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Kanton Basel-Landschaft Wildtierkorridore

Grundlagen zur Anpassung des kantonalen Richtplans

Im Auftrag vom Amt für Raumplanung, Kanton Basel-Landschaft Dezember 2017

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ...... 1 Einleitung ...... 1 Ausgangslage ...... 1 Ziele ...... 2 Inhalte ...... 2 Vorgehen ...... 3 Auswertung der Barrierewirkung ...... 5 Massnahmen ...... 7 Resultate und Empfehlungen ...... 8 Zustand, Perimeter und Objektblätter ...... 8 Empfehlungen ...... 10 Anhang I – Objektblätter Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung ...... 12 Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“...... 13 Wildtierkorridor BL03 „Liestal“...... 19 Wildtierkorridor BL06 „Brislach“ ...... 24 Wildtierkorridor BL07 „Zwingen“ ...... 28 Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“...... 32 Wildtierkorridor BL11 „“ ...... 38 Wildtierkorridor BL13 „“ ...... 42 Wildtierkorridor BL14 „Gelterkinden“ ...... 46 Wildtierkorridor BL15 „“ ...... 50 Wildtierkorridor BL19 „Waldenburg“ ...... 54 Wildtierkorridor BL20 „Ziefen“ ...... 58 Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“ ...... 62 Wildtierkorridor BL28 „Duggingen“ ...... 68 Wildtierkorridor JU4.4 „Liesberg“ ...... 72 Anhang II – Objektblätter Wildtierkorridore von regionaler Bedeutung ...... 76 Wildtierkorridor BLR01 „Niederdorf-Hölstein“ ...... 77 Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“ ...... 81 Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“ ...... 86

Einleitung

Einleitung

Ausgangslage Wildtiere sind wegen der hohen Lebensraumfragmentierung in ihrem Raumverhalten stark eingeschränkt. Neben Wanderhindernissen wie Strassen und bebauten Flächen erschweren auch ausgeräumte Kulturlandschaften und eingezäunte Spezialkulturen die Bewegungen der Fauna. Schweizweit wurden Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung ausgeschieden. Diese liegen an kritischen Engstellen im grossräumigen Vernetzungssystem der Landsäugetiere. Für die Ausbreitung und den Austausch der Populationen sind Wildtiere darauf angewiesen, dass solche Schlüsselstellen weiterhin passierbar bleiben. Im Objektblatt L3.1 Vorranggebiet Natur des kantonalen Richtplans Basel-Landschaft wird folgendes als Planungsgrundsatz festgelegt: Bund, Kanton und Gemeinden erhalten und verbessern die Durchgängigkeit der Wildtierkorridore. Sie ergreifen die notwendigen Massnahmen bei: − Planungen und Vorhaben, welche die Durchgängigkeit tangieren; − bestehenden Strassen oder Trassees. Zudem wird im Objektblatt L3.2 Vorranggebiet Landschaft als Ziel formuliert, dass eine weitere Zerschneidung von naturnahen Lebensräumen und Wildtierkorridoren verhindert werden soll. Den Wildtierkorridoren wird somit im Raumplanungsprozess eine hohe Priorität zugeteilt. Sie müssen langfristig raumplanerisch gesichert werden. Als bundesgesetzliche Grundlage gilt die 1996 in Auftrag gegebene schweizweite Erfassung und Beurteilung des überregionalen Vernetzungssystems1. Das Vernetzungssystem besteht aus Wildtierkorridoren und Vernetzungsachsen. Verbindungsachsen sind als topographisch gegebene Achsen wie z.B. Hügelzüge, Täler oder langgezogene Waldkomplexe definiert, entlang denen Tiere wandern, sich bewegen oder ausbreiten. Korridore sind als Teilstücke der Verbindungsachsen definiert, die durch natürliche oder anthropogene Strukturen oder intensiv genutzte Areale seitlich permanent begrenzt sind. Alle überregionalen Korridore und Verbindungsachsen wurden 2012 aufgrund der Angaben der kantonalen Jagdverwaltungen durch das BAFU aktualisiert. Der vorliegende Bericht konzentriert sich auf die Bewertung der Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung im Kanton Basel-Landschaft sowie drei ausgewählten wichtigen Korridoren von regionaler Bedeutung, deren Erhaltung und Wiederherstellung vorrangig sind. Überregionale Bedeutung haben Korridore, die den Fernwechsel von grossen Säugern (z.B. Rothirsch und Wildschwein) beinhalten und/oder ökologisch hochwertige und vielfältige Ausbreitungs- und Bewegungsachsen aufweisen, welche

1 Holzgang, O.; Pfister, H.P.; Heynen, D.; Blant, M.;Righetti, A.; Berthoud, G.; Marchesi, P.; Maddalena,T.; Müri, H.; Wendelspiess, M.; Dändliker, G.; Mollet, P. & U. Bornhauser-Sieber (2001): Korridore für Wildtiere in der Schweiz. Schriftenreihe Umwelt Nr. 326, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW) & Schweizerische Vogelwarte Sempach, Bern, 118 S.

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Einleitung

Naturräume in und zwischen Kantonen grossräumig verbinden. Regionale Bedeutung haben Korridore, die regionale Landschaftsräume verbinden und primär von standortgebundenen Arten benutzt werden. Der Zustand dieser Korridore wurde in Zusammenarbeit mit dem Jagd- und Fischereiwesen des Kantons Basel-Landschaft im Feld begutachtet und neu beurteilt (vgl. Kapitel Methodik), entsprechend dem mit dem Planungsgrundsatz L3.1 verbundene Auftrag an den zuständigen kantonalen Fachstellen. Im Rahmen dieser Beurteilung wurden auch die Perimeter überprüft, wenn notwendig angepasst sowie Massnahmen zur Aufwertung der Korridore definiert. Nicht beurteilt wurde der Zustand der überregionalen Vernetzungsachsen (vgl. Kapitel Vorgehen).

Ziele Der vorliegende Bericht beinhaltet die Grundlagen für die verwaltungsinterne Erarbeitung einer Landratsvorlage, mit welcher die Sicherung der Wildtierkorridore auf Richtplanebene erreicht werden soll.

Inhalte Für die Sicherung der Wildtierkorridore und deren Aufwertung werden die Korridore von nationaler Bedeutung sowie ausgewählte Korridore von regionaler Bedeutung überprüft. Als Basis für die Neubeurteilung der Korridore wurde der IST-Zustand im Feld erfasst, wobei alle Defizite aus wildtierbiologischer Sicht (Wanderhindernisse, Störfaktoren, Strukturarmut) aufgenommen wurden. Für jeden Korridor wird ein Objektblatt erstellt, das den IST-Zustand textlich beschreibt und kartografisch darstellt. Des Weiteren werden Sanierungs- und Aufwertungsmassnahmen vorgeschlagen. Wo wildtierbiologisch notwendig und sinnvoll, wird der Perimeter des Korridors neu definiert.

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Vorgehen

Vorgehen Alle 14 Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung im Kanton Baselland2 wurden anhand von Feldaufnahmen begutachtet. Zusätzlich wurden drei Wildtierkorridore von regionaler Bedeutung3 begutachtet, die laut Aussagen von Jagd- und Fischereiwesen des Kantons Basel-Landschaft einen hohen Stellenwert im Vernetzungssystem besitzen, sodass sie mit den Korridoren von überregionaler Bedeutung gleichzustellen sind. Für all die oben erwähnten Korridore wurde ein eigenes Objektblatt verfasst, bestehend aus: − einer Beschreibung und einer kartografischen Darstellung der Ausgangslage (siehe Abb. 1) mit ausführlicher Auflistung bestehender Beeinträchtigungen, − einer Auswertung der Auswirkungen der Beeinträchtigungen auf die Durchlässigkeit des Korridors (siehe Abb. 2) und − einer Tabelle mit Massnahmenvorschlägen. Basierend auf der Ausgangslage wurde der allgemeine Zustand des Korridors neu beurteilt. Die Neubeurteilung orientiert sich nach Holzgang et al. 2001. Die Korridore wurden in die folgenden Zustandskategorien eingeteilt: 1) intakt, 2) beeinträchtigt und 3) weitgehend unterbrochen. Dabei wurde das Verkehrsvolumen der zerschneidenden Strasse und Bahnlinien als quantitatives Kriterium genutzt. Weiter wurden die zusätzlichen Beeinträchtigungen sowie die Auswertung der allgemeinen Durchlässigkeit als qualitative Kriterien mitberücksichtigt.

Erfassung der Beeinträchtigungen Bei den Feldaufnahmen wurden die einzelnen Korridore am 14. und 15. März und 19. April 2016, sowie am 17. Oktober 2017, durchfahren. Die beobachteten Beeinträchtigungen wurden räumlich erfasst, beschrieben und fotografisch dokumentiert. Als Beeinträchtigung gelten folgende Objekte: a) fixe Zäune, die aufgrund ihrer Höhe und Maschenweite für Huftiere kaum passierbar sind, oder Zäune, die eine Verletzungsgefahr für Wildtiere darstellen (z.B. Stacheldrahtzaun); b) private, gewerbliche oder landwirtschaftliche Bauten innerhalb oder am Rand des Korridorperimeters, die aufgrund ihrer Lage und/oder Ausdehnung eine flächige Barriere darstellen; c) Strassen (Autobahn, sowie Strassen der 1. und 2. Klasse nach Landeskarte der Schweiz) und Bahnlinien, sowie weitere problematische Verkehrsflächen (z.B. beleuchtete Radwege); d) stark verbaute Gewässer;

2 BL01 Pratteln, BL03 Liestal, BL06 Brislach, BL07 Zwingen, BL10 Thürnen, BL11 Tenniken, BL13 Ormalingen, BL14 Gelterkinden, BL15 Wittinsburg, BL19 Waldenburg, BL20 Ziefen, BL27 Bugendurf, BL28 Duggingen, JU4.4 Soyhières. 3 Niederdorf, Breitenbach, Therwil

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Vorgehen

e) Freizeit-Infrastrukturen (z.B. Feuerstelle) und sportliche Anlagen (z.B. Hundesportsplatz), die ein erhebliches Störungspotenzial haben; f) sonstige Objekte mit Stör- oder Barrierewirkung (z.B. Folientunnel). Obwohl die Korridore nicht systematisch und flächendeckend durchfahren wurden, kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Beeinträchtigungen erfasst worden sind. Zudem wurden die Feldaufnahmen mit weiteren verfügbaren Grundlagedaten wie Geodaten, Waldentwicklungspläne, und Orthofotos ergänzt. Des Weiteren wurden geplante Bauprojekte berücksichtigt, sofern wir davon in Kenntnis gesetzt wurden und sie als Beeinträchtigung einzustufen sind. Gemäss ihrer Geometrie wurden die Beeinträchtigungen als lineare, flächige oder punktuelle Objekte klassifiziert. Die Strassen wurden weiter in drei Kategorien, basierend auf DTV-Zählungen klassifiziert (Quantifizierung des durchschnittlichen Tagesverkehrs): • < 5‘000 Fahrzeuge pro Tag: durchlässig • 5‘000 – 10‘000 Fahrzeuge pro Tag: bedingt durchlässig • > 10‘000 Fahrzeuge pro Tag: undurchlässig Sofern vorhanden wurden die DTV-Zahlen von nahegelegenen fixen oder temporären Messstellen auf derselben Strasse übernommen. Eine eindeutige Zuordnung zu einer einzigen Messstelle war nicht immer möglich, in solchen Fällen wurde der Mittelwert aus mehreren umliegenden Messstellen berechnet. Die Daten der fixen und temporären Messstationen stammen aus dem Jahr 2015, ausnahmsweise aus dem Jahr 2014. Zusätzlich zu den Beeinträchtigungen wurden bestehende Leitstrukturen und Trittsteinbiotope erfasst. Leitstrukturen sind landschaftliche Längsstrukturen, an denen sich Wildtiere bei der Fortbewegung orientieren und die Versteck- und Rückzugsmöglichkeit anbieten. Es handelt sich meistens um Gehölzstreifen, Hecken oder Bachläufe mit ausreichender Ufervegetation. Solche Elemente wurden nur als Leitstruktur betrachtet, wenn sie aufgrund ihrer Lage und Ausrichtung als Bindeglied zwischen Ein- und Ausgangspunkten des Korridors fungieren.

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Vorgehen

Abb. 1: Ausgangslage mit nummerierten Beeinträchtigungen, dargestellt am Beispiel des Korridors BL14 in Gelterkinden.

Auswertung der Barrierewirkung Für die Auswertung der Barrierewirkung in den jeweiligen Korridoren wurde die kürzeste euklidische Distanz zu flächigen und linearen Barrieren berechnet, wobei die Strassen erst ab einem DTV von > 10‘000 berücksichtigt wurden. Alle Arbeits- und Wohngebiete aus dem kantonalen Richtplan und Bauzonen (ohne Spezialzonen4) aus den kommunalen Nutzungsplänen (Code zwischen 1010 und 1999) wurden als undurchlässig betrachtet. Für die Berechnung wurde eine räumliche Auflösung von 25 x 25 m verwendet. Punktuelle Beeinträchtigungen wurden nicht berücksichtigt. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden flächige Objekte, die vor allem eine Störwirkung haben, jedoch kein physisches Hindernis darstellen (z.B. Hundesportplatz). Je kleiner die Distanz eines Punktes zur nächsten Barriere ist, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wildtier diese Passage benutzen wird. Auf den Karten wird die Durchgängigkeit des Geländes mit einer

4 Eine eindeutige Einordnung der verschiedenen Spezialzonen als Beeinträchtigung für die Wildtiere war nicht möglich.

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Vorgehen

Farbskala von blau (weit entfernt von Barrieren) bis rot (nahe an Barrieren) dargestellt5 (vgl. Abb. 1). Somit werden Freiräume bzw. Engpässe (Zwangspassagen) innerhalb eines Korridors auf den ersten Blick ersichtlich.

Abb. 2: Grafische Auswertung der Barrierewirkung mit nummerierten Massnahmen, dargestellt am Beispiel des Korridors BL14 in Gelterkinden.

5 Die Farbskala ist nach Quantilen klassifiziert (30 Klassen, wobei jede Klasse die gleiche Anzahl Rasterzellen hat).

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Vorgehen

Massnahmen Basierend auf dem IST-Zustand werden Massnahmen, deren Standorte sich im Kanton Basel-Landschaft befinden, zur Sanierung der Korridore vorgeschlagen. Es handelt sich dabei um Vorschläge aus Sicht Aufwertung Wildtierkorridore, welche noch nicht mit anderen Zielen der Raumplanung oder anderen Fachbereichen abgestimmt sind. Sie haben auch keine rechtliche Verbindlichkeit. Die Massnahmenvorschläge wurden nicht auf ihre Machbarkeit überprüft. Sie beziehen sich zudem nicht auf einzelne Beeinträchtigungen, sondern sind zusammenfassend für gröbere Problembereiche im Korridor formuliert (vgl. Abb. 2). Die Massnahmen sind nach einer dreistufigen Skala priorisiert (niedrig - mittel - hoch). Die Priorisierung stützt sich vorwiegend auf die Ergebnisse der Durchgängigkeitsberechnung. Je enger der Freiraum für die Bewegung der Wildtiere entlang der Vernetzungsachse ist, umso wichtiger ist die Beseitigung der umliegenden Beeinträchtigungen. Dementsprechend kommt diesen Massnahmen hohe Priorität zu. Zudem wurde das Angebot an Leitstrukturen und Trittsteinbiotopen bei der Prioritätensetzung mitberücksichtigt. In weitgehend ausgeräumten, strukturarmen Landschaften haben die Massnahmen eine höhere Priorität erhalten. Dort wo den identifizierten Engpässen im Korridor durch eine räumliche Erweiterung des Perimeters relativ einfach entgegenzuwirken war, wurde die Anpassung des Perimeters direkt vorgenommen. Daher wurden keine Perimeter-Erweiterungen als Massnahmen vorgeschlagen. Die Perimeter-Erweiterungen sind in der Beschreibung des Korridors dokumentiert.

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Resultate und Empfehlungen

Resultate und Empfehlungen

Zustand, Perimeter und Objektblätter Aufgrund der Feldbegehungen und der digitalen Auswertungen wurden in sechs Fällen die Perimeter der Korridore angepasst (BL01 Pratteln, BL06 Brislach, BL10 Thürnen, BL11 Tenniken, BL14 Gelterkinden, BLR03 Therwil). Der Zustand der Korridore (intakt, wenig beeinträchtigt, stark beeinträchtigt) wurde in acht Fällen geändert gegenüber dem Stand 2012 (siehe Tab. 2).

Korridor Zustand 2012 Zustand 2017 (Neubeurteilung) BL01 Pratteln beeinträchtigt weitgehend unterbrochen BL03 Liestal intakt beeinträchtigt BL07 Zwingen beeinträchtigt weitgehend unterbrochen BL10 Thürnen beeinträchtigt weitgehend unterbrochen BL11 Tenniken beeinträchtigt weitgehend unterbrochen BL15 Wittinsburg intakt beeinträchtigt BL20 Ziefen intakt beeinträchtigt BL27 Bubendorf intakt beeinträchtigt Tab. 2: Übersicht der Korridore, deren Zustand angepasst wurde.

Ein Überblick über die beurteilten Korridore ist in der folgenden Karte dargestellt (Abb. 3). Die Objektblätter zu den einzelnen Korridoren befinden sich im Anhang I (Korridore von überregionaler Bedeutung) bzw. im Anhang II (Korridore von regionaler Bedeutung).

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Resultate und Empfehlungen

Abb. 3: Überblick über die beurteilten Korridore und deren Zustand sowie deren Lage im linearen Vernetzungssystem.

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Resultate und Empfehlungen

Empfehlungen Mit der Neubeurteilung der Wildtierkorridore und den vorgeschlagenen Massnahmen liegen wesentliche Grundlagen zur Sicherung und Aufwertung der Wildtierkorridore vor. Um die Vernetzung der Wildtierkorridore zu gewährleisten, empfehlen wir auch die überregionalen Vernetzungsachsen analog zu den Wildtierkorridoren im Richtplan zu verankern. Die Durchgängigkeit entlang der überregionalen Vernetzungsachsen zwischen den Korridoren ist ebenfalls unerlässlich für ein funktionierendes Vernetzungssystem. Deren Verlauf sollte vor einer Festlegung im Richtplan überprüft werden.

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Resultate und Empfehlungen

Impressum

Projektleitung Muriel Perron

Mitarbeit Hans Buser

O:\5251-1 ARP Baselland Gespeichert Wildtierkorridore\Berichte_Konzepte\Ueberarbeitung_180110\Bericht_Wildtierko rridor_20180111.docx

Fassung 15.01.2018

Korreferat Angela Klaiber

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Anhang I – Objektblätter Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung

Anhang I – Objektblätter Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung

Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“

Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“

Objekt BL01

Objektname Pratteln

Gemeinden Füllinsdorf, Pratteln, Arisdorf, Frenkendorf, Augst

Koordinaten 1‘262‘967 / 2‘621‘654 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Feldhase, Biber, Kleinsäuger Zielarten (Rothirsch), (Luchs), (Wildkatze) 8.1 km zu BL03 Liestal Lage im 9.2 km zu BL10 Thürnen 11.2 km zu BL28 Duggingen / Pfeffingen Vernetzungssystem 12.8 km zu BL13 Ormalingen

Zustand weitgehend unterbrochen

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor liegt im Siedlungstrenngürtel Pratteln-Frenkendorf. Mit dem Ausbau des Gewässerdurchlasses (Hülftenbach) unter zwei wichtigen Verkehrsträgern - der Autobahn A22 (ehemalige Hochleistungsstrasse H2) und der Hauptstrasse Liestal- Pratteln – ist der Korridor teilweise bereits saniert worden. Im übrigen Perimeter bestehen jedoch noch viele Mängel, welche die vollständige Vernetzungsfunktion des Korridors beeinträchtigen.

Westlicher Bereich Aufgrund des grossen Nutzungsdrucks durch Freizeitaktivitäten auf dem Waldstück Erlihölzli und Umgebung (Vitaparcours, Feuerstelle, Parkplatz, beleuchteter Pferdesportplatz, Schrebergärten), ist die Funktion des Waldes als Trittsteinbiotop stark beeinträchtigt. Im Offenland eignet sich die bestehende Hecke auf der Munimatt gut als Leitstruktur. Um den Engpass zwischen dem Bauernhof Schönenberg und der grossflächig umzäunten Villa Sacher entgegenzuwirken wurde der Korridorperimeter östlich (über Erli) und westlich (über Regenassrüti) erweitert. Bei der Route „Erli“ können die Wildtiere den in mehrfacher Hinsicht gestörten Südbereich des Erlihölzli umgehen und beim Friedhof Blötzen wieder Zugang zum Wald finden. Bei der Route „Regenassrüti“ können die Tiere entlang des Hülftenbächli zur Ergolz gelangen. Ein Gewässerdurchlass, obwohl suboptimal, ermöglicht einen gefahrlosen Wechsel für Kleinsäuger unter der Bahnlinie

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Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“

hindurch. Jedoch führt diese Route an Schrebergärten und einem Waldspielplatz vorbei, dementsprechend ist das Störungspotenzial trotz räumlicher Erweiterung des Perimeters mässig. Die doppelspurige Bahnlinie Pratteln – Liestal stellt ein mässiges Hindernis dar. Am problematischsten ist, dass die Gleise im nördlichen Abschnitt umzäunt sind, insbesondere auf der westlichen Seite mit Diagonaldrahtgeflecht. Im Bereich zwischen der Bahnlinie und der Autobahn leitet eine Hecke zur Wildtierunterführung. Stacheldrahtzäune beidseitig des Hülftenbachs stellen dort eine Barriere und Gefahrenquelle für Wildtiere dar.

Mittlerer Bereich Im mittleren Bereich besteht ein Engpass beim Widenboden nach Schanzacher. Das rechte Ufer der Ergolz ist momentan durch eine Gewerbezone, sowie mehrere umzäunte Flächen beeinträchtigt. Nördlich der Felswand gibt es allerdings gute Wechselmöglichkeiten. Da der Korridor von der Ergolz bis zum Büechlihau-Wald sehr schmal war, wurde der Perimeter um das Waldstück Birch nach Westen erweitert. Dort gibt es bereits eine Hecke als Leitstruktur zum Wald. Des Weiteren führt das Ruschenbächli als natürliche Leitstruktur in Richtung Ramschberg-Wald. Weitere Leitstrukturen sind hier wünschenswert, zum Beispiel in Form der Ausdolung und Bestockung des Bächleins, sowie durch die Verlängerung dieser Leitstruktur als Hecke bis zum Wald.

Östlicher Bereich Der wegen der grossflächig umzäunten Obstanlagen Engpass beim Oberholz wurde entschärft, indem der Perimeter wie bereits beschrieben erweitert wurde. Der Ramschberg-Wald bietet gute Rückzugsmöglichkeiten und ist somit ein guter Warteraum. Undurchlässig ist natürlich die Autobahn A2, die Kantonsstrasse ist hingegen wenig problematisch, da sie ein geringes Verkehrsaufkommen aufweist. Es ist zu prüfen, ob die bestehende Unterführung aufgewertet werden kann, damit sie wildtierfreundlicher (mindestens für Kleinsäuger) wird. Durch eine Begrünung und angepasste Gestaltung der breiten Notfallspur und/oder durch Ausdolung des Arisdörfersbaches könnte die Nutzung der Unterführung gefördert werden. Für grössere und scheuere Wildtiere wie den Rothirsch bleibt ein wildtierspezifisches Bauwerk unerlässlich, z.B. eine Grünbrücke zwischen der Wiese beim Brüel und dem Steinebold-Wald.

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Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1, F12 Bauernhof

F2 Umzäunte Parzelle (Villa Sacher)

F3 Schrebergärten

F4 Beleuchteter Pferdesportplatz

F5 Umzäunter Friedhof

F6, F8, F11 Gewerbezone

F9, F16, F17 Umzäunte Obstanlage

F7 Umzäunte Parzelle (Fischerei-Verein BL)

F10 Umzäunte Parzelle

F13 Parkplatz und Schrebergarten

F14 Zaun (nicht mehr unterhalten)

F15 Umzäunte Gemüsebauhalle

Lineare Beeinträchtigungen

L1 Vitaparcours

L2 Bahnlinie (2 PZ, max.10 GZ / Std)

L3 Zäune entlang der SBB-Linie

L4 Strasse (DTV 2015: 16‘300)

L5 Autobahn A22

L6 Stacheldrahtzäune

L7 Strasse (DTV 2015: 2‘000)

L8,L9 Zaun entlang Strasse (beidseitig)

L10 Autobahn A2

L11 Strasse (DTV 2015: 1‘900)

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Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“

Punktförmige Beeinträchtigungen

P1, P2 Feuerstelle und Parkplatz

P3 Waldspielplatz

P4 Grillplatz

P5 Parkplatz

P6, P7, P10 Feuerstelle

P8 Waldhütte

P9 Reitplatz

Leitstrukturen

S1- S7 Hecke

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

Bei Bedarf Massnahmen zur Lebensraumberuhigung und M1 Mittel Besucherlenkung.

M2 Zaun entlang der Bahnlinie entfernen Mittel

Bei Bedarf Massnahmen zur Lebensraumberuhigung und M3 Mittel Besucherlenkung.

Leistrukturen schaffen, z.B. durch Ausdolen und Aufwerten des M4 Mittel Bächleins

Wildtierfreundliche Gestaltung der Strassenunterführung und/oder M5 Hoch Wildtierüberführung bauen

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Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL03 „Liestal“

Wildtierkorridor BL03 „Liestal“

Objekt BL03

Objektname Liestal

Gemeinden Liestal, Nuglar-St. Pantaleon, Setlisberg

Koordinaten 1‘257‘674 / 2‘620‘500 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Luchs, Wildkatze, Zielarten Kleinsäuger, (Rothirsch) 3.3 km zu BL20 Ziefen 7.3 km zu BL27 Bubendorf Lage im 8.1 km zu BL01 Pratteln Vernetzungssystem 11.2 km zu BL28 Duggingen / Pfeffingen 13.3 km zu BL10 Thürnen

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes In der nördlichen Hälfte des Wildtierkorridors befinden sich mehrere flächige Barrieren im Offenland: umzäunte Fischzuchtanlage in Spezialzone Orishof, umzäunter Hundesportplatz und Hundeschule, sowie ein Bogenschiessenplatz (nicht umzäunt). Der Wildwechsel findet deswegen eher im südlichen Bereich statt. Die Oristalstrasse weist ein mässiges Verkehrsaufkommen auf. In der Verlängerung der Leitstrukturen sind somit ein Kleintierdurchlass und eine Wildwarnanlage erforderlich. Der Orisbach ist naturnah bis wenig beeinträchtigt. Beim Orisboden bestehen mehrere Ökoobjekte, darunter ein Saum entlang des Hungerbrunnenbächli, welcher bereits als Leitstruktur wirken könnte. Als weitere Leitstruktur könnte das Ebermattbächli mit entsprechender Uferbestockung aufgewertet werden.

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Wildtierkorridor BL03 „Liestal“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Umzäunte Fischzucht in Spezialzone Orishof

F2 Umzäunter Hundesportsplatz

F3 Umzäunte Hundeschule

F4 Bogenschiessplatz

F5 Umzäunte Parzelle

F6 Siedlung

F7 Restaurant mit umzäuntem Garten

F8 Umzäuntes Pumpwerk

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2015: 6‘100)

L2 Vitaparcours

Punktförmige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

P1 Feuerstelle

Leitstrukturen

Nr. Objekt

S1 Ökoobjekt (Saum)

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Wildtierkorridor BL03 „Liestal“

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

Wildwarnanlage installieren und Kleintierdurchlass bauen an der M1 Mittel Oristalstrasse (Kanton SO).

Leitstrukturen schaffen, z.B. durch Aufwertung des Ebermattbächli und M2 Mittel Hungerbrunnenbächli

Fixe Zäune entfernen oder durch wildtierfreundliche Zäune ersetzen. M3 Bei Bedarf Lebensraumberuhigung durch Einschränkung der Niedrig Hundesportaktivitäten

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Wildtierkorridor BL03 „Liestal“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL03 „Liestal“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL06 „Brislach“

Wildtierkorridor BL06 „Brislach“

Objekt BL06

Objektname Brislach

Gemeinden Brislach, Nenzlingen

Koordinaten 1‘254‘358/ 2‘609‘407 Reh, Gämse, Wildschwein, Luchs, Wildkatze, Fuchs, Dachs, Zielarten Kleinsäuger, (Rothirsch) 0.8 km zu BL07 Zwingen Lage im 0.9 km zu BLR02 Breitenbach 4.9 km zu BL28 Duggingen / Pfeffingen Vernetzungssystem 14.2 km zu BL20 Ziefen

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor verbindet zwei Wildruhezonen und hat somit sehr gute Warteräume. Aufgrund der hohen, senkrechten Felsen im nordöstlichen Bereich des Korridors ergibt sich eine Zwangspassage über die Baselstrasse und die Delsbergstrasse zwischen dem Dienstgebäude des Eggfluetunnels und der für die meisten Wildtiere unüberwindbaren Felswand. Dieser Abschnitt der Kantonsstrasse ist wenig befahren und stellt momentan kein grosses Hindernis dar. Dies gilt auch für die doppelspurige Bahnstrecke Basel- Laufen. Problematisch dort sind lediglich einige umzäunte private Parzellen und die stellenweise hohe Leitplanke entlang der Kantonsstrasse. Die Birs ist dort wenig beeinträchtigt und ist somit gut passierbar. Auf dem Strassenabschnitt vor der Einfahrt des Eggfluetunnels findet erheblicher Wildwechsel mit entsprechender hohem Fallwildrate statt. Dort ist das Verkehrsaufkommen gross. Eine Wildwarnanlage und ein Kleintierdurchlass sind erforderlich. Der bestehende Bachdurchlass (Lochmattbach) sollte für Kleinsäuger ausgebaut werden (im aktuellen Zustand besteht der Durchlass aus einem zu engen Rohr, welches auf der Birsseite hoch über dem Boden mündet).

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Wildtierkorridor BL06 „Brislach“

Objekt-Legende

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2015: 17‘877)

L2 Felsen / Stützmauer

L3 Zaun um Privatparzelle

L4 Bahnlinie (3 PZ und max. 1 GZ / Std.)

L5 Strasse (DTV 2015: 2‘280)

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

Wildwarnanlage installieren und bestehenden Gewässerdurchlass M1 Hoch zugunsten der Kleinfauna umbauen.

Fixe Zäune an Privatparzellen entfernen und Leitplanke M2 Niedrig wildtierfreundlicher machen

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Wildtierkorridor BL06 „Brislach“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL06 „Brislach“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL07 „Zwingen“

Wildtierkorridor BL07 „Zwingen“

Objekt BL07

Objektname Zwingen

Gemeinden Brislach, Zwingen

Koordinaten 1‘254‘669/ 2‘608‘067 Reh, Gämse, Wildschwein, Luchs, Wildkatze, Fuchs, Dachs, Zielarten Kleinsäuger, (Rothirsch) 0.8 km zu BL 06 Brislach Lage im 5.9 km zu BL R03 Therwil Vernetzungssystem 20.3 km zu JU4.4 Soyhières

Zustand weitgehend unterbrochen

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor zwischen Zwingen und Nenzlingen ist schmal und die Kantonsstrasse sehr stark befahren. Es besteht eine Zwangspassage zwischen der heutigen Auffüllung (Abschluss Ende 2019) und dem Wohn- und Arbeitsgebäude bei der Baselstrasse 28. Dieser Standort ist als Gewerbezone ausgeschieden, für die ein rechtskräftiger Quartierplan besteht. Die Realisierung dieses Quartierplans wird die Durchlässigkeit erheblich beeinträchtigen. Nördlich des Gebäudes ist die Birs im Bereich des Kleinwasserkraftwerkes „Matte“ stark beeinträchtigt: die verbauten Ufer machen eine Durchquerung für Wildtiere unmöglich. Bei einer Realisierung der im Entwurf der KRIP-Anpassung 2018 vorgesehenen Deponie Typ A im Gebiet Schäftlete ohne entsprechende Massnahmen (Sicherstellung der Durchgängigkeit für Tiere) würde sich die Situation verschärfen.

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Wildtierkorridor BL07 „Zwingen“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Gebäude / Gewerbezone

F2 Abschluss Materialablagerung; Gewerbezone mit rechtskräftigem Quartierplan

Lineare Beeinträchtigungen

L1 Strasse (DTV 2015: 17‘877)

L2 Bahnlinie

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Leit- und Kleinstrukturen schaffen Niedrig

M2 Wildwarnanlage installieren und Kleintierdurchlass bauen Hoch

M3 Vor Überbauung freihalten Hoch

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Wildtierkorridor BL07 „Zwingen“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL07 „Zwingen“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“

Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“

Objekt BL10

Objektname Thürnen

Gemeinden Böckten, Thürnen

Koordinaten 1‘256‘540 / 2‘629‘708 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Luchs, Wildkatze, Zielarten Kleinsäuger, (Rothirsch) 1.9 km zu BL15 Wittinsburg Lage im 3.6 km zu BL14 Gelterkinden 9.2 km zu BL01 Pratteln Vernetzungssystem 13.3 km zu BL03 Liestal

Zustand weitgehend unterbrochen

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor liegt im Siedlungstrenngürtel zwischen Gelterkinden und und ist an seinem schmalsten Abschnitt nur 230 m breit. Südlich der Ergolz besteht der Korridor aus strukturarmem Landwirtschaftsgebiet. Es fehlen Leitstrukturen, Trittsteinbiotope und Kleinstrukturen. Grosse umzäunte Flächen (Obstanlage, Reben, Grundwasserschutzzone) beeinträchtigen die grundsätzliche Durchlässigkeit des Korridors, insbesondere entlang des Waldrandes (Zwangspassage). Zudem müssen zwei grosse Verkehrsträger überwunden werden, die Verbindungsstrasse Sissach-Gelterkinden und die doppelspurige Bahnlinie. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens sind eine Wildwarnanlage und ein Kleintierdurchlass erforderlich. Nördlich der Ergolz führt ein Trampelpfad durch das Naturschutzgebiet. Die damit verbundene Freizeitnutzung hat ein gewisses Störungspotenzial. Wie gross die Störung effektiv ist, kann vorerst nicht beurteilt werden. Die Ergolz selber ist naturnah und somit kein unüberwindbares Hindernis für Wildtiere. Der Uferstreifen ist ein wichtiger Trittstein und Ruheort, um anschliessend die Infrastrukturen von Norden nach Süden zu überwinden. Der Perimeter des Wildtierkorridors wurde nach Westen erweitert, damit der Homburgerbach einbezogen ist. Obwohl der Bach z.T. beeinträchtigt ist (verbaute Ufer und ungenügender Uferbereich), können Säugetiere bis Dachsgrösse die bestehenden

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Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“

Durchlässe als Alternativroute zur Querung der Verkehrsträger benutzen. Zu diesem Zweck sind geeignete Leitstrukturen zu den Durchlässen vorzusehen.

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Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Alter Schweinestall

F2 Umzäunte Grundwasserschutzfläche

F3, F4 Umzäuntes Pumpwerk

F5 Umzäunter Privatgarten

F6 Spezialzone Kiesabbauzone, genutzt

F7 Bauernhof

F8, F9 Umzäunte Obstanlage

F10 Umzäunte Baumschule

F11 Umzäunte Rebfläche

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Trampelpfad entlang der Ergolz durch Naturschutzgebiet

L2 Beleuchteter Veloweg

L3 Strasse (DTV 2015: 16‘100)

L4 Bahnlinie (9 PZ max. 10 GZ / Std.)

L5 Strasse

L6 Bahnlinie

Punktförmige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

P1 Aussichtspunkt

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Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Besucherlenkung Mittel

M2 Wildwarnanlage installieren Hoch

M3 Kleintierdurchlass bauen Hoch

M4 Leitstrukturen schaffen, z.B. Hecken Hoch

M5 Trittsteinbiotop, z. B. Gehölzgruppe schaffen Hoch

Fixe oder gefährliche Zäune entfernen oder durch wildtierfreundliche M6 Hoch Variante ersetzen.

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Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL11 „Tenniken“

Wildtierkorridor BL11 „Tenniken“

Objekt BL11

Objektname Tenniken

Gemeinden Tenniken

Koordinaten 1‘253‘360 / 2‘627‘915 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Kleinsäuger, (Rothirsch), Zielarten Luchs, Gämse

Lage im 1.3 km zu BL27 Bubendorf 0.7 km zu BL15 Wittinsburg Vernetzungssystem

Zustand weitgehend unterbrochen

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor BL11 ist durch die Autobahn A2 zerschnitten. Im derzeitigen Zustand ist die Autobahn, durch die weiter südlich gelegene Unterführung ausserhalb des Korridors gegenüber dem Eimatt-Bauernhof, nur beschränkt umgehbar. Je nach Wasserstand können mittelgrosse Säuger den A2 durch die Gewässerdurchlässe des Diegterbaches queren. Aktuell ist ein Wildtier-Querungsbauwerk in Planung. Eine Spurentaxation im Winter 2014/2015 hat gezeigt, dass Wildtiere vorwiegend im Wald entlang des Rintelbächlis unterwegs sind. Bei der Spurentaxation wurde ein Luchs nachgewiesen. Der östliche Bereich ist frei von jeglichen Hindernissen und bietet eine geeignete Leitstruktur (Rintelbächli und Hecke) von der Wildruhezone Neumatt bis zur Autobahn. Einzig der Hornusserplatz, der dazugehörende Parkplatz und die Waldhütte im westlichen Bereich, könnten eine Störwirkung haben. Um die Verbindung der Wildruhezone von Stuel in Richtung Hefletenbächli/Rissenholden sicherzustellen, wurde der Korridorperimeter gegen Norden und Westen erweitert. So haben Wildtiere die Möglichkeit dem Hornusserplatz auszuweichen.

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Wildtierkorridor BL11 „Tenniken“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1, F2 Autobahn-Rastplatz (umzäunt)

F3 Hornusserplatz und Waldhütte

F4 Parkplatz

F5 Abbaustandort

F6 Bauernhof

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Autobahn

L2 Stacheldrahtzaun

L3 Stützmauer

L4 Strasse (DTV 2015: 3‘300)

Leitstrukturen

Nr. Objekt

S1 Ökoobjekt (Saum)

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Querungsbauwerk für Wildtiere bauen Hoch

Stacheldrahtzäune entfernen oder durch wildtierfreundliche Zäune M2 Niedrig ersetzen.

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Wildtierkorridor BL11 „Tenniken“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL11 „Tenniken“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL13 „Ormalingen“

Wildtierkorridor BL13 „Ormalingen“

Objekt BL13

Objektname Ormalingen

Gemeinden Ormalingen,

Koordinaten 1‘257‘536 / 2‘633‘972

Zielarten Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Kleinsäuger, (Rothirsch)

Lage im 1.3 km zu BL14 Gelterkinden 12.8 km zu BL01 Pratteln Vernetzungssystem

Zustand intakt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Die Verbindungsstrasse Gelterkinden - Rothenfluh ist momentan wegen geringem Verkehrsaufkommen gut passierbar. Der bestehende Bachdurchlass ist für Kleinsäugetiere (ausser vielleicht für den Iltis) als Querungsmöglichkeit nicht brauchbar. Die Ergolz kann problemlos gequert werden (4 m breit, wenig beeinträchtigt). Im östlichen Bereich besteht der Wildtierkorridor aus strukturarmem Landwirtschaftsgebiet (Offenland ohne jegliche Versteckmöglichkeit über grosse Distanz). Durch die Verzahnung der Lebensräume Wald und Offenland ist das Vernetzungspotenzial im westlichen Teil grundsätzlich höher. Jedoch ist die Durchlässigkeit zurzeit durch mehrere umzäunte Flächen beeinträchtigt. Das Weiherbächli entlang der Weierhofstrasse sollte als Leitstruktur aufgewertet werden, als Ergänzung zu der bestehenden Hecke und Gehölzgruppe.

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Wildtierkorridor BL13 „Ormalingen“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1, F2 Umzäuntes Pumpwerk

F3 Umzäunte Hochstamm-Obstbäume

F4 Umzäunter Sportplatz

F5 Umzäunte Privatparzelle

F6 Bauernhof

F7 Umzäunte Obstanlage und Bauernhof

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Zaun entlang der Ergolz

L2 Strasse (DTV 2015: 2‘300)

Leitstrukturen

Nr. Objekt

S1 Gehölzgruppe

S2 Hecke

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Bestehende Hindernisse beseitigen Mittel

Strukturvielfalt erhöhen (Leitstrukturen, Trittsteinbiotope, M2 Mittel Kleinstrukturen)

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Wildtierkorridor BL13 „Ormalingen“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL13 „Ormalingen“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL14 „Gelterkinden“

Wildtierkorridor BL14 „Gelterkinden“

Objekt BL14

Objektname Gelterkinden

Gemeinden Gelterkinden

Koordinaten 1‘256‘242 / 2‘632‘874

Zielarten Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Kleinsäuger, (Rothirsch) 1.3 km zu BL13 Ormalingen Lage im 2.1 km zu BL15 Wittinsburg Vernetzungssystem 3.6 km zu BL10 Thürnen

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Obwohl die Tecknauerstrasse ein geringes Verkehrsaufkommen aufweist, wird die Bahnlinie dicht befahren und stellt eine Barriere für Wildtiere dar. Südlich der Tecknauerstrasse befinden sich im Wald mehrere Freizeitanlagen mit Störungspotenzial (Waldspielplatz, Vitaparcours, Feuerstelle). Zudem stellen der Fussballplatz sowie das Pumpwerk Wolfstiege aufgrund der Umzäunung eine flächige Barriere dar. Der Abschnitt der Ergolz in der Mitte des Wildtierkorridors ist verbaut, parallel dazu ist die Tecknauerstrasse mit einer für Wildtiere kaum durchlässigen Leitplanke versehen. Dadurch ergeben sich zwei Zwangspassagen im Korridor beidseitig von diesem Hindernis. Der Perimeter des Wildtierkorridors wurde ostwärts bis zum Siedlungsgebiet erweitert, wo es bessere Wechselmöglichkeiten für das Wild gibt. Nördlich der Bahnlinie gibt es keine erhebliche Beeinträchtigung. Das Chuenibächli könnte ausgedolt und als Leitstruktur aufgewertet werden. Der bestehende Ge- wässerdurchlass unter der Tecknauerstrasse und der Bahnlinie sollte zugunsten der Kleinsäuger umgebaut werden.

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Wildtierkorridor BL14 „Gelterkinden“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Umzäunter Fussballplatz

F2 Umzäuntes Pumpwerk

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Doppelspurige Bahnlinie

L2 Strasse (DTV 2015: 3‘600)

L3 Verbautes Ufer des Eibachs und hohe Leitplanke

L4 Vitaparcours

Punktförmige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

P1 Waldspielplatz

P2 Feuerstelle

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Gewässerdurchlass wildtierfreundlich umbauen Hoch

M2 Chuenibächli ausdolen und als Leitstruktur aufwerten Mittel

Bei Bedarf Massnahmen zur Lebensraumberuhigung, z.B. M3 Niedrig Verlauf der Vitaparcours anpassen

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Wildtierkorridor BL14 „Gelterkinden“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL14 „Gelterkinden“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL15 „Wittinsburg“

Wildtierkorridor BL15 „Wittinsburg“

Objekt BL15

Objektname Wittinsburg

Gemeinden , Gelterkinden, Wittinsburg, Rümlingen

Koordinaten 1‘254‘549 / 2‘630‘793

Zielarten Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Kleinsäuger, (Rothirsch) 1.9 km zu BL10 Thürnen Lage im 2.1 km zu BL14 Gelterkinden 2.6 km zu BL11 Tenniken Vernetzungssystem 14.1 km zu BL19 Waldenburg

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Im Wildtierkorridor gibt es viele Wechselmöglichkeiten, insbesondere im mittleren Bereich des Perimeters sowie ausserhalb davon weiter südwärts. Jedoch weist die Strasse ein mässiges Verkehrsaufkommen auf. Beim Bahnhof Sommerau ist die Bahnlinie auf einer Länge von 250 m durch eine ca. 2 m hohe Mauer abgegrenzt, was für Wildtiere undurchlässig ist. Des Weiteren ist die Bahnlinie bis zum Wanderweg einseitig (südlich davon, dann ab dem Sommerauweg nördlich) eingezäunt, jedoch ohne Knotengitter. Um die Durchlässigkeit zu erhöhen, könnte der unterste oder der mittlere Draht entfernt werden. Das Gritbächli könnte ausgedolt und aufgewertet werden, um eine gute Leitstruktur im Offenland zu bieten. Dort, wo das Bächlein die Strasse quert, sind ein Kleintierdurchlass und eine Wildwarnanlage nötig, da die Hauensteinstrasse mit einem erhöhten Tagesverkehr eine erhebliche Barrierewirkung hat.

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Wildtierkorridor BL15 „Wittinsburg“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Umzäuntes Pumpwerk

F2 Eingezäuntes Depot

F3 Teilweise eingezäuntes Schulareal

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2014: 7‘381)

L2 Zaun entlang der Bahnlinie

L3 Stützmauer entlang der Bahnlinie

L4 Bahnlinie

Punktförmige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

P1, P3, P4 Parkplatz, Platz für Fahrenden, eingezäunter Werkhof

P2 Schützenhaus

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

Wildwarnanlage installieren und wildtierfreundlicher M1 Hoch Gewässerdurchlass umbauen.

Leitstrukturen schaffen, z. B. durch Ausdolen und Aufwertung M2 Hoch des Gritbächli

Zäune entlang der Bahnlinie entfernen oder M3 Niedrig wildtierfreundlicher machen

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Wildtierkorridor BL15 „Wittinsburg“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL15 „Wittinsburg“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL19 „Waldenburg“

Wildtierkorridor BL19 „Waldenburg“

Objekt BL19

Objektname Waldenburg

Gemeinden Waldenburg, Langenbruck

Koordinaten 1‘246‘721 / 2‘623‘435

Zielarten Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Kleinsäuger, (Rothirsch) 10.2 km zu BL20 Ziefen Lage im 10.6 km zu BL01 Niederdorf / Hölstein 14.1 km zu BL15 Wittinsburg Vernetzungssystem 21.4 km zu BLR02 Breitenbach

Zustand intakt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor ist gut durchlässig. Es bestehen viele Wechselmöglichkeiten innerhalb des Perimeters und auch ausserhalb davon weiter südlich in Richtung Langenbruck. Die Vordere Frenke ist naturnah und stellt somit kein Hindernis dar. Obwohl die Kantonsstrasse wenig befahren ist, sind mehrere Fallwildstellen bekannt.

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Wildtierkorridor BL19 „Waldenburg“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Umzäuntes Schwimmbadareal

F2 Umzäunter Garten und Stützmauer

F3 Bauernhof Lammet

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Zaun entlang Strasse (fixer Haag mit Knotengitter) und Leitplanken

L2 Strasse (DTV 2014: 2‘982)

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Wildwarnanlage installieren Mittel

M2 Zaun entfernen oder wildtierfreundlicher machen Niedrig

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Wildtierkorridor BL19 „Waldenburg“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL19 „Waldenburg“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL20 „Ziefen“

Wildtierkorridor BL20 „Ziefen“

Objekt BL20

Objektname Ziefen

Gemeinden Ziefen, Bubendorf

Koordinaten 1‘253‘969 / 2‘621‘363

Zielarten Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Kleinsäuger, (Rothirsch) 3.3 km zu BL03 Liestal 3.3 km zu BL27 Bubendorf Lage im 4.1 km zu BLR01 Niederdorf / Hölstein Vernetzungssystem 10.2 km zu BL19 Waldenburg 14.2 km zu BL06 Brislach

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Im Westen ist der Wildtierkorridor durch eine Gewerbezone beschränkt, wobei ein erheblicher Teil der Gewerbezone noch unbebaut ist. Die Kantonsstrasse nach Ziefen stellt für Wildtiere eine Barriere dar. Im Anschluss zur bestehenden Hecke, die sich gut als Leitstruktur eignet, sind eine Wildwarnanlage und ein Kleintierdurchlass erforderlich, da die Strasse ein mässiges Verkehrsaufkommen aufweist. Beim Beuggenweidbächli ist ein alter Stacheldrahtzaun (Wildfalle, Barrierewirkung) zu entfernen oder durch einen wildtierfreundlichen Zaun zu ersetzen.

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Wildtierkorridor BL20 „Ziefen“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 - F4 Gewerbezone

F5 Bauernhof

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2015 : 5‘700)

L2 Zaun

Leitstrukturen

Nr. Objekt

S1 Hecke

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Wildwarnanlage installieren und Kleintierdurchlass bauen Mittel

Fixe und/oder gefährliche Zäune entfernen oder M2 Mittel wildtierfreundlicher machen

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Wildtierkorridor BL20 „Ziefen“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL20 „Ziefen“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“

Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“

Objekt BL27

Objektname Bubendorf

Gemeinden Bubendorf, Ramlinsburg, Hölstein, Lampenberg

Koordinaten 1‘254‘415 / 2‘624‘362 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Feldhase, Biber, Kleinsäuger Zielarten (Rothirsch), (Luchs), (Wildkatze) 2.7 km zu BL11 Tenniken Lage im 3.3 km zu BL20 Ziefen Vernetzungssystem 7.3 km zu BL03 Liestal

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Bei diesem Wildtierkorridor befinden sich drei undurchlässige Teilabschnitte entlang des Vorderen Frenkentals (Waldenburgertal): • Hauptstrasse mit hoher Stützmauer im nördlichen Bereich des Korridors beim Homberg-Wald. • Beinahe lückenlos bebaute Gewerbezone im Zentrum des Korridors. • Verbaute Ufer der Vorderen Frenke zwischen dem Kieswerk und dem Holdenweidbächli im südlichen Bereich des Korridors. Daher wird die Durchgängigkeit auf mehrere Engstellen beim Obertalhaus in Richtung Ramlinsburg, beim Bahnhof Lampenberg-Ramlinsburg zwischen der Obstanlage und der Gewerbezone, (sofern keine weitere Obstanlage angebaut wird) und bei der Tiefenmatt in Richtung Holdenweid eingeschränkt, teilweise durch Maschendrahtzaun entlang der Waldenburger-Bahnlinie Im südlichen Bereich des Korridors hat es aufgrund von Freizeitinfrastrukturen (Schiessanlage, Waldspielplatz, Feuerstelle, Parkplatz) und der Nähe zur Siedlung mehr Störungspotenzial als im nördlichen Bereich. Aufwertungsmassnahmen sollten sich daher eher auf den nördlichen Teil konzentrieren. Insbesondere braucht es Leitstrukturen auf der Landwirtschaftsfläche zwischen Imlischberg-Wald und der Kantonsstrasse. Eine Wildwarnanlage und eine Gehölzgruppe als Warteraum sind dort nötig. Im Rahmen der Ausbauarbeiten der Bahnlinie könnte zudem der Gewässerdurchlass beim Bannholdenbächli zugunsten der Kleinsäuger ausgebaut werden.

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Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“

Offen sind allfällige weitere Einschränkungen, die im Zuge der geplanten Spurerweiterung der Waldenburgerbahn (zurzeit Erabeitung des generellen Projektes) eine Verschlechterung der Durchlässigkeit nach sich ziehen können.

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Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Bauernhof

F2, F3 Umzäunte Obstanlage

F4 Gewerbezone (weitgehend bebaut)

F5 Umzäunte Baumschule

F6 Siedlung

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2015: 7‘600) und einspurige Bahnlinie

L2 Stützmauer

L3 Verbautes Ufer

L4 Vitaparcours

L5, L6 Strasse

L7, L8, L9 Zäune entlang Bahnlinie WB/BLT

Punktförmige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

P1, P5 Parkplatz

P2, P4, P6 Feuerstelle

P3 Waldhütte

P7 Waldspielplatz

Leitstrukturen

Nr. Objekt

S1 Bach und Ufervegetation

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Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

Wildwarnanlage installieren, Kleintierdurchlass bauen und M1 Hoch Gehölzgruppe als Warteraum schaffen

M2 Leitstrukturen schaffen Mittel

M3 Gewässerdurchlass ausbauen Hoch

M4 Zäune entfernen oder wildtierfreundlicher machen Mittel

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Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BL28 „Duggingen“

Wildtierkorridor BL28 „Duggingen“

Objekt BL28

Objektname Duggingen

Gemeinden Pfeffingen, Duggingen

Koordinaten 1‘255‘201 / 2‘612‘114 Reh, Gämse, Wildschwein, Luchs, Wildkatze, Fuchs, Dachs, Zielarten Kleinsäuger, (Rothirsch) 4.9 km zu BL06 Brislach Lage im 6.4 km zu BLR03 Therwil 11.2 km zu BL03 Liestal Vernetzungssystem 11.2 km zu BL01 Pratteln

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Die Aufwertung dieses Wildtierkorridors hat eine hohe Priorität, weil er auf einer wichtigen Ost-West Vernetzungsachse liegt und die erste Querungsmöglichkeit im Laufental ab Basel darstellt. Der Korridor ist durch zwei Kantonsstrassen, eine Bahnlinie und die Birs zerschnitten. Jedoch sind dies keine unüberwindbaren Barrieren für Wildtiere. Die Birs ist hier wenig beeinträchtigt und die Bahnlinie ist zurzeit einspurig und wenig betrieben. Obwohl das genaue Verkehrsaufkommen für die Kantonsstrassen unbekannt ist, sind beide vom Transitverkehr durch den Eggfluetunnel stark entlastet. Zählstellen in der Nähe weisen alle ein Verkehrsaufkommen in der Grössenordnung von 3‘000 Fahrzeugen pro Tag auf. Somit besteht momentan kein Bedarf für eine Wildwarnanlage. Ein Fotofallen-Monitoring hat gezeigt, dass es regelmässigen Wildwechsel auf der westlichen Kantonsstrasse gibt (Schwarzwild, Rehe, Gämse, Dachse, Füchse). Im Fall eines Ausbaus der Bahnlinie als Doppelspurlinie (Projekt in Planung), muss an einer günstigen Stelle ein Kleintierdurchlass realisiert werden. Die Hauptbeeinträchtigung besteht aus einer nicht bewilligten Abstellfläche und dem damit verbundenen Betrieb. Wegen dieser Beeinträchtigung ergibt sich eine Zwangspassage steil über der Birs. Die Abstellfläche muss zurückgebaut werden und das illegale Material muss aus dem betroffenen Gelände abtransportiert werden.

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Wildtierkorridor BL28 „Duggingen“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Terrainveränderungen und gewerbliche Nutzung (Abstellflächen)

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2015: 2‘280)

L2 Einspurige Bahnlinie

L3 Strasse (DTV 2015: 2‘400)

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Abstelltätigkeit und Terrainveränderungen rückgängig machen Hoch

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Wildtierkorridor BL28 „Duggingen“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BL28 „Duggingen“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor JU4.4 „Liesberg“

Wildtierkorridor JU4.4 „Liesberg“

Objekt JU4.4

Objektname Liesberg

Gemeinden Liesberg, Courroux, Soyhières,

Koordinaten 1‘249‘239 / 2‘597‘681 Reh, Gämse, Wildschwein, Luchs, Wildkatze, Fuchs, Dachs, Zielarten Kleinsäuger, (Rothirsch) 13.6 km zu BLR02 Breitenbach Lage im 19.5 km zu BLR03 Therwil Vernetzungssystem 20.3 km zu BL07 Zwingen

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor weist keine Beeinträchtigungen auf Seite des Kantons Baselland auf, ausgenommen von der Hauptstrasse Laufen-Delémont mit mässigen Verkehrsaufkommen. Beim Ausbau der SBB-Linie (JU) ist allenfalls eine Wildtierpassage vorzusehen.

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Wildtierkorridor JU4.4 „Liesberg“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1, F2 Siedlung (Bauzonen)

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2015: 7300)

L2 Bahnlinie

Punktförmige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

P1 Waldhütte

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Wildwarnanlage installieren Mittel

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Wildtierkorridor JU4.4 „Liesberg“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor JU4.4 „Liesberg“

Barrierewirkung

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Anhang II – Objektblätter Wildtierkorridore von regionaler Bedeutung

Anhang II – Objektblätter Wildtierkorridore von regionaler Bedeutung

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Wildtierkorridor BLR01 „Niederdorf-Hölstein“

Wildtierkorridor BLR01 „Niederdorf-Hölstein“

Objekt BLR01

Objektname Niederdorf-Hölstein

Gemeinden Niederdorf, Hölstein, Lampenberg

Koordinaten 1‘251‘557 / 2‘624‘250 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Feldhase, Biber, Kleinsäuger Zielarten (Rothirsch), (Luchs), (Wildkatze) 4.1 km zu BL20 Ziefen Lage im 6.5 km zu BL11 Tenniken Vernetzungssystem 10.6 km zu BL19 Waldenburg

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Der Wildtierkorridor ist einigermassen passierbar, allerdings stellen die gewerblichen Bauten und insb. die umzäunte Kläranlage in der südlichen Hälfte eine flächige Barriere dar. Daher ist es wichtig, dass das gemäss Grundnutzung als Gewerbezone ausgeschiedene Gelände in Zukunft freigehalten wird. Die Gemeinde Hölstein sieht gemäss aktuellem Wissenstand vor, die an die Gewerbezone von Niederdorf anstossende Zone für öffentliche Werke und Anlagen auszuzonen. Die Vordere Frenke wurde renaturiert. Das Brunnenstigbächli könnte ausgedolt und als Leitstruktur aufgewertet werden. Wegen dem mässigen Verkehrsaufkommen braucht es eine Wildwarnanlage und Kleintierdurchlass. Der bestehende Gewässerdurchlass könnte für die Kleinsäuger umgebaut werden.

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Wildtierkorridor BLR01 „Niederdorf-Hölstein“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Umzäunte Parzelle

F2 Umzäunte Weide

F3 ARA

F4 Gewerbezone (weitgehend bebaut)

F5, F6 Bauernhof

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Bahnlinie

L2 Strasse

L3 Strasse (DTV 2015: 7‘600)

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Wildwarnanlage installieren und Kleintierdurchlass bauen Mittel

Leitstrukturen schaffen, z. B. durch Ausdolen und Aufwerten des M2 Mittel Brunnenstigbächli

Verbauung der Fläche verhindern und frei von Hindernissen und M3 Hoch Störungen halten

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Wildtierkorridor BLR01 „Niederdorf-Hölstein“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BLR01 „Niederdorf-Hölstein“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“

Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“

Objekt BLR02

Objektname Breitenbach

Gemeinden Brislach, Breitenbach, Büsserach, Laufen, Wahlen, Zwingen

Koordinaten 1‘251‘815 / 2‘606‘721 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Feldhase, Biber, Kleinsäuger Zielarten (Rothirsch), (Luchs), (Wildkatze) 0.8 km zu BL07 Zwingen Lage im 0.9 km zu BL06 Brislach 13.6 km zu JU4.4 Soyhières Vernetzungssystem 21.4 km zu BL19 Waldenburg

Zustand weitgehend unterbrochen

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Die südliche Achse des Wildtierkorridors ist unproblematisch: dort befinden sich keine Hindernisse, ausser einzelnen Bauernhöfen und der Verbindungsstrasse zwischen Laufen und Breitenbach, welche ein mässiges Verkehrsaufkommen aufweist. Durch die vielen bestehenden Leitstrukturen und Trittsteinbiotope, sowie auch die geplante Ausdolung und Renaturierung des Diebaches ist das Offenland für Wildtiere gut durchgängig. Bei der westlichen Achse stellt die Verbindungsstrasse zwischen Laufen und Zwingen ein grosses Hindernis aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens dar. Dort sind eine Wildwarnanlage und ein Kleintierdurchlass erforderlich. Die östliche Achse ist durch das ausgedehnte Arbeits- und Wohngebiet bereits stark eingeschränkt. Unbewilligte Terrainveränderungen und Aufschüttungen an der einzig passierbaren Stelle verschärfen die Situation und müssen dringend zurückgebaut werden. Eine Wildwarnanlage an der Verbindungsstrasse Zwingen – Breitenbach ist erforderlich. Durch die topografische Lage wird ein Kleintierdurchlass kaum machbar sein. Des Weiteren muss geprüft werden, wie die bestehende Bodenabdeckung aus Drahtgeflecht oberhalb der Strasse durch eine andere wildtierfreundlichere technische Lösung ersetzt werden kann.

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Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Gewerbezone

F2 Umzäunter Hundesportplatz

F3 Siedlung

F4 Gewerbezone und Wohnzonen

F5 Sportplatz

F6 Terrainveränderungen/Aufschüttungen

F7, F8 Gewerbezone

F9 Modellflugplatz

F10-F14 Bauernhof

Lineare Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

L1 Strasse (DTV 2015: 15‘143)

L2 Bahnlinie

L3 Strasse (DTV 2015: 8‘200)

L4 Steinschlagnetz

L5 Strasse (DTV 2010: 5‘300)

L6, L7 Strasse (DTV unbekannt)

Leitstrukturen

Nr. Objekt

S1, S3, S4, S6, S7 Trittstein Gehölz

S2, S10 – S13 Hecke

S5, S9 Gehölz

S8 Revitalisierung

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Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

M1 Wildwarnanlage installieren und Kleintierdurchlass bauen Hoch

M2 Terrainveränderungen und Aufschüttungen zurückbauen Hoch

M3 Wildwarnanlage installieren Niedrig

M4 Bestehende Bodenabdeckung aus Drahtgeflecht ersetzen Hoch

M5 Wildwarnanlage installieren Niedrig

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Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“

Barrierewirkung

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Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“

Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“

Objekt BLR03

Objektname Therwil Biel-Benken, Bättwil, Ettingen, Oberwil, Reinach, Therwil, Gemeinden Witterswil

Koordinaten 1‘260‘504 / 2‘607‘687 Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Feldhase, Biber, Kleinsäuger Zielarten (Rothirsch), (Luchs), (Wildkatze) 5.9 km zu BL01 Pratteln 6.4 km zu BL28 Duggingen / Pfeffingen Lage im 11.6 km zu BLR02 Breitenbach Vernetzungssystem 18.1 km zu BL01 Pratteln 19.5 km zu JU4.4 Soyhières

Zustand beeinträchtigt

Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes Die mittlere Achse des Wildtierkorridors ist teilweise sehr schmal und durch viele Hindernisse beeinträchtigt (Umzäunungen, Folientunnel, Strassen). Obwohl einige Hecken vorhanden sind und die Bachuferbereiche des revitalisierten Binnbachs als zehn Meter breite Naturschutzzone festgelegt sind, bleibt ein Defizit an geeigneten Leitstrukturen im Inneren des Korridors bestehen. Der Grossmattbach und der Birsig sind naturnah bis wenig beeinträchtigt und stellen insofern kein Hindernis für Wildtiere dar. Auch die westliche Achse ist sehr schmal, und die Durchgängigkeit für Wildtiere wird durch den grossflächigen Pferdehof eingeschränkt. Eine Erweiterung auf Französischem Boden wäre zu prüfen. Der Korridor wird erweitert dargestellt und umfasst nun neu den Raum im Dreieck der Siedlungsgebiete von Therwil, Reinach und Ettingen. Bei dieser östlichen Achse sind vor allem die Verbindungsstrasse Therwil-Reinach aufgrund der fixen Zäune entlang der Fahrbahn und das angrenzende Waldstück mit viel Freizeitbetrieb (Schrebergarten, Vitaparcours) problematisch. Da die Strasse teilweise abgetieft ist, würde sich der Standort für eine Wildtierüberführung gut eignen bzw. das bestehende Bauwerk könnte wildtiergerecht ausgebaut werden. Bei der Verbindungsstrasse Therwil-Ettingen sind eine Wildwarnanlage und ein Kleintierdurchlass vorzusehen, wobei die bestehenden Gewässerdurchlässe des Marchbaches und des Eschenbaches ausgebaut werden könnten.

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Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“

Objekt-Legende

Flächige Beeinträchtigungen

Nr. Objekt

F1 Pferdehof

F2, F5, F18 Obstanlage

F3 Gewerbezone

F4, F13, F15 Pferdesportplatz

F6, F7, F20, F21, F23, F24, F27, Umzäunte Obstanlage F29, F31, F37, F42, F44, F45

F8, F28, F30, F32 Bauernhof

F9, F19 Folientunnel temporär

F10, F25 Umzäunte Parzelle

F11 Folientunnel

F12 Gemüsebauhalle

F14, F16, F35, F40, F43 Umzäunte Baumschule

F17 Umzäunte Schrebergärten

F22, F41 Umzäuntes Naturschutzgebiet

F26 Sportplatz

F33, F34 Umzäunte Reben

F36 Umzäunte Weide

F38, F39 Schrebergärten

F40 Umzäunte Baumschule

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Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“

Lineare Beeinträchtigungen

L1 Strasse (DTV 2015: 5‘600)

L2 Strasse (DTV 2015: 6‘900)

L3 Strasse (DTV 2015: 8‘700)

L4 Strasse (DTV 2015: 8‘800)

L5, L7 Bahnlinie

L6 Strasse (DTV 2015: 5‘900)

L8 Strasse (DTV 2015: 7‘400)

L9 Beleuchteter Veloweg

L10 Strasse (DTV 2015: 14‘000)

L11, L12 Zaun

L13 Vitaparcours

Leitstrukturen

S1, S3, S4, S10, S11 Hecke

S2, S5 - S8, S12, S13 Bach und Hecke

S9 Gehölz

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Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“

Massnahmen

Nr. Massnahme Priorität

Wildwarnanlage installieren sowie Kleintierdurchlass bauen; M1 Niedrig evtl. Perimererweiterung in Frankreich prüfen wegen Pferdehof

Wildwarnanlage installieren sowie Kleintierdurchlass bauen; M2 Mittel Leitstrukturen / Trittsteinbiotope schaffen

Fixe Zäune entfernen oder durch wildtierfreundliche Variante M3 Hoch ersetzen

Wildwarnanlage installieren sowie Kleintierdurchlass bauen; Hoch M4 Hindernisse entfernen (Umzäunungen, Folientunnels) Mittel

M5 Leitstrukturen / Trittsteinbiotope schaffen Mittel

Wildwarnanlage installieren sowie Kleintierdurchlass bauen; Hoch M6 Hindernisse entfernen (Umzäunungen) Mittel

Hindernisse entfernen (Umzäunungen); Mittel M7 Wildwarnanlage installieren sowie Kleintierdurchlass bauen; Hoch evtl. Eschenbach und Scherbächli ausdolen Niedrig

Wildtierüberführung bauen; M8 bei Bedarf Massnahmen zur Lebensraumberuhigung und Hoch Besucherlenkung

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Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“

IST-Zustand

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Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“

Barrierewirkung

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