Munitionsbelastung Der Deutschen Meeresgewässer – Bestandsaufnahme Und Empfehlungen (Jahr 2011)“
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2018 MUNITIONSBELASTUNG DER DEUTSCHEN MEERESGEWÄSSER – ENTWICKLUNGEN UND FORTSCHRITT (JAHR 2018) Claus Böttcher, Tobias Knobloch, Jens Sternheim, Ingo Weinberg, Uwe Wichert, Joachim Wöhler BUND/LÄNDER-ARBEITSGEMEINSCHAFT NORD- UND OSTSEE – EXPERTENKREIS MUNITION IM MEER www.munition-im-meer.de Bildquelle der Titelseite: KBD Niedersachsen – Vor und nach der Sprengung: Britische Ankertaumine MK 17, nordwestlich vor Borkum geborgen, nach Lütje Hörn verschleppt und dort durch Sprengen vernichtet. Wie anhand der vorhandenen Reste des Muniti- onskörpers und der Abwesenheit eines Sprengkraters im Watt zu sehen, setzte sich der Sprengstoff hier nicht im Rahmen einer Explosion um, sondern brannte lediglich ab (siehe auch Kapitel 1.1). Jahresbericht 2018 Dieser Bericht ergänzt den Grundlagenbericht „Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer – Bestandsaufnahme und Empfehlungen (Jahr 2011)“. Dieser wurde von Experten des Bundes und der Küstenländer im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten erstellt. Die beteiligten Institutionen haben darin ihnen vorliegende Informationen zum Thema zusammengeführt. Der Bericht und seine Anhänge stellen auf mehr als 1.100 Seiten den Kenntnisstand des Jahres 2011, als „lebendes Dokument“ konzipiert, dar. Der Grundlagenbericht kommt zur folgenden, weiterhin gültigen Gesamtbewertung: „Derzeit ist nicht erkennbar, dass eine großräumige Gefährdung der marinen Umwelt über den lokalen Bereich der munitionsbelasteten Flächen hinaus vorhanden oder zukünftig zu erwarten ist. Eine Gefährdung besteht jedoch punktuell für Personengruppen, die im marinen Bereich der Nord- und Ostsee mit Grundberührung tätig sind.“ In den Jahren 2012–2017 wurden jährliche Fortschrittsberichte vorgelegt. Dies ist die nächste Fortschreibung für das Jahr 2018. Alle Berichte werden auf dem vom Land Schleswig-Holstein betriebenen Internet-Portal „Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer“ (www.munition-im-meer.de) öffentlich zur Verfügung gestellt. Herausgeber – Für die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO): Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein Mercatorstraße 3 24106 Kiel Telefon: 0431 988-0 Telefax: 0431 988-2833 E-Mail: [email protected] Internet: www.melund.schleswig-holstein.de Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO) – Expertenkreis Munition im Meer E-Mail: [email protected] Internet: www.munition-im-meer.de und www.meeresschutz.info 1. Auflage: 250 Stück vom 04.04.2019 BLANO-EXPERTENKREIS MUNITION IM MEER – JAHRESBERICHT 2018 Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 1 Aus den einzelnen Meeresgebieten 7 1.1 Niedersächsische Nordsee . .7 1.2 Hamburgische Nordsee und Elbe . 11 1.3 Schleswig-Holsteinische Meeresgewässer . 11 1.4 Mecklenburg-Vorpommersche Ostsee . 12 1.5 Deutsche ausschließliche Wirtschaftszone . 13 2 Aus der Arbeit des Expertenkreises 15 3 Information & Kommunikation 17 4 Internationale Zusammenarbeit 21 5 Forschung & Entwicklung 23 6 Ausblick auf Veranstaltungen 31 Anlagen 32 .1 Gemeldete Munitionsfunde 2018 . 33 .2 Bundestagsdrucksache 19/5254 . 48 .3 Kieler Erklärung des 34. Deutschen Naturschutztags . 52 .4 SH-Landtagsdrucksache 19/546 . 54 .5 SH-Landtagsdrucksache 19/781 . 56 Auftrag des Expertenkreises 59 Mitglieder des Expertenkreises 60 WWW.MUNITION-IM-MEER.DE3 BLANO-EXPERTENKREIS MUNITION IM MEER – JAHRESBERICHT 2018 Abbildung 0.1: Cartoon zu (chemischer) Munition in der Ostsee aus der Reihe „It can be done“ anlässlich des „HELCOM Ministerial Meeting“, dem bedeutendsten Konferenzformat der Ostseeanrainer für den Umweltschutz (Grafik: Seppo Leinonen – http://www.seppo.net – © HELCOM, 2018). Abbildung 0.2: Eine Bombenmine BM 1000 in der Kolberger Heide (Foto – im Original in Grüntönen, hier nachträglich eingefärbt: Forschungstauchzentrum Universität Kiel, 2018). 4WWW.MUNITION-IM-MEER.DE BLANO-EXPERTENKREIS MUNITION IM MEER – JAHRESBERICHT 2018 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, vor Ihnen liegt der Mit Spannung schaue ich auch darauf, wie die siebente Fortschrittsbericht, den das Ministerium für Ergebnisse der im ersten Quartal 2019 endenden wis- Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und senschaftlichen Projekte DAIMON, UDEMM und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein für die RoBEMM von der Öffentlichkeit aufgenommen wer- Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee den (siehe auch Abbildung 0.2 und Abbildung 5.5). (BLANO) herausgegeben hat. Es ist der erste für Die ersten Gespräche und Präsentationen verändern mich, denn seit dem Sommer 2018 obliegt mir die jedenfalls die Perspektive, auch in Bezug auf die im Leitung der Abteilung „Wasserwirtschaft, Meeres- Jahr 2011 gemeinsam getroffene Gesamtbewertung und Küstenschutz“ mit ihrer Sonderstelle „Munition der Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewäs- im Meer“. ser (traditionell abgedruckt auf der Innenseite des Umschlags dieser jährlich erscheinenden Fortschritts- Meine Teilnahme an der 18. Sitzung des Experten- berichte, siehe Infokasten auf Seite 2). kreises und am „Kieler Salon für Wirtschaft, Wissen- Ganz herzlich bedanke ich mich jedenfalls bei allen schaft und Kultur“ haben mir die aktuelle Aufgaben- Akteuren für Ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit. stellung in vollem Umfang bewusst gemacht. Nun Dem Vorsitz des Expertenkreises „Munition im Meer“ vertraue ich darauf, dass wir uns den offenkundigen wünsche ich weiterhin eine „glückliche Hand“. Ich bin Herausforderungen in gebotener Art und Weise so- überzeugt davon, dass mit der hier geübten, aktiven wie mit einem gemeinsamen, zukunftsfähigen Plan Zusammenarbeit und Ihren persönlichen Beiträgen stellen werden (siehe auch Abbildung 0.1). die wesentliche Voraussetzung dafür erfüllt ist, das Besonders deutlich wurde mir dieser Auftrag nach systematische, kooperative und planvolle Miteinander dem Wechsel an der Spitze des Umweltministeriums weiterzuentwickeln – für gesunde Lebensräume in in Schleswig-Holstein: Minister Jan Philipp Albrecht Nord- und Ostsee. setzt die Arbeit seines Vorgängers für das Thema „Munition im Meer“ fort – mit der festen Absicht, die Ziele der hiesigen Koalitionsvereinbarung zu erreichen. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt informierte er sich persönlich über den Sachstand des für Schleswig- Holstein im Aufbau befindlichen Munitionskatasters- See. Sein nächster Termin in Sachen „Munition im Meer“ wird die Besichtigung des Demonstrators sein, der durch das Konsortium des BMWi-geförderten Pro- Dr. Johannes Oelerich jektes „RoBEMM“ gebaut wurde. In der robotischen Leiter der Sonderstelle „Munition im Meer“ Bergungstechnik für Munition am Meeresboden wird des Ministeriums für ein ganz entscheidender Baustein für die Lösung die- Energiewende, Landwirtschaft, ses gesamtgesellschaftlichen Problems gesehen. Auf Umwelt, Natur und Digitalisierung der Basis des Demonstrators einen Prototyp zu schaf- des Landes Schleswig-Holstein fen, der die Einsatzreife erreicht, stellt den nächsten technischen Meilenstein dar. WWW.MUNITION-IM-MEER.DE5 BLANO-EXPERTENKREIS MUNITION IM MEER – JAHRESBERICHT 2018 6 Jahre Meldestelle für Munition im Meer 2013 2014 2015 2016 2017 2018 = 10 Objekte Abbildung 1.1: Jedes Jahr gehen bei der Zentralen Meldestelle für Munition im Meer zahlreiche Meldungen ein, die teils unzählige Munitionsobjekte enthalten – in 2018: 376 Meldungen mit 3.840 Objekten. Seit 2013 wurden 21.546 Objekte registriert. Die Meldungen stammen aus unterschiedlichen Bereichen, etwa von der Polizei, von Wissenschaftler*innen oder auch Firmen (Grafik: Dr. T. Knobloch). 6WWW.MUNITION-IM-MEER.DE BLANO-EXPERTENKREIS MUNITION IM MEER – JAHRESBERICHT 2018 1 Aus den einzelnen Meeresgebieten Meldestelle für Munition im Meer | Die Tätig- einer britischen Ankertaumine MK-II bei Sondierungs- keit der Meldestelle ist mittlerweile zum festen Be- arbeiten entlang der Kabeltrasse „Cobra-Cable“: die standteil der Aufgabenwahrnehmung des Maritimen Ankertaumine wurde an der Fundstelle gehoben, nach Sicherheitszentrums Cuxhaven des Bundes und der Lütje Hörn geschleppt und dort durch den KBD bei Länder (MSZ) geworden (siehe auch Abbildung 1.1). Ebbe gesprengt. | 09. Mai, Außenjade / Kaiserbalje Ein wichtiger Vorschlag des Berichts „Munitionsbe- – Fund von zwei britischen Brandbomben INC-30 lbs. lastung der deutschen Meeresgewässer - Bestands- beim Setzen von Pricken: Die Brandbomben wurden aufnahme und Empfehlungen (Jahr 2011)“ wurde vom KBD geborgen und der Vernichtung zugeführt. somit erfolgreich umgesetzt. | 12. Mai, Wattenbereich nördlich vor Sahlenburg Im Folgenden werden ausgewählte1 Fundereignis- (Stadt Cuxhaven) – Wattwanderer finden eine deut- se erwähnt (für eine vollständige Übersicht über alle sche 3,7 cm Sprenggranate: Vom KBD geborgen und Meldungen siehe Anlage .1): der Vernichtung zugeführt. | 15. Mai, Wattenbereich nördlich der Insel Juist – Fund von einer deutschen 3,7 cm Sprenggranate durch Wattwanderer: die Gra- 1.1 Niedersächsische Nordsee nate wurde vom KBD geborgen und der Vernich- tung zugeführt. | 26. Mai, Wattenbereich nordwest- 30. März, Außenweser, östlich der Insel Mellum – lich Tossens (Landkreis Wesermarsch) – Wattwande- Fund von einer 12,8 cm Sprenggranate im Saugkorb rer finden eine amerikanische Übertragungsladung: des Saugbaggers HAM-317: Der Saugbagger ging Durch KBD geborgen und der Vernichtung zuge- nach dem Munitionsfund auf Reede, die Granate führt. | 06. Juni, Jadebusen / Wattenbereich vor wurde vom KBD geborgen und der Vernichtung zu- Dangast (Landkreis Friesland) – Wattwanderer mel- geführt. | 19. April, Insel Wangerooge, nördlicher den eine