Bauinventar Gemeinde

Aktualisierung 2014

Departement Bildung, Kultur und Sport Kantonale Denkmalpflege

Inhalt

Das Bauinventar des Kantons

Gesetzliche Grundlage Wesen und rechtliche Wirkung Aktuelle Überarbeitung und Fortschreibung Kriterien der Schutzwürdigkeit

Liste der kommunalen Schutzobjekte

Objektdossiers

Anhang

Mutationsliste der kantonalen und kommunalen Schutzobjekte Pläne Daten-CD

Impressum

Bearbeitung: Katja Lesny, Melchior Fischli Fotos: Katja Lesny, Edith Hunziker Pläne: Informatik Aargau, AGIS

Departement für Bildung, Kultur und Sport Kantonale Denkmalpflege Bachstrasse 15, 5001 Aarau

Überarbeitete Ausgabe der Kurzinventare von 1996 () und 1998 (Merenschwand) © 2014 Kanton Aargau Das Bauinventar des Kantons Aargau

Gesetzliche Grundlage

Das am 1. Jan. 2010 in Kraft gesetzte Kantonale Kulturgesetz verpflichtet die Denkmal- pflege zur Führung eines öffentlichen Inventars der kantonal geschützten Baudenkmäler (§ 26 KG; § 26 Abs.1 VKG). Ergänzend obliegt es den Gemeinden, Vorschriften für den Schutz und die Pflege der Ortsbilder und Baudenkmäler von kommunaler Bedeutung zu erlassen (§ 25 Abs.2 KG). Eine planerische Umsetzung ist in jenen Fällen bindend, wo Ortsbilder von nationaler oder regionaler Bedeutung gemäss ISOS-Einstufung betroffen sind. Es können aber auch lokal eingestufte Ortsbilder wertvolle Einzelbauten oder Bau- gruppen aufweisen.

Wesen und rechtliche Wirkung

Das Bauinventar des Kantons Aargau (ehemals "Kurzinventar") umfasst bau- und kulturge- schichtlich wertvolle Bauten und Kleinobjekte von kommunaler Bedeutung, die nach ein- heitlichen Kriterien erfasst, dokumentiert und gewürdigt werden (§ 26 Abs.2 VKG). Es han- delt sich um ein Hinweisinventar für die Gemeinde- und Kantonsbehörden. Dieses bildet eine wichtige Grundlage für die Raumplanung und dient als Entscheidungshilfe bei der Be- handlung von Baugesuchen. Für die Grundeigentümer entfaltet das Bauinventar für sich keine rechtsverbindliche Wirkung. Eine entsprechende Umsetzung hat auf politischem Weg durch die Gemeinde zu erfolgen. Die bewerteten Objekte unterliegen keinem Bauverbot. Qualitativ gute An- und Umbauten sowie Umnutzung sind möglich, sofern sie unter gebüh- render Berücksichtigung der historischen Bausubstanz erfolgen.

Für das Baubewilligungsverfahren bei kommunalen Schutzobjekten ist die Gemeinde zu- ständig. Um den fachgerechten Umgang mit den historischen Bauten sicherzustellen, ist eine qualifizierte Begleitung und Beurteilung der Bauvorhaben durch Spezialisten notwen- dig. Bei Bedarf steht Ihnen hierzu die Fachstelle Ortsbild, Siedlung und Städtebau (Abtei- lung Raumentwicklung, BVU) beratend zur Verfügung.

Aktuelle Überarbeitung und Fortschreibung

1991-2002 wurde durch die kantonale Denkmalpflege ein Kurzinventar der Kulturobjekte im Kanton Aargau erarbeitet und den Gemeinden als Orientierungshilfe für die Ortsplanung und das Baubewilligungsverfahren zur Verfügung gestellt. Das Inventar umfasst kommu- nal schützenswerte Objekte aus verschiedensten Baugattungen und deckt aktuell einen Zeitraum bis ins frühe 20. Jahrhundert ab.

2010 wurde die Aktualisierung des Inventars in Angriff genommen. Die wesentliche Ziel- setzung besteht darin, die bestehenden Dokumentationen auf ihre Aktualität hin zu über- prüfen, textlich zu überarbeiten und in eine zeitgemässe elektronische Form zu bringen. Dazu gehören gezielte Ergänzungen und Neuaufnahmen sowie Entlassungen von baulich stark veränderten Objekten.

Das Bauinventar hat keinen abschliessenden Charakter, sondern gibt den Wissensstand zum Zeitpunkt der Aufnahmen wieder. Ergänzungen und Korrekturen sind jederzeit mög- lich, wenn sich neue Erkenntnisse aus der Bau- und Geschichtsforschung ergeben. Ge- mäss dem aktuellen Auftrag wird bei der Objekterfassung die Zeitgrenze von 1920 grund- sätzlich beibehalten. Da aber bei Planungen und Fragen der Siedlungsentwicklung zuneh- mend auch jüngere Wohn- und Industriequartiere betroffen sind, ist eine Fortschreibung des Inventars bis 1980 in näherer Zukunft vorgesehen.

Kriterien der Schutzwürdigkeit

Eigenwert

• Zeugenwert für eine bestimmte Bauepoche, Region oder Bevölkerungsgruppe • Stilistische Merkmale • Authentizität der äusseren und inneren Erscheinung • Handwerkliche und technische Qualität der Ausführung • Spurenreichtum und Vielschichtigkeit des Bestandes • Seltenheitswert • Erhaltungszustand

Historischer Zeugenwert

• Kunst- und architekturgeschichtliche Bedeutung • Technikgeschichtliche Bedeutung • Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Bedeutung • Ereignis- und personengeschichtliche Bedeutung • Identifikationswert für die Bevölkerung

Situationswert

• Bedeutung für das Orts- und Landschaftsbild • Räumlicher Bezug zu den Nachbargebäuden • Aussenraumgestaltung (Garten, Einfriedung, Hofplatz, Strassenraum)

Liste der kommunalen Schutzobjekte Gemeinde Merenschwand (inkl. Benzenschwil)

Inv.Nr. Objekt Strasse / Nr. Vers.Nr. Parz.Nr.

MER901 Röm.-kath. Pfarrhaus (1926) Bachweg 3 354 213

Postlonzihaus mit Dorfmuseum MER902 Schwanenstrasse 2 190 214 (um 1600, erste Hälfte 19. Jh.)

A: 275 B: 276 145 A, Bäuerlicher Vielzweckbau (um Luzernstrasse 4 und 6, C: 277 MER904 B, C, D, 1700) Büelstrasse 2 D: 273 E, F E: 274 F: 272

bei Luzernstrasse 4 und 6, A: 280 MER905 Speicher (18. Jh.) 146 A, B Büelstrasse 2 B: 277

MER907 Ehem. Schützenhaus (1828) Bremgartenstrasse 13 180 116

Bäuerlicher Vielzweckbau (um MER908 Mühlestrasse 12 173 60 1500)

MER909 Mühle Dorf (1768) Mühlestrasse 14 171 62

MER910 Wohnhaus (1906) Zürichstrasse 13 317 330

MER911 Wohnhaus (1900) Luzernstrasse 11 288 444

Bäuerlicher Vielzweckbau, Weidhof, MER912 123 942 Wohnteil (1686) Benzenschwilerstrasse 29

MER913 Bäuerliches Wohnhaus (1798) Im Guet 1 71 909

MER914 Speicher (17. Jh.) bei Im Guet 2 73 562

Bäuerliches Wohnhaus MER915 Hagnau 2 22 1049 (spätes 18. Jh.)

Bäuerliches Wohnhaus, ehem. MER916 Bunau 25 1012 Armenhaus (um 1800)

MER917 Mühle Unterrüti (18. Jh., 1851) Unterrüti 36 275 713 MER918 Bäuerliches Wohnhaus (18. Jh.) Unterrüti 28 268 708

gegenüber MER919 Dreifaltigkeitskapelle (1894) 45 109 Himmelrychstrasse 41

Ecke Bremgartenstrasse/ Wegkreuz, "Schmittenkreuz" MER921A Zürichstrasse 314 (1723) 670858 / 234726 Wegkreuz mit Brunnen, bei Mühlestrasse 12 und 14 MER921B "Mühlekreuz" (1702, Brunnen 61 670454 / 234660 1868) Ecke Bremgartenstrasse/ MER921C Wegkreuz (Mitte 20. Jh.) Mühlestrasse 121 670662 / 234807

bei Zürichstrasse 6 MER922A Bildstock (1805) 350 67100 / 234721

Im Feld, Luzernstrasse MER922B Bildstock (1847) 949 671069 / 233959

Rickenbach, bei MER922C Bildstock (1866) Zürichstrasse 57 628 672457 / 235209

bei Im Guet 2 MER922D Bildstöckli (um 1940) 562 671769 / 235041

Ecke MER923A Sodbrunnen Bremgartenstrasse/Kanzlei 171 strasse670647 / 234907

bei Hagnau 8 MER923B Sodbrunnen 1072 673014

bei Siebeneichenstrasse 14 MER923C Sodbrunnen 1114 672346 / 235236

bei Hohlweid 1 MER923D 2 Sodbrunnen 2015 669933 / 233442

Vordererlen MER924A Grenzstein (1725) 671385 / 236891

Birri MER924B Grenzstein (1772) 670172 / 236606

Birri, an der Strasse nach MER924C Grenzstein (1704) 669948 / 236611

Birri MER924D Grenzstein (1704) 669867 / 236608 Unterrüti MER924E Grenzstein (1772) 669807 / 236275

alte Strasse nach Muri MER924F Grenzstein (1689) 669792 / 234923

Zwei Wappensteine der ehem. an Schopf (Vers.Nr. 170) MER925 62 Mühle (1607) zu Mühlestrasse 14

Wohnhaus mit Ladenlokal MER926 Zürichstrasse 15 91 335 (1892)

Häusergruppe (17. Jh., um Kirchplatz 3, 195A, MER927 212 1800, erste Hälfte 19. Jh.) Schwanenstrasse 4 195B

MER928 Wohnhaus (1869) Rütistrasse 5 217 1292

MER929 Wohnhaus (um 1800) Bremgartenstrasse 3 150 266

Bäuerlicher Vielzweckbau, MER930 Bolandstrasse 4 242 861 "Klosterhof" (1833)

MER931 Wohnhaus (1925) Luzernstrasse 1 347 342

vor Reussbrücke zwischen Brückenkopf der alten MER932 Rickenbach und 651 Reussbrücke (1876) 672758 / 235302 Abzweigung Rütistrasse von Bremgartenstrasse, Heinrich-Fischer-Gedenkstein MER933 beim Gasthof zum 210 (1930) Schwanen 670799 / 234761 Wirtshaus "Zur Sonne" (um BEN901 Dorfstrasse 12 1515 2091 1803)

Bäuerliches Wohnhaus (um BEN903 Dorfstrasse 33 1527 2081 1803, 1891)

BEN904 Bäuerliches Wohnhaus (1803) Herdmattenstrasse 2 1547 2101

Bäuerliches Wohnhaus (um BEN905 Hohlweid 1 1561 2015 1803)

Transformatorenstation BEN906 Bünt 1539 2098 (1945)

Dorfstrasse, beim BEN907 Bildstock (um 1900) Wirtshaus "zur 2091 Sonne"670271 / 233423 Verzweigung Feldstrasse / Oberdorf, gegenüber BEN908A Wegkreuz (1790) 2009 Hohlweid 1 669945 / 233447

Dorfstrasse, gegenüber Verzweigung BEN908B Wegkreuz (20. Jh.) 2076 Bahnhofstrasse 670122 / 233421

Kreuzung Muristrasse / BEN908C Wegkreuz (um 1890) Winterschwilerstrasse 669527 / 233356

Galgeholz BEN909A Grenzstein 669531 / 234276

Hinterwald BEN909B Grenzstein (1650) 669438 / 232440

Fönacher BEN909C Grenzstein (1675) 669604 / 232446

Zopfmatt BEN909D Grenzstein (1746) 669954 / 232688

Buechliwald BEN909E Grenzstein (1689) 670596 / 232819

Objektdossiers Kommunale Schutzobjekte

Bauinventar Aargau MER901 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Röm.-kath. Pfarrhaus

Identifikation

Nutzungstyp Pfarrhaus Adresse Bachweg 3 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 354 Parzellen-Nr. 213

Autorschaft Emil Weber, Zug Bauherrschaft Röm.-kath. Kirchgemeinde Merenschwand

Datierung 1926 Grundlage Datierung Literatur Bauliche Massnahmen

Würdigung

Stattliches Pfarrhaus von 1926 in gepflegten neobarocken Heimatstilformen mit bemerkenswert auf- wendiger bauplastischer Instrumentierung in Kunststein. Knapp dreissig Jahre nach dem teilweisen Neubau der Pfarrkirche entstanden, bildet es zusammen mit dieser wie auch dem Friedhof und der Kaplanei den in sich geschlossenen, ausgesprochen harmonischen Kirchenbezirk und damit ein prä- gendes Ensemble im Dorfkern von Merenschwand (Kirche, Kaplanei und Friedhofskreuz: kantonale Denkmalschutzobjekte, MER001, MER004, MER005). Ähnlich wie die Kirche dokumentiert das Pfarr- haus damit auch den für das frühe 20. Jahrhundert charakteristischen Wunsch, diese für das traditio- nelle Dorfbild bestimmenden Bauten in historisierender Form zu erneuern.

Ansicht von Südwesten mit Friedhofskreuz (2014) Standort 670973 / 234789

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 1 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER901 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Röm.-kath. Pfarrhaus

Bau- und Nutzungsgeschichte

Ein Vorgängerbau des heutigen Pfarrhauses wurde nach seinen Bauformen im ausgehenden 18. Jh. durch einen wohl aus Luzern stammenden Baumeister Weibel erbaut [1]. 1925/26 wurde nach Projekt von Architekt Emil Weber, Zug [2], das heutige Gebäude errichtet, worauf man 1927 den benachbart gelegenen Vorgängerbau abbrach [3].

Beschreibung

Das Pfarrhaus nimmt östlich der Pfarrkirche und südlich vom Friedhof ungefähr die Stelle der ehemali- gen Pfrundscheune ein. In seiner Gesamterscheinung lehnt es sich deutlich an seinen Vorgänger an, der zwischen Kirche und Pfrundscheune lag und im Anschluss an den Neubau abgebrochen wurde. Von diesem übernahm der Neubau von 1926 sowohl das kompakte Volumen der beiden Hauptge- schosse wie auch das geknickte Halbwalmdach und zeigt sich damit in zeittypischen neobarocken Heimatstilformen. Konstruktiv handelt es sich bei dem stattlichen Baukörper um einen verputzten Zie- gelsteinbau. Er wird von drei mal drei Fensterachsen gegliedert, wobei die mit Jalousieläden versehe- nen Fensteröffnungen an den etwas längeren Traufseiten paarweise gekuppelt sind. Eine vergleichs- weise aufwendige bauplastische Instrumentierung setzt sich mit ockergelbem Kunststein auch farblich von den mit hellem Besenwurf verputzten Fronten ab. Der Baukörper wird von gefugten Eckpilastern unter reich profilierten Kapitellen mit Akanthusfries gefasst; die Fenstergewände im Erdgeschoss sind mit horizontalen Verdachungen akzentuiert. Der Eingang zu den Pfarreiräumen im Erdgeschoss nimmt die Mittelachse der gegen die Kirche ge- wandten westliche Traufseite ein und ist mit einem reich geschmückten Vorzeichen ausgezeichnet. Dieses erhebt sich als rundbogige Ädikula über einer axialsymmetrischen zweiläufigen Freitreppe, die ebenso ein kunstgeschmiedetes Geländer in barockisierenden Formen aufweist wie der Balkon des ersten Obergeschosses. Auf diesen öffnet sich eine Tür mit segmentbogiger Verdachung und einge- meisseltem Baujahr 1926. Darunter prangt prominent eine reich geschmückte Rocaillen-Kartusche mit dem Kreuzwappen. An der zum Wissenbach gerichteten Südseite wird die Dachfläche von einem Zwerchhaus unterbrochen, das von einem barock geschweiften Mansartdach abgeschlossen und von einem vergoldeten Kreuzsymbol überhöht wird. Eine Nische in der Giebelfläche nimmt eine vollplasti- sche Christusfigur auf. An der rückwärtig gelegenen Nordseite führt ein ebenerdiger Hauseingang in das leicht risalitierte Treppenhaus, das von einem Zwerchhaus mit Quergiebel abgeschlossen wird. Fenster und Eindeckung des Hauses sind erneuert. Im Inneren hat sich teilweise die gepflegte bauzeitliche Ausstattung erhalten. Hinter dem frontseitigen Eingang liegt ein Windfang mit Pendeltür in architektonisch instrumentierter Rahmung, deren Felder in unterschiedlichen geometrischen Formen unterteilt und mit Ornamentglas verschlossen sind. Die Tür- gewände sind mit einer einfachen barockisierenden Pilastergliederung versehen; die Decken zeigen teilweise einfache Stuckierungen in entsprechenden Formen. Im Treppenhaus, das vom rückwärtigen Hauseingang auch direkt zugänglich ist und die Wohnungen im Obergeschoss erschliesst, hat sich das hölzerne Geländer mit gedrechselten Staketen und ornamentiertem Antrittspfosten erhalten (Inneres gemäss Begehung 2006).

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 2 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER901 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Röm.-kath. Pfarrhaus

Anmerkungen [1] Undatierter Plan im Stiftsarchiv Luzern (heute im Staatsarchiv), Reproduktion im Fotoarchiv der Kantonalen Denkmalpflege. Vielleicht handelte es sich um Josef Weibel; vgl. Germann Kdm AG V 1967, S. 117 und Reinle Kdm LU VI 1963, S. 18, 244, 366. [1] Germann Kdm AG V 1967, S. 161. [3] Historische Aufnahmen im Bildarchiv der Kantonalen Denkmalpflege.

Literatur - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V), Basel 1967, S. 161. - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S.372f. (historische Aufnahmen). - Adolf Reinle, Das Amt Hochdorf (Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band VI), Basel 1963, S. 18, 244, 366 (Baumeister Josef Weibel).

Quellen - Fotoarchiv Kantonale Denkmalpflege.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 3 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER902 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Postlonzihaus mit Dorfmuseum

Identifikation

Nutzungstyp Ländlicher Oberschichtbau Adresse Schwanenstrasse 2 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 190 Parzellen-Nr. 214

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1600 (ca.) Grundlage Datierung Ehem. Inschrift (Fassade) Bauliche Massnahmen Klassizistische Überformung, 19. Jh.

Würdigung

In seinem Kern ein ausgesprochen stattlicher Mauerbau der Zeit um 1600, stellt das sogenannte "Postlonzihaus" in der Hauslandschaft des Freiamts eine Rarität dar. Seine äussere Erscheinung ist vor allem durch eine qualitätvolle klassizistische Überformung des frühen oder mittleren 19. Jahrhun- derts geprägt und dokumentiert damit rund 350 Jahre aus der Baugeschichte von Merenschwand. In gestaffelter Stellung südlich des prunkvollen Gasthofs "zum Schwanen" (kantonales Denkmal- schutzobjekt MER009) gelegen, ist das Haus Teil einer markanten Baugruppe im näheren Umfeld von Pfarrkirche und Kaplanei (kantonale Denkmalschutzobjekte MER001, MER004).

Ansicht von Südosten (2014) Standort 670844 / 234751

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 10 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER902 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Postlonzihaus mit Dorfmuseum

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach der Jahrzahl 1601 oder 1607, die bis zum Umbau von 1986 an der Fassade zu lesen war, wie auch nach seinen Formen dürfte der spätgotische Kernbau des Hauses in der Zeit um 1600 entstan- den sein [1]. Seine zentrale Rolle in der Geschichte von Merenschwand spricht aus der Tatsache, dass es gelegentlich als "Zehntenhaus" bezeichnet wurde. Wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Haus klassizistisch überformt. Seit den 1850er Jahren diente es als erste Postablage der Gemeinde Merenschwand, worauf der volkstümliche Name "Postlonzihaus" verweist. 1986 wurde das Haus unter Begleitung der kantonalen Denkmalpflege restauriert und im Inneren zu Alterswohnungen umgebaut [2]. Im ehemaligen Scheunenteil beherbergt es seither das Merenschwander Ortsmuseum.

Beschreibung

Als ausgesprochen stattlicher, dreistöckiger Putzbau steht das "Postlonzihaus" in leicht gestaffelter Stellung firstparallel zum unmittelbar benachbarten "Schwanen", während es zur Strasse eine leichte Übereckstellung einnimmt. Im Kern handelt es sich um einen spätgotischen Mauerbau, von dem heute hauptsächlich noch die spätgotischen Gewände an der rückwärtigen Traufseite zeugen. Hier hat sich im Sockelgeschoss ein ehemaliges Türgewände aus Muschelkalk mit breiter Fase und reliefiertem Kielbogensturz erhalten; nachträglich wurde es in ein Fenster mit Schüttsteinausguss umgewandelt und mit einem Ladenfalz versehen. Im ersten Obergeschoss öffnen sich zwei später zu Einzelfenstern umgestaltete ehemalige Doppelfenster und ein dreiteiliges Reihenfenster mit gekehlten Gewänden über einem durchlaufenden Gurtgesims. Aus der spätgotischen Entstehungszeit des Hauses stammten auch drei Schichten mit Resten verschiedener Eckquaderungen, die bei der Restaurierung des Hauses zum Vorschein kamen und allesamt in sehr fragmentarischem Zustand waren [3]. In der untersten Schicht fand sich eine sehr grossformatige Diamantquaderung mit perspektivischer Verkürzung. Seit dem frühen oder mittleren 19. Jahrhundert zeigt sich das Haus in klassizistisch-biedermeierlichen Formen und wird von einem geknickten Satteldach mit ausgeschiedenem Giebelfeld abgeschlossen. Der Eingang liegt eher unscheinbar in der Mittelachse der vergleichsweise wenig befensterten Giebel- seite. Als hauptsächliche Schauseite tritt die südliche Trauffassade in Erscheinung, die mit vier, in der Mitte geringfügig weiter gestellten Achsen grosszügig befenstert ist. Sie wird in der Dachfläche von einem ehemals mit Holzschindeln verrandeten Zwerchhaus akzentuiert, das gleichfalls von einem aus- geschiedenen Giebelfeld mit klassizistisch flacher Neigung abgeschlossen wird (Schindelschirm 1986 durch Eternitplatten ersetzt). Im Unterschied zu den übrigen Fassaden ist die Südseite in verputztem Riegelwerk ausgeführt [4]. Auf der Ostseite ist unter leicht versetztem First der ehemalige Scheunentrakt angebaut, der seit dem Umbau von 1986 das Ortsmuseum beherbergt.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 11 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER902 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Postlonzihaus mit Dorfmuseum

Anmerkungen [1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/2 (1989). [2] Restaurierungsakten, 1986, im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege. [3] Restaurierungsakten, 1986, im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege. [4] Restaurierungsakten, 1986, im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 301f. - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 202.

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/2. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Archiv, Restaurierungsakten, 1986.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 12 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER904 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerlicher Vielzweckbau Adresse Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 145 A, B, C, D, E, F Parzellen-Nr. 275, 276, 277, 273, 274, 272

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1700 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen um 1800 Quergiebelanbau

Würdigung

Bautypologisch und konstruktionsgeschichtlich interessanter ländlich-bäuerlicher Gebäudekomplex, der sich aus einem älteren, ehemals strohgedeckten Hochstudhaus und einem jüngeren Quergiebelanbau in den Formen des steilgiebligen „Freiämterhauses“ zusammensetzt. Das wohl um 1700 erbaute Hoch- studhaus bewahrt noch grosse Teile der ursprünglichen, rauchgeschwärzten Firstständerkonstruktion. Mit seiner Geschichte dokumentiert das mächtige Bauernhaus in eindrücklicher Weise an sich selbst die allmähliche Ablösung des älteren Strohdachhauses durch den ziegelgedeckten Haustypus inner- schweizerischer Prägung. Um 1800 entstand der von Anfang an ziegelgedeckte Quergiebelanbau; wohl im Jahr 1900 wurde auch der Kernbau von Stroh auf Ziegel umgedeckt. An der Abzweigung der Büelstrasse von der Luzernerstrasse gelegen, nimmt das Gebäude eine markante, ortsbildprägende Stellung ein. Im Fall eines grösseren Umbaus sollten vorgängig genaue baugeschichtliche Untersuchungen vorge- nommen werden.

Gesamtansicht von Süden (2014) Standort 670856 / 234657

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 19 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER904 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2

Bau- und Nutzungsgeschichte

Der Kernbau mit seiner Hochstudkonstruktion dürfte kurz vor oder um 1700 entstanden sein. Ein Quer- giebelanbau in südöstlicher Richtung muss nach seinen Formen um das Jahr 1800 errichtet worden sein. Nach dem Lagerbuch der Brandassekuranz wurde der Kernbau wohl im Jahr 1900 von Stroh auf Ziegel umgedeckt [1]. Der Wohnteil war wohl schon ursprünglich in mindestens zwei Wohnungen un- terteilt. Spätestens mit der Hauserweiterung stieg die Zahl auf vier Wohnungen an, die jeweils auch über einen Anteil an der Scheune sowie einen bis drei Trämkeller verfügten. Das grossvolumige Viel- zweckgebäude bot damit zeitweise vier Kleinbauernbetrieben Platz, bevor 1921 zwei der Wohnungen vereint wurden. Verschiedene kleinere Umbauten im Inneren der beiden bewohnten Hauptgeschosse.

Beschreibung

Den Kernbau des auch als "Engelhof" [2] bekannten Gebäudekomplexes bildet ein traufständig zur heutigen Luzernstrasse gestellter länglicher Baukörper mit Wohn- und Scheunentrakt (Mittertennhaus), dessen Hochstudkonstruktion auf die ehemalige Strohdeckung verweist. An die von der Strasse abge- wandte südwestliche Traufseite schliesst ein Quergiebel an, der mit geknicktem Krüppelwalmdach und Klebdächern dem jüngeren Typus des „Freiämterhauses“ entspricht. Diese von der heutigen Stras- senführung abgewandte Giebelfront dürfte um das Jahr 1800 entstanden sein und tritt seither als hauptsächliche Schauseite des Hauses in Erscheinung. Wohl mit der Umdeckung wurde das Walm- dach des Kernbaus zu einem Satteldach unter durchgehendem First umgebaut. Der Gebäudekern wie auch der Anbau sind in Ständerbauweise über einem Mauersockel errichtet. Über einem eichenen Schwellenkranz mit Schwellenschlössern erhebt sich das Ständergerüst, dessen Bohlenfüllung nur in den Erdgeschossen teilweise durch Flecklinge ersetzt wurde. Die schöne Quer- giebelfront nach Südwesten zeigt noch weitgehend ihr ursprüngliches Aussehen und bewahrt in den Obergeschossen die wohl bauzeitlichen Bohlenfüllungen mit Doppelfenstern im ersten Stock und Ein- zelfenstern in den beiden Dachgeschossen. Die insgesamt drei für diesen Haustypus charakteristi- schen Klebdächer ruhen auf zierbeschnitzten Bügen. Die Südostseite, die seit der Umdeckung als Giebelseite des langgestreckten Satteldachbaus in Er- scheinung tritt, und die nordöstliche Traufseite zeigen unregelmässig gesetzte Einzelfenster; die Kon- struktion ist hier am Hausteil Nr.145 A unter einer Bretterverschalung, am Hausteil Nr. 145B seit den 70er Jahren unter einer Kunststoffverkleidung verborgen [3]. Die Giebelfläche zeigt eine wohl mit der Umdeckung um 1900 angebrachte vertikale Verbretterung, wie sie eher für Scheunen typisch ist. Vor der Traufseite liegt im Obergeschoss ein Balkon mit Laubsägearbeiten wohl des frühen 20. Jh. Der nordwestlich unter durchgehendem First anschliessende Scheunentrakt weist beidseitig ein etwas weiter ausladendes Dach auf; sein äusseres Erscheinungsbild ist weitgehend vom Umbau um 1900 geprägt. Im Inneren bewahrt der Kernbau noch weitgehend seine ursprüngliche Dachkonstruktion, ein vollstän- dig russgeschwärztes Rafendach über fünf Hochstüden, von denen zwei beidseits des Tenns bis auf den Schwellenkranz durchlaufen, während zwei weitere über dem Wohnteil, einer über dem Stall ab- gefangen sind. Die über den Hochstüden erhaltene ursprüngliche Firstpfette wurde mit der Umdeckung auf beiden Giebelseiten durch jeweils kurze Ansatzstücke verlängert; die Rafen zeigen unterschiedli- ches Alter. Südwestlich schliesst an dieses Gerüst das liegende Sparrendach des Quergiebels an, das sich gegen den Kernbau hin gleichfalls russgeschwärzt zeigt. Der Wohnteil teilt sich heute in drei Wohnungen, wobei Hausteil Vers.-Nr. 145A über das Tenn, Nr. 145B über die Südostseite und 145C über die Quergiebelfront zugänglich sind. Der nicht mehr be- nutzte Eingang an der Südostseite führte in den ehemals separaten Hausteil 145D. In dessen Innerem befindet sich ein an der Sitzkunst 1800 datierter heller Ofen, dessen Kacheln auf hellem Grund in der

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 20 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER904 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2

untersten und obersten Reihe Marmorierungen zeigen, in der mittleren Reihe Blumenmotive. Hausteil 145B weist einen formal ähnlichen, etwas einfacheren Sitzofen mit ornamentalen Farbmustern auf, der 1796 datiert ist. Ein dritter, formal gleichfalls ähnlicher Ofen, der sich bis 1970 in dem Haus befand, wurde 2013 im Ortsmuseum "Postlonzihus" aufgestellt. Nach Inschrift wurde er um 1800 von Hafner Notter in erbaut und um 1820 um einen zusätzlichen Aufsatz erhöht [4]. In Hausteil 145C befin- det sich eine Sitzkunst des frühen 20. Jh., deren karamelfarbene Kacheln geometrische Jugendstilor- namentik zeigen. Die Dachkammern im Quergiebel zeigen im Inneren noch die unverkleidete Ständer- konstruktion mit Bohlenfüllungen; sie sind heute unbewohnt. Unmittelbar gegenüber der Südwestseite des Scheunentrakts liegt der wohl im 18. Jh. entstandene, zum Haus gehörige Speicher (siehe Bauinventarobjekt MER905).

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 21 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER904 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. [2] Der Hausname wird im Zusammenhang mit dem Ofen im Merenschwander Ortsmuseum genannt; siehe unten und Aargauer Zeitung, 15.3.2013. [3] Aufnahmen von 1979 im Fotoarchiv der Kantonalen Denkmalpflege. [4] Kachelofen für die Stube der fleissigen Strohflechterin, in: Aargauer Zeitung, 15.3.2013.

Literatur - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 238 (Abb. 441).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/8. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Bestandesaufnahmen 1968 (Grundriss).

Erwähnung in anderen Inventaren Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 22 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER905 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Speicher Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2

Identifikation

Nutzungstyp Speicher Adresse Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 146 A, B Parzellen-Nr. 280, 277

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 18. Jh. Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen Um 1900 Umdeckung

Würdigung

Ehemals strohgedeckter Doppelspeicher, dessen Entstehung in das frühe 18.Jh. zurückgehen dürfte. Dem teilweise veränderten und renovationsbedürftigen Kleinbau kommt als eingeschossigem Speicher mit nebeneinander angeordneten Räumen eine grosse typologische Bedeutung zu. Mit dem zugehöri- gen Wohn- und Vielzweckgebäude (Bauinventarobjekt MER904) bildet er eine ländlich-bäuerliche Baugruppe von zunehmend grösserem Seltenheitswert.

Ansicht von Südosten (Kurzinventar 1994) Standort 670843 / 234654

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 33 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER905 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Speicher Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2

Bau- und Nutzungsgeschichte

Der Speicher Nr.146 gehört zu zwei Hausteilen (Vers.-Nr. 145A und B) des um 1700 entstandenen Wohn- und Vielzweckgebäudes an der Luzernstrasse (Bauinventarobjekt MER904). Konstruktive Merkmale (verblattete Büge) sowie die ursprüngliche Eindeckung mit Stroh lassen eine Entstehung im frühen 18. Jh. vermuten. Gemäss Brandkatastereintrag erfolgte die Umdeckung auf Ziegel erst nach 1899, möglicherweise zusammen mit dem Haupthaus im Jahr 1900 (vgl. Bauinventarobjekt MER904) [1].

Beschreibung

Mit dem Giebel zur Traufseite des Hauptgebäudes gestellt, erhebt sich der heute stark eingewachsene Speicher über einem Bruchstein-Mauersockel, der zum Haus hin geschosshoch aus dem ansteigenden Terrain ragt. Auf einem Eichenschwellenkranz setzt das eingeschossige Ständergerüst auf, das mit verblatteten Kopfhölzern ausgesteift und mit eingenuteten Bohlen gefüllt ist. Ursprünglich besass das Gebäude ein Strohdach, das wohl um 1900 durch ein Rafendach mit Ziegeldeckung ersetzt wurde. Talseitig zeigen die Geschossrähme der Trauffassaden von Bügen gestützte Überstände. Vermutlich handelt es sich um veränderte Reste eines offenen Fluggespärres, das einen Teil der ursprünglichen Dachkonstruktion bildete. An der südlichen Traufseite führen zwei nebeneinanderliegende Eingänge in die beiden ehemaligen Speicherräume. Im talseits zugänglichen Keller mit Balkendecke soll eine Quelle gefasst sein [2].

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 34 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER905 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Speicher Luzernstrasse 4 und 6, Büelstrasse 2

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. [2] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Bestandesaufnahmen 1968.

Literatur

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/23. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 35 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER907 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Ehem. Schützenhaus

Identifikation

Nutzungstyp Schützenhaus Adresse Bremgartenstrasse 13 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 180 Parzellen-Nr. 116

Autorschaft Bauherrschaft Schützengesellschaft Merenschwand

Datierung 1828 Grundlage Datierung Literatur Bauliche Massnahmen 1982 Umbau zu Wohnzwecken

Würdigung

Das ehemalige Schützenhaus aus dem Jahr 1828, das später als Trotte, Werkstatt und Schopf diente und heute als Wohnung genutzt wird, ist ein langgestreckter, klassizistisch geprägter Mauerbau mit Walmdach. Als ältestem erhaltenem Schützenhaus des Aargaus kommt ihm ein besonderer histori- scher Zeugenwert zu.

Gesamtansicht von Osten (2014) Standort 670630 / 234858

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 40 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER907 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Ehem. Schützenhaus

Bau- und Nutzungsgeschichte

Ein Schützenhaus bestand in Merenschwand schon im 18.Jh. 1792 musste es erneuert werden und wurde 1827 an den Gemeindeammann Johann Kaspar Fischer verkauft [1]. Sein Nachfolger war der bestehende Bau, der gemäss Inschrift auf dem Türsturz des talseitigen Trämkellers aus dem Jahr 1828 datiert und damit das älteste erhaltene Schützenhaus im Aargau ist. Die Kosten für den Neubau betru- gen etwas über 384 Gulden, die zum Teil aus dem Schützenfonds bestritten wurden. Nach seinem Ersatz durch ein jüngeres Schützenhaus 1903 wurde das Gebäude zum benachbarten Bauernhof an der Einmündung der Mühlestrasse (Vers.-Nr. 179) geschlagen und fortan als Trotte und Werkstatt ge- nutzt. 1982 erfolgte ein Umbau zu Wohnzwecken.

Beschreibung

Beim Kernbau handelte es sich offenbar um ein quadratisches Gebäude, das am Türsturz des talseiti- gen Trämkellers 1828 datiert ist und in seiner Typologie dem ungefähr zeitgleichen Schützenhaus von Muri entsprach [2]. Vermutlich nur wenig später wurde es um den hangseitigen Hausteil erweitert. Der so entstandene, aus Bruchsteinen aufgeführte und verputzte Baukörper steht quer zum Hang und zeigt eine klassizistisch geprägte blockhafte Erscheinung. Er ruht unter einem langgestreckten Walmdach, das noch die alten Biberschwanzziegel aufweist. Talseitig liegt der hohe Kellersockel in seiner gesam- ten Geschosshöhe frei und nimmt an seiner Stirnseite den ebenerdigen Kellereingang auf. Der Belüf- tung dienen breitrechteckige vergitterte Lichter mit Steingewänden. An der rückwärtigen Schmalseite gelangte man durch ein breites Tor in den darüber gelegenen ehemaligen Trottenraum, der von holz- gerahmten Rechteckfenstern belichtet wird. Das Hausinnere wurde beim Umbau 1982 modernisiert; gleichzeitig erhielten die Hauseingänge Vor- dächer. In der Stube über dem talseitigen Keller liegt die ursprüngliche Deckenkonstruktion frei.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 41 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER907 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Ehem. Schützenhaus

Anmerkungen [1] Geschichtliches nach Müller 1993, S. 223-231 u. Freiämter Kalender 1979. [2] Germann Kdm AG V 1967, S. 177.

Literatur - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V), Basel 1967, S. 177. - R.K., Das älteste Schützenhaus im Aargau, in: Freiämter Kalender 63 (1979), S. 97. - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S: 223-231 (Geschichte der Schützengesellschaft).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/24.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 42 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER908 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühlestrasse 12

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerlicher Vielzweckbau Adresse Mühlestrasse 12 Ortsteil / Weiler / Hof Mühle

Versicherungs-Nr. 173 Parzellen-Nr. 60

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1500 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

In Teilen erhaltener bäuerlicher Vielzweckbau aus der Zeit um 1500, der sich durch sein charakte- ristisch schwach geneigtes Giebeldach als ehemals schindelgedecktes Tätschhaus zu erkennen gibt. Als selten gewordener Vertreter dieser ältesten ländlichen Bauform im oberen Freiamt kommt ihm trotz seines fragmentarischen Erhaltungszustandes eine grosse bautypologische und konstruktionsge- schichtliche Bedeutung zu. Nach den Erkenntnissen der Bauernhausforschung ist das Merenschwan- der Tätschhaus das am weitesten nördlich gelegene Beispiel dieses Haustyps im Aargau, was ihm einen zusätzlichen hauskundlichen Quellenwert verleiht [1]. Hinzu kommt ein erheblicher Situationswert innerhalb des gut erhaltenen Mühlebezirks, der vom gegenüberliegenden Mühlenbau (Bauinventarob- jekt, MER909) dominiert wird, einem mächtigen Freiämterhaus aus dem Jahr 1768.

Das Tätschdachhaus von Südwesten mit Wegkreuz MER921B Standort 670463 / 234674 (2014)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 46 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER908 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühlestrasse 12

Bau- und Nutzungsgeschichte

Die knaggenartige Form der Kopfhölzer an der Dachkonstruktion lässt auf eine Entstehungszeit des Gebäudes bereits im 15. Jh. oder spätestens um 1500 schliessen [2]. Gemäss Brandkataster wurde das Haus zwischen 1850 und 1875 auf Ziegel umgedeckt [3], und vielleicht gleichzeitig ersetzte man die ursprünglichen, für die Bauzeit typischen Reihen- und Zwillingsfenster durch die heute bestehen- den, axial angeordneten Einzellichter. In jüngster Zeit wurde der ehemalige Scheunentrakt durch einen volumengleichen Neubau ersetzt. Das zuvor schon mehrmals veränderte Hausinnere hat beim letzten Eigentümerwechsel eine weitgehende Neugestaltung erfahren.

Beschreibung

Der langgestreckte Vielzweckbau unter charakteristischem, flach geneigtem Tätschdach steht als Teil des Mühlenbezirks mit seiner Firstrichtung quer zum Tal des Wissenbachs und wendet sich mit seiner Giebelseite gegen Südosten. In der Grundanlage handelt es sich um eine Mehrreihen-Ständerkon- struktion mit zwei Wand- und zwei Innenständern im Querschnitt, die auf einem Eichenschwellenkranz aufsetzt und bis auf Kniestockhöhe hinaufreicht. Sie ruht auf einem Bruchstein-Mauersockel mit zwei Trämkellern. Giebelfront und südwestliche Traufseite sind mit einer jüngeren Verbretterung verschalt, während das mit Kanthölzern ("Flecklingen") gefüllte Wandgerüst einzig an der nordöstlichen Traufseite offenliegt. Das Haus zeigt heute rechteckige Einzelfenster, die wohl als Resultat eines Um- baus im 19.Jh. zu betrachten sind. Die ursprüngliche Erschliessung erfolgte an der Giebelseite, wo eine alte doppelläufige Freitreppe mit Sandsteinstufen zum Hauseingang führt. Das Türgewände flan- kieren schmale Fenster, die zur Belichtung des grossen, in Firstrichtung durchlaufenden Vorraums dienten. Wie eine Fotografie von 1938 zeigt, lag an der nordöstlichen Traufseite ehemals ein zweiter Hauseingang. Seine Stelle bezeichnet heute ein niedriges querrechteckiges Fenster, während die Ein- zelfenster an dieser Hausseite wohl im Zusammenhang mit dem Einbau einer modernen Küche ver- kleinert wurden. Nördlich schloss ehemals der Ökonomietrakt an, der durch einen volumengleichen Neubau ersetzt ist. An der Stelle des früheren Tenns liegt heute der Hauseingang. Das Innere wurde beim jüngsten Umbau weitgehend neu ausgebaut, wobei von der Raumstruktur noch der in die Gebäudetiefe entwickelte zentrale Raum, ehemals die Küche, mit beidseitig anschliessenden Kammern erhalten ist. In der ehemaligen Küche sind noch die Einfeuerungsöffnungen des heute ent- fernten Kachelofens sichtbar, in der heutigen Küche und im Abstellraum ein freiliegender Ständerbal- ken mit den Versatzstellen der ehemals anstossenden Deckenbalken (die Geschossdecke ist ersetzt). Über dem vorderen Teilen des Wohntrakt ist die ursprüngliche, russgeschwärzte Tätschdachkonstruk- tion erhalten, eine über einem Kniestock ansetzende Firstsäulenreihe in Kombination mit einem ste- henden Stuhl. Andreaskreuze dienen der Längsverstrebung, während längere, gekrümmte Streben sowie kurze, sehr altertümlich wirkende Kopfhölzer die Konstruktion in Querrichtung verstärken. Sie zeigt sich hier vollständig russgeschwärzt. Firstpfette und Rafenlage wurden wohl bei der Umdeckung des Hauses von Brettschindeln auf Tonziegel im Lauf des 19. Jh. erneuert.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 47 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER908 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühlestrasse 12

Anmerkungen [1] Räber 1996, S. 124. [2] In der unweit entfernten Gemeinde Maschwanden auf der Zürcher Reusstalseite wurde ein Haus mit typengleichen knaggenartigen Kopfhölzern dendrochronologisch ins Jahr 1453/54 datiert (Gutachten der Kantonalen Denkmalpflegekommission Zürich, KDK 27-2014). Ähnliche Kopfhölzer fanden sich auch an einem 1476 datierten Tätschhaus in Aettenschwil, Gemeinde Sins (Räber 1996, S. 273-276, Abb. 536). [3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 97 (Abb. 99), 120, 125, 142f. (Abb. 196b, 197), 271 (Abb. 527k).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/7. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968 (Grundriss). - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 48 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER909 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Dorf

Identifikation

Nutzungstyp Mühle Adresse Mühlestrasse 16 Ortsteil / Weiler / Hof Mühle

Versicherungs-Nr. 171 Parzellen-Nr. 62

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1768 Grundlage Datierung Inschrift (Türsturz) Bauliche Massnahmen

Würdigung

Behäbig wirkendes Mühlengebäude aus dem 18. Jahrhundert, das seine Grundform und wesentliche Teile der Raumgliederung mit Mühlekeller und darüberliegenden Wohnräumen bewahrt hat. Neben seinem hohen lokal- und gewerbegeschichtlichen Zeugniswert kommt dem Bau ein erheblicher Situati- onswert für den in sich geschlossenen Mühlebezirk zu. Als mächtiges Freiämterhaus mit knappem Krüppelwalmdach und Klebdächern dominiert er das an ursprünglicher Bausubstanz reiche Ensemble, das zu den ältesten Teilen von Merenschwand gehört. Sein direktes Gegenüber ist das wohl auf das 16. Jahrhundert zurückgehende Tätschhaus (Bauinventarobjekt MER908); zu erwähnen sind in der unmittelbaren Umgebung des Hauses zudem ein Wegkreuz (Bauinventarobjekt MER921B), einige Kleinobjekte und die Wappensteine einer älteren Mühle (Bauinventarobjekt MER925).

Ansicht von Nordosten, rechts das Tätschhaus MER908 Standort 670440 / 234648 (2014)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 57 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER909 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Dorf

Bau- und Nutzungsgeschichte

Eine Mühle im Merenschwander Oberdorf wird erstmals 1274 erwähnt und gehörte seither und noch 1765 dem Kloster Frauenthal. Der Mühlebetrieb, der wohl auch Bauern aus den zugerischen und zür- cherischen Nachbarregionen bediente, umfasste im 17. Jh. zwei Häuser mit drei Mahlgängen, Sägerei, Reibe und Stampfe sowie 26 Jucharten Ackerland [1]. Zum Betrieb der Mühle diente der rund 200 Me- ter südöstlich vom Mühlenviertel liegende, noch bestehende Weiher, wie eine Planaufnahme aus dem Jahr 1861 dokumentiert. Von hier aus floss das Wasser durch eine teilweise eingedeckte Leitung zu- erst zur Mühle, bevor es in der talwärts anschliessenden Knochenstampfe und Säge ein zweites Mal zum Antrieb eines Wasserrades genutzt wurde [2]. Von einem Vorgängerbau des bestehenden Mühlengebäudes dürften zwei mit Wappen geschmückte und mit der Jahrzahl 1607 versehene Werkstücke (Bauinventarobjekt MER925) stammen, die zusam- men mit einem dritten Wappenstein bei einem Umbau der Mühle Ende der 1920er Jahre zum Vor- schein kamen [3] und heute in der Fassade des zur Mühle zugehörigen Waschhauses (Vers.-Nr.170) eingelassen sind. Das bestehende Gebäude soll angeblich aus der Zeit des 2.Villmergerkriegs (1712) stammen [4]. Auf das Baujahr könnte aber auch die besser zu den Bauformen passende Jahrzahl 1768 am Türsturz der ostwärts gerichteten Hauptfassade verweisen. Um 1900 wurde der gemauerte Sockel- bereich mit einer Putzquaderung geschmückt, die Obergeschosse mit Zierelementen des Schweizer Holzstils. Noch 1922 war die Mühle in Betrieb, als die Wasserrechtskonzessionen auf den neuen Ei- gentümer Gottfried Stutz übertrugen wurden [5].

Beschreibung

Das Mühlengebäude erhebt sich am alten Fahrweg durch das leicht ins Terrain eingeschnittene Täl- chen des Wissenbachs und bildet hier den Kern eines kleinen Siedlungsbezirks, der mit dem benach- barten Tätschdachhaus wohl noch in das 15. Jh. zurückreichende Bausubstanz aufweist. Mit einem knappen, geknickten Krüppelwalmdach und giebelseitigen Klebdächern zeigt der Hauptbau der Mühle die typischen Merkmale eines Freiämter oder Innerschweizer Ständerbaus des 18. Jh. An der Nord- seite ist das Dach über einen wohl schon sehr alten Anbau herabgeschleppt, wodurch das Haus ein breitbehäbiges Aussehen erhält. Der hohe, talseitig zwei Stockwerke umfassende Gebäudesockel ist aus verputztem Mauerwerk aufgeführt. Über ihm erhebt sich ein Ständerbau, der ein weiteres Vollge- schoss und zwei mit Kammern ausgebaute Dachgeschosse umfasst. Das vermutlich mit Flecklingen (Kanthölzern) ausgefachte Gerüst wurde wohl im 19. Jh. mit Holzschin- deln verrandet. Vielleicht gleichzeitig oder spätestens um 1900 erfuhr der Bau einige kleine Verände- rungen, welche den Wunsch nach einem damals modernen Aussehen dokumentieren. Während der Mauersockel an seinen Kanten eine Putzquaderung erhielt, versah man die Klebdächer mit verschalten Untersichten und dekorativ ausgesägten Traufbrettern in der Art des Schweizer Holzstils. Auch wurde an der talwärts gewandten Schaufront das unterste der ursprünglich drei Klebdächer zu einer Balkon- laube umgestaltet, die ein zeittypisches, feingliedriges Eisengeländer erhielt. Wohl weil man dieses später zum Haus wiederum unpassend fand, wurde es in den 1970er oder 80er Jahren durch die heu- tigen Brettstaketen ersetzt [6]. Im gemauerten Gebäudesockel belichtet eine auffallende, halbkreisförmige Fensteröffnung den an- derthalbgeschossigen Mühlenraum, dem an der südlichen Traufseite das ummauerte Radhaus vorge- lagert ist. Dieses enthielt gemäss dem Aufnahmeplan von 1861 zwei Mühlräder, die aus einem offenen Kännel gespeist wurden, während das Wasser unterirdisch unter dem Vorplatz der Mühle abfloss. Nördlich beherbergt der Gebäudesockel zwei balkengedeckte Keller, darüber ein erstes Wohnge- schoss, dessen Aussenwand ebenfalls als verrandete Holzkonstruktion ausgeführt ist. Der Mahlraum, der keine Reste des alten Mechanismus bewahrt, beherbergte in den 1980er Jahren ein Kulturlokal

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 58 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER909 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Dorf

und dient heute als Lagerraum. Er ist ebenso giebelseitig erschlossen wie die mehrmals veränderten Wohngeschosse. Unmittelbar gegenüber dem Mühlenbau lag auf der anderen Strassenseite die im Aufnahmeplan von 1861 dokumentierte Knochenstampfe und Säge, die noch auf einer Fotografie des frühen 20. Jh. auf- taucht und das Wasser der Mühle vor dem Abfluss in den Wissenbach ein zweites Mal nutzte.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 59 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER909 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Dorf

Anmerkungen [1] Sauerländer 1999, S. 121-123. [2] Staatsarchiv Aargau, DB.W01/0025/13, Wasserwerkskonzessionen Gemeinde Merenschwand: Plan von 1861; Beschriftungen der Gebäude auf aufgeklebter Skizze von 1899. [3] Freiämterzeitung, 25.8.1933. [4] Ebd. [5] Staatsarchiv Aargau, DB W01/0083/11, Wasserwerkskonzessionen Gemeinde Merenschwand: Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrats vom 12.6.1922. [6] Vgl. historische Aufnahmen: Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bauernhausforschung, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968.

Literatur - Dominik Sauerländer, Geschichte des Amtes Merenschwand. Wirtschafts- und Gesellschaftsge- schichte einer Luzerner Landvogtei von den Anfängen bis zum Jahre 1798, Baden 1999, S. 121-123.

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/4. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bauernhausforschung, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968. - Staatsarchiv Aargau, DB.W01/0025/13, DB.W01/0083/11: Wasserwerkskonzessionen Gemeinde Merenschwand.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung, Erhaltungsziel A.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 60 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER910 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zürichstrasse 13

Identifikation

Nutzungstyp Wohnhaus Adresse Zürichstrasse 13 Ortsteil / Weiler / Hof Unterdorf

Versicherungs-Nr. 317 Parzellen-Nr. 330

Autorschaft Bauherrschaft Jakob Metzler

Datierung 1906 Grundlage Datierung Brandkataster Bauliche Massnahmen

Würdigung

Wohlproportioniertes Wohnhaus in gepflegten spätklassizistischen Formen, wie sie im ausgehenden 19. Jahrhundert verbreitet waren und hier noch 1906 und damit erstaunlich spät Verwendung fanden. Mit dem benachbarten Haus Zürichstrasse 15 (Bauinventarobjekt MER926) bezeugt es die erste mo- derne Ortserweiterung von Merenschwand, die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert entlang der Ausfallstrasse Richtung Obfelden entstand. Als Baugruppe im Verlauf der Strasse gut sichtbar, kommt den beiden Häusern hier ein erheblicher Situationswert zu.

Ansicht von Südwesten mit Nachbarhaus Zürichstrasse 15 Standort 671111 / 234694 (MER926) (2014)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 67 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER910 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zürichstrasse 13

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach Angaben im Brandkataster wurde das Haus 1906/07 für Negotiant (Kolonialwarenhändler) Jakob Metzler erbaut [1].

Beschreibung

Das spätklassizistische Wohnhaus bildet einen Teil der seit dem späten 19. Jh. an der Strasse Rich- tung Obfelden entstandenen Bebauung des sogenannten Unterdorfs. In der Hauptansicht vom Dorf her präsentiert es sich als kompakter, annähernd kubischer Baukörper unter flach geneigtem Zeltdach. An der Ostseite besitzt es durch seinen winkelförmigen Grundriss eine deutlich grössere Gebäudetiefe, während die einspringende Gebäudeecke von der Strasse her kaum einsehbar ist. Das in der Hauptansicht mit zwei auf drei Fensterachsen streng gegliederte Haus fällt durch seine ge- pflegten Zierformen auf. Auf einem hohen gemauerten Sockelgeschoss setzen zwei in Ständerbau- weise errichtete Wohngeschosse auf, die einen Schindelschirm mit Ecklisenen zeigen. Die Fenster tragen hölzerne Jalousieläden und werden von kleinen, gleichfalls verrandeten Regendächlein be- schirmt. Unter den verschalten Dachuntersichten schliesst eine Zahnschnittleiste die Gebäudefronten ab. Das Dach bekrönt eine metallene Firstzier, die wohl auch als Blitzableiter diente. Der Hauseingang liegt unauffällig im Sockelgeschoss der Ostseite. Weniger streng und einheitlich ist die Rückseite gestaltet. Hier ist dem Haus ein wohl ursprünglicher einstöckiger Schopf vorgebaut, der später um einen weiteren flachgedeckten Garagenanbau erweitert wurde.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 68 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER910 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zürichstrasse 13

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 69 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER911 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrassse 11

Identifikation

Nutzungstyp Mehrfamilienhaus Adresse Luzernstrasse 11 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 288 Parzellen-Nr. 444

Autorschaft Bauherrschaft Leonz Huwiler

Datierung 1900 Grundlage Datierung Brandkataster Bauliche Massnahmen

Würdigung

Gut erhaltenes und wohlproportioniertes Wohnhaus von 1900, das als Ständerbau mit Kantholzfüllung und Schindelschirm ausgeführt ist. Mit dem von Ecklisenen gerahmten Schindelschirm und den ausge- sägten Zierelementen in der Art des im ausgehenden 19. Jahrhundert beliebten Schweizer Holzstils bewahrt das zeittypische Baumeisterhaus ein vollkommen intaktes Äusseres und besitzt damit einen erheblichen baugeschichtlichen Zeugenwert.

Ansicht von Südwesten (Kurzinventar 1994) Standort 670918 / 234464

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 72 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER911 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrassse 11

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach Angaben im Brandkataster wurde das Wohnhaus im Jahr 1900 für Maurermeister Leonz Huwiler erbaut [1].

Beschreibung

Das zweigeschossige Wohnhaus ist in seiner Grundanlage ein zeittypisches, spätklassizistisch ge- prägtes Baumeisterhaus, das sich mit seiner kürzeren, zweiachsigen Stirnseite zur Strasse wendet, während die fünfachsige südliche Traufseite als Hauptfront zum Garten hin ausgerichtet ist. Konstruktiv ein Ständerbau wohl mit Kantholzfüllung, ist das Haus in zeittypischer Weise mit Holzschindeln verran- det und von profilierten Ecklisenen gerahmt. Mit einem hölzernen Zahnschnittfries, dekorativ ausge- sägten Giebel- und Traufbrettern wie auch den radförmigen Lüftungsöffnungen im Dachgeschoss trägt es reiches und gut erhaltenes Zierwerk in den Formen des Schweizer Holzstils. Der Bau liegt unter einem Satteldach, das an der südlichen Traufseite ein Zwerchhaus besitzt. An der weniger regelmässig ausgebildeten Nordseite ist ein axialer Treppenhausrisalit mit Quergiebel vorge- baut, der an einer seiner Schmalseiten auch den Hauseingang aufnimmt. Über diesem liegt unter leicht geknicktem abgeschlepptem Dach eine ursprünglich vielleicht offene Obergeschosslaube, die mit einer ebenfalls noch im frühen 20. Jh. entstandenen Verbretterung als ein geschlossener Raum ausgebildet ist. Die hölzernen Jalousieläden und die Eindeckung mit Falzziegeln sind jüngeren Datums.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 73 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER911 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrassse 11

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 74 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER912 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Weidhof

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerlicher Vielzweckbau Adresse Weidhof, Benzenschwilerstrasse 7 Ortsteil / Weiler / Hof Weidhof

Versicherungs-Nr. 123 Parzellen-Nr. 942

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1686 Grundlage Datierung Inschrift (südlicher Eckständer) Bauliche Massnahmen

Würdigung

1686 datierter Wohnteil eines ehemals strohgedeckten bäuerlichen Vielzweckbaus, dessen Ökono- mietrakt vermutlich 1891 in grösserer Form erneuert wurde. Auch nach einer Auskernung im Jahr 1989 zeigt der Wohnteil noch das originale, in Eichenschwellen eingezäpfte und mit Bohlen gefüllte Ständer- gerüst mit angeblatteten Kopfhölzern und durchlaufenden Brustriegeln. Aufgrund seines hohen Alters kommt ihm ein erheblicher baugeschichtlicher Zeugenwert zu.

Ansicht des Wohnteils von Norden (2014) Standort 670683 / 233982

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 78 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER912 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Weidhof

Bau- und Nutzungsgeschichte

Das Wohnhaus ist am Eckständer der nach Südosten orientierten Stubenfront in das Jahr 1686 datiert. Die Initialen „MVVW“ unter der erwähnten Jahrzahl beziehen sich möglicherweise auf die Familie Von- wil, deren Nachfahren noch 1968 im Besitz des Bauernhauses waren. Erst nach 1900 wurde gemäss den Brandkatastereinträgen das Strohdach zunächst teilweise und schliesslich ganz durch Ziegel er- setzt [1]. Der Ökonomieteil wurde wohl 1891 anstelle eines früheren Hausteils erbaut [2]. 1989 wurde das Haus einer Totalsanierung mit Auskernung unterzogen.

Beschreibung

Der Wohnteil bewahrt grösstenteils das originale, mit liegenden Bohlen ausgefüllte Ständergerüst. Die- ses ruht auf einem mächtigen eichenen Schwellenkranz, dessen Schlösser von Holznägeln gesichert werden. Ständer und Wandrähm sind mit verblatteten Kopfhölzern verstrebt; Büge an der Stirnseite dienten ehemals wohl dazu, die Flugpfette des allseitig abgewalmten Strohdachs im Ständergerüst zu verankern. Bei der Umdeckung wurde die auskragende Dachkonstruktion auf dieser Seite zu einem weit auskragenden Fusswalm unter seither verbrettertem Giebelfeld umgestaltet. Durchlaufende Brust- und Sturzriegel fassten ursprünglich Reihenfenster, deren seitliche Pfosten vor dem Umbau von 1989 noch zu erkennen waren. Die im Lauf des 19. Jh. eingebauten Einzelfenster reichten teilweise bereits etwas über die Brustriegel hinab. 1989 wurden sie entsprechend der neuen Innenaufteilung höhergelegt und durchschneiden nun den Sturzriegel. Den Krüppelwalm erhielt das Haus ebenfalls erst 1989, als bei der Auskernung des Inneren auch die Dachkonstruktion vollständig erneuert wurde. Das Innere zeigt seither keine historischen Bauteile mehr.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 79 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER912 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Weidhof

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. [2] Ebd.

Literatur - Dominik Sauerländer, Geschichte des Amtes Merenschwand : Wirtschafts- und Gesellschaftsge- schichte einer Luzerner Landvogtei von den Anfängen bis zum Jahre 1798, Baden 1999, S. 113 (hist. Aufnahme).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/12. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968, Mappe 115 c-2.

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 80 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER913 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Im Guet 1

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerliches Wohnhaus Adresse Im Guet 1 Ortsteil / Weiler / Hof Im Guet

Versicherungs-Nr. 71 Parzellen-Nr. 909

Autorschaft Bauherrschaft Heinrich Fischer

Datierung 1798 Grundlage Datierung Inschrift (Buffet) Bauliche Massnahmen

Würdigung

Das im späten 18. Jahrhundert entstandene Wohnhaus ist ein typischer Freiämter Ständerbau, der mit geknicktem, knappem Krüppelwalmdach, Klebdächern und traufseitigen Obergeschosslauben alle cha- rakteristischen Merkmale dieser innerschweizerischen Hausform zeigt. Mit seiner herrschaftlichen Aus- gestaltung und seinen gepflegten Zierformen ist das Haus von erheblichem baugeschichtlichem Zeu- genwert. Besonders hervorzuheben ist der ausgesprochen gute Erhaltungszustand des Äusseren samt dem Schindelschirm. Zusammen mit dem gegenüber der Zufahrtsstrasse liegenden, heute zum Nach- barhaus gehörenden Speicher (Bauinventarobjekt MER914) bildet das Haus eine kompakte bäuerliche Hofanlage von erheblichem Denkmalswert.

Gesamtansicht von Südosten (Kurzinventar 1994) Standort 671737 / 235071

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 86 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER913 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Im Guet 1

Bau- und Nutzungsgeschichte

Gemäss einer Inschrift am Stubenbuffet wurde das Haus 1798 für Heinrich Fischer erbaut, was zu den charakteristischen Bauformen des Freiämter Ständerbaus passt. Es bildet den Kern eines ehemaligen Grossbauernbetriebes, der mit der Errichtung eines zweiten Wohnhauses 1886 aufgeteilt wurde. Vor 1989 wurden die Wohnräume leicht modernisiert [1].

Beschreibung

Während sich das freistehende bäuerliche Wohnhaus mit seinem umfriedeten Hausgarten, einem Speicher des 18. Jh. (Bauinventarobjekt MER914) und weiteren Nebenbauten in der unmittelbaren Nachbarschaft als kompakte bäuerliche Hofanlage präsentiert, ist seine weitere Umgebung durch die Lage unmittelbar neben dem Gewerbegebiet von Merenschwand stark verändert. Mit dem hochragen- den, geknickten Sparrendach, das von einem knappen Krüppelwalm abgeschlossen wird, den giebel- seitigen Klebdächern und den traufseitige Obergeschosslauben zeigt es charakteristische Merkmale des Freiämter und Innerschweizer Hauses im ausgehenden 18. Jh. Über einem gemauertem Sockel errichtet und mit Flecklingen (Kanthölzern) gefüllt, wurde der zweigeschossige Ständerbau vermutlich im späten 19. Jh. mit Holzschindeln verrandet. Die breite, herrschaftlich geprägte Giebelfront richtet sich nach Süden auf das ehemals offene Feld zur Strasse nach Rickenbach. Sie zeigte in beiden Hauptgeschossen vielleicht schon ursprünglich, sicherlich aber seit dem 19. Jh. je sechs axial bezo- gene Einzelfenster, die im Erdgeschoss von sogenannten Regendächlein beschützt werden. Dabei handelt es sich um leichte Ausbuchtungen des Schindelschirms, die im Unterschied zu Klebdächern mehr Licht eintreten liessen und gleichzeitig ein homogeneres Fassadenbild ergaben. Insgesamt drei Reihen von Klebdächern unterteilen das Giebelfeld, in dem sich die Kammern des unteren Dachge- schosse mit zwei Doppelfenstern, eine weitere im zweiten Dachgeschoss mit einem Einzelfenster öff- nen. Die traufseitigen Obergeschosslauben werden wie die Klebdächer von kerbbeschnitzten Bügen ge- stützt. Ihre heutige Gestalt haben sie im wesentlichen gewiss gleichzeitig mit dem Schindelschirm er- halten, mit dem sie eine gestalterische Einheit bilden. Die wohl zu diesem Zeitpunkt verschlossene untere Hälfte zeigt eine vertikale Verbretterung mit profilierten Deckleisten und verzierter Profilleiste, die ehemals die Brüstung bildete. Die Schmalseiten der Lauben sind als reizvolle Fensterchen gestal- tet, die mit ihren radial unterteiltem Obstücken als Akzent in der Giebelansicht des Hauses in Erschei- nung treten. Nach den Formen der Fenster an der Längsseite wohl erst im frühen 20. Jh. wurde auch der obere Bereich der Laube mit einer Verbretterung verschlossen. Ebenfalls an der östlichen Traufseite liegt der Hauseingang, der über eine kurze Freitreppe mit Brettbalustern erreicht wird und den ein Vordach mit kräftig proportionierten Balustersäulen beschirmt. Das Innere wurde unter Berücksichtigung der bestehenden Raumstruktur etwas modernisiert. Die Er- schliessung erfolgt entsprechend diesem Haustypus über einen mittig durchlaufender Quergang, wobei sich das Vorderhaus nach verbreitetem Schema in Stube und Nebenstube gliedert. Schmuckstück der Ausstattung ist ein Eckbuffet aus Kirschbaumholz mit Initialen „H F“ (Heinrich Fischer), Wappen Fi- scher und der Jahrzahl 1798. Das Hinterhaus beherbergt neben der mittig angelegten Küche ein Ess- zimmer (heute Küche) sowie den "Untergaden" (heute Bad/WC). Die küchenseitig angeordnete Treppe führt ins Obergeschoss, dessen Kammern wiederum zu beiden Seiten des durchgehenden Mittelgangs angeordnet sind. Im unteren Estrichgeschoss befanden sich Vorratsräume und eine Rauchkammer. Die Sparrendachkonstruktion mit Aufschieblingen ruht auf einem unteren liegenden und einem oberen stehenden Stuhl, verstärkt durch Andreaskreuze. Insgesamt sind drei Keller mit Balkendecken vorhan- den.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 87 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER913 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Im Guet 1

Anmerkungen [1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/19.

Literatur - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 177 (Abb. 304), 245 (Abb. 476), 295 (Abb. 564).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/19.

Erwähnung in anderen Inventaren - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Merenschwand 4234- 8.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 88 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER914 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Speicher Im Guet 2

Identifikation

Nutzungstyp Speicher Adresse bei Im Guet 2 Ortsteil / Weiler / Hof Im Guet

Versicherungs-Nr. 73 Parzellen-Nr. 562

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 17. Jh. Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Ehemals strohgedeckter, als Bohlenständerbau errichteter Speicher, der aufgrund seiner Detailformen in das 17. Jahrhundert einzuschätzen ist. In einen jüngeren Schopf integriert, ist der zweigeschossige turmartige Kleinbau bis auf Dach und Lauben weitgehend original erhalten. Zusammen mit dem Wohn- haus Vers.-Nr. 71 bildet er ein besonders wertvolles bäuerliches Ensemble.

Der in einen jüngeren Schopf integrierte Speicher von Süden Standort 671741 / 235102 (Kurzinventar 1994)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 94 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER914 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Speicher Im Guet 2

Bau- und Nutzungsgeschichte

Der zu einem 1889 aufgeteilten Grossbauernbetrieb Im Guet (vgl. Bauinventarobjekt MER913) gehö- rige ehemalige Kornspeicher entstammt nach Ausweis seiner konstruktiven Detailformen vermutlich noch dem 17. Jh. und war ursprünglich mit Stroh eingedeckt. 1869 erfolgte die Umdeckung auf Ziegel [1], vielleicht gleichzeitig mit der Integration des ganzen Kleinbaus in einen grösseren Schopf. Heute gehört der Speicher zum Bauernhaus Vers.-Nr. 70.

Beschreibung

Der hölzerne Kernbau, der bis 1869 mit Stroh gedeckt war, liegt heute unter einer der beiden Dachflä- chen eines jüngeren, insgesamt erheblich grösseren Schopfs. Den Unterbau des zweigeschossigen Gehäuses bildet ein halbgeschossig in das ebene Gelände eingetiefter, ummauerter Keller, auf dem ein mächtiger Eichenschwellenkranz mit doppelten, durch Holznägeln gesicherten Schlössern ruht. In diesen eingezäpft sind zweigeschossig durchlaufende, ebenfalls eichene Eckständer, die eine Wand- füllung aus liegend eingenuteten Bohlen tragen. Zur Verstrebung des Ständergerüsts dienen die am Obergeschoss angebrachten Kopfhölzer. Mehrere Anblattungsstellen an den Eckständern verweisen auf früher vorhandene Büge und Zugbänder und somit auf die Existenz einer westseitigen Oberge- schosslaube. Die Eingangsseite des Speichers weist nach Süden in Richtung des Bauernhauses Vers.-Nr.71, zu dem der Kleinbau früher gehörte. Der untere Eingang zeigt ein in Gehrung gefügtes, ausgesprochen kräftiges Eichengewände und eine Brettertüre. Die vorgelagerte Holzrampe ist teilweise noch vorhan- den. Im Obergeschoss ist ein Doppelfenster mit zwei seitlichen und einem mittleren Pfosten zwischen die durchlaufenden Brust- und Sturzriegel eingespannt. Der obere Speicherraum ist heute vom östlich anstossenden Zwischenboden des Schopfs aus zu betreten, während er ursprünglich wohl von einer Obergeschosslaube zugänglich war.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 95 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER914 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Speicher Im Guet 2

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 385 (Abb. 701).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/22. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968, 115 c-2. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 96 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER915 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Hagnau 2

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerliches Wohnhaus Adresse Hagnau 2 Ortsteil / Weiler / Hof Hagnau

Versicherungs-Nr. 22 Parzellen-Nr. 1049

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 18. Jh. Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Behäbiger Ständerbau wohl des späten 18. Jahrhunderts, der mit den giebelseitigen Klebdächern und dem knappen, geknickten Krüppelwalmdach charakteristische Merkmale des Freiämter Bauernhauses zeigt. Trotz einiger Veränderungen ist er am Äusseren weitgehend erhalten, womit ihm ein wesentli- cher Zeugenwert für diese Hausform zukommt. Auch besitzt das Haus mit seiner allseitig freistehenden Lage am westlichen Rand des Weilers Hagnau einen hohen Situationswert.

Ansicht von Südosten (2014) Standort 672825 / 233848

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 99 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER915 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Hagnau 2

Bau- und Nutzungsgeschichte

Das auf der Michaeliskarte um 1840 bestehende Gebäude, das seit dem Eintrag im Brandkataster von 1850 im Besitz der Familie Wey war [1], dürfte nach seinen Bauformen im späten 18. Jh. entstanden sein.

Beschreibung

Das zweigeschossige bäuerliche Wohnhaus Nr. 22 zeigt mit seinem knappen Krüppelwalmdach und den Klebdachreihen im Giebelfeld charakteristische Merkmale des Freiämter oder Innerschweizer Ständerbaus. Als Baukörper von stattlichen Dimensionen markiert es den westlichen Zipfel des - nahen Weilers Hagnau. Das hohe, vier Trämkeller umfassende Sockelgeschoss ist aus Bruchsteinen aufgemauert und verputzt. Darüber liegt ein Schwellenkranz aus Eichenholz, den zweiteilige Schwel- lenschlösser mit Holznägeln sichern. Er trägt das zweigeschossige Ständergerüst, das in den beiden Hauptgeschossen mit Flecklingen (Kanthölzern), in den Giebeln mit Bohlen gefüllt ist. Die südöstliche Giebelfassade ist im Erdgeschoss mit sechs regelmässigen Fensterachsen als Stubenfront ausge- zeichnet, während das Obergeschoss lediglich vier Einzelfenster in anderer Achsenstellung zeigt. Die Giebelfelder sind von jeweils zwei auffallend weit auskragenden Klebdächern unterteilt, die von zierbe- schnitzten Bügen gestützt werden. Eine jüngere, vielleicht in der Zeit um 1900 entstandene Verbrette- rung an den Flugsparren lehnt sich an die Form einer Berner Ründe an. Die Traufseiten sind in drei Achsen mit aussenliegenden Einzelfenstern und mittigem Doppelfenster geteilt. Ehemals besass das Gebäude traufseitige Obergeschosslauben, von denen noch die Anblat- tungsstellen zeugen. Auch befand sich der Hauseingang ursprünglich auf der Traufseite. Im frühen 20.Jh. wurde er auf die nordwestliche Giebelseite verlegt, wo man ein weit auskragendes Vordach und eine Freitreppe mit Brettbalustern in Heimatstilformen anbrachte. Das Innere ist modernisiert und in der Raumstruktur durch den Einbau einer Wohnung ins Dachgeschoss verändert. Auf der Ostseite liegt ein zum Haus gehöriger bäuerlicher Nutzgarten mit alter eiserner Einfriedung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 100 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER915 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Hagnau 2

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0478-0481; Brandkataster Gemeinde Benzenschwil, 1850-1938.

Literatur

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/32. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968, Mappe 115 c-2.

Erwähnung in anderen Inventaren - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Merenschwand 4234- 12.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 101 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER916 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bunau

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerliches Wohnhaus Adresse Bunau Ortsteil / Weiler / Hof Bunau

Versicherungs-Nr. 25 Parzellen-Nr. 1012

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1800 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen 1838 Einrichtung zu Armenanstalt

Würdigung

Das von 1838-55 als Armenanstalt von Unterrüti dienende Wohnhaus der Bunauerhofs, der zuvor im Besitz der Stadt Luzern war, ist ein um das Jahr 1800 errichteter typischer Freiämter Ständerbau mit Krüppelwalmdach und giebelseitigen Klebdächern. Das hoch aufragende Gebäude ist in seinem äusseren Erscheinungsbild ohne nennenswerte Störungen erhalten. Durch seine exponierte Lage in der Reussebene kommt dem Haus ein hoher Situationswert zu.

Ansicht von Südosten (2014) Standort 672465 / 234669

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 104 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER916 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bunau

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach den Bauformen des steilgiebligen „Freiämterhauses“ dürfte das Wohnhaus des Bunauerhofs um 1800 entstanden sein. Im Jahr 1837 beschloss die Ortsbürgergemeinde Unterrüti, zu der auch Ricken- bach und Hagnau gehörten, den bis zu diesem Zeitpunkt im Besitz der Stadt Luzern stehenden Hof um 15‘000 Gulden zu kaufen, um im Wohngebäude ein Armenhaus einzurichten. Die 1838 eingerichtete Armenanstalt war in ihrer Existenz immer gefährdet, zumal sich die Gemeinde Merenschwand finanziell nicht beteiligen wollte. Im Oktober 1846 beschloss man die Aufhebung des Armenhauses, die jedoch erst 1855 vollzogen wurde. Zu diesem Zeitpunkt gehörten zur Anstalt: ein Haus mit angebauter Trotte und Schweineställen samt Holzhaus (heute Vers.-Nrn. 25/26), eine Scheune, ein Waschhaus sowie mehrere Jucharten Acker- und Weideland [1]. 1944 erhielt das Haus gemäss einer ehemals an der Fassade angebrachten Inschrift am Äusseren eine Bretterverschalung. Diese wurde bei der jüngsten Renovation durch den heutigen Schindelschirm ersetzt, der sich an historischen Vergleichsbeispielen orientiert, während gleichzeitig das Dach samt Klebdächern erneuert und mit Falzziegeln eingedeckt wurde.

Beschreibung

Das Wohnhaus des Bunauerhofs Nr. 25 ist ein typischer Freiämter oder Innerschweizer Ständerbau mit knappem, leicht geknicktem Krüppelwalmdach, getragen von einer Sparrenkonstruktion mit stehendem Stuhl. Vermutlich wegen des Grundwasserspiegels und der Hochwassergefahr in der Nähe des Reussufers sitzt der Bau auf einem ungewöhnlich hohen, verputzten Bruchsteinmauersockel, der zwei mächtige tonnengewölbte Keller fasst. Über einem Eichenschwellenkranz setzt das mit Flecklingen (Kanthölzern) gefüllte Ständergerüst auf, das 1944 mit einer horizontalen Bretterverschalung, bei der jüngsten Renovation mit einem Schindelschirm verkleidet wurde. Die zwei Hauptgeschosse zeigen an beiden Giebelseiten Einzelfenster in vier regelmässig gesetzten Fensterachsen. Als Hinweis auf eine Entstehung um 1800 ist die Existenz von nur einem Klebdach zu werten, mit dem die Giebelfelder klassizistisch ausgeschieden werden (bei den Freiämter Häusern des ausgehenden 18. Jh. waren je- weils zwei bis drei Klebdachreihen pro Giebelfeld üblich). An der östlichen Traufseite liegt im Halbge- schoss über dem Kellerniveau der Hauseingang, der über eine hohe, in ihrem heutigen Bestand er- neuerte Freitreppe erreicht wird. Bis zur jüngsten Renovation existierte noch der vielleicht vom Umbau zur Armenanstalt stammende, reich instrumentierte Hauseingang, dessen eichenes Türblatt von einem reich beschnitzten Gewände mit klassizistischer Pilastergliederung gerahmt wurde. An der westlichen Traufseite schliesst unter abgeschlepptem Dach die ehemalige Trotte an. Gegenüber der nördlichen Giebelseite liegt ein Schopf, der im Obergeschoss über einen gedeckten Durchgang mit der Küche des Wohnhauses verbunden ist. Die Erschliessung des Wohnhauses und der halbgeschossige Eingang sind als unüblich zu bezeich- nen und stehen möglicherweise im Zusammenhang mit der Einrichtung der Armenanstalt. Die wohl ursprüngliche Disposition mit winkelförmiger Küche und zwei Feuerstellen lässt sich vielleicht als Über- nahme eines älteren Grundrissprinzips verstehen. Das Innere wurde 1983 etwas modernisiert, wäh- rend man in der ehemaligen Trotte gleichzeitig eine zweite Wohnung einbaute. In der Stube der alten Wohnung steht ein neu aufgesetzter grüner Kastenofen samt Sitzkunst auf steinernen Ofenfüssen mit Rosettenverzierung. Die Inschriftkachel trägt die Signatur „Johan heinrych noter hafner in BosWil 1821“, die Ofenwand die Inschrift „Gebrüder Leutart“. Stilisierte schwarzgrüne Schablonenmalereien zieren die Füllkacheln, während die weissgrundigen Randkacheln Blumengebinde zeigen. Bemer- kenswert ist auch das klassizistisch strenge, symmetrisch gegliederte Buffet mit ornamental verlegtem Nusbaumfurnier, das ebenfalls in das frühe 19. Jh. zu datieren ist. (Inneres gemäss Kurzinventar von 1994)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 105 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER916 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bunau

Anmerkungen [1] Geschichtliches nach Müller 1993, S. 239-241.

Literatur - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, 235, 237 (Abb. 436g), 246 (Abb. 482), 298 (Abb. 574c).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/18. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968 (Grundriss).

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 106 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER917 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Unterrüti

Identifikation

Nutzungstyp Mühle Adresse Unterrüti 36 Ortsteil / Weiler / Hof Unterrüti

Versicherungs-Nr. 275 Parzellen-Nr. 713

Autorschaft Bauherrschaft Leonz Keusch

Datierung 18. Jh. Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen 1851 Erweiterung und Überformung

Würdigung

In gepflegten biedermeierlich-klassizistischen Formen gehaltener Mühlenbau von 1851, der einen wohl im 18. Jh. entstandenen Kernbau integriert. Axialsymmetrisch streng gegliedert, bewahrt das zweistö- ckige Gebäude mit Putzquaderung, hölzernen Jalousieläden und der hübschen Eingangssituation samt bauzeitlichen Türblättern wesentliche Elemente seiner äusseren Erscheinung. Von charakteristisch biedermeierlicher Sprödigkeit, wirkt der Bau vor allem durch seine sorgfältige Proportionierung, wäh- rend die klassizistisch streng gegliederten Fassaden praktisch ohne Schmuckformen auskommen. Durch seine freistehende Lage an dem gegen die Reussebene hin abfallenden Hang ist das Haus weithin sichtbar, wodurch ihm ein hoher Situationswert für den Merenschwander Weiler Unterrüti zu- kommt.

Ansicht von Westen (2014) Standort 670159 / 236206

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 113 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER917 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Unterrüti

Bau- und Nutzungsgeschichte

Der talseitig sichtbare Kernbau der Mühle dürfte nach seinen Bauformen noch aus dem 18. Jh. stam- men. Nach der Jahrzahl auf dem Laden der Lünette im Quergiebel entstand 1851 der in biedermeierli- chen Formen gehaltene, sehr viel grössere Hauptbau, der im Brandkataster als Eigentum des Müllers Leonz Keusch genannt wird [1]. Zum Betrieb der Mühle dienten spätestens seit dem mittleren 19. Jahrhundert zwei Mühleweiher, die auf Aufnahmeplänen von 1861, 1879 und 1892 westlich und südwestlich des Mühlenbaus eingetragen sind und auf jeweils unterschiedlicher Höhe lagen. Eine „Beimühle & Reibe“ sowie eine Scheune, die 1861 oberhalb der eigentlichen Mühle eingetragen sind, waren bereits im Jahr 1879 wieder ver- schwunden; stattdessen gehörte zur Mühle nun eine repräsentative Gartenanlage [2]. Im 19. Jahrhun- dert lief der Mühlebetrieb offensichtlich gut, verzeichnen die Brandkataster doch 1873 eine umfangrei- che Verbesserung der mechanischen Einrichtungen. Nach 1900 wechselten sich die Besitzer der Mühle in zunehmend rascherer Abfolge, bis der Mühlenbetrieb wohl 1929 eingestellt wurde [3].

Beschreibung

Den Hauptbau der ehemaligen Mühle von Unterrüti bildet das im Jahr 1851 errichtete Wohnhaus Nr. 275, das am Abhang unterhalb der Landstrasse nach Bremgarten vor dem Hintergrund der Reuss- ebene weithin sichtbar ist. Der stattliche zweistöckige Putzbau ist in klaren biedermeierlich-klassizisti- schen Formen gehalten und beinahe unornamentiert, was ihm sein zeittypisches, ebenso sprödes wie strenges Aussehen gibt. Er wird von fünf auf sieben Fensterachsen grosszügig belichtet und von einem klassizistisch geraden Rafendach gedeckt. Während die Zufahrtsstrasse giebelseitig am Haus vorbei- führt, ist die längs zum Hang gelegene westliche Traufseite als Hauptfassade ausgebildet und wendet sich auf einen hangaufwärts gelegenen Vorplatz. Sie wird von einem dreiachsigen Quergiebel mit cha- rakteristischer biedermeierlicher Lünette überhöht, das am Fensterladen die ausgesägte Jahrzahl 1851 zeigt. Die ursprüngliche Eindeckung mit Biberschwanzziegeln ist erst unlängst verschwunden. Mit einer fein eingeritzten Putzquaderung ist das Erdgeschoss nur subtil als Sockel ausgezeichnet, über dem ein durchlaufendes Gesimsband den Baukörper umfängt. Die Fenster werden von einfachen gefalzten Gewänden mit Blockbank gerahmt, die aus Muschelkalk bestehen und hölzerne Jalousielä- den tragen. Den axial unter dem Quergiebel gelegenen Hauseingang erschliesst eine einläufige Mu- schelkalktreppe mit originalem biedermeierlichen Eisengeländer, die von einem Blechdach beschirmt wird. Im klassizistisch geformten Türgewände hat sich die bauzeitliche zweiflüglige Tür mit verglastem Oblicht erhalten. Diese öffnet sich, für die Entstehungszeit typisch, auf einen durchlaufenden Mittel- gang, von dem aus die einzelnen Räume erschlossen sind. Vom älteren Kernbau, in dem die eigentliche Mühleneinrichtung untergebracht war, stammt wohl ein rundbogiger Kellereingang, der abgesenkt in den Gebäudesockel und leicht aus der Achsengliederung des Neubaus von 1851 verschoben unmittelbar südlich neben dem Treppenpodest liegt und wie der Hauseingang ein biedermeierliches Türblatt zeigt. Die spärlicher befensterte südliche Giebelseite zeigt im ersten Obergeschoss Reste illusionistisch aufgemalter Fensterläden. Hier lag vor die Fassade vor- gelagert ehemals das Radhaus, in dem die Aufnahmepläne der zweiten Hälfte des 19. Jh. ein Wasser- rad mit dem beachtlichen Durchmesser von 9.6 Metern dokumentieren [4]. Oberschlächtig wurde die- ses von dem Wasser angetrieben, das aus dem höher gelegenen der beiden Mühleweiher über eine geschlossene Druckleitung herangeführt wurde. Mittelschlächtig trat die Leitung aus dem tieferen Mühleweiher hinzu, die vielleicht aus einer früheren Bauphase der Mühle stammte. Auf der Rückseite des heutigen Hauses ragt der wohl auf das 18. Jh. zurückgehende Kernbau, , als Quertrakt aus dem Neubau von 1851. Gleichfalls ein verputzter Mauerbau, stösst er mit einem Quer- first an das Dach des Hauptbaus, während sich seine vierachsige Giebelfront zur Reussebene wendet.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 114 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER917 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Unterrüti

Den herrschaftlichen Anspruch der Mühlenanlage dokumentierte im 19. Jh. ein Garten, der sich hang- aufwärts vor der Hauptfassade der Mühle erstreckte und nach den Aufnahmeplänen innerhalb einer in Teilen noch bestehenden Terrassenmauer streng rechtwinklig gegliedert war. Komplettiert wurde die Anlage von einem kleinen Springbrunnen, der gleichfalls aus dem Wasser der beiden östlich und süd- östlich gelegenen Mühleweiher gespiesen wurde.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 115 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER917 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Mühle Unterrüti

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938; Baujahr des Erweiterungsbaus aus den Angaben nicht ersichtlich. [2] Staatsarchiv Aargau, DB W01/0010/05, Wasserwerkskonzessionen Gemeinde Merenschwand: Pläne von 1861, 1879 und 1892. [3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. [4] Staatsarchiv Aargau, DB W01/0010/05, Wasserwerkskonzessionen Gemeinde Merenschwand: Plan von 1879, Längenprofil.

Literatur

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/39. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. - Staatsarchiv Aargau, DB W01/0010/05, Wasserwerkskonzessionen Gemeinde Merenschwand.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung, Erhaltungsziel A. - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Merenschwand 4234- 14.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 116 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER918 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Unterrüti 28

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerliches Wohnhaus Adresse Unterrüti 28 Ortsteil / Weiler / Hof Unterrüti

Versicherungs-Nr. 268 Parzellen-Nr. 708

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 18. Jh. Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen 1889 Querfirstanbau

Würdigung

Das vermutlich um 1800 entstandene und 1889 um einen Quergiebelanbau erweiterte kleindimensio- nierte bäuerliche Wohnhaus ist ein weitgehend intakter erhaltener Freiämter Ständerbau, der unter einem für diesen Haustypus charakteristischen knappen Krüppelwalmdach liegt. Eine Besonderheit ist das zusätzliche, Klebdach, das anstelle der zuvor üblichen Obergeschosslauben das Haus allseitig umfängt und ihm ein eigenwilliges Aussehen gibt.

Ansicht von Nordwesten (Kurzinventar 1994) Standort 670005 / 236234

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 123 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER918 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Unterrüti 28

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach den traditionellen Formen eines Freiämter Ständerbaus mit geknicktem Stutzwalmdach und Klebdächern dürfte das kleindimensionierte Wohnhaus um 1800 entstanden sein. Im Brandkataster von 1850 als bestehend erwähnt, wurde es 1889 um einen Anbau unter Querfirst erweitert [1].

Beschreibung

Das auffallend klein dimensionierte zweistöckige Wohnhaus entspricht dem Typus des Freiämter Stän- derbaus der Zeit um 1800, wie er in der Regel freilich eher bei grösseren Wohnhäusern anzutreffen ist. Heute stark eingewachsen, liegt es unter einem geknickten, knappen Krüppelwalmdach und wendet sich mit seinen Giebelfronten nach Süden und Norden, während die westliche Traufseite zur Strasse nach Merenschwand liegt. Das Haus zeigt nicht nur Klebdächer im Giebelfeld, wie sie für die Freiämter Hauslandschaft charakteristisch sind, sondern ein zusätzliches umlaufendes Klebdach über dem Erd- geschoss, das wie seine oberen Pendants auf unverzierten Bügen ruht und dem Bau ein eigenwilliges Gepräge gibt. Über einem halbgeschossig freistehenden, verputzten Mauersockel setzt das in einen Eichenschwellenkranz eingezäpfte Ständergerüst auf, das teils mit Bohlen, teils mit Flecklingen (Kant- hölzern) gefüllt ist. Die Nordseite ist zusätzlich mit einer späteren Verbretterung verschalt. Die mit Auf- schieblingen versehene Sparrendachkonstruktion ruht auf einem stehenden Stuhl, der in den Giebel- feldern auch äusserlich sichtbar ist. Der Hauseingang liegt an der westlichen Traufseite und erschliesst wie bei diesem Haustypus üblich wohl einen durchlaufenden Quergang, an den sich südlich Stube und Nebenstube, auf der Nordseite Küche und ein Zimmer anschliessen. An der westlichen Traufseite schliesst ein zweiachsiger Anbau von 1889 an, der in verputztem Fach- werk ausgeführt ist und mit einem Querfirst an das Dach des älteren Hauses stösst.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 124 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER918 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Unterrüti 28

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/37. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung, Erhaltungsziel A.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 125 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER919 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Dreifaltigkeitskapelle

Identifikation

Nutzungstyp Wegkapelle Adresse gegenüber Himmelrychstrasse 41 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 45 Parzellen-Nr. 109

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1894 Grundlage Datierung Schriftliche Quelle Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die 1894 versetzte und 1907 in ihre heutige Gestalt gebrachte Dreifaltigkeitskapelle ist ein bescheide- nes Bethäuschen, das mit seiner vergleichsweise wechselvollen Geschichte für die Bedeutung des kirchlichen Lebens im Dorf steht. Das Schicksal zweier spätgotischer Figurengruppen, die bis 1906 im Kapellchen aufgestellt waren, weil man sie in der Pfarrkirche nicht mehr brauchte und die schliesslich vom Schweizerischen Landesmuseum aufgekauft wurden, dokumentiert gleichzeitig die Entwicklung des historischen Bewusstseins in der Zeit um 1900.

Das Kapellchen von Südosten (2014) Standort 670667 / 234960

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 128 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER919 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Dreifaltigkeitskapelle

Bau- und Nutzungsgeschichte

Die Dreifaltigkeitskapelle war zu einem nicht genauer bekannten Zeitpunkt von drei Nachbarn aufgrund eines Gelübdes erbaut worden. 1894 wurde sie, „da sie unmittelbar vor der Scheune des Matthias Leuthard stand u. den Verkehr auf der Strasse hemmte, an den jetzigen Standort dislociert“ [1]. In ihr waren zwei dreiteilige Figurengruppen aufgestellt, die schliesslich 1906 vom Schweizerischen Lan- desmuseum (SLM) für 300 Fr. aufgekauft wurden. Aus dem Erlös konnte Pfarrer Alois Müller die Ka- pelle kaufen und 1907 instandstellen lassen, womit sie ihre heutige Ausstattung erhielt [2]. Bei den vom Landesmuseum angekauften gotischen Statuengruppen, die einmal in der Pfarrkirche gestanden haben müssen, handelte es sich um eine Marienkrönung und eine Kreuzigungsgruppe. Die um 1500 entstandene Marienkrönung (SLM, Inv. LM 9282) , bestehend aus drei einzeln gearbeiteten, gehöhlten Lindenholzfiguren, zeigt Maria kniend im Gebet versunken zwischen Gottvater und Christus, die ihr thronend zugewandt sind. Von der Kreuzigungsgruppe (SLM, Inv. LM 9281) gingen die Assis- tenzfiguren als Depositum ins Museum St. Georgen in Stein am Rhein [3]. Um 1990 wurde die kleine Kapelle restauriert.

Beschreibung

Die Dreifaltigkeitskapelle steht seit 1894 an ihrem heutigen Standort in der nordwestlich des Dorfkerns gelegenen Himmelrychstrasse. Es handelt sich um einen bescheidenen kleinen Mauerbau mit Giebel- dächlein, vergitterter Stichbogentür und radial gesprosstem Oberlicht, den man eher als grossen Bild- stock bezeichnen möchte. Die heutige Ausstattung des Kapellchens stammt von 1907. Ihr Hauptstück ist ein teils vergoldetes, teils farbig gefasstes neugotisches Retabel in Form einer am Giebel mit Fialen und Krabben besetzten Bogennische; darin eine Darstellung der Dreifaltigkeit (Gottvater, Sohn und Geisttaube).

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 129 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER919 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Dreifaltigkeitskapelle

Anmerkungen [1] Pfarrarchiv Merenschwand, Urkunden und Akten, Chronik der Dreifaltigkeitskapelle von Pfr. Alois Müller, 1907. [2] Pfarrarchiv Merenschwand, Urkunden und Akten, Jahresbericht des Schweizerischen Landesmuse- ums 16 (1907), S.34f. [3] Germann Kdm AG V 1967, S.179 (abgewanderte Kunstwerke); Baier-Futterer 1936, S. 108.

Literatur - Ilse Baier-Futterer, Die Bildwerke der Romanik und der Gotik (Katalog des Schweizerischen Landes- museums in Zürich), Zürich 1936, S.108. - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. V), Basel 1967, S. 179

Quellen - Pfarrarchiv Merenschwand, nach Notizen der Kunstdenkmäler-Inventarisation (Germann Kdm AG V 1967) sowie nach freundlicher Mitteilung von Urs J. Alt, Merenschwand, 2014.

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 130 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER921A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz, "Schmittenkreuz"

Identifikation

Nutzungstyp Wegkreuz Adresse Dorfstrasse Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 314

Autorschaft Bauherrschaft Lorenz Reichwiler

Datierung 1723 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

In Muschelkalk gehauenes Prankenkreuz von 1723, das unmittelbar südlich der Brücke über den Wis- senbach neben dem Dorfbrunnen an der Kreuzung steht, von der aus die alten Strassen nach Brem- garten, Zürich und Luzern führen. Von einem geflügelten Engelskopf bekrönt, trägt das Kreuz an seiner Vierung eine skulptierte Sonne mit Christusmonogramm IHS, am Fuss des Kreuzstamms die Inschrift "LOR / ENTZ / REICH / WILER / 1723" und ein Wappen (Hammer, Zange und Hufeisen), welches den Stifter als Hufschmied kennzeichnet.

Situation an der Einmündung an der Strassenkreuzung im Standort 670858 / 234726 Dorfzentrum (2014)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 133 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER921A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz, "Schmittenkreuz"

Anmerkungen

Literatur - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V), Basel 1967, S. 178.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 134 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER921B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz mit Brunnen, "Mühlekreuz"

Identifikation

Nutzungstyp Wegkreuz Adresse bei Mühlestrasse 12 und 14 Ortsteil / Weiler / Hof Mühle

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 61

Autorschaft Bauherrschaft Hans Adam Burckhart

Datierung 1702 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen 1868 Brunnen

Würdigung

In Muschelkalk gehauenes Prankenkreuz von 1702, das, zwischen der ehemaligen Mühle (Bauinven- tarobjekt MER909) und dem Tätschhaus (Bauinventarobjekt MER908) gelegen, zum gut erhaltenen Merenschwander Mühlebezirk gehört. Ursprünglich wohl freistehend, wurde das Kreuz zu einem späte- ren Zeitpunkt auf den Stock eines Brunnens von 1868 gesetzt. Eine Renovation erfolgte gemäss In- schriftplakette anlässlich der 700-Jahrfeier der Eidgenossenschaft 1991. Nach der athletischen Ausbildung des Kruzifixus lässt sich das Wegkreuz dem gleichen Steinmetz zu- weisen, der auch die Friedhofkreuze von Merenschwand (1698, Kantonales Denkmalschutzobjekt MER005) und Mühlau (1704) schuf [1]. Zu Füssen des Kruzifixus ist der Schädel Adams als Memento Mori dargestellt; die Pranken sind mit Himmelskörpern besetzt. An der zweiten Sockelstufe prangt analog zum Friedhofkreuz die Inschrift "HANS / ADAM / BVRCK / HART / KILCH / MEIER / 1702", dar- über das Wappen des Müllers Burkart im Lorbeerkranz.

Gesamtansicht des auf einen Brunnenstock gesetzten Kreu- Standort 670454 / 234660 zes (2014)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 137 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER921B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz mit Brunnen, "Mühlekreuz"

Anmerkungen [1] Vgl. Germann Kdm AG V 1967, zum Friedhofskreuz von Merenschwand S. 178, zu jenem von Mühlau S. 187.

Literatur - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V), Basel 1967, S. 178

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 138 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER921C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz

Identifikation

Nutzungstyp Wegkreuz Adresse Ecke Bremgartenstrasse / Mühlestrasse Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 121

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1950 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Schlichtes Holzkreuz mit grossem hölzernem Kruzifixus wohl des mittleren 20. Jahrhunderts, in promi- nenter Lage an der Einmündung der Mühlestrasse in die Bremgartenstrasse aufgestellt.

Gesamtansicht (2014) Standort 670662 / 234807

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 141 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER921C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz

Anmerkungen

Literatur

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 142 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER922A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Zürichstrasse 6

Identifikation

Nutzungstyp Bildstock Adresse bei Zürichstrasse 6 Ortsteil / Weiler / Hof Unterdorf

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 350

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1805 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Nordöstlich des Schulhauses an der Zürichstrasse gelegener monolithischer, aus Granit gehauener Bildstock von 1805. Gemäss Inschrift samt dem heute vollständig verwitterten Bild einer Pietà auf Holz im Jahr 2007 restauriert. Die Tradition der Aufrichtung von Bildstöcken in Merenschwand dokumentiert ein im Pfarrarchiv aufbe- wahrter Text aus dem Jahr 1637 [1].

Situation an der Zürichstrasse (2014) Standort 671000 / 234721

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 144 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER922A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Zürichstrasse 6

Anmerkungen [1] Abgedruckt in Germann Kdm AG V 1967, S. 178.

Literatur - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V), Basel 1967, S. 178.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 145 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER922B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Im Feld

Identifikation

Nutzungstyp Bildstock Adresse Im Feld, Luzernstrasse Ortsteil / Weiler / Hof Im Feld

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 949

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1847 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Ein Bildstock „gägen Müllouw“ (Mühlau) wurde schon 1637 „zu fürderung der eehr Gottes und seiner heligen und zu gutter wägweisung aler fröndter reisenten lütten“ aufgestellt [1]. Möglicherweise ein Nachfolger ist der an der Luzernstrasse bei der Abzweigung zum Feldhof gelegene, in Muschelkalk gehauene Bildstock von 1847. Gemäss Inschrift wurde er 2006 restauriert. Eine ältere Darstellung der Geburt Christi in Öl auf Blech [2] ist verschwunden. Heute fasst die hübsch vergitterte Bildnische eine moderne Darstellung des Hl. Nikolaus von Myra.

Situation an der Luzernstrasse (2014) Standort 671069 / 233959

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 147 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER922B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Im Feld

Anmerkungen [1] Text von 1637 im Pfarrarchiv Merenschwand, zit. nach Germann Kdm AG V 1967, S. 178. [2] Erwähnt bei Germann Kdm AG V 1967, S. 178.

Literatur - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V), Basel 1967, S. 178.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 148 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER922C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Rickenbach

Identifikation

Nutzungstyp Bildstock Adresse bei Zürichstrasse 57 Ortsteil / Weiler / Hof Rickenbach

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 628

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1866 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Im Weiler Rickenbach an der Zürichstrasse gelegener, monolithisch aus Granit gehauener Bildstock von 1866. Ein im Jahr 2002 restauriertes Bildchen in Öl auf Blech aus Merenschwand, dessen genauere Herkunft damals bereits unklar war [1], ist vielleicht identisch mit der einstmals in dem Bildstock dokumentierten Marienkrönung [2]. Deren Stelle nimmt heute ein modernes Bildchen ein. Die Tradition der Aufrichtung von Bildstöcken in Merenschwand dokumentiert ein im Pfarrarchiv aufbewahrter Text aus dem Jahr 1637 [3].

Situation an der Zürichstrasse in Rickenbach (2014) Standort 672457 / 235209

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 150 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER922C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Rickenbach

Anmerkungen [1] Akten zur Restaurierung von 2002 im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege. [2] Erwähnt bei Germann Kdm AG V 1967, S. 178. [3] Abgedruckt bei Germann Kdm AG V 1967, S. 178.

Literatur - Georg Germann, Der Bezirk Muri (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V), Basel 1967, S. 178.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 151 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER922D Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstöckli Im Guet 2

Identifikation

Nutzungstyp Bildstock Adresse bei Im Guet 2 Ortsteil / Weiler / Hof Im Guet

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 562

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1940 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Im Garten des Hofs Im Guet 2 gelegener Bildstock, der vom Grossvater des heutigen Eigentümers in den 1930er oder 40er Jahren aufgestellt wurde. In die aus Kunststein gearbeitete Stele sind Kruzifix und Assistenzfiguren in Form kleiner Bronzeliefs eingelassen.

Situation im Garten des Hofs Im Guet 2 (2014) Standort 671769 / 235041

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 153 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Bremgartenstrasse/Kanzleistrasse

Identifikation

Nutzungstyp Sodbrunnen Adresse Ecke Bremgartenstrasse/Kanzleistrasse Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 171

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung s. d. (sine dato) Grundlage Datierung Bauliche Massnahmen

Würdigung

An der Einmündung der Kanzleistrasse in die Bremgartenstrasse gelegener, restaurierter Sodbrunnen von unbekannter Entstehungszeit, mit nachträglich aus Bollensteinen aufgeführter, gemörtelter Brüs- tungsmauer. Anlässlich einer Erhebung der gefassten und ungefassten Quellen sowie der laufenden Brunnen und der Sodbrunnen im Jahr 1900 wurden in Merenschwand neben etlichen gefassten und ungefassten Quellen 72 Sodbrunnen und ein Weiher festgestellt [1].

Situation (2014) Standort 670647 / 234907

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 155 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Bremgartenstrasse/Kanzleistrasse

Anmerkungen [1] Müller 1993, S.313f.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 156 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Hagnau 8

Identifikation

Nutzungstyp Sodbrunnen Adresse bei Hagnau 8 Ortsteil / Weiler / Hof Hagnau

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 1072

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung s. d. (sine dato) Grundlage Datierung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Vor der südlichen Stirnseite des Wohnhauses Hagnau 8 gelegener, restaurierter Sodbrunnen von un- bekannter Entstehungszeit. Auf der nachträglich aus Bollensteinen aufgeführten, gemörtelten Brüs- tungsmauer ist eine gusseiserne Pumpe aufgestellt. Anlässlich einer Erhebung der gefassten und ungefassten Quellen sowie der laufenden Brunnen und der Sodbrunnen im Jahr 1900 wurden in Merenschwand neben etlichen gefassten und ungefassten Quellen 72 Sodbrunnen und ein Weiher festgestellt [1].

Ansicht (2014) Standort 673014 / 233817

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 157 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Hagnau 8

Anmerkungen [1] Müller 1993, S.313f.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 158 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Siebeneichenstrasse 14

Identifikation

Nutzungstyp Sodbrunnen Adresse bei Siebeneichenstrasse 14 Ortsteil / Weiler / Hof Rickenbach

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 1114

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung s. d. (sine dato) Grundlage Datierung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Im Weiler Rickenbach nordöstlich des Hauses Siebeneichenstrasse 14 gelegener, restaurierter Sod- brunnen von unbekannter Entstehungszeit, der noch über eine alte Brüstungsmauer und eine über- dachte Aufzugsvorrichtung mit Seilwinde des frühen 20. Jahrhunderts. Anlässlich einer Erhebung der gefassten und ungefassten Quellen sowie der laufenden Brunnen und der Sodbrunnen im Jahr 1900 wurden in Merenschwand neben etlichen gefassten und ungefassten Quellen 72 Sodbrunnen und ein Weiher festgestellt [1].

Ansicht (2014) Standort 672346 / 235236

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 159 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Siebeneichenstrasse 14

Anmerkungen [1] Müller 1993, S.313f.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 160 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923D Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Hohlweid 1

Identifikation

Nutzungstyp Sodbrunnen Adresse bei Hohlweid 1 Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 2015

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung s. d. (sine dato) Grundlage Datierung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Vor der Stirnseite des Wohnhauses Hohlweid 1 in Benzenschwil (Bauinventarobjekt BEN905) befinden sich aussergewöhnlicherweise zwei Sodbrunnen. Der östlich gelegene wurde erst bei Umbauarbeiten im Jahr 2008 entdeckt und mit einer Brüstungsmauer analog zu seinem bereits vorher oberirdisch sichtbaren Pendant versehen wurde.

Die beiden Sodbrunnen, im Vordergrund der westlich gele- Standort 669933 / 233442 gene (2014)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 161 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER923D Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Sodbrunnen Hohlweid 1

Anmerkungen

Literatur

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 162 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Vordererlen

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Vordererlen Ortsteil / Weiler / Hof Vordererlen

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Amt Merenschwand und Freie Ämter

Datierung 1725 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teil der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein steht an der Grenze zu Aristau im Gebiet Vordererlen und zeigt noch zwei stark verwitterte Wappen, von denen das Luzerner Wappen noch knapp erkennbar ist [2].

Seite mit Luzerner Wappen (2014) Standort 671385 / 236891

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 164 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Vordererlen

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 1/2.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 165 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Birri

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Birri Ortsteil / Weiler / Hof Birri

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Amt Merenschwand und Freie Ämter

Datierung 1772 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teile der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1772 steht an der Grenze zu Aristau beim Weiler Birri [2]. Er trägt ein Luzerner und ein Freiämter Wappen und wurde in jüngster Zeit durch eine Aufschüttung am Wegrand etwas zugeschüttet.

Situation gegen Merenschwand (2014) Standort 670172 / 236606

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 167 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Birri

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 3/4; Müller 1993, S. 33 (Abb.)

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103. - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 33 (Abb.).

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 168 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Birri an der Strasse nach Aristau

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse an der Strasse Aristau-Merenschwand Ortsteil / Weiler / Hof Birri

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Amt Merenschwand und Freie Ämter

Datierung 1704 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teile der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1704 bezeichnet an der Landstrasse beim Weiler Birri heute die Grenze zu Aristau und zeigt ein Freiämter und ein Luzerner Wappen [2].

Situation im Blick gegen Merenschwand (2014) Standort 669948 / 236611

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 170 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Birri an der Strasse nach Aristau

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 5/6.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 171 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924D Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Birri

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Birri Ortsteil / Weiler / Hof Birri

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Amt Merenschwand und Freie Ämter

Datierung 1704 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teile der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1704 bezeichnet im Weiler Birri die Grenze zu Aristau. Er zeigt stark verwitterte Luzerner und Freiämter Wappen und ist heute, evtl. nach einer geringfügigen Verset- zung, in den Gartensitzplatz vor der zum Gemeindegebiet von Aristau gehörenden Liegenschaft Hau- acker 7 einbezogen [2].

Situation (2014) Standort 669867 / 236608

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 173 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924D Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Birri

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 8.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 174 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924E Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Unterrüti

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Büelmoos Ortsteil / Weiler / Hof Unterrüti

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Amt Merenschwand und Freie Ämter

Datierung 1772 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teile der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1772 steht an der Fahrstrasse von Unterrüti nach Müri im Wald beim Gebiet Büelmoos am Schnittpunkt der Grenzen zu Aristau und Muri [2]. Er zeigt ein Luzerner und ein Freiämter Wappen und ist heute stark vom Unterholz umwuchert.

Seite mit dem Freiämter Wappen (2014) Standort 669807 / 236275

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 176 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924E Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Unterrüti

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 10.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 177 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924F Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein alte Strasse nach Muri

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Alte Strasse Muri-Merenschwand Ortsteil / Weiler / Hof Galgeholz

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Amt Merenschwand und Freie Ämter

Datierung 1689 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teile der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1689 steht an der alten Strasse von Merenschwand nach Muri im Wald im Galgenholz an der Grenze zu Muri und zeigt stark verwitterte Luzerner und Freiämter Wappen [2].

Situation (2014) Standort 669792 / 234923

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 179 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER924F Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein alte Strasse nach Muri

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 11/12.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 180 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER925 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zwei Wappensteine der ehem. Mühle

Identifikation

Nutzungstyp Wappentafel Adresse Mühlestrasse 16 Ortsteil / Weiler / Hof Mühle

Versicherungs-Nr. 170 Parzellen-Nr. 62

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1607 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Eine Mühle im Merenschwander Oberdorf wird erstmals 1274 erwähnt und gehörte seither und noch 1765 dem Kloster Frauenthal [1]. Das heutige Gebäude soll aus der Zeit des 2.Villmergerkriegs (1712) stammen [2], könnte aber auch im späteren 18. Jahrhundert errichtet worden sein (vgl. Bauinven- tarobjekt MER909). Vom Mahlstuhl eines Vorgängerbaus dürften zwei Wappentafeln stammen, die in der Fassade des zur Mühle zugehörigen Waschhauses Vers.-Nr.170 eingelassen sind. Die eine trägt die Jahrzahl 1607 und das Wappen Müller (Mühlrad), die andere einen Stierkopf (wohl das Wappen Stierli, nicht Uri). Zusam- men mit einem dritten Stein, der das Wappen Luzern zeigte und dessen Verbleib ungeklärt ist, kamen sie bei einem Umbau der Mühle Ende der 1920er Jahre zum Vorschein [2].

Die Wappensteine am Schopf der Mühle (2014) Standort 670430 / 234630

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 182 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER925 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zwei Wappensteine der ehem. Mühle

Anmerkungen [1] Sauerländer 1999, S. 121-123. [2] Freiämterzeitung, 25.8.1933.

Literatur - Dominik Sauerländer, Geschichte des Amtes Merenschwand : Wirtschafts- und Gesellschaftsge- schichte einer Luzerner Landvogtei von den Anfängen bis zum Jahre 1798, Baden 1999, S. 121-123.

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/6.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung, Erhaltungsziel A.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 183 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER926 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zürichstrasse 15

Identifikation

Nutzungstyp Wohnhaus mit Gewerbelokal Adresse Zürichstrasse 15 Ortsteil / Weiler / Hof Unterdorf

Versicherungs-Nr. 91 Parzellen-Nr. 335

Autorschaft Bauherrschaft Johann Käppeli

Datierung 1892 Grundlage Datierung Brandkataster Bauliche Massnahmen

Würdigung

Langgestrecktes Wohnhaus mit Ladenlokal von 1892/93, das zusammen mit der benachbarten Lie- genschaft Zürichstrasse 13 (Bauinventarobjekt MER910) den gut erhaltenen Kernbestand der ersten modernen Ortserweiterung von Merenschwand entlang der Ausfallstrasse nach Obfelden bildet. Nebst seinem Situationswert besitzt das weitgehend erhaltene Gebäude so auch einen Zeugniswert für die bauliche Entwicklung von Merenschwand im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Als einer der ersten Kaufläden in Merenschwand, dessen Funktion noch an den zierlichen Schaufensterrahmun- gen abzulesen ist, kommt ihm ausserdem eine lokal- und gewerbegeschichtliche Bedeutung zu.

Ansicht von Südwesten (2014) Standort 671131 / 234695

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 185 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER926 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zürichstrasse 15

Bau- und Nutzungsgeschichte

Gemäss Brandkataster wurde das Haus 1892/93 als Wohnhaus mit Schreinerwerkstätte erbaut. Bau- herr war Schreiner Johann Käppeli, der mit seinem Geschäft auf dem Nachbargrundstück ansässig war, als Unternehmer auch mehrere Häuser im Dorf realisierte und das Haus 1895 weiterverkaufte [1]. In der Folge beherbergte es einen der ersten Läden im Dorf und war zwischenzeitlich Sitz der Raiffei- senkasse [2]. Ein erheblicher Anstieg des Versicherungswerts deutet auf bauliche Veränderungen um 1917 hin [3].

Beschreibung

Das langgestreckte zweigeschossige Wohnhaus mit Ladenlokal, ein verputzter Fachwerkbau, ist trauf- ständig zur Strasse orientiert. Über dem Kniestock wird es von einem schwach geneigten Rafendach abgeschlossen, in dem sich ein Quergiebel zur Strasse wendet. Die Unregelmässigkeiten in der Ach- senteilung der Strassenfront sind vielleicht ursprünglich, wie eine historische Ansicht nahelegt. Von einem wohl 1917 zu datierenden Umbau stammen die kräftigen Eckpilaster, die in ihren Formen übri- gens exakt jenen am Haus Luzernerstrasse 1 entsprechen und als offensichtlich nachträgliche Zutat dokumentieren, wie man das Haus mit damals modernen Formen den gewandelten Gestaltungsan- sprüchen anpasste. Vor dem unter dem Quergiebel gelegenen Hauseingang hat sich die ursprüngliche Freitreppe samt zeittypischem Blechdach und schmiedeeisernem Geländer erhalten. Bemerkenswert sind die wohl gleichzeitig mit den Eckpilastern angebrachten hölzernen Schaufensterrahmungen an der südöstlichen Gebäudeecke, die mit kannelierten Lisenen, kapitellartigen Voluten und einer Gebälkzone die damals neu angebrachten Schaufenster des bereits zuvor bestehenden Ladens rahmten [4]. Rückwärtig besitzt das Haus verschiedene Schopfanbauten wohl unterschiedlicher Entstehungszeit.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 186 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER926 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Zürichstrasse 15

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938; zu Schreiner Johann Käppeli vgl. Müller 1993, S. 281f. [2] Müller 1993, S. 146 u. 269. [3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. [4] Vgl. die historischen Aufnahmen in Müller 1993, S. 146 u. 269.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 146 u. 269 (histor. Aufnahmen).

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 187 Edith Hunziker (1994); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER927 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Kirchplatz 3, Schwanenstrasse 4

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerlicher Vielzweckbau Adresse Kirchplatz 3, Schwanenstrasse 4 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 195 Parzellen-Nr. 212

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 17. Jh. Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen Spätes 18. oder frühes 19. Jh. östlicher Hausteil, vor 1850 westlicher Haus- teil

Würdigung

Aus drei unterschiedlichen Hausteilen bestehende Baugruppe, welche an sich selbst die Entwicklung des ländlichen Hausbaus in der Region anschaulich dokumentiert. Den ältesten, konstruktionsge- schichtlich und bautypologisch wertvollsten Zeugen bildet der mittlere Hausteil, der sich mit seinem flach geneigten Dach als ehemals mit Holzschindeln gedecktes sogenanntes Tätschdachhaus zu er- kennen gibt. Zusammen mit dem Haus Mühlestrasse 12 (Bauinventarobjekt MER908) bildet er damit ein wichtiges Dokument für diesen innerschweizerischen Haustypus, dessen Verbreitungsgebiet sich in der Gegend von Merenschwand mit jenem des strohbedachten aargauischen Bauernhauses über- schnitt [1]. Zusammen mit dem sogenannten Spittel (kantonales Denkmalschutzobjekt MER012), dem Gasthaus „Zum Schwanen“ (kantonales Denkmalschutzobjekt MER009) und dem „Postlonzihaus“ (Bauinventarobjekt MER902) gehört die Liegenschaft so zum ältesten Bestand im Dorfkern von Meren- schwand. In ihrer Kleinmassstäblichkeit bildet sie zudem ein wichtiges Gegenüber zum gut erhaltenen Kirchenbezirk mit Pfarrkirche und Kaplanei (kantonale Denkmalschutzobjekte MER001, MER004).

Die Baugruppe von Südosten (2014) Standort 670858 / 234807

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 192 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER927 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Kirchplatz 3, Schwanenstrasse 4

Bau- und Nutzungsgeschichte

Als ältester Bestandteil der Baugruppe gibt sich mit seiner altertümlichen Tätschdachkonstruktion das mittlere Haus (Vers.-Nr. 195B) zu erkennen, das ins 17. Jh. zurückgeht und so zusammen mit dem sogenannten „Spittel“ (kantonales Denkmalschutzobjekt MER012) und weiteren Bauten zum ältesten Baubestand im Dorfkern von Merenschwand gehört. Nach Angabe im Brandkataster besass es noch 1850 ein hölzernes Schindeldach. Vielleicht bei einer „Verbesserung“ im Jahr 1854, jedenfalls aber vor 1876 wurde es auf Ziegel umgedeckt [2]. Im späten 18. oder frühen 19. Jh. dürfte der östliche Hausteil (Vers.-Nr. 195A) entstanden sein, der als einheitlich gestalteter Vielzweckbau in Ständerbauweise in Erscheinung tritt und wohl schon ursprünglich ein Ziegeldach besass. Im Brandkataster von 1850 existierte auch bereits ein westlicher Hausteil (Vers.-Nr. 195C) [3], der im Lauf des 19. und 20. Jh. aber mehrfach verändert wurde. Insgesamt ist die Baugruppe stark renovationsbedürftig, wobei Hausteil Nr. 195A bis heute bewohnt ist, während die Hausteile B und C heute leerstehen. Vor grösseren baulicher Eingriffen sollten genaue baugeschichtliche Untersuchungen vorgenommen werden.

Beschreibung

Die sukzessive entstandene Baugruppe besteht aus drei kleinbäuerlich geprägten, zweistöckigen Häu- sern, die von Ost nach West unter unterschiedlicher Firstrichtung bündig zusammengebaut sind. Sie folgen auf der Südseite einer durchgehenden Bauflucht, während die Nordseite mit Ökonomietrakt und Schopfanbauten vor- und zurückspringt. Im innersten Bereich des alten Dorfkerns von Merenschwand gelegen, bildet die Baugruppe zusammen mit dem sogenannten „Spittel“ (kantonales Denkmal- schutzobjekt MER012) und weiteren Bauten die räumliche Fassung des Kirchenbezirks und wirkt mit ihrer Kleinmassstäblichkeit gleichzeitig als wichtiges Gegenüber zu dessen grossmassstäblicherer Be- bauung. Östlicher Hausteil: Am östlichen Ende der Zeile steht, dem Kaplanenhaus gegenüber, ein länglicher Vielzweckbau, des- sen schmale Stirnseite nach Süden weist (Vers.-Nr. 195A). Das nach seinen Formen wohl im späten 18. oder frühen 19. Jh. entstandene und wohl von Anfang an ziegelbedeckte Haus liegt unter einem leicht geknickten Sparrendach, das im oberen Bereich des Giebelfelds ein Klebdach auf zierbe- schnitzten Bügen aufweist. Über einer durchgehenden Schwelle, die von doppelten Holznägeln gesi- chert wird, erhebt sich die mit Bohlen ausgefachte Ständerkonstruktion, die gegen den mittleren Haus- teil hin frei liegt, während die Aussenwände wohl noch im 19. Jh. oder um 1900 eine horizontale Bret- terverschalung erhielten. Die Stirnseite zeigt im Erdgeschoss vier, im Obergeschoss zwei regelmässig angeordnete Einzelfenster. Der Hauseingang liegt an der spärlich und unregelmässig befensterten, der Kirche zugewandten östlichen Traufseite. Er öffnet sich auf eine ursprünglich die ganze Haustiefe um- fassende Küche, die wohl im frühen 20. Jh. durch eine verglaste Zwischenwand vom Eingangsbereich abgetrennt wurde. Südlich schliessen Stube und Nebenstube an; an der Westseite der Küche führt eine Treppe ins Obergeschoss. Stube und Nebenstube zeigen noch Täferdecken mit profilierten Deckleisten, die Tür zur Nebenstube abgeblattete barocke Beschläge. In der Stube ein hellblauer Ka- chelofen mit Sitzkunst (erneuert). Mittlerer Hausteil: An die rückwärtige Traufseite des zuvor beschriebenen Hauses schliesst mit quer gelegter Firstrichtung der mittlere Hausteil (Vers.-Nr. 195B) an, dessen flach geneigtes sogenanntes Tätschdach ehemals mit hölzernen Schindeln eingedeckt war. Er ist damit als ältester Bestandteil der Baugruppe anzusehen. Entsprechend dem verbreiteten Schema dieses Haustypus, wie er in Merenschwand auch vom Tätschdachhaus Mühlestrasse 12 (Bauinventarobjekt MER908) vertreten wird, umfasste das Gebäude

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 193 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER927 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Kirchplatz 3, Schwanenstrasse 4

unter durchgehendem First ehemals vielleicht auch noch einen Ökonomietrakt. Der heute ungewöhn- lich kurze, von Süden traufständige Bau wäre damit wohl als Teil eines ehemals grösseren Hauses anzusprechen, dessen ursprüngliche Ausmasse indessen nicht mehr nachvollziehbar sind. Sicherlich besass der ursprüngliche Bau Reihenfenster, die im Lauf des 19. Jh. zu den heutigen Einzelfenstern umgestaltet wurden. Vielleicht gleichzeitig erhielt der Hausteil an der südlichen Traufeite den beste- henden hölzernen Schindelschirm. Der Zugang zum mittleren Hausteil führt heute über einen schmalen Zwischenraum, der von der nördli- chen Traufseite her entlang der Aussenwand des östlichen Hausteils bis etwa auf halbe Gebäudetiefe einschneidet. Der Hauseingang zeigt ein Türblatt des späten 19. Jh. mit gusseisernem Türgitter. Er öffnet sich direkt auf die vollständig im Gebäudeinnern gelegene Küche, an die südlich Stube und Ne- benstube, nördlich ein Zimmer anstossen, während eine Treppe in das Obergeschoss führt. Die Zim- mer zeigen Täfer wohl des frühen 20. Jh., darunter sind teilweise Reste von ornamental geschmückten Tapeten des 19. Jh. zu erkennen. In der Stube ein Kachelofen mit floralen Motiven in Heimatstilformen wohl der ersten Hälfte des 20. Jh. Das Dachgerüst bewahrt eine vollständig russgeschwärzte, altertüm- liche Firstsäulenkonstruktion mit stehendem Stuhl, die von geraden verblatteten Bügen und Sperrrafen verstärkt wird. Westlicher Hausteil: Auf der Westseite wird die Zeile von einem dritten Hausteil (Nr. 195C) abgeschlossen, der mit seiner kurzen zweiachsigen Traufseite nach Süden steht, während seine westliche Stirnseite sehr viel breiter ist. Es handelt sich, wie an der unverputzten Giebelseite gegen den mittleren Hausteil festzustellen ist, um einen Fachwerkbau. An den Aussenwänden wohl schon ursprünglich verputzt, zeigt er heute einen Putz wohl des mittleren 20. Jh. Die unregelmässige Fensterteilung dokumentiert ebenso wie der nörd- lich unter abgeschlepptem Dach angefügte Anbau mehrere nachträgliche Veränderungen. Der Haus- eingang liegt in der westlichen Stirnseite und bewahrt noch ein Türblatt in einfachen, aber gepflegten biedermeierlichen Formen. Er öffnet sich wie beim mittleren Hausteil direkt auf die Küche, von der aus sowohl die Stube als auch die Obergeschoss erschlossen sind. In der Stube ein einfacher grüner Ka- chelofen des 19. Jh. mit Sitzkunst; in den Zimmern teilweise Täfer und profilierte sowie abgefaste De- ckenbalken.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 194 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER927 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Kirchplatz 3, Schwanenstrasse 4

Anmerkungen [1] Räber 1996, S. 123f. [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. [3] Ebd.

Literatur - Pius Räber: Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 123f. (zur Verbreitung des Haustypus).

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/15.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Merenschwand 4234- 1.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 195 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER928 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Rütistrasse 5

Identifikation

Nutzungstyp Wohnhaus Adresse Rütistrasse 5 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 217 Parzellen-Nr. 1292

Autorschaft Bauherrschaft Christina Stäger

Datierung 1869 Grundlage Datierung Brandkataster Bauliche Massnahmen

Würdigung

Das 1869/70 errichtete Wohnhaus Rütistrasse 5 ist ein Vertreter eines spätklassizistischen Haustypus, der sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Region verbreitete. Mit seinen damals mo- dernen, städtischen Architekturformen und der vergleichsweise stattlichen Erscheinung dürfte das Haus zu seiner Entstehungszeit in Merenschwand aufgefallen sein und dokumentierte damit auch den kulturellen Anspruch seiner Erbauer. Es bewahrt ein weitgehend intaktes Äusseres und nimmt mit sei- ner Lage in der näheren Umgebung des Gasthofs "Schwanen" (kantonales Denkmalschutzobjekt MER009) im Dorfkern von Merenschwand eine ortsbildprägende Rolle ein.

Ansicht von Südosten (2014) Standort 670792 / 234837

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 207 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER928 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Rütistrasse 5

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach Angabe im Brandkataster wurde das Haus 1869/70 für Witwe Christina Stäger, geb. Brunner erbaut. Verschiedene Umbauten und Renovationen in jüngerer Zeit.

Beschreibung

Von der Kreuzung beim "Schwanen" her einsehbar, markiert das traufständig ausgerichtete Haus zu- sammen mit dem giebelseitig anschliessenden Garten den Verlauf der Rütistrasse. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Kniestock in spätklassizistischen Formen. Der verputzte Baukör- per ist im Erdgeschoss massiv gemauert, während die Giebelflächen und vielleicht auch das ganze erste Obergeschoss im Fachwerkbau erstellt wurden [1]. Er wird von drei mal drei, an den Trauseiten etwas weiter gestellten Fensterachsen gegliedert und liegt unter einem zeittypisch eher flach geneigten und nur knapp vorspringenden Satteldach, das Giebelansätze und verbretterte Dachuntersichten zeigt. Auf der Höhe des ersten Obergeschosses umfängt ein durchgehendes Gesimsband den Bau. Die Fenster weisen gefalzte Sandsteingewände und hölzerne Jalousieläden auf (Blockgesimse wohl er- setzt). Der Hauseingang zur Rütistrasse wird durch eine später erneuerte Freitreppe mit jüngerem schmiedeeisernem Geländer ausgezeichnet und durch eine Supraporte mit horizontaler Verdachung zusätzlich akzentuiert. Er erschliesst die Wohnung im Hochparterre, während das rückwärtig gelegene, von einem Quergiebel abgeschlossene Treppenhaus über einen eigenen, ebenerdig gelegenen Ein- gang verfügt. Beide Eingänge weisen bauzeitliche Türblätter mit gusseisernen Vergitterungen auf. Im Inneren weist das Haus teilweise noch bauzeitliche Türen und einfache, aber gepflegte Stuckdeko- rationen auf, im ersten Obergeschoss zwischen Quergang und Treppenhaus noch einen verglasten Wohnungsabschluss des 19. Jh. Die übrige Ausstattung ist modernisiert. Den Garten entlang der Rütistrasse umfängt ein eiserner Gartenzaun mit gepflegten Zierformen, das Tor mit Initialen der Bauherrin "ChSt" und Jahreszahl 1877.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 208 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER928 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Rütistrasse 5

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Merenschwand 4234- 3.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 209 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER929 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bremgartenstrasse 3

Identifikation

Nutzungstyp Repräsentatives Wohnhaus, Villa Adresse Bremgartenstrasse 3 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 150 Parzellen-Nr. 266

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1800 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen 1936 (?) Erweiterung und Überformung

Würdigung

Als auffallend stattlicher Massivbau nimmt das Wohnhaus Bremgartenstrasse 3 eine zentrale Stellung im Dorfkern von Merenschwand ein. Mit der im wesentlichen erhaltenen Konstruktion und einigen Aus- stattungsteilen sind die Grundelemente des Hauses trotz einer recht weitgehenden Überformung in den 1930er Jahren noch ablesbar. Es bildet damit ein Zeugnis für das herrschaftliche Freiämter Haus der Zeit um 1800, das noch barock geprägt ist und innerhalb von Merenschwand seinen nächsten Ver- wandten im Baptist-Fischer-Haus (kantonales Denkmalschutzobjekt, MER011) findet.

Ansicht von Nordosten (2014) Standort 670798 / 234706

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 212 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER929 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bremgartenstrasse 3

Bau- und Nutzungsgeschichte

Aufgrund seiner ursprünglichen Erscheinung mit barock geprägten Fensteröffnungen, steilem, ge- knicktem Satteldach und Klebdächern dürfte das Wohnhaus um 1800 entstanden sein. Nachweislich diente es seit dem mittleren 19. und weit in das 20. Jahrhundert hinein durchgehend als Arztwohnhaus [1]. Eine Erweiterung um einen Anbau und eine gleichzeitige Purifizierung am Äusseren ist nach Brandkataster wohl auf 1936 zu datieren [2]. Das Innere zeigt Ausstattung aus verschiedenen Baupha- sen.

Beschreibung

Das stattliche „Freiämterhaus“ in ursprünglich spätbarocken Formen liegt unmittelbar gegenüber des Gasthofs "Schwanen" (kantonales Denkmalschutzobjekt, MER009) und des "Postlonzihauses" (Bauin- ventarobjekt, MER902) und gehört damit zum ältesten Kern von Merenschwand. Schon in früherer Zeit diente zur Erschliessung ein eigenes Brücklein über den durch das Dorf fliessenden Wissenbach. Der zweigeschossige Mauerbau erhebt sich über annähernd quadratischem Grundriss. Auf einem hohen, überwiegend freiliegenden Kellersockel mit teilweise geböschten Aussenwänden setzen die beiden Wohngeschosse auf, die an der zum Dorf gewandten Stirnseite mit vier Achsen regelmässig befenstert sind; die beiden Traufseiten weisen dagegen drei unregelmässig gestellte Achsen auf. Ursprünglich besass das Haus Klebdächer und zeigte damit klassizistisch ausgeschiedene Giebelfelder (vgl. die historische Aufnahme). In diesen beleuchteten zwei Einzelfenster die Kammern und zwei ovale Okuli den Dachraum. Wesentliche Veränderungen im Erscheinungsbild des Hauses brachte der Umbau von 1936. Dieser erweiterte das Haus um einen pavillonartigen Anbau, der sich in zurückhaltend moderner Formenspra- che vor der Nordostecke bis auf die Höhe des zweiten Wohngeschosses erhebt. Auch bot er wohl den Anlass, das Wohnhaus in damals modernen Formen zu purifizieren, indem man die Klebdächer zu- sammen mit den ursprünglichen Dachuntersichten entfernte und das Haupthaus wie auch den Anbau mit einem einheitlichen Kratzputz überzog. Gleichzeitig dürften die Fenstergewände und hölzernen Jalousieläden erneuert und die Okuli im Dachgeschoss verschlossen worden sein. Der an der nordwesentlichen Traufseite gelegene Hauseingang wird über eine lange, in ihrem heutigen Bestand jüngere Freitreppe erreicht. Er weist noch die ursprüngliche Brettertür auf und erschliesst im Innern den Quergang des weit über Bodenniveau gelegenen Erdgeschosses, von dem einläufige Treppen ins Keller- und Obergeschoss führen. An den stichbogigen Fensternischen ist die grosse Wandstärke abzulesen. Die Zimmer weisen teilweise noch ursprüngliche, barocke Türblätter und Wandschränke sowie qualitätvolle Parkettböden einer Umbauphase wohl des frühen 20. Jh. auf. Täfer und weitere Ausstattungselemente wurden sukzessive ersetzt. Im Dachgeschoss zeigen sich Giebel und Binnenwände als Fachwerkkonstruktionen mit verblatteten Streben; die Kammern weisen noch bauzeitliche Fenster und Türen mit barocken Beschlägen sowie Tapeten des 19. Jh. auf. Das Dachge- rüst, eine Sparrenkonstruktion mit stehendem Stuhl und Hahnenbalken, ist teilweise erneuert.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 213 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER929 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bremgartenstrasse 3

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 53 (historische Aufnahme).

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 214 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER930 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Klosterhof, Bolandstrasse 4

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerlicher Vielzweckbau Adresse Bolandstrasse 4 Ortsteil / Weiler / Hof Booland

Versicherungs-Nr. 242 Parzellen-Nr. 861

Autorschaft Bauherrschaft Jakob Leonz Käppeli

Datierung 1833 Grundlage Datierung Inschrift (Kachelofen) Bauliche Massnahmen

Würdigung

Exponiert am nördlichen Dorfeingang stehendes Bauernhaus biedermeierlicher Prägung, das sich durch eine zeittypische axiale Fassadengestaltung und eine prominente Ausbildung der strassenseiti- gen Eingangsfront auszeichnet. Dem intakten äusseren Erscheinungsbild steht im Innern eine weitge- hend erhaltene bauzeitliche Ausstattung gegenüber. Hervorzuheben ist der aus der Werkstatt der Boswiler Hafnerdynastie Notter stammende grüne Kachelofen von 1833 mit hübsch gestalteter In- schriftenkachel. Aufgrund der grossen Authentizität handelt es sich beim vorliegenden Gebäude um einen bedeutenden Zeitzeugen des ländlichen Bauens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Gesamtansicht mit Scheunentrakt von Süden (2014) Standort 670415 / 235363

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 220 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER930 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Klosterhof, Bolandstrasse 4

Bau- und Nutzungsgeschichte

Der geschichtliche Hintergrund der im Volksmund „Klosterhof“ genannten Liegenschaft ist bislang nicht geklärt. Eine ehemals im Haus befindliche Backmulde mit der Jahreszahl 1814 könnte mit einem mög- lichen Vorgängerbau in Zusammenhang stehen [1]. Die Jahreszahl 1833 am Kachelofen lässt in Ver- bindung mit dem biedermeierlichen Erscheinungsbild des Hauses auf einen Neubau zu diesem Zeit- punkt schliessen. Bauherr dürfte der Oberlehrer, Bezirksrichter und spätere Grossrat Jakob Leonz Käppeli gewesen sein, dessen Nachkommen im Brandkatastereintrag von 1850 als Eigentümer auf- geführt werden. Im späteren 19. Jh. wurde es mit Bezirksrichter Johann Fischer von einer weiteren Persönlichkeit der Merenschwander Lokalgeschichte bewohnt [2]. Zur Zeit steht der Wohnteil leer.

Beschreibung

An der Strasse von Bremgarten ehemals allein auf einer Anhöhe nördlich vor dem Dorf gelegen, mar- kiert der bäuerliche Vielzweckbau den alten Ortseingang. Das biedermeierlich geprägte Wohnhaus erhebt sich als zweistöckiger, verputzter Fachwerkbau mit hölzernen Fenstergewänden, deren ehemals steinfarbige Fassung stark abgewittert ist. Es erhebt sich über einem auffallend hohen Sockelgeschoss mit ebenerdigem stirnseitigem Kellereingang. Die zur Bremgartenstrasse gewandte, dreiachsige Stirn- seite zeigt ein klassizistisch ausgeschiedenes Giebelfeld über durchlaufendem Klebdach. Sie nimmt in ihrer Mittelachse den Hauseingang auf, der noch das ursprüngliche biedermeierliche Türblatt aufweist. Er ist mit einer horizontalen Verdachung ausgezeichnet und wird von zwei schmalen hochrechteckigen Lichtern flankiert. Die zum Dorf gerichtete südliche Traufseite ist mit vier Fensterachsen regelmässig gegliedert, jene gegen Norden zeigt eine unregelmässige Befensterung, u.a. mit dem später erweiter- ten Küchenfenster. Im einspringenden Gebäudezwickel nordwestlich vor der Küche befindet sich ein kleiner Vorbau mit Zeltdach, der vermutlich als Abtritt diente. Das Innere ist um den in der Firstlinie gelegenen Mittelgang organisiert, an dessen Ende eine einfache bauzeitliche Holztreppe mit Zwischenpodest und teilweise geschweiften Brettbalustern ins Oberge- schoss führt. Gang und Treppenhaus schmücken Schablonenmalereien des frühen 20. Jh. mit ländli- chen Motiven. Beide Wohngeschosse zeigen weitgehend erhaltene bauzeitliche Täferungen, die im Erdgeschoss profiliert und teilweise zweifarbig maseriert sind. Als wichtiges Zeugnis des lokalen Haf- nergewerbes hat sich in Stube und Nebenstube ein grüner Ofen der bekannten Boswiler Hafnerdynas- tie Notter mit Einfeuerung vom Gang erhalten. Inschriftenkachel an der Ofenwand der Nebenstube: "Johan heinrich notter und sönne die haffner in Boβ Will 1833". Der Bau liegt unter einem Sparrendach mit liegendem Stuhl. Im Dachgeschoss hat sich eine Räucher- kammer erhalten. Die Keller teilen sich in einen gewölbten und einen balkengedeckten Bereich auf jeweils einer Seite des Mittelgangs. Zwischen diesem und dem Balkenkeller haben sich in der Wand Reste einer hölzernen Leitung erhalten, die nach Angaben des Eigentümers als Mostleitung diente. An der strassenabgewandten Seite schliesst unter durchlaufendem First ein ausgedehnter Ökono- mietrakt an. Der Stall zeigt eine genutete Putzfassade und eine ornamental ausgesägte Verbretterung wohl der Zeit um 1900. Südlich vor dem Haus liegt ein heute durch einen Kanaldeckel verschlossener Sodbrunnen.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 221 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER930 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Klosterhof, Bolandstrasse 4

Anmerkungen [1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/17. [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938; Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, Register.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, Register. - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 235.

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII- 14/17. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 222 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER931 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrasse 1

Identifikation

Nutzungstyp Wohnhaus mit Gewerbelokal Adresse Luzernstrasse 1 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. 347 Parzellen-Nr. 342

Autorschaft Bauherrschaft August Fischer

Datierung 1925 Grundlage Datierung Brandkataster Bauliche Massnahmen

Würdigung

Das 1925 erbaute zweigeschossige Wohnhaus mit Ladenlokal und ausgebautem Dachgeschoss ist ein Beispiel für eine mit gepflegten Zierformen angereicherte Baumeisterarchitektur. Mit dem als heimatlich empfundenen Krüppelwalmdach, das bereits ursprünglich ausgebaut war und sich mit einer Lukarne zur Strasse wendet, ist es ein Vertreter eines seit dem späten 19. Jahrhundert im ländlichen Raum verbreiteten Haustypus. Geometrisch stilisierte Ornamente wie auch der Verzicht auf eine axialsym- metrische Ausbildung von Hauseingang und rückwärtigem Treppenhausrisalit weisen dabei auf die jüngere Entstehungszeit. Mit seiner Lage bildet es den Auftakt der Luzernerstrasse, wodurch ihm im Dorfkern von Merenschwand ein hoher Situationswert zukommt.

Ansicht von Südwesten (2014) Standort 670891 / 234655

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 231 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER931 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrasse 1

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach Angabe im Brandkataster wurde das Haus Luzernstrasse 1 im Jahr 1925 für August Fischer, Landwirt, erbaut [1]. Ein ursprünglich im Erdgeschoss gelegenes Ladengeschäft wurde später zu einer Wohnung umgebaut.

Beschreibung

Das zweigeschossige, traufständige Haus mit bereits ursprünglich ausgebautem Dachgeschoss liegt unter einem Krüppelwalmdach mit leichtem Knick, das sich mit einer Lukarne zur Strasse wendet. Der mit Besenwurf verputzte massive Baukörper wird von vier Eckpilastern gefasst, deren Kapitelle geo- metrisch stilisiert sind und mit ihren Dreiecksformen ein fernes, durchaus zeittypisches Echo auf ex- pressionistische Zierformen zeigen. Die Fenster weisen einfache Kunststeingewände und hölzerne Jalousieläden auf. Die zur Strasse gewandte, dreiachsige Traufseite wird unter der Giebellukarne durch einen Balkon akzentuiert. Im Hochparterre lag hier ursprünglich ein Ladengeschäft, das über einen heute vermauerten Eingang in der Mittelachse betreten wurde und in der nördlichen Fassaden- hälfte über ein später zu einem Einzelfenster umgestaltetes Schaufenster verfügte (vgl. historische Aufnahme). Der Hauseingang liegt in der Mitte der gleichfalls dreiachsigen nördlichen Giebelseite und wird von einem Balkon des ersten Obergeschosses beschirmt. Er wird über eine kurze Freitreppe erschlossen und weist noch das ursprünglich, eichene Türblatt mit gepflegten Zierformen und kunstgeschmiedeter Vergitterung auf. Die südliche Giebelseite zeigt lediglich zwei, etwas weiter gestellte Fensterachsen. An der asymmetrisch gegliederten Rückseite springt das in der Nordostecke des Hauses gelegene Trep- penhaus risalitartig vor und wird durch einen Quergiebel abgeschlossen. Im Inneren haben sich das ursprüngliche Treppenhaus mit Terrazzokacheln, Holztreppe und gedrech- selten Balustern, des weiteren Türen sowie teilweise die Täferausstattung erhalten.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 232 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER931 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Luzernstrasse 1

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 262 (hist. Aufnahme).

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 233 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER932 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Brückenkopf der alten Reussbrücke

Identifikation

Nutzungstyp Brücke Adresse Ortsteil / Weiler / Hof Rickenbach

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 651

Autorschaft Bauherrschaft Kantone Aargau und Zürich

Datierung 1876 Grundlage Datierung Literatur Bauliche Massnahmen 1971 Abbruch der Gitterbrücke

Würdigung

Die beiden brüstungshohen, quaderförmigen Sandsteinblöcke mit dem aargauischen Kantonswappen gehörten zum Brückenkopf der 1875/76 erstellten Eisenfachwerkbrücke nach Obfelden, die 1971 durch die heutige Betonbrücke ersetzt wurde. Sie bilden damit ein Zeugnis für den mit der Industrialisierung und dem Eisenbahnbau im Knonauer Amt aufgekommenen Wunsch, bessere Verbindungen zwischen dem aargauischen und dem zürcherischen Reussufer zu schaffen.

Der Brückenkopf in seinem aktuellen Zustand (2014) Standort 672758 / 235302

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 238 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER932 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Brückenkopf der alten Reussbrücke

Bau- und Nutzungsgeschichte

Neue Reussübergänge wurden in den 1860er Jahren vor allem für die im zürcherischen Bezirk Affol- tern in der Seidenindustrie tätigen Freiämter Bevölkerung und als Verbindung zur neuen Reppischbahn und damit nach Zürich [1]. Nachdem sich die Kantone Aargau und Zürich für einen Übergang bei Ot- tenbach entschieden hatten, der vor allem eine direkte Verbindung nach Muri schuf, fühlten sich die Gemeinden Merenschwand und Obfelden benachteiligt. 1864 errichteten sie in eigener Initiative wenig flussaufwärts eine eigene, hölzerne Brücke bei Rickenbach. Diese wurde nur zehn Jahre später durch ein Reusshochwasser zerstört. 1875/76 errichteten die Kantone Aargau und Zürich auf Betreiben der Gemeinden deshalb eine aufwendigere und stabilere Brücke, die als Eisenfachwerkbau im Unterschied zu ihrer hölzernen Vorgängerin dem aktuellen Stand der Bautechnik entsprach (vgl. historische Auf- nahme). Von dieser Brücke, die 1971 durch die heutige Betonbrücke ersetzt wurde, sind auf der Merenschwander Seite noch Teile des alten Brückenkopfs erhalten.

Beschreibung

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 239 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER932 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Brückenkopf der alten Reussbrücke

Anmerkungen [1] Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 292-296.

Literatur - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 292-296.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 240 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER932 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Brückenkopf der alten Reussbrücke

Die Eisenfachwerkbrücke von 1876, Aufnahme vom zürcherischen Ufer (Müller 1993, S. 295)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 241 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER933 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Heinrich-Fischer-Gedenkstein

Identifikation

Nutzungstyp Denkmal Adresse beim Gasthof zum Schwanen, Bremgartenstrasse 2 Ortsteil / Weiler / Hof

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 210

Autorschaft Bauherrschaft Historische Gesellschaft Freiamt

Datierung 1930 Grundlage Datierung Literatur Bauliche Massnahmen

Würdigung

Gedenkstein für (Johann) Heinrich Fischer (1790 1861), Schwanenwirt in Merenschwand und wichtiger Exponent der Regeneration im Aargau. Seit 1829 liberaler Grossrat, führte Fischer 1830 als „General“ den sogenannten Freiämtersturm nach Aarau und wurde in der Folge 1831 Präsident des Verfassungs- rats [1]. Zum hundertsten Jahrestag des bewaffneten Zugs wurde von einem Initiativkomitee aus dem Kreis der Historischen Gesellschaft Freiamt ein Gedenkstein gestiftet, den man vor dem Garten des Gasthofs „Schwanen“ gut sichtbar an der Hauptstrasse aufstellte und am 7. Dezember 1930 mit einem festlichen Akt einweihte [2].Es handelt sich um einen hoch aufragenden, mächtigen Steinblock, in den eine rechteckige bronzene Inschrifttafel mit rahmendem Lorbeerkranz und strenger Typographie ein- gelassen ist.

Situation vor der Stirnseite des Gasthofs „Schwanen“ (2014) Standort 670799 / 234761

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 242 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau MER933 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Heinrich-Fischer-Gedenkstein

Anmerkungen [1] Vgl. Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Bd. 4, s.v. Johann Heinrich Fischer (http://www.hls- dhs-dss.ch/textes/d/D20343.php); Baumer-Müller 1991; Müller 1993, S. 66-75 u. 260. [2] Gedenkschrift 1930, S. 5f.

Literatur - Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Basel 2002-2014, Bd. 4, s.v. Johann Heinrich Fischer. - Verena Baumer-Müller, „General“ Heinrich Fischer. Schwanenwirt zu Merenschwand, geboren 1790 verschollen 1861, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 61. Jg. (1991). - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 66-75 u. 260. - Gedenkschrift zur Erinnerung an Heinrich Fischer von Merenschwand und den Freiämtersturm von 1830, hrsg. zum 100-jährigen Gedächtnis von der Historischen Gesellschaft Freiamt und vom Initiativ- komitee, Wohlen [1930].

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Merenschwand 4234- 6.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 243 Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN901 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wirtshaus "Zur Sonne"

Identifikation

Nutzungstyp Wirtschaft, Restaurant Adresse Dorfstrasse 12 Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. 1515 Parzellen-Nr. 2091

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1803 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Das im frühen 19. Jahrhundert, vielleicht nach dem Dorfbrand von 1803, in Mischbauweise errichtete Wohnhaus steht mit seinen schlichten Formen am Übergang vom Spätbarock zum Biedermeier und beherbergt seit 1904 eine Gastwirtschaft. Als gut erhaltenem Beispiel eines stattlichen Freiämter Hau- ses kommt ihm ein erheblicher baugeschichtlicher Zeugniswert zu. Auch nach der kürzlich erfolgten Umgestaltung der Zufahrtsstrasse bewahrt die Liegenschaft mit dem grossen Hausgarten, einem Bild- stock (Bauinventarobjekt BEN907) und der mit Rosskastanien bestandenen Gartenwirtschaft wesentli- che Elemente des alten Aussenraums. Mit seiner prominenten Lage an der Hügelkuppe über dem alten Dorfkern nimmt es eine dominierende Stellung im Ortsbild von Benzenschwil ein.

Ansicht von Südwesten (2014) Standort 670278 / 233449

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 246 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN901 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wirtshaus "Zur Sonne"

Bau- und Nutzungsgeschichte

Nach den am Übergang vom Spätbarock zum Biedermeier stehenden Formen muss das ursprünglich nur den langgestreckten Hauptbau umfassende Haus um 1800 oder im frühen 19. Jh. entstanden sein, vermutlich nach dem Dorfbrand von 1803. Im Brandkataster von 1850 wird es als „Wohnhaus mit ge- wölbtem und Tremkeller samt Scheuer von Stein und Wickel unter Ziegeldach“ geführt [1]. Am 31. De- zember 1903 erhielt Alt-Ammann Fridolin Brun-Schärer, der 1901 das Haus gekauft hatte, die Bewilli- gung zur Führung einer Speisewirtschaft, die bis dahin in einem anderen Haus gelegen hatte und die er sodann auf ihren heutigen Standort übertrug [2]. Am 4. November 1907 wurde die Speisewirtschaft in eine "conzedierte" Tavernenwirtschaft umgewandelt und durfte mit dem Schild "Zur Sonne" versehen werden. Das Tavernenrecht erlaubte die Beherbergung von Gästen und ihre Verköstigung mit Speisen und Getränken aller Art sowie das Durchführen von "Tanzbelustigungen". Seit 1968 wirtet Theresia Lustenberger-Durrer auf der "Sonne".

Beschreibung

Das Gasthaus "Zur Sonne" steht nördlich der nach Merenschwand führenden Strasse prominent auf dem Hügelrücken über dem alten Dorfkern von Benzenschwil. Nach Süden ist dem Wohnhaus ein grosszügiger Garten vorgelagert, dessen jüngst erneuerte strassenseitige Stützmauer an einen kleinen Bildstock der Zeit um 1900 (Bauinventarobjekt BEN907) anschliesst. Eine Gartenwirtschaft mit altem Baumbestand von Rosskastanien lag früher, von einem hohen Lebhag umfriedet, östlich der direkt zum Haus führenden Zufahrtsstrasse. Diese wurde im Zusammenhang mit der regen Bautätigkeit auf den Nachbargrundstücken jüngst auf die andere Seite der Gartenwirtschaft verlegt. Die zum ehemaligen Landwirtschaftsbetrieb gehörige freistehende Stallscheune existiert seit etlichen Jahren nicht mehr. Das Wohn- und Wirtshaus ist ein stattlicher, traufbetonter Putzbau, der mit seiner Fassadengestaltung am Übergang vom Spätbarock zum Biedermeier steht. Über einem hohen, allseitig fast freiliegenden Kellersockel setzen die beiden Wohngeschosse auf, die teils aus Bruchsteinen massiv gemauert, teils in verputztem Fachwerk aufgeführt sind. Sie liegen unter einem geraden Rafendach mit alter Biber- schwanzdeckung, dessen Giebelseiten mit Klebdächern in klassizistischer Manier ausgeschieden sind. Die nach Süden und zur Strasse gewandte traufseitige Stubenfront zeigt sechs regelmässig verteilte Fensterachsen mit hölzernen Gewänden, während die beiden Stirnseiten mit je zwei Achsen spärlicher befenstert sind. Die östliche Traufseite nimmt, etwas aus der Mittelachse gerückt, den Eingang zur Wirtsstube auf. Dieser wird von einer in ihrem heutigen Bestand erneuerten Freitreppe erschlossen, unter welcher der stirnseitige Kellereingang liegt. Die westliche Giebelseite zeigt im Unterschied zu den übrigen Fassaden ein mit Schindeln verrandetes Giebelfeld. An den Kernbau wurden noch im 19. Jh. zwei unterschiedlich breite rückwärtige Vorbauten angefügt, die beide mit einem Querfirst an das Dach des Haupthauses stossen. Erst im 20. Jh. wurde auch der Bereich zwischen den beiden als Querflügel in Erscheinung tretenden Annexbauten mit einem Neubau für die Küche aufgefüllt. Ein charakteristisches Element des Hauses sind die drei markanten Blitzab- leiter auf dem Hauptfirst und dem höheren der beiden Querfirste.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 247 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN901 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wirtshaus "Zur Sonne"

Anmerkungen [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0478-0481; Brandkataster Gemeinde Benzenschwil, 1850-1938. Das bei Vollenweider / Klausner 1989, S. 74 und in Abhängigkeit davon bei Müller / Sauerländer 2014, S. 184 angegebene Baujahr 1877, das schon angesichts der Architekturformen des Gebäudes unwahr- scheinlich scheint, ist unzutreffend. [2] Geschichtliches zum Wirtsbetrieb nach Vollenweider / Klausner 1989, S. 74.

Literatur - Martha Vollenweider / Peter Klausner, Dorfchronik 1189-1989 von Benzenschwil, Benzenschwil, 1989. - Hugo Müller / Dominik Sauerländer, Benzenschwil. Geschichte der Gemeinde Benzenschwil, 1811 2011, Merenschwand 2014.

Quellen - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0478-0481; Brandkataster Gemeinde Benzenschwil, 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/1.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Benzenschwil 4225-10.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 248 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN903 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Dorfstrasse 33

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerliches Wohnhaus Adresse Dorfstrasse 33 Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. 1527 Parzellen-Nr. 2081

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1803 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen 1891 Schindelschirm

Würdigung

Das wohl kurz nach 1800 entstandene bäuerliche Wohnhaus folgt in seiner Gesamterscheinung mit steilem, geknicktem Giebeldach und stirnseitigen Klebdächern den charakteristischen Formen des Freiämter oder Innerschweizer Hauses. Mit dem Schindelschirm und den wohl gleichzeitig angebrach- ten Zierelementen des Schweizer Holzstils zeigt es die Spuren einer sehr gepflegten, zeittypischen Fassadenerneuerung des späten 19. Jahrhunderts. Am Äusseren intakt erhalten und gut gepflegt, be- sitzt das Gebäude einen erheblichen baugeschichtlichen Zeugenwert. Mit seiner prominenten Lage an einer Strassengabelung im Zentrum des alten Dorfkerns von Benzenschwil besitzt es zudem einen erheblichen Situationswert.

Ansicht von Norden (2014) Standort 670133 / 233401

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 251 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN903 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Dorfstrasse 33

Bau- und Nutzungsgeschichte

Mit grosser Wahrscheinlichkeit datiert das Wohnhaus aus der Zeit unmittelbar nach den grossen Dorf- bränden vom Dezember 1799 und vom April 1803, als 13 bzw. 19 Haushaltungen ihr Obdach verloren. Die Jahrzahl 1803 am Schindelschirm wurde anlässlich der jüngsten Renovation angebracht; ur- sprünglich lautete sie auf 1891 (vgl. historische Aufnahmen) und bezog sich auf die damals erfolgte Fassadengestaltung in den Formen des Schweizer Holzstils. 1979 wurde das Hausinnere vollständig modernisiert [1]. In den 1990er Jahren erfolgte eine sorgfältige Aussenrenovation.

Beschreibung

Das in einer Strassengabelung gelegene, freistehende bäuerliche Wohnhaus präsentiert sich als in- takter Freiämter Ständerbau. Es wurde in der für die Hauslandschaft charakteristischen Getrenntbau- weise errichtet, wobei die zugehörige, ebenfalls freistehende Stallscheune seit langem nicht mehr exis- tiert. Die beiden Wohngeschosse des Hauses erheben sich über einem niedrigen Mauersockel von annähernd quadratischem Grundriss; ein Sparrendach mit Aufschieblingen auf stehendem Stuhl, das heute unregelmässig geknickt ist, schliesst den Bau ab. Beide Stirnseiten zeigen jeweils ein Klebdach an der Basis des Giebelfelds. Im Jahr 1891 wurden die Fassaden in zeittypischer Weise mit Holzschin- deln verrandet, wie die frühere Jahrzahlinschrift am Schindelschirm dokumentierte; die heute sichtbare Jahrzahl 1803 bezieht sich auf das vermutete Entstehungsjahr des Hauses. Die zur Strasse gewandte nördliche Giebelseite ist mit vier, in der Mitte etwas weiter gestellten Fensterachsen regelmässig ge- gliedert, während die zum Garten gerichtete Südseite eine unregelmässige, in jüngerer Zeit teilweise veränderte Befensterung zeigt. An der östlichen Traufseite besitzt das Haus eine für die Freiämter und Innerschweizer Hauslandschaft charakteristische Obergeschosslaube, die von zierbeschnitzten Bügen gestützt wird. Die Laubenver- schalung und die hübsche Sägezier der Traufbretter, die sich beide an den Formen des sogenannten Schweizer Holzstils orientieren, sind wohl gleichzeitig mit der Verschindelung entstanden. An ihrer Schmalseite ist die Laube, wie bei diesem Haustypus gelegentlich zu beobachten, mit einem Jalousie- laden verschlossen, wodurch sie in der Giebelansicht des Hauses geschlossener in Erscheinung tritt (Jalousieladen beim Umbau der 1990er Jahre vergrössert). Die von der Laube geschützte Oberge- schossfront wurde nicht verkleidet, weshalb hier die ursprüngliche Ständerkonstruktion mit verblatteten Kopfhölzern und liegend eingenuteten Bohlenfüllungen gut einsehbar ist. Bei der Renovation der 1990er Jahre wurde das Dach über der Laube leicht angehoben, wodurch heute der Knick auf dieser Seite des Hauses etwas höher liegt. An der Westseite besitzt das Haus einen Schopfanbau, der nach- träglich, aber sicherlich schon früh in charakteristischer Weise unter abgeschlepptem Dach an das Wohnhaus angefügt wurde. Im Dach sitzt eine jüngere Schleppgaube. Der traufseitig unter der Obergeschosslaube gelegene Hauseingang erschliesst einen Mittelgang, an den südlich Stube und Nebenstube gelagert sind, nördlich die Küche und ein weiteres Zimmer. Das Innere wurde 1979 erneuert.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 252 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN903 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Dorfstrasse 33

Anmerkungen [1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/3.

Literatur - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 385 (Abb. 699). - Dominik Sauerländer, Geschichte des Amtes Merenschwand. Wirtschafts- und Gesellschaftsge- schichte einer Luzerner Landvogtei von den Anfängen bis zum Jahre 1798, Baden 1999, S. 82 (histor. Fotografie).

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/3.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 253 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN904 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Herdmattenstrasse 2

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerliches Wohnhaus Adresse Herdmattenstrasse 2 Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. 1547 Parzellen-Nr. 2101

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1803 Grundlage Datierung Inschrift (Kachelofen) Bauliche Massnahmen Um 2000 Ausbau des Dachgeschosses; 2014 Auskernung der Wohnge- schosse

Würdigung

Das 1803 nach dem Dorfbrand errichtete bäuerliche Wohnhaus ist prägendes Element eines beste- henden Landwirtschaftsbetriebs, der mit der gleichzeitig erbauten, freistehenden Stallscheune (Vers.- Nr.46) auch noch den ursprünglichen Nutzungszusammenhang bewahrt. Trotz der weitgehenden Ver- änderungen im Inneren und teilweise am Äusseren zeigt das markante freistehende Gebäude mit sei- nem hohen Mauersockel, den mit Holzschindeln verrandeten Obergeschossen und dem steilen Gie- beldach mit Klebdächern wesentliche Merkmale des „Freiämterhauses“ der Zeit um 1800. Durch seine stattlichen Dimensionen kommt ihm zusammen mit der zugehörigen Stallscheune ein erheblicher Situ- ationswert für das Dorfzentrum von Benzenschwil zu.

Ansicht von Südosten (2014) Standort 670051 / 233339

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 259 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN904 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Herdmattenstrasse 2

Bau- und Nutzungsgeschichte

Gemäss einer Inschrift am früheren Kachelofen wurde das Haus nach dem Dorfbrand von 1803 er- richtet [1]. Wohl gleichzeitig ist die zugehörige Stallscheune Vers.-Nr. 46 entstanden. Um 2000 wurde das Dachgeschoss ausgebaut. 2014 erfolgte eine Auskernung der beiden zuvor schon teilweise mo- dernisierten Hauptgeschosse.

Beschreibung

Als eines der wenigen „Freiämterhäuser“ von Benzenschwil präsentiert sich das Gebäude noch in sei- nem ursprünglichen baulichen Zusammenhang als Bestandteil eines in Getrenntbauweise erstellten landwirtschaftlichen Gehöfts. Das stattlich dimensionierte, giebelbetonte Haus besitzt einen hohen, talseits völlig freiliegenden Mauersockel, der zwei gewölbte und einen Trämkeller wie auch das ge- samte Erdgeschoss umfasst. Auf diesem liegt die einstöckige Ständerkonstruktion auf, die wohl mit Flecklingen (Kanthölzern) gefüllt und mit Holzschindeln verrandet ist. Der hoch aufragende Baukörper ruht unter einem auffallend steilen, leicht geknickten Giebeldach mit stirnseitigen Klebdächern. Die beiden Giebelseiten sind mit Ausnahme der Küchenfront an der Nordseite vierachsig befenstert. Das erste Dachgeschoss zeigte ursprünglich zwei, das zweite Dachgeschoss ein Einzelfenster. An der östlichen Traufseite besitzt das Haus eine für die Hauslandschaft typische Obergeschosslaube, die im vorliegenden Fall vollständig geschlossen und als Erweiterung der Zimmer im Obergeschoss ausgebil- det ist. Unter der Laube liegt der Hauseingang, der über einen hohen gemauerten Vorbau mit ebener- digem, korbbogig gewölbtem Kellereingang verfügt. Er ist über eine lange, in ihrem heutigen Bestand erneuerte hölzerne Freitreppe zugänglich und wird von einem Vordächlein beschirmt, das sich direkt aus dem Schindelschirm der Obergeschosslaube entwickelt. Ein verbreitetes Element dieses Hausty- pus ist auch der heute erneuerte Schopfanbau, der an der westlichen Traufseite unter abgeschlepptem Dach an das Haus gefügt ist und ehemals den Schweinestall fasste. Das Dach ist seit längerem, die Klebdächer seit kurzem neu eingedeckt. Das Innere entsprach in seiner Aufkammerung dem verbreiteten Schema mit durchlaufendem Mittel- gang und südseitiger Stubenfront und Küche in der Mitte der nördlichen Gebäudehälfte. Seit der Aus- kernung der beiden Wohngeschosse im Jahr 2014 ist die Raumstruktur vollständig verändert. Die mächtige zugehörige Stallscheune Vers.-Nr.46, die gleichzeitig mit dem Wohnhaus erbaute wurde und nach Angabe im Brandkataster ehemals ein Strohdach besass, steht östlich benachbart auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Seit 1873 besitzt sie eine Hocheinfahrt mit Ziegeldach [2].

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 260 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN904 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Herdmattenstrasse 2

Anmerkungen [1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/5. [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0478-0481; Brandkataster Gemeinde Benzenschwil, 1850-1938.

Literatur

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/5.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 261 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN905 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Hohlweid 1

Identifikation

Nutzungstyp Bäuerliches Wohnhaus Adresse Hohlweid 1 Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. 1561 Parzellen-Nr. 2015

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1803 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen 1918 Erweiterung rückwärtig

Würdigung

Das bäuerliche Wohnhaus, das 1918 rückwärtig um einen zweiten Hausteil erweitert wurde, ist ein wohl nach den Dorfbränden im frühen 19. Jahrhundert entstandener Freiämter Ständerbau. Trotz eini- ger Veränderungen am Äusseren zeigt das Haus mit seiner Giebelfront samt Klebdach und seinem Schindelschirm noch die charakteristischen Elemente dieses Haustypus. Über der alten Strasse nach Winterschwil an der Hangkante gelegen, ragt es leicht über den alten Dorfkern von Benzenschwil auf und nimmt damit im Ortsbild eine prominente Rolle ein.

Ansicht von Südosten (2014) Standort 669930 / 233447

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 264 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN905 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Hohlweid 1

Bau- und Nutzungsgeschichte

Der ältere, talseitige Kernbau ist nach seinen ins frühe 19. Jh. weisenden Bauformen wohl in unmittel- barer Folge der Dorfbrände von 1799 und 1803 entstanden. 1918 wurde er rückwärtig um einen zwei- ten Wohnteil erweitert [1]. 2008 erfolgte ein Umbau mit Erneuerung von Fenstern, Gewänden und Lä- den; gleichzeitig entdeckte man einen zweiten Sodbrunnen (Bauinventarobjekt MER923D) in unmittel- barer Nähe zu einem bereits zuvor bekannten.

Beschreibung

Das Wohnhaus liegt im Oberdorf an der alten, von Winterschwil her ins Dorf führenden Fahrstrasse und dominiert durch seine Lage über dem Abhang die unterhalb gelegene Gabelung der jüngeren Strasse nach . Zwischen Fahrbahn und Kellerzugang befinden sich zwei vor wenigen Jahren renovierte Sodbrunnen (Bauinventarobjekt MER923D). Vor der gemauerten Einfriedung des zugehöri- gen Gartens auf der gegenüberliegenden Strassenseite erhebt sich ein in das Jahr 1790 datiertes Wegkreuz (Bauinventarobjekt BEN908A), das vielleicht von einem früheren Hausbesitzer gestiftet wurde. Der giebelbetonte Bau entspricht dem Typus des freistehenden „Freiämterhauses“ mit geknicktem Giebeldach. Über einem verputzten, gegen die Hangkante Geschosshoch freiliegenden Kellersockel erhebt sich die hölzerne Ständerkonstruktion, die wohl mit Flecklingen (Kanthölzern) gefüllt und mehr- heitlich noch mit Holzschindeln verrandet ist. Der Mauersockel erhielt im frühen 20.Jh. den heutigen Verputz mit Eckquadrierung. Die nach Süden und zum Dorf gewandte Stirnseite war im Erdgeschoss ursprünglich wohl mit vier Achsen regelmässig befenstert, während die Fenster im Obergeschoss un- regelmässig verteilt sind. Erst später kam, vielleicht durch Einbeziehung einer traufseitigen Laube, die westliche Fensterachse hinzu, welche über die ursprüngliche Wandpfette hinausreicht. Im Erdgeschoss werden die Fenster von sogenannten Regendächlein beschirmt, die als Ausbuchtungen des Schindel- kleids geringfügig vor die Fassadenhaut vortreten. Das Giebelfeld wird von einem für diesen Haustypus charakteristischen Klebdach ausgeschieden und zeigt zierbeschnitzte Büge. Die östliche Traufseite wird vom mächtigen zweiläufigen Treppenaufgang dominiert, der in seinem heutigen Bestand erneuert ist. Der rückwärtige Annex, der aus dem ursprünglich annähernd quadrati- schen Grundriss ein langgestrecktes Rechteck machte, wurde 1918 als Ersatz eines wohl kleineren Schopfanbaus errichtet. Er ist ebenso wie die Westseite des Kernbaus mit Eternitschindeln verschalt. Fenster, Gewände und Jalousieläden (Metall) wurden beim Umbau von 2008 ersetzt. Eine Zutat dieses Umbaus ist auch die prominent auf der Stirnseite aufgebrachte Jahrzahl 1803, die sich, in Analogie zu einer solchen Inschrift am Haus Dorfstrasse 33 (Bauinventarobjekt BEN903) gestaltet, wie dort auf das vermutete Baujahr bezieht. Die Erschliessung erfolgt wie üblich über einen durchgehenden Quergang, an den südlich Stube und Nebenstube gelagert sind. Im modernisierten Inneren haben sich vom biedermeierlichen Interieur ein schlichtes Einbaubuffet aus Kirschbaumholz und ein Kastenofen mit blauen Füll- und weissen Fries- kacheln erhalten (Inneres nach Kurzinventar 1996). Das Dach ist eine Sparrenkonstruktion mit Auf- schieblingen auf stehendem Stuhl und weist eine zusätzliche Firstpfette und Dreieckstreben auf.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 265 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN905 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Hohlweid 1

Anmerkungen [1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/11.

Literatur

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/11.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Benzenschwil 4225-6.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 266 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN906 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Transformatorenstation Bünt

Identifikation

Nutzungstyp Transformatorenstation Adresse Bünt Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. 1539 Parzellen-Nr. 2098

Autorschaft Baubüro Aargauisches Elektrizitätswerk Bauherrschaft Elektra-Genossenschaft Benzenschwil

Datierung 1945 Grundlage Datierung Literatur Bauliche Massnahmen

Würdigung

Historisierend als Turm mit mächtigem, verputztem Mauerwerk und Käsbissendach gestaltete Trans- formatorenstation von 1945. Mit seiner Gestaltung ist der Kleinbau ein spätes Beispiel für die Bemü- hungen, Bauten der Elektrizitätsversorgung als damals noch neue technische Infrastrukturanlagen in ein traditionelles Siedlungsbild einzubinden, wie dies seit dem frühen 20. Jahrhundert vor allem von der Heimatschutzbewegung gefordert wurde. Entsprechend der technisch bedingten vertikalen Anordnung von Transformator, Schaltanlagen und Freileitungen orientierten sich die Formen dabei meist historisie- rend an der Typologie eines Turms. Als Vertreter einer zunehmend verschwindenden Baugattung kommt dem Transformatorenturm historisch wie baugeschichtlich Zeugniswert zu. Aus technischen Gründen mitten im alten Dorfkern errichtet, bildet er seither ein prominentes Element im Ortsbild.

Gesamtansicht von Norden (2014) Standort 670002 / 233344

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 270 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN906 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Transformatorenstation Bünt

Bau- und Nutzungsgeschichte

Transformatorenstationen dienen dazu, die über grosse Distanz vom Elektrizitätswerk herangeführte Mittelspannung auf die für die Haushaltanschlüsse notwendige Niederspannung zu transformieren. Nachdem in Benzenschwil durch die Umstellung der Hochspannungsleitungen von 8 auf 16 Kilovolt eine neue Transformatorenstation notwendig geworden war, wurde der heutige Transformatorenturm 1945 durch das Aargauische Elekrizitätswerk AEW auf Rechnung der lokalen Elektrizitätsgenossen- schaft „Elektra Benzenschwil“ erbaut [1].

Beschreibung

Die Benzenschwiler Transformatorenstation steht prominent in der Mitte des alten Dorfkerns, von wo aus ursprünglich oberirdisch die Freileitungen über möglichst kurze Distanz die umliegenden Häuser versorgten. In ihren Formen entspricht sie einem seit den 1920er Jahren vom Aargauischen Elektrizi- tätswerk realisierten Typenprojekt des sogenannten Turmtransformators, von dem im Kantonsgebiet noch einige weitere Exemplare erhalten sind [2]. Das turmartige Gebäude mit leicht geböschtem Schaft wird von einem Käsbissendach mit verbretterten Giebelflächen abgeschlossen. Wuchtig und massiv gestaltet, verweist es mit seinem rauh strukturierten grauen Putz und den tief eingeschnittenen, abge- schrägten Laibungen merkwürdigerweise auf Formen eines Engadiner Heimatstils der Jahre nach 1900, woran man sich bei der Erarbeitung des aargauischen Typenprojekts offenbar orientierte. Der von einer schweren Brettertür verschlossene Rundbogeneingang öffnet sich auf den eigentlichen Transformator, der heute unterirdisch angeschlossen ist. Unterhalb der Verbretterung sind noch die Verankerungen für die Isolatoren der früheren Freileitungen zu erkennen.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 271 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN906 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Transformatorenstation Bünt

Anmerkungen [1] Markus Hasler. 100 Jahre Elektra Benzenschwil 1909 2009, [2009]: http://www.elektra-benzen- schwil.ch/images/ueberuns/elektra%20jubilumschronik%202009.pdf [2] Vgl. Yvonne Scheiwiller, Trafoturm – Turmtrafo. Schweizer Turmtransformatoren, Drahthüsli, Tra- fostationen Hommage an eine Architekturform, die nicht mehr gebaut wird, Schwyz 2013, S. 138, so- wie die Materialsammlung auf http://www.swisstrafos.ch (Zugriff 7.11.2014).

Literatur - Yvonne Scheiwiller, Trafoturm – Turmtrafo. Schweizer Turmtransformatoren, Drahthüsli, Trafostatio- nen. Hommage an eine Architekturform, die nicht mehr gebaut wird, Schwyz 2013. - http://www.swisstrafos.ch (Zugriff 7.11.2014).

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 272 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN907 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Wirtshaus "zur Sonne"

Identifikation

Nutzungstyp Bildstock Adresse beim Wirtshaus "zur Sonne", Dorfstrasse 12 Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 2091

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1900 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

In die Südwestecke der Stützmauer vor dem Gasthaus "Zur Sonne" ist ein Bildstock eingelassen, der nach seiner formalen Ausgestaltung aus der Zeit um 1900 datieren dürfte und früher mit der Garten- mauer eine gestalterische Einheit bildete. Kürzlich wurde die anschliessende Gartenmauer erneuert. Die Front des vergitterten, tonnengewölbten Bildhäuschens ist in Übereinstimmung mit der früheren Gartenmauer mit grobem Besenwurf verputzt, der im Bereich der Lisenen quadriert ist. Ein Gitter mit zierlichem Obstück verschliesst die Bildernische mit ädikulafömigem neugotischem Holzrahmen. Die- ser fasste ehemals eine Darstellung der Muttergottes mit Kind in der Mandorla samt einem knienden Stifterpaar. Nach Angabe einer Inschriftplakette im Bildstock an Weihnachten 1997 ausgebrannt und in der Folge mit einem neuen Bild versehen.

Der Bildstock mit der kürzlich erneuerten Gartenmauer (2014) Standort 670271 / 233423

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 274 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN907 Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Bildstock Wirtshaus "zur Sonne"

Anmerkungen

Literatur

Quellen - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Benzenschwil VIII- 5/1.

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 275 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN908A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz Feldstrasse

Identifikation

Nutzungstyp Wegkreuz Adresse Verzweigung Feldstrasse/Oberdorf, gegenüber Hohlweid 1 Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 2009

Autorschaft Bauherrschaft Ueli und Maria Barbara Brunner

Datierung 1790 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Prankenkreuz aus Muschelkalk von 1790, das im Oberdorf von Benzenschwil vor der Einfriedung des Gartens zum gegenüberliegenden Wohnhaus Vers.-Nr.61 (Bauinventarobjekt BEN905) steht und frü- her durch seine Lage am noch unverbauten Abhang im Dorf weithin sichtbar war. Am Kreuzstamm Inschrift des Stifterehepaars: "V / ELI / BR / VN / MA / RIA / BAR / BARA / BRV / NER", in der Kreuzvierung das Christusmonogramm, flankiert von der Jahreszahl 1790 am Querbalken.

Gesamtansicht (2014) Standort 669945 / 233447

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 278 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN908A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz Feldstrasse

Anmerkungen

Literatur - Martha Vollenweider / Peter Klausner, Dorfchronik 1189-1989 von Benzenschwil, Benzenschwil, 1989, S. 51 (Abb.) - Hugo Müller / Dominik Sauerländer, Benzenschwil. Geschichte der Gemeinde Benzenschwil, 1811- 2011, Merenschwand 2014

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Benzenschwil 4225-6.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 279 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN908B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz Dorfstrasse

Identifikation

Nutzungstyp Wegkreuz Adresse Dorfstrasse, gegenüber Verzweigung Bahnhofstrasse Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr. 2076

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 20. Jh. Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Holzkreuz mit Giebelverdachung und modernem Kruzifix aus hellem Stein, das mitten im alten Ortskern von Benzenschwil eine wichtige Stellung an der Dorfstrasse einnimmt.

Situation an der Dorfstrasse (2014) Standort 670122 / 233421

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 281 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN908B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz Dorfstrasse

Anmerkungen

Literatur - Martha Vollenweider / Peter Klausner, Dorfchronik 1189-1989 von Benzenschwil, Benzenschwil, 1989, S. 51 (Abb.).

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 282 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN908C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz Winterschwilerstrasse

Identifikation

Nutzungstyp Wegkreuz Adresse Kreuzung Muristrasse/Winterschwilerstrasse Ortsteil / Weiler / Hof Benzenschwil

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1890 (ca.) Grundlage Datierung Schätzung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Zementgusskreuz der Zeit kurz vor 1900 an der Kreuzung der Hauptstrasse Muri-Sins mit der alten Strasse nach Winterschwil. In der Vierung das Christusmonogramm IHS, am Sockel in zeittypisch ori- entalisierendem Rahmen die Inschrift "Gelobt sei Jesus Christus".

Situation (2014) Standort 669527 / 233356

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 284 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN908C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Wegkreuz Winterschwilerstrasse

Anmerkungen

Literatur - Martha Vollenweider / Peter Klausner, Dorfchronik 1189-1989 von Benzenschwil, Benzenschwil, 1989, S. 51 (Abb.)

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 285 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Galgeholz

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Galgeholz/Oberhau, östl. Strasse Muri-Benzenschwil Ortsteil / Weiler / Hof Galgeholz

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Amt Merenschwand und Freie Ämter

Datierung s. d. (sine dato) Grundlage Datierung Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teil der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein steht östlich der Landstrasse von Benzenschwil nach Muri im Gal- genholz an der Grenze zu Muri [2]. Er zeigt ein Luzerner Wappen mit jüngeren Farbspuren.

Seite mit dem Luzerner Wappen (2014) Standort 669531 / 234276

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 287 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909A Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Galgeholz

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 13.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 288 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Hinterwald

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Hinterwald, östl. Wissenbach Ortsteil / Weiler / Hof Hinterwald

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft

Datierung 1650 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teil der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1650 steht an der Grenze zu Beinwil im Hinterwald und zeigt ein Luzerner und ein Meienberger Wappen [2]. Er ist heute vom Unterholz vollständig eingewachsen.

Seite mit dem Meienberger Wappen (Müller 1997, S. 83) Standort 669438 / 232440

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 289 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909B Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Hinterwald

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 17/18.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103. - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 33 (Abb.).

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 290 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Fönacher

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Hinterwald, Fönacher Ortsteil / Weiler / Hof Hinterwald

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Ämter Merenschwand und Meienberg

Datierung 1675 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teil der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1675 steht an der Grenze zu Beinwil am Waldrand zum Hinter- wald und trägt ein Luzerner sowie ein Meienberger Wappen [2].

Situation (2014) Standort 669604 / 232446

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 291 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Fönacher

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 19/20.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt,1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 292 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909C Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Fönacher

Seite mit dem Luzerner Wappen (2014)

Seite mit dem Meienberger Wappen (2014)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 293 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909D Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Zopfmatt

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Zopfmatt/Looacher, westl. Strasse Muri-Wallenschwil Ortsteil / Weiler / Hof Zopfmatt

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Ämter Merenschwand und Meienberg

Datierung 1746 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teil der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1746 steht im Gebiet Zopfmatt an der Strasse nach Auw und markiert heute die Grenze zu Beinwil [2]. Er trägt stark verwitterte Luzerner und Meienberger Wappen.

Situation (2014) Standort 669954 / 232688

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 294 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909D Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Zopfmatt

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 21/22.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103.

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 295 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909E Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Buechliwald

Identifikation

Nutzungstyp Grenzstein Adresse Buechliwald/Tellenbergwald Ortsteil / Weiler / Hof Buechliwald

Versicherungs-Nr. Parzellen-Nr.

Autorschaft Bauherrschaft Ämter Merenschwand und Meiberg

Datierung 1689 Grundlage Datierung Inschrift Bauliche Massnahmen

Würdigung

Die Ortschaften Merenschwand, Mühlau und Benzenschwil bildeten bis 1803 das luzernische Amt Merenschwand, das damals im Tausch gegen das Amt Hitzkirch dem neu gebildeten Kanton Aargau zugeschlagen wurde. An den Grenzen zu den benachbarten Gemeinden, welche schon vor 1803 Teil der Freien Ämter waren, besitzen sie insgesamt 16 historische Grenzsteine aus der voraargauischen Zeit. Die in Muschelkalk gehauenen Marchsteine tragen zumeist eine Jahreszahl, dazu das Wappen Luzern und jenes der Freien Ämter. Eine genaue Beschreibung der Grenzsteine und ihrer Standorte enthält eine von Hugo Müller, Merenschwand, erarbeitete Bestandesaufnahme aus dem Jahr 1980, die überdies Fotografien sämtlicher Marchsteine umfasst [1]. Der hier beschriebene Grenzstein von 1689 steht nahe beim Eisenbahntrassee und markiert heute die Grenze zu Beinwil [2]. Er trägt stark verwitterte Luzerner und Meienberger Wappen und ist heute von der Vegetation vollständig eingewachsen.

Seite mit dem Meienberger Wappen (Müller 1997, S. 88) Standort 670596 / 232819

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 297 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Bauinventar Aargau BEN909E Gemeinde Merenschwand (inkl. BEN) Grenzstein Buechliwald

Anmerkungen [1] Müller 1980 / 1997. [2] Müller 1997, Abb. 23/24.

Literatur - Hugo Müller, Alte Grenzsteine zwischen dem ehemals luzernischen Amt Merenschwand und dem Freiamt, in: Geschäftsblatt vom 10.7., 17.7. und 24.7.1980, wiederabgedruckt in: Unsere Heimat. Jah- resschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt, 1997, S. 61-103. - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 33 (Abb.).

Quellen

Erwähnung in anderen Inventaren

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 298 Edith Hunziker (1996); Katja Lesny, Melchior Fischli (2014);

Anhang

Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr.

Kantonale Denkmalschutzobjekte Röm.-kath. Pfarrkirche Röm.-kath. Kirchgemeinde MER001 Kirchplatz 186 213 kantonaler Denkmalschutz (12. Jh., um 1500, 1897-99) Merenschwand

Röm.-kath. Kirchgemeinde MER002 Kapelle Mariahilf (1868) Unterrüti 244 852 kantonaler Denkmalschutz Merenschwand

Reinhard Weber-Fehr, MER003 Kapelle St. Wendelin (1780) Hagnau 6 1080 kantonaler Denkmalschutz Hagnau 17

Röm.-kath. Kirchgemeinde MER004 Kaplanei (1491, 1773-74) Kirchplatz 2 187 213 kantonaler Denkmalschutz Merenschwand

Röm.-kath. Kirchgemeinde MER005 Friedhofkreuz (1698) Friedhof, südlich der Kirche 213 kantonaler Denkmalschutz Merenschwand

Ecke Moosstrasse / Einwohnergemeinde MER006 Wegkreuz Moosstrasse (1644, 1721) 528 kantonaler Denkmalschutz Rigistrasse Merenschwand

Edith Capawana-Stalder, MER007 Wegkreuz Unterrüti (1734) bei Unterrüti 17 702 kantonaler Denkmalschutz Unterrüti 17

Ecke Zürichstrasse / Einwohnergemeinde MER008 Dorfbrunnen (1702) 314 kantonaler Denkmalschutz Bremgartenstrasse Merenschwand

Gasthof zum Schwanen MER009 Bremgartenstrasse 2 197 210 Franz Küng-Hebenstreit kantonaler Denkmalschutz (frühes 17. Jh., 1681)

MER010 Bäuerliches Wohnhaus (18. Jh.) Unterrüti 17 265 702 Edith Capawana-Stalder kantonaler Denkmalschutz

MER011 Baptist-Fischer-Haus (um 1800) Büelstrasse 19 139 368 Ronald und Gertrud Veidt kantonaler Denkmalschutz

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 1 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr. Nuculeus AG, 201 A A: 205 Bäuerlicher Vielzweckbau, "Spittel" Merenschwand MER012 Schwanenstrasse 7 kantonaler Denkmalschutz (1547-48) Ortsbürgergemeinde 201 B B: 206 Merenschwand

Bauinventarobjekte Röm.-kath. Kirchgemeinde MER901 Röm.-kath. Pfarrhaus (1926) Bachweg 3 354 213 Merenschwand Postlonzihaus mit Dorfmuseum Einwohnergemeinde MER902 Schwanenstrasse 2 190 214 (um 1600, erste Hälfte 19. Jh.) Merenschwand

Bäuerlicher Vielzweckbau, "Spittel" 201 A, A: 205 Formelle Entlassung, seit 2008 unter MER903 Schwanenstrasse 7 (1547-48) B B: 206 kantonalem Denkmalschutz (MER012) A: 275 B: 276 145 A, Luzernstrasse 4 und 6, C: 277 Wimo Getränke AG, Breite MER904 Bäuerlicher Vielzweckbau (um 1700) B, C, D, Büelstrasse 2 D: 273 18, Merenschwand E, F E: 274 F: 272 bei Luzernstrasse 4 und 6, 146 A, A: 280 Wimo Getränke AG, Breite MER905 Speicher (18. Jh.) Büelstrasse 2 B B: 277 18, Merenschwand

Formelle Entlassung, seit 2009 unter MER906 Baptist-Fischer-Haus (um 1800) Büelstrasse 19 139 368 kantonalem Denkmalschutz (MER011)

MER907 Ehem. Schützenhaus (1828) Bremgartenstrasse 13 180 116 Josef Fischer-Wolf

Christoph u. Gabriele Bürgi- MER908 Bäuerlicher Vielzweckbau (um 1500) Mühlestrasse 12 173 60 Huber

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 2 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr. Josef u. Marietta Baumann, MER909 Mühle Dorf (1768) Mühlestrasse 14 171 62 Pardella, 8890 Flums

Paul Käppeli-Steger, MER910 Wohnhaus (1906) Zürichstrasse 13 317 330 ehemals MER910B Schachenweg 2

Entlassung aus Bauinventar MER910A Wohnhaus (um 1900) Zürichstrasse 11 92 36.3 (alt) (abgebrochen)

Paul Käppeli-Steger, MER910B Wohnhaus (1906) Zürichstrasse 13 317 330 neu MER910 Schachenweg 2 Hans Roggwiler, MER910C Wohnhaus mit Ladenlokal (1892) Zürichstrasse 15 91 335 Ottenbacherstrasse 21, 8909 neu MER926 Zwillikon Beat Schwegler-Estermann, MER911 Wohnhaus (1900) Luzernstrasse 11 288 444 Bündten 59

Bäuerlicher Vielzweckbau, Wohnteil Weidhof, MER912 123 942 René Meyer-Baumgartner (1686) Benzenschwilerstrasse 29

MER913 Bäuerliches Wohnhaus (1798) Im Guet 1 71 909 Leonz Fischer-Meier

MER914 Speicher (17. Jh.) bei Im Guet 2 73 562 Herbert Fischer-Villiger

Bäuerliches Wohnhaus MER915 Hagnau 2 22 1049 Erbengemeinschaft Wey (spätes 18. Jh.)

Bäuerliches Wohnhaus, ehem. MER916 Bunau 25 1012 Hans Burkart-Grab, Bunau Armenhaus (um 1800)

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 3 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr.

MER917 Mühle Unterrüti (18. Jh., 1851) Unterrüti 36 275 713 Walter Businger

Fritz u. Margrit Schmutz- MER918 Bäuerliches Wohnhaus (18. Jh.) Unterrüti 28 268 708 Wingeier

gegenüber Einwohnergemeinde MER919 Dreifaltigkeitskapelle (1894) 45 109 Himmelrychstrasse 41 Merenschwand

Bäuerlicher Vielzweckbau, Wohnteil Magdalena Willi-Küng, Entlassung aus Bauinventar (geringer MER920 Bremgartenstrasse 19 241 20 (frühes 19. Jh.) Walter End sowie weitere materieller Zeugenwert) Ecke Bremgartenstrasse / Einwohnergemeinde MER921A Wegkreuz, "Schmittenkreuz" (1723) Zürichstrasse 314 Merenschwand 670858 / 234726 Wegkreuz mit Brunnen, "Mühlekreuz" bei Mühlestrasse 12 und 14 Einwohnergemeinde MER921B 61 (1702, Brunnen 1868) 670454 / 234660 Merenschwand Ecke Bremgartenstrasse/ Gerard u. Marin Fischer MER921C Wegkreuz (Mitte 20. Jh.) Mühlestrasse 121 (oder Einwohnergemeinde 670662 / 234807 Merenschwand) bei Zürichstrasse 6 Einwohnergemeinde MER922A Bildstock (1805) 350 67100 / 234721 Merenschwand

Im Feld, Luzernstrasse MER922B Bildstock (1847) 949 Karl Nietlispach 671069 / 233959 Rickenbach, bei Walter u. Silvia Käppeli- MER922C Bildstock (1866) Zürichstrasse 57 628 Dober 672457 / 235209 bei Im Guet 2 MER922D Bildstöckli (um 1940) 562 Herbert Fischer, Im Guet 2 Neuaufnahme Bauinventar 2014 671769 / 235041

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 4 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr.

Ecke Bremgartenstrasse / Einwohnergemeinde MER923A Sodbrunnen Kanzleistrasse 171 Merenschwand 670647 / 234907

bei Hagnau 8 MER923B Sodbrunnen 1072 Walter Leuthard-Henggeler 673014 / 233817

bei Siebeneichenstrasse 14 Raymond u. Beatrice MER923C Sodbrunnen 1114 Neuaufnahme Bauinventar 2014 672346 / 235236 Struchen

bei Hohlweid 1 MER923D 2 Sodbrunnen 2015 Thomas Heggli Neuaufnahme Bauinventar 2014 669933 / 233442

Vordererlen Einwohnergemeinden MER924A Grenzstein (1725) 671385 / 236891 Merenschwand und Aristau

Birri Einwohnergemeinden MER924B Grenzstein (1772) 670172 / 236606 Merenschwand und Aristau Birri, an der Strasse nach Einwohnergemeinden MER924C Grenzstein (1704) Aristau Merenschwand und Aristau 669948 / 236611 Birri Einwohnergemeinden MER924D Grenzstein (1704) 669867 / 236608 Merenschwand und Aristau Einwohnergemeinden Unterrüti MER924E Grenzstein (1772) Merenschwand, Muri und 669807 / 236275 Aristau alte Strasse nach Muri Einwohnergemeinden MER924F Grenzstein (1689) 669792 / 234923 Merenschwand und Muri

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 5 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr. Galgeholz Einwohnergemeinden MER924G Grenzstein entspricht BEN909A, siehe dort 669531 / 234276 Merenschwand und Muri

Hinterwald Einwohnergemeinden MER924H Grenzstein (1650) entspricht BEN909B, siehe dort 669438 / 232440 Merenschwand und Beinwil

Fönacher Einwohnergemeinden MER924I Grenzstein (1675) entspricht BEN909C, siehe dort 669604 / 232446 Merenschwand und Beinwil

Zopfmatt Einwohnergemeinden MER924J Grenzstein (1746) entspricht BEN909D, siehe dort 669954 / 232688 Merenschwand und Beinwil

Buechliwald Einwohnergemeinden MER924K Grenzstein (1689) entspricht BEN909E, siehe dort 670596 / 232819 Merenschwand und Beinwil Einwohnergemeinden Entlassung aus Bauinventar (Kopie, Oberbuechli MER924L Grenzstein (1725) Merenschwand, Beinwil und originaler Stein nicht erhalten); 670724 / 232236 Mühlau entspricht BEN909F Zwei Wappensteine der ehem. Mühle an Schopf (Vers.Nr. 170) zu Josef u. Marietta Baumann, MER925 62 (1607) Mühlestrasse 14 Pardella, 8890 Flums Hans Roggwiler, MER926 Wohnhaus mit Ladenlokal (1892) Zürichstrasse 15 91 335 Ottenbacherstrasse 21, 8909 ehemals MER910C Zwillikon Häusergruppe (17. Jh., um 1800, Kirchplatz 3, 195A, Einwohnergemeinde MER927 212 Neuaufnahme Bauinventar 2014 erste Hälfte 19. Jh.) Schwanenstrasse 4 195B Merenschwand

MER928 Wohnhaus (1869) Rütistrasse 5 217 1292 Diamant Bala-Mulaj Neuaufnahme Bauinventar 2014

MER929 Wohnhaus (um 1800) Bremgartenstrasse 3 150 266 Eva Kubala-Mittermayer Neuaufnahme Bauinventar 2014

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 6 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr. Bäuerlicher Vielzweckbau, Meinrad Etterlin, MER930 Bolandstrasse 4 242 861 Neuaufnahme Bauinventar 2014 "Klosterhof" (1833) Bolandstrasse 2 Einwohnergemeinde MER931 Wohnhaus (1925) Luzernstrasse 1 347 342 Neuaufnahme Bauinventar 2014 Merenschwand vor Reussbrücke zwischen Brückenkopf der alten Reussbrücke MER932 Rickenbach und Obfelden 651 Staat Aargau Neuaufnahme Bauinventar 2014 (1876) 672758 / 235302 Abzweigung Rütistrasse von Bremgartenstrasse, MER933 Heinrich-Fischer-Gedenkstein (1930) beim Gasthof zum 210 Franz Küng-Hebenstreit Neuaufnahme Bauinventar 2014 Schwanen 670799 / 234761 Erbengemeinschaft BEN901 Wirtshaus "Zur Sonne" (um 1803) Dorfstrasse 12 1515 2091 Lustenberger-Durrer Josef u. Burkard Räber, 1516 A, 2089, Dorfstrasse 18; Velia Entlassung aus Bauinventar BEN902 Bäuerliches Wohnhaus (um 1803) Dorfstrasse 18, 20, 22 B, C 2090 Besmer, Metallstrasse 14, (abgebrannt) 6300 Zug Bäuerliches Wohnhaus (um 1803, BEN903 Dorfstrasse 33 1527 2081 Adelheid u. Erika Binzegger 1891) Othmar Kluser, BEN904 Bäuerliches Wohnhaus (1803) Herdmattenstrasse 2 1547 2101 Herdmattenstrasse 13, 5636 Benzenschwil Thomas Heggli, Hohlweid 1, BEN905 Bäuerliches Wohnhaus (um 1803) Hohlweid 1 1561 2015 5636 Benzenschwil

Transformatorenstation Elektra-Genossenschaft BEN906 Bünt 1539 2098 (1945) Benzenschwil

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 7 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr. Dorfstrasse, beim Erbengemeinschaft BEN907 Bildstock (um 1900) Wirtshaus "zur Sonne" 2091 Lustenberger-Durrer 670271 / 233423 Verzweigung Feldstrasse / Röm.-kath. Kirchgemeinde Oberdorf, gegenüber BEN908A Wegkreuz (1790) 2009 Merenschwand oder Hohlweid 1 Thomas Heggli? 669945 / 233447 Dorfstrasse, gegenüber Verzweigung BEN908B Wegkreuz (20. Jh.) 2076 Parz.: Staat Aargau Bahnhofstrasse 670122 / 233421 Kreuzung Muristrasse / BEN908C Wegkreuz (um 1890) Winterschwilerstrasse 669527 / 233356 Hüselerstrasse, bei Wegkreuz Entlassung aus Bauinventar BEN908D Einmündung Unterdorf (1984, mit älterem Metallkruzifix) (geringer materieller Zeugenwert) 670530 / 233623 Galgeholz Einwohnergemeinden BEN909A Grenzstein ehemals auch als MER924G erfasst 669531 / 234276 Merenschwand und Muri

Hinterwald Einwohnergemeinden BEN909B Grenzstein (1650) ehemals auch als MER924H erfasst 669438 / 232440 Merenschwand und Beinwil

Fönacher Einwohnergemeinden BEN909C Grenzstein (1675) ehemals auch als MER924I erfasst 669604 / 232446 Merenschwand und Beinwil

Zopfmatt Einwohnergemeinden BEN909D Grenzstein (1746) ehemals auch als MER924J erfasst 669954 / 232688 Merenschwand und Beinwil

© Kantonale Denkmalpflege Aargau 15.01.2015 / MF 8 Kantonale Denkmalpflege Inventarisation aa Gemeinde Merenschwand (inklusive Benzenschwil) MER, BEN Bauinventar (Aktualisierung Kurzinventare 1996, 1997) Bearbeitung 2014

Inventar Vers. Parz. Objekt Strasse / Nr. Eigentümerschaft Bemerkungen Nr. Nr. Nr. Buechliwald Einwohnergemeinden BEN909E Grenzstein (1689) ehemals auch als MER924K erfasst 670596 / 232819 Merenschwand und Beinwil Einwohnergemeinden Entlassung aus Bauinventar (Kopie, Oberbuechli BEN909F Grenzstein (1725) Merenschwand, Beinwil und originaler Stein nicht erhalten); 670724 / 232236 Mühlau entspricht MER924L

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