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Unabhängige und überparteiliche Tageszeitung für den Landkreis

150. JAHRGANG SONNABEND, 1. JULI 2017

Jahre

Weltgeschehen Lokale Ereignisse

Deutsch-Französischer Krieg (1870/71) 1867–1877 Erstes Telefon Norden–Esens (1877) Ära Bismarck / Sozialgesetzgebung (1878) 1877–1887 Molkerei-Genossenschaft Norden gegründet (1879) Erste Eisenbahn Norden– (1892) Wilhelm II. (1888) 1887–1897 Schloss Lütetsburg abgebrannt (1893)

Erster Motorflug der Gebr. Wright (1907) Erstes Auto in Norden (1903) 1897–1907 Wilhelm II. und Reichskanzler Bülow auf (1906) Untergang der „Titanic“ (1912) Mord von Sarajevo / Erster Weltkrieg (1914) 1907–1917 Elektrisches Licht für Norden (1914) Inflation / Rheinlandbesetzung (1923) Norden druckt Notgeld 24-Stunden-Zählung (1927) 1917–1927 Hundert-Milliarden-Scheine (2. November 1923) Erster West-Ost-Flug Lindbergh (1927) Sturm knickt Funkmasten von Norddeich-Radio Schmeling Weltmeister (1930) 1927–1937 Zweiter Weltkrieg (1939) Erste Atombombe (1943/45) 1937–1947 Kanadier besetzen Norden (1945) Bundesrepublik / Adenauer (1949) 700 Jahre Stadt Norden (1955) Währungsreform (1948) 1947–1957 Erster Weltraumflug (1961) Schwerste Sturmflut des Jahrhunderts (1962) Kennedy ermordet (1963) 1957–1967 Landung auf dem Mond Apollo 11 (21. Juli 1969) USA verlieren den Vietnamkrieg (1973) 1967–1977 Norden verliert den Landkreissitz (1977) Das Bretton-Woods-System einer festen Wechselkursordnung, SKN Druck und Verlag GmbH & Co. zieht vom Am Markt 21 in der mit Vertrag 1944 gegründet, bricht 1973 zusammen. 1977–1987 Innenstadt hinaus in das Gewerbegebiet Leegemoor (1982) – Der Wechselkurs beträgt 1996 4,20 DM zu 1 Dollar in der Folge steigt die Belegschaft auf über 400 Mitarbeiter an Die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland Doornkaat wird an Firma Berentzen, Haselünne, verkauft (1992) – (gebaut 13. August 1961) fällt am 9. November 1989 1987–1997 600 Arbeitsplätze gehen in Norden verloren

11. September 2001 – islamistischer Terroranschlag auf die USA – Norden feiert 750-jähriges Stadtjubiläum (2005) Flugzeuge fliegen in das World Trade Center. Der Euro wird eingeführt (2002) 1997–2007 mit einem dreitägigen Festakt auf dem Norder Marktplatz

Kriegsflüchtlinge aus Syrien und Afghanistan sowie Wirtschaftsflüchtlinge aus Die Offshore-Windenergie in der Nordsee beschert Norddeich Afrika drängen nach Europa. 2015 nimmt Deutschland über eine Million Menschen auf 2007–2017 zahlreiche neue Aktivitäten – DONG und RWE Energy siedeln sich an 150 Jahre Informationen Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 2 150 JAHRE 3 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE Wir gratulieren zu 150 Jahre Ostfriesischer Kurier

Die Zeitung aus dem Postkasten holen, Jahrestag gratulieren. Sich über so einen lan- Regionale Nachrichten stehen im Vordergrund erst mal den „Florian“ lesen, die Schlag- gen Zeitraum zu behaupten, das ist in unserer und dies ist auch das Erfolgsrezept. Denn neben zeilen überfliegen und noch schnell einen schnelllebigen Zeit eine großartige Leistung. dem Weltgeschehen wollen die Menschen vor Blick in die Anzeigen werfen: Dieser Erfolg ist ein Beweis für Geschäftssinn, allem über ihre ganz konkreten Lebensum- journalistische Kompetenz, für die tiefeVerwur- stände sachkundig informiert werden. Genau So - oder auch in anderer Reihenfolge - fängt zelung des Ostfriesischen Kuriers in unserer das macht der Ostfriesische Kurier und erfüllt für viele Menschen in Norden und „umzu“ der Region und für die ganz besondere Nähe zu sei- damit eine wichtige Aufgabe. Denn in einer Tag an. Für sie gehört der Ostfriesische Kurier nen Leserinnen und Lesern. immer komplexeren Welt tragen Lokalzeitun- einfach dazu. Er wird in den Familien oft schon Seit 150 Jahren informiert der Ostfriesische gen wie der KURIER erheblich zur Orientie- seit Generationen gelesen - in gedruckter Form Kurier über das aktuelle Tagesgeschehen, er rung und zur Förderung einer regionalen Iden- oder mittlerweile auch als E-Paper. begleitet die Politik auf Stadt-, Gemeinde- und tität bei. 1867 gegründet, gehört der KURIER zu den Kreisebene gleichermaßen kritisch wie fair, för- ältesten Zeitungen in Deutschland. Als Landrat dert die Meinungsbildung und damit auch die In diesem Sinne wünsche ich dem Ostfriesi- Landrat Harm-Uwe Weber des Landkreises Aurich möchte ich im Namen Teilhabe der Menschen am gesellschaftlichen schen Kurier, seinen Macherinnen und Machern von Politik undVerwaltung, aber auch ganz per- Leben, kurzum die Demokratie. Dabei ist der weiterhin eine treue Leserschaft, viel Erfolg und sönlich, herzlich zu diesem außergewöhnlichen KURIER „Heimatzeitung“ im besten Sinne. weiterhin alles Gute.

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 150-jährigen Jubiläum. Wir schätzen uns glücklich, vor Ort eine Heimatzeitung zu haben, die in einer solchen Tiefe und Güte berichtet.

„Der Ostfriesische Kurier wird es sich zur KURIER sehr detailliert über Fragen des Marktanteil von zirka 90 Prozent. Zudem erhal- Aufgabe stellen, alle wichtigen Neuheiten gesellschaftlichen Lebens und der Politik ten alle Einwohner dieses Bereiches die Wochen- politischen und anderen Inhalts möglichst sowie über Themen aus Kultur, Kunst und zeitung „ECHO“, die immerhin eine Druckauf- rasch zur Kunde seiner Leser zu bringen… Sport. Nicht selten erwarten seine Abon- lage von 30.000 Exemplaren hat. nenten den Zeitungszusteller schon in den Bürgermeister Heiko Schmelzle Zu einer möglichst vielseitigen Beleuchtung frühen Morgenstunden am Gartentor. Leser Mein Dank gilt den vielen Menschen (dem und Wahrung gemeinsamer Interessen wird der der Online-Ausgabe können sich auch schon Verleger, den Reportern, Fotografen, Redakteu- Ostfriesische Kurier redlich das Seinige beizu- zwei bis drei Stunden vorher einloggen, um zu ren, Anzeigenberatern, Druckern und Zustellern tragen suchen und den Interessen des engeren sehen, ob und wie über eine bestimmte Veran- – um nur einige zu nennen), die dazu beitragen, Vaterlandes, speziell derVaterstadt, gebührende staltung oder ein bestimmtes Thema berichtet dass die Leser des Ostfriesischen Kuriers nach Aufmerksamkeit nicht versagen.“ Dies sind wurde. morgendlicher Lektüre gut informiert in den Worte aus der ersten Ausgabe des Ostfriesischen Der Ostfriesische Kurier ist heute die Tag starten können. Kuriers am 2. Juli 1867. Heimatzeitung für die Stadt Norden und ihre Dieser 1867 formulierte Anspruch wurde Umlandgemeinden sowie die Nordseeinseln voll und ganz erfüllt. Als unabhängige und Norderney, und . In Norden und überparteiliche Tageszeitung berichtet der Umgebung hat der Ostfriesische Kurier einen

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Polsterei | Neubezug | Aufarbeitung | Neuanfertigungen | Sonnenschutz Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 4 150 JAHRE 150 Jahre: Vom Courier zum Kurier 1867 bis Anfang der 1950er-Jahre

20 Jahren nach Amerika ausgewandert. Die Mit Diedrich Gerhard Soltau betritt ein rüh- Ostfriesland das Sagen hatte, war im August Töchter Helene und Anna hatten angesehene riger, ideenreicher und zudem sozial handelnder 1747 die erste Zeitung der Region unter dem Norder Kaufleute geheiratet. Diedrich Ger- Mann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ellenlangen Namen „Wöchentliche Ost-Friesi- hard, der jüngere Nachkomme, geboren am die Norder Wirtschaftsszene. 1863 heiratet er die sche Anzeigen und Nachrichten von allerhand 30. November 1836, war zwar im Familienbe- 26-jährige Tochter Marie Elisabeth des Berumer zum gemeinen Besten überhaupt, auch zur trieb als Buchbinder ausgebildet worden, hatte Pastors Eiben. Aus der Ehe gehen fünf Kinder Beförderung des Handels und Wandels die- aber beim viel zu frühen Tod des Vaters das für hervor, von denen aber nur die älteste Tochter nenden Sachen“ erschienen. Sie konnte vom eine selbstständige Geschäftsführung gesetzlich Louise und die Söhne Otto G. und Heinrich groß sogenannten „Intelligentz-Comtoir“ in Aurich Der Zeitungsgründer Diedrich Gerhard Soltau vorgeschriebene 25. Lebensjahr noch nicht voll- werden. Mit der im selben Jahr veröffentlichten bezogen werden. Das Blatt, das sich später (I, 1836–1894). endet. Dennoch sollte und wollte er möglichst kleinen philosophischen Publikation „Geist und „Politisches Journal für die Provinz Ostfries- bald die Zügel in die Hand nehmen, zumal der Herz“ aus der Feder des Norder Gymnasialleh- land“ nannte, stellte Ende 1816 sein Erscheinen Gesundheitszustand der Mutter nicht der beste rers Dr. Johann Hinrich Frerichs sowie der Her- ein. Zwischendurch und danach gab es immer Von Johann Haddinga war. So setzte er denn am 30. November 1860, ausgabe eines Kalenders namens „Hausfreund“, wieder mehr oder minder erfolgreiche Versu- als er das 24. Lebensjahr vollendete, ein Schrei- der von 1864 bis 1876 erscheint und dann in den che, Lokalblätter oder andere Periodika auf den Diedrich Gerhard Soltau hat ein klares ben auf, in dem er die Königlich Hannoversche Kalender „Christophorus der Stelzfuß“ aufgeht, Markt zu bringen, die der Obrigkeit genehm Landdrostei in Aurich (Vorgängerin der späte- betätigt sich Soltau erstmals als Verleger. Zügig waren und vor allem den damals üblichen Zen- Ziel vor Augen, als er am 2. Juli 1867, ren Bezirksregierung) ersuchte, „mich von dem erweitert er das Unternehmen am Neuen Weg surbestimmungen entsprachen. Im Zuge der vor 150 Jahren, in Norden die erste Aus- mir zur Ausübung meines Gewerbes noch feh- um eine Kunst- und Musikalienhandlung und Revolution von 1848 erließ das Königreich Han- gabe seiner kurz zuvor gegründeten lenden gesetzlichen Alter gütigst dispensieren übernimmt die regionale Hauptagentur für den nover, zu dem Ostfriesland seit 1815 gehörte, ein Lokalzeitung Ostfriesischer Courier auf (entbinden) zu wollen“. Dies sei für sein ferne- amerikanischen Nähmaschinenhersteller Sin- Pressegesetz, das die Zensur aufhob und Frei- den Markt bringt. res Wohl von großem Nutzen. ger, später für die Mannheimer Nähmaschinen- heiten gewährte. Zwei Wochen danach schickte der Nor- fabrik Bassermann & Mondt. Als ernsthafte Alternative zum ersten regio- Vor Ort und in der übrigen Region nimmt er der Magistrat, der zur Berichterstattung auf- Im Herbst 1866 wendet sich der Firmen- nalen Anzeigen- und Nachrichtenblatt von 1747 den Wettbewerb mit einigen Konkurrenten auf. gefordert worden war, der Auricher Behörde chef einer weiteren, in die Zukunft des Unter- hatte Theodor Hahn in Emden 1812 die Ostfriesi- Unter der Überschrift „Was wir wollen!“ ver- eine wohlwollende Stellungnahme. Schon am nehmens weisenden Initiative zu: Er plant die sche Zeitung gegründet, die sich bis 1930 im Blät- kündet er mit einem deutlichen Ausrufezeichen 19. Dezember 1860 stimmte die Landdrostei dem Gründung einer regelmäßig erscheinenden Hei- terwald behaupten konnte. Eine längere Dauer denn auch gleich auf der ersten Seite die bis Gesuch zu und antwortete: „Wir wollen dem matzeitung, die sich ebenbürtig in der Reihe war auch dem ab 1848 von der Firma Zopfs in heute gültige Aufgabe und Absicht des Blattes, Buchbindergesellen Diedrich Soltau zu Norden der in Ostfriesland bereits bestehenden Blätter Leer herausgebrachten Leerer Anzeigeblatt wenn er im etwas umständlichen Stil der dama- behufs selbständiger Betreibung seines Gewerbes behaupten und auf Dauer etablieren soll. Der beschieden. Bis heute bestehen die Zeitung Rhei- ligen Zeit schreibt: daselbst die nachgesuchte Dispensation von dem Anspruch ist ehrgeizig und hoch, aber auch das derland von Risius in Weener (gegründet 1860), „Der Ostfriesische Courier wird es sich zur Erfordernisse des zurückgelegten 25. Lebensjah- Risiko will einkalkuliert werden – dessen ist der Anzeiger für Harlingerland von Mettcker in Aufgabe stellen, alle wichtigen Nachrichten res hiermit erteilen.“ Daraufhin zeigte sich auch sich Soltau wohl auch bewusst. Immerhin ist die Wittmund (1862), die Ostfriesischen Nachrichten politischen und anderen Inhalts möglichst rasch der Norder Magistrat großzügig: Am 21. Januar Geschichte des ostfriesischen Zeitungswesens von Dunkmann in Aurich (1864) und der Gene- zur Kunde seiner Leser zu bringen, auch in 1861 gewährte er dem jungen Geschäftsmann die bereits rund 120 Jahre alt und hat Erfolge und ralanzeiger aus Rhauderfehn (1888). selbstständigen Artikeln eine Rundschau über Gewerbeerlaubnis für die Firma „Diedrich Sol- Fehlschläge erlebt. das Ganze zu halten suchen, um auf diese Weise tau“ und übergab ihm zugleich den erforderli- Kurze Rückblende: Auf Veranlassung der Norder Zeitungen vielen einen Ersatz für eine größere Zeitung zu chen Bürgerbrief, der normalerweise erst im 30. preußischen Regierung, die seit dem Ausster- bieten.“ Zu einer „vielseitigen Beleuchtung und Lebensjahr ausgehändigt wurde. ben der Cirksena-Fürsten im Jahr 1744 in In Norden gab es seit dem Revolutionsjahr Wahrung gemeinsamer Interessen“ werde die 1848 das Norder Stadtblatt aus der Druckerei neue Zeitung dem engeren Vaterland, „speciell Johann Friedrich Schmidt. Es erschien zunächst der Vaterstadt“, die gebührende Aufmerksam- Der erste Ostfriesische Courier vom 2. Juli 1867 (Titelseite). zweimal, später dreimal wöchentlich, ohne sich keit nicht versagen. Deshalb seien Beiträge und an bestimmte Tage zu binden. Politisch vertrat Notizen in diesem Sinne der Redaktion sehr es einen „fortschrittlichen Standpunkt“ und willkommen. hatte durchweg einen Stamm von rund 800 Die Initiative des Zeitungsgründers kommt Abonnenten, der allerdings im Lauf der Zeit nicht von ungefähr; sie hat ihre Wurzeln in der immer mehr abnahm, sodass die Zeitung 1890 ursprünglich aus Schwarme bei Hoya an der eingestellt wurde. Ende 1863 ließ sich der aus Weser stammenden Familie, die sich schon in Oldenburg stammende Buchdrucker Heinrich voraufgegangenen Generationen mit bedruck- Eduard Gerhard von Bloh am Neuen Weg in tem Papier und der Herstellung von Büchern Norden nieder und gründete ein mittwochs und befasst hatte. sonnabends erscheinendes Wochenblatt namens „Telegraph“, dessen erste Ausgabe vom 20. Juli Wegbereiter 1864 datierte. In einem Gesuch an den Magistrat hatte von Bloh versichert, dass das Blatt „streng Der 1798 in der Unterweserstadt Brake konservativ nur das Interesse des Staates ver- geborene Vater Reinhard Heinrich Soltau, ein folgen“ werde. Doch auf Dauer konnte sich die Buchbindergeselle, war im ersten Viertel des Zeitung nicht halten.Wirtschaftliche und politi- 19. Jahrhunderts von dort nach Ostfriesland sche Schwierigkeiten, aber auch Verstöße gegen eingewandert. Nach Aufenthalten in Leer und das Pressegesetz sowie Verwarnungen durch die Aurich, wo er in heimischen Betrieben Arbeit Behörden bis hin zu einem Erscheinungsver- fand, wechselte er beruflich nach Norden, wo bot führten relativ rasch zum Niedergang. Am er auf Dauer sesshaft wurde. 1825, als er in der 31. August 1867 erschien die letzte Nummer. Küstenstadt das Bürgerrecht erwarb, heiratete Das ist für Diedrich Gerhard Soltau der er Anna Elisabeth Storch, geb. Ihmels. Sie war entscheidende Anstoß, auf dem Zeitungsmarkt die Witwe seines verstorbenen Meisters Heinrich selbst initiativ zu werden. Die Voraussetzungen Christian Storch, der in einem im September sind günstig. So ersucht er denn mit Datum vom 1817 erworbenen Haus am Neuen Weg (heute 4. Dezember 1866 die Landdrostei in Aurich, Schmidt-Optik) als Buchbinder tätig gewesen ihm baldmöglichst die Konzession zur Her- war und auf einer kleinen Presse unter ande- ausgabe „eines Localblattes gütigst erteilen zu rem Packungen für die ortsansässige Tabakfirma wollen“ und ihm zugleich die dafür erforderli- Steinbömer bedruckt hatte. Die Eheleute Soltau che Kautionssumme mitzuteilen. Er beabsich- führten den Betrieb weiter, erwarben aber im tige, die Zeitung – die übrigens ursprünglich März 1826 von dem Notar Rudolph Uven an der „Wochenblatt, der Ostfriesische Courier“ heißen gegenüberliegenden Ostseite des Neuen Weges sollte – einige Male wöchentlich erscheinen zu eine größere Immobilie (heutige Hausnummer 2), lassen. Bereits vier Tage später teilt die Behörde die sie als Wohn- und Geschäftssitz einrichteten; mit, dass als Kaution von ihm 2.500 Reichstaler später kam das südlich angrenzende kleine Haus zu bestellen seien. Nummer 3 hinzu. Damit gewann man auch noch Nach diesem indirekt positiven Bescheid Platz für eine Buchhandlung. erteilt der Norder Magistrat dem Bittstel- Das Eheglück währte nicht lange. Zwei ler schon mal vorsorglich die Konzession, die Jahre nach der Trauung starb Anna Elisabeth allerdings einige Monate danach, im Mai 1867, Soltau an Gicht. Bald darauf ging der Witwer zu einem kurzen Scharmützel mit den am Ort mit Henrietta Louise Ries, der Tochter sei- ansässigen Buchdruckern Schmidt, von Bloh nes ehemaligen Auricher Arbeitgebers, eine und Discus sowie dem Lithografen Thalmann zweite Ehe ein, aus der zwei Söhne und zwei führt. In einem Schreiben an den Magistrat Töchter stammten. Reinhard Heinrich Soltau weisen die Konkurrenten auf die angebliche starb 1859. Die Weiterführung des Betriebes Bedrohung ihrer Existenz hin und behaup- bereitete zunächst einige Schwierigkeiten. Der ten, dass Soltau „das Geschäft nie erlernt hat älteste Sohn Christoph war 1851 im Alter von und somit von demselben nichts kennt“. Der 5 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

Mitteilung des Verlegers im Ostfriesischen Courier vom 31. August 1867.

Magistrat weist die Vorwürfe umgehend zurück über die innen- und außenpolitische Lage, aktu- und schützt Soltau vor weiteren unberechtigten elle Kurznachrichten aus aller Welt, eine lange Angriffen. Im Juni 1867 hat der angehende Zei- Amtliche Bekanntmachung des Norder Bürger- tungsverleger das Geld für die Kaution beisam- meisters Johann Hillern Taaks sowie zahlreiche men und lässt es der Auricher Behörde durch Inserate, darunter eine Eigenanzeige, in der die den Norder Magistrat übermitteln. Erstaunli- Firma Diedrich Soltau ihre „in diesen Tagen cherweise schickt die Landdrostei jedoch einen neu errichtete Buchdruckerei zur Anfertigung Teilbetrag wieder nach Norden mit der Begrün- von Drucksachen aller Art“ empfiehlt. In der dung zurück, dass zu viel eingezahlt worden sei. Rubrik „Ostfriesland“ meldet die neue Zeitung In diesem Haus am nördlichen Ende des Neuen Weges wurde vom Gründungsjahr 1867 In kurzer Zeit richtet Soltau daraufhin im Ver- den 100. Geburtstag der Witwe Tietje Hillrichs bis 1871/72 der Ostfriesische Courier herausgegeben und gedruckt. Um 1890 gelangte die lagshaus am Neuen Weg eine Buchdruckerei ein. Noormann, genannt „Tietje Bebb“, in Neßmer- Immobilie in den Besitz der jüdischen Familie Hartog-Schulenklopper, die hier lange Zeit ein siel, das 25-jährige Dienstjubiläum des Kon- Textilgeschäft unter dem Namen „Zur Goldenen 72“ betrieb, weil das Gebäude um diese Zeit Der erste Courier rektors Bojunga am Norder Ulrichsgymnasium im Brandkataster und Hypothekenbuch unter der Nummer 72 aufgeführt wurde. und die Tatsache, dass in Ostfriesland nach der Nun ist der Weg frei für den Ostfriesischen abklingenden Rinderpest in den benachbarten Courier, der sich im Titel lange Zeit mit der vor- Niederlanden wieder Viehmärkte abgehalten norddeutschen Gegner Preußens – darunter 1867 leben in Ostfriesland rund 193.000 Ein- nehmen französischen Schreibweise schmückt. werden dürfen. das Königreich Hannover mit Ostfriesland – in wohner, davon etwa 6.000 in der Stadt Norden. Das Blatt erscheint ab 2. Juli 1867 jeweils diens- die preußische Monarchie eingegliedert wor- Die Region ist nach wie vor in erster Linie land- tags, donnerstags und sonnabends in den frü- Der Hintergrund den. Somit kamen die Landesbewohner, wie im wirtschaftlich geprägt, die Industrialisierung hen Morgenstunden. Um sich eine sichere Aus- 18. Jahrhundert schon einmal, wieder unter hält sich hier in bescheidenen Grenzen. Zudem gangsbasis zu schaffen, übernimmt Soltau 480 In einem innenpolitischen Bericht aus Ber- preußische Hoheit, eine Entwicklung, die gibt es im Lande deutliche Abstufungen: Emden Telegraph-Abonnenten seines gescheiterten lin befasst sich der Courier in der ersten Num- von der Mehrheit der Bevölkerung durchaus und Leer rangieren wirtschaftlich vor Norden, Konkurrenten von Bloh, die schon bis Oktober mer mit dem kurz zuvor aus der Taufe gehobe- begrüßt wurde. wo die seit 1848 bestehende Eisenhütte ein 1867 im Voraus bezahlt hatten und stellt ihnen nen Norddeutschen Bund, der unter Führung Auch sonst ist das erste Jahr, in dem der Cou- wichtiger Betrieb im heimischen Erwerbsleben bis dahin im September seine eigene Zeitung des preußischen Königs Wilhelm I. und Otto rier an den Start geht, reich an bemerkenswer- ist. Zu den bedeutenden Unternehmen in der kostenlos zu, um sie dann als zahlende Leser zu von Bismarcks nach den gescheiterten Ein- ten Daten. In Schweden erfindet der Chemiker Küstenstadt zählen auch die 1806 gegründete gewinnen.Wie die Firma Soltau Anfang Septem- heitsbestrebungen der voraufgegangenen Jahr- Alfred Nobel das Dynamit. Paris ist Schau- Genever-Brauerei Doornkaat, die 1769 entstan- ber mitteilt, hat sie von dem ehemaligen Mitbe- zehnte eine Neugestaltung Deutschlands ohne platz der zweiten Weltausstellung. In Hamburg dene Tabakfabrik Steinbömer und Lubinus und werber nicht nur die Abonnenten, sondern auch den Konkurrenten Österreich in die Wege leitet erscheint der erste Band der Schrift „Das Kapi- die Norder Fehngesellschaft, die den bei Berum- dessen Buchdruckerei übernommen „und diese und später, nach dem Deutsch-Französischen tal“ von Karl Marx, der als einflussreichster erfehn abgebauten Torf über einen 13 Kilometer mit der eigenen vereint“. Die neue Zeitung wird Krieg 1870/71, die Grundlage für die deutsche Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus langen Kanal nach Norden befördert. Der Nor- vorerst auf einer Schnellpresse gedruckt, die von Reichsgründung bildet. Der aus einem Streit gilt. Die in Deutschland fortschreitende Indus- der Hafen hat noch einen Zugang zur offenen zwei Männern gedreht wird. Die Herstellung des um Schleswig-Holstein entstandene soge- trialisierung greift zunehmend in viele Lebens- See. Segelschiffe und das 1857 erbaute Zollhaus Satzes geschieht anfangs ebenfalls von Hand. nannte Deutsche Krieg mit dem entscheidenden bereiche ein und verändert sie. Eisenbahnen bestimmen das Bild. Die aus vier Seiten bestehende erste Cou- preußischen Sieg bei Königgrätz Anfang Juli und Dampfschiffe lösen die herkömmlichenVer- Der Ostfriesische Courier entwickelt sich rier-Ausgabe vermittelt dem Leserpublikum in 1866 hatte die Österreicher aus der deutschen kehrsmittel ab, vor allem die Postkutsche bleibt gut, so gut, dass sich der Verleger im aufstre- zwei ausführlichen Beiträgen eine Übersicht Politik ausgeschaltet. Kurz danach waren die auf der Strecke. benden Nordseebad Norderney weitblickend

Das Hochgräfliche Haus an der Markt-Ostseite (Ansicht auf einem Porzellanteller des 1875 verstorbenen Malers Evert Janssen Schipper). Im südlichen Teil des Gebäudes (rechts) richtete sich 1871/72 die Firma Diedrich Soltau ein; im nördlichen Teil befand sich die Kaiserliche Post. Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 6 150 JAHRE

Das bislang erste bekannte Foto mit Courier-Lesern in einer Wohnküche: Die Aufnahme von 1911 zeigt den Norder Bauunternehmer Esdert Westerkamp mit Sohn und Haushälterin.

Gewerbeausstellung in Emden teilnimmt, ver- bei der Umstrukturierung der alten Amtsbe- kündet er im Katalog nicht ohne Stolz, dass bis zirke zum neuen Kreis Norden, in dessen Folge dahin 696 Druckwerke, die dank der verschie- der Courier am 10. April 1885 zum Amtlichen denen Auflagen eine Gesamtzahl von 966.230 Kreisblatt erklärt wird, oder beim Bau der ers- Büchern ergeben, für fremde Kunden oder für ten Norddeicher Hafenmole in den 1890er-Jah- den eigenen Verlag „von Norden aus in die Welt ren. Nachdem die Kaiserliche Post im August gegangen sind“. Außerdem gelingt es ihm ab den 1898 endlich die von Bremen über Oldenburg 1880er-Jahren, sowohl die Herausgabe als auch nach Ostfriesland führende Fernsprechleitung den Druck aller Veröffentlichungen des Vereins bis Norden verlegt hat, werden in der Küsten- für niederdeutsche Sprachforschung an seinen stadt die ersten 25 Telefonanschlüsse in Betrieb Verlag zu binden; erst 1927 wird diese Zusam- genommen, darunter in der Firma Diedrich Sol- menarbeit beendet. tau. Im Juli 1882 veröffentlicht die Heimatzei- Schon früh sieht Soltau den bedeutenden tung die erste Namensliste der im zwar lang- Stellenwert sozialer Fragen und wird aktiv. sam, aber doch stetig aufstrebenden Seebad Gemeinsam mit anderen Norder Bürgern, Norddeich weilenden Badegäste. Die politische vor allem Kaufleuten, richtet er für Arme und Ausrichtung des Blattes bleibt konservativ und Kranke, vor allem aber für bedürftige kinder- kaisertreu. Die in Norden noch nicht organi- reiche Familien ab 1879 zunächst im Gasthof sierte Sozialdemokratie kommt praktisch nicht Lentz an der Westerstraße, später bei Bargmann zu Wort und wird kritisch beäugt. Über eine von in der Sielstraße eine sogenannte Suppenküche immerhin 200 Teilnehmern besuchte Versamm- Eine von Georg Kugelmann in Hannover entworfene Werbepostkarte für den Ostfriesischen Courier. ein, in der zeitweise täglich rund 350 Portionen lung der „Roten“ mit dem überregional bekann- Sie zeigt die Titelseite der Ausgabe vom 14. September 1901 und eine Partie am Fehnkanal zubereitet und ausgegeben werden und die bis ten Politiker Paul Hug aus Wilhelmshaven in in ; darunter ist noch Platz für einen Neujahrsgruß an eine junge Dame in Aurich. in die 1930er-Jahre bestehen bleibt. Firmen aus der Gaststätte Bargmann berichtet der Courier der Stadt und Bauern aus dem Umland sorgen im Juni 1897 mit fünf Zeilen. für Naturalien und Geldspenden. Die Initiative ein zweites Standbein schafft: Ab 6. Juli 1868 Wohnstuben stehen, verkauft er in seiner Buch- führt zur Gründung des Vereins für Freiwillige Modernisierung – zunächst zweimal wöchentlich in der Saison handlung „Goldschaum“ und „Rauschgold“. Armenpflege, der nach entsprechenden Berich- von Juli bis Oktober – gibt er die Norderneyer Anfang der 1870er-Jahre nimmt die Arbeit ten im Courier von der Bevölkerung segensreich 1897 kann eine größere, technisch verbes- Badezeitung mit einer „Fremdenliste“ der anwe- die Druckerei und den Verlag so sehr in unterstützt wird. Von 1881 bis 1894 besteht auf serte Schnellpresse angeschafft werden. 1904 senden Badegäste heraus. Dafür verlangt die Anspruch, dass sich Soltau entschließt, seine Soltaus Betreiben hin in Norden eine „Pfennig- wird die in den Vorjahren installierte Dampf- Auricher Landdrostei 1.500 Reichstaler Kaution, gut gehende Buch- und Musikalienhandlung Sparkasse“, in der kleinste Beträge schon gute maschine für den Antrieb der Schnellpresse gibt ihm aber auch diesmal einen Teilbetrag in mit angeschlossener Leihbücherei an den im Zinsen bringen. Und schließlich bewirkt er, dass durch einen Gasmotor ersetzt und der Courier Höhe von 500 Talern zurück. Hinzu kommt Neuen Weg einige Häuser weiter ansässigen im Frühjahr 1885 am Torfmarkt eine „Herberge ab August auf das heutige größere Format und einige Jahre danach die Herausgabe desVereins- Buchhändler Hermann Braams abzugeben. zur Heimat“ ihre Tore öffnet, um minderbe- die nunmehr (fast) tägliche Erscheinungsweise blattes des Landwirtschaftlichen Hauptvereins Umso mehr kann sich der Verleger, der zugleich mittelten Reisenden oder wandernden Hand- umgestellt, zunächst lange Zeit außer montags, für Ostfriesland. Spätere Versuche von örtlichen sein eigener Redakteur ist, nun mit voller Hin- werksburschen für eine Nacht eine einfache später und bis heute außer sonn- und feiertags. Mitbewerbern sowohl in Norden als auch auf der gabe nicht nur auf die Zeitungsherstellung, son- Unterkunft und preisgünstige Verpflegung zu Bei wichtigen aktuellen Ereignissen werden Insel, Soltau den Erfolg streitig zu machen, sind dern auch auf den kontinuierlichen Ausbau des bieten. In dem später so bezeichneten Vereins- Extrablätter gedruckt. Im November 1904 wird nur von kurzer Dauer und scheitern. gesamten Unternehmens konzentrieren. haus (heute Polizeigebäude) befinden sich auch dem KURIER-Redakteur, der über die Sitzun- Schon ein Jahr nach der Gründung regis- Anno 1871/72, fünf Jahre nach der Zeitungs- Räumlichkeiten für Veranstaltungen und eine gen des Norder Magistrats und Bürgervorste- triert die Courier-Expedition (Vertrieb) in Stadt gründung, als die Räumlichkeiten am Neuen Kaffeestube. Soltau stellt das günstig erworbene herkollegiums berichtet, im Sitzungszimmer des und Land Norden 1.000 zahlende Abonnenten. Weg immer enger werden, bezieht die Firma an Haus für den guten Zweck kostenlos zur Verfü- Rathauses erstmals ein Tisch mit Stuhl sowie Bestellungen, die von den Beziehern am Ende der Ostseite des Marktplatzes das neben dem gung, obwohl er dadurch zeitweise in finanzielle Papier und Bleifeder zur Verfügung gestellt. eines jeden Vierteljahres erneuert werden müs- später gebauten Postamt gelegene „neue“ Hoch- Schwierigkeiten gerät. Für die in Berumerfehn Vorher hatte sich der Redakteur nur mit einem sen, können in Soltaus Buchhandlung, in den gräfliche Haus und hat nun mehr Platz. Die bis- gebaute Kirche schenkt er der Gemeinde eine Stuhl begnügen müssen. königlichen Postbüros oder bei den Landboten herige Immobilie im Stadtzentrum wird an den Orgel. 1907 wird laut Firmenchronik die erste aufgegeben werden. Ende 1871 ist der dreimal Weißwarenhändler Theodor Lübbo Rosenboom Setzmaschine, ein Typograph, und 1918 die erste wöchentlich erscheinende Courier in der ost- verkauft; um 1890 gelangt sie in den Besitz der Führungswechsel (gebrauchte) Rotationsmaschine aufgestellt. friesischen Presselandschaft mit einer Auflage jüdischen Familie Hartog-Schulenklopper, die 1912 veröffentlicht die Kaiserliche Post eine von 1.245 Exemplaren bereits die drittstärkste hier lange Zeit ein Textilgeschäft unter dem Diedrich Gerhard Soltau stirbt am 17. März Liste mit dem Jahres-Durchschnittsgewicht der Zeitung. Die beiden ersten Plätze nehmen das Namen „Zur Goldenen 72“ betreibt, weil das 1894 morgens um sechs Uhr im 58. Lebensjahr großen ostfriesischen Tageszeitungen. Laut Sta- Leerer Anzeigeblatt (1.945 Exemplare) und die Gebäude um diese Zeit im Brandkataster und an einer Lungenentzündung. Mit einem großen tistik wiegt der Ostfriesische Kurier mit 10,610 sechsmal wöchentlich erscheinende Ostfriesi- Hypothekenbuch unter der Nummer 72 aufge- Geleit wird er am 20. März zu Grabe getragen. Kilo am schwersten, gefolgt von der Rhein- sche Zeitung (1.353) ein. Alle folgenden Blätter führt wird. Die Mutter und Witwe Soltau bleibt Die Belegschaft schreibt in einer Nachruf- Ems-Zeitung in Emden (10,600), dem Leerer liegen teils erheblich unter 1.000, das Norder weiterhin am Neuen Weg und bewohnt das Anzeige, dass sie ihrem „allverehrten Chef und Anzeigeblatt (10,005), dem Allgemeinen Anzei- Stadtblatt liegt bei 320. 1890 klettert der Cou- südlich angrenzende Haus, das nach deren Tod lieben Heimgegangenen in treuer Pflichter- ger aus Leer (9,145), den Ostfriesischen Nach- rier auf rund 3.600 und 1894 auf 4.200 Exem- ebenfalls verkauft wird. füllung nachleben“ will. Die Söhne Otto G., richten in Aurich (8,200), der Ostfriesischen plare mit steigender Tendenz. zugleich Prokurist, und Heinrich führen das Zeitung in Emden (8,200) und der Emder Zei- Viele Initiativen Unternehmen weiter. Verantwortlicher Redak- tung (7,600). 1913 stellt der Soltau-Verlag den Erweiterungen teur im Courier wird Adolf Menz, der schon seit 1876 erscheinenden Kalender „Christopho- Schon vor, aber vor allem nach dem Umzug seit 1871 als Faktor im technischen Bereich eine rus der Stelzfuß“ ein und gibt ab 1914 den Ost- Von Anfang an nutzt die heimische weitet Soltau die Reihe zahlreicher Publikati- leitende Funktion ausübt. Ab 1900 ist Albrecht freeslandkalender heraus. In jenem Jahr steigt Geschäftswelt das Blatt, das seinen Umfang je onen, die außer der Zeitung im Verlag erschei- Rose der erste Anzeigenleiter. Heinrich Soltau die Zeitungsauflage auf 7.800 Exemplare. nach Bedarf stetig erweitert, für ihre Werbung. nen oder im Haus gedruckt werden, erheblich heiratet 1900 Meta Harms, die Tochter des Nor- Am späten Abend des 1. August 1914 war- Schon in der zweiten Jahreshälfte 1867 nimmt aus. Unter den ersten Büchern, die er heraus- der Senators Friedrich Harms. Aus der Ehe gehen tet eine große Menschenmenge vor dem Ver- auch die Zahl der Stellen- und Verkaufsinse- gibt, befinden sich neben Erzählungen mit die Tochter Ingeborg und der nach dem Firmen- lagsgebäude an der Markt-Ostseite auf aktuelle rate sowie der Familienanzeigen deutlich zu. vorwiegend christlichem Charakter auch eine gründer genannte Sohn Diedrich Gerhard hervor. Nachrichten zu der sich seit Tagen zuspitzen- Aber auch Soltau selbst nutzt das Blatt als will- „Englische Grammatik für Anfänger“ oder die Die neue Führungsspitze setzt das Lebens- den politischen und militärischen Lage im In- kommene Werbeplattform für Initiativen, die „Pomologischen Notizen“ aus der Feder des werk des Firmengründers fort, der von Anfang und Ausland. Fünf Wochen nach dem tödlichen weit über das Zeitungsgeschäft hinausgehen. Norder Kommerzienrates Jan (II) ten Doorn- an die Zeitung zum Sprachrohr weiter Bevölke- Attentat auf das österreichisch-ungarische So preist er im Dezember die Vorzüge eines von kaat Koolman (1869). Angesehene Verlagshäu- rungskreise gemacht und fortschrittliche Ent- Thronfolgerpaar im bosnischen Sarajevo stür- ihm gegründeten Lesezirkels an. Dieses „Jour- ser erteilen Soltau lukrative Druckaufträge. wicklungen nach Kräften gefördert und unter- zen sich die Großmächte auf dem europäischen nal-Lese-Institut“, wie er es nennt, stellt inter- Zwischen 1879 und 1884 stellt er für den inzwi- stützt hatte – so etwa beim Bau der Eisenbahn Kontinent an diesem Tag in den verhängnisvol- essierten Beziehern im Abonnement 18 verschie- schen auch verlegerisch tätigen Buchhändler von Emden über Norden nach Wittmund/Sande len Ersten Weltkrieg. Aus den offiziellen Ver- dene Zeitschriften preisgünstig zur Verfügung. Braams das dreibändige „Wörterbuch der ost- 1881/82 sowie 1877 bei der Umwandlung des lautbarungen zur Lage stellt die Zeitung ein Als Schmuck für die ersten Weihnachtsbäume, friesischen Sprache“ von Doornkaat Koolman Norder Progymnasiums (Lehranstalt ohne Prima Extrablatt zusammen. Als es draußen ausge- die um diese Zeit bereits in einigen Norder her. Als sein Unternehmen im Juli 1888 an einer und Hochschulreife) in einVollgymnasium, 1884 hängt und von einem Bürger aus dem Publikum 7 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

laut vorgelesen wird, erschallen Hurra-Rufe; danach stimmt die Menge das Lied „Die Wacht am Rhein“ an. Am nächsten Tag berichtet das Blatt über die „spontane patriotische Kund- gebung“ vom Vorabend. Ostfriesland ist nun Heimatfront. Der Krieg prägt von jetzt an vier Jahre lang das Leben und den Alltag der Men- schen – und den Inhalt der Zeitungen. Der Kriegszustand mit Frankreich führt zu denkwürdigen Begleiterscheinungen. Ab 11. September 1914 streicht die Norder Heimat- zeitung aus ihrem Titel das aus dem Französi- schen entlehnte Wort „Courier“ und ersetzt es in deutscher Schreibweise durch „Kurier“. Aus dem „Redakteur“ wird der „Schriftleiter“ und aus dem „Chefredakteur“ der „Hauptschriftlei- ter“. Zur Begründung bringt die Zeitung einen Beitrag des Allgemeinen Deutschen Sprachver- eins, in dem behauptet wird: „In dieser schwer- ernsten Zeit, da halb Europa, da Rußland, Frankreich, England uns überfallen haben, um Deutschland zu zermalmen, das Deutschtum zu vernichten, ist wie mit einem Schlage auch das Sprachgewissen des ganzen Volkes erwacht… Hinweg mit der öden, saft- und blutlosen Welt- bürgerei!“ Folglich werden auch Weintrinker aufgefordert, keinen französischen, sondern nur 1933 wurde der KURIER wie die gesamte deutsche Presse ideologisch gleichgeschaltet. Heinrich Soltau (1872–1949). noch deutschen Rebensaft zu trinken. 1935 beteiligte sich die KURIER-Belegschaft, unter Führung von Heinrich Soltau, Den insgesamt in Norden hergestellten an einem Paradeumzug des NS-Regimes – im Bild vor dem Textilhaus Damm. Inhalt der Zeitung beherrschen nun politische Nachrichten und Siegesmeldungen aus deut- scher Perspektive sowie Frontberichte, die von Arbeiter- und Soldatenrates und der in Nor- Anzeige ist von einer „gegenseitigen Verein- und nach in die Betriebe zurück. Die Lage den militärischen Instanzen vorher zensiert den in der Kaiserzeit gegründeten Sozialde- barung“ die Rede. Das künftig so bezeichnete entspannt sich, aber einen wirklichen Erfolg worden sind. Die überregionalen Meldungen mokratischen Partei Deutschlands (SPD) ins Druck- und Verlagshaus Heinrich Soltau zieht haben sie nicht errungen. und Artikel kommen zumeist per Telefon und Blatt gerückt worden sind, selbst solche, die der mit der Geschäftsstelle, dem Ostfriesischen Der KURIER, der sieben Tage voll bestreikt Depeschen ins Haus oder werden von anderen Redaktion „unter Androhung von Gewalt“ und Kurier, dem Buchverlag und der entsprechen- wird und nur mit kleinformatigen Notausga- Zeitungen übernommen. Die wichtigste Nach- ohne Rücksicht auf die Pressefreiheit übermit- den Satz- und Drucktechnik von der Ostseite ben erscheint, kehrt erst am 19. August 1923 in richtenquelle für offizielle Verlautbarungen ist telt worden seien. des Marktplatzes auf die Südwestseite. Otto gewohnter Form zur Leserschaft zurück. Er hat das in Berlin ansässige „Wolffsche Telegraphen- Kurzfristig organisiert Molle eine Protest- G. bleibt mit der Akzidenzdruckerei am alten sich nur mühsam über Wasser halten können. Bureau“. Die lokale Berichterstattung rückt aktion, an deren Ende nach damaligen Zeitzeu- Firmensitz auf der Markt-Ostseite und gibt Die Zahl der Abonnenten, die selbst in finanziel- deutlich in den Hintergrund. Das lokale Anzei- genberichten Demonstranten in das Verlags- auf Norderney weiterhin die Badezeitung he- ler Bedrängnis sind, ist auf 3.000 zurückgegan- genaufkommen geht zurück.Aktuelle Ereignisse gebäude eindringen und den Redakteur Franz raus. Beim neuen Kurier-Domizil handelt sich gen. Die Gefahr, dass das Blatt sein Erscheinen werden, wie seit einigen Jahren üblich, durch Knorr tätlich angreifen. Einzelheiten sind nicht um das Gebäude des früheren Gasthofes „Zum einstellen muss, ist nicht von der Hand zu wei- zeichnerische Darstellungen bebildert. Am mehr feststellbar. Molle selbst hält sich der- Elephanten“, der in der Kaiserzeit vor allem sen. Anfang November steigt der jede Woche neu 27. September 1914 erscheint, soweit feststell- weil in einer Gaststätte auf. Am 27. April 1919 als Schauplatz humoriger „Musikkneipen“ mit festgesetzte Bezugspreis auf sage und schreibe bar, das erste Schwarzweißfoto. Es zeigt auf der veröffentlicht der KURIER unter Zwang und allerlei fantasievollen Darbietungen und Treff- 500 Milliarden Mark. Immer wieder muss die Titelseite den neuen hannoverschen Oberpräsi- (Zitat) „unter dem Druck der Verhältnisse“ punkt ehrwürdiger Honoratioren eine gewisse Zeitung die Abonnenten um Nachzahlungen denten von Windheim. Doch bei diesem Versuch eine lange, von Molle „im Namen des ganzen Berühmtheit erlangt hatte. Der Innenbereich bitten, die jedoch nur spärlich eingehen. „Viel- bleibt es vorläufig; erst in späteren Jahrgängen werktätigen Volkes“ unterzeichnete Erklärung, wird von Grund auf umgestaltet. Im ehemaligen fachen Wünschen entsprechend“ nimmt der wird der Abdruck von fotografischen Aufnah- in der die Zeitung beschimpft und der „ten- Pferdestall entsteht ein geräumiger Maschinen- Verlag in dieser schweren Zeit als Gegenwert men zur Selbstverständlichkeit. Verantwortlich denziösen Volksverdummung“ bezichtigt wird. saal. Im Juli 1922 führt der Verlag die bis heute sogar Naturalien „in Zahlung“. Viele Leser, vor für die redaktionellen Seiten zeichnet während Der Verlag versieht den Abdruck mit den Wor- erscheinende Beilage Heim und Herd ein. 1924 allem Bauern, müssen davon Gebrauch gemacht der vier Kriegsjahre der Verleger Heinrich Sol- ten: „Solange… die volle Pressefreiheit nicht lässt Heinrich Soltau ein zweites Obergeschoss haben, denn als sich später die Lage mit der tau persönlich. Die Zeitung wird erst am frühen gewährleistet wird, verzichten wir auf die Wie- errichten und zur Erinnerung an die einstige Einführung einer neuen stabilen Währung bes- Abend ausgetragen, um noch die letzten Tages- dergabe unserer Meinung in politischen Fragen. Gasthof-Tradition oben am Giebel einen ver- sert, wird ein großer Teil der eingelagerten Kar- meldungen ins Blatt zu rücken. An 16 Stand- Berichte über politische Versammlungen kön- goldeten Elefanten anbringen. toffeln und Getreidemengen an die Mitarbeiter orten in Norden und Umgebung werden bei nen nur erfolgen, wenn dieVorstände der einbe- In der zweiten Jahreshälfte 1923 erreicht die ausgegeben. Verderbliche Lebensmittel waren Bedarf Extrablätter mit aktuellen Sondermel- rufenden Partei die persönliche Sicherheit des seit dem Ende des Ersten Weltkriegs zunächst allerdings schon jeweils nach Feierabend an die dungen angeschlagen. Berichterstatters garantieren.“ noch schleichende, im Verlauf der Nachkriegs- Belegschaft verteilt worden. Als sich 1930/31 Eine Woche später, nachdem sich besonnene jahre jedoch immer rascher galoppierende infolge der voraufgegangenen Weltwirtschafts- „Aufpasser“ Kräfte der Arbeiterschaft und die Behörden Inflation mit einem dramatischen Währungs- krise die Zahl der Arbeitslosen in Norden dras- eingeschaltet hatten, setzen sich beide Seiten verfall ihren absoluten Höhepunkt; sie nimmt tisch erhöht, gründen die Spitzen der Stadt und In fast jeder Ausgabe veröffentlicht die Zei- an einen Tisch und verfassen eine gemeinsame bizarre, niemals zuvor erlebte und aus heutiger des Landkreises mehrere Hilfsorganisationen tung sogenannte Verlustlisten mit den Namen Stellungnahme, die am 6. Mai abgedruckt wird. Sicht unvorstellbare, chaotische Formen an. sowie Heinrich Soltau eine Notgemeinschaft, von Ostfriesen, die – im damaligen Sprach- Darin heißt es, dass einerseits die Interessen der Vor diesem Hintergrund beginnt am Vormit- organisieren Spendenaktionen und später eine gebrauch – den „Tod auf dem Felde der Ehre“ organisierten Arbeiterschaft „nicht vernachläs- tag des 9. August in Norden eine mehrtägige fahrbareVolksküche für Erwerbslose. gefunden haben. Anfang September 1914 sigt oder bekämpft werden“ und andererseits Arbeitsniederlegung. Von Westgaste kommend Nach häufigem Personalwechsel tritt Died- erscheinen die ersten Traueranzeigen für gefal- „die Pressefreiheit in vollem Maße gewahrt bewegt sich eine lange Streikkolonne in die rich Gerhard Soltau (II) am 1. Januar 1925 in lene Soldaten aus Norden und dem Umland. bleibt“ und keinerlei Beschränkungen unter- Innenstadt. Im Verlagshaus der Heimatzeitung die Redaktion ein und übernimmt im November Viele Familien schicken ihren Vätern, Söhnen liegt. In diesem Sinne müsse es die Aufgabe veranlasst sie in der Druckerei und Setzerei 1928 die Hauptschriftleitung der Heimatzei- und Bekannten an den Fronten mit dem Ostfrie- beider Seiten sein, „alles aufzubieten, um Ruhe die Einstellung der Arbeit und holt danach tung, deren Auflage seit 1926 wieder nach oben sischen Kurier einen Gruß aus der Heimat. Die und Ordnung herbeizuführen“. Mitte 1920 wird aus vielen Kontoren und Büros sowie aus allen klettert. Er hat eine gründliche Ausbildung in Auflage klettert auf 8.000 Exemplare. Während Molle wegen Bestechung und Unterschlagungen namhaften Betrieben und dem Finanzamt die Uelzen, Goslar und Oldenburg absolviert. 1926 der Kriegszeit arbeiten erstmals Frauen – drei zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die SPD Angestellten und Arbeiter heraus. Am Mittag stehen im Maschinensaal neben mehreren ande- Handsetzerinnen und eine Maschinensetzerin distanziert sich von ihm. begibt sich die Menge in den Gasthof zur Börse ren technischen Neuerungen zwei Typograph- – im Betrieb. Seit Anfang 1916 leiden die deut- an der Markt-Südseite, wo es zu ersten, aber Setzmaschinen und eine Linotype sowie eine schen Tageszeitungen nicht nur unter Personal- Trennung an den folgenden Tagen zähen Verhandlungen neue Rotationsmaschine aus derVogtländischen mangel, sondern auch unter Papierknappheit. mit Vertretern der Behörden und der Arbeit- Maschinenfabrik in Plauen, die als „Wunder- Aus diesem Grund wird die Norderneyer Bade- Im Frühjahr 1922 trennen sich die Brü- geber kommt. Die Arbeiterschaft verlangt die werk der Technik“ bezeichnet wird, weil sie in zeitung von Februar 1916 bis zum Kriegsende der Soltau. Der Grund ist wahrscheinlich eine Auszahlung „wertbeständiger Löhne“. Erst ab einem etwa halbstündigen Druckgang bis zu mit dem Ostfriesischen Kurier „verschmolzen“. Familienkrise. In einer gemeinsam aufgesetzten dem 16. August kehren die Belegschaften nach zwölf Zeitungsseiten ineinandersteckt, falzt Anfang 1918 erscheinen vier Kurier-Ausgaben in halber Größe auf Kalenderblättern, weil die Lieferung von Zeitungspapier ausbleibt. Als am 11. November 1918 die Waffen end- lich schweigen, kommt es überall im deutschen Reichsgebiet zu revolutionären Erscheinungen und Ereignissen. Auch in Norden kontrolliert ein Arbeiter- und Soldatenrat vorübergehend die Behörden und andere Institutionen.Vergeb- lich versucht das revolutionäre Gremium, auch dem KURIER einen „Aufpasser“ in die Redakti- onsstuben zu setzen. Am 25. April 1919 verwahrt sich die Zeitung gegen Aussagen des Funktio- närs Georg Molle vom Arbeiter- und Soldaten- rat, der in einer Volksversammlung behauptet hat, dass der KURIER „von Beginn der Revolu- tion an“ die Interessen der Arbeiterschaft kaum berücksichtige. Verlag und Redaktion kön- nen jedoch schlüssig beweisen, dass bis dahin nahezu alle Berichte und Verlautbarungen des

Vor dem Ersten Weltkrieg: Das Verlagsgebäude an der Markt-Ostseite zwischen dem neuen Postamt und dem Gasthof Jerusalem, davor eine Marktpumpe. Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 8 150 JAHRE

Das ehemalige Verlagsgebäude an der Markt-Südseite (1926).

Die im Herbst 1926 neu erworbene Rotationsmaschine.

Im linken Gegenlager schwächen ideologische Konflikte zwischen den verfassungstreuen Sozi- aldemokraten auf der einen und den Kommu- nisten auf der anderen Seite die Abwehrkräfte.

Unruhige Zeiten Die sich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zuspitzende Politisierung verändert auch die ostfriesische Presselandschaft. Es entsteht ein Blätterwald, in dem stark polarisiert und der Wettbewerb auch ideologisch und scharf pole- misch ausgetragen wird. Als Gegengewicht zu den bürgerlich-konservativen, auch als „rechts- bürgerlich“ bezeichneten Tageszeitungen, zu denen auch der Ostfriesische Kurier mit einer kritischen Distanz zur republikanischen Staats- form gehört, gründet die SPD 1924 in Ostfries- land ihr eigenes Parteiorgan, den „Volksboten“, und abzählt. Die „Neue Miniatur“ ermöglicht der sich in seinen Artikeln den Völkischen, sowie dem rechten Frontsoldaten-Bund Stahl- Doch auch dieser Schritt kann die NSDAP aber auch mehrfarbigen Druck für Anzeigen Nationalsozialisten und Kommunisten entge- helm, dem der KURIER-Redakteur Paul Fin- nicht davon abhalten, im Herbst 1932 ein weite- und Flugblätter. Die Mitarbeiter an den ab genstellt. Der „Volksbote“ ist allerdings ein ger angehört, stets breiten Raum gegeben, im res Blatt zu starten: die Ostfriesische Tageszei- 1927 vier Setzmaschinen besorgen die Herstel- Wochenblatt mit einer Auflage von rund 5.000 Durchschnitt weitaus mehr als beispielsweise tung (OTZ), ein reines Parteiorgan mit lokalen lung der Texte aus der Redaktion. Die Anzeigen Exemplaren für die ganze Region. Die Hitler- der SPD und den Gewerkschaften. Nachrichten und Anzeigen, das bis 1945 besteht. werden nach wie vor mit der Hand gesetzt. Ein Partei reagiert darauf mit dem Wochenblatt Mit dem Erscheinen der „Norder Zeitung“ In ihren Anfangsjahren versucht die OTZ mit großer Teil der Annoncen stammt von jüdischen „NS-Parole“, das ab März 1932 auch in Norden befürchtet der KURIER wohl vor allem wirt- allen Mitteln, der alteingesessenen Norder Hei- Geschäftsleuten, die regelmäßig inserieren. verteilt wird. Vergleichsweise neutral verhalten schaftliche Einbußen und geht nun seinerseits matzeitung den Rang streitig zu machen. Der Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und sich dagegen die zwischen 1928 und Frühjahr in die Offensive. Ab 7. Juni veröffentlicht er KURIER und sein Verleger Heinrich Soltau, der dem Zusammenbruch der Monarchie steht in 1933 von dem Lehrer Julius Hinrichs in Nor- dreimal wöchentlich eine vierseitige Beilage im in diesen schwierigen Zeiten große Teile seines den 1920er-Jahren die neue parlamentarisch- den herausgegebenen „Norder Nachrichten“, Halbformat unter dem Titel „Aus der national- Privatvermögens in die Existenzsicherung des demokratisch verfasste Staatsform in Deutsch- ein Kopfblatt der „Dornumer Nachrichten“, die sozialistischen Freiheitsbewegung“. Die Zeitung Betriebes steckt, sowie die 36 Mitarbeiter haben land auf unsicherem Boden. Im Laufe der Zeit jedoch keine großen Auflagen erreichen. ist damit der weiteren politischen Entwicklung einen schweren Stand. In der Belegschaft arbei- verhindert dieVielzahl von Parteien immer wie- Offensichtlich auf Betreiben einiger Norder einen Schritt voraus und fördert zugleich bereits ten einige Sozialdemokraten, die vor und nach der tragfähige, auf Dauer gesicherte Mehrheiten Nationalsozialisten, die seit längerer Zeit den vorhandene Tendenzen. Zur Begründung heißt der NS-Ära in der Norder Kommunalpolitik im Berliner Reichstag. Die vielschichtige Stim- Ostfriesischen Kurier wegen einer angeblich es, dass derVerlag auf diese Weise und imVorfeld eine Rolle spielen. Unter ihnen befindet sich der mungslage begünstigt und nährt von Anfang unzureichenden Berücksichtigung ihrer Interes- einer anstehenden Reichstagswahl dem Leser- Setzer Hinrich Donner, der 1944 von der Gehei- an am äußersten rechten Rand des politischen sen insVisier nehmen und eine andere Plattform publikum „nähere Einblicke in die Geisteswelt men Staatspolizei in das Konzentrationslager Spektrums die Existenz von antirepublikani- wollen, gibt eine in Emden ansässige Zeitungs- des Nationalsozialismus“ ermöglichen wolle. Neuengamme eingewiesen wird. schen, antisemitischen Splittergruppen und gesellschaft ab Juni 1932 ein Konkurrenzblatt Der Inhalt der Beilage setzt sich vorwiegend aus Dennoch: Allen von außen einwirkenden völkischen Organisationen, vor allem aber den unter dem Titel „Norder Zeitung“ heraus. Dabei Propagandamaterial der NSDAP und aus wört- Widerständen zum Trotz bleibt das breite Leser- Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen hat gerade der KURIER bis dahin den von den lichen Wiedergaben von Ansprachen führender publikum dem KURIER während der ganzen Arbeiterpartei (NSDAP) unter Adolf Hitler. Nationalsozialisten eingesandten Berichten NS-Funktionäre auf Reichsebene zusammen. zwölfjährigen NS-Diktatur treu, obwohl auch er – aus heutiger Sicht manchmal ohne Notwen- digkeit – strikt die politische Linie der braunen Machthaber und deren Weltanschauung ver- tritt. Am 4. April 1933 gibt die Zeitung bekannt, dass sie keine Anzeigen jüdischer Geschäfts- leute mehr annimmt. Neben dem Rundfunk, die Kino-Wochenschauen und den Illustrierten sind die Tages- und Wochenzeitungen im Drit- ten Reich die einzigen deutschen Informations- quellen, die den „Volksgenossen“ zur Verfügung stehen. Die Hitler-Regierung und die sämtliche Lebensbereiche beherrschende NSDAP unter- nehmen alles, um fremde und unkontrollierbare Einflüsse vom Volk fernzuhalten. Als am 1. Sep- tember 1939 der von deutscher Seite entfesselte Zweite Weltkrieg ausbricht, wird noch an die- sem Tag das Abhören ausländischer Sender ver- boten und unter Strafe gestellt. Der Begriff der Pressefreiheit sei „die gefährlichste Gefahr für jeden Staat“ formu- liert der Führer und Reichskanzler Adolf Hit- ler in einem seiner Tischgespräche. Sein Pro- pagandaminister Joseph Goebbels erweist sich als Meister der Lenkung und ideologischen

Teilansicht des Setzersaales (1926). Die Setzmaschinenabteilung in der Blick in den Maschinensaal im November 1926. zweiten Hälfte der 1920er-Jahre. 9 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

Gleichschaltung im Presse-, Funk- und Filmwe- Zeitung „Die Welt“, derenVertrieb im nordwest- mit Zustimmung der Militärregierung die Her- sen. Die dem NS-Staat genehmen und ebenfalls lichen Ostfriesland Heinrich Soltau überneh- ausgabe eines Amtlichen Mitteilungsblattes ideologisch ausgerichteten Journalisten und men darf. geregelt.“ In einem anfangs ständig wiederhol- Nachrichtenbüros in Hitler-Deutschland sind Unter dieser Voraussetzung erlaubt die ten Hinweis heißt es, dass das Mitteilungsblatt nur noch Empfänger, Vollzieher oder Überbrin- britische Militärregierung auf der Ebene der „infolge Papiermangel in einer beschränkten ger von Richtlinien und Gedanken, die ihnen auf Regierungsbezirke Aurich (Ostfriesland) und Auflage erscheint“. Zitat: „Es wird durch die „Reichspressekonferenzen“ oder durch Tages- Oldenburg auch die Herausgabe eines streng Bürgermeister ausgehändigt und herumgereicht und Wochenparolen fernschriftlich oder tele- zensierten Nachrichtenblattes, das ab 8. Juni und niemand darf es für sich behalten. Jeder hat fonisch übermittelt werden, häufig in Form von 1945 in Oldenburg zunächst unter dem Titel die Pflicht…, das Blatt an den Nachbarn wei- detaillierten Anweisungen und Platzvorschrif- „Neue Oldenburger Presse“ und ab 10. Juli terzugeben, damit möglichst alle Einwohner des ten. Sogenannte „Führer-Bilder“ beispielsweise unter dem Namen „Nordwest-Nachrichten“ Stadt- und Landkreises Norden es lesen kön- dürfen nur dann im Blatt erscheinen, wenn sie erscheint. Es bringt die wichtigsten Welt- nen. Kaufleute, hängt es im Schaufenster aus!“ von Hitler selbst genehmigt worden sind und meldungen, lokale Nachrichten, später auch über die zugelassenen Bildagenturen verbreitet Anzeigen sowie viele Beiträge im Sinne der Norder Anzeigenblatt werden. „Umerziehung“ der Deutschen zur freiheitlich- demokratischen Grundordnung. Auch in diesem Ab 1. August 1948 zieht der Landkreis Nor- Der Zweite Weltkrieg Fall übernimmt Heinrich Soltau denVertrieb im den – vermutlich aufgrund von Unstimmigkei- Norder Bereich. Das Lizenzblatt ist Ende April ten im Zusammenhang mit einem künftig zu Nachdem 1931 im KURIER das erste Presse- 1946 die Basis für die Oldenburger Nordwest- zahlenden Bezugspreis – den Druck des Blattes funkgerät aufgestellt worden ist, wird 1938 eine Zeitung, die Regionalausgaben einführt und ab von Heinrich Soltau ab und lässt es unter dem Chemiegraphie für den Bilderdienst eingerich- November 1946 den ostfriesischen Bereich mit neuen Namen „Amtliches Kreisblatt für den tet. Ab 1940 gibt es imVerlagshaus einen Presse- zwei Ausgaben (Ostfriesland Süd, Ostfriesland Landkreis Norden“ beim Norder Buch- und funk-Hellschreiber. Beim Ausbruch des Zweiten Nord) bedient. Daraus entwickelt sich ab Sep- Steindruck Siebold F. Siebolts und zwei Monate Weltkriegs 1939 liegt die Auflage der Zeitung tember 1949 die Ostfriesen Zeitung. Zusätzlich danach bei Otto G. Soltau herstellen. Aber der bei rund 5.500 Exemplaren. Bis zum Kriegsende erteilen die Briten im Frühjahr 1947, kurz vor Verlag Heinrich Soltau lässt sich die Butter prägen der Hauptschriftleiter und Verlagsleiter Diedrich Gerhard Soltau (II, 1902–1953). einer Landtagswahl, der den Sozialdemokra- nicht vom Brot nehmen, im Gegenteil: Ab Mitte Diedrich Gerhard Soltau (II) sowie sein Vertre- ten nahestehenden „Nordwestdeutschen Rund- August 1948, einen Monat nach der Währungs- ter Paul Finger und der Lokalschriftleiter Oskar schau“, später „Ostfriesische Rundschau“, aus reform, gibt er – offensichtlich mit Duldung Kraeft den redaktionellen Inhalt, der vom poli- In dem Stimmungsbericht hat der Siegeswille Wilhelmshaven eine Lizenz. durch die britische Militärregierung – unter tischen Teil bis zur lokalen Berichterstattung des deutschen Volkes ganz klar und überzeu- In der den Heimatzeitungen verordneten dem Titel „Norder Anzeigenblatt“ eine eigene nach wie vor ganz in Norden zusammengestellt gend zum Ausdruck zu kommen. Die Rede des „Zwangspause“ erlaubt die Militärregierung Publikation heraus. Auch sie enthält die für die wird. 1942 beschäftigt das Unternehmen 32 Mit- Minister Dr. Goebbels muss dann anschließend den Kreis- und Stadtverwaltungen allerdings Öffentlichkeit wichtigen Amtlichen Bekannt- arbeiter; 14 befinden sich an den Kriegsfronten. folgen. Die Berichterstattung muss ein Meister- die Herausgabe von sogenannten Amtlichen machungen, aber vom Start an weitaus mehr DerVerlag stiftet eine Unterstützungskasse. stück werden.“ Mitteilungsblättern, die bei den in der Region Familien-, Klein- und professionell gestaltete Seit dem Sommer 1942 zwingt die zuneh- Als starke alliierte Streitkräfte im Frühjahr ansässigen Verlagsdruckereien hergestellt wer- Geschäftsanzeigen als das Konkurrenzblatt des mende Papierknappheit die ostfriesischen Ver- 1945 immer weiter in Nordwestdeutschland den dürfen. So erscheint ab 12. Oktober 1945 als Landkreises, das inhaltlich deutlich zurück- lage, den seit Kriegsbeginn ohnehin schon „ver- vorrücken, Mitte April das Rheiderland errei- provisorischer „Ersatz“ für den von der Bild- bleibt. dünnten“ Umfang der Zeitungen noch weiter chen, Ende des Monats bis Leer vordringen und fläche verschwundenen Ostfriesischen Kurier Von 4.600 Exemplaren im August 1948 steigt zu reduzieren. An einigen Werktagen erscheinen Anfang Mai kurz vor Aurich stehen, zählt der das je nach Bedarf wöchentliche, bei Heinrich die Auflage des über örtliche Stützpunkte und die Lokalblätter nur noch mit vier Seiten. Auch Ostfriesische Kurier in Norden zu den letzten Soltau gedruckte „Amtliche Mitteilungsblatt Boten in Stadt und Kreis verteilten „Norder für eine Sonderausgabe aus Anlass des 75-jäh- Zeitungen, die kurz vor der Kapitulation und für den Kreis Norden“ mit Bekanntmachungen, Anzeigenblattes“ auf 6.015 im Januar 1949. rigen KURIER-Jubiläums steht kein Papier zur dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft und Verordnungen sowie Familien- und Kleinanzei- Verantwortlich für den Inhalt zeichnet Wilhelm Verfügung. Stattdessen legt der Hauptschriftlei- trotz Papiermangel noch täglich in Deutschland gen aller Art, aber ohne Nachrichten und sonsti- Meyer, der es geschickt versteht, über den Inse- ter in einem Leitartikel ein glühendes Bekennt- erscheinen, wenn auch nur in einem stark redu- gen allgemeinen Lesestoff. Für den Inhalt zeich- ratenteil hinaus auch Textbeiträge so ins Blatt nis zum Nationalsozialismus ab und bezeichnet zierten Umfang von ein bis zwei bedruckten net der Landrat, später der Oberkreisdirektor zu rücken, dass sie nach außen hin wie Anzei- die deutschen Zeitungen als „Führungsmittel Seiten. Die letzte „reguläre“ Ausgabe trägt das verantwortlich. In der ersten Ausgabe schreibt gen oder Bekanntmachungen aussehen. Auf der Nation“ und als „Mittelpunkt der geistigen Datum vom Sonnabend 5./Sonntag 6. Mai 1945 der Landrat: „In Ermangelung einer anderen diese Weise erhalten die Leser indirekt wichtige Kriegsführung“. Die Lokalredaktion veröffent- und die Schlagzeile „Waffenruhe ab 8 Uhr im geeigneten Nachrichtenübermittlung habe ich Informationen aus dem Nachkriegsalltag, aus licht aus anonymer Feder ein Gedicht, in dem Raum Weser-Ems“. der heute kurios wirkende Versuch unternom- men wird, dem Papiermangel buchstäblich noch Vier Jahre Pause eine positive Seite abzugewinnen: Am 6. Mai besetzen kanadische Einheiten, „Was? Wieder nur vier Seiten? die aus Richtung Georgsheil anrücken, die Stadt Was sind das heut für Zeiten! Norden und das Umland. Am 8. Mai und an den folgenden Tagen kommt der KURIER zwar Es hat nun mal sein Temperament unter dem vertrauten Titelkopf, aber mit einem der Abonnent. völlig veränderten Inhalt heraus. Auf zunächst zwei, dann vier Seiten veröffentlicht die noch Auch sieht er gern, wenn’s Fülle hat, amtierende bisherige Schriftleitung unter der sein altes Leib- und Magenblatt. Schlagzeile „Military Government-, Militärregierung-Deutschland, Kontrollgebiet Geliebter Leser, ruhig Blut, des Obersten Befehlshabers“ in englischer und der Inhalt macht es wieder gut. deutscher Sprache die von der Besatzungs- macht erlassenen Gesetze und Anordnungen. Und außerdem und Hand aufs Herz, Die bislang bekannte letzte Ausgabe – im Klein- warum schielst Du jetzt seitenwärts? format eines zweiseitig bedruckten Handzettels – datiert vom 25. Mai 1945 unter der laufenden Hast Du uns immer durchgelesen, Nummer 112 im 79. Jahrgang; sie enthält wei- als wir noch friedensstark gewesen? tere Anordnungen der Militärregierung, Mittei- lungen der Kreisverwaltung und einen Aufruf Na, siehst Du wohl, des von den Briten kommissarisch eingesetzten jetzt kannst Du’s leicht, Norder Landrates Meint Janssen zur Mithilfe ist auch was Gutes mit erreicht. der Bevölkerung bei der Einbringung der Ernte. In den ersten Monaten nach Kriegsende las- Nimm uns in alter Treue hin sen die Besatzer laut Zeitzeugenaussagen im und glaub: Dünn ist nicht immer dünn!“ nun nahezu „arbeitslosen“ Unternehmen Hein- Ostfriesischer Kurier vom 4. Mai 1945: rich Soltau einen speziellen Auftrag ausführen: Die vorletzte Kriegsausgabe mit dem letzten Aufruf der NS-Gauleitung Weser-Ems. Zwei markante Beispiele von vielen sol- Für die 1945 in Ostfriesland mit Schwerpunkt len die Situation der in der NS-Zeit von oben in Aurich stationierten kanadischen Soldaten „gelenkten“ Presse verdeutlichen. (2/7 Canadian Infantry Brigade), die Anfang Vier Tage danach: In englischer und deutscher Sprache Am 28. Januar 1943 erhalten alle deutschen Mai weite Teile der Region eingenommen hat- druckt der KURIER die ersten Anordnungen der Besatzungsmacht. Tageszeitungen, darunter auch der Ostfriesische ten, druckt die Firma die englischsprachige Kurier, aus dem Reichspropagandaministerium Armeezeitung „The Sentinel“ (deutsch: „Der in Berlin die folgende Anweisung: „Tagespa- Wächter“). Bis auf die Ausgabe Nummer 7 vom role: Die Einführung der Arbeitsmeldepflicht für 1. Dezember 1945, die sich im Archiv der Land- Männer und Frauen steht im Vordergrund der schaftsbibliothek in Aurich befindet und eine Morgenblätter… Der Presse fällt dabei die Auf- Bildreportage über den Norder Spirituosenher- gabe zu, die nationale und kriegsentscheidende steller Doornkaat enthält, sind offensichtlich Bedeutung dieser Maßnahme, die im Zuge weite- keine Exemplare erhalten geblieben. rer wichtiger Regelungen zur totalen Mobilisie- Die Tatsache, dass der Ostfriesische Kurier rung aller Kräfte erfolgt, wirkungsvoll heraus- – wie zuvor alle übrigen traditionsreichen Hei- zustellen und zu unterstreichen.“ Drei Wochen matzeitungen in Ostfriesland – ab Ende Mai danach verkündet Propagandaminister Goebbels 1945 sein Erscheinen einstellen muss, begründet im Berliner Sportpalast den „totalen Krieg“. die britische Besatzungsmacht mit der Feststel- Am 30. Januar 1943 greift der NS-Staat lung, dass sich die Blätter durch ihre Rolle als drastisch in die Platzierung von Zeitungsarti- wichtige Propagandamedien der Nationalso- keln ein. zialisten selbst diskreditiert hätten; sie seien Im Zusammenhang mit einer Kundgebung deshalb nicht in der Lage, nach demokratischen und einer Proklamation von Hitler ordnet die Grundsätzen zu arbeiten. Stattdessen nimmt die Reichsregierung an: „Die Proklamation muss Militärregierung die Informationspolitik für die von den Zeitungen aufs beste gebracht werden. deutsche Bevölkerung selbst in die Hand, indem Bei vier Spalten könne man etwa die linke Spalte sie auf dem Pressesektor den Lizenzzwang ein- für den Stimmungsbericht, die beiden mittleren führt. Das heißt: Sie lizensiert Zeitungen und für die Proklamation und die rechte für den Zeitschriften in eigener Regie und nach eige- Leitsatz der Proklamation verwenden.Vierspal- nem Gutdünken. So entsteht beispielsweise im tige Überschrift (ist) dann selbstverständlich. Springer-Verlag in Hamburg die überregionale Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 10 150 JAHRE

dem eigenen Umfeld, über Ausstellungen und und die Krummhörn“ und mit der Unterzeile andereVeranstaltungen. Am 1. Juli 1949 gibt das „Herausgegeben als Ostfriesische Landeszei- „Amtliche Kreisblatt“ auf, stellt sein Erschei- tung in der Arbeitsgemeinschaft ostfriesischer nen ein und überlässt das Feld dem „Norder Verlagsdruckereien“. Die Namensänderung, so Anzeigenblatt“, das nun zweimal wöchentlich der Verlag, symbolisiere eine „klare Abkehr“ bei Heinrich Soltau erscheint. Die Zustellge- von den Zeiten der zwölfjährigen nationalsozi- bühr beträgt 50 Pfennig für neun Ausgaben. alistischen „Presseknebelung“. Weiter heißt es Anfang August setzt sich der Verlag über alle in einer Verlagsmitteilung: „Technisch sind alle bürokratischen Hürden hinweg und veröffent- Vorbereitungen getroffen für einen reibungslo- licht auch Sport- und Wirtschaftsmeldungen sen Arbeitsablauf. 12 neue Mitarbeiter wurden sowie kirchliche Sonntagsbetrachtungen. Vier eingestellt. In allen Abteilungen konnten Hei- Wochen später muss er das Vorhaben jedoch matvertriebene – insgesamt 10 – einen neuen wieder einstellen, weil die niedersächsische Arbeitsplatz in ihrem alten Beruf erhalten; mit Landesregierung eine schriftliche Verwarnung besonderer Freude und Begeisterung gehen ausspricht und darauf hinweist, dass Mittei- gerade sie jetzt mit uns ans Werk.“ lungs- und Anzeigenblätter nach den immer Die erste reguläre Ausgabe, die auf der mit noch geltenden Bestimmungen der britischen Blumen und Girlanden geschmückten Rota- Militärregierung ausschließlich Bekanntma- tionsmaschine gedruckt wird, umfasst zwölf chungen sowie Familien- und Geschäftsanzei- Seiten mit Politik, Lokales, Sport, Wirtschaft, gen veröffentlichen dürfen. Gleichwohl schlägt einem ganzseitigen Roman, einer Seite für Hei- bald darauf die letzte Stunde des Provisoriums. matvertriebene und vier Seiten Anzeigen. Die Am 10. Mai 1949 fordert die Versammlung politischen und sonstigen allgemeinen Seiten der Ostfriesischen Landschaft ein eigenes regi- werden für alle Zeitungen, die unter dem Dach onales Presseorgan, „eine unabhängige ostfrie- der „Ostfriesischen Landeszeitung“ vereint sische Zeitung von Ostfriesen für Ostfriesland“. sind, zwei Jahre lang in Norden hergestellt und Am 24. September 1949 kündigt eine Ende Juli in Form von Matern an die übrigen Verlage ver- gegründete Arbeitsgemeinschaft aus den nach schickt. Verantwortlich für diesen Teil ist Dr. wie vor bestehenden altenVerlagsdruckereien in Joachim Struck, Verlegersohn aus Stralsund, Norden, Emden, Aurich, Wittmund, Weener und der vorübergehend zugleich als Verlagsleiter Westrhauderfehn die bevorstehende, zunächst des Hauses Heinrich Soltau tätig ist. Die frühe- vier Mal wöchentliche Herausgabe einer regio- ren, inzwischen „entnazifizierten“ Redakteure Amtliches Mitteilungsblatt vom 11. Januar 1946: „Nach dem Lesen weitergeben!“ nalen Zeitung an, deren politischer Teil in einer Paul Finger und Oskar Kraeft kehren wieder „Zentral-Schriftleitung“ hergestellt werden an ihre Schreibtische zurück, werden aber erst soll. Der Heimatteil und die Anzeigen hinge- ab 1950 im Impressum genannt. Nach und nach gen würden in den angeschlossenen Verlags- verschwindet der Oberbegriff „Landeszeitung“ druckereien produziert und ganz auf die ört- aus den Titeln der ostfriesischen Heimatzeitun- lichen Bedürfnisse zugeschnitten. Zitat: „Auf gen. Mit der Auflösung der Zentralredaktion in Grund eigener politischer, wirtschaftlicher und Norden beziehen der KURIER und die übrigen heimatlicher Nachrichtendienste mit einem Blätter ab Oktober 1951 ihre allgemeinen Seiten gediegenen Unterhaltungsteil, guten Romanen von der in Wilhelmshaven ansässigen Redakti- und ausführlicher Sport- und Bildberichter- onsgemeinschaft Ems-Jade. stattung sollen unsere Blätter wieder zu vor- Das Echo auf die Rückkehr der Norder bildlichen Heimatzeitungen werden.“ Heimatzeitung, die zunächst viermal wöchent- lich, ab 18. November 1949 aber wieder täglich Die Rückkehr außer sonn- und feiertags erscheint, ist überaus positiv, teils sogar überwältigend. Nur der neue Druck und Vertrieb Heinrich Soltau: Norder Anzeigenblatt vom 23. Oktober 1948. Hintergrund der Initiative ist das Grund- Titel „Norder Kurier“ kommt in der Leserschaft gesetz der inzwischen aus den ehemaligen nicht an. Am 1. September 1950 kehrt derVerlag westlichen Besatzungszonen gebildeten Bun- zum vertrauten Namen Ostfriesischer Kurier desrepublik Deutschland. Im Artikel 5 heißt es: zurück. Bedauert wird, dass der Verleger Hein- „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, rich Soltau den Neustart seiner Zeitung nicht Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbrei- mehr erleben konnte. Er starb am 28. Juli 1949 ten und sich aus allgemein zugänglichen Quel- im Alter von 77 Jahren, einige Wochen nach sei- len ungehindert zu unterrichten… Eine Zensur ner am 16. Mai verstorbenen Ehefrau Meta. Als findet nicht statt.“ Damit ist auch der Lizenz- der Sarg nach der Aufbahrung und Trauerfeier zwang für die Presse aufgehoben und die Pres- im Verlagshaus hinausgetragen wurde, erklang, sefreiheit garantiert. Jeweils eigenständig, aber wie ein Teilnehmer schilderte, „vom Maschinen- für längere Zeit unter dem gemeinsamen Dach saal her die von dem Verewigten angeschaffte einer „Ostfriesischen Landeszeitung“, gehen die Rotationsmaschine in immer schnellerem Lauf Heimatzeitungen nun unverzüglich ans Werk. und sang dem scheidenden Chef einen letzten, Noch am 24. September teilt der Verlag ergreifenden Gruß; ein stattliches Trauergefolge Heinrich Soltau mit, dass das „Norder Anzei- gab das Geleit zum Friedhof“. Alleininhaber des genblatt“ mit dem „heutigen Tage“ eingestellt Unternehmens ist jetzt sein Sohn Diedrich Ger- wird, nachdem es seit August 1948 in 66 Ausga- hard Soltau (II), der den Vater schon seit vielen ben 6.642 Anzeigen veröffentlicht und als Spie- Jahren unterstützte und nun den Verlag und die gelbild des Geschäftslebens und der Familien- Druckerei allen Anfangsschwierigkeiten zum ereignisse dazu beigetragen habe, „die Brücke Trotz mit Energie und Ausdauer in die 1950er- zu schlagen zur neuen, lange ersehnten Heimat- Jahre führt. Aber auch er soll die weitere Ent- zeitung“. Nach zwei Probenummern am 27. und wicklung nicht mehr erleben. Am 9. Mai 1953 29. September kehrt das traditionsreiche Nor- erliegt er im 52. Lebensjahr einer langen, schwe- der Blatt am 1. Oktober 1949 zurück – allerdings ren Krankheit. Das Unternehmen beschäftigt unter dem neuen, ungewohnten Titel „Norder um diese Zeit zwischen 60 und 70 Mitarbeiter. Kurier“ als „Heimatzeitung für das Norder- Der Erfolg der Traditionszeitungen, von denen land und seine Inseln, für das Brookmerland nur die „Leerer Nachrichten“ nach kurzem Fremdartiger Neustart: Probenummer Norder Kurier vom 29. September 1949.

Wieder mit vertrautem Schriftcharakter: Die reguläre Nummer 1 vom 1. Oktober 1949.1. September 1950: Rückkehr zum traditionsreichen Zeitungstitel. 11 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

Erscheinen auf der Strecke bleiben, löst im November 1949 in der veränderten ostfriesi- schen Presselandschaft für kurze Zeit uner- freuliche Begleiterscheinungen aus. Weil die ehemalige Lizenzpresse nicht mehr allein im heimischen Blätterwald ist, sorgen sich sowohl die „Ostfriesen Zeitung“ als auch die ostfrie- sische Ausgabe der sozialdemokratischen „Nordwestdeutschen Rundschau“ um ihren Fortbestand und um künftige Marktanteile. Sie spüren die wachsende Konkurrenz der im größ- ten Teil der Region nun wieder tonangebenden Heimatzeitungen. Umgekehrt verteidigen die Heimatzeitungen in ihren Verbreitungsgebie- ten ihre angestammten Rechte und verweisen immer wieder darauf, dass letztlich die Abon- nenten entscheiden, welches Blatt sie lesen wol- len und welches nicht.

Kurswechsel Es kommt zu öffentlich geführten, teils hef- tigen und auch persönlichen Auseinanderset- zungen, in deren Verlauf beide Seiten mit Vor- würfen, Beschimpfungen und Beleidigungen nicht sparen. Doch so unvermittelt der Streit Um 1950: Das Verlagshaus an der Markt-Südseite neben dem damaligen Metropol-Kino. begonnen hat, so rasch klingt er auch wieder ab. Nach einer Phase des gegenseitigen Stillhaltens In den 1950er-Jahren steuern die Heimat- kommt, hängt in jener Zeit vermutlich mit der erwerben die alten ostfriesischen Heimatver- zeitungen und vor allem die Ostfriesen Zeitung politischen Einstellung der verantwortlichen lage, darunter der Kurier-Verlag, 1950 von der auch später noch einen betont bürgerlich-kon- Redakteure, aber wohl auch mit der Existenz Oldenburger Nordwest-Zeitung die Ostfriesen servativen, gelegentlich sogar rechtskonserva- der SPD-geprägten „Nordwestdeutschen Rund- Zeitung, die ehemalige Lizenzausgabe für den tiven und antisozialdemokratischen Kurs. Der schau“ zusammen, die 1970 ihr Erscheinen ein- Regierungsbezirk Aurich, und führen sie ab Ostfriesische Kurier macht da keine Ausnahme. stellt. Schon im Verlauf der 1960er-, noch deut- 1. Januar 1951 in einer Gesellschaft als eigen- In manchen kommunalpolitischen Beiträgen licher aber in den 1970er-Jahren und der Zeit ständige Zeitung weiter, um sich auf dem regi- werden Nachricht und Meinung nicht vonein- danach rückt der KURIER von der als „einseitig“ onalen Markt gegen inzwischen neu entstan- ander getrennt. Der Grund für die Antipathie empfundenen Linie ab und vertritt eine über- dene Großverlage und deren Einwirkungen von gegenüber den Sozialdemokraten, aus deren parteilich-neutrale Tendenz, ohne auf kritische außen wappnen zu können. Lager immerhin ein großer Teil der Leserschaft Kommentare zum Tagesgeschehen zu verzichten.

Quellen und Literatur Ostfriesischer Courier/Ostfriesischer Kurier, Jg. 1867–1953 Ursula Basse-Soltau, 668 Verlagsobjekte von D. G. Soltau (I), Norden Sonderdrucke Heim und Herd, Beilage Ostfriesischer Kurier, 1927 Gerhard Canzler/Christian Basse, Norden – Handel und Wandel, Norden 1989 700 Jahre Stadt Norden, Beilage Ostfriesischer Kurier, 1955 Lina Gödeken, Rund um die Synagoge in Norden, Aurich 2000 100 Jahre Ostfriesischer Kurier, Jubiläumsausgabe, 1967 Johann Haddinga, Stunde Null, 2. Auflage, Norden 1995; Kriegsalltag in Ostfriesland, Soltau Kurier, Beilage zur Einweihung des Druck- Norden 1995; Bewegte Zeiten in Norden, Norden 2010 und Verlagszentrums im Leegemoor, 1982 Inge Lüpke-Müller, Eine Region im politischen Umbruch, Aurich 1998 Der Autor – Johann Haddinga SKN, Broschüre zum 125-jährigen Jubiläum, 1992 Gretje Schreiber, Serie Norder Häuser (1), Chefredakteur des Ostfriesischen Kurier Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Band 4, Aurich 2007 Ostfriesischer Kurier, 1995. von 1983 bis 1999

Sehr geehrte Familie Basse!

Wir gratulieren recht herzlich zum 150-jährigen Firmenjubiläum und verbinden damit die besten Wünsche für viele weitere erfolgreiche Jahre. Gleichzeitig bedanken wir uns für die langjährige, angenehme Zusammenarbeit.

Heiko und Anne Coordes mit Team

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1980 In Stadt und Kreis Norden finden Flüchtlinge Nach einem zehnjährigen Provisorium am Zeittafel undVertriebene aus den ehemaligen deutschen Schwanenteich in Norden findet die Seehund- Ostgebieten eine neue Heimat. station in Norddeich eine feste Bleibe. Nach der Elektrifizierung der Bahnstrecke 150 Jahre im KURIER – Rheine-Norddeich fährt am 27. September zum 1946 ersten Mal ein Zug „elektrisch“ durch Eine Zeitreise mit ausgewählten Daten Ostfriesland wird Teil des neu gebildeten Ostfriesland. Landes Niedersachsen. 1867 1902 1981 In Norden erscheint am 2. Juli der erste Ost- Im August findet in Norden das erste Fußball- 1948 Einweihung des Weiterbildungszentrums friesische Courier. Ein Jahr zuvor hat Preußen spiel statt. Der DelmenhorsterVerein „Spiel und Währungsreform. Am 21. Juni wird in den in Norden. das Königreich Hannover annektiert. Damit Sport“ gewinnt gegen den kurz zuvor gegrün- drei Westzonen die Deutsche Mark (DM) ist auch Ostfriesland – wie von 1744 bis 1815 – deten Norder „Fußballklub Fresena“ mit 5:1. eingeführt. wieder preußisch. 1985 In der Leybucht erfolgt der Baubeginn für das 1903 1949 Projekt Leysiel. 1870 Die Brüder Johann und Carl Freese fahren das Deutschland ist zweigeteilt. Im Westen Deutsch-französischer Krieg. Sieg der deut- erste Automobil in Norden. entsteht die Bundesrepublik Deutschland, schen Seite in der Schlacht von Sedan am im Osten die Deutsche Demokratische 1986 2. September. Republik (DDR). Eröffnung der von Henri und Eske Nannen 1906 errichteten Kunsthalle in Emden. Neubau des Norder Postamtes an der Ostseite 1871 des Marktplatzes. 1956 Das Land Niedersachsen erklärt das Watten- Geburtsstunde des Deutschen Kaiserreichs: Zweiter Schlossbrand in Lütetsburg. meer zum Nationalpark. Norddeich wird später Am 18. Januar wird der preußische König Gründung desVereins „Seebad Norddeich“ Auf den Trümmern entsteht ein Neubau. Sitz eines Nationalparkzentrums. Wilhelm im Spiegelsaal vonVersailles zum und des Kurvereins Norden (vor dem Ersten Deutschen Kaiser Wilhelm I. ausgerufen. Weltkrieg aufgelöst). 1958 1987 Gründung der „Dampfschiffs-Rhederei Norden“, Baubeginn der städtischen Kanalisation in Am Fledderweg in Norddeich nehmen die dem Ursprung der AG Reederei Norden-Frisia. 1907 Norden. Stadtwerke Norden mit fünf Mühlen den ersten Die Küstenfunkstelle Norddeich Radio nimmt Windenergiepark Niedersachsens in Betrieb. ihren Betrieb auf. 1880 1959 Bau des 87 Meter hohen Fernmeldeturms In wird unter dem Namen „Helenenstift“ In Norddeich wird das erste tideunabhängige (Postturm) im Norder Stadtzentrum. das erste Krankenhaus im Norder Bereich 1912 Meerwasserbecken eröffnet. eröffnet. Im Dezember eröffnet Carl Schaper an der Osterstraße das erste Norder Kino. 1988 1962 Das Norder Teehaus Onno Behrends wird von 1882 Schwere Februarsturmflut; in den Folgejahren der Ostfriesischen Tee-Gesellschaft (OTG) Gründung der Norder Badegesellschaft 1913 wesentliche Erhöhung der Deiche. übernommen und erheblich ausgebaut. (nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst). Am 1. Oktober wird an der Feldstraße in Norden das Städtische Krankenhaus eröffnet. 1963/64 1989 1883 DieVolkswagenwerk AG errichtet in Emden ein Baubeginn für die Fußgängerzone Neuer Weg Eröffnung der Eisenbahnlinie Emden-Norden- 1914–1918 Zweigwerk und schafft neue Arbeitsplätze in in Norden. Wittmund und Einweihung des Norder Haupt- Der Erste Weltkrieg. Ostfriesland. bahnhofs in Süderneuland. Einweihung des Ostfriesischen Teemuseums in Ab August 1914 erfolgt der Anschluss der Stadt Norden. Norden an die ostfriesische Stromversorgung 1966 1884 aus dem Torfkraftwerk . An der verlängerten Osterstraße wird im Aus den alten Ämtern entstehen in Ostfriesland Oktober das neue Norder Kreiskrankenhaus 1990 die neuen Landkreise. Norden wird Sitz des eingeweiht. Deutsche Wiedervereinigung. gleichnamigen Landkreises. 1919 Die Sandbauerschaft wird nach Norden eingemeindet. 1968 1996 1886 Auflösung der Norder Altstadtstruktur und Klinik Norddeich eröffnet. Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Norden. Gründung des Heimatvereins Norderland. Neubauten zwischen Markt und Hafen. 1997 1888 1925 1969/70 Betriebsschließung des Spirituosenherstellers Das deutsche Dreikaiserjahr. Nach dem Tod Gründung der Niederdeutschen Bühne, Norden. Der Motorsportclub Norden baut in Doornkaat in Norden. von Wilhelm I. besteigt dessen Sohn Friedrich das Motodrom. III. den Thron; drei Monate später stirbt er an Krebs. Nachfolger ist der Enkel Wilhelm II., 1929 1998 der bis 1918 regiert. Bau des Leybuchtsiels. Norden verliert seinen 1972 An der Jahnstraße in Norden wird die Zentrale Seehafen. Niedersächsische Gemeindereform. Nahezu des neues Niedersächsischen Landesbetriebs neunfacheVergrößerung des Norder Stadt- für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz 1889–1892 gebietes durch die Eingemeindung von eingerichtet. Bau der ersten Hafenmole in Norddeich. 1933 Umlandgemeinden, dadurch 28 Kilometer Weiterführung der Eisenbahnlinie von Norden Am 30. Januar kommen Adolf Hitler und seine Deichlinie. Im übrigen Norder Kreisgebiet nach Norddeich. rechtsextreme NSDAP im Deutschen Reich an entstehen die Samtgemeinden Brookmerland, 2001 die Macht. Hage und sowie die Einheitsgemein- Zusammenschluss der Kreis- und Stadtspar- den Großheide und Krummhörn. kasse Norden und der Kreissparkasse Aurich 1893 zur neuen Sparkasse Aurich-Norden. Eine Brandkatastrophe vernichtet 1938 am 28. Dezember das historische In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. Novem- 1973 Schloss Lütetsburg. ber brennen die nationalsozialistischen Macht- Nach dem Abschluss umfangreicher Deich- 2003 haber im Norder Stadtzentrum die jüdische verstärkungen wird in Norddeich ein neues Eröffnung des Erlebnisbades Ocean Wave in 1894 Synagoge nieder. Meerwasserbadebecken eingeweiht. Norddeich. Auf dem Marktplatz findet im Juni/Juli die erste Norder Gewerbeschau statt. 1939–1945 1977 2007 Der Zweite Weltkrieg. Niedersächsische Kreisreform. Die bisherigen Ende April wird der weiter zum Stadtzentrum Kreise Norden und Aurich werden zum neuen verlegte neue Norder Bahnhof eingeweiht. 1895 Am 2. August 1939, einen Monat vor Kriegsaus- Landkreis Aurich mit Sitz in Aurich vereint. In der Nähe der Eisenhütte an der Osterstraße bruch, wird in Norden die zentrale städtische Norden verliert den Status als Kreissitz. wird ein zweiter Norder Bahnhof (Stadtbahn- Wasserleitung eingeweiht. 2009 hof) eröffnet. In Norden-Süderneuland entsteht das Am 7. Juli wird die Norder Ortsumgehung Am 6. September 1944 werden in Emden weite Gewerbegebiet Leegemoor. eingeweiht. Teile des Stadtgebietes bei einem verheerenden 1896 Bombenangriff zerstört. Nach dem Bau der Norder Gasanstalt erleuch- 1978 2010 ten 80 Gaslaternen das Stadtzentrum. Ab Mitte April 1945 rücken alliierte Truppen Mit Sitz in Oldenburg entsteht aus den Seit dem 24. Juni ist Norden-Norddeich von Süden her in Ostfriesland vor. bisherigen Regierungsbezirken Aurich, staatlich anerkanntes Nordseeheilbad Norden wird nicht mehr verteidigt. Oldenburg und Osnabrück die neue Bezirks- am Weltnaturerbe Wattenmeer. 1898 regierung Weser-Ems, die später wieder Die Kaiserliche Post nimmt in Norden die aufgelöst wird. ersten 25 Telefonanschlüsse in Betrieb. 1945 2012 Nach der deutschen Kapitulation richten die Nach einer völligen Umgestaltung des amerikanischen, britischen, französischen und 1979 südlichen Norder Stadteingangs wird 1901 sowjetischen Militärregierungen in Deutsch- Staatliche Anerkennung des Nordseebades Ende März 2012 das Einkaufs- und Am 5. Mai wird auf dem Norder Marktplatz land Besatzungszonen ein. Ostfriesland gehört Norddeich. Eröffnung des Meerwasser-Hallen- Dienstleistungszentrum NorderTor eröffnet. das Bismarckdenkmal enthüllt. zur britischen Zone. wellenbades. Zusammenstellung: Johann Haddinga 13 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE Verleger/ Verlagsleiter/ 1957 1976 Chefredakteure Im August 1957 kommt Heinrich Siever Am 30. September 1976 wechselte Heinrich zum KURIER; zunächst Betriebsleiter, Siever alsVerlagsdirektor/Geschäftsführer zur dannVerlagsleiter und Prokurist. Ostfriesen Zeitung nach Leer. Ursula Basse- Soltau wird alleinigeVerlegerin. Aus der Zeit vom Gründungsjahr 1867 bis 1949 liegen die Angaben nicht ganz vollständig vor. 1958 Gisela Rothermel kommt aus Stuttgart als Mehrere Namen und Daten sind bereits in stellvertretende Redaktionsleiterin und der Chronik 1867–1953 berücksichtigt worden. 1958 übernahm der bisherige stellvertreten- ist ab 1979 alleinige Chefredakteurin. de Redaktionsleiter Hansjörg Böhle (ab 1960 gemeinsam mit Wolfram Mittelacher) 1867–1894 ab 1925 kommissarisch die Redaktionsleitung. 1981

Diedrich Gerhard Soltau (I):Verleger und Ab 1925 war Diedrich Gerhard Soltau (II) laut 1. November 1981: Christian Basse tritt in die verantwortlicher Redakteur Impressum verantwortlich für den Textteil, 1960 Geschäftsführung der Firma ein. ab 1928 offiziell Chefredakteur (im damaligen Sprachgebrauch Hauptschriftleiter) bis 1945. Von April 1960 bis April 1964 ist Werner 1894–1922 Stenkat Chefredakteur. 1983

Söhne Otto G. und Heinrich Soltau: 1949 Johann Haddinga kommt von Bremerhaven als Verleger (nicht extra im Impressum vermerkt) 1964 Chefredakteur und bleibt dies bis Ende 1999. Neubeginn für den Ostfriesischen Kurier Nach dem Tod von Diedrich Gerhard Soltau (I) Ab Mai 1964 ist laut Impressum Helmut zeichnet Adolf Menz bis 1912 für den Verleger: Diedrich Gerhard Soltau (II) Büttner Chefredakteur – nur für ein Jahr. 1985 redaktionellen Inhalt verantwortlich. (bis zum Tod 1953) 1. Januar 1985: Christian Basse kauft von den Ab 1912 ist der Österreicher Franz Knorr Verlagsleiter und Chefredakteur: 1965 Soltau-Geschwistern die Mehrheit der Gesell- verantwortlicher Redakteur. Er wird 1914 zum Joachim Struck schaftsanteile und wird nach weiteren Käufen Kriegsdienst (Österreich-Ungarn) eingezogen, Karl Eschrich wirkt sieben Jahre als ab 1. Januar 1993 alleiniger Eigentümer. kehrt aber nach Kriegsende bis 1920 vorüber- 1952 Chefredakteur und ging Ende 1972 zur gehend zum KURIER zurück, dann nach Peine. „Harke“ nach Nienburg. 2000 Während des Ersten Weltkriegs ist derVerleger Laut ImpressumVerlagsleiter: Herbert Heitz Heinrich Soltau auch für den redaktionellen 1972 Chefredakteur wird Thomas Aldick, vorher Teil verantwortlich. Nach Struck war vermutlich Oskar Kraeft Chefredakteur des Ostfriesland Magazins im bereits (intern) für den lokalen Textteil 1972 wurde die Einzelfirma Heinrich Soltau in Verlag SKN. verantwortlich. eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. In 1922 Nachfolge der Alt-Verlegerin Irmgard Soltau wurden derVerlagsleiter Heinrich Siever und 2010 Die Brüder Otto G. und Heinrich Soltau teilen 1953 die Töchter Ursula Basse-Soltau, Gisela Hake, die Firma auf. Otto G. Soltau wirdVerleger geb. Soltau, und Hannelore Brown, geb. Soltau, Chefredakteur wird Manfred Menssen, vorher der Norderneyer Badezeitung und Inhaber der Nach dem Tod ihres Mannes wird Irmgard die neuen Gesellschafter. Chef vom Dienst des Ostfriesischen Kuriers. Druckerei Otto G. Soltau in Norden. Soltau, geb. Lattmann, die neueVerlegerin des Ostfriesischen Kuriers und bleibt dies bis zu Nach dem Tod der Alt-Verlegerin Irmgard Heinrich Soltau wird der KURIER-Verleger in ihrem Tod 1972. Soltau, wurden die älteste Tochter Ursula Norden bis zu seinem Tod 1949. Basse-Soltau und Heinrich Siever Geschäfts- Zusammengestellt von 1953–1958 führer undVerleger. Johann Haddinga/Christian Basse Von April 1920 bis zum August 1922 lag die aus eigenen Unterlagen, redaktionelleVerantwortung in den Händen der Ursula Basse-Soltau bleibt auch bis 1979 Chef- KURIER-Bänden und anderen Quellen. zeitlich nacheinander tätigen Redakteure Otto Von 1953 bis Mai 1958 war Oskar Kraeft redakteurin. Häuseler, A. Asten, Hans Albrecht und Rudolf Chefredakteur. Kraeft war seit 27 Jahren Lensing, danach Paul Finger. KURIER-Redakteur, davon die längste Zeit „Lokalchef“.

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Einer der Vereins-Initiatoren in der Küsten- stadt war der Studienrat und höchst engagierte Heimatforscher Ufke Cremer (1887–1958), der zugleich wichtige Denkanstöße für die Grün- dung der Zeitungsbeilage „Heim und Herd“ Lesestoff aus der Geschichte: gab. Cremer verfasste in der Folgezeit nicht nur selbst zahlreiche Beiträge, sondern ermunterte – neben dem Verleger und der Redaktion – immer wieder namhafte Autoren, in erster Linie Histo- riker undVolkskundler, die in „Heim und Herd“ „Heim und Herd“ seit 1922 eine willkommene Plattform fanden. Die Ausga- ben der Jahrgänge 1926 und 1927 sind sogar in Buchform erschienen. In den zwölf Jahren der Hitler-Diktatur Von der Vergangenheit für die Gegenwart 1933–1945 ist die Beilage, bis auf wenige Aus- nahmen, von der Weltanschauung der Natio- nalsozialisten weitgehend verschont geblieben, Die seit 95 Jahren erscheinende Beilage bereicherten dann andere – auf ihre Weise mal Beilage bequem aus der Zeitung heraustrennen obwohl die NS-Ideologen gerade den Begriff ist eine Fundgrube und ein Sammel- langfristig, mal kurzlebig – den Inhalt der Zei- und zum Aufbewahren in Aktenordnern unter- „Heimat“ im Sinne von „Blut und Boden“ für objekt zugleich. tung. Doch nur „Heim und Herd“ hat seit 1922 bringen – als Nachschlagewerk und Sammelob- ihre Zwecke nutzten und missbrauchten. Am 6. Juli 1922 veröffentlichte der Ostfrie- als „Denkmal“ für Kontinuität und Tradition im jekt. Eine Umfrage hat vor einigen Jahren erge- Die erste Ausgabe nach dem Zweiten Welt- sische Kurier die erste Ausgabe der von da an Blatt alle wechselvollen Zeitläufe überlebt und ben, dass viele Leserinnen und Leser als Nutzer krieg erschien im Januar 1954, versehen mit weitgehend regelmäßig erscheinenden und bis überdauert. Sogar der heute etwas altmodisch und Interessenten diese Form beibehalten möch- einem Geleitwort des aus Leer stammenden, in heute bestehenden Beilage „Heim und Herd“. anmutende Titel ist geblieben und nicht dem ten – und ebenfalls den vertrauten Titel. Hamburg tätigen Akademiedirektors Prof. Peter Damit erfüllte die Zeitung einen häufig geäu- jeweiligen Zeitgeist geopfert worden. Lediglich Ursprünglich war „Heim und Herd“ ein Zylmann, der darin anmerkt, dass die Beilage ßerten Wunsch nach einem festen Platz für der Titelkopf wurde mehrfach neu gestaltet und typisches Produkt der sogenannten Heimat- sowohl den alteingesessenen Ostfriesen als auch lokal- und regionalgeschichtliche Beiträge aus dem jeweiligen grafischen Modetrend angepasst. bewegung, die sich seit der zweiten Hälfte des den Neubürgern, die ihre Heimat verloren hat- Stadt und Landkreis Norden und dem übrigen Während die Heimatbeilage in den ersten 19. Jahrhunderts nach Vorbildern in anderen ten, die geschichtlichen und kulturellen Werte Ostfriesland. Jahren noch auf ein bis zwei vollen Zeitungs- deutschen Regionen auch hierzulande festigte. der Region „zum Bewusstsein bringt“. Neben der so bezeichneten Heimatbeilage seiten erschien, ging der Verlag gegen Ende der Damit einher gingen ein stetig wachsendes Im Zeitalter der Globalisierung ist das Inte- brachte das Blatt in jener Zeit im Wechsel noch 1920er-Jahre/Anfang der 1930er-Jahre auf das „Ostfrieslandbewusstsein“ und die zunehmende resse an lokal- und regionalhistorischen The- weitere thematisch geprägte Extra-Angebote, seitdem gewohnte Halbformat mit je vier hal- Rückbesinnung auf überliefertes Volks- und men deutlich gestiegen. Das zeigen nicht nur beispielsweise eine Unterhaltungsseite oder je ben Seiten über. Diese bis heute praktizierte Brauchtum, das es zu retten und zu bewahren die gut besuchten Vortragsveranstaltungen, das eine Seite für die Frau, für die Jugend oder für Erscheinungsform hat einige Vorteile: Erstens galt. So entstanden nach und nach, vor allem in spürt auch „Heim und Herd“. Seit einigen Jah- die Landwirtschaft („Landmanns Feierabend“). können auf vier halben Seiten auch umfang- den unruhigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg ren thematisiert die Beilage immer wieder auch Einige dieser Themenseiten verschwanden nach reiche Beiträge (gelegentlich in Fortsetzungen) 1914–1918, die ersten Heimatvereine, in Norden Entwicklungen und Vorgänge aus der jüngeren und nach wieder von der Bildfläche, aber dafür untergebracht werden. Zweitens lässt sich die bereits 1919. Zeitgeschichte. HAD

Leserfotos

Ein aktueller Schnappschuss des Norder Rechtsanwaltes Veit Wucherpfennig eröffnete am 25. April 1998 die beliebte, auch von vielen Sammlern geschätzte Rubrik „Das KURIER- Leserfoto“. Es zeigte aus ungewöhnlicher Per- spektive die Spitze des Norder Postturms auf einem Chorpfeiler der Ludgerikirche. Seitdem hat die Redaktion – zunächst zweimal wöchent- lich, danach in jeder Wochenendausgabe – einige Tausend der von Leserinnen und Lesern eingeschickten Motive aus Stadt und Land ver- öffentlicht, jeweils versehen mit einem kurzen Begleittext. Mit dieser Resonanz hatte die Redaktion anfangs nicht gerechnet. Schon nach kurzer Zeit, im Mai und in den folgenden Sommermo- naten 1998, trafen weitere Leserfotos in großer Zahl ein. Im Gegensatz zum aktuellen „Vor- bild“ von Wucherpfennig handelte es sich dabei allerdings fast ausschließlich um Aufnahmen aus älterer Zeit, um Erinnerungsfotos also, um historische Raritäten und dergleichen aus pri- vaten und sonstigen Sammlungen. Und so ist es Die 1948/49 entstandene Aufnahme zeigt sieben Mädchen einer Turn-, Tanz- und Ballettgruppe des Norder Turnvereins bis heute geblieben. und der Freien Turnerschaft Norden. Die Gruppe nannte sich ab 1952 „Norder Schwalben“ (KURIER-Leserfoto, Olga Timmann). Die Rubrik hat sich zu einem festen Bestand- teil der Zeitung entwickelt, die Redaktion freut sich nach wie vor über geeignete Einsendungen Frühjahrsputz am Moortief in Bargebur aus dem Verbreitungsgebiet in Stadt und Land. Anfang der 1920er-Jahre. Das Mobiliar und HAD Sommer 1960: Der Eismann kommt nach Norddeich. Der Verkäufer transportiert den andere Gegenstände werden draußen gereinigt Behälter mit den kühlen Köstlichkeiten auf einem Dreirad (KURIER-Leserfoto, Petra Scheepker). (KURIER-Leserfoto, Luise Mennenga). 15 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

„Dit un dat“ auch häufig zum Inhalt der 1922 gegründeten einer der festen Mitarbeiter wurde. Ab Mitte der Beilage „Heim und Herd“. In der ersten Hälfte 1980er-Jahre lüftete die Redaktion die Geheim- der 1960er-Jahre ging die Redaktion dazu über, nisse und zeichnete die Beiträge mit dem vollen eine zunächst in unregelmäßigen Abständen, Namen der jeweiligen Autoren. Aus der „Platt- up Platt aber möglichst in den Sonnabendausgaben deutschen Ecke“ wurde bald der neue Titel „Dit erscheinende „Plattdeutsche Ecke“ einzurich- un dat“. ten. Daraus entwickelte sich in der zweiten In den vergangenen drei Jahrzehnten hat Hälfte des Jahrzehnts unter diesem Titel eine sich ein Autorenteam aus vertrauten und neuen Landessprache: ständige Wochenend-Rubrik mit einem festen Namen gebildet. Mit am längsten dabei ist Dr. Stammplatz neben dem seit dieser Zeit ebenso Hans-Hermann Briese. Hinzu kamen für län- Stammplatz seit den 1960er-Jahren regelmäßig veröffentlichten „Moi Bild an’t Enn gere oder kürzere Zeitspannen Jakobine Lampe, van d’ Week“ („Das schöne Bild am Ende der Martin Behnke, Peter Erdmann, Hermine Bou- Woche“). mann-Christoffers, Wilfriede Aden-Bakker, Seit der ersten Hälfte der 1960er-Jahre und zwischendurch auch mal humorvolle Dönt- Bis in die 1980er-Jahre blieben die Autoren Hans-Werner Pieper und Erich Kleen. Im heu- erscheint an den Wochenenden im Ost- jes. Die Pflege und Bewahrung der plattdeut- (allesamt männlich) der damaligen „Plattdeut- tigen Team sind – neben Briese – unter anderem friesischen Kurier eine Rubrik mit Bei- schen Sprache in der Zeitung war schon immer schen Ecke“ aus unerfindlichen Gründen ano- Menno Ufkes Janssen, Johanne Agena, Christine trägen in der ostfriesisch-plattdeutschen ein Anliegen des Verlages und der Redaktion. nym. Hinter den Pseudonymen „Jan“, „Jan Dor- Kühn-Schierholz und Johann Rabenstein ver- Landessprache. Die dafür eingereichten Beiträge in Poesie und lurup“ oder „Lukim“ versteckten sich begabte treten. Die Redaktion und das Autorenteam sind Prosa erschienen lange Zeit und je nach Platz und bekannte Textschreiber wie Johann Mei- bemüht, die Beiträge den von der Ostfriesischen Sie enthält vorwiegend kurze Alltagsge- verstreut im Lokalteil. Wer heute in älteren ners, Christof Stöver, Ludwig Kimme und viel- Landschaft aufgestellten Regeln für die einheit- schichten, ernste und heitere Betrachtungen zu Jahrgängen danach sucht, muss viel Geduld leicht auch schon Christof Wehking, der später liche Schreibweise der ostfriesischen Landes- ganz unterschiedlichen Themen, Erinnerungen aufbringen. Bis in die 1930er-Jahre gehörten sie bis zu seinem Weggang nach Schleswig-Holstein sprache anzupassen. HAD

hatte Anstoß und gelang es demselben, den Ball Menssen, der bis 1995 für die Sport-Berichter- in die Nähe des Tors der Gegner zu bringen, aber stattung verantwortlich zeichnete. Seit 1995 lei- Der Sport im der Angriff wurde abgewiesen. Da die Gäste im tet Bernhard Uphoff das Sport-Ressort. Unter Spiel die Überlegenen waren, vermochten diesel- seiner bewährten Führung erscheinen heute im ben den Kampf größtenteils nach der Spielhälfte Tagesdurchschnitt etwa drei Seiten lokale Sport- der Hiesigen zu verlegen, doch wusste die Vertei- berichte HAD/MM/BUP Ostfriesischen Kurier digung der Letzteren ihre Stellung zu behaupten. NachVerlauf von etwa zehn Minuten konnten die Olympia-Teilnehmer Gäste, welche sich besonders durch die Unruhe der Hiesigen hervorgerufenen Unsicherheit Vor- aus dem Altkreis Norden Aufstieg – Vom einstigen „Stiefkind“ teile zu verschaffen suchten, den Ball zum ersten Mal in das Tor der Schwarz-Rot-Blauen einsen- zum heutigen Stellenwert den und übernahm Delmenhorst damit die Füh- rung des Spiels. Trotzdem die Friesen sich jetzt besser ins Der wohl erste Sportbericht in der gezeit aus rund 50 Mitgliedern bestehende lokale Zeug legten, war es denselben nicht vergönnt, Norder Heimatzeitung erscheint am Fußballklub Fresena (Klubfarben Schwarz-Rot- irgend einen Erfolg für ihre Farben bis zur Pause 28. August 1902. Blau) am 24. August, einem Sonntag, sein erstes zu erringen. Nachdem 45 Minuten verflossen Im Vergleich zum heutigen hohen Stellen- Wettspiel gegen den Verein Spiel und Sport aus waren, wurden die Seiten gewechselt und musste wert war der Sport im Ostfriesischen Kurier von Delmenhorst. Als Austragungsort des „Sports- Fresena jetzt mit dem Wind von vorn spielen. den bescheidenen Anfängen der Berichterstat- festes“ ist ein Gelände hinter der Teefirma Onno Als der Kampf bereits wieder eine Zeitlang hin tung bis weit in das 20. Jahrhundert hinein eher Behrends (Süderneuland, Bahnhofstraße) ausge- und her gewogt hatte, unternahmen die Hiesigen eine Randerscheinung, ein Nebenschauplatz, ein sucht worden. einen erfolgreichen Angriff, in dem der Centre- „Stiefkind“. Die Sportart ist um diese Zeit in Ostfriesland Stürmer durch ein schönes Dribbling die Gegner Nur in Ausnahmefällen und zumeist auch noch nicht populär. Der Ostfriesische Kurier umging und kurz vor dem Tore derselben den nur in Form von eingesandten Beiträgen ging die muss erst einmal aufklären. Zitat: „Es ist wohl Ball zur Mitte gab, wo derselbe dann in das Hei- Zeitung – im Lokalteil! – in der zweiten Hälfte nicht jedem unserer geschätzten Leser bekannt, ligtum der Delmenhorster befördert wurde und des 19. Jahrhunderts und noch lange Zeit danach welches Interesse der Fußballsport nicht nur in vermochten die Heimischen damit zu egalisieren. mehr oder minder sporadisch auf sportliche Vor- seinem Ursprungsland England, sondern auch Jetzt aber legten die Gäste auch ein schärferes gänge und Ereignisse in Norden und Umgebung in unserem lieben Deutschland hervorruft. In Spiel an den Tag, demgegenüber aber die Kräfte ein. Doch immerhin verfolgte sie aufmerksam die fast sämtlichen größeren Städten findet der der Schwarz-Rot-Blauen zu schwinden began- frühe Entwicklung des Turnens auf Vereinsebene Fußballsport begeisterte Aufnahme und stellen nen und wussten die Ersteren dieses zu benutzen, und in den Schulen und schilderte 1895/96 bei- sich bei Wettspielen tausende von Personen als um den Sieg an sich zu reißen, indem dieselben Frank Müller, Zehnkampf. spielsweise ausführlich die damaligen „Großen Zuschauer ein. Wir können den Besuch des Wett- noch vier Mal den Ball die Pfosten von Fresenas Norder TV, 1992 und 1996. Radfahrerfeste“. 1902 hieß es, dass der seit län- spiels jedermann bestens empfehlen.“ Tor passieren ließen. Der Sieg war mit einem gerer Zeit bestehende Norder Eislaufverein in Einen Tag vor dem Anpfiff leistet die Redak- Resultat von 5:1 zu Gunsten des Fußballklubs finanzielle Schwierigkeiten geraten sei und den tion dann ganze Aufklärungsarbeit und macht Delmenhorst entschieden.“ Betrieb einer „Eiswiese“ in Bargebur nach meh- sich zum Fürsprecher des Fußballs. Sie veröf- Der vermutlich von einem freien Mitarbeiter reren „schlechten Wintern“ nicht mehr fortfüh- fentlicht den Plan eines Spielfeldes und erläu- verfasste erste Sportbericht in der Norder Hei- ren könne. tert: „Der Zweck des Spiels ist nun der: Die erste matzeitung schließt mit der Bemerkung, dass Die ersten nachweisbaren Sportberichte, Partei sucht den Ball durch das Tor der zweiten sich der heimische Fußballklub Fresena bereits die diese Bezeichnung tatsächlich verdienen, und umgekehrt die zweite Partei den Ball durch nach einer viermonatigen Übungszeit an die erschienen im Sommer 1902 im Lokalteil. Sie das Tor der ersten zu schlagen.“ Öffentlichkeit wagte, während die Delmenhors- befasssten sich eingehend mit dem ersten Fuß- Über das Spiel selbst berichtet die Zeitung ter mit dem Auftritt in Norden schon ihr 25. Spiel ballspiel, das damals in der Küstenstadt ausge- am 28. August 1902 im Stil der damaligen Zeit: absolvierten. Die Absicht, so die Zeitung, in der tragen wurde. „Leider war die Witterung etwas ungünstig, Einwohnerschaft das Interesse am Fußballsport Am 16. August 1902 meldet die Zeitung, dass doch hatte sich dennnoch eine ziemlich große zu wecken, sei jedoch in vollstem Maße gelungen. den Einwohnern von Norden und Umgebung Zuschauermenge eingefunden. Nachdem um In den 1920er-Jahren bekam der Sport in der „ein ganz besonderer Genuss bevorsteht“. Wie halb vier Uhr das Fest mit einem flotten Marsche neu eingeführten, anfangs unregelmäßig erschei- auch im Anzeigenteil angekündigt, veranstaltet eingeleitet wurde, gab der Kampfrichter kurz nenden Rubrik „Sport und Spiel“ erstmals einen der wenige Monate zuvor gegründete, in der Fol- darauf das Signal zum Beginn. Delmenhorst festen Stammplatz im lokalen Teil. Sie brachte örtliche und überregionale Meldungen. Auf Initi- 1902 findet auf dem Gelände hinter der Teefirma Onno Behrends ein Fußballspiel zwischen ative des Chefredakteurs Diedrich Gerhard Sol- Norden und Delmenhorst statt. Es handelt sich vermutlich um das erste Fußballspiel in Norden. tau kam es 1926 zur Gründung des Klootschie- Der Kurier widmete dem besonderen Ereignis eine umfangreiche Berichterstattung. ßer-Kreisverbandes Norden. Nach dem Neubeginn 1949/50 wurde die Rubrik unter dem umgekehrten Titel „Spiel und Marco Kutscher, Springreiten, 2004 und 2008. Sport“ zunächst noch lange Zeit beibehalten. Zuständig war vor allem der Mitarbeiter Hans Kowalewski. Hinzu kamen in den 1950er-Jahren an den Wochenenden und in den Montagaus- gaben jedoch schon überregionale Sportseiten. Über lokale sportliche Großereignisse berichtete die Redaktion in Text und Bild auf Sonderseiten. Von der Gründung im Jahr 1949 bis 1955 führte der Redakteur Paul Finger denVorsitz im Motor- sportclub Norden. Noch in den 1970er-Jahren waren Mitglieder der Chefredaktion gleichermaßen verantwortlich für Lokales und Sport, dem in dieser Zeit aller- dings schon wesentlich mehr Platz eingeräumt wurde als vorher. Von 1976 bis 1982 war dann Helmut Burmann zuständig für den Sport im Ostfriesischen Kurier. Anfang der 1980er-Jahre entwickelte sich das eigenständige lokale Sportressort mit einem seitdem umfangreichen Text- und Bild- teil, der alle Sportarten berücksichtigt und auf Qualität und Aktualität höchsten Wert legt. Erster Ressortleiter war Thomas Aldick, gefolgt Silvia Rieger, Hürdenlauf, vom heutigen KURIER-Chefredakteur Manfred TuS , 1992 und 1996. Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 16 150 JAHRE

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1949 erscheint in altgewohnter Form, allerdings Leer (Rhauderfehn) und in der Stadt Emden, unter dem Titel „Norder Kurier – Heimatzeitung in den Landkreisen Aurich und Norden war die und allgemeiner Anzeiger für das Norderland Ostfriesen Zeitung überall als Zweitzeitung mit und seine Inseln, für das Brookmerland und für teilweise bis zu 40 Prozent Leseranteil vertre- die Krummhörn“ die Heimatzeitung nach vier- ten, während die Heimatzeitungen eine relative jähriger Zwangspause wieder. Der Titel „Nor- Marktvormacht von rund 60 Prozent der Leser der Kurier“ kommt in der Leserschaft nicht gut erreichten. Die vier Heimatverleger konzentrier- an und ab dem 1. September 1950 erscheint die ten ihre persönliche operative Verlegertätigkeit Irmgard Soltau,Verlegerin von 1953 bis 1972, Heimatzeitung wieder unter dem Traditionstitel auf ihre Heimatverlage. Sie beteiligten persön- war eine allgemein respektierte Dame, die mit „Ostfriesischer Kurier“ – dies war nach dem lich mit 10 Prozent Dr. jur. Fritz Blume, senior kluger Personalauswahl die Firma zwei Jahr- Ende des zweiten Weltkrieges quasi „die helle aus Jever an der Ostfriesen Zeitung. Dr. Blume zehnte führte. Stunde Null“ für den KURIER. Die Heimatzei- war eine anerkannte Verlegerpersönlichkeit, tungen führen in der Zeit ab 1949 einen harten der zeitweise auch Vizepräsident des Bundes- Wettbewerb mit den Zeitungen der Lizenzpresse, verbandes Deutscher Zeitungsverleger war. Dr. Von Christian Basse im Wesentlichen mit der sozialdemokratischen Blume, senior war zugleich Geschäftsführer des Wilhelmshavener Rundschau und der Ostfrie- Mettcker-Verlages in Jever/Wittmund. Unter der Die „dunkle Stunde Null“ war für den sen Zeitung, als Unterausgabe der Oldenburger Führung von Dr. Blume hielt das „Konstrukt der Nordwest Zeitung. Um wirtschaftlich erfolgreich Ostfriesischen Presselandschaft“ mit den rela- Ostfriesischen Kurier der 8. Mai 1945, eine Zeitung herauszugeben, mit einer täglichen tiven örtlichen Monopolen von 1950 bis 1979. nachdem kanadische Truppen zwei Tage Zustellung an die Leser, musste aber auch 1950 Die Zeitungen entwickelten sich erfolgreich. Die zuvor die Stadt Norden besetzt hatten. ein erheblicher Organisationsaufwand betrieben Ostfriesen Zeitung war Anfang der 1990er-Jahre Am Dienstag, 8. Mai 1945, erschien eine werden. Diese Kosten konnten nur gedeckt wer- mit über 42.000 verkauften Exemplaren in ganz Zeitung – zwar unter dem Titel Ostfriesischer den, wenn eine gewisse Anzahl zahlender Käufer Ostfriesland mit Abstand die größte Zeitung und Kurier, aber der Inhalt wurde geschrieben in für die Zeitungen vorhanden war. Wie bereits in wirtschaftlich aufgrund der Auflage auch beson- Deutsch und Englisch vom „Military Gouver- der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war in den ders erfolgreich. Es folgten dann in ihren lokalen nement – Germany Supreme Commander Area bevölkerungsschwachen Gebieten Ostfrieslands, Märkten die Heimatzeitungen: of Control“.Von diesem Zeitpunkt an wurde das insbesondere in der wirtschaftlich sehr schwie- Ursula Basse-Soltau, Verlegerin von1972 bis Erscheinen der bisherigen traditionellen Zeitun- rigen Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Titel Aufl.-Abo Aufl.-EV vk.Aufl. 1987, arbeitete bis 1982 im Büro im 1. Stock gen in Deutschland von den Alliierten aufgrund Weltkrieg, die Existenzgrundlage für mehrere III/93 Am Markt 21. derVerwicklungen der Presse unter dem Gleich- Zeitungen an einem Ort kaum gegeben. Selbst ON 11.889 1.549 13.438 schaltungsgesetz von 1933 in die nationalsozi- in der Großstadt Oldenburg hat die seit 1945 EZ 9.236 2.294 11.530 alistische Propaganda verboten. Es erschienen erscheinende Lizenzzeitung Nordwest Zeitung JW 8.287 595 8.882 Die Zeit von 1950 bis 1979 war zuerst vom nach 1945 nur einige Zeitungen, die herausge- stark zu kämpfen und hat kaum Ressourcen, um OZ 37.108 5.425 42.533 raschen Wiederaufbau Deutschlands geprägt. geben wurden von politisch nicht belasteten auch noch erfolgreich ihre Unterausgabe Ost- OZ-L 19.624 2.249 21.873 Die Zeitungen bekamen neben lokaler Werbung Personen. Im Bereich Oldenburg/Ostfriesland friesen Zeitung in Ostfriesland zu stabilisieren. OZ-A/W 7.885 1.428 9.313 auch zunehmend sogenannte nationale Anzei- erschien im Wesentlichen die Nordwest Zeitung Dies ist der Hintergrund für einen „Vernunft- OZ-E/N 9.599 1.748 11.347 gen aus der Markenartikelwerbung. Besonders aus Oldenburg, die für Ostfriesland eine Unter- Vertrag“ zwischen Fritz Bock, dem Verleger der OK 13.383 1.876 15.259 positiv war für die Zeitungen jedoch die Ent- ausgabe, die „Ostfriesen Zeitung“, herausgab. Nordwest Zeitung, und den Heimatverlegern in NBZ 2.045 80 2.125 wicklung der deutschen Handelswirtschaft. Es Die alten Zeitungsverlage, auch der Ostfriesi- Norden (Ostfriesischer Kurier - Diedrich Ger- NWZ 117.961 10.709 128.670 entstanden große nationale Genossenschaften, sche Kurier, verloren von einem auf den anderen hard Soltau (II)), Emden, (Rhein-Ems-Zeitung GA 10.225 956 11.181 das prominenteste Beispiel ist die EDEKA, die Tag ihre Existenzberechtigung. Da die Militär- (später Emder Zeitung) - Reinhard Gerhard), RH 6.107 80 6.187 mit Genossen ähnlich strukturierte Lebensmit- regierung jedoch Verlautbarungen an die deut- Aurich (Ostfriesische Nachrichten - Maud Dunk- WZ 25.183 4.888 30.071 telfilialen in ganz Deutschland umsetzte. Im sche Bevölkerung auch in ausführlicherer und mann) und Rhauderfehn (Siebe Ostendorp). AfH 13.083 1.006 14.089 ganzen deutschen Handel begann sich ab den schriftlicher Form herausgeben musste, konnte Die Ostfriesen Zeitung wird an die Heimatver- 1960er-Jahren eine intensive Filialisierung der auch der Kurier-Verlag, die Firma Heinrich Sol- lage mit Wirkung zum 1. Januar 1951 verkauft. Alle hiesigen Zeitungen kooperierten mit Betriebe durchzusetzen. Im Zuge ihrer Expan- tau, sich zunächst mit dem Druck dieser Mit- Gleichzeitig unterschreiben die Heimatverlage überregionalen Zeitungen sowohl hinsichtlich sion investierten diese nationalen Handelsfor- teilungsblätter – anfangs nur ein bis zwei pro einen Mantelbezugsvertrag für die überregio- der überregionalen nationalen Nachrichten men enorme Beträge inWerbung. Hauptnutznie- Woche – notdürftig retten. Später wurden den nalen Nachrichten der Ostfriesen Zeitung für (Mantelbezug) und auch hinsichtlich der nati- ßer waren hiervon die deutschen Tageszeitungen Alt-Verlagen auch das Herausgeben von Annon- zehn Jahre mit der Nordwest Zeitung. War der onalen Anzeigenvermarktung. Der Mantelbezug und ab den 1970er-Jahren zunehmend auch das cenblättern, aber nur gefüllt mit Annoncen ohne Kaufpreis von damals 100.000,00 DM schon eine der Ostfriesen Zeitung blieb seit dem Mantel- Fernsehen. Mit diesen sehr hohen Werbeerlösen Berichterstattung über das tägliche Leben, Herausforderung für die Heimatverleger, war bezugsvertrag von 1950 immer bei der Nord- war das Zeitungmachen in der Zeit von 1950 bis erlaubt. Für Redakteure der Heimatzeitungen für die Nordwest Zeitung der Mantelbezugsver- west Zeitung in Oldenburg. Die anderen Hei- 1980 ein sehr gutes Geschäft. Selbst die kleinen gab es in den Altverlagen defacto keine Arbeit. trag auf zehn Jahre ein noch viel größerer wirt- matzeitungen bezogen den politischen Mantel ostfriesischen Lokalzeitungen konnten sich eine Dies änderte sich im September 1949, als schaftlicher Gewinn. Die vier Heimatverlage eine Zeit lang vom Verlag Pörtner aus Bremen, autarke Produktionswertschöpfung, bestehend in Westdeutschland mit dem Grundgesetz der waren gezwungen, die Ostfriesen Zeitung wirt- später lange Jahre von der Neuen Osnabrücker aus eigener Lokalredaktionen, eigener Anzei- Bundesrepublik Deutschland eine neue staat- schaftlich erfolgreich am Markt zu halten, um Zeitung. Seit 1983 wurde die Kooperation mit genverkaufsabteilungen, eigenen Satzabteilun- liche Verfasstheit in Kraft trat. Im Artikel 5 des den Mantelbezugsvertrag auf zehn Jahre auch der Nordwest Zeitung in Oldenburg nochmals gen und eigener Zeitungsdruckerei leisten. Grundgesetzes wurde die Meinungsfreiheit und bedienen zu können. In der Folge bildete sich vertieft und neben der nationalen Anzeigenver- Auch der Ostfriesische Kurier war mit einer damit auch eine freiheitliche Presse garantiert ein lokales Monopol der Ostfriesen Zeitung mit marktung wurde auch der Bezug des politischen Belegschaft von 100 Mitarbeitern in Norden und der bisherige Lizenzzwang der Militärregie- Absatzgebieten in der Stadt Leer und im nörd- Mantels von Oldenburg von den ostfriesischen eines der größeren und respektableren Unter- rung der Alliierten aufgehoben. Am 1. Oktober lichen Landkreis Leer. Im südlichen Landkreis Lokalzeitungen vereinbart. nehmen in Norden. Seit dem frühen Tod von Diedrich Gerhard Soltau (II) 1953 führte seine Frau Irmgard Soltau, geb. Lattmann, den Ver- lag als alleinige Eigentümerin bis zu ihrem Tod 1972. Irmgard Soltau war in den 50er-Jahren als weibliche Unternehmerin auch im Kreis der ostfriesischen Kollegenverleger eine Ausnahme, die aber offensichtlich erheblichen Respekt genoss. Mit langjährigen Personalentscheidun- gen führte sie denVerlag über 19 Jahre. Seit 1957 wirkte unter ihr Heinrich Siever zunächst als technischer Betriebsleiter, später Prokurist und dann auch als Verlagsleiter. Der wirtschaftliche Erfolg des Verlages war ein wenig auch darin sichtbar, dass das Verlagshaus in Norden, Am Markt 21, immer sowohl baulich als auch tech- nisch auf Höhe der Zeit gehalten wurde. Bereits 1960 ließ sich Irmgard Soltau in einem Merce- des Benz 180 Ponton zu den Gesellschafterver- sammlungen der Ostfriesen Zeitung chauffieren, wo der Ostfriesische Kurier seit demVertrag von 1950 eine 27-Prozent-Beteiligung hielt.

Belegschaftsfoto zum 90. Jubiläum 1957 – Verlegerin Irmgard Soltau sitzt in der ersten Reihe (7. von links). Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 18 150 JAHRE

Die Hochdruck-Rotation von der Firma Vomag aus Plauen druckte den KURIER von 1969 bis 1985 Die Handsetzerei wurde bis 1979 betrieben. Überschriften und Sondertexte wurden aus einzelnen Am Markt 21 im Hinterhaus. Die Papierrollen kamen von der Pottbackerslohne von hinten ins Bleibuchstaben in Winkelhaken zusammengesetzt. Deswegen war es besonders wichtig, Gebäude, wo morgens die frisch gedruckten Zeitungen an die Boten übergeben wurden. dass Setzer auch orthografisch sicher waren.

Der KURIER produzierte, seitdem die Stadt Brown an der Universität Erlangen) und dem Weite wie dem großen „W“ und Buchstaben mit Emden im Zweiten Weltkrieg mehrfach – ver- Verlagsleiter Heinrich Siever in Norden. Als kleiner Weite wie dem kleinen „i“ unterschie- heerend am 6. September 1944 – bombardiert Ergebnis wird 1972 die Einzelfirma Heinrich den wurde, gab es derartige Anforderungen bei wurde, auch die damalige Rhein-Ems-Zeitung. Soltau, Inhaberin Irmgard Soltau, umgewan- Schreibmaschinentastaturen nicht. Weibliche Der technische Betrieb der Setzmaschinen und delt in eine Kommanditgesellschaft Druck und Schreibkräfte, wie sie in Anwaltskanzleien oder der Druckerei der damaligen Rhein-Ems-Zei- Verlag H. Soltau GmbH „Ostfriesischer Kurier“ Banken eingesetzt wurden, konnten viel schnel- tung waren dem Bombenhagel zum Opfer gefal- KG. Der Verlagsleiter Heinrich Siever wird mit ler Schreibmaschinentastaturen bedienen als len. Dieser Auftrag sicherte beimVerlag Heinrich zehn Prozent und die drei Töchter mit jeweils die umgeschulten Maschinensetzer. Weiterhin Soltau in den 1970er-Jahren 30 Arbeitsplätze 30 Prozent beteiligt. Die älteste Tochter Ursula waren die weiblichen Schreibkräfte wesent- der 100-köpfigen Stammbelegschaft. Mit rund Basse-Soltau kommt nach Norden und wird lich billiger. 1979 erhielt ein Schriftsetzer im 23.000 Exemplaren Druckauflage war der tech- zusammen mit Heinrich Siever Geschäftsfüh- Normallohn 22,50 DM ohne Schichtzuschläge nische Betrieb des Ostfriesischen Kuriers in den rerin der neuen Kommanditgesellschaft. Der von teilweise 100 Prozent, während eine Bank- 1970er-Jahren sehr gut ausgelastet und war als seit 1965 beim KURIER anerkannt wirkende schreibkraft auf dem ostfriesischen Arbeits- Einzelbetrieb in der Mitte zwischen der größe- Chefredakteur Kurt Eschrich verlässt Norden markt ein Drittel davon ohne jeden Schichtzu- ren Ostfriesen Zeitung in Leer und den benach- und geht zur Zeitung Die Harke in Nienburg. schlag erhielt. Edzard Gerhard investierte 1979 barten kleinerenVerlagen positioniert. Hintergrund waren wahrscheinlich die schwie- in genau die gleichen Fotosatzanlagen, die sich Der Tod von Irmgard Soltau Anfang 1973 rigen atmosphärischen Verhandlungen in der in Norden beim KURIER nach einer langen hat nachhaltige Folgen für den Verlag Heinrich Erbfolge. Ursula Basse-Soltau muss ungeplant Test- und Ausprobierphase von 1976 bis 1978 Soltau. Bereits im Vorfeld gab es sehr schwie- gleich auch noch die Chefredakteursrolle beim als erfolgreich etabliert hatten. Allerdings setzte rige und langjährige Verhandlungen zwischen KURIER übernehmen. Edzard Gerhard von der gerade schließenden den drei Töchtern Ursula Basse-Soltau (geb. Die drei Schwestern und der Verlagsleiter Bank für Gemeinschaft frei gewordene Schreib- 1928, verheiratet mit dem Oberkirchenrat Otto- Siever können auch in den Folgejahren offen- kräfte ein. Der KURIER verlor zum 1. Juli 1979 kar Basse in Stuttgart), Gisela Hake (geb. 1928, sichtlich nicht zueinanderfinden. In den 1970er- den Emder Satzauftrag und hatte rund 15 verheiratet mit dem selbstständigen Malermeis- Jahren kommen zugleich in der Druck- und Mitarbeiter seiner Stammbelegschaft von 100 „Jonny“ Hedden, langjähriger Leiter der ter Hans-Hermann Hake in Osnabrück), der Verlagsindustrie immer mehr der Fotosatz und Mann zu viel. Ein wirtschaftliches Desaster ent- Setzerei, beim Umbruch einer Seite in Blei. Tochter Hannelore Brown (geb. 1938, verheira- später auch der mehrfarbige Zeitungsdruck wickelte sich. Die „Ausschießform“ wog beladen ca. 30 kg. tet mit dem Professor für Mathematik Clifford auf. Beide Verfahren bedeuten große techno- Der Emder Verleger Edzard Gerhard traf logische Herausforderungen und kostspielige jedoch eine noch viel gravierendere Entschei- Investitionen für die Zeitungen. Die großen dung für die ostfriesische Presselandschaft – er deutschen Anzeigenkunden – insbesondere aus gibt ab 1976 ein Anzeigenblatt für den Wirt- den Filialsystemen des Einzelhandels – dringen schaftsraum Emden heraus. Bis 1976 hatte die zunehmend auf die Fähigkeit zum vierfarbigen Ostfriesen Zeitung mit einer Auflage in der Stadt Zeitungsdruck. Bis dato haben die Zeitungen Emden von 5.000 Exemplaren, in der im Norden – auch der Ostfriesische Kurier – in der Regel angrenzenden Gemeinde Hinte mit einer Auflage eine Drucktechnik, die sehr aufwendig einen von 1.500 Exemplaren, in der Krummhörn mit Vierfarbdruck (4C-Druck) zwar auf der Titel- einer Auflag von 2.500 Exemplaren, in der im seite zu Weihnachten ermöglicht, aber nicht im Westen angrenzenden Gemeinde von 2.500 Alltag eingesetzt wird. Normalerweise wurde Exemplaren und in der im Süden angrenzenden einfarbig Schwarz gedruckt und die Über- Gemeinde Moormerland von 2.500 Exemplaren schriften wurden mit einer Schmuckfarbe oder ein sehr gutes Emder Anzeigengeschäft. Um mit einem farbigen Balken unterlegt. Beim die gesamte Emder und Umlands-Bevölkerung KURIER war die Schmuckfarbe Rot – sozusa- mit Anzeigen zu erreichen, schaltete der Han- gen die Hausfarbe des Blattes. In dieser wirt- del seit vielen Jahren alle Anzeigen 1:1 sowohl schaftlich und technologisch herausfordernden in der Ostfriesen Zeitung als auch in der jetzt Zeit verlässt Heinrich Siever den Verlag Soltau umbenannten Emder Zeitung. Genau auf die- zum 30. September 1976 und wird Verlagsleiter sen Wirtschaftsraum abgestellt erschien ab 1976 und Geschäftsführer bei der Ostfriesen Zeitung das Heimatblatt Emden. Der Anzeigenmillime- GmbH in Leer. Die Schwester Hannelore Brown ter kostete im Heimatblatt nur die Hälfte des verkaufte in dieser Situation ihre KURIER- addierten Anzeigenpreises in den beiden Zei- Der Umbruch im Fotosatz erfolgte mittels Kleben von Filmen. Die vormals hauptsächlich männliche Anteile, sodass Ursula Basse-Soltau 60 Prozent tungen Ostfriesen Zeitung und Emder Zeitung. Setzerbelegschaft wandelte sich in wenigen Jahren zu überwiegend weiblichen Mediengestaltern. der Anteile hielt und Gisela Hake 40 Prozent. Nahezu schlagartig wechselten Kunden in das Auch in den anderen Gesellschafterverla- neue Medium Anzeigenblatt. Zwar verlor auch Im Fotosatz werden die Bilder über Scanner erfasst. gen der Ostfriesen Zeitung in Leer kommt es in die Emder Zeitung fast alle Anzeigen, aber der Die ersten Scanner erhalten ihre Befehle noch „offline“ per Hand über eine einfache Tastatur. den 1970er-Jahren zu Generationswechseln. Für Umsatzgewinn im Anzeigenblatt Heimatblatt die ostfriesische Presselandschaft im Allgemei- machte für den Emder Verlag die Strategie nen und den KURIER im Speziellen gravierend dennoch lohnend. Weiterhin begann der Emder ist der Übergang in Emden. Edzard Gerhard Verleger Gerhard eine intensive Leser-Werbe- beerbt seinen Vater Reinhard Gerhard. Als Ers- kampagne mit immer höheren Geld- und Sach- tes benennt Gerhard die Rhein-Ems-Zeitung prämien, um der Ostfriesen Zeitung verkaufte um in Emder Zeitung und gibt der Zeitung ein Auflage abzunehmen und der Emder Zeitung betont modernes mehr am Boulevard-Stil ori- zuzuführen. Die Auflage der Emder OZ-Ausgabe entiertes Layout. Edzard Gerhard sieht, dass schrumpfte in der Folge deutlich. in Norden beim KURIER ab 1977 mit der Ein- Im Kreis der Gesellschafter der Ostfriesen führung des Fotosatzes und der Ablösung des Zeitung entwickelten sich verständlicherweise alten Bleisatzes sich für ihn Chancen ergeben erregte Diskussionen. Da die Ostfriesen Zei- wieder einen eigenen technischen Betrieb auf- tung wirtschaftlich außerordentlich gesund war, zubauen. In Norden wurden die bisherigen gab es Gesellschafter, die dem „jungen Mann“ Maschinensetzer, die als Facharbeiterelite in in Emden gewisse Anfangserfolge zulasten der der reüssierenden Zeitungslandschaft in den großen Ostfriesen Zeitung zugestehen wollten. 1960er- und 1970er-Jahren enorm hohe Löhne Norder Einwendungen wurden dahingehend erreicht hatten – deutlich höhere Löhne als z.B. abgetan, dass Norden missgünstig sei, weil man in der Autoindustrie üblich waren – auf das ja in Norden den Emder Satzauftrag verloren neue Fotosatzverfahren umgeschult. Eine Blei- habe. Zu den Befürwortern dieses Beschwich- satzmaschine der Firma Linotype hatte jedoch tigungskurses zählten bei der Ostfriesen Zei- eine ganz andere Tastatur und ganz andere tung auch prominent der ehemalige Norder Anforderungen als die normalen Schreibma- Geschäftsführer und inzwischen seit 1976 in schinentastaturen von den z. B. verwendeten Leer tätige Geschäftsführer Heinrich Siever. Die IBM-Fotosatzanlagen. Während auf einer Blei- Soltau-Erb-Auseinandersetzungen von Anfang satzmaschine zwischen Buchstaben mit großer der 1970er-Jahre flammten noch einmal auf. 19 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

Dann investierte der Emder Verleger 1980 in Folge setzte der KURIER seine Umsatzauswei- eine eigene Druckmaschine und zog zum 1. Juli tungsstrategie konsequent und sehr erfolgreich 1980 auch noch den Druckauftrag in Norden ab. um. Die Firma zog aus der Norder Innenstadt Die Ostfriesen Zeitungs Gesellschafter wun- um ins Gewerbegebiet Leegemoor, wo ebener- derten sich zunächst alle, weil die Millionen- dig entsprechend Produktionsmöglichkeiten für Investition in eine eigene Druckmaschine mit eine moderne Druckerei geschaffen wurden. Im einer Taktleistung von 20.000 Exemplaren pro alten Verlagsgebäude in der Norder Innenstadt Stunde für eine Emder Zeitung mit einer täg- wurde teilweise auf vier Etagen gearbeitet, das lichen Auflage von 9.000 Exemplaren wirklich Gebäude war 100 Meter lang und im Schnitt 10 wirtschaftlich keinen Sinn zu ergeben schien. Meter breit. Eine moderne Druckerei hätte man Das Wundern verging den ostfriesischen Kol- in diesem Gebäude niemals produktiv umset- legen allerdings dann sehr schnell, als Edzard zen können. Zusätzlich zu den Aufträgen aus Gerhard sein Anzeigenblatt Heimatblatt zügig dem Tourismus konnte sich die Firma Soltau von der Stadt Emden ausdehnte auf den ganzen Zeitschriftenkunden, unter anderem 1983 als Landkreis Aurich, danach auf den Landkreis Großkunden insbesondere den BBE-Verlag, die Wittmund und dann später noch zusätzlich ein betriebswirtschaftliche Tochter der Hauptge- Sonntags-Anzeigenblatt im gleichen Gebiet ins- meinschaft des Deutschen Einzelhandels (HDE) tallierte. Die Investition in die eigene Druckma- in Köln, sichern. Von den 30 Mitarbeitern, die schine war notwendig für diese Expansionsstra- ehemals für die Emder Zeitung gearbeitet hat- tegie. Denn in der Druckerei eines benachbarten ten, mussten zwar etliche Mitarbeiter ihren Kollegen hätte Edzard Gerhard natürlich nicht Arbeitsplatz innerhalb der Firma wechseln, ein konkurrierendes Anzeigenblatt gegen den aber es musste im Endeffekt kein Mitarbeiter Kollegenbetrieb drucken lassen können. entlassen werden. Der Ostfriesische Kurier war von allen Ver- Die Entscheidung von Edzard Gerhard, lagsnachbarn der Emder Zeitung ab 1980 von sein Anzeigenblatt von Emden bis Wittmund Das erste SKN-Gebäude an der Stellmacherstraße 14 hatte einen Verwaltungstrakt mit 900 m2 und diesem Emder Angriff am meisten betroffen. In auszudehnen, hatte das gleiche Kalkül wie drei technische Produktionshallen von 2.000 m2. Norden hatte man selbst 1980 auf die Kündi- zuvor im Wirtschaftsraum Emden – mit einem gung des Satzauftrages der Emder Zeitung aus Anzeigenblatt billiger anzubieten als Inserate eben Ereignisse zusammenfassen und auf Seite manchmal 50–100.000 Einwohner quasi eine 1979 immer noch keine Anpassungsstrategie in zwei Zeitungen kosteten. In Emden hatte 1 selbst produzieren. Extra für diesen Zweck, Zeitungsseite teilen, war es dem KURIER so entwickelt. Die Schwestern Soltau diskutierten diese Strategie funktioniert, weil Edzard Ger- auch um dem Vorwurf des Provinzialismus ggf. immer möglich ein „Mehr“ und eine viel tie- sehr kontrovers um Strategien. Eine Schwester hard sowohl in der Emder Zeitung als auch in zu begegnen, schaffte sich der KURIER einen fere Lokalberichterstattung zu pflegen, als viele wollte verkaufen, die andere Schwester nicht – der Ostfriesen Zeitung mit seinem Einfluss die eigenen Zugang zur Deutschen Presse Agentur andere Zeitungen. es kam zu keiner Entscheidung. Als die Kündi- Zeitungspreise hochhalten konnte und weil die an, wo man ggf. Bilder und Texte empfangen Obwohl der KURIER eine amtierende gute gung für den Druckauftrag kam, waren die ver- südlichen Ostfriesen Zeitungs-Gesellschafter konnte, um dann daraus auch nationale Nach- Chefredakteurin Gisela Rothermel im Jahr 1982 bliebenen zwei Schwestern Soltau in Norden so ihn gewähren ließen. Die Ausweitung des Hei- richten für die Seite 1 verarbeiten zu können. hatte, die auch noch eine mehrjährige Dienst- zerstritten, dass es zu einem außergerichtlichen matblattes auf die benachbarten Landkreise Mit der Entscheidung „Lokales auf Seite 1“ zeit vor sich hatte, ergriff Verleger Christian Schiedsverfahren kam, was von Anfang 1980 bis funktionierte so nicht, denn sowohl der Verlag stiegen auch sofort die Qualitätsanforderungen Basse 1983 beherzt die Chance, von der Nord- August 1981 dauerte. Im Zuge des Schiedsver- in Norden als auch die Verlage in Aurich und an die redaktionelle Berichterstattung aus dem see Zeitung in Bremerhaven den damals dort fahrens wurden im Endeffekt zwei Strategien Wittmund wehrten sich mit intensivem Wettbe- Norderland an. Ggf. mussten wichtige Dinge tätigen stellvertretenden Chefredakteur Johann – Verkauf des Verlages Soltau oder eine Strate- werb und brachten ihrerseits Anzeigenblätter aus Dornum auf die Seite 1 publiziert werden. Haddinga, gebürtig aus Norden, zusätzlich als gie der Umsatzausweitung in der allgemeinen heraus. Alle drei angegriffenen Verlage machten Bisher hatte man getrost alle Dornumer Nach- Chefredakteur einzustellen. Haddinga hatte in Druckindustrie, wo man die bisherige Stamm- im Wettbewerb erheblich Preisnachlässe und richten, egal wie wichtig sie waren, auf der Seite Norden noch seine Mutter und war ehemals belegschaft von Setzern und Druckern hätte die Gerhard-Strategie scheiterte 1984. Gerhard Großheide – Dornum abgedruckt. Die Redak- bei der Ostfriesen Zeitung in Leer ausgebildet einsetzen können.Während beimVerkauf für die musste aufgeben und musste zum 1. Januar 1985 tion des KURIERs musste jetzt viel sorgfältiger worden. Er hatte immer den Kontakt zu Ost- Gesellschafter Verkaufserlöse möglich gewe- seine neue Druckerei in Emden an ein Gemein- Nachrichten bewerten und ggf. auch journalis- friesland gehalten. Sowohl Johann Haddinga sen wären, mussten bei der Umsatzausweitung schaftsunternehmen Ostfriesische Presse Druck tisch bearbeiten. Der Rolle der Lokalzeitung als auch Verleger Christian Basse waren beide in der allgemeinen Druckindustrie erst ein- GmbH (OPD) mit jeweils 20 Prozent für die konnte dies nur gut tun. Im Gegensatz zur Wett- Liebhaber eines schönen Stückchen Kuchens. mal Millionen investiert werden, die der Verlag Verlage in Norden, Aurich, Rhauderfehn, Leer bewerbssituation in Emden, wo sich die Emder Im Hotel Fährhaus, bei Tee und gutem Kuchen, Heinrich Soltau hätte kreditieren müssen. und Emden verkaufen. Im Zuge der Gründung Zeitung und Ostfriesen Zeitung heftige Prämi- sicherte Basse Johann Haddinga und seiner Je länger das Schiedsverfahren dauerte, der OPD wurde Christian Basse einer der ope- enwettbewerbe um neue Leser leisteten, wurde Frau Gisela in den ersten fünf Minuten der umso mehr machte sich die verschlechternde rativen Geschäftsführer der Gesellschaft. Die in Norden Wert auf gute, schnelle und vor allem Verhandlung zu, dass das Finanzielle auch für wirtschaftliche Situation beim KURIER nach alten Druckstandorte in Norden, Aurich und seriöse Berichterstattung gelegt. Die KURIER- den kleineren KURIER gegenüber der Nord- dem Wegfall des Emder Satz- und dann Druck- Rhauderfehn wurden geschlossen. In Leer, am Redaktion wurde personell im Laufe der Jahre see Zeitung in Bremerhaven (70.000 Auflage auftrages bemerkbar. Mit dem Wegfall des Standort der Ostfriesen Zeitung, wurde in eine deutlich aufgestockt. Es wurden in der Redak- und Mantelzeitung für mehrere angeschlossene Druckauftrages hatte der Verlag, der zunächst deckungsgleiche Zeitungsrotation wie in Emden tion auch technische Mitarbeiter für das Layout Verlage im alten Land vor Hamburg) kein Pro- völlig schuldenfrei gewesen war, ab dem 1. Juli investiert. Die OPD ermöglichte so ihren Gesell- und den Umbruch sowie für die Bildbearbei- blem sei. Haddinga wiederum war sehr angetan, 1980 einen negativen Cashflow. Die Verkaufs- schaftern erhebliche Rationalisierungsgewinne, tung und das KURIER-Archiv eingestellt. Der von der klaren Fokussierung des Ostfriesischen option wurde mit der Dauer des Schiedsge- die die Verluste aus der Anzeigenblatt-Wettbe- KURIER gewann hierdurch deutlich an Leser- Kuriers auf die Lokalberichterstattung und er richtsverfahren daher immer weniger wert. Im werbssituation mit dem Heimatblatt von 1980 zuspruch. Gerade im ruinösen Wettbewerb mit wollte sich gerne intensiv in diese einbringen. Schiedsgerichtsverfahrens wurde die geschäfts- bis 1884 in den Folgejahren wieder ausgleichen den Anzeigenblättern des Gerhard Verlages Johann Haddinga war ein absoluter Glücksgriff führende Gesellschafterin Ursula Basse-Soltau konnten. sparten andere ostfriesische Zeitungen auch an für den KURIER. Mit sehr viel Liebe widmete von ihrem Sohn Christian Basse beraten, der der Redaktion ein. Der KURIER brachte schon sich Haddinga dem Lokalen.Wo Norder herum- das Konzept für die Umsatzausweitung in der Der Ostfriesische Kurier ist eine echte Anfang der 1980er-Jahre täglich Lokales Seite standen, darüber berichtete der KURIER. Had- Druckindustrie ausgearbeitet hatte. Die Idee 1, Lokales Service/Wetter S. 2, Lokales Norden dinga fand sogar noch Zeit zahlreiche Bücher Lokalzeitung – Lokales auf Seite 1 war, dass derVerlag Soltau sich mit seinen guten S. 3–5, Lokale Familienanzeigen S. 7–8, Lokales imVerlag Soltau-Kurier über Norden und seine Kontakten vor Ort um die Herstellung der neu Zum Jahreswechsel 1978/79 gab es in Nord- Inseln, Lokales Brookmerland – Hage, Lokales Heimatgeschichte zu schreiben. Haddinga blieb aufkommenden Tourismusverzeichnisse bemü- deutschland einen heftigen Wintereinbruch, Großheide – Dornum, Lokalsport ein bis zwei bis 1999 Chefredakteur des KURIERs. Nach hen solle. In Ostfriesland gab es damals keine der zunächst völlig unterschätzt wurde. In der Seiten in der Woche, fünf Seiten Lokalsport am seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst Druckerei, die sich um diese regionalen Auf- flachen norddeutschen Tiefebene führte der Montag nach dem Wochenende heraus. Damit betreute er zahlreiche Kolumnen (historische träge bewarb und auch dafür ausgestattet war. Schneefall in Zusammenhang mit Windstürmen brachte der KURIER über das Norderland ein Bilder, den Ostfreeslandkalender, die Beilage Die gesamten Tourismuswerbemittel wurden schnell zu meterhohen Schneeverwehungen Vielfaches an Berichterstattung als der Wett- „Heim und Herd“, und viele historische und in der Regel nach Nordrhein-Westfalen oder vor denen die Straßenmeistereien schnell kapi- bewerb, aber auch als andere Lokalzeitungen auch nette Heimatgeschichten, sowie diverse noch weiter weg vergeben. Christian Basse war tulieren mussten. Selbst der massive Einsatz über ihre Hauptverbreitungsorte. Im enge- Rückblicke) im KURIER weiter. Selbst mit jetzt nach dem Abitur Zeitsoldat auf zwei Jahre bei der Bundeswehr mit schweren Bergepanzern ren Norderland leben 70.000 Einwohner. Der 82 Lebensjahren steht Johann Haddinga noch der Bundeswehr gewesen und hatte dort eine konnte nicht verhindern, dass Dörfer, Einzel- KURIER bringt jeden Tag bezogen auf 10.000 auf der Lohnliste der Firma.Verleger Christian Offiziersausbildung bekommen. Danach hatte höfe und viele Straßenverbindungen tagelang Einwohner mehr als eine Seite Lokales heraus. Basse ist heute noch stolz darauf, dass bei der Basse ein Redaktionsvolontariat absolviert und nicht erreichbar waren. Der Ostfriesische Vergleicht man das mit Großstädten, wo sich Firma mehrere Rentner mit Lust und Laune ein halbes Jahr als Wirtschaftsredakteur gear- Kurier bekam 1978 seinen politischen Mantel beitet. Danach studierte er Betriebswirtschaft aus Oldenburg mit sogenannten Matern (Papp- an der Universität Hamburg und hatte eigent- trägern, von denen dann die Blei-Druckplatten lich keineswegs den Plan nach Ostfriesland zu abgegossen wurden) per Pkw über die Straße gehen. Noch während des Schiedsverfahrens der in der Nacht. Die Bundesstraßen nach Norden Soltau-Schwestern beriet Christian Basse seine waren durch den Schnee nicht mehr passierbar. Mutter Ursula auch bei den Bankverhandlungen Mehrere Tage erschien deswegen der KURIER für die Strategie Umsatzausweitung. Die ent- ohne den politischen Mantel nur mit loka- scheidende Hausbank hatte natürlich Kenntnis len Nachrichten und Anzeigen aus Norden. In von dem Schiedsverfahren erhalten und hatte dieser Zeit war Gisela Rothermel (1976–1985) erhebliche Bedenken wegen der potenziellen Chefredakteurin beim KURIER. Die KURIER- Gesellschafterstreitigkeiten und deren Auswir- Leser nahmen die Umstellung auf die Lokal- kungen auf die zukünftige Geschäftsführung. nachrichten auf Seite 1 zunächst mit Humor Diese Bankenbedenken führten schließlich zum und Verständnis, dann aber offensichtlich mit Abschluss des Schiedsverfahrens dahingehend, Zustimmung auf. Verlegerin Ursula Basse- dass sich Christian Basse verpflichten musste, Soltau und Chefredakteurin Gisela Rothermel in die Geschäftsführung der Firma einzutreten fassten dann nach wenigen Tagen einen für und auch eine Bürgschaft zu übernehmen. Die die damalige Zeit revolutionären Beschluss, Schwestern Soltau erhielten – verglichen mit der Ostfriesische Kurier sei eine echte Lokal- ihren früheren Ausschüttungen – eine deutlich zeitung, der seine Berichterstattungsaufgabe geringere Garantiedividende und mussten dafür ausschließlich im Norderland sehen würde und ihre Stimmrechte, nicht die übrigen Gesell- man würde daher die Politik auf das zweite schafterrechte, solange an Christian Basse Buch (in der Regel das Teilprodukt von S. 16 bis abtreten, wie dieser die Bürgschaft hielt und S. 32) hinten im Zeitungsprodukt schieben und die Garantiedividende ggf. auch zulasten des in Zukunft auf Seite 1 mit dem Lokalen auf- Geschäftsführergehaltes von Christian Basse machen. Wenn dann etwas überregional beson- gezahlt würde. ders Wichtiges sei, was auch auf das Norderland Am 1. November 1981 trat Christian Basse in Auswirkungen haben würde, wie z.B. Bundes- Ursula Basse-Soltau mauert bei der Grundsteinlegung 1982 eine traditionelle „Baurolle“ ein – die Geschäftsführung der Firma ein. Er war zu und Landeswahlen, Fußball-WM und -EM, Inhalt der Ostfriesische Kurier vom aktuellen Tage; rechts im Bild der damalige Landrat Hinrich diesem Zeitpunkt gerade noch 26 Jahre alt. In dann würde die Redaktion in Norden vor Ort Swieter, links Christian Basse. Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 20 150 JAHRE

wertvolle Arbeit für die Firma – selbstver- wieder zu Auseinandersetzungen um den Druck Druck bezahlen musste, wurden die Farbanzei- Der Verlag Soltau hatte nach dem Einstieg ständlich freiwillig, aber natürlich ordentlich und die Konditionen für dessen Anzeigenblät- genpreise massiv gesenkt bzw. Farbe wurde für der NWZ 1998 in die Gesellschafterebene bei entlohnt – leisten. ter. 1997 schied schließlich Edzard Gerhard mit den Preis von Schwarz-Weiß abgegeben, weil ja der Ostfriesen Zeitung in Leer und beim Ger- Eine zweite ebenfalls eminent erfolgrei- seinem Verlag Emder Zeitung aus der OPD aus sowieso alle Seiten in 4C gedruckt wurden. Der hard Verlag in Emden mit der NWZ im Jahr che Personalentscheidung traf Verleger Basse und verkaufte an die Verlage in Aurich in Nor- Wettbewerb, den Gerhard Druck in Riepe ent- 2000 Verhandlungen aufgenommen über eine als er 1983 Martin Stromann als Bildredak- den, die fortan in Emden mit jeweils 50 Prozent fesselte, war massiv und betraf dieses Mal nicht Überkreuzbeteiligung.Im Zuge dessen hatte der teur für den Verlag einstellte. Stromann hatte beteiligt waren. Edzard Gerhard baute 1997 nur Ostfriesland, sondern auch das angrenzende Verlag Soltau aus seiner Unternehmensgruppe eine Ausbildung beim Finanzamt und als Leh- auch mit Förderung des Landes Niedersachsen Oldenburg. Die Antwort der betroffenen Ver- 2000 die Ostfriesische Kurier KG gegründet. rer gemacht. Basse hatte sich trotz mehrfacher eine neue Druckerei am Standort Riepe auf, die lage war allerdings ebenfalls heftig und die Fol- Die NWZ brachte in diese Ostfriesische Kurier Anfragen von Stromann zunächst schwergetan, unter Mitwirkung des damaligen niedersäch- gen kamen jetzt deutlich schneller. Bereits zum KG einen 9-Prozent-Anteil amVerlag der NWZ diesen einzustellen, weil ein privatwirtschaft- sischen Ministerpräsident Gerhard Schröder 31. Dezember 1998 konnte sich die Oldenbur- ein und erhielt damit an der Ostfriesischen licher Ostfriesischer Kurier eben einem Mitar- als unternehmerische weitblickende Handlung ger Nordwest Zeitung mit 24,5 Prozent bei der Kurier KG eine 51-Prozent-Mehrheit. Dafür beiter keine Beamtenpension und die Sicherheit gelobt und eröffnet wurde. Mit keinem Wort Emder Zeitung einkaufen. Die Gerhardsche war der Soltau-Verleger Christian Basse in der eines öffentlichen Beamtenverhältnisses garan- gedachten die Eröffnungsredner in Riepe den Druck- und Anzeigenblattexpansion hatte die- Gesellschafterversammlung des Oldenburger tieren kann. 1983 begann der Verlag Soltau übrig gebliebenen Gesellschaftern und Mitar- ses Mal schneller ihr Ende gefunden als Anfang NWZ-Verlages, neben den beiden Familien der allerdings seine Monatszeitschrift Ostfriesland beitern am Standort der OPD Emden, die plötz- der 1980er-Jahre. Die Ostfriesische Presseland- NWZ, mit jeweils hälftigen Gesellschaftsantei- Magazin herauszugeben. Vor diesem Hinter- lich ein Drittel ihres Dauerauftragsvolumens schaft hatte sich am Jahresende grundlegend len mit neun Prozent mit Sitz und Stimme ver- grund stellte Basse dann Martin Stromann doch verloren hatten. Zeitungsdruckereien sind sehr gewandelt. Die Ostfriesen waren nicht mehr treten. Für den OK war dies eine wirtschaftlich ein. Stromann war ähnlich wie Haddinga ein spezialisiert aufgestellte Unternehmen, in denen unter sich, der Oldenburger Großverlag war nun erfolgreiche Beteiligung, die daneben Einfluss- gebürtiger Ostfriese – aus Borssum in Emden. man eigentlich nur Zeitungen herstellen kann. wesentlich beteiligt in Leer und in Emden. möglichkeiten auf den Oldenburger Großver- Aber Stromann hatte ein untrügliches Gespür Zeitungen sind relativ lokal gebundene Produk- Bereits zum 1. Januar 2002 wird der Gene- lag ermöglichte, die den anderen ostfriesischen für Fotomotive, dafür, was Ostfriesen interes- tionen. Beim Wegfall eines Zeitungsauftrages ralanzeiger Rhauderfehn von der Ostfriesen Verlagen nicht möglich waren. siert und Stromann war – ebenso wie Haddinga gibt es für die Zeitungsdruckerei fast keinen Zeitung GmbH in Leer übernommen. Auch hier Die Beteiligungskäufe der Nordwest Zei- – im Dienst der Veröffentlichung unterwegs. potenziellen Ersatz. Der Norder Verlag Soltau war die verfehlte Anzeigenblattexpansion und tung rufen das Bundeskartellamt auf den Plan. Auch der Zeitung Ostfriesischer Kurier tat die hatte diese Erfahrung, auch mit Edzard Ger- der daraufhin einsetzende Wettbewerbsdruck, Er erfolgen Hausdurchsuchungen in Oldenburg Qualität der Stromann-Bilder unendlich gut. hard, schon einmal 1980 gemacht und musste insbesondere von der wesentlich größeren Zei- bei der NWZ, in den beteiligten Anwaltskanz- Keine andere Zeitung Ostfrieslands hatte einen damals erheblich umstrukturieren und Millio- tungsgruppe Neue Osnabrücker Zeitung, dem leien und in den Privathäusern. In der Folge ähnlich herausragenden Bildredakteur. Martin nen in neue Maschinen und Gebäude investie- Mutterunternehmen der Ems Zeitung in Papen- kommt es zu einem Kartellentflechtungsver- Stromann ist heute im Jubiläumsjahr 2017 Lei- ren, um alternativ zum Emder Zeitungsauftrag burg, der Grund für das Ende der eigenständi- fahren. Die NWZ darf ab 1. Januar 2008 nur ter einer Abteilung Bildredaktion beim Verlag wieder Arbeit für seine Mitarbeiter zu erlangen. gen Lokalverlagsexistenz. Im neuen Unterneh- ihre 100-Prozent-Beteiligung Emder Zeitung Soltau mit zwei Fotografen, einer technischen Mit der neuen Druckerei in Riepe verfügte men Ostfriesen Zeitung mit Generalanzeiger und am Sonntagsreport in Leer in Ostfriesland Bildarchivarin mit dem größten Bildarchiv auf die Emder Zeitung, bzw. ihr Verleger Edzard kommt es in den Folgejahren zu einem massiven behalten. Die Anteile an der Ostfriesen Zeitung jeden Fall im Nordwesten und einer entspre- Gerhard, nun 1997 über die modernste Zei- Personalabbau. Die Ostfriesen Zeitung entschei- müssen, deutlich niedriger als die ursprüngli- chend ausgestatteten EDV. Auch diese Personal- tungsrotation im Nordwesten. Hier konnten Zei- det ferner ihren Druckstandort Leer aufzugeben chen Anschaffungskosten an die OZ-Gesell- entscheidung prägte in Konstanz und Güte die tungen hergestellt werden, die auf allen Seiten und ab Juli 2003 in Oldenburg bei der Drucke- schafter Dunkmann und Engelberg, verkauft Qualität der redaktionellen Berichterstattung in 4C in hoher Qualität gedruckt werden konn- rei der Nordwest Zeitung drucken zu lassen. In werden . Hierdurch werden die Familien Dunk- des Ostfriesischen Kuriers erheblich. ten. Edzard Gerhard griff auf dem allgemeinen der Folge kommt es zu weiteren Verkäufen von mann und Engelberg mit jeweils 40 Prozent die Druckmarkt und auf dem speziellen Druckmarkt OZ-Gesellschaftern an die Nordwest Zeitung bestimmenden Gesellschafter der Ostfriesen 1992–2007 für Anzeigenblätter in ganz Nordwestdeutsch- – direkt und indirekt. 2006 verkauft Edzard Zeitung. Edzard Gerhard hält als Dritter 20 land an. Unter anderem druckte er zu sehr güns- Gerhard seine restlichen Anteile an der Emder Prozent der Gesellschaftsanteile. Zeitungslandschaft Ostfriesland tigen Konditionen auch Anzeigenblätter, die im Zeitung an die Nordwest Zeitung. Er behält nun Die Überkreuzbeteiligung NWZ und Ost- im Umbruch Gebiet der Nordwest Zeitung erschienen. In sei- seine Druckerei in Riepe allein zurück. Im Zuge friesischer Kurier wird ebenfalls zum Jahres- nen eigenen Anzeigenblättern Heimatblatt und des Verkaufs erhält der Gerhard Druck in Riepe ende 2007 zurück abgewickelt. Obwohl die Wettbewerbssituation mit Grün- Sonntagsblatt, wo er nicht mehr die angeblich noch einen zehn-jährigen Druckvertrag für die dung der Ostfriesischen Presse Druck GmbH so teuren Druckpreise der Ostfriesischen Presse Emder Zeitung und deren Anzeigenblätter. (OPD) im Jahr 1985 beruhigt zu sein schien und obwohl die Gemeinschaftsunternehmen OPD und Ostfriesen Zeitung (OZ) sehr gutes Geld verdienten, kamen die ostfriesischen Verlage nicht zur Ruhe. Vielleicht waren es auch ein- fach zu viele Gewinne, die bei der Ostfriesen Zeitung und der Ostfriesischen Presse Druck in diesen Jahren anfielen und für die Gesell- schafter wieder neue Ideen möglich zu machen schienen. Nachdem im Norden Edzard Gerhard mit seiner Anzeigeblattexpansion zumindest in Emden vorgemacht hatte, dass man die Gemein- schaftsunternehmung Ostfriesen Zeitung ruhig schädigen kann, wollte man in Rhauderfehn diesen Versuch ebenfalls unternehmen. Der Generalanzeiger brachte Anzeigenblätter her- aus, die die Verbreitungsgebiete der OZ Leer, des Generalanzeigers Rhauderfehn und zum Teil die Gebiete der benachbarten Ems Zeitung in Papenburg überdeckten. Die Anzeigenblätter wurden bei der OPD am Standort Leer gedruckt. Es kam immer wieder zu Streitigkeiten über den Druckpreis, obwohl dieser schon deutlich günstiger war als der Druckpreis für die Zei- tung. 1992 schied der Generalanzeiger aus der gemeinsamen Druckgesellschaft Ostfriesischer Presse Druck GmbH aus. Die bisher wirtschaft- liche sehr erfolgreiche Ostfriesische Presse Druck GmbH musste geteilt werden und der Druckstandort Leer wurde von der Ostfriesen Zeitung GmbH übernommen. Es kam schließ- lich zu einem Wirtschaftsprüfergutachten zu den Druckkosten am Standort Leer, wonach die Druckkosten für die Anzeigenblätter des Gene- ralanzeigers deutlich unter den Vollkosten für die Anzeigenblattproduktion aus Rhauderfehn liegen würden. Da die Gesellschafterversamm- lungsmehrheit hieraus keine Konsequenzen zog, ähnlich wie Anfang der 1980er-Jahre als Edzard Gerhard mit seinen Anzeigenblättern in Emden die Ostfriesen Zeitung massiv schä- digte, verkaufte der Verlag Soltau zum 1. Okto- ber 1998 seine Anteile an der Ostfriesen Zeitung von inzwischen nur noch neun Prozent an den Generalanzeiger Rhauderfehn. Bereits vorher war der ehemalige Soltau-Gesellschaftsan- Titelseite der 100-jährigen teil an der Ostfriesen Zeitung von 27 Prozent Jubiläumsbeilage 1967. geteilt worden auf die drei Soltau-Schwestern. Der Generalanzeiger verkaufte den vom Verlag Soltau erworbenen Anteil sofort weiter an die Nordwest Zeitung in Oldenburg. Bereits 1997 hatte die Nordwest Zeitung in Leer ein dort zur Ostfriesen Zeitung in Konkurrenz erscheinen- des Anzeigenblatt Sonntagsreport gekauft. In Zur Einweihung des neuen Druck- der weiteren Folge verkaufte auch die Soltau- und Verlagshauses 1983 im Sommer Tochter Hannelore Brown ihre OZ-Anteile an erschien im Ostfriesischen Kurier eine die Nordwest Zeitung in Oldenburg. Der OPD-Standort Emden gehörte nach der umfangreiche Zeitungsbeilage, in der Abspaltung des Standorts Leer ab 1992 den drei die neuen Produktionsmöglichkeiten Gesellschaftern aus Aurich, Norden und Emden sowohl für die Zeitung als auch für die zu jeweils einem Drittel. Auch hier kam es mit deutlich erweiterte Akzidenzdruckerei dem Druckkunden Edzard Gerhard immer dargestellt wurden. 21 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

2005–2011 Wochen gesteckt. Der Verdrängungswettbewerb Zum 17. Oktober 2008 kauft die Ostfriesen ein sehr heftiger Leserwettbewerb auf Norder- Zeitungskrieg gegen den kostet die Verlage in Aurich in Norden extrem Zeitung die Norderneyer Badezeitung vom ehe- ney geführt. Der KURIER führt für die Insel Ostfriesischen Kurier viel Geld. In der Folge übernimmt die Ostfriesen maligen Soltau-Schwester-Betrieb Otto G. Sol- Norderney jeden Tag mit der Seite 9 ein neues Zeitung zum 26. Februar 2009 in einem Pacht- tau, Inhaber Dieter Soltau. In 2009 wird auch festes Ressort ein. Nach zwei Jahren ist es dem Auch im Auricher Verlag Dunkmann spitzt modell die Ostfriesischen Nachrichten in Aurich. der technische Betrieb von Otto G. Soltau mit KURIER gelungen seine verkaufte Auflage für sich die wirtschaftliche Situation Anfang der Robert Dunkmann wird in der Folge einer der dem historischen Gebäude, Am Markt 6, von den KURIER auf Norderney von 50 Exempla- 2000er-Jahre zu. Der AuricherVerlag verlässt die beiden Geschäftsführer der Ostfriesen Zeitung Dieter Soltau an die Ostfriesen Zeitung ver- ren täglich auf über 400 verkaufte Exemplare Ostfriesische Presse Druck zum 1. April 2005 und in Leer. Zum 30. September 2009 schließt die kauft. Der Kurier-Verleger Christian Basse ist zu steigern. Zum 1. November 2011 verkauft lässt fortan in Nordhorn bei den Grafschafter Ostfriesen Zeitung die Geschäftsstelle der Ost- persönlich schwer enttäuscht. Der KURIER hat die Ostfriesen Zeitung das Verlagsrecht der Nachrichten drucken. Der Druckstandort OPD friesischen Nachrichten in Marienhafe. Im Okto- unter der Führung von Christian Basse die Nor- Norderneyer Badezeitung an den Verlag Sol- gehört nun dem NorderVerlag Soltau alleine. Mit ber werden beim Auricher Verlag große Teile der derneyer Badezeitung immer respektiert und tau, der damit nach der Trennung der Verlage dem Tag des Drucks der Ostfriesischen Nach- Belegschaft gekündigt. ist nie auf Norderney irgendwie als Wettbewer- 1922 unter den Brüdern Otto G. und Heinrich, richten in Nordhorn beginnt der Auricher Verlag Zum Stadtfest Norden am 28. August 2008 ber tätig geworden. Selbst in technischen Not- die ursprünglichen Soltau-Zeitungen wieder einen Zeitungskrieg gegen den Ostfriesischen beteiligt sich auch die Ostfriesen Zeitung am Zei- lagen hat der Verlag Soltau Otto G. Soltau mit zusammengeführt hat. Kurier. Der AuricherVerlag richtet in Marienhafe tungskrieg gegen den Ostfriesischen Kurier. Die Farben, Papier oder anderen Materialen auch Der ostfriesische Zeitungskrieg 2005 gegen eine Geschäftsstelle mit eigenem Personal ein NWZ ist nicht mehr bei der Ostfriesen Zeitung unbürokratisch schnell geholfen. Der KURIER den KURIER ist am 1. November 2011 beendet. und bietet Zeitungswerbeabonnements für 4,00 Gesellschafter und auch der Ostfriesische Kurier reagiert umgehend und richtet auf Norderney Die Auseinandersetzung hat jedoch beide Sei- Euro für vier Wochen an. Es werden im KURIER- ist nicht mehr NWZ-Gesellschafter. Offensicht- eine eigene Geschäftsstelle mit eigenem Redak- ten sicherlich Millionen Euro gekostet. Gebiet massiv kostenlose Werbeexemplare über lich sind die Hemmschwellen in Leer gefallen. teur und eigenem Verlagspersonal ein. Es wird

01.07.2011

01.10.2008

21.12.2011 28.08.2008 ✖

30.09.2009 ✖ ✖

✖ 01.04.2005

Der „Zeitungskrieg“ begann am 1. April 2005 mit einem Angriff der Ostfriesischen Nachrichten in ehemalige Soltau-Schwesternfirma Otto G. Soltau in Norden ein, wo seit 1922 die Norderneyer Marienhafe, wo der Auricher Verlag eine Zeitungsgeschäftsstelle mit einem eigenen Redakteur vor Badezeitung herausgegeben wurde. Die Auseinandersetzung endete schließlich am 1. Juli 2011, Ort eingerichtet hatte. Diese Geschäftsstelle der Ostfriesischen Nachrichten wurde am als die Ostfriesen Zeitung die Norderneyer Badezeitung an den Verlag SKN verkaufte. 30. September 2009 geschlossen. Seit 1922, als die Brüder Otto G. und Heinrich Soltau die Firma aufteilten, war die Norderneyer Zum Stadtfest Norden am 28. August 2008 ließ die Ostfriesen Zeitung flächendeckend in Norden Badezeitung getrennt vom KURIER erschienen. 2011, nach 89 Jahren, waren schließlich wieder kostenlos Werbeexemplare verteilen. Zum 1. Oktober 2008 kaufte sich der Leeraner Verlag in die beide Zeitungen vereint in einem Verlag SKN. Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 22 150 JAHRE

Die Ostfriesische Presse Druck GmbH betreibt in der Dithmarscher Straße 6 in Emden heute eine Ehemals war die Druckerei 1980 als Gerhard Druck begonnen worden – mit dem Gebäude- moderne Großdruckerei mit zwei Heat-Set-Rotationen für 64-Seiten-A4 (= 32 Zeitungseiten im abschnitt ganz rechts im Bild. Hier wurde ab 1980 die Emder Zeitung gedruckt, die von 1949 bis Berliner Format wie dem Ostfriesischen Kurier) und für 48-Seiten-A4. Diese Druckmaschinen haben 1980 in Norden produziert wurde. 1985 wurde die Ostfriesische Presse Druck GmbH als Gemein- Trockner, sodass auch auf hochwertigen, glatten Papieren mit höheren Grammaturen illustrativ schaftsunternehmen gegründet. Bis 2005 schieden mehrfach Gesellschafter aus, sodass ab 2005 Bilder gedruckt werden können. 2017 hat die Ostfriesische Presse Druck eine Produktionsfläche nur noch SKN als Alleingesellschafter übrig blieb. von 10.000 m2. Heute arbeiten in der Ostfriesischen Presse Druck in Emden 70 Mitarbeiter.

2000 wurde die 64-Seiten-A4-Rollenoffsetrotation Uniset von Manroland in Emden aufgestellt. Hinter der Rotation beginnt die Druck-Weiterverarbeitung. Transporteure, Schneidegeräte und In einem Durchgang konnte vierfarbig der KURIER im Heat Set Druck hergestellt werden. höhenverstellbare Stapeltische bestimmen die Produktion. An der Uniset können über zwei Seitdem hat der KURIER mit die besten Zeitungsbilder in Nordwestdeutschland. Ausgänge auch zwei verschiedene Produktionen gefahren werden.

Vom Leitstand aus (unten rechts) haben die Drucker den gesamten Druckprozess im Blick. 2012 hat die Ostfriesische Presse Druck eine Hochleistungs-Rotation 48-Seiten-A4 Euroman aufge- Die Maschine wird über vier Computer gesteuert. Von jeder Produktlinie können Einzelproben stellt. Die Papierbahn hat eine Breite von 1,30 m und die Taktzahl der Maschine beträgt 25.000 in den Leitstand gezogen werden, ohne dass die Drucker den Computer verlassen müssen. Exemplare pro Stunde. 23 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

Der Stammsitz von SKN Druck und Verlag GmbH & Co. KG ist seit 1982 in der Stellmacherstraße 14 Im Norder Leegemoor sind bei SKN heute 280 Mitarbeiter angestellt. Der SKN-Konzern betreibt den in Norden. In mehreren Bauabschnitten hat sich das Gebäude erweitert. Rechtzeitig wurden die Zeitungsverlag „Ostfriesischer Kurier/Norderneyer Badezeitung“, den Publikumsverlag „Ostfriesland benachbarten Grundstücke gesichert. Heute verfügt SKN in Norden über 10.000 m2 Produktionsfläche Magazin“, die Telefonbuchverlage SKN, Neumann und EL Medien sowie die Druckerei mit den und 1.500 m2 in einem Verwaltungsgebäude. Die gesamte Grundstücksfläche beträgt zirka fünf Hektar. Schwerpunkten Zeitungen, Zeitschriften, Zeitungsbeilagen, Prospekte und Kataloge.

Der KURIER als Teil des Konzerns umbenannt in SKN Druck und Verlag GmbH & Teil in JointVenture Unternehmen im nordwest- das Ausscheiden von Wettbewerbern bekom- SKN Druck und Verlag GmbH & Co. Co. (SKN). Christian Basse ist ab 1992 alleiniger lichen Niedersachsen und in Sachsen – heraus. men. 1999 fusionierten Karstadt und Quelle. Bereits 1981 war nach dem Schiedsverfah- Gesellschafter bei SKN. Auch die Telefonbuchproduktion passt sehr gut 2009 wurde für Karstadt das Insolvenzverfah- ren der Soltau-Schwestern strategisch entschie- Im Dezember 1993 nimmt die Industrie- zum Druckportfolio von SKN, sodass der Ost- ren eröffnet. Spektakuläre Insolvenzen Schle- den, dass im Zuge der technischen Entwicklun- druck Norden mit einer 5-Farben-Rollenoff- friesische Kurier immer weniger von den all- cker 2012 und Praktiker 2013 reduzieren die gen im Fotosatz- und in der Drucktechnik, die setmaschine Polyman für den Illustrations- gemeinen Kosten für Gebäude, Maschinen und Nachfrage des deutschen Einzelhandels bei den neuen Techniken so teuer und so leistungsfähig druck im Format 16-Seiten-A4 die Produktion Verwaltung des Konzernverbundes SKN tragen Druckereien fast schlagartig. Die letzten großen sein würden, dass eine betriebswirtschaftliche auf. Bereits 1998 wird bei Industriedruck eine muss. Zukäufe sind die Übernahme des Filialisten Plus Auslastung alleine mit einer kleinen Lokalzei- zweite Rollenoffsetmaschine für 16-Seiten-A4 (Tengelmann-Konzern) durch Edeka in 2010 tung von 13.000 Exemplaren verkaufter Auflage aufgestellt. Die Druckerei erwirtschaftet einen Auszahlungen für scheidende und 2016 die Übernahme des Filialisten Kaisers nicht mehr möglich war. Die KURIER-Gesell- erheblichen Ergebnisbeitrag für SKN und hilft (ebenfalls Tengelmann) an Edeka und Rewe in Gesellschafter belasten SKN erheblich schafter hatten sich nach langem Ringen für so, dass der KURIER die kritische Wettbe- 2016. Bei jedem dieser Zusammenschlüsse fiel eine Ausweitung der Druckerei entschieden. werbssituation im Zeitungsbereich übersteht. Diese Situation ist bei dem OPD-Mitgesell- eine Zeitungsbeilage für die deutsche Druckin- Diese Entscheidung erwies sich als sehr erfolg- Als 1997 bei der Ostfriesischen Presse Druck schafter Ostfriesische Nachrichten, aus Aurich, dustrie oder ein großer Anzeigenauftrag für die reich in den Jahren von 1982 bis 2005. Nach dem (OPD) in Emden die Emder Zeitung ausschei- so nicht gegeben. Auch in Aurich gibt es einen Verlagswirtschaft weg. Umzug von der Norder Innenstadt ins Gewer- det, ist die OPD mit den beiden Lokalzeitungen Generationenübergang. Sowohl die Kostenbe- begebiet Leegemoor investierte man zunächst Ostfriesische Nachrichten und Ostfriesischer lastungen aus dem durchgängigen 4C-Zeitungs- Vor diesem Hintergrund trennt sich SKN in eine 2-Farben-Bogenoffset-Maschine. Die Kurier nur noch sehr schwach ausgelastet. Wei- druck wie weitere Gründe in Aurich führen zu 2015 von seinen jahrelangen Großkunden Lidl Belegschaft wuchs zügig auf 180 Mitarbeiter terhin erhöht sich der Druck der Anzeigenkun- Auseinandersetzungen zwischen den Auricher und MediaMarkt, weil die Kostenunterdeckung an. 1984 lief eine neue 5-Farben-Bogenoffset- den nach einem durchgängigen 4-Farb-Druck und Norder Gesellschaftern in der OPD. Zum bei beiden Großkunden existenzgefährdend Maschine beim KURIER in der Druckerei im in der Zeitung. Die moderne Druckmaschine 1. April 2005 scheidet der Auricher Verlag als geworden ist. Die inzwischen auf 550 Mitarbei- 3-Schicht-Betrieb und im zweiten Halbjahr von Gerhard Druck in Riepe von 1997 ver- OPD-Gesellschafter aus und SKN ist seit- ter – mit über 120 Teilzeitkräften für das Ein- wurde ganz oft auch am Wochenende durch- fügt über diese Fähigkeiten. Der Oldenburger dem alleiniger Gesellschafter in der OPD. Zum stecken von Zeitungsbeilagen in eine zweite gearbeitet. Die Druckkapazität musste erneut Großverlag Nordwest Zeitung plant erkennbar 31. Dezember 2007 scheidet auch bei Industrie- Zeitungsbeilage – muss auf 350 Mitarbeiter erweitert werden. Es gab erneut Streit zwischen ebenfalls in neue Drucktechnik mit durchgän- druck Norden der Oldenburger Gesellschafter zum Jahresende 2015 reduziert werden. Der den Soltau-Gesellschaftern. Ursula Basse-Sol- gigem 4-Farb-Druck zu investieren.Vor diesem Prull-Druck aus, nachdem auch in Oldenburg Anpassungsprozess bedingt einen Sozialplan. tau verkauft im Dauerstreit mit ihrer Schwes- Hintergrund investiert die Ostfriesische Presse ein Generationenwechsel vollzogen wurde. Der Allerdings hat SKN-Geschäftsführer Christian ter Gisela ihre Gesellschafteranteile an Chris- Druck in Emden 2000 in eine neue Zeitungs- Druckmarkt ist 2005 sehr wettbewerbsinten- Basse die Mitarbeiter bereits am 1. Juli 2014 tian Basse zum 1. Januar 1985. Erneut kommt rotation Manroland Uniset (32 Seiten Berliner siv geworden. SKN musste ungeplant mehrere informiert, dass der Lidl-Auftrag zum 1. April es zu einem Schiedsgericht. Das Ergebnis ist, Format = 64-Seiten-A4), die sowohl Zeitungen Gesellschafter auszahlen: 1992 Gisela Hake geb. 2015 aufhört. In der Übergangszeit von neun dass Gisela Hake, geb. Soltau, und Christian als auch sogenannte Semicommercial Produkte Soltau, 1997 Edzard Gerhard bei der OPD, 2005 Monaten finden über zwei Drittel der zu ent- Basse ihre Stimmrechte komplett an einen Bei- wie z.B. Zeitungsbeilagen im Heat-Set-Verfah- Ostfriesische Nachrichten bei der OPD und auch lassenden Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz. rat, bestehend aus dem Rechtsanwalt Dr. Rolf ren ermöglicht. Die Investition der OPD beläuft 2007 Prull-Druck bei IDN. Die Kapitalbean- Dies wiederum führt dazu, dass die verbleiben- Leiers, Münster, benannt durch Gisela Hake, sich auf zwölf Millionen Euro. Durch den spruchung für den SKN-Gesellschafter Chris- den Mitarbeiter gerade in den letzten Monaten geb. Soltau, und dem Wirtschaftsprüfer Cord gemeinsamen Druck von den beiden Lokalzei- tian Basse war enorm. Der weitere Zeitungs- extrem Überstunden fahren müssen, um den Cordes, Hamburg, benannt von Christian Basse tungen und vielen allgemeinen Druckaufträgen krieg von 2005 bis 2011 kostete weitere Mittel, noch bestehenden Auftrag bis zum 31. März abgeben. Zum 1. Janaur 1987 nimmt der Beirat wird die neue Uniset-Rotation in Emden zügig sodass dieVerschuldung des Unternehmens SKN 2015 zu erfüllen. Für die Betriebsstimmung war seine Tätigkeit auf. Der Verleger und Geschäfts- ausgelastet. Die Lokalzeitungen müssen von anstieg. Das Unternehmen erreichte 2012 mit 45 die frühzeitige Information und der gleich zu führer Christian Basse macht Jahresplanungen, der Druckkapazität nur die Stunden bezahlen, Millionen Euro einen Spitzenumsatz, aber hatte Beginn des Prozesses einvernehmlich ausgehan- die in den Folgejahren immer vom Beirat ein- die von den Zeitungen in Anspruch genommen auch Schulden von 25 Millionen Euro angehäuft. delte Sozialplan jedoch sehr gut. Es gab kaum stimmig genehmigt werden. 1987 laufen jetzt werden. SKN steuert praktisch alle Nicht- Zugleich zeichnet sich in Deutschland ein böse Worte in der Mitarbeiterschaft, sondern 2-Bogenoffset-Druckmaschinen im 3-Schicht- Zeitungsdruckaufträge bei. Christian Basse ist grundlegender Wandel der Einzelhandelsland- im Allgemeinen großes Vertrauen in die Unter- Betrieb. Die Druckkapazität muss 1992 erneut unverändert der operative Geschäftsführer der schaft ab. Die großen Filialisten Edeka, Lidl, nehmensentscheidung. Dazu hat sicherlich erweitert werden. Die Investition in eine Rol- OPD in Emden. Hauptkunden für die Druck- Aldi und Rewe stossen an die Marktgrenzen. auch beigetragen, dass Christian Basse schon lenoffset-Maschine im Heat-Set-Verfahren maschine in Emden sind die großen Handels- Ein Wachstum in Deutschland ist kaum noch 1982 lange vor demVeröffentlichungszwang von (Trocknen der Farbe im Druckprozess, sodass kunden Lidl und MediaMarkt. möglich. In dieser Situation optimieren die gro- Bilanzen im Bundesanzeiger immer die Mitar- online weiterverarbeitet werden kann) erfor- Parallel hat SKN auch seine verlegeri- ßen Nachfrager ihren Werbemitteleinkauf mit beiter über die Unternehmenszahlen auf der derte jedoch einen Neubau und die Anschaf- schen Aktivitäten erweitert. Bereits seit 1983 der Folge, dass in der Druckindustrie Überka- Betriebsversammlung informiert hatte. fung einer neuen Maschine für zwölf Millionen erscheint die Monatszeitschrift Ostfriesland pazitäten entstehen, was der Handel zu massi- DM. Zur Risikominimierung gewinnt Christian Magazin in der Region zwischen Wilhelmshaven ven Preiszugeständnissen bei den Druckereien Basse den Oldenburger Druckunternehmer über Norden bis Leer. Das Ostfriesland Magazin massiv ausnutzt. Auf diesen Kostenwettbewerb Das Internet und die Digitalisierung Hans Prull zur Gründung einer Gemeinschafts- punktet bei den Lesern mit schönen Reportagen reagiert SKN mit einer Rationalisierungsinves- gesellschaft „Industriedruck Norden GmbH & und überragenden Bildern. Für die Bildauswahl tition. 2009 wird bei der Ostfriesischen Presse Bereits mit der Einführung des Fotosatzes Co. KG“ (IDN) im Norder Leegemoor. Die Dru- ist Martin Stromann ein Garant für Qualität Druck in Emden die vierte große Rotation, eine Ende der 70er-Jahre wurde bei Zeitungen und ckerei Prull betrieb in Oldenburg ebenfalls eine und Schönheit der Fotos. Die Redaktion des 48-Seiten-A4-Maschine vom Typ Euroman auf- Druckereien der Prozess der Satz- und Bildver- Bogendruckerei mit vier Bogenoffsetmaschinen Ostfriesland Magazins betreut weiterhin die gestellt. Die neue Maschine ist sehr effizient und arbeitung computerisiert. Das Wort Digitalisie- und konnte sich in Oldenburg in der Innen- Herausgabe von Büchern im SKN-Verlag. Heute verschafft zunächst deutliche Kostenvorteile. rung wurde damals nicht so häufig verwendet stadt nicht ausweiten. Der Beirat genehmigt gibt es kaum einen Ort in Ostfriesland, zu dem Der Wettbewerb zwischen den Großformen wie es heute gebraucht wird. Im Endeffekt war die Investition in das Joint Venture wiederum SKN nicht einen Bildband herausgegeben hat des Handels nimmt jedoch weiter zu. Drama- es eine 100-prozentige Digitalisierung, wenn die einstimmig. Darauf verklagt Gisela Hake, geb. oder Historie aufgearbeitet hat. tische Preiswettbewerbe um bestimmte Artikel Prägung von Bleidruckplatten mittels analoger Soltau, den Beirat. Im Ergebnis verliert Gisela Am 1. Januar 2000 beteiligt sich SKN am wie Computer, Milch, Spirituosen verursachen Matern gepresst wiederum von Bleibuchstaben Hake den Prozess und verkauft ihren 40-Pro- Neumann Verlag für Telekommunikationsver- manchmal sogar lange Schlangen der Kunden ersetzt wird durch elektrische Signale 0 und 1 zent-Gesellschaftsanteil an Christian Basse. Der zeichnisse KG in Zetel und Rositz (Sachsen). vor den Öffnungszeiten der Geschäfte. Weitere mit denen Bits und Bytes für Buchstaben und bisherige Firmenname wird von Druck und Ver- Das Telefonbuchgeschäft erweist sich als großer Marktanteile können die Filialisten nur durch Bilder beschrieben werden, um dann auf Offset- lag H. Soltau GmbH Ostfriesischer Kurier KG Erfolg. Heute gibt SKN 34 Telefonbücher – zum Übernahmen anderer Filialisten oder durch druckplatten belichtet zu werden. Der KURIER Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 24 150 JAHRE

war als Zeitung ein Verarbeiter von sehr vielen Badezeitung liegt heute bei 7,5 % der ver- eigene große Zeitungsdruckerei in Oldenburg war 1861 Diedrich Gerhard Soltau (I). Heute ist Texten und Bildern. Die Digitalisierung begann kauften Auflage von 13.500 Exemplaren. Im und druckt auch die Ostfriesen Zeitung und den in fünfter Generation Christian Basse Allein- beim KURIER zuerst in der Produktion. Erst 150. Jubiläumsjahr investiert der Verlag Generalanzeiger. eigentümer, Verleger und Geschäftsführer. Die danach kam dann die Umstellung der kauf- 700.000,00 Euro in neue Verlagssysteme, um die Die Wilhelmshavener Zeitung, das Jeversche sechste Generation mit den Töchtern Charlotte männischen EDV-Systeme von der mittleren Digitalisierung im Produktionsprozess, aber Wochenblatt und der Anzeiger für Harlinger- Basse, verheiratet mit Thorge Westdörp, und die Datentechnik mit Speichern von unter 1 MB bis auch den Internetauftritt weiter voranzutrei- land,Wittmund, haben ein Gemeinschaftsunter- Tochter Victoria arbeiten bereits seit mehreren zur heutigen Server-Architektur mit Speichern ben. Die SKN-Mitarbeiter haben eigentlich seit nehmen Brune-Mettcker gegründet und betrei- Jahre in der Firma. Ehefrau Gabriele Basse ist in Terrabytegröße. Gerade für die Bildspeiche- dem Umbruch von Blei- auf Fotosatz Ende der ben eine Zeitungsdruckerei für die drei Titel in Geschäftsführerin bei Reitsport Ostfriesland, rung von Drucksachen benötigt man sehr große 70er -Jahre einen unaufhörlichen Wandel mit Wilhelmshaven. gegründet im Mai 2007 als Reitsport an Datenvolumen. SKN betreibt eine Druckerei in immer mehr Computereinsatz bewältigt. der Bundesstraße 72 und seit 28. Februar 2015 Norden und eine Druckerei in Emden. Zunächst Die Zeitung hat Zukunft auf dem SKN-Gelände in der Stellmacherstraße wurden im Shuttle-Service Festplatten-Daten- Vier Verlagsgruppen heute in der 14 mit 400 Quadratmetern Verkaufsfläche und speicher zwischen den Standorten hin- und Immer wieder wurde die Zeitung totgesagt – einem großen Reitplatz auf dem Turniere statt- ostfriesischen Presse Landschaft hergefahren. Danach mietete SKN Leitungen mit der Einführung des Rundfunks, mit der Ein- finden und Sattelproben auf dem Pferd vorge- an und baute schließlich eine bei der Bundes- Nach den Veränderungen der ostfriesischen führung des Fernsehens und jetzt mit der Einfüh- nommen werden können. netzagentur eingetragene und geschützte Richt- Presse Landschaft haben sich 2017 im 150. Jubi- rung des Internets.Tatsächlich ist der eingesetzte Unternehmerfamilien und ihr Zusammen- funkstrecke zwischen den beiden Betrieben auf. läumsjahr des KURIERs, im Wesentlichen vier Zeitaufwand des Konsumenten inzwischen für halt mit einer langen Sicht für die wesentlichen Dies erweist sich im Nachhinein als sehr gute Verlagsgruppen gebildet. Zeitungen werden in Radio – läuft als Hintergrunduntermalung den Entscheidungen einer Firma ist ein typisches Entscheidung. Mit der zunehmenden Verbrei- Ostfriesland nur noch bei SKN gedruckt, näm- ganzen Tag –, Fernsehen mehrere Stunden täg- Kennzeichen für den erfolgreichen deutschen tung des Internets kam der Netzausbau in Ost- lich der Ostfriesische Kurier, die Norderneyer lich, Computer und bei Jugendlichen vor allem Mittelstand. Auch in der Geschichte des Verla- friesland nur bedingt hinterher. Für die benö- Badezeitung und auch die Borkumer Zeitung. das Handy, ein Vielfaches des durchschnittlichen ges Soltau hat es Familienzwistigkeiten gege- tigten Datenbandbreiten einer Großdruckerei Daneben erscheint bei SKN die Monatszeit- täglichen Zeitunglesen, wofür viele Leser ca. ben, was zu Verkäufen und viel Kapitalabfluss reichen die zurzeit vorhandenen Leitungen im schrift Ostfriesland Magazin. Im SKN-Buchver- 30–40 Minuten verwenden. Aber diese Leseinfor- aus dem Unternehmen geführt hatte. Es hat Boden in Norden überhaupt nicht aus. In Emden lag sind rund 100 Titel im Programm. Ein Ver- mation der Zeitung und auch des KURIERs hat aber auch immer wieder längere Phasen von liegt die Ostfriesische Presse Druck in der lagsschwerpunkt sind hochwertige Bildbände es in sich. Die Inhalte in der Zeitung sind klar Konstanz gegeben, wo das Unternehmen unter Nachbarschaft zur Emder Universität (ehemals über Ostfriesland. SKN betreibt mit vier Rollen- geordnet – beim KURIER auf Seite 1 das Wich- gleicher Führung immer wieder konsolidieren FHO). Die Universität hat einen sogenannten offset-Rotationen eine Großdruckerei, die nati- tigste – auf Seite 2 immer Wetter und Service – und gesunden konnte. breiten Internetanschluss („Bone“). SKN kann onal anbietet. Im Telefonbuchverlag erscheinen auf Seite 3 Norden – am Wochenende auf Seite Ebenso entscheidend ist das Verhältnis zwi- sich jetzt über seine Richtfunkstrecke zur OPD 34 Telefonbüchern in Nordwestdeutschland und 5 Sonntagsgedanken – auf Seite 8 immer Fami- schen Unternehmensführung und der Beleg- nach Emden direkt in das schnelle bundesweite in Sachsen. lienanzeigen – auf Seite 9 Norderney, dann fol- schaft. Bei SKN und beim KURIER werden Internet einschalten. Nur so ist es möglich, dass Die Gruppe Ostfriesen Zeitung in Leer gen je nach Berichterstattung Hage, Brookmer- die meisten Mitarbeiter selbst ausgebildet und Druckdaten über FtP-Server-Schaltungen von besitzt auch die Zeitungstitel Generalanzeiger land, Dornum, Krummhörn, Juist, Baltrum und bleiben nicht selten bis zum Ruhestand bei den Drucksachenkunden irgendwo in Deutsch- in Rhauderfehn und Ostfriesische Nachrichten schließlich nicht zu vergessen der Lokalsport. Im der Firma. Diese langjährige Kontinuität in land oder im Ausland, ihre Daten zu SKN schi- in Aurich. Die OZ-Gruppe konzentriert sich auf dritten Teil der Zeitung kommt dann Überregi- der Belegschaft sichert auch Know-how und cken können. Selbst die Zeitungsmantelseiten den Zeitungsverlag und lässt die Zeitungen in onales, Bundespolitik, Hintergrund, Kommen- historisches Bewusstsein im ganzen Unter- aus Oldenburg für den nächtlichen Druck des fremden Druckereien herstellen. tare,Wirtschaft, Feuilleton, Bundessport und Aus nehmen. Nicht immer kann man aus der Ver- KURIERs für Bundespolitik, Sport, Wirtschaft Die Emder Zeitung gehört zumVerlag Nord- aller Welt in der Regel auf der letzten Seite. Der gangenheit für die Zukunft lernen. Aber wenn und Feuilleton im 4C-Druck wären mit den zur- west Zeitung in Oldenburg. Die Nordwest Zei- KURIER-Leser kann sich so sehr schnell und ein Unternehmen so oft technologischem und zeit in Norden verfügbaren Datenleitungen nur tung (NWZ) ist zugleich der Mantellieferant für immer in gewohnter Weise informieren. Der Zei- wirtschaftlichem Wandel unterworfen wurde mühsam zu empfangen. An der Richtfunkstre- alle ostfriesischen Zeitungen und vermarktet tungsleser kann zurückblättern, was im Rund- wie SKN, dann prägt sich eine positive Hal- cke hängen de facto heute alle Arbeitsplätze von auch die nationale Anzeigenkooperation der funk und Fernsehen so nicht geht. Der Zeitungs- tung zum Wandel heraus, die auch mit schwie- SKN in Norden im Verlag und in der Druckerei. oldenburgischen und ostfriesischenVerlage Zei- leser bekommt von der Redaktion und von der rigen Anforderungen der Zukunft leichter fer- Konflikte tun sich in jüngster Zeit durch den tungsregion hat Nordwest. Die NWZ hat eine Anzeigenabteilung ein klar gegliedertes Produkt. tig wird, wie es die 150-jährige Geschichte des immer stärkeren Ausbau der Windenergie in der Im Internet bekommt man bei Google und Co. oft KURIERs beweist. Die Zeitung im Allgemeinen Krummhörn auf. Die Windmühlenflügelspitzen eine wahre Datenflut angeboten, wo der Sucher und der Ostfriesische Kurier im Besonderen hat dürfen nicht näher als 50 bis 100 Meter an die überfordert wird, das Wichtigste für seine Suche Zukunft! Richtfunkstrecke heranreichen, ohne elektri- I/2017 Aufl.-Abo Aufl. EV sonst.VK vk. Aufl. jetzt zu finden. sche Störungen zu verursachen. Auch etliche Der SKN-Verlag beschäftigt in der KURIER- andere Nutzer wie Post, Telekom, Bundeswehr, OK 10.708 1.000 507 12.215 Redaktion 21 Mitarbeiter und 15 Mitarbeiter Polizei und die großenVersorgungsunternehmen E-Paper 443 4 465 912 in der Anzeigenabteilung, hinzu kommen noch nutzen Richtfunkstrecken. Ohne die behördli- NBZ 786 70 18 874 zehn Mitarbeiter in der Redaktion Ostfriesland che Aufsicht durch die Bundesnetzagentur wäre E-Paper 64 14 78 Magazin und aus dem Bildarchiv. Insgesamt der Konflikt mit dem zunehmenden Ausbau der OMA 7.177 2.654 302 10.133 46 Mitarbeiter sammeln jeden Tag Informati- Windenergie kaum zu ordnen. Insofern ist die E-Paper 24 48 72 onen aus dem Norderland und machen daraus staatliche Aufsicht, der ja so oft der Bürokra- Berichte, Fotos und Anzeigen. Es gibt keinen tievorwurf gemacht wird, für das ordentliche OZ 29.854 1.891 2.138 33.883 Anbieter im lokalen Umfeld, der das leistet.Vor Miteinander der diversen Nutzungen eine zwin- E-Paper 1.516 3 1578 3.097 diesem Hintergrund heißt es manchmal im Nor- gende Voraussetzung, die in Deutschland gut OZ-L 16.144 950 302 17.396 der Volksmund, wenn etwas nicht im KURIER funktioniert. OZ-A/W 6.024 448 146 6.618 gestanden hat, dann ist es auch nicht passiert. Inzwischen erreicht die Digitalisierung aber OZ-E/N 6.170 490 112 6.772 Der KURIER erfüllt auch unbestreitbar die auch das direkte Verhältnis zwischen Leser ON 11.217 781 650 12.649 wesentliche Chronistenrolle für das Norder- und Verlag. Zeitungen gibt es als gedrucktes E-Paper 567 1 470 1.068 land. 150 Jahre Zeitungsbände sind ein unwahr- Papier, aber inzwischen immer häufiger auch GA 7.614 388 569 8.571 scheinliches Archiv, wo drin gelesen werden als E-Paper. Es gibt das E-Paper only ohne den E-Paper 423 1 368 792 kann, was vor 50 oder 100 Jahren geschehen Bezug einer gedruckten Zeitung, aber auch als 112.43 ist. Auch dieses Archiv ist seit Ende der 80er- E-Paper on top, wo die gedruckte Ausgabe in NWZ 100.241 3.144 9.048 3 Jahre digital bei SKN abgespeichert, sodass der Regel in den Privathaushalt geliefert wird E-Paper 6.648 6.662 13.310 maschinell mit der EDV suchen kann. Das digi- und das E-Paper on top unterwegs oder am EZ 7.424 817 925 9.166 tale Archiv wurde quasi als Nebenprodukt der Arbeitsplatz über Computer oder Handy gele- E-Paper 358 8 532 898 Umstellung auf die digitale Fotosatzproduk- sen wird. Auch im SKN-Buchverlag erscheinen tion produziert. Die alten noch analog gesetz- vor allem Bücher mit viel Text und wenig Bil- WZ 15.332 1.250 1.115 17.697 ten Zeitungen müsste man einscannen, wofür dern z.B. Kriminalromane inzwischen sowohl E-Paper 250 4 981 1.235 allerdings die kostbaren alten Zeitungsbände als gedruckte Ausgabe, als auch als E-Book. AfH 11.463 482 731 12.676 aufgeschnitten werden müssten, was SKN nicht Natürlich werden auch die Norderneyer Bade- E-Paper 216 714 930 macht, um die alten Bände zu erhalten. Der Autor – Christian Basse zeitung und das Ostfriesland Magazin elek-tro- JW 6.557 261 347 7.165 Der KURIER bzw. sein Mutterunterneh- nisch angeboten. Der Anteil der elektronischen E-Paper 136 331 467 men SKN Druck undVerlag GmbH & Co. ist ein Verleger Ostfriesischer Kurier Ausgaben des KURIERs und der Norderneyer Familienunternehmen. Der Pionierunternehmer seit 1. November 1981 25 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

X 150 Jahre Ostfriesischer Kurier Unternehmen SKN 150 Jahre Information 150 Jahre Werbeträger für die Wirtschaft – Gebäudeentwicklung X

Zum 150-jährigen die allerbesten Glückwünsche!

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1992 3.800 m2 technische Produktionshallen für den Rollenoffsetdruck.

Wir gratulieren herzlich zum 150jährigen Jubiläum! rlag Ve und Druck SKN ©

1995 1.700 m2 technische Hallen für Hochregal- und Rollenlager. Bild: Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 26 150 JAHRE

Wir gratulieren herzlich zum 150-jährigen Jubiläum und freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

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Wir gratulieren dem Ostfriesischen Kurier ganz herzlich zu seinem 150-jährigen Bestehen und bedanken uns hier noch einmal ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit und die Vielzahl an interessanten Berichten und Reportagen, die jeden Tag frisch, für uns hier in Norden und der Region, zu Papier gebracht werden.

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Die Alt-Verlegerin Ursula Basse-Soltau  13. November 1928 † 21. Juni 2017

Ursula Basse-Soltau wurde nach dem Tod ihrer Mutter 1972 zusammen mit Heinrich Siever Geschäftsführer der neu gegründeten Kommanditgesellschaft „Ostfriesischer Kurier KG“. 1976 verließ Heinrich Siever den KURIER- Verlag und ging zur Ostfriesen Zeitung nach Leer, wo zu diesem Zeitpunkt der Soltau-Verlag eine 27-prozentige Beteiligung hielt. Ursula Basse-Soltau wurde alleinige Verlegerin des KURIERs. Von 1981 bis 1987 war sie dann gemeinsam mit ihrem Sohn Christian in der Verlagsleitung tätig. In dieser Zeit gelang ihr mit der Herausgabe des dreibändigen Werkes zur Geschichte der ostfriesischen Segelschifffahrt „… und sie fuhren weit über das Meer“ ein herausragender verlegerischer Erfolg. 1987 zog sie mit ihrem Ehemann Ottokar als Rentnerin auf die Nordseeinsel Juist. Ursula Basse-Soltau verstarb am 21. Juni 2017.

Die Unternehmer- familie

Thorge Westdörp, Charlotte Basse, Victoria Basse, Gabriele Basse, Christian Basse (v.l.) 29 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

Geschäftsführung

Bettina Meinen und Christian Basse

Leitende Angestellte (Prokuristen und Chefredakteure)

Hans-Jürgen Rüst (Leitung Rechnungswesen), Jibbo Alberts – Markus Hülsen – Siegfried Wienrank (Verkaufsleitung Druckerei), Friso Junge (Leitung Telefonbuchverlag), Manfred Menssen (Chefredakteur Ostfriesischer Kurier/Norder- neyer Badezeitung), Holger Bloem (Chefredakteur Ostfriesland Magazin), Ludwig Freesemann – Dorothea Christians (Anzeigenleitung), Jan-Markus Rüst (Leitung Industrie Druck Norden), Charlotte Basse (Verlagsleitung), Berthold Höfker –Victoria Basse (Leitung Ostfriesische Presse Druck, Zentraleinkauf; v.l.) Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 30 150 JAHRE

Redaktion Ostfriesischer Kurier

Von links: Bernhard Uphoff, Ute Bruns, Ines Thieme, Heidi Janssen, Kerstin Heisig, Angela Janssen, Eva Requardt-Schohaus, Marion Bubolz, Magret Martens, Marina Folkerts, Manfred Menssen (Chefredakteur) Untere Reihe: Annette Müller, Ingo Janssen, Richard Fransen

Redaktion Norderneyer Badezeitung

Thomas Fastenau, Ellen Sörries, Waltraud Rass,Verena Leidig (Chefredakteurin NBZ) 31 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

Redaktion Ostfriesland Magazin

Wiebke Rocker, Holger Bloem (Chefredakteur), Anna Sophie Inden, Wiebke Hayenga-Meyer (v.l.)

SKN-Bildredaktion und -Bildarchiv

Benjamin Tebben-Willgrubs, Martin Stromann (Leiter Bildredaktion), Sarah Brennecke (v.l.) Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 32 150 JAHRE

Anzeigenabteilung

Dorothea Christians (Anzeigenleitung/Prokuristin), Maren Kasolowsky, Florian Djuren, Sabrina Hamphoff, Maria Kusnierz, Simone Albers, Thorge Westdörp, Birgit Müller, Manfred Schoolmann, Heiko Schoolmann (v.l.)

Wir gratulieren recht herzlich zum 150-jährigen Jubiläum des Ostfriesischen Kuriers!

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Zeitungsausträger Ostfriesischer Kurier

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stehend (v.l.): Ralf Hollwege, Britta Okken, Malte Blonn, Hans-Jürgen Rüst (Leiter) sitzend (v.l.): Nicole Liszka-Seeberg, Anneliese Zerres, Silvia Harms, Helena Riedel SKN-Technik

Druck-Vorstufe

Arne Haring, Cordula Schramm, Carina Rewerts, SandraValpertz, Wiebke Jacobsen,Vera Wasilewski, Karsten Christians, Klaus Alex, Stephan Lörscher, Karsten Patzelt, Tielko de Groot (Leiter), Manfred Nordmann (v.l.) Sonnabend, den 1. Juli 2017 // 40 150 JAHRE

SKN Bogendruck

Thorsten Ripken, Manfred Kroon, Lars de Groot, Torsten Rector (v.l.)

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vorn links: Andreas Staufenbiel, Frank Garrelts

zweite Reihe: Rainer Höfkes, Lothar Carls, Lothar Willms

dritte Reihe: Timo Foortmann, Dirk Raschke, Lennart Krüschedt, Maik Eertmoed, Christian Freese 41 // Sonnabend, den 1. Juli 2017 150 JAHRE

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