Kanton Basel-Landschaft Wildtierkorridore
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nateco AG Sissacherstrasse 20 CH-4460 Gelterkinden Telefon +41 61 985 44 40 [email protected] www.nateco.ch Kanton Basel-Landschaft Wildtierkorridore Grundlagen zur Anpassung des kantonalen Richtplans Im Auftrag vom Amt für Raumplanung, Kanton Basel-Landschaft Dezember 2017 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................. 1 Einleitung ........................................................................................................................... 1 Ausgangslage ...................................................................................................................... 1 Ziele ..................................................................................................................................... 2 Inhalte .................................................................................................................................. 2 Vorgehen ............................................................................................................................ 3 Auswertung der Barrierewirkung ......................................................................................... 5 Massnahmen ....................................................................................................................... 7 Resultate und Empfehlungen ........................................................................................... 8 Zustand, Perimeter und Objektblätter ................................................................................. 8 Empfehlungen ................................................................................................................... 10 Anhang I – Objektblätter Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung ............. 12 Wildtierkorridor BL01 „Pratteln“.................................................................................... 13 Wildtierkorridor BL03 „Liestal“...................................................................................... 19 Wildtierkorridor BL06 „Brislach“ ................................................................................... 24 Wildtierkorridor BL07 „Zwingen“ .................................................................................. 28 Wildtierkorridor BL10 „Thürnen“................................................................................... 32 Wildtierkorridor BL11 „Tenniken“ ................................................................................. 38 Wildtierkorridor BL13 „Ormalingen“ ............................................................................. 42 Wildtierkorridor BL14 „Gelterkinden“ ........................................................................... 46 Wildtierkorridor BL15 „Wittinsburg“ ............................................................................. 50 Wildtierkorridor BL19 „Waldenburg“ ............................................................................ 54 Wildtierkorridor BL20 „Ziefen“ ...................................................................................... 58 Wildtierkorridor BL27 „Bubendorf“ ............................................................................... 62 Wildtierkorridor BL28 „Duggingen“ .............................................................................. 68 Wildtierkorridor JU4.4 „Liesberg“ ................................................................................. 72 Anhang II – Objektblätter Wildtierkorridore von regionaler Bedeutung .................... 76 Wildtierkorridor BLR01 „Niederdorf-Hölstein“ ............................................................. 77 Wildtierkorridor BLR02 „Breitenbach“ ......................................................................... 81 Wildtierkorridor BLR03 „Therwil“ .................................................................................. 86 Einleitung Einleitung Ausgangslage Wildtiere sind wegen der hohen Lebensraumfragmentierung in ihrem Raumverhalten stark eingeschränkt. Neben Wanderhindernissen wie Strassen und bebauten Flächen erschweren auch ausgeräumte Kulturlandschaften und eingezäunte Spezialkulturen die Bewegungen der Fauna. Schweizweit wurden Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung ausgeschieden. Diese liegen an kritischen Engstellen im grossräumigen Vernetzungssystem der Landsäugetiere. Für die Ausbreitung und den Austausch der Populationen sind Wildtiere darauf angewiesen, dass solche Schlüsselstellen weiterhin passierbar bleiben. Im Objektblatt L3.1 Vorranggebiet Natur des kantonalen Richtplans Basel-Landschaft wird folgendes als Planungsgrundsatz festgelegt: Bund, Kanton und Gemeinden erhalten und verbessern die Durchgängigkeit der Wildtierkorridore. Sie ergreifen die notwendigen Massnahmen bei: − Planungen und Vorhaben, welche die Durchgängigkeit tangieren; − bestehenden Strassen oder Trassees. Zudem wird im Objektblatt L3.2 Vorranggebiet Landschaft als Ziel formuliert, dass eine weitere Zerschneidung von naturnahen Lebensräumen und Wildtierkorridoren verhindert werden soll. Den Wildtierkorridoren wird somit im Raumplanungsprozess eine hohe Priorität zugeteilt. Sie müssen langfristig raumplanerisch gesichert werden. Als bundesgesetzliche Grundlage gilt die 1996 in Auftrag gegebene schweizweite Erfassung und Beurteilung des überregionalen Vernetzungssystems1. Das Vernetzungssystem besteht aus Wildtierkorridoren und Vernetzungsachsen. Verbindungsachsen sind als topographisch gegebene Achsen wie z.B. Hügelzüge, Täler oder langgezogene Waldkomplexe definiert, entlang denen Tiere wandern, sich bewegen oder ausbreiten. Korridore sind als Teilstücke der Verbindungsachsen definiert, die durch natürliche oder anthropogene Strukturen oder intensiv genutzte Areale seitlich permanent begrenzt sind. Alle überregionalen Korridore und Verbindungsachsen wurden 2012 aufgrund der Angaben der kantonalen Jagdverwaltungen durch das BAFU aktualisiert. Der vorliegende Bericht konzentriert sich auf die Bewertung der Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung im Kanton Basel-Landschaft sowie drei ausgewählten wichtigen Korridoren von regionaler Bedeutung, deren Erhaltung und Wiederherstellung vorrangig sind. Überregionale Bedeutung haben Korridore, die den Fernwechsel von grossen Säugern (z.B. Rothirsch und Wildschwein) beinhalten und/oder ökologisch hochwertige und vielfältige Ausbreitungs- und Bewegungsachsen aufweisen, welche 1 Holzgang, O.; Pfister, H.P.; Heynen, D.; Blant, M.;Righetti, A.; Berthoud, G.; Marchesi, P.; Maddalena,T.; Müri, H.; Wendelspiess, M.; Dändliker, G.; Mollet, P. & U. Bornhauser-Sieber (2001): Korridore für Wildtiere in der Schweiz. Schriftenreihe Umwelt Nr. 326, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW) & Schweizerische Vogelwarte Sempach, Bern, 118 S. Seite 1 von 92 Einleitung Naturräume in und zwischen Kantonen grossräumig verbinden. Regionale Bedeutung haben Korridore, die regionale Landschaftsräume verbinden und primär von standortgebundenen Arten benutzt werden. Der Zustand dieser Korridore wurde in Zusammenarbeit mit dem Jagd- und Fischereiwesen des Kantons Basel-Landschaft im Feld begutachtet und neu beurteilt (vgl. Kapitel Methodik), entsprechend dem mit dem Planungsgrundsatz L3.1 verbundene Auftrag an den zuständigen kantonalen Fachstellen. Im Rahmen dieser Beurteilung wurden auch die Perimeter überprüft, wenn notwendig angepasst sowie Massnahmen zur Aufwertung der Korridore definiert. Nicht beurteilt wurde der Zustand der überregionalen Vernetzungsachsen (vgl. Kapitel Vorgehen). Ziele Der vorliegende Bericht beinhaltet die Grundlagen für die verwaltungsinterne Erarbeitung einer Landratsvorlage, mit welcher die Sicherung der Wildtierkorridore auf Richtplanebene erreicht werden soll. Inhalte Für die Sicherung der Wildtierkorridore und deren Aufwertung werden die Korridore von nationaler Bedeutung sowie ausgewählte Korridore von regionaler Bedeutung überprüft. Als Basis für die Neubeurteilung der Korridore wurde der IST-Zustand im Feld erfasst, wobei alle Defizite aus wildtierbiologischer Sicht (Wanderhindernisse, Störfaktoren, Strukturarmut) aufgenommen wurden. Für jeden Korridor wird ein Objektblatt erstellt, das den IST-Zustand textlich beschreibt und kartografisch darstellt. Des Weiteren werden Sanierungs- und Aufwertungsmassnahmen vorgeschlagen. Wo wildtierbiologisch notwendig und sinnvoll, wird der Perimeter des Korridors neu definiert. Seite 2 von 92 Vorgehen Vorgehen Alle 14 Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung im Kanton Baselland2 wurden anhand von Feldaufnahmen begutachtet. Zusätzlich wurden drei Wildtierkorridore von regionaler Bedeutung3 begutachtet, die laut Aussagen von Jagd- und Fischereiwesen des Kantons Basel-Landschaft einen hohen Stellenwert im Vernetzungssystem besitzen, sodass sie mit den Korridoren von überregionaler Bedeutung gleichzustellen sind. Für all die oben erwähnten Korridore wurde ein eigenes Objektblatt verfasst, bestehend aus: − einer Beschreibung und einer kartografischen Darstellung der Ausgangslage (siehe Abb. 1) mit ausführlicher Auflistung bestehender Beeinträchtigungen, − einer Auswertung der Auswirkungen der Beeinträchtigungen auf die Durchlässigkeit des Korridors (siehe Abb. 2) und − einer Tabelle mit Massnahmenvorschlägen. Basierend auf der Ausgangslage wurde der allgemeine Zustand des Korridors neu beurteilt. Die Neubeurteilung orientiert sich nach Holzgang et al. 2001. Die Korridore wurden in die folgenden Zustandskategorien eingeteilt: 1)