984.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 551/87 von Herrn Francois Roelants du Vivier (ARC — B) SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 549/87 an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften von Herrn Francois Roelants du Vivier (ARC — B) (12. Juni 1987) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (88/C 23/69) (12. Juni 1987) (88/C 23/68) Betrifft: Produkte mit einem über den Normen liegenden radioaktiven Wert Im Hafen von Antwerpen wurden Milchpulverladungen Betrifft: Grenzüberschreitende Abfalltransporte aus Ägypten beschlagnahmt, weil sie einen radioaktiven Der belgischen Presse zufolge handelte es sich bei den Wert aufwiesen, der um 140 Becquerel über der europäi­ giftigen Stoffen, die sich an Bord der vor Zeebrugge schen Norm von 370 Becquerel für zum Verkehr bestimmte gekenterten „Herald of Free Enterprise" befanden, um Milch lag. Kann die Kommission: toxische Abfälle. Diese sollen aus der Bundesrepublik 1. eine Liste aller analogen Fälle übermitteln, die in der Deutschland stammen und von einem schweizerischen Europäischen Gemeinschaft aufgetreten sind, und die Unternehmen behandelt worden sein, bevor sie durch betreffenden Produkte, ihre Menge, ihren Ursprung, britische Lastwagenfahrer transportiert wurden. ihren radioaktiven Wert und den Ort der Beschlagnah­ me nennen ? Kann die Kommission: 2. mitteilen, wie die aufgrund eines über der europäischen 1. diese Informationen bestätigen? Norm liegenden radioaktiven Wertes beschlagnahmten 2. mitteilen, ob die einschlägigen Gemeinschaftsvorschrif­ Produkte vernichtet wurden ? ten — insbesondere die Richtlinie über den grenzüber­ schreitenden Abfalltransport — respektiert wurden ? Antwort von Lord Cockfield im Namen der Kommission Antwort von Herrn Clinton Davis (4. September 1987) im Namen der Kommission (25. August 1987) Seit dem Inkrafttreten der Verordnung (EWG) Nr. 1707/86 des Rates (!) am 31. Mai 1986 sind 65 Lieferungen von Lebensmitteln aus Drittländern in die Gemeinschaft 1. Wie die Kommission bereits auf die mündliche Anfrage beschlagnahmt worden, weil diese Lieferungen radioaktive Nr. H-225/87 von Herrn Smith (') geantwortet hat, Werte aufwiesen, die über denen der obigen Verordnung enthielt das Fährschiff „Herald of Free Enterprise" lagen. In allen Fällen handelte es sich um Lieferungen von gefährliche Abfälle aus Cyanid und Anstrichfarben. Die Getreide aus der Ernte von 1986. 1987 wurden 24 Fälle Verpackung dieser Abfälle in Fässern scheint den ersten der verzeichnet, die hauptsächlich Nüsse und Kräuter betrafen; Kommission vorliegenden Informationen zufolge den in den letzten Monaten war die Anzahl der Meldungen internationalen Normen für die Beförderung gefährlicher rückläufig. Güter mit Seeschiffen (IMDG-Code) zu entsprechen. Die 1987 wurden lediglich eine Lieferung von Molkereierzeug­ Abfälle sollten ins Vereinigte Königreich befördert werden, nissen beschlagnahmt. Der Fall, der in der Anfrage des um dort beseitigt zu werden. Herrn Abgeordneten angesprochen wird, betrifft eine 2. Bei dem Unfall wurden die Bestimmungen der Lieferung aus Polen, die im Transit über Antwerpen ging Richtlinie 84/631/EWG des Rates (2) über die Über­ und deren Annahme von Ägypten verweigert wurde. wachung und Kontrolle — in der Gemeinschaft — der Die Fälle wurden der Kommission im Rahmen des grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle beschleunigten Informationsaustauschs im Falle verseuch­ weder von Belgien noch vom Vereinigten Königreich ter Lebensmittel sowie auch den Kontrollbehörden der eingehalten. Die Kommission untersucht diesen Sachver­ Mitgliedstaaten gemeldet. 28. 1. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/41

Sämtliche Lieferungen wurden in die Ursprungsländer eingesetzten Mittel wurden bzw. werden vom Rech­ zurückgesandt, und die Kommission wurde jeweils über die nungshof dazu verwendet, bei allen technischen Fragen im gemäß den Anforderungen der Ratsverordnung (EWG) Zusammenhang mit seinem Bedarf an Mietgebäuden von Nr. 1707/86 und deren Durchführungsmaßnahmen unter­ Fall zu Fall unabhängige Sachverständige hinzuziehen. nommenen Schritte unterrichtet.

(!) ABl. Nr. L 146 vom 31. 5. 1986.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 559/87 von Herrn Jaak Vandemeulebroucke (ARC — B) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 567/87 (12. Juni 1987) von Herrn Arturo Escuder Croft (ED — E) (88/C 23/70) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften

Betrifft: Haushaltsplan des Rechnungshofs (U.-Juni 1987) (88/C 23/71) Im Vorentwurf des Haushaltsplans 1988 sind in Kapitel 22 bei Artikel 208 des Einzelplans des Rechnungshofs die Bezeichnung „vor dem Erwerb von Immobilien oder dem Bau von Gebäuden anfallende Ausgaben" und Mittel für Betrifft: Arbeitslosigkeit in den Inselregionen 1988 in Höhe von 10 000 ECU eingetragen, während für 1987 und 1986 bereits ein entsprechender Betrag vorgese­ Den von der Kommission gelieferten Angaben zufolge lag hen war. die Arbeitslosenrate in den Inselregionen der Gemeinschaft Zu welchen Zwecken wurden und werden die Beträge — unter dem Durchschnitt der Länder, denen sie angehören. speziell vor dem Hintergrund der vorangegangenen drastischen Erhöhung der Mittel für die Anmietung von Um Einsicht in die weitere Entwicklung im Jahre 1986 zu Gebäuden 1988 — konkret verwendet ? bekommen, bitte ich die Kommission um folgende Angaben:

1. Wie hoch lag am Ende des Jahres 1986 die Arbeits­ Antwort von Herrn Christophersen losenrate in jeder einzelnen der Inselregionen der Europäischen Gemeinschaft und wie hoch war die im Namen der Kommission durchschnittliche Arbeitslosenrate der Länder, zu denen (8. September 1987) diese Inselregionen gehören ?

2. Wie hoch wird die erwerbsfähige Bevölkerung in den Der Rechnungshof hat dem Rat im Zeitraum 1981 bis 1982 einzelnen Inselregionen der Gemeinschaft geschätzt ? mehrere Vorschläge zur Anmietung bzw. Errichtung eines Gebäudes vorgelegt, in dem die gegenwärtig auf fünf Gebäude verteilten Dienststellen des Rechnungshofs untergebracht werden können. Gemäß den Schlußfolge­ rungen in seinem Sonderbericht über die Gebäudepolitik der Gemeinschaftsorgane hatte sich der Rechnungshof für den Neubau als die auf längere Sicht wirtschaftlichste Antwort von Herrn Pfeiffer Lösung ausgesprochen. im Namen der Kommission Nachdem der Rat den Erwerb dieses Gebäude durch die (25. August 1987) Gemeinschaft abgelehnt hatte, unterzeichnete der Rech­ nungshof eine Vereinbarung mit dem luxemburgischen Staat über die Untervermietung eines Gebäudes, das in der Nähe der anderen, in Luxemburg-Kirchberg unter­ 1. Zur Zeit werden harmonisierte Daten über die gebrachten Gemeinschaftsorgane errichtet werden soll. Arbeitslosigkeit nach Regionen nur einmal im Jahr Diese Vereinbarung sieht gleichwohl vor, daß die Gemein­ berechnet. Die neuesten Daten zeigen für das Frühjahr 1986 schaft das Gebäude nach Ablauf des fünften Mietjahres vor. Berechnungen für das Frühjahr 1987 werden im Herbst erwerben kann. 1987 auf der regionalen Ebene NUTS II (') verfügbar sein. Die bei Artikel 208 im Einzelplan V des Gesamthaushalts­ plans für die Haushaltsjahre 1986, 1987 und 1988 2. Die Zahlen für die Inselregionen lauten 1986 wie folgt: Nr. C 23/42 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

nung des Präsidenten für die Koordinierung dieser Erwerbstätige Arbeits- Beteiligung zuständig. Bevölkerung 3. Der Beschluß der Außenminister vom 28. Februar (Tausenden) (%) 1986 sieht vor, daß die fünf Beamten, aus denen das Sekretariat besteht, und der Leiter des Sekretariats vom amtierenden Präsidenten der Europäischen politischen Ebene NUTS II Zusammenarbeit sowie von den beiden vorangegangenen Frankreich 23 733 10,1 Korsika 85 12,5 und den beiden folgenden Präsidentschaften unterstützt werden. Italien 22 684 10,0 Sizilien 1 701 13,7 Sardinien 576 19,3 Griechenland 3 879 7,5 Kreta 208 4,0 Nisia Antolikou Aigaiou 130 6,0 Spanien 13 729 21,5 SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 579/87 Balearen 240 13,6 Kanarische Inseln 509 27,3 von Herrn Marcel Remacle (S — B) Für Madeira und die Azoren liegen an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften keine Daten vor. (22. Juni 1987) Ebene NUTS III (88/C 23/73) Vereinigtes Königreich 27 434 12,0 Schottische Inseln 32 10,5 Betrifft: Vereinheitlichung der Beschilderung im Straßen­ Dänemark 2 754 6,9 verkehr Bornholms Amtskommune 24 7,1 Gegenwärtig ist die Beschilderung im Straßenverkehr in Europa in Form verschiedener graphischer Zeichen (') Von EUROSTAT, dem Statistischen Amt der Gemeinschaft (Zeichnungen) vereinheitlicht, jedoch gibt es auch noch verwendete „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik". einige Verkehrsschilder in Schriftform, wie z.B. „Alle Richtungen", „Umgehung", „Umleitung" usw. Es wäre daher angezeigt, für alle diese Fälle eine neue, graphische Beschilderung einzuführen, wobei für diese SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 577/87 Verkehrszeichen auch eine bestimmte Farbe vorzuschrei­ ben wäre. Dies gilt auch für die Hinweisschilder für von Herrn Gijs de Vries (LDR — NL) Autobahnauffahrten, die in den einzelnen Ländern ver­ an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften schiedene Farben haben, und für die Beschilderung im (12. Juni 1987) Zusammenhang mit Autobahngebühren. Sollten nicht auch in diesem Bereich graphische Verkehrs­ (88/C 23/72) schilder eingeführt werden, die deutlicher und besser Betrifft: Rolle der Kommission bei der Europäischen wahrnehmbar sind als die gegenwärtige Beschilderung ? politischen Zusammenarbeit Welche Absichten hat diesbezüglich die europäische Beabsichtigt die Kommission, nach dem Inkrafttreten der Institution, die sich mit diesen Beschilderungsproblemen Einheitlichen Europäischen Akte, die eine rechtliche befaßt ? Grundlage für ihre Beteiligung an der Europäischen Gibt es eine europäische Verkehrszeichenordnung, die in politischen Zusammenarbeit darstellt, den zwölf Ländern der Gemeinschaft angewandt werden 1. aus der Reihe ihrer Mitglieder einen Kommissar zu soll? benennen, der besonders für die Europäische politische Wenn ja, kann man nicht ihre Anwendung in den Zusammenarbeit zuständig ist ? Mitgliedstaaten veranlassen und sie über die Automobil­ 2. eine Verwaltungseinheit zu schaffen, die für die clubs und Automobilzeitschriften sowie durch allgemeine Kohärenz und Koordinierung ihrer Beiträge zur Euro­ Informationsmaßnahmen bekanntmachen ? päischen politischen Zusammenarbeit sorgt ? 3. einen oder mehrere ihrer Beamten zum Sekretariat der Europäischen politischen Zusammenarbeit abzuord­ Antwort von Herrn Clinton Davis nen? im Namen der Kommission Antwort von Herrn Delors (11. August 1987) im Namen der Kommission (7. August 1987) Die Kommission nimmt an den Arbeiten der Arbeitsgruppe „Sicherheit im Straßenverkehr" des Binnenverkehrsaus­ 1. Der Präsident der Kommission übt die allgemeine schusses der Wirtschaftskommission der Vereinten Natio­ Aufsicht über die Beteiligung der Kommission an der nen für Europa aktiv teil. Ziel ist die Erarbeitung von Europäischen politischen Zusammenarbeit aus. Vorschlägen zur Aktualisierung und Revision der Über­ 2. Die Abteilung „Beziehungen zur intergouvernementa- einkommen von 1968 über den Verkehr und die Verkehrs­ len Kooperation der Mitgliedstaaten" des Generalsekreta­ zeichen sowie der sie ergänzenden europäischen Über­ riats ist auf Ebene der Dienststellen unter der Schlußzeich­ einkommen. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/43

Wenn nach Abschluß der Revision dieser Übereinkommen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 587/87 die Vorschläge erarbeitet und übereinstimmende Auffas­ von Herrn James Ford (S — GB) sungen der beteiligten Staaten klar erkennbar sind, will die Kommission Initiativen ergreifen, um den Beitritt der zwölf an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Mitgliedstaaten zu den revidierten Übereinkommen zu (22. Juni 1987) beschleunigen, und gegebenenfalls, sofern sich dies als erforderlich erweist, eine europäische Verkehrszeichenord­ (88/C 23/75) nung, wie der Herr Abgeordnete sie vorschlägt, einzufüh­ ren. Betrifft: Verwendung von Patronen für Bolzenschußgeräte bei der Viehschlachtung Wieviele Patronen für Bolzenschußgeräte, die im Rahmen humaner Schlachtmethoden eingesetzt werden, werden in den einzelnen Mitgliedstaaten hergestellt ?

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 588/87 SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 583/87 von Herrn James Ford (S — GB) von Herrn Karel De Gucht (LDR — B) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (22. Juni 1987) (22. Juni 1987) (88/C 23/76) (88/C 23/74) Betrifft: Einfuhren von Patronen für Bolzenschußgeräte Betrifft: Darlehen der bayrischen Landesregierung an die Kann die Kommission für jeden einzelnen Mitgliedstaat Maxhütte Angaben über die Stückzahlen an Haftbolzenpatronen Die bayrische Landesregierung hat am 13. Mai 1987 die machen, die zum Zweck der Viehschlachtung eingeführt Bürgschaft für ein Darlehen über 15 Millionen Deutsche werden ? Mark an das Stahlunternehmen Maxhütte übernommen. Ist die Kommission der Auffassung, daß dieses Darlehen in Übereinstimmung mit dem Beihilfenkodex gewährt wur­ Gemeinsame Antwort von Herrn Narjes de? Erwägt sie, die Vereinbarkeit dieser Maßnahme mit den Verträgen zu prüfen ? Was gedenkt sie speziell im Fall im Namen der Kommission einer erwiesenen Verletzung des Beihilfenkodex zu unter­ auf die schriftlichen Anfragen Nr. 587/87 nehmen ? und Nr. 588/87 (13. August 1987)

Antwort von Herrn Sutherland Die Kommission besitzt keine Angaben über die Herstel­ lung und die Einfuhr von Kartuschen für Viehtötungs­ im Namen der Kommission apparate. Die entsprechenden Angaben über den Außen­ (8. September 1987) handel sind mit denen über Kartuschen für Bolzen- und Nietwerkzeuge gekoppelt (NIMEXE 930755). Nach den der Kommission zur Verfügung stehenden Informationen wurde das in der Anfrage des Herrn Abgeordneten erwähnte Darlehen von 15 Millionen Deutschen Mark von den Banken des Stahlunternehmens Maxhütte zugunsten der Konkursmasse dieses in Konkurs gegangenen Unternehmens bereitgestellt, um es dem Konkursverwalter zu ermöglichen, die Anlagen während SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 598/87 der einleitenden Phase des Konkursverfahrens weiterzube- treiben. Der Freistaat Bayern hat eine 90 %ige Bürgschaft von Herrn James Provan (ED — GB) für dieses Darlehen übernommen. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Die Bewilligung einer solchen Bürgschaft stellt eine (22. Juni 1987) staatliche Beihilfe im Sinne von Artikel 4 Buchstabe c (88/C 23/77) EGKS-Vertrag dar und ist somit verboten. Daher hat die Kommission vor kurzem beschlossen, gegen die Bundesre­ publik Deutschland ein Verfahren nach Artikel 88 EGKS- Betrifft: Spirituosen-Exporte der Europäischen Gemein­ Vertrag zu eröffnen. schaft nach Korea und Taiwan Die kürzlich von Korea und Taiwan angekündigten Liberalisierungsmaßnahmen für Wein lassen darauf schlie­ ßen, daß die Gemeinschaft den Problemen im Zusammen- Nr. C 23/44 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88 hang mit den Weinexporten der Europäischen Gemein­ SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 599/87 schaft größere Priorität und mehr Ressourcen widmet als von Herrn Dominique Baudis (PPE — F) dem Export von Spirituosen wie z.B. Cognac und Scotch Whisky. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Kann die Kommission daher bitte: (22. Juni 1987) 1. bestätigen, daß der Beseitigung der Handelsschranken (88/C 23/78) für den Export von Weinen und von Spirituosen aus der Europäischen Gemeinschaft gleiche Priorität zukommt und dafür Mittel in gleicher Höhe vorgesehen werden ? Betrifft: Weiterbehandlung der Empfehlungen des Unter­ 2. mitteilen, wann die Probleme im Zusammenhang mit suchungsausschusses zum Wiederaufleben von dem Export von EG-Spirituosen nach Korea und Faschismus und Rassismus in Europa Taiwan zum letztenmal Gegenstand von Protesten der Kommission waren ? Der Bericht des Untersuchungsausschusses des Europäi­ schen Parlaments zum Wiederaufleben von Faschismus 3. mitteilen, welche besonderen Maßnahmen die Kommis­ und Rassismus in Europa fand großes Echo, wovon sion nunmehr zu treffen gedenkt, um eine Liberalisie­ insbesondere die, „Evrigenis-Erklärung" genannte, gemein­ rung und Senkung der Zollsätze für EG-Spirituosen in same Erklärung von Parlament, Rat und Kommission Korea und Taiwan zu erreichen ? zeugt.

Der Unterausschuß empfahl insbesondere, im Rahmen von Eurobarometer eine oder mehrere Meinungsumfragen über Antwort von Herrn De Clercq den gegenwärtigen Stand der Beziehungen zwischen den verschiedenen, in Europa lebenden Gemeinschaften durch­ im Namen der Kommission zuführen. Die Erhebungen müßten Fragen darüber enthal­ (21. August 1987) ten, wie Kontakte mit anderen Gemeinschaften als der des Befragten empfunden werden, sowie über das Demokratie­ verständnis. Die Ausfuhr alkoholischer Getränke steht ganz oben auf der Liste der im Handel mit Korea und Taiwan vorrangig Kann die Kommission angeben, ob sie die Absicht hat, zu lösenden Probleme. Dabei hat die Kommission nicht dieser Empfehlung nachzukommen, und ob sie bereits zwischen Wein und Spirituosen unterschieden. Die entsprechende Vorkehrungen getroffen hat ? Öffnung der Märkte dieser Länder für Cognac und Whisky war aber eines der Hauptziele, die die Kommission mit ihren Bemühungen anstrebte. Über die Öffnung des taiwanischen Markts für alkoholi­ sche Getränke wurden dem Herrn Abgeordneten die verlangten Auskünfte in der Antwort auf die schriftliche Anfrage Nr. 361/87 erteilt (*). Antwort von Herrn Ripa di Meana im Namen der Kommission Die Frage der Öffnung des koreanischen Markts brachte die Kommission anläßlich der letzten Konsultationen auf (19. August 1987) hoher Ebene mit der Republik Korea in Brüssel (28. bis 30. April 1987) erneut zur Sprache. Sie wird bei den koreanischen Behörden weiterhin auf eine zufriedenstellen­ de Lösung hinwirken. Die Kommission hatte vorgesehen, im Rahmen einer Eurobarometer-Umfrage eine eingehende Untersuchung Die Koreaner haben der Kommission mitgeteilt, daß sie durchzuführen, wie sie im Bericht des Untersuchungsaus­ zwar ihren Weinmarkt bis zur fälligen Liberalisierung im schusses des Europäischen Parlaments und im Einklang mit Jahre 1991 schrittweise öffnen wollen, für Spirituosen dies der Gemeinsamen Erklärung vom 11. Juni 1986 über das aber aus Gründen der inländischen Produktionsplanung „Wiederaufleben von Faschismus und Rassismus in erst nach 1988 zu tun gedenken. Die Kommission hat daran Europa" empfohlen wurde. Da jedoch die erforderlichen erinnert, daß die Gemeinschaft dieser Frage große Haushaltsmittel nicht zur Verfügung standen, mußte der Bedeutung beimißt und die angekündigte weitere Verzöge­ Plan zurückgestellt werden. rung einer wirksamen Liberalisierung des Spirituosen­ marktes bedauert. Die Kommission will die erforderlichen Mittel (200 000 Die Kommission wird sich weiterhin bemühen, die Lage zu ECU) im „Informationsbudget" für 1988 bereitstellen, verbessern und den Zugang für Spirituosen zu den Märkten damit diese Untersuchung im Rahmen der Eurobarometer- Koreas und anderer Länder zu erleichtern. Umfrage im Herbst 1988 durchgeführt werden kann.

(') ABl. Nr. C 295 vom 5. 11. 1987, S, 26. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/45

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 611/87 Kann sie ferner mitteilen, welche konkreten Maßnahmen von Frau Anne-Marie Lizin (S — B) zum Schutz der Kinder im Straßenverkehr getroffen wurden ? an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (22. Juni 1987) Ist die Zahl der Jugendlichen, die Opfer eines Verkehrsun­ falls werden, rückläufig? Kann die Kommission neue (88/C 23/79) Vorschläge für eine Politik zum Schutz der Kinder im Straßenverkehr vorlegen ? Betrifft: Gespräche mit den AKP-Staaten über eine etwaige Abgabe auf Fette Die AKP-Staaten haben auf der Ministertagung vom Mai 1987 ihrer Besorgnis über die Auswirkungen Aus­ druck gegeben, die auf pflanzliche Fette erhobene Abgaben Antwort von Herrn Clinton Davis auf ihre Ausfuhren in die Gemeinschaft haben würden. im Namen der Kommission Sind spezifische AKP/EWG-Treffen vorgesehen, auf denen (20. August 1987) untersucht werden soll, welche Maßnahmen erforderlich sind, um negative Auswirkungen auf die AKP-Exporte zu vermeiden? Welche Maßnahmen sind diesbezüglich ge­ plant ? Die Kommission schließt demnächst einen Evaluierungs­ bericht über die Maßnahmen im Jahr der Sicherheit im Straßenverkehr 1986 ab. In diesem Bericht werden die von der Kommission in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Rechtsvorschriften und Forschung eingeleiteten Maßnah­ Antwort von Herrn Natali men zusammengefaßt. Außerdem enthält der Bericht eine im Namen der Kommission Synthese der von den einzelnen Mitgliedstaaten durchge­ (4. September 1987) führten und der von der Kommission geförderten Maßnah­ men. Der Bericht wird dem Parlament übermittelt.

Die Kommission hat von Anfang an erklärt, daß sie ihren Einige dieser Maßnahmen richten sich besonders an Vorschlag zur Einführung eines Stabilisierungsmechanis- Kinder. muses für Öle und Fette in Konsultationen mit den AKP- Aufklärungs- und Informationskampagnen mit Lehr- und Staaten erörtern wolle. Lernmitteln an Schulen: Konsultationen fanden am 27. April 1987 im AKP-EWG- Unterausschuß für handelspolitische Zusammenarbeit — Hereford and Worcester County Council (Vereinigtes statt, dann am 4. Mai 1987 im AKP-EWG-Botschafteraus- Königreich), schuß, am 14. und 15. Mai im AKP-EWG-Ministerrat und — Avon safe routes to schools (Vereinigtes Königreich), am 10. Juni 1987 wieder im AKP-EWG-Unterausschuß für handelspolitische Zusammenarbeit, wobei der Kommis­ — Stop en stap — Scholen show-wedstrijd (Niederlande), sionsvorschlag einziger Tagesordnungspunkt dieser Sit­ zung war. — Comite d'animation du Quartier Jules Bary — Vielsalm (Belgien), In diesen Beratungen hat die Kommission dargelegt, warum sich der betreffende Vorschlag ihrer Ansicht nach — Cross with the Krankies — Didactic päckages for Junior nicht nachteilig auf die AKP-Ausfuhren auswirken wird. School children (Vereinigtes Königreich).

Die Kommission veranstaltete in der gesamten Gemein­ schaft einen Schulzeichenwettbewerb zum Thema Sicher­ heit im Straßenverkehr. Dieser Zeichenwettbewerb wurde an den Schulen ein großer Erfolg und weckte zweifellos das Interesse der Kinder an der Sicherheit im Straßenverkehr.

Die Kommission verfügt über keine Statistiken der SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 629/87 Unfallopfer nach Altersgruppen. Nur einige einzelstaat­ liche Verwaltungen erfassen derartige Informationen, die von Frau Raymonde Dury (S — B) aber größtenteils für 1986 noch nicht vorliegen. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Die Kommission will eine besondere Studie über geeignete (26. Juni 1987) Mittel zum Schutz von Kindern in Kraftfahrzeugen (88/C 23/80) einleiten. Diese Studie wird im Rahmen eines künftigen Vorschlags der Kommission über die Anschnallpflicht durchgeführt. Betrifft: Schutz der Kinder im Straßenverkehr Kann die Kommission, nachdem das Jahr der Verkehrssi­ cherheit vorüber ist, bekanntgeben, ob sie eine Bilanz über das Erreichen der von ihr gesteckten Ziele erstellt hat ? Nr. C 23/46 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 651/87 3. Wieviele der Richtlinien, die bis zum 31. Mai 1987 in von Herrn Pol Marck (PPE — B) innerstaatliches Recht hätten umgesetzt werden müssen, wurden in den einzelnen Mitgliedstaaten an diesem Tag, an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften dem 31. Mai 1987, tatsächlich in innerstaatliches Recht (26. Juni 1987) umgesetzt ? (88/C 23/81) Antwort von Herrn Delors Betrifft: Begrenzte Bauausschreibungen im Namen der Kommission Die Kommission gibt regelmäßig begrenzte Ausschreibun­ (8. September 1987) gen für Bauvorhaben heraus. Die Vorauswahlkriterien, die dabei zu erfüllen sind, werden im Anhang des Amtsblatts Die Kommission verweist den Herrn Abgeordneten auf den bekanntgegeben. vierten Jahresbericht der Kommission an das Europäische 1. Weshalb werden eingesandte Unterlagen, die den Parlament betreffend die Kontrolle der Anwendung des Kriterien entsprechen, von der Kommission nicht Gemeinschaftsrechts, der alle gewünschten Informationen beantwortet ? enthält (Stand vom 31. Dezember 1986). Um den erbetenen Stand der Angaben vom 31. Mai 1987 2. Weshalb antwortet die Kommission nur dann, wenn mitteilen zu können, wären zusätzliche Arbeiten erforder­ sich jemand politisch einschaltet ? lich, die aufgrund der detaillierten Informationen des 3. Welche Regreßansprüche hat ein Bauunternehmer, erwähnten Berichts kaum gerechtfertigt erscheinen. wenn er ohne nähere Begründung nicht berücksichtigt wird?

Antwort von Herrn Christophersen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 674/87 im Namen der Kommission von Frau Anne-Marie Lizin (S — B) (7. September 1987) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften

1. Die Kommission beantwortet stets alle Angebote, die (26. Juni 1987) auf eine solche Ausschreibung hineingehen und hat keine (88/C 23/83) Kenntnis von anderen Verfahrensweisen. 2. Sie weist die unbegründete Unterstellung uneinge­ Betrifft: Interkulturelle Aktion der Kommission in den schränkt zurück. Schulen der Mitgliedstaaten Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften hat 3. Die Zulässigkeit eines Angebots und die Auswahlkrite­ beschlossen, ihre interkulturelle Aktion einzustellen und rien hierfür sind in der Haushaltsordnung der Institutionen und Organe der Europäischen Gemeinschaften festgelegt. deren Fortführung den Mitgliedstaaten zu übertragen. Ein Unternehmer kann jederzeit beim Europäischen Die Aktion im französischsprachigen Teil Belgiens — und Gerichtshof eine Nichtigkeitsklage gegen einen Verwal­ insbesondere in Brüssel — wurde durch die von Minister tungsakt anstrengen. Damseaux getroffenen Entscheidungen erheblich beein­ trächtigt. Ist es aufgrund dieser spezifischen und bedauernswerten Lage nicht möglich, daß die Kommission eine Verlänge­ rung ihrer Schirmherrschaft um ein Jahr erwägt und gleichzeitig die notwendigen Mittel zur Verfügung stellt, die insbesondere für die Zahlung von Lehrkräften aus den Ursprungsländern notwendig sind ? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 652/87 von Herrn Lambert Croux (PPE — B) Antwort von Herrn Marin an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften im Namen der Kommission (26. Juni 1987) (7. September 1987) (88/C 23/82) Der von der Kommission der Europäischen Gemein­ schaften und dem französischsprachigen Bildungsministe­ Betrifft: Umsetzung von EG-Richtlinien in innerstaat­ rium gemeinsam finanzierte interkulturelle Versuch an den liches Recht französischsprachigen Schulen Belgiens wurde nicht 1. Wie hoch ist die Gesamtzahl der EG-Richtlinien, die eingestellt. Er sollte 1987 ohnehin abgeschlossen werden. die Mitgliedstaaten in innerstaatliches Recht umzusetzen Wenn der Kommission der Bericht der Sachverständigen haben (nach jüngstem Stand) ? über die Ergebnisse des Versuchs vorliegt, wird sie 2. Bei wievielen dieser Richtlinien ist die Umsetzungsfrist entscheiden, ob der Versuch gegebenenfalls fortgesetzt bereits verstrichen (Stand vom 31. Mai 1987) ? wird. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/47

Natürlich müssen die Durchführungsbedingungen genau erforderlichen Bedingungen und Garantien hinsichtlich der festgelegt und dann auch eingehalten werden. Nichtverabfolgung von Stoffen mit hormonaler Wirkung Die Kommission ist bereit, jeden neuen Antrag für einen an Tiere festzulegen, deren Fleisch in die Gemeinschaft Modellversuch zur Verbesserung der schulischen Be­ ausgeführt wird. treuung der Kinder von Wanderarbeitnehmern im franzö­ sischsprachigen Belgien, wo die Ausländerkinder in den Die Erörterung technischer Fragen, bei der der unterschied­ Elementar-, Primär- und Sekundärschulen 23,9 %, 22,7 % lichen Situation in den betreffenden Ländern Rechnung bzw. 20,4 % der gesamten Schüler stellen, zu prüfen. getragen werden muß, ist noch nicht abgeschlossen. Ziel dieser Gespräche ist in erster Linie, befriedigende Garan­ tien auszuhandeln, die der auf dem Gebiet der Hormonbe­ handlung von dem betreffenden Land verfolgten Politik sowie den Möglichkeiten der zuständigen Stellen, solche Garantien zu bieten, angepaßt sind.

3. In Artikel 6 Absatz 5 der Richtlinie 85/649/EWG des Rates 0) ist vorgesehen, daß die Mitgliedstaaten die SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 680/87 Einfuhr aus denjenigen Drittländern, gegenüber denen bis zum 1. Januar 1988 kein Beschluß zur Festlegung der für von Herrn Meinolf Mertens (PPE — D) die Einfuhr aus einem Drittland erforderlichen Bedingun­ an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften gen und Garantien (in bezug auf die Nichtverabfolgung hormonaler Substanzen) gefaßt wurde, von diesem Zeit­ (29. Juni 1987) punkt an aussetzen. Das Problem einer besonderen (88/C 23/84) Kennzeichnung von Fleisch, das von Tieren stammt, bei denen die Nichtverabfolgung hormonaler Substanzen nicht garantiert werden kann, stellt sich somit nicht. Betrifft: Handelskonflikte mit den Vereinigten Staaten von Amerika durch EG-Hormonverbot 4. Das Gemeinschaftsrecht sieht für den Umgang mit Am 1. Januar 1988 tritt in der Europäischen Gemeinschaft hormonalen Stoffen Kontrollmaßnahmen bei der Herstel­ das Verbot der Verwendung von Hormonen in der lung, Lagerung, Beförderung, dem Vertrieb und Verkauf Tiermast in Kraft. Dies beinhaltet auch ein Importverbot vor. Ferner sind Kontrollen bei Nutztieren sowie bei für hormonbehandeltes Fleisch aus Drittländern in die Schlachttieren und Fleisch in Schlachtbetrieben vorge­ Europäische Gemeinschaft. schrieben. Vorgeschrieben ist auch, daß die Wirksamkeit dieser Kontrollen in den Mitgliedstaaten durch die Regierungsstellen in den Vereinigten Staaten von Amerika Untersuchung von Stichproben auf Rückstände überprüft haben bereits angekündigt, daß sie nicht daran denken, die werden muß. Die Untersuchung der Proben muß mit Hilfe Hormonbehandlung an Tieren zu verbieten, deren Fleisch von Methoden vorgenommen werden, die den gemein­ in die Europäische Gemeinschaft exportiert werden soll. schaftsrechtlichen Kriterien entsprechen. 1. Wie gedenkt die Kommission sicherzustellen, daß ab 1. Januar 1988 in der Europäischen Gemeinschaft kein Einfuhren aus Drittländern müssen im Rahmen eines hormonbehandeltes Fleisch mehr in den Handel Programms kontrolliert werden, das die Garantien berück­ kommt ? sichtigt, die von den Kontrollregelungen der Drittländer geboten werden. 2. Führt sie über diese Fragen Gespräche mit Dritt- Lieferländern, insbesondere den Vereinigten Staaten von Amerika und südamerikanischen Ländern ? (!) ABl. Nr. L 382 vom 31. 12. 1985, S. 228. 3. Hat die Kommission Vorbereitungen getroffen, um ab 1. Januar 1988 eine Kennzeichnung des importierten Fleisches durchführen zu können, bei dem nicht sichergestellt ist, daß keine Hormone bei der Aufzucht verabreicht wurden? 4. Verfügen die Kontrollinstanzen über Analysemethoden, die eine Hormonbehandlung von importiertem Fleisch nachweisen können? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 684/87 von Herrn Jaak Vandemeulebroucke (ARC — B) Antwort von Herrn Andriessen an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften im Namen der Kommission (29. Juni 1987) (16. September 1987) (88/C 23/85)

1. und 2. Die Kommission verhandelt zur Zeit mit Betrifft: Ableitung von Abwässern aus der Viehzucht Drittländern, die Fleisch in die Gemeinschaft ausführen dürfen — darunter auch die Vereinigten Staaten von Gemäß dem vierten Umweltprogramm sollen auch Richtli­ Amerika und südamerikanische Länder —, um die nienvorschläge zur Regelung der Verteilung oder der Nr. C 23/48 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Ableitung von Abwässern aus der Viehzucht, durch die das Antwort von Herrn Andriessen Wasser verunreinigt werden kann, ausgearbeitet werden. im Namen der Kommission Kann die Kommission mitteilen, wie weit sie mit den (15. September 1987) Vorbereitungen für diese Vorschläge inzwischen ist und wann mit dem Abschluß der Arbeiten zu rechnen ist, so daß die Vorschläge dem Rat unterbreitet werden können ? Die Mitverantwortungsabgabe war bereits im Februar 1986 angekündigt worden, als die Kommission dem Rat ihre Vorschläge über Preise und flankierende Maßnahmen Antwort von Herrn Clinton Davis für das Wirtschaftsjahr 1986/1987 vorlegte. Diesen Vorschlägen zufolge sollte die Abgabe auf die auf den im Namen der Kommission Markt gebrachten bzw. zur Intervention gelieferten (4. September 1987) Mengen erhoben werden. Der Rat hat jedoch schließlich die Erhebung auf der Stufe der Erstverarbeitung der Intervention und der Ausfuhr beschlossen. Dieser Beschluß Die Arbeiten der Kommission betreffend mögliche Ge­ wurde der Presse am 25. April 1986 mitgeteilt und in Form meinschaftsmaßnahmen zum Schutz des Süßwassers vor der Verordnung (EWG) Nr. 1579/86 im Amtsblatt (') Verschmutzungen durch Viehmist und übermäßigen veröffentlicht. Die Erzeuger waren somit mehrere Monate Gebrauch von Stickstoffverbindungen sind gut vorange­ vor Beginn des Wirtschaftsjahres unterrichtet. kommen und haben Priorität erhalten, damit dem Rat demnächst ein Vorschlag unterbreitet werden kann. Die Anwendung der Abgabe im Wirtschaftsjahr 1986/1987 auf vor dessen Beginn geschlossene oder ausgeführte Verträge steht nicht im Widerspruch zum Grundsatz des berechtigten Vertrauens. Vielmehr mußte mit dieser rückwirkenden Anwendung vermieden werden, daß ein großer Teil der Ernte 1986 in den Mittelmeerländern der Mitverantwortungsabgabe entgeht und dadurch Wettbe­ werbsverzerrungen entstehen. Für den harmonischen SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 703/87 Verlauf des Wirtschaftsjahres 1986/1987 war es erforder­ lich, alle Verarbeitungsvorgänge gleich zu behandeln und von Herrn Christopher Prout (ED — GB) eine Registrierung der Verträge zu vermeiden, da die an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Kommission mit einer derartigen Maßnahme unter anderen Umständen ungünstige Erfahrungen gemacht hat. (29. Juni 1987) (88/C 23/86) (1) ABl. Nr. L 139 vom 24. 5. 1986, S. 29. Betrifft: Mitverantwortungsabgabe im Getreidesektor Mit der Verordnung (EWG) Nr. 2040/86 (*) wird eine Mitverantwortungsabgabe auf Getreide ab 1. Juli 1986 festgesetzt. Gemäß Artikel 5 Absatz 2 der Verordnung gilt die Abgabe „auch für Verträge, die vor Beginn des Wirtschaftsjahres abgeschlossen oder ausgeführt werden, in dem die Mitverantwortungsabgabe erhoben wird". Dies führt, zumindest im Vereinigten Königreich dazu, daß Erzeuger im Falle von Vorausverträgen benachteiligt SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 718/87 werden, die abgeschlossen wurden, lange bevor irgendeine von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) Getreide-Mitverantwortungsabgabe angekündigt wurde. an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Kann die Kommission mitteilen: (29. Juni 1987) a) ob und weshalb sie der Auffassung ist, daß rückwirken­ (88/C 23/87) de Geltung von Rechtsvorschriften mit den wesentli­ chen Grundsätzen des Gemeinschaftsrechts vereinbar ist? Betrifft: Geplante Integration Österreichs in die Europäi­ b) weshalb rückwirkende Vorschriften im Falle der sche Gemeinschaft Mitverantwortungsabgabe auf Getreide notwendig waren ? Österreich ist entschlossen, am Prozeß der Wirtschafts­ integration Europas teilzuhaben, ohne seinen Beitritt zur c) ob, falls das Ziel von Artikel 5 Absatz 2 die Verhinde­ Gemeinschaft in aller Form zu beantragen. rung betrügerischer Rückdatierung von Verträgen war, wir dann annehmen dürfen, daß die Kommission bei der Im Hinblick auf die Schaffung des großen europäischen Bekämpfung von Betrugsfällen in anderen Bereichen der Binnenmarkts mit Abschaffung der Binnengrenzen bis 1992 gemeinsamen Agrarpolitik auch Schuldige genau wie hat die österreichische Regierung sich für eine Politik der Unschuldige bestrafen wird ? „kleinen Schritte" auf der Grundlage bilateraler Über­ einkommen und der freiwilligen Übernahme europäischer (i) ABl. Nr. L 173 vom 1. 7. 1986, S. 65. Normen in gewissen Bereichen entschieden. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/49

Kann die Kommission das Handelsvolumen zwischen In der Frage der Beziehungen zur Gemeinschaft stellt die Österreich und der Gemeinschaft (Zahlen der letzten fünf Kommission in Österreich seit einiger Zeit ein politisches Jahre) und die wichtigsten Industrie- und Handelssektoren Umdenken fest. Im Koalitionsvertrag der Regierung vom mitteilen ? 16. Januar 1987 wird betont, daß die Beteiligung am Kann die Kommission sich zu den Perspektiven des Prozeß der europäischen Integration für Österreich von Ausbaus der Beziehungen zu Österreich im Hinblick auf die zentraler Bedeutung ist. In seiner Regierungserklärung vom von Wien bekundeten politischen Absichten äußern ? 28. Januar 1987 sprach sich Kanzler Vranitzky für eine umfassende Mitwirkung Österreichs an der europäischen Integration in Verbindung mit seinen EFTA-Partnern aus. Antwort von Herrn De Clercq Zu diesem Zweck setzte die österreichische Regierung im im Namen der Kommission Februar 1987 eine Arbeitsgruppe für europäische Integra­ tion ein, die sich aus Vertretern verschiedener Ministerien, (18. August 1987) einzelner Unternehmen und der Sozialpartner zusammen­ setzt. Am 11. Mai 1987 erklärte Vizekanzler und Außenmi­ Seit Abschluß des Freihandelsabkommens im Jahre 1972 nister Mock, die Europapolitik der Regierung habe hat der Handel zwischen der Gemeinschaft und Österreich insofern eine neue Richtung genommen, als Europa an die stark zugenommen. Spitze der Prioritäten der österreichischen Außenpolitik 1973 beliefen sich die Einfuhren der Gemeinschaft aus gerückt ist. Österreich auf 2 133 Millionen ECU. 1982 betrug ihr Wert bereits 8 641 Millionen ECU. Seither sind sie stetig weiter Selbstverständlich ist es Sache der österreichischen Politi­ gestiegen und erreichten 1986 einen Wert von 14 031 ker zu bestimmen, auf welche Weise und in welchem Millionen ECU. Ähnlich entwickelten sich die Ausfuhren Ausmaß sie die Beteiligung am europäischen Integrations­ der Gemeinschaft nach Österreich. Von 3 859 Millionen prozeß verwirklichen wollen. ECU im Jahre 1973 stiegen sie bis 1982 auf 12 623 Millionen ECU und erreichten 1986 einen Wert von 19 287 Die Kommission ist überzeugt, daß sich die Zusammenar­ Millionen ECU (siehe Tabelle weiter unten). beit zwischen der Gemeinschaft und Österreich wie auch Österreich ist der viertgrößte Abnehmer der Gemeinschaft mit den anderen EFTA-Ländern zu allseitiger Zufrieden­ und steht in der Liste ihrer Lieferländer an achter Stelle. heit entwickelt. Das wurde auch anläßlich der jüngsten Ein großer Teil des Warenverkehrs entfällt auf Verarbei­ Zusammenkunft zwischen der Kommission und den tungserzeugnisse, Maschinen und Verkehrsmittel sowie auf Ministern der EFTA-Länder am 20. Mai 1987 in Interlaken chemische Erzeugnisse. bestätigt.

Handel EG-12 / Österreich 1983-1986 (alle Waren) (in Millionen ECU)

1983 1984 ? 1985 1986 T %' %'

Einfuhren der EG 9 959 11 334 + 13,8 12 860 + 13,5 14 031 + 9,1

Ausfuhren der EG 14 450 16 190 + 12,0 18 086 + 11,7 19 287 + 6,6

Bilanz 4 491 4 856 + 8,1 5 226 + 7,6 5 256 + 0,6

Handel EG-10 / Österreich (1973, 1980-1985) (alle ^faren )

1973 Index 1980 Index 1981 Index 1982 Index

Einfuhren der EG 2 133 100 6 939 325 7 567 355 8 641 405 Ausfuhren der EG 3 859 100 11 272 292 11 676 303 12 623 327 Nr. C 23/50 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

1983 Index 1984 Index 1985 Index 1986

Einfuhren der EG 9 745 457 11 095 520 12 573 589 Ausfuhren der EG 14 299 371 15 989 414 17 873 463

Quelle: Eurostat.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 719/87 den. Die Kommission wird ihr möglichstes tun, um sicherzustellen, daß die Möglichkeiten für umfangreichere von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) Schuhlieferungen nach Japan tatsächlich ausgeschöpft an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften werden. (29. Juni 1987) Die Kommission räumt ein, daß die im Rahmen der (88/C 23/88) gegenwärtigen Vereinbarung eröffneten Einfuhrmöglich­ keiten nur einem Bruchteil des gesamten japanischen Marktes für Schuhe entsprechen. Die Kommission will das Betrifft: Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen allgemeinere Problem eines verbesserten Zugangs zum (GATT) — Protektionistische Praktiken Japans japanischen Markt im Rahmen der Uruguay-Runde weiter und der Vereinigten Staaten von Amerika — verfolgen. Im tariflichen Bereich will die Kommission Einfuhr von in der Gemeinschaft hergestellten versuchen, eine Senkung der über 20 % liegenden Zollsätze Schuhen und die Aufhebung von Maßnahmen zu erreichen, die die Einfuhren in ungerechtfertigter Weise beschränken. In Der Verband der europäischen Schuhindustrie hat vor diesem Zusammenhang soll auch auf Verbesserungen der kurzem in Genf die protektionistischen Praktiken Japans, gegenwärtigen Vereinbarungen über Schuheinfuhren nach der Vereinigten Staaten von Amerika und der Entwick­ Japan hingewirkt werden. lungsländer verurteilt, die künstliche Handelshemmnisse errichten, um ihren Markt zu schützen. Japan mit einem Jahresverbrauch von 555 Millionen Paar Schuhen setzt beispielsweise für Europa eine Quote von 2 750 000 Paar Lederschuhen bei Einfuhrabgaben in Höhe von 27 % fest. Im vergangenen Jahr haben die zwölf Mitgliedstaaten SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 746/87 weltweit 260 Millionen Paar Schuhe ausgeführt. 1984 lag von Herrn Luc Beyer de Ryke (LDR — B) diese Zahl noch bei 300 Millionen. Gleichzeitig betrugen die Einfuhren (aus Nicht-EG-Staaten) 345 Millionen Paar an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften Schuhe. (9. Juli 1987) Zur Zeit sind etwa 400 000 Personen in Europa mittelbar (88/C 23/89) oder unmittelbar in diesem Sektor beschäftigt. Welche Politik wird die Kommission im GATT führen, um Betrifft: Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl — Transparenz und faire Marktpraktiken in diesem wichti­ Geldbußen bei Quotenüberschreitungen gen Wirtschaftssektor durchzusetzen ? Gemäß der Regelung von Artikel 58 können gegen Unternehmen, die ihre Quoten überschreiten, Geldbußen verhängt werden. Antwort von Herrn De Clercq Ich wünsche eine komplette Tabelle der bis heute verhängten Geldbußen und des Datums ihrer Zahlung. Ich im Namen der Kommission wünsche insbesondere über den Fall des Unternehmens (9. September 1987) Klöckner unterrichtet zu werden.

Die Kommission ist sich der von dem Herrn Abgeordneten geschilderten Situation im internationalen Schuhhandel Antwort von Herrn Narjes wie auch der Bedeutung, die die Schuhindustrie für die im Namen der Kommission Gemeinschaft hat, bewußt. (11. August 1987) Eines der Ergebnisse der Ende 1985 aufgrund von Artikel XXVIII des GATT geführten Verhandlungen war die Zusage Japans, Einfuhren von Lederschuhen zu einem Die Tabelle der wegen Quotenüberschreitung bereits Zollsatz von 27 % im Rahmen eines Jahreszollkontingents verhängten Geldbußen und des Datums ihrer Zahlung wird von 2,5 Millionen Paar Schuhen zuzulassen. Dieses dem Herrn Abgeordneten und dem Generalsekretariat des Zollkontingent ist mehr als doppelt so hoch wie das Parlaments unmittelbar übermittelt. Potential für Ausfuhren nach Japan. Außerdem umfaßt die Klöckner zahlte bisher die Geldbußen für die Quotenüber­ Vereinbarung Bestimmungen, nach denen weitere Aufstoc­ schreitungen im ersten und im zweiten Quartal 1981, d.h. kungen des Kontingents automatisch vorgenommen wer- insgesamt annähernd 34,6 Millionen Deutsche Mark. 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/51

Die Geldbußen für die Quotenüberschreitungen vom SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 827/87 dritten Quartal 1981 bis zum zweiten Quartal 1982 von Frau Johanna Maij-Weggen (PPE — NL) betragen 136 Millionen Deutsche Mark. Derzeit werden mit dem Unternehmen Gespräche über die Durchführung an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften des betreffenden Zahlungsplans geführt. (10. Juli 1987) Hinsichtlich der Quotenüberschreitung vom dritten Quar­ (88/C 23/91) tal 1982 bis zum vierten Quartal 1983 erklärte sich die Kommission grundsätzlich damit einverstanden, daß die Betrifft: Anteil der Frauen an den 24 EG-Forschungs­ Zahlung durch die Stillegung zusätzlicher Kapazitäten von stipendien für Untersuchungen auf dem Gebiet 310 000 Tonnen abgegolten wird. Klöckner nimmt diese der europäischen Integration Stillegungen derzeit vor. Die Kommission hat im letzten Jahr 24 EG-Forschungs­ stipendien in Höhe von 4 500 ECU an junge Wissen­ schaftler vergeben, die Untersuchungen auf dem Gebiet der europäischen Integration durchführen (siehe auch schrift­ liche Anfrage Nr. 1369/86) ('). Kann die Kommission mitteilen, wie hoch der Anteil der Frauen bei den jungen Wissenschaftlern ist, die ein Stipendium erhalten haben ? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 774/87 Kann die Kommission angeben, wie viele Stipendien 1987 zur Verfügung stehen und wie viele Frauen 1987 ein solches von Frau Johanna Maij-Weggen (PPE — NL) Stipendium erhalten ? an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (9. Juli 1987) (!) ABl. Nr. C 143 vom 1. 6. 1987, S. 12. (88/C 23/90) Antwort von Herrn Ripa di Meana im Namen der Kommission Betrifft: Etikettierung von Nahrungsmitteln, insbesondere im Hinblick auf Fette (8. September 1987) Ein zu hoher Fettgehalt in den Nahrungsmitteln kann zu vielerlei gesundheitlichen Beschwerden führen, u.a. zum 1987 sind wie im Vorjahr vier der insgesamt 24 Forschungs­ berüchtigten Herzinfarkt. stipendien für Untersuchungen auf dem Gebiet der Europäischen Integration an Frauen vergeben worden. Diese Herzinfarkte haben einen bedeutenden Anteil an der Um diese Stipendien bewarben sich: vorzeitigen Sterblichkeit bei Männern und Frauen in der Altersgruppe der Vierzig- bis Fünfundfünfzigjährigen. — 1986/1987: 27 weibliche und 138 männliche Kandida­ Viele Menschen versuchen daher, durch fettarme Ernäh­ ten rung Risiken zu vermeiden. — 1987/1988: 28 weibliche und 172 männliche Kandida­ ten Ist die Kommission bereit, einen Vorschlag zu unterbreiten, der darauf abzielt, eine Etikettierung von Nahrungsmitteln Der Anteil der weiblichen Stipendiaten an der Gesamtzahl einzuführen, aus der der Gehalt an (gesättigten und der Bewerberinnen betrug 1986/1987 14 % (gegenüber ungesättigten) Fettsäuren klar hervorgeht ? 14 % bei den männlichen Bewerbern). 1987/1988 lag dieser Anteil bei 11 %. Wenn ja, wann kann das Parlament mit einem derartigen Vorschlag rechnen ?

Antwort von Lord Cockfield SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 843/87 im Namen der Kommission von Frau Vera Squarcialupi (COM — I) (4. September 1987) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (20. Juli 1987) Die Frau Abgeordnete wird auf die Antwort auf die schriftliche Anfrage Nr. 229/87 von Frau Banotti (') (88/C 23/92) verwiesen. Der Kommissionsvorschlag wird im zweiten Halbjahr 1987 vorgelegt. Betrifft: Finanzierungsmittel für das Europäische Jahr der Straßenverkehrssicherheit (') ABl. Nr. C 315 vom 26. 11. 1987, S. 21. Zu den vier Initiativen, die die Kommission im Rahmen des Europäischen Jahres der Straßenverkehrssicherheit in Italien finanziert, gehört die Herausgabe einer Broschüre über die Probleme der Verkehrssicherheit auf Autobahnen Nr. C 23/52 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88 im Winter durch die Gesellschaft „Autostrada Milano/ c) Die Kommission übersendet der Frau Abgeordneten Torino SpA". Die Kommission hat dieser Gesellschaft und dem Generalsekretariat des Parlaments eine dafür Mittel in Höhe von 15 000 ECU bewilligt, was einem Aufstellung mit den erbetenen Informationen. Betrag von etwa 23 Millionen italienischen Lire entspricht. 1. Kann die Kommission den Inhalt der Broschüre erläutern ? 2. Kann sie darüber hinaus folgende Fragen beantworten: a) Wieviele und welche Finanzierungsanträge hat Italien eingereicht ? b) Wieviele Exemplare der Broschüre wurden gedruckt und wie wurden sie verteilt ? c) Gibt es Informationen über etwaige Verbesserungen der Verkehrssicherheit auf der Autobahn Mailand- Turin im Jahre 1986? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 895/87 von den Abgeordneten Nicolas Estgen (PPE — L), Marcelle Lentz-Cornette (PPE — L), Ernest Mühlen (PPE — L), Siegbert Alber (PPE — D), Michel Debatisse Antwort von Herrn Clinton Davis (PPE — F), Otto Habsburg (PPE — D), Peter Beazley im Namen der Kommission (ED — GB), Renate-Charlotte Rabbethge (PPE — D), Rudolf Luster (PPE — D), Wilhelm Hahn (PPE — D), (23. September 1987) Manfred Ebel (PPE — D), Olivier d'Ormesson (DR — F), Philipp von Bismarck (PPE — D), Heinrich 1. Unter den Vorhaben, die die Kommission im Rahmen Aigner (PPE — D), Hans-Jürgen Zahorka (PPE — D), des Europäischen Jahres der Straßenverkehrssicherheit Erik Blumenfeld (PPE — D), Elmar Brok (PPE — D) finanzierte, hat sich die Kommission mit 15 % (was und Pol Marck (PPE — B) 23 Millionen italienischen Lire entspricht) an den Gesamt­ an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften kosten von 147 Millionen italienischen Lire an der Herausgabe einer Broschüre über die Verkehrssicherheit (23. Juli 1987) auf Autobahnen im Winter durch die Gesellschaft „Auto­ (88/C 23/93) strada Milano/Torino SpA" beteiligt. Die Broschüre enthält eine Reihe von Ratschlägen für winterliches Fahrverhalten und ist in vier Teile unter­ Betrifft: EG-Erziehungsbeihilfen für Schwarze in Süd­ gliedert : afrika

— die Autobahn und die Verkehrssicherheit im Winter, Nach Berichten in der Zeitschrift „Europe" (21. Mai 1987) — die Autobahn und die Sicherheitsvorkehrungen, erklärte EG-Vizepräsident L. Natali auf der jüngsten Tagung des AKP/EWG-Ministerrats in Brüssel (19./ — Technologie und Sicherheit im Fahrverhalten, 20. Mai 1987), daß das EG-Beihilfeprogramm schwarze — Grundkenntnisse in Erster Hilfe. Studenten aus Südafrika unterstütze, „die von dem Apartheidsregime nachdrücklich daran gehindert werden, 2. a) Der Kommission wurden insgesamt acht Finanzie­ sich auf ihre höheren Diplome vorzubereiten". Jüngste rungsanträge von italienischen Organisationen un­ Statistiken zeigen, daß die Zahl der schwarzen Studenten terbreitet : an südafrikanischen Universitäten auf dramatische Weise — Istituto Cultura Roma Capitale, Ministero La- auf zur Zeit über 100 000 angewachsen ist, während die vori Publici, Associazione Italiana Ingeneri del Zahl der schwarzen Schüler an höheren Lehranstalten von Traffico, 35 000 im Jahre 1955 auf jetzt über eine Million gewachsen ist. Gleichzeitig geht aus Presseberichten und persönlichen — Conferenza del Traffico e della Circolazione — Begegnungen hervor, daß verschiedene nicht-staatliche ACI, Institutionen in Südafrika bisher keinerlei EG-Gelder — Centro studi Circolazione Traffico e Viabilita, zugunsten ihrer Ausbildungsprogramme für schwarze Associazione Sanitaria Italiana per la Sicurezza Studenten erhalten haben. Stradale, Comune di Varese, Societa Autostrada Torino-Milano. Ein Beispiel dafür ist das Institute for Race Relations, bei dem 8 000 Stipendienanträge von schwarzen Studenten b) Die Broschüre hat eine Auflage von 360 400 eingingen, von denen weniger als 10 % bewilligt werden Exemplaren. 355 400 Exemplare wurden an 18 konnten. Auch Handelsschulen und der Verband schwar­ Autobahngebührenerhebestellen und in den Innen­ zer Handelskammern NAFCOC haben offenbar die städten von Mailand und Turin sowie in der Region gleichen Schwierigkeiten, für ihre Ausbildungsprogramme von Piemont und der Lombardei kostenlos verteilt. EG-Mittel zu erhalten. Die Verteilung begann am 15. Dezember 1986 und wurde Mitte Februar 1987 abgeschlossen. Kann die Kommission angesichts dieser Umstände: 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/53 a) die Behauptung von Herrn Natali über die Behinderun­ über keinen dieser Kanäle einen Antrag auf Finanzierung gen schwarzer Studenten durch die südafrikanische seines Programms gestellt. Zu dem Verband schwarzer Regierung konkretisieren ? Handelskammern (NAFCOC) wurden Kontakte herge­ stellt, bisher wurde jedoch kein geeigneter Vorschlag b) erklären, warum Anträge auf Erziehungsbeihilfen von unterbreitet. anerkannten Organisationen abgelehnt werden, obwohl diese Anträge offensichtlich in den Geltungsbe­ reich des Kommissionsprogramms fallen und sich mit (') ABl. Nr. C 133 vom 18. 5. 1987. 2 dessen Zielsetzungen decken ? ( ) ABl. Nr. C 198 vom 27. 7. 1987. (3) Siehe Seite 28 dieses Amtsblatts. (4) Verhandlungen des Europäischen Parlaments, Nr. 2-351 (Mai 1987).

Antwort von Herrn Natali im Namen der Kommission (22. Oktober 1987) SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 899/87 von Herrn Luis Perinat Elio (ED — E) Ohne die Statistiken über Schüler- und Studentenzahlen in der Anfrage der Abgeordneten in Frage stellen zu wollen, an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften sei doch gesagt, daß in Südafrika nach normalen Ver­ (23. Juli 1987) gleichsindikatoren nichtweiße gegenüber weißen Schülern und Studenten im Bildungswesen zweifellos weiterhin (88/C 23/94) benachteiligt sind.

Viele Beispiele können angeführt werden, für die die Betrifft: Europäisches Institut für Wirtschaftsforschung folgenden gewiß repräsentativ sind. Während die gesamten Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft muß ihre Politik Bildungsausgaben für Weiße und Nichtweiße etwa gleich naturgemäß auf die Gemeinschaftswirtschaft konzentrie­ hoch sind, bedeutet dies Pro-Kopf-Ausgaben für Weiße und ren und sich dabei auf die Empfehlungen und Angaben der Nichtweiße im Verhältnis von 7: 1. Außerdem ist das einschlägigen Studien stützen, die die jeweiligen Dienststel­ Schüler-Lehrer-Verhältnis an Bildungseinrichtungen für len ihrer Organe ausarbeiten. Nichtweiße häufig doppelt so groß wie an Einrichtungen Es wäre freilich sinnvoll, wenn die Europäische Gemein­ für Weiße. Es sei auch darauf hingewiesen, daß der schaft, wie die meisten Mitgliedstaaten, über ein eigenes Minister für Bildung und Entwicklungshilfe, Gerrit Institut für Wirtschaftsforschung verfügen könnte, dessen Viljoen, 1986 erklärte, daß in seiner Abteilung 94,6 % der Aufgabe es wäre, einschlägige Studien über die Gemein­ Lehrer unterqualifiziert oder völlig unqualifiziert, von den schaftswirtschaft, Prognosen und allgemein das gesamte weißen Lehrern dagegen nur 30 % unterqualifiziert seien. Referenzmaterial, auf das sich die Wirtschaftspolitik Diese wenigen Beispiele und allgemeinere Überlegungen unserer Gemeinschaft stützt, zu koordinieren. wie die Gesamtauswirkung der Politik der getrennten Ist die Kommission der Ansicht, daß sich durch ein Unterrichtssysteme für verschiedene Rassen (z.B. gibt es in Europäisches Institut für Wirtschaftsforschung die Koordi­ Südafrika 15 Bildungsminister) spiegeln Verhältnisse wi­ nierung und Planung der die Wirtschaftsordnung der der, die nach allgemeiner Auffassung zu einer eindeutigen Europäischen Gemeinschaft stützenden Gemeinschafts­ Benachteiligung der nichtweißen Schüler in Südafrika politiken verbessern ließe ? führen. Dies ist unschwer zu erkennen, wenn man z.B. die Quote der in ihren Abschlußprüfungen erfolgreichen Schulabgänger betrachtet, die bei Weißen etwa 80 %, bei Schwarzen dagegen nur 50 % beträgt. Die Alphabetisie­ Antwort von Herrn Delors rungsquote beträgt in Südafrika unter Weißen 98 %, unter Schwarzen 50 bis 60 %. im Namen der Kommission (7. September 1987) Anträge bestimmter Organisationen im Rahmen des Sonderprogramms 953 der Gemeinschaft werden alle über einen der vier in Südafrika dazu geschaffenen Kanäle Die Kommission hält die Gründung eines Europäischen geleitet. Die Abgeordneten werden in diesem Zusammen­ Instituts für Wirtschaftsforschung seit vielen Jahren für hang insbesondere auf die Antworten verwiesen, welche die eine gute Idee. In den siebziger Jahren legte die Kommission Kommission auf die schriftlichen Anfragen Nr. 2010/86 einen Vorschlag für die Gründung eines derartigen Instituts von Herrn Habsburg ('), Nr. 2242/86 von Herrn de vor. Nach langwierigen Diskussionen mit den Mitglied­ Vries (2) und die gemeinsame Antwort auf die schriftlichen staaten mußte jedoch der Schluß gezogen werden, daß für Anfragen Nr. 295/87 von Herrn Habsburg, Nr. 303/87 von ein Institut unter der offiziellen Schirmherrschaft der Herrn Beyer de Ryke, Nr. "331/87 von Herrn Luster, Gemeinschaft nicht genügend Unterstützung gefunden Nr. 376/87 von Lady Elles (3) und auf die Antwort auf die werden konnte. Dennoch gab es später noch einmal einen mündliche Anfrage Nr. H-153/87 von Herrn Hackel in der Vorschlag für ein ähnliches unabhängiges Institut, was Fragestunde der Mai-Tagung des Parlaments (4) erteilte. Anfang der achtziger Jahre zur Gründung des Zentrums für Das südafrikanische Institut für Rassenbeziehungen hat Europapolitische Studien in Brüssel führte. Nr. C 23/54 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Etwa zur gleichen Zeit führte eine weitere private Initiative schen Gründen in Belgien schuldbefreiende Wirkung, sind zur Gründung des „Centre for Economic Policy Research" jedoch nicht für den Umlauf bestimmt. Sie wurden zum in London, das „European research networks" über Gedenken an den 30. Jahrestag der Unterzeichnung der wirtschaftspolitische Fragen gefördert hat. Die Kommis­ Römischen Verträge herausgebracht. Ihr Ausgabepreis lag sion hat einzelne Vorhaben, die von diesen beiden nicht nur über ihrem Nennwert, sondern auch über ihrem Einrichtungen in die Wege geleitet wurden, finanziell Metallwert. Ebenso wie die von Privatunternehmen unterstützt. Ferner erwägt die Kommission derzeit, ein verkauften Münzen sind die belgischen Münzen für Programm im Rahmen des mehrjährigen Rahmenpro­ Sammler aller Länder gedacht. gramms für Forschung und Entwicklung vorzuschlagen, das die Wirtschaftswissenschaften auf europäischer Ebene Die Kommission begrüßt diese jüngste Initiative eines fördern soll. Unter diesen Umständen ist die Kommission Mitgliedstaates, da sie den Europäern die Idee einer der Auffassung, daß der Gemeinschaft angemessene gemeinsamen Währung ins Bewußtsein rückt. Instrumente zur Förderung der wirtschaftspolitischen Forschung zur Verfügung stehen, so daß sich die Gründung Auch anderen Mitgliedstaaten steht es frei, ECU-Münzen eines weiteren Instituts erübrigt. für Sammler herauszugeben. Sollten allerdings Münzen geprägt werden, die in Europa als Zahlungsmittel dienen sollen, dann müßten deren Merkmale sowie die Modalitä­ ten ihrer Ausgabe und ihres Umlaufs in einem Über­ einkommen auf Gemeinschaftsebene festgelegt werden.

Die Emission von Münzen, welcher Art diese auch sein mögen, ist nicht Sache der Kommission. Zuständig hierfür sind vielmehr ausschließlich die Währungsbehörden. SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 916/87 von Herrn Emilio Duran Corsanego (ED — E) an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (23. Juli 1987) (88/C 23/95)

Betrifft: ECU Wie beurteilt die Kommission die Ausgabe von Münzen mit einem Nennwert von 50, 10, 5, 2, und 1 ECU durch das Königreich Belgien und die Firma „K. Bork" ? Hält die Kommission es im Hinblick auf Fortschritte auf SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1121/87 dem Wege zur Europäischen Union für zwecksmäßig, daß von Herrn Kenneth Stewart (S — GB) einer oder mehrere Mitgliedstaaten oder irgendein Privat­ unternehmen auf eigene Verantwortung die europäische an den Rat der Europäischen Gemeinschaften Währungseinheit in Umlauf bringen und daß ihre Gültig­ (1. September 1987) keit auf deren jeweiliges Hoheitsgebiet beschränkt bleibt ? (88/C 23/96) Sollte die Gemeinschaft nicht die ausschließliche Zustän­ digkeit für die Prägung und Ausgabe der ECU-Münzen besitzen, so wie heute jeder souveräne Staat für die Ausgabe seiner Landeswährung ausschließlich zuständig ist ? Betrifft: Beschäftigungsmöglichkeiten bei den Gemein­ schaftsorganen

Der Rat wird als die für die Bewilligung der Verwaltungs­ Antwort von Herrn Delors mittel aller Gemeinschaftsorgane und ihrer Stellenpläne im Namen der Kommission zuständige Instanz gebeten, Auskunft zu geben über: (7. September 1987) a) die Anzahl der in den Ruhestand versetzten Bedienste­ ten (ehemalige EG-Beamte oder Bedienstete mit ande­ Im Laufe der letzten Jahre haben einige Privatunternehmen rem Status), die freiberuflich oder auf Vertragsbasis ECU-Medaillen oder ECU-Münzen aus Gold, Silber oder oder als Zeitkräfte vom Gerichtshof der Europäischen Bronze im Nennwert von eins bis zehn ECU oder lediglich Gemeinschaften, vom Rechnungshof, vom Wirtschafts­ mit der Aufprägung „ECU" ausgegeben. Der Preis dieser und Sozialausschuß und vom Rat beschäftigt werden; Münzen/Medaillen richtet sich nach ihrem Edelmetallge­ b) die Rechtsgrundlage hierfür und damit die Haushaltsli­ halt. Wie viele andere Münzen, die bisher unter anderer nie, aus der diese in den Ruhestand versetzten Bezeichnung ausgegeben und Sammlern und Sparern Beschäftigten derzeit bezahlt werden. angeboten wurden, haben sie lediglich Sammlerwert. Auch der Staat Belgien hat kürzlich zwei ECU-Münzen Wie verträgt sich die bei den Gemeinschaftsorganen derzeit geprägt: eine 50-ECU-Münze in Gold und eine fünf-ECU- angewandte Praxis der Beschäftigung von in den Ruhe­ Münze in Silber. Diese Münzen haben zwar aus fiskali­ stand versetzten Mitarbeitern mit der Entschließung des 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/55

Rates vom 23. Januar 1984 zur Förderung der Beschäft­ Beamten und Bediensteten der Europäischen Gemein­ igung von Jugendlichen (') ? schaften verankert sind ? Ist es notwendig, den Rat auf die zahlreichen Entschließun­ Kann der Rat ferner Angaben über die Bestimmungen der gen des Parlaments zu spezifischen Vorschlägen hinzuwei­ Organe machen, die über den Gemeinschaftshaushalt sen, die dem Ziel dienen, die noch nie da gewesene finanziert werden, und zwar Bestimmungen, die mit den Arbeitslosenquote von 12 % (Zahlenangabe von 1986 aus Entschließungen des Europäischen Parlaments, aber auch dem Jahreswirtschaftsbericht) zurückzudrängen, die 1987 mit den Verpflichtungen des Rats bezüglich einer dynami­ Schätzungen zufolge 13 % der erwerbsfähigen Bevölke­ schen Politik zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit rung der Gemeinschaft der Zwölf erreichen wird ? in Einklang stehen ? Ist dem Rat bewußt, daß ungefähr sechs Millionen Arbeitslose in die Kategorie der „Jugendlichen" fallen, die (!) ABl. Nr. C 29 vom 4. 2. 1984. S. 1. nur kurzfristig eine Vollzeitbeschäftigung hatten? Wie kommt der Rat dazu, die Kommission zu ersuchen, Möglichkeiten zur engeren Zusammenarbeit bei konkreten Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit zu prüfen (2) und Gemeinsame Antwort dennoch die Praxis der Wiedereinstellung in den Ruhestand (8. Dezember 1987) versetzter Beschäftigter zu billigen ? Kann der Rat die Zusage machen, daß er in Anbetracht der hohen Arbeitslosigkeit in der Gemeinschaft möglichst bald Der Rat kann nur in bezug auf seine eigenen Dienststellen Maßnahmen trifft, um diese unzweckmäßige Praxis zu antworten. Er beschäftigt keine in den Ruhestand versetz­ beenden ? ten Bediensteten der Gemeinschaftsorgane. Der Rat räumt der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit — (!) ABl. Nr. C 29 vom 4. 2. 1984, S. 1. insbesondere der Jugendarbeitslosigkeit — hohe Priorität (2) ABl. Nr. C 165 vom 4. 7. 1985, S. 1. ein. Er nimmt alle Stellungnahmen und Initiativen in diesem Bereich mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis. Indessen vertritt er nicht die Auffassung, daß die von den SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1245/87 Herren Abgeordneten zur Sprache gebrachte Praxis in dieser Hinsicht bedeutsame Auswirkungen hat. von Herrn Leonidas Lagakos (S — GR) Der Rat hat am 22. Dezember 1986 die Entschließung über an den Rat der Europäischen Gemeinschaften ein Aktionsprogramm zur Förderung des Beschäftigungs­ (11. September 1987) wachstums angenommen, in der er der Ausbildung der Jugendlichen und der Bekämpfung der Langzeitarbeits­ (88/C 23/97) losigkeit Vorrang einräumt. Zur Zeit prüft er die Vorschläge, die ihm die Kommission für diese beiden Betrifft: Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit Bereiche unterbreitet hat. Kann der Rat Angaben über die Anzahl, die Nationalität und die Arbeitsdauer von Personen machen, die, obwohl sie bereits pensioniert sind, noch immer eine Tätigkeit in folgenden Organen der Gemeinschaft ausüben: Rat, Gerichtshof, Rechnungshof und Wirtschafts- und Sozial­ ausschuß ? Ist die Personalpolitik dieser Organe, nämlich ehemalige, bereits pensionierte Beamte der Europäischen Gemein­ SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1133/87 schaft zu einer Zeit der steigenden Jugendarbeitslosigkeit weiterhin zu beschäftigen, eigentlich angeraten ? von Herrn Florus Wijsenbeek (LDR — NL) Wie läßt sich die Tatsache, daß pensionierte Beamte mit an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften inoffiziellem Arbeitsverhältnis Beschäftigung erhalten, mit (1. September 1987) der Entschließung des Rates vom 23. Januar 1984 (>) vereinbaren ? (88/C 23/98) Wie kann der Rat die jüngste Mitteilung der Kommission [Dok. KOM(86) 784 endg.] betreffend die auf Gemein­ Betrifft: Breite des geplanten Kanaltunnels schaftsebene ergriffenen Maßnahmen auswerten? Ist die Ist der Kommission bekannt, daß die höchstzulässige Breite Politik zur Bindung von Gemeinschaftsmitteln für die von Kraftfahrzeugen, die durch den geplanten Kanaltunnel Beschäftigung ehemaliger Beamter der Gemeinschaft transportiert werden können, auf 2,50 Meter begrenzt ist ? angezeigt, wenn gleichzeitig in allen Mitgliedstaaten eine hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht, die den Jugendlichen Ist die Kommission nicht auch der Ansicht, daß die jegliche Aussicht auf eine umfassende Beteiligung am zunehmende Verwendung von genormten Paletten mit Aufbau Europas nimmt ? einer fast überall in der Gemeinschaft zulässigen Breite von 2,55 bis 2,60 Metern berücksichtigt werden muß ? Gedenkt der Rat sämtliche Mittel und Zahlungen aus dem Gemeinschaftshaushalt 1987 und 1988 zu streichen, die für Welche Schritte gedenkt sie in dieser Angelegenheit zu Arbeitsverhältnisse vorgesehen sind, die nicht im Statut der unternehmen ? Nr. C 23/56 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften 28. 1. 88

Antwort von Herrn Clinton Davis programme 0) für Griechenland eine Finanzierungs­ garantie von zwei Milliarden ECU sowie eine größere im Namen der Kommission prozentuale Beteiligung an verschiedenen Infrastrukturvor­ (30. September 1987) haben vorgesehen. Im übrigen genehmigte der Rat im Dezember 1985 zur Der Kommission ist der Inhalt der Konzessionsvereinba­ Stützung der griechischen Zahlungsbilanz ein an ein rung für den Kanaltunnel bekannt. In Anhang I dieser Programm zur Sanierung der Wirtschaft gebundenes Vereinbarung heißt es, daß Vorkehrungen für Fahrzeuge Darlehen von 1 750 Millionen ECU — in zwei Tranchen — mit einer Mindestbreite von 2,50 Metern getroffen werden zugunsten von Griechenland. Die zweite Tranche dieses müssen. Dem Herrn Abgeordneten ist sicher bekannt, daß Darlehens wurde Anfang 1987 ausgezahlt, nachdem die in der Richtlinie 85/3/EWG, Anhang I, Ziffer 2.1, die Ergebnisse der von der Kommission im Einvernehmen mit größte Breite von Straßenfahrzeugen auf 2,50 Meter dem Währungsausschuß durchgeführten Prüfung, die der festgesetzt ist. Die Kommission deutet die Pflichten und Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und der Durchfüh­ Rechte des Konzessionärs dahingehend, daß es in seinem rung des Sanierungsprogramms galt, dem Rat zur Beurtei­ Ermessen liegt, ob er aufgrund von Rentabilitätsüber­ lung vorgelegt worden waren. legungen Vorkehrungen für Fahrzeuge trifft, die die in der obengenannten Richtlinie festgesetzten Normen über­ Schließlich erhält Griechenland zur Unterstützung seiner schreiten. Dies könnte bei Isotherm-Fahrzeugen der Fall eigenen Bemühungen um den Zusammenhalt der Gemein­ sein. Bei den internationalen Standardpaletten von schaft nach wie vor einen beträchtlichen Anteil der von den 1 000 x 1 200 Millimetern wird davon ausgegangen, daß Strukturfonds gewährten Finanzierungen. die Breite von 2,50 Metern ein Nebeneinanderladen von zwei Paletten auf normale Fahrzeuge zuläßt. (i) ABl. Nr. L 197 vom 27. 7. 1985. S. 1.

SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1187/87 SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1313/87 von den Abgeordneten Vassilis Ephremidis, Dimitrios von Herrn Willy Kuijpers (ARC — B) Adamou und Alexandros Alavanos (KOM — GR) an den Rat der Europäischen Gemeinschaften an den Rat der Europäischen Gemeinschaften (2. Oktober 1987) (1. September 1987) (88/C 23/100) (88/C 23/99) Betrifft: Geschwindigkeitshemmende Maßnahmen Betrifft: Gesunkenes Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt in Nach unseren Informationen soll derzeit auf der Ebene der Griechenland Verkehrsminister der Europäischen Gemeinschaft über Nach Angaben, die die Kommission in Brüssel veröffent­ Maßnahmen zur Geschwindigkeitsregelung im Straßenver­ licht hat, belief sich das Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt in kehr verhandelt werden, u.a. über die Einführung ge- Griechenland 1981 auf 57,9 % des durchschnittlichen schwindigkeitshemmender Maßnahmen in Wohnberei­ Bruttosozialprodukts in der Gemeinschaft und 1986 auf chen im Hinblick auf die Umweltqualität dieser kinderrei­ 55,4 %, während es für 1987 auf 53,8 % und für 1988 auf chen Ortsviertel unter dem Aspekt des Verkehrs. 52,7 % geschätzt wird. 1. Wurden tatsächlich bereits Beratungen auf der Ebene Danach hat sich zwischen 1981 und 1988 die Kluft der Verkehrsminister zu diesem Thema geführt ? zwischen dem griechischen Bruttosozialprodukt und jenem 2. Wenn ja: Sind auf diesem Gebiet schon Vereinbarungen der übrigen Gemeinschaft ständig vertieft. Das Gefälle hat getroffen worden? sich während der Zeit der Anwendung des Programms zur „Stabilisierung" der griechischen Wirtschaft ständig vergrößert. Antwort Welche Maßnahmen beabsichtigt der Rat angesichts dieser sich seit dem Beitritt Griechenlands rasch vertiefenden (8. Dezember 1987) Kluft zwischen diesem Land und den anderen Mitgliedstaa­ ten für Griechenland zu verabschieden ? Der Rat hatte auf seiner Tagung vom 24./25. Juni 1987 einen Gedankenaustausch über diese Frage. Bei Abschluß dieses Gedankenaustauschs ist der Rat zu keinen Schlußfol­ Antwort gerungen gelangt. Er beauftragte den Ausschuß der (8. Dezember 1987) Ständigen Vertreter, die Beratungen fortzuführen, damit möglichst bald ein Einvernehmen im Rat erzielt werden Griechenland kommen zur Zeit wichtige Maßnahmen kann. zugute, die der Rat zu seiner finanziellen Unterstützung Der Rat möchte in diesem Zusammenhang den Herrn beschlossen hat. Abgeordneten darauf aufmerksam machen, daß die Außerdem ist in der Verordnung (EWG) Nr. 2088/85 des Kommission dem Rat am 12. Januar 1987 eine Mitteilung Rates vom 23. Juli 1985 über die integrierten Mittelmeer­ über Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Gemeinschaft 28. 1. 88 Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. C 23/57 zugeleitet hat. In dieser Mitteilung hat die Kommission groß der Anteil dieser Beschlüsse an der Gesamtzahl der insbesondere darauf hingewiesen, daß sie dem Rat in der vom Rat in diesem Zeitraum gefaßten Beschlüsse ist ? ersten Jahreshälfte 1987 einen entsprechenden Richtlinien­ vorschlag unterbreiten wolle. 2. Kann der Rat ferner mitteilen, ob aufgrund des Dem Rat liegt dieser Vorschlag noch nicht vor. Einwands eines Mitgliedstaats, daß „vitale nationale Interessen" gefährdet seien, irgendwelche Beschlüsse in diesem Zeitraum nicht gefaßt wurden, auch wenn eine qualifizierte Mehrheit festgestellt worden und aufgrund der Verträge erforderlich war, und falls ja, um wieviele Beschlüsse es sich handelt ? SCHRIFTLICHE ANFRAGE Nr. 1513/87 von Herrn Michael Welsh (ED — GB) an den Rat der Europäischen Gemeinschaften (23. Oktober 1987) Antwort (88/C 23/101) (8. Dezember 1987)

Betrifft: Mehrheitsbeschlüsse im Rat 1. Kann der Rat mitteilen, wieviele Beschlüsse während Während der belgischen Präsidentschaft in der Zeit vom der jüngsten belgischen Präsidentschaft (Januar bis Juni 1. Januar bis zum 30. Juni 1987 hat der Rat mehr als 1987) mit qualifizierter Mehrheit gefaßt wurden und wie dreißig Beschlüsse mit qualifizierter Mehrheit gefaßt.