Bericht Angebotserhebung Kinder- Jugend
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SICHERHEITSDIREKTION FACHBEREICH KINDES- UND JUGENDSCHUTZ ANGEBOTSERHEBUNG KINDER-, JUGEND- UND FAMILIENBERATUNG KANTON BASEL-LANDSCHAFT 2020 SEITE 2 I ANGEBOTSERHEBUNG KINDER-, JUGEND- UND FAMILIENBERATUNG KANTON BASEL-LANDSCHAFT IMPRESSUM Herausgeberin: Sicherheitsdirektion Basel-Landschaft Fachbereich Kindes- und Jugendschutz Rathausstrasse 2 4410 Liestal T 061 552 59 30 Erarbeitet durch: Thomas Nigl Franz Ziegler Helga Berchtold Alexandra Dahinden Mit Unterstützung von: Katrin Bartels Fabienne Guggisberg David Stalder Katrin Keller-Schuhmacher Irène Renz Andrea Ruder Lea Wirz Liestal, Juni 2020 Satz und grafische Bearbeitung: Mantl Graphic Design Gabriela Mantl, Reinach BL SEITE 3 I ANGEBOTSERHEBUNG KINDER-, JUGEND- UND FAMILIENBERATUNG KANTON BASEL-LANDSCHAFT MANAGEMENT SUMMARY 2013 wurde im Bericht zur „Kinder- und Jugendhilfe im Kan- stitutionen sowie zu deren Zielgruppen. In die Erhebung ton Basel-Landschaft: Zehn Handlungsempfehlungen“ fest- wurden 25 kantonsweit tätige Institutionen aufgenommen, gehalten, dass ein flächendeckendes Angebot an Beratung ebenso die regionalen und kommunalen Angebote der Müt- für Eltern, Familien und Jugendliche ein wichtiger Bestand- ter- und Väterberatung, der Sozialen Dienste, der Familien-, teil des Gesamtangebots der Kinder- und Jugendhilfe sei Erziehungs- und Jugendberatung und der offenen Kinder- und gewissen kostenintensiven Interventionen vorbeugen und Jugendarbeit. könne, beispielsweise langwierigen familienbegleitenden Die Erhebung zeigt, dass die Beratungsangebote im Kanton Massnahmen oder gar Heimplatzierungen1. Daher sollte Basel-Landschaft weitgehend über fachlich gut ausgebilde- eine differenzierte Bestandsaufnahme zu Umfang, Dichte te Mitarbeitende verfügen und eine breite Palette an Bera- und Beratungsthemen für verschiedene Zielgruppen erstellt tungsthemen abdecken. Fremdsprachige Angebote in den sowie die Zugänglichkeit zu bereits bestehenden Angebo- gängigen europäischen Sprachen Englisch, Französisch und ten in den einzelnen Regionen analysiert werden. Im An- Italienisch werden ebenfalls vielerorts angeboten. Dennoch schluss sollten Angebotslücken identifiziert und Empfeh- existieren einige bedeutende Lücken, sowohl was die geo- lungen erarbeitet werden, wie diese Lücken geschlossen graphische Abdeckung, die Zielgruppenabdeckung als auch werden können. Mit seinem Beschluss, die zehn Hand- das Beratungsangebot in weiteren Fremdsprachen betrifft. lungsempfehlungen umzusetzen, hat der Regierungsrat der Über den gan-zen Kanton hinweg zeigte sich, dass eine An- Sicherheitsdirektion den Auftrag erteilt, diese Bestandsauf- passung von niederschwellig erreichbaren Angeboten für nahme zu erarbeiten2. Der vorliegende Bericht gibt nun die Kinder und Jugendliche an den vorhandenen Bedarf wün- Angebotslandschaft der Beratungsangebote für Kinder, Ju- schenswert ist. gendliche und Familien im Kanton Basel-Landschaft im Jahr Im vorliegenden Bericht werden eine Reihe von Empfeh- 2015 wieder. Er zeigt auf, wo im Kanton welche Angebots- lungen ausgesprochen, um die bestehenden Lücken zu lücken auszumachen sind und formuliert Empfehlungen zur schliessen und nachhaltig sicherzustellen, dass keine neuen Schliessung dieser Lücken. Lücken entstehen. Die Empfehlungen wurden zusammen Für die differenzierte Erfassung der Beratungsangebote, mit einer Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern deren Ressourcen und Leistungen erarbeitete der Fachbe- der Gemeinden, der Angebote und des Kantons konsoli- reich Kindes- und Jugendschutz (FKJS) mit Unterstützung diert. Die Empfehlun-gen werden unterteilt in «Angebots- durch externe Fachpersonen einen Erhebungsbogen. Der bezogene Empfehlungen» und «Angebotsübergreifende Erhebungsbogen enthält Fragen zu Kontaktdaten, zu De- Empfehlungen. tails des Beratungsangebots und der Ausstattung der In- Angebotsbezogene Empfehlungen Mütter- und Väterberatung Soziale Dienste Familien-, Erziehungs- und Jugend- beratung Angebotsübergreifende Empfehlungen Nutzung von Verbundangeboten Vernetzung und Koordination Niederschwelligkeit (Zugang zu Angebotsinformation, Dolmetschleistungen, Kostenregelung) 1 Kinder- und Jugendhilfe im Kanton Basel-Landschaft: Zehn Hand- lungsempfehlungen (2013): S. 41 ff. 2 RRB 0872/2013, 21. Mai, Beschluss 2 SEITE 4 I ANGEBOTSERHEBUNG KINDER-, JUGEND- UND FAMILIENBERATUNG KANTON BASEL-LANDSCHAFT Konkret werden im vorliegenden Bericht folgende Empfeh- sammenarbeit mit dem Kantonalen Sozialamt sind die lungen ausgesprochen: Professionalisierung und Regionalisierung der Sozialhil- fe mit dem Fokus auf die Bereitstellung ausreichender Ressourcen. AngebotsbeZogene EMPFEHLUNGEN – Die Entwicklung von Sozialstrategien in den Gemeinden bzw. Regionen soll durch das Kantonale Sozialamt un- EMPFEHLUNG 1: terstützt werden. MÜTTER- UND VÄTERBERATUNG – Die Gemeinden sollen unter Berücksichtigung der Situati- EMPFEHLUNG 3: on vor Ort prüfen, wie die Mütter- und Väterberatung nach Familien-, ERZIEHUNGS- UND Jugendberatung den Empfehlungen des «Leitfadens Mütter- und Väterbe- – Die Gemeinden sollen sicherstellen, dass allen Kindern, ratung» ausgerichtet werden können. Im Vordergrund ste- Jugendlichen und Familien ein qualitativ hochstehendes, hen der quantitative und qualitative Ausbau sowie die Or- gut erreichbares und kostenloses oder kostengünstiges ganisation in Regionen unter Berücksichtigung aller bereits Familien-, Erziehungs- und Jugendberatungsangebot in vorhandenen Angebote für die Zielgruppe. Abgrenzung zu den Beratungsangeboten der Sozialen – Die Gesundheitsförderung und die Gemeinden sollen Dienste zur Verfügung steht. Die Gemeinden sollen, wenn Koordination und Weiterentwicklung des Angebots sicher- möglich durch Leistungseinkauf oder Zusammenschluss, stellen. Angebote grösserer Dienstleister bevorzugen. – Die Gesundheitsförderung soll ein Merkblatt entwickeln, – Das Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote soll welches die Gemeinden bei der Prüfung der Situation vor diesen Prozess durch die Erarbeitung eines Leitfadens Ort unterstützt. sowie durch Sicherstellen von regelmässigem Austausch – Für eine höhere Verbindlichkeit des Leitfadens Mütter- und und Vernetzung unterstützen. Väterberatung soll die Gesundheitsförderung eine Ver- ankerung des Leitfadens bei der nächsten Revision des Gesundheitsgesetzes prüfen. Angebotsübergreifende EMPFEHLUNGEN EMPFEHLUNG 2: EMPFEHLUNG 4: SOZIALE DIENSTE Verstärkte NUTZUNG von Verbundangeboten – Allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinden – Kleinere Gemeinden im Kanton sollten Verbundangebo- sollen Soziale Dienste zur Verfügung stehen, die sich so- te nutzen, um Beratung für Kinder, Jugendliche und Fami- zialen Problemen der Bevölkerung annehmen. lien sicherzustellen. Dies kann ggf. über eine Leistungs- – Dort, wo es keine Sozialen Dienste mit Beratungsange- vereinbarung mit Drittanbietern geschehen. boten gibt, sollten die Gemeinden diese für ihre Bevölke- rung einrichten. Angebote grösserer Dienste sollen wenn EMPFEHLUNG 5: möglich bevorzugt werden. Wo es bereits Soziale Dienste VERNETZUNG UND KOORDINATION mit Beratungsangeboten gibt, sollten die Gemeinden prü- – Bezüglich Vernetzung und Koordination mit kantonsweit fen, ob diese Beratung quantitativ und qualitativ ausreicht tätigen Institutionen sind diejenigen kantonalen Dienst- und wie allfällige Lücken geschlossen werden können. stellen, die für die jeweiligen Schwerpunktthemen der Be- – Der Kanton (Kantonales Sozialamt und Amt für Kind, ratungsangebote zuständig sind, als übergeordnete und Jugend und Behindertenangebote) unterstützt die Ge- verbindende Struktur die geeignete Ebene, um die nö- meinden bei der Definition der Mindeststandards für die tige Konstanz und Nachhaltigkeit der Vernetzung zu ge- Beratungstätigkeit der Sozialen Dienste. Das Kantona- währleisten. le Sozialamt soll in Koordination mit dem Amt für Kind, – Bestehende Vernetzungsstrukturen, wie sie in Kapitel 7.2 Jugend und Behindertenangebote einen Leitfaden für aufgelistet werden, sollen von den zuständigen kanto- die Beratungstätigkeit der Sozialen Dienste erarbeiten (In- nalen Dienststellen nachhaltig weitergeführt werden. halt: Empfehlungen zu einheitlichen Mindeststandards – Wo Vernetzung und Koordination nur zeitlich befristet si- des Beratungsangebots, Profil und Qualität der Beratung). chergestellt sind, wie im Falle der Koordination Mütter- – Die Überprüfung der Aufgaben der Abklärung und Fallfüh- und Väterberatung der Gesundheitsförderung, sollen An- rung in der Kinder- und Jugendhilfe erfolgt durch das Amt schlusslösungen gesucht werden. für Kind, Jugend und Behindertenangebote im Rahmen – Zusätzliche Vernetzungsangebote für Familien-, Erzie- der Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe. hungs- und Jugendberatung durch das Amt für Kind, Ju- – Zu prüfende Massnahmen seitens der Gemeinden in Zu- gend und Behindertenangebote, sind wünschenswert. SEITE 5 I ANGEBOTSERHEBUNG KINDER-, JUGEND- UND FAMILIENBERATUNG KANTON BASEL-LANDSCHAFT – Um die lokale Vernetzung unterschiedlicher Beratungsan- gebote sicherzustellen, sind Gemeinden und regionale Organisationen am besten geeignet. EMPFEHLUNG 6: Digitaler Zugang ZU Angebotsinformationen – Bestehende oder künftige Adressverzeichnisse sollen durch die zuständigen kantonalen Fachstellen oder – wo vorhanden – Verbände gefördert, regelmässig aktua- lisiert und gegebenenfalls mit Informationen für die Arbeit mit Migrantenfamilien ergänzt werden. Für Informatio- nen auf ihrer jeweils eigenen Website sind die Gemein- den zuständig. EMPFEHLUNG 7: Zugang ZU Dolmetschleistungen – Gemeinden und Beratungsinstitutionen sollen