Erläuterungsbericht

Regenwasserbehandlung der Einleitungen in die Schillingsbek in -Lokstedt

Machbarkeitsstudie

Auftraggeber Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Eimsbüttel Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt E/MR 23 Wasserwirtschaft - Geschäftsbereich Gewässer Grindelberg 62 - 66, 20144 Hamburg

Auftragnehmer

Berichtsdatum Februar 2013 Erläuterungsbericht

Regenwasserbehandlung der Einleitungen in die Schillingsbek in Hamburg-Lokstedt

Machbarkeitsstudie

Aufgestellt: Hannover, den 22.2.2013 Inhalt 1 Veranlassung ...... 1 2 Datengrundlagen. „. „. „. „. „. „. „. „ ...... „. „. „. „. „. „. „. „. „. „. „„. „. „. „. „. „1 3 Ist-Zustand ...... „ ...... „. „. „. „ ...... 1

3.1 Schillingsbek...... „ • ...... „ • ...... „ • ..... „ • ...... „ •..... „ ...... 1

3.2 Vorhandene Bauwerke ...... „ • ...... „ • ...... „ ...... 3

3.3 Niederschlagswasser-Einleitungen ...... „ ...... „ ...... 5

4 Planungsvorgaben und Randbedingungen ...... „ ...... „ ...... 6

4.1 Bewirtschaftungsplan EG-WRRL ...... „...... 6

4.2 Abwasserbeseitigungsplan ...... „...... „...... 6

4.3 Wasserschutzgebiete ...... „ . „ „ „ „„„ „ „ „ „ „ „ .„ „ „„„ „„ „ „„„ . „ „„„ „„„ „ „ ... 7

4.4 Naturschutzgebiete, Biotope ...... „„„„„„ . ... 7 5 Hydraulische und stoffliche Bewertung der Einleitungen ...... 7

5.1 Hydraulische Belastung .... „„ „ „ „ „ .„„„„„ „„„ „ „ „ .•.. „ „ .„„„„„„„ „ .. . . „„„„ „„„ ... 7

5.2 Stoffliche Belastung ...... „ „ „ „ „ „ . „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ .. „ „ .„ „ „„ „ „ „ „ .. . . „ „ „ „ „ ...... 9

5.3 Fazit ...... „. .... 11 6 Varianten zur Regenwasserbehandlung ...... 12 6.1 Variante A.1: Retentionsbodenfilter Koppelstr. u. Julius-Vosseler-Str. West ... 13 6.2 Variante A.2: Regenklärbecken Koppelstr. u. Julius-Vosseler-Str. West ...... 15 6.3 Variante B: Retentionsbodenfilter Gesamtabfluss Julius-Vosseler-Str .... 16 6.4 Variante C: Retentionsbodenfilter Gesamtabfluss Von-Eicken-Park ...... 17 6.5 Variante D: Dezentrale Behandlung der hoch belasteten Straßenabflüsse .... 18 6.6 Variante E: Straßenentwässerungskanal und semizentrale Behandlung der Straßenabflüsse ...... 19 6.7 Ergänzende Abkopplung von Flächen im Einzugsgebiet ...... 20 6.7.1 Anschluss des nördlichen EZG Koppelstraße an das vorhandene Regenrückhaltebecken ...... 20

6.7.2 Straßenbegleitende Mulden/ Rinnen ...... „ • ...... „ • ...... „ . . ... 20

6.7.3 Abkopplung von Dach- und Nebenflächen ..... „ „ „ „ .. „ „ „„„ „ „„ „ . „ .. . . „„ „„ „ . .... 21 7 Variantenvergleich. „. „. „. „. „. „. „ ...... „ „. „. „. „. „. „. „. „. „. „ ... „. „. „. „. 22

7.1 Fachlicher Vergleich...... „ • ...... „ • ..... „„...... 22

7.2 Kostenvergleich ...... „ . „ „„ „ „ „ „ „ „ . „ .. „ „ .„ „ „ „„ „ „„ .. . . „ „ „„ „ . .... 24

7.3 Abstimmung der Vorzugslösung .... „ . „ .„„„„ „„„. „ .. „ „„„„„„„„ . „ .. „ . „ „„„„ . .... 24

8 Vorzugsvariante ... „ • ••••••••• „ • •••••••••• „. „ .. „ • ••••••••• „ • ••••••••• „ • ••• „ ... „ • •••••••• 25

8.1 Beschreibung der Vorzugsvariante ...... „ ...... „ ...... „ ...... „ . ... . 25

8. 2 Hinweise für die weitere Planung und Ausführung ...... „ ...... „ ...... „ ...... „ . ... . 26 9 Literatur ...... „ ...... „ ...... „ ...... „ ...... 28 Anlagenverzeichnis Anlage 1 Kostenschätzung & Vergleich Anlage 2 Besprechungsprotokolle Anlage 3 Bewertung der EZG-Flachen Koppelstr. und Julius- Vosseler-Str. nach dem DWA-Merkblatt M153 „Empfehlungen zum Umgang mit Regenwasser"

Planverzeichnis Plan 1 Lageplan I Schnitt Vorzugsvariante M 1: 5.00 Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 1

1 Veranlassung

Die Schillingsbek in Hamburg-Lokstedt ist aufgrund von Niederschlagswasser­ Einleitungen des städtischen Sielnetzes hydraulisch und stofflich belastet. In de n angeschlossenen Einzugsgebieten sind stark befahrene Straßen vorhanden, die eine Regenwasserbehandlung notwendig machen. Der Abwasserbeseitigungsplan der Freien und Hansestadt Hamburg listet dementsprechend in der Prioritätenliste der geplanten Niederschlagswasserbehandlungsanlagen die Schillingsbek auf. Aufgrund der Flächenverfügbarkeit in der Nähe der Einleitstellen und der Lage der Einleitstellen z. T. unterhalb von Straßen sind Planung und Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage anspruchsvoll. Daher sollen in Abhängigkeit der fü r das Gewässer festzulegenden Zielgrößen der Regenwasserbehandlung zunächst in einem Variantenvergleich unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen untersucht und gegenübergestellt werden. Aus dem Variantenvergleich wird ei ne Vorzugsvariante nach den Kriterien Wirksamkeit, Umsetzbarkeit, Kosten und betriebliche Aspekte erarbeitet. Der Bezirk Eimsbüttel hat im September 2012 die Ingenieurgesellschaft für Stadthydrologie mbH (ifs) mit den erforderlichen Leistungen beauftragt.

2 Datengrundlagen

Die vorliegende Machbarkeitsstudie wurde auf der Grundlage folgender Daten erstellt: digital Format übermittelt durch Datum Stadtkarte tiff Bezirk Eimsbüttel 14.9.2012 DGK5 jpg Bezirk Eimsbüttel 14.9.2012 Orthofotos jpg Bezirk Eimsbüttel 14.9.2012 Landesgrundbesitzverhältnis pdf Bezirk Eimsbüttel 28. 9.2012 Grundwassergleichenplan pdf Bezirk Eimsbüttel 28.9.2012 Wasserschutzgebiete shp Bezirk Eimsbüttel 28.9.2012 Angaben Bauwerke Email Bezirk Eimsbüttel 9.1 0.2012 Sielnetz Regenwasser dwg HSE 11.10.2012 Einzugsgebiete Regenwasser dwg HSE 9./25.10.2012 Pegeldaten Nr. 34 pdf BSU 29.10.2012 Daten Verkehrsbelastung Email BWVI 12.10.2012 Einleitungsmenge Hochbahn Email Hamburger Hochbahn 24.1 0./9.11.2012

3 Ist-Zustand

3.1 Schillingsbek Die Schillingsbek ist ein rd. 1,9 km langes Nebengewässer der Kollau (OWK al_09: mit Kollau und Mühlenau). Einziges Nebengewässer der Schillingsbek ist die Lohbek, die innerhalb des Durchlasses Julius-Vosseler-Str. in die Schillingsbek einmündet. Die Schillingsbek entspringt südlich der Julius-Vosseler-Str. nahe der Bahnstation Hagenbecks Tierpark. Als „Quelle" sind Zuflüsse aus der Tragentwässerung der Bahnstation und die Niederschlagszuflüsse aus dem ca. 9 ha großen Ei nzugsgebiet Koppelstraße anzusehen. Im weiteren Gewässerverlauf erhält die Schillingsbek weitere Einleitungen aus dem Regenwasser-Sielnetz. In Abbildung 3.1 ist das natürliche Einzugsgebiet der Schillingsbek bis zur Einleitungsstelle Julius-Vosseler-Str. sowie bis zur Einmündung in die Kollau dargestellt. Das Teileinzugsgebiet bis zur Einleitung Julius-Vosseler-Str. hat eine Größe von ca. 120 ha, das Gesamteinzugsgebiet der Schillingsbek umfasst 202 ha. Seite 2 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

Abbildung 3.1 Natürliches Einzugsgebiet der Schillingsbek (bis Einleitung Julius­ Vosseler-Straße und bis zur Mündung in die Kollau)

Abflusskenndaten An der Schillingsbek ist kein Pegel vorhanden. Für die Kollau liegen Pegeldaten kurz oberhalb des Zuflusses der Schillingsbek vor (Pegel Nr. 0099344). Aus ei ner 9-jährigen Messreihe lassen sich für die Kollau folgende Abflussspende n ableiten: • Mittelwasserabflussspende Mq: 0,201 m3/s / 29,4 km2 = 6,84 l/s/km2 • Hochwasserabflussspende Hq1: 3,36 m3 /s / 29, 4 km2 = 114, 29 l/s/km2

Diese Abflussspenden sind nur bedingt auf das Einzugsgebiet der Schillingsbek übertragbar. Das Einzugsgebiet der Kollau ist flacher und dünner besiedelt, mit großen Anteilen an land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Da im Ra hmen dieser Machbarkeitsstudie keine anderen Daten zur Verfügung stehen, werden die Abflusswerte für die Schillingsbek mit den Abflussspende n der Kollau abgeschätzt. Für den Mündungsbereich der Schillingsbek ergeben sich somit folgende Werte: • Mittelwasser MQ = 202 ha * 6,84 l/s/km2 = 14 l/s

2 • Hochwasser HQ1 = 202ha*114,29 l/s/km = 231 l/s

Für die detaillierte Ausarbeitung der noch abzustimmenden Vorzugsvaria nte wird empfohlen, Abfluss und Wasserstände in der Schillingsbek mit dem vorhandenen Niederschlag-Abfluss-Modell des LSBG für die Kollau und ihre Nebengewässer zu berechnen.

Gewässerzustand Im Gewässerverlauf der Schillingsbek sind mehrere Verro hrungen vorhanden. Das Ufer ist teilweise mit Steinen oder Hölzern befestigt. Streckenweise abgeschwemmte Uferbereiche weisen auf eine hohe hydraulische Belastung hin. Einen Eindruck des vorhandenen Gewässerzustandes vermittelt Abbildung 3.2. Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 3

Durchlass südlich Döhmstraße Erodiertes Ufer

Abbildung 3. 2 Ortsbegehung Schillingsbek (26. 10. 2012)

3.2 Vorhandene Bauwerke

Rückhaltebecken Bahnstation Hagenbeks Tierpark An der Bahnstation Hagenbeks Tierpark ist ein Speicherbecken vorhanden, in welchem Stauwasser der Tragentwässerung zwischengespeichert wird. Aus dem Becken werden nach Auskunft der Hamburger Hochbahn (Email vom 26.10.2012) im Mittel 330 m3/d = rd. 4 l/s in das Kanalnetz Koppelstraße und somit in den „Quellbereich" der Schillingsbek eingeleitet. Die maximale Förderleistung des vorhandenen Pumpwerks beträgt 80 m3/h = 22 l/s. Gütemessungen zu der Einleitung liegen nicht vor.

Rückhaltebecken Max-Tau Straße Ca. 230 m von der Quelle entfernt, in Höhe des Durchlasses Schillingsbektal, befindet sich das Rückhaltebecken Max-Tau-Str. An das Becken sind nach Auskunft des Bezirks (Email vom 9.10.2012) die B-Plangebiete Lokstedt 2 und 42 sowie der Straßenentwässerungsgraben Dörnwiete angeschlossen. Das Becken wird im Dauerstau betrieben und hat ein Retentionsvolumen von ca. 3 3 520 m . Dem Becken ist ein Sandfang der Größe 10 m vorgeschaltet. Der Drosselabfluss von 3 l/s wird über ein 7 m langes Rohr ON 300 in die Schillingsbek eingeleitet. Seite 4 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstud ie

Rückhaltebecken Von-Eicken-Park Im Von-Eicken-Park ist die Schillingsbek zu zwei Teichen aufgestaut, von denen der erste Teich als Regenrückhaltebecken dient. Das Becken hat eine Grundfläche von 2 rd. 3.900 m , im östlichen Bereich befindet sich eine Ablaufschwelle mit einer Höhe von 5,97 m NN (Email Bezirk vom 9.10.2012). Im Jahr 2009 wurde um das Becken eine Nebenrinne gebaut, mit dem Ziel die Wasserqualität der Schillingsbek, die sich durch Nähr- und Schadstoffanreicherung und Sauerstoffzehrung im Teich verschlechtert hatte, wieder zu verbessern. Bei Wasserständen bis ca. Mittelwasser sollte das Wasser durc h diese Nebenrinne fließen, bei höheren Wasserständen über eine Steinwalzenschwelle in das Becken gelangen. Bei Ortsbegehungen am 7.8. und 26.10.2012 wurde eine vollständige Verschlammung der Rinne festgestellt. Zur Wiederherstellung der Fun ktionsfähigkeit wurde zwischenzeitlich eine Entschlammung der Nebenrinne durchgeführt.

Abbildung 3.3 Ortsbegehung Von-Eicken-Park (7.8. und 26.10.2012)

Um die aktuelle Rückhaltefunktion abzuschätzen, wurde das Ablaufbauwerk im Rahmen der Ortsbegehung grob vermessen. Aus den Abmessungen lassen sich für das Rückhaltebecken folgende Kenndaten abschätzen: • Rückhaltevolumen V= 3.900 m2 * 0,46 m "" 1.800 m3 • Abfluss Hauptgerinne (Annahme 0,5 % Sohlgefälle; kst-Wert=50) : Q"" 200 l/s • Maximaler Überlauf bei Volleinstau (Annahme µ=0,5): Qü"" 1.300 l/s

1,10 1,10 10 ,541

, / Abbildung 3.4 ""',_ l046 ·, . • / v Dauer-Wst. Abmessungen Ablauf RHB "··--.•_ ___,___,l '-o--..-. ~-s _ _ ,// Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 5

3.3 Niederschlagswasser-Einleitungen Im Gewässerverlauf der Schillingsbek bis zum Rückhaltebecken Von-Eicken-Park sind insgesamt 6 Niederschlagswasser-Einleitungen vorhanden. Im Nebengewässer Lohbek sind unterhalb des Lohbekteichs 3 weitere Einleitungsstellen vorhanden. Die 9 Einleitungsstellen und deren Einzugsgebiete sind in Abbildung 3.5 da rgestellt.

Abbildung 3. 5 Niederschlagswasser-Einleitungen und Einzugsgebiete

Tabelle 3.1 gibt einen Überblick über die angeschlossenen Flächen je Einleitungsstelle. Insgesamt sind bis zum Rückhaltebecken Von-Eicken-Park befestigte Flächen von rd. 42 ha an die Schillingsbek angeschlossen.

Tabelle 3.1 Niederschlagswasser-Einleitungsstellen

Einleitungsstelle Gewässer Fläche Bef. Fläche Einleitung 2 Nr. HSE Bezeichnung Name AE,k AE,b 1) Q FHH1 ) [-] [-] [-] [ha] [ha] [l/s] 56668005 Koppelstraße Schillingsbek 8,6 5,4 555 56668027 RHB Max-Tau-Straße Schillingsbek 3,4 1,2 113 56668004 Schillingsbektal Schillingsbek 12, 1 5,5 334 56668011 Emil-Andresen-Straße Lohbek 16,8 7,2 453 56668014 Meyermannweg Lohbek 10,7 3,5 312 56668015 Erlenstraße Lohbek 1,8 0,7 46 56668003 Julius-Vosseler-Str. Schillingsbek 21,2 10,6 735 :r RW-EZG Julius-Vosseler-Str.: 74,7 34,1 2.548 n. a. Grelckstraße Schillingsbek 4,7 2,7 n. a. n. a. Feldhoopstücken Schillingsbek 9,4 5,0 n. a. :r RW-EZG Von-Eicken-Park: 88,8 41,9

1) AE,b errrittelt aus Verschneidung der Teileinzugsgebiete mit Dach-, Weg-, Ratz- und Straßenflächen detaillierte Erfassung Nebenflächen EZG Koppel-Nosseler-str.; sonst Zuschlag 50% auf Dachfläche 2) Angabe des einjährlichen Bnleitungsabflusses gern. HSE(10/2012) n.a: im Rahmen der Machbarkeitsstudie nicht angefragt Seite 6 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

4 Planungsvorgaben und Randbedingungen

4.1 Bewirtschaftungsplan EG-WRRL Im Zuge der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie für die Flussgebietsgemeinschaft erfolgt für die Schillingsbek keine Bewertung. Für das unterhalb gelegene Gewässer Kollau (OWK al_9: Tarpenbek mit Kollau und Mühlenau) liegen eine Bestandsaufnahme und Erstbewertung sowie ei n Bewirtschaftungsplan nach WRRL vor. Nachfolgend sind die wesentlichen Ergebnisse für die Kollau zusammengefasst: Oie Kollau wird als erheblich veränderter Wasserkörper mit der Gewässergüteklasse 11-111 eingestuft. Makrozoobenthos, Fischfauna, Ourchgängigkeit und Struktur sind beeinträchtigt. Sowohl der ökologische als auch der chemische Zustand wird nach dem Bewirtschaftungsplan (FHH, 2010) als „nicht gut" bewertet. Neben Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit und Gewässerstruktur wird im Bewirtschaftungsplan (FHH, 2010) der Bau von Regenrückhaltebecken und Behandlungsanlagen als Maßnahme zur Verminderung von Abflussspitzen und punktuellen stofflichen Belastungen genannt. Konkrete Vorgaben für de n Ort und die Konzeption der Regenwasserbehandlung sind aus dem Bewirtschaftungsplan jedoch nicht ableitbar. Der Gewässerbereich der Kollau vom Rückhaltebecken Brookgraben bis zur Mündung in die Tarpenbek, in welchen die Schillingsbek einmündet, ist durch die Hamburger Verordnung über die Qualität von Fisch- und Muschelgewässern (Fisch- und Muschelgewässerqualitätsverordnung) vom 9.9.1997 als Cyprinidengewässer gemäß EU-Richtlinie 78/659/EWG ausgewiesen. Für diese Gewässer si nd Grenzwerte unter anderem für folgende Parameter benannt: • Schwebstoffe: s:; 25 mg/I • Gelöster Sauerstoff: ~ 7 mg/I • Biol. Sauerstoffbedarf: s:; 6 mg/I • Zink Zn (gesamt): s:; 1 mg/I • Kupfer Cu (gelöst): s:; 0,04 mg/I

4.2 Abwasserbeseitigungsplan Im Abwasserbeseitigungsplan der Stadt Hamburg (FHH, 2000) wird die Vermi nde rung der Stoffeinträge durch stark belastetes Niederschlagswasser als wese ntliches Ziel definiert. Der Plan enthält daher eine Prioritätenliste für den Bau von Behandlungsanlagen, bei deren Erstellung emissionsseitig die potenzielle Flächenverschmutzung im Einzugsgebiet und immissionsseitig die Gewässerempfindlichkeit, die Lage in einem Wasserschutzgebiet und die Ausweisung als Fischgewässer als Kriterien berücksichtigt wurden. Der Bau einer Niederschlagswasserbehandlung an der Schillingsbek ist Bestandteil dieser Prioritätenliste. Für die Regenwasserbehandlung werden im Abwasserbeseitigu ngsplan folgende Ziele formuliert: • Rückhalt des größten Anteils ungelöster Substanzen • Abbau organischer Substanzen • Verminderung der Belastung mit PAK, CKW, Schwermetallen • Minimierung der Nährstoffeinträge N und P sowie de r MKW-Einträge • Bau möglichst naturnaher Anlagen Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 7

4.3 Wassers eh utzgebiete Im Einzugsgebiet der Schillingsbek und der nachfolgenden Gewässer sind keine Wasserschutzgebiete vorhanden. Das geplante WSG „Eidelstedt/Ste llingen" liegt an der Kollau oberhalb der Einmündung der Schillingsbek.

4.4 Natu rsch utzg eb iete, Biotope Der Gewässerlauf der Schillingsbek ist oberhalb des Durchlasses Julius-Vosseler-Str. sowie unterhalb des Teiches Von-Eicken-Park bis zum Durchlass Kollaustraße als lineares Biotop (teilweise geschützt) ausgewiesen. Der Feddersenteich im östlichen Bereich des Von-Eicken-Parks unterhalb des Rückhaltebeckens ist als teilweise geschütztes Stillgewässer, die nördlich gelegenen Flächen als teilweise bzw. vollständig geschütztes Grünland ausgewiesen. Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind entlang des Gewässerverlaufs nicht vorhanden.

5 Hydraulische und stoffliche Bewertung der Einleitungen

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wird eine detaillierte Bewertung für die Einleitungsstellen der z. T. hoch belasteten Einzugsgebiete Koppelstraße und Julius­ Vosseler-Straße durchgeführt. Für die weiteren in Abbildung 3.5 da rgestellten Einleitungsstellen erfolgt lediglich eine verbale Einschätzung. In der Machbarkeitsstudie wird anhand der vorliegenden Unterlagen sowie ei ner Ortsbegehung ein Vorschlag zur Definition des Behandlungsziels erarbeitet und mit Auftraggeber und Genehmigungsbehörden abgestimmt.

5.1 Hydraulische Belastung Nach Auskunft des Bezirks Eimsbüttel sind für die Rückhaltung von Niederschlagswasser für die Schillingsbek keine Bemessungsziele in Bezug auf den zulässigen Einleitungsabfluss und die Überlaufhäufigkeit definiert. Um eine Bewertung der vorhandenen Einleitungen zu ermöglichen, werden nachfolgend die Vorgaben für Neubaugebiete in Hamburg sowie die Ansätze der Merkblätter DWA-M153 und BWK-M3 angewendet.

Vorgaben Freie und Hansestadt Hamburg Für Neuplanungen ist eine Drosselabflussspende von 17 l/s/ha bezogen auf die angeschlossene Einzugsgebietsfläche zulässig. Für die betrachteten Einleitungsstellen ergeben sich nach dieser Vorgabe folgende Drosselabflüsse: Tabelle 5.1 Orosse/abf/uss nach der Vorgabe FHH für Neubaugebiete

Einleitung TEZG-Fläche AE,k Drosselabfluss Q0r Koppelstraße 8,6 ha 146 l/s Julius-Vosseler-Str. 21,2 ha 360 l/s Seite 8 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

Merkblatt OWA-M153 CDWA, 2007) Nach dem DWA-M153 ist die Einleitung in den Quellbereich eines Gewässers, wie sie durch das Einzugsgebiet Koppelstraße erfolgt, streng genommen nicht zulässig. Die Schillingsbek im Stadtgebiet Lokstedt ist ein urbanes Gewässer und strukturell stark überprägt. Das Gewässer wird in diesem Bereich fast ausschließlich durch die Niederschlagswasser-Einleitungen gespeist und kann daher nahezu als Bestandteil der Entwässerung angesehen werden. Vor diesem Hintergrund ist der Aufwand für eine Verlegung der Einleitungsstelle Koppelstraße durch den Bau eines gewässerparallelen Sammlers nicht gerechtfertigt. Die Schillingsbek ist nach dem DWA-M153 als „kleiner Flachlandbach" einzustufen. Nach der Typisierung von POTTGIESSER & SOMMERHÄUSER (2008) ist die Schillingsbek dem Gewässertyp 14 „Sandgeprägte Tieflandbäche" zuzuordnen. Nach dem DWA-M153 ist nach dem Emissionsprinzip für die Niederschlagswasser­ Einleitungen in die Schillingsbek eine Drosselung auf 15 l/s/ha erforderlich. Weiterhin ist nach dem Immissionsprinzip DWA-M153 der maximale Drosselabfluss einer Einleitung in Abhängigkeit vom Gewässersediment beschränkt. Nach diesen Empfehlungen soll der Einleitungsabfluss auf einer Gewässerstrecke von etwa der 1000-fachen Wasserspiegelbreite maximal folgenden Wert betragen:

• Qdr,max = ew * MQ

mit ew = dimensionsloser Einleitwert in Abhängigkeit von der Korngröße der Sedimente MQ = Mittelwasserabfluss an der Einleitungsstelle [m3 /s] Der Einleitungswert ew ist für sandige Sohlsubstrate mit 2-3 anzusetzen. Bei einer Sohlbefestigung kann ein Einleitungswert von 7 angesetzt werden. Da für den Mittelwasserabfluss der Schillingsbek keine statistischen Auswertungen vorliegen, wird für die Abschätzung die mittlere Abflussspende der Kolla u Mq=6,84 l/s/km2 verwendet. Für die betrachteten Einleitungsstellen erge ben sich, abhängig vom gewählten Einleitungswert, folgende Drosselabflüsse: Tabelle 5.2 Orosselabf/uss nach der immissionsorientierten Vorgabe des OWA-M153

Einleitung Einzugsgebiet AEo Max. Drosselabfluss Qdr,max ew= 3 ew= 7 1 1 Koppelstraße 0 ha 0 l/s > 0 l/s > Julius-Vosseler-Str. 120 ha 251/s 57 l/s

1) Einleitung in den Quellbereich nach DWA-M153 nicht zulässig

Merkblatt BWK-M3 CBWK, 2001) Auch nach dem BWK-Merkblatt M3 ist die Einleitung in den Quellbereich eines Gewässers nicht zulässig. Die Einleitung Koppelstraße wird jedoch aus den im vorangegangenen Absatz genannten Gründen nicht als kritisch erachtet. Gemäß BWK-M3 wird der zulässige Einleitungsabfluss anhand der potenziell naturnahen jährlichen Hochwasserabflussspende Hq1,pnat, der angeschlossenen befestigten Fläche AE,b und der natürlichen Einzugsgebietsfläche ÄEo ermittelt:

* * AE,b * * • QElzu, l < 1,0 Hql,p nat --100 +X H q lp, nat A EG

Nach den Empfehlungen des BWK-M3 dürfen die Niederschlagswassereinleitungen den potentiell naturnahen Hochwasserabfluss im Gewässer um einen Fa ktor x überschreiten. Dieser Faktor wird i. d. R. mit 0, 1, abhängig von der ökologischen Verträglichkeit regional mit bis zu 0,3 angesetzt. Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 9

Da für den Hochwasserabfluss der Schillingsbek keine statistischen Auswertungen vorliegen, wird für die Abschätzung die einjährliche Hochwasserabflussspende der 2 Kollau Hq1= rd. 114 l/s/km angesetzt. Diese entspricht von der Größenordnung dem unteren Hüllkurvenbereich gemäß BWK-M3, Anhang 4. Für die betrachteten Einleitungsstellen ergeben sich, abhängig vom gewählten x-Faktor, folgende zulässigen Einleitungsabflüsse (Tabelle 5.3):

Tabelle 5.3 Zulässiger Einleitungsabfluss gemäß Merkblatt B WK-M3

Einleitung Einzugsgebiet Bef. Fläche Einleitungsabfluss QE1,zu1

AEo AE,b X= 0,1 X= 0,3 Koppelstraße O ha 5,4 ha 6 l/s 6 l/s 1>

Julius-Vosseler-Str. 120 ha 10,6 ha 261/s 53 l/s

1) QE1 ,zul ist für das Gebiet Koppelstraße unabhängig vom X-Faktor, da Arn=O ha; Einleitung in den Quellbereich nach BWK-M3 unzulässig

5.2 Stoffliche Belastung Allgemeine Behandlungsziele bzw. Vorschläge für Behandlungsanlagen werden im technischen Regelwerk der DWA und des BWK (DWA-M 153, BWK-M3) sowie fü r die Stadt Hamburg in dem Leitfaden „Behandlung von Niederschlagswasser öffentlicher Flächen bei Trennkanalisation" (FHH, 2010b) genannt. Konkrete Zielgrößen der Niederschlagswasserbehandlung im Sinne von immissions­ bezogenen Konzentrationsgrenzwerten oder Frachtbegrenzungen für bestimmte Parameter sind für die Schillingsbek nicht bekannt. Für Hamburg gibt der Abwasserbeseitigungsplan für die Niederschlagswasserbe­ handlung eine Reduzierung der ungelösten Bestandteile, der sauerstoffzehrenden Stoffe, der Nährstoffe N und P, der Schwermetalle und von PAK und CKW vor. Außerdem unterliegt das nachfolgende Gewässer, die Kollau, der Ha mburger Verordnung über die Qualität von Fisch- und Muschelgewässern, die für Sauerstoffgehalt, Schwebstoffe, Nährstoffe sowie Schwermetalle bestimmte Grenzwerte festlegt.

Merkblatt OWA-M153 Die erforderliche Regenwasserbehandlung wird anhand des DWA-M15 3 abgeschätzt. Bei der Anwendung hat die Einstufung des Gewässertyps eine besondere Bedeutung. Nach Anhang A des Merkblattes DWA-M153 ist die Schillingsbek als „Kleiner Flachlandbach" (G6) mit einer Gewässerpunktzahl G=15 einzustufen. Dem Schutzbedürfnis des Gewässers ist nach dem DWA-M153 die qualitative Gewässerbelastung aufgrund der eingeleiteten Oberflächenabflüsse gegenüber zu stellen. Zur Ermittlung der Gesamtbelastung je Einleitungsstelle werden die Abfluss liefernden Flächen in verschiedene Kategorien eingeordnet, für welche nach dem DWA-M153 Tab. A.2 und A.3 jeweils Belastungskennzahlen anzusetzen sind. Die detaillierte Flächeneinstufung für die hoch belasteten Ei nzugsgebiete Koppelstraße und Julius-Vosseler-Str. ist in der Anlage 3 dargestellt. Die Straßenflächen werden anhand der zur Verfügung gestellten Daten der Verkehrsbelastungen in die Flächentypen F3-F6 eingeteilt. Alle anderen befestigen Flächen (Dachflächen ausgenommen) werden dem Flächentyp F3 zugeordnet. Da eine Verdünnung bzw. Vermischung von Abwasser mit deutlich unterschied licher Verschmutzung nach den Empfehlungen des DWA-M153 nicht zulässig ist, wird der Dachflächenanteil bei der Bewertung nicht berücksichtigt. Seite 10 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

Die Ergebnisse der Bewertung für die Einzugsgebiete Koppelstraße und Julius­ Vosseler-Str. sind in Tabelle 5.4 und Tabelle 5.5 zusammengestellt. Demnach ergeben sich für die beiden Einleitungsstellen Belastungswerte von B = 25,79 für die Einleitung Koppelstraße bzw. B = 28,43 für die Einleitung Julius-Vosseler-Straße.

Tabelle 5.4 Bewertung der Abflussbelastung Einleitung Koppelstraße nach dem Verfahren des OWA-M153

Teilflächen Flächenanteil Luft L; Fläche F; Belastung

Flächennutzung A; 4"; Au,; Anteil f; Typ Punkte Typ Punkte B; = f;*(L1+F1) [ - ] [ha] [-] [ha] [-] [-] [-] [-] [-] [-] Dachflächen 1l 1, 19 0,9 1,07 Nebenflächen 2l 0,88 0,9 0,80 0,21 L1 1 F3 12 2,72 Wegflächen 0,00 0,9 0,00 0,00 L1 1 F3 12 0,00 Platzflächen 0,29 0,9 0,26 0,07 L1 1 F3 12 0,90 straßen bis 300 Kfz/24h 0,14 0,9 0,13 0,03 L1 1 F3 12 0,44 straßen 300-5.000 Kfz/24h 0,41 0,9 0,37 0,10 L1 1 F4 19 1,95 straßen 5.000-15.000 Kfz/24h 1,37 0,9 1,23 0,32 L2 2 F5 27 9,38 straßen > 15.000 Kfz/24h 1, 13 0,9 1,01 0,27 L3 4 F6 35 10, 40 Flächen der Belastung F3-F6 4,22 iAu 3,80 Abflussbelastung B = I:B;: 25,79

1) Die genng belasteten DachMchen werden nach DWA-M 153 auß er Acht gelassen

2) Abgrenzung Neben~ächen anhand der Lultb1lder

Tabelle 5.5 Bewertung der Abflussbelastung Einleitung Julius-Vosseler-Str. nach dem Verfahren des OWA-M153

Teilflächen Flächenanteil Luft L1 Fläche F1 Belastung

Flächennutzung A. 'll; A..,1 Anteil f1 Typ Punkte Typ Punkte B1 = f;*(L1+F1) r -1 [hal r-1 [hal r-1 r-1 r-1 r-1 r-1 r-1 1 Dachflächen ' 3,50 0,9 3, 15 Nebenflächen 2l 1,45 0,9 1,30 0,20 L1 1 F3 12 2,65 Wegflächen 0, 16 0,9 0, 14 0,02 L1 1 F3 12 0,29 Pla1zflächen 0,05 0,9 0,04 0,01 L1 1 F3 12 0, 09 Straßen bis 300 Kfz/24h 0,52 0,9 0,47 0,07 L1 1 F3 12 0,95 Straßen 300-5.000 Kfz/24h 0, 13 0,9 0, 12 0,02 L1 1 F4 19 0,37 Straßen 5.000-15.000 Kfz/24h 1,61 0,9 1,45 0,23 L2 2 F5 27 6,59 Straßen > 15.000 Kfz/24h 3, 18 0,9 2,87 0,45 L3 4 F6 35 17,49

Flächen der Belastung F3-F6 7, 10 rAu 6,39 Abflussbelastung B = I:B1: 28,43

1) Die gering belasteten Dac~ächen werden nach DWA-M153 außer Acht gelassen 2) Abgreriz ung Nebenftächen anhand der Luftbilder

Aus der ermittelten Abflussbelastung und dem Schutzbedürfnis des Gewässers wird auf die Behandlungsbedürftigkeit der Niederschlagsabflüsse geschlossen. Setzt man die Belastung mit den Gewässerpunkten ins Verhältnis, so ergeben sich für eine Regenwasserbehandlung folgende maximal zulässige Durchgangswerte: Tabelle 5.6 Maximal zulässiger Durchgangswert gem. DWA-M153 Einleitungs- Belastung Gewässer Maximal zulässiger stelle Punkte Punkte Durchgangswert B G Dmax = G/B Koppelstraße 25,79 15 0,58 Julius-Vosseler-Str. 28,43 15 0,53 Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 11

Merkblatt B WK M3 (B \IVK, 2001) Für die Anwendung des vereinfachten stofflichen Nachweises nach dem BWK-M 3 sind eine Wasseranalyse sowie umfangreichere Nachweisrechnungen erforderlich. Diese werden im Rahmen der Machbarkeitsstudie nicht durchgeführt. Aus diesem Grund ist eine Bewertung der stofflichen Belastung nach dem BWK-M 3 an dieser Stelle nicht möglich.

5.3 Fazit

Hydraulische Belastung Nach den Vorgaben der FHH sowie der Merkblätter DWA-M153 und BWK-M3 ist an den Einleitungsstellen Koppelstraße und Julius-Vosseler-Str. eine Retention de r Niederschlagsabflüsse erforderlich. Auch an den anderen Einleitungsstellen bis zum Von-Eicken-Park ist - ausgenommen RHB Max-Tau-Str. - bislang keine ausreichende Retention vorhanden. Die Vorgaben der FHH und der beiden Merkblätter DWA-M153 und BWK-M3 führen zu unterschiedlichen Ergebnissen für den zulässigen Drosselabfluss. Oie maßgebliche und vor Ort realisierbare Retention für die auszuarbeitende Vorzugsvariante ist mit den beteiligten Genehmigungsbehörden abzustimmen.

Stoffliche Belastung

Da der maximale Durchgangswert <1 ist, ist nach der schematischen Bewertung gemäß DWA-M153 bei den Einleitungen Koppelstraße und Julius-Vosseler-Str. eine Regenwasserbehandlung erforderlich. Eine stoffliche Bewertung nach BWK wird im Rahmen der Machbarkeitsstudie nicht durchgeführt.

Nach dem DWA-M153 kommen bei dem geforderten Durchgangswert von 0,5-0,6 zur Regenwasserbehandlung grundsätzlich folgende Maßnahmen in Frage: • Versickerungsanlagen mit > 30 cm bewachsenem Oberboden • Filteranlagen, z. B. Retentionsbodenfilter nach DWA-M 178 • Regenklärbecken mit 10 m3 /m2 /h Oberflächenbeschickung und rkrit = 45 l/s/ha

3 2 • Absetzanlagen mit 9 m /m /h Oberflächenbeschickung und Regenspende r15,1 (z. B. RiStWag-Abscheider)

Die im Abwasserbeseitigungsplan und auch in der Fischgewässer-Verordnu ng genannten Zielgrößen gehen über den rein physikalischen Rückhalt der mittleren und größeren Kornfraktionen hinaus. Sie erfordern auch einen Rückhalt der Feinpartikel sowie eine Verminderung der Nähr- und Schadstoffeinträge. Vor diesem Hi ntergrund ist für die Regenwasserbehandlung an der Schillingsbek - soweit möglich - eine weitergehende Behandlung mittels Versickerungs- oder Filteranlage anzustreben.

Für die weiteren Einleitungsstellen bis zum Von-Eicken-Park wurde im Rahmen der Machbarkeitsstudie keine detaillierte Flächenbewertung durchgeführt. Da in den anderen Gebieten, mit Ausnahme des EZG Schillingsbektal; deutlich weniger belastete Straßenflächen enthalten sind, ist von maximalen Durchgangswerten nahe 1 auszugehen. Der Behandlungsbedarf ist demnach in diesen Gebieten geringer bzw. ggf. gar nicht gegeben. Seite 12 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

6 Varianten zur Regenwasserbehandlung

Nach den vorangegangenen Bewertungen sind für die Ei nleitungsstellen Koppelstraße und Julius-Vosseler-Str. Behandlungsmaßnahmen vorzusehen. Auch für die anderen Einleitungsstellen an der Schillingsbek und der Lohbek (ausgenommen EZG Max­ Tau-Str.) ist zumindest eine Retention erforderlich.

Behandlungsziel Anhand der Vielzahl von Einleitungsstellen im Gewässerverlauf bis zum Rückhaltebecken Von-Eicken-Park ist das Ziel einer Regenwasserbehandlung zu definieren: • Soll eine Verbesserung der Wasserqualität und eine Verminderung der hydraulischen Belastung für die oberhalb des Von-Eicken-Parkes gelegenen Gewässerabschnitte erreicht werden, so ist eine Behandlung an den einzelnen Einleitungsstellen anzustreben. • Ist hingegen die Hauptzielstellung die Verbesserung der Gewässergüte in den unterhalb gelegenen Gewässern (Kollau, Tarpenbek), so ist die Errichtung ei ner zentralen Behandlungsanlage im Gewässerverlauf, wie z. B. am RHB Von-Eicken­ Park, voraussichtlich sinnvoller. Der Bezirk Eimsbüttel strebt grundsätzlich eine stoffliche Verbesserung für den Oberlauf der Schillingsbek an (s. Protokoll, Anlage 2). Die Grünanlagen entlang des Oberlaufs sollen für die Naherholung innerhalb des dicht bebauten Stadtteils jedoch unbedingt erhalten und daher möglichst wenig durch entwässerungstechnische Maßnahmen in Anspruch genommen werden.

Grundlagen In den Abschnitten 6.1 bis 6. 7 werden verschiedene Varianten für eine mögliche Niederschlagswasserbehandlung dargestellt und diskutiert. Die dargestellten Varianten basieren auf folgenden Ansätzen: a) Flächenbedarf Der Flächenbedarf für einen Retentionsbodenfilter wird aufgrund der befestigten Fläche nach den Empfehlungen des Bodenfilterhandbuches NRW (MUNLV, 2003) 2 mit rd. 100 m /ha AE b abgeschätzt. Hinzu kommen Flächen für Böschungs­ bereiche, Vorstufe, Zuwegung etc. Bei der Berechnung der erforderlichen Grundfläche wird davon ausgegangen, dass keine zusätzlichen Flächen für die Retention vorzusehen sind. Es ist die Größe der Vorstufe für die Filteranlagen festzulegen. Neue Untersuchungen weisen darauf hin, dass eine Vorstufe mit geringerer Größe als im DWA-M1 78 empfohlen (Geschiebeschacht) gebaut werden könnte. Der Flächenbedarf für Regenklärbecken mit Dauerstau wird entsprechend der Bewertung nach dem DWA-M153 für eine kritische Regenspende rkrit = 45 l/s/ha und eine Oberflächenbeschickung von qA = 1O m3 /m2 /h ermittelt. Es ergibt sich ein Flächenbedarf von 16. 2 m2 /ha A:__,p_. Der Flächenbedarf für ei n RKB beträgt demnach 16,2 % der für einen Bodenfilter erforderlichen Fläche. b) Drosselabf/uss Für die Wahl des spezifischen Drosselabflusses wird nach DWA-M 178 für 2 Bodenfilter im Misch- und Trennsystem ein Wert von q0r,sF=0,2 l/s/m vorgeschlagen. Nach MUNLV (2003) kann im Trennsystem ein Wert von 2 q0r,sF=0,03 l/s/m angesetzt werden. In der z.Zt. laufenden Überarbeitung des DWA-M 178 in ein Arbeitsblatt wird mit großer Wahrscheinlichkeit der spezifische Drosselabfluss heraufgesetzt werden. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie wird 2 daher ein Wert von q0 r,sF=0,03 l/s/m angenommen. Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 13

Da an den Einleitungsstellen nur geringe Höhendifferenzen ZINischen Ka nalsohl e und Gewässersohle vorhanden sind, kann der Filteraufbau für einen Bodenfilter nur unterhalb des Mittelwasserstandes realisiert werden. Der Drosselabfluss aus dem Bodenfilter (0,03 l/s/m2 *100 m2 /ha AE,b = 3 l/s/ha ASJJ ist daher in das Gewässer zu pumpen. c) Filterbeschickung im „Nebenschluss" Soll die Behandlung statt am Auslass eines Regenwasser-Einzugsgebietes innerhalb des Gewässerverlaufs erfolgen, so ist die Beschickung des Filters nur „im Nebenschluss" möglich. Das bedeutet, dass ab einem Wasserstand oberhalb Mittelwasser ein Abschlag in die Regenwasserbehandlungsanlage erfolgt. Sowohl der Filter als auch das darüber angeordnete Retentionsvolumen sind in diesem Fall unterhalb der Zulaufschwelle anzuordnen (vgl. Abbildung 6.1 ).

Sch illingsbek Gesch iebeschacht Bodenfilter Pumpwerk Schillin gsbek

Abbildung 6.1 Prinzipskizze einer Bodenfilteranlage im Nebenschluss

Durch eine derartige Anlage werden nur die Abflussanteile und Stofffrachten oberhalb des Mittelwasserabflusses behandelt. Abhängig von der geplanten Stauhöhe und der Tiefe des vorhandenen Gewässerprofils kann die Bodenfilteranlage bis ca. 2,5 m tief ins Gelände einschneiden. Alternativ kann die Beschickung über ein Pumpwerk und die anschli eßende Entleerung im Freigefälle erfolgen. Hierfür sind Pumpen mit entsprechend größerer hydraulischer Leistungsfähigkeit vorzusehen, um der Anlage einen Zufluss definierte r Häufigkeit (z. B. T=1 a) zuleiten zu können.

6.1 Variante A.1: Retentionsbodenfilter Koppelstr. u. Julius-Vosseler-Str. West Als erste Variante wird die Errichtung von zwei Bodenfilteranlagen an den Einleitungsstellen Koppelstraße und Julius-Vosseler-Straße betrachtet.

Einleitungsstelle Koppelstraße Mögliche Standorte für eine Regenwasserbehandlung an bzw. unterhalb der Einleitungsstelle Koppelstraße sind in Abbildung 6.2 dargestellt.

Folgende Randbedingungen sind für die Anlagenplanung zu beachten: • Für eine Regenwasserbehandlung EZG Koppelstraße mittels Bodenfilter ist eine Filterfläche von rd. 600 m2 erforderlich. • Es ist ein Fremdwasserabfluss aus der Tragentwässerung der U-Bahn von im Mittel 4 l/s (Maximum: 22 l/s) zu berücksichtigen. Um ein Trockenfallen des Filters zu ermöglichen und somit die Kolmationsgefahr zu verringern, sollte der Fremdwasserabfluss an der Anlage vorbeigeleitet werden (Beschickung im Nebenschluss). • Am potentiellen Standort 1 ist insgesamt wenig Fläche vorhanden. In jedem Fall würde eine quer verlaufende Wegfläche in Anspruch genommen. • Am potentiellen Standort 2 ist deutlich mehr Fläche vorhanden. Zur Errichtung des Filters müssten jedoch einige Parkbäume gefällt werden. • Zur Entleerung des Filters ist ein Pumpwerk (OoR.sF=18 l/s) erforderlich. Seite 14 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

2 Abbildung 6.2 Einleitung Koppelstraße, potentielle Standorte Bodenfilter (600 m )

Einleitungsstelle Julius-Vosseler-Str. (West) Die Einleitungsstelle Julius-Vosseler-Straße liegt innerhalb des Durchlasses im nördlichen Böschungsbereich der Straße. Am östlichen Kanalnetz des EZG Julius­ Vosseler-Str. ist in Höhe Julius-Vosseler-Str. 7/9 das Ne bengewässer Lohbek angeschlossen. Eine Trennung der Abflüsse aus dem EZG Julius-Vosseler-Str. von den Abflüssen aus Schillingsbek und Lohbek ist schwierig. Voraussichtlich kann nur das westliche Teilgebiet Julius-Vosseler-Str. (ca. 213 des Gesamtgebietes) separat behandelt werden. Der potentielle Anlagenstandort ist in Abbildung 6.3 dargestellt.

Abbildung 6. 3 Einleitung Julius-Vosseler-Str - West. potentieller Standort Bodenfilter 2 (700 m ) Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 15

Folgende Randbedingungen sind für die Anlagenplanung zu beachten: • Für eine Regenwasserbehandlung des westlichen Teilgebietes ist eine Filterfläche von rd. 700 m2 erforderlich. • Für die Abtrennung des westlichen Teileinzugsgebietes und Zuleitung zur Behandlungsanlage ist eine Kanalbaumaßnahme im Straßen- und Böschungsbereich der Julius-Vosseler-Str. erforderlich. • Zur Entleerung des Filters ist ein Pumpwerk (QoR.sF=21 l/s) erforderlich.

6.2 Variante A.2: Regenklärbecken Koppelstr. u.Julius-Vosseler-Str. West Da die in Variante A.1 dargestellten Flächen wegen des hohen Nutzungsanspruches der Grünanlagen zur Naherholung für entwässerungstechnische Maßnahmen voraussichtlich nicht bereitgestellt werden können, wird alternativ die Errichtung von Regenklärbecken an den oben genannten standorten betrachtet. Der Flächenbedarf an den beiden Standorten ist deutlich geringer als bei einer Bodenfilteranlage . Großzügig gerundet ergeben sich folgende Flächen: Tabelle 6.1: Flächenbedarf Regenklärbecken (RKB) und Bodenfilter im Vergleich

Fläche RKB Fläche Bodenfilter Angeschlossene Einleitungsstelle [m2] [m2] Fläche AE,b [ha] Koppelstraße 90 600 5,4 Julius-Vosseler-Str. West 120 700 7,0

Oie angegebenen Flächen für die Regenklärbecken beziehen sich auf ein Stahlbeton­ Becken, das ggf. als abgedecktes Bauwerk unterhalb der Grünanlagen errichtet werden kann. Bei einer naturnahen Ausbildung des Regenklärbeckens ist aufgrund der Böschungen eine größere Fläche (ca. + 50 %) erforderlich. Oi e Baukosten einer naturnahen Anlage sind deutlich geringer als die eines Betonbeckens (ca. Faktor 3-4) . Bezüglich der Wirksamkeit der Regenwasserbehandlung bestehen zwischen Regenklärbecken und Bodenfiltern deutliche Unterschiede (Tabelle 6.2). Tabelle 6.2: Wirksamkeit Regenklärbecken und Bodenfilter im Vergleich

Behandlungsverfahren Regenklärbecken Retentionsbodenfi lter mit Dauerstau mit Schilfbewuchs Retentionswirkung Nein Ja Reinigungsprozesse Sedimentation Sedimentation, Filtration , chemische u. bi ologische Prozesse 2 Rückhalt abfiltrierbare ca. 50 % ) ca. 90 % Stoffe AFS 1l Rückhalt Zink Zn 1J ca. 40 % ca. 95 % 1) abgeleitet aus Zusammenstellungen in STADTENTWÄSSERUNGSBETRIEBE KÖLN (2010) 2) deutlich geringerer Wirkungsgrad für feinpartikuläre Feststoffe (Ton- un d Schluff-Fraktion)

Oie in Untersuchungsprogrammen festgestellten Wirkungsgrade in Bezug auf maßgebliche Stoffe weisen teilweise große Spannbreiten auf. Oie oben genannten Werte sind daher nur eine grobe Abschätzung auf der Grundlage der in STADTENTWÄSSERUNGSBETRIEBE KÖLN (2010) zusammengestellten Ergeb­ nisse verschiedener Messprogramme. Der Wirkungsgrad von Regenklä rbecken in Bezug auf den höher belasteten feinpartikulären Feststoffanteil (AFStein) ist deutlich geringer. Belastbare Forschungsergebnisse liegen jedoch bislang noch nicht vor. Seite 16 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

6.3 Variante B: Retentionsbodenfilter Gesamtabfluss Julius-Vosseler-Str. Alternativ zu Variante A.1/A.2 kann unterhalb der Einleitungsstelle Julius-Vosseler-Str. eine Behandlungsanlage für das gesamte oberhalb gelegene Ei nzugsgebiet (inkl. Einleitungen Lohbek AE,b = 34, 1 ha) errichtet werden (vg l. Abbildung 6.4). Folgende Randbedingungen sind für eine Anlagenplanung zu beachten: • Es ist eine Grundfläche von rd. 3.400 m2 erforderlich • Oie Beschickung des Standortes kann nur über ein im Gewässerverlauf angeordnetes Trennbauwerk „im Nebenschluss" erfolgen. • Zur Entleerung des Filters ist ein Pumpwerk (OoR.sF=102 l/s) erforde rlich. • Zur Errichtung des Filters müsste der Großteil der nordöstlich der Einleitung gelegenen Kleingartengrundstücke geräumt werden. • Eine Behandlung am Standort Koppelstraße ist bei dieser Variante nicht erforderlich. Für den Gewässerabschnitt oberhalb der Einleitungsstelle Julius­ Vosseler-Str. wird daher keine stoffliche und kei ne hydraulische Verbesserung erzielt.

Abbildung 6.4 Zentrale Behandlung Julius-Vosseler-Str. , potentieller Standort

Die Variante B wird aufgrund der Probleme, Ersatzflächen für die entfallenden Kleingartengrundstücke zu finden, nicht weiter verfolgt (Protokoll, Anlage 2). Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 17

6.4 Variante C: Retentions bodenfi lter Gesamtabfluss Von-Eicken-Park Mit einer zentralen Anlage am standort Von-Eicken-Park kann eine Rege nwasser­ behandlung für das gesamte oberhalb gelegene Kanal-Einzugsgebiet (AE,b= 41,9 ha) realisiert werden. In Abbildung 6.5 sind zwei mögliche Standorte für ei ne Regenwasserbehandlungsanlage dargestellt.

Standort 1 Bei der Realisierung am Standort 1 müsste ein Großteil des vorhandenen Rückhaltebeckens in einen Bodenfilter umgewandelt werden, der Gewässerlauf der Schillingsbek müsste an der Anlage vorbeigeführt werden.

Standort 2 Als Alternativstandort kommt ein nördlich des Feddernteiches gelegenes Grundstück in Frage. Dieses ist als „teilweise geschütztes Grünland" ausgewiesen und zu rd. 2/3 in Privatbesitz.

Folgende Randbedingungen sind für eine Anlagenplanung zu beachten: • Aufgrund der Gebietsgröße ergibt sich für die Behandlung eine erfo rde rliche 2 Fläche von rd. 4.200 m . • Die Beschickung kann nur über ein im Gewässerverlauf angeordnetes Trennbauwerk „im Nebenschluss" erfolgen. • Zur Entleerung des Filters ist ein Pumpwerk (QoR.sF=126 l/s) erforderlich. • Die Behandlungsanlagen an den Standorten Koppelstr. und Julius-Vosseler-Str. entfallen bei dieser Variante. • Durch die Maßnahme würde die Wasserqualität der unterhalb gelegenen Gewässerabschnitte maßgeblich verbessert, der Oberlauf hingegen würde die gleiche hydraulische und stoffliche Belastung aufweisen wie bisher.

Abbildung 6.5 Zentrale Behandlung Von-Eicken-Park, potentielle Standorte RWB Seite 18 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

6.5 Variante D: Dezentrale Behandlung der hoch belasteten Straßenabflüsse Die Oberflächenabflüsse der stark befahrenen Straßen werden bei dieser Variante dezentral, direkt an den einzelnen Straßenabläufen / Trummen be handelt. Die Straßen Koppelstr., Julius-Vosseler-Str. nördlich Kreuzung Koppelstraße und Vogt-Wells-Str. sind insgesamt rd. 1,7 km lang. Nach der Ortsbegehung sind im Abstand von ca. 20 m beidseitig Straßenabläufe vorhanden. Grob geschätzt ergibt sich demnach eine Anzahl von 170 Straßenabläufen mit einer angeschlossenen 2 Fläche von jeweils rd. 300 m . In jeden Ablauf müsste ein Sedimentations- und Filtereinsatz eingebaut werden. Der Einbau dezentraler Anlagen ist im Vergleich zu einer zentralen Behandlungsanlage relativ einfach zu realisieren und es sind keine zusätzlichen Flächen erforderlich. Durch den dezentralen Einbau von Filtern erfolgt nur ei ne anteilige Rei nigung hoch belasteter Gebietsabflüsse. Die o. g. Straßenflächen machen mit ca. 5, 1 ha nur 12 % der gesamten angeschlossen Einzugsgebietsfläche bis zum Von-Eicken-Park aus. Eine Rückhaltung von Abflüssen erfolgt bei dieser Variante nicht.

Betrieb dezentraler Anlagen Für den Betrieb der Filter ist ein hoher Wartungsaufwand erforderlich. Zur Gewährleistung der Entwässerungssicherheit - und damit einhergehend der Verkehrssicherheit - sowie für den dauerhaften Erhalt der Reinigungsleistung sind Gitterroste, Grobschmutzfänge und Filterpatronen regelmäßig zu rei nigen. Die Filterpatronen sind regelmäßig auszutauschen. Nach Herstellerangaben ist eine Reinigung mindestens 2 x jährlich, abhängig von Örtlichkeit, Schmutzfracht und Baumbestand ggf. häufiger, erforderlich. Nach 1 Jahr Standzeit ist das Substrat auszutauschen.

Wirksamkeit dezentraler Anlagen Zur Reinigungsleistung dezentraler Systeme liegen bislang hauptsächlich Laboruntersuchungen vor. Für abfiltrierbare Stoffe (AFS) und Schwermetalle ergeben sich nach den vorliegenden Untersuchungen Wirkungsgrade in der Größenordnung 40 - 50 % (vgl. STADTENTWÄSSERUNGSBETRIEBE KÖLN, 2010; SOMMER & NIKISCH; 2009; SOMMER & POST, 2009). Die Werte liegen demnach in der Größenordnung der Wirkungsgrade von Regenklärbecken, mit Bodenfiltern wird hingegen eine deutlich bessere Reinigung erreicht (vgl. Tabelle 6.2). Die bislang nur in geringem Umfang vorliegenden Betriebserfahrungen mit dezentralen Filtern weisen auf Probleme mit dem hohen Feststoffanfall und damit einhergehend auf eine hohe Verstopfungs- und Kolmationsgefahr hin. Gegenwärtig wird das Betriebsverhalten in verschiedenen Studien untersucht (z. B. TU Berlin & Kompetenzzentrum Wasser Berlin). Eine abschließende Bewertung zum Langzeit­ verhalten der verschiedenen dezentralen Behandlungsverfahren liegt noch nicht vor.

Einsatz dezentraler Anlagen in Hamburg Im Bereich der Bergedorfer Straße im Stadtteil HH-Bergedorf (Ei nzugsgebiet der Bille) war das System zur dezentralen Behandlung Typ lnnolet® bereits im Einsatz (SOMMER I NIKISCH, 2009). Die Umbaukosten wurden in diesem Projekt ca. 2.500 € je Ablauf I Trumme angegeben, wobei keine Angaben zu den Wartungs- und Unterhaltungsmaßnahmen gemacht wurden. Von der HSE wird derzeit ein optimierter Systemtyp von lnnolet® eingesetzt und überprüft, der direkt in die Hamburger Trummen ei ngebaut werden kann. Eine abschließende Bewertung dieses Systems seitens der HSE wird voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2013 vorliegen (vgl. Protokoll, Anlage 2). Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 19

6.6 Variante E: Straßenentwässerungskanal und semizentrale Behandlung der Straßenabflüsse Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Oberflächenabflüsse der stark befahre nen Straßen in einem separaten Straßenentwässerungskanal zu fassen und ausschließlich Behandlungsanlagen für die Straßenabflüsse zu errichten. Die Standorte für die Behandlungsanlagen sind in diesem Fall identisch mit den Standorten der Variante A.2, die Anlagengröße reduziert sich allerdings aufgrund der verringerten angeschlossenen befestigten Fläche AE,b (Tabelle 6.3). Tabelle 6.3: Flächenbedarf Regenklärbecken Varianten E und A.2 im Vergleich

2 Einleitungsstelle Fläche Regenklärbecken [m ) Betest. Fläche AE,b [ha) Variante: E A.2 E A.2 Behandlung: Straßenabfluss Gesamtabfluss Straße gesamt Koppelstraße 20 90 1,2 5,4 Julius-Vosseler-Str. 40 120 2,4 7,0 West

Für den östlichen Bereich der Julius-Vosseler-Str. und Vogt-Wells-Str. ist eine Zuleitung zum potentiellen Anlagenstandort nicht realisierbar. Für die verbleibenden Straßenabschnitte der Koppelstraße und der Julius-Vosseler-Str. nö rdlich Kreuzung Koppelstraße wird grundsätzlich von einer Realisierbarkeit ausgegangen, es ergeben sich jedoch Probleme bei der Querung anderer Ver- und Entsorgungsleitungen, die ggf. eine Dükerung des Kanals erforderlich machen können. Mit der Variante erfolgt nur eine anteilige Reinigung hoch belasteter Gebietsa bflüsse. Die o. g. Straßenflächen machen mit ca. 3,6 ha nur 9 % der gesamten angeschlossen Einzugsgebietsfläche bis zum Von-Eicken-Park aus. Zur Realisierung sind hohe Investitionen erforderlich. Die Anlagengrößen werde n zwar gegenüber Variante A.2 verringert, die spezifischen Investitionskosten steigen jedoch mit der kleineren Anlagengröße. Aufgrund der Gefälleverhältnisse sind auch bei dieser Variante zwei Behandlungsanlagen erforderlich, d. h. zwei Betriebspunkte mit entsprechend hohen Betriebskosten.

Die Variante E wird insgesamt als unwirtschaftlich und schwer realisierbar eingeschätzt und daher nicht weiter verfolgt. Seite 20 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

6.7 Ergänzende Abkopplung von Flächen im Einzugsgebiet Bei dieser Variante erfolgt eine Abkopplung von versiegelten Flächen im Einzugsgebiet, so dass sich der Niederschlagsabfluss aus dem Einzugsgebiet verringern würde. Diese Maßnahme stellt keine eigenständige Variante zur Regenwasserbehandlung dar. Sie ist als Begleitmaßnahme zur Verringerung der Belastung der Schillingsbek zu verstehen. Weiterhin könnte bei einer zentrale n Regenwasserbehandlung eine kleinere Dimensionierung der Behandlungsanlage erfolgen.

6.7.1 Anschluss des nördlichen EZG Koppelstraße an das vorhandene Regen rü ckhaltebecken Westlich der Bahnstation Hagenbeks Tierpark befindet sich das RRB 1026 Koppelstr./U-Bahn, das nach Beobachtung des Bezirks vermutlich noch Kapazitäten aufweist. Es wird überprüft, ob der nördliche Teil des Einzugsgebietes Koppelstraße an das vorhandene RRB angeschlossen werden könnte. Aus Abbildung 6.6 ist ersichtlich, dass das RRB am westlichen Rand des EZG Koppelstraße liegt und die vorhandene Entwässerung vom Becken weg in Richtung Osten ausgerichtet ist. Eine Anbindung an das RRB ist aufgrund der dargestellten Rohrsohlhöhen unterhalb des Beckenzulaufs nicht möglich. Der Anschluss von Teilflächen an das vorhandene RRB wird daher nicht weiter verfolgt. Abbildung 6. 6: RRB Koppelstraße

6.7.2 Straßenbegleitende Mulden I Rinnen Die flächenhafte Versickerung stellt eine effektive Maßnahme zur Behandlung von Oberflächenabflüssen dar. Im Außen• bereich oder in Neubaugebieten werden daher die Straßenabflüsse oftmals dezentral über straßenbegleitende Mulden behandelt. Im innerstädtischen Bestand ist die nachträgliche Anordnung von Straßen• mulden in der Regel schwierig. Selbst wenn Flächen verfügbar sind, müssen zahlreiche Querungen an Zufahrten, Stellplätzen und Fußgängerüberwegen Abbildung 6. 7: Julius- Vosseler-Str. vorgesehen werden. Die hoch belasteten Straßen im Einzugsgebiet der Schillingsbek weisen na hezu keine Freiflächen im Seitenraum auf (vgl. Abbildung 6. 7) . Wegen des vorhandenen Dachprofils und der Straßenbreite von rd. 30 m wären beidseitig Mulden mit einer Breite von ca. 1,5 m erforderlich. Der vorhandene Straßenquerschnitt wäre demnach anzupassen und die Straßen- bzw. Wegflächen entsprechend zu red uzieren. Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 21

Alternativ zu den Mulden kommt auch der Bau einer Filtersubstratrinne (z. B. Fa. Hauraton, Funke, Birco) in Frage. Die 0,3 bis 0,4 m breiten Rinnen benötigen deutlich weniger Platz und sind überfahrbar. Der nachträgliche Einbau im Straßen• seitenbereich, d. h. Ausbau vorhandener Bord- und Rinnensteine und Einbau von Filterrine und Bord, ist relativ aufwendig und vermutlich nur im Zusammenhang mit einer anstehenden Sanierung bzw. Umgestaltung wirtschaftlich. Durch die Rinnen lässt sich eine Reinigung und verzögerte Ableitung der Straßenabflüsse erreichen. Bei geeigneten Boden- und Grundwasserverhältnissen ist die Kombination mit einer nachgeschalteten unterirdischen Versickerung und somit eine vollständige Abkopplung vom Kanalnetz möglich. Die aufwendige Variante wird im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie nicht weiter verfolgt.

6.7.3 Abkopplung von Dach- und Nebenflächen Dachflächen und Privatwege können prinzipiell vom Kanalnetz abgekoppelt und zu schaffenden Versickerungsanlagen zugeführt werden. Für die Abkopplung ist zumeist eine kleinteilige und entsprechend zeitaufwändige Planung erforderlich. Aufgrund der Durchlässigkeit des Bodens, der Geländetopographie, der vorhandenen Flächen­ nutzung oder auch innen liegender Entwässerungsleitungen sind die Möglichkeiten zur Flächenabkopplung im Bestand häufig eingeschränkt. Eine weitere Unsicherheit besteht in der Bereitschaft der Eigentümer, auf ihrem Grundstück eine Versickerungsanlage zu errichten. In Abbildung 6.6 sind verschiedene Beispiele zum Thema Abkopplung zusammengestellt.

Blockbebauung Gazellenkamp, Seniorenwohnheim Gazellenkamp, innen Ausmündung Fallrohr unterhalb der liegende Entwässerung Geländehöhe der Freiflächen

Abbildung 6. 8 Beispiele für die Abkopplungsmöglichkeit im Einzugsgebiet Seite 22 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

Insgesamt wird das Abkopplungspotenzial im Gebiet eher gering eingeschätzt. Bei den Mehrfamilienhäusern und bei Blockbebauung sind, insbesondere straßenseitig, wenig geeignete Freiflächen vorhanden. Bei den Einzelhaus-Grundstücken sind zwar mehr Freiflächen vorhanden, der Aufwand, jeden Einzeleigentümer anzusprechen ist jedoch sehr groß.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie und für den Vergleich der in den vorangegangenen Abschnitten dargestellten Varianten wird eine mögliche Flächenabkopplung nicht berücksichtigt.

7 Variantenvergleich

7.1 Fachlicher Vergleich In Tabelle 7.1 werden die Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen gegenübergestellt. Die zuvor beschriebenen Varianten sind ergänzt um die am 5.12. 2012 (Anlage 2) abgestimmte Vorzugslösung, die im Kapitel 8 näher erläutert wird.

Tabelle 7. 1: Bewertung der Varianten zur Regenwasserbehandlung

Variante Kriterien

:J Cll ""C ;;:: - c ..0 1i) Ol ~ Cll c :.c ..0 c :J Q) ~ Q) ....., Ol 0 :J c::2 cJ) 't <( Cll "(jj E ro Olc .::::; Cll ""C © (/) Vi cJ) Q) 2 ..c Ol Q) c ..0 Q) Ol c cJ) -~ ('.) 0 c c :J ·.;:::; Q) cJ) ::0 :J -~ ·- c ..c Q) Q) c c .....,Q) .....,Q) u ..0 ·;::....., c "Q) c Q) 'Cll © Q) Q) Nr. Kurzbeschreibung ()'.'. <( ()'.'. u::: > ((] ~ A.1 Retentionsbodenfilter Koppelstr. u. Julius- + 0 + + 0 Vosseler-Str. West - - A.2 Regenklärbecken Koppelstr. u. Julius- 0 0 0 0 0 Vosseler-Str. West - - B Retentionsbodenfilter Gesamtabfluss Julius- + + + 0 Vosseler-Str. -- - c Retentionsbodenfilter Gesamtabfluss Von- + + + 0 Eicken-Park -- - D Dezentrale Behandlung der hoch belasteten 0 + 0 + Straßenabflüsse -- - E Straßenentvvässerungskanal und RKB 0 0 0 + Koooelstr. u. Julius-Vosseler-Str. West -- - Vorzugsvariante: Retentionsbodenfilter Von-Eicken-Park (C) + + + - 0 0 - + zusätzl. RKB Koppelstr. Zeichenerklärung: + Vorteil bzw. große Wrkung Nachteil bzw. keine Wrkung o mittlere Bewertung bzw. Wirkung wmanden Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 23

Um den Nutzen der einzelnen Varianten in Bezug auf die Reduktion der Gewässerbelastung mit Feststoffen (AFS) vergleichen zu können, wird in Ta belle 7.2 eine vereinfachte Frachtberechnung zur Bestimmung des Gesamtwirkungsgrades durchgeführt. Der Frachtberechnung liegen folgende Annahmen zugrunde: • Orientierungswerte zum Feststoffaufkommen (AFS) in Anlehnung an den Entwurf für das DWA-Arbeitsblatt A 102 (02/2012): AFS-Konzentration Abfluss Straßenflächen = 200 mg/I; Abfluss sonstige Flächen= 75 mg/I • Jahresniederschlag: 700 mm • Reinigungsleistung entsprechend Tabelle 6.2 bzw. Reinigungsleistung 50 % für die dezentralen Anlagen

Tabelle 7. 2: Reinigungsleistung und potentielle AFS-Frachtreduktion der Varianten

Variante Befestigte Fläche AFS- Reinigungs- AFS- Gesamt- 1 Fracht > leistung der Rückhalt Wirkungsgrad 2) AE,b AE,b,Straße Anlage der Anl. Nr. Kurzbeschreibuno [ha] [ha] [kQ/a] [-] [ko/a] [-] A.1 Ret ent ioo s booenfilt er 12,5 6,7 12.393 95% 11. 773 33% Koppelstr. u. Julius-Vosseler- Str. West A.2 Regenklärbecken Koppelstr. 12,5 6,7 12.393 50% 6.196 17% u. Julius-Vosseler-Str. West

B Ret ent ioos booenfilt er 34,1 12,9 29.226 95% 27.764 77% Gesamtabfluss Julius- Vosseler-Str. c Ret ent ioo s booenfi lt er 41,9 15,9 35.884 95% 34.090 95% Gesamtabfluss Von-Eicken- Park D Dezentrale Behandlung der 5,1 5,1 7.140 50% 3.570 10% hoch belasteten Straßenabflüsse E Straßenentwässerungskanal 3,6 3,6 5.040 50% 2.520 7% und RKB Koppelstr. u. Julius- Vosseler-Str. West Vorzugsvariante: 41 ,9 15,9 35.884 95% 34.090 95% Retentioosbooenfilter Von-Eicken-Park (C) + zusätzl. RKB Karmelstr.

1) AFS-Fracht für das jeweilige Einzugsgebiet, Berechnung mit folgendem Stoffaufkom men : Straßen 200 m gA ; Sonstige Flächen 75 mgA gemäß Entwurf zum DWA-A 102 (2/2012); Annahme Niedersch lag 700 mm/a 2) AFS-Rückhalt bezogen auf die AFS-Gesamttracht bis zum Von-Eicken-Park (Variante C, Vorzugs variante )

Während die Reinigungsleistung sich jeweils auf die abhängig von de r Variante behandelte Fläche bezieht, wird der Gesamtwirkungsgrad in Bezug auf alle bis zum Von-Eicken-Park angeschlossenen Flächen angegeben. Unabhängig von dieser Gesamtaussage zu den diskutierten Varianten sind die hoch belasteten Straßen der maßgebliche Faktor für das Erfordernis ei ner Regenwasser­ behandlung (vgl. Abschnitt 5.2). Die Reinigung der Straßenabflüsse ist somit das vorrangige Ziel der Regenwasserbehandlung. Seite 24 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

7.2 Kostenvergleich In Tabelle 7.3 werden die Varianten anhand einer groben Kostenschätzung verglichen. Die detaillierte Kostenschätzung ist in der Anlage 1 beigefügt.

Tabelle 7. 3: Kostenvergleich der Varianten zur Regenwasserbehandlung

Variante EZG- Erford. Investitions- Betriebs- Spezifische Spezifische Fläche Grund- kosten kosten Investitions- Betriebs- Ae,b fläche netto 11 netto 11 kosten kosten Nr. Beschreibung [ha] [m'] [EUR] [EUR/a] [EUR /ha] [EUR/a /ha]

A.1 Ret entionsbodenfilt er 12,5 1.300 700.000 15.040 56.095 € 1.205 € Koppelstr. u. Julius-Vosseler- Str. West A.2 Regenklärbecken Koppelstr. u. 12,5 210 717.000 7.040 57.457 € 564€ Julius Vosseler-Str. West B Retentionsbodenfilter 34,1 3.400 1.070.000 10.540 31.364 € 309€ Gesamtabfluss Julius- Vosseler-Str. c Retentionsbodenfilter 41,9 4.200 1.310.000 10.540 31.278 € 252€ Gesamtabfluss Von-Eicken- Park D Dezentrale Behandlung der 5,1 0 425.000 15.300 83.333 € 3.000 € hoch belasteten Straßenabflüsse E Straßenentwässerungskanal 3,6 60 874.000 6.200 242.778 € 1.722 € und RKB Koppelstr. u. Julius- Vosseler-Str. West Vorzugs~riante: 41,9 4.800 1.643.000 13.040 39.229 € 31 1 € Retentionsbodenfilter Von-Eicken-Park (C) + zusätzl. RKB Koppelstr.

1) grobe Kostenschä12ung; Kostenansätze siehe />lilage 1; Investitionskosten ohne Grunderw erb Die Kosten basieren auf Kostenrichtwerten aus der Literatur (INSTITUT FÜR ABWASSERWIRTSCHAFT HALBACH, 2003; STADTENTWÄSSERUNGSBETRIEBE KÖLN, 2010), Erfahrungswerten eigener Projekte sowie auf Aufwandsschätzungen für die betriebsüblichen Unterhaltungsarbeiten. Neben den absoluten Investitions- und Betriebskosten si nd auch die spezifischen Kosten je ha angeschlossene befestigte Fläche aufgeführt, um eine besse re Vergleichbarkeit in Bezug auf den Nutzen der einzelnen Varianten zu gewäh rleisten.

7.3 Abstimmung der Vorzugslösung Die einzelnen Varianten wurden bei einem Abstimmungstermin am 5.12. 2012 (Protokoll, Anlage 2) mit dem Bezirk Eimsbüttel und der Hamburger Stadtentwässerung diskutiert. • Demnach ist eine Realisierung der Varianten A.1 und B aufgrund des hohen Flächenbedarfs im Bereich der Grünanlagen bzw. Kleingartengrundstücke nicht möglich. • Die Variante A.2, die anstelle der Bodenfilter ein geschlossenes RKB vorsieht, kann ggf. im Bereich der Grünanlagen realisiert werden. Die Reinigungsleistung einer solchen Anlage ist jedoch deutlich geringer als bei einem Bodenfilter und die Investitionskosten für die kleinen Becken in konstruktiver Bauweise liegen in der gleichen Größenordnung wie die Kosten für eine naturnahe Bodenfiltera nlage. • Die Variante D ist aus Sicht des Bezirks grundsätzlich interessant, weil mit den dezentralen Behandlungsanlagen eine ortsnahe Behandlung der stark belasteten Abflussanteile von den Hauptverkehrsstraßen und somit ein Ansatz direkt an der Hauptbelastungsquelle möglich ist. Die Investitionskoste n sind überschaubar. Die Betriebskosten für diese Variante können eindeutig dem Verursacher zugeordnet Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 25

werden und müssen nicht wie bei den anderen Varianten auf verschiedene Verursacher aufgesplittet werden. Bislang liegen jedoch nur wenige Erfahrungen über den Langzeitbetrieb und die außerhalb des Labors erzielba re Reinigu ngs­ leistung derartiger Anlagen vor. Die Variante soll unter Berücksichtigung weiterer Praxiserfahrungen (HSE) als „Minimallösung" für die Regenwasserbehandlung weiter verfolgt werden, insbesondere wenn ohnehin bauliche Maßnahmen an den Hauptverkehrsstraßen erforderlich sind. Vor einer Umsetzung sollten in jedem Fall verschiedene dezentrale Verfahren vergleichend bewertet werden (z. B. auch Filterrinnen alternativ zu Filtereinsätzen). • Die Umsetzbarkeit der Variante E konnte im Rahmen der Machbarkeitsstudie nicht umfassend geprüft werden. Da dem hohen baulichen und betrieblichen Aufwand ein sehr geringer Nutzen in Bezug auf die Verringerung der Gewässer• belastung gegenübersteht, wird diese Variante nicht weiter verfolgt.

Gemäß Abstimmung am 5.12.2012 (Protokoll, Anlage 2) soll die Variante C als Vorzugslösung ausgearbeitet und um ein Regenklärbecken an der Einleitungsstelle Koppelstraße ergänzt werden. Die gewählte Vorzugslösung wird im folgenden Kapitel näher ausgeführt.

8 Vorzugsvariante

8.1 Beschreibung der Vorzugsvariante Im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist als Vorzugslösung die zentrale Behandlung der Abflüsse von sämtlichen oberhalb des Von-Eicken-Parkes gelegenen Einzugsgebieten mit einem Retentionsbodenfilter im Nebenschluss vorgesehen. Ergänzend soll ein Regenklärbecken an der Einleitungsstelle Koppelstraße geplant werden. Der Bodenfilter der Vorzugslösung ist im Plan 1 dargestellt. Der Lageplan gibt die mögliche Anordnung der Anlagenbestandteile wieder, der Schnitt zeigt schematisch die Abfolge der einzelnen Anlagenbestandteile in Fließrichtung. Die Filtergröße von rd. 4.200 m2 kann knapp auf der Grünfläche nördlich des Feddersen-Teiches realisiert werden. Für die Zuleitung der Oberflächenabflüsse zur Anlage wird der Mittelwasserabfluss der Schillingsbek mit einer Grundschwelle leicht angehoben. Über eine Zulaufschwelle oberhalb des Mittelwasserstandes fließt das Wasser in einen Graben und gelangt von dort in das Zulaufbauwerk, das mit Grobrechen, Geröllfang sowie einer Ta uchwand zum Rückhalt von Leichtflüssigkeiten bzw. Schwimmstoffen ausgestattet ist. Für den Retentionsbodenfilter ist zur Optimierung der Betriebsweise eine Teilung des Filters in zwei Bereiche vorgesehen, so dass bei kleinen Zuflüssen und entsprechender Einstellung von Schiebern zunächst nur ein Filterbereich beschickt wird. Die Beschickung des Filters erfolgt über eine zweigeteilte Verteilerrinne mit mittiger Schwelle und seitlich angeordneten Gabionen. Der Drosselabfluss aus dem Filter (126 l/s) wird über ein Pumpwerk in einen nachgeschalteten Graben gepumpt, der oberhalb des Mittelwasserstandes in die Schillingsbek zurückfließt. Der Überlauf aus dem Bodenfilter erfolgt über eine Schwelle etwas unterhalb der Höhe der Zulaufschwelle. Eine genaue Höhenplanung ist erst nach einer Vermessung der Fläche sowie der Anschlusshöhen möglich. Aus den Höhen lässt sich wiederum das oberhalb der Filteroberfläche realisierbare Retentionsvolumen und somit die Überlaufhäufigkeit des Filters ableiten. Seite 26 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

8.2 Hinweise für die weitere Planung und Ausführung

1) Messungen Bei der beschriebenen Vorzugslösung handelt es sich nicht um eine Regenwasserbehandlung im klassischen Sinne, bei welcher die Abflüsse aus dem Siedlungsgebiet direkt vor der Einleitung in ein Oberflächengewässer behandelt werden. Die geplante Behandlung soll erst im weite ren Gewässerverlauf im Nebenschluss erfolgen. Eine Behandlung des Trockenwetterabflusses erfolgt nicht. Während zu der stofflichen Belastung des Abflusses von Siedlungsflächen belastbare Literaturwerte vorhanden sind, liegen für die Belastung des Trockenwetter­ abflusses in der Schillingsbek keine Angaben vor. Es wird daher empfohlen, zur Absicherung der Planungsrandbedingungen und der Wirksamkeit der geplanten Anlage in Bezug auf die Wasserqualität die stoffliche Belastung der Schillingsbek für den Trockenwetterfall zu untersuchen. Darüber hinaus sollte der Zufluss zur geplanten Anlage erfasst und somit der Flächenansatz für die Bemessung überprüft werden. Eine mögliche Überdimensionierung der Anlage kann auf diese Weise mit relativ geringem Aufwand verhindert werden.

2) Detaillierte Nachweisrechnung Bodenfilter In der weiteren Planung ist für den Bodenfilter eine Nachweisrechnung mittels hydrologischer Langzeitsimulation durchzuführen.

3) Vorstufe I Geschiebeschacht Nach dem DWA-Merkblatt M 178 ist für Bodenfilter eine deutlich größere Vorstufe als der geplante Geschiebeschacht im Zulauf vorgesehen. Angesichts der Sedimentationsprozesse auf dem Fließweg von den Einleitungsstellen bis zur geplanten Anlage wird ein klein dimensionierter Geschiebeschacht jedoch als ausreichend erachtet. Für die weitere Planung ist das Erfordernis einer Vorstufe nach DWA-M178 abzustimmen.

4) Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Der vorgesehene Anlagenstandort ist als teilweise geschütztes Grünland ausgewiesen. Die Realisierbarkeit und die Planung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind mit der Naturschutzbehörde abzustimmen. Durch die dargestellte Maßnahme sind mehrere Bä ume betroffen. Es ist zu klären in welchem Umfang Bäume erhalten bleiben müssen bzw. können. Aus Sicht eines optimalen Betriebs des Retentionsbodenfi lters ist ein geringer Laubeintrag (damit Entfernung der Bäume) wünschenswert.

5) Grunderwerb Der vorgesehene Anlagenstandort befindet sich überwiegend in Privatbesitz. Für eine Umsetzung der Variante ist daher ein Ankauf von ca. 3.800 m2 Fläche erforderlich.

6) Einzäunung Die Notwendigkeit einer Einzäunung (Regelfall) der Retentionsboden­ filteranlage ist abzustimmen Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 27

7) Erforderliche Unterlagen und Daten Für die weitere Planung sind folgende Unterlagen und Daten erforderlich: • Vermessung des vorgesehenen Anlagenstandortes und des Gewässerverlaufs einschließlich vorhandener Bauwe rke • Gutachten zu den Baugrund- und Grundwasserverhältnissen • Informationen zu Fremdleitungen im Planungsbereich • Niederschlags-Abfluss-Berechnung für die Schillingsbek (Modell beim LSBG vorhanden) Seite 28 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

9 Literatur

BWK (2001): Ableitung von immissionsorientierten Anforderungen an Misch­ und Niederschlagswassereinleitungen unter Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse, Merkblatt BWK-M 3, Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) e.V. DWA (2005): Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb von Retentionsbodenfiltern zur weitergehenden Regenwasserbehandlung im Misch- und Trennsystem, Merkblatt M 178, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfalle.V., Hennef, 10/2005 DWA (2005)a: Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser, Arbeitsblatt A 138, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfalle.V., Hennef, 04/2005 DWA (2006): Bemessung von Regenrückhalteräumen, Arbeitsblatt A 117, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfalle.V., Hennef, 4/2006 DWA (2007): Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser, Merkblatt M 153, Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfalle.V., Hennef. 08/2007 AMT FÜR STRASSEN UND VERKEHRSWESEN (2008) : Durchschnittliche tägliche KFZ-Verkehrsstärken an Werktagen DTV w; Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg, 2008 AMT FÜR UMWELTSCHUTZ (2004): Umsetzung der EG-Wasserrahmen­ richtlinie (WRRL) - Landesinterner Bericht zum Bearbeitungsgebiet Bille - Bestandsaufnahme und Erstbewertung (Anhang II/Anhang IV der WRRL), Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Umweltschutz, 09/2004 FHH (2000): Abwasserbeseitigungsplan, Freie und Hansestadt Hamburg, Senatsbeschluss 09/2000 FHH (2010): Beitrag der Freien und Hansestadt Hamburg zum Bewirtschaftungsplan nach Artikel 13 der Richtlinie 2000/60/EG der Flussgebietsgemeinschaft Elbe, Freie und Hansestadt Hamburg, Senatsbeschluss 01/2010 FHH (201 Ob): Behandlung von Niederschlagswasser öffentlicher Flächen bei Trennkanalisation - Leitfaden, Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Immissionsschutz und Betriebe, 04/201 0 INSTITUT FÜR ABWASSERWIRTSCHAFT HALBACH (2003): Kommunale Abwasserbeseitigung - Normative Kosten und Risikoabbau, Werdau, 2003 MUNLV (2003): Retentionsbodenfilter - Handbuch für Planung, Bau und Betrieb, Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 2003 SOMMER, H. UND NIKISCH, N. (2009): Untersuchung zur Funktion und Leistungsfähigkeit eines nachgerüsteten Straßenablauffilters. Korrespondenz Abwasser, Ausgabe 2009 (56) Nr. 2, Hennef, 2009 SOMMER, H. UND POST, M. (2009), Dezentrale Behandlung von Straßenabflüssen, Übersicht verfügbarer Anlagen, im Auftrag der Freien Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Seite 29

und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, 2009 STADTENTWÄSSERUNGSBETRIEBE KÖLN (2010): Dezentrale Niederschlagswasserbehandlungsanlage in Trennsystemen - Umsetzung des Trennerlasses. Forschungsbericht im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Dezember 2010 Anlagen

Anlage 1 Kostenschätzung Et Vergleich Anlage 2 Besprechungsprotokolle Anlage 3 Bewertung der EZG-Flächen Koppelstr. und Julius-Vosseler­ Str. nach dem DWA-Merkblatt M 153 „Empfeh lungen zum Umgang mit Regenwasser"

Pläne

Plan 1 Lageplan/ Schnitt Vorzugsvariante M 1 : 5.00 Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Anlage 1

Anlage 1

Kostenschätzung 8: Vergleich Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Anlage 1

Anlage 1 Kostenschätzung und Vergleich

Investitionskosten

Titel/Position Einh. Menge E-Preis[€] G-Preis[€] netto netto Var. A.1 Bodenfilter Koppelstr. + Julius-Vosseler-Str. West A.1.1 Bodenfilter Einleitung Koppelstr. m' 600 500 300.000 A.1.2 Bodenfilter Einleitung Julius-Vosseler-Str. West m' 700 500 350.000 A.1.3 RW-Pumpwerk 18 bzw. 21 l/s St 2 25.000 50.000 Summe Var. A.1 700.000

Var. A.2 Regenklärbecken Koppelstr. + Julius-Vosseler-Str. West A.2.1 RKB SB Einleitung Koppelstr. m' 90 3.700 333.000 A.2.2 RKB SB Einleitung Julius-Vosseler-Str. West m' 120 3.200 384.000 Summe V ar. A.2 717.000

Var. B Bodenfilter Gesamtabfluss Julius-Vosseler-Str. B.1 Bodenfilter unterhalb Einleitung Julius-Vosseler-Str. m, 3.400 300 1.020.000 B.2 RW-Pumpwerk 102 l/s St 1 50.000 50.000 Summe Var. B 1.070.000

Var. C Bodenfilter Gesamtabfluss Von-Eicken-Park C.1 Bodenfilter Von-Eicken-Park m' 4. 200 300 1.260.000 C.2 RW-Pumpwerk 126 l/s St 1 50.000 50.000 Summe Var. C 1.310.000

Var. D Dezentrale Behandlung Straßenabflüsse D.1 Umbau \Orh. Trummen und Einbau Filtereinsätze St 170 2. 500 425.000 Summe Var. D 425.000

Var. E Straßenentwässerungskanal + Regenklärbecken E.1 Straßenentwässerungskanal Koppelstr. m 400 280 112.000 E.2 Straßenentwässerungskanal Julius-Vosseler-Str. West m 800 280 224.000 E.3 Anbindung der Abläufe, je ca. 7 m ON 150 St 120 1. 400 168.000 E.4 RKB SB Straßenentw. EZG Koppelstr. m' 20 7.700 154.000 E.5 RKB SB Straßenentw. Julius-Vosseler-Str. West m' 40 5.400 21 6.000 Summe Var. E 874.000

Vorzugsvariante: Bodenfilter Von-Elcken-Park + RKB Koppelstraße Bodenfilter im Umfeld Von-Eicken-Park m' 4. 200 300 1. 260.000 RW-Pumpwerk 126 l/s St 1 50.000 50.000 Regenklärbecken SB Einleitung Koppelstr. m, 90 3.700 333.000 Summe Vorzugsvari ante 1.643.000 Anlage 1 Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie

Anlage 1 Kostenschätzung und Vergleich

Betriebskosten

Reinigung I Kontrolle I Wartung Einh. Menge E-Preis G-Preis [€/a] [€/a] Var. A 1 Bodenfilter Koppelstr. + Julius-Vosseler-Str. West A.1.1 Betrieb Bodenfilter Einleitung Koppelstr. St 1 5.600 5.600 A.1.2 Betrieb Bodenfilter Einleitung Julius-Vosseler-Str. West St 1 5.600 5.600 A.1.3 Wartung RW-Pumpwerk 18 bzw. 21 l/s St 2 800 1. 600 A.1.4 Energiekosten RW-Pumpwerk 18 bzw. 211/s St 2 100 200 A.1.5 Reinigung Straßenabläufe Hauptstraßen St 170 12 2. 040 Summe Var. A1 15.040

Var. A2 Regenklärbecken Koppelstr. + Julius-Vosseler-Str. West A.2.1 Betrieb RKB Einleitung Koppelstr. St 1 2. 500 2.500 A.2.2 Betrieb RKB Einleitung Julius-Vosseler-Str. West St 1 2.500 2.500 A.2.3 Reinigung Straßenabläufe Hauptstraßen St 170 12 2.040 Summe Var. A2 7.040

Var. B Bodenfilter Gesamtabfluss Julius-Vosseler-Str. B.1 Betrieb Bodenfilter untemalb Einleitung Julius-Vosseler-Str. St 1 6.900 6.900 B.2 Wartung RW-Pumpwerk 1021/s St 1 1.300 1.300 B.3 Energiekosten RW-Pumpwerk 102 l/s (ca. 1500 kWh) St 1 300 300 B.4 Reinigung Straßenabläufe Hauptstraßen St 170 12 2.040 Summe Var. B 10.540

Var. C Bodenfilter Gesamtabfluss Von-Eicken-Park C.1 Betrieb Bodenfilter Von-Eicken-Park St 1 6.900 6.900 C.2 Wartung RW-Pumpwerk 1261/s St 1 1.300 1. 300 C.3 Energiekosten RW-Pumpwerk ·126 l/s (ca. 1500 kWh) St 1 300 300 C.4 Reinigung Straßenabläufe Hauptstraßen St 170 12 2. 040 Summe Var. C 10.540

Var. D Dezentrale Behandlung Straßenabflüsse D.1 Kontrolle, Reinigung, Austausch Filtereinsätze St 170 90 15.300 Summe Var. D 15.300

Var. E Straßenentwässerungskanal+ RKB E.1 Betrieb Straßenentwässerungskanal Koppelstr. m 400 1 400 Betrieb Straßenentwässerungskanal Julius-Vosseler-Str. E.2 West m 800 1 800 E.4 Betrieb RKB Straßenentw. EZG Koppelstr. St 1 2.200 2.200 E.5 Betrieb RKB Straßenentw. Julius-Vosseler-Str. West St 1 2.200 2.200 Reinigung Straßenabläufe Julius-Vosseler-Str. Ost St 50 12 600 Summe Var. E 6.200

Vorzugsvariante: Bodenfilter Von-Eicken-Park + RKB Koppelstraße Betrieb Bodenfilter Von-Eicken-Park St 1 6.900 6.900 Wartung RW-Pumpwerk 1261/s St 1 1.300 1.300 Energiekosten RW-Pumpwerk 126 l/s (ca. 1500 kWh) St 1 300 300 Reinigung Straßenabläufe Hauptstraßen St 170 12 2.040 Betrieb Regenklärbecken Einleitung Koppelstr. St 1 2.500 2.500 Summe Vorzuasvariante 13.040 Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Anlage 2

Anlage 2

Besprechungsprotokolle Regenwasserbehandlung Schillingsbek- Machbarkeitsstudie An lage 2

Besprechungsprotokoll Nr. 1

Projekt Machbarkeitsstudie Regenwasserbehandlung Schillingsbek in Hamburg­ Lokstedt Auftraggeber FHH, Bezirk Ei msbüttel Betreff Vorstellung Machbarkeitsstudie, Abstimmung Vorzugsvaria nte Ort/ Datum Bezirksamt Eimsbüttel, 5.12.2012 10:00 - 11 :30 Teilnehmer

Verteiler

Tagesordnungspunkte (TOP) / Inhalt Vorstellung der Machbarkeitsstudie 2 Abstimmung der Vorzugsvariante 3 Weiteres Vorgehen Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Anla ge 2

Protokoll Nr. 1 vom 5.12.2012 Seite 2

Projekt Betreff

Machbarkeitsstudie Regenwasserbehandlung Abstimmung Vorzugsvariante Schillingsbek in Hamburg-Lokstedt

TOP Inhalt zu erledig en durch / bis: Vorstellung der Machbarkeitsstudie a) ~ teilt den aktuellen Bearbeitungsstand der Machbarkeitsstud ie vor, der ~ ungsteilnehmern vorab als Zwischenbericht ur Verfügun g stand. Demnach ergeben sich für eine Regenwasserbehandlung an der Schillingsbe k folgende Varianten: Variante A: Zentrale Behandlungsanlage je Einleitungsstelle Variante B: Zentrale Behandlungsanlage unterhalb Julius-Vosseler-St r. Variante C: Zentrale Behandlungsanlage Von-Eicken-Park Variante D: Dezentrale Behandlung der Abflüsse von Straßenflächen Zusätzliche Abkopplung und Versickerung

b) Von den Besprechungsteilnehmern wird angeregt, darüber hinaus fo lgen de ifs Varianten zu untersuchen und zu diskutieren: Abkopplung der westlichen Teilflächen des Gebietes Koppelstra ße und Zuleitung zum vorhandenen Rückhaltebecken 1028 westlich der Bahnstation Hagenbeks Tierpark. Abkopplung der hoch belasteten Straßenabschnitte Julius-Vosse ler-Str. un d Vogt-Wells-Straße durch einen separaten Straßenentwässerungskanal und Bau einer semizentralen Behandlungsanlage für die belasteten Straßenabflüsse Dezentrale Behandlung der Straßenabflüsse über straßenbegl eitende Mu lden Aufgrun d der geringen Flächenverfügbarkeit im Nahbereich der Einleitungsstellen soll zusätzlich der Flächenbedarf für ein Regen klärbecken gemäß den Anforderungen des DWA-M153 dargestellt werden.

c) Die grobe Kostenschätzung fü r die einzelnen Varianten soll um eine Einsch ätzung ifs der Unterhaltungskosten ergänzt werden.

2 Abstimmung der Vorzugsvariante a) Der Be zirk Eimsbüttel strebt grundsätzlich eine stoffliche Verbesserung fü r den Oberlauf der Schillingsbek an. Da nach Aussage von ~bte ilu n g Stadtgrün , die Grünanlagen entlang des Oberlaufs f~ t i sch e Naherholung unbedingt zu erhalten sind, ist direkt an den Einl eitung sstellen Koppelstraße und Julius-Vosseler-Str. voraussichtlich nur eine „klei ne" Maßnahme in Form eines Regenklärbeckens realisierbar. Zusätzli ch ist zu prüfen, ob die Belastung durch Abkopplung von Flächen verrin gert werd en kann (vgl. TOP1 b). b) Die Variante B wird aufgrund der Probleme, Ersatzflächen für die ent fa llenden Kleingartengrundstücke zu finden, nicht weiter verfolgt. c) Aufgrund der Flächenrestriktionen im Oberlauf soll die Variante C mit einer ifs zentralen Behandlung im Umfeld des Von - Eicken - Parks als Vo rzugsva riante ausgearbeitet werden. Dabei soll im Rahmen der Machbarkeitsstu die von Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Anla ge 2

Protokoll Nr. 1 vom 5.12.2012 Seite 3

Projekt Betreff

Machbarkeitsstudie Regenwasserbehandlung Abstimmung Vorzugsvariante Schillingsbek in Hamburg-Lokstedt

TOP Inhalt zu erledigen durch / bis: einem Standort auf den Grünflächen nördlich des Feddersentei ches ausgegangen werden. Um auch für den Oberlauf der Schillingsbek zumindest eine geringfügige stoffliche Entlastung zu erzielen, soll an der Einlei tungs­ stelle Koppelstraße zusätzlich ein Regenklärbecken vorgesehen werden. Ggf. kann ein Teil der Einzugsgebietsfläche Koppelstraße abgekoppelt und dem vorhandenen RRB zugeleitet werden (vgl. TOP1b). d) Aus Sicht des Bezirks stellt auch die Variante Deine attraktive Lösung dar, da eine direkte Behandlung der hoch belasteten Straßenabflüsse vor einer Vermischung mit geringer belasteten Abflüssen erfolgt. Die bislang nur in geringem Umfang vorliegenden Betriebserfahrungen mit dezentralen Filtern weisen allerdings auf Probleme mit dem hohen Feststoffanfall und damit einhergehend auf eine hohe Verstopfu ngs- und Kolmationsgefahr hin. Nach Auskunft von Herrn Jäger wird von der HSE derzeit ein optimierter Systemtyp von lnnolet® eingesetzt und überprüft, der direkt in die Hamburger Trummen eingebaut werden kann. Eine abschließende Bewertung dieses Systems seitens der HSE wird voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2013 vorliegen. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie soll eine Literaturübersicht bereits ifs abgeschlossener Untersuchungen aus anderen Städten ergänzt werd en. 3 Weiteres Vorgehen lfs wird die Machbarkeitsstudie bis zum Januar 2013 fertigstellen. Im Anschluss soll ein ifs weiterer Termin mit Beteiligung der BSU stattfinden. Die Einleitung aus der Tragentwässerung führt nach Beobachtungen des Bezirks Bezirk/ BSU regelmäßig zu unschönen Eintrübungen im Gewässer. Es wird daher angeregt, dass die BSU Güteuntersuchungen im Ablauf des Vorhaltebeckens durchführen lässt. aufgestellt, Hannover den 10.12.2012 Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie An lage 3

Anlage 3

Bewertung der EZG­ Flächen Koppelstr. und Julius-Vosseler-Str. nach dem DWA-Merkblatt 153 Regenwasserbehandlung Schillingsbek - Machbarkeitsstudie Anlage 3

Anlage 3 Bewertung der EZG-Flächen Koppelstr. und Julius-Vosseler-Str. nach dem DWA-Merkblatt M153 „Empfehlungen zum Umgang mit Regenwasser''

100 0 100 200 3(J() "'1&t8t e--s;;;

Hatlrunftstlkl'IM'I F2 • Dachnllmen F3 • befMtigte. Nebenflll:cti«i, W~e, M.legerstrs.ßen F4 • Straßen!IAdien mit 300-5.000 Kfz/24h F5 • Straßeo!läd'len mit 5.000-15.000 Kfz/24h ~ FG · Straßen!ll1dien mit> 15.000 KfzJ24h CJ Elnzu~sgebl&te Regenwaner Fllklien au ßerl'lall d11r blltradileten Elnzugsg,ebiete. Zusammenfassung der Vorzugsvariante Schematischer Schnitt RWBA ohne Maßstab • Regenwasserbehandlung mit zentralem Retent1onsbodenf1lter (RBF) • Lage im Grünbereich (teilw geschützt) nördlich des Feddersente1ches

• Anordnung 1m Nebenschluss des Gewässers Schilli ngsbek Graben Zulaufbauwerk Bodenfilter Ablaufbauwerk Graben Schillingsbek • Behan

• Kleine Vorstufe (Geschiebeschacht)

• Zwe1getetl te Filterfläche zur alternierenden Beaufschlagmg des Filters

• Pumpwerk 126 1/s zur Förderung de s D'osselabflu sses

• Zulauf und Uberlauf oberhalb des M1tteiwasserstandes der Sch11!1ngsbek

• Naturnaher Zu - und Ablaufgraben. jeweils mit Brücke

/ / Lageplan RWBA Von-Eicken-Park Maßstab 1 :500 Legende // geplante F1lte~läche Bodenfilter !// geplante Böschung~ 12 / / / / geplanter Kontrcilweg / / I; / / geplante Grabensohle // // vorhandenes Gewässer / / geschütztes E!lotop

teitweise geschütztes Biotop

0-----0 geplante Roh rleitung

geplantes D'änrcllr

gepl. Zulaufbauwerk mit Geröllfang

Bemerkung:

;:~~'und Hansestadt Hamburg di Bezirk Eimsbüttel -!L Proj tokt : D•~ Kr 25.1.21113 Regenwasserbehandlung Schillingsbek D•= Kr 25.1.21113 Machbarkeitsstudie

Lageplan I Schnitt Vorzugsvariante 1 :500 RHB Von-E icken-P ark ALK (übersandt 14 92012)