Spionage Und Landesverrat in Der Schweiz Band 1
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Spionage und Landesverrat in der Schweiz Karl Lüönd Spionage und Landesverrat in der Schweiz Band 1 RINGIER Mitarbeiterin des Autors: Irene Kellenberg Lektorat: Max Rutishauser Gestaltung: Walter Voser © 1977 by Ringier & Co AG, Zürich Alle Rechte vorbehalten Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus zu kopieren oder zu vervielfältigen Gedruckt in der Schweiz bei C. J. Bucher AG, Luzern ISBN 3 85859 0614 Eingelesen mit ABBYY Fine Reader Schweizer Nachrichtenchefs beliefern • Die Auftragsliste eines Spions 78 Inhalt die Deutschen – die Oberstenaffäre 37 Die Schliche der Agenten 80 • Dieser Punkt kennzeichnet spezielle Bei- Kein «einzig Volk von Brüdern» 38 • Blätter aus dem Untergrund 80 träge in Kästchen Sprachgenie kommt den Obersten «Pakbo» legt drauf 81 auf die Schliche 39 In Rados Netz 82 Wille will alles geheimhalten 40 «Von Pol zu Pol» im Wirrwarr • Ist der Staatsrat ein Spion? 40 der Zeichen 83 Vorwort 7 Der unglaubliche Rudolf Roessler 85 Roessler wird zum Nazi-Gegner 85 Emigration und Neubeginn 86 Roessler wird Agent 87 Verrat und Kleine Zettel – grosse Rat in der Geheimnisse 87 Aus Roessler wird «Lucie» 89 alten Schweiz Information ist keine Einbahn- Bubenbergs Entscheidung 10 Verwirrung, Zersplitterung, Verrat 45 strasse 90 Die Sage vom Teufelsbund 11 • Wie sich die Dinge gleichen... 48 Rätsel um Roesslers Quelle gelöst? 91 Propaganda als Geheimwaffe 12 Der Untergrund regt sich 49 Falsche Fährten 92 Ideologie und Geldgier 12 Fünfte Kolonne im Aufbau 49 • Der schwarze Fleck im Honigglas 92 Hochschule der Politik 13 «Gestatten, Danner, Gestapo- Zwei «Blitzmädel» gegen Hitler 94 Agent!» 50 Fünf Nachrichtenwege nach Luzern 95 • Merkwürdige Landkäufe 50 Bupo verstopft die beste Ein Attentat wie bestellt 52 Schweizer Nachrichtenquelle 96 Weil der Waffenschmuggel und • Das Netz Rado 96 Menschenraub 52 So fliegt das Rado-Netz auf 97 Mensch es Die Polizei packt zu 97 wissen will... Basel: Gestapo-Agenten entführen ei- nen Reichsfeind 53 Rado taucht unter 98 Spionageweisheiten der alten Ein Mann ohne Pass 54 Vom Presseagenten zum Geheim- Chinesen 17 Riesenwirbel rettet Jacobs Leben 57 agenten 99 Das Orakel von Delphi – eine Die Schweiz verklagt Hitler- Die Schweiz unterstützt den anti- Spionagezentrale 17 Deutschland 58 faschistischen Widerstand 100 Josuas Spione von einer Dirne Nazi-Chef ermordet! 59 Allan W. Dulles: Spionagezentrum versteckt 18 Agent springt ab und stirbt 63 in der Berner Altstadt 103 Die beiden Fehler des Xerxes 20 Der Schweizer Nachrichtendienst ent- Sprössling einer illustren Familie 104 Nachrichtenfalle, die Welt- steht 64 Gespräche am Kaminfeuer 104 geschichte machten 21 • Spionage als Teil der politischen Strategie 64 Unser Schweizer Spion auf dem Velo 65 Nachrichten- Geheimdienst in Offiziershosen und Or- dienst – donnanzschuhen 67 Legende und Spion in Bern: Dolce vita als Wirklichkeit Tarnung 68 • Nazi-Organisationen 68 • «Lassen Sie Hausamann machen!» 108 «Wühlen Sie nur lustig drauflos» – Die Männer an der Spitze 109 der Fall Wohlgemuth (1889) 24 • «Muss man denn erst tot sein, um Sozialisten fliehen in die Schweiz 25 Die Recht zu haben?» 110 Bismarcks Diplomatie der unsichtbare Armeereformer – während des Drohungen 26 Front Aktivdienstes Nachrichtenchefs 111 • Rheinfelder Bezirksamtmann Der eigenwillige Patriot 116 gebüsst! 26 Geheimdienste – nie ganz durch- Das «Büro Ha» entsteht 117 Wohlgemuth läuft in die Falle 27 schaubar 73 Wertvolle Dienste ohne Berlin weiss es früher als Bern 28 Hitlers Schweizer Spionagekonzern 74 Bezahlung 119 • Der versteckte Abraham Levy 28 • Canaris’ Männer sind die besten 74 So arbeitet unser Nachrichten Grenzbesetzung 1914-1918: Die Wehrmacht-Abwehrstelle (AST) 75 dienst 120 Massenhaft Agenten, nachlässige Reichssicherheitshauptamt, Die Aufgaben 120 Polizei 30 Amt VI, Auslandsnachrichtendienst Die Organisation 121 Verschlungene Pfade... 31 (SD des RSHA) 75 Die Quellen 122 «II colpo di Zurigo» oder: Water- Reichssicherheitshauptamt, Erstaunliche Leistungen, grosse gate an der Bahnhofstrasse 32 Amt IV, Gestapo 76 Erfolge 124 Die Italiener werden nervös 33 So spionieren Hitlers Diplomaten 76 • Überall willige Helfer 124 Rückkehr zur Ehrlichkeit beginnt mit • «Sag alles, was du weisst!» 77 Ein Eingeweihter zieht Bilanz 125 Einbruch 35 Was die Deutschen wissen wollen 78 Zank und Pannen – auch das Ein Tresorknacker packt aus 35 «Pakbo» – ein Fuchs und viele gibt’s! 126 Abwehr bricht das Versprechen 36 Fallen 78 Gespaltener Nachrichtendienst 127 • Bürokrach begünstigt die Einbrecher 36 Der letzte grosse Fehler 128 5 Vorwort Kaum ein anderes Thema hat die Phantasie der die Vermittlung vieler Kontakte und die kriti- verschiedensten Autoren so beflügelt wie die sche Durchsicht eines Teils des Manuskripts. Spionage. Vom Alten Testament über Mata Besonderer Dank gebührt auch Dr. Robert Vö- Hari bis zur Neutronenbombe reicht der Erfin- geli und seinen Mitarbeiterinnen vom wohldo- dungsgeist der Thriller-Schreiber und Dreh- kumentierten Institut für Politologische Zeitfra- buchverfasser, dieser Märchenerzähler des au- gen (IPZ) Zürich, Professor Dr. Walter Schau- diovisuellen Zeitalters. felberger (Universität Zürich), Professor Dr. Kaum ein anderes Thema erweist sich aber als Ernst Baumann (ETH Zürich), Bundesanwalt so schwer greifbar und verwirrend facetten- Dr. Rudolf Gerber und Dr. André Arnstein, reich, wenn man sich ihm mit dem leiden- Chef der Bundespolizei, für die Auskünfte, die schaftslosen Anspruch nähert, soviel wie mög- sie im Rahmen ihrer gesetzlichen Möglichkei- lich von der Wahrheit über tatsächliche Ge- ten beisteuern konnten, Alfred Frauenknecht schehnisse zu erfahren. (Aadorf) sowie den Kollegen Paul W. Bonnot Es liegt in der Natur von Spionage und Landes- (Bern), Werner Hungerbühler (Basel), Kurt verrat, dass sich jede erfolgreiche Tätigkeit auf Emmenegger (Zürich), Sergius Golowin (Inter- diesem Gebiet automatisch tarnt, dass jeder laken), Emil Lüthard (Zürich), Alphons Matt Handelnde seine Spuren verwischt und dem Er- (Zürich), Niklaus Meienberg (Zürich/Paris), folg zuliebe im dunklen bleibt. Im Prinzip er- Ludwig A. Minelli (Scheuren), Dr. Jost Willi möglicht nur das Versagen eines Akteurs einen (Hausen AG) und vielen andern, vor allem Dut- Einblick in die Wirklichkeit der Spionage! zenden von Lesern der Tageszeitung «Blick», Dieser Bericht ist der erste Versuch, eine eini- die mich nach dem Erscheinen einer Kurzfas- germassen gültige Übersicht über Spionage und sung dieses Berichts in Serienform mit zusätz- Landesverrat in der Geschichte der Schweizeri- lichen Hinweisen auf eigene Erlebnisse unter- schen Eidgenossenschaft herzustellen. Er ent- stützt haben. Nicht vergessen seien die vielen stand aufgrund Hunderter von teilweise unver- stillen Helfer in den Bibliotheken und Archi- öffentlichten Dokumenten, Berichten, Proto- ven, namentlich die ungewöhnlich hilfsbereiten kollen, Zeugenaussagen, Gerichtsakten und Mitarbeiter der Schweizerischen Landesbiblio- Gesprächen. Als Gewährsleute standen mir di- thek in Bern, der Zentralbibliothek in Zürich rekt Beteiligte, Betroffene, Experten, Forscher und des Schweizerischen Sozialarchivs in Zü- und Politiker zur Verfügung. Viele von ihnen rich, ohne die eine Fertigstellung dieses Be- möchten um keinen Preis genannt werden; ih- richts innert nützlicher Frist nicht denkbar ge- nen danke ich für das Vertrauen, das sie mir er- wesen wäre. wiesen haben. Herzlich danken will ich sodann Es liegt in der Natur der Sache, dass viele der dem Militärhistoriker Dr. Hans Rudolf Kurz, geschilderten Personen und Vorfälle auch wei- Stellvertretendem Direktor der Eidgenössi- terhin im Halbdunkel der Geschichte bleiben schen Militärverwaltung, für die vielen kennt- werden. nisreichen Hinweise, die geduldige Beratung, Karl Lüönd 7 rm HUW Verrat und Rat in der alten Schweiz Eine historische Einleitung von Sergius Golowin ie alten Eidgenossen waren überzeugt, dass ihre Herkunft alles andere denn einheitlich war. Alte DChroniken und Volkssagen, die man noch in der Gegenwart auffinden kann, weisen den einzelnen Ständen und ihren berühmtesten Sippen die verschiedenartigste Herkunft zu: Schweden, Hunnen, Goten, Ungarn, Tataren, Friesen, Sarazenen, Römer, Griechen usw. Es gab nach den alten Quellen eigentlich nur einen gemeinsamen Nen- ner – die übereinstimmende Liebe (zu den Freiheiten). Als Verräter wurde Bürgermeister Hans Waldmann am 6. April 1489 in Zürich hingerichtet. Aber oft war in der Alten Eidgenossenschaft der Begriff des Verrats unscharf und der Vor- wurf des Verrats ein Vorwand für Intrigen und Machtpolitik. 9 Die Schweiz fügte sich eher langsam kennen wir, dass die Propaganda von Bubenberg wurde durch die aus allen möglichen Talschaften, Rit- schon vor Jahrhunderten fast wichti- ganze so peinliche Vorgeschichte des tergütlein, Städtlein, Klosterherr- ger war als die Macht der Kriegswaf- Burgunderkrieges für Jahrhunderte schaften zusammen. Es war dabei fen. für alle Politiker der eidgenössischen selbstverständlich die Regel, dass ein Wir verstehen nun, warum zum Bei- «Stände» zum Vorbild eines echten Teil eines wichtigen Geschlechts be- spiel der «österreichische» Ritter von Staatsmannes, der, ohne von irgend- reits «gut eidgenössisch» war, viele Hünenberg die Eidgenossen vor welchen «Pensionen» bestimmt zu von dessen Vettern und Schwägern «Morgarten» warnte, indem er ihnen sein, im Dienste des Volkes handelt – aber noch in einem Gebiet sassen, das mit einem über die Letzimauer ge- und der sogar Verleumdungen durch die Fürsten von Savoyen oder Habs- schossenen