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Westfalensport Preis € 2,50 4 197193 00250 16 0 Das Journal des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen # 1 Februar 2017 WestfalenSport Preis € 2,50 4 197193 00250 16 0 Oberliga Westfalen FC Gütersloh vor dem Aus? Götze, Draxler, Goretzka & Co. Von Westfalen in Europas Top-Ligen Blended Learning Ausbildung der Zukunft Anzeige Editorial Liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter, in dieser Ausgabe des WestfalenSports geht es um die Zukunft, vor allem um die neue Art des Lernens und Lehrens und was das für Ihre Vereine und die westfälischen Talente bedeutet. Es geht um Blen- ded Learning und auch um die neue Talentsichtungs-App des FLVW. Vielleicht denken Sie jetzt genau das Gleiche, was auch ich gedacht habe, als ich das erste Mal in einer Präsidiumssitzung davon hörte. Voller Begeisterung erzählte einer der Verbandssportlehrer von dieser App, er sprach von einem Meilenstein für den FLVW und vollkommen neuen Möglichkeiten bei der Sichtung unserer jungen Spielerinnen und Spieler. Er schwärmte von dem Potenzial für unsere Vereine und riss uns im Präsidium mit. Und wie Sie auf den kommenden Seiten lesen können, ist diese App tatsächlich so etwas wie ein Quantensprung in der Sichtungs- und Trainingsarbeit. Vor einigen Jahren haben wir unsere Qualifizierungsarbeit überdacht und dabei festgestellt, dass wir mit den traditionellen Qualifizierungsformen, die oft mit einem hohen Zeitaufwand verbunden sind, immer weniger Menschen erreichen. In der Folge davon wurden dezentrale Lehrgänge in den Kreisen immer wichtiger, und jetzt gehen wir mit dem Blended Learning noch einen Schritt weiter: Lehreinheiten zuhause am Computer, verbunden mit (wenigen) Präsensphasen an zentralen oder dezentralen Ausbil- dungsstätten, das bedeutet weniger Zeitaufwand, mehr Interesse an einer Aus- oder Fortbildung und da- durch mehr qualifizierte Mitarbeiter in den Vereinen – die Rechnung wird aufgehen, da bin ich mir sicher. „Wir nehmen Sie, die Vereinsvertreter, ernst und Ihre Kritik erst recht“ Zu Beginn dieser einleitenden Worte habe ich von der Zukunft gesprochen. Das schließt auch ein paar Worte zu dem aktuellen Stimmungsbild ein, das in den Medien vermittelt wird. Von einem Riss zwischen Verbänden und Vereinen ist dabei die Rede – und vielleicht ist dieser Eindruck gar nicht so falsch. Wir haben oft, zu oft versäumt, zu erklären, warum wir etwas tun oder entschieden haben. Wir haben oft, zu oft den einfachen Weg der Weisung von oben dem vermittelnden Dialog vorgezogen. Und von einem wahren Dschungel im Hinblick auf unsere Gebühren und Ordnungsgelder zu sprechen, ist auch nicht gänzlich abwegig. Wir haben bei unse- rem Verbandstag vom „Blickpunkt Verein“ gesprochen, und das waren keine leeren Worte. Wir nehmen Sie, die Vereinsvertreter, ernst und Ihre Kritik erst recht. Deshalb beschäftigen wir uns damit gerade auch sehr konkret in den Gremien des FLVW. Wir sichten, hinterfragen, überarbeiten, wo überarbeitet werden muss, und werden dann mit unseren Ergebnissen auf Sie zu und auch an die Öffentlichkeit gehen. Ich wünsche mir als Präsident des FLVW nur etwas Zeit und Ihre Gesprächs- bereitschaft zum Thema, und bin überzeugt, dass es keinen Riss zwischen Verbänden und Vereinen geben muss. Herzlichst Ihr Gundolf Walaschewski Präsident 2 WestfalenSport #1_2017 © 2017 adidas AG +149827_SP_BLUE_BLAST_Anz_Ace_Never_Follow_Stadium_Streed_Combined_Player_WFV_230x280.indd 1 12.01.17 09:22 Inhalt Inhalt 3 Editorial 4 Inhalt Blended Learning – Ausbildung der Zukunft 6 Den Teilnehmern „in den Kopf gucken“ 7 Digitalisierung der Bildungsarbeit 8 Stimmen und Stimmungen 10 Online Plattform für gemeinsames Lernen 11 VR-Brille keine Allzweckwaffe 26 34 12 Moderne Qualifikationswege im Sport 14 Crowd, Cloud, Scout 16 Digitale Schiedsrichter-Ausbildung Gastkommentar 38 18 Paul Schomann, Futsal-Bundestrainer a. D.: Westfalen ist Vorreiter für die Entwicklung des Futsal 28 37 40 Schiedsrichter Leichtathletik 45 32 Leistungsschau der Futsal-Referees 44 Viel Potenzial in der „Knappenschmiede“ 33 Die wahren Helden pfeifen in den unteren Spielklassen 45 Deutschlands Dreisprung-Hoffnung 30 46 Aktuelles aus der Leichtathletik FLVW Fußball Juniorinnen/Junioren 48 Vereinsservice 20 VSL-Tagung: Viel Prominenz im SportCentrum 34 Kreis Steinfurt siegt beim ARAG-Cup Der Verein betätigt sich als Satzungsgeber (Teil 1) 21 FLVW Fairplay-Sieger des Monats 36 FSV Gütersloh verteidigt Titel 22 Inklusion im westfälischen Fußball 37 Gizem Kilic ist Amateurin des Jahres 24 Ausgezeichnete Ehrenamtler in Münster 38 FLVW-Mädcheninternat: Aus den FLVW-Kreisen Westfalen SPORT-Stiftung unterstützt Schiedsrichter Pauline Berning und Gentiana Fetaj 50 Zoff dem Stoff 51 1.000 Euro für besseres Wasser Fußball-Auslese HSC-Fußballer will Leben retten 26 Aus Westfalen in die Fußballwelt Freizeit- und Breitensport 52 Luxus Budenzauber 28 Vorbild „Grünenbaumer Modell“ 40 Medaille für Futsal-Auswahl 53 Westfalenporträt: Willi Koslowski 21 30 Hammer Höhenflug 31 FC Gütersloh vor dem Aus? 42 Panorama 54 Vorschau/Impressum 4 WestfalenSport #1_2017 WestfalenSport #1_2017 5 Titel Titel MIT BLENDED LEARNING „DIGITALE TRANSFORMATION DEN „TEILNEHMERN DER BILDUNGSARBEIT“ IN DEN KOPF GUCKEN“ Zukunftsanforderungen an die verbandliche Lehrarbeit Trainerausbildung der Zukunft proaktiv gestalten Die Digitalisierung der Lehrarbeit ist vor allem der damit umgehen kann. Also müssen wir die eine Chance, und die Zukunft der verbandli- Medienkompetenz der Ausbilder durch entspre- Es klingt im ersten Augenblick befremdlich. Bei näherer Ausführung wird chen Lehrarbeit muss parallel auf drei Ebenen chende Schulungen verbessern. Und im Bereich jedoch deutlich, was FLVW-Verbandssportlehrer Maik Halemeier konkret gestaltet werden. So die Auffassung von Wolf- Bildungsmanagement ist der DFB schon lange aus- damit meint: „den Teilnehmern in den Kopf gucken“. Das ist nicht der gang Möbius vom Deutschen Fußball-Bund gesprochen aktiv. Vorangetrieben von DFB-Medien einzige Grund, warum der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (DFB), Leiter der Abteilung Qualifizierung und stehen auf der Plattform „Online Lernen“ reichlich Online werden Aufgaben gestellt und kommentiert (FLVW) das Pilotprojekt „Blended Learning“ vorantreibt. Was genau Mitglied der gleichnamigen DFB-Kommission. Informationen/Unterrichtsmaterialien für die Refe- damit gemeint ist, erläutert Halemeier, zugleich Mitglied des Qualifizie- Halemeier: Wir stellen beispielsweise eine Spielszene auf die Plattform. Die Teil- Warum, schildert er im Interview mit Westfa- renten zur Verfügung. Die Lizenz- und Lehrgangs- rungsausschusses und Co-Trainer der U19-Nationalmannschaft des Deut- nehmer müssen dann online die Szenen kommentieren. Wir bekommen so zu lenSport-Autorin Carola Adenauer. verwaltung findet ebenfalls online statt. Der FLVW schen Fußball-Bundes, im Gespräch mit WestfalenSport-Autorin Carola Beginn eines Lehrgangs einen Eindruck über den Wissensstand der Teilnehmer. nimmt in diesem Bereich übrigens eine Vorreiter- Adenauer. Wenn Sie so wollen, dient Blended Learning mit dieser speziellen Videoarbeit WestfalenSport: Sie kommen gerade frisch von der rolle – nicht nur als Pilotverband beim „Blended dazu, den Teilnehmern in den Kopf zu gucken. Nach dieser Einführung wissen Verbandssportlehrertagung im SportCentrum. Mit Learning“ – ein. WestfalenSport: Was verbirgt sich hinter „Blended Learning“ in aller Kürze? wir – die Referenten – ziemlich genau, wo diese stehen. Genau diese Spielszene wird welchem Eindruck? Maik Halemeier: Die Abwechslung zwischen Online- und Präsenzphasen, also später erneut eingestellt, wenn wir inhaltlich in der Ausbildung darauf eingegangen Wolfgang Möbius: Einem guten. Unser DFB- WestfalenSport: Wo sehen Sie die Vorteile für die physische Anwesenheit. Nicht zu verwechseln mit eLearning, wo die Wissens- sind, sodass wir den Lernfortschritt kontrollieren können. Das ist ein gutes Feedback Ausbildungsleiter Frank Wormuth hat z. B. mit Teilnehmerinnen und Teilnehmer? Fehlt da nicht vermittlung ausschließlich online geschieht. für die Teilnehmer, aber auch für die Referenten, ob wir mit unserer Wissensver- seinem Vortrag eine wichtige Diskussion ange- die persönliche Ansprache? mittlung erfolgreich waren oder eben nicht. stoßen. Seine Anregung, die gesamte Ausbildung Möbius: Nein, die persönliche Ansprache und Be- WestfalenSport: Der FLVW ist Teil eines Pilotprojektes … beginnend bei der Trainer-C-Lizenz bis zum Fuß- gegnung in einer Präsenzphase bleibt immer der Halemeier: … das seit Sommer vergangenen Jahres läuft und bisher ausgespro- WestfalenSport: Damit verändern Sie aktiv die Lehre beziehungsweise Ausbil- ball-Lehrer künftig modular durchzuführen, ist Kern einer jeden Ausbildung. Auch die künftige chen erfolgreich, sowohl in Westfalen als auch im Landesverband Sachsen- dung im Sport … ein interessanter Ansatz, den wir weiterverfolgen Ausbildung findet nicht nur virtuell statt. Aber Anhalt, dem zweiten „Pilotverband“. Derzeit beschränkt sich dieses auf die Trai- Halemeier: Und das ist auch so gewollt. Wir wollen proaktiv die Trainerausbil- sollten. Allerdings befindet sich die Ausbildung fangen wir von vorne an. Der Teilnehmer steht bei ner B-Lizenz. dung der Zukunft gestalten. Die heute 12- bis 18-Jährigen sind die Trainer von ohnehin bereits in einem grundsätzlichen Wandel, dieser Ausbildungsform eindeutig im Mittelpunkt. Geplant ist in der zweiten Jahreshälfte 2017 die Ausweitung auf die C-Lizenz. In morgen. Sie wachsen mit den Medien und insbesondere mit dem Handy auf. den ich positiv sehe. Nutzen wir doch die Chance, Der Faktor Zeit spielt heute eine große Rolle. Viele
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