Kommunale Volksabstimmung vom 10. Januar 2021 der Gemeinde Erlinsbach SO

Offizielle Mitteilungen zur kommunalen Volksabstimmung vom 10. Januar 2021 anstelle der Gemeindeversammlung

Aufgrund der Einschränkungen und Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus wurde auf die Durchführung der Gemeindeversammlung vom 23. November 2020 verzichtet. Gemäss § 14 der Verordnung 2 zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit der Gemeinden aufgrund der Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (CorGeV 2) vom 30. Oktober 2020 (BGS 102.2) kann der Gemeinderat sämtliche Geschäfte über Sachfragen in der Kompetenz der Gemeindeversammlung, ohne vorgängige Beratung durch diese, direkt zur Schlussabstimmung an der Urne bringen.

Übersicht Vorlagen

Vorlage 1 Jahresrechnung 2019

Vorlage 2 Forstbetrieb Niederamt – Jahresrechnung 2019

Vorlage 3 Jubiläum 850 Jahre Erlinsbach 2023; Verpflichtungskredit von Fr. 112‘500.00 (Anteil)

Vorlage 4 Projekt regio; Traglufthalle Freibad Suhr-Buchs-Gränichen; Investitionsbeitrag von Fr. 65‘000.00 (Anteil)

Vorlage 5 Alterszentrum Mühlefeld, Sanierung, Ausbau und Erneuerung; Projektierung; Verpflichtungskredit von Fr. 121‘500.00 (Anteil)

Vorlage 6 Budget 2021

Folgende Unterlagen zu den Abstimmungsvorlagen können unter www.erlinsbach-so.ch heruntergeladen werden oder werden auf Anfrage per Post zugestellt:

- Jahresrechnung 2019 Detaillierte Jahresrechnung 2019 - Budget 2021 Detailliertes Budget 2021 - Broschüre zur Abstimmung vom 10. Januar 2021

Falls eine gedruckte Version gewünscht wird, kann diese per Telefon bei der Gemeindekanzlei (062 857 57 00) oder per E-Mail über [email protected] angefordert werden. Wir werden Ihnen das Dokument gerne per Post zusenden.

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation werden die Stimmberechtigten gebeten, ihre Stimme wenn möglich brieflich (unfrankiert im Briefkasten des Gemeindehauses, Dorfplatz 1 oder frankiert per Post) abzugeben. Bitte denken Sie daran, den Stimmrechtsausweis zu unterschreiben.

Seite 1

Vorlage 1 Jahresrechnung 2019 Seite 3

Vorlage 2 Forstbetrieb Niederamt – Jahresrechnung 2019 Seite 8

Vorlage 3 Jubiläum 850 Jahre Erlinsbach 2023 Verpflichtungskredit von Fr. 112‘500.00 (Anteil) Seite 9

Vorlage 4 Projekt aarau regio; Traglufthalle Freibad Suhr-Buchs-Gränichen; Investitionsbeitrag von Fr. 65‘000.00 (Anteil) Seite 10

Vorlage 5 Alterszentrum Mühlefeld, Sanierung, Ausbau und Erneuerung; Projektierung; Verpflichtungskredit von Fr. 121‘500.00 (Anteil) Seite 12

Vorlage 6 Budget 2021 Seite 15

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Botschaft und Anträge des Gemeinderates zur kommunalen Volksabstimmung vom 10. Januar 2021 (anstelle einer Gemeindeversammlung)

Vorlage 1: Jahresrechnung 2019

Erfolgsrechnung Die Rechnung 2019 schliesst leider mit einem Aufwandüberschuss von Fr. 265'346.41 ab. Budgetiert wurde ein Ertragsüberschuss von Fr. 34'004.20. Diese Abweichung basiert im Wesentlichen auf den verminderten Steuereingängen gegenüber dem Budget 2019:  Natürliche Personen -Fr. 4'683.35  Jur. Personen -Fr. 307’922.75  Minderertrag 2019 gegenüber Budget Fr. 312'606.10 In den übrigen Bereichen wurden die Budgetvorgaben erfreulicherweise um insgesamt Fr. 4‘244.21 unterschritten.

Rechnung 2019 Abw. z Budget 2019 Budget 2019 Funktionale Gliederung Aufwand Ertrag in CHF in % Aufwand Ertrag

0 Allgemeine Verwaltung 1'367'639.80 467'594.65 1'289'252.90 390'000.00 Nettoergebnis 900'045.15 792.25 0.09 899'252.90 1 Öffentliche Ordnung und Sicherheit 291'296.87 193'820.30 289'966.45 189'700.00 Nettoergebnis 97'476.57 -2'789.88 -2.78 100'266.45 2 Bildung 5'932'049.55 1'968'037.20 5'900'800.00 1'913'700.00 Nettoergebnis 3'964'012.35 -23'087.65 -0.58 3'987'100.00 Kultur, Sport und Freizeit 289'864.85 64'957.05 274'276.10 50'550.00 Nettoergebnis 224'907.80 1'181.70 0.53 223'726.10 4 Gesundheit 334'575.75 325'800.00 Nettoergebnis 334'575.75 8'775.75 2.69 325'800.00 5 Soziale Sicherheit 3'063'731.85 30'600.00 3'010'735.40 30'600.00 Nettoergebnis 3'033'131.85 52'996.45 1.78 2'980'135.40 6 Verkehr 922'539.57 146'125.75 924'507.30 75'500.00 Nettoergebnis 776'413.82 -72'593.48 -8.55 849'007.30 7 Umweltschutz und Raumordnung 1'642'083.89 1'452'666.04 1'642'637.75 1'460'730.10 Nettoergebnis 189'417.85 7'510.20 4.13 181'907.65 8 Volkswirtschaft 53'561.90 123'401.45 37'190.00 130'000.00 Nettoergebnis 69'839.55 -22'970.45 -24.75 92'810.00 9 Finanzen und Steuern 223'771.07 9'408'566.25 155'000.00 9'643'390.00 9'184'795.18 -303'594.82 -3.20 9'488'390.00 Total Aufwand / Ertrag 14'121'115.10 13'855'768.69 13'850'165.90 13'884'170.10

Ertragsüberschuss -265'346.41 -299'350.61 34'004.20 Aufwandüberschuss (-)

Total 14'121'115.10 14'121'115.10 13'884'170.10 13'884'170.10

Bemerkungen zu den einzelnen Funktionen 0 Allgemeine Verwaltung / + Fr. 729.25 (Abweichung vom Budget 2019) 0220.3010.00 Neuanstellung Verwaltungsangestellte per 1. Juni 2019.

0290 Gemeindeliegenschaften / + Fr. 16‘419.50 Höhere Besoldungskosten für Reinigung, höhere Energiekosten Gemeindehaus, Eingangstüre Gemeindehaus erneuert, Ersatz von Mobilien/Geräten wegen Defekten (Storen Gemeindesaal, Zeitschaltuhren für Türe und Beleuchtung).

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1 Öffentliche Sicherheit / - Fr. 2‘789.88 Weniger Feuerwehr-Ausgaben als budgetiert; die Anschaffungskosten der beiden Personentransporter wurden der Investitionsrechnung belastet.

2 Bildung / - Fr. 23‘087.65 Aufgrund geringerer Schülerzahl sanken die Bezirksschulkosten. Die Besoldungskosten der Schule Erzbachtal lassen sich jeweils nicht genau budgetieren; es sind höhere Nettokosten von Fr. 119‘660.00 entstanden. Der Betriebskostenanteil der Schule Erzbachtal konnte unter Budget abgerechnet werden. Für die Tagesstrukturen wurden weniger Kosten als budgetiert eingesetzt.

3 Kultur und Sport / + Fr. 1‘181.70 Höhere Aufwendungen der TBE für Einsätze im Bereich „kulturelle Anlässe“. Sportplatz Breite: Energiekosten effektiv höher als budgetiert; diese waren aufgrund fehlender Erfahrungswerte schwierig abschätzbar. Ungeplante Reparaturkosten für Beleuchtung des alten Rasenplatzes (Fr. 2‘529.85). Für die Regelung der Eigentums- verhältnisse der beiden Gemeinden entstanden Planungs- und Beratungskosten von Fr. 16‘858.30. Die 1. Abschreibungstranche für die neue Sportanlage unterschreitet den Budgetposten um rund Fr. 17‘500.00. Aufwand für Midnight rund 25% unter Budget.

5 Soziale Sicherheit / + Fr. 233‘400.00 Kommentar zur Rechnung Sozialregion unteres Niederamt (Rechnungsführer: M. Leu): „Gegenüber dem Budget steigen die Gesamtkosten der Sozialen Sicherheit um +4,8% auf 24,3 Mio. Franken, gegenüber dem Vorjahr steigen sie um 2,13 Mio. Franken (+10%). Die Finanzierung durch die Gemeinden übersteigt mit 18,0 Mio. Franken das Budget um +0,4% (Vorjahr 16,9 Mio. Franken, Steigerung von 6%). Die Gemeinden werden mit 912 Franken pro Einwohner belastet, was gegenüber dem Budget 2019 mit 918 Franken eine Abnahme, gegenüber der Jahresrechnung 2018 mit 868 Franken eine Zunahme bedeutet! Die Gesetzliche Sozialhilfe liegt mit 8,15 Mio. Franken leicht unter dem Budget von 8,2 Mio. Franken (-0,6%) und die Kosten pro Einwohner betragen 413 Franken im Lastenausgleich (Budget 420 Franken). Der Pro-Kopf-Ansatz vom ASO beträgt 412 Franken pro Einwohner. Die Kantonalen Leistungsfelder überschiessen mit 7,735 Mio. Franken das Budget um 2,6% und steigen gegenüber dem Vorjahr um 3 Die Kosten für Verwaltung und Infrastruktur fallen mit 2,104 Mio. Franken zwar deutlich höher aus als im Vorjahr (1,876 Mio.), aber erfreulicherweise tiefer als budgetiert (2,183 Mio.). Trotz höheren Kosten für die Nachfolgeregelung der Leitung überwiegen die Minderkosten bei der Verwaltung und den Mandatsentschädigungen im KES-Bereich sowie einem Überschuss im Asylbereich.“

Anteil Kosten Sozialwesen am Nettosteuerertrag Jahr Kosten Sozialwesen Fr. Nettosteuerertrag Fr. Anteil % Zu-/ Abnahme 2019 3‘262‘507 8‘433‘479 38.7 + 3.30% 2018 3‘089‘387 8‘724‘303 35.4 + 4.70% 2017 3‘014‘840 9‘809‘457 30.7 - 4.00% 2016 2‘852‘779 8‘211‘579 34.7 + 0.60%

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6 Verkehr / - Fr. 72‘600.00 6150 Gemeindestrassen / – Fr. 66‘307.00 Geringe Kosten für Strassensignalisationen, weniger Unterhaltskosten für Fusswege, weniger Leistungen der TBE.

6152 Winterdienst / - Fr. 15‘770.00

6153 Werkhof / + Fr. 40‘620.00 Der TBE-Restkostenanteil ist insgesamt um knapp Fr. 40'000.00 höher ausgefallen: es konnten weniger Stunden direkt auf Kostenstellen umgewälzt werden. Der Gemeindeanteil von Fr. 54‘160.00 an der Fahrzeug- und Geräteanschaffung der TBE wurde über die Investitionsrechnung verbucht.

7 Umwelt und Raumordnung Spezialfinanzierungen 7101 Wasserversorgung Aufwandüberschuss von Fr. 60‘865.45 / neues Kapital Fr. -199‘849.64 Der Trend von weiter ansteigenden Kosten konnte 2019 gebrochen werden. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von Fr. 122‘352.90.

7201 Abwasserbeseitigung Aufwandüberschuss von Fr. 111‘303.35 / neues Kapital Fr. 1‘153‘649.04

7301 Abfallbeseitigung Aufwandüberschuss von Fr. 92‘177.90 / neues Kapital Fr. 116‘204.62 Das Defizit basiert mehrheitlich auf falscher Abgrenzung der Grünabfuhrgebühren 2019 (wurden dem RJ 2018 zugewiesen).

8 Volkswirtschaft / – Fr. 22‘970.00 Forstbetrieb Niederamt: Der Investitionsbeitrag von Fr. 127‘500.00 muss laut Instruktionen des Amtes für Gemeinden innert 10 Jahren abgeschrieben werden; dieser Posten war im Budget 2019 noch nicht berücksichtigt.

Die Konzessionsabgabe Eniwa unterschritt die Erwartungen um Fr. 6‘600.00.

9 Finanzen und Steuern 9100 Steuern Der Nettosteuerertrag hat sich leider von RG 2018 auf RG 2019 um rund Fr. 290‘000.00 vermindert. Damit sind die Steuereinnahmen erstmals seit 6 Jahren gegenüber dem Vorjahr gesunken und nicht angestiegen.

9300 Finanz- und Lastenausgleich Der Beitrag aus dem Ressourcenausgleich sank gegenüber dem Vorjahr um rund 10%; Grund höhere Steuereinnahmen in den Berechnungsjahren 2015/2016 als zuvor 2014/2015.

9610 Zinsen Im März 2019 musste ein Darlehen von Fr. 5 Mio. refinanziert werden. Aufgrund von hohen getätigten Investitionen (Sportanlage Breite, Dorfplatz 2) nahm die Gemeinde später im Rechnungsjahr weitere Fr. 5 Mio. als Darlehen auf.

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Abschluss Das Amt für Gemeinden hat die Bilanzbewertung bei der Einführung von HRM2 bei allen Solothurnischen Gemeinden genau geprüft. In unserem Fall mussten ein paar wenige Umgliederungen (vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen) und Neubewertungen vorgenommen werden. Insgesamt generieren diese Korrekturen per 31.12.19 eine positive Neubewertungsreserve im Finanzvermögen von Fr. 235‘179.75. Dieser Betrag kann ab 2021 linear über 5 Jahre verteilt zugunsten des ausserordentlichen Ertrags aufgelöst werden. Das Eigenkapital beläuft sich nach Abschlussverbuchung neu auf Fr. 5‘873‘804.35. Bei einem Fremdkapital von Fr. 16‘330‘169.34 und einem Finanzvermögen von Fr. 17‘200‘209.86 beträgt das Nettovermögen Fr. 870‘040.52 oder Fr. 244.05 pro Einwohner (RG 18: Fr. 368.53) bei 3‘565 Einwohnern per 31.12.2019.

Investitionsrechnung

Jahresrechnung 2019 Budget 2019 Aufgabenbereiche (Funktionale Gliederung) Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen

0 Allgemeine Verwaltung 0.00 0.00 0.00 Nettoergebnis 0.00 0.00 1 Öffentliche Ordnung und Sicherheit, Verteidigung 47'555.67 70'700.00 Nettoergebnis 47'555.67 70'700.00 3 Kultur, Sport und Freizeit, Kirche 580'523.65 826'000.00 Nettoergebnis 580'523.65 826'000.00 6 Verkehr 221'914.70 0.00 591'444.00 0.00 Nettoergebnis 221'914.70 591'444.00 7 Umweltschutz und Raumordnung 182'778.35 256'667.85 361'000.00 160'500.00 Nettoergebnis -73'889.50 200'500.00 Total Ausgaben / Einnahmen 1'032'772.37 256'667.85 1'849'144.00 160'500.00

Nettoinvestitionen (+) / Einnahmenüberschuss (-) 776'104.52 1'688'644.00

Total 1'032'772.37 1'032'772.37 1'849'144.00 1'849'144.00

Nettoinvestition Verwaltungsvermögen Gemeinde Fr. 841‘967.92 Nettodesinvestition Verwaltungsvermögen SF Wasser Fr. -86‘340.55 Nettoinvestition Verwaltungsvermögen SF Abwasser Fr. 20‘477.15

Nettoinvestition Total Fr. 776‘104.52 (SF = Spezialfinanzierung)

Bericht Rechnungsprüfungskommission Die Rechnungsprüfungskommission hat die Jahresrechnung 2019 vom 20. - 22. April 2020 detailliert geprüft und beantragt in ihrem Prüfungsbericht vom 22. April 2020 die Genehmigung der Jahresrechnung 2019.

Die detaillierten Unterlagen zur Jahresrechnung 2019 können unter www.erlinsbach-so.ch heruntergeladen werden oder werden auf Anfrage per Post zugestellt.

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Beschluss und Antrag 1 Nachtragskredite 1.1 Es liegen keine dringliche und gebundene Nachtragskredite zur Kenntnisnahme vor.

2 Jahresrechnung 2.1 Allgemeiner Haushalt Erfolgsrechnung Gesamtaufwand Fr. 14'121'115.10 Gesamtertrag Fr. 13'855'768.69 Aufwandüberschuss (-) vor Ergebnisverwendung Fr -265'346.41

2.1.1 Ergebnisverwendung (nicht budgetiert) Entnahme aus Bilanzüberschuss (Eigenkapital) Fr. 265'346.41 Die Ergebnisverwendung gemäss Antrag 2.1.1 wird beschlossen. Durch den Aufwandüberschuss vermindert sich das Eigenkapital (Bilanzüberschuss Sachgruppe 299) auf Fr. 5'873'804.35.

Investitionsrechnung Ausgaben Verwaltungsvermögen Fr. 1'032'772.37 Einnahmen Verwaltungsvermögen Fr. 256'667.85 Nettoinvestitionen Verwaltungsvermögen Fr. 776'104.52

Bilanz Bilanzsumme Fr. 23'649'298.06

2.2 Spezialfinanzierungen Wasserversorgung / Aufwandüberschuss Fr. -60'865.45 Abwasserbeseitigung / Aufwandüberschuss Fr. -111'303.35 Abfallbeseitigung / Aufwandüberschuss Fr. -92'177.89 Der Aufwandüberschuss der Spezialfinanzierungen wird dem entsprechenden Eigenkapital belastet. Durch diese Ergebnisse ergeben sich folgende zweckgebundene Eigenkapitalien: Wasserversorgung / Vorschuss (-) Fr. -199'849.64 Abwasserbeseitigung / Verpflichtung (+) Fr. 1'153'649.04 Abfallbeseitigung / Verpflichtung (+) Fr. 116'204.62

2.3 Das Prüfungsorgan (Rechnungsprüfungskommission) hat die vorliegende Jahresrechnung geprüft und beantragt dem Gemeinderat und den Stimmberechtigten, diese zu beschliessen.

Antrag des Gemeinderates Der Gemeinderat beantragt, die vorliegende Jahresrechnung 2019 der Gemeinde Erlinsbach SO zu beschliessen.

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Vorlage 2: Forstbetrieb Niederamt – Jahresrechnung 2019

Nachdem der Forstbetrieb Niederamt im ersten Jahr bereits die schweren Sturmschäden durch Burglind bewältigen musste, litt er im zweiten Betriebsjahr ausserordentlich stark unter den Folgen des Trockensommers 2018. Der nach den Sturmschäden bereits stark geschwächte Rundholzmarkt wurde durch die grossen Käferholzmengen bis an die Grenzen belastet. Im aktuellen Marktumfeld ist es für die Forstbetriebe nicht einfach, die Rechnung im Gleichgewicht zu halten. Bei einem Gesamtertrag von Fr. 1‘503‘216.25 und einem Gesamtaufwand von Fr. 1‘492‘831.94 weist die Laufende Rechnung für das zweite Betriebsjahr einen Ertragsüberschuss von Fr. 10‘384.31 aus (vor der Gewinnausschüttung an die beteiligten Gemeinden). In diesem Resultat sind ordentliche Abschreibungen von Fr. 4‘000.00 und zusätzliche Abschreibungen von Fr. 21‘000.00 enthalten. Für das Jahr 2019 war ein Aufwandüberschuss von Fr. 50‘000.00 budgetiert. Im abgelaufenen Betriebsjahr wurden keine Investitionen getätigt. Bedeutende Budgetabweichungen waren 2019 bei den Anschaffungen Mobilien (plus Fr. 8‘300; Ersatz Trocknungsschrank), bei Pflanzen + Wildschadenverhütung (plus Fr. 10‘100; Wiederbewaldung Sturmflächen), beim Unterhalt Traktor (plus Fr. 9‘900; Drehadapter, Seilwinde), bei den Unternehmern Jungwald-pflege und Holzernte (plus Fr. 352‘800; Wiederbewaldung, Käferholzaufrüstung) und bei den übrigen Dienstleistungen (plus Fr. 46‘700; höheres Auftragsvolumen) zu verzeichnen. Aufgrund der erhöhten Aufwände für die Käferholzaufrüstung und der zusätzlichen Dienstleistungsaufträge liegt der Gesamtaufwand wiederum Fr. 257‘800 oder 21% über dem budgetierten Wert. Der Mehraufwand konnte jedoch durch die deutlich höheren Erträge aus den Arbeiten für Dritte sowie die Partnergemeinden (plus Fr. 53‘600) und aus dem Holzverkauf (plus Fr. 217‘600) problemlos ausgeglichen werden. Mit einer Holznutzung von gut 12‘300 Festmetern wurde die geplante Nutzungsmenge (6‘800 Fm) wegen der grossen Käferschäden um über 80 % überschritten. Dank der hohen Gesamtnutzung liegt der Holzertrag deutlich über dem Budgetwert. Da auch die Erträge aus den Dienstleistungsaufträgen die Erwartungen deutlich übertrafen und der Kanton bedeutende Beiträge an die Bewältigung der Käferschäden geleistet hat, liegt der Gesamtertrag in der Rechnung 2019 rund Fr. 268‘200 oder 27% über dem Planwert. Gemäss Artikel 17 der Statuten, wird ein Drittel des Ertragsüberschusses, aber maximal Fr. 50‘000, an die beteiligten Gemeinden ausgeschüttet. Wegen den grossen Sturm- und Käferschäden und den hohen Wiederherstellungskosten beantragt der Vorstand bei den beteiligten Gemeinden, wie im Vorjahr, dass für 2019 auf eine Gewinnausschüttung verzichtet wird, und der gesamte Ertragsüberschuss von Fr. 10‘384.31 dem Eigenkapital zugewiesen wird. Der Forstbetrieb weist damit per 31. Dezember 2019 ein Eigenkapital von Fr. 994‘466.32 aus (bei einem Maximalbestand von Fr. 1‘000‘000). Die Revisionsstelle (PKO Treuhand GmbH, Lohn) hat die Jahresrechnung 2019 am 27. Februar 2020 geprüft und zur Genehmigung empfohlen.

Antrag des Vorstandes des Forstbetriebs Niederamt Der Vorstand beantragt den Bürger- respektive Gemeindeversammlungen der beteiligten Gemeinden, die vorliegende Jahresrechnung 2019 zu beschliessen.

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Vorlage 3: Jubiläum 850 Jahre Erlinsbach 2023; Verpflichtungskredit von Fr. 112‘500.00 (Anteil)

Geschichte Die erste Erwähnung unserer Gemeinde „Arnlesbah“ geht auf das Jahr 1173 zurück. 1973, also vor bald 50 Jahren, konnten die Gemeinden Erlinsbach diesseits und jenseits des Erzbaches eine würdige 800-Jahr-Feier begehen. Das war der eigentliche Startschuss der vertieften Zusammenarbeit der damals drei, heute noch zwei Gemeinden. 2023 bietet sich somit wiederum Anlass und Gelegenheit für eine gemeinsame Feier. Sie soll dazu dienen, die Zusammengehörigkeit der Bevölkerung nach innen und die Wahrnehmung von Erlinsbach nach aussen zu stärken. Die Einbindung der Vereine und des Gewerbes ist für das Gelingen der Feier absolut zentral. Idee Im Auftrag der beiden Gemeinderäte wurde für die Organisation des Jubiläums ein detailliertes Konzept erstellt. Dieses basiert auf zahlreichen Besprechungen mit Vertretern der Vereine, der Behörden, des Gewerbes, sowie Kennern des Vereins- und Kulturlebens. In unserer Talschaft gibt es zahlreiche traditionelle Anlässe, welche über das Jahr verteilt stattfinden. Diese sollen im Jubiläumsjahr unterstützt und gestärkt werden. Somit werden die Jubiläumsfeierlichkeiten 2023 nicht auf einen einzelnen Anlass konzentriert. Nein, das Jubiläum wird während des ganzen Jahres begangen. 850 Jahre Erlinsbach soll wie eine Dachmarke über die einzelnen Veranstaltungen gespannt werden. Ziel ist, dass während des ganzen Jahres Anlässe stattfinden und die Talschaft so als lebendig und attraktiv dargestellt wird. Die Vereine und das Gewerbe sollen sich präsentieren können. Zur 800-Jahr-Feier ist ein Fotobuch mit einem kurzen geschichtlichen Abriss erschienen. Dieses ist längst vergriffen. Das Jubiläum 2023 soll zum Anlass genommen werden, die Geschichte der Talschaft aufzuarbeiten und zusammen mit dem umfangreichen Bestand an alten Fotos und Dokumenten der Öffentlichkeit in zeitgemässer Form zugänglich zu machen. Organisation Für die Organisation wird ein OK zusammengestellt. Es verfeinert das Programm und das Budget, koordiniert die einzelnen Anlässe, erstellt das Werbekonzept und setzt dieses um. Erfreulicherweise konnten die Gemeinderäte mit Stephanie Bernet eine prädestinierte OK- Präsidentin gewinnen, welche mit Freude und Motivation diese Aufgabe übernehmen würde. Kosten Es wird mit Ausgaben von Fr. 250‘000.00 gerechnet. In diesem Betrag sind Beiträge an die ca. 15-18 Anlässe, das Werbekonzept sowie die historische Aufarbeitung und die Digitalisierung des Fundus an Fotos und Dokumenten (z.T. externe Vergabe) enthalten. Die Kosten werden nach Einwohnerproporz zwischen den beiden Gemeinden Erlinsbach AG und Erlinsbach SO aufgeteilt.

Die Gemeindeversammlung Erlinsbach AG hat am 20. November 2020 hat dem Anteil von Fr. 137'500.00 zugestimmt.

Antrag des Gemeinderates

Der Gemeinderat beantragt für das Projekt Jubiläum 850 Jahre Erlinsbach 2023 die Genehmigung des Verpflichtungskredites von Fr. 112‘500.00 (Anteil) zu beschliessen.

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Vorlage 4: Projekt aarau regio; Traglufthalle Freibad Suhr-Buchs-Gränichen; Investitionsbeitrag von Fr. 65‘000.00 (Anteil)

Bedarf an Schwimmflächen im Winter In der Region Aarau bestehen in den Wintermonaten nicht genügend Schwimmflächen (Hallenbäder Aarau Telli und Entfelden). Diese Erfahrungswerte der bestehenden Hallenbäder wurden 2018 durch eine vom Planungsverband aarau regio in Auftrag gegebene Studie bestätigt. Zu spüren bekommen dies verschiedene Wassersportvereine, die Öffentlichkeit, aber auch die Schulen.

Projekt Der Neubau eines Hallenbades bedeutet eine mehrjährige Planungszeit, finanziell eine hohe Investition und einen politischen Prozess. Der Planungsverband aarau regio suchte nach einer kurzfristig realisierbaren Lösung.

Mit dem vorliegenden Projekt können während den nächsten 15 Jahren die Winterschwimmflächen sichergestellt werden. Dabei würde das 50m Becken im Freibad Suhr-Buchs-Gränichen während den Wintermonaten mit einer Traglufthalle überdeckt.

Neben dem Schwimmbad Suhr-Buchs-Gränichen wurden auch die weiteren Freibäder der Region für die Aufrüstung geprüft. Die Wahl fiel auf das Schwimmbad Suhr-Buchs- Gränichen, da es ein wettbewerbskonformes 50 m Becken besitzt, bereits heute unterkellert und mit Fernwärme beheizt ist und damit kostengünstig aufgerüstet werden kann.

Nutzung Die Traglufthalle soll nicht nur durch Vereins- und Schulsport genutzt werden können. Auch die allgemeine Öffentlichkeit profitiert von den zusätzlichen Kapazitäten. Die heute bereits stark ausgelasteten Schwimmbäder mit Winterbetrieb in den Gemeinden der Region (Aarau und Entfelden) werden durch die zukünftige Traglufthalle wesentlich entlastet und damit attraktiver für Familien und Einzelpersonen. Ein Ertragsrückgang wird bei der sehr grossen Nachfrage nicht erwartet.

Zudem ist der Leistungs-Wassersport im Winter auf eine wettbewerbskonforme Trainings- möglichkeit angewiesen, welche heute in der Umgebung nicht besteht. Auch Erlinsbach hat aktuell einige grosse Schwimmtalente, welche auf optimale Trainingsbedingungen angewiesen sind und vom Bau der Halle direkt profitieren könnten.

Das Projekt hat daher regionale Bedeutung. Aus kantonaler Sicht kommt dem Projekt sogar überregionale Bedeutung zu, was mit der namhaften finanziellen Unterstützung von ca. 25% der Investitionskosten gezeigt wird.

Kosten und Finanzierung Die Investitionskosten betragen ca. 3 Mio. Franken. Hinzu kommen Kosten für das Projekt und die Bewilligungsgebühren sowie jährliche Unterhaltskosten, welche ein Defizit von ca. 100’000 Franken verursachen (Schwimmbäder können nie kostendeckend betrieben werden). Von kantonaler Seite () wird das Projekt wie schon erwähnt mit bis zu 25 % der Investitionen unterstützt.

Die verbleibende Investitionssumme wird über einen Kostenschlüssel finanziert, der vom Planungsverband aarau regio entwickelt wurde, um regionale Infrastrukturen vermehrt regional zu finanzieren. Die Standortgemeinden und die Stadt Aarau leisten dabei mit 50%

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den grössten Anteil. Die restlichen 50% sollen gemäss Einwohnerzahlschlüssel von den anderen Mitgliedsgemeinden des Planungsverbandes aarau regio getragen werden. Unter der Voraussetzung, dass die Regionsgemeinden den provisorisch zugesicherten Beitrag mit ihren Budgets für das Jahr 2021 bewilligen, kann davon ausgegangen werden, dass die Investitionskosten gedeckt sind.

Für den jährlichen Betrieb und Unterhalt leisten neben den 3 Standortgemeinden und Aarau auch die nutzenden Vereine einen Beitrag. Die übrigen Gemeinden der Region werden für die Betriebs- und Unterhaltskosten nicht beigezogen.

Fazit Den Städten und grösseren Gemeinden fällt eine hohe Zentrumslast zu. Diese ist nur tragbar, wenn sich auch die Aussengemeinden an wichtigen regionalen Projekten beteiligen und sich solidarisch zeigen.

Zum Zeitpunkt des Drucks dieser Broschüre liegen Finanzierungszusicherungen von aarau regio-Gemeinden wie folgt vor:

Aarau Zustimmung Einwohnerrat am 21. September Urnenabstimmung findet am 13. Dezember statt Buchs Einwohnerratssitzung findet am 8. Dezember statt Densbüren Zustimmung Gemeindeversammlung am 20. November Erlinsbach AG Zustimmung Gemeinderat in eigener Kompetenz Gränichen Zustimmung Gemeindeversammlung am 20. November Küttigen Urnenabstimmung findet am 13. Dezember statt Muhen Zustimmung Gemeindeversammlung am 20. November Suhr Zustimmung Gemeindeversammlung am 20. November Urnenabstimmung findet am 24. Januar statt

Mit Suhr und Gränichen haben zwei von drei Standortgemeinden bereits zugesagt.

Vergleichbare Finanzierungsmodelle für regionale Sportanlagen Ein vergleichbares Projekt wurde 2019 im Sportzentrum Zuchwil realisiert. Dort wurde ebenfalls ein 50m-Schwimmbecken mit einer Traglufthalle überdacht. Rund 15 Gemeinden beteiligten sich finanziell an diesem Projekt. Dies zeugt von einer beispielhaften regionalen Solidarität. Im Jahr 2013 hat sich auch die Gemeinde Erlinsbach SO solidarisch mit einem Beitrag von Fr. 98'000.00 an der Sanierung der Kunsteisbahn Aarau (Keba) beteiligt. Bei der Keba handelt es sich ebenfalls um ein Angebot, welches von der Bevölkerung der Region Aarau genutzt wird.

Aufgrund der Gemeindeordnung wäre es nicht notwendig, das Projekt im Betrag von Fr. 65'000.00 als Kreditvorlage der Gemeindeversammlung (in diesem Fall der Urnenabstimmung) zu unterbreiten. Da es sich aber um ein spezielles regionales Projekt handelt, wollte der Gemeinderat der Bevölkerung ermöglichen, separat darüber zu befinden.

Antrag des Gemeinderates

Der Gemeinderat beantragt für das Projekt aarau regio; Traglufthalle Freibad Suhr- Buchs-Gränichen; die Genehmigung des Investitionsbeitrages von Fr. 65'000.00 zu beschliessen.

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Vorlage 5: Alterszentrum Mühlefeld, Sanierung, Ausbau und Erneuerung; Projektierung; Verpflichtungskredit von Fr. 121’500.00 (Anteil)

Das Alterszentrum Mühlefeld (AZM) wurde im Jahre 1991 eröffnet, also vor 30 Jahren. Das Gebäude steht im Eigentum der beiden Gemeinden Erlinsbach, der Betrieb wird vom Verein AZM geführt. In den letzten Jahren wurden der laufende Unterhalt sowie verschiedene kleinere Renovationen vorgenommen. Mit Ausnahme der Küche und der Heizung wurden jedoch keine grundlegenden Erneuerungen umgesetzt. Inzwischen besteht ein erheblicher Handlungsbedarf.

Zahlen und Fakten - Eröffnung 1991 - 80 Mitarbeitende, davon 8 Lernende; dies entspricht rund 50 Vollzeitstellen - Aktuelles Angebot von 55 Betten - Kantonale Bewilligung für ein Angebot von 59 Betten - Auslastung > 95 % - Gebäude im Eigentum der Gemeinden Erlinsbach SO und AG - Leistungsvereinbarung mit dem Verein AZM als Betreiber - Gute Bausubstanz des Gebäudes mit Erweiterungsmöglichkeiten

Ausführungen dazu Der Vorstand des Vereins hat eine Zustandsanalyse erstellen lassen. Demnach verfügt das Gebäude über eine gute Bausubstanz mit Erweiterungsmöglichkeiten. Eine umfassende Sanierung zur Werterhaltung wie auch bauliche Massnahmen zur Verbesserung der Wohn- und Arbeitsplatzqualität drängen sich auf. Die Auslastung ist gut, das Platzangebot entspricht der Nachfrage.

Erweiterung – Gründe - Ursprüngliches Angebot vor 30 Jahren: 46 Betten - Heute 55 Betten im Angebot durch umfunktionierte Infrastrukturräume - Nicht alle Zimmer verfügen über eine eigene Nasszelle mit WC und Dusche - Bedürfnisse der Bewohnenden haben sich verändert - Bisher keine bauliche Vergrösserung des Gebäudes erfolgt - Enge Platzverhältnisse, Betriebsabläufe gestalten sich kompliziert und ineffizient - Teilweise veraltete Gebäudetechnik – grundsätzlicher Sanierungsbedarf

Ausführungen dazu Die Anforderungen und Bedürfnisse der Bewohner haben sich seit der Inbetriebnahme vor 30 Jahren verändert. Nicht alle Zimmer erfüllen die heutigen Qualitäts- und Komfortansprüche, u.a. wegen der Zimmergrösse und den zum Teil fehlenden Nasszellen. Zudem ist die Nachfrage nach Doppelzimmern stark zurückgegangen. In betrieblicher Hinsicht sind nach und nach erhebliche Schwierigkeiten bei den Prozessabläufen entstanden, insbesondere wegen fehlenden Infrastruktur-, Büro-, Betriebs- und Nebenräumen. Für einen effizienten, zeitgemässen und wirtschaftlichen Betrieb sind diese Schwachstellen zwingend zu beheben. Notwendig ist einerseits eine energetische Sanierung der Gebäudehülle (Energieeffizienz, Erdbebensicherheit). Andererseits besteht Erneuerungsbedarf bei den Elektro-, Kälte-, Lüftungs- und Heizungsanlagen wie auch bei der Liftanlage.

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Was will man erreichen - Beibehaltung der Kapazität von rund 60 Betten - Ausstattung aller Bewohnerzimmer mit eigener Nasszelle und Mindestgrösse - Rückzugsräume, Mehrzweckraum, Bibliothek für Bewohner - Separate Toiletten für Personal und für Besucher - Zeitgemässe Arbeitsplätze für das Personal - Personalaufenthaltsraum - Genügend Geräte- und Materialräume - Werterhaltung des Gebäudes

Ausführungen dazu Eine vom Vorstand des Vereins eingesetzte Arbeitsgruppe hat sich detailliert mit der Thematik auseinandergesetzt, verschiedene Szenarien entwickelt und beurteilt. Basierend auf einer bereits 2018 erstellten Machbarkeitsstudie besteht die Möglichkeit, das Alterszentrum baulich aufzustocken. Die rund 60 Betten können so beibehalten werden mit entsprechender Qualitäts- und Komfortanpassung. Damit wäre sowohl für die Bewohner wie auch für die Mitarbeitenden wieder ein zeitgemässer, optimierter und wirtschaftlicher Betrieb möglich. Die dringend erforderlichen Optimierungen der Infrastruktur wie auch der Betriebsabläufe können so realisiert werden.

Konsequenzen bei Nichtrealisierung des Projektes - Die Grund-Sanierungen sind grundsätzlich notwendig und nicht aufschiebbar - Ohne bauliche Erweiterung müsste das heutige Betten-Angebot reduziert werden - Es würden weniger Bewohnerzimmer angeboten - Das AZM würde an Attraktivität für Bewohner und Mitarbeitende einbüssen - Eine wirtschaftliche Betriebsführung ist unter diesen Umständen nicht möglich

Ausführungen dazu Für die Werterhaltung des Gebäudes sind die technischen Grund-Sanierungen unumgänglich. Eine Reduktion der Anzahl Betten würde der konstanten Nachfrage nach Plätzen im AZM widersprechen. Es würde vermehrt dazu führen, dass Einwohner von Erlinsbach auf andere Heime ausweichen müssen. Die demographische Entwicklung würde nicht berücksichtigt. Ohne bauliche Erweiterung kann den heutigen Anforderungen und Bedürfnissen nicht Rechnung getragen werden, weder für Bewohner noch für Mitarbeitende. Eine Sanierung mit einer Bettenreduktion ist aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht anzustreben. Aufwand und Ertrag geraten in ein Missverhältnis.

Kosten Das gesamte geschätzte Investitionsvolumen beträgt rund 12 Mio. Franken inkl. Kosten für Provisorien und Umzug.

Weiteres Vorgehen mit Projektierungskredit - Um ein vollständiges Bauprojekt auszuarbeiten, wird ein Projektierungskredit von Fr. 410'000.00 benötigt. - Die Kosten des Projektierungskredites werden aufgeteilt zwischen den beiden Gemeinden als Eigentümerinnen und dem Verein AZM als Betreiber. - Der Anteil der Gemeinde Erlinsbach SO beträgt Fr. 121'500.00

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Ausführungen dazu Wir befinden uns in der Phase «Projektierung». Beide Gemeinden beantragen ihren Stimmbürgern zu Handen der Gemeindeversammlung/Urnenabstimmung den entsprechenden Anteil. Die Gemeinde Erlinsbach AG hat ihrem Anteil von Fr. 148'500.00 an der Gemeinde- versammlung vom 20. November 2020 zugestimmt.

Erst danach kann mit der Ausarbeitung des Bauprojektes gestartet werden. Dafür wird rund ein Jahr benötigt.

Das Gebäude ist nach wie vor im Besitz der beiden Gemeinden. Der Verein AZM führt den Betrieb gemäss einer Leistungsvereinbarung zwischen den Gemeinden und dem Verein. In unserer Anlagebuchhaltung ist das Gebäude inzwischen abgeschrieben. Gleichzeitig zur Ausarbeitung des Bauprojektes werden die Eigentumsverhältnisse der Liegenschaft zwischen Gemeinden und Verein überprüft und allenfalls neu geregelt. Ebenfalls wird die bisherige Rechtsform des Betreibers als Verein überprüft. Die ersten Schritte dazu wurden bereits eingeleitet.

Am 21. Oktober 2020 hat ein Informationsabend zur Erneuerung Alterszentrum Mühlefeld stattgefunden. Der Vorstand des AZM und die beiden Gemeinderäte orientierten an diesem Abend ausführlich über das geplante Erneuerungsprojekt.

Antrag des Gemeinderates

Der Gemeinderat beantragt für das Projekt Sanierung, Ausbau und Erneuerung des Alterszentrum Mühlefeld die Genehmigung des Verpflichtungskredites von Fr. 121‘500.00 (Anteil) zu beschliessen.

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Vorlage 6: Budget 2021

Basierend auf einem um 2% auf 100% erhöhten Steuerfuss für natürliche Personen und auf einem unveränderten Steuerfuss von 98% für juristische Personen ist für das Jahr 2021 mit Ausgaben von total Fr. 14‘081‘385.19 und Einnahmen von Fr. 13‘544‘314.69 zu rechnen. Der Aufwandüberschuss für das Budget 2021 beträgt somit Fr. 537'080.50 Ausgangslage und Gründe für das Budgetdefizit Für 2021 muss wie schon im Budget 2020 eine massive Einbusse beim Beitrag aus dem Finanz- und Lastenausgleich in Kauf genommen werden: Anstelle von rund Fr. 800'000 erhält unsere Gemeinde vom Kanton "nur" Fr. 356'030.00. Wir gehen davon aus, dass ab 2022 Beiträge aus dem Finanz- und Lastenausgleich wieder auf das Niveau von rund Fr. 800'000.00 ansteigen, was zumindest in diesem Bereich zu einer deutlichen Budgetentspannung führen dürfte. Die Abschreibungen belaufen sich auf Total Fr. 651'350.85. Davon entfallen Fr. 471'960.75 (Fr. 267'941.85 Gemeinde, Fr. 204'018.90 Spezialfinanzierungen) auf Restabschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen nach HRM1 – diese belasten die Jahresrechnung noch bis ins Jahr 2025 relativ stark (total 10 Jahre nach Einführung HRM2). Danach entfallen die HRM1-Restabschreibungen von jährlich rund Fr. 268'000.00 im steuerfinanzierten Bereich und führen damit zu einer wesentlichen Budgetentlastung.

Erläuterungen 0 Allgemeine Verwaltung Der Nettoaufwand beträgt Fr. 982‘095.25 (Voranschlag 2020: Fr. 952‘956.10.) 2021 ist ein Wahljahr (GR- und Kantonsratswahlen), weshalb sich die Wahlbüro- und Versandkosten gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Besoldungsanpassungen beim Verwaltungspersonal erfolgen im Rahmen der Dienst- und Gehaltsordnung und aufgrund der Mitarbeiterbeurteilung.

1 Öffentliche Sicherheit Der Nettoaufwand beträgt Fr. 105‘037.40 (Voranschlag 2020: Fr. 114‘886.80) Der Anteil unserer Gemeinde an den Feuerwehrkosten beträgt 45.50% resp. Fr. 162‘350.00. Der Beitrag an die ZSO Aare beläuft sich für 2021 auf Fr. 48‘500.00.

2 Bildung Der Nettoaufwand beträgt Fr. 4‘024‘800.00 (Voranschlag 2020: Fr. 3‘997‘600.00.) Unser Anteil an den Betriebskosten der Schule Erzbachtal beträgt Fr. 1‘092‘600.00 und erfährt gegenüber Budget 2020 und Rechnung 2019 erfreulicherweise eine Senkung. Für detaillierte Angaben wird auf das Budget 2021 der Schule Erzbachtal verwiesen. Im nächsten Jahr wäre turnusgemäss kein Jugendfest geplant. Aufgrund der Corona- Situation soll 2021 das abgesagte Jugendfest 2020 nachgeholt werden. Das Festbudget beträgt wie in den vergangenen Jahren Fr. 73‘000.00; Fr. 33‘200.00 für unsere Gemeinde.

3 Kultur/Freizeit Der Nettoaufwand beträgt Fr. 251‘304.85 (Voranschlag 2020: Fr. 235‘672.85) Das Budget für den Sportplatz konnte auch für 2021 teilweise nur geschätzt werden. Im Moment der Budgetierung liegen noch keine Zahlen eines vollständigen Betriebsjahres vor. Die Anlage wurde im Juli 2019 eröffnet.

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4 Gesundheit Der Nettoaufwand beträgt Fr. 671‘081.80 (Voranschlag 2020: Fr. 546‘050.00) Die Pflegekostenbeiträge erhöhen sich laut Kant. Lastenausgleich auf Fr. 129.05 pro Einwohner (Budget 2020: Fr. 120.60/EW) oder auf Fr. 460‘850.00. Die Gemeinde ist von Gesetzes wegen verpflichtet ein Spitex-Angebot (ambulantes Krankenpflegeangebot) zu bieten. Da aufgrund der Pflegetarife keine Volldeckung erzielt werden kann, muss die Gemeinde für die sogenannten Restkosten aufkommen. In den letzten drei Jahren hat die Gemeinde einen Beitrag von Fr. 50'000.00 geleistet. Nach Abschluss 2019 hat die Spitex ein Rest-Eigenkapital von Fr. 109'000.00. Das Budget 2020 rechnet mit einem Defizit von Fr. 70'000.00. Der durchschnittliche pro Kopf-Beitrag im Kanton Solothurn beträgt rund Fr. 35/Kopf. In ESO betrug er bislang rund Fr. 15.00/Kopf. Die Fusion der Spitex-Organisationen für Niedergösgen, Schönenwerd, Eppenberg, Gretzenbach, Däniken, Erlinsbach SO steht per 2021 an. Die neue Organisation würde für rund 18'000 Einwohner die Betreuungsaufgaben übernehmen. Der Hauptsitz wäre in Gretzenbach. Die Organisation wird sich «Spitex Unteres Niederamt» nennen und wird in Vereinsform geführt. Aufgrund des EK-Verzehrs der Spitex und unter Berücksichtigung des Budgets des projektierten Zusammenschlusses muss für das Budget 2021 ein Gemeindebeitrag von Fr. 140'000.00 geleistet werden. Das entspricht rund Fr. 39.00/Kopf. Mittelfristig wird eine Senkung des Pro-Kopf-Beitrages auf das Kantonsniveau angestrebt.

5 Soziale Wohlfahrt Der Nettoaufwand beträgt Fr. 2‘950‘832.10 (Voranschlag 2020: Fr. 2‘781‘901.10) Der Finanzverwalter der Sozialregion Unteres Niederamt (SRUN) kommentiert das Budget 2021 wie folgt: Die Totalkosten der Sozialregion Unteres Niederamt steigen auf 25,1 Mio. Franken, was einer Zunahme von 11,6% gegenüber dem Budget 2020 (+ Fr. 2'613’100) und einer Zunahme von 3,1% gegenüber der Jahresrechnung 2019 (+ Fr. 743'282) entspricht. Die Finanzierungen durch Dritte steigt mit 10,6% (+ Fr. 470'500) prozentual in einem ähnlichen Rahmen wie die Kostenbeiträge der Gemeinden mit 11,9% (+ Fr. 2'142'600). Letztere belaufen sich auf total 20,137 Mio. Franken. Gegenüber der Rechnung 2019 beträgt die Zunahme der Kostenbeiträge der Gemeinden ebenso 11,9% resp. 2,1 Mio. Franken. Die Gemeindebeiträge verursachen somit 963.65 Franken pro Einwohner gegenüber 912.33 Franken pro Einwohner im Budget 2020 resp. 912.18 Franken pro Einwohner in der Rechnung 2019. Für die Budgetabweichungen zum Budget 2020 gibt es drei Gründe: a) Anstieg der kantonalen Leistungsfelder um 11,4% auf 10,7 Mio. Franken (+ 1,1 Mio. Franken) b) Anstieg der Gesetzlichen Sozialhilfe um 11,3% auf 7,1 Mio. Franken (+ 0,7 Mio. Franken) c) Anstieg der Sozialadministration um 16,6% auf 2,327 Mio. Franken (+ 0,3 Mio. Franken) Die nicht direkt beeinflussbaren Kosten der kantonalen Leistungsfelder steigen nach der Aufga- benentflechtung weiter auf 10,7 Mio. Franken an. Die Kosten der Gesetzlichen Sozialhilfe (Lastenausgleich) steigen von 6,371 Mio. Franken auf 7,088 Mio. Franken! Im Rahmen der Aufgabenentflechtung entfallen seit 01.01.2019 mit den Fremdplatzierungen rund 15% der Kosten auf den Kanton. Mit 339.19 Franken pro Einwohner steigt der Lastenausgleich jedoch immer noch an (Vorjahr 323.01 Franken resp. 413.30 Franken im 2019) Die Betriebskosten der SRUN steigen gegenüber dem Vorjahr um 16,6% auf 2,327 Mio. Franken gegenüber 1,996 Mio. Franken im Budget 2020. Diese Zunahme ist u.a. auf die Erhöhung des Stellenplanes von 1’720% auf 1’855% zurück zu führen.

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Vergleichszahlen Bereich Soziale Wohlfahrt Budget 2021 Budget 2020 Rechnung 2019 Rechnung 2018 [FR./EW] [FR./EW] [FR./EW] [FR./EW] EL 327.15 312.50 277.64 272.28 Pflegekosten 129.05 120.60 61.66 62.49 Diverse Beiträge an Kanton 55.59 55.02 52.88 48.74 Gesetzliche Sozialhilfe 339.19 323.01 413.30 388.77

Total nicht beeinflussbare 850.98 811.13 805.48 772.28 Kosten

Betriebskosten SRUN 111.37 101.21 106.70 96.12

Total Gemeinden 962.35 912.33 912.18 868.40 Total Beiträge 235.39 225.54 320.49 268.16 Übrige/Kanton Total Anteil ESO an SRUN 1‘199.05 1'137.87 1‘232.67 1'136.56

6 Verkehr Der Nettoaufwand beträgt Fr. 850‘156.55 (Voranschlag 2020: Fr. 904‘928.50) Im Konto Strassenunterhalt Gemeindestrassen (6150.3141.00) sind Kosten von Fr. 60‘000.00 vorgesehen. Fr. 30‘000.00 betreffen diverse Microbelagseinbauten, für Sanierung der Einlaufschächte sind Fr. 20‘000.00 und für allgemeine Unterhaltsarbeiten Fr. 10‘000.00 vorgesehen. Technische Betriebe Erzbachtal (TBE) Alle durch die TBE generierten Kosten/Erträge werden dies- und jenseits des Erzbaches über die jeweiligen Kostenstellen abgerechnet. Die verbleibenden nicht direkt zuteilbaren Kosten werden gemäss Einwohnerproporz an die beiden Gemeinden verrechnet. Unser Anteil beträgt Fr. 109‘350.00. Dies sind rapportierte Arbeiten „innerer Dienst“ im Bauamt (z.B. Materialpflege, Büroarbeiten, usw.) und nicht direkt zuzuordnende Anteile an Verbrauchsmaterial und Maschinen- und Geräteinvestitionen. Gemäss Gemeindevertrag über die TBE leistet Erlinsbach AG eine Lohnausgleichszahlung aufgrund des höheren Lohnniveaus ihres Personalbestandes per 30.6.15. Dieser Ausgleich wird jeweils aufgrund der effektiven Besoldung berechnet und auf Fr. 25‘500.00 prognostiziert.

Die Tageskarte Gemeinde bleibt in der heutigen Form noch bis Ende 2023 bestehen. Ab 2024 sollen die Gemeinden und Städte von einem neuen Angebot profitieren. Die Gemeinde bietet weiterhin drei Tageskarten Gemeinde an. Der Bezugspreis beläuft sich auf Fr. 45.00 pro Tag.

7 Umwelt und Raumordnung Der Nettoaufwand beträgt Fr. 172‘788.70 (Voranschlag 2020: Fr. 169‘524.90) Wasserversorgung (Spezialfinanzierung) – Eigenkapital negativ Fr. –199‘849.64 (01.01.2020) Die Anschaffung einer weiteren Serie Wasseruhren (ca. 150 Stk.) für den Ersatz von alten Zählern ist mit Fr. 30‘000.00 budgetiert.

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Die geschätzten TBE-Stunden für den Unterhalt der Wasserversorgung belaufen sich auf Fr. 66‘600.00. Die Abschreibungen betragen Fr. 155‘550.75. Es ist ein Einnahmenüberschuss von Fr. 65‘189.25 budgetiert, welcher zum Abbau des negativen Eigenkapitals beiträgt.

Abwasserbeseitigung (Spezialfinanzierung) – Eigenkapital Fr. 1‘153‘649.04 (01.01.2020) Der Aufwandüberschuss beläuft sich auf Fr. 100‘180.45. Die Abschreibungen belaufen sich auf Fr. 67‘800.45.

Abfallbeseitigung (Spezialfinanzierung) – Eigenkapital Fr. 116‘204.62 (01.01.2020) Im Budget 2021 wird ein Einnahmenüberschuss von Fr. 9‘235.00 erwartet.

Friedhof und Bestattungswesen Laut gültigem Friedhof- und Bestattungsreglement gelten mind. 25 Jahre Grabruhe für Erdbestattungen resp. 20 Jahre für Urnengräber (gilt auch für Urnenhain). Im Jahr 2021 sind keine Grabaufhebungen geplant. Die nächsten Grabräumungen sind für 2022 geplant.

Übriger Umweltschutz Die Umweltkommission plant für 2021 drei Anlässe. Den bewährten „Bring- u. Holtag“ im Frühjahr, einen Sonderabfalltag (wird unregelmässig alle paar Jahre durchgeführt) sowie eine Exkursion.

8 Volkswirtschaft Der Nettoertrag beträgt Fr. 57‘260.30 (Voranschlag 2020: Fr. 60‘500.00)

Der jährliche Grundbetrag für den Forstbetrieb Niederamt (aktiv seit 1.1.2018) beträgt Fr. 65.00 pro zu bewirtschaftende Hektare Wald, resp. Fr. 10‘500.00.

Tourismus Vom 15. bis 17. Oktober 2021 soll die abgesagte Gewerbeausstellung „Erzpo2021“ im Schulzentrum Bläuen stattfinden. Die beiden Gemeinden werden gemeinsam mit einem Stand vertreten sein. Ebenfalls wird sich die Gemeinde Jaun und Jaun-Tourismus als Gastausstellerin präsentieren. Für den Messeauftritt wurde ein Kostendach von Fr. 13‘000.00 budgetiert.

9 Finanzen und Steuern Der Nettoertrag beträgt Fr. 9‘413‘755.85 (Voranschlag 2020: Fr. 9‘240‘500.00) Für die Berechnung des Beitrags aus dem Finanz- und Lastenausgleich (FILA) wird neben der Einwohnerzahl das massgebende Staatssteueraufkommen (Steuerkraftindex) der Gemeinde berücksichtigt. Für die Berechnung der FILA-Beiträge 2021 werden die Durchschnittswerte der Vergleichsjahre 2017/2018 angewendet. Bei 3‘502 Einwohnern verzeichnet unsere Gemeinde einen Steuerkraftindex von 90.82 (Vorjahr 89.86). Dieser aussergewöhnliche Anstieg hat seinen Ursprung im „Super-Steuerjahr 2017“. Damals konnte bei den jur. Personen ein ausserordentlicher Gemeindesteuerertrag von beinahe Fr. 1.90 Mio. verbucht werden. Ohne solche erfreulichen Zusatzeinnahmen verzeichnet die Gemeinde bei ordentlichem Steuereingang einen Steuerkraftindex um ca. 83 Punkte, also stark unterdurchschnittlich im Kantonsvergleich. Das wirkt sich für 2021 stark auf den Beitrag aus dem Finanz- und Lastenausgleich aus. Für 2021 wird uns ein Beitrag von Fr. 356'030.00 zugesichert. Ab 2022 sind wieder viel höhere FILA-Beiträge zu erwarten.

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Der Finanzplan 2021-2027 zeigt für die nächsten 5 Jahre (bis 2025) negative Abschlüsse. Dies aufgrund des steigenden Abschreibungsbedarfs, aber im Gegenzug nur leicht ansteigenden Steuereinnahmen. Grössere Investitionskosten (evtl. Sanierung Alterszentrum, Ersatzbau Feuerwehrmagazin) sind dabei noch nicht berücksichtigt, da die effektiven Finanzierungskosten noch nicht ermittelt sind. Gepaart mit den zu erwartenden negativen Zahlen aufgrund der Corona-Krise ist für den Gemeinderat eine sofortige Anpassung des Gemeindesteuerfusses unerlässlich. In einem ersten Schritt soll der Steuerfuss für nat. Personen um 2% auf 100% angehoben werden. Eine weitere noch stärkere Erhöhung ist leider für die kommenden Jahre nicht auszuschliessen. Der Steuerfuss für juristische Personen soll bei 98% belassen werden.

Gedanken und Begründungen des Gemeinderats und der Finanzkommission Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung an der Urnenabstimmung vom 10. Januar 2021 eine Erhöhung des Gemeindesteuerfusses für natürliche Personen um 2% auf 100% der einfachen Staatssteuer. Die Finanzkommission unterstützt mehrheitlich den Antrag des Gemeinderates (Variante 1 auf dem Stimmzettel). Der Aufwandüberschuss ist auch mit einer moderaten Steuererhöhung überdurchschnittlich hoch. Bei einer Ablehnung der Steuerfusserhöhung muss davon ausgegangen werden, dass der Aufwandüberschuss auf rund Fr. 703'000.00 steigt. Ein Steuerprozent entspricht Einnahmen von rund Fr. 83'000.00. Auch mit einer Steuererhöhung um 2% befindet sich unsere Gemeinde im kantonalen Vergleich noch immer unter den Top Ten der steuergünstigsten Gemeinden im Kanton Solothurn. Seit 2008 beträgt der Gemeindesteuerfuss unverändert 98%. Die vielen notwendigen Investitionen in die Infrastruktur (Schulanlagen, Sportanlagen, Tiefbauten), die gestiegenen Kosten im Sozialwesen und Spitexbereich haben den Steuerbedarf sukzessive erhöht beziehungsweise werden ihn auch künftig erhöhen. In den nächsten Jahren stehen im Bereich Schulanlagen diverse Investitionen an. Diese wirken sich auf den Betriebskostenanteil aus. Ein allfälliger Finanzierungsbeitrag an die Erweiterung des Alterszentrum Mühlefeld ist erst in Abklärung. Weiter stehen grosse Investitionskosten für einen Neubau des Feuerwehrmagazins (allenfalls verbunden mit Werkhof) bevor, welche im Moment nicht beziffert werden können. Die geplante Erhöhung des Gemeindesteuerfusses per 1.1.2021 erfolgt unabhängig der Auswirkungen der Corona-Krise, welche zum aktuellen Zeitpunkt weder zeitlich noch betragsmässig abgeschätzt werden kann. Im Budget 2021 sind die Steuereinnahmen von juristischen Personen im Verhältnis zu den natürlichen Personen rund 18 Mal tiefer. Im Bewusstsein, dass unsere Gemeinde ein nicht unerhebliches Klumpenrisiko bei den juristischen Steuerzahlern aufweist, beantragt der Gemeinderat in dieser speziellen Corona-Situation keine Steuererhöhung bei den juristischen Personen.

Die detaillierten Unterlagen zum Budget 2021 können unter www.erlinsbach-so.ch heruntergeladen werden oder werden auf Anfrage per Post zugestellt.

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Beschluss und Antrag Der Gemeinderat beantragt, das Budget wie folgt zu beschliessen: 1 Erfolgsrechnung Gesamtaufwand Fr. 14'081'395.19 Gesamtertrag Fr. 13'544'314.69

Aufwandüberschuss (-) Fr. -537'080.50

2 Investitionsrechnung Ausgaben Verwaltungsvermögen Fr. 1'515'750.00 Einnahmen Verwaltungsvermögen Fr. 130'000.00 Nettoinvestitionen Verwaltungsvermögen Fr. 1'385'750.00

3 Spezialfinanzierungen Wasserversorgung Ertragsüberschuss Fr. 65'189.25 Abwasserbeseitigung Aufwandüberschuss Fr -100'180.45 Abfallbeseitigung Ertragsüberschuss Fr. 9'235.00

4 Die Teuerungszulage ist für das hauptamtliche Gemeindepersonal auf 116.20% beizubehalten.

5 Der Steuerfuss ist wie folgt festzulegen: Natürliche Personen 100% der einfachen Staatssteuer Juristische Personen 98% der einfachen Staatssteuer

6 Die Feuerwehrersatzabgabe ist wie folgt festzulegen: (Minimum Fr. 20.00/ Maximum Fr. 400.00) 10% der einfachen Staatssteuer

7 Der Gemeinderat wird ermächtigt, allfällige Finanzierungsfehlbeträge gemäss vorliegendem Budget durch die Aufnahme von Fremdmitteln / Darlehen zu decken.

Antrag des Gemeinderates

Der Gemeinderat beantragt, das vorliegende Jahresbudget 2021 der Gemeinde Erlinsbach SO zu beschliessen.

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