Strohner Märchen in Gefahr? Jedenfalls Steht Fest, Dass Das Hochmoor Alles, Was in Ein Moor Hineinfällt, Wird Konserviert
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Vulkaneifel Moore: Das EUROPEAN GEOPARK Keine Zukunft für das Hochmoor? Archive der Vegetationsgeschichte Ist das Strohner Märchen in Gefahr? Jedenfalls steht fest, dass das Hochmoor Alles, was in ein Moor hineinfällt, wird konserviert. Auch die Pollen von Strohner heute trockener ist als noch vor 50 Jahren: Das „Lagg“, der damals vor- Bäumen, Gräsern & Kräutern, die in jedem Frühjahr & Sommer in großen -werbeagentur.de Feriendorf Pulvermaar handene Kranz stehenden Wassers – idealtypisch für ein in der Mitte hoch- Mengen erzeugt werden. Mit seinem Wachstum archiviert ein Moor diese Märchen bik wachsendes Moor! – ist seit Jahren verschwunden bzw. nur noch stellenweise Pollen, Jahr für Jahr und teilweise über viele Jahrtausende. Wenn man ( ) Camping auf dem Vulkan als Suhle für das Wild zu finden. Auch in der Vegetation zeigt sich mit der heute eine Torfprobe entnimmt, kann man sie wieder herauswaschen und Ein Hochmoor Naturschutzgebiet direkt an der Deutschen Vulkanstraße Ausbreitung von Heidekraut und Pfeifengras diese Entwicklung deutlich. untersuchen. Die Pollen verschiedener Pflanzenarten haben unterschiedliche Wachsende Torfmoospolster sind kaum noch zu entdecken. Statt des Form und Größe, so dass man daran ablesen kann, welche Pflanzen zu der Sonnentaus gedeihen erste Bäumchen auf den trockeneren Bulten. Warum? Zeit, als die entsprechende Torfschicht gebildet wurde, in der Umgebung Noch bis 1986 reichten Ackerflächen an das Moor heran. Gerade in den des Moores wuchsen. Je tiefer man bohrt, desto älter sind der Torf und Jahrzehnten von 1950 bis 1980 wurde die Landwirtschaft sehr intensiv die darin enthaltenen Pollen. Anhand derartiger „Pollenanalysen“ ließ sich betrieben und gedüngt. Der ständige Nährstoffeintrag über viele Jahre für Mitteleuropa fast flächendeckend die Vegetations- und Klimageschich- bewirkte, dass in den Randbereichen reichlich Büsche Fuß fassen konnten, te seit der letzten Eiszeit rekonstruieren. Hochmoore sind daher für die die im Sommer die Moorvegetation beschatten, über ihre Blätter viel Was- Wissenschaft von unschätzbarem Wert. So fand man z.B. heraus, dass das ser verdunsten und dadurch den Boden stärker entwässern. Heute ist der Strohner Hochmoor am Ende der letzten Eiszeit entstand - in einer Land- ehemals offene Moorbereich von einem dichten Kranz aus Gebüsch um- schaft, welche einer arktischen Tundra ähnelte. In den ältesten Schichten geben. Auch im Inneren ist das weitgehende Verschwinden des Sonnentaus findet man hauptsächlich Pollen von Gräsern und Beifuß als Indiz einer dadurch zu erklären, dass die Bedingungen der letzten Jahrzehnte eben noch baumlosen Steppe. Als erste Baumpollen sind Weide & Birke zu nicht mehr stickstoffarm waren/sind. Ob hierbei nur der menschliche verzeichnen, später bestanden die frühesten Wälder dann auch aus Kiefern Pulvermaar Einfluss wirksam war oder ob es sich auch um natürliche Schwankungen & Zitterpappeln. Wärme liebende Baumarten wie Eiche & Hasel doku- handelt, muss die Zukunft zeigen. Die heutigen Jahresniederschläge von mentieren anschließend die fortschreitende Erwärmung des Klimas nach Camping & Wohnmobilhafen 830 mm im Raum Gillenfeld reichen aber kaum aus, das Hochmoor weiter dem Ende der Eiszeit. Erst vor rund 5000 Jahren etablierte sich der uns Bungalows zur Miete wachsen zu lassen. Erst bei Niederschlagsmengen um 1000 mm im Jahr heute geläufige Laubmischwald, in dem die Buche dominiert. Gastronomie und Kiosk – wie z.B. im deutlich kühl-nasseren, höher gelegenen Hohen Venn – ist Eigene Tourist-Information das Überleben eines Hochmoores langfristig gesichert. Text: Helmut Fuchs (Red. Frank G. Fetten) Autobahn- 300m zum dreieck A 1 Vulkaneifel Naturfreibad Pulvermaar Randzone des Moores Wander-/Rad-/Mountainbikekarten von Koblenz A 48 Feriendorf „Pulvermaar“ Abfahrt Inh. Frank G. Fetten Mehren/ Zell Auf der Maarhöhe B 421 Vulkanstraße Feriendorf 54558 Gillenfeld A 1 Pulvermaar Telefon: 0 65 73 / 287 Mobilruf: 0172 / 88 79 345 Gillenfeld Pulvermaar L 16 [email protected] Immerath www.feriendorf-pulvermaar.de B 421 Navigationshilfe: L 16 Strohner Märchen GPS-Koordinaten für Strohn Einfahrt Wohnmobilhafen: 50° 7'48.36'' N / 6° 55'55'' O = Abfahrt Manderscheid/ 50° 130100 N / 6° 931935 O Gillenfeld PLZ = 54558 / Straßenname = Vulkanstraße (2 km außerhalb) von Trier Urlaub auf dem Vulkan Torfmoose ziehen das Moor in die Höhe Die lebende Schicht eines Hochmoores Dem Strohner Hochmoor blieb dieses Schicksal glücklicherweise erspart. ist nur 30 - 50 cm dick und besteht zu Zusammen mit dem Römerberg und dem Pulvermaar wurde das Strohner über 90 % aus Torfmoosen. Diese wach- Märchen 1984 unter Naturschutz gestellt. Heute ist es von einem Zaun sen an der Spitze ständig weiter, so umgeben, da die lebende Pflanzendecke eines Hochmoores sehr tritt- dass sie eine Länge von über einem empfindlich ist - daher bitte nicht betreten! Habt Respekt vor dem Na- Meter erreichen können, während sie turschutz! von der Wurzel her langsam absterben. Sie können das 50-fache ihres Eigen- gewichtes an Wasser speichern! Im Sommer trocknen Torfmoospolster Die Pflanzenwelt des Hochmoores meist vollkommen aus und sind dann ganz hell gefärbt (deshalb auch In einem Hochmoor herrschen – verglichen mit einem Wald oder einer Bleichmoose genannt). Doch sobald es wieder regnet, saugen sie sich voll Wiese – für die Pflanzen extreme Lebensbedingungen. Da kein Kontakt Strohner Märchen Vulkankegel Römerberg Wasser, und es setzt erneutes Wachstum ein. Beim Wachstum wird Säure mehr zum Grundwasser besteht, kommen sie auch nicht mehr an die darin produziert, daher (und weil in tieferen Schichten kein Sauerstoff mehr gelösten Mineralsalze. Nur die spärlichen vorhanden ist) zersetzt sich der Torf nicht wie z.B. das Laub auf einem Nährstoffe, die mit dem Regenwasser oder Ein ganz besonderes Maar Wie entsteht ein Hochmoor? Waldboden, sondern die Pflanzenreste werden konserviert – und mit ihnen mit eingewehtem Staub ins Moor gelan- Unweit des Pulvermaares liegt hinter dem Römerberg inmitten landwirt- Es ist das Schicksal eines jeden stehenden Gewässers, früher oder später alles, was ins Moor hineinfällt (z.B. auch die bekannten Moorleichen). gen, stehen den Pflanzen noch zur Ver- schaftlich genutzter Flächen das Strohner Märchen (auch „Maarchen“ ge- zu verlanden. Bei einem Maarsee, der weder Zu- noch Abfluss besitzt, Durch das auflagernde Gewicht des weiter wachsenden Hochmoores fügung. Da außer den Torfmoosen nur nannt = kleines Maar). Es ist bei weitem nicht so imposant wie das Pulver- dauert der Verlandungsprozess sehr lange, da weitgehend nur von internen werden die tieferen Schichten stark zusammengepresst, so dass der Torf- wenige Pflanzenarten unter solchen Be- maar, besitzt keinen bewaldeten Kraterwall und auch keinen offenen See, Prozessen der Vegetationsentwicklung getragen. An den Ufern breiten körper insgesamt pro Jahr im Durchschnitt nur um einen Millimeter zu- dingungen gedeihen, ist die Vegetation enthält dafür aber eine ganz besondere botanische Kostbarkeit: ein Hoch- sich zunächst Schilf, Binsen & Seggen aus, im flachen Wasser wachsen nimmt. eines echten Hochmoores recht artenarm. moor, dessen Ursprünge sich bis in die letzte Eiszeit zurückverfolgen lassen. zahlreiche Wasserpflanzen. Abgestorbene Pflanzenreste und eingeschwemm- Eine besondere Eigenschaft des Hoch- Einige Pflanzen mussten ganz besondere In der Eifel ist es ein einzigartiges Biotop; vergleichbar sind allenfalls die tes Bodenmaterial füllen den See nach und nach auf. Schließlich bildet moores ist die Unebenheit seiner Ober- Überlebensstrategien entwickeln. Alle Hochmoore im Hohen Venn (in den belgischen Ardennen) sowie das „Dürre sich in dem fast verlandeten See ein „Niedermoor“. Die Wurzeln der Pflan- fläche. Die höheren Stellen – die „Bul- Heidekrautgewächse leben in enger Sym- Maar“ in nur wenigen Kilometern Entfernung. zen haben hier noch Kontakt zum Grundwasser. Es bildet sich Seggen-/ te“ – sind trockener, die dazwischen biose mit Pilzen, von denen sie mit zu- Binsentorf, da die abgestorbenen Pflanzenteile in dem nassen Boden nur liegenden Mulden – die „Schlenken“ – sätzlichen Nährstoffen versorgt werden. teilweise vermodern. In niederschlagsreichen Gebieten entwickelt sich aus dagegen nass. Auf den Bulten wachsen Zu dieser Pflanzenfamilie zählt die aus- Die Entstehung des Strohner Märchens dem Niedermoor ein „Hochmoor“, das heißt, es bildet sich typische Pflanzen wie Wollgras, Ros- schließlich in Hochmooren auf den Torf- Das Strohner Märchen bildet gemeinsam mit dem Pulvermaar ein Vulkan- weiterhin Torf aus wenig zersetzten Pflanzenteilen: Das marinheide und Heidekraut. In den moosrasen wachsende Moosbeere. Während die Stängel und Blätter sehr system, welches aus einem gemeinsamen Magmareservoir gespeist wurde. Moor wächst weiter in die Höhe, über das Niveau der Um- Schlenken gedeiht Torfmoos. Solange unscheinbar und zwischen den Moosen kaum zu entdecken sind, fallen Aus der relativen Lage der vulkanischen Ablagerungen ist ersichtlich, dass gebung - und den Wasserspiegel - hinaus. Im Zentrum des es feucht ist, wachsen die Moose auf die bis zu 6 mm großen roten Früchte im Spätsommer auf. Diese sind ess- das Märchen die ältere der beiden Eruptionsstellen ist. Zuerst spie der Vul- Moores, wo mehr Wasser als an den Rändern gespeichert ihren eigenen Resten in die Höhe. Wenn bar und wurden früher gesammelt und auch zu Konfitüre verarbeitet; im kan Lava mit primärer Auswurfrichtung nach Nordnordwest. Diese Lava- ist und die Wachstumsbedingungen daher besser sind, das Moos endlich über das Niveau der Volksmund