Luaga-Losa-Lerna Auf Dem Moorpfad Brambrüesch 2020
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GZA/PPA • 7007 Chur Nr. 40, 30. September 2020 Büwo online: buendnerwoche.ch Ausstellung-Beratung-Idee T 081 641 27 37 FEBAG Fensterbau AG DER NATUR AUF DER SPUR Tel. 081353 63 33 •febag.com ALTGOLD ANKAUF Wirkaufenjegliche Artvon Altgoldund Altsilber. Ganz egalobdefektoderverkratzt. Selin Gold Gäuggelistrasse 16 ,7000 Chur Tel081 253 53 45 Öffnungszeiten Mo -Fr 08.30 –12/13.30 –18. 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September 2020 LUAGA, LOSA, LERNA Mit den Naturfreunden auf Brambrüesch Cindy Ziegler (Text/Bilder) AufEntdeckungstour. uzia Denfeld springt –und landet denn er gehört zum Brambrüescher Moor der Gemeinde Churwalden ist ein wichti- dann ganz sanft wieder.Der Boden ob Chur. ger Lebensraum für besondere Pflanzen L Das Moor sei lange Zeit wenig beachtet und Tiere entstanden. Auch Chur Touris- federt mit ihr.Logisch. Das ist auf einem Trampolin so. Nur,dass sie sich worden, erzählt Luzia Denfeld. Man habe mus unterstütze das Projekt. nicht auf einem Spielplatz befindet, son- sogar Parkplätze darauf gebaut. Und das, «Das Moor ist auchfür uns Menschen dern mitten in der Natur.Der Boden ist obwohl man vor über dreissig Jahren mit wichtig, weilesKohlenstoffdioxid bindet», mit Gras bewachsen. Die Kinder,die an der Rothenthurm-Initiative beschlossen erklärt die Churerin den Kindern und den diesem Mittwochnachmittag im Septem- habe, Moore zu schützen. 2015 wurde des- Müttern, die sie heute auf die Naturfreun- ber mit den Naturfreundenunterwegs halb auch das Moor im Riedboden wieder- de-Exkursion begleiten. DasWasserim sind, staunen darüber.Ein ganz besonde- belebt. Durchdie Moorvernässung im Flachmoor sei ganz sauer,«wieeineZitro- rer Boden muss das wohl sein, befinden Zuge der ökologischen Ersatzmassnah- ne». Im Moorboden gehe nichts kaputt, sie. Und ja. Besonders ist der Untergrund, men vom Amt für Natur und Umwelt sowie weil im nassen Torf Sauerstoff fehlt. Da- Anzeige DerChurerBevölkerung dankeich herzlich für dasgrosseVertrauen und freuemichauf dasAmt. Sandra Maissen IhreStadträtin hammerdeals.ch sandra-maissen.ch Mittwoch, 30. September 2020 bündner woche |3 rum finde man auch nach Jahren noch ganz alte Sachen darin, erklärt sie kindge- recht. Wieviel denn sie in einem Jahr wachsen würden, fragt Luzia Denfeld die Kleinen. Viel, antworten die Mütter stell- vertretend und schmunzelnd. Ganz im Gegensatz zum Moor.Das wachse nur einen Millimeter pro Jahr,erklärt die Ex- kursionsleiterin. Und zeigt das, in dem sie Daumen und Zeigefinger ganz nah anein- anderhält.Die Kinder erfahrenzudem, dass das Moor wie ein Schwamm funktio- niert. Der Boden also Wasser speichert. Dassei auch der Grund, wieso dieser ihren Sprung abgefedert habe. Die vielen Informationen wollen die Kin- der natürlich überprüfen. Und selber he- rausfinden, was es mit dem Brambrüe- scher Boden auf sich hat. Ausgerüstet mit der WWF-Moorforscher-Tasche und gros- serNeugier nehmen sieWasserproben. Saugen einen Schwamm mit Wasser auf und drücken ihn aus. Gehen mit der Lupe auf die Suche nach den Moor-Bewohnern. Ein paar Meter weiter richtet Luzia Den- feld derweil eine andere Forschungssta- tion für diekleinen Entdeckerein. Sie steckt eine kleine Sonde in die Wiese, da- ran hängt ein Gerät und Kopfhörer.Damit kann man den Boden hören. Werschmatzt da im Boden? Etwa Gras wachsen hören? Diese Rede- wendung bekommt mit Sounding Soil, so heisst das System, eine ganz andere Be- deutung. Sounding Soil (www.sounding- soil.ch) ist ein interdisziplinäresFor- schungs-und Kunstprojekt, das es möglich macht, den Boden zu belauschen. NebenGekrabbel und Gekrieche sind mit den speziellen Sensoren auch verschiede- ne Kommunikationslaute und Fressge- räusche der Bodentiere zu hören. Öko- akustik heisst das relativ neue For- schungsgebiet, in dem die Geräusche aus dem Boden genutzt werden, um ökologi- sche Beziehungen und Prozesse zu unter- suchen. Genug Theorie. Wieklingtdenn jetzt der Boden auf Brambrüesch? Kopfhörer auf und gut hingehört. «Da schmatzt eina», Sounding Soil heisst dasSystem, dasden Bodenhörbarmacht. Anzeige DENMITBEWERBERN EINEN SCHRITT VORAUS SEIN? somedia-promotion.ch hammerdeals.ch 4 | bündner woche Mittwoch, 30. September 2020 Editorial DIE LEINE ZIEHEN Wir haben es geschafft. Wir haben ihn er- reicht. Einen neuen Höhepunkt. Den Hö- henpunkt einer bedrohlichen und lebens- feindlichen Realität. Die Rede ist von der stark angeschlagenen biologischen Vielfalt unseres Planeten. So gelesen im Artikel unserer Redaktorin Cindy Ziegler über den «Living Planet Index» des WWF, einem Gradmesser für den ökologischen Zustand unserer Erde. Um unsere Welt steht es schlecht. So schlecht wie nie zuvor. Wir haben ihn also erreicht, den neuen Höhe- punkt des Arten- Erde sammeln. Wasserproben analysieren. Herausfinden, was das Brambrüescher Moor besonders macht. sterbens. Wohl eher ein neuer Tiefpunkt der Menschheit. Was ist – oder eben nicht – ist erschre- meint ein Mädchen erstaunt. Und tatsäch- heimische Moor unbekanntes Terrain. Das ckend. Was kommt, ist noch schlimmer. lich, Schmatzlaute, Knackgeräusche, und übergeordnete Ziel der Naturfreunde ist, Denn eigentlich befinden wir uns nicht an Rauschen klingt aus den Kopfhörern. die Natur zu erleben und das Wandern so- einem Punkt, einem Tiefpunkt, an dem wir Luaga, Losa, Lerna. Den Naturfreunden ist wie den Bergsport für alle zu ermöglichen, ruhen, ja bestenfalls wieder zu Kräften es wichtig, die Menschen für die Natur, die so Luzia Denfeld. «Wir wollen, dass wir kommen und den Aufstieg wagen, nein, wir Lebensräume darin und die verschiedenen unseren vielfältigen Kanton, aber auch die befinden uns mitten im freien Fall. Das Ar- Landschaften zu sensibilisieren. «Nur was Schweiz kennen- und schätzen lernen.» tensterben schreitet voran, die Biodiversi- man erlebt und begriffen hat, kann man Und das beginne eben vor der eigenen tät leidet von Jahr zu Jahr mehr. Ein Ende ist auch schützen», erklärt Luzia Denfeld. Es Haustür und bei den Kleinsten. nicht in Sicht. Ja nicht einmal ein Tiefpunkt. gehe darum, die Natur als grosses Ganzes Auf Brambrüesch ist ein ganz besonderer Was also tun? Sich aus dem freien Fall zu zu verstehen. Und darum, dass wir nur ein Boden zu finden. Das haben die Kinder an retten, ist bekanntlich kein Leichtes. Mit kleiner Teil davon sind. An diesem Fami- diesem Nachmittag gelernt. Und sie wer- einem Fallschirm jedoch möglich. Er ver- liennachmittag habe man die nähere Um- den bestimmt beim nächsten Herum- mag es zwar nicht, das Ankommen auf dem gebung des Naturfreundehauses der Sek- springen daran denken, was unter ihnen Boden zu verhindern, immerhin wird aus tion Chur (siehe Kasten unten) besser passiert. Was da lebt und kriecht. Wer da, dem Aufprall aber eine kontrollierte Lan- kennengelernt. Für viele sei speziell das unter ihren Füssen, ganz frech schmatzt. dung. Bestenfalls eine, bei der nichts und niemand zu Schaden kommt. Wie wäre es, wenn wir einen solchen Fallschirm im Um- DIE CHURER NATURFREUNDE UND IHR HAUS AUF BRAMBRÜESCH gang mit unserer Natur zu Hilfe nehmen? Jeder von uns? Und damit wenigstens ver- Die Naturfreunde-Sektion Chur besteht seit Kaum verwunderlich ist deshalb, dass sich suchen, den freien Fall zu verlangsamen? 1906. Ein Jahr zuvor gründete sich der na- die Naturfreunde früher Natur- und Touris- Der Fallschirm könnte sich zum Beispiel in tionale Verband Naturfreunde Schweiz. tenverein nannten. Form von weniger Konsum darstellen. Denn Heute umfasst die Sektion der Bündner Zurück zum Haus auf Brambrüesch. Dieses ziemlich sicher wird unser aller Leben nicht Kantonshauptstadt 147 Mitglieder. und alle weiteren Naturfreundehäuser kön- schlechter, wenn wir die Winterjacke vom Für die Churer Naturfreunde hatte das Ge- nen gemietet werden – auch als Nicht-Mit- letzten Jahr auch dieser Jahr noch tragen, biet Brambrüesch schon immer eine ganz glieder. Sie sollen, ganz gemäss der Philo- wenn wir einmal ein Gericht ganz ohne besondere Bedeutung. Denn das Natur- sophie der Naturfreunde, günstige, naturna- Fleisch zu uns nehmen oder unser altes freundehaus der Sektion, das es seit 1922 he und familienfreundliche Ferien in der Handy halt doch noch ein paar Monate län- gibt, war eines der ersten Lagerhäuser auf Schweiz ermöglichen. Auf Brambrüesch ist ger behalten. Es sind kleine Fallschirme, Brambrüesch. Und läutete mit der interna- das im Winter und im Sommer möglich. die jedoch viel zu tragen vermögen. Voraus- tionalen Naturfreunde-Bewegung den Tou- gesetzt, man zieht die Leine. rismus an der Hangterrasse ob Chur ein. www.naturfreunde-chur.ch, www.nfh-brambus.ch LAURA NATTER Mittwoch, 30. September 2020 bündner woche |5 Ariana Levy, 16, und Joelle Matt, 16: Wir Chantal Planer: Ich weiss zum Beispiel Céline Gio, 33: Gerade heute hatte ich ein haben schon gewusst, dass so viele Arten vom Edelweiss, dass es gefährdet ist. Ich Gespräch darüber,wie schon nur der gefährdet sind. Direkt aufgefallen ist es finde es schade um diese Pflanzen und Wasserstand eines Flusses einen grossen uns aber nicht. Auch setzen