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BEITRAGE

ZUR

WüRTTEMBERGISCHEN

APOTHEKENGESCHICHTE

Band XI

1975-1977

Herausgegeben von Armin Wankmüller

Druck: Gulde-Druck, Tübingen

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Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der photo mechanischen Wiedergabe und der übersetzung vorbehalten

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Inhalt des XI. Bandes

H ase I i er, G ü n t her: Geleitwort 1

Wa n k m ü I I er, Arm in: 25 Jahre "Beiträge zur Württembergischen Apo- thekengeschichte" ...... 2

He in, Wo I f g an g - Hag e n: Zum 25jährigen Bestehen der "Beiträge zur Württembergischen Apothekengeschichte" 3

Fuhr, Heinz: 25 Jahre "Beiträge" . . . 3

Wankmüller, Armin: Pharmazieprofessor Dr. Rudolf Weinland in Tübingen (mit 1 Abb.) 4

Die Chemische Fabrik von Julius Hauff in Feuerbach 12

Württembergische Apotheker in Amerika, 3. Ergänzung: Die Apotheker Lamparter und Taxis . . . . . 14

Apotheker und Professor Dr. Ernst Bames aus Saulgau (mit 1 Abb.) 15

Württ. Apotheker des 16.118. Jahrhunderts, Folge XLVII: Die Apotheker von ...... 19

Die Promotion von württ. und von in Württemberg tätigen Apothekern zwi­ schen 1876 und .1900 ...... 22

Apotheker aus den Matrikeln der Technischen Hochschule Stuttgart, Folge V (1924/25-1928/29) ...... 27

Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker, XIII. Folge: 1881-1884 ...... 30

Der Beginn des Frauenstudiums in der Pharmazie in Württemberg (mit 5 Abb.) ...... 33

Die Zerstörung württ. Apotheken im 2. Weltkrieg, III. Folge: Der Untergang der Freudenstädter Apotheken ...... 49

Apotheker Theodor Isenberg, ein Stiefbruder von Hermann Hesse 50

Württ. Apotheker des 16.118. Jahrhunderts, Folge XLVIII: Die Apotheker von Schwäbisch Gmünd ...... 52

Apotheker aus den Matrikeln der Technischen Hochschule Stuttgart, Folge VI (Schluß 1928/29-1934/35) ...... 55

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Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker, XIV. Folge: 1884-1888 ...... 59

M ö r i k e, K lau s D. und Wa n km ü II er, Arm in: Die Apothekerfamilie Mörike (mit 16 Abb.) ...... 65

W an k müll er, Arm in: Apotheker und Professor Gotthilf David Schu- mann (mit 1 Abb.) ...... 97

B rau n, P au I : Apotheker Dr. Eugen Ostermeyer aus Biberach 101

Ba c hof f n er, Pie r r e : Württembergische Pharmakopöe und Taxe im Elsaß des 18. Jahrhunderts 103

Wa n k müll er, Arm in: Württ. Apotheker im Kanton Bern - Lebensdaten (Zugleich Folge VI der Lebensdaten Schweizer Apotheker, Nr. 94-101) . . . 104

Württ. Apotheker des 16.118. Jahrhunderts, Folge XLIX: Die Apotheker von Schwäbisch Hall und die Apotheker von DIrn ...... 106

Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker, XV. Folge: 1888-1889 ...... 125

Apotheker Wilhelm Mester (t 1670) aus München 128

Apotheker Friedrich Mayer, Teilnehmer der Mai-Revolution 1849 (mit 1 Abb.) 129

Die Promotion von Apothekern von 1901 bis 1910 131

Apotheker und Professor Dr. Hugo Dieterle aus (württ. Apotheker außerhalb des Landes, Folge X) (mit 1 Abb.) . . . . . 142

Der Brief des Apotheker-Gehilfen Noa Finckh von 1826 150

Zur Charakteristik von Apotheker und Professor Dr. Gustav Friedrich Märklin in Tübingen ...... 152

Die Firma Paret & Dmgelter in Stuttgart 154

Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker, XVI. Folge: 1889-1891 ...... 155

Bibliographie der württ. Apothekengeschichte, XXXV. Folge: 1972-1974 159

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Beiträge 11 zur I Württembergischen ii Apothekengeschichte li 1

Herausgegeben von Dr.Armin Band XI· Wankmüller Dezember 1975 ~ !i Tübingen Heft 1 ~ ~

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Inhalt

Professor Dr. G. Ha sei i er, 5tuttgart: Geleitwort ...... 1 Dr. A. Wankmüller, Tübingen: 25 Jahre Beiträge zur württembergischen Apothekengeschichte 2 Professor Di". W. H. He i n, Hofheim: Zum 25jährigen Bestehen der Beiträge zur württembergischen Apothekenge- schichte ...... 3 Apotheker H. F uhr, Schwäbisch Gmünd: 25 Jahre Beiträge . . . . . 3 Dr. A. Wankmüller, Tübingen: Pharmazieprofessor Dr. Rudolf Weinland in Tübingeri 4 Die Chemische Fabrik von Julius Hauff in Feuerbach, Württ. Apotheker als Fabrikanten, XIV. Mitteilung · ...... 12 Württembergische Apotheker in Amerika, 3. Ergänzung: Die Apotheker Lamparter und Taxis ...... · ...... 14 Apotheker und Professor Dr. Ernst Bames aus 5aulgau, Württ. Apotheker außerhalb des Landes, Folge IX. . · ...... 15 Württ. Apotheker des 16.118. Jahrhunderts, Folge XLVII: . Die Apotheker von Rottweil ...... 19 Promotionen von württ. und von in Württ.· tätigen Apothekern zwischen 1876 und 1900 ...... 22 Apotheker aus den Matrikeln der Technischen Hochschule 5tuttgart, Folge V (WS 1924/25<-55 1928) ...... 27 Verzeichnis der in 5tuttgart und Tübingen ab 1823 geprüften Apotheker, XIII. Folge 1881-1884 ...... 30

Die BEITRÄGE erscheinen halbjährlich (Juni und Dezember) • 5 Hefte bilden einen Band

Anfragen wegen Bezug, Abonnement etc. an Dr. A. Wankmüller, Tübingen-Ned

Alle Rechte, auch die des Nachdrud

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BEITRÄGE ZUR WüRTTEMBERGIsCHEN APOTHEKEN. GESCHICHTE .

Band XI Dezember 1975 Heft 1

Geleitwort Vor mehr als einem Vierteljahrhundert, im Dezember 1950, erschien das erste Heft der "Beiträge zur württembergischen Apothekengeschichte". In seinem Vorwort ver­ hieß der Herausgeber Armin Wankmüller, daß das Unternehmen nicht nur die Erfor­ schung dieses "Grenzgebiets, das den Historiker und den Apotheker gleichermaßen berührt", fördern und voranbringen solle, sondern daß es ihm auch darum gehe, für apothekengeschichtliche Veröffentlichungen ein Forum zu schaffen. Wenn der Her­ ausgeber damals an gleicher Stelle die Hoffnung aussprach, daß die Geschichte der Apotheken auch in Württemberg den ihr zukommenden Platz in der Landes-, Berufs­ und Wissenschaftsgeschichte erhalten möge, so kann ihm heute bestätigt werden, daß dieses Ziel voll und ganz erreicht wurde. Es mag im Lande wenig Berufsgruppen geben, die für die Erhellung der Vergangenheit in ihren fachspezifischen Ausprägun• gen so viel getan haben. Darüber hinaus haben der Herausgeber und seine Mitarbeiter es verstanden, die scheinbar engen Grenzen ihrer Thematik immer wieder zu überwinden. Die Jahrgän• ge der "Beiträge" wurden zu einer willkommenen Fundgrube nicht nur für den "Apothekenhistoriker", sondern auch für den Genealogen, den Rechtshistoriker und den Kulturhistoriker. Sie bieten Interessantes zur Geschichte der Fächer Pharmazie und Chemie und damit zur allgemeinen Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, schließlich auch, mit Aufsätzen über die frühen Entwicklungsstadien der pharmazeu­ tischen Industrie, zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Durch eine "Bibliographie der württembergischen Apothekengeschichte" erschließen sie das einschlägige Schrift­ tum. Damit hat die kleine Zeitschrift erreicht, was sich Armin Wankmüller seiner­ zeit von ihr erhoffte - und sogar mehr als das. In dem 1732 erschienenen ersten Band des "Großen vollständigen Universal-Lexi­ con Aller Wissenschaften und Künste, welche bishero durch menschlichen. Verstand und Witz erfunden und verbessert worden" von J ohann Heinrich Zedler ist zu lesen: "Der Apotheker ist mit Recht des Doctoris Medicinae seine rechte, des Chirurgus aber seine linke Hand zu nennen." Als Vorsitzender der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Würt• temberg möchte ich wünschen, daß auch künftig einige Apotheker, vor allem aber der verdiente Herausgeber der "Beiträge", sich gelegentlich eine Hand freimachen können, um sie dem Dienst an der Geschichte ihres Berufsstandes zu widmen - den Historikern wie den Apothekern zu Nutz und Freude! Prof. Dr. Günther Haselier Oberstaatsarchivdirektor Vorsitzender der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg

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25 Jahre "Beiträge zur Württembergischen Apotheken­ geschichte"

Einige Gedanken des Herausgebers A. W a n k müll e r

Das Jahr 1975 lag für den Studenten der Pharmazie Armin Wankmüller 1950 in weiter, weiter Ferne! Sollte es gelingen, 25 Jahre lang die BEITRÄGE herauszugeben, so mußte eigentlich bis dahin der Stoff erschöpft sein. Der Herausgeber dachte nicht darari, über 25 Jahre die BEITRÄGE zu schreiben, den Druck zu betreuen, den Um­ bruch zu beaufsichtigen und schließlich mit eigener Hand den Versand vorzuneh­ men. Diese 25 Jahre sind nun sehr viel rascher vergangen, als erwartet. Der Stoff zur Geschichte der württembergischen Apotheken und des Apothekenwesens ist keines:' wegs erschöpft, es liegen eine Reihe von angefangenen Manuskripten vor und beson­ ders umfangreich ist das Konzept eines biographischen Lexikons aller von 1801 bis 1900 geborenen württembergischen und in Württemberg tätigen Apotheker. So bleibt kein anderer Weg, als die BEITRÄGE auch über den 25. Jahrgang hinaus fortzuset- zen. Eine Geschichte der BEITRÄGE soll hier noch nicht geschrieben werden. Zu der Begründung der Zeitschrift haben mehrere Faktoren den Anstoß gegeben. Die Redak­ tion der damaligen Süddeutschen Apothekerzeitung und der Pharmazeutischen Zei­ tung sahen· sich nicht in der Lage, den Abdruck einer größeren Zahl von Abha;dlun­ gen zur Pharmaziegeschichte Württembergs fest zuzusagen. Unter dem Eindruck der Verluste durch den Krieg, der nicht nur Archive, Bibliotheken und persönliche Akten und Urkunden vernichtete, sondern auch viele Manuskripte und Ausarbeitungen un­ gedruckt zerstörte, glaubte der Herausgeber seine Nachforschungen durch den Druck und eine Verbreitung weit gestreut sichern zu müssen.

Die damalige Bestandsaufnahme der Nachlässe einzelner Pharmaziehistoriker zeig­ te in erschreckendem Umfang, wie die Lebensarbeit vieler Forschungsstunden in den Jahren von 1939 bis 1945 untergegangen war. Dieser Eindruck und in besonderer Weise der Anblick der brennenden Universitätsbilbiothek in München im Juli 1944 der zeitlebens unverlöschbar dem Herausgeber vor Augen steht, gab eigentlich 1950 den Anstoß noch als Student den kühnen Plan der Herausgabe einer eigenen Zeit­ schrift im Selbstverlag zu wagen. Ein einziger Apotheker, Herr Paul Braun, damals angestellt in der Kloster-Apotheke in Weingarten, bestärkte besonders eindringlich den Herausgeber, das große Wagnis auf sich zu nehmen. So muß eigentlich ihm der besondere Dank zukommen!

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Zum 25jährigen Bestehen der "Beiträge zur Württembergischen Apothekengeschich te"

Kurz vor Weihnachten 1950 kam mir das erste Heft dieser Zeitschrift zu Gesicht, die der junge Nürtinger Armin Wankmüller herausbrachte. Im Vorwort zu ihm schrieb er, daß er sich das Ziel setze, mit dieser Folge die pharmaziegeschichtliche Forschung zu fördern und für Erhaltung und Erfassung apothekengeschichtlichen Schrifttums einzutreten. Nach dem Krieg, der so viele Dokumente aus der Geschichte des Apothekenwesens vernichtet hatte, war das ein Vorhaben, das Beachtung und Sympathie weckte. Und wie andere junge Apotheker, die aus dem Krieg zurückgekommen waren, brachte er Zielstrebigkeit und Mut auf, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Denn das ge­ hörte dazu, um als angestellter Apotheker ohne materielle Hilfe von anderer Seite an eine solche Aufgabe heranzugehen. Mit viel Idealismus, mit Tatkraft und einem dazugehörigen rechten "schwäbischen Dickschädel" hat Armin Wankmüller unbeirrt über 25 Jahre hin sein Ziel verfolgt. Er fand Mitarbeiter und Förderer und erschloß in mühseligen Archivstudien eine riesige Fülle neuen Materials. So entstand ein Quellenwerk zur Apothekengeschichte eines deutschen Landes, das beispielhaft wurde und Württemberg zum pharmaziehistorisch besterforschten Gebiet Deutschlands werden ließ. Sichtbares Zeichen der Anerken­ nung für diese Leistung wurde die Verleihung einer hohen internationalen Auszeich­ nung auf dem Gebiet der Pharmaziegeschichte - der Schelenz-Plakette - an Armin Wankmüller im Jahre 1970. Durch die Exaktheit seiner. Arbeitsweise und die Unermüdlichkeit seines Forschens gewann er Anerkennung und Freunde weithin in der Welt. Ich darf mich zu ihnen zählen und wünsche dem Freunde weiterhin Erfolg mit seinen "Beiträgen", deren Bände eine Fundgrube für jeden sind, der sich in Deutschland mit der Geschichte der Phar­ mazie befaßt. Professor Dr. Wolfgang-Hagen Hein Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie e. V.

25 Jahre "Beiträge" Mein Consemester Armin Wankmüller hat schon während unseres Studiums in Tübingen seine besondere Liebe zur Geschichte der Pharmazie entdeckt. Dabei faßte er den damals mutigen Entschluß, gerade die Geschichte der württembergischen Apo­ theken und der Apotheker unserer Heimat, die viele klangvolle Namen aufzuweisen hat, zu erforschen und zu publizieren. 25 Jahre erscheinen nun seine "Beiträge zur württembergischen Apothekengeschichte". Wir freuen uns mit Armin Wankmüller über dieses Jubiläum und wünschen ihm für die Zukunft noch einen reichen Ertrag seiner Arbeit und vor allem auch ein Echo der Kollegenschaft durch einen Zuwachs seiner Leserschar. Apotheker Heinz Fuhr Vorsitzender des Landesapothekervereins Württemberg e. V.

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Pharmazieprofessor Dr. Rudolf Weinland in Tübingen

Von Armin W a n k müll e r

Herkunft und pharmazeutische Ausbildung

Der Großvater war württembergischer Pfarrer, der Vater sollte Pfarrer werden, pro­ movierte jedoch als Zoologe und wurde Direktor des Zoologischen Gartens in Frank­ furt am Main. Ein Halsleiden zwang ihn im Alter von 35 Jahren zum Rücktritt und zu der übersiedlung auf das Hofgut Hohenwittlingen bei lJrach. Als Privatgelehrter erfand Dr. David Weinland für seinen Sohn die Geschichte des Höhlenmenschen Ru­ laman, eine Geschichte die später auch gedruckt wurde und schließlich ein Stück "schwäbischer Welt-Literatur" wurde. Wie vor Jahrzehnten lesen noch heute würt• tembergische Schulkinder den "Rulaman". Das war die Atmosphäre, in welcher Rudolf Weinland aufwuchs. Geboren in Ho­ henwittlingen am 22. November 1865 besuchte er die Lateinschule in Urach und nach dem Umzug der Eltern in die ehemalige Reichsstadt Eßlingen, der Heimat der Weinland, dort das Lyzeum. War es die naturwissenschaftliche Anregung durch den Vater, oder war es die finanzielle Situation, die Rudolf Weinland 1880 als Praktikant in die Salzmannsche Apotheke am Marktplatz in Eßlingen führte, beides dürfte dazu beigetragen haben. Immer noch war der Weg über eine Lehre als Apotheker ein fi­ nanziell erschwinglicher Weg zum akademischen Beruf. Das Gehilfenexamen hatte Rudolf Weinland 1883 in Stuttgart abgelegt und nun schloß sich die damals vorgeschriebene dreijährige Gehilfenzeit an. Diese "Kondi­ tionsjahre" leistete Weinland in Freiburg im Breisgau (1h Jahr), Genf (1 1/2 Jahre), (112 Jahr) und in Baden-Baden (112 Jahr) ab. Darauf diente er als Einjährigen• Freiwilliger von 1886 bis 1887 bei dem Dragonerregiment 25 Königin Olga in Lud­ wigsburg. Von seiner Vaterstadt Eßlingen aus war als Fahrschüler das Studium der Pharmazie an der polytechnischen Schule in Stuttgart am naheliegendsten. Vier Se­ mester, Winter 1887/88 bis Sommer 1889, waren ausreichend, um im November 1889 vor der Prüfungskommission das pharmazeutische Staatsexamen mit der Note 1 in Stuttgart abzulegen. Im Gegensatz zu den Kollegen wechselte Rudolf Weinland nun an die Universität Erlangen über und studierte dort Chemie im Wintersemester 1889/90 bis zum Ende desWintersemersters 1890/91. Gleichzeitig fertigte er eine Dissertation an und pro­ movierte bei Professor Hilger im April 1891 zum Dr. phi!. Sein Doktorvater übernahm Dr. Rudolf Weinland in Erlangen als Assistent ab 1. Oktober 1892. Infolge der Berufung Hilgers 1892 nach München trat eine Vakanz von 1 Jahr ein, die Weinland in seinem Vaterhaus in Hohenwittlingen verbrachte. Danach erhielt er bei Hilger auch in München eine Assistentenstelle. Zusätzlich be­ reitete er sich auf das Maturum am Ludwigs-Gymnasium in München vor, um sich habilitieren zu können. Der Apotheker konnte damals ohne Maturum promovieren, jedoch für eine Habilitation war diese Prüfung vorgeschrieben. 1894 war die Able­ gung des Maturums möglich, im Sommersemester 1897 bekam Weinland Urlaub um

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an der Technischen Hochschule in Darmstadt zu arbeiten. Habilitiert hat ihn 1899 die philosophische Fakultät II der Universität München für pharmazeutische Che­ mie. Die Berufung nach Tübingen

Mit dem Weggang von Professor Paul stand die Naturwissenschaftliche Fakultät in Tübingen vor der schwierigen Frage, welche Aufgaben bei einer Neubesetzung beson­ ders ins Auge zu fassen wären. Das Gutachten erstattete Wislicenus in Würzburg, der vorschlug, einen pharmazeutischen Chemiker zu berufen, der aus dem Apotheker­ stand hervorgegangen wäre. Diese Forderung begründete er mit dem Argument, er könne dann in anziehender Weise für die Studierenden die Pharmazie vertreten. Als Privatdozenten, die in Frage kämen, nannte Wislicenus an erster Stelle Dr. Gadamer in Marburg und an zweiter Stelle Dr. Weinland in München. Gadamer wäre der tüchtigste, 33 Jahre alt und seit 5 Jahren an der Universität Marburg tätig. Gadamer erwarte allerdings einen Ruf nach Greifswald und sei an 3. Stelle nach Professor Paul und Beckurts als o. Professor in Breslau vorgeschlagen. Doch werde Gadamer eventu­ ell für Tübingen zu bekommen sein. Zu Weinland bemerkte Wislicenus, er wäre geborener Württemberger, 37 Jahre alt, seit 4 Jahren h'abilitiert, jedoch in pharmazeutischen Kreisen wenig bekannt, da seine Arbeiten auf rein anorganischem Gebiet liegen. Für Tübingen sei Weinland sehr ge­ eignet, da alle Tübinger Lehrer auf dem organisch-chemischen Gebiet arbeiten, Vielleicht komme auch noch Autenrieth in Freiburg für den Ruf nach Tübingen in Frage, er werde oft nach Gadamer an zweiter Stelle genannt. Autenrieth arbeite je­ doch auch auf organischem Gebiet, das in Tübingen schon ausreichend gepflegt wer­ de. Die analytische Chemie könnte dem tit. a. 0, Professor Bülow ohne Gehaltsände• rung übertragen werden. Später werde die Schaffung einer weiteren a. o. Professur, auch im Hinblick auf die physikalische Chemie außerdem notwendig werden. Wislicenus kam schließlich zu dem Vorschlag an erster Stelle Gadamer als a. o. Professor für pharmaz. Chemie, an zweiter Stelle Weinland zu berufen und Professor Dr. K. Bülow einen Lehrauftrag für analytische Chemie zu erteilen. Die Naturwissen­ schaftliche Fakultät hatte in ihrem Bericht darauf hingewiesen, daß die von Professor Paul vertretenen Fächer getrennt werden müssen. Sie wünschte die Besetzung der Lehrstelle der Pharmazie als ordentliche Professur, an zehn deutschen Universitäten bestünden für dieses Fach Ordinariate, an fünf Hochschulen außerordentliche Profes­ suren. Die Fakultät folgte sonst dem Gutachten von Wislicenus. Die Universität übermittelte gleichlautend ihren Bericht an das Ministerium nach Stuttgart mit Da­ tum vom 26. Juli 1902. In den Akten befindet sich anschließend ein Telegramm mit dem Inhalt "Gadamer geht als o. Professor nach Breslau" und ein weiteres Telegramm mit Datum vom 12. August 1902 "Weinland nimmt auf 1. Oktober 1902 an, schriftliche Zusage folgt". So­ mit war sehr schnell die Entscheidung gefallen. Schon am 18. August 1902 fertigte das Ministerium des Kirchen- und Schulwesens in Stuttgart den Erlaß aus, der die Ernennung Weinlands durch den König zum a. o. Professor der Univerität mitt~ilte. Sein Lehrauftrag umfaßte die pharmazeutische

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Chemie einschließlich der forenischen Chemie, die Toxikologie, Maßanalyse, phar­ mazeutische übungen und nach Bedürfnis auch die Nahrungs- und Genußmittelche• mie. Als sparsamer Schwabe reichte Weinland wohl die kleinste Aufstellung an Um­ zugskosten seit Jahren ein, er war allerdings damals noch Junggeselle: Umzugskosten 57 Mark und 28 Pfennig, Eisenbahnkarte 3. Klasse von München nach Stuttgart im Schnellzug 10 Mark und Plochingen Tübingen 2. Klasse 2 Mark 60 Pfennig!

Die Schüler von Weinland in Tübingen Während seiner Lehrtätigkeit in Tübingen sind bei Weinland zahlreiche Dissertat­ ionen angefertigt worden. Ihre Zusammenstellung begegnet jedoch Schwierigkeiten. Nur ein Ordinarius konnte nach der Promotions ordnung der Fakultät das Präsidium inne haben. So verbergen sich unter dem Präsidium von Professor von Pechmann und insbesondere von Wislicenus Doktorarbeiten aus der Schule von Weinland (1). Die Arbeiten betreffen das Gebiet der anorganischen Chemie, Komplexverbindungen haben verschiedene Schüler dargestellt, es fehlen aber auch nicht organische Themen und besonders Salze und Komplexe von Metallen mit organischen Verbindungen. Pharmazeutisches Interesse können so die Untersuchungen über die Komplexe der Eisenverbindungen der Bensoesäure und der Salicylsäure beanspruchen. Der erste Weltkrieg brachte eine Verödung des Laboratoriums. 1915 und 1916 las­ sen sich keine fertigen Doktoranden ermitteln, von einer Ausnahme abgesehen (1916 bzw. 1918 fertig geworden) sind wieder Dissertationen 1917 und 1918 abgeschlossen worden. 1919 reichte der spätere ordentliche Professor für anorganische Chemie in Mün• chen, Walter Hieber, seine bei Weinland angefertigte Arbeit der Fakultät ein. Eben­ falls 1919 promovierte Hans Reihlen mit unter Weinland angefertigten Studien. Die Dissertation selbst ist in Greifswald vorgelegt worden. Hermann Neff ist vor der Fertigstellung der Arbeit als Soldat 1918 gefallen (2). Hans Reihlen bekam 1928 eine a. o. Professur für anorganische Chemie an der Universität Tübingen und hat damit in gewissem Sinne die Lehrtätigkeit Weinlands auf diesem Gebiet fortgesetzt. Mancher Student hat bei Reihlen im anorganischen Praktikum bei der Darstellung schwieriger Komplexverbindungen fast resigniert (3). Neben 19 Chemie studenten haben 15 Pharmaziestudenten bei Weinland eine Dis­ sertation in Tübingen angefertigt. Da die Fachzugehörigkeit nicht immer einwandfrei ·festzustellen ist, können sich diese Zahlen im Rahmen weiterer Nachforschungen noch geringfügig verschieben.

Die Entlassung aus dem württembergischen Staatsdienst Weinlands Tätigkeit als Forscher und Lehrer ist in Tübingen sehr erfolgreich gewe­ sen. Wieweit ihn Angebote anderer Hochschulen inoffiziell erreichten, ist nicht mehr

(1) Hans von Pechmann war o. Prof. der Chemie in Tiibingen von 1895-1902. Wislicenus war o. Prof. der Chemie in Tübingell von 1902-22. (2) Ber. 51 (1918), 1033. (3) Der Verfasser hat noch selbst die Tätigkeit von Reihlen 1949 und 1950 aus eigener Anschauung ver· folgen können.

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Professor Dr. Rudolf Weinland

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig bekannt. Offiziell erreichte Weinland am 8. Februar 1918 der Ruf auf den Lehrstuhl der Pharmazie an der Reichsuniversität Straßburg. Er lehnte ab, da die dort mit ver­ bundene Pharmakognosie nicht seinem Arbeitsgebiet entsprach. Die württemberg• ische Regierung gewährte Weinland in folge der Ablehnung des Rufs nach Straßburg eine Gehaltszulage von 500 Mark und erweiterte seinen Lehrauftrag auf spezielle Ka­ pitel der anorganischen Chemie. Man hätte erwartet, daß die längst fällige Umwandlung der a. o. Professur in eine o. Professur nun erfolgt wäre. Dies ist jedoch nicht geschehen. So ni~mt es nicht Wunder, daß Weinland trotz langer Tätigkeit in Tübingen nun einen Ruf nach aus­ wärts annahm. 1919 lehnte er eine Anfrage von Rostock nochmals ab, doch der Ruf auf das Ordinariat der pharmazeutischen Chemie in Würzburg im Jahre 1920 gab den Anlaß, um die Dienstentlassung aus dem württembergischen Staatsdienst nach­ zusuchen. Daran änderte auch die Tatsache nichts mehr, daß Weinland, zusammen mit den drei a.o Professoren in der medizinischen Fakultät Albrecht, Birk und Linser durch Erlaß des Ministeriums in Stuttgart vom 30. April 1920 in das Fakultätskolle• gium aufgenommen wurde und Sitz und Stimme dort erhielt. Bis dahin hatten nur die Ordinarien das Fakultätskollegium gebildet und konnten nur Ordinarien als Prä• senz bei einer Dissertation fungieren.

Die Vorfahren von Professor Weinland Die Leistung und die Forschungsergebnisse eines Professors der Pharmazie werfen die Frage auf, gibt es eine spezifische naturwissenschaftliche Begabung? Weinland setzte neben seiner Lehrtätigkeit als Professor der pharmazeutischen Chemie die For­ schungen von Alfred Werner fort und vermehrte entscheidend über viele Jahre hin­ durch den Wissenstand auf diesem Gebiet. Er schuf mit seinem Buch "Einführung in die Chemie der Komplex-Verbindungen" eine für viele Jahre wichtige Zusammenfas­ sung. Seine Buchveröffentlichungen sind in der Anlage zusammengestellt, seine Zeit­ schriftenpublikationen, die eine lange Reihe von Titeln umfassen, können leider hier aus Platzmangel nicht abgedruckt werden. Woher stammen nun die Vorfahren von Weinland, lassen diese irgend welche Hinweise auf seine Begabung erkennen? Sein Vater wurde schon erwähnt, er hatte Naturwissenschaften studiert und sich als Schriftsteller hervorgetan. Sein Großvater verbrachte die me'i:sten Jahre seines Be­ rufslebens als Pfarrer einer schwäbischen Albgemeinde, auch er hatte an der Universi­ tät studiert. Der Urgroßvater und Ururgroßvater Weinland waren Bürger der Reichs­ stadt Eßlingen, sie übten Berufe im öffentlichen Dienst aus. Die Großmutter väterlicherseits wuchs in einem Bauernhaus in Grabenstetten auf, alle ihre bekannten Vorfahren gehörten dem Bauernstand an und waren auf der Münsinger Alb verwurzelt. Weinlands Vater brachte also zwei Herkunftsanlagen ein, einmal die Reichsstädti• sche Oberschicht, zum andern den harten und mühsame Arbeit gewohnten Albbau­ ern. Woher stammte seine Mutter? Geboren in am Main, also aus Hessen. Doch bereits der Großvater mütterlicherseits ist wieder in Ludwigsburg geboten. Ihn

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig führte der Weg als Werkmeister, heute würde man Architekt sagen, nach Frankfurt. Die weiteren Vorfahren des mütterlichen Großvaters sind noch nicht untersucht. Die mütterliche Großmutter war Frankfurterin, sie wuchs in einer Apotheke auf. Ihr Vater war der bekannte Apotheker Peter Salzwedel in Frankfurt.Weinland hat seine Großeltern mütterlicherseits nicht gekannt, sie starben vor seiner Geburt. Man ist je­ doch geneigt, die Berufswahl könnte doch auch durch diese Frankfurter Apotheker­ vorfahren beinflußt worden sein. Die Mutter Weinlands brachte damit Berufsanlagen in die Ehe, die einmal der Technik und zum andern den Naturwissenschaften verwandt waren. Von mütterli• cher Seite, könnte man argumentieren, lag eine gewisse naturwissenschaftliche Vor­ belastung bei Weinland vor. Die Herkunft der Vorfahren von Weinland zeigt außerdem die Abstammung aus zwei entfernt liegenden Landschaften, einmal aus Württemberg, zum andern aus Hessen. Diese Charakteristik ließ sich schon mehrmals bei bedeutenden Apothekern oder Chemikern feststellen (4). Diese Feststellung soll natürlich keinesfalls den Einfluß seines Lehrers Albert Hil­ ger in Frage stellen. Sicher hat die Laufbahn von Hilger und seine Forschungstätig• keit auch auf Weinland befruchtend gewirkt. Im Gegensatz zu seinem Lehrer, der sich auf zahlreichen Gebieten betätigte und dessen ausgegebene Dissertationsthemen ein breites Spektrum einnehmen, ist das Forschungsgebiet von Weinland eng um­ schrieben gewesen. Er baute zielstrebig die Chemie der Komplexverbindungen aus.

Buchveröffentlichungen von Rudolf Weinland in Tübingen 1902-1920

1. Anleitung zur Maßanalyse und zu den maß analytischen Bestimmungen des deut­ schen Arzneibuchs IV; Tübingen 1905. 2. Auflage mit dem Titel "Anleitung für das Praktikum in der Maßanalyse"; Tü• bingen, Mohr, 1906, VI, 114 S. 3. Auflage mit dem Titel "Anleitung für das Praktikum in der Maßanalyse und den maß analytischen Bestimmungen des Deutschen Arzeibuchs V"; Tübingen J.CB. Mohr (Paul Siebeck), 1911, 156 S. (4. Auflage Stuttgart 1923, 197 5.) 2. Anleitung für das Praktikum in der Gewichtsanalyse; Tübingen 1906 - zum Ge­ brauch für das chemische Laboratorium der Universität Tübingen; Tübingen, Druck von H. Laupp jr, 1906, 83 S. 2. Auflage Tübingen Mohr 1913, VIII, 114 S. (3. Auflage Dresden 1925, 132 5.) 3. Mit L. Storz: Anleitung zur Darstellung anorganischer Präparate; Tübingen, Druck von H. Laupp jr, 1907, VI, 45 S. Mit Chr. Beck: 2. Auflage Tübingen, Druck von H. Laupp jr, 1913, 140 S. 4. Constitution, Reactionen, Nachweis und Bestimmung der Kohlenhydrate für die Praktikanten des chemischen Laboratoriums der Universität Tübingen; Tübingen 1914, Buchdruckerei Dr. Kar! Höhn, Ulm a.d.D., 64 S. und Reg.

(4) Ein typisches Beispiel ist die Ahnentafeln von Liebig. Etwa ein Drittel seiner Vorfahren stammen aus Hessen. zwei Drittel aus Württemberg, dem eng umschriebenen Raum Cannstatt und Kirchheim.

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5. Einführung in die Chemie der Komplexverbindungen (Wernersche Koordinations­ lehre) in elementarer Darstellung; Stuttgart 1919, Verlag von Ferdinand Enke, 441 S. (2. Auflage Stuttgart 1924, 532 S.)

Verzeichnis der Doktoranden von Weinland in Tübingen

Koch, Adolph aus Tübingen, Dr. rer. nato Tübingen 20. 7. 1904. "über die aus dem grünen Chromchlorid (-bromid)-hydrat durch Silbersalze fällbaren Chlormengen." Leukowitz, Hermann aus Georgenberg O. S. (geb. Georgenberg 31. 7. 1878, Stud. Bres­ lau 1 Sem., München 4 Sem., Tüb. 3 Sem.), Dr. rer. nat. Tübingen 27. 7. 1904. "Wasserstoffsuperoxyd, überschwefelsäure und Benzolsulfoperoxyd; über Fluorhy­ drate einiger Anilide und substituierte Aniline." KnölI, Wilhelm aus Tübingen (geb. Mergentheim 12. 10. 1878, pharmz. Staatsexamen Mai 1903, Stud. Tüb. 7 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 6. 3. 1905. "über chlorierte und bromierte Molybdänate und über einige ihnen zu Grunde liegende Säuren." Schmid, Hans aus Tübingen (geb. Tüb. 25. 6. 1878, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 4 Sem., München 4 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 24. 7. 1905. "über chlorierte Anti­ moniate und die Metachlorantimonsäure, sowie über Halogendoppelsalze des vier­ wertigen Antimons." Schmid, Karl aus Ofterdingen (geb. Ofterdingen 18. 10. 1878, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 6 Sem.), Dr. rer-nat. Tübingen 7. 6. 1905. über Isomere des Brasileins und Haemateins aus der Benzopyranolreihe." Krebs, Reinhold aus Berlin (geb. Berlin 2. 9. 1880, pharmz. Staatsexamen, Stud. Berlin 1Sem., Würzburg 3 Sem., Tüb. 3 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 31. 10. 1906. "über Chromchloridsulfate und Chromsulfate." Kühl, Hugo aus Oldensworth (geb. Oldensworth/Schlesw. Holst. 21. 6. 1878, pharmz. Staatsexamen, Stud. Braunschweig 5 Sem., Tüb. 3 Sem.), Dr. rer. nat. Tübingen 17. 5. 1907. "über Verbindungen von Stannisulfat, Titansulfat, Antimonsulfat mit Me­ tallsulfaten. über Verbindungen von Sulfaten mit Molybdänaten." Storz, Ludwig aus Horb (geb. Horb 15. 9. 1879, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 10 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 25. 7. 1907. "über chlorierte und bromierte Niobate und über chlorierte Tantalate." Schramm, Theodor aus Hecklingen (geb. Hecklingen/Anhalt 7. 1. 1880, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 7 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 3. 3. 1908. "über Chro­ miaquoverbindungen" . Fiederer, Max aus Ehingen (geb. Ehingen/Donau 25. 1. 1883, Stud. Stgt. 4 Sem., Tüb. 6 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 26. 6. 1908. "über Salze einer Acetato- und einer Propionatochrombase." Reischle, Ferdinand aus Kißlegg (geb. Kißlegg 1. 7. 1880, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 9 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 1. 8. 1908. "über Fluorhydrate einiger sehr schwacher organischer Basen. über ein Jodoxyfluorid, über fluorierte Jodate und Jodverbindungen. " Bames, Ernst aus Saulgau (geb. Saulgau 10. 6. 1880, pharmz. Staatsexamen, Stud .. Ber­ lin 1 Sem., Tüb. 8 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 3. 3. 1909. "über Rhodanato-stan­ nate." Dinkelacker, Paul aus Tuttlingen (geb. Tuttlingen 21. 6. 1881, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 9 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 27. 7. 1909. "über Salze einer Acetato­ und Formiatochrombase." Hoehn, Kar! aus Vlm (geb. Ulm 29. 10. 1880, Stud. Stgt. 2 Sem., Tüb. 2 Sem. Mün• chen 7 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 11. 5. 1910. "über Salze einer grünen und ei­ ner violetten Propionatochrombase".

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Gußmann, Ernst aus Grunbach (geb. Grunbach 26. 11. 1884, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 10 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 29. 7. 1910. "über complexe Ferri- und Chromiacetate." Büttner, Ernst aus St. Andreasberg (geb. St. Andreasberg 25. 10. 1883, Stud. Jena 1 Sem., Tüb. 8 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 6. 2. 1912. "über grüne und violette Komplexe Chromiacatate." Beek, Christoph aus Ohmden (geb. Ohmden 8. 9. 1887, Stud. Tüb. 14 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 11. 11. 1912. "über Komplexe pyridinhaltige Acetatoferri-Basen." Binder, Karl aus Ebingen (geb. Ebingen 6. 7. 1883,Stud. Tüb. 11 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 26. 4. 1913. "über Brenzcatechin-und Guajacol-Eisenverbindungen (Nebst einem Anhang: über eine neue scharfe Reaktion auf elementaren Sauerstoff.") Herz, Alfred aus Immenstadt (geb. Immenstadt 19. 8. 1884, pharmz. Staatsexamen, Stud. München 4 Sem., Tüb. 6 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 2. 1. 1914. "über kom­ plexe Eisenverbindungen der Benzoesäure und der Salicylsäure." Ensgraber, Friedrich aus Darmstadt (geb. Darmstadt 23. 10. 1880, pharmz. Staatsexa­ men, Stud. Tüb. 5 Sem., Darmstadt 6 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 24. 1. 1914. "über Salze von Phosphato-Sulfato- und Perchloratoferrisäuren (Nebst einem An­ hang über Perchlorate des Aluminiums, Chroms und Magnesiums). Paschen, Friedrich aus Bützow (geb. Bützow 5. 1. 1885, Stud. Tüb. 8 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 1917 (Rigorosum 1. 3. 1915). "über Ferrisalze von ein- und mehrba­ sischen organischen Säuren." Denzel, Wilhelm aus Tübingen (geb. Tüb. 10. 3. 1888, pharmz. Staatsexamen, Stud. Tüb. 11 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 6. 2. 1917. "über Verbindungen des Brenzca­ techins mit Aluminium und Magnesium. über Verbindungen des Brenzcatechins und der Phenole im allgemeinen mit Neutralsalzen." Bässler, Edmund aus Finsterlohr (geb. Finsterlohr 18. 11. 1890, Stud. Tüb. 13 Sem., Berlin 1 Sem.), Dr, rer. nato Tübingen 1918 (Rigorosum 30. 6. 1916). "über Eisen­ Acetylaceton-Pyri-sei t-chin-Verbindungen." Bärloeher, Gustav Otto aus St. Gallen (geb. Richteswyl 15. 10. 1892, Stud. Tüb. 3 Sem., München 1 Sem., Tüb. 8 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 28. 10. 1918. "über Verbindungen von Phenolen, Phenoläthern und Salizylaldehyd mit Neutralsalzen. Versuche über Alizarin-Eisenalkalisalze." Gaisser, Friedrich aus Schramberg (geb. Alpirsbach 27. 1. 1894, Stud. Tüb. 11 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 12.12. 1918. "über molybdänsäure-Brenzkatechin-Verbin• dungen." Hieber, Walter aus Stuttgart (geb. Stgt. 18. 12. 1895, Stud. Tüb. 7 Sem.) Dr. rer. nato Tübingen 23. 1. 1919. "über Komplexverbindungen des dreiwertigen Eisens mit un­ terphosphoriger Säure." Zimmermann, Kurt aus Köln (geb. Köln-Mühlheim 8. 8. 1894, Stud. Tüb. 9 Sem.), Dr. rer. nato Tübingen 3. 4. 1919. "über Verbindungen der Molybdänsäure mit aromati­ schen ortho-Oxysäuren (Salicylsäure und o-Oxynapthosäure) und über Eisenverbin­ dungen der Salicylsäure." Reihlen, Hans aus Stuttgart, Dr. phi!. Greifswald 30. 11. 1919. "über Ferri- und Chro­ miformiate mit einem Anhang über die entsprechenden Acetate." Heinzler, Josef aus ..., Dr. rer. nato Tübingen 1919. "über eine Brenzkatechin-Arsen­ säure und ihre Salze (mit Anhang: über eine gewichts analytische Bestimmung der Chinoline)". Sierp, Friedrich aus Bochum, Apotheker, Dr. rer. nato Tübingen 1920. "über Eisen­ Oxalsäure-(Malonsäure) -Verbindungen." Döttinger, Anna aus , Dr. rer. nato Tübingen 1920. "über Brenzkatechin­ verbindungen des zweiwertigen Kobalts und Nickels."

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Die Chemische Fabrik von Julius Hauff in Feuerbach

Württembergische Apotheker als Fabrikanten, XIV. Mitteilung'"

Von Armin Wa n k müll e r

Der "Pharmazeut" Julius Hauff gründete 1870 in Feuerbach eine chemische Fabrik (1). Er war zuvor aus der Tübinger Gesellschaft für Schieferölfabrikation als Teilha­ ber und Leiter ausgetreten (2). In Feuerbach hatte sich schon 1863 die Firma Jobst mit einem neuen Fabrikgebäude niedergelassen, die Hauptstadt Stuttgart war nicht weit entfernt und es bestand eine wichtige Eisenbahnlinie nach , von wo aus Produkte mit dem Schiff weiter transportiert werden konnten. Erfahrungen brachte Julius Hauff von seiner Tätigkeit in der Schieferölfabrik genügend mit, er hatte auch genügend überblick über die chemischen Verbindungen, deren Absatz ge­ sichert war. Im Gegensatz zu anderen Apothekern die eine Fabrik gründeten, stand Julius Hauff schon mitten im "Fabrikleben". Nach dem Adressbuch der Kaufleute und Fabrikanten von 1872 werden seine Pro­ dukte "hauptsächlich mit Rücksicht auf Fettwaren" charakterisiert (3). Infolge der Zerstörung der Chemischen Fabrik von Julius Hauff und der Gemein­ deregistratur von Feuerbach in den Bombennächten 1944/45 fehlen jegliche Akten über die Firma. So bleibt heute als wichtigste Quelle eine Angabe aus dem Jahre 1910 (4) die hier wörtlich zitiert wird: ,,J. Hauff & Co. GmbH, in Feuerbach, gegründet 1870, 190 Arbeiter. Die Firma fa­ briziert seit den achtziger Jahren vorzugsweise kristallisierte Karbolsäure, Salizylsäure und Salizylate, Pikrinsäure, Rhodansalze und Schwefelkohlenstoff, verlegt sich aber seit geraumer Zeit auch auf die Herstellung photographischer Präparate, Platten und Films sowie verschiedener Zwischenprodukte für die Farbstoffabrikation." Eine weitere Quelle, auf die sich heute eine Darstellung mangels handschriftlicher Quellen stützen muß, ist die Geschichte von Feuerbach aus der Feder von Hesse (5). Dieser Monographie darf man speziell bei den chemischen Fabriken besondere Sach­ kenntnis zumessen, da Hesse der langjährige Chemiker und Direktor der Firma Jobst in Feuerbach gewesen ist. Seine Angaben, die ebenfalls hier wörtlich abgedruckt wer­ dne, präzisieren nun auch die Ausführungen von Huber (4) genauer: "Im Herbst 1870 kam lulius Hautt nach Feuerbach und erwarb sich an der Stutt­ garter Straße ein Grundstück, auf welchem er ein Gebäude für Wohn- und Fabrik­ zwecke bauen ließ, in dem derselbe 1871 die Extraktion von Putzlumpen und dgl. mit Benzin und mit Hilfe von zwei Arbeitern aufnahm. Im Jahre 1876 erwarb Hauff die Lizenz der Darstellung von Salizylsäure nach Kolbes Patent und da es ihm im Gegensatz zu anderen gelang, diese Säure farblos und rein dazustellen und die bezüg-

XIII. Mitteilung: Die Tübinger Gesellschaft für Schieferöl-Fabrikation, s. BEITRÄGE X (1975), 129-138. (1) Zum 50jährigen Jubiläum widmet der Firma die Süddeutsche Apotheker-Zeitung (1920) 1254 einige Zeilen und spricht von Julius Hauff als gelerntem Apotheker. (2) Siehe XIII. Mitteilung dieser Reihe! (3) Verlag von C. Leuehs & Co., Nürnberg 1872, Band 3, S. 60. (4) F. C. Huber, Die Württ. Handelskammern; Stgt. 1910, S. 6-7. (5) Oswald Hesse: Geschichte von Feuerbach, Selbstverlag der Stadtgemeinde Feuerbach, 1909, S. 192.

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig liche Konjunktur eine besonders günstige war, so war damit der Grund zu der Aus­ dehnung der Fabrik gelegt, die sie heute besitzt. 1898 wurde diese Firma in eine Ge­ sellschaft mbH umgewandelt (6). Die Erzeugnisse derselben sind: Karbolsäure, rein und roh, und eine Reihe aus diesen herstellbarer Körper für medizinische und tech­ nische Zwecke, Pikrinsäure, Rhodansalze, Zwischenprodukte für die Farbenfabrika­ tion, Schwefelkohlenstoff, -photographische Artikel. Das Personal setzt sich zusam­ men aus 24 Beamten (darunter 7 Chemiker) und 137 männlichen und 57 weiblichen Arbeitern; eine elektrische Zentrale von ca. 150 PS versorgt ca. 50 Elektromotore, wozu noch Dampfmotore von zusammen ca. 80 PS kommen. Eine Filialfabrik ist im Gewand Mäderklinge für Pikrinsäure und eine solche am Föhrichwald für photogra­ phische Trockenplatten und Films." Die spätere Literatur, besonders Heussler (7), stützen sich immer als Quelle auf Hu­ ber und Hesse, sie bringen keine neuen Angaben für die Lebenszeit von Julius Hauff. Die Jahre nach 1900 sollen hier nicht behandelt werden, sie hat der Sohn Fritz Hauff geprägt.

Der Sohn, Dr.phil. Dr. Ing. h.c. Fritz Hauff

Geboren in Reutlingen am 22. November 1863 trat das väterliche Erbe der Sohn Fritz Hauff an. Sein Lebenslauf und sein Lebenswerk ist anläßlich seines 70. Geburts­ tages, seines Todes und seiner Aufnahme in die NDB ausführlich gewürdigt worden, es soll deshalb darauf verwiesen werden. Lediglich einige äußeren Daten mögen zum Abschluß folgen: Fritz Hauff studierte in Stuttgart und Würz burg Chemie und Ingenieurwissenschaften. Er promovierte 1888 in Würzburg mit einer chemischen Arbeit unter Emil Fischer zum Dr. phil. Ein Jahr später, 1889 trat Fritz Hauff in die väterliche Fabrik ein. Er erweiterte das Fabri­ kationsprogramm insbesonder auf photographische Erzeugnisse. Metol-Hauff wurde für Jahrzehnte zu einer bekannten Weltmarke. Wie bei vielen württembergischen Fabrikanten und Unternehmern blieb sein Wirken und seine Inanspruchnahme nicht auf die Firma beschränkt. In ausgedehntem Maße holte man Dr. Fritz Hauff zur Mitarbeit in Verbände, er unterstützte seinerzeit For­ schungseinrichtungen der Technischen Hochschule und anderer Schulen. Seinen Wohnsitz nahm Dr. Fritz Hauf ab 1904 in Stuttgart, er starb dort am 7. April 1935. Verheiratet war Dr. Fritz Hauff mit Marie Regine Elisabeth, der Tochter des Freiherrn und königlichen Kammerherrn Dr. Kar! Wilhelm Richard König von und zu Warthausen. Aus seiner Ehe sind 4 Kinder hervorgegangen.

(6) Ein Jahr später ist Julius Hauff verstorben. (7) Die Industrialisierung der Stadt Feuerbach, Diss. Tübingen 1932.

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Württembergische Apotheker in Amerika 3. Ergänzung':'

Von Armin W a n k müll e r

Die Apotheker Lamparter und Taxis

Der Apotheker Hermann Lamparter gab bei seinem Apotheker-Examen in Tübin• gen am 17. Dezember 1881 an, er habe 7 Jahre als Gehilfe in der Apotheke seines Bruders und der Apotheke von H. Cramer & Small gearbeitet (1). über diesen Apotheker Lamparter in Philadelphia war bis jetzt im pharmaziege­ schichtlichen Schrifttum nichts bekannt. Derselbe muß ohne Apothekerexamen aus­ gewandert sein. Herrn Dr. Sommer sind die folgenden Lebensdaten zu verdanken (2). Es handelt sich um den Apotheker Eugen Lamparter, geboren in Reutlingen am 7. April 1847 als Sohn des Dr. med. Samuel Friedrich Lamparter. Seine Berufsbezeich­ nung in Reutlingen lautet Buchhändler. Demnach dürfte Lamparter erst in Amerika den Apothekerberuf erlernt haben. Er wanderte 1866 von Reutlingen aus. Da sein Bruder bei ihm 1871 oder 1872 eintrifft, hat er verhältnismäßig schnell und in jungen Jahren die Selbständigkeit in Philadelphia erreicht. Die Verbindung zur Heimat ist in diesen Jahren nicht abgerissen, das beweist die Reise und die Tätigkeit seines Bruders in Philadelphia. Eugen Lamparter besuchte, wahrscheinlich in Abendkursen, das College of Phar­ macy in Philadelphia und legte dort die Abschlußprüfung 1869 ab (3). Er erwarb den Grad eines Ph.G. (Pharmacy Graduates). In dem Verzeichnis der Prüflinge wird sein Todesdatum mit dem 29. Juli 1922 angegeben.

H. Apotheker Taxis besuchte 1866 seine alte Heimat und warb den Apothekergehilfen Ernst Rieker in Backnang für seine Apotheke in Cincinetti an (4). Aus diesem Sach­ verhalt haben wir Kenntnis von dem Namen Taxis. In den Listen der in Württem• berg geprüften Apotheker befindet sich sein Namen nicht, er muß ohne Apothekere­ xamen ausgewandert sein (5). Um wen handelte es sich?Dank den Forschungen von Herrn Mauer läßt sich sein Vornamen und sein Elternhaus erschließen (6). Der Gerichtsnotar Johannes Taxis, ztlletzt in Stuttgart wohnhaft, hatte 11 Kinder. Unter diesen befand sich der Sohn Gtto Gustav Taxis,der spätere Apotheker in Amerika. Er wurde geboren in Dürr• wangen am 26. Januar 1839 und entstammte der zweiten Ehe seines Vaters (geschlos-

1. Ergänzung: Die Apothekerfamilie Dreiß in San Antonio (Texas); BEITRAGE X (1974), 109-110. 2. Ergänzung: Apotheker Rieker, Backnang·St. Louis; BEITRAGE X (1975), 144-146. (1) s. BEITRAGE X (1975), im Druck. (2) Herrn Dr. J. J. Sommer, Reutlingen möchte ich auch an dieser Stelle für die freundliche Mitteilung herzlich danken! . (3) The First Century of the Philadelphia College of Pharmacy; Philadelphia 1922, 479. (4) über Apotheker Rieker siehe BEITRAGE X (1975), 144-146. (5) Die Apothekerexamen Württembergs, abgehalten in Stuttgart und Tübingen wurden vom Verfasser lückenlos ausgewertet und an dieser Stelle in Fortsetzungen bis 1884 abgedruckt. (6) Herrn V. Mauer, Tübingen möchte ich auch an dieser Stelle für die liebenswürdige Überlassung der Lebensdaten aus seiner umfangreichen Taxisforschung sehr herzlich danken! .

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sen am 10. Juli 1832 in Stuttgart mit Eleonore, Tochter des Jäger). Die Selbständigkeit dürfte Otto Gustav Taxis erst kurz vor seiner Reise nach Württemberg 1866 erreicht haben, er stand damals im Alter von 27 Jahren. Nach Amerika zurückgekehrt heira­ tete Otto Gustav Taxis in Cincinetti am 7. Mai 1868 Luise geb. Hoffmeister. Aus sei" ner Ehe gingen 3 Kinder hervor, dach starb Apotheker Otto Gustav Taxis schon am 12. Dezember 1877. Vielleicht findet sich in einer deutschen Zeitung von Cincinetti noch ein Nekro­ log?

Apotheker und Professor Dr. Ernst Bames aus Saulgau Württembergische Apotheker außerhalb des Landes, Folge IX.

Von Armin W a n k müll c r

Zu den "vergessenen" württembergischenApothekern gehört Apotheker Dr. Ernst Bames, zuletzt Professor und Ministerialrat in Berlin. Er starb mit 64 Jahren als Opfer eines Bombenangriffes im zweiten Weltkrieg in Berlin. So ist sein Namen in den ein­ schlägigen Bio- und Bibliographien in der Regel vergeblich zu suchen (1). Ernst Bames promovierte als Apotheker an der Universität Tübingen, die Beschäfti• gung mit dem späteren Lebensweg dieser Doktoranden führte schließlich zu zwei Li­ teraturstellen. Er hinterließ keine Nachkommen,die eine Auskunft hätten geben können (2).

Seine Lebensdaten

Geboren am 10. Juni 1880 in Saulgau als Sohn eines württembergischen Beamten wuchs Ernst Bames in folge Versetzung seines Vaters in Ulm auf.' Er besuchte dort das Gymnasium, legte 1899 die Reifeprüfung ab und trat als Praktikant in eine Apotheke in Aalen ein. Nach dem pharmazeutischen Vorexamen arbeitete Bames als Assistent in der Kronenapotheke in Ulm und einer Apotheke in Murten/Schweiz. Von 1904 bis 1909 studierte Bames an den Universitäten in Berlin und in Tübingen Pharmazie und Chemie. Er bestand 1909 das Staatsexamen als Apotheker und promovierte im gleichen Jahr am 3. März 1909 bei Professor Wislicenus zum Dr. rer. nato an der Uni­ versität Tübingen. Die Arbeit trägt den Titel "über Rhodanato-stannate". Sie er­ schien 1909 in Tübingen bei Laupp im Umfang von 32 Seiten im Druck. Die Anlei­ tung der Arbeit erfolgte durch den Pharmazieprofessor Weinland, der als a.o. Profes­ sor jedoch nicht als Referent auftreten konnte. Nach einer vorübergehenden Tätig• keit als Assistent am Chemischen Laboratorium der Universität Tübingen und dem Städtischen Untersuchungsamt in Ulm trat er 1910 als wissenschaftlicher Hilfsarbei-

Folge VIII: S. BEITRAGE X (1974), 104-106. (1) Weder bei Heyd, württ. Bibliographie, noch bei Poggen dorf ist Bames genannt. (2) Ein Nekrolog (3/4 5.) findet sich in der Deutsch. Apoth.-Ztg. 59, (1944), 107. Seine noch lebende Schwägerin) Frau Clara Bames machte auf den Nekrolog in Lebensmittel-Untersuchung- u. Forschung 87 (1944) 1-3, aufmerksam, wofür ich auch an dieser Stelle vielmals danken möchte!

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig ter in das Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin ein. Berlin sollte nun für sein weite­ res Leben die zweite Heimat werden. Er legte 1912 die Staatsprüfung als Nahrungs­ mittelchemiker ab: Nach einer Quelle war Bames andererseits 1911 als Apotheker und Chemiker am Katharinenhospital in Stuttgart tätig gewesen und wäre 1912 wie­ der nach Berlin zurückgekehrt. In Berlin ist Bames 1912 und 1913 am Kaiserlichen Gesundheitsamt tätig gewesen, er erhielt 1913 eine Anstellung als Assistent an der Staatlichen Nahrungsmittel-Un­ tersuchungsanstalt Berlin, der späteren Preußischen Landesanstalt für Lebensmittel-, Arzneimittel- und gerichtlichen Chemie. Am 1. April 1918 erfolgte seine planmäßige Anstellung als wissenschaftliches Mitglied und die Ernennung zum Professor. Er wur­ de damit engster Mitarbeiter des ihm zeitlebens verbundenen Präsidenten, Geheimen Regierungsrats Professor Dr. Juckenack. Den ersten Weltkrieg machte Bames als Stabsapotheker d. R. mit und erhielt als Kriegsauszeichnung das Eiserne Kreuz 2. Klasse und den Württembergischen Fried­ richsorden mit Schwertern. Von 1923 bis 1932 war er Hilfsarbeiter im Preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt und wurde bei dessen Auflösung als Oberregierungs­ rat (Ernennung am 1. Mai 1933) in das Preußische Ministerium des Innern übernom• men. 1934 ist die preußische Medizinalabteilung in das Reichsministerium des In­ nern übergeführt worden, Bames war damit Reichsbeamter. Am 19. Juli 1940 wurde er daselbst Ministerialrat.

Die Würdigung seines Lebenswerkes im Nekrolog

In seinem Nekrolog wird sein Lebenswerk wie folgt gewürdigt (2): "In Ministerial­ rat Bames verliert die deutsche Lebensmittelchemie ihren wärmsten Förderer.In der Schule Juckenacks groß geworden, hatte er an unserer größten Untersuchungs anstalt in Berlin mit deren vielseitigem Aufgabengebiet eine gründliche praktische Ausbil­ dung erfahren, die ihm und unserem ganzen Stande in seiner späteren Stellung im Ministerium zugute kommen sollte. Mit Liebe zu seinem Beruf erfüllt, vertiefte sich Bames schon frühzeitig in die mannigfachen Zweiggebiete der Lebensmittelchemie; er war nicht nur ein kenntnisreicher Chemiker und ein erstklassiger Botaniker, shn­ dern verfügte auf allen Gebieten der Naturwissenschaften über ein umfangreiches Wissen. Da war es naheliegend, daß der Präsident der Landesanstalt, Geh. Regie­ rungsrat Professor Dr. Juckenack, ihn schon bald als seinen engeren Mitarbeiter her­ anzog und ihn später in seinem Wirkungskreis im Ministerium mit übernahm. Nach dem Ausscheiden von Juckenack aus dem Staatsdienst war kein anderer so wie Ba­ mes berufen, die Stelle des Sachbearbeiters für Lebensmittelchemie im Ministerium anzutreten. Daneben hatte er einen Lehrauftrag für Lebensmittelchemie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg und war Vorsitzender des Prüfungsausschusses für die Hauptprüfung der LebensmiHelchemiker. Neben der Durchführung der Lebensmittel­ gesetzgebung einschließlich der Weinkontrolle betraf sein Aufgabengebiet im Mini­ sterium die Ausbildung der Lebensmittelchemiker und die Angelegenheiten der Le­ bensmitteluntersuchungsanstalten. In dieser Stellung kam Bames häufig mit seinen

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Fachgenossen in Berührung. Wer unter ihnen nach Berlin kam, sprach bei ihm vor und suchte seinen Rat. Trotz seiner angespannten Tätigkeit hatte er für jeden ein of­ fenes Ohr und opferte ihm seine kostbare Zeit, die er dann später durch lange Nacht­ arbeit wieder einbringen mußte. Bei diesen vielen Rücksprachen konnten wir deut­ sche Lebensmittelchemiker immer wertvolle Hinweise zur Ausübung unseres Berufes erhalten und der reiche Erfahrungsschatz unseres ministeriellen Sachbearbeiters blieb keinem Berufskameraden verschlossen. Der Verein deutscher Lebensmittelchemiker

Apotheker und Professor Dr. Ernst Bames

hatte an ihm einen warmen Freund, und als die Stunde kam, daß unser Verein in der Deutschen Gesellschaft für Lebensmittel- öffentliche und gerichtliche Chemie aus höheren Erwägungen heraus zusammengefaßt wurde, stand uns Ministerialrat Bames hilfreich zur Seite. Fast unersetzlich ist der Verlust, den die deutsche Lebens­ mittelchemie durch den tragischen Tod von Ministerialrat Bames erlitten hat und

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig kaum ausfüllbar ist die Lücke, die sein Hinscheiden in unseren Reihen hinterlassen hat. Schmerzlich bewegt und auch in Stolz, daß wir diesen überragenden, von tiefer Wissenschaftlichkeit durchdrungenen Mann zu den Unseren zählen durften, geden­ ken wir des 50 jäh dahingegangenen Fachgenossen. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere Mitarbeit an dem von Börner, Juckenack und Tillmans herausgegebenen "Handbuch der Lebensmittelchemie", in dem er die ausländische Gesetzgebung bearbeitet hat, sind von ihm veröffentlicht worden. Er war Verfasser des "Lebensmittellexikons", eines handlichen, volkstümli• chen Nachschlagewerkes, und Mitherausgeber der "Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittelchemie", in der er insbesondere die Beilage für Gesetze, Verordnungen und-gerichtliche Entscheidungen bearbeitet hat. Persönlich war Bames ausgezeichnet durch seine Pflichttreue und größte Gewis­ senhaftigkeit, unermüdlichen Fleiß und von bescheidenem Wesen. An seinem Eltern­ haus hing er mit großer Liebe. Ihm war es vergönnt, seinen Vater erst mit 92 Jahren im vergangenen Jahre verloren zu haben. Seine 85jährige Mutter lebt heute noch. Je­ den Urlaub und jedes Weihnachtsfest verlebte er in seinem Elternhaus. Er war ein großer Sachkenner auf dem Gebiet der Photo graphie und viele Jahre Vorsitzender der Deutschen Photo graphischen Gesellschaft. Für Musik, die er in früheren Jahren auch ausübte, zeigte er ein tiefes Verständnis und bevorzugte die klassische Hausmusik. Bames fand den Tod bei einem Fliegerangriff auf Berlin in der Nacht vom 15. Fe­ bruar 1944. Als seine im Hause Dahlmannstraße 3 in Charlottenburg gelegene Woh­ nung von den Flammen ergriffen wurde, hat er sich tatkräftig an der Löschung des Brandherdes beteiligt, ist auf das flache Dach des Hauses gestiegen, um von dort aus das Feuer wirksam zu bekämpfen, und ist unter den Trümmern des unter ihm ein­ stürzenden Hauses verschüttet worden. Das Haus ist vollkommen abgebrannt. Zu­ nächst nur als vermißt gemeldet, wurde -später seine Leiche gefunden und in seiner Vaterstadt Ulm beigesetzt." Professor Dr. Petri, Oberschemierat Dr. Egger

Nachwort

Viele Lebensmittelchemiker sind aus dem Apothekerstand hervorgegangen. Die breite Ausbildung des Apothekers in den naturwissenschaftlichen Fächern Chemie, Botanik, früher auch der Physik, Zoologie und der Mineralogie neben der Toxikolo­ gie ermöglichte besonders die Ausübung der Lebensmittelchemie. Wie kaum ein an­ derer Naturwissenschaftler brachte der Apotheker die analytischen Kenntnisse mit, er mußte auch nicht auf dem Grenzgebiet der Chemie und Botanik, das gerade bei der Lebensmittelchemie eine große Rolle spielt, versagen. Zu diesen Lebensmittelchemikern, die als Apotheker begonnen hatten, gehörte an erster Stelle Apotheker und Professor Dr. Bames aus Württemberg.

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Württembergische Apotheker des16./18. Jahrhunderts

Folge XLVII bearbeitet von Armin W a n k müll e r

Die Apotheker von Rottweil NI. 1124 Gutman, Joachim Rottweil, Apotheker 1570-1581 5. d. Joachim G. in "von Konstanz" genannt als Apotheker in Rottenburg 1548, in Eßlingen 1581 Nr. 1125 Keller, Martin Rottweil, Apotheker 1582-1609 5. d. '" geb ...., gest. Rottweil um 1609 verh .... m. Brigitte geb. Uhl (diese gest. Rottweil 1606) Bürger in Rottweil 2. 11. 1586, zuvor Pfahlbürger Nr. 1126 Schmidlin, Ernst Friedrich Rottweil, Apotheker 1610-1612 5. d. Johann 5. ("Fabricius"), Pfarrer in Hageloch 1566-1567, Pfarrer in Urach 1582-1594 geb. . .. , err. um 1578, gest. . . . verh.... schmidlin war Lehrling 4 J. Tübingen bei A. Benslin, Geselle auf Wander­ schaft 15 Jahre (bis England). Versuchte 1611 in Urach vergeblich die Er­ öffnung einer 2. Apotheke. Verläßt die Stadt Rottweil wegen hoher Schulden. Immatr. Univ. Tübingen 28. 9. 1592 Nr.1127 Schwartz, Johann Georg Rottweil, Apotheker 1614-1635 5. d .... geb. . .., gest. Rottweil 1635 verh. Rottweil ... m. Maria geb. Rieber (diese verh. III. Apotheker Frantz Vogler, 5. Nr. 1128) Nr.1128 Vogler, Frantz Rottweil, Apotheker 1641-1674 5. d .... geb. . .. , gest. Rottweill5. 11. 1679 verh. Rottweil1641 m. Maria, Wtw. des Apothekers Johann Georg schwartz, Apotheker in Rottweil (diese gest. Rottweil 1665), geb. Rieber Vogler geriet 1674 mit seiner Apotheke in Konkurs. Sein Sohn danach Schulmeister in Rottweil Nr. 1129 Mader, Hans Jörg Rottweil, Apotheker genannt 1691, noch 1738 Lebensdaten und Herkunft unbekannt Nr.1130 Renner, Johann Baptist Rottweil, Apotheker 'genannt vor 1737 - vor 1763 5. d. Johann R., Barbier, später auch Chirurg in Rottweil geb. Rottweil (7) ..., gest. Rottweil 5. 9. 1763 verh, Rottweil ... 1736 m. Maria Elisabeth geb. König II. Rottweill3. 12. 1746 m. Maria Anna geb. Hoffer bekannt Taufe von 9 Kinder von 1736-1748 Auch Zunftmeister der Krämer Herrn Stadtarchivar Dr. W. Hecht, Rottweil, danke ich auch an dieser Stelle für die frd!. Durchsicht und Ergänzung des Manuskriptes!

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Nr. 1131 Glüker, Johann Nepomuk Dominikus Rottweil, Apotheker 1764-1828 S. d. Michael Anton G., Med. Doktor in Rottweil geb. Rottweil 24. 9. 1741, gest. Rottweil 3. 3. 1828 verh. Rottweil 28. 6. 1765 m. Maria Rosa, T. d. Johann Blattmacher, Tuch­ macher in Rottweil (diese geb. Rottweil 11. 8. 1745, gest. Rottweil 5. 3. 1820) 13 Kinder von 1767-1784, 11. Kind Apotheker s. Nr. 1132. Der Vater kaufte die Apotheke am 17. 1. 1764 um 325 11. von der Witwe des Apothekers Johann Baptist Renner für seinen Sohn. Nr. 1132 Glüker, Valentin Ignaz Rottweil, Apotheker 1828-1838 S. ·v. Nr. 1131 geb. Rottweil 24. 2. 1780, gest. Rottweil 12. 9. 1845 verh. Rottweil 14. 4. 1807 m. Franziska, T. d. Michael Vogel, Stadtphysikus in Rottweil (diese geb. Rottweil 2. 3. 1790, gest. Rottweil 21. 7. 1873) 18 Kinder von 1808-1829 Glüker war Lehrling 4 J. Rottweil b. s. Vater, Gehilfe 3 J. Stuttgart im Laboratorium der Materialhandlung von Hering u. 31/2 J. in zwei Apo­ theken, Apoth. Ex. Tüb. 29. 10. 1806, übernimmt Verwaltung der Apo­ theke seines Vaters. Besitzer ab 1828. Nr. 1133 Bayer, Melchior Rottweil, 2. Apotheker 1608-1639 S. d. Hans B .... geb. . .., gest. RottweiI ... 1639 verh. 1. ... m. Anna geb. Klaffmüller, ... (diese gest. Rottweil 17. 3. 1630) 11. RottweiI ... 1630 m. Maria Magdalena, geb. Bernhard, Wtw. d. Jakob Vogler Bayer wurde Bürger in Rottweil1609 Nr. 1134 Buoch, Christian Rottweil, 2; Apotheker 1639-1645 S. d .... geb. "von Freiburg ..., gest. RottweiI ... 1645 verh. Rottweil (7) '" m. Magdalena geb. Bernhard, Wtw. des Apothekers Melchior Bayer (s. Nr. 1133) (diese gest. Rottweil 27.2.1643) Nr. 1135 Schwaber, Johann Baptista Rottweil, 2. Apotheker 1645 - nach 1670 S. d .... geb. "von Konstanz" ..., gest .... verh. Rottweil (7) ... mit ... geb. Schwartz Schwaber wurde Bürger in Rottweil 27. 3. 1646 Nr.1136 Schreiber, Rudolf Jakob Rottweil, 2. Apotheker ab 1692/98 - um 1744 S. d .... geb. . .. , gest. Rottweil nach 1746 (7) verh. 1. Rottweil ... 1699 m. Maria Kunegund geb. Gültinger H. Rottweil 4. 5. 1714 m. Barbara geb. Niblin IH. Rottweil 20. 5. 1739 m. Maria Anna geb. Mayer von Neufra bekannt Taufe von 11 Kinder 1699-1713, 1 Tochter verh. mit Apotheker F. J. A. Hungerbühler, s. Nr. 1137 Schreiber war zuvor Apotheker in , die ersten Verhandlungen mit dem Rat der Stadt Rottweil um die Annahme als Apotheker begannen im Juli 1692. Wahrscheinlich richtete Schreiber eine neue Apotheke in der Stadt ein.

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Nr. 1137 Hungerbühler, Franz Joseph Anton Mauritius Rottweil, 2. Apotheker 1744-1769 S. d .... "von Konstanz" geb. . .., gest. Rottweil 21. 2. 1785 verh. Rottweil 20. 10. 1744 m. Caecilia, T. d. Rudolf Jakob Schreiber, Apotheker in Rottweil, s. Nr. 1136 (diese geb. Rottweil1. 6. 1713) tauft 2 Kinder 1745 und 1747 über das Ende der Apotheke von Hungerbühler ist nichts bekannt Nr. 1138 Fischer, Johann Conrad Rottweil, 3. Apotheker 1724 - nach 1735 S. d .... geh. . .., gest .... verh. . .. vor 1715 m. Maria Franziska geb. Ammann tauft 8 Kinder von 1715-1735 erhält am 29. 8. 1724 vom Rat die Erlaubnis auf seine Kosten im Zeug­ haus eine Apotheke gegen Festsetzung eines Zins einzurichten. Das Ende dieser Apotheke ist noch unbekannt. Nr. 1139 Fischer, Nepomuk Rottweil, neuer Apotheker 1774-1777 S. d .... geb. . .. , gest. ... verh. Rottweil 24. 4. 1774 m. Maria EHsabeth geb. Mantel schließt 1777 seine Apotheke und zieht mit Inventar als Apotheker nach Stockach. Nr. 1140 Gais, Aloys Rottweil, neuer Apotheker 1812-1843 S. d. Alois G., Tucher in Rottweil geb. Rottweil 22. 7. 1787, gest. Rottweil 4. 6. 1845 verh. 1. Rottweil 12. 10. 1812 m. Xaveria, T. d. Johann Baptist Maier, Kamerlwirt i. Rottweil (diese geb. Rottweil 14. 9. 1790, gest. Rottweil 12. 4. 1817) Ir. Rottweil 19. 4. 1819 m. Genovefa, T. d. Joseph Sichler, DA-Chirurg in Rottweil (diese geb. Rottweil 26. 12. 1794, gest. Rottweil 10. 2. 1841) 1. Ehe 3 Kinder 1813-1816, H. Ehe 12 Kinder 1820-1836 Gais war Lehrling 3 J. (1804-1807) b. Gosner, Gehilfe 2 J. Innsbruck Hofapotheke b. Prof. Schaepfer u. 1 J. Stuttgart b. Frank, Apoth. Ex. Tüb. 21. 5. 1811, Note gut, "will in Rottweil eine 2. Apotheke errichten". Nr. 1141 Duttenhafer, Wilhelm Heinrich Rottweil, 1. Apotheker 1838-1854 S. d. Heinrich Friedrich D., Pfarrer in Tumlingen, zu!. in Sondelfingen geb. Tumlingen 10. 10. 1800, gest. Rottweil10. 8. 1854 verh. 1. Plochingen 21. 6. 1821 m. Christian Friederike Luise, T. d. Christof Friedrich Lidei, Handelsmann in Göppingen (diese geb. Göppingen 2. 1. 1792, gest. Plochingen 5. 3. 1835) 11. Rottweil 2. 2. 1841 m. Thessalina, Wtw. d. Posthalters Widmaier in Wellendingen (diese geb. Schömberg 21. 8. 1808, gest. Rottweil 28. 12. 1889) 1. Ehe 4 Kinder 1822-1830, 3 früh gestorben H. Ehe 5 Kinder 1842-1849 Duttenhofer war Lehrling 1814-1817 Tübingen b. Haller, Gehilfe 1817-1819 Bretten b. Kölreuter, 1819-1820 Göppingen b. Luz, SS 1820 u. WS 1820/21 Stud. Pharmazie Univ. Tübingen, Apoth. Ex. Tübingen 6. 3. 1821, mittel­ mäßige bis gute Kenntnisse, "will sich als Apotheker in Plochingen nieder­ lassen". Apotheker dort von 1820-1838. Sein Sohn Max war der bekannte Pulver-Fabrikant in Rottwei!. Biographie Schwäb. Lebensbilder I, 1940 S. 114-124.

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Die Promotion von württembergischen und von in Württemberg tätigen Apothekern zwischen 1876 und 1900 Von Armin W a n k müll e r

Am 5. März 1875 erfolgte die Einführung des zweisemestrigen Pharmaziestudiums in Deutschland. Aus freiwilligem Antrieb hatten schon vorher die meisten Apotheker an einer Universität oder einer polytechnischen Schule Pharmazie studiert. Verschiedene Fächer der Universität kannten die Promoti0n als Abschluß des Stu­ diums. Dagegen mußten die Mediziner zuerst an den meisten Universitäten das ärzt• liche Examen ablegen und erst danach war die Promotion möglich. Dieselbe Rege­ lung galt auch für die Apotheker. Zwar konnte sich jederzeit ein Pharmazeut als Stu­ dent der Naturwissenschaften oder der Chemie immatrikulieren lassen und ohne Apothekerexamen promovieren. Das Maturum war weder für die Immatrikulation noch die Promotion bei den Naturwissenschaftlern und den Pharmazeuten damals erforderlich. An den meisten Universitäten gehörten 1875 die Naturwissenschaften zu der phi­ losophischen Fakultät. Der erworbene Doktor-Titel richtete sich nach der Fakultät, deshalb bekamen die Apotheker bei der Promotion den Grad eines Dr.phi!. Nur we­ nige Universitäten, wie Tübingen, hatten eine eigene naturwissenschaftliche Fakultät und verliehen den Titel Dr. rer. nato Die polytechnischen Schulen (später Technische Hochschulen) hatten 1875 noch kein Promotions recht. Eigentlich darf nicht erwartet werden, daß mit der offiziellen Einführung des Phar­ maziestudiums viele Apotheker nach 1875 promovierten. Viele Apotheker erwarben sich während der vorgeschriebenen dreijährigen Lehrzeit und dreijährigen Gehilfen­ zeit umfangreiche naturwissenschaftliche Kenntnisse, so daß das anschließende drei­ semestrige Studium vielen eine ausreichende Bildung gab. Genaue Angaben oder Un­ tersuchungen über die Promotionen der Apotheker zwischen 1876 und 1900 konnten mit einer Ausnahme (1) in der Literatur nicht festgestellt werden. Auch keine quanti­ tativen Aussagen waren auffindbar. Es wurde deshalb einmal der Versuch unternom­ men, die württembergischen Apotheker, wie die in Württemberg tätigen Apotheker zu ermitteln, die zwischen 1875 und 1900 promoviert hatten. Dabei wurde ange­ strebt, möglichst Vollständigkeit zu erreichen. Ob dies geglückt ist, kann nicht mit Sicherheit angegeben werden. Auffallend ist das Ergebnis, wie häufig ab 1891 Apotheker promovierten.

Promotionsort und Promotionsthema Einige Angaben über den Promotionsort und das Promotionsthema sind jedoch schon hier interessant. Die nachstehende Liste enthält 68 Apotheker, sie haben an

(1) K. Zalai: Die Entwicklung der Ausbildung von Doktoren der Pharmazie auf der Universität zu Buda­ pest; Communicationes de Historia Artis Medicinae 57/59 (1971), 187-204. Vgl. ferner den Vortrag von Kurt Ganzinger "Zur Geschichte des Doktorats der Phatmazie in Öster• reich", abgedruckt in: Veröfftl. d. Intern. Ges. f. Geschichte der Pharmazie, Band 36, Stuttgart 1970, S. 39-55.

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig den folgenden Universitäten ihre Promotion vollzogen: Tübingen 17, Erlangen 31, Heidelberg 6, Straßburg 3, Freiburg und München je 2, Marburg, Gießen, Bonn, Bres­ lau und Rostock je 1, im Ausland in Bern und Lausanne je 1 Dissertation. Gliedert man diese Statistik auf nach Württembergischen Apothekern und Apothe­ kern aus anderen Bundesländern, 50 ergibt sich keine nennenswerte Verschiebung. 58 Doktoranden stammten aus Württemberg, 4 aus Hessen, je 1 aus Baden, Westfalen, der Pfalz, Schlesien, Krefeld und Altona. Diese 10 Nichtwürttemberger promovierten in Tübingen (4), Erlangen (2), Freiburg, Heidelberg, Marburg und Bonn (je 1). Es fällt die große Zahl von Dissertationen auf, die an der Universität in Erlangen gefertigt worden ist. Schon unter den ersten Doktorarbeiten zwischen 1875 und 1885 (= 10) befinden sich 2 Erlanger Dissertationen, daneben überwiegen in diesem Jahrzehnt die Tübinger Arbeiten (= 6). In dem Jahrfünft 1886 bis 1890 haben nur zwei Apotheker promoviert (je 1 Apo­ theker in Tübingen und Freiburg). Die Mehrzahl der Doktorarbeiten fällt in das letzte Jahrzehnt, von 1891 bis 1900. Unter 56 Doktoranden entfallen 10 auf Tübingen und 29 auf Erlangen. Die Wahl der Themen hat ihren Schwerpunkt auf dem Gebiet der organischen, an­ organischen und pharmazeutischen Chemie mit 46 Arbeiten. Auf die Botanik, Phar­ makognosie und Biochemie entfallen 17 Dissertationen, auf die Geographie und Geo­ logie 3 Arbeiten, schließlich lassen sich je 1 Doktorarbeit mit einem Thema aus der physiologischen Chemie und der Bakteriologie ermitteln. Der Schwerpunkt der chemischen Arbeiten zeigt, wie damals noch ein bedeutender Prozentsatz der Volontäre der chemischen Laboratorien aus den Reihen der Apothe­ ker kam. Zu wenig ist diese Tatsache bekannt, die sich auch an der großen Zahl der aus dem Apothekerstand hervorgegangenen Assistenten der chemischen Laborato­ rium ablesen läßt (2).

Chronologisches Verzeichnis der promovierten Apotheker 1877: Beck, Carl, geb. Nürtingen 12. März 1852, Dr. rer. nato Tübingen 26. 3. 1877. "über Dioxydiphenylmethan", Referenten Professor Dr. Lothar Mayer und Professor Dr. Städe!. Krauch, Carl, geb. Cleebronn 9. April 1853, Dr. phi!. Erlangen 12. 7. 1877. "Beiträge zur Kenntnis der ungeformten Fermente in den Pflanzen", Referent Professor Dr. Hilger. 1878: Seubert, Carl Friedrich Otto, geb. Karlruhe 6. 4. 1851, Dr. rer. nato Tübingen 27. 4. 1878. "über das Atomgewicht des Iridiums", Referent Professor Dr. Lothar Mayer. Denzel, Julius, geb. Steinbach 9. Februar 1852, Dr. rer. nato Tübingen 3. 7. 1878, "über Chlorbromsubstitutionsprodukte des Aethanes und des Aethylenes", Refe­ rent Professor Dr. Lothar Mayer. Luz, Wilhelm Reinhold, geb. Wildbad 4. 9. 1853. Dr phi!. Erlangen 1878, "über Ni­ tro- U. Amidoderivate des a-Chlorcymols".

(2) BEITRAGE IX (1971), 81-89.

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1882: Kumpf, Georg, geb. Schalkstetten 30. Oktober 1856, Dr. rer. nato 9. 5. 1882 Tübingen. "über Nitrophenyl-Benzyl- und Nitrophenyl-Nitrobenzyläther und die Nitrierungs­ produkte des Benzylchlorids", Referenten Professor Dr. Lothar Mayer und Professor Dr. Städe!. 1883: Baur, Albert, geb. Biberach 13. 4. 1856, Dr. rer. nato Tübingen 2. 7. 1883, "über zwei in der Harzessenz vorkommende Butyltoluole". Engelsing, Hugo, geb. Hesseln Kreis Halle-Westfalen 23. Juli 1856, Dr. phi!. Freiburg 1883, "Zur Kenntnis der Nitroanthrachinonsulfonsäuren und ihrer Derivate". Linck, Gottlob Eduard, geb. Oetisheim 20. Februar 1858, Dr. phi!. Straßburg 1883, "Geognostisch-Petrographische Beschreibung des Grauwackengebirges von Weiler bei Weißenburg".

1884: Bauer, Hermann, geb. Tettnang 12. 6. 1856, Dr. rer. nato Tübingen 13. 6. 1884, "über die Siedepunkts anomalien der chlorirten Acetonnitrile und einiger ihrer Abkömm• linge". Referent Professor Dr. Lothar Mayer.

1886: Riedei, Heinrich, geb. Ohr in gen 18. 12. 1862, Dr. phi!. Freiburg 1886, "über das Me­ thyl-p-Tolylketon".

1889: Kalb, Adelbert, aus Groß-Umstadt, Dr. rer. nat. Tübingen 5. 3. 1889, "über die Kon­ stitution der Nitroderivate des rn-Kresols".

1891: Gaupp, Karl aus Aalen, geb. 2. 5. 1866, Dr. phi!. Erlangen 1891, "über Derivate des a-Bromacetonapthons und 00 U. ß-Napthylindol". Jordan, Hermann, geb. Stuttgart 30. 9. 1860, Dr. phil. Erlangen 1891, "über das Dihy­ drür des Cinens nebst einiger damit zusammenhängender Verbindungen". Die Ar­ beit wurde experimentell bearbeitet bei Professor Dr. Carl Hell am chemischen La­ boratorium der polytechnischen Schule in Stuttgart.

1892: Blezinger, Theodor, geb. Schwäb. Hall 3. 3. 1866, Dr. phi!. Erlangen 1892, "über Iri­ sin. Ein Beitrag zur Kenntnis der Kohlehydrate der Irideen". Die Anleitung der Ar­ beit erfolgte durch Professor Dr. Hilger. Dieterle, Paul, geb. Bad Cannstatt 22. 3. 1866, Dr. phi!. Erlangen 1892, "über die Condensationsprodukte des Propylens aus Propylalkoho!. Weitere Untersuchungen über gechlorte und gebrannte Anetholderivate". Die Arbeit wurde experimentell bearbeitet bei Professor Dr. Carl Hell am chemischen Laboratorium der polytechni­ schen Schule in Stuttgart. Kleesattel Heinrich, geb. Geislingen 3. 9. 1867, Dr. phi!. Erlangen 1892, "Beiträge zur Pharmakognosie der Muira Puama". Die Anleitung der Arbeit erfolgte durch Pro­ fessor Dr. Reeß, Erlangen, die Droge stellte Dr. Zipperer von der Firma E. Merck Darmstadt zur Verfügung. Klett, Max, geb. Stuttgart 24. 3. 1865, Dr. phi!. Erlangen 1892, "Beiträge zur Kenntnis der Chinolinderivate". Referent Professor Dr. O. Fischer. Lechler, Maximilian, geb. Nürtingen 11. 7. 1863, Dr. phi!. Erlangen 1892, "Die chemi­ schen und hydrographischen Verhältnisse der fränkischen Keuperformationen".

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Metzger, Kar!, geb. Urach 26. 6. 1864, Dr. phi!. Erlangen 1892, "Beiträge zur Kenntnis der hydrographischen Verhältnisse des bayrischen Waldes". Referent Professor Dr. Hilger. Rau, Alfred, geb. Stuttgart 22. 9. 1866,Dr. med. Erlangen 1892, "Die Bernsteinsäure als Produkt der alkoholischen Gärung zuckerhaItiger Flüssigkeiten, nebst Studien über die quantitative Bestimmung derselben". Schmidt,Wilhelm, geb. Stuttgart 5. 8. 1865, Dr. phi!. Erlangen 1892, "Beiträge zur Kenntnis der Chromate des Blei, Zink, Cadmium und Wismut". Referent Professor Dr. Hilger. Schuster, Fritz, geb. Kirchheim-Teck 17. 2. 1866, Dr. phi!. Breslau 30. 8. 1892, "über einige Derivate des a, a'-Dimethyl-Pyridin". Referent Professor Dr. A. Laden­ burg. Volck, Konrad, geb. Weikersheim 5. 8. 1867, Dr. phi!. München 1892, "Beiträge zur Kenntnis des Thoriums". Referent Professor Dr. G. Krüß. 1893: Aßfahl, Eugen, geb. Schwäb. Hall 13. 5. 1863. Dr. phi!. Erlangen 1893, "über die Er­ näherung grüner Pflanzenzellen mit Glyzerin". Referent Professor Dr. M. Reeß, bei der Anleitung war beteiligt Dozent Dr. Bokorny. Camerer, Albert, geb. Dörzbach 15. 10. 1866, Dr. phi!. Erlangen 1893, "Studien über qualitative Trennungen der Metalle der Schwefelammoniumgruppe und Einwir­ kung von Natriumthiosulfat auf verschiedene Metallsalze und Metalloxyde". Refe­ rent Professor Dr. Hilger. Hölzle, Richard, geb. Kirchheim-Teck 5. 8. 1865, Dr. rer. nato Heidelberg 23. 2. 1893, "Ersatz des Hydrazinrests NH-NH2 durch Wasserstoff, Halogene und Cyan." Refe­ rent Professor Dr. Hilger. Speidel, Rudolf, geb. Stuttgart .15. 5. 1865, Dr. phi!. Erlangen 1893, "Beitrag zur Kenntnis des Bitterstoffs von CitruIlus Colocynthis". Referent Professor Dr. Hilger. 1894: Fischer, Heinrich, geb. Vaihingen/Enz 28. 10. 1867, Dr. phi!. Erlangen 1894, "Beiträge zur Kenntnis der Chinonimide und Induline". Gaab, Karl, geb. BondorflBöblingen 27. 6. 1868, Dr. rer. nato Tübingen 1894, "über die Einwirkung von Eisenchlorid auf Metalljodide". Leins, Heinrich, geb. Stuttgart 10. 6. 1868, Dr. phi!. Lausanne 1894, "Zur quantitat­ iven Bestimmung von Theobromin und Caffein, über einige Derivate und Reaktio­ nen dieser Körper, sowie über die Einwirkung von Chloroform auf Phenylhydra­ zin". Referent Professor Brunner. Neudeck, Fritz von, geb .... "von Stuttgart", Dr. phi!. Erlangen 1894, "Beiträge zur Kenntnis der Saccharomyceten". Referent Professor M. Reeß. Rohrer, Rudolf, geb. Ulm 9. 11. 1863, Dr. rer. nato Tübingen 1. 5. 1894, "Zur Kenntnis der Einwirkung von Ferrisulfat und Ferriacetat auf Jod-Kalium und Jodwasser­ stoff". Referent Prof. L. Meyer, Anleitung Professor C. Seubert. Sandel, Karl Otto, geb. Kirchberg/Jagst 5. 5. 1866, Dr. phi!. Erlangen 1894, "über Um­ lagerungen des a-Benzilmonoxims". Silber, Alfred, geb. Reutlingen 4. 8. 1864, Dr. phi!. Erlangen 1894, "über die Bestand­ teile der Bryoniawurzel mit besonderer Berücksichtigung des darin vorkommenden bittern Stoffes". Springer, Hugo, geb. Isny 19. 8. 1865, Dr. phi!. Erlangen 28. 11. 1894, "Beiträge zu den Reaktionen der Säurechloride". Wacker, Kar!, geb. Ulm 20. 6. 1867, Dr. phi!. Erlangen 30. 7. 1894, "Einwirkung .von Phtalylchlorid und Phthalsäureanhydrid auf Basen".

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1895: Bofinger, Friedrich, geb. Tuttlingen 20. 9. 1869, Dr. phi!. Erlangen l. 5. 1895, "Zur Kenntnis des p-Diamidodibenzylsulfids". Koch,. Erwin, geb. Frankenthai 27. 3. 1870, Dr. phi!. Erlangen 13. 3. 1895, "über die systematische Bedeutung der anatomischen Charaktere der Scrophulariaceen". Lauterwein, Kar!, geb. Ravensburg ..., Dr. phi!. Erlangen l. 5. 1895, "Beitrag zur Kenntnis der Hydroxylaminderivate des a-Napthylphenylketons". Luz, Heinrich, geb. GÖppingen ... 1863, Dr. phi!. Bern 1895, "über das Ammonia­ cum". Referent Professor Tschirch. Schweizer, Carl, geb. Heilbronn ... 1868, Dr. phi!. München 1895, "Kenntnis der The­ obromin- und CoffeinhaItigen Glykoside in den Pflanzen und des diese Glykoside spaltenden Fermentes".

1896: Ingelfinger, Theodor, geb. Heilbronn 7. 7. 1869, Dr. rer. nato Tübingen 1896, "Beiträge zur Chemie des Tellurs". Linz, Ferdinand, geb. Idstein 4. 8. 1864, Dr. phi!. Marburg 6. 5. 1896, "Beiträge zur Physiologie der Keimung von Zea Mais L.". Mauz, Theodor, geb. Eßlingen 17. 6.1870, Dr. rer. nato Tübingen 27. 10. 1896, "über einige Derivate des Triphenylmethans und Trinitrotriphenylmethans". Referent Professor L. Meyer.

1897: Bauer, Eugen, geb. Isny 11. 3. 1870, Dr. phi!. Gießen 1897, "über die Electrolyte von Acetaten verschiedener Metalle". Perrat, August, geb. Biberach 30. 11. 1869, Dr. phi!. Erlangen 8. 3. 1897, "Kernfrage und Sexualität bei Basidiomyceten". Meyer, Adolf, geb. Heppenheim/Hessen 5. 7. 1868, Dr. rer. nato Heidelberg 7. 4. 1897, "Beiträge zur Anatomie der Artocarpen". Rupp, Erwin, geb. Kirchheim-Teck 19. 2. 1872, Dr. rer. nato Heidelberg 26. 7. 1897, "übet die perhalogenirten Phtalsäuren und das Hexajodbenzol". Referent Professor Viktor Meyer. Völter, Paul, geb. Böblingen 25. 7. 1872, Dr. rer. nato Tübingen 22. 5. 1897, "Beiträge zur Kenntnis des Hämatins und seiner Oxydationsprodukte". Burkhardt, Emil, geb. Eningen/ Achalm 15. 2. 187l, Dr. phi!. Erlangen 2. 6. 1897. "Bei­ träge zur Kenntnis des Honigs und der Dextrine". Mauch, Richard, geb. Göppingen 23.8. 187l, Dr. rer. nato Straßburg 1898, "über physi­ kalisch-chemische Eigenschaften des Chloralhydrats und deren Verwertung in pharmazeutisch-chemischer Richtung". Paradeis, Alois, geb. Crailsheim 23. 10. 1872, Dr. rer. nat. Heidelberg 9. 5. 1898, "Zur Kenntnis der Sulfin- und Sulfosäuren des Naphtalins~'. Schall, Adolf, geb. Ulm 18. 3. 1870, Dr. phi!. Rostock 22. 6. 1898, "über die Einwir­ kung von Phosphoroxybromid auf sekundäre Amine".

1899: Berg, Eugen, geb. Ludwigsburg 15. 2. 1875, Dr. phi!. Erlangen 20. 7. 1899, "Studien über den Dimorphismus von Ranunculus Ficaria". Obermiller, Gustav, geb. Cannstatt 3.2.1872, Dr. phi!. Erlangen 8.3.1899, "über Einwirkung von Aminbasen auf Disulfide sowie über Kondensationen von Thiose­ riücarbazid mit Aldehyden".

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PeppIer, August, geb. GrÜnberg/Oberhessen ... 1873, Dr. phi!. Erlangen 1. 12. 1899, "zum Nachweis der Typhusbakterien mit besonderer Berücksichtigung der Pior­ kowskischen Methode". Schwarz, Otto, geb. Königsbronn 28. 3. 1870, Dr. rer. nat. Tübingen 21. 6. 1899, "über die Kondensationsprodukte von m-Amidophenol- und Azetessigäther".

1900; Beitter, Albert, geb. Vaihingen/Enz ..., Dr. rer. nato Straßburg 1900, "Pharmacogno­ stisch-chemische Untersuchungen der Catha edulis". Berckheimer, Richard, geb. Eßlingen 3. 4. 1873, Dr. phi!. Erlangen 27. 7. 1899, "über N-alkylierte Chinolone". Bürkle, Emil, geb Stuttgart ..., Dr. rer. nato Heidelberg 1900, "Dynamische Untersu­ chungen über die Bildung von Amidoazofarbstoffen". Burkard, Emil, geb. Rottweil 1. 12. 1874, Dr. rer. nato Tübingen 30. 7. 1900, "Studien über die Additionsfähigkeit des Diazomethans an Körper mit Aethylenverbin­ dung". Referent Professor von Pechmann. Gräger, Franz Erdmann, geb. Breslau 24. 12. 1870, Dr. rer. nato Tübingen 7. 8. 1900, "über Umbelliferon-ß-carbonsäure". Referent Professor von Pechmann. Fezer, Otto, geb. /Brenz 14. 3. 1872, Dr. phi!. Erlangen 2. 11. 1900, "über Imi- dazole". . Peschkes, Max Walter, geb. Krefeld 17. 2. 1872, Dr. phi!. Bonn 7. 11. 1900, "über eini­ ge Alkyl- und Acylderivate des Hydroxylamins". Höpfner, Wilhelm, geb. Altona 11. 33. 1872, Dr. rer. nato Tübingen 14. 11. 1900, "Bei­ träge zur Kenntnis der Combinationsprodukte des Acetondicarbonsäureesters mit Isodiazoverbindungen". Anleitung der Arbeit Professor von Bülow. Obermiller, Julius, geb. Stuttgart 12. 6. 1873, Dr. rer. nato Tübingen 28. 2. 1900, "über einige Abkömmlinge des ß-Methylumbelliferon". Referent Professor von Pech­ mann. Sigel, Albert, geb. Stuttgart 15. 6. 1876, Dr. rer. nat. Heidelberg 1900. "über die Kon­ stitution oxydierter Pseudophenole und deren Umwandlungsprodukte".

Apotheker aus den Matrikeln der Technischen Hochschule Stuttgart

Bearbeitet von Armin W a n k müll e r

Folge V"

1430 Fetzer, Georg von Bad Cannstatt (1924/25,1925,1925/26,1926). 1431. Haase, Hans von Bad Cannstatt (1924/25,1925,1925/26,1926). 1432. Hahn, Oskar von Stuttgart (1924/25,1925,1925/26,1926). 1433. Imhof, Hermann von Stuttgart (1924/25, 1925, 1925/26, 1926), (geb. Stuttgatt 11. 4. 1903 als S. d. Karl L Postsekretär in Stuttgart, Appr. 1929, später Ver­ walter in Bernloch bis 1956, eröffnete 1957 die Echaz-Apotheke in Reutlingen, später in Reutlingen die Rathaus-Apotheke, verpachtet 1975).

Folge I s. BEITRÄGE X (1973), 58-64. Folge Il s. BEITRÄGE X (1974), 81-86. Folge III S. BEITRÄGE X (1974), 122-127. Folge IV s. BEITRÄGE X (1975), 159-160.

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1434. Kaiser, Paul von Mechernich/Preußen (1924/25 im 4. Sem., 1925, 1926), (geb. 12. 2. 1898, Approb. 1928, verh. 22. 9. 1928 mit Apothekerin Luise Seeger von Stuttgart, diese s. Matrikeln TH Stuttgart Nr. 1389, kaufte am 1. 10. 1928 die Klosterapotheke in Zwiefalten, übernahme am 1. 10. 1928. War im 2. Weltkrieg Marineoffizier, gest Zwiefalten 4. 9. 1968). 1435. Klumbach, Werner von Stuttgart (1924/25,1925, 1925/26, 1926). 1436. Krüger, Hans von Lübeck (1924/25 im 8. Sem., 1925). 1437. öchsner, Rudolf von Feuerbach (1924/25 im 2. Sem., 1925, 1925/26), (geb. 1901, gest. Feuerbach 26. 6. 1961, Appr. 1928, Inhaber der Stadt-Apotheke in Feuer­ bach). 1438. Schmidt, Wolfram von Karlsruhe (1924/25 im 3. Sem.). 1439. Vocke, Hans von Stuttgart (1924/25 im 3. Sem.).

Immatrikulation SS 1925: 1440. Balde, Hims von Ettlingen/Baden (1925 im 3. Sem., 1925/26). 1441. Banßhaf, Erwin von Weingarten (1925, 1925/26, 1926, 1926/27, 1927, 1927/28, 1928), geb. 14. 10. 1903, später Inhaber der Engelapotheke in Ravensburg, gest. Ravensburg 4. 11. 1973. 1442. Bauer, Wilhelmine von Eßlingen (1925 im 2. Sem., 1925/26), geb. Eßlingen 13. 4. 1901, später verh. mit Apotheker Ehlers, Apothekerin in Eutingen. 1443. Beck, Theodor von Stuttgart (1925, 1925/26, 1926, 1926/27), geb. 21. 6. 1904, zuletzt Inhaber der 1950 eröffneten Westendapotheke in Stuttgart, gest. StuFt­ gart 14. 11. 1964. 1444. Cloos, Walter von Eberstadt/Hessen-Darmstadt (1925, 1925/26, 1926, 1926/27). 1445. Finsch, Helmut von Hohenmölsen/Preußen (1925). 1446. Fürst, EHsabeth von Stuttgart (1925, 1925/26, 1926, 1926/27, 1927, 1927/28), geb. 8. 10. 1901, Inhaberin der Trauben-Apotheke Fellbach. 1447. Haag, Kurt von Stuttgart (1925,1925/26). 1448. Kirchner, Werner von Hettstedt/Preußen (1925). 1449. Lutz, Erich von Stuttgart (1925, 1925/26, 1926, 1926/27, 1927), geb. 11. 12. 1904, zuletzt Inhaber der Vogelsang-Apotheke in Eßlingen, gest. Eßlingen 31. 5. 1971. 1450. Mayer, Herbert von Cannstatt (1925 im 3. Sem., 1925/26, 1926), geb. Stuttgart­ Bad Cannstatt 29. 4. 1905, Inhaber der väterlichen Homöop. Zentral apotheke ebenda, gest. ebenda 25. 4. 1974. . 1451. Roth, AHne von Stubersheim/Württ. (1925,1925/26). 1452. Roth, Hildegard von Cannstatt (1925, 1925/26) 1453. Sperber, Lydia von (1925, 1925/26, 1926, 1926/27), geb. 25. 10. 1903, Inhaberin der Unteren Apotheke in Vaihingen/Enz. 1454. Zeller, Liese von Calw (1925, 1925/26, 1926, 1926/27, 1927), geb. 9. 6. 1901, In­ haberin der Lindenapotheke in Alfdorf.

Immatrikulation WS 1925/26: 1455. Diefenbach, Albert von Stuttgart (1925/26 im 6. Sem., studierte bisher Chemie, 1926). 1456. Fausel, Max von Stuttgart (1925/26,1926,1926/27,1927,1927/28,1928). 1457. Haberer, Lisel von Stuttgart (1925/26, 1926, 1926/27, 1927, 1927/28), Apoth. Examen Stuttgart Frühjahr 1928. 1458. Koch, Kar! von Heilbronn (1925/26 im 4. Sem., 1926, 1926/27, 1927, 1927/28, 1928).

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Immatrikulation 55 1926: 1459. Canzler, Franz von Frankenberg/Sachsen (1926, 1926/27, 1927, 1927/28). 1460. Dinkelacker, Richard von Rotenberg (1926 im 2. Sem., 1926/27, 1927). 1461. Mauser, Bernhard von Oberndorf/Neckar (1926 im 2. Sem., 1926/27, 1927, 1927/ 28,1928,1928/29,1929). 1462. Reihling, Gertrud von Merklingen (1926, 1926/27, 1927, 1927/28, 1928), geb. Merklingen 25. 4. 1905, übernimmt später die väterliche Apotheke in Merklingen. 1463. 5chmid, Gertrud von Stuttgart (1926,1926/27, 1927, 1927/28). 1464. Zschiesche, Elisabeth von Berlin (1926,1926/27,1927,1927/28). Immatrikulation WS 1926/27: 1465. Fäser, Karl von Stuttgart (1926/27, 1927, 1927/28, 1928). 1466. Weiß, Elisabeth von Karlsruhe (1926/27,1927,1927/28,1928). Immatrikulation 55 1927: 1467. Haid, Hermann, Dr. med. von Braunsbach (1927 im 12. Sem., voraus ging ein Medizinstudium, 1927/28, 1928, 1928/29), geb. 3. 7. 1891, Approb. 1930, Apothe­ ker in Braunsbach, gest. Braunsbach 2. 7. 1969). 1468. Meyer, Kurt von Stuttgart (1927,1927/28,1928,1928/29,1929,1929/30). 1469. Rückle, Grete! von Lorch (1927,1927/28,1928,1928/29). 1470. Thoma, Merta von Karlsruhe (1927 im 2. Semester, 1927/28, 1928). Immatrikulation WS 1927/28: 1471. Heermann, Theodor von Kirchheim-Teck (1927/28 im 5. Semester, 1928, 1928/ 29, 1929). 1472. Saupp, Augustin von Großallmerspann (auch von Löffe!stelzen OA Mergent­ heim), (1927/28 im 3. Semester, 1928, 1928/29, 1929, 1929/30, 1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth. Examen Stuttgart Herbst 1932. 1473. 5chaal, Gotthold von Eßlingen (1927/28 im 11. Semester). 1474. Wachter, Irene von Stuttgart (1927/28,1928,1928/29,1929). Immatrikulation 551928: 1475. Bräuninger, Erwin von Weingarten (1928, 1928/29, 1929, 1929/30, 1930, 1930/31). 1476. Käfer, Friede! von Frankentha! (1928,1928/29). 1477. Ostermayer, Hansjörg von Pforzheim (1928, 1928/29). 1478. Reichert, Minna von Sindelfingen (1928, 1928/29, 1929, 1929/30), Apoth. Examen Stuttgart Frühjahr 1930. 1479. La Rache, Hans von Stuttgart (1928, 1928/29, 1929, 1929/30, 1930, 1930/31), Apoth. Examen Stuttgart Frühjahr 1931, geb. Schramberg 1. 7. 1906, S. d. Apo­ thekers Robert La R., Schramberg, später Inhaber der Seelberg-Apotheke Stuttgart-Bad Cannstatt, gest. ebenda 15. 4. 1975. Immatrikulation WS 1928/29: 1480. Biel, Lotte von Karlsruhe (1928/29). 1481. Dippon, Kornelie von Zuffenhausen (1928/29, 1929/30, 1930), Apoth. Examen Stuttgart Herbst 1930, T. d. Oberlehrer Dippon in Zuffenhausen, später verh .. mit Apotheker Ernst Binder, Stuttgart. 1482. Frölich, Rudolf von Kasse! (1928/29, 1929, 1929/30, 1930).

Fortsetzung folgt!

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Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker

Von Armin Wa n k müll e r

XIII. Folge: 1881-1884'"

Tübingen 17. 12. 1881 Lamparter, Hermann aus Reutlingen, s. Matr. Nr. 1259 Nachtrag: Lehrling 1867-1869 Reutlingen b. Kachel, Gehilfe 11/2 Mt. Bopfingen, 10 Mt. Cannstatt, 2 Mt Reutlingen, 1 J. Zürich, 3 Mt. La Chaux de Fonds, 7 J. Philadelphia b. s. Bruder u. 1873/74 b. H. Cramer & SmalI, ab 1880 3 Mt. Tuttlingen u. 1 Mt. Pfullingen. Note gut. Voelter, Friedrich von Eßlingen, s. Matr. Nr. 1264 Nachtrag: Lehrling Okt. 1873-März 1877 Eßlingen b. Mauz, Gehilfe 1/2 J. Eßlingen b. Mauz, 1 J. Ravensburg b. Lempp u. 11/2 J. Stgt. b. Otto. Note sehr gut. Hochstetter, Albert aus Tübingen, s. Matr. Nr. 1257 Nachtrag: Lehrling 1873-1877 Tübingen b. Mayer u. Herrenberg b. Ret­ tich, Gehilfe 11/2 J. Güglingen b. Kappis, 1/2 J. Nürnberg b. Campe, 1 Mt. Güglingen b. Pahl, u. 11 Mt. Teilhan/Holstein b. Nißen. Note gut. Tübingen 11. 3.1882 Reese, August von Soest, s. Matr. Nr. 1260 Nachtrag: Lehrling ab Okt. 187·4 FrankfurtiMain-Bockenheim b. Ri­ chardten u. Magdeburg b. Blume. Gehilfe 3/4 J. Bochum b. Hartmann u. 21/4 J. Bremerhafen b. Ernster. Note genügend. (Hatte Apoth.Ex. Tüb. am 17. 12. 1881 nicht bestanden.) Tübingen 24. 6. 1882 Gmelin, Gustav von Geislingen, s. Matr. Nr. 1267 Nachtrag: Lehrling Okt. 1874-1877 Eßlingen b. Dr. Mauz, Gehilfe ebenda, Stgt. b. Dr. HaidIen u. Vock u. Morges b. Buenzod. Note sehr gut. Kayser, Gustav von Skalmierzyce/Provinz Posen, s. Matr. Nr. 1258 Nachtrag: Lehrling 3 J. Berlin b. Koblizk, Geh. Ex. Berlin April 1876, Ge­ hilfe 1/2 J. b. Mosler, 21/2 J. Biberach b. Dr. Finett, Militärdienst 1 J. b. d. westpr. Regiment Nr. 6, ab 1. 4. 1880 Univ. Tübingen. Note gut. Lechler, Richard von Böblingen, s. Matr. Nr. 1268 Nachtrag: Lehrling 1873-1876 Nürtingen b. Mörike, Geh. Ex. Frühjahr 1876, Gehilfe April-Okt. 1877 Ravensburg b. Lempp, April 1878-31. 12. 1878 Ebingen b. Ockel u. Auer, 1. 1. 1879-April 1880 Heidenheim b. Hoß, April 1880-0kt. 1880 Säckingen b. Kalmberger. (Von Mai 1876-März 1877 u. Okt. 1877 bis April 1878 nochmaliger Schulbesuch zur Vorberei-. tung auf das Einjährigen-Freiwilligen-Examen). Note gut. Lutz, Hermann Fr. von öhringen, s. Matr: Nr. 1269 Nachtrag: Lehrling 3 J. (1871-1874) öhringen, Geh. Ex. Stgt. 16.3.1874, Gehilfe 1. 4. 1874-24. 4. 1876 Stgt., 1. 10. 1876-31. 3. 1877 Militärdienst, wieder Gehilfe 1. 5. 1877-1. 10. 1877 /Schweiz, 9. 10. 1877 bis 30. 9. 1878 Payerne, 1. 10. 1878-1. 10. 1880 Genf. Note gut. von Soden, Hugo von Neuhaus-Meinersen/Hannover, 5. Matr. Nr. 1272 Nachtrag: Lehrling 3 J. Dresden Löwenapotheke b. Schneider, Geh. Ex. Dresden, Gehilfe 11/2 J. Biberach/Württ. b. Widenmann, 3/4 J. Stgt. • XII. Folge s. BEITRÄGE IX (1971), 95-96.

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Uhlandsche Apotheke b. Verwalter Hauff, 3/4 J. Yverdon b. E. Peter. Note sehr gut. Mehliß, Wilhelm von Northeim/Hannover, s. Matr. Nr. 1270 Stuttgart 21. 7.1882 Dolmetsch, Paul von Stuttgart, S. d. Kaufmann J. A. Dolmetsch, geb. Stgt. 17.7.1857, Gymnasium Stgt., Lehrling 7 Mt. Weilderstadt b. Nage!, dann Plieningen b. Cleßler, Geh. Ex. Stgt. mit Note gut, Gehilfe 1 J. Blaubeuren b. Josenhans, ab Okt. 1877 1 J. Militärdienst, entlassen als Gefreiter, Ge­ hilfe 11/2 J. Goldene Apotheke, 1/2 J. Waiblingen b. Marggraff, WS 1880/1881 1 Sem. Stud. Pharmazie Univ. Straßburg, ab SS 1881 4 Sem. Studium polytechn. Schule Stuttgart. Note gut. Egerer, Adolf von Cannstatt, S. d. 1875 + Lehrers Christian Egerer, geb. Pfäffingen 29.11.1852, Schulbesuch Crailsheim (infolge Versetzung des Vaters), Lehrling 3 J. Crailsheim b. Faber, Geh. Ex. 15.10.1869, Gehilfe 11/4 J. Winnenden b. Leuze, 21/2 J. London, 1/2 J. Baden-Baden b. Hof­ apotheker Beuttenmüller, 1/2 J. Mannheim b. Einhornapotheker Hirt, 1/2 J. Montreux b. Schmidt, 1 J. 5 Mt. Chaux de Fonds b. Boisot, 1 J. Stgt. b. Speide!, 1/4 J. Crailsheim b. Blezinger, 1/2 J. Aalen b. Weißert, 3/4 J. Mergentheim b. Rom, 3 Sem. Stud. polytechnische Schule Stuttgart, Exa­ men nicht bestanden! Tübingen 11. 12. 1882 Bausch, Ge'arg von Büdingen/Hessen, fehlt Matrikeln. S. d. + Gymnasial­ lehrers Bausch in Büdingen, geb. Büdingen 20.3.1858, Lehrling 3 J. (ab Jan. 1875) Büdingen b. Kraußer, Geh. Ex. Darmstadt 7.18.1. 1878, Gehilfe bis Ende Jan. 1878 Lehrapotheke Büdingen, 1. 2. 1878-1. 4. 1878 Birstein, 1.4.1878-1.4.1879 Plön/Holstein, 6.4.1879-10.5.1879 Säddngen, 10.5. 1879-22. 6. 1879 Grünstadt!Bayern, 22. 6. 1879-31. 3. 1881 Dülken/Rhein• preußen, ab 17.4.1881 Stud. Univ. Tübingen. Note sehr gut. Bertsch, Carl Josef "on Kirchhausen, 5. Matr. Nr. 1265 Nachtrag: Lehrling 21/2 J. (ab Dez. 1873) Kirchhausen b. Bauer und.1 J. (ab Sept. 1876) Kirchheim-Teck b. Lindenmeyer, Geh. Ex. Okt. 1877, Ge­ hilfe 1/4 J. Ebingen b. Ocke!, 3/4 J. Kirchheim-Teck b. Lindenmeyer, 1 J. Backnang b. Veiel, 1 J. Waiblingen b. Heim. Note genügend. Dressel, Heinrich von Stgt., 5. Matr. Nr. 1273 Nachtrag: Lehrling Stgt. b. Dr. Haidien u. Göppingen b. Dr. Mauch, Geh. Ex. Stgt., Gehilfe 11/2 J. St. Gallen b. Haußmann, 11/2 J. Nürnberg b. Heß, erneut St. Gallen b. Haußmann. Note gut. Stuttgart 8. 3. 1883 Groessle, Richard von Stuttgart, Lehrling, Gehilfe 21/2 J. ferner 2 Mt. (1. 8.-30. 9. 1881) Schrozheim b. Eiseniohr, 3 Mt. (1.7.-1. 10. 1882) Laup­ heim b. Müller, 3 Mt. (1. 10.-22.11. 1882) Winnenden b. Schmid, Stud. polytechnische Schule Stuttgart. Note gut. (War beim Examen im April 1881 abgewiesen worden wegen fehlender Gehilfenzeit von 1/2 Jahr.) Tübingen 9. 6. 1883 Erbe, Karl Ludwig von Ohringen, s. Matr. Nr. 1275 Nachtrag: Lehrling Ohringen b. Lutz u. Erbe, Geh. Ex., Gehilfe 11/2 J. Ulm b. Dr. Leube, 1 J. Darmstadt b. Dr. Senner, 9 Mt. Rastatt b. A. Wolf, 3 Mt. Ohringen b. Lutz u. Erbe. Note sehr gut. Scholl, Paul aus Stgt., 5. Matr. Nr. 1274 Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1864-1867 b. Liliencron, Geh. Ex. 11.11.1867, Gehilfe 11/2 J. (1. 10. 1867-31. 3. 1869) Nagold b. Offinger, 11/4 J. Calw b. Ruthardt, 11/4 J. Baden-Baden b. Beuttenmüller, 1. Okt. 1871-7.2.1872 Weilderstadt b. Nagel, Febr. 1872-31. 12. 1872 Calw b.

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Federhaff, 1. 1.-15.11. 1873 Baden-Baden b. Beuttenmüller, 17.11.1873 bis 1. 4. 1875 Mannheim Mineralwasserfabrikation, 1. 4. 1875-1. 1. 1876 Freiburg/Br b. Gebr. Keller, 1. 4. 1876-1. 4. 1877 Lahr b. Hänle, L 4. 1877-1. 11. 1878 Lörrach b. Dr. von Ostermayer, 1. 11. 1878-1. 1. 1880 Kir­ chen/Baden b. Werner, zuletzt Schaffhausen b. Liliencron. Note gut. Sträßle, Otto aus Neckarsulm, s. Matr. Nr.1278 Nachtrag: 3 J. Lehrling, Gehilfe 9 Mt. Hall b. Bletzinger, 1 J. Langen­ brücken b. Wendelsleben, 13 Mt. Nyon b. Callot, 2 Mt. Neckarsulm b. Beck. Note sehr gut. Völter, Theodor aus Tübingen, s. Matr. Nr. 1279 Nachtrag: Lehrling 3 J. (bis 2.10.1878), Gehilfe 1 Mt. Knittlingen b. s. Vater, 11/2 J. Ravensburg b. Lempp, 1/2 J. Knittlingen b. s. Vater, 1/2 J. Stgt. Kronenapotheke b. Bunz, 1/2 J. (bis 1. 10. 1881) Freiburg b. Kopp. Note sehr gut. Stuttgart 29. 6. 1883 Müller, Kar! von Stgt., S. d. + Hauptlehrers Kar! Müller, geb. Bötzin• gen/BA Emmendingen 18. 8. 1856, Gymnasium Freiburg, Lehrling ab 1. 7. 1873 Waldkirch b. Verwalter Berg, dann b. Besitzer Dr. Finner und Lichtenau/Rhein b. Schoch, Geh. Ex. 16.7.1876, Gehilfe 1 J. Oberkirch b. Frech, 2 J. Militärdienst, Gehilfe bis 1.10.1880 Deißlingen b. Muschgay, 1 J. Stgt. b. Dr. Sigel, ab WS 1881/82 Studium polytechnische Schule Stgt. Note gut. Schmitz, Adam Johann von Elten/Preußen, Gymnasium Emmerich, Lehr­ ling 3 J. Emmerich b. H. von Gimborn, Geh. Ex. Düsseldorf, Gehilfe 1 J. 1 Mt. Lehrapotheke, 11 Mt. (bis 30.6.1879) Bonn Hofapotheke, Stgt. 1 J. 8 Mt., ab SS 1881 Stud. polytechnische Schule Stgt. Note genügend. Tübingen 5. 12. 1883 Marggraff, Gustav aus Waiblingen, s. Matr. Nr. 1280 Nachtrag: Lehrling, Gehilfe 1. 4. 1879-30. 9. 1880 Basel b. Kümmer!en, 1. 10. 1880-30. 9. 1881 b. Pfülf, 1. 10. 1881-1. 4. 1882 Waiblingen b. s. Vater. Note gut. Schroeder, Georg von Beversen/Provinz Hannover, s. Matr. Nr. 1281 Nachtrag: Lehrling ab Ost. 1875 Hannover b. Hildebrand u. Beversen b. s. Vater, Geh. Ex. Lüneburg 1.12.4.1878, Gehilfe bis 1. 5. 1878 Beversen b. s. Vater, 3 Wochen Grund b. Sächting, bis April 1882 b. s. Vater, dann krank in der Heilanstalt für Lungenkranke FärbersdorfiSchlesien, 1 J. Note sehr gut. Tübingen 21. 5.1884 Müller, Eugen von ötlingen, s. Matr. Nr. 1283 Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1876-1. 10. 1879 je zur Hälfte Stgt. Adlerapo­ theke b. Burk u. Nachf. Lenk und Herrenberg b. s. älteren Bruder, Gehilfe 1/2 J. (ab 1. 10. 1879) Herrenberg b. s. älteren Bruder, 1 J. Ravensburg b. Liebendörfer, 1/2 J. St. Aubin b. Meyer, 1 J. (bis 1. 10. 1882) Genf b. Hahn, Note gut. Marstaller, Gotthilf aus Bönnigheim, s. Matr. Nr. 1282 Nachtrag: Lehrling ab 1. 10. 1875 Waiblingen b. Heim, Geh. Ex. Sept. 1878, Gehilfe 1 J. (bis 1. 10. 1879) Waiblingen b. HJeim, 1/2 J. Ludwigsburg Hofapotheke, 11/2 J. (1. 4. 1880-1. 10. 1881) Harburg/Schwaben b. Kienast, 1 J. Winnenden b. Schmid. Note gut.

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BEITRÄGE ZUR WüRTTEMBERGISCHEN APOTHEKENGESCHICHTE

Band Xl Juni 1976 Heft 2

Der Beginn des Frauenstudiums in der Pharmazie in Württemberg

Von Armin W a n k müll e r

Der Festakt anläßlich des Deutschen Apothekertages 1964 in stellte die erste deutsche Apothekerin der pharmazeutischen öffentlichkeit vor: Es· war die Apothekerin Magdalena Neff, geb. Meub aus Karlsruhe. Sie erhielt damals im hohen Alter von 83 Jahren die Lesmüller Medaille verliehen. über den Werdegang machte die Presse folgende Angaben: Geboren am 9. Februar 1881 in Karlsruhe besuchte sie das 1893 in der gleichen Stadt gegründete erste Gym­ nasium für Mädchen und trat am 20. August 1899 als Lehrling in die Apotheke in Elzach in Baden ein. Danach studierte Fräulein Meub Pharmazie an der TH Karlsruhe. Sie heiratete 1906 Apotheker Neff und übernahm zusammen mit ihrem Ehemann die Löwen-Apotheke in Ehingen (1). Hier verstarb sie am 19. Juli 1966. Da Magdalena Neff geb. Meub in Karlsruhe studierte, so soll auf sie hier nicht weiter eingegangen werden. Die Durchsicht der deutschsprachigen Literatur ergab keine Arbeiten, die sich dem Thema systematisch zuwenden. Zahlreiche kürzere und längere oft redaktionelle Abhandlungen finden sich in den zeitgenössischen Zeitschriften. Diese setzen sich mit der Problematik des Pharmazie studiums der Frauen auseinander. Sie erörtern die Möglichkeit, wie Mädchen das Abitur erwerben können. Ein Situationsbild liefert ein Vortrag der ersten Apothekerin der Schweiz vor Schülerinnen. Die Apothekerin Dr. Clara Winnicki schilderte 1918, welche Schwierigkeiten sie zu überwinden hatte, um Apothekerin zu werden (2).

Die Quellen für die Untersuchung

Bei der folgenden Untersuchung werden alle Pharmazie studentinnen berücksichtigt, die in die Matrikeln der Universität Tübingen und der TH Stuttgart (3) vor dem 31. Dezember 1930 eingeschrieben worden sind. Die ursprüngliche Absicht, alle in Württemberg vor 1931 tätigen Apothekerinnen in die Studie einzubeziehen, mußte leider fallen gelassen werden. Die Quellenlage für die Zusammenstellung dieses Personenkreises ist zu kompliziert. Es gibt zu dem

(1) Dtsch. Apoth.-Ztg. 106 (1966), 1076. (2) Schweiz. Apoth.-Ztg_ 56 (1918), 30-32, 43-46. (3) Abdruck siehe BEITRAGE X (1973), 58-64 und weitere Folgen.

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Thema Frauen als Apothekerinnen in Württemberg weder einen geschlossenen Akten­ bestand, noch Literatur oder Verzeichnisse. Eine erste quantitative Aussage lassen nur die Hochschulmatrikeln zu. Es gab ferner zahlreiche Apothekerinnen in Württem• berg, die außerhalb des Landes studiert hatten und später hier den Beruf ausübten. Auch über die Zahl der ausgebildeten Apothekerpraktikantinnen sind keine Akten mehr vorhanden. Verschiedene Praktikantinnen haben anschließend nicht Pharmazie studiert, sondern als Vorexaminierte den Beruf ausgeübt. Es ist beabsichtigt, später diesen Personenkreis mit Hilfe einer anderen Methode getrennt zu untersuchen. Die pharmazeutische Laufbahn und der Lebensweg ist von dem hier behandelten Personenkreis durch Befragung ermittelt worden. Diese Befragung konzentrierte sich auf die Pharmaziestudentinnen aus Württemberg. Mit Hilfe der Einwohnermeldeämter konnte in zahlreichen Fällen die gesuchte Apothekerin selbst oder konnten Angehörige ausfindig gemacht werden. Die Befragung mußte aus zeitlichen Gründen schriftlich erfolgen. Voraussetzungen für das Studium

Das Frauenstudium in der Pharmazie hatte mehrere Voraussetzungen, die zu erfül• len waren. Der Besuch eines Gymnasiums, bis dahin reine Jungen-Gymnasien, mußte ermöglicht werden. Erst mit der notwendigen schulischen Ausbildung konnte der Hochschulbesuch erfolgen. In der Pharmazie kam als weitere Voraussetzung hinzu, daß eine Lehrapotheke gefunden wurde. Welcher Apotheker war bereit, einen weib­ lichen Lehrling anzunehmen und auszubilden? Hatte doch erst Hermann Schelenz seine abratende Schrift "Frauen im Reiche Aeskulaps, Ein Versuch zur Geschichte der Frau in der Medizin und Pharmazie unter Bezugnahme auf die Zukunft der moder­ nen Ärztinnen und Apothekerinnen" im Jahre 1900 dem Druck übergeben! (4) War es nicht ein Risiko, eine junge Dame als Lehrling einzustellen? Die Zulassung der Frau an den Universitäten hatten in der Zwischenzeit Bewer­ berinnen anderer Fachrichtungen erkämpft. Der württembergische König verfügte mit Erlaß vom 17. Mai 1904, daß reichsangehörige weibliche Personen unter den gleichen Voraussetzungen wie männliche Personen zu immatrikulieren sind.

Die erste Apothekerpraktikantin

Fräulein Johanna Krauß war die erste weibliche Praktikantin in Württemberg. Sie legte J904 das Vorexamen in Stuttgart ab. Ihr Lehrherr ist Apotheker Gmelin in Winnenden gewesen. Studiert hat Johanna Krauß nicht, sie heiratete dann den Apo­ theker earl Bauerle in Göppingen und war in dessen Apotheke Jahrzehnte hindurch beruflich tätig (5).

Die beiden ersten Pharmaziestudentinnen in Württemberg

Der Beginn des Frauenstudiums in der Pharmazie in Württemberg vollzog sich an der TH Stuttgart. Dort ließen sich zwei Studentinnen für das SS 1907 einschreiben: Liddy Dinkelacker aus Winnenden und Talitha Stooß aus Stuttgart.

(4) Leipzig, Verlag Ernst Günther, 1900, 74 S. (5) Dtsch. Apoth.-Ztg. 94 (1954), 902 (Tagesnotiz).

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Fräulein Dinkelacker war die Tochter eines Gerichtsnotars in Winnenden und kam mit zwanzig Jahren zum Studium nach Stuttgart. Sie legte nach vier Semestern, am Ende des WS 1908/09 das Staatsexamen ab und bekam 1911 die Approbation. Die einzelnen Stationen ihrer Tätigkeit sind bis 1927 noch nicht bekannt, am 1. Oktober 1927 übernahm Fräulein Dinkelacker die Pacht der Hofapotheke in Langenburg. Diese endigte am 30. September 1933. Es folgte am 1. Januar 1934 die pachtweise über• nahme der Hirschapotheke in Bad Teinach. Diese konnte Fräulein Dinkelacker später käuflich erwerben. In höherem Alter verpachtete sie und starb mit 83 Jahren 1969 in ihrer Heimatstadt Winnenden. Von Fräulein Stooß sind die Einzelheiten ihrer pharmazeutischen Ausbildung be­ kannt (6). Sie gehörte zu den ersten Schülerinnen des Katharinenstiftes, dann Mäd• chengymnasiums in Stuttgart, die das Abitur ablegte. Durch eine Zeitungs anzeige suchte sie eine Lehrstelle in einer Apotheke. Unter den Angeboten wählte sie die Apotheke in Mundelsheim aus. Apotheker Cleßler in Plieningen, danach in Stuttgart stand der Familie Stooß bei diesen Fragen beratend zur Seite. Die Ausbildung in Mundelsheim dauerte von 1903 bis 1906. Der Lehrvertrag ist nebenstehend abgebil­ det. Die weibliche Praktikantin fand in Mundelsheim Aufnahme in der Familie des Apothekers. Einmal wöchentlich durfte botanisiert werden. Zum Examen mußte Fräu• lein Stooß in ihre Heimatstadt nach Stuttgart fahren. Der praktische Teil fand in der Hofapotheke statt. Zu den galenischen Präparaten, die als Aufgabe gestellt worden waren, gehörte die Anfertigung einer Kal.jodatumsalbe. Die theoretische Prüfung um- . faßte die Chemie, Botanik, Pharmakognosie und das Herbar. Nach dem gut bestan­ denen Examen suchte Fräulein Stooß eine Gehilfenstelle für das vorgeschriebene Assistentenjahr. Die Wahl fiel auf die Obere Apotheke in Kirchheim-Teck. Der Apo­ theker zahlte 100 Mark Gehalt und bot freie Wohnung und Verpflegung. Der Dienst war allerdings sehr streng. Er begann früh um 6.30 Uhr und endigte erst um 21 Uhr. Eine Pause gab es nicht, selbst während dem Essen kamen oft Rezepte, die sofort anzufertigen waren. Auch Sonntagsdienst war zu machen, alle zwei Wochen gewährte der Apotheker Fräulein Stooß eineinhalb freie Tage. Das weitere Personal bestand aus einem männlichen Gehilfen und einem Lehrling. Nach Ablauf des vorgeschrie­ benen Assistentenjahres verließ Fräulein Stooß an Ostern 1907 die Stelle in Kirch­ heim-Teck. Sie begann im SS 1907 an der TH Stuttgart zusammen mit Fräulein Dinkelacker das Studium der Pharmazie. Ihre Lehrer waren der Chemieprofessor Dr. Hell, der a. o. Professor für Pharmazie Schmidt, der Botanikprofessor Dr. Fünf• stück und der Physikprofessor Dr. Koch. Die Pharmakognosie lehrte ein Dozent der Tierarzneischule, dort befand sich auch der botanische Garten. Fräulein Stooß ver­ lobte sich im dritten Semester, im SS 1908 und gab danach das Studium auf. Im August 1908 schloß sie die Ehe mit Pfarrer Karl Schleich. Erst zwölf Jahre später, im SS 1919 kam wieder eine Pharmaziestudentin an die Technische Hochschule Stuttgart. Es war Gertrud Wendel aus Eltingen. Sie blieb vier Semester, bis zum Ende des WS 1920/21 und legte dann das Staatsexamen ab.

(6) Nach langem Suchen konnte in Privatbesitz der Nachlaß von Talitha Stooß, Zeugnisse, Urkunden und ein Tagebuch entdeckt werden. Die vorstehenden Angaben stützen sich auf diese Schriftstücke.

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An der Universität Tübingen wird zum ersten Mal eine Pharmaziestudentin, Gertrud Keppler von Stetten am kalten Markt, zu Beginn des WS 1915/16 eingeschrieben. Auch sie legte nach vier Semestern das pharmazeutische Staatsexamen in Tübingen ab. Gertrud Keppler besaß zuletzt die Apotheke in Eschbach und lebt noch heute. Von Maria Pomp aus Mönchen-Gladbach, ebenfalls im WS 1915/16 an der Univer­ sität Tübingen immatrikuliert, ist nur ein weiteres Semester im SS 1916 bekannt, jedoch kein Examen. Dagegen hat Irmgard Sing aus Ulm, die als dritte Pharmazie­ studentin im SS 1916 an die Universität kam, später eine Apotheke in Rechberg­ hausen nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet und besessen.

Die Herkunft der Studentinnen

Die geographische Herkunft der Pharmaziestudentinnen in Stuttgart und Tübingen von 1907 bis zum Ende des Jahres 1930 zeigt folgendes Bild: Von den 91 immatri­ kulierten Studentinnen kamen 59 aus Württemberg, 7 aus Baden, je 2 aus Hessen, der Pfalz und aus Rußland (Volksdeutsche), je 1 aus Bayern und Elsaß-Lothringen, 17 aus Norddeutschland. Gliedert man die württembergischen Studentinnen weiter auf, so hat die Mehrzahl (= 36) in Stuttgart, die Minderzahl (= 23) in Tübingen studiert. Eine einzige Phar­ maziestudentin war zuerst in Stuttgart, dann in Tübingen immatrikuliert. Von den Nichtwürttembergerinnen haben mehrere etweder vorher oder nachher an einer Hoch­ schule außerhalb Württembergs studiert. Eine Aufgliederung nach den Geburtsorten der württembergischen Studentinnen gibt außerdem ein großes übergewicht der Stadt Stuttgart (= 17). In Stuttgart ist 1899 das erste Mädchengymnasium des Landes er­ öffnet worden. Durch die Studienmöglichkeit am Geburtsort, meist auch dem Wohn­ ort, war das Studium damals besonders finanziell begünstigt. Von besonderem Interesse ist eine Statistik der väterlichen Berufe, sie gibt einen Querschnitt über die Herkunft der Pharmaziestudentinnen. Die Angaben konnten für 56 Väter ermittelt werden, davon die Mehrzahl aus Württemberg. Die beiden größten Berufsgruppen waren die Apotheker (= 10) und Lehrer aller Schulen (= 10). Es fol­ gen die Beamten mittlerer Stufe (= 8), gehobene Berufe der freien Wirtschaft (= 7), Dekan und Pfarrer (= 6), einfache Beamte (= 4), höhere Beamte (= 3), Landwirt und Wirt (= 4), Arzt (= 1) und Werkmeister (= 1). Zieht man die Gruppen: Apotheker, Ärzte, Geistliche, Rechtsanwälte und von den Lehrern die Studienräte zusammen, so erhält man die Väter mit akademischer Aus­ bildung (= 22). Dieser Anteil dominiert und hebt sich damit vom Durchschnitt aller Studierenden ab. Es fehlt mit einer Ausnahme (Werkmeister) jegliche Herkunft aus Handwerkskreisen. Um exakte Vergleiche mit allen Pharmaziestudenten dieser Jahr­ zehnte durchzuführen, ermangeln noch die Unterlagen. Fest steht schon jetzt, die Herkunft der Studentinnen in Württemberg von 1907 bis 1930 unterscheidet sich wesentlich von den männlichen Kollegen.

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Die spätere Berufsausübung

Von 56 vorwiegend aus Württemberg gebürtigen Pharmaziestudentinnen gelang es, durch schriftliche Befragung den späteren beruflichen Lebensweg festzustellen. Zwei dieser Studentinnen brachen die pharmazeutische Laufbahn vor dem Staatsexamen ab, sie heirateten. Nach dem Examen gab eine Apothekerin den Beruf ledig auf, siebzehn haben berufsfremd und vierzehn einen Apotheker geheiratet. Von der letz­ ten Gruppe haben eine Reihe der Apothekerinnen nach dem Tode des Ehemannes selbständig die Apotheke weitergeführt. Ledig kamen achtzehn Apothekerinnen zur Selbständigkeit und nur sechs Apothekerinnen blieben bis zum Eintritt in den Ruhe­ stand oder dem Tod als Angestellte berufstätig. Rechnet man die Gruppe der mit einem Apotheker verheirateten Apothekerinnen zu den im Beruf Verbliebenen, so sind rund 65 '% der einstigen Pharmaziestudentinnen im Beruf geblieben. Ledig kamen rund 32 °/0 in den Besitz einer Apotheke. Dies ist ein überraschendes Ergebilis. Es läßt den Schluß zu, die Apothekerinnen haben sich sehr schnell im Beruf durchgesetzt und Anerkennung gefunden.

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Eine Generalisierung der Ergebnisse sagt nichts aus über die vielen Einzelschicksale, die Einflüsse, die zwei Weltkriege auf die Berufslaufbahn ausgeübt haben. Ledige Apothekerinnen haben auch die väterliche Apotheke übernommen, die Spalte "Selb­ ständigkeit" müßte aufgegliedert werden in übernahme der Apotheke des Vaters, Kauf einer Apotheke, Erhalt einer Apothekenkonzession und nach der Einführung der Niederlassungsfreiheit, Gründung einer neuen Apotheke. Die Ausdehnung der vorliegenden Untersuchung auf einen größeren Zeitraum oder ein größeres Gebiet wird diese Ergebnisse verfeinern können. Nach dem pharmazeutischen Staatsexamen haben zwei Apothekerinnen ein Studium der Naturwissenschaften angeschlossen und zum Dr. rer. nat. promoviert.

Verzeichnis der Pharmaziestudentinnen in Stuttgart und Tübingen von 1907 bis 1930 in chronologischer Reihenfolge

1. Dil1kelacker, Liddy (TH Stgt. SS 1907-WS 1908/09), geb. Winnenden 12. 9. 1886, T. d. Julius Friedrich 0., Gerichtsnotar ebenda, approb. 1911, von 1. 10. 1927- 30. 9. 1933 Pächterin der Hofapotheke Langenburg, ab 1. 1. 1934 Pächterin, dann Inhaberin der Hirschapotheke Bad Teinach, als Verpächterin gest. Winnenden 19. 9. 1969. 2. Stooß, Talitha (TH Stgt. SS 1907-SS 1908), geb. Waiblingen 26. 11. 1877, T. d. Johannes 'S., Oberreallehrer, zuletzt Professor an der Bürgerschule in Stuttgart. Besuch des Mädchengymnasiums Stuttgart bis Frühjahr 1903, Praktikantin 3 J. Mundelsheim b. Apotheker Flüs 1. 4. 1903-1. 2. 1906. Vorexamen Stuttgart Früh• jahr 1906, Assistentin Frühjahr 1906-0stern 1907 Kirchheim-Teck b. Apotheker Kleesattel. Mit Ablauf des SS 1908 Beendigung des Pharmaziestudiums und Heirat von Pfarrer Karl Schlaich am 4. 8. 1908. 3. Keppler, Gertrud (Univ. Tüb. WS 1915/16-WS 1917/18), geb. Oberdischingen 31. 5. 1890, T. d. Gustav Adolf K., Apotheker in Oberdischingen, dann in Stetten am k. M., appr. 1920, angestellt 1918-nach 1928 Rottenburg Dom-Apotheke, 1935-1956 Verwalterin der Apotheke in Eschach, ab 1956 Inhaberin, später ver­ pachtet. 4. Pomp, Maria (Univ. Tüb. 1915/16-1916/17), von Mönchen-Gladbach. 5. Sil1g, Irmgard (Univ. Tüb. SS 1916-WS 1918/19), geb. Erolzheim 31. 3. 1892, T. d. Dr. med. Kar! S., prakt. Arzt in Erolzheim, dann in Ulm, 1912 Abitur als eine der ersten Schülerinnen an der Oberrealschule in Ulm, Praktikantin Ulm Engelapotheke bei Mendler, tätig in Apotheken in Emmendingen, Meersburg, Geislingen, Laupheim u. von 1928-1943 Ulm Hirschapotheke, Leitung während der Kriegsjahre, 1943-1949 Pächterin der Klosterapotheke in Blaubeuren, 1949 Eröffnung der Apotheke in Rechberghausen, 1962 Verpachtung, gest. Illertissen 4. 7. 1972. 6. Beckh, Gertrud (Univ. Tüb. WS 1916/17-SS 1918), geb. Bopfingen 30. 7. 1893, T. d. Paul B., Apotheker in Bopfingen, Besuch des Mädchengymnasiums in Stgt., 1911-1914 Praktikantin Eßlingen Salzmannsche Apotheke, 1914-1916 Assistentin b. i. Vater, Apoth. Examen Tüb. Herbst 1918. Nach Verheiratung im Febr. 1923 nicht mehr berufstätig. Gest. 17. 12. 1967. 7. Kaiser, Antonie (Univ. Tüb. SS 1917 u. WS 1917/18), von . 8. Barck, Martha (Univ. Tüb. WS 1917/18), von Lahr/Baden.

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9. Belser, Gretel (Univ. Tüb. WS 1917/18 ...), geb. 5tuttgart, T. d. Hermann B., Fabrikant in 5tuttgart, verh. 5chorndorf 9. 9. 1919 m. Hermann Gaupp, Apotheker in 5chorndorf. 10. Fink, Hedwig (Univ. Tüb. 55 1918-55 1919), geb. Tüb. 22. 6. 1894, T. d: Karl F., Reallehrer in Tübingen, Abitur Juli 1913, Lateinunterricht, Latinum 12. 1. 1914 Gymnasium Eßlingen, 19. 1. 1914-24. 1. 1916 Praktikantin Tüb. 5chmidsche A20- theke, Assistentin ebenda bis März 1918, Apoth. Examen Tüb. August 1920, Apo­ thekerin 29. 8. 1920-31. 3. 1931 Tüb. Apotheke Trapp, 1931 Verleihung der Kon­ zession für eine neue Apotheke in Kirchentellinsfurt, 14. 9. 1931 Eröffnung, 1. 11. 1971 Verpachtung der Apotheke, Ausbildung von 13 P.raktikanten. 11. Loewenberg, Paula (Univ. Tüb. WS 1918/19), von Aachen, geb. /Preußen 10. 8. 1895, T. d. Berthold 1., Kaufmann, israel. Religion. 12. Maiet-, Emma (Univ. Tüb. WS 1918/19-55 1920), geb. 5chorndorf 8. 2. 1896, T. d. Gottlieb M., OA-Baumeister in 5chorndorf, Apoth. Examen Tüb. 1920, verh. 5chorndorf 20. 4. 1921 m. Walter Liebendörfer, Inhaber der Löwen-Apotheke in Ravensburg, gest. Baden-Baden 18. 8. 1942. 13. Maier, 5elma (Univ. Tüb. WS 1918/19-55 1920), geb. 5chorndorf 1. 4. 1892, T. d. Gottlieb M., OA-Baumeister in 5chorndorf, Abitur an der Oberrealschule Eßlingen Juli 1914, Okt. 1914 Praktikantin 5tuttgart Neckar-Apotheke, 1916 Latinum Gymnasium Eßlingen, 22. 6. 1917 pharmaz. Vor examen, 1. 7. 1917-30. 9. 1918 Assistentin Heilbronn Fleinertor-Apotheke, Apoth. Examen Tübingen 11. 11. 1920, Apothekerin 6. 12. 1920-8. 12. 1922 5tuttgart Hof-Apotheke, Homöop. Abtl., dto. bis 30. 12. 1927, 2. 7. 1928-31. 12. 1928 Nagold Apotheke 5chmid, 8. 1. 1929-31. 1. 1937 5tgt. Kreusersche Apotheke, Homöop. Apotheke, 2. 2. 1937-30. 9. 1952 Ravensburg Löwen-Apotheke, 1943-1950 als Pächterin, Ver­ leihung der Konzession für eine neue (2.) Apotheke in Leutkirch, 19. 11. 1952 Eröffnung als Elisabethen-Apotheke. 14. 1. 1964 Verkauf und Umzug in den Ruhestand nach Ravensburg. 14. Reyer, Emma (Univ. Tüb. WS 1918/19), von Detmold. 15. Wendel, Gertrud (TH 5tgt. 55 1919-W5 1922/23), geb. Eltingen 10. 9. 1895, T. d. Karl Gottlieb W., Werkmeister in Eltingen, Primarreife Sommer 1912 Ober­ realschule 5tgt., Praktikantin 1913-1916 Leonberg Löwen-Apotheke b. Apotheker Hermann, 1916-1919 Assistentin ebenda wegen 1. Weltkrieg. 1919-1921 5tud. der Pharmazie, 1921-1923 5tud. der Lebensmittelchemie, Ex 5tgt. 1923, Approb. 1927. Von 1923-1926 Assistentin Nahrungsmitteluntersuchungsamt Göppingen b. Dr. Beitter. 1926-1927 Leitung der Löwen-Apotheke Leonberg. 1927, 10. 9. Heirat mit Apotheker Hermann Beckert (seit 1922 Konzessionar Apoth. Gerstetten). Nach dem Tode ihres Mannes von 1946-1952 Leitung der Apotheke Gerstetten, dann verpachtet und im Ruhestand bis heute. 16. Metzler, Pia (TH 5tgt. WS 1919/20), geb. 5tgt. 22. 1. 1898, Juni 1915 Primareife am Mädchengymnasium in 5tgt., 1. 7. 1915-30. 6. 1918 Praktikantin 5tgt. b. Dr. Vögelen Neckarapotheke, Vorexamen Juni 1918, Assistentin 19. 8. 1918-20. 8. 1919 Aalen b. Völter, 1921 verh. mit Apotheker Friedrich Mölkner, dieser bekam 1940 die Konzessiön für die Adler-Apotheke in 5chwenningen. 17. Braun, Else (Univ. Tüb. WS 1919/20), geb. München 9. 2. 1893, Israel., studierte zuvor an der TH Karlsruhe. 18. Zeeb, Margarete (Univ. Tüb. WS 1919/20), geb. Heppenheim 18. 5. 1896, T. d. Heinrich Z., Schlachthofdirektor in Freudenstadt. 19. Braun, Anna (Univ. Tüb. 55 1920-W5 1921/22), geb. Tüb. 10. 10. 1896, T. d. . Friedrich B., Eisenbahnzugführer, Praktikantin Metzingen b. Kleinknecht, Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1922. 20. Bührer, Elisabeth (TH 5tgt. 55 1921-W5 1922/23), geb. Beilstein 19. 9. 1896, T. d. Wilhelm B., Apotheker in Beilstein, Praktikantin Weingarten Klosterapo-

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theke, Assistentin Beilstein b. d. Vater und Heilbronn Ostendapotheke Hermann 5chaal (Schwager), Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1923, Apothekerin 1927-1931 Beilstein, verh. Beilstein 1931 m. Apotheker Dr. Karl Ziegler, der die väterliche Apotheke übernahm. Gest. Beilstein 16. 12. 1950. 21. Gmelin, Luise (Univ. Tüb. WS 1921/22-55 1923), geb. Winnenden 14. 12. 1901, T. d. Gustav G., Apotheker in Winnenden, Prima reife Sommer 1917 5tgt. Eber­ hard-Ludwigs-Gymnasium, Praktikantin Herbst 1917-1919 b. d. Vater u. Herbst 1919-Herbst 1920 Metzingen b. Kleinknecht, Vorexamen Herbst 1920 5tgt., Assi­ stentin 1. 10. 1920-30. 6. 1921 Waiblingen Untere Apotheke b. Schäfer u. 1. 7. 1921-Herbst 1921 b. d. Vater, Apoth. Examen Herbst 1923 Tüb., Apothekerin 1924-Herbst 1926 b. d. Vater, 1. 10. 1926-1. 4. 1928 Ring-Apotheke Wieting, dann b. d. Vater, Kauf der väterlichen Apotheke 1. 7. 1936, Verpachtung auf 1. 1. 1962, im Ruhestand in Buoch. 22. Klumpp, Maria (TH 5tgt. 55 1922-W5 1923/24), geb. 5immerfeld/Nagold 23. 2. 1900, T. d ...., Praktikantin Herrenberg b. Müller, Assistentin Bietigheim, Apoth. Examen 5tgt. Nov. 1926, cand. pharm. u. Apothekerin Ravensburg b. Liebendörfer, kaufte am 1. 3. 1934 Apotheke 5chrozberg um 75000 RM, gest. 5chrozberg 4. 6. 1949. 23. Kolligs, E!isabeth (TH 5tgt. 55 1922-W5 1922/23), trat in 5tgt. im 3. Fachseme­ ster ein. Geb. Sigmaringen 31. 8. 1898, T. d. Hans. K., Gymnasialdirektor in Ber­ !in, nach Schule und Praktikantenzeit 2 Sem. 5tud. Univ. Marburg/Lahn, appr. 1925. Verh. 20. 9. 1924 mit W. F. Hermann Krauß, Apotheker in Göppingen, Mit­ arbeit in der Apotheke ihres Ehemannes, nach dessen Tod 1962 Mitinhaberin. 24. Schmid, Irene (TH 5tgt. 55 1922-W5 1922/23), geb. Brackenheim 3. 6. 1901, T. d. Dr. Karl Eugen 5., Dekan u. a. in Herrenberg. Praktikantin 1. 2. 19l8-Früh• jahr 1921 5chwäb. Hall bei Dr. Breit, Vorprüfung Frühjahr 1921. Assistentin Früh• jahr 1921~1922 Herrenberg b. Müller. Abbruch des Studiums nach dem 2. Seme­ ster wegen Verlobung, Assistentin u. a. Apotheke Altensteig. Verh. mit Architekt Ernst Georgi, 5tgt.-Vaihingen. 25. Seeger, Luise (TH 5tgt. 55 1922-W5 1923/24), geb. 5traßburg 15. 6. 1899, T. d. Adolf 5., Rechtsanwalt. Praktikantin 24. 9. 1917-Frühjahr 1918 5traßburg-Rup• rechtsau, dann bis 28. 9. 1920 Kassel Engel-Apotheke. Vorprüfung Kassel 28. 9. 1920. Assistentin 1 J. 5tgt. Pragapotheke. Apoth. Examen 5tgt. 7. 6. 1924, dann 1. 10. 1924-31. 3. 1926 Eßlingen 5alzmannsche Apotheke, 1. 6. 1926 appr., 1. 7. 1926-1. 4. 1927 Bad Cannstatt König-Wilhelm Apotheke. Verh. 22. 9. 1928 m. Apotheker Paul Kaiser. Mit Ehemann Kauf der Apotheke Zwiefalten und über• nahme am 1. 10. 1928. Leitung der Apotheke im 2. Weltkrieg, Verpachtung am 1. 10. 1968. 26. Besserer, Maria (TH 5tgt. WS 1922/23-55 1924), geb. Heimerdingen 10. 3. 1902, T. d. Gottlob Richard B., Oberamtssparkassier. Praktikantin Herbst 19l8-Herbst 1921 Leonberg b. Hermann. Mädchengymnasium 5tgt. bis zur Primareife. Assi­ stentin Herbst 1921-Herbst 1922 Bietigheim b. Volek. Apoth. Examen 5tgt. 1924, dann tätig Baden-Baden Bahnhofapotheke, 5tgt. Bismarckapotheke und 1/2 J. 5piez/5chweiz. Verh. 23. 5. 1932 m. Apotheker Dr. Konrad Volek, Mitarbeit in der Apotheke des Ehemannes, Leitung der Apotheke im 2. Weltkrieg Frühjahr 1941-Herbst 1945. Gest. Bietigheim 21. 2. 1974. 27. Braun, Anna (TH 5tgt. WS 1922/23, 55 1923), von Ludwigsburg. 28. Dippon, Martha (TH 5tgt. WS 1922/23-55 1924), geb. Zuffenhausen ..., T. d. Gottlob D., Oberlehrer. Praktikantin 1919-1921 Zuffenhausen Schillerapotheke b. Härt!., Assistentin 1921-1922 eben da, Apoth. Examen 5tgt. 1924, cand. pharm. 1925-1927 Zuffenhausen Schillerapotheke. Aufgabe des Berufs in folge Verh. 1927 mit Pfarrer Brendle. Gest. 1963. 29. Gerok, Ingeborg (TH 5tgt. WS 1922/23-W5 1924/25), geb. Essingen 25. 11. 1898,

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stud. pharm. Talitha Stooß stud. pharm. Anna Braun (Nr. 2) im SS 1921 (Nr. 19)

stud. pharm. Luise Gmelin stud. pharm. Selma Maier (Nr. 13) im SS 1922 (Nr. 23) (Aufnahme als Apothekerin)

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T. d. F. W. G., Pfarrer u. a. in Essingen. Verh. Ebersbach a. d. Fils mit G. W. Eberhard Klumpp, später in Hamburg. 30. Rieber, Anna (TH Stgt. WS 1922/23-55 1924), geb. Ulm, T. d. Jakob R., Dekan i. Isny. Juni 1916 Abitur human. Gymnasium Ulm, Praktikantin 1. 7. 1916-30. 6. 1918 Isny Stadtapotheke, Vorexamen Juni 1918 Stgt., Assistentin 1. 7. 1918-30. 9. 1918 Isny, 1. 10. 1918-30. 11. 1918 Ulm Schillera;:>otheke, 1. 12. 1918-30. 9. 1920 Ulm Löwenapotheke, 1. 10. 1920-30. 9. 1922 Sonneberg/Thüringen Sonnenapo­ theke, Apoth. Examen Stgt. Herbst 1924, approb. 21. 12. 1926, Kandidatin und angest. Apothekerin 13. 12. 1924-30. 9. 1927 Stgt. Johannisapotheke, 1. 10. 1927- 30. 6. 1928 Leonberg Löwenapotheke, 1. 7. 1928-31. 8. 1928 I1shofen Apotheke, 1. .8. 1928-30. 6. 1929 Berne/Oldenburg Verwalterin der Apotheke, 1. 12. 1929- 31. 12. 1929 TeichwolframsdorflThüringen Verwalterin der Apotheke, 1. 2. 1930- 31. 12. 1930 Dietenheim/Iller Apotheke, 1. 1. 1931-30. 9. 1932 Nürtingen Uhland­ Apotheke, Aug. 1932 verh. mit Studienrat Lutz, Aufgabe der Berufstätigkeit. 31. Sapper, Emma (TH Stgt. WS 1922/23-55 1924), geb. Stgt., T. d. Großhandels• kaufmanns David 5., Apoth. Examen Stgt. Herbst 1924, appr. 1926/27. Verh. 1931 mit Jörg Walker, Amtsrichter in Vaihingen/Enz, Aufgabe der Berufstätigkeit. 32. Wilke, Liddy (TH Stgt. WS 1922/23-55 1924), von Altona, Apoth. Examen Stgt. Herbst 1924, appr. 1926/27, später Inhaberin einer Apotheke in Mitteldeutschland, dann verh. mit Gewerbeschulrat Neumann. 33. Berg, Hedwig (Univ. Tüb. WS 1922/23-WS 1924/25), geb. Mühlacker 10. 5. 1900, T. d. Wilhe1m B., Oberbahnmeister, später Reic!>3bahnoberinspektor Mühlacker, dann in Tübingen. Apoth. Examen Tübingen Frühjahr 1925. Verh. 1. 12. 1928 Tüb. mit Otto Nußbaum, Stadtvikar in Karlsruhe. 34. Schweizer, Hildegard (Univ. Tüb. WS 1922/23-55 1924), geb. Neckartailfingen 22. 5. 1901, T. d. Hermann 5., Apotheker in Neckartailfingen. Apoth. Examen Tüb. Herbst 1924, appr. 1926. Später Inhaberin der väter!. Apotheke in Maulbronn. 35. Günzler, Lude (Univ. Tüb. WS 1922/23-55 1924), geb. Stgt. 28. 3. 1899, T. d. Oberpostsekretärs G., Praktikantin Stgt. Stitzenburgapotheke, Assistentin 1 J. Backnang, Apotheke am Markt. Apoth. Examen Tüb. Herbst 1925, verh. Stgt. 23. 9. 1925 mit Friedrich Schinnerer und Aufgabe der Berufstätigkeit. 36. Franke, Johanna (TH Stgt. 55 1923-WS 1924/25), geb. 1. 3. 1899, Apoth. Examen Stgt. Frühjahr 1925, appr. 1928, nach 1945 angest. Apothekerin Endersbach Apo­ theke, eröffnete 1950 Rathaus-Apotheke Schmiden, gest. Schmiden 19. 9. 1969. 37. Stade, Johanna (TH Stgt. 55 1923-WS 1925/26), von Wiesbaden, auch von Kraut­ heim. 38. Schader, Erika (Univ. Tüb. WS 1923/24), geb. Neuenstein 29. 7. 1902, T. d. Stadt­ pfarrers 5., Neuenstein. Praktikantin 1920-1922 Alpirsbach, Vorexamen Stgt. 1922 mit Note I, Assistentin Düsseldorf Sonnenapotheke und Isny Obere Apotheke bei Berg. Studium ab 2. Semester Univ. München, dort Apoth. Examen Herbst 1925 mit Note II. Angest. Apothekerin ab 1926 Ludwigsburg Hof-Apotheke, dann in Dtsch. Eylau und Insterburg. Verh. 1929 mit Apotheker und Lebensmittelchemi­ ker Dr. Hans Tomuschat. Nach 1945 Rückkehr nach Württemberg und wieder be­ rufstätig. 39. Schreiber, Hedwig (Univ. Tüb. WS 1923/24-55 1925), geb. Söflingen 5. 7. 1901, T. d. Apothekers Adolf S. in Söflingen. Apoth. Examen Tüb. Herbst 1925, appr. 1927/28. Infolge Tod des Vaters in der väterlichen Apotheke tätig, ab 1928 als Verwalterin. Verh. Ulm-Söflingen 31. 7. 1928 mit Studienassessor Dr. phi!. Niko­ laus Walcker aus Schwäb. HaI!. Weiterhin tätig in der Apotheke, gest. durch Bombenangriff in der Apotheke 22. 2. 1945. 40. Falk, Hilde (Univ. Tüb. WS 1923/24-WS 1924/25), geb. 5. 6. 1900, T. d. Friedrich F., ebenda. Hatte im 1. Sem. an der Univ. Göttingen im Sommer 1923 studiert. Apoth. Examen Frühjahr 1925 Tüb., appr. 1927/28.

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41. Graze, Hildegard (TH Stgt. WS 1923/24-SS 1925), geb. Backnang 3. 4. 1900, Abitur Juli 1920 Stgt. Wilhelmsoberrealschule, Praktik an tin 1. 10. 1920-30. 9. 1922 Backnang Obere Apotheke b. Müller, Sept. 1922 Stgt. Vorexamen, Assistentin 1. 10. 1922-30. 9. 1923 Bietigheim bei Apotheker Dr. Volck, 30. 10. 1925 Apoth. Examen Stgt., Kandidatin 1. 1. 1926-15. 2. 1926 Riedlingen Apotheke Dr. Veiel, 16. 2. 1926-9. 10. 1928 Stgt. Johannisapotheke, 11. 1. 1928 approb., Studium der Naturwissenschaften WS 1928/29 TH Stgt., SS 1929-WS 1932/33 Univ. Tüb., 18. 5. 1933 Promotion zum Dr. rer. nato an der Univ. Tüb., Hauptfach Botanik. 1933-1935 wissenschaft!. Arbeit am bot. Inst. Tüb. mit Stipendium der Notge­ meinschaft der deutschen Wissenschaft. 15. 11. 1935-1. 5. 1972 angestellte Apo­ thekerin Aalen Apotheke Dr. Jäger, seit Mai 1972 im Ruhestand. 42. Unsöld, Hildegard (Univ. Tüb. SS 1924-WS 1925/26), geb. 29. 10. 1901, T. d. Johannes U., Pfarrer in Bolheim/Württb. Praktikantin 1920-1922 Großbottwar Apotheke, Vorexamen Stgt. 21. 12. 1922, Assistentin 1922-1924 Zuffenhausen Schillerapotheke, Apoth. Examen Tüb. 5. 5. 1926, erneut tätig Zuffenhausen Schil­ lerapotheke bis 31. 3. 1930. Approb. 4. 6. 1928. Verh. 1930 mit Verlagsbuchhänd• ler Hopfer. Nicht mehr berufstätig. Nach der Rückkehr aus der DDR 1951 wieder Aufnahme der Berufstätigkeit, Vertretungen in den Apotheken Kirchentellinsfurt und Mössingen. 43. Gmelin, Agnes (Univ. Tüb. SS 1924 u. WS 1924/25), geb. Winnenden 29. 11. 1903, T. d. Apothekers Gustav Gmelin. Bis 1919 Königin Charlotte Gymnasium Stgt., Praktikantin 1919-1921 Winnenden b. d. Vater, 1921-1922 Schwäb. Hall Löwen• Apotheke, Vorexamen Stgt. Juni 1922. Assistentin 1922-1924 b. d. Vater. Stud. 3. u. 4. Sem. Univ. Marburg 1925 U. 1925/26, Apoth. Examen Frühjahr 1926 Marburg/Lahn. Kandidatin 1. 6. 1926-31. 3. 1928 b. d. Vater, appr. 1928, angest. Apothekerin 1. 4. 1928-30. 9. 1928 Lahr Engel-Apotheke, 1. 10. 1928-15. 7. 1931 Kaiserslautern Rote Apotheke, 1. 11. 1931-31. 1. 1932 Uhingen Filial-Apotheke, Verwalterin 1. 11. 1932-30. 9. 1933 Reichenbach/Fils Apotheke U. 1. 12. 1933- 31. 9. 1937 Adelsheim Apotheke, Apothekerin 1. 10. 1937-30. 8. 1939 Frankfurt­ Main/Praunheim Nidda-Apotheke, 3. 9. 1939-30. 6. 1940 Königsberg Hof-Apo­ theke, Verwalterin 1. 7. 1940-30. 10. 1940 Plock/Polen, beide Apotheken im Auftrag der Treuhandstelle Ost, 15. 11. 1940-30. 10. 1940 Pr. Stargard Schwanen­ Apotheke, 1. 5. 1944-zum Räumungsbefehl Ende Jan. 1945 Gollub/Westpreußen Ordens schloß-Apotheke, Flucht mit Treck bis Vorpommern, 5. 2. 1945-3. 3. 1945 (Einmarsch der Russen) Belgrad/Pommern Adler-Apotheke, Flucht über Berlin, Meiningen nach Württ., 1. 3. 1946-30. 6. 1947 Bad Cannstatt Wilhelma-Apotheke, 10. 7. 1947-31. 3. 1948 Stgt. Gänsheide-Apotheke, 1. 4. 1948-31. 1. 1950 Bad Cann­ statt Morstattsche Apotheke, ab 1. 2. 1950 Einrichtung, Eröffnung und Leitung der Filialapotheke Schwaikheim, 1962 Umwandlung in eine Vollapotheke. 1. 4. 1972 Verpachtung und Ruhestand. 44. Butze, Hertha (Univ. Tüb. WS 1924/25-7), geb. Radeberg 2. 2. 1898, T. d. Be­ triebsdirektors Theodor B. in Penzig/Oberlausitz. 45. Bauer, Wilhelmine (TH Stgt. SS 1925-WS 1925/26, Univ. Tüb. SS 1928-SS 1929), geb. Mönsheim 13. 4. 1901, T. d. Apothekers Theodor B. Gymnasium Eßlingen, Praktikantin 1. 8. 1918-Herbst 1921 Eßlingen Charlottenapotheke b. d. Vater (in­ zwischen dort) u. Königsfeld, Vorexamen Stgt. 21. 12. 1921, Note gut. Assistentin Heilbronn und Eßlingen. Wegen Krankheit Stud. TH Stgt. abgebrochen, Fortset­ zung SS 1928 Univ. Tüb., Apoth. Examen Tüb. 15. 11. 1929, Note sehr gut. Kandi­ da tin 1930 Osnabrück, infolge Tode des Vaters in dessen Apotheke, appr. 1931, Verwaltung der väter!. Apotheke bis zur Neuvergabe der Konzession. Angest. Apothekerin bei dem neuen Inhaber, dann Schwäb. Gmünd und Schorndorf. 15. 6. 1938 Erhalt der Konzession für die Apotheke in Eutingen, verh. 1. 8. 1946 mit Apotheker Carl Ehlers, nach Tod des Ehemannes ab 1954 Verpachtung. Später Verzicht auf die Konzession, 1958 Eröffnung einer neuen Apotheke in Stgt.­ Kemnat, 1965 Verpachtung und Eintritt in den Ruhestand.

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46. Fürst Elisabeth (TH 5tgt. 55 1925-W5 1926/27), geb. 5tgt. 8. 10. 1901, T. d . . '. Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1927, Promotion, zuletzt Inhaberin einer Apo~ theke in Fellbach. 47. Roth, Alcine (TH 5tgt. 55 1925, WS 1925/26 ... ?), von 5tubersheim/Württ. 48. Roth, Hildegard (TH 5tgt. 55 1925, WS 1925/26 ... ?), von Cannstatt. 49. Sperber, Lydia (TH 5tgt. 55 1925-W5 1926/27), geb. Bopfingen 25. 10. 1903, T. d. Wilhelm 5., Landwirt und Ziegeleibesitzer in Bopfingen. Prima-Reifezeugnis v. 22. 7. 1920 des Reformrealgymnasiums Aalen, Praktikantin 1. 10. 1920-1. 10. 1923 Winnenden b. Apotheker Knauer, Vor examen 5tgt. 22. 11. 1923 (Prüfungs• gebühr 5572 000 Mark!)" Assistentin Ilshofen b. Dietzfelbinger (Onkel), Apoth. Examen 5tgt. 1. 6. 1927, Kandidatin 1. 10. 1927-1. 10. 1929 5chwäb. Hall bei Dr. Breit, appr. 30. 7. 1929, angest. Apothekerin 1. 10. 1929-1. 4. 1930 Osnabrück Mohrenapotheke, 1. 4. 1930-1. 4. 1931 Pinneberg Apotheke, wegen der schwie­ rigen Wirtschaftslage vom 1. 4. 1931-1. 1. 1939 in Zürich tätig. Rückkehr nach Deutschland, Apotheke in Lörrach, Kauf der Unteren Apotheke Vaihingen/Enz und übernahme zum 1. 8. 1939. 1. 7. 1966 Verpachtung und Eintritt in den Ruhestand. 50. Zeller, Luise (TH 5tgt. 55 1925-W5 1926/27), geb. Calw 9. 6. 1901, T. d. Paul Wolfgang Z., Dekan in Calw. Praktik an tin Sept. 1920-5ept. 1923 Bietigheim b. Dr. Volck. Vorexamen 5tgt. Herbst 1923, Assistentin 1. 10. 1923-April 1925 Aalen b. Dr. Gaupp, Apoth. Examen 5tgt. Nov. 1927, Kandidatin 1. 1. 1928- 31. 12. 1928 Aalen b. Dr. Gaupp, appr. 1929, angestellte Apothekerin 1. 1. 1929- 30. 6. 1947 Eßlingen b. Dr. Mauz, Verwalterin 1. 7. 1947-30. 4. 1950 Apotheke Dörzbach, 1950 Lizenz und Einrichtung der neuen Lindenapotheke in Alfdorf, Eröffnung 25. 10. 1950. Auf 1. 5. 1963 Verpachtung und Eintritt in den Ruhestand. 51. Storz, Gertraut (Univ. Tüb. 55 1925- ... ?), geb. Mühlhoff 14. 4. 1904, T. d. Walter 5., Apoth .. Besitzer in Badeberg/5achsen. 52. Müller, Magdalene (Univ. Tüb. 55 1925-55 1926), geb. Bathen-Tangerhütte Kreis 5tendal 7. 6. 1902, T. d. Ingenieur Richard M. in Berlin. Apoth. Examen Tüb. Herbst 1926. Hatte im 1. Sem. an der Univ. Berlin studiert. 53. Grauer, Käthe (Uhiv. Tüb. 55 1925-W5 1926/27), geb. FrankenthaI 25. 11. 1902, T. d. Gefängnisoberwachtmeisters August 5. in FrankenthaI. Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1927. Später im Missionsdienst in Afrika. 54. Haberer, Liesel (TH 5tgt. WS 1925/26-W5 1927/28), von 5tgt., Apoth. Examen 5tgt. Mai 1928. 55. Kraft, Dora (Univ. Tüb. WS 1925/26-55 1927), geb. Obertürkheim 19. 3. 1904, T. d. Bahnhofinspektors Hans K. in Herrenberg. Praktikantin Herbst 1922-Herbst 1924, Vorexamen 5tgt. Herbst 1924, Apoth. Examen Tüb. Herbst 1927, heiratete wahrscheinlich einen Apothekenbesitzer in Bonn und starb früh. 56. Reihling, Gertrud (TH 5tgt. 55 1926-55 1928), geb. Merklingen 25. 4. 1905, T. d. Apothekers Emanuel R. in Merklingen. Praktikantin 1923-1925 Merklingen beim Vater, Assistentin 1925/26 ebenfalls. Apoth. Examen 5tgt. Herbst 1928. Kandida­ tin und Approbierte Korntal b. Pfleiderer, 5chrozberg b. Bauer, Bielefeld Engel­ Apotheke, Grabow/Mecklenburg Ratsapotheke, Vertretungen Korntal, 5tuttgart b. Honold, Ilshofen, Bad Liebenzell und Heilbronn. Dann übernahme der väter• lichen Apotheke bis heute. 57. Schmid, Gertrud (TH 5tgt. 55 1926-W5 1927/28), von Stgt., Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1928. Verh. mit Dr. ing. Fritz Geutner, Stuttgart. 58. Zschiesche, Elisabeth (TH 5tgt. 55 1926-W5 1927/28), von Berlin, Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1928. Verh. mit Apotheker Gustav Zollitsch, Luitpold-Apotheke . Wanderte 1934 nach Brasilien (Rio) aus. 59. Böckmann, Anna (Univ. Tüb. 55 1926-WS 1927/28), geb. Lübeck 6. 1. 1901, Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1928. Verh. mit Apotheker Trummer, BeuellRhein.

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60. Bracher, Hedwig (Dniv. Tüb. 55 1926-W5 1927/28), geb. Pfullingen 20. 3. 1905, T. d. Professors Paul B. in Ulm, Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1928, verh. mit Studienrat Dr. Arthur Riehle in Alpirsbach, wahrscheinlich Aufgabe des Berufs. 61. Enz, Hanne (Dniv. Tüb. 55 1926-W5 1927/28), geb. Ulm 1. 4. 1905, T. d. Real­ lehrers Jakob E. in Dirn. 1923 Abitur am human. Gymnasium in Dirn, 1923-1925 Praktikantin Laupheim Apotheke Rentschler, Vor examen 5tgt. 1925, 1925-1926 Assistentin Laupheim b. Rentschler und Aalen b. Dr. Gaupp, Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1928, Kandidatin 1928-1930 Adelsheim b. Dr. Weng, verh. Ende 1930 mit Pfarrer Palmbach. Aufgabe des Berufs. 62. Schweizer, Elisabeth (Dniv. Tüb. 55 1926-W5 1927/28), geb. 5tgt. 11. 7. 1901, T. d. Kaufmanns Kar! 5., zul. in Derendingen. Praktikantin 1922-1924 Heilbronn b. Apoth. 5chaaI, Vorexamen 5tgt. März 1924. Assistentin ab 1924 u. a. Johannis­ Apotheke 5tuttgart. Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1928, verh. Derendingen 1928 mit Apotheker Hans Otto, Inhaber der Johannis-Apotheke in 5tgt. Gest. durch Bombenangriff 5tgt. 25. 7. 1944. 63. Wagner, Eisa (Dniv. Tüb. 55 1926-W5 1927/28), geb. Nürtingen 28. 10. 1900, T. d. Vorstands der Taubstummenanstalt Joharmes W., Apoth. Examen Tüb. Früh• jahr 1928. Zuletzt angest. Apothekerin IlIertissen Apotheke Dr. Winkelmann, gest. Bruck am GroßgIockner 31. 8. 1951 infolge Omnibusunglück. 64. Weiß, Elisabeth (TH 5tgt. 1926/27-55 1928), von Kar!sruhe, Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1928. Pachtete später die Apotheke ihres Onkels in 5chiltach/5chwarz­ wald. Danach Heirat mit Baron von See bach und Bewirtschaftung des Hofguts Fessenbach bei , auch als Witwe. 65. Rückle, Gretel (TH 5tgt. 55 1927-W5 1928/29), geb. Lorch 19. 2. 1905, T. d. prakt. Arztes Dr. med. Erwin R. in Lorch. Abitur 16. 3. 1923 Realgymnasium 5chwäb. Gmünd, Praktik an tin 1. 3. 1924-30. 9. 1925 Herrenalb b. Apotheker Tränkle (Onkel) u. 1. 10. 1925-31. 3. 1926 Endersbach b. Apotheker Spieß, Vor­ examen 26. 3. 1926 5tgt. Note I, Assistentin 1 J. 5tgt. Bismarckapotheke, Apoth. Examen 5tgt. 30. 5. 1929. Kandidatin 1 J. als Vertretung in versch. Apotheken, ab 1. 4. 1930 angest. Apothekerin 5tgt. Bismarckapotheke bis 1. 4. 1965. Ein­ tritt in den Ruhestand. 66. Thoma, Martha (TH 5tgt. 55 1927-55 1928), von Kar!sruhe, kam nach 5tgt. im 2. Sem., Apoth. Examen 5tgt. Herbst 1928. 67. Brandes, Hedwig (Dniv. Tüb. 55 1927, WS 1927/28, 55 1928), geb. Ulm 14. 7. 1903, T. d. Verwaltungsinspektors Kar! B. in Dirn. Abitur Gymnasium DIrn, April 1923, Praktikantin 1923-1925 Dirn Zundeltor-Apotheke, Vorexamen 5tgt. 1925, Assi­ stentin 1925-1927 DIrn Zundeltor-Apotheke, nach 3 Sem. Studium in Tübingen nach Hause zur Pflege der krebskranken Mutter, als Assistentin Jan. 1929- Herbst 1932 wieder tätig Dirn Zundeltor-Apotheke, 1928 verh. mit Pfarrer Lüders, gelegentliche Vertretungen in Apotheken, dann Aufgabe der Berufstätigkeit. 68. Wachtel', Irene (TH 5tgt. WS 1927/28-55 1929), geb. Teußenbad/Gemeinde Löwenstein 2. 4. 1903, T. d. Wirts Wilhelm Friedrich W. ebenda, HöIderlin-Gym• nasium (damals Privatschule) 5tuttgart, Abitur am Reform-Realgymnasium, Prak­ tikantin Johannis-Apotheke 5tuttgart b. Apoth. H. u. H. Otto, Apoth. Examen 5tgt. Herbst 1929. Verh. 5tgt. 3. 7. 1937 mit Architekt Wilhelm Ludwig Scheel. Nach dem Tode des Ehemanns wieder Vertretungen in württ. Apotheken bis heute. 69. Käfer, Friedel (TH 5tgt. 55 1928 + WS 1928/29), von FrankenthaI. 70. Reichert, Minna (TH 5tgt. 55 1928-W5 1929/30), geb. 5indelfingen 28. 12. 1906, T. d .... Praktikantin 5tgt. Rotebühl-Apotheke (7), Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1930. Angestellt Apotheke Plochingen und Demmin/Pommern, schwer erkrankt, gest. Berlin (Charite) 11.1. 1939. 71. Bauer, Frida (Dniv. Tüb. 55 1928-W5 1929/30), geb. Tüb. 15. 12. 1898, T. d. Leonhard Thomas B., Oberpräzeptor in Heilbronn. Abitur 26. 6. 1919 Realgym-

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nasium Heilbronn, Praktikantin 1. 4. 1920-31. 3 .. 1922 Heilbronn Ostendapotheke b. 5chaal, Vorexamen 5tgt. 22. 3. 1922, Assistentin 1. 4. 1922-1. 9. 1922 5chrozc berg b. Hermann Bauer u. 1. 1. 1923-1. 11. 1923 5tgt. Johannis-Apotheke b. H. u. H. Otto. Verh. 4. 12. 1924 m. Apotheker Theodor Bauer. Nach dessen Tod 1927 Umzug nach Tüb. zum Studium. Apoth. Examen Tüb. 4. 6. 1930, Kandidatin 15. 6. 1930-15. 6. 1932 Eßlingen Charlottenapotheke, appr. 4. 7. 1932, angest. Apo­ thekerin bis 4. 12. 1944 im Wechsel als Vertretung Heilbronn Ostendapotheke, Neuenstadt/Kocher u. 50ntheim. Nach Verlust der Wohnung durch Bomben­ griff 1944 bis 15. 8. 1945 Neuenstadt/Kocher. Ab 1. 1. 1946 Verwalterin der Apotheke Illereichen-Altenstadt bis zum Eintritt in den Ruhestand am 1. 9. 1964. 72. Neumann, Annelise (Univ. Tüb. 55 1929-55 1930), geb. Halberstadt 10. 1. 1906, T. d. Studienrats Friedrich N. in Halberstadt, Apoth. Examen Tüb. Herbst 1930. 73. Amon, Hedwig (Univ. Tüb. 55 1928 ... ?), geb. Forchheim 15. 5. 1904. 74. Zäller, Hilde (Univ. Tüb. 55 1928 ... ?), geb. Mönchen-Gladbach 5. 3. 1902, T. d. Kaufmanns Ewald Z. in Mönchen-Gladbach. 75. Bie!, Lotte (TH 5tgt. WS 1928/29), von Karlsruhe. 76. Dippon, Cornelie (TH 5tgt. WS 1928/29, WS 1929/30-55 1930), geb. Zuffenhau­ sen, T. d. Oberlehrers Gottlob D. in Zuffenhausen. Praktikantin 1925-1927 Zuf­ fenhausen Schillerapotheke, Vorexamen 5tgt. 1927, Assistentin 1927-1928 Zuf­ fenhausen Schillerapotheke, im 2. Sem. 5tud. Univ. Kiel, Apoth. Examen 5tgt. Herbst 1930. Appr. 1932. Kandidatin und angest. Apothekerin 1930-1935 Zuf­ fenhausen Schillerapotheke, 1935-1936 5tgt.-Feuerbach Alte Apotheke, 1936-1939 5tgt. Kreusersche Apotheke, verh. mit Apotheker Ernst Binder, im 2. Weltkrieg Vertretungen, Pächterin 1946-1950 der Rosenbergapotheke 5tgt., diese dann von Ehemann übernommen. 77. Haug, Anneliese (TH 5tgt. WH 1928/29-55 1930), geb. Ellwangen 27. 1. 1906, T. d. Amtsrichters Dr. Friedrich Karl H., später in Böblingen. Apoth. Examen 5tgt. Herbst 1930, danach tätig als Kandidatin und Apothekerin 1930-1933 Backnang, appr. 1932, 1933-1934 Altenstadt, 1934 ff. Waiblingen, verh. München 8. 11. 1938. Einzelnachforschungen ergebnislos. 78. Heinzelmann, Meta (TH 5tgt. WS 1928/29-55 1930), von 5tgt., Apoth. Examen 5tgt. Herbst 1930. 79. Hutt, Antonie (TH 5tgt. WS 1928/29-W5 1929/30), von BinsdorfiBalingen, Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1930. Gab den Beruf auf und wurde Nonne. 80. Riedlin, Doris (TH 5tgt. WS 1928/29 u. 55 1929), von Karlsruhe. 81. Zwiesele, Hildegard (TH 5tgt. 55 1929-W5 1930/31), von 5tgt., Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1931, verh. mit Apotheker Breuer in Düsseldorf. 82. 7opp. Maria (TH 5tgt. 55 1929-W5 1931/32), von 5tgt., auch von Kolmar/Elsaß. Apoth. Examen 5tgt. Herbst 1931. 83. Godelmann, Maria (Univ. Tüb. 55 1929, ... ?), geb. Oftersheim 30. 5. 1906, T. d. Gustav Wolf G. 84. Hinrichs, Emma (Univ. Tüb. 55 1929-W5 1930/31), geb. Vechta/Oldenburg 25. 1. 1905, T. d. Albert H., Obersteuerinspektor. Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1931, sCläter verheiratet. 85. Keller, Irmgard (TH 5tgt. ws 1929/30-W5 1931/32), von Murrhardt, Apoth. Examen 5tgt. Frühjahr 1932, verh. Kirsch, später Inhaberin der Apotheke in Aid­ lingen. 86. Wucherer, Hilde (Univ. Tüb. WS 1929/30-55 1931), geb. Katharinenfeld 27. 9. 1905, T. d. Landwirts Johannes W., Katharinenfeld (Rußland). Apoth. Examen Tüb. Herbst 1931. Später verh. mit einem Weingutbesitzer.

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87. Thumm, Else Charlotte (Univ. Tüb. WS 1929/30 ... ?), geb. Katharinenfeld 18. 1. 1905, T. d. Landwirts Johannes T., Katharinenfeld (Rußland). Vor dem Ex. verh. mit Pfarrer Alfons Erdmann, lebte zuletzt im Altersheim in Ulm. Gest. um 1970. 88. Müller, Gertrud (TH Stgt. SS 1930-SS 1931), von Stgt. 89. Gemmel, Auguste (Univ. Tüb. SS 1930-WS 1932/33), geb. Köln-Nipper 21. 5.1906, T. d. Stadtinspektors Karl G. in Köln-Nipper. Apoth. Examen Tüb. Frühjahr 1933, gest. wahrscheinlich als angest. Apothekerin Ende der 30er Jahre. 90. Fischer, Martha (TH Stgt. WS 1930/31-WS 1931/32), von Ulm, Apoth. Examen Stgt. Herbst 1932. 91. Hoensch, Lena (TH Stgt. WS 1930/31-WS 1931/32), geb. Bünde i. Westf. 3. 5. 1906, verh. Grimme, zuletzt Inhaberin der Neuen Apotheke Stgt.-Vaihingen, gest. Stgt.-Vaihingen 30. 3. 1964.

Die Zerstörung württembergischer Apotheken im 2. Weltkrieg

Von Armin W a n k müll e r

IH. Folge*

Der Untergang der Freudenstädter Apotheken

Die unverteidigte Stadt, in deren Sanatorien Lazarette untergebracht waren, ist bei der Besetzung weitgehend zerstört worden. Insbesondere die Innenstadt erlitt Total­ schaden. Von Besenfeld aus begannen vier französische Geschütze am 16. April 1945 um 14.30 Uhr mit der Beschießung von Freudenstadt. Neben Sprenggranaten sind auch Brandgeschosse verwendet worden, denn sofort brachen in der ganzen Stadt Brände aus. Die Feuerwehr von Freudenstadt und die zur Hilfe gerufene Wehr von Baiers­ bronn konnten nur wenige Häuser retten. Nach einer Pause der Beschießung erfolgte ein Bombenangriff, Tiefflieger schossen die Stadtkirche in Brand, gegen abend er­ folgte erneut die Beschießung durch die französische Artillerie (1). Die beiden Apothekengebäude in Freudenstadt, die Adler-Apotheke von Apotheker Ernst Aisslinger und die Löwen-Apotheke von Albert Schmierer gingen in den Flammen auf und brannten bis auf die Grundmauern ab. Noch nach der Besetzung Freudenstadts am 17. April 1945 durch französische Trup- pen loderten die Brände in der Stadt. . Erst allmählich gelang es Notapotheken zu eröffnen und schließlich nach der Wäh• rungsreform die beiden Apotheken an der alten Stelle neu aufzubauen. Die Adler-Apotheke in Freudenstadt pachtete 1940 nach dem Tode des damaligen Besitzers, Ernst Aisslinger, der Apotheker Paul Dietz. Er erlebte am 16. April 1945 die Beschießung der Stadt, die auch seine Apotheke beschädigte und in Brand setzte. Dietz konnte sich mit seiner Familie retten und kam in einer Notwohnung in Dieters-

, I. Folge s. BEITRAGE X (1974), 79-83. 11. Folge s. BEITRAGE X (1975), 147-153. (1) Vgl. Dr. Hans Rommel, Vor zehn Jahren; Freudenstädter Heimatblätter Beiheft 1, Freudenstadt 1955.

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig weiler in der Nähe von Freudenstadt unter. Im Laufe des Jahres 1945 gelang es ihm im Hause Oest, Bahnhofstraße 5, eine Notapotheke einzurichten. Die Stadt war durch die Sprengung der Eisenbahnbrücken für einige Jahre vom Verkehr abgeschnitten. So zog 1945 mehrfach Apotheker Dietz mit dem Rucksack los, um Medikamente zu beschaffen. Von Dornstetten aus, dem damaligen Endpunkt der Bahnlinie, begab er sich zu Fuß die rund 10 km zurück nach Freudenstadt. Durch die Initiative des neuen Bürgermeisters und die Unterstützung der neuge­ bildeten Landesregierung Südwürttemberg (Land Württemberg-Hohenzollern, Regie­ rungssitz in Tübingen) ging der Wiederaufbau von Freudenstadt sehr rasch voran. Neun Monate nach der Währungsreform, im Frühjahr 1949 gelang es Apotheker Dietz im Neubau des Flaschnermeisters Eber!e, in der Blaicherstraße 3, einen Laden für die Apotheke zu mieten und diese wieder als Vollapotheke einzurichten. Da Apotheker Dietz im Herbst 1949 eine eigene Apotheke in Metzingen eröffnete, schied er als Pächter aus. Nun übernahm der Sohn des 1940 verstorbenen Besitzers, Apotheker Kar! Aisslinger zusammen mit Apotheker Kurt Süßer die Leitung der Adler-Apotheke. Die neuen Inhaber leiteten den Wiederaufbau der Apotheke am alten Platz (Marktplatz so, infolge Grundstücksumlegung geändert in Marktplatz 55) im Jahre 1950 ein und konnten noch zwischen Weihnachten und Silvester 1950 in den Neubau einziehen (2).

(2) Lt. frdI. MittI. von Herrn Apotheker Kar! Aisslinger, Freudenstadt.

Apotheker Theodor Isenberg, ein Stiefbruder von Hermann Hesse Von Armin Wan km üll e r

Nur wenigen ist bekannt, daß der Nobelpreisträger für Literatur, Hermann Hesse, einen Stiefbruder hatte, der Apotheker gewesen ist. Die württembergische Regierung verlieh "am 31. Juli 1911 dem Apotheker Theodor lsenberg, geboren 1866, approbiert in Stuttgart 1895, nach dem Tod des bisherigen Apothekers für die Lotschgesche Apotheke in Haiterbach, (damals) OA. Nagold, die persönliche Berechtigung zum Betrieb der dortigen Apotheke", so lautet die amtliche Mitteilung. Die Lebensdaten von lsenberg

Der spätere Apotheker Theodor Isenberg ist in Haiderabad in Indien am 9. Sep­ tember 1866 geboren worden. Sein Vater war der Mi.ssionar Kar! Isenberg, seine Mutter ist Marie geborene Gundert gewesen. Schon die Mutter kam in Indien auf die Welt, nach wenigen Jahren übersiedelten die Eltern wegen einer schweren Er­ krankung des Vaters nach Württemberg. Ihr Vater Hermann Gundert fand eine An­ stellung bei dem Calwer Ver!agsverein in Calw. Hier lernte nun .Maria Gundert den Missionszögling Kar! Isenberg kennen, sie folgte ihrem Bräutigam nach Indien. Dort arbeitete Isenberg bei einer englischen Missionsgesellschaft in der heißen Sindprovinz am Indus, in der Stadt Haiderabad, heute Pakistan.

so

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Die Trauung vollzog ihr Bruder Samuel in Malabar in Indien am 10. November 1865. Drei Kinder kamen in Indien auf die Welt, der spätere Apotheker Theodor, Hermann und Kar!. Der mittlere starb einige Monate nach der Geburt, mit zwei Kindern kehrte die Familie infolge einer schweren Erkrankung des Missionars Kar! Isenberg 1869 nach Württemberg zurück. Hier starb Karl Isenberg am 19. Februar 1870. Die Witwe Marie Isenberg mit ihren beiden Kindern wohnte in Calw, sie heiratete einige Jahre später, am 22. November 1874 den Deutsch-Balten Johannes Hesse. Aus dieser Ehe gingen in Calw sechs Kinder hervor, unter ihnen der spätere Buchhändler, dann Schriftsteller und Nobelpreisträger Hermann Hesse. Vorübergehend lebte die Familie von 1881 bis 1886 in Basel, um danach jedoch wieder nach Calw zurückzu• kehren. Da außer den dürftigen Angaben anläßlich der Verleihung der Konzession für die Apotheke in Haiterbach keine pharmazeutischen Lebensdaten für Theodor Isenberg bis jetzt ermittelt werden konnten, ist anzunehmen, daß dieser von Basel aus seine Lehre in einer Apotheke begonnen hat. Da er das Apothekerexamen vermutlich in Stuttgart ablegte und dort 1895 als Apotheker approbiert wurde, könnte er auch an der damaligen polytechnischen Schule Pharmazie studiert haben. Bereits ein Jahr später fand Apotheker Theodor Isenberg nicht allzu weit entfernt ab 1. Oktober 1896 eine Anstellung als Verwalter der Filialapotheke in Aidlingen, damals Oberamt Böblingen. Hier verblieb er, bis zur Verleihung der heimgefallenen Konzession für die Apotheke in Haiterbach im Jahre 1911. Verheiratet war Theodor Isenberg seit dem 1. Mai 1896 mit Martha Cohen. Die Eheschließung erfolgte in Calw, sein Schwiegervater ist der Produktenhändler Dr. M. Cohen in London gewesen. Sein Schwiegervater war israelitischer Konfession, die Ehefrau von Theodor Isenberg jedoch evangelisch getauft. Seiner Ehe entsprossen 5 Kinder in Aidlingen und ein Kind in Haiterbach. Obwohl nach 1933 seine Situation sehr schwierig geworden war, brachte die Süd• deutsche Apotheker-Zeitung zu seinem 70. Geburtstag die folgenden Zeilen zum Abdruck: "Den 70. Geburtstag kann am 9. Sept. d. J. Apotheker Theodor Isenberg, Haiterbach, Kreis Nagold feiern. Im August dieses Jahres waren es 25 Jahre, daß er die Apotheke in Haiterbach übernommen hat. Berufskamerad Isenberg hat die Apo­ theke in Haiterbach während dieser Zeit ohne jede Hilfskraft geführt. Nur ganz selten konnte er sich einen Urlaub gönnen. Trotzdem er seit Wochen infolge einer Blutvergiftung am rechten Bein in der Ausübung seines Berufs behindert ist, kommt er seiner beruflichen Pflicht in vorbildlichem Pflichtbewußtsein nach." Seine Apotheke in Haiterbach ist am 15. August 1938 geschlossen worden. Er hatte aus Gesundheitsgründen, infolge seines Alters und eines Augenleidens auf die Kon­ zession verzichtet. Die Regierung verfügte die Fortführung der Apotheke als Filiale der Apotheke in Nagold. Isenberg blieb in Haiterbach wohnhaft, er ist hier am 2. März 1941 verstorben. Seine Witwe starb am 29. April 1943. Die Süddeutsche Apothekerzeitung erwähnt seinen Tod, ein Nachruf ist nicht erfolgt.

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Württembergische Apotheker des 16./18. Jahrhunderts

Folge XL VIII

bearbeitet von Armin Wa n k müll e r

Die Apotheker von Schwäbisch Gmünd

Nr.1142 Horn, Philipp Schwäb. Gmünd Apotheker um 1500-um 1550 "von Esslin\ien" Von 1525 ist eine Bestellung als Apotheker erhalten Nr. 1143 Horn, Jakob Schwäb. Gmünd Apotheker 1550-1584 S. v. Nr. 1142 Nr. 1144 N euffer, Heinrich Schwäb. Gmünd Apothekergehilfe 1525-1530 Von 1530-1559 Apotheker in Rothenburg/Tauber geb ...., gest. Rothenburg/Tauber ... 1559 Nr. 1145 Ramser, Hans Schwäb. Gmünd Apotheker um 1571-1612 vermutlich S. d. Dr. med. Joachim R., Stadtarzt in Schwäb. Gmünd (Hermelink 80, 9) geb ...., gest. Schwäb. Gmünd ... 1612 verh. ... mit Anna geb. Schmid 1 Kind 1575 getauft, Pate Apotheker Jakob Horn Nr.1146 Grieb, Jerg Schwäb. Gmünd Apotheker ...-1635 S. d ... . geb ...., err. 1589, gest, Schwäb. Gmünd ... 1635, 46 J. alt (Pest). Nr.1147 Jehlin, Isaak (1) Schwäb. Gmünd Einhornapotheker 1626-1635 S. d. Georgius J., Bürgermeister in Schwäb. Gmünd geb. Schwäb. Gmünd 3. 10. 1604, gest. Schwäb. Gmünd 15. 8. 1635 (Pest) verh. Schwäb. Gmünd 28. 5. 1629 m. Catharina, T. d. Kaspar Beck (diese geb. 1612) 4 Kinder bekannt 1630-1634 Nr. 1148 Malz, Kaspar Schwäb. Gmünd Einhornapotheker 1636-1638 S. d. Conradus M. und der Magdalena Ramser (T. v. Nr. 1145?) geb .... 19. 10. 1604, gest. Schwäb. Gmünd 1. 7. 1638 verh. Schwäb. Gmünd (?) 14. 4. 1636 m. Susanna, T. d. Petrus Megerle Nr. 879 Metzner, Tobias Apotheker in Aalen, Lebensdaten s. dort! Schwäb. Gmünd Einhornapotheker 1638-um 1653 Nr. 1149 Jehlin, Isaak (Ir) Schwäb. Gmünd Einhornapotheker um 1653-1696 S. v. Nr. 1147 geb. Schwäb. Gmünd 16. 2. 1630, gest. Schwäb. Gmünd ... 1696 verh. Dillingen (7) 30. 11. 1653 m. Maria Anna, T. d. Fromm "von Dillingen" (diese gest. Schwäb. Gmünd 1714) war auch Oberstättmeister in Schwäb. Gmünd

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Nr. 1150 Jehlin, Georg Wolfgang Schwäb. Gmünd Einhornapotheker 1697-1741,Apotheke geschlossen S. d. Georg Wolfgang J., Oberstättmeister in Schwäb. Gmünd geb. Schwäb. Gmünd 1. 1. 1670, gest. Schwäb. Gmünd ... 1747 verh. Schwäb. Gmünd 4. 2. 1697 m. Maria Anna, T. d. Vitus Jageisen, Syndikus in Schwäbisch Gmünd (diese geb. ebenda 1677) 5 Kinder bekannt - war Neffe von Nr. 1149 war auch Stättmeister, Bürgermeister und schloß 1841 die Apotheke. Löwen-Apotheke, dann Ratsapotheke, heute Obere Apotheke Nr. 1151 Jehlin, Franz Josef Schwäb. Gmünd Apotheker 1679-17l0 S. d. Johann Wolfgang J., Bürgermeister in Schwäb. Gmünd geb. Schwäb. Gmünd 5. 8. 1658, gest. Schwab. Gmünd ... 1710 verh. Schwäb. Gmünd (?) ... 1679 m. Anna Justina, T. d. Schleicher (diese geb. 1646, gest. 1737) des Rats, ab 1684 krank an Wassersucht Nr. 1152 Jehlin, Franz Ignaz Schwäb. Gmünd Apotheker 17l0-1748 S. v. Nr. 1151 geb. Schwäb. Gmünd ... 1683, gest. Schwäb. Gmünd ... 1748 verh. Schwäb. Gmünd (?) ... 1714 m. Anna Maria, T. d. Franz Debler, Goldschmied in Schwäb. Gmünd (diese geb. ebenda 1697) wurde 1717 des Rats, 1737 Oberstättmeister, 1740 Bürgermeister Nr. 1153 Jehlin, Abraham (III) Schwäb. Gmünd Apotheker 1748-1777 S. v. Nr. 1152 geb. Schwäb. Gmünd ... 17l5, gest. Schwäb. Gmünd ... 1786 ledig Nr. 1154 Haerle, Godefrido Josef Schwäb. Gmünd Apotheker 1777 (Kauf)-1795 S. d ... . geb ...., gest. Schwäb. Gmünd ... 1795 verh. Schwäb. Gmünd (?) ... 1777 m. Maria Franziska, T. d. Matthäus Weickmann (auch Weithmann), Metzger in Schwäb. Gmünd, Nichte von Nr. 1153, Enkelin von Nr. 1152 (diese geb. Schwäb. Gmünd 6. 3. 1753, gest. 1819, verh. H. s. Nr. 1155). Haer!e war schon 1769 in Schwäb. Gmünd Provisor in der Mohrenapotheke von Apotheker F. X. Stahl gewesen. Nr. 1155 Stoffner, Christoph Schwäb. Gmünd Apotheker 1795-1797, Wtw. Verwaltung 1797-1804 S. d .... geb. SarntallTirol ..., gest. Schwäb. Gmünd ... 1797 verh. Schwäb. Gmünd (?) ... 1796 m. Franziska, Wtw. d. Apothekers Gott­ fried Josef Härle, s. Nr. 1154 Nr. 1156 Jäger, Kar! Friedrich Eugen Schwäb. Gmünd Apotheker 1804-1832 S. d. Wilhelm Friedrich J., Beilstein geb. Beilstein 7. 2. 1772, gest. Schwäb. Gmünd 20. 8. 1832 verh. Spiegelberg (?) 18. 2. 1832 m. Johanna Elisabeth Magdalena, T. d. Friedrich Bernhard Hummel, Cammerrath u. Fabrikdirektor in Spiegel­ berg (diese geb. Spiegelberg 21. 5. 1769, gest. Schwäb. Gmünd 18. 4. 1836) unter den Kindern Sohn Kar! Eberhard, geb. 23. 9. 1807 Apotheker u. Nach­ folger!

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Die Apotheke zum Mohren, auch Untere Apotheke, eröffnet 1763 Nr. 1157 Stahl, Franz Xaver von Schwäb. Gmünd Apotheker zum Mohren 1763-1772, Besitzer bis 1797 S. d. Achilles von S., Handelsmann in Schwäb. Gmünd geb. Schwäb. Gmünd 15. 11. 1739, gest. Augsburg ... 1797 verh. Augsburg 25. 2. 1764 m. Sofie, T. d .... Nodale in Würzburg 3 Kinder 1766-1771 von Stahl ließ die Apotheke 1772-1797 durch Provisoren versehen. Er selbst zog nach Augsburg und übernahm dort eine Apotheke. Nr. 1158 Doll, Franz Josef Schwäb. Gmünd Apotheker zum Mohren 1812-1815, seine Witwe 1815-1829 S. d. Sebastian D., Dr. med. u. Stadtarzt, auch Bürgermeister in Schwäb. Gmünd geb. Schwäb. Gmünd 11. 4. 1764, gest. Schwäb. Gmünd 24. 2. 1815 verh. Schwäb. Gmünd 21. 5. 1787 m. Maria Josephine, T. d. Achilles von Stahl, vermutlich Handelsmann in Schwäb. Gmünd( diese geb. Schwäb. Gmünd 27. 3. 1769, gest. Schwäb. Gmünd 26. 1. 1839) 5 Kinder Nr.1159 Doll, Ernst Achilles Schwäb. Gmünd Apotheker zum Mohren 1829-1852 S. v. Nr. 1158 geb. Schwäb. Gmünd 13. 3. 1793, gest. Schwäb. Gmünd 22. 12. 1852 verh. I. Schwäb. Gmünd 18. 5. 1829 m. Franziska, T. d. August Neuber, Kaufmann (diese geb. 23. 4. 1809, gest. Schwäb. Gmünd 11. 2. 1848) H. Schwäb. Gmünd 12. 11. 1849 m. Maria Josefa, T. d. Johann Chry­ sostomus Mayer (diese geb. Schwäb. Gmünd 18. 7. 1813, gest. Schwäb. Gmünd 29. 4. 1877) 5 Kinder aus I. Ehe 1830-1838 Doll war Lehrling Schwäb. Gmünd b. s. Vater, Gehilfe ebenda, Schwäb. Hall b. Kober bis 1811, Militärdienst 1811-1813, 1 J. Gehilfe Ellwangen b. Wtw. Sigler (?), Gehilfe Schwäb. Gmünd i. d. väter!. Apotheke. Apoth.Ex. Stgt. 14. 10. 1822.

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Apotheker aus den Matrikeln der Technischen Hochschule Stuttgart

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Folge VF (Schluß)

1483. Haug, Anneliese von Backnang (1928/29, 1929, 1929/30, 1930), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1930, geb. Ellwangen 27. 1. 1906, T. d. Amtsrichters Dr. Fried­ rich Kar! H., später in Böblingen. 1484. Heinzelmann, Meta von Stuttgart (1928/29, 1929, 1930), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1930. 1485. Hutt, Antonie von BinsdorflWürtt. (1928/29, 1929, 1929/30), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1930. 1486. Karl, Willy von Kar!sruhe (1928/29). 1487. RiedeI, Erwin von Eßlingen (1928/29,1929,1929/30,1930,1930/31,1931,1931/32). 1488. Riedlin, Doris von Karlsruhe (1928/29,1929). Immatrikulation SS1929: 1489. Honold, Hermann von Stuttgart-Gaisburg (1929, 1929/30, 1930, 1930/31,1931, 1931/32), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1934. 1490. fopp, Maria von Stuttgart (1929, 1929/30, 1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.­ Examen Stuttgart Herbst 1931. 1491. Payer, Karl Heinz von Stuttgart (1929, 1929/30, 1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1932, zuletzt Inhaber der Bären-Apotheke Stutt­ gart-Vaihingen. Geb. 17. 12. 1907, gest. Tübingen 18. 1. 1964. 1492. Weysser, Fritz von Saarbrücken (1929, 1929/30, 1930, beurlaubt 1930/31, 1931). 1493. Zwiesele, Hildegard von Stuttgart (1929, 1929/30, 1930, 1930/31), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1931. Immatrikulation WS 1929/30: 1494. Hegel, Walter von Cannstatt (1929/30, 1930, 1930/31, 1931, 1931/32.), Apoth.­ Examen Stuttgart Frühjahr 1932. 1495. Keller, Irmgard von Murrhardt (1929/30, 1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.­ Examen Stuttgart Frühjahr 1932, verh. Kirsch, später Inhaberin der Apotheke in Aidlingen. 1496. Scheurle, Bruno von Gmünd (1929/30, 1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.­ Examen Stuttgart Herbst 1931. 1497. Schneider, Friedrich von Krapotkin/Rußland (1929/30, 1930), Apoth.Examen Herbst 1931. Immatrikulation SS 1930: 1498. Baumann, Kurt von Stuttgart (1930, 1930/31, 1931, 1931/32), geb. 29. 9. 1908, später Inhaber der Stern-Apotheke Stuttgart-Wangen. 1499. Diederichs, Kurt von Stuttgart (1930, 193031, 1931), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1933.

" Folge I s. BEITRAGE X (1973), 58-64. Folge II s. BEITRAGE X (1974), 81-86. Folge III s. BEITRAGE X (1974), 122-127. Folge IV s. BEITRAGE X (1975), 159-160. Folge V s. BEITRAGE XI (1975), 27-29.

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1500. HaßI, Raimund von Stuttgart (1930,1930/31,1931,1931/32). 1501. Ihle, Helmut von Stuttgart (1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.Examen Stutt­ gart Herbst 1932. 1502. Leeb, Otto von Stuttgart (1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1932. 1503. Müller, Gertrud von Stuttgart (1930,1930/31,1931). 1504. Schwarz, Alfred von Stuttgart (1930, 1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1932. Geb. Stuttgart 19. 8. 1909, später 1954-1961 Adler­ Apotheke Heilbronn-Bäckingen, 1961 ff. Apotheke Brettheim. 1505. Westermajer, Albert von Stuttgart (1930,1930/31,1931,1931/32).

Immatrikulation WS 1930/31: Rekonstruktionsversuch, da alle Unterlagen dieses Semesters bei einem Bom­ benangriff 1944/45 vernichtet wurden. 1506. Fischer, Martha von Ulm (1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1932. 1507. Hoensch, Lena von Bünde i. W. (1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.Examen Stutt­ gart Herbst 1932. 1508. Kristall, Eduard von Tiflis/Estland (1930/31, 1931, 1931/32). 1509. Stephan, Eugen von Cannstatt (1930/31, 1931, 1931/32), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1933, geb. 4. 2. 1908, später Inhaber der Alten Apotheke in Feuerbach.

Immatrikulation 55 1931: 1510. Bahle, Walter von Eßlingen (1931, 1931/32, vermutlich 1932 H.), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1934. 1511. Berberich, Ernst von Baden-Baden (1931, 1931/32, ... ). 1512. Bercher, Erich von Sällingen/Karlsruhe (1931, 1931/32, ... ), Apoth.Examen Stutt­ gart Frühjahr 1933. 1513. Bieg, Siegfried von Eßlingen (1931,1931/32, ... ), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1934. 1514. Klein, Peter von Grabatz/Banat, Rumänien (1931), geb. Grabatz 20.5.1910, S. d. Xaver K, genannt als angestellter Apotheker in Riedlingen/Donau u. a. 1934 bis 1937. 1515. Leidig, Theodor von Stuttgart (1931, 1931/32, ... ), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1934. 1516. Rampacher, Ernst von Sindelfingen (1931, 1931/32 ...), geb. Sindelfingen 1907, approb. 1936, ab 1938 Inhaber der Apotheke in Sindelfingen. 1517. Schättle, Herbert von Stuttgart (1931, 1931/32, ...), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1933.

Immatrikulation WS 1931/32: 1518. Bräuninger, Helmut von Eßlingen (1931/32, ... ), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1932. 1519. Fäll, Lore von Stuttgart (1931/32, ...), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1932. 1520. Rilling, Martha von Bruchsal (1931/32, ...), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1933. 1521. Stahl, Gertrud von Stuttgart (1931/32, ... ).

Immatrikulation 55 1932-WS 1934/35 - Teilrekonstruktion: Ab SS 1932 sind alle Unterlagen über die Studierenden der Pharmazie an der TH Stuttgart durch die Bombenangriffe 1944/45 vernichtet worden. Die nach-

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stehende Teilrekonstruktion enthält nur Studenten, die in Stuttgart die Ausbil­ dung mit dem pharmz. Staatsexamen abschlossen. 1522. Hasse!, Erhard von Stuttgart ( ... bis WS 1932/33), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1933. 1523. Jakobi, Kar! von Kar!sruhe ( ... bis WS 1932/33), Apoth.Examen Stuttgart Früh• jahr 1933. 1524. Deusch, Dr.-Ing. Richard von Paris ( ... bis WS 1932/33), Apoth.Examen Stutt­ gart Frühjahr 1933. 1525. Reis, Irmgard von Kolmar/Elsaß ( ... bis WS 1932/33), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1933, geb. 28. 9. 1909, später Apothekerin in Eßlingen. 1526. Wick, Char!otte von Pforzheim ( ... bis WS 1932/33), Apoth. Examen Stuttgart Frühjahr 1933. 1527 . .schurer, Dr.-Ing. Erwin von Eßlingen ( ... bis 55 1933), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1933. 1528. Griesser, Julius aus Saarburg ( ... bis WS 1933/34), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1934. 1529. Majer, Robert aus Schwann ( ... bis WS 1933/34), Apoth.Examen Stuttgart Früh• jahr 1934. 1530. Salzer, Walter aus Vlm ( ... bis WS 1933/34), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1934. 1531. Schober, Wil!i aus Stuttgart ( ... bis WS 1933/34), Apoth.Examen Stuttgart Früh• jahr 1934, geb. 23. 4. 1903, später Inhaber der Südheim-Apotheke in Stuttgart. 1532. Vogt, Bernhardine aus Olpe in Westfalen ( ... bis WS 1933/34), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1934. 1533. Berg, Irma von Wiesbaden ( ... bis 55 1934), Apoth. Examen Stuttgart Herbst 1934. 1534. Eckle, Johanna von Geislingen ( ... bis 55 1934), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1934. 1535. Kleinknecht, Walter von Stuttgart ( ... bis 55 1934), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1934. 1536. Löwenstein, Fritz von Königsberg ( ... bis SS 1934), Apoth.Examen Stuttgart Herbst 1934. 1537. Bande!, Hermann von Pforzheim ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1935. 1538. Benk, Erich von Stuttgart ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Früh• jahr 1935. 1539. Breucha, Karl von Stuttgart ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Früh• jahr 1935, geb. Ehingen/Donau 13. 1. 1911, 5. d. August Josef B., Amtsgerichts­ direktor zu!. in GÖppingen. Genannt als Pächter der Adler-Apotheke Leonberg um 1953 H. 1540. Conz, Lisbeth von Waiblingen ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1935. 1541. Enßlin, Heinz von Heilbronn ( ... bis WS 1934/35), Apoth. Examen Stuttgart Frühjahr 1935. 1542. Hochstetter, Felix von Stuttgart (... bis WS 1934/35), Apoth. Examen Stuttgart Frühjahr 1935. 1543. JungeI, Irmgard von Eßlingen ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1935. 1544. Keck, Paula von Stuttgart ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Früh• jahr 1935.

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1545. Roos, Hermann von Welzheim (... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1935. Geb. 1912, genannt als Pächter der Oberen Apotheke in Ebingen 1953. 1546. Schütz, Helmut von ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stutt­ gart Frühjahr 1935. 1547. Zaiß, Lieselotte von Stuttgart ( ... bis WS 1934/35), Apoth.Examen Stuttgart Frühjahr 1935. Nachwort zu der Matrikel-Edition:

Bei der Rekonstruktion der Matrikel der Pharmaziestudenten der TH Stuttgart wurde das letzte abgehaltene pharmazeutische Staatsexamen im Frühjahr 1935 festge­ stellt. über die Einstellung des Studiums in Stuttgart berichtete schon im April 1934 die Süddeutsche Apotheker-Zeitung (1) folgendes: "Wie wir hören, hat Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler bestimmt, daß das gesamte Pharmazie studium in Würt• temberg in Tübingen vereinigt, also Stuttgart als Studiumsmöglichkeit für Pharmazeu­ ten aufgehoben wird. Als überleitungsmaßnahme ist zunächst einmal angeordnet wor­ den, daß Studierende, die jetzt erst mit ihrem Pharmaziestudium beginnen, bereits nicht mehr in Stuttgart aufgenommen werden dürfen, sondern nach Tübingen verwiesen werden sollen." Die Statistik für das SS 1935 enthält für die TH Stuttgart noch 24 Studenten der Pharmazie (davon 12 weibliche), für das getrennt ausgewiesene 1. Semester jedoch keinen Studenten mehr (2). Demzufolge müßte auch im Herbst 1935 noch einmal ein Examen abgehalten worden sein, oder aber übersiedelten diese Studenten zur Prüfung nach Tübingen. Da alle Akten in Stuttgart verbrannt sind, ist eine Klärung bis jetzt nicht möglich gewesen. Die Abteilung Pharmazie innerhalb des Laboratoriums für organische und pharma­ zeutische Chemie der Technischen Hochschule Stuttgart leitete damals Professor Dr. Eugen Bamann. Die Süddeutsche Apotheker-Zeitung veröffentlichte am 2. April 1935 (3) die Berufung von Dr. E. Bamann auf die neuerrichtete Professur für Pharmazie an der Universität Tübingen. Die übertragung geschah mit Wirkung vom 1. April 1935. Damit hätte mit Ablauf des WS 1934/35 die Vorlesungs- und Praktikumstätigkeit von Dr. E. Bamann in Stuttgart geendigt. Die Zeitung schreibt dazu u. a.: "Damit ist die von der württembergischen Aj:lothekerschaft und dem württembergischen Kultministerium seit längerer Zeit angestrebte Vereinigung der beiden Ausbildungsstätten für die Pharma­ zeuten in Württemberg Wirklichkeit geworden ...". Wenige Wochen später (4) folgt eine Notiz über die Ernennung von Dr. E. Bamann zum' außerordentlichen planmäßigen Professor an der Universität Tübingen und zum Direktor des Pharmazeutischen Institutes dieser Universität. Die Zeitung fährt fort: "Durch diese Ernennung scheint auch die Errichtung eines selbständigen Pharmazeuti­ schen Institutes an der Universität Tübingen gesichert." Mit keiner Zeile wird der bereits seit vielen Jahren dort lehrende außerordentliche Professor für pharmazeutische Chemie, Dr. A. Kliegl erwähnt. Die Zeitung scheint mit

(1) Süddeutsch. Apoth.-Ztg. 74 (1934), 303. (2) Dtsch. Apoth.-Ztg. 50 (1935), 710. (3) Süddeutsch. Apoth.-Ztg. 75 (1935), 297-298. (4) Süddeutsch. Apoth.-Ztg. 75 (1935), 372.

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig ihrer Mitteilung über ein pharmazeutisches Institut der Wirklichkeit weit vorausgeeilt zu sein. Tatsächlich lehrten in den folgenden Jahren in den wenigen Räumen, die der Pharmazie in Tübingen innerhalb des Chemischen Instituts zur Verfügung standen, die beiden Professoren Kliegl und Bamann nebeneinander, jeder betreute 3 Semester. Nur noch ein einziges Mal geht die Süddeutsche Apotheker-Zeitung auf das Pharma­ ziestudium in Stuttgart ein, sie veröffentlicht im November 1935 die Notiz (5), infolge Aufhebung des Pharmazie-Studiums werden die Vorlesungen in pharmazeutischer Chemie und die übungen erstmals nicht mehr abgehalten. über die Zahl der noch in Stuttgart im SS 1935 eingeschriebenen Pharmaziestuden­ ten bringt die Süddeutsche Apotheker-Zeitung abweichende Zahlen von der schon zi­ tierten Statistik (2), hier werden für die TH Stuttgart lediglich noch 14 eingeschriebene Pharmaziestudenten genannt. Vielleicht läßt ein Aktenfund später noch einmal die Einstellung des Pharmaziestu­ diums an der TH Stuttgart im Jahre 1935 präziser beschreiben. Die Einstellung der Studienmöglichkeit in der Landeshauptstadt stellte zweifellos für viele aus Stuttgart und Umgebung stammende Pharmazeuten eine soziale Härte dar. Sie hatten 100 Jahre lang die Möglichkeit gehabt, vom Elternhaus aus zu studieren.

(5) Süddeutsch. Apoth.Ztg. 75 (1935), 940.

Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker

Von Armin Wa n k müll e r

XIV. Folge: 1884-1888" Stuttgart 30.5.1884 Bilhuber, Hermann von Stgt., S. d. Otto Bilhuber, Kaufmann in Stgt., geb. Stgt. 31. 7. 1860, Lehrling ab Okt. 1876 Stgt. b. Dr. O. Sigel, Geh.Ex. Okt. 1879, Gehilfe 1 J. Stgt. b, Dr. O. Sigel, zus. 2 J. Würzburg, Vaihingen/Enz u. Bern, Stud. ab WS 1882/83 polytechnische Schule Stuttgart, Note gut. Bujard, Alphons von Pforzheim, geb. Pforzheim 18. 2. 1861, Lehrling ab Okt. 1876 (3 Mt.) Ludwigsburg Hubmannsche Apotheke u. 2 J. 7 Mt. Göppingen b. Prof. Dr. Mauch, Geh.Ex., Gehilfe zus. 3 J. Göppingen, Zü• rich und Schwäb. Gmünd, ab WS 1882./83 Studium polytechnische Schule Stuttgart, Note gut. Centa, Hugo di von Schwäb. Hall, geb. Schwäb. Hall 16. 4. 1860, Lehrling Okt. 1876-1879 Hall b. B1etzinger, Geh.Ex., Gehilfe 21/2 J. Hall, 112 Mt. Eßlingen, 1 J. Basel, 3 Mt. Yverdon, ab WS 1882/83 Studium polytech­ nische Schule Stuttgart, Note gut. Tübingen 4. 8. 1884 Rettich, Ludwig von Löschgau, s. Matr. Nr. 1285, Nachtrag; Lehrling 1 J. (ab 1. 10. 1875) Stgt. b. Zahn & Seeger, ab 1. 10. 1876 Herrenberg b. s. Onkel, Geh.Ex. Herbst 1878, Gehilfe 1. 10. 1878-1. 4. 1880 Rottenburg b. Müller, 1 J. Militärdienst, Gehilfe 1881-1882 Vaihingen/Enz b. Hamm,

* XII. Folge s. BEITRÄGE IX (1971), 95-96. XIII. Folge s. BEITRÄGE XI (1975), 30-32.

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1. 4. 1882-1. 10. 1882 Weinsberg b. Schoder, WS 1882/83 1 Sem. Studium Univ. München, Note genügend. Tübingen 23. 12. 1884 Schweizer, earl, geb. Neckartailfingen 5. Matr. Nr. 1286, Nachtrag: Lehr­ ling 3 J. (Nov. 1876-Dez. 1879) Neckartailfingen b. 5. Vater, Geh.Ex. Stgt. Dez. 1879, Gehilfe Jan. 1880-0kt. 1881 Göppingen b. Zwink, Okt. 1881 bis April 1883 Biberach b. Dr. Finkh. Tübingen 21. 3. 1885 Frösner, Theodor, geb. Obereßlingen 4. 6. 1856 5. Matr. Nr. 1266, Nach­ trag: Lehrling 15. 8. 1873-15. 12. 1874 Gmünd b. Rathgeb u. 15. 12. 1874 bis 18. 7. 1876 Sulz im Elsaß b. 5. Vater, GehEx. Straßburg 18. 7. 1876, Gehilfe 1. 8. 1876-25. 9. 1876 Sulz b. 5. Vater, 1. 10. 1876-1. 7. 1877 Nürnberg, 1. 7. 1877-30. 9. 1877 b. 5. Vater, 1. 10. 1877-1. 4. 1880 Zü• rich b. Eidenbenz, 1. 4. 1880-1. 7. 1880 Gmünd b. Rathgeb, dazwischen von Okt. 1877-0kt. 1878 Soldat Straßburg Inf.Reg. Nr. 126, Abgang mit Reserveoffiziersexamen. Binder, Ernst aus München, 5. Matr. Nr. 1284, Nachtrag: Lehrling 3 J., Geh.Ex. München 24. 3. 1875, 4. 4. 1875-4. 4. 1878 Rottweil, Stud. Univ. München 3 Sem. (1878/79-1879/80), Gehilfe Nov. 1880-0kt. 1881 Brem­ garten, 1. 11. 1881-1. 3. 1882 Balingen, 1. 3. 1882-4. 5. 1883 Tübingen. Stuttgart 21. 5. 1885 Bach, Friedrich, geb. 17. 3. 1861, Lehrling 3 J., Gehilfe 1 J. Kirchheim­ Teck, 1 J. 21/2 Mt. Reutlingen, 1/2 J. Basel, 21/4 J. Oberndorf, 1 Mt. Besigheim u. 1/2 Mt. Stuttgart. Brand, Gottlob, geb. Langenburg 20.1.1862, Lehrling 1. 10. 1877-1880 Ludwigsburg b. 5. Bruder, Gehilfe 1/2 J. ebenda, April 1881-April 1882 Basel b. Schneider, April 1882-0kt. 1883 Mezingen b. E. Woldt, ab WS 1883/84 Studium an der polytechnischen Schule in Stuttgart. Später 1886 bis 1900 Inhaber der Apotheke in Riedlingen, 1902-1921 Teilhaber der Firma C. H. Burk, Stuttgart, gest. Stuttgart 10. 8. 1933. Jordan, Hermann, geb. Stuttgart 30. 9. 1860, Lehrling Okt. 1876-0kt. 1879 Wasseralfingen b. Jordan, Gehilfe ab Okt. 1889 1 J. Stuttgart b. Kübler, 21/2 J. Basel b. NesteI, 1 J. Vevey b. Bühlmann u. Oktern 1883 bis Okt. 1883 Wildbad b. Umgelter, ab WS 1883/84 Studium an der poly­ technischen Schule in Stuttgart. Schmid, Hermann, geb. Stuttgart 13. 5. 1861, Lehrling Okt. 1877-0kt. 1880 Löwenstein, Gehilfe 1. 10. 1880-1. 10. 1881 Waiblingen b. Heim, 1. 10. 1881-1. 4. 1882 Basel, 1. 4. 1882-1. 4. 1883 Neuchatel u. 2. 4. 1883-1. 10. 1883 Wiesbaden, ab WS 1883/84 Studium an der polytech­ nischen Schule in Stuttgart. Tübingen B. 6. 1885 Palm, Theodor, geb. Schorndorf 3. 7. 1861, 5. Matrikeln Tüb. Nr. 1290. Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1876-Herbst 1879 Schorndorf b. s. Vater, Geh. Ex. Stgt. 19.120. 9. 1876, Note gut, Gehilfe 1. 10. 1879-1. 4. 1880 Schorndorf b. s. Vater, 1. 4. 1880-1. 4. 1881 Stuttgart b. Otto, 1. 4. 1881-1. 10. 1881 Zürich b. Hauser, 1. 10. 1882-1. 10. 1883 Hamburg b. Richter, dazwischen Soldat vom 1. 10. 1881-1. 10. 1882 in Ulm b. Grenad. Reg. Kar!. Hölzle, Edmund von Kirchheim-Teck, s. Matrikeln Tüb. Nr. 1288. Nach­ trag: Lehrling 1. 10. 1876-Herbst 1879 Kirchheim-Teck b. s. Vater, Geh. Ex. Stuttgart Herbst 1879, Gehilfe 11/2 J. ebenda, April 1881-0kt. 1882 Baden/Schweiz b. C. A. Kronmeyer, 1/4 J. Stuttgart b. Dr. Haidien & Vock, 3/4 J. Saargemünd b. Strauven.

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Christ, Constantin aus Rottenburg, s. Matrikeln Tüb. Nr. 1287. Nach­ trag: Lehrling 3 J. Göppingen b.Prof. Mauch, Gehilfe 3 J. ebenda, Vevey, Genf, Baden, Hammelburg u. Dresden. Stuttgart 13. 11. 1885 Brudi, Wilhelm aus Stuttgart, s. Matrikeln Tüb. Nr. 1291. Nachtrag: Lehrling Jan. 1878-1881 Stuttgart b. Dr. H. Geyer, Geh. Ex. Stgt. 1881, Gehilfe 1881-0kt. 1881 (9 Mt.) Zürich, Okt. 1881-0kt. 1882 Nyon, 4 Mt. Marseille, wollte dann nach England, doch die Vorschrift, daß 11/2 J. in Deutschland verbracht sein mußten, verhinderten diesen Plan, 1 J. Mühlhausen/Elsaß u. 1/2 J. Köln. Stud. 2 Sem. polytechnische Schule in Stuttgart (WS 1884/85, 55 1885). Tübingen 22.12.1885 Riß, Paul Theodor, geb. Tübingen 6. 11. 1861, s. Matrikeln Tüb. Nr. .1292. Nachtrag: Lehrling Okt. 1876-1879 Tübingen b. Mayer, Geh. Ex. Stgt. Herbst 1879, Gehilfe Okt. 1879-0kt. 1880 Stuttgart b. Otto, Okt. 1880- Okt. 1881 Soldat beim Füsilierbat. IR 125 in Tübingen, Gehilfe Okt. 1881 bis Aug. 1883 Zürich b. Eidenbenz & Stürmer, Nov. 1883-April 1884 Göppingen b. Prof. Mauch. Stuttgart 29.4.1886 Schnaufer, Immanuel, geb. Stuttgart 18. 5. 1861, 5. d. verst. Albert 5., Buchhalter b. d. württ. Regierung in Stuttgart, Lehrling 1877-1880 Stutt­ gart b. Dr. Seckel & Schultze, Geh. Ex, Stuttgart 1880, Gehilfe 1. 11. 1880 bis 31. 3. 1881 ebenda, 18. 5. 1881-3. 7. 1882 Kirchheim-Teck, 1. 7. 1882 bis 30. 9. 1882-30. 9. 1882 Urach, 1. 10. 1882-1. 10. 1883 Backnang u. 1. 10. 1883-1. 10. 1884 Waiblingen. Studium polytechnische Schul'i! Stutt­ gart 3 Sem. (WS 1884/85-WS 1885/86). Gruner, Ernst, geb. Eßlingen 13. 10. 1862, 5. d. dortigen Seifen- u. 01- fabrikanten, Lehrling März 1878-März 1881 Weinsberg b. Schoder, Geh. Ex. Stuttgart März 1881, Gehilfe April 1881-April 1882 Böblingen b. Fröhlich, April 1882-April 1883 Eßlingen b. Dr. Mauz, April 1883-0kt. 1883 b. Hofapoth. Frank, dann krank, Gehilfe Jan. 1884- April 1884 Genf. b. Müller u. April 1884-0kt. 1884 Brugg b. Staebli. Studium polytechnische Schule Stuttgart 3 Sem. (WS 1884/85-WS 1885/ 86). Tübingen 9.6.1886 Strämfeld, Adolph, geb. 30. 3. 1865 Oberwälden bei Göppingen, 5. d. dor­ tigen Pfarrers, später in Thuningen, Lehrling b. Conradi, Geh. Ex. Stgt. 1881, Gehilfe 15. 10. 1881-0kt. 1882 Herbstein/Oberhessen b. Hippes, Herbst 1882-April 1883 Schwäb. Hall b. Hiller, 1. 4. 1883-Herbst 1884 Tuttlingen b. Schneckenburger, stud. pharm. ab WS 1884/85 Univ. Tü• bingen. Seitz, Adolph, geb. Stuttgart 3. 8. 1860, 5. d. Finanzrat Seitz, Lehrling Okt. 1877-0kt. 1880 Crai1sheim b. Wucherer, und Nov. 1880-Juni 1881 Winnenden b. Dr. Mager, Geh. Ex. Stuttgart Juni 1881, Gehilfe 1. 7. 1881-1. 10. 1881 Lorch b. Seeger, 1. 10. 1881-1. 10. 1884 Calw b. Seeger jun., stud. pharm. ab WS 1884/85 Univ. Tübingen. Käfer, Carl aus Stuttgart, geb. Wiblingen 8. 9. 1862, Vater u. Stabsarzt in Wiblingen, s. Matrikeln Tüb. Nr. 1297. Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1878 bis 1. 10. 1881 Herrenberg b. Rettich, Geh. Ex. Stuttgart 30. 9. 1881, Note gut, Gehilfe 1. 10. 1881-1. 10. 1884 Stuttgart b. Zahn & Seeger. Stud. Univ. Berlin 2 Sem. (WS 1884/85, 55 1885).

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Ogger, Heinrich aus Calw, geb. Ditzingen 9. 3. 1862, S. d. Wundarztes Ogger in Aalen, s. Mal!. Tüb. Nr. 1294, Nachtrag: Lehrling Mai 1878-· Juni 1878 Heidenheim b. Fasching, wegen Verkauf der Apotheke dann 2. 7. 1878-31. 12. 1879 Nürtingen b. Möril

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Crailsheim b. Blezinger, 1. 10. 1883-4. 2. 1884 Neuenstein b. Hebsacker, 4. 2. 1884-1. 4. 1884 Heilbronn b. Rieckher u. 1. 4. 1884-1. 10. 1885 Schomdorf b. Haag. Stuttgart 11.11. 1887 Daniel, Adolph, geb. Plochingen 21. 7. 1863, S. d. Bahnmeisters Daniel, Lehrling Okt. 1879-1882 Stgt. b. H. Amos, Geh. Ex. Stgt. Dez. 1882, Gehilfe Jan. 1883-Dez. 1883 Horb Ottsche Apoth., Jan. 1884-1. 10. 1855 Basel b. Dr. Th. Engelmann, Okt. 1885-April 1886 Konstanz Tiergarten­ apotheke, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1886/87-WS 1887/ 88). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Eisenstuck, Richard, geb. Eßlingen 30. 12. 1862, S. d. Dr. med. Adolph E. in Eßlingen, Lehrling 3 J. Eßlingen u. Munderkingen, Geh. Ex. Stgt. Früh• jahr 1881, Gehilfe 3 J. (1. 7. 1881-31. 7. 1884) in Herrenberg, Ravensburg u. Lindau, 1 J. Soldat Stgt. Gren. Reg. Königin Olga 1. württ. Reg. 119, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1885/86-WS 1886/87). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Tübingen 3. 12. 1887 Völter, Christian, s. Matr. Nr. 1299, Nachtrag: Lehrling Okt. 1879-1882 Eßlingen b. Dr. Mauz, Geh. Ex. Stgt. 1882, Gehilfe Winnenden, Waib­ lingen, Zürich, Aalen u. Aschaffenburg. Stuttgart 29. 5. 1888 Bauer, Theodor, geb. Mergentheim 11. 8. 1865, S. d. Konditors Theodor B., Lehrling Herbst 1880-Sept. 1883 Schrozberg b. s. Onkel Roos, Geh. Ex. Stgt. Sept. 1883, Gehilfe Okt. 1883-0kt. 1886, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1886/87-WS 1887/88). 1895-1908 Inh. Apotheke Mönsheim, erhielt 1908 Konz. für Charlottenapotheke Eßlingen, gest. im Gebirge 29. 7. 1930. Gründete 1887 den Akademischen Pharmazeutenverein, jetzt Burschen­ schaft Armirtia Stuttgart. Starz, Emil, geb. Stuttgart 18. 9. 1865, S. d. Polsterer J. Starz, Lehrling 1. 10. 1880-1883 Reutlingen b. R. Finckh, Geh. Ex. Sept. 1883 Stgt., Ge­ hilfe 1. 10. 1883-1. 4. 1885 Vaihingen/Enz b. A. Koemer, 1. 4. 1885- 30. 9. 1885 Waiblingen b. Heim, 1. 10. 1885-30. 9. 1886 Stuttgart b. Haid­ len & Vock, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1886/87-WS 1887/ 88). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. lrion, Arthur, geb. Biberach 31. 7. 1863, S. d. Kaufmann Julius 1. in Biber­ ach, Lehrling 1. 6. 1880-1. 10. 1883 Schwäb. Hall b. Picot, Geh. Ex. Stgt. 1883, Gehilfe 1. 10. 1883-1. 10. 1884 Baden/Schweiz b. Ruthardt, 1. 10. 1884-1. 7. 1885 Lode b. Theis u. 1. 7. 1885-1. 10. 1886 Straubing b. Schaffitzel, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1886/87-WS 1887/ 88). Von 1892-1911 Inhaber der Münsterapotheke in überlingen, dann im Ruhestand in Stgt. Stuttgart 12. 6. 1888 Bareiß, Oskar, geb. Stuttgart 10. 3. 1865, S. d. Postmeisters B. .in Stgt., Lehrling 1. 10. 1880-1883 Heilbronn b. Herwig und nach dessen Tod Tuttlingen b. Stänglen, Geh. Ex. Stgt. 1883, Gehilfe 1. 10. 1883-1. 10. 1884 Böblingen b. Frölich, 1. 10. 1884-1. 10. 1885 Stgt. b. Otto u. 1. 10. 1885- 7. 10. 1886 Payeme/Schweiz b. Adrien Championen. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1886/87-WS 1887/88). Von 15. 11. 1895-15. 6. 1898 Inhaber der Zentralapotheke Ludwigsburg. Hänger, Wilhelm, geb. Stuttgart 30. 11. 1861, Lehrling 1. 10. 1878-30. 9. 1881 Stgt. b. Vögelen, Geh. Ex." Stgt. Sept. 1881, sehr gut, Gehilfe 1. 10.

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1881-1. 10. 1882 Basel HeckeIsche Apotheke, 1. 10. 1882-1. 10.1883 Murten/Schweiz b. Golliez, 1. 10. 1883-1. 4. 1885 Genf Kampmannsehe Apotheke, 1. 4. 1885-1. 10. 1885 Baden-Baden b. Eicke u. 1. 10. 1885- 1. 10. 1886 Metz b. Döhmer, Stud. Univ. München 1 Sem. (WS 1886/87), Stud. polytechn. Schule Stgt. 2 Sem. (SS 1887 u. WS 1887/88). Später Apotheker, Defektar und Analytiker bei der Fierma C. H. Burk in Stgt. Reihlen, Hermann, geb. Stuttgart 27. 9. 1863, Lehrling 22. 9. 1879-23. 9. 1882 Stgt. b. Reihlen & Scholl, Geh. Ex. Sept. 1882 Stgt., Gehilfe 26. 9. 1882-1. 10. 1883 Kissingen b. E. Ihl, 1. 10. 1883-28. 5. 1884 Hamburg b. Dr. W. Siek, 1. 7. 1884-1. 10. 1885 Ostende b. L. Ramlot u. 1. 1. 1886_ 24. 9. 1886 London b. Wilcox & Co. Stud. polytech. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1886/87-WS 1887/88). Von 1906-1934 Inhaber der Reihlenschen Apotheke in Stuttgart. Tübingen 13.6.1888 Diefenbach, Carl, geb. EudorfiGroßhzgt. Hessen 11. 10. 1858, S. cl. Pfar­ rers D. ebenda, s. Matr. 1300, Nachtrag: Lehrling 2. 2. 1879~1882 Nidda b. Braun, Geh. Ex. 23. 6. 1882 Darmstadt, Gehilfe 23. 6. 1882-22. 9. 1882 Nidda b. Braun, 20. 10. 1882-22. 9. 1883 Blieskastel b. Diedenhofen, 1. 10. 1883-1. 10. 1884 Soldat Garderegiment 115 Darmstadt, Gehilfe 1. 10. 1884-1. 4. 1885 Neustadt/Hardt b. Ottmann, 1. 4. 1885-1. 4. 1886 Odernheim b. Guntrum, 1. 8. 1886-15. 10. 1886 Alsfeld und 14. 7. 1887- 31. 8. 1887 Wolfegg b. Schwarz. Hole, Weilhelm, geb. Calw 24. 9. 1862, s. Matr. Nr. 1301, Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1880-Sept. 1883 Stuttgart b. Dr. HaidIen & Vock, Geh. Ex. Stgt. 21. 9. 1883, Gehilfe zus. 1/2 J. Essen b. Nebert u. Mühlheim/ Rhein b. Simon, 1 J. Bremen b. Hauck u. 11/2 J. Berlin b. Dr. Schacht. Müller, Emil ,geb. Tuttlingen 6. 9. 1865, s. Matr. Nr. 1302, Nachtrag: Lehrling 3. J. Tübingen b. Keller, Geh. Ex. Stgt. 25. 3. 1883, Gehilfe 1 J. Tübingen b. Keller u. 2 J. Fürth b. Rattelmüller. Stuttgart 22.6.1888 Baur, Eugen, geb. Stuttgart 27. 12. 1863, S. d. Postrat B. in Stgt., Lehrling 3 J. Ulm b. Dr. Leube, Geh. Ex. Stgt. 1883, Gehilfe 1. 10. 1883-1. 10. 1884 Zweibrücken, 1. 10. 1884-30. 11. 1884 Ludwigshafen, 3. 12. 1884-30. 12. 1885 Olmütz und 1. 1. 1886-0kt. 1886 Leipzig. Stud. Univ. Straßburg 1 Sem. (WS 1886/87), polytechn. Schule Stgt. 2 Sem. (SS 1887, WS 1887/ 88). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Krauss, Ottmar, geb. Kocherstetten 25. 11. 1864, Lehrling Leonberg b. Roth u. Vaihingen/Enz b. Körner, Geh. Ex. Stgt., Gehilfe 3 Mt. Vaihingen/ Enz b. Körner, 2 Mt. Leonberg b. Roth, 19 Mt. Basel, 6 Mt. Edenkoben u. 13 Mt. Stgt. b. Vögelen, Stud. 1 Sem. Univ. München (WS 1886/87), polytechn. Schule Stgt. 2 Sem. (SS 1887, WS 1887/88). Inh. Apotheke Elzach/Baden, erhält 1906 Konz. Apotheke Gschwend. Stuttgart 19. 11. 1888 Oechsner, Adolph, geb. Schwäb. Hall 7. 2. 1864, S. d. Josef O. Kreis­ gerichtssekretär ebenda, Lehrling 1879-1882 Schwäb. Hall b. Blezinger, Geh. Ex. 1882 Stgt., Gehilfe zus. 3 J. Schwäb. Hall, Ravensburg, Stgt. u. Basel. Stud. 1 Sem. Univ. München (SS 1886), polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1886/87-WS 1887/88). Verw. Fil. Apotheke Gerabronn ab 1892, Verw. FiI. Apotheke Kuchen 1901-1909, erhielt Neukonz. 2. Apo­ theke Feuerbach 9. 7. 1909.

(Fortsetzung folgt)

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BEITRÄGE ZUR WüRTTEMBERGISCHEN APOTHEKENGESCHICHTE

Band XI Dezember 1976 Heft 3

Die Apothekerfamilie Mörike

Von Armin Wankmüller und Klaus D. Mörike

Mit Ausstellungen, Veröffentlichungen, Vorträgen und Feiern ist 1975 der hundert­ ste Todestag des schwäbischen Dichters Eduard Mörike begangen worden. Doch wis­ sen nur wenige Eingeweihte, daß der Stammvater der württembergischen Familie Mörike ein Apotheker gewesen ist. Dieser Bartholomäus Mörike, Ururgroßvater des Dichters, stammt aus Havelberg in der Ostpriegnitz, Bezirk Magdeburg, und kam Ende des 17. Jahrunderts nach Neuenstadt am Kocher (1). über die Vorfahren des Dichters Eduard Mörike liegen mehrere Veröffentlichun• gen vor; seine Ahnenliste ist in gedruckter Form erschienen (2). Die Apotheke in Neuenstadt am Kocher blieb fünf Generationen lang im Besitz der Familie Mörike. Andere Linien der sich in Württemberg ausbreitenden Familie stellten vielfach ebenfalls Apotheker. Sie ließen sich in verschiedenen württember• gischen Orten und auch in der damals hessischen Enklave Wimpfen nieder. Die Le­ bensdaten der Apotheker Mörike der Geburtsjahre 1800 und früher sind in diesen Heften schon abgedruckt worden (3). Um das Nachschlagen zu ersparen, werden die Daten aller Apotheker, auch die des 19. Jahrhunderts, im Anschluß abgedruckt. über die genealogischen Zusammenhänge unterrichtet die ebenfalls wiedergegebene Stammtafel.

Der Apotheker Mörike in Neuenstadt

Der erste Apotheker Mörike in Neuenstadt ist Bartholomäus Mörike. Er heiratete dort kurz nach der am 14. April 1694 erfolgten Proklamation die Witwe des Apothe­ kers Johann Friedrich Vischer; ein Vorgang, der in damaliger Zeit durchaus zum All­ tag gehörte. Eine Apothekerswitwe konnte sich die Apotheke durch drei Entschei­ dungen sichern: Sie ließ die Offizin durch einen Provisor versehen oder sie hatte eine Tochter, die sich mit einem ApothekergeseIIen verheiratete, oder als dritte Mög-

(1) Stammfolge Mörike im Deutschen Geschlechterbuch Bd. 170 (= Schwäb. Geschl.buch, 9. Bd.), S. 89-288, Verlag Starke, Limburg 1975. (2) Die Ahnen des Dichters Eduard Mörike, aus dem Nachlaß von Hanns Wolfgang Rath bearbeitet von Else Rath u. Mitarbeitern, vollendet durch H. v. Ruepprecht. Schwäb. Ahnentafeln in Stammlinienform, herausgeg. vom Verein für Familien· und Wappenkunde in Württemberg und Baden. Aegis Verlag Ulrn 1957 H. (3) BEITRÄGE VI (1964), 84-86.

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Lehrbrief für Alb recht Ludwig Möricke vom 24. 4. 1726

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J,_.,.

Text siehe Anlage 1, Seite 91

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig lichkeit, sie heiratete selbst einen Apothekergesellen. Die Leitung einer Apotheke durch einen Provisor setzte gegenseitiges Vertrauen und Verständnis voraus, so führte es bei günstiger Konstellation oft noch nach Jahren zu einer Heirat zwischen Witwe und Provisor. Der Neuenstädter Apotheker Vischer war erst am 8. November 1693 verstorben. Zwischen seinem Tod und der Wiederverheiratung der Witwe mit dem Apothekenprovisor B. Mörike lagen nur fünf Monate. Es ist nicht bekannt, ob B. Mörike schon zu Lebzeiten von Vischer als Geselle in der Apotheke arbeitete. Sicher befand er sich in den Jahren zuvor auf der damals üblichen Wanderschaft, die sich weit von der Heimat entfernen konnte. Viele Apotheker haben in anderen Ländern eine Selbständigkeit im Rahmen der Wanderschaft gefunden. Bei Apotheker B. Mörike kommt allerdings hinzu, daß sein Vater Antonius, noch bis mindestens 1686 als Böttcher und Holzhändler zu Havelberg seßhaft, seit unbe­ kannter Zeit als fürstlicher Trabant in Neuenstadt im Dienst des Herzogshauses von Württemberg-Neuenstadt stand. Besteht zwischen seiner Anwesenheit und der Tätig• keit des Sohnes in Neuenstadt ein Zusammenhang? Dies ist bis jetzt nicht bekannt. Bartholomäus Mörike blieb bis zu seinem Tod am 7. 2. 1730, also 36 Jahre, Apothe­ ker in Neuenstadt. Formell ist er 1707 Besitzer der Apotheke geworden. Anläßlich ei­ ner Visitation der Apotheke in Neuenstadt wurde am 12. 12. 1725 festgestellt, daß er ohne Lehrling arbeitete; sein Stiefsohn Friedrich Christian Vischer war als Geselle in der Apotheke tätig (4). Seine Frau Maria geb. Andler - sie war beim Eheschluß mit Vischer 21 Jahre, bei dem mit Mörike 30 Jahre alt gewesen - überlebte ihn drei Jahre. Der älteste Sohn Friedrich Barth. hatte Medizin studiert, war Lic. med. und soll die Apotheke vom Tod des Vaters bis zu seinem eigenen Tod im Alter von nahezu 34 Jahren im No­ vember 1730 geführt haben. Nachfolger des Vaters ist der 1705 geborene andere Sohn Albrecht Ludwig geworden. Apotheker Albrecht Ludw. Möricke setzte die Tradition auf der Neuenstädter Of­ fizin fort. Von seiner Ausbildung ist ein kunstvoll gestalteter Lehrbrief erhalten (5). Danach lernte Albrecht zuerst vier Jahre bei seinem Vater, danach zwei Jahre bei Apotheker Gabriel Reitz in der damaligen Reichsstadt Heilbronn die Apothekerkunst. Er trat die sechsjährige Lehrzeit an Ostern 1720, also im Alter von noch nicht ganz 15 Jahren an; beim Abschluß 1726 stand er kurz vor dem 21. Geburtstag. Darauf dürfte eine vierjährige Wanderzeit gefolgt sein, deren Stationen noch nicht bekannt sind. Mit 25 Jahren tritt Albrecht M. das väterliche Erbe an und bleibt nun 39 Jahre auf der Apotheke. Am 8. Januar 1739 verleiht ihm Herzog Carl Rudolf von Württem• berg-Neuenstadt den Titel Hofapotheker. Das Dokument ist in Familienbesitz erhal­ ten (5). Zwischen 1732 und 1743 bringt seine aus Neuenstadt stammende Frau Maria geb. Wolters sieben Kinder zur Welt. Der älteste Sohn, Joh. Gottlieb, studierte Medizin und wurde Arzt in Ludwigsburg; er ist der Großvater des Dichters Eduard Mörike.

(4) St.A. Ludwigsburg Oben at Apoth. 4. (5) S. Anlage 1. Heute in Besitz der Familie Ellinger, Nachkommen des letzten Neuenstädter Apothekers Möricke, earl Fr. Wilh. des jüngeren.

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Dr. phi!. Carl F. W. Märicke (1770-1859) Dr. med. Carl A. Märicke (1806-1874)

Christian H. Moericke (1780-1857) Dr. phi!. C. J. Emil Moericke (1822-1897)

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Die beiden jüngsten waren Zwillinge, von denen der vor Mitternacht geborene Carl Friedr. Wilh, die Apothekerkunst erlernte und später auf der Apotheke dem Vater nachfolgte. Der nach Mitternacht geborene wurde Pfarrer. Carl Friedr. JVilh. Möricke folgt nun in dritter Generation auf der Neuenstädter Apotheke. Noch zu Lebzeiten des Vaters, gestorben am 12. :l:l. 1771, erwirbt er am 15. April 1764 die Offizin um 3 000 fI. Tatsächlich dürfte er aber erst 1769 die Leitung selbst übernommen haben. Dabei wurde ihm eine Bestellung ("Staat") ausgestellt, deren Wort­ laut im Anhang (Anlage 2) abgedruckt ist. Das vorgeschriebene Apothekerexamen legte er nämlich am 31. Mai 1769 in Stuttgart ab, also fünf Jahre nach dem Kauf der Apotheke. Sowohl aus den Examensakten wie aus erhalten gebliebenen Zeugnissen im Familienbe­ sitz (5) sind die einzelnen Stationen seiner pharmazeutischen Ausbildung bekannt. Carl M. begann als Lehrling 1756 in der väterlichen Apotheke. Nach vier Jahren wur­ de er Geselle und blieb als solcher weitere vier Jahre in Neuenstadt. Danach führten ihn seine pharmazeutischen Wanderjahre nach Karlsruhe zu Apotheker Bleydorn, nach Genf zu Apotheker le Royer und zuletzt als Provisor nach Bern zu Apotheker Samuel Wyttenbach. 1769 kehrte er nach Neuenstadt zurück. Carl Möricke ehelichte in Neuenstadt Elisabeth Rosina v. Schwachheim, die Toch­ ter eines in Schinznach bei Aarau lebenden bayerischen Hofrats. Vielleicht lernte er sie durch seine Tätigkeit in der Berner Apotheke kennen? Zehn Kinder kamen zwi­ schen 1770 und 1785 in Neuenstadt zur Welt. Diesmal wird der älteste Sohn Apothe­ ker und Nachfolger des Vaters. Sechs Kinder sterben in jungen Jahren, neben dem äl• testen Sohn überleben drei Töchter (I). Unter Carl M. fingen Produktion und alsbald auch Vertrieb der berühmten Blutrei­ nigungspillen an. über sie wird in einem eigenen Abschnitt nachstehend berichtet. Carl war sehr begütert, sein Reichtum beruht vor allem auf dem großen Absatz und Gewinn aus der Fabrikation und dem Vertrieb der Blutreinigungspillen. Zudem stieg der Umsatz durch Lieferungen an die französischen Truppen, als die napoleonischen Kriege Einquartierung in die Stadt und Apotheke brachten. Ende des 18. Jahrhunderts reichten die Räume der alten Apotheke für die Pillenfa­ brikation nicht mehr aus und Carl M. kaufte· 1801 ein großes Doppelhaus, das er zu Apotheke mit Fabrikationsräumen und Wohnhaus umbauen ließ. Dieses Haus dient seit 1803 bis heute als Apotheke (Abb.). Die Wahl zum Bürgermeister von Neuenstadt 1802 gibt die Veranlassung, die Apo­ theke dem Sohn zu übergeben. Apotheker Carl Friedr. Wilh. Möricke (wegen der gleichen Vornamen wie der Va­ ter, als der jüngere zu bezeichnen) in vierter Generation ab 1802 auf der Apotheke in Neuenstadt, hatte erstmals neben der handwerklichen Ausbildung eine wissenschaft­ liche Unterweisung in Pharmazie erhalten. Nach der Lehr- und Gehilfenzeit (6) sand­ te ihn der Vater in die private Pension für angehende Apotheker zu S. F. Hermbstädt nach Berlin. Dort besuchte er die Kurse und hörte Vorlesungen über Chemie und Physik, außerdem über Chirurgie. Das Apothekerexamen legte er am 24. Mai 1799 in Stuttgart ab.

(6) Angaben nach den Examensakten.

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Die Möricke-Apotheke in Neuenstadt (1966) Seit 1803 Apotheke (links, Wohnhaus rechts)

Seine Ehe mit Franziska geb. Frey war sehr kinderreich, zwischen 1806 und 1824 kamen 14 Kinder zur Welt, von denen aber 7 früh starben. Doch hat von den über• lebenden weder einer der beiden Söhne den Apothekerberuf gewählt, noch hat eine der Töchter einen Apotheker geheiratet. Als reiche Partien verheirateten sich alle mit adligen Offizieren (1). Nach vier Generationen endet mit earl Möricke, dem jünge• ren, die Apothekertradition der Familie Mörike in Neuenstadt. Dennoch bleibt die Apotheke noch bis 1865 im Besitz der Familie, weil der älteste Sohn, Karl Abraham, als Arzt und Dr. med. in Neuenstadt Inhaber wird. Die würt• tembergische Regierung machte ihm jedoch zur Auflage, die Apotheke durch einen ge;Jfüften Provisor versehen zu lassen (7). Sein Vater kaufte sich um 1833 ein Wohn­ haus in Stuttgart in der Friedrichstraße 13. Zuerst hat er es vermietet, siedelte aber 1837 nach der übergabe der Apotheke an den Sohn selbst nach Stuttgart über, wo er im Ruhestand bis zu seinem Tod 1859 lebte.

(7) St.A. Ludwigsburg E 146/149 Bei 1646.

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Dr. med. Kar! Abr. Möricke, kinderlos verheiratet, betätigte sich lange Zeit als Arzt in Neuenstadt, verkaufte dann 1865 die Apotheke an Adolf SpeideI, einen Schwieger­ sohn seiner Base 2. Grades, Urenkelin des Albrecht Ludw. Mörike. Er betrieb, selbst in Neuenstadt in einem anderen Haus, dem seit seinem Tod als Dr. Karl-Möricke• Frauenstift betriebenen Stift, wohnen bleibend, zusammen mit seinem Schwager Prof. Dr. Otto Seyffer von 1866-1874 eine "Fabrikation und Export in Drogueriewaren K. A. Möricke u. Comp." in Stuttgart, Königstr. 42. Inhaber war der Schwager. Die Fir~ ma wurde 1899 gelöscht.

Die Blutreinigungspillen

Seit dem 16. Jahrhundert gab es einzelne Apotheker, die gebräuchliche Rezepturen als Spezialität für den Handverkauf in größerem Maßstabe herstellten. Es lag nahe, über die eigene Apotheke hinaus diese Spezialität zu vertreiben. Allerdings fehlte in der Regel die Vertriebsmöglichkeit. Zumindest im deutschen Sprachgebiet sträubten sich die Apotheker gegen den Verkauf fertig bezogener Spezialitäten. So wurde der Vertrieb außerhalb der Apotheke, z. B. über Krämer, versucht. über diese Entwicklung ist bis heute nur wenig bekannt und geforscht. Ein Beispiel sind die Klieberschen Pil­ len, für die 1776 ein Privileg ausgestellt wurde (8). Die Blutreinigungspillen von Apotheker Carl Friedr. Wilh. Möricke (dem älteren) entwickelten sich ebenfalls zu einer Spezialität. Nach einer späteren Angabe (9) be­ gann ihr Vertrieb 1787. Der Schutz vor einer Nachahmung, wenigstens teilweise, konnte damals durch ein Privileg erreicht werden. So wandte sich Apotheker Carl F. W. Möricke an den Kaiser in Wien und ersuchte um einen Privilegsbrief für seine Blutreinigungspillen. Dieser Brief wurde ihm gewährt, er trägt das Datum vom 29. Ja­ nuar 1790. Sein Text ist in der Anlage 3 wiedergegeben. Sicher mußte für dieses Pri­ vileg, das auch seinen Erben den Schutz versprach, eine hohe Gebühr bezahlt wer­ den. Das Original des Briefs und das der nach 10 Jahren erfolgten Erneuerung des Privilegs sind noch heute im Besitz der Nachfahren (5). Der Vertrieb der Blutreinigungspillen erfolgte weit über die Grenzen Altwürttem• bergs und ganz Süddeutschlands hinaus. Die Pillen wurde zu je 12 Stück in 12 mm hohe und 2 cm breite, ovale Spanschächtelchen verpackt (Abb.) und mit dem Mörik• kewappen versiegelt. Sie trugen die Aufschrift: "Kais.privil.B1utr.Pillen 112 Quint. 12 Kr." Für 12 Kreuzer konnte man damals 50 viel kaufen wie heute für 5-6 Mark (10). Die Herstellung der Pillen wurde nicht ausschließlich in der A?otheke selbst von Anfang bis Ende verfertigt. Die einzelnen Ingredienzien (5. folg. Abschnitt) wurden nach Aussage eines ehemaligen Commis bei Möricke, Redlinger, immer aus weit voneinander entfernt liegenden Großhandlungshäusern bezogen, damit das Geheim-

(8) Vgl. A. Wankmüller: Apotheker und Apothekenwesen in Weilheim, Obb. im 17.118. Jahrhundert; Tüb. Apothekengeschichtl. Abhdl., Heft 16 (1968). (9) Dieser Hinweis findet sich im Tagebuch der Amerikareise von Dr. med. Kar! Abr. Möricke vom 25. 9. 1832: "Das ächte Fabrikat, das sich seit 45 Jahren bewährte." (5. im Auszug weiter unten unter dem 24. 9. 1832). (10) Nach Katharina Bauer: Neuenstadt an der Linde und die Mörike-Apotheker; Privatdruck Tübingen 1966, S. 13.

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nis ihrer Zusammensetzung nicht verraten oder erraten werden konnte (11). In der Apotheke selbst wurde dann daraus die Pillenmasse hergestellt. Diese wurde im Ort an Heimarbeiter vergeben, die daraus die Pillen herstellten. Man hieß das in Neuen­ stadt: Böppele machen. Wahrscheinlich wurde die Verpackung von je einem Dut-

Schachtel der Blutreinigungspillen

zend Pillen in die Spanschächtelchen, die Versiegelung und die weitere Verpackung in Stangen zu je 8 Schächtelchen (Aufschrift: 1 Loth zu 112 Quint.) und weiter zu Pa­ keten von 1/8 Pfund in der Apotheke vorgenommen (12).

(11) G. C. Wittstein: Taschenbuch der Geheimmittellehre; eine kritische übersicht aller bis jetzt untersuch­ ten Geheimmittel. 2. vermehrte Auflage, C. H. Beck, Nördlingen 1868. (12) Einige solcher Pakete, Stangen und Schächtelchen sind noch in Familienbesitz (s. Anm. 5).

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Die Zusammensetzung der Blutreinigungspillen

Viele Jahre lang blieb die Rezeptur der Blutreinigungspillen der Apotheker Möricke in Neuenstadt ein gut gehütetes Geheimnis. Das kaiserliche Privileg enthält darüber keine Angaben. Um die Mitte des 1:9. Jahrhunderts gelangte die Zusammensetzung in die Literatur (1.3). Nach einem Referat darüber (1.4) sollen die Pillen nach folgender Vorschrift zubereitet worden sein: "Man digeriert 6 Drachmen Cologuinten mit 1.2 Unzen schwachem Weingeist 1.4 Tage lang, setzt zur filtrierten Tinctur 1.2 Drachmen Leberaloe und 4 Drachmen Sc ammonium, verdunstet zum Extract, setzt eine Drachme Cardamom hinzu, setzt zu 3 Theilen der Masse 1. Theil Calomel und bildet 2 Gran schwere Pillen, so daß jede Pille 1.12 Gran Calomel enthält." In dem Referat steht die Warnung "Giftig" dabei.

Wirkung und Giftigkeit der Blutreinigungspillen (1.5)

Auch Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts unterscheidet sich die Pharmakotherapie häufig nur unwesentlich von der des Mittelalters, denn selbst heute werden noch Medikamente mit dem Attribut "zur Blutreinigung" feilgeboten, die - wie die Möri• keschen Blutreinigungspillen - ausschließlich den Darm reinigen. Kein Mensch hat bis heute die Zusammensetzung des Bluts vor und nach der Defäkation untersucht, geschweige denn Unterschiede feststellen können. Daß die Mörickeschen Blutreinigungspillen wirksam waren, d. h. zur Reinigung des Darms, steht außer Zweifel, enthalten sie doch Substanzen mit abführender Wir­ kung, die teilweise heute noch, wenn auch in abgeänderter Form, als Laxantien Ver­ wendung finden: Coloquinten (= Fructus colocynthidis = Purginagurke = Teufelsäpfel) und Scammonium (von Resina Scammoniae) gehören zu den sogenannten "Drastica" (das Wort spricht für sich und bedarf keiner Interpretation). Sie enthalten Harze, aus denen durch Hydrolyse Oxyfettsäuren frei werden, ähnlich der Rizinolsäure beim Ri­ zinusöl. Sie reizen die Darmschleimhaut, und es besteht zumindest bei Pharmakolo­ gen Einigkeit, daß sie nicht mehr verwendet werden sollten. Leberaloe (Aloe hepatica) ist nicht eine Subspezies der Aloe, sondern bezeichnet eine spezielle Zubereitungsform, bei der das Aloin in kristalliner Form vorliegt. Aloin ist ein Glykosid, das bei der Hydrolyse im Darm in o-Arabinose und Aloeemodin - die wirksame Substanz - gespalten wird. Dieses gehört zu der Gruppe der Anthra­ chinone, die in vielen Varianten als Abführmittel verwendet werden. Allerdings ent­ hält Aloin im Gegensatz zu anderen Anthrachinonhaltigen Drogen (z. B. Sennesblät• tern) noch schleimhautreizeade und nierenschädigende Begleitstoffe, die die aloehaIt­ igen Abführmittel ebenfalls in den Bereich der Historie verweisen sollten.

(13) Archiv d. Pharm. LXV, 78; im Leihverkehr nicht erhältlich. (14) Referat in Vj.schrift für prakt. Pharm. 1 (1852), 145. (15) Diesen Beitrag verdanken wir Herrn Prof. Dr. K.-F. Sewing, Pharmakologisches Institut der Universität Tübingen.

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Verpackungs formen der Blutreinigungspillen

Halten schon Drastika und Aloe den kritischen Blicken des Pharmakologen und Toxikologen nicht stand, so wird es beim Kalomel ganz schlimm. Kalomel = Queck­ silberchlorid = Quecksilberchlorür = HgCl wurde lange Zeit als Diuretikum und La­ xans verwendet. Noch 1949 wurde geschrieben: "Innerlich gibt man Quecksilberchlc­ rür bei verschiedenen entzündlichen Krankheiten als Alterans zu 0,02 bis 0,06 g mehrmals täglich, als Purgans und Diuretikum zu 0,1-1,0 g" (16). Obwohl die Ein­ zeldosis (ca. 33 mg) von Quecksilberchlorid sehr niedrig ist (1 Gran = 60,9-72,9 mg), gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Anorganische Quecksilberverbindungen werden gut resorbiert und können bei länger dauerndem Gebrauch die typische Quecksilber­ vergiftung verursachen. Daher gilt Quecksilber als obsolet. Das Gewürz Cardamon dient lediglich als Geschmackskorrigens. Facit: Die Mörickeschen Blutreinigungspillen waren in Wahrheit Abführmittel, zwar wirksam, aber nach den heutigen Erkenntnissen nicht ungefährlich, d. h. der Hinweis von 1852 (s. oben) "giftig" war berechtigt. Wären die Pillen statt dem kaiser­ lichen Privileg der Zulassung durch ein Bundesgesundheitsamt unterworfen gewesen, es gäbe heute nichts über sie zu schreiben. Aber damals gab es kein Bundesgesund­ heitsamt und keine besseren Blutreinigungs-(= Abführ-) pillen.

(16) Hagers Handbuch der pharmazeut. Praxis, 1. Band, 1560. 1949.

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Verbot der Blutreinigungspillen im Königreich Württemberg

Nach 1800 sind bei den Medizinalbehörden Bestrebungen im Gang gewesen, soge­ nannte Geheimmittel zu verbieten. Darunter fielen auch die Blutreinigungs;?illen des Apothekers Möricke in Neuenstadt. Sie wurden laut Bekanntmachung im Regie­ rungsblatt des Königreichs Württemberg von 1812, Seite 629, verboten. Der Verkauf konnte jedoch nur im Inland untersagt werden. Deshalb versuchte Apotheker Mörik• ke verstärkt, den Absatz außerhalb des Königreichs zu vergrößern. Vermutlich sind aber auch andere Länder dann mit einem Verkaufsverbot gefolgt. Eine Angabe hierzu liegt konkret bisher aus dem Kanton in der Schweiz vor. Dort hatte das Verkaufsverbot im Königreich Württemberg ein gleiches Verkaufs verbot im Jahre 1813 zur Folge. über den weltweiten Vertrieb und die Situation des Handels macht ein Tagebuch, fast 20 Jahre nach dem Verbot niedergeschrieben, von Dr. med. Karl Abr. Möricke in­ teressante Angaben. Nach abgeschlossenem Medizinstudium durfte er eine Bildungs­ reise nach Paris machen, auf die er eine Kiste Blutreinigungspillen mitnahm. Nach Ausbruch der Cholera in Paris entschloß er sich kurzerhand, über Brest nach Ameri­ ka auszuweichen, wo er sich 1831/32 fast ein Jahr aufhielt. Die folgenden Auszüge aus seinem dabei geführten ausführlichen Tagebuch (17) geben die Erfahrungen beim Verkauf in Frankreich und den USA wieder. Sie zeigen aber auch die Konkurrenz durch Imitationen in Amerika, die billiger von den Apothekern und Kaufleuten an­ geboten wurden.

Auszug aus dem Tagebuch des Dr. med. earl Abraham Möricke von Neuenstadt über die Geschäfte mit Blutreinigungspillen

Die Quelle: Der Sohn des Neuenstadter Apothekers Carl Friedrich Möricke, Dr. med. Carl Abraham Möricke, begab sich nach dem Abschluß des Studiums in Tübin• gen auf eine Bildungsreise. Diese trat er am 2. Dezember 1831 von Neuenstadt aus an. Er führte ein Tagebuch, es umfaßt zwei Bände Großoktav, mit 382 sehr eng be­ schriebenen Seiten und ging aus dem Nachlaß von Gertrud Nädelin auf Carl Rudolf Finckh über, der es 1974 der Familie Mörike überließ.

Aus dem Tagebuch:

8. 12. 1831: Möricke forscht in Straßburg nach, wer dort mit unächten Pillen han­ delte. Bei Griesinger, einem Droguisten bei der großen Fleischbank erhält er "für 9 Sous ein Schächtelchen, dessen Inhalt aber unserer Waare durchaus nicht gleicht, auf meine Frage, ob es auch von den ächten Pillen seien, erhielt ich zur Antwort, von dem Ladenschwengel, daß das Fabricat kein Geheimniß mehr sey und aller Orts ge­ fertigt werde". Daneben in derselben Straße führte Kamm ächte für 12 Sous das Schächtelchen. Kob in der Rue Hallebarde gab nachgefälschte zu 12 Sous. Auch bei Hirschapotheker Spielmann in der Rue Merciere falsches Fabricat.

(17) Original in Familienbesitz, derzeit bei einem der beiden Autoren.

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Dezember-April 1832 in Paris: Möricke bemühte sich um das Recht des Vertriebs der Pilules depurantes. Erkundigungen über die Gesetze der medizinischen Polizei in Frankreich: "ob, wenn man von dem Ministerium ein Patent über die Einführung ei­ nes Medicaments nach Frankreich erhalten hat, ein jeweiliger etablierter Apotheker im Lande ermächtigt ist, jenes Medicament ungehindert zu verkaufen. Fontenelle konnte mir selbst keine genaue Erörterung hierüber geben und wies mich deshalb an das Secretariat de l'ecole de la Pharmacie." Möricke begab sich unverzüglich zum Sekretariat der Ecole de Pharmazie, es war je­ doch nicht geöffnet. Er nahm sich vor, zur öffnungszeit nochmals hinzugehen "und im Falle es verboten seyn sollte, so bin ich durchaus gesonnen, kleine Depots bei ei­ nigen Apothekern der größeren Städte Frankreichs anzulegen, Ihnen den Verkauf nebst Bewilligung eines bedeutenden Nutzens zu em?fehlen, jenen Verkauf aber nicht in den großen Blättern Frankreichs, sondern bloß den unbedeutenden soge­ nannten Amtsblättern zu annoncieren, jedoch ohne Benennung meines Namens, son­ dern der Apotheker kündigt bloß an, daß er sich verbindlich mache, die in Teutsch­ land so rühmlich bekannten Gesundheitspillen, portofrei, etwaigen Liebhabern zu verschaffen. Auf diese Art wird das Gesetz umgangen und zugleich hat Bekannt­ machung stattgefunden." februar 1832: Möricke ändert mit einem Bekannten zusammen die Verkaufsart, Ge­ brauchsanweisung, Namen und Preis der Pillen für Frankreich. März 1832: Hin und her von Briefen zwischen Neuenstadt und Paris. Der Vater Möricke will das Geschäft nicht erweitern und überläßt schließlich dem Sohn, alles nach Gutdünken zu regeln. Er erfährt schließlich, "daß nach Lösung eines Eingangs­ Patents es keinem Zweifel mehr unterworfen sey, daß man ein Medicament verkau­ fen dürfe, daß aber solches Patent bei dem Ministerium angesucht werden müsse, dieses aber keines verabfolge, ohne zuvor das arcanum der medicinischen Academie zur Untersuchung unterworfen zu haben, und wenn ein Urtheil gefällt, daß solches keine schädlichen Ingredientien enthalte, und nur in solchen Fällen werde es er­ theilt, und dann könne man erst um ein Brevet d'invention einkommen." Tags darauf zufälliges Zusammentreffen am Speisetisch mit einem Herrn Saunier, Mitglied der medizinischen Schule, der ihm ebenfalls erklärt, wie umständlich und unsicher die ganze Aktion sein werde. Deshalb machte er an 38 verschiedene Apo­ theker in Frankreich privat eine Offerte. April 1832 : Ausbruch der Cholera in Paris. Mai 1832: 38tägige überfahrt von Havre nach New York auf dem amerikanischen Paketboot "Albany". Juni 1832: New York. Besuch jeder Apotheke und Droguerie am Broadway. Nur zwei führen Pillen, aber nicht die "ächten Mörickeschen". Die des einen, Marschall Mozum (?Name nicht leserlich), "gleichen dem Äußeren nach in Wap?en und Schach­ tel samt Etiquette am meisten dem unseren, die Pillen selbst aber gar nicht, sie sind roth dunkelbraun, scharf mit der Maschine abgeschnitten und von ganz glatter Ober­ fläche, das Schächtelchen verkaufte er zu 18 pents, das ist nach unserem Gelde beinahe

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27 X. Der andere ist Dr. Feuchtwanger ... Seine Schächtelchen sind etwas höher als die unsrigen, das Wappen viel undeutlicher, und das Fabricat grünlich gelb, in Farbe den unseren ganz unähnlich, mehr übereinstimmend mit den unsrigen in der Form, indem sie abgerundet und nicht scharf mit der Maschine abgeschnitten sind. Er ver­ kaufte sie mir zu gleichem Preise von 18 pents wie obiger". Im übrigen findet er so­ genannte Leas Pillen in hohen blechernen Käpselchen. Sonst findet er nirgends mehr in der ganzen Stadt teutsche Pillen. Später versuchte er, Dr. Feuchtwanger seine Fabricate zu 25 Gulden anzubieten. Feuchtwanger legte ihm allerhand Schwierigkeiten in den Weg, er würde sie lieber auf Kommission nehmen und einen bewilligten Rabatt davon vorziehen, er wolle aber schriftlich, daß er allein die ächten in New York führe, dann wolle er die Be­ kanntmachung in den verschiedenen Gegenden von Amerika besorgen. Feuchtwanger macht ihn auf Traiteur Weidenmayer in der Williamstreet aufmerksam, lobt aber die Neuenstadter Pillen sehr, erzählt auch, daß vor wenigen Monaten zwei junge Deut­ sche (Gfrörer und Zahn) ihm gefälschte Pillen andrehen wollten. Er habe vor Zeiten viel in den Staat Ohio verkauft. Möricke überläßt ihm 9 Pfund Pillen zu 17 Thaler = 153 Thaler (= Dollar). "Hiervon verrechne ich meinem Vater die Pillen, die ich von ihm abgekauft ansehe, zu 28 Gulden per Pfund und den übrigen Gewinn behalte ich für mich mit dem Vorsatze, davon theilweise meinen Eltern und Geschwistern Ge­ schenke mitzubringen." Juli 1832: In Philadelphia. Einrückung in alle deutschen und englischen Zeitungen folgenden Text: Allgemeine Warnung. Ein gewisser Gfrörer Gerber seines Handwerks aus Kalw, Kgr. Württemberg, der sich seit mehreren Monaten hier aufhält, treibt, theils allein, theils in Verbindung, wie ich höre eines Herrn Zahn, der wirklich das Land bereist, und einigen Bauernpurschen, einen Handel mit sogenannten teutschen aber von ihm selbstgefertigten Pillen unter dem Vorgeben, daß er solche stets von meinem Vater beziehe. Ich erkläre Sole ches als grälle Unwahrheit mit der Versicherung, daß er noch nie solche aus jener ächten Quelle bezogen hat, und ich seiner bloß per renomee, in dem er in meinem Vaterlande steht, kenne. Daher warne ich, im Bewußtseyen des Gemisches und der Wirkungen solcher Afterfabricate, sowohl meine teutschen Landsleute als alle Be­ wohner der vereinigten Staaten, denen daran gelegen ist, die nur allein ächten K. K. Privilegierten Blutreinigungspillen zu erhalten, sich für Zukunft vor solchen Leuten zu wahren, mit dem Bemerken, daß ich jedem schriftlich oder mündlich anfragenden genügenden Aufschluß über den Empfang und die Erkennung der äch• ten Waare, durch legitimierte Zeugnisse, während meines Verweilens in hiesiger Stadt zu geben bereit bin. Philadelphia, d. 18. Juli 1832 Dr. Med. C. F. Moericke aus Neuenstadt im Kgr. Württ. Tags darauf machte Möricke zufällig in dem Haus, wo er wohnte, eine Begegnung mit Gfrörer selbst, er war betrunken und gebrauchte starke Ausdrücke, stark beleibt, 58-60 Jahre. Möricke erinnerte sich einer Anzeige im Schwäbischen Merkur, daß

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Gfrörer gesucht wurde, weil er mit Leder nach München gereist war, dieses dort ver­ kauft habe und dann mit dem Geld geflohen sei.

Der Versuch, einen Pillenhändler Lenning in Philadelphia aufzusuchen, schlägt mehrmals fehl, weil sich dieser immer verläugnen ließ. Er erfährt Fabrikanten fal­ scher Waare: Kayser, Hegele, Immendürfer, Klett, Lehmann und ein Individuum bei Pottsville. Kayser war von Brettach und hier Chirurg, er em?fing früher immer Pillen ,am Vater, fälscht aber jetzt selbst nach. Besuch Kaysers ist unergiebig, da dieser alt und debil war. August :18}2: In Philadelphia. Ein Bekannter versteht es, den Mitarbeiter Gfrärers, Zahn, in sein Zimmer zu locken, wo ihn dann Märicke zur Rede stellen konnte. Zahn gab über seinen Kompagnon Gfrörer als den eigentlichen Verführer verschiede­ nes zu Protokoll, bat selbst um Gnade, da er wieder nach Deutschland zurück wolle. Reise in die Blue Montains wegen Ausbruch der Cholera. Rückkehr nach Philadel­ phia. In den Zeitungen erschien: GegenErklärung. Ein gewisser Moericke aus Neuenstadt in Schwaben, beliebt in mehreren Nummern dieses Blattes, das Publikum vor den von mir verfertigten BlutReinigungsPillen als von einer schädlichen Waare zu warnen. Sehr übermüthig und verwegen ist es von diesem jungen Mann, den Bewohnern der vereinigten Staaten glauben machen zu wollen, daß sein Vater allein im Stande sey, gute BlutReinigungsPillen zu verfertigen, und daß seine Pillen so nothwendig wären, während doch der Gebrauch und Ver­ kauf seiner selbstfabricierten Pillen in seinem eigenen Vaterland durch einen Regie­ rungsbefehl von Seiten des MedicinalCoIlegiums bei hoher Strafe verboten sind. Während dieser Zeit hat sich die Sterblichkeit nicht im Geringsten vermehrt. - Sein ganzer Aufsatz trägt das Gepräge eines niedrigen Privathaßes gegen mich, denn war­ um verfolgt er nicht diejenigen vielen Hiesigen, die schon lange Zeit vor mir teut­ sche Pillen verfertigten. Wahrscheinlich, weil diejenigen nicht so viel verkaufen als ich, und folglich auch seinen gemeinen BrodNeid nicht in diesem Grade erregen. Wenn ich Pillen unter dem Titel als importiert verkaufte, so war es nicht mein Fa­ bricat, sondern eine Parthie, die ich von einem andern kaufte, der mir sagte, er habe sie von Moericke gekauft. übrigens ist ein großer Theil des hiesigen Pubiclums so fest von der Güte meiner selbst fabricierten Pillen überzeugt, und daß solche keine nachtheilige Wirkung haben, als daß nicht mehr so viele amerikanische Dollars aus meinem neuen Vaterlande in die Kasse Moerickes über See gehen, und daß es nicht mehr nothwendig sey, große Sachen für diesen Artikel, einem mit ästerreichischem Patent beschenkten Arzte nach Teutschland zu senden. Philadelphia im Monat Sept. :18}2 C. T. Gefrörer No 270 Nord 7te Street

Märicke läßt sich vorsichtshalber in Philadelphia verleugnen, um erst von Cin­ cinnati aus eine erneute Gegenerklärung abzugeben.

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Kaiserliches Privileg für die Blutreinigungspillen 29. 1. :1790

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Text abgedruckt Anlage 3 Seite 96

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Diese wird dann in New York abgedruckt: öffentliche Erklärung. In Folge der von Gerber Gfrörer aus Kalw in diesem Monat erlassenen GegenErklä• rung, finde ich um so weniger nöthig mich zu weitläufig über diesen Gegenstand mit einem solchen Subjecte einzulassen, als ich der Beweise seines Betrugs zu viele in Händen habe, um mir nicht die nöthige Satisfaction bei der geeigneten Behörde zu verschaffen, denn nicht nur, daß er alles mündlichen Lugs und Trugs über die Be­ kanntschaft in der (er) mit meinem Vater stehe, zur Verwerthung seines Afterfabri­ cats anwenden mußte, erfrechte er sich sogar mein Familienwappen nachstechen, und die meinem Fabricate zukommenden Gebrauchszettel wörtlich nachdrucken zu laßen, sondern sogar auch meines Vaters NamensUnterschrift nachzufälschen, Handlungen von ihm, deren Beweise ich alle schriftlich in Handen, von seinem Ge­ noßen Friedrich Zahn eigenhändig unterzeichnet, und mit dem besonderen Bemer­ ken darinn, eidlicher Bekräftigung seiner Aussagen vor der geeigneten Behörde, so wie mit anwesenden Zeugen bekräftigt, besitze. Solche Betrügereien zu Entledigung einer Waare, stehen denn doch in grellem Kontraste mit deren Güte, die er rühmt. Ich warne daher um so mehr meine Landsleute, als ich obschon durch persönliche Untersuchung überzeugt, jenes von einem Ignoranten in der Heilkunde fabricierten Gemisches, noch überdieß auch das von Zahn selbst niedergeschriebene Rezept besit­ ze, und wiederhohle, daß es in Form und Gabe, die gröbsten Ingredientien enthält, wiederhohle es, und wenn auch bei dem Gebrauche des ächten Fabricates, das sich jedoch seit 45 Jahren bewährte, eine normale 5terbeliste stattfand, wenigstens eine unbezweifeIte Zunahme durch die Hand eines Trunkenboldes zu verhüten. Diß dem verehrlichen Publikum zur Nachricht mit dem Bemerken, daß ich mich keines Pri­ vathasses gegen Gerber Gförer bewußt bin, da es unter meiner Würde gewesen wäre, mich je und auch fernerhin mit einem in seinem Vaterlande, so verworfenen und durch alle öffentlichen Blätter verfolgten Subjecte abzugeben, und daher um so mehr, das glückliche und treffliche amerikanische Land bedaure, das durch die noth­ wendige Flucht eines solchen Individuums von seinem vaterländischen auf diesen ehr­ baren Boden, noch zur Schande der teutschen Landsleute eine so schlechte acquisition hat. Philadelphia den 24. September 1:832 Dr. C.F.M. aus N.K.W.

September 1:832: Reise auf Dampfboot durch den Westernkanal nach Buffalo: Fried­ rich 5eibold, Kaufmann aus Grombach bei Heppach, handelt hier mit ächten Pillen, 1:8 pentz pro Schächtelchen, die er von Ritter bezieht. Oktober 1:832: Weiterreise über Eriesee, Cleveland nach Cincinnati. Cleavelland: Pillen unbekannt, eine Handlung würde sie aber gerne in Kommis­ sion führen, doch Möricke möchte bares Geld und lehnt ab. Daiton: Möricke will einem Apotheker Körner, der gefälschte Pillen führt, seine echten verkaufen, doch dieser lehnt ab, da seine Ware so gut sei wie die andere. Cicinnati: Annonce in 2 Blättern, daß der Erfinder der Blutreinigungspillen so­ eben eingetroffen sei und bereit sei, von seinem Vorrat abzugeben. Ohne Erfolg. In

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Geschäften wird ihm geantwortet, man brauche jetzt keine teutschen Pillen mehr, da das hiesige Fabricat die gleichen Dienste thue. Ausbruch der Cholera. Erkrankung an Cholera mit 9tägigem Bewußtseinsverlust. Pflege und Behandlung durch ein englisches Ehepaar Richards und einen Mr. Gray. Nach Genesung überläßt Möricke schließlich seinen ganzen Vorrat an Pillen zum Minderpreis zwei Interessenten: 18 Pfund an Conditor Meyer aus Cincinnati und 18 Pfund an Julius Meyer aus New York, der gerade in Cincinnati anwesend ist. Februar 1833: Fahrt mit dem Dampfboot den Ohio-Mississippi abwärts nach N ew Orleans. März-April 1833: Rückfahrt in 47 Tagen von New Orleans nach Havre. Mai 1833: Rasche Heimfahrt über Paris, 5traßburg, Rastatt, Heidelberg, Heilbronn nach Neuenstadt.

Die Lebensdaten der Apotheker MÖl'ike (18) (hierzu Stammtafel) Mörike, Batholomäus - Apotheker in Neuenstadt am Kocher, 1694-173°. 5. d. Antonius M., Bürger, Böttcher, Holzhändler und des Gerichts in Havelberg, Bez. Magdeburg, 1694 erstmals als fürst!. Trabant in Herzog!. Württ.-Neuenstädtischen Diensten genannt. geb. Havelberg 28.6.1669, gest. Neuenstadt 7.2.173°, verh. Neuenstadt nach Prokla­ mation am 14. 4. 1694 mit Augusta Maria geb. Andler, verw. Vi scher ; geb. Neuen­ stadt 3. I. 1664, gest. ebd. 13. 7. 1733, T. d. Johann Chr. Andler, Herzog!.württ. 5ecre­ tarius in Neuenstadt; war in I. Ehe verh. mit Johann Friedr. Vischer, Hof- und Stadtapotheker in Neuenstadt (12. 2. 1649-8. 11. 1693). 5 Kinder 1697-17°5, davon 2 früh gestorben. Vor der Heirat war Bartholomäus M. Provisor in der Neuenstädter Apotheke. Ab 1707 ist er dort Hof- und Stadtapotheker. Mörike (Möricke), Albrecht Ludwig - Apotheker in Neuenstadt a. K. 1730-1764 5. d. Bartholomäus M., Apotheker in Neuenstadt (s. oben). geb. Neuenstadt 26. 8. 1705, gest. Neuenstadt 12. 11. 1771, verh. Neuenstadt 21. 2. 1730 m. Maria Christ. Wolters, getauft Neuenstadt 18. 2. 1706, gest. ebd. 14. 12. 1784, T. d. Joachim Wolters, geist!. Verwalter, 5tadt- und Amtspfleger und Hauptzoller in Neuenstadt. 7 Kinder 1932-1743, davon I früh gestorben Albrecht M. war 1720-1724 Lehrling bei seinem Vater, 1724 bis 1726 bei Apotheker Gabriel Reitz in Heilbronn. Er übernimmt November 1730 die Neuenstädter Apothe­ ke. 8. 1. 1739 Verleihung des Titels Hofapotheker. Möricke, Carl Friedrich Wilhelm (d. ältere) - Stadtapotheker in Neuenstadt a. K. 1764-1802. 5. d. Albrecht L. Mörike, Apotheker in Neuenstadt (s. oben). geb. Neuenstadt 24. 12 1743, gest. Neuenstadt 16. 5. 1813, verh. Neuenstadt 22. 5. 1769 mit Elisabeth Rosina von Schwachheim, geb. 5chinznach 1744, gest. Neuenstadt 13. 9. 1808, T. d. Franz Daniel Frhr. v. Schwachheim, Hofrat des Kardinals von Bayern in 5chinznach bei Aarau. 10 Kinder, davon 6 früh gestorben. )

(18) Die Schreibweise des Namens war in Havelberg und Ncuenstadt sowohl Mörike wie Möricke, im 18. Jhd. nur noch Möricke. Im 19. Jhd. änderten wieder die Nachkommen des Ludwigsburger Amtsarztes Dr.

Gottlieb M. und der Winnender Apotheker Martin M. samt Nachfahren in Mörikc l während dessen Bruder Emil samt Nachfahren Moericke wählten. Der Apotheker Gustav M. hat in Manila in Moerike geändert. Alle Erwähnten sind auf der Tafel verzeichnet.

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Carl Möricke war Lehrling 1756-1760 bei seinem Vater in Neuenstadt und bis 1764 Geselle ebenda, danach 1 Jahr bei Osiander in Ludwigsburg, 1 Jahr bei seinem Vater, 1 ' 12 Jahre bei Bleydorn in Karlsruhe und 2 ' /2 Jahre bei le Royer in Genf; danach 1 Jahr Provisor bei Wyttenbach in Bern. Apothekerexamen in Stuttgart 31. 5. 1769. Er hatte schon am 15. 4. 1764 die väterliche Apotheke in Neuenstadt um 3000 fI. über• nommen. 1800-1806 Bürgermeiser von Neuenstadt. Um 1787 Beginn von Herstel­ lung und Vertrieb der Blutreinigungspillen. 1801 Kauf zweier nebeneinander stehen­ der, großer Fachwerkhäuser, Umbau zu gemeinsamem Doppelhaus mit Apotheke samt Pillenfabrikation (Möricke- und v. Schwachheim-Wappen über den Eingangstü• ren) sowie herrschaftlichem Wohnhaus. Hof- und Stadtapotheker.

Möricke, Carl Friedrich Wilhelm (d. jüngere) ~ Stadtapotheker in Neuenstadt a. K. 1802-1837 S. d. Carl Fr. Wilh. Möricke, Apotheker in Neuenstadt (s. oben). geb. Neuenstadt 11. 12. 1770, gest. Stuttgart 25. 2. 1859, verh. Stuttgart 17. 3. 1806 mit Caroline Franziska Frey, geb. Markgröningen 21. 6. 1786, gest. Stuttgart 18. 1. 1863, T. d. Philipp Gottfr. Frey, Oberamtmann in Markgröningen. 14 Kinder, davon 7 früh gestorben. Carl Möricke war zuerst Materialistenlehrling, dann Apothekerlehrling 3 Jahre bei seinem Vater in Neuenstadt, dann 1 Jahr Gehilfe bei Balz in Lauffen, 1 Jahr in Lin­ dau, danach Schüler in der Pension S. F. Hermbstädt Berlin (private pharmazeutische Lehranstalt mit hochschulähnlichem Betrieb), hörte dort Kollegs über Physik und Chemie und war außerdem als stud. chirurg. am 5. 11. 1796 am Preuß. Collegium medico-chirurgicum in Berlin (spätere Pepinü<;re) immatrikuliert. Apothekerexamen in Stuttgart am 24. 5. 1799. übernimmt 1802 die väterliche Apotheke. Ernennung zum Hofrat.

Moericke, Christian Heinrich - Apotheker in Wimpfen 18°7-1857. S. d. Joh. Chri­ stian Ludw. M., Pfarrer in Hegnach und Burgstall, geb. Hegnach, Kreis Waiblingen 23. 12. 1780, gest. Winnenden 13. 6. 1857 Verh.... 5. 7. 1808 m. Luise Ph. Eb. Fr. J. Speidei, geb. Assumstadt a. d. Au 7· 4. 1790, gest. Winnenden 9. 3. 1858, T. d. Kar! Fr. SpeideI, Amtmann ZU Assumstadt. 7 Kinder 1809-1824, davon die ersten 5 früh gestorben, die beiden letzten Apotheker in Wimpfen und Winnenden (s. unten). Christian Moericke kaufte am 4. 12. 1807 bei einer Versteigerung die Apotheke in Wimpfen um 16 300 fI.

Moericke, Carl Julius Emil - Apotheker in Wimpfen 1858 - ... S. d. Christian Heinr. M., Apotheker in vVimpfen (s. oben), geb. Wimpfen 2. 2. 1822, gest. Heilbronn 6. 2. 1897, verh. Backnang 21. 1. 1849 m. Ida Marianne Klemm, geb. Backnang 26. 8. 1826, gest. Wimpfen 12. 11. 1892, seine Base, T. d. Car! Fr. Matth. Klemm, Kaufmann zu Backnang. 4 Kinder 185°-1856. Emil Moericke studierte 1 Jahr (1845/6 und 1846) an der Universität Gießen als stud. pharm. liz. und promovierte bei Liebig zum Dr. phiI. am 31. 8. 1846. Er übernahm am 1. 1. 1858 die väterliche Apotheke in Wimpfen und kaufte am 18. 7. 1872 auch die zweite dortige Apotheke um 34 000 fI. von Apotheker Leer.

Mörike, Kar! Ferdinand Martin - Apotheker in Winnenden 1857-1863. S. d. Christian Heinr. M., Apotheker in Wimpfen (s. oben), geb. Wimpfen 10. 7. 1824, gest. Schorndorf 20. 7. 1881, verh. Winnenden 8. 3. 1859 m. Pauline Wirth, geb. Kleingartach 8. 3. 1837, gest. Ludwigsburg 15. 11. 1912, T. d. Dr. phiI. Johann Ulr. Wirth, Pfarrer zu Winnenden. 4 Kinder 1859-1866, davon 4. Kind Apotheker in Wilhelmsdorf (s. unten).

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K. F. Martin Mörike (~824-~88~) Apotheker in Winnenden

Theodor P. M. Mörike (~866-~940) Hermann Mörike (~885-~927) Apotheker in Wilhelmsdorf Apotheker in Schorndorf

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Martin M. war 3 Jahre Lehrling bei Bardili in Cannstatt und bei Baumann in Gun­ tersblum, 6 Jahre Gehilfe in Pfeddersheim, bei seinem Vater in Wimpfen und in Lud­ wigsburg, er studierte Pharmazie :1 Jahr :1850 in Gießen, machte das Apothekerexa­ men im Okt. :1850 in Hessen und am :10. 5. :185:1 in Stuttgart. Er erhielt von seinen Eltern :10 000 fI. zum Kauf der Apotheke in Winnenden. :1870 zog er als Privatier nach Schorndorf.

Mörike, Theodor Paul Martin - Apotheker in Wilhelmsdorf :1895-:193:1 S. d. K. F. Martin M., Apotheker in Winnenden (5. oben). geb. Winnenden :1:1. :1. :1866, gest. Ravensburg 27. :10. :194°, verh. Wilhelmsdorf 28. 4. :1896 m. Mathilde Sophie Weiß mann, geb. Wilhelmsdorf 29. 4. :1867, gest. Mühlehorn Kt. Glarus 2:1. 2. :1937, T. d. Wilhelm Weißmann, Apotheker in Wilhelmsdorf. 2 Kinder :1897 und :1902 Theodor Mörike war ab :1. :10. :188:1-:16. :12. :1882 Lehrling in Herrenberg bei Rettich und vom :16. :12. :1882-:1. :10. :1884 in Stetten/Rems, Gehilfenexamen 22.123. Sept. l884 in Stuttgart, Gehilfe :1. :10. l884-30. 3. :1885 in Weinsberg bei Schader, :1. 8. :1885-30. 9. :1886 in Aalen bei Völter und ab :1. :10. :1886-30. 9. :1887 in Besigheim bei ViUinger. Studium 3 Semester (WS :1887/88-WS :1888/89) an der TH in Stuttgart. Examen in Stuttgart am 3:1. :10. :1889; ab :189:1 war er angestellter Apotheker bei Villinger in Be­ sigheim, dann in Schwäb. Hall und vom :1. 4. :1892 bis 30. 8. :1895 am Katharinenho­ spital in Stuttgart, sodann in Wilhelmsdorf. Er erhielt 1906 die Konzession für die Apotheke als Nachfolger des Schwiegervaters.

Mörike, Hermann - Apotheker in Schorndorf :1920-:1927 S. d. Hermann Martin M., Pfarrer in Nordhausen, dann in Dürrwangen, zuletzt in Ruit, geb. Nordhausen :1. 9. :1886, gest. Schömberg Kr. Calw 6. 2. 1927, verh. Waiblin­ gen 26. 4. :1920 m. Mina Kienzle, geb. Waiblingen 30. :10. l893, gest. Schorndorf 8. 2. :1965, T. d. Gottlob Kienzle, Adlerwirt und Bierbrauer in Waiblingen. :1 Sohn :1922 Hermann Mörike war vom :1. :10. :190:1 bis Okt. 1904 Lehrling bei Hiller in Löwenstein, :16. :10. :1904-9. :10. :1904 Gehilfe in der Paulinenapotheke in Stuttgart. Studium 1905!06 und :1907 an der TH Stuttgart. Examen in Stuttgart am 8. :1:1. :19°7, dann Militär• dienst. Angestellter Apotheker Dez. :1907-Sept. 1908 in Aigle Kt. Waadt, Okt.-Nov. 1908 in Löwenstein, Dez. 1908-A;:>ril 19IO in Mannheim, April 19:1:l-Aug. 19u in Lau­ sanne, Okt. 19u-Sept. 1913 in Payerne Kt. Waadt, Phamacie Barbezat - Delay, Okt. 1913-Aug. 19:14 in Yverdon Kt. Waadt, dazwischen nochmals Studium 19:10!:1:1 an der TH Stuttgart. Ab 4. 8. 1914-30. Nov. :19l8 war er Oberapotheker beim Heer und ab Dez. 1918 bis April 1919 in der Gauppschen Apotheke in Schorndorf. Im April 1920 kaufte er mit Gaupp zusammen die Apotheke. Seinen Anteil wollte er kurz vor seinem Tod seinem Kompagnon verkaufen.

Mörike, Heinrich Eberhard Christian - Apotheker in Forchtenberg :1852-1869 S. d. Heinrich G. Ph. M., Hauptzollamtskontrolleur in Stuttgart, zuvor Zollverwalter in Cannstatt. geb. Stuttgart 25. 4. 18:19, gest. Eßlingen 28. 3. 1873, verh. Stuttgart 4. 9. 1853 m. Emi· lie Auguste Kauffmann, geb. Stuttgart 13. 9. 182:l, gest. Eßlingen 25. 7. 1876, T. d. Christof Heinr. Kauffmann, Oberrevisor im Bergamt Stuttgart. 3 Kinder 1855-1859· Heinrich Mörike war 4 Jahre Lehrling bei Weiß in Stuttgart, 4112 Jahre Gehilfe in Le­ onberg, Markgröningen und Stuttgart. Studium 1844 ein Semester an der Univ. Tü• bingen, Apothekerexamen am IZ. :10. :1844 in Stuttgart. Ab :1869 lebte er als Privatier in Eßlingen.

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Heinrich E. eh. Mörike (1819-1873) Apotheker in Forchtenberg

Gustav A. Mörike (1845-1923) Friedrich Mörike (1828-1908) Apotheker in Manila Apotheker in Nürtingen

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Apo T H E K E R

M ö R c K E

Verwandtsehaftstabelle

~ FRIEDRICH Barth.MÖRICKE * Neuenstad t 1697 tebd .1730 Lie.med. ~potheker NeuenstadW Febr.-Nov.1730.

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7 Joh.CHRISTIAN Ludw.MÖRICKE .Neuenstadt 1743 tBurgstall 1820 Pfarrer 1777 Hegnach, 1788 Burg­ stall. (l) 1777 Magdalene Schwaderer 6 Kinder I MÖRICKE

1 HERMANN M.MÖRIKE .Winnenden 1859 tStuttgt.1927 Pfarrer zu Nordhausen,Dürrwan• gen, zuletzt Ruit (I) 1885 Emilie Courtin 6 Kinder I 1 HERMANN MÖRIKE asen 1886 tSchömber 1 2 20-1 2 A otheker zu Schorndorf (1)1 OM aKenze 1 Sohn

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Mörike, Friedrich - Apotheker in Nürtingen 1858-1879. S. d. Karl Eberh. M., Amtmann in Scheer (182:;-1831), dann Musiklehrer, Erzieher und Schriftsteller (Bruder des Dichters). geb. Scheer, Krs. Saulgau 28. 5. 1828, gest. Stuttgart 1:;. 7. 19°8, verh. Nürtingen 13· 4. 1858 m. Sofie Wilhelmine Justine geb. Otto, geb. Nürtingen 22. 11. 1821, gest. Stutt­ gart 9. 9. 1894, T. d. Immanuel Friedrich Otto, Fabrikant in Nürtingen, war in 1. Ehe verheiratet mit Carl Friedrich Beck, Apotheker in Nürtingen (2. :;. 1816-30. 6. 1856) 1 Tochter 1859 Friedrich Mörike war bis 1846 Lehrling bei Siegle und Beck in Nürtingen, 1846-1851 Gehilfe ebendort. Studium 1851/52 und 1852 an der Univ. Tübingen, Apothekerexa­ men Tübingen 24. 8. 1852. Danach war er von 1852-1858 angestellter Apotheker in Nürtingen. 1879 übergibt er die Apotheke dem Sohn seiner Frau aus 1. Ehe und lebt ab 1880 als Privatier in Stuttgart. Moerike, Gustav Adolf - Apotheker in Manila/Philippinen 1864-1881. S. d. Christian Friedr. M., Pfarrer in Oberfischach, Krs. Schwäbisch Hall, danach in Wippingen, Schlat und Jesingen. geb. Oberfischach 8. 10. 1845, gest. Stuttgart 15. 11. 1923, verh. Stuttgart 17· 4. 1884 m. Anna Katharina Elis. Hermann, geb. Kehl 1:;. 10. 1856, gest. Stuttgart ... 1899, T. d. Eduard W. Hermann, Apotheker in Kehl. :; Kinder 1885-1888. Wegen Erkrankung verkaufte er 1881 die Apotheke in Manila und zog nach Stutt­ gart, wo er sich nach Aussage seiner Tochter noch als Apotheker beschäftigt haben soll.

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Anlage :1

Text des Lehrbriefs für Albrecht Ludwig Möricke vom 24. 4. :1726 (Original 42 : 2S cm)

(Reproduktion Seite 66167)

Wir Namens Bartholomaeus Möricke, Hoff- und StattApothecker in der Fürst!. Würt• tembergischen Residenz Neuenstadt an der großen Linden, wie auch Gabriel Reitz, Apothecker und RathsVerwandter in der H.Röm.Kayser!.ReichsStatt Heilbronn be­ kennen hiemit frey öffentlich: Nachdeme mein Eheleiblicher geb. Sohn Albrecht Ludwig Möricke bey mir seinem Vatter in Erlernung solcher Kunst als ein Discipul vier, und gleich darauff auch bey mir dem Apothecker Reitzen in Heilbronn noch zwey, also zusammen von 6 Jarn anno :1720 biß :1726 beedes inclusive Sechs Jahr zu­ gebracht, und sich solche Zeit über gegen einem wie dem andern dermaßen gehor­ sam treu, willig, ohnverdrossen, und besten Fleisses verhalten, auch sonsten gegen Je­ dermann 50 bescheidenlich und willfährig erzeiget, daß weder Wir, noch sonst je­ mand Ihme im geringsten nichts disrecommendirliches: Sondern vielmehr alles Liebs und guts nachzusagen Urs ach haben. Wie wir dann auch demselben auf gefasste Re­ solution, sich in der albereit wohl erlernten Kunst noch besser qualifiziert zu machen, andere Ort und Officinen zu besuchen, nach Beschehenem geziemenden Ansuchen, mit ertheilung eines glaubhafften Testimony, sich dessen allenfalls Bedienen zu kön• nen, willig und gerne an Hand gehen wollen. Als gelanget solchem nach an alle und jede, Einer Hochlöb!. Medicinischen Facultaet zugethane, insonderheit aber an alle Hherren Apotheckere, denen gegenwärtiges warhafftes Zeugnis vorkommen wird, hiermit unser gehorsam Dienst und freundliches Ersuchen und Bitten ersagtem AI­ brecht Ludwig Möricken als unserm gewesenen ganz getreuen Discipul, guten Glau­ ben und Trauen beyzumessen, Ihme Gunst und Promotion zu erweisen, und sich Denselben de meliori recommendirt seyn zu lassen. Allermaßen Wir auch seine künfftige HHerren Principales wohl versichern dörffen, wann Er Möricke in seinem bißher ganz unermüdet bezeugtem fleiß und Activitaet, wir kein Zweiffel, continu­ irt, daß er Einen Jeden mit all seinen Diensten und Verrichtungen gantz wohl ver­ gnügen werde. Zu desto mehreren Beglaubigung und Bezeugnus dieses Attestati ha­ ben wir solches eigenhändig unterschrieben und mit unseren gewohnlichen Pitt­ schafft signirt. 50 geben Bartholomaeus Möricke Neuenstadt an der Linden Gabriel Reitz Apoth. Hoff- und 5tattapothecker den 24. Aprilis A6 :1726 ...Wilhelm Müller Fürst!. Neuenst.L(eib)Medicus

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Anlage 2

Staat deß Neu angenommenen Apotheckers zu Neuenstatt earl Friderich Moericke )): 22.,en ]uny a. 1.769

Daß Er anfangs mit höchstem Ernst und fleiß bedencken, und jederzeit zu Herzen faßen wolle, was dem gemeinen Nutzen an einem Treuen, ordlichen und fleißigen Apothecker gelegen, nemlich daß der Mensch sein Leib und Leben Ihme vertrauen muß, und wo Er hierwieder seinem fleiß, Sorg, Arbeith und richtige Ordnung und Aufmercksamkeit nicht gebraucht, zu was Beschwerdten und Gefährlichkeit im sol­ cher sorgloser Apothecker Ursach gebe, auch in was Kraft und Verantworttung Er hierdurch gegen Gott und der Obrigkeit fallen - und ger athen möchte, Darum solle und wolle Er mit guten Sorgen, fleiß und aller Richtigkeit im auffrecht Corpus, mit guten, frischen, gerechten, ohngefälschten Materialibus, Speciebus, Simplicien und Compositis, Ihren Rationibus und Verordneten Dispensatoriis nach, jederzeit haben und halten, selbiges auch jederzeit mit benöthigten Instrumenten Durchgängig wohl versehen, auch solche jederzeit sauber und rein halten. Item jährlichen von angehen­ dem Frühling, biß zu Ausgang deß Sommers, alle Radices, Flores, Semina, Herbas, Fructus und Dergleichen Simplicia, jedes in seiner gebührenden Natur, Aigenschaft, Monatzeiten und Kräften colligiren: Mit rechter mas Trücknen, und in guten Instru­ menten wie eines jeglichen Natur und Aigenschaft erfordert, Sauber und rein behal­ ten, sonderlich aber was cocta, condita und destillata betrifft, alles frisch, reiniglich, in pondere et dosi den Dispensatoriis gemäs verfertigen und bewahren, besonders purgirende Compositiones solle Er selber, oder mit Hilff eines geschickten approbir­ ten Dieners fertigen, forderistens dem Verordneten Doctori zu solcher Compositione dem Herkommen gemäß denunciren. Item, alle Jahr, die alte Verlegene Kräuter, Blumen, Samen, vVurzeln, Früchten und andere Simplicia hinwegthun und mit frischen ersezen. Alle die aqua vitae Simplices et composita, wie auch andere dergleichen mit Wein und Spiritu vini digerirte Wa­ ßer, sollen allein in gläsin und Jordin - inwendig vergläßtem alembico und Kolben, wohl verlutiert, daß nichts außrieche, in balneo Mariae Vaporis, oder Sand destillirt werden: Andere gemeine Waßer aber deren man nothwendige quantitaet haben muß, mögen mit Anwendung guten fleiß per versicam herüber gezogen werden, alles also, daß dieselbige Waßer Ihre ai gene Krafft und Geschmack behalten, und nicht leichtlich eine putredinem überkommen mögen, und wo eines oder mehr dergleichen Waßer ihren Geschmack und Krafft verlohren und umgestanden wäre, daßelbig oder dieselbigen keineswaegs gebrauchen - sondern hinwegschütten solle. Item, keine alte und neue Compositiones, Es sey an Syrupen, Conserven, Latwergen, in maßis pillularum tabellirten, rotulierten, condirten, oder miscirten Sachen, darzu keine der­ gleichen Materialien, Radices, Flores, Semina, Herbas, und dergleichen Simplicia, auch destillierte Waßer, untereinander vermischen, sondern jedem seinen Jahrgang insonders und unterschiedlich, auf welchen Tag deß Jahres, auch in welchem Mo­ nath, die Simplicia colligiert und die Waßer bereitet seyen, notiren und beschreiben,

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig also daß man das alte und verlegene, jederzeit desto bas erfahren, und alßdann dasje­ nig, so über die Zeit, verlegen und veraltet, oder sonst in einerley weiß, schadhaft und verderbt ist, außer der Apotheck ganz und gar hinwegthun, und jederzeit bey der Apotheck, alle Ding frisch und pur finden möge. So soll auch Er Apothecker von solchen Verlegenen, Schadhaften und Verderbten Stücken, allen und jeden, die seyen miscirt oder ohn miscirt, nicht verschlagen, verhalten, noch einigen aigenen Nutzen ansehen, suchen noch gebrauchen, weder mit Verkauffen noch Kauffen, oder in die Recepten vermischen, sondern allerdings hiemit, in allen Stücken eine solche redli­ che, Aufrechte und fleißige Apotheck haben und halten, daß der gemeine Nuz und alle Menschen, ohne Sorg wohl getröstet, ge freuet, und vor Nachtheil und Gefahr ge­ sichert seyn mögen, wie Er solches dann am jüngsten Gericht getrauet gegen Gott, und hiegegen dem Menschen, auch der obrigkeit, jederzeit zu verantwortten, und deßhalben sich selber vor Nachtheil und schwehrer Straff zu verhüten. Item, Er soll seinem zugeordneten Doctori allezeit gestatten, sein Superintendenz und Inspection bey ihme seinen Dienern und Jungen auch ganzer Apotheck zu haben und zu visiti­ ren; Item keinen Diener annemmen, Er sey dann zuvor der Ordnung nach in gebühren• de Gelübde genommen. Und wann Er gleich einen in Gelübd genommen hat, so soll Er dannoch selber aigener Person die Apotheck halten und versehen und nicht die Sachen auf dem Diener laßen. Und mehrer Theils selber bey denen fürnehmsten Compositionibus, bevorab den Purgirenden, seyn und selbsten coguiren und compo­ niren. Item keinen Jungen, ohne vor der Ordnung nach examinirt und admittirt, auff­ nemmen, und wann gleich ein Jung also admittirt, So soll Er Demselbigen keine Pur­ girende Arzney zu machen vertrauen und wo Er neben dem Jungen, keinen appro­ birten Diener hätte, solle Er bey der Apotheck selbst sorgfältig seyn, daß nichts ver­ säumt werde, dann widrigenfallß solche Versäumnuß nicht dem Jungen, sondern Ihme Apotheckern zuzumeßen. Item, alle Lehr-Jungen, wo er deren also ein oder mehr hätte, mit allen Tränen Tägli• chen Fleiß zu unterweisen und lehren, und alle Simplicia ihren Natürlichen Aigen­ schafften nach zu erkennen, zu colligiren, praepariren, corrigiren, Pflanzen, destilli­ ren, und alle Apotheckische Arzneyen zu conficiren, mit ihren rechten rationibus, auch Sie zum lesen ziehen, und nicht darvon noch daran, mit seinen andern Hauß• geschäfften verhindern. Er soll auch keine Gemeinschaft oder Gewerbschaft mit deß Apotheckischen Handtirung, mit einem oder mehr Doctoribus Treiben noch haben, In kein weiß noch werg. Item, daß Er auch kein Urinas judiciren, noch deßelbigen judicirens und practici­ rens sich annemmen noch gebrauchen, sondern seiner Apotheck aigener Person, oder mit einem Diener in der Form, wie nachfolgt, wartten; Auch durch sich selbs noch jemands von seinetwegen keine purgirende, vomiren machende, menses treibende­ und andrer dergleichen leicht Schaden bringende Arzneyen geben, Dann die, welche durch die Doctores und bewehrten Ärzten, in die Apotheck ordentlich geschrieben oder durch die, so sie kauffen, und ohne Nachtheil gebrauchen wollen, gefordert werden. In der Noth und geschwinden fällen und abwesenheit deß Medici mag Er endlich im Schlag-Waßer, Mutter-Waßer, Schwiz-Tränklein, Krafft-Waßer, Gichter-

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Waßer, und eine gelinge Laxirung, biß zur Ankunft und praescription eines consulir­ ten Medici abfolgen laßen. Item, wo Er auch sehen und erfahren würde, daß ein Wurzel-Träger zahnbohrer, Triex [= Theriak]-Verkäuffer, oder anderer dergleichen Marcktschreyer, Vaganten, Krämer, auch Schehrer, Bäder, Er sey fremd oder einheimisch, in diesem Herzogthum einige Apotheckische Materialia, Treibende oder vermischte Leib-Arzneyen oder Lath­ wergen, fail haben, verkauffen, oder den Leuthen geben würde, Solches der Ordnung nach rüegen und fürbringen, dargegen soll er seinen RüegGulden haben und empfa­ hen. Item, daß Er auch soll und wolle, für sich selber die nothwendige Simplicia, so nicht in dieser Landsarth, Ihr besten wirklichen aigenschaften nach, gefunden wer­ den, plantiren, und etwann die beste 5implicia, so den Weibern, welche Kräutter sammeln, nicht unterschiedlich bekanndt, selbst oder durch seine Diener ihr Zeit und Natur nach, colligiren, und nicht alles an unerfahrne Weiber hengen, damit hierdurch sein Apotheckers fleiß und wahrer Eifer zu der Apotheck desto mehr er­ helle und gestärt [soll wohl "gestärkt" heißen] werden möge. Darzu alle Arzneyen welcherIey die seyend, so zu Einer vollkommenen richtigen Apotheck gehören, den verordneten Dispensatoriis nach, machen und bereiten, und nichts darvon verändern, oder eines für das andere zu sezen, ohne der Doctor und gelehrten, eines oder mehr Rath, auch alle und jede verordnete Recept, die Ihme von den Doctoribus Medicinae, oder andern approbirten Ärzten für kommen, nicht ändern, oder anders dann mit seinem pondere oder Dosi, machen beraiten und geben, und nicht darinn quid pro quo, oder anders dann geschrieben, ohne deßselbigen Doctors Vorwißen, verändern oder absezen, es wäre dann Sach daß etwann ein Doctor das pondus oder Dosin, in übersehen zu hoch oder ring, der Composition, oder den Ma­ terialibus nach gesezt und selbiger Doctor nicht vorhanden, mit dem Er selbig Recept corrigiren, und doch die Arzney sein nicht erwartten möcht, alsdann mag Er dem ge­ meinen gebräuchigen pondere oder Dosi nach daßelbig machen, also diesem und In all ander Werg, allen möglich fleiß und Aufsehens brauchen, damit dem Menschen durch Versaumnis nichts zu Schaden kommen - noch verderbt werden möge. Item, was Er oder sein Diener, von Arzneyen machen oder geben, alßbald daßelbig, was es sey und wem es zugehört, verzeichnen und beschreiben, und nichts jeman­ den, wer der sey, unbeschrieben, außer der Apotheck geben, damit gegen Niemanden einige Irrung oder gefahr, beschehen oder begegnen möchte. Item, Er soll auch seine Bücher, daraus Er die 5implicia lernt erkennen, und daraus Er alle Arzney componirt, und von Unsres Gnädigsten Herzogen und Herren bewehr­ ten Doctribus jederzeit disponirt, bewehrt und approbirt seyen, Richtig haben, auch dieselbigen mit Nuz und Verstand allzeit lesen, auch seiner Diener solches zu thun dahin anhalten. Item, auch Niemand keine Materialia oder Arzney vermischt und untermischt 50 gifft tragen und haben, oder damit man Kinder verderbt, oder die philtra machen, und ad provocandam Libidinem, verkauffen noch geben soll, dann den adprobirten Wund-Ärzten, die es allein zu bewehrter Arzney brauchen wollen, oder da die Doc­ tores hinschreiben, und mit ihren indiciis verordnet, oder Ihme Apothecker die per-

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig sonen und verdächtlich wol bewußt, damit Aufrichtiglich gehandlet werde, doch soll der, dem solche venenosa materialia und Arzney 'verordnet, oder kauffen will, sein Treu geben, Solche nirgendhin dann der Ärzten Rath nach und sonst den Menschen zu keinerley Nachtheil, oder Gefahr, Boßheit oder Betrug, zu gebrauchen, Er Apo­ thecker soll auch solchen, oder solche mit ihrem Tauff- und Zu Namen, in ein be­ sonder, darzu gehörig Register verzeichnen, auff N.Tag hat N. oder N. das von mir genommen, im N.N.Jahr. Item, von der Apotheck über feld nicht rayßen, ohne Vor­ wißen deß Doctors und die Apotheck nicht leer laßen stehen. Item, soll auch jederzeit an dem verordneten Tax, in allen Stücken, bey der Apo­ theck, wie jederzeit laxirt worden, und ihme im Register der Simplicien, und dann im Sonderer Zettel der Materialien und compositorum halber, jedes Jahr, dem im Kauff nach gegeben wird, sich sättigen laßen, Niemand darüber beschweren, welcher Tax-ZetteL in der Apotheck, männiglich zu gesicht, offentlich fürgehangt, darin zu sehen, daß Niemand beschwehrt - oder übernommen werde. Und nachdem etlich un«;emischte Arzneyen, Simplicia oder Materialia genant sich nicht allzeit im glei­ chen Geldt, als anderer Waaren taxiren laßen, aus Ursachen, daß die in Kauffen auff und abschlagen; 50 soll Er Apothecker jährlichen und jedes Jahrs, besonders nach je­ der der bieden Franckfurter Meßen, Unsern Räthen und Leib-Medicis, welche als­ dann, wie sie es befunden, bey Herzog!. Kirchen-Rath wider unterthänigst zu referi­ ren haben, schriftlich und unterschiedlich anzeigen, was davon in Kauffen, Auf und abgestiegen sey, damit man in selbigen Stücken ziemlich und billigen Tax machen könne. Und solle Er Apothecker allwerg frische und ausgelesene Materialia, auch Simpli­ cia, der Güte und nicht der wohlfaile nach kauffen, also sich sie mit selber, vor Gott, Nachtheil, und gebührenden einsehen hüten. Er soll auch hieneben hochermel­ tern Unserm gnädigsten Herzogen und Herrn, die Erb-Huldigung, und dann der ge­ meinen Statt, da er seine Apotheck und Siz haben wird, den Bürger Ayd erstatten und leisten, und alle oberzehlte Articu!, und wo Ihme von hochermelts Unsers gnä• digsten Herzogs und Herrns wegen außer Nottürfftiger Ehrhafften Ursachen mehr ge­ macht _ und Ihme zugeordnet würden, ohne Wider-Red mit allem möglichsten fleiß halten Treulich und ungefährlich. Geben zu Stuttgardt, unter Unserem Herzog!. Secret Insigel. Den zwey und zwanzig­ sten Juny Anno Eintausend Siebenhundert Sechzig und Neun. J oh :Frid :Zeppelin Alex:Ruoff (Siegel)

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Anlage 3 Text des Kaiserlichen Privilegs vom 29. I. I790 (Original 40 : 70 cm) (Reproduktion siehe Seite 80/8I) WIR JOSEPH der Andere von GOTTES Gnaden Erwählter Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, König in Germanien, zu Jerusalem, Hungarn, Böheim, Dalmatien, Croatien, Slavonien, Galitzien, und Lodomerien, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgund, und zu Lothringen, Großherzog zu Toscana, Großfürst zu Sie­ benbürgen, Herzog zu Mailand, Mantua, Parma, gefürsteter Graf zu Habsburg, zu Flandern, zu Tyrol ect. Bekennen öffentlich mit diesem Brief, und thun kund aller­ männiglich, daß Uns Kar! Friedrich Möricke, Apotheker zu Neuenstadt, im Herzog­ thum Würtemberg, in Unterthänigkeit zu vernehmen gegeben, was maßen er gewisse in besonderen Fällen gute dienstleistende Blutreinigungs-Pillen verfertigt habe, deren Bestand-Theile bei gehöriger Untersuchung sehr wirksam befunden worden, mit ge­ horsamster Bitte, Wir ihme, zu Verhütung alles schädlichen Nachmachens sothaner Pillen, Unser Kaiserliches Privilegium hierüber zu ertheilen gnädigst geruhen mögten. Wann Wir nun gnädiglich angesehen, solche demüthigst ziemliche Bitte, auch die Unkosten, Fleiß, und Arbeit, 50 bei Verfertigung dieser Pillen anzuwenden sind, in mildeste Erwegung gezogen haben, 50 haben Wir ihm, Möricke, seinen Erben und Nachkommen die Gnade gethan, und Freyheit gegeben, thun solches auch hiemit wissentlich in Kraft dieses Briefes, also und dergestalt, daß derselbe gedachte Pillen verfertigen, und im heiligen Römischen Reich ohne Verhinderung männiglich ver­ kaufen möge, auch ihm solche niemand innerhalb zehen Jahren, von dato dieses Briefes anzurechnen, nachmachen, und weder heim- noch ofentlich verkaufen, oder feilhaben solle, in keiner Weiße, noch Menge; und gebieten darauf allen und jeden Unseren und des Reichs Unterthanen und Getreüen, insonderheit aber allen Medicis, Apothekern, Ärzten, Materialisten, Laboranten, Krämmern, und Mäcklern, von Rö• misch-Kaiserlicher Macht, bei Poen fünf Marck lötigen Goldes, die ein jeder, 50 oft er Freventlich hierwider thäte, und halb in Unsere Kaiserliche Kammer, und den an­ deren halben Theil ob gedachtem Möricke, seinen Erben, und Nachkommen unnach­ läßig zu bezahlen verfallen seyn solle, hiemit ernstlich, und wollen, daß ihr, noch ei­ niger aus euch selbst, oder jemand von euretwegen obangewegte Pillen nicht nachma­ chet, verfertiget, feilhabet, umtraget, oder verkaufet, noch auch solches anderen zu thun gestattet, in keine Weise, noch Menge, alles bei Vermeidung Unser Kaiserlichen Un­ gnade, und obbestimmter Strafe, der fünf Marck lötigen Goldes, auch Verliehrung der also nachgemachten Pillen, die erwähnter Möricke, seine Erben und Nachkom­ men, oder deren Befehlshabern, wo solche zu finden, auf ihr geziemendes Ansuchen, durch jeden Orts Obrigkeit, ohne Verhinderung männiglich wegnehmen, und ab­ phassen mögen, jedoch solle er schuldig und gehalten seyn, die gewöhnlich achtzehn Exemplaria von diesen Pillen, zu Unserm Kaiserlichen Reichs-Hof-Rath, bei Verlust dieses unseres Kaiserlichen Privilegii, einzuliefern. Mit Urkund dieses Briefs besiegelt mit Unserm Kaiserlichen anhangenden ... siegel, der gegeben ist zu Wien, den neün und zwanzigsten Tag, Monats Jänner, nach Christi Unseres lieben Herren und Selig­ machers gnadenreichen Geburth, im Siebenzehn hundert Neünzigsten, Unserer Reichs, des Böhmischen im Sechs und Zwanzigsten, des Hungarischen und Böhmi• schen aber im Zehenten Jahre. Joseph Ad Mandatum Sac. Caes. Majestatis propriu

Privilegium Caesareum für Möricke Kar! Friedrich über die von ihm erfundenen und approbierten Blutreinigungs;:>illen. (Siegel)

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BEITRÄGE ZUR WüRTTEMBERGISCHEN APOTHEKENGESCHICHTE

Band XI Juni 1977 Heft 4

Apotheker und Professor Gotthilf David Sclmmann Von Armin W a n k müll e r

Zur Biographie von G. David Sc7mmann

In Esslingen ist Gotthilf David Schumann am I7. Juni I788 als Sohn des Kaufmanns Christian Jakob Schumann geboren worden. Esslingen sah Schumann als seine Heimat­ stadt an, nach dort kehrte er im Ruhestand wieder zurück. Die Ausbildung erhielt Schumann von I802 bis I806 in der Apotheke von Widenmann in Blaubeuren. Sein Lehrapotheker trat als Botaniker hervor und gab Schumann· die ersten Anregungen zu eigenen wissenschaftlichen Beobachtungen. Nach der Beendigung der Lehrzeit blieb er anschließend noch als Gehilfe ein Jahr bei Widenmann. Danach konditionierte Schumann ein halbes Jahr in der berühmten Gauppschen Apotheke in Calw, zweieinhalb Jahre bei Stecher in Biberach und ein halbes Jahr bei Apotheker Märklin in der Apotheke auf dem Marktplatz in Tübingen. An der Universität Tübingen studierte er bis zum Ende des WS I8ul:r3 die Fächer Chemie, Botanik und Mathematik um danach als Gehilfe in die Apotheke von Ludwig Haußmann in Ludwigsburg zu gehen. Hier blieb Schumann zweieinhalb Jahre, diese Zeit unterbrach der Militärdienst allerdings für zwei Jahre. Nun folgte ein für die damalige Zeit noch ungewöhnlicher Schritt: Schumann trat I8I8 als Teilhaber in die Chemische Fabrik und Materialhandlung von Bonz und Klaiber in Böblingen ein (I). Hier lernte er die Fabrikation anorganischer Chemikalien kennen, die von zahlreichen Apothekern Süddeutschlands und der Schweiz bezogen worden sind (2). Leider gibt es über die Tätigkeit von Schumann in Böblingen keine schriftlichen Unterlagen mehr (3). Nach fünf Jahren trat er aus der Fabrik aus und kaufte im benachbarten Möhringen auf den Fildern die Waldbauersehe Apotheke. Die übernahme erfolgte am :I. Oktober I823 (4). Aus diesem Grunde mußte Schumann in Stuttgart das Apothekerexamen am I9. September I823 ablegen. Die Prüfungskommission bescheinigte ihm sehr gute Kenntnisse, lediglich mit der Einschränkung, wie es in den Akten heißt "ausgenommen Taxe wegen Entfernung vom Detailgeschäft" ! Eine Erlaubnis zur Eröffnung einer Apotheke in Kochendorf oder in Jagstfeld I82I

(1) A. Wankmüller: Die Pharmaz. lnd. 18 (1956), 309-31l. (2) In der späteren Firma Bonz lernte auch der bekannte Professor der Chemie in Basel, Schönbein, als Materia1isten-Lehrling. (3) Sowohl die Firma Bonz wie das Archiv von Stadt und Kreis Böblingen sind durch Kriegseinwirkung 1944/45 zet

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nahm Apotheker Schumann nicht wahr. Vielleicht erfuhr er damals von der Möglich• keit, die Waldbauersche Apotheke in Möhringen von der Witwe zu kaufen. Der Kauf­ vertrag wurde schon am 2. September 1821 abgeschlossen (5). Eingeschlossen in den Kauf war die damals zu Möhringen gehörende Filialapotheke in Waldenbuch. Am Tage der übernahme vorhandene Einrichtungen, Gerätschaften und Materialien schloß der Kaufpreis von Z1 750 fl. ein. Die übernahme legte der Kaufvertrag auf 1. Oktober 1823 fest. Die Bezahlung mußte zu einem Drittel am Tage der übernahme erfolgen, der Rest sollte in Raten bis Martini 1838 bezahlt sein. Die noch nicht bezahlten Raten hatte

Schumann mit 5 % zu verzinsen. Die bisherige Laufbahn wäre für einen württembergischen Apotheker in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nicht außergewöhnlich, wenn G. David Schumann nicht 1824 nebenamtlich zum Lehrer an dem Land- und Forstwirtschaftlichen Institut in Hohenheim (6) ernannt worden wäre. In dem etwa 5 km entfernten Hohenheim gab er Unterricht in Chemie und Botanik. Um die beschwerliche Fahrt abkürzen zu können, stellte Schumann 1824 bei der Regierung in Stuttgart den Antrag, seine Möhringer Apotheke nach Plieningen verlegen zu dürfen. Dieses Gesuch ist zuerst abschlägig be­ schieden worden und erst die Unterstützung der landwirtschaftlichen Zentralstelle und sein Angebot, den Unterricht unentgeltlich zu erteilen führten schließlich zur Er­ laubnis einer Verlegung der Apotheke 1829 nach Plieningen, das südlich an Hohenheim angrenzt. Die Tätigkeit in Hohenheim über die Tätigkeit in Hohenheim fehlen leider einschlägige Akten. Bekannt ist das Lehrgebiet, Chemie und Botanik. Hinzu kam 1834 Unterricht über Pflanzenphysiologie. Die Lehrtätigkeit in Hohenheim regte Schumann zu vier technologischen Veröffentli• chungen an. Einmal schrieb er über die Gerätschaften einer Branntweinbrennerei. Ein Aufsatz galt der Bereitung von Stärke aus Kartoffeln und ein weiterer d~r Bereitung von Stärke und Dextrinsirup. Im Alter von 52 Jahren schied Schumann 1840 mit dem Titel und Rang eines Profes­ sors aus dem Lehrkörper des Instituts aus. Drei Jahre später, 1843, verzog er in seine Heimatstadt Esslingen in den Ruhestand (7). Seit 1840 erschienen von Schumann noch verschiedene praktisch-technologische Ver­ öffentlichungen. Intensiv unterzog er sich dem Studium des Entwurfs der 1845 erschie­ nenen Pharmacopöa vVürttembergica und veröffentlichte zusammen mit dem Esslinger Oberamtsarzt Dr. med. E. Steudel eine selbständige Schrift "Bemerkungen, Vorschläge und Wünsche in Beziehung auf den Entwurf der Pharmacopoea Württembergica" im Jahre 1846 (8).

(4) Vgl. auch Egid Fleck, Aus der Geschichte der heutigen Mohren-Apotheke in Möhringen auf deu Fildern; BEITRÄGE 6 (1963), 1-6. (5) Kaufbuch Bd. 1119 (1820-1825), S. 311 u. 312. (6) Später-Landwirtschaftliche Hochschule, heute Universität Hohenheim. (7) Von den Lehrkräften des Instituts in Hohenheim waren auch Professor Dr. Franz Fleischer, geb_ 27. Nov. 1801, und Professor Dr. Eduard Hering, geb. 22. März 1799, aus dem Apothekerstande her­ vorgegangen. Der spätere Direktor der Anstalt, Walz, schließlich war der Sohn eines Stuttgarter Apo­ thekers. (8) Eine ähnliche Schrift mit 74 S. erschien ebenfalls 1846 von dem Ulmer Kreis-Medizinalrat Dr. med. Härlin.

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Im Ruhestand in Esslingen verfaßte Schumann das Lehrbuch "Chemisches Labora­ torium für Realschulen und zur Selbstbelehrung". Es erschien 1849 in Esslingen im Verlag von Conrad Weychardt. Eine zweite Auflage kam 1857 aus dem Druck. Diese zweite Auflage fand aus der Feder von Lewinstein (9) eine ausführliche, positive Kritik, wobei natürlich auch einzelne Beanstandungen nicht fehlten (10). Bis jetzt bleibt die Frage offen, ob Schumann nicht im Ruhestand Chemieunterricht an der Realschule in Esslingen gegeben hat und aus dieser Tätigkeit heraus das Lehrbuch entstanden ist. Eine andere Möglichkeit wäre, Schumann hat seine Unterrichts-Manuskripte von Hohenheim zu diesem Lehrbuch erweitert. Im Alter von 77 Jahren verstarb Apotheker und Professor Gotthilf David Schuman -;-:0'1 _-" (j11 am 29. Oktober 1865 in Esslingen. 1-'" '.: ~ '() v • "'c: Veröffentlichungen von Gotthilf David Schumann 2'i@ über die Unzulässigkeit kupferner Helme und Kühlröhren bei der Branntweinbrenner mm oder wenigstens beim Läutern des Branntweins; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 2 (1835),79-80. über die Bereitung der Stärke aus Kartoffeln; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 4 (1837), 109-112. über Bereitung des Stärkezuckers, des Dextrins, Dextrinsyrups, der gerösteten Stärke und des Leiocoms; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 5 (1839), 77-79, 81-83 und 85-86. über die Verbindung von Darren mit den Gemeindebacköfen; Württ. Wochenbl. f. Land­ wirtschaft 5 (1838), 117-119. Vorsichtsmaßregeln bei der Chlorbleicherei; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 8 (1841), 225· über die Bereitung der Phosphorpaste und ihre Anwendung zur Mäuse- und Rattenver­ tilgung; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 10 (1843), 9-11 und 14-16. Empfehlenswerthes Muster einer öffentlichen Speiseanstalt, in welcher das Kochen der Speisen durch Dampf geschieht; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 14 (1847), 158, 160-162 und 2°7-2°9. Ueber die Ersparung an Brennmaterial durch das Kleinspalten des Brennholzes; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 14 (1847), 227-228. Ueber Benützung der Dampfkessel öffentlicher Speiseanstalten zu Dampfwaschen; Württ. Wochenbl. f. Landwirtschaft 14 (1847), 245-246. Ueber Katechu, seine Kennzeichen und Verfälschungen; Württ. Wochenbl. f. Landwirt­ schaft 15 (1848), 157-160. Bemerkungen, Vorschläge und Wünsche in Beziehung auf den Entwurf der Pharma­ copoea Württembergica (Dr. G. Steudel mit Schumann); Stuttgart 1846, 54 S. Chemisches Laboratorium für Realschulen und zur Selbstbelehrung; Eßlingen 1849, 188 S. u. 4 Tafeln. Dto. 2. Aufl. 1857

(.9) Dr. Gustav Lewinstein war zu dieser Zeit Privatdozent an der Universität Heidelber~. (10) Kritische Zeitschrift für Chemie, Physik u. Mathematik, 1. Jg. 1858, S. 102-105.

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Apotheker Dr. Eugen Ostermayer aus Biberach Von Paul B rau n, Stuttgart

Eugen Ostermayer wurde am 24. Mai :1849 in Biberach als Sohn des Fabrikanten Christian Ostermayer geboren. In seiner Vaterstadt durchlief er die Apothekerlehre. Die damals vorgeschriebenen Gehilfenjahre verbrachte er in Apotheken der Städte Rotten­ burg am Neckar, Hof und Köln. Zum Studium der Pharmazie bezog Ostermayer die Landesuniversität in Tübingen, hier schrieb er sich am 23. November :1869 für das Wintersemester ein (:1). Am Ende des dritten Semesters legte er vor der Prüfungs• kommission in Tübingen das Apothekerexamen ab. Die Prüfung war am 28. Juli :1870 bestanden. Nun ging Ostermayer zum Studium der Chemie für zwei Semester nach Würzburg, kam jedoch im Wintersemester :187:1/-;2 wieder an die Universität Tübingen zurück. Auch im Sommersemester :1872 studierte Ostermayer Chemie in Tübingen. Dieses Studium schloß er am 5. September :1872 mit der Promotion zum Dr. rer. nato bei Professor Fittig mit dem Thema "über einen neuen Kohlenwasserstoff im Steinkoh­ lentheeröl" ab (2). Sein weiteres Schicksal war danach unbekannt. Nun findet sich in der Pharmazeutischen Zeitung :1903 auf Seite 254 in der Rubrik Tagesgeschichte unter dem Stichwort Erfurt in Klammern der Vermerk "Eugen Oster­ mayer". Ein längerer Nekrolog gibt sehr ausführlich über seine spätere Tätigkeit Aus­ kunft. "Eine längere Reihe von Jahren war der Verstorbene in den verschiedensten Stellun­ gen tätig, so als Assistent des Prof. Fehling an der technischen Hochschule in Stuttgart, inden chemischen Fabriken von Dr. Th. Schuchardt in Görlitz, in der Badischen Anilin­ und Sodafabrik und in der Sodafabrik der Saline Schweizerhall bei Basel. Im Jahre 1876 kaufte er die Löwenapotheke in Lörrach in Baden, veräußerte dieselbe aber schon nach siebenjährigem Besitz und war die nächsten Jahre im Lebensmittel­ Untersuchungsamt in Wiesbaden als Abteilungsvorsteher tätig. Im Jahre :1885 wurde Ostermayer Mitinhaber der Firma H. Trommsdorff in Erfurt, woselbst er die industrielle Herstellung des von ihm entdeckten "Sozojodols" (der Dijodparaphenolsulfosäure und deren Salze) in die Hand nahm. Schon :1889 trat Ostermayer wieder aus genannter Firma aus, ohne indes seine Beziehungen zu derselben, die seine Erfindung fortlaufend ver­ wertet, aufzugeben. Er errichtete in Erfurt ein Handelslaboratorium, in welchem er - obwohl in den letzten Jahren leidend - bis zu dem eingangs erwähnten bedauerlichen Unfalle, der seinem Leben ein Ziel setzte, teils mit Untersuchungen für Handel und Industrie, teils auf wissenschaftlichem Gebiet tätig war. Sein treuer, biederer Charak­ ter, wie auch seine wissenschaftlichen Errungenschaften werden ihm bei Näher- und Fernerstehenden ein bleibendes Andenken sichern." Apotheker Dr. Eugen Ostermayer erlitt beim Arbeiten im Laboratorium einen Unfall. Dabei zog er sich schwere Brandwunden zu, deren Heilung wegen gleichzeitig beste­ hendem Diabetes unmöglich war. Er starb in Erfurt am 7. März :1903·

(1) BEITRÄGE 7 (1967), 127. (2) BEITRÄGE 8 (1969), 114.

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Sein Name wird in der Wissenschaft als der Entdecker der Sozojodolsäure und ihrer Salze, mit den (damals) hervorragenden diseptischen und antiseptischen Eigenschaften unvergessen bleiben. In seinen letzten Lebensjahren veröffentlichte er noch eine Arbeit über Jodchinin und Jodchinchonin, deren Herstellung durch das Deutsche Reichspatent 126796 geschützt ist, sowie die Entdeckung des Jodopyrins (Jodantipyrin), welches wegen seiner antiseptischen, antifebrilen und schmerzstillenden Eigenschaften damals arzneiliche Verwendung fand. Wie die Titel seiner Veröffentlichungen ausweisen, hatte sich Ostermeyer auch mit Problemen beschäftigt, die der pharmazeutische Alltag im Laboratorium ergab.

Veröffentlichungen:

über einen neuen Kohlenwasserstoff aus dem Steinkohlenteer (mit R. Fittig; Aus Tü• bingen, Diss.); Ber. d. dtsch. Chem. Ges. 5 (1873), 933-937. über einige Derivate des Phenanthrens (aus dem org. Labor. der Gewerbeakademie Berlin) ; Ber. d. dtsch. Chem. Ges. 7 (1875), 1089-1095. über salzsaures Chlorjodpyridin; Mittl. d. Versuchsstation in Wiesbaden 1883/84, 105. Zur Kenntnis der Jodphenolsulfosäure und ihrer Homologen; Joum. f. prakt. Chemie 37 (1888), 21.3. über das Chinotoxin und das Anisotoxin; Pharmz. Ztg. 40 (1895), 813-14 (Vortrag Erfurt 8. November 1895). Zur Kenntnis des Sozojodols; Pharmz. Ztg. 40 (1895),459. Zur Erweiterung der Tab. C. des Deutschen Arzneibuchs III; Pharmz. Ztg. 42 (1897), 51 4. Darstellung von absolutem Alkohol mittels Calciumcarbid; Pharmz. Ztg. 43 (1898),99. Heidelbeerwein, ein natürlicher Eisen-Manganwein; Pharmz. Ztg. 47 (1902), 316.

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Württembergische Pharmakopöe und Taxe im Elsaß des 18. Jhs.

Von Pierre Ba c hof f n er,

In einer Monographie über die Apothekengeschichte des Saarlandes (:1) erwähnte Sieglinde Lefrere die Fürstlich Nassau-Saarbrückische Medicinal-Ordnung vom 25. Mai 1747, welche nicht nur für die Grafschaft Saarbrücken Gültigkeit hatte, sondern auch für die Grafschaft Saarwerden und Vogtey Herbitzheim, das heißt für das Gebiet wel­ ches heute zum sogenannten "Krummen Elsaß", ein gegen Lothringen gerichteter Vor­ stoß des elsässischen Bereiches, gehört. Bei der Teilung von 1745 (2) ging ein Teil der Grafschaft Saarwerden an Nassau­ Weilburg, mit dem Hauptort Neu-Saarwerden, wo eine Apotheke seit mindestens 1728 bestand (3). Der andere Teil mit dem Oberamt Harskirchen verblieb bei Nassau-Saar­ brücken. Harskirchen besaß ebenfalls eine Apotheke (4). Laut Ordnung von :1747 war für diese letztere Apotheke die in der "Pharmakopöea Würtembergica (von 174:1) enthaltene Tax" gültig, mit Ausnahme der im Preis nicht konstanten Medikamente (5). Diese Taxe blieb in Kraft bis zur Taxordnung vom 26. Oktober 1762 (6). Weiter verfügt die Ordnung vom 15. Dezember '1763, daß die "Composita und Pro­ cessus chymices ... nach dem Württembergischen Dispensatorium unter Beobachtung der im Jahre 1762 vom Collegium medicum gemachten Abänderungen ..." hergestellt werden sollen (7). Daraus ergibt sich daß für die Apotheke(n) im früher Nassau-Saarbrückischen Gebiet der Grafschaft Saarwerden von 1747 bis :1762 die württembergische Taxe, und von 1763 bis 1793 die Württembergische Pharmakopöe vorgeschrieben waren. So für die bis 1793 bestehende Apotheke in Harskirchen. Heute gibt es keine Apotheke in Harskirchen mehr. Die Apotheke im früheren Neu­ Saarwerden (seit 1794 mit Bockenheim zu Sarre-Union vereinigt) wurde 1957 auf das rechte Saarufer verlegt (8).

(1) Lefrere (Sieg1inde), Die Entwicklung des saarländischen Apothekenwesens, Frankfurt a. M. 1963. (2) Baquol-Ristelhuber, Dictionnaire topographique, historique et statistique du Haut et du Bas-Rhin, Strasbourg 1865, p. 447. (3) Gachot (Henri), Wie Dr. Georg Philipp Vogt anno 1728 als Land-Physicus zu Neu-Saarwerden bestätigt wurde, in Cahiers d'histoire et d'archeologie de Saverne, I-I! 1968, p. 21. (AD du Bas-Rlin, 25 J 681). (4) Gass (Jean), Studien zur elsässischen Kirchengeschichte, Band I! (Revolution), Strasbourg 1926, S. 162. (5) s. Lefrere, op. cit., S. 107. Druck von 1748 in Saarbrücken in der Mengertischen Buchdruckerei. (Staats- archiv Speyer, Zweibrücken III, Nr. 929, und Staatsarchiv Koblenz, Abteilung 22, Nr. 4611, fo1. 120-167). (6) ibid., S. 33. (7) ibid., S. 35. (8) Archives du Conseil regional d' Alsace de l'Ordre des Pharmaciens, Strasbourg.

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Württembergische Apotheker im Kanton Bern - Lebensdaten (Zugleich Folge VI der Lebensdaten Schweizer Apotheker"')

Von Armin W a n k m ü I I e r

Nr. 94 Beck, Friedrich Apotheker in Bern neben Pfistern "1800-"18"13 S. d. Christian B., Bäcker in Tübingen geb. Tübingen 22. 8. "1768, gest. Bern ... "18n verh .... Lehrling Tübingen b. Gmelin, s. Matrikeln der Univ. Tüb. v. 25. "10. "1790. Apoth. Ex. Bern "1800. Wurde "18"13 Professor für Pharmazie u. Chemie an der Akademie in Bern und verkaufte seine Apotheke. Vgl. BEITRÄGE VII ("1966), 8"1. Kaufte am 26. "12. "1804 in Murten das Bürgerrecht um "1650 SFr. Nr. 95 Haaf, Johann Christof Karl Apotheker in Burgdorf "1860 - "10. 7. "1868, ab "1886 Apotheker in Bern, Apotheke Marktgasse Nordseite S. d. Johann Georg H., Kanzleisekretär in Langenburg geb. Langenburg "16. 6. "1834, gest. Bern "18. "10. "1906 verh. Bümpliz/Bern 28. 9. "1860 m. Bertha, T. d. Dr. med. Bernhard Friedrich Haller, Arzt in Bern (diese geb. Bümpliz 22. 4. "1938, gest. Bern ...) Lehrling vermutlich in Württ., Stud. Pharmazie Univ. Tübingen WS "1858/59, 55 "1859, Apoth. Ex. Tüb. "17. 9. "1859. Auswanderung in die Schweiz, Apoth. Ex. Bern Winter "1859/60. Associe von Apotheker Flückiger, dann Lüdy in Burgdorf von "1860 - "10. 7. "1868. Zog dann nach Bern und betrieb dort eine Drogerie, ab "1886 eine Apotheke. Nr. 96 Heim, Ernst Apotheker in Bern "1889-"1903 S. d. Carl Heinrich H., Stadtschultheiß in Kirchberg geb. Kirchberg/J agst "12. "1. "1854, gest. Bern ... verh. Kirchberg 22. 2. 188"1 m. Sophie Emilie Olga geb. Leuenberger von Bern. Apoth. Ex. Bern ... Bürger von Bern "189"1, war zuerst Verwalter der Behrensschen Apotheke in Biel, kaufte "1889 die Fuetersche Apotheke zu Rebleuten in Bern von Wtw. Pohl, übernahme "1. 7. "1889. Nr. 97 Schmidt, Ferdinand Apothekergehilfe Bern bei Apotheker Müller, genannt "1863 S. d. Gustav 5., Pfarrer in Seißen bei Blaubeuren geb. Mundingen 24· 9. "1833, gest.... verh.... Lehrling in Württemberg, Gehilfe in Württemberg, Genf b. Hahn, Bern b. Mül• ler, Stud. Univ. Tüb. WS "186"1/62, 55 "1862, Apoth. Ex. Tüb. "1862, Apoth. Ex. Bern "13. 3. "1863, nicht bestanden! Wollte nach dem Berner Ex. als Verwalter der Wunderlichschen Apotheke nach Thun!

* Folge V (Nr. 86-93), s. BEITRAGE X (1974), 119-121.

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Nr. 98 Schobert, Richard Apotheker Bem :1870-:1887 S. d. Christian Gottlieb S., Amtsnotar in Bühlertann, ab :1849 in Ebingen geb. Bühlertann 27. :12. :1844, gest. Zürich 26. 8. :1887 (Herzschlag auf dem Bahnhof) verh. Bem ... :1882 m. Anna geb. VVyssler von Bem 3 Kinder bekannt Lehrling Neuenstein b. Krieger, Gehilfe Welzheim, Ulm, Tübingen, Genf und Bem. Apoth. Ex. Tüb. :1870, ging nach Bem als Gehilfe in der Wildbolzschen Apo­ theke ab :1870, Apoth. Ex. Bem 7. u. :1874, dann Pächter dieser Apotheke, ab :1879 Besitzer. Nr. 99 Sommer, Karl Apotheker in LangenthaI, dann in Huttwyl Kanton Bem S. d. Carl Heinrich S., Konditor in Winnenden geb. Winnenden :15. 3. :18u, gest. Aarau 22. 2. :1882 verh. Schopfheim 25. :10. :1849 m. Marie Barbara, T. d. Christian Gustav Fleiner, Apotheker in Schopfheim (diese geb. Schopfheim :19. :12. :18:19) 2 Kinder bekannt, geb. :1854 und :1858 (Huttwyl) Lehrling 4 J. Schwäb. Hall b. Schmidt, Gehilfe, zus. 6 :1/z J. Neustadt, Mos­ bach, Heidelberg, FrankenthaI, Tübingen, Konstanz u. Ludwigsburg; Apoth. Ex. Stgt. 29. 4. :1837, Apotheker in LangenthaI, danach in Huttwy!. Wurde am 8. 9. :1875 als Bürger mit Familie aus dem württ. Staatsverband entlassen. Nr. :100 Thomas, Andreas Apotheker Bem :1850-:188:1 S. d. Johann Karl T., Apotheker in Isny geb. Isny 7. 4. :1824, gest. ... (nach :188:1) verh. Isny 9.9. :1855 m. Maria Elisabetha Rosalie, T. d. Johann Gottlieb Leuen- berger, ökonomen in Bem 2 Kinder Bem :1856 u. :1859 Lehrling Isny i. d. väter!. Apotheke unter Strauß, Gehilfe ebenda, Schondorf, b. Palm, Stgt. b. Demler u. Juli :1841 - Herbst 1847 Straßburg b. Spielmann, Stud. Univ. TÜb. 1 Sem. (:1847/48), Apoth. Ex. Tüb. 25. 3. 1848; Angest. Apo­ theker Bem 1849 zu Rebleuten, dort ab 1850 Teilhaber, Apoth. Ex. Bem 24. Nov. :1852, Alleinbesitzer :1880, verpachtete 188:1 an den Schwiegersohn Poh!. Bürger in Bem :1865. Nr. :101 Völter, Georg Christian Apotheker Thun 1854-:1872 S. d. Georg Adam V., Apotheker in Bönnigheim geb. Bönnigheim 3. 2. 183:1, gest. Thun :17· 3. 1884 verh. Thun 22. 4. 1856 m. Adele, T. d .... Erb, Oberstleutnant in Thun 1 Tochter Adele Friede geb. Thun 6. 2. 1857 stud. pharm. Univ. Bem 19. :10. :1853, Apoth. Ex. Bem 10. 3. 1854. Kaufte :1854 Apotheke in Thun, Verkauf 1872, dann Hauptmann der Artillerie, Außen• minister der Schweiz, zuletzt ab 1872 Chemiker der Munitionsfabrik in Thun.

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Württembergische Apotheker des 16./18. Jahrhunderts

Folge XLIX

bearbeitet von Armin W a n k m ü I I e r

Die Apotheker von Schwäbisch Hall

Nr. :1160 Gesser, Hans Apotheker Schwäb. Hall 1519 - um 1531/35 S. d ... . geb ...., gest. Schwäb. Hall (7) um 1531/35 verh .... (Witwe steuert 1531-1539) Bürger in Schwäb. Hall 1526, "Meister Hans von der Rose" Wunder Nr. 2668 Nr. 1161 Schaurnann, Jörg Apotheker Schwäb. Hall 1536-1566 S. d .... "aus Weißenburg" geb ...., gest. Schwäb. Hall 1566 verh. I. ". II. Schwäb. Hall 28. 7. 1562 m. Sibille Feyerabend Bürger in Schwäb. Hall 1. 12. 1)36 Wunder Nr. 7395 Nr. 1162 Ziegler, Philipp Apotheker Schwäb. Hall 1566-1578 S. d. ... "aus Crailsheim" geb .. ,., gest.... (15787) verh. Crailsheim 1564 m. Wunder Nr. 9474 Nr. 1163 Secke!, Wilhelm Apotheker Schwäb. Hall 1579-1585 S. d. Jörg S., ... geb ...., gest. Schwäb. Hall. Juni 1585 verh. Schwäb. Hall (7) 4.10.1580 m. Catharine AmoId von Crailsheim (diese verh. II. 24. 4. 1599 m. Dr. med. Georg Winkler, Stadtphysikus in Schwäb. Hall) Seckel geriet mit seiner Apotheke 1585 in Konkurs und starb während des Konkursverfahrens. Wunder Nr. 6987

Mohren-Apotheke

Nr. 1164 Kreiß, Gottfriedt Apotheker Schwäbisch Hall 1566-1595 (am Markt) S. d .... "aus Bretten" geb. Bretten (7) ... , gest. Schwäb. Hall ... 1595 verh. Schwäb. Hall (7) 20. 7. 1569 m. Hester, T. d .... Beeg II. Schwäb. Hallu. 6. 1593 m. Barbara, T. d .... Winkler, Nümberg Kreiß wurde am 26. April 1552 an der Univ. Wittenberg immatrikuliert. Wunder Nr. 4970

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Nr. 1165 Ritter, Reinhard Apotheker Schwäbisch Hall 1595-1635 (am Rindmarkt) S. d. Mag. Johann R., fürst!. hess. Advokat in Marburg/Lahn geb. Marburg/Lahn (7) err. 1570, gest. Schwäbisch Hall 7. 7. 1635 verh. I. Schwäb. Hall 19. 8. 1595 m. Sybille, T. d. Gottfried Kreiß, Apotheker in Schwäb. Hall (s. Nr. 1164) (diese geb. Schwäb. Hall 24. 3. 1576, gest. Schwäb. Hall 25. 6. 1632) H. Schwäb. Hall 16. 7. 1633 m. Barbara, T. d. Johann Andreas Sülzer, Gastgeber in Schwäb. Hall (diese geb. Schwäb. Hall 28. 4. 1589, verh. H. Schwäb. Hall 31. 1. 1637 m. Alexander Clasius, des Rats in Schwäb. Hall) 11 Kinder I. Ehe bekannt 1596-1607 Ritter besuchte das Pädagogium in Marburg/Lahn, war 5 J. Lehrling, 7 Jahre Geselle in Pforzheim, , Frankfurt/Main und Schwäb. Hall. 1615 Wahl in den äußeren Rat, 1619 in den innern Rat Bürger in Schwäb. Hall 1597 Wunder Nr. 6574 Nr. 1166 Firnhaber, Johann Sebastian Apotheker Schwäbisch Hall 1635-1651 S. d. Matthias F., Handelsmann in Schwäb. Hall geb. Schwäb. Hall 21. 2. 16°3, gest. Schwäb. Hall 29. 10. 1672 verh. Schwäb. Hall 30. 1. 1627 m. Maria, T. d. Johann Wagner, ... in Schwäb. Hall hatte 20 Kinder Firnhaber besuchte die Lateinschule, war Lehrling Öhringen bei Marguardt Beer, als Geselle Reise nach Italien mit 2 österr. Freiherrn, lernte gut die ita!. Sprache. Kaufte 1635 die Rittersche Apotheke in Schwäb. Hall. 1637 im äußern Rat, 1651 im innern Rat, Marktherr, Gerichtsherr, Stadt­ schultheiß, Stallherr, Mühlpfleger, Zeug- u. Wachherr. Einigungsrichter, Bauherr, Kastenmitpfleger, Stubenherr, Viertelrichter, Zeugherr, der Gold­ schmiede u. Kantengießer Kreidherr und Hauptmann der Untergänger und anderer Handwerkszünfte. Nr. 1167 Weidner, Johann Wolfgang Apotheker Schwäbisch Hall 1651-1687 S. d. Johann Wolfgang W., Prediger, später Dekan in Schwäb. Hall geb. Schwäb. Hall 17. 1. 1624, gest. Schwäb. Hall 14. 5. 1687 verh. Schwäb. Hall 5. 8. 1651 m. Susanna Elisabeth, T. d. Johann Sebastian Firnhaber, Apotheker, des innern Rats und Hospitalschultheiß in Schwäb. Hall (s. Nr. 1166) (diese geb. Schwäb. Hall 20. 3. 1629, gest. 27. 8. 1713) 5 Kinder Weidner war Lehrling 3 J. Crailsheim b. Johann Benedict Schramm, 4 J. Geselle Straßburg, und "andere Orte des Reichs". Rückkehr nach Schwäb. Hall, 1651 übernahme der Apotheke seines Schwiegervaters. Nr. 1168 Weidner, Johann Christoph Apotheker Schwäbisch Hall 1687-1699 S. d. Johann Wolfgang W., Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1167 geb. Schwäb. Hall 24. 10. 1657, gest. Schwäb. Hall 8. 6. 1731 verh. 1. Schwäb. Hall 20. 11. 1688 m. Anna Margaretha, Wtw. d. Mag. Ulrich Hirsch, Pfarrer in Pfullingen, T. d. Johann Eisenmenger, des innern Rats in Schwäb. Hall (diese geb. 26. 9. 1628, gest. Schwäb. Hall 9· 7· 1700) II. Schwäb. Hall 8. 10. 1701 m. Catharina Rosina, T. d. Johannes Spind­ Ier, Registrator in Esslingen (diese geb. Esslingen 27· 7· 1675)

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1. Ehe keine Kinder, II. Kinder 1 Tochter, geb. 1704, gest. 1713 Weidner besuchte das Gymnasium, Lehrling 5 J. Schwäb. Hall b. s. Vater, Geselle, vom Vater in die Officin gerufen, übernahme nach dessen Tod 1687, Verkauf der Apotheke 1699. Steuert als wohnhaft in der Pfaffengasse, wurde 1706 Oberfleischschätzer. Nr. 1169 Erich, Philipp Frantz Apotheker Schwäbisch Hall 1699-1725 S. d. Christoph E., Kanzleidirektor u. hohenloh. Rat in Waldenburg geb. Waldenburg 28. 1. 1664, gest. Schwäb. Hall 24· 5. 1725 verh. Schwäb. Hall 2. 9. 1710 m. Maria Magdalena, T. d. Nicolai Stier, des innern Rats, Bauherr u. Praesenzpfleger (diese geb .... und verh. Ir. m. J. Michael Heffelmayer, s. Nr. 1170) 1 Tochter, geb. 1714, gest. 1721 Erich studierte an der Univ. Heidelberg 1 Sem. Jurisprudenz, besuchte dann das Gymnasium, da sein Vater starb, konnte nicht weiter studieren, Lehrling 5 J. (ab 1676) Ansbach Hofapotheke, Geselle Crailsheim, Nürnberg, Ansbach, Heidelberg Hofapotheke, wanderte 1685 nach Hessen, dann nach Osnabrück, 1 J. in Wismar, Wanderung nach Hamburg, Lübeck und Hannover. Geselle in Riga, 1687 beim schwed. Gouverneur in Liffland, ging mit dessen Frau als Apotheker nach Stockholm, 1 J. Stockholm Hofapotheke, wurde krank, dann Wanderung über Danzig nach Königsberg, hörte dort Vorlesungen an der Univ. über Anatomie und Medizin, 1690 in Kopenhagen, Wanderung über Stralsund nach Stettin, erneut schwer krank, 1691 in Berlin, in Dresden, Frankfurt/Main, Nürnberg, hoffte die Hofapotheke in Stuttgart übernehmen zu können, Hoffnung machte ihm Leibmedikus Dr. Zeller, Geselle in Wien, Mähren, Böhmen und 1699 in Stuttgart. War 18 Jahre als Geselle unterwegs. 1699 Kauf der Weidnerschen Apotheke in Schwäbisch Hall. Steuerte in der "Rott EU. Nr. 1170 Heffel111eyer, Johann Michael Apotheker Schwäbisch Hall 1726-1731 S. d. Ferdinand H., des Rats und Eisenfaktor in Calw geb. Calw 11. 11. 1695, gest. Schwäb. Hall 24. 2.1742 verh. Schwäb. Hall 21. 5. 1726 m. Maria Magdalena, Wtw. des Philipp Frantz Erich, Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1169 Heffelmeyer sollte Theologe werden. Sein Vater hatte noch mehrere Kinder und verlor beim Franzoseneinfall einfolge Zerstörung der Stadt sein Vermö• gen. Nun mußte der Sohn Apotheker werden. Lehrling 5 J. Stgt. b. Reinöl, Geselle in vielen Apotheken in Nürnberg, Wertheim, , Würzburg und Straßburg. Seit 1725 Schwäb. Hall bei Apotheker Erich, nach dessen Tode Provisor bei der Witwe, 1726 Heirat der Witwe und übernahme der Apotheke. Hatte dann die Offizin gänzlich neu eingerichtet und 1728 beim Stadtbrand wieder verloren. Nun entschloß er sich zum Studium, was er schon in der Jugend beabsichtigt hatte, 1730 an der Univ. AltdorC Studium der Medizin Abschluß Ex. Lizentiat der Medizin, Rückkehr nach Schwäb. Hall, hatte gute Praxis. In der Zwischen­ zeit Verkauf der Apotheke 1731. Nr. 1171 Scheinhardt, Johann Christoph Apotheker Schwäbisch Hall 1731-1741 S. d. Johannes Heinrich S., Pfarrer in Weigenheim über Uffenheim geb. Weigenheim 23. 8. 1707, gest. Schwäb. Hall 13. 1. 1741 verh. Schwäb. Hall 19. 2. 1732 m. Anna Catharina, T. d. Georg Albrecht Textor, Präsenzpfleger u. Ratsverwandter i. Schwäb. Hall, Wtw. des Johann Adam Brölloch, Adler-Wirt i. Schwäb. Hall 27· 4. 1764).

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1 Sohn und 1 Tochter Scheinhardt war Lehrling 6 J. Crailsheim b. s. Oheim, Apotheker Salomon Scheinhardt s. Nr. 728, Geselle Ansbach Hofapotheke, Würzburg u. Schwäb. Hall, kaufte dann 1731 Apotheke von dem jetzigen Licent. Mediz. Johann Michael Haffelmayer. Ab 1.735 im äußeren Rat. Nr. 1.172 Christfels, J ohann Friedrich Apotheker Schwäbisch Hall 1743-1762 S. d. Philipp Ernst c., gräflich-holenlohischer-schillingsfürstI. Kammerrat geb. Wilhermsdorf 1.5. 1.0. 1.707, gest. Schwäb. Hall 7. 12. 1.764 verh. Schwäb. Hall 23. 4. 1.743 m. Anna Catharia, Wtw. d. Johann Christoph Scheinhardt, Apoth. i. Schwäb. Hall, s. Nr. 1.171 11. Schwäb. Hall 9. 1.0. 1.764 m. Susanna Maria, Wtw. des Johann Pet er Textor, Spitalmeister in Schwäb. Hall Christfels war Lehrling Wilhermsdorf b. Buch, Geselle Holland und in der Schweiz, Provisor 12 J. Basel in der Brandmüllerschen Offizin, hatte Zeugnis der Med. Fakultät als "geschickter Pharmacopaeum und Chymicum". 1743 in Schwäb. Hall, Bürger 27. 2. 1.743, 18. 7. 1.746 im äußern Rat, 9. 5. 1.755 Haal­ pfleger, 1757 Proviant-Kommissar des Schwäbischen Kreises. Verkaufte 1.762 Apotheke an Apotheker Joh. Philipp Kühnlin. Nr. 1.173 Kühnlin, Johann Philipp Apotheker Schwäbisch Hall 1.762-1.789 S. d. Philipp Heinrich K., Apotheker in Stetten/Rems geb.GÖppingen 27. 9. 1728, gest. Schwäb. Hall 30. 12. 1789 verh. Schwäb. Hall 18. 1.. 1763 m. Susanna Magdalena, T. d. Johann Jakob Beyschlag, MitgI. d. 1nnern u. Geheimen Rats, Consistorial- und Scholarchae, Obervormundgerichtsdirektor und Pfleger zu St. Catharina keine Kinder Apothekerlehrling, Geselle in der Schweiz und "anderen berühmten Orten", Provisor ab 1.755 bei Apotheker Christfels Schwäb. Hall, erwarb 1762 dessen Apotheke käuflich. Bürger 1.1. 9. 1761, Haalpfleger.

Nr. 1.174 Lutz, Johann Friedrich Apotheker Schwäbisch Hall 1.790-1812 S. d. Samuel Friedrich L., Apotheker in G öppingen, s. Nr. 123 geb. Göppingen 2. 10. 1.773, gest. Schwäb. Hall 30. 9. 1.812 verh. Schwäb. Hall 21. 4. 1.795 m. Johanna Sophia Susanna Friederike, T. d. Wolfgang Jakob Redlinger, Pfarrer in Erbach (diese geb. 1.8. 10. 1771, verh. 11. nach 1.81.2 mit Goldschmied Bölz) Bürger Schwäb. Hall 1.. 3. 1790, Kauf der Apotheke von der Witwe Kühnlin. Nr. 1.175 Christmann, Christoph Ludwig Christian Apotheker Schwäbisch Hall 1.81.3-1.820 S. d. Gottlob Friedrich c., Dr. med. u. Physikus in Winnenden geb. Winnenden 5. 1.0. 1781., gest. Schwäb. Hall 12. 1.0. 1.820 verh. Schwäb. Hall 1.7. 8. 181.3 m. Rosina Louise, T. d. Christoph Heinrich Dötschmann, Kaufmann in Schwäb. Hall (diese geb. ebenda 20. 12. 1.792, gest. ebenda 31. 8. 1825, verh. 11. mit Apotheker Schmid, s. Nr. 1.176) . 4 Kinder 1814-1820 Christmann war Lehrling 1795-1799 Winnenden b. Wölfing, Gehilfe ab 1.799 1. J. Göppingen b. Luz, 4112 J. Stuttgart bei Lang & Reuß und 41/2 J. Tübingen bei Apotheker Dr. Gmelin, nach dessen Tode ab 8. 1.2. 1809 dort Provisor. Apoth. Ex. Stgt. 1.1. 1. 1810.

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Nr. 1176 Schmid, Christian David Apotheker Schwäbisch Hall 1821-1841 S. d. Hermann Ludwig Conrad S., Pfarrer in Biberach/Heilbronn geb. Biberach/Heilbronn 23. 8. 1785, gest. Schwäb. Hall 4. 11. 1849 verh. 1. Schwäb. Hall 13. 11. 1821 m. Rosina Louise, Wtw. d. Apothekers Christmann, s. NI'. 1175 11. Schwäb. Hall 3. 6. 1828 m. Elisabetha Magdalena, T. d .... Majer, Finanzkammerassessor in Ellwangen (diese geb. Schwäb. Hall 1. 1. 1801, gest. Schwäb. Hall 20. 4. 1844) 1. Ehe 3 Kinder 1823-1825, alle früh gest. II. Ehe 4 Kinder 1829-1836 Lehrling 1801-1806 Heilbronn b. Sicherer, Gehilfe 112 J. ebenda, 112 J. Ulm b. Lize!, 5 J. Calw b. Gaupp, 4112 J. Bern b. Morell und 3 J. Heilbronn b. Sicherer. Wird Provisor b. Wtw. Christmann Schwäb. Hall, Apoth. Ex. Stgt. 24. 3. 1821. übergab seinem Stiefsohn 1841 die Apotheke.

Löwen-Apotheke

Nr. 1177 Weinlin, Johann Kaspar Apotheker Schwäbisch Hall 1587-1608 S. d. Mag. Abel W., zu!. Abt in Lorch geb. Herrenberg 5. 2. 1559, gest. Schwäb. Hall 2. 1. 1608 verh. 1. ... vor 1587 m. Barbara, T. d .... Rabus in Ulm (diese gest. Schwäb. Hall 1595) II. Schwäb. Hall 26. 8. 1595 m. Katharina, T. d. Johann Rößler, Prediger in Schwäb. Hall (diese gest. Schwäb. Hall 1599) II1. Schwäb. Hall 15. 1. 1600 m. Katharina, T. d. Johann Weidner, Dekan in Schwäb. Hall (diese verh. II. Apotheker Stellwag, s. NI'. 1178) 1. Ehe 6 Kinder bekannt 1587-1593 11. Ehe 4 Kinder bekannt 1596-1598 II1. Ehe 5 Kinder bekannt 1601-1608 (letztes Kind posthum) Weinlin war beim Tode auch "des Gerichts" (= im Spitalgericht)

Nr. 1178 Stellwag, Michael Apotheker Schwäbisch Hall 1608-1639 S. d. Bartholomae S., Kanzleiverwalter in Rothenburg/Tauber geb. Rothenburg/Tauber 11. 6. 1583, gest. Schwäb. Hall 15. 2. 1639 verh. Schwäb. Hall 30. 8. 1608 m. Katharina, Wtw. d. Johann Kaspar Wein­ lin, + Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1177 (diese geb. Schwäb. Hall 3. 5· 1582, gest. Schwäb. Hall 13. 12. 1645) 6 Kinder 1609-1624, davon Sohn Johann David, geb. 1622, Apotheker s. Nr. 1179 Stellwag war Lehrling ab 1600 in Göppingen b. Lutz, Geselle 2 J. Augsburg, 1 J. Stgt. und in Frankfurt/Main. Wurde 1627 in das Spitalgericht gewählt, 1635 in den äußeren Rat, erreichte hier die erste Stelle.

Nr. 1179 Stellwag, Johann David Apotheker Schwäbisch Hall 1643-1679 S. d. Michael S., Apotheker in Schwäb. Hall, s. NI'. 1178 geb. Schwäb. Hall 17. 2. 1622, gest. Schwäb. Hall 26. 9· 1679 verh. Schwäb. Hall 10. 6. 1645 m. Susanna Maria, T. d. Ulrich Eisenmenger, des innern Rats, Hospital- u. Kastenpfleger in Schwäb. Hall hatte 13 Kinder, davon wurden 2 Apotheker Stellwag besuchte die deutsche- und lat. Schule, war Lehrling b. s. Vater,

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ging als Geselle 1640 in die Fremde, servierte in verschiedenen Städten und wurde 1643 von seiner Mutter zur Versehung derApotheke nach Hause geru­ fen. Er war seit 1655 im Spitalgericht, seit 1658 im äußern Rat und seit 1678 im innern Rat. Nr. 1180 Stellwag, Georg Friedrich Apotheker Schwäbisch Hall 1684-1723 S. d. Johann David S., Apotheker in Schwäbisch Hall, s. Nr. 1179 geb. Schwäb. Hall 19. 12. 1656, gest. Schwäb. Hall 30. 1. 1731 verh. Schwäb. Hall 29. 4. 1684 m. Susanna Kordula, T. d. Johann Ludwig Eisenmenger, Amtmann in Vellberg (diese verh. Ir. 11. 9. 1736 m. Johann Friedrich Beyschlag, Dr. med. und Physikus in Schwäb. Hall) 4 Söhne und 4 Töchter, je 2 1731 noch lebend Stellwag war Lehrling Rothenburg/Tauber b. Georg Schwatzmann, des innern Rats, Geselle b. s. Vater, ab 1675 Nördlingen, Mainz i. d. Hofapotheke, Straß• burg, wollte nach Paris, wurde wegen Tod seines Vaters nach Hause gerufen ~nd versah als Provisor 41/2 J. lang für die Mutter die Apotheke bis zur übernahme als Inhaber 1684. Er verlor 1709 seinen ältesten Sohn als Apothekerlehrling in Heilbronn durch Ertrinken im Neckar. Stellwag wurde gewählt 1684 in das Hospitalgericht, 1687 in den äußeren Rat und 1721 in den innern Rat. Die Apotheke trug die Bezeichnung "um den Markt". Nr. 1181 Stellwag, Georg Friedrich Apotheker Schwäbisch Hall 1723-1734 S. d. Georg Friedrich S., Apotheker in Schwäbisch Hall, s. Nr. 1180 geb. Schwäb. Hall ... um 1698, gest. Schwäb. Hall 7. 11. 1734 verh. Schwäb. Hall 23. 2. 1723 m. Maria Elisabeth, T. d. Wolfgang Caspar Sanwald, Stättmeister, Konsistorial- und Scholarchdirektor, Kirchen­ visitator in Schwäb. Hall. 1734 lebten noch 1 Sohn und 2 Töchter Stellwag war Lehrling b. s. Vater, Geselle 1713-1715 Regensburg b. Wein­ mann "blieb dort von der Pest verschont", Reise 1715 ff. nach Passau, Wien, Preßburg, Königreich Polen, Geselle Danzig b. H. Heding, krank, Reise nach Königsberg, Stettin, Berlin, Geselle Dresden i. d. Virnbaumschen Offizin, Reise nach Leipzig, Halle, Jena, Nürnberg, Geselle Frankfurt/Main 1 J. b. Henrici, Vater rief ihn nach Hause und wollte ihm die Apotheke übergeben, doch erbat er sich noch eine Reise nach Holland und hatte "Appetit auf Eng­ land". Rückkehr nach Schwäb. Hall, Wahl in den innern Rat, 1728 Zerstö• rung der Apotheke und Wiederaufbau. Nr. 885 Sande!, Johann Peter Apotheker Aalen 1740-1743, Schwäbisch Hall 1743-1762 S. d. Johann Christoph S., Handelsmann, des äußern Rats in Schwäb. Hall geb. Schwäb. Hall 3. 3. 1716, gest. Schwäb. Hall 1. 6. 1762 verh. Aalen 16. 5. 1740 m. Benigna, Concordia, Wtw. des Apotheker Winter in Aalen, s. Nr. 884 8 Kinder, davon 1 Sohn Nachfolger, s. Nr. 1182 und 1 Sohn Apotheker öhrin• gen, s. Nr. 653 Sandei war auf demGymnasium bis "Secundam Klasse", Lehrling 4 J. (ab 1732) Eßlingen b. Wiedersheim und Reiser, Gehilfe Schwäb. Hall b. Schein­ hard, 1 J. Basel, 3 J. Straßburg, Provisor, dann Inhaber durch Einheirat 1740-1743 Aalen, kaufte 1743 Stellwagsche Apotheke in Schwäb. Hall. Wurde 1748 in den äußern Rat gewählt.

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Nr. 1182 Sandel, Johann Peter(U) Apotheker Schwäbisch Hall 1774-1824 S. d. Johann Peter S., Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 885 geb. Schwäb. Hall 1. 11. 1744, gest. Schwäb. Hall 19. 12. 1827 verh. Schwäb. Hall 16. 8. 1744 m. Regina Susanna, T. d. Johann Christoph Paul Lay, Bürger und Kaufmann in Schwäb. Hall (diese geb. Schwäb. Hall 26. 1. 1753, gest. Schwäb. Hall 1. 10. 1796) 7 Kinder 1775-1788 Nr. 1183 Sandel, Johann Peter (UI) Apotheker Schwäbisch Hall (mit dem Vater) 1814-1825 S. d. Johann Peter (U) S., Apotheker Schwäb. Hall, s. Nr. 1182 geb. Schwäb. Hall 21. 6. 1775, gest. Schwäb. Hall 13 ..11. 1825 verh. Schwäb. Hall 2. 8. 1814 m. Susanne Margarete, T. d. GeorgMichael Schloßseider, Rotgerber in Schwäb. Hall (diese geb. Schwäb. Hall 14. 8. 1790, gest. 9· 1. 1875) keine Kinder Sandei besuchte das Gymnasium in Schwäb. Hall, war Lehrling 1794-1797 b. s. Vater, Gehilfe 3 J. (1797-Mich. 1800) Straßburg b. Spielmann, 2112 J. (Mich. 180o-Ost. 1803) Genf b. Gosse, dazwischen 11/4 J. Gehilfe im chem. Laborat. in Paris und Besuch von Kurs in Chemie und Botanik. Machte 1811 vorzügliche Analyse der Sole von Schwäb. Hall, Apoth. Ex. Stgt. 30. 3. 1813. Nr. 404 Sandel, Georg David Apotheker Lauffen 1812-1826, Schwäbisch Hall 1826-1839 geb. Schwäb. Hall 20. 2. 1788, gest. Schwäb. Hall 14. 1. 1839 verh. Lauffen 5.8.1813 m. Elisabeth Friederike, T. d. Bernhard Friedrich Balz, Apotheker in Lauffen, s. Nr. 158 (diese geb. Lauffen 4- 10. 1793, gest. Schwäb. Hall 23. 2. 1864) 6 Kinder 1814-1831 Sandei war Lehrling 1802-1806 b. s. Vater, Gehilfe 1806-Herbst 1807 Basel b. Rhyner, 18°7-18°9 Bern b. Morell, 1809-1810 Bern b. Peschier u. b. s. Vater, Apoth. Ex. Stgt. 18. 2. 1811, wurde Provisor Stgt. bei Apoth. u. Mate­ rialist Keppler, kam nach dem Tode von Balz nach Lauffen, nach dem Tode seines Bruders nach Schwäb. HaI!.

Engel-Apotheke

Nr. 1184 Döllin, Melchior Apotheker Schwäbisch Hall, eröffnete 3. Apotheke 1635-1664 S. d. Melcher D., seit 1623 Bierbrauer in Schwäb. Hall geb. Donauwörth ..., gest. ... (nach 1687) verh. I. ... 1633 m. Elisabeth, T. d. Johann Greither, Wirt zum güldenen Hirsch in Kempten (diese geb. Kempten 19. 8. 1610, gest. Schwäb. Hall 11. 5. 1653) H. Schwäb. Hall 23. 8. 1653 m. Sabine, T. d. Jeremias Greiner, ... zu Fischbach aus I. Ehe u. a. Sohn Johann Christoph, geb. 6. 5. 1641, Nachf. als Apotheker aus II. Ehe 9 Kinder 1654 ff. bekannt Melchior Döllin eröffnete eine 3. Apotheke in Schwäb. Hall, er übergab diese 1664 seinem Sohn und war dann bei denTruppen des Schwäbischen Kreiskon­ tingents Zahl- u. Proviantmeister, u. a. im August 1664 in Ungarn. Später war er Commisar und gemeinschaft!. Notar, Vogt der Wöllwartschen Herrschaft zu Essingen, zuletzt lebte er im Pfründtnerhaus in Schwäb. Hall.

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Nr. 1185 Döllin, Johann Christoph Apotheker Schwäbisch Hall 1664-1683 S. d. Melchior D., Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1184 geb. Schwäb. Hall 6. 5. 1641, gest. Schwäb. Hall 21. 9. 1683 verh. 1. Nürtingen 26. 4. 1664 m. Juliane, T. d. David Seitz, Patrizier in Augs­ bur.g. (d.iese geb. Augsburg err. 1628, gest. Schwäb. Hall 26. 1. 1676) H. Ohrmgen 29. 8. 1676 m. Anna Rosina, T. d; Johann Michael Hem­ minger, Archidiacon in Öhringen (diese geb. Öhringen 20. 4. 1658, verh. I1. Schwäb. Hall 8. 7. 1684 m. Physikus J. Friedrich Eckhardt, der die Apotheke fortführte) 1. Ehe 3 Kinder bekannt 1666-1669 H. Ehe 3 Kinder bekannt 1678-1683 Döllin besuchte die Lateinschule, war 5 J. A;:>othekerlehrling, ging als Geselle am 10. 8. 1661 nach Stuttgart, 1 J. in Bingen/Rhein, Provisor in Speyer, ab 1664 Apotheker in Schwäb. Hall. Nr. 1186 Bräun, Johann Adam Apotheker Schwäb. Hall 1687-1692 5. d. Johann B., Apotheker u. Ratsbeisitzer in Straßburg geb. Straßburg 18. 10. 1646, gest. Schwäb. Hall 5. 7. 1692 verh. Straßburg 10. 7. 1673 m. Margarete, T. d. Dr. Kast, der 15er Rats- beisitzer 1692 lebten noch 2 Söhne und 1 Tochter aus dieser Ehe Bräun war Apothekerlehrling, Geselle in vielen Städten, kaufte 1687 die Döllinsche Apotheke in Schwäb. Hall, wurde Bürger und zog mit seiner Familie hierher. Nr. 1187 Strobl, Johann Engelhardt Apotheker Schwäb. Hall 1693-17°1 S. d. Abraham, 5., Chirurg in Marburg/Lahn geb. Marburg/Lahn 20. 12. 1656, gest. Schwäb. Hall 29. 8. 1701 verh. Schwäb. Hall 5. 1. 1693 m. Margaretha, Wtw. d. Johann Adam Bräun, Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1186 (diese verh. H. Schwäb. Hall 23. 11. 1706 m. Johann Melchior Hirsch, des äußern Rats und Chirurg in Schwäb. Hall) 1 Sohn und 1 Tochter (geb. 25· 3. 1694) Nr. 1188 Bräun, Philipp Jakob Apotheker Schwäb. Hall 1703-1719 S. d. Johann Adam B., Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1186 geb. Straßburg 25. 12. 1676, gest. Schwäb. Hall 18. 8. 1719 verh. Schwäb. Hall 20. 11. 1703 m. Anna Maria, T. d. Julius J. Nikolaus Schragmüller, Stättmeister u. Steuerherr in Schwäb. Hall (diese geb. Schwäb. Hall 7. 6. 1683, gest. Schwäb. Hall 8. 4. 1735, verh. H. mit Apotheker E. F. Wackenhaagen, s. Nr. 1189) 4- Kinder bekannt 1710-1714 (1 Sohn, :3 Töchter) Bräun war Lehrling Schwäb. Hall b. s. Vater, nach dessen Tode noch 4 J. Nürnberg b. Eßen, Geselle in Straßburg i. d. Apotheke seines Großvaters, 3 J. Paris Hofapotheke, in London, Haag, Genf zus. 13 Jahre. Mußte wegen Tod seines Stiefvaters nach Hause. 1703 im Hospitalgericht, 1705 im äußern Rat. Nr. 1189 Wackenhaagen, Friedrich Ernst Apotheker Schwäb. Hall 1724-1719 S. d. Friedrich Christoph W., Bürgermeister in Blankenburg geb. Blankenburg ... 1689, gest. Schwäb. Hall 12. 5. 1756

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verh. Schwäb. Hall 23. 5. ~724 m. Anna Maria, Wtw. des Apotheker Philipp Jakob Bräun, s. Nr. 1188 Wackenhaagen war Lehrling ab ~706 Braunschweig b. Apotheker Johann Peter Mayer, ab ~711 Geselle in Neumarkt/Fürstentum Breslau b. Apotheker Weiß, Dresden b. vVtw. Müller, Wernigerode b. Möller, Regensburg b. Leipold, ab ~711 Schwäb. Hall b. Stellwag und ab ~7~4 Schwäb. Hall b. Bräun. Hier ab ~7~9 Provisor. Mitglied des äußern Rats. Nr. 1190 Bräun, Johann Nikolaus Apotheker Schwäb. Hall ~740-~757 S. d. Philipp Jakob B., Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1188 geb. Schwäb. Hall 3. 6. ~7~6, gest. Schwäb. Hall 9. 9· ~757 verh. Schwäb. Hall 9. 2. ~740 m. Sibylle Martha, T. d. Friedrich Ludwig Münster, Archidiakon in Heilbronn (diese verh. H. m. Theodor Chri­ stian Weiß, Apotheker, s. Nr. 1192) 7 Kinder bekannt (4 Söhne und 3 Töchter) Bräun besuchte die deutsche Schule, das Gymnasium bis zur Sekunda, Lehr­ ling ab ~734 b. s. Stiefvater, Geselle in Heilbronn, Schlettstadt, und b. s. Stiefvater. War ab ~740 A?otheker bei seinem Stiefvater. Starb an Lungenschwindsucht. ~. Mitglied des äußern Rats, Stubenherr, Hirtenmeister.

Nr. 119~ Bräun, Johann Friedrich Lorentz Apothekergeselle Schwäb. Hall bis ~76~ S. d. Johann Nikolaus B., Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1190 geb. Schwäb. Hall 4. 2. ~74~, gest. Schwäb. Hall 26. ~o. ~76~ ledig Bräun besuchte die deutsche Schule, das Gymnasium, Lehrling b. s. Stief­ vater Weiß in Schwäb. Hall, wurde schwindsüchtig, starb als Geselle im Alter von 20 Jahren. Nr. 1192 Weiß, Theodor Christian Apotheker Schwäb. Hall ~76~-~786 S. d .... Diacon an Stadt- und Klosterkirche in Guben/Niederlausitz geb. Guben 29. ~o. ~729, gest. Schwäb. Hall 7. ~2. ~788 verh. Vellberg~. 9. ~76~ m. Sybilla Martha, Wtw. d. Johann Nikolaus Bräun, Apotheker in Schwäb. Hall, s. Nr. 1190 2 Töchter Lehrling Züllichau, Gehilfe "in den vornehmsten Städten Deutschlands", Provisor ab ~757 Schwäb. Hall Bräunsche Apotheke, ab ~76~ durch Heirat der Witwe Inhaber. Im äußeren Rat, ~783 im Inneren Rat. Bürger 4. 5. ~761. ~782 Steuerdeputierter . Nr. 1193 Bär, Lorenz Michael Apotheker Schwäb. Hall ~786-1803 S. d. Johann Albrecht B., Küfermeister, auch Essighändler und Bürgermeister in Marktbreit geb. Marktbreit 30. 9. ~755, gest. Schwäb. Hall 11. ~o. ~803 verh. Schwäb. Hall 9. 5. ~786 m. Margaretha Rosina, T. d. Johann Friedrich Horlacher, Handelsmann und Leutnant b. d. Unterstocks-Companie in Schwäb. Hall. 5 Kinder (~ Sohn überlebend) Lehrling Marktbreit, Geselle 10 J. im Ausland "besonders auch in der Schweiz".

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Konnte 1786 die Weißsehe Apotheke käuflich erwerben und wurde 7. 4. 1786 als Bürger aufgenommen, im äußeren Rat.

Nr. 1194 Kober, Dr. Christian August Adolph Apotheker Schwäb. Hall 18°4-1842 S. d. Johann Adam K., Kirchenvorsteher in Zeiz geb. Zeiz 16. 5. 1773, gest. Schwäb. Hall 24. 2. 1842 verh. I. Schwäb. Hall 8. 5. 1804 m. Margarethe Rosine, Wtw. des Apothekers L. Michael Bär, s. Nr. 1193 (diese geb. Schwäb. Hall 20. 11. 1731, gest. Schwäb. Hall 23. 4. 1812). Ir. Schwäb. Hall 3. 11. 1812 m. Regina Rosina, T. d. Johann Friedrich Horlacher, Kaufmann in Schwäb. Hall. 3 Kinder II. Ehe 1813-1822 Kober promovierte an der Univ. Gießen am 12. 6. 1805 zum Dr. ehern. et. pharm. Er eröffnete 1814 eine Filiala;:>otheke in Ilshofen.

Dritte Apotheke im 17. Jahrhundert

Nr. 1195 Greter, Jakob Apotheker Schwäbisch Hall 1613-1625!1626 S. d. Christoph G., Pfarrherr in Schwäb. Hall geb. Schwäb. Hall ..., gest. Schwäb. Hall 15. 9. 1634 verh. Schwäb. Hall 5. 2. 1611 m. Margarete, T. d. Georg Beyschlag (diese gest. Schwäb. Hall 29· 9. 1634) Kinder: Anna Barbara, geb. Schwäb. Hall 21. 12. 1615 Anna Maria, geb. Schwäb. Hall 7. 8. 1618 Agnes Dorothea, geb. Schwäb. Hall 15. 12. 1622 Dorothea, geb. Schwäb. Hall 3. 5. 1627, gest. ebenda 14. 10. 1634 Anna Sabina, geb. Schwäb. Hall ..., gest. ebenda 7. 10. 1634 Greter eröffnete 1613 eine neue, dritte Apotheke in Schwäbisch Hall, die 1625 oder 1626 wieder geschlossen wurde. Wahrscheinlich sind Greter und seine Frau, sowie 2 Kinder an der Pest zwi­ schen 15. Sept. und 14. akt. 1634 gestorben.

Vierte Apotheke im 17. Jahrhundert

Nr. 1196 Barth, Valentin Apotheker Schwäbisch Hall 1643-1651 S. d. Valentin B., fürst!. sächs. Mundschenk in Weimar geb. Weimar (?) ..., gest. Wimpfen 9. 6. 1678 verh. I. Schwäb. Hall 24. 5. 1642 m. Anna Margaretha, T. d. David Stadtmann, des innern Rats, später Stättmeister in Schwäb. Hall (diese geb. Schwäb. Hall 27. 5. 1618, gest. Schwäb. Hall 27· 7· 1649) 1 Tochter, gest 27. 11. 1644 verh. II. Crailsheim 8. 1. 1650 m. Margarethe, T. d. Michael Weidner, Bürger und des Rats in Crailsheim Barth schloß 1651 seine 1643 als 4. Offizin eröffnete Apotheke und ging nach Wimpfen als Apotheker.

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Apotheker ohne eigene Apotheke:

Nr. 1197 Dätschmann, Peter Apotheker, ansässig in Schwäbisch Hall S. d. Mag. Peter D., Pfarrer zu St. Katharina in Schwäbisch Hall geb. Schwäb. Hall 22. 5. 1599, gest. Schwäb. Hall 27. 8. 1635 verh. Schwäb. Hall 18. 9. 1627 m. Susanna, T. d. Johann Caspar Weinlin, Apotheker in Schwäb. Hall, Wtw. des Michael Vogelmann, Pfarrer in Tüngental (diese geb. Schwäb. Hall 18. 4. 1605, gest. Schwäb. Hall 12. 2. 1637) 5 Kinder 1628-1636 Dötschmann besuchte die Lateinschule, war Lehrling in Stuttgart, Dlm und Schwäb. Hall. Nr. 1198 Firnhaber, Georg Wolfgang Apotheker, ansässig in Schwäbisch Hall S. d. Bernhardt F., Bürger und Krämer in Gunzenhausen geb. Gunzenhausen 19. 7. 1619, gest. Schwäb. Hall 22. 9. 1662 verh. Schwäb. Hall 23. 1. 1649 m. Agnes, Wtw. d. Johann Jakob Jäger, Han- deIsmann, des äußern Rats und Gerichts in Schwäb. Hall, geb. Firnhaber keine Kinder Firnhaber besuchte die Lateinschule, Lehrling 5 J. (ab 1635) Schwäb. Hall b. Johann Sebastian Firnhaber, Geselle 5 J. in Sachsen, im Braunschweiger Land und ab 1645 in Schwäb. Hall, Stellwagsche Apotheke. Wünschte immer, daß er eine Apotheke "aufrichten" dürfe oder sonsten eine Offizin zu bedienen hätte. Nr. 1199 Dällin, Andreas Apotheker, ansässig in Schwäbisch Hall, dann Spitalmeister S. d. Michael D., Bierbrauer in Schwäb. Hall geb. Schwäb. Hall ..., gest. Schwäb. Hall ... verh. 1. Schwäb. Hall 25. 2. 1651 m. Ursula Maria, T. d. Dr. med. Johann Morhardt, Physikus in Schwäb. Hall (diese geb. Schwäb. Hall 8. 7. 1626, gest. Schwäb. Hall ... 1672) II. Schwäb. Hall 27. 8. 1672 m. Eva, T. d ...., Wtw. d. Eberhard Wüst, Bäcker in Schwäb. Hall. 2 Kinder 1653 (später Haalmeister) und 1652

Nr. 1200 Spaenkuch, Johann Jakob Apotheker, ansässig in Schwäbisch Hall, dann Bauschreiber S. d. Jakob S., Pfarrer bei St. Katharina in Schwäbisch Hall geb .... 1623, gest .... 1689 verh. Schwäb. Hall 29. 5. 1655 m. Maria Blandina, T. d. Daniel Heintz Nr. 1201 Stängler, Johann Apotheker, ansässig in Schwäbisch Hall S. d. Michael S., Metzger in Schwäb. Hall geb ...., gest .... verh. Schwäb. Hall 31. 7. 1655 m. Margarete, T. d. Georg Reitz, Haalmeister in Schwäb. Hall Nr. 1202 Dietrich, Martin Apotheker, ansässig in Schwäb. Hall, ab 1705 Unter-Haal-Schreiber S. d. Gregorius D., Bürger und Bierbrauer in Lucca/Niederlausitz geb. Lucca 28. 12. 1651, gest. Schwäb. Hall 19. 10. 1734 verh. Schwäb. Hall 6. 10. 1685 m. Eu;>hrosina Margarethe, T. d. '" Bey­ schlag, Wtw. d. Johann Gottlieb Kühaußen, hochgräfl. Limpurgischer Amtsvogt zu Welzheim

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1 Sohn Friedrich Georg, 1 Tochter Marie Euphrosine, verh. 29. 8. 171} mit Haalmeister Joh. Wolfg. Seyboth Dietrich war Lehrling ab 1667 in Mitwyda und in Frankenberg b. Fridrich Parthol, Geselle ab 15. 9. 1675 Nürnberg, Memmingen, Windsheim, München, Rothenburg/Tauber, Stuttgart und ab 12. 9. 1681 für 8 J. Schwäb. Hall in der Döllinschen Apotheke. Blieb in Schwäb. Hall ansässig. Nr. 1203 Seiferheld, Georg Friedrich Apotheker, ansässig in Schwäb. Hall S. d. Johann Jakob 5., Kantengießer in Schwäb. Hall geb. Schwäb. Hall 9. 4. 1660, gest. Schwäb. Hall 16. 2. 1690 verh. Schwäb. Hall 4. 5. 1680 m. Anna Margarete, T. d. Kaspar Beeg, Löwen• wirt in Schwäb. Hall 1660 bei der Heirat "Apothekergeselle" . Nr. 1204 Boseh, Johann Michael Apotheker, ansässig in Schwäbisch Hall S. d. Johann Michael B., von Dinkelsbühl, jetzt Bürger und Wirt zu den 3 Kö• nigen in Schwäb. Hall geb. Dinkelsbühl (?) ... , gest .... verh. Schwäb. Hall 22. 8. 1730 m. Susanna Elisabeth, T. d. Georg Ludwig Kuntzmann, Kaminfeger in Schwäb. Hall

Die Apotheker von Ul111

Apotheke bei den Barfüssem

Nr. 1205 Benslin, Gallus Ulm Apotheker bei den Barfüssern 1506 - um 1539 S. d .... "von Gerlingen" geb. Gerlingen ... vor 1430, gest. Ulm ... um 1539 verh. (n.?) Ulm 11. 2. 1520 m. Euphrosine, T. d. Limprecht Lins, Kaufmann in Ulm (geb. 1500, gest. 1554), verh. H. s. Nr. 1206 11 Kinder bekam 1506 20-30 fI. Wartgeld angeboten Matr. Univ. Tübingen 18. 7. 1493, B. a. 16. 6. 1495 sein Bruder war Johann Benslin, ab 1482 Apotheker in Tübingen. Nr. 1206 Marsilius (genannt auch Köck), Adrian Ulm Apotheker bei den Barfüssern 154°-1585 S. d .... geb. Antwerpen ..., gest. Ulm 8. 3. 1585 verh. 1. Ulm ... 1540 m. Euphrosine, Wtw. des Apothekers Gallus Benslin in Ulm, s. Nr. 1205 11. ... m. Anna Ramminger ... Nr. 1207 Marsilius, Renatus Rudolf Ulm Apotheker bei den Barfüssern 1585-1602 S. v. Nr. 1206 geb. Ulm ..., gest. ... vor April 1605 verh. Ulm 15. 8. 1587 m. Barbara, T. d. Jakob Lebzelter ... (verh. II. Geis- lingen 28. 4. 1605 m. Johann Christoph Götz, Apotheker von Baden). Die Tochter Euphrosine verh. Tübingen L 7. 1617 m. M. Johann Weckhmain, Diakon. Bürger Ulm 27. 5. 1585, Apotheke 1602 wegen Wegzug nach Geislingen ge­ schlossen. Das Gebäude der Apotheke wurde später abgerissen, es stand auf dem heutigen Münsterplatz.

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Löwen-Apotheke

Nr. 1208 Löschenbrand, Gaudenz Ulm Löwenapotheke 1553-1587 5. d. Gaudenz L., Kaufmann i. Ulm geb ...., gest. Ulm 23. 1. 1587 verh.... m .... Nr. 1209 Löschenbrand, Jerg Ulrn Löwenapotheke 1590-1591 5. v. Nr. 1208 geb. Ulrn ..., gest. Ulm 24. 4. 1591 verh. Ulm 7. 7. 1590 m. Ursula, T. d .... Bai"r Nr. 1210 Zimmermann, Michel Ulrn Löwenapotheke 1591-1593 5. d. Michel Z., Dresden geb. Dresden ..., gest. Ulm 17. 2. 1593 verh. Ulm 2. 11. 1591 m. Ursula, Wtw. d. Jerg Löschenbrand, Apoth. i. Ulrn (s. Nr. 1209) Zimmermann wurde Bürger i. Ulrn 8. 9. 1591 Nr. 1211 Rüeber, Wolfgang Ulrn Löwenapotheke 1593 - um 1635/36 5. d. 5ebastian R., Konstanz geb. Konstanz ..., gest. Ulm 1635/36 (Pest?) verh. Ulm 30. 7. 1593 m. Ursula, Wtw. d. Michel Zimmermann, Apoth. i. Ulrn (s. Nr. 1210) (diese gest. Ulm 23. 8. 1636) 13 Kinder Nr. 1212 Lang, Hans Wolfgang Ulrn Löwenapotheke 1637-1646 5. d .... geb. Nördlingen (?) ..., begr. Ulrn 17. 5. 1648 verh.... (vor Aug. 1637) m. Apollonia, T. d .... Meier Lang wurde mit Frau Bürger Ulrn 9. 10. 1637 Nr. 1213 Gebhart, Kaspar Ulrn Löwenapotheke 1646-1652 5. d. Kaspar G., Ratsherr i. Weißenburg geb. Weißenburg (?) ..., begr. Ulm 2. 7. 1652 verh. Ulm 2. 10. 1638 m. Elisabeth, T. d. Philipp Heyder, Apotheker i. Nörd• lingen Gebhart kaufte am 6. 5. 1646 die Löwenapotheke um 9500 fI. Nr. 1214 Berchfeld, Heinrich Ulm Löwenapotheke 1653-167° 5. d. Franz B., Kamerarius i. Osnabrück geb. Osnabrück (?) ..., begr. Ulrn 10. 7. 1679 verh. Ulrn 25. 1. 1653 m. Elisabeth, Wtw. d. Kaspar Gebhart, Apoth. i. Ulm (s. Nr. 1213) Berchfeld wurde Bürger i. Ulrn 20. 12. 1652 u. erhielt am 24. 10. 1668 v. d. Univ. Wien den Dr. med. Ab "1670 Arzt i. Ulm Nr. 1215 Gebhart, Johann Wolfgang Ulm Löwenapotheke 167°-"1717 5. v. Nr. 1213 geb. Ulrn (7) ..., begr. Ulm 1. 11. 1717

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verh. Memmingen 5. Tl. 1683 m. Anna Maria, T. d. Pankratius Zoller, verst. Handelsmann i. Memmingen (diese begr. Ulm 2. 6. 1721) Gebhart wurde als Apoth. examiniert Olm Febr. 1669 Nr. 969 Gerhard, Adam Olto Olm Löwenapotheke 1718-1752 S. d. Johann Andreas G., Dr. med. u. Arzt i. Ulm geb. Ulm 25. 10. 1683, begr. Ulm 4. 10. 1768 verh. Geislingen 6. 8. 1715 m. Euphrosine geb. Stattmiller, Wtw. d. Stefan Jörg, Apoth. i. Geislingen (s. Nr. 968) Gerhard wurde als Apoth. Gesell i. Tüb. b. Tafel immatr. 7. 5. 1704 (B. Ir, 163 Nr. 194), Apoth. Ex. Ulm 24. 12. 1717, Bürger i. Ulm m. Familie 10. 12. 1717, kaufte die Löwenapotheke am 16. 3. 1718 Nr. 1216 Schrnalzigaug, Sebastian Ulm Löwenapotheke 1752--1780 S. d. Salomon S., Pfarrer i. Steinheim geb. Steinheim (7) errechnet 21. 5. 1713, begr. Ulm 24· 5. 1780 verh. I. Ulm 21. 11. 1752 m. Susanne, Stieft. d. Adam OUo Gerhard, Apoth. i. Ulm (s. Nr. 969) (diese gest. Olm 1774) 1I. Olm 21. 6. 1774 m. Franziska Rosine, T. d. Georg Uze!, Konrektor i. Speyer (früher i. Ulm) Apoth. Ex. Ulm 25. 10. 1752, 1768 auch Gewürzbeschauer Olm, 1769 Kauf­ übergang der Apotheke um 11 210 fI. Nr. 1217 Lizel, Georg Ulm Löwena,JOtheke 1790-1814 S. d. Georg L., Konrektor i. Speyer, zuvor i. Ulm geb. Speyer 15· 7· 1755, gest. Ulm 4· 5. 1814 verh. Ulm 13. 7. 1790 m. Anna Katharina, T. d. Matthäus Schaller, Ochsen­ wirt i. Ulm Uzel war Bruder d. Apoth. Wtw. Schmalzigaug, s. Nr. 1216 Lehrling 5 J. Ulm b. Schmalzigaug, Apoth. Gehilfenex. Ulm 1775 Nr. 1218 Stahl, Johann Gottlieb Ulm Löwenapotheke 1814-1828 S. d. Kar! Wilhelm Benjamin S., Handelsmann i. Böblingen geb. Böblingen n. 4. 1794, gest. Ulm 21. 12. 1828 verh. Ulm 11. 10. 1814 m. Franziska Rosine, T. d. Georg Uzel, Apoth. i. Ulm (s. Nr. 1217) (diese geb. Ulm 13. 8. 1794, gest. Ulm 7· 3. 1824) 7 Kinder 1815-1823 kaufte d. Apoth. v. s. Schwiegervater um 16 000 fI. Nr. 1219 Wacker, Jakob Friedrich Ulm Löwenapotheke 1829-1848 S. d. Johann Michael W., Chirurg i. Hildrizhausen geb. Hildrizhausen 2. 2. 1796, gest. Ulm 27. 3. 1848 verh. Stuttgart 25. 7. 1829 m. Auguste, T. d. Kar! Christian Miller, Ober- finanzrat i. Stgt. (diese geb. Stgt. 3. 7. 1799, gest. Ulm 4. 11. 1864) 2 Kinder 1830 u. 1837 Wacker war Lehrling März 1810-0St. 1815 Herrenberg b. Gaum, Gehilfe 1 J. ebenda, 1112 J. Lahr b. Hinle, 2 J. Wildberg b. Kappis, 1819-22 Biberach b. Stecher; Apoth. Ex. Tüb. 22. 3. 1822, kaufte 1829 Apoth. i. Ulm um 41 000 fI. Mohren-Apotheke Nr. 1220 Villinger, David Regulus Ulm Mohrenapotheke 1568-1591 S. d. Johann Regulus V., zuletzt Dr. med. i. Schwäb. Hall

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geb. Schwäb. Hall (?) um 1523, begr. Ulm 7. 6. 1591 verh. 1. ... m. Margarete, T d. Glocker (diese begr. Ulm 1. 5. 1571) 11. Ulm 20. 1.1573 m. Barbara, T. d. Schmid, Wtw. d. Hans Küchel i. Ulm (diese begr. Ulm 17. 8. 1587) 6 Kinder i. Ulm 1570- Villinger war Apoth. i. Innsbruck 1561-1569, als evgI. Glaubens wegen ver­ trieben, erhält 1568 i. Ulm Erlaubnis z. Eröffnung einer Apotheke. Nr. 1221 Villinger, Hans Jörg Ulm Morenapotheke 1592-1595 S. v. Nr. 1220 geb. Innsbruck (?) ..., begr. Ulm 23. 12 .. 1595 verh. Ulm 15. 8. 1592 m. Ursula, T. d. Johann Funck, Villinger wurde Bürger i. Ulm 23. 3. 1592 Nr. 1222 Villinger, David Regulus (II) Ulm Mohrenapotheke 1596-1605 S. v. Nr. 1220 geb. Innsbruck (?) ... , begr. Ulm ... verh. 1. Ulrn 21. 6. 1597 m. Maria, T. d. Friedrich Fuchs, Dr. rned. u. Physikus i. Ulm (diese begr. Ulm 22. 2. 1605) 11. Ulm 20. 1. 1607 m. Agathe, T. d. Peter Eckholt, Dr. med. u. Physikus i. Lindau 5 Kinder 1. Ehe 1597-1602, 5 Kinder 11. Ehe 1607-1614 Villinger wurde Bürger i. Ulrn 20. 2. 1596; sein Sohn Johann Friedrich Regulus V. war Dr. rned. u. Physikus i. Isny (geb. Ulrn 4. 8. 1598, gest. Isny 7. 2. 1675). Nr. 1223 Villinger, Josef Ulrn Mohrenapotheke 1605-1632 S. v. Nr. 1222 geb.... , begr. Ulm 27· 5. 1632 verh. Ulrn 13. 5. 1606 rn. Regine, T. d. Veit Wickh, Dr. iur. u. Ratsadvokat i. Ulrn 5 Kinder 1607-1613 Nr. 1224 Cellarius, Jakob Ulrn Mohrenapotheke 1639-1641 S. d ... . geb ...., begr. Ulrn 25. 6. 1641 verh. '" rn. Maria Magdalena, T. d .... Merckhin (diese verh. II. m. Wolf­ gang Wilhelrn Mayer, Apoth. i. Ulrn, s. Nr. 1225) 2 Kinder 1639 u. 1641 Cellarius kaufte die Apotheke 1639 um 8 000 fI. ,Nr. 1225 Mayer, Wolf gang Wilhelm Ulm Mohrenapotheke 1642-1679 S. d. Jerernias M., Bürgermeister i. Lauingen geb. Lauingen ..., begr. Ulrn 23. 12. 1679 verh. Ulrn 12. 7. 1642 rn. Maria Magdalena, Wtw. d. Jakob Cellarius, Apoth. i. UIrn, s. Nr. 1224 1 Sohn Nachfolger, s. Nr. 1226 Nr. 1226 Mayer, Wolfgang WilheIrn (II) UIrn Mohrenapotheke 1679-1710 S. v. Nr. 1225 geb. Ulm 21. 7. 1648, begr. UIrn 23. 6. 1729 verh. UIrn Dom. XVIII post. trins. (Sept.) 1676 rn. Benigna, T. d. Matthäus Seutter von Lötzen, Handelsmann i. Ulrn

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Nr. 1227 Schwarzrnann, Johann Jerernias Ulrn Mohrenapotheke 1710-1736 S. d. Georg S.- d. Innern Rats u. Bauherr i. Rothenburg/Tauber geb. Rothenburg ... errechn. 1677, begr. Ulrn 9. 8. 1753 verh. I.Ulrn 2. 3. 1700 rn. Anna Regine, T. d. Nikolaus SchrayvogeI, Materialist i. Ulrn Ir. Ulrn 18. 8. 1705 rn. Maria Ursula, T. d. Johann Bernhard Holl, Han­ delsrnann i. Dirn, Wtw. d. Johann Bernhard Crarner, Handelsmann i. Ulrn Nr. 1228 Schwarzrnann, Rudolf Ulrn Mohrenapotheke 1737-1748 S. v. Nr. 1227 geb. Ulrn 1. 1. 1711, begr. Ulrn 28. 2. 1748 verh. Ulrn 16. 6. 1737 rn. Sabina Elisabeth, T. d. Christo?h Buzin, Handels­ mann u. d. Rats i. Ulrn Nr. 1229 Wilken, Johann Nicolaus Ulrn Mohrenapotheke 17.50-1753 S. d. Andreas W., Musikdirektor i. Wisrnar geb. Wisrnar (?) ... errechn. 1715, begr. Ulrn 30. 9· 17.53 verh. Ulrn 1. 12. 1750 rn. Anna Ursula, Wtw. d. Conrad Andreas Neubronner, Schwarz- u. Schönfärber i. Ulrn, T. d. Merck Nr. 1230 Scharling, Sirnon Ulrn Mohrenapotheke 1754-1788 S. d. Johannes S., Handelsmann i. Bremen geb. Bremen errechn. 22.11. 1720, begr. UIrn 13· 5. 1754 verh. UIrn 30. 4. 1754 rn. Sabina UrsuIa, Wtw. d. Johann NicoIaus Wilken, Apoth. i. UIrn, s. Nr. 1229 Nr. 1231 Hapfengärtner, Christoph IrnanueI UIrn Mohrenapotheke 1788-18°3 S. d. Johann Georg H., Dr. rned. herzog!. Rat u. Leibmedikus i. Stgt. geb. Stgt. 6. 3. 1749, gest. UIrn 21. 1. 1803 verh. Stgt .... rn. Marie Susanne, T. d. Johann Adam Goll, Kronenwirt i. Stgt. 2 Töchter UIrn 1782-1785 Hopfengärtner war 1777 Provisor i. d. WaIzschen Apoth. i. Stgt., danach bis 1788 Materialist i. Stgt. Nr. 1232 Reichard, Carl UIrn Mohrenapotheke 1. 7. 18°7-1. 12. 1842 S. d. Georg R., Kriegs- u. Landschaftskassier i. DIrn geb. UIrn 14. 7. 1783, gest. Ulrn 14· 4. 1869 verh. I. UIrn 1. 7. 1807 rn. Charlotte, T. d. Christian Hopfengärtner, Mohren­ apotheker i. UIrn, s. Nr. 1231 (diese geb. Ulrn 28. 10. 1783, gest. Uirn 8. 12. 1807) II. Langenau 3. 5. 1808 rn. Sara, T. d. Kaufmann Schwenk i. Langenau Apoth. Ex. b. d. bayr. Kreisreg. Ulrn 29. 3. 1807 Reichard war Stadrat i. UIrn 1838-1848 Lehrling 1802-1804 Göppingen b. Raith, Gehilfe 1804-1805 Zürich b. Hütten• schmied, 18°5-1806 NeuchateI, 1806 SoIothurn b. Brunner u. 1806-1807 Bern b. Morel!. Nr. 340 Palrn, Johann Ludwig Ulrn Mohrenapotheker 1842-1843 S. v. Nr. 201 geb. Ebingen 22. 12. 1787, gest. Ulrn 4· 4. 1843 Lebensdaten usf. s. BEITRÄGE V, 24 Nr. 340; 1960

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Kron-Apotheke

Nr. 1233 Würsching (auch Wiersing, auch Hans Schuster genannt), Johannes Ulrn Kron-Apotheke 2600 (Eröffnung) - um 2606 S. d. Hans W., Windenmacher in Nürnberg geb. Nürnberg 26. n. 2672, gest. ... verh. Ulrn 22. 20. 2600 rn. Ursula, T. d. Hans Lehle in Ulrn (7) 2 Kind Ulrn 2602 Würsching wurde Bürger in Ulrn 3. 4. :1600, Apoth. Ex Ulrn 9. 6. 2600, eröffnete neue Apotheke in Ulrn mit Erlaubnis vom 9. 6. 2600. Nr. 1234 Schüelin, Jakob Ulrn Kron-Apotheke :1606-2620 S. d ... . geb ...., gest .... (nach 2630) verh. (lU) Ulrn 22. 3. 2624 rn. Maria, T. d. Hans Fischer in UIrn Schüelin wurde Bürger in Ulrn 26. 2. 2606, Apoth. Ex. UIrn 26. 2. :1606. Kaufte die Kron-Apotheke 26. 2. :1606, Versuchte 2630 vergeblich eine neue Apotheke in Ulrn zu eröffnen. Nr. 2235 Zeämann, Johann Christian Ulrn Kron-Apotheke 2620-2655 S. d. Mag. Christoph Z., Professor in Hornbach/Pfaiz geb. Hornbach/Pfaiz 28. n. :1585, gest. Ulrn :15. 20. 2655 verh. Neuburg/Donau ... 2612 rn: Sara, T. d. Mag. Jakob Heilbronner, Hof- prediger in Neuburg (diese begr. Ulrn n. 20. 2663) 6 Söhne und 7 Töchter Zeärnann war Lehrling ab 2600 in Regensburg, Geselle in der Sighartschen Apotheke und wurde 2612 vom Pfalzgrafen Philipp Ludwig als fürst!. Land­ Stadt-Hofapotheker nach Neuburg/Donau gerufen. Von dort 2620 seines Glaubens wegen nach Ulrn geflüchtet. Seine Leichenpredigt erschien im Druck, Nachkommen sind die Apotheker Goll in Marbach und Esslingen. Nr. 2236 Ruck, Henning Ulrn Kron-Apotheke 2655-2657 S. d. Hans R., fürst!. Iüneburgischer Münzmeister in Harburg geb. Altona ..., begr. Ulrn 7. n. 2657 verh. Ulrn 6. 20. 2646 rn. Anna Maria, T. d. Christian Zeärnann, Apotheker in Ulrn, s. Nr. 1235 Ruck wurde Bürger in Ulrn 29. 8. 2646 Nr. 1237 Hailbronner, Dietrich Ulrn Kron-Apotheke Provisor 2658-2664 und um 2682-2689 S. d .... "von Neuburg" (verwandt mit Zeärnann) geb. Neuburg (7) ..., gest. Ulrn 3. Cl. 2689 verh. 1. '" rn. Anna Marie, T. d .... Kindsvatter 11. Bernstadt Mai 2675 rn. Anna Margaretha, T. d. Johann HaHner, Amtmann in Bernstadt (diese gest. nach 2692) Hailbronner wurde examiniert als Apotheker Ulrn 2658 Aufnahme ins Bürgerrecht 22. 7. 2662 Nr. 1238 Wittich, Hermann Ulrn Kron-Apotheke 2664 - vor 2682 S. d. Caspar W., Apotheker in Nürnberg geb. Nürnberg ..., gest. ... (vor 2682) verh. Ulrn 25. 3. 2664 rn. Anna Maria, "\rVtw. des Henning Ruck, Apotheker in Ulrn, s. Nr. 1236 (diese begr. Ulrn 20. 9. 2682) Aufnahme ins Bürgerrecht 27.2.2664, kaufte 2664 die Zeärnannsche Apotheke.

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Nr. 1239 Mayer, Christoph Ulrn Kron-Apotheke 1691-1707 S. d .... "von Mernrningen" geb. Mernrningen ... (err. 1662), gest. UIrn 5. 6. 1707, 45 J. alt verh.... 1 Tochter Marie Magdalene bekannt, diese verh. rn. Apotheker Leuchterhand, s. Nr. 1240 Aufnahme ins Bürgerrecht 25. 5. 1691 kaufte 26. 5. 1691 die Wittichsche Apotheke Nr. 1240 Leuchterhand, Adolf WilheIrn UIrn Kronenapotheke 171:1-1738 S. d. Albrecht L., Hofgärtner i. Braunschweig geb. Braunschweig ... 1675, begr. Ulrn 28. 4. 1738 verh. Ulrn 20. 7. 171:1 rn. Regina Elisabeth, T. d. Christoph Mayer, Apoth. i. Ulrn, s. Nr. 1239 Leuchterhand wurde Bürger in Ulrn 18. 2. 171:1 Nr. 1241 Leuchterhand, Mattheus Albrecht Ulrn Kronenapotheke 1738-1740 S. v. Nr. 1240 geb. Ulrn 28. 2. 1713, gest.... verh. Lindau 1736 (prokl. Ulrn 4. 10. 1736) rn. Christine, T. d. Friedrich Täu- ber, Ratsherr u. Handelsmann i. Ulrn Leuchterhand erwarb die väterl. Apotheke 1738 um 14000 fl., nachdem er das Apoth. Ex. i. Ulrn arn 12. 1:1. 1736 abgelegt hatte. 1739 floh Leuchterhand aus Ulrn u. s. Apotheke wurde vergantet. Nr. 1242 Wurster, Andreas Ulrn Kronenapotheke 1740-1786 S. d. Paulus Georg W., Rotgerber i. Nürnberg geb. Nürnberg 28. 10. 171:1, begr. Ulrn 29. 8. 1786 verh. Ulrn 22. 1:1. 1740 rn. Anna Maria, T. d. Johann Jakob Wick, d. Rats u. Pflegherr i. Ulrn Wurster kaufte d. Apoth. arn 9. 5. 1740 aus der Gantmasse um 1:1 000 fl. Wurster wurde Bürger in Ulrn 5· 5· 1740 Nr. 1243 Faulhaber, Christoph Jakob Ulrn Kronenapotheke 1799-1832 S. d. Albrecht Friedrich F., Dr. rned. u. Stadtphysikus i. Ulrn geb. Ulrn 9. 10. 1772, gest. Ulrn 7· 9. 1842 verh. Ulrn 11. 1. 1799 rn. Susanna Regina, T. d. Martin Mayer, Stadtarzt u. Dr. rned. i. Ulrn keine Kinder Faulhabers Mutter hatte die Kronenapotheke 1786 gekauft u. bis zur Beendi­ gung der Ausbildung ihres Sohnes durch Provisoren versehen lassen. Apoth. Ex. Ulrn 1799 vor dem Collegio medico der Reichsstadt. Ein Gemälde von Faulhaber befindet sich im Deutschen Apotheken-Museum in Heidelberg.

Engel-Apotheke

Nr. 1244 Christiani, Hieronyrnus Ulrn Engelapotheke 1687-1730 S. d .... geb. Oldenburg (?) 1653, gest. Ulrn 21. 5. 1730 verh. 1. Ulrn 18. 1. 1687 rn. Anna Regina, Wtw. d. Nicolaus Schrayvogel, Materialist i. Ulrn, T. d. Hans Adam Kühnle, Ratsherr i. Ulrn

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II. Uim 8. 6. 1700 m. Regina Elisabetha, T. d. Johann Heinrich Strauß, Rats- u. Proviantherr i. Ulm Christiani wurde als Apoth. Geselle i. Tüb. immatr. 8. 4. 1685, Apoth. Ex. Tüb. 14. 4. 1685; er eröffnete 1687 d. Engelapotheke i. Ulm Nr. 1245 Christiani, Hieronymus (U) Ulm Engelapotheke 1730-1742 S. v. Nr. 1244 geb. Ulm 3. 4. 1689, gest. Ulm 11. 10. 1742 verh. I. Ulm 24. 4. 1731 m. Susanne Magdalena, T. d. Elias DempfIe, Wirt z. Goldnen Lamm i. Uim U. Ulm 28. 2. 1736 m. Magdalene Christine, T. d. David AIgöwer, Mün• sterprediger i. Ulm Nr. 1246 Schweitzer, Johann Cornelius Friedrich Ulm Engelapotheke 1743-1754, dann Apoth. in Biberach S. d .. ,. geb. Affaltrach 2.11. 1720, gest. 25. 1. 1781 verh. Jungingen 21. 6. 1743 m. Magdalena Christine, Wtw. d. Hieronymus II Christiani, Apoth. i. Ulm (Nr. 1245) 1756 H. Hof- u. Leibarzt der Fürsten von Nassau-Saarbrücken, zuletzt Hohen­ solmischer Hofrat und Stadtphysikus in Wetzlar Nr. 981 Stadel, Eberhard Friedrich Ulm Engelapotheke 1754-1755, zuvor Apoth. i. Giengen, s. dort Nr. 1247 Roth, Tafel Rudolf Ulm Engelapotheke 1757-1814 S. v. Nr. 18 geb. Nürtingen 13. 5. 1728, gest. Ulm 14· 4. 1814 verh. I. Pfuhl 13. 9. 1757 m. Margaretha, Wtw. d. Eberhard Friedrich Stadel, Apoth. in Ulm (Nr. 981) II. Geislingen 18. 8. 1767 m. Susanna Regina, T. d. Wolfgang Thomas Rau, Dr. med. u. Ulmer Landphysikus Nr. 1248 Roth, Wolfgang Thomas Ulm Engelapotheke 1800-1814 S. v. Nr. 1247 geb. Ulm 13. 10. 1769, gest. Ulm 14. 6. 1814 verh. I. Ulm 23. 2. 1796 m. Euphrosine Ursula, T. d. Rudolph Holl, HandeIs­ mann u. Senator i. Ulm (diese geb. Ulm 27. 4. 1766, gest. Ulm 3. 1. 1797). II. Ulm 30. 5. 1797 m. Anna Magdalena, T. d. Septimus Holl, Kaufmann i. Ulm I. Ehe 1 Tochter 1796, II. Ehe 11 Kinder 1798-1813 Nr. 1249 Friedlein, Johann Jakob Gottlieb Ulm Engelapotheke 1818-1836 S. d. Gustav F., Förster i. Frauenurach/Bayreuth geb. Frauenurach 15. 12. 1784, gest. Ulm 13· 4. 1836 verh. Ulm .". 11. 1818 m. Anna Magdalena, Wtw. d. Wolfgang Thomas Roth, Apoth. i. Ulm (Nr. 1248) 1 Sohn 1819 Friedlein war Lehrling 1800-1805 Nürnberg b. Gerschel, Gehilfe 1805-1811 ebenda, 112 J. Frankfurt b. Ettling, 1 J. Straßburg b. Spielmann, 1 J. Worms b. Runz, 1 J. Mainz b. Simonia u. 1. J. (1815) Frankreich Spitalapotheke, ab 1816 Stud. Univ. Erlangen, 1817-1818 Gehilfe i. Ulm, Apoth. Ex. Tüb. 11. 5. 1819, sehr gute Kenntnisse. Friedlein übernimmt durch Einheirat Engelapotheke i. Ulm

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Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker Von Armin Wankm üller XV. Folge: :1888-:1889 Tübingen 2.:12.:1888 Hochstetter, August, s. Matr. Nr. :1304 Nachtrag: Lehrling :1. :10. :1880-30. 9. :1883 Laupheim b. Gottlob Müller, Geh. Ex. Stgt. Sept. :1883, Gehilfe :1. :10. :1883-3:1. 3. :1884 Laupheim, :1. 4. :1884-:1. :10. :1885 Radolfszell b M. Bosch, :1. :10. :1885-30. 6. :1886 Kirch­ heim-Teck b. Lindenmayer u. :1.7. :1886-:15.4. :1887 Tübingen b. W. Keller. Tübingen 22.:12.:1888 Finckh, August, s. Matr. Nr. :1303 Nachtrag: Lehrling :1. :10. :1880-März :188:1 Besigheim b. Villinger, :16. 5. :188:1-März :1884 Knittlingen b. Klemm, Geh. Ex. Stgt. März :1884, Gehilfe März :1884-:1. :1. :1884 Knittlingen b. Klemm, :1, :10. :1884-:1. :10. :1885 Unter­ türkheim b. Sallmann u. :1. :10. :1885-:1. 4. :1887 Zürich b. Frey. Silber, Alfred, geb. Reutlingen 4. 8. :1864, S. d. Wilhelm 5., Lederfabrikant in Reutlingen, Lehrling :1. :10. :188°-'-30. 9. :1883 Heilbronn b. Fr. Kober, Geh. Ex. Stgt. 25.9. :1883, Gehilfe :1. :10. :1883-30. 9. :1884 Urach b. Metzger, :1. :10. :1884,-3°. 9. :1885 Genf. b. Brun, :1. :10. :1885-3:1. 3. :1886 Genf b. Bra­ chard u. :1. 4. :1886-:1. :10. :1886 Saargemünd b. Strauren. Stud. Univ. Ber­ lin :1 Sem. (:1886/87), Univ. Tüb. 3 Sem. (55 :1887-55 :1888), spätere Tä• tigkeit noch unbekannt. Stuttgart 4·:1·:1889 Dölker, geb. Uhlbach 2. 8. :1864, S. d. Schullehrers D., Lehrling :1. :12. :1880 bis Dez. :1883 öhringen b. Ott u. Löwenstein b. Hiller, Geh. Ex. Stgt. Dez. :1883, Gehilfe Dez. :1883-März :1884 Löwenstein b. Hiller, 1. :10. 1884 bis :1. 4. :1886 Künzelsau b. Seybold u. :1. 4. :1886-:1. 4. 1887 Wurzach b. Krafft, Studium polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (55 :1887-55 :1888) Später Verwalter der Fil.Apotheke Fellbach, erhielt :1904 Neukonz. Fellbach. Gubitz, Ernst, geb. Laupheim 3.:1. :1864, Lehrling :188:1-1883 Stuttgart b. Dr. Geyer, Geh. Ex. Stgt. Dez. :1883, Note gut, Gehilfe 3 Mt. Basel, 6 Mt. St. Gallen, :12 Mt. Wertheim-Main, 6 Mt. Renchen, 6 Mt. Lahr u. 6 Mt. Donzdorf, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (55 :1887-55 :1888). Apoth. Inhaber Heidenheim 1900-1917, gest. Heidenheim :12.5.1917. Schnitzer, Ernst, geb. Weinsberg 29. 5. :1864, Lehrling :1.:1:1. :1880-:1883 Gundeisheim b. Heim, Geh. Ex. Stgt. :1883, Gehilfe :1.:1. :1884-:1· 4. :1887 Ebingen b. Eggenfels, Saulgau b. Bauer, Rosenheim b. Herold und Aalen b. Gaupp. Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stgt. (55 :1887-55 :1888). Spä• tere Tätigkeit noch unbekannt. Vater, Ferdinand, geb. Ergenzingen :1:1.3. :1863, S. d. Posthalters Xaver V. in Ergenzingen, Lehrling :1. 5. 1880-30. 9. :1883 Rottweil b. Fiederer, :1. :10. 1883-24.:1:1.1883 Gmünd b. Rathgeb, :1.3. :1884-3:1. 3. 1885 Breslau b. Dr. A. Weißstein, :1. 4. :1885-3:1. 3. :1886 Breslau b. J. Renner u. :1.4. :1886 bis 7. 10. :1886 Elberfeld b. C. F. Paulsen. Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stgt. (WS :1886/87-55 :1888). Stuttgart 5.:1. :1889 Stapt, Julius, geb. Bickelsberg/Sulz :16.:1:1. :1864, S. d. Pfarrers 5., zul. in Gaisburg. Lehrling :1. 4. :1880-22. 2. :1883 Nördlingen b. Frickhinger, Geh. Ex. Augsburg, Gehilfe :1. 4. :1883-:1. :1:1. :1883 Schwäb. Hall u. :1.:1:1. :1883 bis :1. 4. :1886 Grenzhausen/Koblenz. Stud. 4 Sem. polytechn. Schule Stgt.

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(SS 1886-WS 1887/88). Reisender der Firma Drogengroßhandlung Du­ vernoy Stgt. gest. Rottweil 4. 1.2. 189:;, ledig. Stuttgart 28.5. 1889 Schmid, Wilhelm, geb. Stuttgart 5. 8. 1865, S. d. Famulus S. in Stgt., Lehrling 1.10.1881-3°.9.1884 Stgt. b. Dr. O. Sigel, Geh. Ex. Stgt. 1884, Gehilfe I. 10. 1884-3°. :;. 1885 Stgt. b. Dr. Sigel, 1.. 4. 1885-31. :;. 1886 Dresden b. Strexmann, I. 4. 1886-:;0. 9. 1886 Kiel b. C. H. Rüdel u. I. 10. 1886-4.10.1887 Frankfurt/M. b. L. Weber. Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stgt. (WS 1887/88-WS 1888/89). Inhaber der Zentralapotheke Ludwigs­ burg 27. 7. 1893-15. n. 1895, spätere Tätigkeit noch unbekannt. Ferber, Otto, geb. Straßebersbach 21. n. 1859, S. d. Oberförsters Kar! F., Lehrling I. 5. 1877-20. 2. 1879 Ruhrort/Rhein b. Schwabe u. März 1879 bis Juni 188o Lübeck b. Mühsam, Geh. Ex. Lübeck Juni 188o, Note gut, Gehilfe I. 7. 1880-31. 1.2. 1881 Thiengen/Waldshut b. Schill, 1.. I. 1882 bis I. 10. 1882 Säckingen b. Calmberg, 1.. 10. 1882-1. 1.0. 1884 Aarau b. Wydler, 1.. 10. 1884-1. 10. 1885 Soldat Stgt. Gehilfe I. 10. 1885-1.. 4. 1887 Bern Fuetersche Apotheke zu Rebleuten, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (WS 1887/88-WS 1888/89). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Kehl, Hermann, geb. Stuttgart 9.5.1862, S. d. Kaufmann Walter K. in Stgt., Lehrling Herbst 1879-3°. 9. 1882 Winnenden b. Dr. Mager, Geh. Ex. Stgt. 22. 9. 1882, Gehilfe 1.. 10. 1882-:;0. 6. 188:; Herrenberg b. Müller, 1.7.1883-1. I. 1884 Stgt. b. Zahn & Seeger, krank, hörte nebenher Vorls. polytechn. Schule Stgt., Gehilfe 1.10.1884-:;0.9.1885 Brugg b. Stäbli und 15.10.1886-28.7.1887 Friedrichshafen b. Hofapoth. Frank, Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stgt. (WS 1887/88-WS 1888/89)' Inhaber Löwen-Apotheke Leonberg 1893-19°:;, gest. Dettingen/Teck 21.. n. 1950. Tübingen 1.6. 1889 Goertz, Alfons, s. Matr. Nr. 13°6 Nachtrag: Lehrling Sept. 1881-Sept. 1884, Geh. Ex. Bayreuth 24.126. 9. 1884. Gehilfe 1.10. 1884-1.. I. 1885 Frankfurt/M. Engelapotheke, I. I. 1885-1. 7. 1885 Hoerde, Hirschapotheke, 1.7. 1885-1.10. 1886 Gmünd Johannisapotheke u. 1.10.1886-1.. 10. 1887 Tübingen Gmelinsche Apo­ theke. Huß, Wilhelm, s. Matr. 1:;09 Nachtrag: Lehrling I. 4. 1880-31. 3.1883 Schorndorf b. Palm, Geh. Ex. Stgt. 20'/21..3.188:;, Gehilfe 1.4.-3°.4.1883 Stgt. b. Otto, krank, 1.10. 1883-:;0. 9. 1884 Untertürkheim b. Sallmann, I. 10. 1884-:;1.. :;. 1885 Zü• rich-Hottingen b. Hauser, 1.4. 1885-:;0. 9. 1885 Zürich b. Ehrenzeller, krank, 1.. 1.0. 1886-3°. 9. 1887 Urach b. Metzger. 7ohn, Adolf, s. Matr. NI. 13°7 Nachtrag: Lehrling 1.10.1880-1.. 10. 1884 Herrenberg b. Müller (15.8. 188:; bei Benzinexplosion schwer verunglückt, Brandwunden im Gesicht, I Jahr krank), Geh. Ex. Stgt. 29./:;0. 9. 1884, Gehilfe 1.10.1884-1.10. 1886 Blaubeuren b. E. Josenhans u. 1.10.1886-1.10.1887 Kempten b. Hofapotheker C. MutschIer. Keller, Theodor Hermann, 5. Matr. Nr. 1311 Nachtrag: Lehrling 29. 9. 1881-29. 9. 1884 Dietenheim b. Franz Hodru5, Geh. Ex. Stgt. 22.123. 9. 1884, Gehilfe I. 10. 1884-31. 1.2. 1884 Dietenheim b. Hodrus, I. I. 1885-1.. 10. 1885 Oberndorf b. Eugen Reitter u. I. 10. 1885-1. n. 1887 Leutkirch b. R. Heinzelmann. Rosenberg, Nathan, s. Matr. Nr. 1308 Nachtrag: Lehrling 1.8.1881-1.8.1884 Oppeln b. Muhr u. Kempen b. Michalki, Geh. Ex. Posen 24.125. 9. 1884, Gehilfe I. 10. 1884-1.. 10. 1885 Mittelwalde/Glatz,. I. 10. 1885-1. 4. 1886 Chemnitz, I. 4. 1886-1.. 4. 1887

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Königshütte u. I. 4. I887-I. IO. I887 Posen - vom Examen zurückgetre• ten! Tübingen 3. 6. I889 Sandberger, Hermann, s. Matr. Nr. I3IO Nachtrag: Lehrling I. IO. I88o-30. 9. I883 Tübingen b. Mayer, Geh. Ex. Stgt. 24.!z5. 9. I883, Gehilfe I. IO. I883-30. 9. I884 Geislingen b. J. Musch­ gay, I. IO. I884-30. 3. I885 Calw b. Stein u. I. 4. I885-30. 9. I886 Zürich b. Eidenbenz & Stürmer. I. IO. I886-I. IO. I887 Soldat im Württ. IR Nr. I25 in Tübingen. Stuttgart 4. 6. I889 Kallenberger, Martin, geb. Mainhardt 27. I. I866, S. d. Martin K., Flasch­ ner in Mainhardt, Lehrling I. IO. I88I-I. IO. I884 Kupferzell b. Stolz, Geh. Ex. Stgt. Sept. I884, Gehilfe I. IO. I884-I. 4. I885 Kupferzell, I. 4. I885-I. IO. I885 Böblingen, I. IO. I885-I. I. I886 Ladenburg, I. I. I886 bis I. 4. I887 Crailsheim und I. 4. I887-I. IO. I887 Ludwigsburg. Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stgt. (WS I887/88-WS I888/89). Erhielt I8. 4. I908 Konz. Apotheke Wasseralfingen, übernahme I. IO. I908. Stuttgart 4.6. I889 Paret, Heinrich, geb. Degenfeld 26.5. I865, S. d. Pfarrers P. in Degenfeld, zuletzt in ölbronn. Lehrling I. IO. I88I-24. 3. I884 Beilstein b. Bührer u. Stgt. Löwen-Apotheke b. Dr. Secke!. Geh. Ex. Stgt. I7. 9. I884. Gehilfe I. IO. I884-30. 6. I885 Gmünd b. Wörthle, I. 7. I885-I. 7. I886 Karls­ ruhe-Mühlburg b. A. Dürr u. I. 7. I886-30. 9. I887 Aalen b. A. Gaupp. Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stgt. (WS I887/88-WS I888/89), spätere Täätigkeit noch unbekannt. Stuttgart 3I. IO. I889 Mörike, Theodor, geb. Winnenden II. I. I866, S. d. Apothekers Martin M., Winnenden. Lehrling I. IO. I88I-I6. H. I882 Herrenberg b. Rettich u. I6. I2. I882-I. IO. I884 Stetten/Rems, Geh. Ex. Stgt. zz.1z3· 9. I884, Gehilfe I. IO. I884-30. 3. I885 Weinsberg b. Schoder, I. 4. I885-30. 9. I886 Aalen b. Völter u. I. IO. I886-30. 9. I887 Besigheim b. Villinger, Stud. 3 Sem. polytechnische Schule Stgt. (WS I887/88-WS I888/89). Von I895-I93I Apotheker in Wilhelmsdorf (Konz. Igo6), gest. Ravensburg 26.IO.I94°. Weinland, Rudolph, geb. Hohenwittlingen 2Z. II. I865, S. d. Zoologen Dr. phi!. D. F. Weinland, Hohenwittlingen. Lehrling I. IO. I88o-I. IO. I883 Eßlingen b. Dr. Mauz, Geh. Ex. Stgt. 26.!z7. 9. I883, Gehilfe I. IO. I883-3I. 3. I884 Freiburg/Br. b. B. Scherer, I. 4. I884-I5. 9. I885 Genf b. E. Müller, I. IO. I885-I. 4. I886 Metz b. A. Henrich, I. 4. I886-I. IO. I886 Baden-Baden großherzg!. Hofapotheke b. 1. Rieffel u. Dr. R. Köber u. I8. 3. I888-3. 4. I888 Ur ach b. H. Metzger. Stud. polytechn. Schule Stgt. 4 Sem. (WS I887/88-SS I889). Später ao. Prof. für pharmz. Chemie Univ. Tüb. und o. Prof. Univ. Würzburg. Stuttgart 30.II. I889 Munscheid, Emil, geb. 8. I. I864, S. d. Fr. W. M., Maschinen­ meister, Lehrling I. 7. I88I-30. 6. I884 Essen/Ruhr u. Altendorf/Rhld., Geh. Ex. Düsseldorf zoo 6. I884. Gehilfe I. 7. I884-30. H. I884 Altendorf Storksche Apoth., I. I. I885-I5. 3. I885 Meran, Apotheke, I5· 3. I885 bis I4. 9. I885 Interlaken, Apotheke, I5. 9. I885-30. IO. I885 Chaux de Fonds b. Monnier, I. II. I885-3I. 3. I886 Neuschatel b. Bourgeois, I. 4. I886-30. 4. I886 Chaux de Fonds b. Monnier, I. 5. I886-I. 9. I886 Bonn Hofapoth. u. I. 9. I886-30. 9. I887 Altendorf, Storksche Apoth., Stud. 2 Sem. Univ. Bonn (WS I887/88, SS I888) u. 2 Sem. polytechn. Schule Stgt. (WS I888/89, SS I88g). Spätere Tätigkeit noch unbekannt.

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Schaller, Eduard, geb. Neuhausen/Eßl. 15. 7. 1864, 5. d. Stefan 5., Bau­ führer in Neuhausen. Lehrling 1. 4. 1882-1. 4. 1885 WasseraIfingen b. Jordan, Geh. Ex. Stgt. 26h7. 3. 1885, Gehilfe 1. 4. 1885-21. 12. 1885 Neckarsulm b. Beck, 1. 1. 1886-1. L 1887 Waldsee b. O. Becker u. 1. 1. 1887-31. 3. 1888 Meßkirch b. C. Hauser. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (55 1888-55 1889). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Stuttgart 25. 11. 1889 Autenrieth, Alfred, geb. Wangen/Stgt. 20.11.1861, S. d. Carl Heinrich A., Ortsvorsteher Wangen. Lehrling 1.4.1879-1.7.1882 Stgt. b. Gräter, Geh. Ex. Stgt. 19ho. 12. 1882, Gehilfe April 1883-April 1884 BlaubeufE,n b. Josenhans, April 1884-0kt. 1884 Backnang b. Veil, 1.10.1884-1. L 1885 Berlin b. Hämmerlein, 1. 1. 1885-1. 6.1885 Bohlen/Sachsen b. He­ ring, 1.6.1885-1.4.1886 Nagold b. Oeffinger,. 15.10.1886-1.12.1886 Blaubeuren b. Josenhans, 1.1.1887-20.3.1887 Obern dorf b. Reitter u. 4.4.-17.4. u. 13.6.1887-1.4.1888 Heilbronn b. Baumann. Stud. poly­ techno Schule Stgt. 3 Sem. (55 1888-55 1889). Apotheker in Lonsee, gest. Lonsee 8. 7. 1931.

Miszelle:

Apotheker Wilhelm Mester (t 1670) aus München Von Armin Wankmüller

In Ingolstadt besitzt seit 1645 die Untere Apotheke der Apotheker Christoph Mester (1). Seine mutmaßliche Herkunft ist München. Hier begegnet uns derselbe zum erstenmal bei seinem Eheschluß mit Maria Magdalena Murat, der Tochter des Pfistermeisters Johann Murat am 7. Mai 1642 (2). Apotheker Christoph Mester verblieb bis zu seinem Tode in Ingolstadt, ihm folgte der Sohn Hans Ignaz Mester 1677 nach (1). Als Apothekergeselle wird 1643 Wilhelm Mester in München anläßlich der Erbaus­ einandersetzung mit seinen Brüdern 5igmundt und Friedrich genannt (3). Seine Spuren verlieren sich in München und sein weiteres Schicksal war bisher unbekannt. Nun sitzt in Solothurn von 1646 bis 1669 ein Apotheker Wilhelm Mester "aus Deutschland" (4). Bei demselben handelt es sich um den 1643 in München genannten Apothekergesellen, der auf seiner Wanderschaft nach Solothurn kam und hier die Gelegenheit zur Niederlassung fand. Apotheker Wilhelm Mester verstarb in 5010thurn am 19. Januar 1670 (5). Eine Alters­ angabe enthält das Totenbuch leider nicht. Seine Ehefrau Catharina geh. Schwall er ging ihm vier Jahre im Tode voraus, sie ist am 30. Mai 1666 in Solothurn verstorben (5). Das Beispiel von Apotheker Wilhelm Mester zeigt, daß die Einwanderung deutscher Apotheker in die Schweiz nicht auf das 19. und 20. Jahrhundert beschränkt war.

(1) Stadtarchiv Ingolstadt. (2) Kirchenbücher Diözesanarchiv München. (3) Lt. frdl. Mittl. von Herrn Ritter, München. (4) Jb. f. Soloth. Geschichte 24 (1951), 43 und Staatsarchiv Solothurn RM 1646, 393 und RM 1669, 671. (5) Staatsarchiv Solothurn, Totenbuch 1608-1752. Den Archiven in Ingolstadt, München und Solothurn danke ich auch an dieser Stelle für die freundliche Erlaubnis zur Benützung Ihrer Archive!

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BEITRÄGE ZUR WüRTTEMBERGIsCH EN APOTHEKEN GESCHICHTE

Bad XI Dezember 1977 Hefts

Apotheker Friedrich Mayer Teilnehmer der Mai-Revolution 1849

Von Armin Wankm üller

Bei der badischen Revolution 1848 und 1849 stellten von den akademischen Berufen die Apotheker den höchsten Anteil der Teilnehmer (1). Auch württembergische Apothe­ ker beteiligten sich aktiv an der Revolution (2). Zu ihnen gehörte der Heilbronner Apotheker Friedrich Mayer, der Besitzer der Rosenapotheke und Bruder des später so berühmten Arztes Dr. Robert Mayer. Dank der Studie von Steinhilber sind wir über eine Reihe von Einzelheiten der politischen Tätigkeit von Friedrich Mayer gut unter­ richtet (3). An Hand dieser Studie soll nun auszugsweise über Mayers Aktivität be­ richtet werden.

Das bürgerliche Schützenkorps der Stadt Heilbronn

Schon dem 1830 gegründeten bürgerlichen Schützenkorps der Stadt Heilbronn gehörte ein Apotheker an: Ferdinand Lang war Leutnant und Adjutant (4). 1836 gründeten verschiedene Besitzer von Reitpferden in Heilbronn die bürgerliche Ehrengarde zu Pferd. Steinhilber (3) ist der Ansicht, diese Organisationen waren schon ihrer geringen Zahl wegen nicht in der Lage, die ab 1838 fortschreitende Radikalisierung der politi­ schen Denkweise in den Handwerker- und Arbeiterkreisen aufzuhalten. Auf der Seite der Letzteren stand ebenfalls ein Apotheker: Adolf Majer von Stettenfels übernahm am 1. April 1838 die Schriftleitung der Tageszeitung "Das Neckardampfschiff", die ungehemmt die Erfolge der französischen Revolution veröffentlichte (5). Von diesem Hintergrund aus muß die weitere Entwicklung gesehen werden, die hier nicht im ein­ zelnen dargestellt werden kann. Zehn Jahre später war aus dem bürgerlichen Schützen• korps die Bürgerwehr geworden, ihr gehörte Apotheker Friedrich Mayer an. Die Bür• gerwehr sympathisierte mit der Frankfurter Nationalversammlung und geriet in den Gegensatz zur württembergischen Regierung. Im weiteren Verlauf der Verschärfung der

(1) Adlung-Urdang, Grundriß der Geschichte der Pharmazie, Berlin, S. 417, sprechen von 20 Apothekern in Baden. (2) Apotheker Dr. Frech ist bereits behandelt, s. BEITRÄGE IV (1959), 109-112. (3) Wilhelm Steinhilber: Die Heilbronner Bürgerwehren 1848 und 1849 und ihre Beteiligung an der badi­ schen Mai-Revolution des Jahres 1849 = Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, Heft 5, 1959. (4) Apotheker Ferdinand Lang, geb. 1796, gest. 1863, war Inhaber der Einhornapotheke in Heilbronn, s. württ. Apoth. Nr. 1019. (5) Apotheker Adolf Majer stammte aus Stettenfe1s, Sohn des dortigen Revierförsters Adolf Majer. Er floh im Februar 1849 nach Straßburg.

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Apotheker Ferdinand Friedrich Mayer, 1805-1872

politischen Lage wandelte sich die Bürgerwehr zu einem Bestandteil der Revolutions­ truppen ünd marschierte 1849 aus, als Teil des sogenannten Ostkorps. Dessen Kom­ mando führte Apotheker Friedrich Mayer. Bekanntlich hat die württembergische Regierung durch den Einsatz von Militär die Revolution niedergeschlagen, die Reste der Bürgerwehr, die sich nicht ergaben, flüch• teten nach Baden. Zu ihnen gehörte auch Apotheker Friedrich Mayer. Auch Apotheker Mayer in Neckarsulm war Angehöriger des Kreises der Sympathi­ santen.

Apotheker Friedrich Mayer als Flüchtling und Gefangener

Noch einige Zeit versuchte Apotheker Friedrich Mayer von Baden aus zu wirken. In Heilbronn eröffneten die Untersuchungsrichter gegen ihn und weitere 18 Bürger im Juni 1849 das Untersuchungsverfahren. Am 23. Juni 1849 traf Apotheker Friedrich Mayer in KarIsruhe im Gasthaus zum Roten Haus seinen Bruder, den Apotheker Gu­ stav ·Mayer aus dem badischen Sinsheim, der ebenfalls als Angehöriger der Revolu­ tionstruppen auf der Flucht war. Am 24. Juni ist Apotheker Friedrich Mayer in Eppin­ gen verhaftet und in Handschellen der württembergischen Landjägermannschaft in Brackenheim überstellt worden. Bei seinem Eintreffen in Heilbronn kam es zu einem Menschenauflauf. Wie viele Gefangene verbrachte ihn die württembergische Re­ gierung auf den Hohenasperg. Nach langem Bitten seiner frau und seiner Verwandt­ schaft gelang die Entlassung gegen die Stellung einer Kaution von 5000 fI., die sein Vater aufbrachte. Mayer blieb nicht in Heilbronn, er flüchtete daraufhin 1851 zu sei­ nem Bruder Gustav nach Nordamerika. In Abwesenheit verurteilte ihn am 7. Februar

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1852 das Schwurgericht in Ludwigsburg zu 8 Jahren Zuchthaus. Wegen der damit ver­ bundenen Beschlagnahme seines Vermögens und seiner Apotheke kehrte Mayer nach Württemberg zurück und stellte sich dem Gericht. Er büßte einen Teil der Zuchthaus- 5trafe ab, 1853 gelang es seinen Angehörigen erneut, gegen eine Kaution von diesmal 2500 fI. die Entlassung zu erreichen. Ein Freund, Apotheker Bischoff in Ludwigsburg, stellte die Geldsumme zur Verfügung. Auf Grund seines Eins2ruchs wurde nochmals verhandelt, und im Dezember 1854 ist Mayer vom gleichen Gericht freigesprochen wor­ den. Bezahlen mußte er die Kosten des während seiner Abwesenheit durchgeführten Gerichtsverfahrens. Die Kaution, die sein inzwischen verstorbener Vater bezahlt hatte, erklärte das Gericht für verfallen. Ein Gnadengesuch lehnte das Gericht am 2. Oktober 1857 ab.

Die Promotion von Apothekern von 1901 bis 1910

Von Armin Wankmüller

An dieser Stelle ist über die Promotion von württembergischen und von in Württem• berg tätigen Apothekern zwischen 1876 und 1900 berichtet worden (1). Angeschlossen war der Veröffentlichung ein chronologisches Verzeichnis der promovierten Apotheker. Diese Liste wird nachstehend für die Jahre 1901 bis 1910 fortgeführt. Wie bereits in der früheren Arbeit, so sind auch diesmal die nichtwürttembergischen Apotheker, die lediglich zur Anfertigung einer Dissertation an die Universität Tübingen kamen, mit­ aufgeführt. War ihre Zahl vor 1901 gering, so zeigt diese Untersuchung eine wesent­ liche Zunahme der auswärtigen promovierenden Apotheker. Weshalb dieser "Zustrom" nach Tübingen erfolgte, läßt sich nicht erklären. Vielleicht hat die Einführung des Maturums an einzelnen Universitäten als Voraussetzung für eine Promotion auch Ausschlag gegeben. Tübingen anerkannte als Abschluß das phar­ mazeutische Staatsexamen und stellte die Forderung nach dem Maturum bei den Apo­ thekern noch nicht. Ein weiterer Grund für Tübingen als Anziehungspullkt kann auch die bedeutende "chemische Schule" gewesen sein. Durch die Professoren von Pechmann und seinem Nach­ folger Wislicenus war die organische Chemie, durch den Pharmazieprofessor Weinland die anorganische Chemie und hier die moderne Komplexchemie sehr gut vertreten. Einen Ruf hatte außerdem die physiologische Chemie unter von Hüfner und seinem Schüler Küster. Im chemischen Institut leiteten die außerplanmäßigen Professoren Stä• deI und von Bülow zusätzlich Dissertationen, als "Doktorvater" im Sinne der Promo­ tionsordnung zeichnete der Ordinarius jedoch verantwortlich. Einige Apotheker promo­ vierten in Botanik bei Vöchting. Die Wahl der Promotionsfächer bei allen in der nachstehenden Liste aufgeführten Apotheker ergibt folgendes Bild: 55 Apotheker wählten die organische Chemie, 14 die

(1) BEITRÄGE XI (1975), 22-27.

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anorganische Chemie, 6 die physiologische Chemie, 8 die Botanik, je 1 Apotheker die Pharmakognosie und die Geologie. Die Dissertationen mit einem Thema aus dem ,Ge­ biet der anorganischen Chemie sind bis auf eine Arbeit alle in Tübingen unter An­ leitung von Weinland durchgeführt worden. Das Studium der Themen der chemischen Doktorarbeiten zeigt einen Wandel gegen­ über dem 19. Jahrhundert. Die Arbeiten unter Weinland, unter Pechmann, seinem Nachfolger Wislicenus, unter Städel und von Bülow, unter von Hüfner mit Küster bil­ deten meist Bausteine für deren Forschungsgebiete. Die heterogene Themenstellun~, oft ohne Verbindung mit dem Arbeitsgebiet eines Dozenten, hatte fast aufgehört. Die Thematik stellte dann auch größere Anforderungen an den Doktoranden. Immer noch waren zu Beginn der hier untersuchten Zeit die reinen Chemiker in d~r Minderzahl, zu wenig bekannt ist die Bedeutung der Dissertationen der Apotheker als Glied in der chemischen Forschung. Wieweit sich diese Ergebnisse an anderen Universitäten bestäti• gen lassen, bleibt zukünftigen Untersuchungen vorbehalten.

Die geographische Herkunft der promovierenden Apotheker und die zur Promotion aufgesuchten Hochschulen

Von 1901 bis 1910 wurden 85 Apotheker ermittelt, die promoviert haben. Sie lassen sich in drei Gruppen gliedern: 1. Gruppe: Apotheker, die in Württemberg geboren wurden (= 48). 2. Gruppe: Apotheker, die nicht in Württemberg geboren wurden, jedoch in Württem• berg den Beruf ausübten (= 12). 3. Gruppe: Nichtwürttembergische Apotheker, die in Tübingen promovierten und da­ nach außerhalb von Württemberg tätig waren (= 25). Die Mehrzahl der ersten Gruppe hat an der Landesuniversität in Tübingen promo­ viert (28 Apotheker). Immerhin suchten 20 Apotheker eine Universität außerhalb von Württemberg zur Anfertigung ihrer Dissertation auf. Die größere Zahl bevorzugte benachbarte Hochschulen, 5 Apotheker promovierten in Würzburg, je 4 in Freiburg und in Heidelberg, je 2 in Erlangen, in München und Rostock, 1 Apotheker ging nach Zürich. Bei der zweiten Gruppe ist es verständlich, daß die größere Zahl an auswärtigen Universitäten promovierte. Sie haben wahrscheinlich erst später eine Möglichkeit ge­ sehen, in Württemberg den Beruf auszuüben. Von diesen 12 Apothekern haben 3 in Tübingen, je 2 in Erlangen und Rostock, je 1 in Karlsruhe, Kiel, Marburg, Wien und Zürich promoviert. Die Gruppe 3 ist ein überraschendes Ergebnis dieser Untersuchung. 25 Apotheker kamen nach dem Staatsexamen zur Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit an die Universität Tübingen. Sie haben Württemberg, soweit dies bis jetzt zu überblicken ist, nach der Promotion wieder verlassen. Welche Gründe für diese starke Bevorzugung der Universität Tübingen als Promotionsort ausschlaggebend gewesen sind, vermag nicht angegeben zu werden. In der früheren Untersuchung (1) sind unter den Doktoran­ den des Jahres 1900 drei Apotheker, die aus Krefeld, Breslau und Altona nach dem Staatsexamen zur Promotion Tübingen aufsuchten.

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Anlage Aus "Die Promotionsverhältnisse für die deutschen Apotheker" von P Kg. (Süddtsch. Apoth.-Ztg. 47 [1907],497-498): "Die Promotions frage ist für nicht mit dem Reifezeugnis Ausgerüstete nachgerade brennend geworden ... Wenn wir endlich die Frage aufstellen, wie und wo kann der Apotheker noch promovieren? - so lauten die Antworten darauf nicht zu sehr erfreu­ lich. Zwar stehen noch verschiedene Universitäten im Reiche zur Promotion auch für Apotheker offen ... Wie kann nun der Apotheker ohne Reifezeugnis zum Ziele gelangen? Verschiedene Wege stehen ihm noch offen. Am einfachsten, wenn schon recht umständlich, erscheint für den Apotheker die Promotion in Chemie oder Botanik. Die Forderungen sind über• all sehr hoch geschraubt und ungefähr an allen noch offenstehenden Universitäten gleich: 1. Staatsexamen mit Note I, 2. Chemisches Verbandsexamen, 3. Rigorosum in organischer Chemie (Intelligenzexamen), 4. Erwünscht: Nahrungsmittelchemikerexamen (nach 9-10 Semestern erreichbar). In Botanik, Zoologie, Physik und physikalischer Chemie wird ähnliches verlangt. Erst müssen die entsprechenden Practica durchgemacht werden, bevor man eine Aufgabe zur Bearbeitung bekommt ... Es wäre wünschenswert, ja dringend notwendig, daß sich zur Besprechung dieser wichtigen Fragen einige Berichterstatter auf der diesjährigen Eisenacher Versammlung des Deutschen Apothekervereins einfänden. Ohne irgend jemanden vorgreifen zu wol­ len, könnte etwa folgender Antrag angeregt werden: Der Vorstand des Deutschen Apo­ thekervereins wolle bei einer hohen Regierung dahin vorstellig werden, die Promotion für die deutschen Apotheker mit Note I nach Ablegung des chemischen Verbandsexa­ mens, an allen Universitäten für so lange als zulässig zu erklären, als der Staat vom deutschen Apotheker als Vorbildung nur Primarreife verlangt." Aus "Erteilung der Doktorwürde bei der naturwissenschaftlichen Fakultät in Tübingen", ohne Verfasser (Süddtsch. Apoth.-Ztg. so [1910],51: Von den diesbezüglichen Bestimmungen - vom 1. Juni 1907 - kommt für die Apo­ theker das Folgende in Betracht: Es heißt darin: "Bewerber, die kein Reifezeugnis eines Gymnasiums etc. vorlegen können, werden nur auf einstimmigen Beschluß der Fakul­ tät zur Promotion zugelassen, wenn sie durch ihr Studium in Tübingen der Fakultät als hervorragend tüchtig bekannt sind. Die Zulassung zur mündlichen Prüfung ist von der Einreichung einer besonders guten Arbeit abhängig." Unter diesen Bedingungen sind schon mehrere Apotheker zur Promotion zugelassen worden, und stets sind einige Apotheker im chemischen Laboratorium mit der Aus­ führung von Promotions arbeiten beschäftigt. Im einzelnen sind die Anforderungen an abgelegte Examina und der Verlauf des Studiums behufs Promotion für Apotheker die folgenden: Das Staatsexamen muß mit der ersten Note absolviert sein. Hierauf folgt für Herren, welche dieses Examen hier gemacht haben, nach 11/2- bis 2semestrigem Studium das Verbands examen, welches gleichfalls sehr gut bestanden werden muß. Außerdem müssen die betreffenden Herren beim Vertreter der Physik oder Botanik sich als auch in einem dieser Fächer tüchtig erwiesen haben.

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Wenn sie sich nun mit diesen Z~ugnissen an die Fakultät wenden, erhalten sie" die Zusicherung, daß sie nach Einlieferung einer besonders guten Arbeit seinerzeit· zur Promotion werden zugelassen werden. Die Bewerber sind daher nicht bis zum Abschluß der Arbeit in Ungewißheit über den Erfolg, sondern sie erhalten die Zusicherung, pro­ movieren zu können, schon vor dem Beginn der Arbeit. Im Ganzen sind für diese Herren zur Erlangung der Promotion nach dem Staatsexamen 5 bis 6 Semester erfor­ derlich. Apotheker, welche nicht in Tübingen das Staatsexamen gemacht haben, müssen 1 bis 2 Semester hier studieren, um der Fakultät bekannt zu werden und sich als hervorra· gend tüchtig entsprechend den hiesigen Forderungen auszuweisen. Im übrigen gelten für sie die gleichen Bestimmungen, wie für die andern. Sie werden etwa 1 Semester mehr aufzuwenden haben, als diejenigen Bewerber, welche schon vor dem Staatsexamen hier studiert und dieses Examen hier abgelegt haben.

Chronologisches Verzeichnis der promovierten Apotheker 1901: Grevel, Fritz, geb Camen/Westfalen 11.2.1873, Dr. phi!. Kiel 19.3. 1901, "über Cinnamylacetessigester und einige Abkömmlinge desselben". Seit 1918 angestellter Apotheker Ludwigsburg bei Brand. Klenk, Kar!, geb Ilshofen 21. 5.1865, Dr. rer nato Heidelberg 1901, "Untersuchungen über Bromderivate des Safrols". Apotheker in Crailsheim 1897-1898. Häußermann, Johannes, geb. Stuttgart 14.4.1875, Dr. rer. nato Tübingen 18.12.1901, "über die Produkte der Chlorwasserstoffentziehung aus Säurechloriden unter beson­ derer Berücksichtigung der Einwirkung tertiärer Basen". Apotheker in Schnaitheim um 1920 bis 1952, Gest. Schnaitheim 29.1. 1952. Röhm, Otto, geb. öhringen 14. 3. 1876, Dr. rer nato Tübingen 2. 11. 1901, "über Poly­ merisationsprodukte der Akrylsäure". Danach Assistent am chemischen Laboratorium der Stadt Stuttgart. 1904 Hauptprüfung für Lebensmittelchemiker an der TH Stgt. Voegelen, Emil, geb. Stuttgart 1875, Dr. phi!. Würzburg 1901, ,,1. Zur Kenntnis der so­ genannten Isoamide und der echten Säureamide. 2. Unterschiede zwischen echten Säuren und Pseudosäuren durch Leitfähigkeit in wässerigem Alkohol". Apotheker in Stuttgart. Gest. Stuttgart 1918. Wagner, Herinann, geb. Stuttgart 27.5.1876, Dr. rer nato Tübingen 2.3.1901, "Syn­ these von Derivaten des Benzo-4-Pyranols, einer neuen Farbstoffklasse und des Benzo-4-Pyrans". Referent Professor Dr. von Pechmann, Assistent in der pharmazeu­ tischen Abteilung des chemischen Laboratoriums in Tübingen. Später Direktor bei den Farbwerken Hoechst. 1902: Amos, Max, geb. Stuttgart 21. 7.1876, Dr. rer. nato Heidelberg 1902, "über Diamido­ lutidin und Dioxylutidin". Bauer, Kar! Hugo, geb. Stuttgart 16.10. 1874, Dr. phi!. Würzburg 1902, "über Cyanur­ säurederivate". Habilitation für organische Chemie Stuttgart 1910, nicht beamteter a. O. Professor 1919 Stuttgart, a. O. Professor für pharmazeutische Chemie 1. 5. 1926 Leipzig. Gest. Leipzig 8. 8. 1944.

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Giere, Erich, geb. Weferlingen Kreis Gardelegen 16.12.1869, Dr. phi!. Erlangen 13.3. 1902, "über Verbindungen von Phenolen mit kohlensauren Alkalien". Später Apo­ theker am Markt in Herrenberg. Mezger, Otto, geb. Naisbach bei Calw 4.3.1875, Dr. rer. nato Tübingen 29.10.1902, "Beiträge zur Kenntnis des Hämatins". Apotheker (Chemiker) ab 1903 am chemi­ schen Untersuchungs amt der Stadt Stuttgart, später Direktor. Morstatt, Hermann, geb. Cannstatt 4.5.1877, Dr. phi!. nat. Heidelberg 2. 8.1902, "Bei­ träge zur Kenntnis der Resedaceen". Später Professor in Berlin, Biographie siehe BEITRÄGE X (1974), 104-106. Schiedt, Albert, geb. Neckarrems/Württemberg 2.4. 1877, Dr. phi!. Freiburg/Br. 1902, "Die Jodometrie von Ferrocyaniden, Rhodaniden und Xanthogenaten". Anleitung Dozent Dr. Rupp. 1903: Rieß, Gustav, geb. Schwäb. Gmünd 2.8.1876, Dr. rer nato Tübingen 29.4.1903, "über das 3,5-Dimethoxybenzoylacetophenen und über chinoide Abkömmlinge des· 1,4- Benzopyranols". Ab 1. 2. 1904 am Reichsgesundheitsamt Berlin tätig, später dort Oberregierungsrat. Filii, Heinrich, geb. Giengen/Brenz ...... , Dr. phi!. Erlangen 5.2.1903, "Die tek- tonischen Verhältnisse der Ehrenburg bei Forchheim". Später Apotheker in Blau­ beuren. Krauß, Ludwig, geb. Schainbach/Württemberg 6. 10. 1872, Dr. phi!. Freiburg 1903, "über Metalltitrationen mitte1st Jodsäure", Anleitung Dozent Dr. Rupp. Später Lei­ ter des Laboratoriums der AOK 5tuttgart. Gest. Stuttgart April 1921. Lang, Eugen, geb. Ebersbach 22. 12. 1876, Dr. phi!. Würzburg 1903, "Beiträge zur Anato­ mie der Krustenflechten". Verwalter der Apotheke in Ebersbach 1903-1921, Inhaber 1921-1948, gest. Freiburg/Br. 31. 12. 1948. Vock, Richard, geb. Stuttgart 4.5.1876, Dr. phi!. Würzburg 1903, "Zur Kenntnis der Diazoverbindungen". Kaufte im Juli 1906 die Adler-Apotheke in Stuttgart. Gest. 5tuttgart 3. 1. 1937. Werner, Georg, geb. Heilbronn 19.6.1878, Dr. rer. nat. Tübingen 13.7.1903, "Kon­ densation von Diazobenzolimid mit Cyaniden und Cyanessigester". Später Lebens­ mittelchemiker und Professor am Untersuchungsamt in Stuttgart. Gest. Reutlingen 11.7.1959. 1904: Berblinger, Hans, geb. Rendsburg/Schleswig-Holstein 19.9.1873, Dr.-Ing. Karlsruhe 1904, "Untersuchungen über Indanthren". Kaufte im April 1906 die Adler-Apotheke in Freudenstadt, Verkauf 1. 5. 1920. Friederich, Albert, geb. Bad Cannstatt 30. 7. 1879, Dr. phi!. Würzburg 30. 7. 1904, "Beiträge zur Anatomie der Silikatflechten". Referent Prof. Kraus. Von 1908-1919 Militärapotheker, entlassen als Oberstabsapotheker, bis 1929 Leiter des physiolo­ gisch-chemischen Untersuchungslabors der AOK Stuttgart. 1929-1961 Inhaber der Apotheke in Botnang/5tuttgart. Gest. Stuttgart 20. 9. 1961.

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Kuczkowski, Thaddaeus von, geb. Gnesen 6.8.1872, Dr. rer. nat. Tübingen 3.8.1904, "Untersuchungen über das Phenylhydrazon des Formylessigesters". Referent Prof. Wislicenus. Lang, Wilhelm, geb. Dipoldsburg 1.9.1876, Dr. rer. nato Tübingen 3. 12.1904, "Zur Blüten-Entwicklung der Labiaten, Verbenaceen und Plantaginaceen". Referent Prof. Vöchting. Später Professor in Hohenheim. Mauz, Paul, geb. Eßlingen 8.8.1872, Dr. rer. nat. Tübingen 23.4.1904, "Physikalisch­ rhemische Untersuchungen über Alkaloide", Referent Prof. Wislicenus. Später In­ haber der Salzmannsehen Apotheke in Eßlingen. Reuthe, Felix, geb. Dessau 13.3.1877, Dr. rer. nato Tübingen 2.11.1904, "Untersu­ chungen über Formylbernsteinsäureaethylester und Akonsäure". Referent Prof. Wis­ licenus. Stahl, Heinrich, geb. Welzheim 2. 8. 1877, Dr. rer nat. Tübingen 9.5.1904, "Zwei neue Desmotropiefälle in der TriazoIreihe". Referent Prof. Wislicenus. Später Inhaber der Neckarapotheke in Stuttgart. Gest. Stuttgart 6. 9. 1962. Veiel, Otto, geb. Linz 19.6.1875, Dr. phi!. Erlangen 24.6.1904, "über Benzimidazole und deren Spaltprodukte". Apotheker in Riedlingen 1906-1943. Gest. Riedlingen Sept. 1943. Thomae, Kar!, geb. Stuttgart 23.3.1878, Dr. phi!. nato Heidelberg 1904, "über Diben­ zoylhydrazidchlorid". Später Apotheker und Chemiker in Stuttgart. Gest. Stuttgart 20.7.1937. Ulrich, Theodor, geb. Wien 25.5.1877, Dr. phi!. Wien 1904, "über Columbin". Apo­ thekeninhaber Gablonz, als Flüchtling nach 1945 in Schwäb. Gmünd, angestellter Apotheker, ab 1949 Inhaber der Pfauenapotheke. Gest. Schwäb. Gmünd 13.4.1964. Dr. phi!. h. c. Univ. Wien 1956. Wohnlich, Emil, geb. Gondelsheim 22.3.1874, Dr. rer. nat. Tübingen 9.11. 1904, "über eine Synthese von u- und ß-Oxychinolinen aus Acidylderivaten des Orthoamidopro­ piphenols ...". 1905: Bauer, Kar!, geb. Heimerdingen (bei Leonberg) ...... , Dr. rer. nato Tübingen 1. 8. 1905, "Beiträge zur Chemie des Phenanthrens und Fluorens", Referent Prof. Wis­ licenus. Berg, Paul, geb. Stralsund 3.10.1879, Dr. rer. nato Tübingen 7. 8.1905, "über die Con­ densation von Oxalester mit Aethylencyanid", Referent Prof. Wislicenus. Eble, Max, geb. Rottweil 9.6.1879, Dr. rer. nato Tübingen 18.1.1905, "Kohlenoxyd­ spaltung des u-Brom-u.-phenylacetessigesters. Zur Kenntnis der Diazoamidoverbin­ dungen", Referent Prof. Wislicenus. Apotheker und Chemiker der Firma IG Rott­ weil. Gest. Rottweil April 1939. Haas, Kar!, geb. Blaubeuren 3.7.1868, Dr. rer. nato Tübingen 30.10.1905, "Beiträge zur Kenntnis des Haematins", Referent Prof. von Hüfner. Knöll, Wilhelm, geb Mergentheim 12.10.1878, Dr. rer. nato Tübingen 6.3. 1905, "über chlorierte und bromierte Molybdänate und über einige ihnen zu Grunde liegende Säuren", Referent Prof. Wislicenus.

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Meyer, Otto, geb. Hannover 23.9.1877, Dr. rer. nato Tübingen 20. 12.1905, "Conden­ sationen mit Eienzoylameisensäureaethylester", Referent Prof. Wislicenus. NesteI, Adolf, geb. Tübringen ...... , Dr. phi!. Zürich 7.2.1905, "Beiträge zur Kenntnis der Stenge1- und Blattanatomie der Umbelliferen". Schmid, Hans, geb. Tübingen 25. 6.1878, Dr. rer. nato Tübingen 24.7.1905, "über chlorierte Antimoniate und die Metachlorantimonsäure, sowie über Halogendoppel­ salze des vierwertigen Antimons", Anleitung Prof. Weinland, Referent Prof. Wisli­ cenus. Apoth~keninhaber in Tübingen 1. 4. 1907-1917. Gest. Tübingen 24.8. 1917. Schmid, Kar!, geb. Ofterdingen 18. 10.1878, Dr. rer. nato Tübingen 7.6.1905, "über Isomere des Brasileins und Haemateins aus der Benzopyranolreihe", Anleitung Prof. Weinland, Referent Prof. Wislicenus. Gest. überlingen 9. 1. 1959. Simon, Heinrich, geb. Saalfeld 25.1. 1875, Dr. phi!. Rosteck 25.3.1905, "über Halogen­ und Apothioiilerivate des 1-Phenylpyrazols", Referent Prof. Michaelis. Apotheken­ inhaber Mundesheim 1906-1912, Privatier Schwäb. GmÜnd. Gest. Schwäb. Gmünd 12.12.1963. Taub, Ludwig" geb. StaedteIlSchlesien 6.9.1877, Dr. rer. nato Tübingen 2.8.1905, ,,1-Phenyl-4-isonitroso-5-triazylen und seine Spaltungsprodukte", Referent Prof. Wislicenus. 1906: Brahn, Benjamin (Benno), geb. Laurahütte/Schlesien 21. 6. 1877, Dr. rer. nato Tübingen 5.3.1906, "über den Einfluß von Substituenten auf die Umlagerungsgeschwindigkeit desmotroper Formen". Referent Prof. Wislicenus. Breit, Ernst, gel;>. Tübingen 6.8.1879, Dr. rer nato Tübingen 30. 7.1906, ,,1. Einwirkung von Phenylhydrazin auf Formylglutaconsäureester. 2. EinWirkung von 50 0/oiger Eisessig-Schwefelsäure auf ß-Benzyl-ß-storylpropio;Jhenon und einige seiner Deri­ vate". Von 1918-1966 Inhaber der Löwen-Apotheke in Schwäb. HalL Gest. Schwäb. Hall 21. 8. 1966. Dorn, Hugo, geb. Freiburg 9.5.1877, Dr. phi!. Rostock 12.3.1906, "Untersuchungen über das 1-Methyl-3-Phenyl-5-Pyrazolon". Referent Prof. Michaelis. Von 1927-1957 Inhaber der Einhornapotheke in Heilbronn. Gest. Heilbronn 23.4.1957. Holthusen, Theodor, geb. Nordleda/Hannover 28. 3. 1876, Dr. rer. nato Tübingen 15; 11. 1906, "Untersuchungen über die Verteilung der Aschenbestandteile in der normalen und durch bestimmte Operationen pathologisch veränderten Kohlrabi- und Helian­ thus-Pflanze". Referent Prof. Vöchting. Inhaber der Apotheke in Stetten/Reffistal 1920-1923. Krebs, Reinhold, geb. Berlin 2.9. 1880, Dr. rer. nato Tübingen 31. 10.1906, "über Chromchloridsulfate und Chromsulfate". Anleitung Prof. Weinland, Referent Prof. Wislicenus. Lüning, Otto, geb. Oster-Jhlienworth/Lüneburg 11.2.1880, Dr. rer. nato Tübingen7. 3. 1906, "über die Constitution primär isomerer Dicp-Nitrobenzoyloxalessigester". Referent Prof. Wislicenus. Nicole, Adolphe, geb. Ge~f. 11. 12. 1878, Dr. rer. nato Tübingen 25. 7. 1906, "Beiträge

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zur Kenntnis des Haematins und seiner Spaltprodukte. über das Hämatoporphyrin und die Ester der Hämatinsäure". Referent Prof. Hüfner. Penndorf, Otto, geb. Altenburg/Sachsen 13.2.1878, Dr. rer. nato Tübingen 30.5.1906, "Beiträge zur Kenntnis der Naphthalsäure. Kondensation von Para- und Ortho­ Xylenxyamid mit Äthylnitrat und Oxalester". Referent Prof. Wislicenus.

1907: Bode, Kurt, geb. Greifswald 29.6.1878, Dr. rer. nato Tübingen 27.7. 1907, "Unter-I suchungen über den Hauptbestandteil des ostindischen Sandelholzöls Santalol". Re­ ferent Prof. Wislicenus. Elvert, Heinrich, geb. Dortmund 17. 4. 1878, Dr. rer. nato Tübingen 8. 11. 1907, "Das p-Bromphenylisonitroacetonitril und seine Abkömmlinge". Referent Prof. Wisli­ cenus. Eppinger, Paul, geb. Ludwigsburg 5. 10.1879, Dr. phi!. München 11.1.1907, "Unter­ suchungen über den Blutfarbstoff". Anleitung Prof. von Bayer. Fuchs, Kar!, geb. Fellbach 6.5.1880, Dr. rer. nato Tübingen 5.7.1907, "Zur Kenntnis des Haematins", Referent Prof. von Hüfner, 1910-1955 Pächter der Hofapotheke Stuttgart. Gest. Stuttgart 7.4.1969. Klatte, Fritz, geb. DiepholziHannover 28.3. 1880, Dr. rer. nato Tübingen 27. 4. 1907, "über den Benzoylacetonoxalester". Referent Prof. Wislicenus. Kleemann, Emil, geb. Zabrze/Prov. Schlesien 6.1.1881, Dr. rer. nato Tübingen 17.7. 1907, "Zur Kenntnis der am Stickstoffatom heterocyclischer Verbindungen hängenden Amidgruppen". Referent Prof. Wislicenus. Kühl, Hugo, geb. Oldensworth Kr. Eiderstätt/Schleswig Holstein 21. 6. 1878, Dr. rer. nato Tübingen 17.5. 1907, "über Verbindungen von Stannisulfat, Titansulfat, Anti­ monsulfat mit Metallsulfaten. über Verbindungen von Sulfaten mit Molybdänaten". Anleitung Prof. Weinland, Referent Prof. Wislicenus. Lacour, Felix, geb. Bochum/Westfalen 20.6.1878, Dr. rer. nato Tübingen 26.6.1907, "Beiträge zur Kenntnis des Hämatins", Referent Prof. von Hüfner. Später Inhaber der Bahnhofapotheke Stuttgart. Gest. Stuttgart 1944. Benz, Max, geb. Ludwigsburg 21.8.1879, Dr. phi!. München 23. 2.1907, "über Chi­ nonazin und Azophenol", Referent Prof. von Bayer. Lawaczeck, Paul, geb. OttweileriTrier 22.12.1878, Dr. rer. nato Tübingen 1. 8. 1907, "über Thiopirrolidon", Referent Prof. Wislicenus. Niethammer, Eduard, geb. Lonsee/Ulm 24.8.1882, Dr. rer. nato Tübingen 3.7. 1907, "Beiträge zur Kenntnis der Gallenfarbstoffe", Referent Prof. von Hüfner. Später Apo­ thekeninhaber in Untertürkheim. Sautermeister, Anton, geb. Rottweil 15.6.1880, Dr. phi!. Freiburg 1907, "Einwirkung von Kalkhydrat auf Milchzucker; Derivate der Meta- und Parasaccharopentose", Referent Prof. Gattermann. Später Inhaber der Oberen Apotheke in Rottwei!. Storz, Ludwig, geb. Horb 15. 9. 1879, Dr. rer. nato Tübingen 25.7.1907, "über chlo­ rierte und bromierte Niobate und über chlorierte Tantalate", Anleitung: Prof. Wein­ land, Referent Prof. Wislicenus.

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1908: Blezinger, Robert, geb. Crailsheim 12.5.1878, Dr. phi!. Erlangen 10. 6.1908, "über die Einwirkungen von Schwefelkohlenstoff und Ätzkali auf Acetondicarbonsäureester", Referent Prof. Paal-Fischer. Apothekeninhaber Crailsheim 1906-1966. Gest. Crails­ heim 12. 3. 1966. Filchner, Hans, geb. München 4.11.1885, Dr. rer. nato Tübingen 22.7.1908, "Versuch zur Darstellung der Pyridonderivate", Referent Prof. Wislicenus. Henzerling, Carl, geb. Frankfurt/Main 29.12.1878, Dr. phi!. Marburg 8.8.1908, "über Kreatinin", Referent Prof. Schmidt. Später Apothekeninhaber Affalterbach. Gest. Affalterbach 27.12.1959. Paschke, Friedrich, geb. Breslau 23.5.1878, Dr. rer. nato Tübingen 16.12.1908, "Er­ klärung der Autoracemisation der quatären Ammoniumsalze". Reischle, Ferdinand, geb. Kißlegg 1. 7.1880, Dr. rer. nato Tübingen 1. 8. 1908, "über Fluorhydrate einiger sehr schwacher organischer Basen. über ein Jodoxyfluorid, über fluorierte Jodate und Jodverbindungen", Prof. Weinland, Referent Prof. Wislicenus. Später Apotheker in Kißlegg. Schäfer, Robert, geb. Stuttgart 2. 11. 1879, Dr. rer. nato Tübingen 5.5.1908, "über die Kondensation von Benzoylameisensäureaethylester mit Ketonen". Starb als Apothe­ ker Stuttgart Okt. 1908. Schaub, Friedrich, geb. Berlin 30.4.1882, Dr. rer. nato Tübingen 5.3.1908, "über 3-Me-. thylpyrazolonabkömmlinge mit einem am N-hängenden Säurerest und ihre Darstel­ lung aus den entsprechenden Acetessigesterderivaten", Referent Prof. Wislicenus. Schenk, Daniel, geb. Essen 27.8.1880, Dr. rer. nato Tübingen 20. 2. 1908, "über das Verhalten von starken Tertiärbasen und von Organomagnesiumverbindungen gegen Sulfochloride", Referent Prof. Wislicenus. Schmachtenberg, Hermann, geb. Aachen 17. 10. 1877, Dr. rer. nato Tübingen 27. 2. 1908, "Beiträge zur Kenntnis der Reaktionen des Diazobenzolperbromids und einiger sei­ ner Kupplungsprodukte mit 3-Methyl-4-anilazopyrazolon", Referent Prof. Wislicenus. Schumann, Theodor, geb. Hecklingenl Anhalt 7.1.1880, Dr. rer. nato Tübingen 3. 3. 1908, "über Chromiaquoverbindungen", Anleitung Prof. Weinland, Referent Prof. Wislicenus. INeber, Fritz, geb. Truchtersheim/Elsaß Lothringen 15.7.1877, Dr. rer. nato Tübingen 4.11.1908, "Zur Kenntnis des Amidotriazols und seiner Dialkylderivate", Referent Prof. Wislicenus. 1909: Bames, Ernst, geb. Saulgau 10. 6.1880, Dr. rer. nato Tübingen 3.3.1909, "über Rho­ danato-stannate", Anleitung Prof. Weinland, Referent Prof. Wislicenus, zuletzt Pro­ fessor in Berlin. Gest. Berlin 15. 2. 1944. Biographie mit Bild S. BEITRÄGE XI (1975), 15-18. Bozenhardt, Kar!, geb. Calw 11. 6. 1883, Dr. rer. nato Tübingen 15.11.1909, "über das Bis-acetessigester-(malonyldihydrazon), seine Kondensations- und Spaltungspro­ dukte", Referent Prof. Wislicenus.

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Dinkelacker, Paul, geb. Tuttlingen 21. 6. 1881, Dr. rer. nato Tübingen 27.7.1909, "über Salze einer Aceto- und Formiatochrombase", Anleitung Prof. Weinland, Refer'ent Prof. Wislicenus. Ab 1909 1. Assistent an der chemischen Abteilung des Medizinal­ Kollegiums in Stuttgart. Gefallen im 1. Weltkrieg am 27.7.1917 als Stabsa::JOtheker der Reserve der Württ. San.Komp. 522, ausgezei.chnet mit dem Eisernen Kreuz und Ritter des Friedrichsordens.

Geyer, Alfred, geb. Stuttgart 5. 3. 1881, Dr. phi!. Freiburg/Br. 18. 3, 1909, "übe. \' dH~ Einwirkung von fünffach Chlor- und Bromphosphor auf Phenole' und Merkal tan~ und über zyklische schwefelhaltige Verbindungen", Referent Prof. Gattermann. ~:pä­ ter Inhaber der Kreuserschen Apotheke in Stuttgart. Gest. Stuttgart 29. 9. 1948. König, Paul, geb. Ellwangen 22.2.1881, Dr. phi!. Rostock 18.12.1909, "Studien über die stimulierenden und toxischen Wirkungen der verschiedenwertig'en Chromverbin dungen auf die Pflanzen, insbesondere auf landwirtschaftliche Nutzpflanzen", Anlei· tung Prof. Heinrich. Zuletzt Professor in Forchheim. Scharf, Wilhelm, geb. Lachen/Rheinpfalz 27.8.1869, Dr. phil Zürich '190911910, "über Oxydationsprodukte der Aloebestandteile mit Caroscher Säure. Isomerieerscheinun­ gen beim Phenanthrenchinonsemicarbazon und seinen Kernsubstitiltionsprodukten". Später Inhaber der Apotheke in Vaihingen/Enz. Gest. Stuttgart 1. 3. 1922. Silberstein, Wilhelm, geb. Schwiebus/Preußen 7. 9. 1881, Dr. rer. nato Tübingen 5. 3. 1909, "Kondensation von Propionnitril mit Oxalester", Referent Prof. Wislicenus. Wulle, Ernst, geb. Stuttgart 20. 6. 1881, Dr. phi!. Rostock 2. 3. 1909, "über Acetyl-Xylyl­ cyanide und einige Glyoxyltolyessigsäuren", Referenten Prof. Micha~lis und Kunckell. Kaufte 1909 die Kron-Apotheke in Ulm. 1910: Göller, Hermann, geb. Waldenburg/Württ. 11.9.1881, Dr. rer. nat. Ti.ibingen 6.7.1910, "über die Einwirkung von Diazoverbindungen auf Acetondicarb~nsäureaethylester und die Umwandlung der Kombinationsprodukte in heterocyklische Körper", Refe­ rent Prof. Wislicenus. Guß mann, Ernst, geb. Grunbach 26. 11. 1884, Dr. rer. nato Tübingen 29.7.1910, "über complexe Ferri- und Chromiacetate", Anleitung Prof. Weinland, Referent Prof. Wisli­ cenus. Haas, Kar!, geb. Freudenstadt 1. 11. 1887, Dr. rer. nato Tübingen 3.12.1910, "über die Einwirkung von Phosphoroxychloriden auf die NitrobenzaldehydEl", Referent Prof. Wislicenus. Gefallen im 1. Weltkrieg in Italien. Mendel, Johann, geb. Markranstädt Bez. Leipzig 10.5. 1883, Dr. rer. nato Tübingen 7.12.1910, "über Umsetzung verschiedener Zuckerarten durch Ba~terien", Referent Prof. Wislicenus, zweiter Referent Prof. Vöchting. Später Inhaber der väterlichen Apotheke in Dresden. Biographie Pharmz. Praxis (Bei!. Der Pharmazie) 1958, S.59-60. Ruß, Kar!, geb. Welzheim 7. 3. 1882, Dr. rer nato Tübingen 21. 6. 1910, "Zur Kenntnis des Formylfluorens", Referent Prof. Wislicenus. Später Industrie-Apotheker, zuletzt bei der Dynamit AG in Ebenhausen bei Ingolstadt. Gest. Rottweil 15. 7. 1953.

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Namensregister (Name, Vorname, Promotionsjahr)

Amos, Max 1902 Lawczeck Paul 1907 Lüning, Otto 1906 Bames, Ernst 1909 Bauer, Kar! Hugo 1902 Mauz, Paul 1904 Bauer, Kar! 1905 Mendel, Johann 1910 Benz, Max 1907 Meyer, Otto 1905 Berblinger, Hans 1904 Mezger, Otto 1902 Berg, Paul 1905 Morstatt, Hermann 1902 Blezinger, Robert 1908 Bozenhardt, Kar! 1909 Nestle, Adolf 1905 Bode, Kurt 1907 Nicole, Adolphe 1906 Brahm, Benjamin 1906 Niethammer, Eduard 1907 Breit, Ernst 1906 Paschke, Friedrich 1908 Dinkelacker, Paul 1909 Penndorf, Otto 1906 Dorn, Hugo 1906 Reischle, Ferdinand 1908 Eble, Max 1905 Reuthe, Felix 1904 Elvert, Heinrich ~907 Rieß, Gustav 1903 Eppinger, Paul 1907 Röhm,Otto 1901 Ruß, Kar! 1910 Filchner, Hans 1908 Fild, Heinrich 1903 Sautermeister, Anton 1907 Friedrich, Albert 1904 Sthäfer, Robert 1908 Fuchs, Kar! 1907 Scharf, Wilhelm 1909 Schaub, Friedrich 1908 Geyer, Alfred 1909 Schenk, Daniel 1908 Giere, Erich 1902 Schiedt, Albert 1902 Göller, Hermann 1910 Schmachtenberg, Hermann 1908 Grevel, Fritz 1901 Schmid, Hans 1905 Gußmann, Ernst 1910 Schmid, Kar! 1905 Schumann, Theodor 1908 Haas, Kar! 1905 Simon, Heinrich 1905 Haas, Kar! 1910 Silbers tein, Wilhelm 1909 Häussermann, Johannes 1901 Stahl, Heinrich 1904 Henzerling, earl· 1908 Storz, Ludwig 1907 Holthusen, Theodor 1906 Taub, Ludwig 1905 Klatte, Fritz 1907 Thomae, Kar! 1904 Kleemann, Emil 1907 Klenk, Kar! 1901 Ulrich, Theodor 1904 König, Paul 1909 Veiel, Otto 1904 KnölI, Wilhelm 1905 Vock, Richard 1903 von Kuczkowski, Thaddaeus 1904 Voegelen, Emil 1901 Krauß, Ludwig 1903 Krebs, Reinhold 1906 Wagner, Hermann 1901 Kühl, Hugo 1907 Weber, Fritz 1908 Werner, Georg1903 Lacour, Felix 1907 Wohnlich, Emil 1904 Lang, Eugen 1903 Wulle, Ernst 1909 Lang, Wilhelm 1904

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Apotheker und Professor Dr. Hugo Dieterle aus Aalen Württembergische Apotheker außerhalb des Landes, Folge X

Von Armin Wankmüller

Zuerst praktischer Apotheker, dann Universitätsprofessor, so könnte die überschrift über dem Lebenslauf von Apotheker Dr. Hugo Dieterle lauten. Geboren in Aalen am 1. April 1881 als Sohn des Oberpräzeptors Heinrich Dieterle wuchs er infolge der Versetzung seines Vaters in Ludwigsburg auf. Hier besuchte Hugo Dieterle das Gymnasium und trat später in Esslingen in die Apotheke von Dr. Mau.z als Apothekerpraktikant ein. Daran schloß sich die vorgeschriebene Assistentenzeit an, die Dieterle in Apotheken in Ludwigsburg, Trier, Köln und Lübeck verbrachte. Dem Militärdienst genügte er als Einjährig-Freiwilliger in Ludwigsburg beim Feldartillerie­ Regiment Nr. 29. Die nächste Hochschule mit einer pharmazeutischen Abteilung befand sich in Stutt­ gart, so lag ein Studium der Pharmazie dort nahe. Nach den drei vorgeschriebenen Semestern (1903/04, 1904, 104/05) konnte Dieterle das Apothekerexamen ablegen und erhielt noch 1905 die Approbation. Es gelang ihm, käuflich im November 1905 die Apotheke in Gundeisheim von Apotheker Dillenius um 130 000.- Mark zu erwerben. Bereits drei Jahre später finden wir Dieterle nach dem Verkauf der Apotheke erneut in den Matrikeln der TH Stuttgart für drei Semester eingetragen (1908,1908/09, 1909). Mit sechs Semestern war die Promotion möglich. Das Thema der 1911 eingereichten Arbeit lautete "Die Reaktionsfähigkeit der Kohlenstoffdoppelbindungen in mehrfach ungesättigten Ketonen". An der TH Stuttgart erhielten die Doktoranden damals den Grad eines Dr.-Ing., der Dieterle 1911 verliehen worden ist. Die Note gut oder sehr gut gestattete dem Apotheker durch ein verkürztes Studium das Staatsexamen als Lebensmittelchemiker abzulegen. Diese Gelegenheit benützte auch Dieterle. Nun sehen wir ihn im Chemischen Untersuchungsamt der Stadt Stutt­ gart und dem Reichsgesundheitsamt. Kurz vor dem ersten Weltkrieg trat Dieterle zur Militärpharmazie über. Als Stabs­ apotheker in Straßburg ergab sich die Möglichkeit, neben den militärischen Dienst­ obliegenheiten im Pharmazeutischen Institut der Universität unter Professor Oesterle wissenschaftlich zu arbeiten. Als Korpsapotheker nahm er am ersten Weltkrieg teil und erhielt mehrere Kriegsauszeichnungen. Der verlorene Krieg beendigte diese Laufbahn. Zum Glück erhielt Dieterle in Mar­ burg bei Gadamer eine Assistentenstelle am Pharmazeutischen Institut. Seine wissen­ schaftlichen Untersuchungen führten zur Habilitationsarbeit über Chelidonin. Im Alter von 44 Jahren rückte Dieterle 1925 in die Stelle eines Oberassistenten und Abteilungsleiters bei Professor Thoms in Berlin ein. Damit gelang ihm der übertritt in das damals bedeutendste und größte Pharmazeutische Institut des Deutschen Reiches. Von dort erreichte Dieterle ein Ruf auf die ordentliche Professur für Pharmazie an der Universität Frankfurt. Er nahm den Ruf zu Beginn des Sommersemesters 1928 an. Der Lehrstuhl war durch die Berufung von Professor Mannich nach Berlin als Nachfolger

'> Folge IX: s. BEITRAGE XI (1975), 15-18

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von Thoms frei geworden. 1929 übernahm Dieterle in Frankfurt zusätzlich die kom­ missarische Vertretung des Ordinariats für Pharmakognosie nach dem überraschenden Tod von Professor Brandt. Seine wissenschaftliche Tätigkeit, seine Unterrichts aufgaben waren belastet durch die Anträge und Planungen für den Neubau eines Pharmazeutischen Institutes, das sowohl den Lehrstuhl für die pharmazeutische Chemie, wie für die Pharmakognosie aufnehmen sollte. Dieser war 1936 fertiggestellt, wurde eingeweiht und bezogen. Nun waren die Voraussetzungen für eine fruchtbare pharmazeutisch-chemische Forschung wie auch für pharmakognostische Arbeiten geschaffen. Weitere Aufgaben kamen auf Dieterle zu: In der Beiratssitzung der Deutschen Phar­ mazeutischen Gesellschaft vom 29. 10. 1937 verlangte der damalige Reichsapotheker­ führer als einer der stellvertretenden Vorsitzenden den Widerruf des bisherigen Leiters, des Professors Horrmann. An seiner Stelle wählte der Beirat Professor Dieterle als Leiter der Deutsche Pharmazeutischen Gesellschaft (1). In einer außerordentlichen Hauptversammlung hatten am 16. November 1937 in Berlin die Mitglieder diese Wahl zu bestätigen (2). Es folgte die übertragung der Redaktion des Archivs der Pharmazie, ebenfalls 1937 die Ernennung zum Obmann der Gruppe Hochschullehrer der Deut­ schen Apothekerschaft und zum Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des phar­ mazeutisch-akademischen Nachwuchses. Weitere Ämter hatte Professor Dieterle als Vorsitzender der Friedrich-Althoff-Gesellschaft zur Förderung der chemisch-pharma­ zeutischen Literatur, des Ausschusses der Hagen-Buchholz- und der Meurer-Preis­ Stiftung sowie als Mitglied des Kuratoriums der Flückiger-Stiftung übernommen. Wie­ weit eine "landsmannschaftliche Verbundenheit" sich günstig im Verhältnis zu Schmie­ rer auswirkte, mag dahingestellt bleiben. Professor Dieterle nahm alle Ämter bis zum Ende des zweiten Weltkrieges wahr. Im Kriege diente er erneut als Oberstabsapotheker beim Militär, bis er von der Universität Frankfurt als Universitätsprofessor für die Hochschule u. K. gestellt worden ist. Die letzten Kriegsjahre haben durch die Bombenangriffe zur Zerstörung des Pharma­ zeutischen Instituts geführt. Unterricht und Forschung waren weitgehend lahmgelegt. Nach Kriegsende verlangten die Richtlinien der amerikanischen Besatzungsmacht 1945 seine Entlassung als Professor. Später verlieh die hessische Regierung Professor Dieterle den Status eines emeritierten o. Professors. Nur wenige Jahre im Ruhestand waren Dieterle in Hanau, seinem letzten Wohnsitz, vergönnt. Er starb dort am .15. Juli 1952 im Alter von 71 Jahren.

Zur wissenschaftlichen Tätigkeit von Hugo Dieterle

Es ist an dieser Stelle nicht beabsichtigt, eingehend die wissenschaftlichen Arbeiten von Hugo Dieterle einer Betrachtung zu unterziehen und sein Lebenswerk als Forscher darzustellen. Als Grundlage einer wissenschaftlichen Biographie wird in der Anlage ein Verzeich­ nis der Veröffentlichungen und der Doktoranden von Hugo Dieterle abgedruckt (3).

(1) Süddtsch. Apoth.-Ztg. 77 (1937), 875. (2) Süddtsch. Apoth.-Ztg. 77 (1937), 896. (3) Der Verfasser ist auch an dieser Stelle Herrn Professor Dr. öhlschläger für die liebenswürdige Zusam· menstellung der Veröffentlichungen und der Frankfurter Doktoranden besonders darkbar!

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Die Apotheke in GundeIsheim

überblickt man die Publikationen, so fallen die zahlreichen Untersuchungen über die Inhaltsstoffe von Pflanzen, bevorzugt pharmazeutisch verwendeter Drogen ins Auge. Diese phytochemischen Studien beginnen nach dem ersten Weltkrieg, die Habilitations­ schrift über die Kenntnis des Chelidonins bei Gadamer in Marburg weist schon in diese Richtung. freilich hat Dieterle die Alkaloide anderen überlassen, Ononis spinosa, Drosera, Arnica, Curcuma und Lignum Santalum rubrum zogen sein Interesse an, um nur einige Pflanzen zu nennen. Den Inhaltsstoffen Lupeol und So!anidin waren Disser­ tationen gewidmet. Das Interesse folgte der klassischen Methode, Isolierung, Konsti­ tutionsaufklärung und Versuche einer Synthese. In den frühen Frankfurter Jahren standen auch organisch-chemische Synthesen auf dem Arbeitsprogramm, die in einigen Disse: talionen ihren Niederschlag fanden. Dieses Gebiet ist, nach den Veröffentlichun-

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Veröffentlichungen von Professor Dr. Hugo Dieterle

über die Reaktionsfähigkeit der Kohlenstoff-Doppelbindungen in mehrfach ungesättig• ten Ketonen. Diss. TH Stuttgart 1911, 90 S. Xanthosterin, ein kristallinischer Körper aus der Rinde von Xanthoxylum Badrunga D. C. Arch. Pharmaz. 257 (1919), 260-263. Zur Kenntnis des Chelidonins. Habil.-Schrift Univ. Marburg 1921, 32 S. über Xanthosterin. Arch. Pharmaz. 259 (1921),244-245. über Drosera binata. Arch. Pharmaz. 260 (1922), 45-48. Mikrohalogenbestimmung. Arch. Pharmaz. 261 (1923), 73-76. Gehaltsbestimmung alkaloidhaItiger Drogen des Deutschen Arzneimittelbuchs 5, aus­ geführt mit möglichst kleinen Mengen. Arch. Pharmaz. 261 (1923),77-89. über Lupeol I. Arch. Pharmaz. 261 (1923), 89-98. über die Mikrobestimmung von Kohlenstoff und Stickstoff in organischen Verbin­ dungen auf nassem Wege. Arch. Pharmaz. 262 (1924), 35-40. Mit J. Gadamer, A. Stickel, M. Theissen und K. Winterfeld: Zur Kenntnis der Cheli­ donium-Alkaloide III. Der Hoffmannsche Abbau des Chelfdonins. Arch. Pharmaz. 262 (1924),249-277 (257-277 Auszug aus der Habil.-Schrift Marburg 1921). Mit W. Stegemann: Beitrag zur Kenntnis der Sandelholzfarbstoffe I. Arch. Pharmaz. 264 (1926), 1-32. Beitrag zur Kenntnis der ölhaltigen Samen von Datura alba Nees. Arch. Phmarmaz. 264 (1926), l40-164. Mit P. Dickens: über die Oxydation von Codein und Mercuriacetat. Arch. Pharmaz. 264 (1926), 257-301. (Die umfangreiche Arbeit regte Professor Dr. Gadamer in Mar­ burg an.) über Drosera binata. Apoth.-Ztg. (Berlin) 42 (1927), 396-338. Zum 25jähdgen Bestehen des Pharmazeutischen Instituts der Universität Berlin. Apoth.-Ztg. (Berlin) 42 (1927), 1293-1295. (4) Süddtsch. Apoth.-Ztg. 81 (1941), 183-184.

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Nahrungsmittelchemie; 25 Jahre Pharmaz. Inst. der Univ. Berlin, 1927 S. 64-74 (=Ar­ beiten aus dein Pharmaz. Inst. der Univ. Berlin Bd. 13). Extraktionsgeräte mit Glassinterplatten von Schott & Gen., Jena; 25 Jahre Pharmaz. Inst. der Univ. Berlin 1927 S. 534-535 (= Arbeiten aus dem Pharmaz. Inst. der Univ. Berlin Bd. 13). Extraktionsgeräte mit Glassinterplatten von Schott & Gen., Jena. Arch. Pharmaz. 265 (1927), 116-117. Mit B. Hollaender: Sublimationsapparat für Sublimationen im Hochvakuum. Arch. Pharmaz. 265 (1927), 118-119. Chemical determination of small quantities. Z. Ver. Deutsch. Ing. 71 (1927), 1683. Mit H. Diester und Th. Thimann: Beitrag zur Kenntnis des Fetten Oeles von Secale cornutum und der in diesem OeIe enthaltenen Daturinsäure. Arch. Pharmaz. 265 (1927), 171-187. Mit W. Eschenbach: Eine neue Verbindungsmöglichkeit von Kohlenoxyd. Arch. Phar­ maz. 265 (1927), 187-195. Mit H. Leonhardt: Beitrag zur Kenntnis der Inhaltsstoffe des roten Sandelholzes Homopterokarpin und Pterokarpin. Arch. Pharmaz. 267 (191.9), 81-116. Mit A. Salomon und E. Herzberg : über die Amyrine und einige Versuche zur Aufklä• rung der Konstitution 1. Arch. Pharmaz. 269 (1931), 78-87. Mit K. Haubold und R. Meyer: über die Inhaltsstoffe der Rinde von Xanthoxylum caroliniam 1. Arch. Pharmaz. 269 (1931), 384-397. Mit A. Salomon und E. Nosseck: Zur Konstitution des Alkannins. Chem. Ber. 64 B (1931), 2086-2090. Mit Ph. Kaiser: über die Inhaltsstoffe des Rhizoms von Curcuma domestica (Temoe Lawak). Arch. Pharmaz. 270 (1932),413-418. Mit A. Salomon: Zur Dehydrierung von Khytosterinen mit Selen. Arch. Pharmaz. 270 (1932), 495-501. Mit A. Salomon: über Lupeol II. Arch. Pharmaz. 270 (1932),540-549. Mit Schaffnitz: über Solanthren, ein neues Nebenalkaloid aus Kartoffelkeimen. Areh. Pharmaz. 270 (1932), 550-551. Mit A. Salomon und W. Rosenfelder: über a-Amyrin II. Arch. Pharmaz. 271 (1933), 177-189. Mit H. Leonhardt und K. Dorner: über die Sterine der Rinde von Lophopetalum toxi­ eum 1. Arch. Pharmaz. 271 (1933), 264-268. Mit Ph. Kaiser: über die Inhaltsstoffe des Rhizoms von Cureuma domestica (Temoe Lawak) II. Arch. Pharmaz. 271 (1933), 337-342. Mit A. Salomon und R. Gärtner: über Onocerin, das Phytosterin der Hauhechel Ononis spinosa L. Arch. Pharmaz. 272 (1934), 142-151. Mit H. Leonhardt und K. Dorner: über einige Inhaltsstoffe der Stammrinde von Lophopetalum toxicum 11. Arch. Pharmaz. 272 (1934), 172-190.

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Die Inhaltsstoffe von Drosera rotundifolia. Arch. Pharmaz. 273 (1935), 235-236. Mit H. Rochelmeyer: über das Solandidin t. 1. Arch. Pharmaz. 273 (1935), 532-539. Mit H. Rochelmeyer: über das Solanthren H. Arch. Pharmaz. 273 (1935),539-540. Mit E. Kruta: über einen Inhaltsstoff von Drosera rotundifolia. Arch. Pharmaz. 274 (1936), 457-461. Mit E. Kruta: über einen Inhaltsstoff von Xanthoxylum fraxineum Wild. Arch. Phar­ maz. 275 (1937), 45-53. Mit H. Beyl: Der Inhaltsstoff der Rinde von Lunasia costulata (Miq.). Arch. Pharmaz. 275 (1937), 174-191. Mit O. Dorner: über "Ericolon". Arch. Pharmaz. 275 (1937),380-382. Mit O. Dorner: über die Inhaltsstoffe von Crataegus oxyacantha L. Arch. Pharmaz. 275 (1937), 428-437. Mit H. Braß und F. Schaal: über die Amyrine. Arch. Pharmaz. 275 (1937),557-570.

Mit F. Biedebach: über Lupeol III. Arch. Pharmaz. 276 (1938), 312~316. Die Konstitution von Drosera rotundifolia. Scientia pharmac. 9 (1938), 121 Mit K. Schwengler: über Xanthoxylin S, einen Inhaltsstoff von Xanthoxylum caroli­ nianum 11. Arch. Pharmaz. 277 (1939), 33-34. Mit K. Fay: über die Inhaltsstoffe der Blüten von Arnica montana L. 1. Arch. Pharmaz. 277 (1939), 65-74. Percolatoren und Perforatoren. Kolloid-Ztschr. 86 (1939),31-33. Mit K. Engelhard: über die Inhaltsstoffe der Blüten von Arnica montana L. 1I. Arch. Pharmaz. 278 (1940), 225-235. Mit L. Schreiber: über die Inhaltsstoffe der Arnica montana L., II!. Arch. Pharmaz. 279 (1941), 312-318.

Monographie: Die Glykoside. Chemische Monographien der Pflanzenglykoside. Von Dr. I. 1. L. von Rijn, 2. erg. und neubearbeitete Auflage von Hugo Dieterle, Berlin 1931, Verlag Gebr. Borntraeger, 620 S.

Litse der Doktoranden von Prof. Dr. H. Dieterle, FrankfurtlMain

Datum der Nr. Name Thema Promotion

1. Butz, {!.ugust über einige kristallisierte Anhydride monosub- stituierter Malonsäuren 12. 5. 28 2. Schaller, Paul über die stereoisomeren Formen des (Piperi­ dino-methyl)-cyclopentanol-(2) und des (Di- methyl-amino-methyl)-cyclo-pentanol-(2) 15. 5. 28 3. Kohlstaedt, Erwin über die durch Kondensation aus Metylendi-

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Datum der Nr. Name Thema Promotion

oxyphenylaceton und Benzaldehyd entstehenden Ketone und die Umlagerung ihrer Oxime zu Isoindolderivaten 12. 10. 28 4. Mohs, Paul über die Synthese von Derivaten des "offenen" Ergonins. über die Bildung eines neuen bicyc- lischen Ringsystems aus 4-Piperidoh-3.5-dicar­ bonsäureestern, Formaldehyd und primären Aminen 8.11. 28 5. Falber, Maximilian über einige' papaverinähnliche Basen 21. 1. 29 6. Leonhardt, Johannes Beitrag zur Kenntnis der Inhaltsstoffe des roten Sandelholzes, Homopterokarpin und Pterokarpin 23. 4. 29 7. Lesser, Berthold über eine Synthese von ß-Aldehydbasen 13. 2. 30 8. Ascher, Rudi über Folia Castaneae 3. 5. 30 9. Vollrath, Curt 1. Beiträge zur Verwendung von Kohlenoxyd zur Synthese organischer Verbindungen H. über Betulin 29. 9.30 10. Herzberg, Ernst I. Untersuchungen über das fette Oel der Sa- men von Jatropha Curcas L. n. über Amyoin 21. 1. 31 11. Vollrriann, Heinrich über die Synthese und das Verhalten von Bz­ Homologen und Bz-Derivaten des Benzanthrons 23. 2.31 12. Wilcke, Alfred über Lupeol 7. 4. 31 13. Coester, Curt über Lupeol 13. 5.31 14. Nasseck, Eberhardt über die Inhaltsstoffe von Radix Alkannae 21. 11. 31 15. Engelhard, Max über einen von Perkin als Desoxysantalin be­ zeichneten Farbstoff aus dem roten Sandelholz 4. 1. 32 16. Gärtner, Rudolf Zur Konstitution des Onocerins, dem Phytoste­ rin der Hauhechel, Ononis spinosa L. 23. 6. 32 17. Schaffnit, Karl über Solanidin t 30. 6.32 18. Daum, Wilhelm über Lupeol 6. 8. 32 19. Blättner, Max Untersuchungen über Inhaltsstoffe der Rinde von Xanthoxylum Ochrokylum 13. 10. 32 20. Rosenfelder, Wilhelm über a-Amyrin 28. 3. 33 21. Dorner, Karl über einige Inhaltsstoffe von Lophopetalum toxicum 12. 4. 33 22. Kaiser, Philipp über die Inhaltsstoffe des Rhizoms von Cur- cuma domestica 30. 11. 33 23. Sauter, Wilhelm über die Konstitution des Xanthoxylins N, des Hauptinhaltsstoffes der Rinde von Xanthoxylum fraxineum Willd 16. 2. 34 24. Oechler, Erich über das Homopterokarpin, einen Inhaltsstoff 148

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Datum der Nr. Name Thema Promotion

des roten Sandelholzes 23.2.34 25. Breitwieser, Kurt über das Vorkommen und die Bestimmung der Kieselsäure in Lebensmitteln aufgrund stufen­ photometrischer Messungen 12. 9.35 26. Goldschmidt, Heinrich Versuche über die Entstehung und Bildung von Vitamin C 28.11. 35 27. Brahs, Heinrich über a-Amyrin 13. 12. 35 28. Wiegand, Karl über Lupeol 19. 3. 36 29. Rochelmeyer, Hans über Solanidin t 5. 6. 36 30. Beyl, Hans Beitrag zur Kenntnis der Inhaltsstoffe der Rinde von Lunasia costulata 23.10.36 31. Dorner, Otto über die Inhaltsstoffe von Crataegus oxy­ acantha L. 18. 2.37 32. Fay, Karl über das Pterokarpin, einen Inhaltsstoff des ro­ ten Sandelholzes 26. 2.37 33. Schaal, Faust über ß-Amyrin 11. 6.37 34. Herbert, Otto über fette Oele einheimischer Arzneipfanzen 1. Arnica montana L. 2. Curcubita pepo L. 23. 3. 38 35. Shah, Chaturbhuj Über Solatubin 4. 5. 38 36. Weigand, Otto über Lupeol 6. 5. 38 über Lupeol 7. 7. 38 38. Schwengler, Karl über die Inhaltsstoffe der Rinde von Xanthoxy­ lum Carolinianum 31. 8.38 39. Chen, Hua über das Solasodin 28. 7.39 40. Geyer, Ernst über das Solatubin 24. 8.39 41. Engelhard, Karl über Inhaltsstoffe von Arnica montana L. 9.10.39 42. Schmid, Walter über die Mikrogehaltsbestimmung homöopathi• scher Urtinkturen 12. 1. 40 43. Nahm, Helmut Nichtfermentative Decarboxylierung von Brenz­ traubensäure und Actoinbildung. über die Sei­ tenkette des ß-Sitosterins 4. 4.41 44~ Müller, Alfred über Selaginella Martensii 30. 7.41 45. Schreiber, Karl Josef über Arnidendiol 13. 6.42 46. RendeIsmann, Heinz Semen Strophanthi und Semen Strychni (die Geschichte der beiden Drogen und ihrer Wirk­ stoffe als Arznei) 11. 7.42 47. Stützei, Horst über das Solasodin 25. 6.42 48. Achenbach, Alexander über einige Verbindungen aus der Reihe des Anaesthesins und des Antipyrins 28. 4.43 49. Böttcher, Ilse über das 7-Dehydro-solanidin 30.10.44

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Miszellen Der Brief des Apotheker-Gehilfen Noa Finckh von 1826

Die Akten überliefern bei günstiger Quellenlage im 19. Jahrhundert wenigstens Namen und .Ort der Sta­ tionen als Gehilfe im Leben eines Apothekers. Per~ sönliche Eindrücke kann jedoch nur ein Brief oder persönlicher Bericht enthalten, meist eine große Sel­ tenheit.

Augsburg, den 13. April 1826

Liebe Eltern! Meine gute Ankunft haben Sie bereits von Fritz vernommen und dieser hat Ihnen auch meine Zufriedenheit mit meiner Stelle zugesagt. Fritz benachrichtigte mich vor einigen Tagen von seiner, der Luise usw. guten Ankunft dorten. Zu einer Hinsicht ist meine Stelle von Vortheil für mich, in einer anderen nicht. Herr Biermann hat in sei­ nem Hause nemlich die Einrichtung, daß einer immer die Geschäfte im Laboratorio besorgt, die andern dann nur für die Receptur bestimmt sind. Für den Principal ist das vorteilhaft, wenn immer bestimmte Leute die Recepte machen, weil sie die Kundschaft dann kennen lernen, und dem Publikum ist es auch lieber, die Arzneyen immer von gleichen Leuten zu erhalten, hingegen für die Gehülfen es nachtheilig, wenn sie gleich­ sam als mechanische Receptemacher da sind. Täglich werden 80-90-100 Recepte ge­ macht, wodurch man fetlich ein vollkommener Receptarius werden muß, dies ist der größte Vortheil, den ich hier ziehen kann, dazu, um den Geschäften im Laboratorio nachzusehen, hat man hier ganz wenig Zeit, was nicht gut ist. Wir sind hier vier Ge­ hülfen, ein Lehrling und ein Buchhalter. Ich wurde für die Receptur bestimmt, und bin nun im Geschäft zimmlich eingeschlossen. Meine Kollegen sind freundschaftliche, ordentliche Leute, alle aus Bayern: und unserer Religion. Zwei davon waren zwei Jahre lang auf Universitäten, was in diesem Lande jeder Apotheker solange seyn muß. Abends besprechen wir uns hie und da über unser Fach, wo einer von den andern lernen kann. Hh. Biermanns sind ordentliche Leute, die bis jetzt eine gute Behandlung zeigten. Er sieht im Geschäft fleißig nach, arbeitet aber selbst nicht. Seine Talente sind nicht die größten, denn nicht einmal die leichtesten Rechnungen kann er im Kopf machen, sodaß er oft 13 und 26 z. B. auf Papier setzt, um die Summe zu wissen, worüber wir oft lachen müssen. Er und Sie sind auch evangelisch. Sie wurde katholisch getauft, bestätigte aber im 14ten Jahre unsern Glauben. 9 bis 10 Jahre sind sie ge­ heurathet, hatten keine Kinder, wird aber diesen Sommer Wochenbett gehalten. Mir wurden 200 fI. salaire, Biergeld eingerechnet, ausgesetzt. Die Kost ist sehr gut und genug, und abends hat man immer warme Speisen. An Sonn- und Feiertagen be­ kommen wir über Tisch guten Wein, für gewöhnlich aber nichts. Das Mittagessen ist erst um 1 oder 1(22 Uhr, Abends zwischen 7 und 8 Uhr. Um diese Zeit hören die Ge­ schäfte auf, wo wir uns im Kabinett unser Bier schmecken lassen, oder abwechselnd

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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033312 Digitale Bibliothek Braunschweig ausgehen können. Die Apotheke und die ganze Einrichtung im Hause ist ganz elegant, das Haus ist in der schönsten Straße, wo es äußerst lebhaft ist, besonders bey wirk­ licher Meßzeit. Alle Tage zieht vorzügliche Militär-Musik vorbey, auch an Gesell­ schaftsplätzen fehlt es nicht. Ich habe auch schon mehrere Bekannte unter denen ein Herr Schmidt von Tübingen, dessen Vater die Schäferey in Lustnau hat. Bey Herrn Erzberg war ich, wo ich sehr freundschaft!. aufgenommen wurde. Herr Dr. von Kurrer übergab ich die Anweisung, wo er sie annahm, mir kein Geld mitgab, und bis jetzt auch nichts schickte. Ich frage nun Sie, was ich thun soll, er lud mich auch gleichsam zu keinem Besuch ein, sondern sagte nur "Wenn Sie hier bleiben, dann sehen wir einander oft". Da einen weiteren Besuch zu machen, will ich bis auf Ihre Nachrichten warten. Kam Wilhelm gut von Erfurt zurück? Hat dieser das Buch erhalten "Deutsch­ lands Flora"? Was ich für Fatalitaeten mit meinem coffre hatte, bis die Behörden ihn gaben, wird Fritz gesagt haben, zu 5 Behörden mußte ich vorher. Im ganzen gefällt es mir hier gut, allein länger als 1 Jahr bleibe ich nicht, da es eitler Schaden wäre, und die Ge­ schäfte im Laboratorio mir zu sehr außer übung kämen. Dem Fritz gab ich von mei­ nem Geld f!. 27 die ich mir oder eine Anweisung bald zu schicken bitte, ohnehin, da ich das Kurrersche Geld auch noch nicht habe. Die Equipage von Herrn Biermanns durfte ich und ein Kollege auch schon an 1 Feier­ tag benutzen. Nun schließe ich, hoffend, daß dies alle dort gesund trifft und mir auch bald ge­ schrieben werde. Indem ich Sie und alle dort vielmals grüße, sagt Ihnen ein herzliches Lebewohl Ihr aufrichtiger Sohn Noa

Ergänzung: Apotheker Noa Finckh wurde in Reutlingen als Sohn des Kaufmanns Sixt Jakob Finckh am 30. Mai 1803 geboren. Er war Lehrling bei Apotheker Kittel in Reutlingen, danach Gehilfe zweieinhalb Jahre in Rottenburg bei Apotheker Gmelin, zwei Jahre in Heilbronn bei Apotheker Sicherer und zuletzt ein Jahr in Augsburg bei Apotheker Biermann. Von dort sandte Finckh den vorstehend abgedruckten Brief nach Reutlingen. Im Anschluß an die Tätigkeit in der Apotheke in Augsburg bezog Finckh für zwei Semester (SS 1827 und WS 1827/28) die Universität Tübingen als Pharmaziestudent. Die Ausbildung schloß das Apothekerexamen am 26. Februar 1828 in Tübingen ab. Seine Note lautete: Gut. In Reutlingen übernahm Finckh 1829 die Apotheke seines früheren Lehrherrn Samuel Kitte!. Er führte diese (heute Hirschapotheke) bis zu seinem Tod am 3. März 1875. Der Brief ist erstmals abgedruckt in der "Finckhen-Zeitung" Nr. 38. 36-37, dort irrtümlich mit dem Briefort Nürnberg. Biermann war jedoch Apotheker in Augsburg. A. Wanktnüller

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Zur Charakteristik von Apotheker und Professor Dr. Gustav Friedrich Märklin in Tübingert

Bei der Niederschrift der Biographie (1) von Märklin stand nur sehr spärlich Material zur Verfügung. So ist der in anderem Zusammenhang gemachte FuY\d einer Charakteristik Märklins durch einen ApothekeJ;­ gehilfen aufschlußreich und wird hier wörtlich abge­ druckt. A. Wankmüller

Am Ostersonntag 1841 reiste Ludwig Meyer (2) nach dem Gottesdienst von Salem ab, von drei Freunden bis nach Stockach begleitet; hier bestieg er dann den Postwagen und fuhr lustig ins Schwabenland hinein. Nach langer Nachtfahrt bei Sturm und Regen langte er morgens 5 Uhr in Tübingen an, wo er eine GehilfensteIle bei Apotheker Märklin antreten sollte. Da die frühe Morgenstunde nicht geeignet war, sich dem Prinzipal vorzustellen, entschloß er sich rasch, noch die Residenzstadt Stuttgart zu be­ suchen, woselbst am Ostermontag viel Leben in den Straßen herrschte und es viel zu sehen gab. Am folgenden Tag fuhr er wieder nach Tübingen zurück und machte dem zukünftigen Chef seinen Besuch. "Die Prinzipalität", schrieb er nach Hause "ist wieder einmal ein Stück von einem Junggesellen; doch schaltet . mit großer Energie eine alte Mutter, die die Sachen recht wohl in acht nimmt, und von weiblichem Personal ist eine sog. Hausjungfer und eine Magd" da. Das Essen ist ganz gut und reichlich genug, dagegen giebt das Logis zu gegründeten Klagen Anlaß. Vorerst habe ich nicht den nötigen Raum, um meine Siebensachen unterzubringen. Hinter der Apotheke ist ein kleines Stübchen, dem es etwas stark an Erleuchtung fehlt; hier sollen wir unsere freie Zeit zubringen, doch kann man nur wenige Stunden des Tages existieren, ohne Licht zu brennen; ich muß also meine Briefe in der Apotheke schreiben, wo mich schon oft Süssholz, schwarzes Pflaster etc. aus dem Concept und fast in Verzweiflung gebracht haben. Nun ist hinter diesem Stübchen noch ein Appartement, nämlich das Schlaf­ gemach, wieder eine Art Dunkelkämmerlein; da stehen nun drei Betten, und sollen drei junge Menschen drin schlafen. 50 ist für meine leiblichen Bedürfnisse gesorgt. Was die geistigen betrifft, 50 mangelt hier vor allem das gemütliche Familienleben, in dem ich in Salem gleichsam als Glied mitlebte. Hier geht alles kalt und vornehm zu, auf die Gehilfen schaut man etwas hoch herab. die Prinzipalität, Herr Professor Märk• lin, ist, wie mir vorkommt, ein sehr gescheiter Mann, aber nicht gemütlich, um sich an ihn anschließen zu können; die Schwächen seiner Mitmenschen mit scharfem Auge herauszusuchen, sie dann etwas stark und beißend zu beurteilen, scheint ihm Freude zu machen, übrigens hat auch er besonders mancherlei Junggeselleneigenschaften, die wir eben auch herausgefunden haben. Er ist sehr geschickt und gelehrt in allen Fächern der Naturwissenschaft, leider aber kommt mir diese Gelehrsamkeit nicht sehr zu stat­ ten. Collegia darf ich kein einziges besuchen; es ist ein anderer, etwas verzogener

(1) BEITRÄGE 8 (1969), 100-107. (2) Der Text ist einem Gedenkblatt für den verstorbenen Apotheker Johann Ludwig Meyer-von Orelli in Zürich entnommen, das 27 Seiten umfaßt und der benützten Schweiz. Wochenschr. für Chemie und Pharmazie zwischen den Seiten 304 und 305 eingebunden ist (1894).

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Gehilfe da, der unter dem Vorwand, weniger Salär zu nehmen, die Rechte eines Vo­ luntärs beansprucht und mich oft allein hinter dem Rezeptiertisch zappeln läßt. Nun wollte ich das schon ertragen, wenn ich nur irgend wie Aussicht hätte, mich in wissenschaftlicher sowohl als praktischer Beziehung vorwärts zu bringen. Es fehlt hier die Gelegenheit, sich in den Laboratoriumsgeschäften einzuüben; die meisten wichtigen Präparate werden gekauft, man merkt eben überall, daß der Herr Professor Märklin Professor und Doktor, aber nie und nimmer ein guter und praktischer Apotheker ist. - Das frohe Studentenleben, wozu aber das rohe Betragen, das man bei vielen Studen­ ten sieht, nicht gezählt werden darf, hat manchen Reiz. Der treue Freund Hirzel (3), der fleißig und geschickt, aber auch lustig und munter ist, hat mich mit den andern Schweizern bekannt gemacht. Samstag abend haben wir große Schweizerkneiperei." V{ährend den Universitätsferien war das Leben in Tübingen einförmiger, doch ver­ ging auch diese Zeit sehr schnell. Meyer begleitete seine in die Ferien ziehenden Freunde bis' nach Hechingen; als er abends nach Hause kam, fand er seinen Kollegen krank im Bette liegend. Da dessen Zustand sich nicht besserte, lag nun eine große Last von Geschäften auf dem jungen Gehilfen, besonders da der neue Angestellte sei­ nen Eintritt um acht Tage verzögerte und nachher vieles, was liegen geblieben war, nachgeholt werden mußte. Um diese Zeit schrieb Meyer: "Mich freut schon jetzt der Gedanke, dereinst als un­ abhängiger Mann, als Prinzipal, in meinem Berufe arbeiten zu können; denn unser Stand, wissenschaftlich und gewissenhaft betrieben, bietet - wenn auch viel Unan­ genehmes, doch auch sehr viel Genuß. Doch werde ich noch Jahre lang warten müssen, bis es zu dem kommt, und stimmt mich dieser Gedanke zuweilen, doch nur selten, düster. Konnten's Andere, so werde ich mit Gottes Beistand nicht stehen bleiben." Und im Januar 1842 äußerte er: "Arbeits- und mühevoll ist mir das letzte Jahr dahinge­ flossen, aber froh und glücklich bin ich dennoch." In Tübingen hatte Meyer einen Lehrling zu schulen, "ein schrecklich langes Tier, mit dem es zuweilen Streit giebt, das sich aber doch leiten läßt." Mit dem Kollegen kam Meyer gut aus, und da es ihm nun gestattet wurde, neben der Besorgung der Benlfsgeschäfte ein Kolleg an der Universität zu hören, entschloß er sich, noch ein Semester in Tübingen zu bleiben. Er besuchte mit vieler Befriedigung die Vorlesung des berühmten Gmelin über Chemie und bedauert, "nur so wenig nacharbeiten zu können, was doch 50 notwendig wäre. 0 wie freue ich mich der Zeit, wo ich mit Muße der reinen Wissenschaft leben kann!" Das Studentenleben genoß Meyer hauptsächlich im Kreise befreundeter Schweizer. Am innigsten gestaltete sich sein Verkehr mit dem schon erwähnten Heinrich Hirze!, der eine große Verehrung für Meyers Mutter hegte. Mit ihm verbrachte er gelegentlich zwei köstliche Erholungstage in Stuttgart, und die Freundschaft der beiden jungen Zürcher festigte sich für ihr ganzes Leben ....

(3) über Heinrich Hirzel aus Zürich läßt sich bis heute nichts Näheres ermitteln.

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Die Firma Paret & Umgelter in Stuttgart

Eine Zeile beträgt der Text, der im Februar 1915 den Tod von Apotheker Heinrich Paret, "Teilhaber der Füma Paret & Umgelter" verzeichnet (1). Weder über Paret noch Umgelter oder die Firma Paret & Umgelter ist in der Literatur eine Angabe zu finden. Die Verzeichnisse der Fabriken von Stuttgart versagen ebenfalls. Nun haben Nach­ forschungen in anderem Zusammenhang ergeben, daß sich hinter der Firma Paret& Umgelter die Stern-Drogerie in der Sophienstraße 40 in Stuttgart verbirgt. Nach dem Adreß- und Geschäftshandbuch der Stadt Stuttgart vom Jahre 1907 wohnte Heinrich Paret, Apotheker, Teilhaber der Firma Stern-Drogerie Paret & Umgelter in der Heusteigstraße 42/2 (2). Unter der Rubrik Drogengeschäfte ist nur der Eintrag "Stern-Drogerie Sophienstr. 40" zu finden (3). Heinrich Paret und Wilhelm Umgelter dürften sich 1906, spätestens 1907, zur ge­ meinsamen Gründung einer Drogerie in Stuttgart entschlossen haben. Die Wohnung von Paret und die Drogerie befanden sich an verschiedenen Plätzen. In den folgenden Jahren enthält das Adreß- und Geschäftshandbuch die gleichlau­ tenden Einträge, 1916 steht im Personenverzeichnis "Paret, Luise, Apothekerswitwe, Heusteigstraße 49/2". Für die württembergische Apothekengeschichte ist die Firma erwähnenswert, da die beiden Teilhaber württembergische Apotheker waren. Sie gehörten zu einer noch un·· bekannten Zahl von Fachkollegen aus den Jahren 1870 bis 1914, die berufsfremd tätig gewesen sind. Entweder hatten sie keine Geldmittel, eine realberechtigte Apotheke zu kaufen oder kamen sie bei den Konzessionsverleihungen nicht zum Zuge. Apotheker Heinrich Paret wurde geboren in Degenfeld am 26. Mai 1865 als Sohn des Pfarrers Wilhelm Paret, später in Ölbronn. Er lernte vom 1. Oktober 1881 bis 24. März 1884 in der Apotheke in Beilstein bei Apotheker Bührer. Das Gehilfenexa­ men legte Paret in Stuttgart am 17. September 1884 ab. Danach arbeitete er drei Jahre lang als Gehilfe in den folgenden Apotheken: 1. Oktober 1884 bis 30. Juni 1885 Schwäb. Gmünd bei Apotheker Wörthle, 1. Juli 1885 bis 1. Juli 1886 Karisruhe-Mühl• burg bei Apotheker A. Dürr und 1. Juli 1886 bis 30. September 1887 Aalen bei Apo­ theker A. Gaupp. Danach studierte Paret 3 Semester an der polytechnischen Schule in Stuttgart, von WS 1887/88 bis WS 1888/89 je einschließlich. Daran schloß sich die Ablegung des Apothekerexamens an, bei dessen Abschluß am 4. Juni 1889 erhielt er die Approbation als Apotheker. Zwischen 1889 und 1906 ist Paret vermutlich als an­ gestellter Apotheker tätig gewesen. Der Teilhaber Wilhelm Umgelter war noch jünger. Seine Ausbildung zum Apotheker ist noch nicht bekannt. Er dürfte um 1897 die Approbation als Apotheker erworben haben und schloß nach der Eröffnung der Stern-Drogerie in Stuttgart am 18. Oktober 1907 die Ehe mit Maria Anna Jetter, der Tochter des Apothekers Eugen Jetter im hohenzollerischen Empfingen. Umgelter wurde geboren in Stuttgart am 5. Oktober 1873 als Sohn des ebenfalls in Stuttgart tätigen Bortenmachers Gottlob Wilhelm Umgelter.

(1) Süddtsch. Apoth.·Ztg. 45 (1.915), 63. (2) Adreß· u. Geschältshandbuch Stgt. Teil I S. 606 (1907). (3) Adreß· lt. Geschäftshandbuch Stgt. Teil II S. 970 (1907).

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Nach dem Tode des Teilhabers Paret wird Umgelter die Sterndrogerie weiter betrie­ ben· haben. über deren Geschichte nach dem ersten Weltkrieg enthält die Literatur keine Angaben. In einem Adreßbuch der zwanziger Jahre ist als Besitzer der Drogerie die Allgemeine Ortskrankenkasse Stuttgart angegeben. Blieb Umgelter in deren Dienst? Er starb erst im hohen Alter von 81 Jahren am 27. März 1954 in Stuttgart. Armin Wankmüller

Verzeichnis der in Stuttgart und Tübingen ab 1832 geprüften Apotheker

Von Armin Wankmüller

XVI. Folge: 1889-1892 Stuttgart 25. 11. 1889 Koch, Wilhelm, geb. Grötzingen 25. 5. :1864, S. d. Ferdinand K., Kassier in Stgt. Lehrling 26. :I:I. :188:1-3:1. :12. :1884 Lauffen b. Schnauffer, Geh. Ex. Stgt. :18./:r9. :12. :1884, Gehilfe :I. :I. :1885-:1. 4. :1885 Lode b. Caselmann, :1. 4 .. :1885-30. 9. :1885 Couvet b. Chopard, :15. :1:I. :1885-3:1. :12. :1885 Kirchheim-Teck b. Lindenmayer, :1. :1. :1886-3:1. 3. :1887 Altensteig b. Sehiler u. :I. 4. :1887-30. 3. :1888 Tübingen b. Keller. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (55 :1888-55 :1889). Spätere Tätigkeit noch unbe­ kannt. Sprenger, Eugen, geb. Herrenberg 19. 3. :1864, S. d. Apothekers Gustav 5., Herrenberg. Lehrling 28. :12. :188:1-3:1. :12. :1884 Tettnang b. Schäffer, Geh. Ex. Stgt. 22./23. 9. :1884, Gehilfe :1. :1. :1885-30. 9. :1885 Giengen/ Brenz, :1. :10. :1885-:1. 3:1. 3. :1887 Stgt. Kronenapotheke u. :1. 4. i887 bis 3:1. 3. :1888 Zürich b. Eidenbenz & Stürmer. Stud. polytechn. Schule 5tgt. 3 Sem. (55 :1888-55 :1889). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Tübingen 31. 5. 1890 Fausel, Otto von Tübingen, s. Matr. Tüb. Nr. 1312, Nachtrag: Lehrling 2.11. 1882-2. 11. 1885 Balingen b. A. Egelhaaf, Geh. Ex. Stgt. 22./23.12. 1885, Gehilfe 2. 11. 1885-31. 12. 1885 ebenda, 1. 1. 1886-30. 9. 1886 Rott­ weil b. Sautermeister, 1. 10. 1886-30.9.1887 Stgt. Uhlandsche Apotheke b. Hauff, 1.10.1887-31. 10. 1888 Tübingen b. W. Mayer, 1. 11.1888- 14. 3.1889 Oberndorf b. Bader, 15. 3. 1889-27. 4. 1889 Alpirsbach b. A. Fetzer und 16. 8. 1889-1. 10. 1889 Lauffen b. A. Georgii. Ex.Note sehr gut. Feuerlein, Arthur von Tübingen, s. Matr. Tüb. Nr. 1313, Nachtrag: Lehr­ ling 1. 10. 1881-30. 6. 1885 Besigheim b. Villinger, Geh. Ex. Stgt. 30. 6. 1885, Gehilfe 1. 7. 1885-29. 9. 1885 Tübingen b. Mayer, 1. 10. 1885- 30. 3. 1887 Untertürkheim b. Sallmann, 1. 4. 1887-31. 3. 1888 Neuenbürg b. Palm und 1. 4. 1888-27. 9. 1888 Langenburg b. Dr. Preu. Holzinger, Albert von Tübingen,' 5. Matr. TÜb. Nr. 1314, Nachtrag: Lehr­ ling 1. 4. 1881-31. 3. 1884 Tübingen b. Schmid, Geh. Ex. Stgt. 28./29, 3. 1884, Gehilfe 1. 4. 1884-31. 3. 1886 Ravensburg b. Liebendörfer und 1. 4. 1886-30. 6. 1887 Stuttgart b. Otto, Johannis-Apotheke. Stuttgart 19.7.1890 Camerer, Albert Christoph von Dörzbach, geb. Dörzbach 15. 10. 1866, 5. d. ApothekersE. Camerer ebenda, Lehrling 1. 10. 1882~1. 10. 1885

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Stuttgart Schwanenapotheke b. HaidIen & Vock, Geh. Ex. Stgt. Sept. 1885, Gehilfe 1.10. 1885-1. 4. 1886 Augsburg Sternapotheke b. Hocheisen & Ges., 1. 4. 1886-31. 3. 1887 Offenbach Hofapotheke b. Dr. Merz, 1. 4. 1887-30. 9. 1887 Lübeck Sonnen apotheke b. E. Boehrig, 1. 10. 1887-1. 5. 1888 Bern Staatsapötheke b. Prof. Perrenoud und 1. 5. 1888-30. 9. 1888 Heilbronn Fleinertorapotheke, Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stuttgart (WS 1888/89-1889/90), kaufte 1894 Marktapotheke Herrenberg. Gußmann, Hermann, geb. Waiblingen 19. 9. 1867, S. d. Hofkameralvet­ walters Guß mann ebenda, Lehrling Herbst 1882-Herbst 1885 Winnende'h b. Dr. E. Mager, Geh. Ex. Stgt. Herbst 1885, Gehilfe 1. 10. 1885-31. :3. 1886 Biberach b. Dr. C. Finckh, 1. 4. 1886-1. 10. 1887 Basel b. Dr. P. Köchlein, 1. 10. 1887-31. 3. 1888 Staßfurt b. Wtw. Schnitzel er und 1. 4. 1888-1. 10. 1888 Potsdam Kronenapotheke b. Hartung, Stud. 3 Sem. poly­ techno Schule Stuttgart (1888/89-1889/90). Spätere Tätigkeit noch unbe­ kannt. Honold, Hermann, geb. Dürrmenz 25. 8. 1866, Lehrling 26. 9. 1882-30. 9. 1885 Dürrmenz b. S. Vater, Geh. Ex. Stgt. Herbst 1885, Gehilfe 1. 10. 1885 bis 30. 9. 1886 Pforzheim b. Gebr. Pregizer, 1. 10. 1886-30. 9. 1887 Darm­ stadt Einhornapotheke, 1. 10. 1887-31. 3. 1888 Halle/Saale Waisenhaus­ apotheke, 1. 4. 1888-31. 7. 1888 Spandau Löwenapotheke und 1. 8. 1888- 1. 10. 1888 Dürrmenz b. S. Vater, Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stuttgart (1888/89-1889/90), später Apotheker in Dürrmenz. Hufeniißler, Franz, Dischingen 19. 7. 1866, S. d. Apothekers H. ebenda, Lehrling 15. 9. 1882-30. 9. 1885 Calw b. Stein, Geh. Ex. Stgt. 23.124. 9. 1885, Gehilfe 1. 10. 1885-1. 10. 1886 b. s. Vater, 1. 10. 1886-1. 7. 1887 Aachen Löwenapotheke b. Sommer, 1. 7. 1887-28. 8. 1887 b. s. Vater, 8. 8. 1887-11. 1888 Aachen wie zuvor, 1. 1. 1888-1. 4. 1888 zu Hause wegen Tod des Vaters und 1. 4. 1888-1. 10. 1888 Aachen wie zuvor, Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stuttgart (1888/89-1889/90), später um 1894-1906 In­ haber der väterlichen Apotheke in Dischingen. Reihling, Emmanuel, geb. Bernloch 18. 1. 1866, S. d. G. Friedrich R. in Bern­ loch, Lehrling 1. 10. 1882-1. 10. 1885 Bartenstein b. Schellenberger und Nachfolger Schrag, Geh. Ex. Stgt. 25.126. 9. 1885, Gehilfe 1. 10. 1885- 1. 10. 1886 Schorndorf Gauppsehe Apotheke, 1. 10. 1886-1. 10. 1887 Ra­ vensburg Marienapotheke b. Dr. Veiel und 1. 10. 1887-1. 10. 1888 Biel, Sternapotheke, Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stuttgart (1888/89 bis 1889/90). Später Inhaber der Apotheke in Merklingen 1896-1942. Stiitzner, Eduard, geb. Hall 28. 8. 1866, S. d. Kaufmanns David S. in Hall. Lehrling 1. 10. 1882-30. 9. 1885 Hall b. Blezinger, Geh. Ex. Stgt. 25.126. 9. 1885, Gehilfe 1. 10. 1885-31. 3. 1886 ebenda, 1. 4. 1886-3.0. 9. 1886 Zürich b. Fingerhut, 1. 10. 1886-30. 1. 1887 Chaux de Fonds b. Gegnebius, 1. 2. 1887-31. 3. 1887 Großbottwar b. Guoth, 1. 4. 1887-31. 3. 1888 Stgt. b. Vögelen und 1. 4. 1888-30. 9. 1888 Hamburg b. Hanau, Stud. 1 Sem. Univ. Leipzig (1888(89) und 2 Sem. polytechn. Schule Stuttgart (1889, 1889/90). Ab 1891 Inhaber der Apotheke in Großsachsenheim. Stuttgart 13.12.1890 Kinkelin, Albert, geb. 25. 6. 1865 Willsbach OA Weinsberg, S. d. Schult­ heisen K. ebenda. Lehrling 5. 5. 1881-1. 7. 1884 Heilbronn b. Kober und Forchtenberg b. C. Rau, Geh. Ex. Stgt. 25.126. 6. 1884, Gehilfe Juli 1884- Jan. 1885 Bönnigheim b. Glock, Jan. 1885-Juli 1885 Rottweil b. Giesler, Juli 1885-April 1886 Weingarten b. Röhrle, April 1886-Mai 1886 Laup­ heim b. Müller, Mai 1886-0kt. 1886 Villingen b. Neininger, Dez. 1886- Febr. 1887 Ohringen b. Lutz, Febr. 1887-März 1887 Bönnigheim b. Glock, 1. 4. 1887-1. 4. 1888 Militärdienst Heilbronn und 1. 4. 1888-1. 10. 1888

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Gehilfe Wasseralfingen b. Jordan. Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stutt­ gart (1888/89-1889/90). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Dieterle, Paul, geb. Cannstatt 22. 3. 1866, S. d. Schullehrers D. inCann­ statt, Lehrling 14. 10. 1882-13. 1. 1883 Königsbronn b. Schwarz, 1. 2. 1883-30. 6. 1884 Berg b. Mayer, 1. 6. 1884-31. 9. 1884 Cannstatt b. Ober­ miller und 1. 10. 1884-31. 12. 1885 Stgt. b. Dr. SeckeI, Geh. Ex. Dez. 1885 Stgt., Gehilfe 1. 1. 1886-30. 9. 1886 CannstaH b. Obermiller, 1. 10. 1886- 30. 9. 1887 Basel b. Bühl er, 1. 10. 1887-31. 10. 1887 Lode b. Theiß, 1. 11. 1887~30. 6. 1888 Gmünd b. Rathgeb und 1. 7. 1888-31. 3. 1889 Haigerloch b. Trukenmüller. Stud. 3 Sem. polytechn. Schule Stgt. (1889-1890). Dr. phi!. Erlangen 1893, später Apotheker in Plieningen. Tübingen 16.12.1890 Leonard, Ludwig, geb. Tutzing/Obb. 2. 9. 1862, S. d. Realitätenbesitzers Xaver L. in München, Lehrling 1. 10. 1882-1. 10. 1885 München b. Otto Gierlinger u. Ebersberg b. Falliter, Geh. Ex. München 22. 9. 1885. Gehilfe 1. 10. 1885-15. 12. 1885 Ebersberg b. Falliter, 15. 12. 1885-30. 9. 1886 Prien b. Fleischmann, 1. 10. 1886-29. 9. 1887 Straßburg b. Schwarz und 1. 10. 1887-30. 9. 1888 Eichstätt b. Biechele. Stud. Univ. Tüb. 3 Sem. (1888/89-1889/90) s. Matr. Nr. 1315. Spätere Tätigkeit noch unbekannt. c Stein, Friedrich, s. Matr. 1319. Nachtrag: Lehrling 16. 12. 1882-31. 12. 1885 Herrenberg b. Rettich, Geh. Ex. Stgt. 29./30. 12. 1885, Gehilfe 1. 1. 1886-1. 10. 1886 Oberndorf b. ReiHer, 1. 10. 1886-11. 10. 1888 Rotten­ burg b. Schallenmüller, krank, zuletzt 15. 1. 1889-20. 4. 1889 Waldenbuch b. Uhland. 23.5.1891 Dorrer, August, s. Matr. Nr. 1320. Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1883-1. 10. 1886 Stuttgart b. Dr. Seckel, Geh. Ex. 16./17. 9. 1886 Stgt., Gehilfe 1. 10. 1886-31. 3. 1887 Stgt. b. Dr. Seckel, 1. 4. 1887-30. 9. 1887 Wildbad b. Umgelter, 1. 10. 1887-31. 3. 1888 Genf. b. G. Goegg, 1. 4. 1888-30. 9. 1888 Martigny-Ville b. Ch. Morand und 1. 10. 1888-30. 9. 1889 Stgt. b. Dr. Secke!. Hailer, Richard, s. Matr. Nr. 1321. Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1883-1. 10. 1886 Lindau b. Reuss, Geh. Ex. Augsburg 28. 9. 1886, Gehilfe 1. 10. 1886- 30. 9. 1887 Herrenberg, 1.10.1887-27.2.1888 Avenches, 27.2.1888-8.10. 1888 Vevey, 8. 10. 1888-31. 3. 1889 Menton und 1. 4. 1889-1. 10. 1889 Ems. Rohrer, Rudolf, geb. Ulm 9. 11. 1863, Stiefvater Georg Jakob Feyerabend, Kasernenwärter in Mergentheim. Lehrling 1. 5. 1882-15. 6. 1885 Ehingen b. Otto Fischer u. Nachfolger Ruggaber. Geh. Ex. Stgt. 18./19. 6. 1885. Gehilfe 1. 7. 1885-2. 9. 1885 ebenda, 1. 10. 1885-28. 3. 1887 Neuenbürg b. G. Palm, Militärzeit b. 4. Württ. Inf.Reg. Nr. 122, 8. Komp., erneut Ge­ hilfe 1. 10. 1888-1. 10. 1889 Neuenbürg b. G. Palm, Stud. Univ. Tüb. 3 Sem. (1889/90-1890/91). Dr. rer. nato Univ. Tüb. 1. 5. 1894, Apotheker u. Chemiker in Uerdingen, dort gest. 10. 12. 1899. Seckler, Josef, S. Matr. Nr. 1322. Nachtrag: Lehrling 1. 10. 1883-1. 10. 1886 Weil der Stadt b. J. B. Bolz, Geh. Ex. Stgt. 24./25. 9. 1886. Gehilfe 1. 10. 1886-1. 4. 1887 Schorndorf b. Haag & Geßner, 1. 4. 1887-1. 10. 1888 Langenau b. A. Miller und 1. 10. 1888-1. 10. 1889 Waiblingen b. W. Heim. Stuttgart 26.5.1891 Bader, Louis, geb. Ilshofen 15. 6. 1866, S. d. Landwirts J. J. Bader eben­ dort, Lehrling 1. 10. 1883-1. 10. 1886 Neuffen, Geh. Ex. Stgt. 16./17. 9. 1886. Gehilfe 1. 10. 1886-1. 10. 1887 Lode J. Piurmaus Apotheke, 1. 10. 1887-1. 10. 1888 Glückstadt/Holstein b. O. Behrmann, 1. 10. 1888-23. 3. 1889 London b. K. Hebberlers, 1. 4. 1889-1. 10. 1889 Berlin b. A. Brys

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und 1. 10. 1889-8. 10. 1889 Neuffen b. Dr. Koch. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (1889/90-1890/91), später von 1892-1897 Apotheker in Mössingen u. 1902-1910 Ulm Löwenapotheke. Haas, Kar!, geb. Friedrichshafen 26. 9. 1868, S. d. Hauptzollverwalters Hermann H. ebenda, Lehrling 1. 10. 1883-25. 9. 1886 Ulm b. Dr. G. Leube, Geh. Ex. Stgt. 16./17. 9. 1886. Gehilfe 1. 10. 1886-1. 7. 1887 Wert­ heimIBaden b. Sabel, 1. 7. 1887-1. 4. 1888 b. Schuler und 1. 4. 1888-1. 10. 1889 Lausanne b. C. Rehm. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (1889/90-1890/91). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Keppler, Ferdinand, geb. Freudenstadt 26. 8. 1865, Lehrling 1. 10. 1882- 1. 10. 1885 Stgt. b. Dr. Sigel, Geh. Ex. Stgt. 23./24. 9. 1885, Gehilfe 1. 10. 1885-1. 7. 1886 Dresden b. L. Hoffmann, 1. 7. 1886-1. 4. 1887 Lübeck b. B. Stolle, 1. 4. 1887-1. 9. 1887 Solothurn b. J. Wätze, 1. 9. 1887-1. 1. 1888 Zürich b. J. Lavater, 1. 3. 1888-1. 8. 1888 Solothurn b. Schießle u. Forster und 1. 4. 1889-1. 10. 1889 Stgt. b. Dr. Secke!. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (1889/90-1890/91). Spätere Tätigkeit noch unbekannt. Leins, Heinrich, geb. Stgt. 10. 6. 1868, S. d. Werkmeisters L. in Stgt., Lehrling 1. 10. 1883-30. 9. 1886 Herrenberg b. H. Müller, Geh. Ex. Stgt. 24./25. 9. 1886, Gehilfe 1. 10. 1886-30. 9. 1887 Stgt. b. Dr. Haidien & Vock, 1. 10. 1887-31. 3. 1889 Territet-Montreux b. Engelmann und 1. 4. 1889-1. 10. 1889 Baden-Baden b. Rieffel & Dr. Hoffmann großherzog!. Hofapotheke. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (1889/90-1890/91), Dr. phi!. Univ. Lausanne 1894, spätere Tätigkeit noch unbekannt. Neudeck, Fritz, geb. 4. 3. 1867, S. d. Bankkontrolleurs N. in Stgt., Lehrling 1. 10. 1882-1. 10. 1885 Stgt. b. Reihlen & Scholl (1 J.) und Besigheim b. Julius Groß (2 J.), Geh. Ex. Stgt. 25./26. 9. 1885. Gehilfe 1. 10. 1886-1. 10. 1886 Ludwigsburg Bischoffsche Hofapotheke, 1. 10. 1886-1. 7. 1887 Zü• rich b. Eidenbenz & Stürmer, 1. 7. 1887-1. 10. 1887 St. Blaise-Neuchatel b. H. Zintgraff, 1. 10. 1887-1. 10. 1888 Genf. b. E. Rohn, 1. 10. 1888- 15. 2. 1889 Metz b. C. Schoeder, wurde krank, 1. 4. 1889-1. 10. 1889 Lahr b. Hähnle, Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (1889/90-1890/91). Dr. phiI. Univ. Erlangen 14. -n. 1894, später Drogeriebesitzer in Reutlingen und Stgt. Schulz, Richard, geb. Kochendorf 9. 2. 1867, S. d. Apothekers H. Schulz ebendort, Lehrling 15.9.1883-15.9. 1886 Ellwangen b. Fr. Rathgeb, Geh. Ex. Stgt. 27./28. 9. 1886. Gehilfe 1. 10. 1886-28. 9. 1887 Gmünd b. Rath-­ geb, 1. 10. 1887-1. 10. 1888 Aigle b. Th. Rimathe, 1. 10. 1888-1. 4. 1889 Freiburg/Br. b. C. Rinkenbach und J. Hepp Nachf. und 1. 7. 1889-1. 10. 1889 Kochendorf b. s. Vater. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (1889/90 bis 1890(91), von 1901-1941 Apotheker in Kochendorf. Speidel, RudolE, geb. Neuenstadt 15. 5. 1865, S. d. Apothekers Adolf S., ebenda, Lehrling 1. 4. 1882-15. 5. 1883 öhringen b. Ott und 16. 5. 1883- 1. 4. 1885 Stgt. b. Amos, Geh. Ex. Stgt. 26./27. 3. 1885. Gehilfe 1. 10. 1885 bis 1. 10. 1886 Mainz b. J. H. Euger, 1 J. Militärdienst, Gehilfe 1. 10. 1887 bis 1. 10. 1888 Murten b. Fr. Golliez, 1. 10. 1888-15. 9. 1889 Hamburg b. W. Richter und 16. 9. 1889-3. 10. 1889 Stgt. b. H. Amos. Stud. polytechn. Schule Stgt. 3 Sem. (1889/90-1890/91). Dr. phi!. Erlangen 1893, kaufte 1894 Gelatinekapselfabrik in LangfuhriDanzig. Fo~tsetzung folgt!

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Bibliographie der württembergischen Apothekengeschichte Zusammengestellt von Armin W a n k müll e r xxxv. Folge: 1972-1974 Württemberg: 150 Jahre Württ. Apotheker-Verein 1822-1872; 5tuttgart 1972, 150 S. Von Armin Wankmüller und Imo Eberl. Die Gründung eines süddeutschen Apotheker-Vereins 1839 und sein Verbot 1840, von Armin Wankmüller; BEITRÄGE IX (1972), 108-113. Die Unterstützungsempfänger von Jobst und Klein und dem Württ. Apothekerverein in den Jahren 1816-1870, von Armin Wankmül• ler; BEITRÄGE X (1973), 7-16. Der württ. "Phannaceuten-Verein", von Armin 'Wankmüller; BEI­ TRÄGE X (1974), 97-100. Die Firma Dr. Theodor Wie land, Pforzheim, von Armin Wankmül• ler (Württ. Apotheker als Fabrikanten, X. Mittl.); BEITRÄGE X (1973), 42-46. Die heimatvertriebenen Apotheker Nord-Württembergs 1945-1970, von Gero Dorda; BEITRÄGE (1972),138-154. 50 Jahre Einkaufsgenossenschaft Südwestdeutscher Apotheker EGWA Asperg; 0.0., o. J. (um 1973),1075. Von Hermann Gubitz. Die Zerstörung württ. Apotheken im 2. Weltkrieg, I. Folge (Brett­ heim, Gerabronn, Löwenstein, Ilshofen, Owen-Teek, Weinsberg), von Armin Wankmüller ; BEITRÄGE X (1974), 79-83. Württ. Apotheker in Amerika, 1. Ergänzung: Die Apothekerfarnilie Dreiß in San Antonio/Texas, von Armin Wankmüller ; BEITRÄGE X (1974), 109-110. Württ. Apotheker in Basel- Lebensdaten, von Armin Wankmüller; BEITRÄGE X (1974),119-121. Württ. Apotheker des 16.118. Jahrhunderts, von Armin Wankmül• ler, Folge XL (Nr. 891-922); BEITRÄGE X (1972), 121-127. Folge XLI (Nr. 923-961); BEITRÄGE IX (1972), 135-160. Folge XLII (Nr. 962-983); BEITRÄGE X (1973), 27-30. Folge XLIII (Nr. 984- 1038); BEITRÄGE X (1973), 47-57. Folge XLIV (Nr. 1039-1063); BEITRÄGE X (1974), 84-87. Folge XLV (Nr. 1064-1095); BEI­ TRÄGE X (1974), 111-115. Württ. Apotheker auf auswärtigen Hochschulen: VII. Folge: Univ. Würzburg 1800-1840, von Armin Wankmüller ; BEITRÄGE IX (1972), 119. VIII. Folge: Institut Buchner München 1830-1850; BEITRÄGE X (1973),31-32. IX. Folge: Univ. Straßburg 1872-1889; BEITRÄGE X (1974), 121-122. Bibliographie der württ. Apothekengeschichte, XXXII. Folge: 1968; BEITRÄGE IX (1972), 120. XXXIII. Folge: Gedruckte Leichenpre­ digten württ. Apotheker; BEITRÄGE X (1974); 88-90. XXXIV. Fol­ ge: 1969-1971; BEITRÄGE X (1974), 116-117. Bad Cannstatt: Apotheker und Professor Dr. Hermann Morstatt aus Bad Cannstatt (mit Bild) von Armin Wankmüller; BEITRÄGE X (1974), 104-106. Cleebronn: Apotheker Dr, Carl Krauch aus Cleebronn (mit Bild), (Württ. Apo­ theker außer halb des Landes Folge VI), von Armin Wankmüller ; BEITRÄGE X (1973), 38-42. Creglingen: 260 Jahre Apotheke in Creglingen, von Armin Wankmüller; BEI­ TRÄGE IX (1972), 129-135.

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Ehingen: Die Ehinger Apotheker im 18. Jahrhundert, von Friedrich R. Woll- mershäuser; BEITRÄGE X (1973),1-7. . Eißlingen: Die Firma Zeller und Gmelin in Eißlingen im Filstal, von Armin Wankmüller; BEITRÄGE IX (1972), 116-117. Heilbrorm: Der Lebenslauf der Heilbronner Apotheker Andreä Mangold (1618 bis 1679) und Daniel Mangold (1634-1678), von Armin Wank­ müller; BEITRÄGE X (1974), 101-103. Herrenberg : Apotheker Gustav Ludwig Ramsberger aus Herrenberg (mit Bild), von Armin Wankmüller; BEITRÄGE X (1974),76-79. Rottweil: Neues zur Geschichte der Rottweiler Apothekerfamilie Engeli, von Winfried Hecht; BEITRÄGE IX (1972),97-99. Schwäb. Gmünd: Die Mohren-Apotheke zu Schwäb. Gmünd; Einhorn (Schwäb. Gmünd) 19 (1972), 189-192. Stuttgart: 50 Jahre Pharmazeutische Gesellschaft in Stuttgart, von Armin Wankmüller; BEITRÄGE X (1973), 35-37. Die Firma C. H. Burk, Stuttgart, von Armin Wankmüller; BEI­ TRÄGE IX (1972), 135-137. Heinrich Binder (Apotheker) in Stuttgart (1779-1825), von Armin Wankmüller; BEITRÄGE IX (1972),114-115. Die Firma Gebr. Reuß in Stuttgart, von Armin Wankmüller; BEI­ TRÄGE X (1974),107-108. 100 Jahre Apotheken Mayer 1873-1973; Stuttgart 1973, 19 ungez. BI. Abb. o. V. 100 Jahre Katharinenhospital-Apotheke Stuttgart, von Hans Kaiser, Kar! Schwandt und Helmut Holland; Deutsch. Apoth.-Ztg. 114 (1974), 374-381. Apotheker aus den Matrikeln der Technischen Hochschule Stutt­ gart, von Armin Wankmüller. Folge I (1900-1903/04); BEITRÄGE X (1973), 58-64. Folge II (1903/04-1910/11); BEITRÄGE X (1974), 91-96. Folge III (1910/11-1922/23) ;BEITRÄGE X (1974), 122-l27. Tübingen: Apotheker Kar! Seubert, der erste Inhaber des Lehrstuhls für phar­ mazeutische Chemie in Tübingen, von Armin Wankmüller; BEI- TRÄGE - (1973),17-26. Der Lehrstuhl für pharmazeutische Chemie in Tübingen von 1896 bis 1898 (Professor Dr. Ernst Buchner), von Armin Wankmüller ; BEITRÄGE X (1973), 33-35. Pharmazieprofessor Dr. Theodor Paul, von Armin Wankmüller; BEITRÄGE X (1974), 65-68. Das Chemische Laboratorium von Dr. Julius Denzel in Tübingen (mit Bild), von Armin Wankmüller; BEITRÄGE X (1974),68-73. Professor Dr. Reinhold Rau t, von Armin Wankmüller; BEITRÄGE IX (1972), 127-l28. Walter Hückel und das Tübinger Pharmazeutische Institut (gest. 1973), von Harry Auterhoff; Dtsch. Apoth.-Ztg. 113 (1973), 309- 310, vgI. auch S. 308. Uttenweiler: Der Konkurs der Apotheke in Uttenweiler 1927, von Armin Wank­ müller; BEITRÄGE X (1974),118-119. Waiblingen: Apotheker Theodor Friedrich Marggraff (1821-1885), von Armin Wankmüller; BEITRÄGE X (1974),74-75. Wurzach: Aus der Geschichte des Wurzacher Apothekenwesens, von Otto Frisch; BEITRÄGE IX (1972), 100-107.

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