Heft Nr. 27, Juni
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brennessel_feb05andrea 14.06.2006 18:28 Uhr Seite 1 www.sos-orf.at >> 2 Heimat ohne Heimatbuch >> 3 Neues aus dem Biosphärenpark >> 6 Breitenfurter Verkehrsparer >> 7 Vom Postmeister zur Aktiengesellschaft >> 8-9 Gartentipps, Schulprojekt Biene >> 10 Fairdog-Club in Breitenfurt >> 12 Wald- und Flurreinigung >> 15 Neues Licht in Breitenfurt Ingrid Aber zu welchem Preis? Kitzwögerer Österreichische Post AG • Infomail Entgelt bezahlt AG Österreichische Post Es wird Ihnen sicher schon Diese Regelung erschien sehr positiv aufgefallen sein: seit günstig und wurde daher ein- einiger Zeit ist Schluss stimmig angenommen. mit dem Kunterbunt Nachdem schon mit von verschieden- dem Austausch sten Lampen bei der Leuchten der öffentlichen begonnen wur- Beleuchtung in de, stellte sich Breitenfurt. Ab- heraus, dass bei gesehen davon, der Berechnung dass die neuen form- des Jahresbetrages schönen Laternen eine ein Fehler unterlaufen Bereicherung des Ortsbildes war. Als Abgeltung des Investi- darstellen, geben sie mehr Licht tionsäquivalents, der Instand- bei gleichzeitiger Energieerspar- haltung und des Stromver- nis. Strahlte das Licht früher oft brauchs sind – auf Basis der Nessel gen Himmel, wo es niemand heutigen Energiepreise – braucht (in Städten kann man € 158.600,00 pro Jahr zu be- vor „Lichtverschmutzung“ die zahlen. Auch die ursprünglich Sterne gar nicht mehr sehen!), vereinbarte Ablöse reduzierte gewährleisten Reflektoren nun sich plötzlich von € 85.800,00 eine effiziente Nutzung der auf € 1.000,00 für die gesamte juni 2006 Leuchten. Laufzeit von 20 Jahren. Das Investitionsvolumen für den Wir Breitenfurter Grünen fühl- Austausch der 1.464 Lichtpunk- ten uns nun doch etwas über- te in Breitenfurt ist natürlich rumpelt. Ein Ausstieg aus dem enorm. Die Gemeinde wählte Vertrag und damit eine Vergabe dafür ein sogenanntes „Licht- an einen anderen Contracting- contracting“. Dabei übernimmt partner nach Durchführung ein Contractingparter die Vor- einer Ausschreibung war nun finanzierung und behält sich in nicht mehr möglich, da der Ver- der Regel die erzielte Energie- trag bereits im Dezember 2005 ersparnis solange ein, bis seine beschlossen wurde (allerdings Investition abgedeckt ist. unter unrichtigen Vorgaben) Im Dezember 2005 beschloss und der Leuchtenaustausch der Gemeinderat, mit Wien- bereits begonnen hatte. strom ein Lichtcontracting und Auch Wienstrom als Vertrags- gleichzeitig einen Wartungsvertrag abzuschlie- partner geriet daraufhin in eine Zwickmühle: ßen. Jährliche Kosten dafür wären € 81.000,00 obwohl der Vertrag noch gar nicht unterschrie- auf die Dauer von 20 Jahren. Gleichzeitig sollte ben war, wurde aufgrund des Gemeinderats- die Gemeinde von Wienstrom eine Ablöse für beschlusses bereits investiert und mit den die Lichtanlage über € 85.800,00 bekommen. >> Fortsetzung auf Seite 2 brenn brennessel_feb05andrea 14.06.2006 18:28 Uhr Seite 2 Agnes Wühr www.sos-orf.at Die Internet-Petition www.sos-orf.at kämpft für einen unabhängigen ORF, der sich an seinen gesetzlich festgeleg- ten Auftrag hält. Laut ORF-Gesetz soll das Programm ausge- wogen und vielfältig sein. Außerdem muss der ORF „die Sicherung der Objektivität und Un- parteilichkeit der Berichterstattung (…) ge- Initiative SOS-ORF gegründet und bisher unter- währleisten“ (Quelle: ORF-Gesetz). Das heißt, zeichneten über 50.000 Personen die Petition. dass er unabhängig von Parteieinfluss sein soll- Das Fernsehen ist für Viele die wichtigste Infor- te. Die Realität zeigt jedoch ein völlig anderes mationsquelle und sollte auf keinen Fall von ei- Bild: Die Führung unseres öffentlich-rechtlichen ner Partei dominiert werden. Mittlerweile ist je- Rundfunks ist fest in der Hand der ÖVP. Kürz- doch auch ohne Statistik erkennbar, dass eine Drei Vertreter der lich taten auch ORF-Redakteure ihren Unmut Partei in der ZiB besonders oft vorkommt. Das Plattform sos-orf.at: kund. Der berühmte Live-Interviewer Armin stupide Stoppen der Redezeit mag zwar sinnlos Dr. Peter Huemer, Wolf kritisierte in seiner Rede bei der wirken, weil es die Wertung des Beitrages nicht Barbara Coudenhove- Robert Hochner-Preisverleihung im Mai 2006 berücksichtigt, doch auch kritische Beiträge be- Kalergi und die hohe Machtkonzentration im ORF und for- wirken eine Präsenz in den Medien. Die der- Dr. Paul Schulmeister derte neue Strukturen. Daraufhin wurde die zeitige ÖVP-Omnipräsenz gilt es jedoch auf je- den Fall zu verhindern. Die Journalisten des ORF müssen unabhängig sein. In seiner Rede gab Armin Wolf zu bedenken: „Für unabhängi- ge und kritische Journalisten machen sich übli- cherweise keine Politiker stark.“ (Die vollstän- dige Rede von Armin Wolf finden Sie unter http://derstandard.at/?url=/?id=2450151). Im August 2006 wird eine neue ORF-Führung gewählt und es wird wahrscheinlich wieder nach Farbe entschieden. Ein duales Rundfunk- system kann jedoch nur mit einem unabhängi- gen öffentlichen Rundfunk funktionieren. Daher bitte ich Sie, die Petition auch zu unterzeichnen. Das ist im Internet unter der Adresse Foto: © Alex Halada Foto: www.sos-orf.at möglich. >> Fortsetzung von Seite 1 Arbeiten begonnen. Um keine weiteren Pro- Die Angelegenheit zeigt, dass es für eine/n Ge- bleme zu riskieren, bot Wienstrom nun eine meinderat/rätin oft nicht ganz einfach ist, sich in Preisreduktion von rd. € 22.000,00 pro Jahr, derart komplexe Materien einzuarbeiten und was jetzt vom Vizebürgermeister als Erfolg ver- auch alle dafür notwendigen Informationen zu kauft wird. bekommen und dass es einer intensiven Zu- Wir sind jedoch der Meinung, dass gerade die- sammenarbeit bedarf, um richtige Entschei- se nachträgliche Preisreduktion zeigt, dass hier dungen zum Wohle der Mitbürger treffen zu von Anfang an nicht gut verhandelt wurde und können. keine adäquaten Vergleichsangebote eingeholt Nicht übersehen darf man natürlich die „grü- Ingrid Kitzwögerer: wurden. Wienstrom hat sich mit diesem Vertrag nen“ Argumente dieses Vertrages, die auch uns Die ursprünglich immerhin 20 Jahre Bündnistreue Breitenfurts bewogen haben, diesem zuzustimmen: er wird vereinbarte Ablöse von als Stromkunde erkauft. Die Vorbereitung die- jährlich eine Reduktion des Stromverbrauches € 85.800,– reduzierte ses Contractings war einfach unprofessionell, im Wert von rd. € 8.000,00 bringen und damit sich plötzlich für derart große Entscheidungen wäre fachliche verbunden natürlich auch eine Reduktion des € auf 1.000,– Unterstützung beizuziehen. CO2-Ausstoßes. Seite 2 brennNessel JUNI 2006 brennessel_feb05andrea 14.06.2006 18:28 Uhr Seite 3 Breitenfurt: Heimat ohne Heimatbuch Norbert Rass Ohne Herrn Schmitt geht gar nichts. geschäftsführenden Kulturgemeinderats zu er- Das war uns Grünen spätestens klar, als füllen. er uns nach seinem Rückzug aus der Po- Fest steht jedenfalls, dass das Projekt „Heimat- litik (warum eigentlich?) das Archiv und buch“ ins Stocken geraten ist und dass (noch?) seine bis dahin geleistete Arbeit prä- niemand gefunden wurde, der bereit ist, die sentierte. Mühe auf sich zu nehmen, sich einzuarbeiten Ein Buch über Breitenfurt zu schreiben, das und das Buch tatsächlich zu schreiben – es sei – wissenschaftlich fundiert – die Quellenlage denn: Herr Schmitt! Er wäre bereit, hat auch berücksichtigt und zugleich den LeserInnen die schon jahrelang daran gearbeitet und eine Geschichte ansprechend schmackhaft machen klare Vorstellung davon, wie das ausschauen soll, ist nicht Jedermanns Sache. soll. Einzelne Kapitel hat er bereits geschrieben Norbert Rass: Das musste auch die Sozialdemokratische Frak- und layoutiert. Nur: Er möchte für sein „geisti- Will Breitenfurt ein tion einsehen lernen, die gemeint hatte, ohne ges Eigentum“ und für die Fertigstellung bezahlt Heimatbuch, so wird Herrn Schmitt ginge das schneller. Von dieser werden. Und er hat seinen Preis. Nach allem, die Gemeinde wohl Seite herrscht jetzt – bezüglich Heimatbuch – wie man mit ihm umgegangen ist, ist das nicht oder übel in den Schweigen. verwunderlich. „sauren Apfel“ Und Herr Brazda muss erst hineinwachsen in Will Breitenfurt ein Heimatbuch, so wird die Ge- beißen müssen die Schuhe, die man ihm da hingestellt hat. meinde wohl oder übel in den „sauren Apfel“ „Wess´ Brot ich ess´, dess´ Lied ich sing“ reicht beißen müssen, denn klar ist: Man geht zum nicht, um die vielfältigen Verpflichtungen eines „Schmitt“ und nicht zu irgendeinem Schmiedl … Abschied von Pfarrer Pater Johann Zebinger SVD Mag. Susanne Hartig 1981 kam Pater Zebinger im Alter von 65 seine MinistrantInnen am Grab von ihm Jahren nach Breitenfurt um die Pfarre St. Johann Abschied nahmen. Dieser Augenblick zeigte Nepomuk zu übernehmen. In einem Alter, in eine tiefe Verbundenheit. dem viele den Ruhestand an- Eine der Ministrantinnen, die streben, übernimmt er eine 12jährige Christina, erzählte neue Aufgabe. Und er erfüll- mir von ihm: te sie 25 Jahre lang mit enor- Pater Zebinger bemühte sich mem Einsatz. Die Sanierung sehr um die Kinder und Ju- des Breitenfurter Barockju- gendlichen. So kam es, dass wels haben wir ihm zu ver- vor etwa fünf Jahren eine danken und noch vieles Kindergruppe, bei der Chri- mehr… stina dabei war, ihn anbettel- Pater Zebinger war kein Di- te, sie doch einmal in die plomat. Er sagte seine Mei- Gruft des Schlossherrn Gre- nung geradeaus. Er sprach Zum Gedenken an gor Kirchner zu führen. Alle die Dinge mit solcher Offen- P. Johann Zebinger SVD Erwachsenen wollten ihn ab- heit an, dass er mich oft ver- geb. am 25. 11. 1914 halten, aber Pater Zebinger gest. am 18. 05. 2006 blüffte und mir Bewunde- bescherte den Kindern ein rung abrang. Er war ein Erlebnis, von dem sie auch Mensch mit Ecken