4. Jahrgang Ausgabe Nr. 3/2019

Das Magazin der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe

Im Fokus: Drucker und Schneider

Hoher Besuch im RAUM13

Aenne Burda Vorbild ganzer Generationen

Gegründet 1934 Kreishandwerkerschaft KA Vorwort / Inhalt Inhalt

Grußwort Liebe Leserinnen und Leser,

3 Dr. es ist eine große Ehre, dass in dieser Ausgabe Titelstory des craft.-Magazin Dr. Hubert Burda das Wort ergriffen und uns ein Grußwort geschrieben 10 Aenne Burda – Vorbild ganzer Generationen hat. Er beschreibt eindrucksvoll, wie sich das Unternehmen von drei Mitarbeitern zu einem Im Fokus digitalen Technologiekonzern entwickelt, den 8 Was macht eigentlich ... Wirtschaftsstandort Oberrheinregion maßgeb- … Edith Kuhn lich mitgeprägt und Weltruhm erlangt hat. 9 Paris – London – Karlsruhe Seiner Mutter Aenne Burda gelang mit Burda Moden eine weltweite Medienpräsenz. In 12 Burda: Von der Provinzdruckerei die heutige Zeit übertragen wäre Frau Burda die Top-Influencerin mit Millionen von Likes. zum Weltkonzern Es ist heute wie damals. Handwerk in Verbindung mit Technologie ermöglicht jungen 14 Drucker – ein Beruf mit Zukunft Menschen nicht nur unzählige Chancen, es bietet auch genügend Freiräume für RAUM13 Kreativität und Innovationen. Die Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe hat mit 5 Schütz lobt KH-Projekte zur ihrem Digitalisierungsprojekt RAUM13 ein Lab, in dem Kontakte zwischen digitalen Digitalisierung und Nachwuchs- Prozessen und Handwerk geschlossen werden. Das testierte auch unlängst Staats- kräftegewinnung sekretärin Katrin Schütz, die sich bei einem Besuch des RAUM13 einen persönlichen Aus der KH Eindruck verschaffen konnte. „Handwerk bietet enorme Chancen. Ich selbst habe eine Ausbildung zur Schneiderin absolviert. Die Kreativität und die vorangetriebenen 7 craft.ROADSHOW wieder ein großer Erfolg Innovationen hier in RAUM13 unterstützen vorbildlich das Projekt Handwerk 2025.“ Zitat Katrin Schütz. Dem ist nichts hinzuzufügen. 16 Das Handwerk bietet Senioren die Möglichkeit einer Nebentätigkeit Unser nächster dringender Wunsch ist ein Gründerzentrum für das regionale Hand-

19 KH-Vorstandsmitglied werk. Bei unserer diesjährigen Spätjahreshauptversammlung haben die Delegierten Thomas Schönhaar stellt sich vor der Kreishandwerkerschaft eindrucksvoll und mit großer Mehrheit für ein Gründer- zentrum abgestimmt. Gründer und Unternehmer, die eine Nachfolge in einem beste- 19 YouTuberin ALISA henden Unternehmen anstreben, benötigen Raum, Unterstützung und Anerkennung. 20 Vorstand der Kreishandwerker- Dafür setzen wir uns mit Nachdruck ein. schaft Region Karlsruhe besucht die Rathäuser der Region Beeindruckende Karrieren fußen oftmals auf einer dualen Handwerksausbildung! Lassen Sie sich von der Aenne Burda Geschichte ab Seite 10 inspirieren. 23 Einblick in die duale Ausbildung

26 We want you! Herzlichst Ihr Aktuell

22 craft.-Handwerker-Gin

24 Widerspruch gegen Erhöhung Frank Zöller der Sondernutzungsgebühren Kreishandwerksmeister Unsere Partner

18 Land fördert kostenlosen Energie- check für kleine Unternehmen

25 Kopfstand gefällig? Kreishandwerkerschaft KA Impressum

26 Veranstaltungen

27 Termine

2 craft. / Herbst/Winter 2019

Grußwort

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Persönlichkeiten der gesamten Handwerkerschaft,

ohne das Druck- und Schneiderhandwerk wäre nicht das international erfolgreiche Medien- und Technologieunternehmen von heute. 1903 startete das Familienunternehmen als Drei-Mann-Druckerei in und erschuf in der Nachkriegszeit mit dem weltweiten Siegeszug von „Burda Moden“ ein mediales Modeimperium. Meine Eltern Aenne und Franz Burda sind beide als badische Unternehmer mit „Hands-on-Mentalität“ ein Inbegriff für das Wirt- schaftswunder in Deutschland. Meine Mutter hat den Grundstein gelegt für den Erfolg des Magazins für Nähbegeisterte, das heute „“ heißt und in 99 Ländern und 16 Sprachen erscheint – eine ideale Symbiose aus Druck- und Schneiderhandwerk. Mein Vater Franz hat in den Ausbau der Tiefdrucktechno- logie investiert, sie u. a. in den USA etabliert, womit das qualitativ hochwertige und hochauflagige Magazingeschäft erst richtig an Fahrt aufnahm. Handwerk und Technologie waren und sind die Basis für Kreativität – damals wie heute!

Handwerks- und mittelständische Familienunternehmen bilden das Fundament einer florierenden Wirtschaft. Die Oberrheinregion beheimatet viele „Hidden Cham- pions“, darunter Weltmarktführer. Das Dreiländereck mit dem Rhein als früherem „Kommunikationsstrom“ blickt mit Gutenbergs Druck, Schongauers Kupferstich, der Papiermühle Basel, der Braunschen Röhre oder dem ersten E-Mail-Eingang in Deutschland (Karlsruhe) auf 1000 Jahre Mediengeschichte. Fernab von Metropolen ist im „Media Valley“ von Karlsruhe bis Basel ein in Europa einzigartiger Medien- und Technologie-Cluster entstanden. Burda ist seit über einem Jahrhundert und in vierter Generation Mitgestalter dieser bedeutenden Wirtschaftsregion. Erfolg beruht dabei auf kontinuierlicher Weiterentwicklung. Die digitale Transformation löst in Wirtschaft und Gesellschaft fundamentale Veränderungsprozesse aus, ver- bunden mit großen Herausforderungen, aber auch einzigartigen Chancen. Burda hat dies frühzeitig erkannt. Als erstes Magazin hat Focus mit „computer to plate“ das Verfahren der digitalen Druckplattenbelichtung genutzt. Mit Focus Online wurde bereits 1996 das erfolgreiche Internetportal von heute gegründet.

Ich beglückwünsche Sie zum Digitalisierungsprojekt RAUM13. Dieses Wissens- transferzentrum zur Vernetzung zwischen Digitalisierungs-Experten und Hand- werk ist eine gute Initiative, wichtig für Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft. Nutzen Sie Ihre Chancen!

Herzlichst Ihr

Prof. Dr. Hubert Burda Eigentümer von Hubert Burda Media

Unsere Medienpartner:

craft. / Herbst/Winter 2019 3

Aus der KH

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„Gerade in der Gründungsphase sind „Gleiche Chancen fürs Hand- gute Berater viel wert. Hier hilft ein werk! Darum brauchen wir Gründerzentrum des Hand- ein Gründerzentrum des werks, um sich bestmög- Handwerks!“ lich zu vernetzen und Synergien zu nutzen.“

Valent Vlasic, Obermeister der Metallinnung Karlsruhe Thomas Schönhaar, Obermeister Glaser- und Fensterbauerinnung Karlsruhe „Ein Gründerzentrum des Hand- werks wird bedeutend dabei helfen, „Über 90 Prozent der Unternehmen Jungunternehmer und Unterneh- in einem Gründerzentrum ‚überle- men die zur Übergabe bereitstehen ben‘. In Zeiten von Fachkräfte- und zusammenzuführen. Damit Nachwuchsmangel ist das werden Handwerker- ein klarer Punkt für die Knowhow, Arbeitsplätze Schaffung eines Gründer- und Gewerbesteuern in zentrums des Handwerks der Region gebunden.“ in unserer Region!“

Frank Zöller, Kreishandwerksmeister, Arno Bohmüller, Obermeister Innung für Sanitär-, Heizung- Obermeister Stuckateur-Innung Karlsruhe und Klimatechnik Karlsruhe-Bruchsal

4 craft. / Herbst/Winter 2019

RAUM13 Aktuell

Hoher Besuch im RAUM13 Schütz lobt KH-Projekte zur Digitalisie- rung und Nachwuchskräftegewinnung

Staatssekretärin Katrin Schütz informiert sich über den aktuellen Stand des Digitalisierungsprojekts der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe

Hier gibt´s den YouTube-Clip zum ALISA- Interview mit Staatsekretärin Katrin Schütz

schluss den eingeladenen Obermeistern und Geschäftsführern der Innungen zu ei- nem ausführlichen Gedankenaustausch im Staatssekretärin Katrin Schütz informierte sich im RAUM13 über das vom Wirtschaftsministeri- RAUM13 und der KH-YouTuberin ALISA um geförderte Digitalisierungs-Projekt der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe, bwcon und zum Interview zur Verfügung. Kreishand- Landesarbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften in Baden-Württemberg. werksmeister Frank Zöller und Geschäfts- führer Andreas Reifsteck bedankten sich Staatssekretärin Katrin Schütz vom Mi- schaft der Kreishandwerkerschaften des bei der Staatssekretärin für die wichtige nisterium für Wirtschaft, Arbeit und Woh- Landes Baden-Württemberg (LAG). Kat- Unterstützung des Ministeriums beim Di- nungsbau Baden-Württemberg besuchte rin Schütz informierte sich auch über die gitalisierungsprojekt und für den Besuch die Kreishandwerkerschaft Region Karlsru- craft.ROADSHOW, die von der Kreishand- von Katrin Schütz bei der Kreishandwerk- he und informierte sich dabei über den ak- werkerschaft Region Karlsruhe zur Nach- erschaft Region Karlsruhe. tuellen Stand des vom Ministerium geför- wuchskräftegewinnung für das Handwerk craft.-Redaktion derten Digitalisierungsprojekt im RAUM13. konzipiert wurde und sehr erfolgreich seit Initiiert wurde dieses Leuchtturm-Projekt Anfang des Jahres an den Schulen veran- von der Kreishandwerkerschaft Region staltet wird. Staatssekretärin Schütz zeigte Alle Infos und Termine zum Digitali- Karlsruhe in Kooperation mit der führen- sich beeindruckt vom großen Erfolg dieser sierungsprojekt der Kreishandwer- den Wirtschaftsinitiative zur Förderung beiden herausragenden Projekte und lob- kerschaft Region Karlsruhe unter des Hightech-Standorts Baden-Würt- te die Verantwortlichen für die vorbildhafte www.raum13-karlsruhe.de temberg bwcon und der Arbeitsgemein- und wichtige Arbeit. Schütz stand im An-

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YouTuberin ALISA

Olli Gimber

Kreishandwerkerschaft KA

6 craft. / Herbst/Winter 2019 Schirmherrschaft: Dr. Susanne Eisenmann Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Aus der KH craft.ROADSHOW Hier gibt´s den YouTube-Clip zur zweiten wieder ein großer Erfolg craft.ROADSHOW

Über 200 begeisterte Schüler informierten sich über Karrieremöglichkeiten im Handwerk.

ar die erste craft.ROADSHOW attraktive Alternativen zum akademischen im Frühjahr an der Evangeli- Studium aufzuzeigen. Das neue Format W schen Jakobusschule in Karls- der craft.ROADSHOW ist seiner Ansicht ruhe bereits ein voller Erfolg, so sprachen nach viel zielführender und komme der Über 200 begeisterte Schüler bei der Beobachter nun von einer weiteren Steige- Smartphone-affinen Jugend wesentlich craft.ROADSHOW an der Comenius rung bei der zweiten Show an der Comeni- besser entgegen wie alle anderen bisheri- Gesamtrealschule in Karlsruhe. us Ganztagesrealschule in Karlsruhe. Über gen Konzepte im Bereich der Nachwuchs- 200 begeistert zuhörende Schüler füllten die gewinnung. Die craft.ROADSHOW steht Mensa nicht nur bis auf den letzten Stuhl, unter der Schirmherrschaft der baden- Fotos: mjo/pr sogar Tische mussten als Sitzgelegenheit württembergischen Kultusministerin Dr. herhalten, so groß war die Resonanz. Kreis- Susanne Eisenmann. Die Pädagogische handwerksmeister Frank Zöller und KH- Hochschule Karlsruhe steht den Projekt- Geschäftsführer Andreas Reifsteck freute verantwortlichen dabei pädagogisch be- es sichtlich, hatten sie doch, unterstützt von ratend zu Seite. Pro Jahr plant die Kreis- der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsru- handwerkerschaft nach Aussage von he, die craft.ROADSHOW entwickelt und Geschäftsführer Andreas Reifsteck, der bis zur erfolgreichen Realisierung bis ins Initiator und Macher der craft.ROADSHOW Mit großer Freude und viel Tatendrang probier- Detail konzipiert, um damit den altherge- ist, etwa fünf ROADSHOWS in der Region ten die Schüler das Handwerk praktisch aus. brachten „Tag der Berufsinformation“ durch Karlsruhe. Comedien Oliver Gimber will im- dieses völlig neue, effektive und zielgrup- mer dabei sein. Dass ihn nichts davon ab- penorientierte Erfolgsformat zu ersetzen. hält, bewies er diesmal nachdrücklich: Eine Die craft.ROADSHOW ist zweigeteilt: Sehne an seinem Fuß war wenige Tage Im ersten Teil berichtet der aus YouTube zuvor gerissen und sollte eigentlich am Tag und TV weithin bekannte Comedian und der craft.ROADSHOW operiert werden. Malermeister Oliver „Witz vom Olli“ Gim- Gimber verfrachtete seinen lädierten Fuß in ber von seinem beruflichen Werdegang eine Schiene, kam mit Krücken zum Event als Handwerker. Im zweiten Teil geht’s ans und verschob die Operation um einen Tag. Praktische. Die Auszubildenden der Innun- „Alles für den Handwerker-Nachwuchs. ausschließlich positiv“, so der begeisterte gen laden die Jungs und Mädchen ein, Das ist es mir einfach wert“, so Gimber. Rektor. das Handwerk vor Ort in ihrer Schule prak- Nach dem ebenso interessanten wie Ein riesiger Faltplan mit allen Hand- tisch zu erleben und auszuprobieren. Das lebensnahen Vortrag von Gimber konnten werksberufen, die den Jugendlichen als Konzept trifft ins Schwarze. Moderiert von sich die Jugendlichen im Schulhof an zwei Ausbildungsberuf zur Verfügung stehen Karsten Penz vom Radiosender „die neue großen weißen Graffiti-Wänden der Maler- und der am Ende der Veranstaltung je- welle“ berichtete Oliver Gimber unter- und Lackiererinnung Mittelbaden/Nord als dem Schüler ausgeteilt wurde, rundete haltsam und spannend wie er vom Maler Künstler beweisen, die Auszubildenden die craft.ROADSHOW nachhaltig ab. Mit zum vierfachen Unternehmer, zwölffachen aus Reihen der Schreiner-Innung Bruchsal diesem Faltplan mit QR-Codes zu allen Patenthalter und bundesweit bekannten brachten den Schülern die Fähigkeit näher, Ausbildungsberufen im Handwerk lassen Comedian avancierte. „Alles ist möglich“, mit Hammer und Schrauber umzugehen sich Videoclips starten, über die man mehr rief er den Jugendlichen zu und warb für und bei der Innung für Sanitär-, Heizung- über die verschiedenen Handwerksberufe eine Ausbildung im Handwerk, auf deren und Klimatechnik Karlsruhe-Bruchsal bo- erfährt. Abrundend dazu machte YouTube- Abschluss unendlich viele Karrieremög- gen die Schüler Rohre und staunten dabei rin ALISA von der Kreishandwerkerschaft lichkeiten folgen könnten. Wichtig sei, mit nicht schlecht, was im Handwerk alles mit Region Karlsruhe die Schüler auf die Un- dem Herzen und der ganzen Leidenschaft den Händen geschaffen werden kann. Der terstützung der Kreishandwerkerschaft bei dabei zu sein. „Mein Herz schlägt für das Rektor der Comenius Ganztagesrealschu- der Vermittlung von Praktikumsplätzen ins Handwerk“, rief Gimber den Schülerinnen le, Werner Kopp, schaute beeindruckt zu, Handwerk aufmerksam. Mittlerweile wur- und Schülern dabei zu. wie seine Schülerinnen und Schüler sich den so bereits über 30 Praktikumsplätze in Für Kreishandwerksmeister Frank Zöller mit Leidenschaft auf das Handwerk ein- Innungsbetriebe vermittelt. ist es wichtig, den Jugendlichen hautnah ließen. „Die Reaktionen der Schüler waren Monika John

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Im Fokus

Was macht eigentlich ... … Edith Kuhn

dith Kuhn, geb. Frank, wurde am Andreas Reifsteck: Frau 10. Juni 1953 in Karlsruhe gebo- Kuhn, herzlichen Glück- E ren. Nach Abschluss der Haupt- wunsch, Sie sind dieses schule absolvierte sie ihre Ausbildung Jahr 66 Jahre jung gewor- von 1969-1972 als Damenschneiderin den. Wie geht es Ihnen? bei Ingeborg Seibold in Karlsruhe. Nach Edith Kuhn: Frei nach Udo KH-Geschäftsführer Andreas Reifsteck im einem halben Jahr als Gesellin im Ausbil- Jürgens…mit 66 Jahren Gespräch mit Edith Kuhn, der langjährigen dungsbetrieb war Edith Kuhn, ebenfalls fängt das Leben an…ich Landesinnungsverbandsvorsitzenden der als Gesellin, von 1973-1974 als Ände- bin zufrieden und glück- Maßschneider Baden-Württemberg. rungsschneiderin bei der Firma Wälde lich. in der Karlsruher Waldstraße tätig. 1975 heiratete sie ihren Ehegatten Werner, der Reifsteck: Sie haben ja schon länger sie immer mit vollem Elan bei der Aus- angekündigt, ihr langjähriges Wirken als Reifsteck: Wie fühlen Sie sich von übung ihres Berufs unterstützt habe, so Landesinnungsmeisterin zu beenden, der Politik in ihrer Arbeit unterstützt? Kuhn. Von 1975-1976 hat sie als Gesellin um dieses wichtige Amt in jüngere Hän- als Musternäherin bei der Firma Günther de zu geben. Was machen Sie dann mit Kuhn: Diese Unterstützung ist leider in der Karlsruher Gablonzerstraße gear- der neu gewonnenen Zeit nach so viel noch sehr ausbaufähig. Ich hätte gerne beitet, bevor sie im Juli 1977 den Besuch Jahren an vorderster Front im Ehren- mal einen Minister für ein paar Wochen der Meisterschule in München erfolgreich amt? in meiner Werkstatt, um ihm zu zeigen, abgeschlossen hat. Bereits wenige Mo- Kuhn: Mein Mann Werner und ich sind was wir jeden Tag leisten. Den Hand- nate später eröffnete sie in Karlsruhe- leidenschaftliche Kreuzfahrer. Wir waren werkern fehlt oft die Anerkennung für die Neureut ihr Modeatelier Edith Kuhn. Ihr u. a. in der Karibik und im Mittelmeer. Wertigkeit ihrer Arbeit seitens der Politik. erster Lehrling war ihre Schwester Ly- Daneben unternehmen wir gerne Städte- Toll ist, dass Katrin Schütz, eine gelernte dia-Luise. Da der berufliche Nachwuchs reisen, primär im schönen Deutschland. Damenschneiderin, heute als Staatsse- immer eine Herzensangelegenheit von Da ich nun bald etwas mehr Zeit habe, kretärin im baden-württembergischen Edith Kuhn war, folgten ihrer Schwester werden wir nun endlich auch einmal Wirtschaftsministerium tätig ist. Sie im Laufe der Jahre über 20 weitere junge dieses schöne Hobby etwas ausweiten kennt das Handwerk und insbesondere Menschen, die von Edith Kuhn ausge- können. Die Welt ist groß und es gibt auch unseren Berufszweig sehr gut und bildet wurden. Im Jahr 1980 wurde die noch viel zu entdecken. weiß unsere Arbeit auch zu schätzen. Innung der Maßschneider Region Karls- ruhe neu gegründet. Von da an war sie Reifsteck: Bevor die Reise ins Privatle- Reifsteck: Und wie nehmen Sie die Ar- im Vorstand der Innung und hat diese ben startet noch eine Frage zur aktuellen beit der Kreishandwerkerschaft Region maßgeblich mit aufgebaut. Insbesondere Situation im Schneiderhandwerk. Wie ist Karlsruhe wahr? war sie verantwortlich für die Organisa- die Lage und wie ist es um den berufli- Kuhn: Ich bin sehr froh, dass unser tion und Betreuung von Modeschauen chen Nachwuchs bestellt? Kreishandwerksmeister Frank Zöller ist. und die Abnahme der Prüfungen. Im Jahr Kuhn: Das Hauptproblem in unserem Er ist für mich ein toller und sehr kom- 1982 wurde ihr Sohn Boris geboren und Gewerk ist, dass wir viel zu wenig Aus- petenter Ansprechpartner bei meiner fünf Jahre später wurde die Familie durch bilder haben. Eine Folge davon ist u. a., täglichen Verbandsarbeit. Er nimmt die die Geburt von Tochter Martina komplet- dass wir viel zu wenig Herrenschneider Sorgen der Leute ernst und will immer tiert. Die Kinder haben beide im Prakti- auf dem Markt haben. Diese sind derzeit helfen. Das craft.-Magazin und die Ar- kum Nähen gelernt, haben beruflich dann fast nur noch im Theater zu finden. beit in den Sozialen Medien sind hervor- aber andere Wege eingeschlagen wie die Aufgrund der zu wenigen Ausbilder ver- ragend. Das nehme ich sehr, sehr positiv Mutter. Edith Kuhn war Mitte der 90er lagert sich die Ausbildung weg von den für unser Handwerk wahr. Ich finde auch Jahre Obermeisterin der Innung der Maß- Betrieben in die Schulen. Die Grundba- die modernen Formen der Veranstaltun- schneider Region Karlsruhe und ist seit sis des Wissens, das man in der Praxis gen sehr zeitgemäß und spannend. Man 2010 Landesinnungsverbandsvorsitzen- erlernt, ist da natürlich nicht die gleiche trifft immer die langjährigen Weggefähr- de der Maßschneider Baden-Württem- wie man das in einem Handwerksbetrieb ten aber seit neuerem auch viele junge berg. Dieses Amt wird sie wunschgemäß vermittelt bekommt. Das führt dann alles Leute. Ach ja – auch der YouTube-Kanal im Frühjahr 2020 in jüngere Hände wei- dazu, dass es immer weniger Fachbe- der KH ist einfach nur klasse. tergeben. triebe gibt. In Karlsruhe gab es 1945 über 250 Schneider-Ateliers, heute sind Reifsteck: Liebe Frau Kuhn, herzlichen es leider nur noch eine Handvoll. Dank für das Interview!

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Im Fokus

Junges Handwerk auf Erfolgskurs Paris – London – Karlsruhe

Modedesignerin Amélie Hentschel begeistert die Region.

Nach einem Modedesign-Studium in tivschaffende, was das Label weiter voran Paris und anschließend am Londoner gebracht hat. Mittlerweile haben sich span- Central St. Martins College Of Art And nende Kooperationen mit anderen lokalen, Design folgten mehrere Jahre Arbeit für kreativen Partnern ergeben: So werden verschiedene französische und englische Teile der Kollektion beim französischen Designer. Zusätzliches Know-how in den Schuhmacher „Benjamin Bigot – Originelle Bereichen Produktion und Vertrieb erlernte Maßschuhe“ in Grötzingen präsentiert, und sie in London während ihrer Anstellung bei zur Eröffnung des Home of Blues Shops dem französischen Designer Roland Mou- in Durlach war eine exklusive Auswahl an ret. Als Amélie Hentschel mit all dieser Er- Kleidern bereitgestellt. Auch im Rahmen fahrung und Motivation 2010 in Karlsruhe verschiedener Events in den letzten Jahren ihr Modelabel gründete stand noch nicht ist die Atelier de mode Bekleidung greifbar fest wie es sich entfalten würde. Nur eines geworden – im Pop-up-Store Karlsruhe, im war für die Designerin von Anfang an klar: ROMY RIES Concept Store oder bei Marc Der Wunsch, exklusive Damenkleidung zu Ephraim Karlsruhe. Momentan sind die fertigen – wertvolle Einzelteile die kurzlebi- Kleider ausschließlich durch persönliche ge Modetrends überleben. Daraus entwi- Kontaktaufnahme zu kaufen. Termine für ckelte sich das Konzept einer subtilen Kol- einen Besuch im Atelier können telefonisch lektion aus Musterbeispielen von Kleidern, oder per Email abgesprochen werden. Mänteln, Oberteilen und Westen, deren Andreas Reifsteck Sortiment sich kontinuierlich erweitert. Für eine Bestellung sucht sich die Kun- din ihr Wunsch-Modell aus. Anschließend Mehr Infos unter werden bei einer persönlichen Beratung www.ameliehentschel.de und Anprobe Details, Kleid- und Ärmellän- ge individuell bestimmt. Die Kundin wählt aus einer Palette exklusiver Stoffe ihren Favoriten aus. Viele Stoffe bezieht Amé- lie Hentschel aus Paris, nicht selten sind „Ein Gründerzentrum Designerstoffe dabei, zum Beispiel von des Handwerks dient Yves Saint Laurent. Die Mitbestimmung neben der Unterstüt- genau dieser Details erzeugt einen per- zung der Gründer auch sönlichen Bezug zum Kleidungsstück und als Betriebsüberga- führt zu einem bequemen Tragegefühl mit bezentrum. Da in den Amélie Hentschel individueller Ästhetik. So spricht das La- kommenden Jahren bel Frauen an, die bei der Wahl ihrer Klei- etwa 200.000 Hand- ATELIER DE MODE dung Wert auf Exklusivität legen und in die werksbetriebe zur hochwertige Verarbeitung zeitloser Unika- Übergabe anstehen, te investieren wollen. Die „Amélie Hent- ist die Schaffung ei- eine klassische Reihenfolge für schel – Atelier de mode“-Kollektion basiert nes Gründerzentrums eine berufliche Laufbahn in der auf präzisen Schnitten und Volumen. Das umso mehr K Modebranche! Doch es ist ein Anliegen der Designerin beim Entwerfen sehr origineller Weg, der sich im Stil des ist es, eine raffinierte und elegante Silhou- von Be- Modelabels „Amélie Hentschel – Atelier de ette mit praktischem Stil zu kombinieren. deutung.“ mode“ widerspiegelt. Amélie Hentschel ist Alle Atelier de mode Kleidungsstücke in Paris geboren und aufgewachsen. Ihren entstehen in liebevoller Handarbeit und er- Andreas Reifsteck, deutsch-französischen Wurzeln verdankt reichen somit ein hohes Niveau an Qualität. Geschäftsführer der sie eine globale Offenheit und die Neugier 2017 war Amélie Hentschel Preisträgerin Kreishandwerkerschaft für Kultur, welche schon früh ihr ästheti- beim IDEENSTARK Wettbewerb Baden- Region Karlsruhe sches Empfinden geprägt haben. Württemberg, der Auszeichnung für Krea-

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Titelstory „Was den Männern kraft ihrer Autorität automatisch zugestanden wird, das müssen sich die Frauen durch ihre Intelligenz, ihr gesundes Empfinden und durch immensen Fleiß auch heute noch erkämpfen. Aenne Burda “ Urheber/ Foto: Hubert Burda Media / Bildarchiv Urheber/ Foto: Hubert Burda

Aenne Burda 1973 mit Rolls Royce Mini (Riley Elf mark III) vor dem Verlagsgebäude.

Vorbild ganzer Generationen Aenne Burda Nach dem Zweiten Weltkrieg baute sie mit Burda-Moden einen der größten deutschen Zeitschriftenverlage auf. Ein Portrait über eine faszinierende Persönlichkeit.

m 28. Juli 1909 wird Anna Mag- Volkswirtschaft – nicht reich, aber er „will Moden“ die erfolgreichste deutsche Ver- dalene (Aenne) Lemminger als nach oben“. 1930 die Verlobung, am 1. legerin nach dem Zweiten Weltkrieg wird. A Tochter des Lokomotivführers Juli 1931 wird geheiratet, die Söhne Franz Ihre Vision dabei: Attraktive Mode für alle Franz Lemminger und seiner Frau Maria (1932), Frieder (1936) und Hubert (1940) Frauen – das traf den Nerv der Zeit. Die Viktoria im badischen Offenburg geboren. werden geboren. erste Ausgabe erscheint im Januar 1950 Die Familie lebt in bescheidenen Verhält- Die Druckerei floriert und Aenne Bur- mit einer Auflage von 100.000 Exemp- nissen. Verhältnisse, die Aenne bereits als da genießt ihr Eheleben und gilt als die laren. Die Auflage steigt in Deutschland Kind zu verlassen wünscht, sie will „bes- bestangezogene Frau Offenburgs. Als schrittweise auf über vier Millionen Ex- ser“ leben. Bis zur Mittleren Reife besucht Aenne Burda erfährt, dass ihr Mann mit emplare, übersetzt in 17 Sprachen. 1952 sie die Klosterschule, danach die Höhe- einer Mitarbeiterin ein Verhältnis und ein beginnt der Verlag mit der Einzelschnitt- re Handelsschule in Offenburg, schließt gemeinsames Kind hat, fordert sie als muster-Produktion. Jedes Jahr im Januar dort als Klassenbeste ab. Anschließend Wiedergutmachung den bis dahin erfolg- und im Juli erscheinen die fast 700 Mo- macht sie eine kaufmännische Lehre losen Modeverlag, den Franz Burda der delle umfassenden Schnitt-Kataloge mit beim örtlichen Elektrizitätswerk. Hin und Geliebten geschenkt hatte. Aenne Bur- den neuen Kollektionen für Erwachsene wieder muss sie bei säumigen Zahlern da ist vierzig Jahre alt, als sie 1949 den und Kinder. Die praktischen Einzelschnitte das Geld eintreiben. Zu denen zählt auch heruntergewirtschafteten Modeverlag mit präziser und einfacher Step-by-Step- der Drucker Franz Burda, ein Doktor der übernimmt und mit der Zeitschrift „Burda Anleitung und ihren unterschiedlichen

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Titelstory Aktuell

Schwierigkeitsgraden eignen sich sowohl für Anfänger als auch für geübte Hobby- schneiderinnen. Neben den üblichen Grö- ßenläufen der Konfektion werden auch Mode in Lang-Größen und Kurz-Größen sowie Plus-Modelle angeboten. „Burda Moden“ ist 1989 die größte Modezeit- schrift der Welt. Dazu kommt der steigen- de Verkauf der Einzelschnittmuster (bis auf 10 Millionen im Jahr 1980) sowie die diversen Sonderhefte und Kochbücher. „Jede Frau will schön sein.“ Ein ein- facher Satz, unwiderlegbar und von zeitloser Gültigkeit. Gesagt hat ihn Aen- ne Burda, die spürte, dass auch in den schwierigen Jahren nach dem 2. Weltkrieg – in Zeiten, in denen es um die Existenz, Wiederaufbau und Ärmel hochkrempeln ging – Frauen schön sein wollen. Aenne Burdas Erfolgsrezept? „Ich bin durch und durch praktisch. Ich wusste, was norma- le Frauen wollen.“ Ob der New Look der Media / Bildarchiv Urheber/ Foto: Hubert Burda 50er oder die Flower-Power-Mode der Aenne Burda an ihrem Schreibtisch in ihrem Büro 1968. 70er: Aenne Burda brachte die Trends aus Paris und Mailand direkt ins Heft – so Altenhilfe und Unterstützung bedürftiger Aenne Burda der Stadt Offenburg die 20 modifiziert, dass sie alltagstauglich waren, Personen. Im Laufe ihres Lebens erhält Meter hohe Freiheitsfigur „Freedom (Male/ mit perfekter Passform, verständlichen Aenne Burda zahlreiche Auszeichnungen, Female)“ des amerikanischen Künstlers Anleitungen und nachvollziehbaren Sty- unter anderem bekommt sie als erste Frau Jonathan Borofsky. 2001 geht burda ins ling-Tipps. Besonders, aber nicht über- die Jakob-Fugger-Medaille für heraus- Netz. Mit seiner internationalen Website trieben, raffiniert, aber auch für Hobby- ragende unternehmerische Leistungen hat der Verlag Aenne Burda eine Online- Schneiderinnen machbar. Ein Konzept, der bayrischen Verleger verliehen (1989), Plattform aufgebaut und bietet jetzt die das bis heute funktioniert und mit dem sowie das Große Bundesverdienstkreuz Möglichkeit, das burda Service-Angebot sie damals einen von der ganzen Welt mit Stern (2001). „Sie hat als Verlegerin, weltweit kennen zu lernen, Nähbegeis- bestaunten Coup landete: Als erste west- Chefredakteurin und Kolumnistin einen terte auch über große Distanzen hinweg liche Frauenzeitschrift überhaupt ab 1987 bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des zu vernetzen und die Produkte in vielen in der Sowjetunion erscheinen zu dürfen. Modebewusstseins geleistet“, heißt es in Ländern online zu bestellen. Mit großem Mit Burda Moden brachte Aenne Burda in der Begründung des Bundespräsidenten Erfolg – das zeigen die über 20 Millionen der Nachkriegszeit die Mode zum Selber- Johannes Rau. Seitenklicks im Monat von durchschnitt- nähen in die deutschen Haushalte. Dank lich über 1 Million Besuchern. 2004, an- ihrer Zeitschrift wurde es jedem möglich, „Die Frauen sollen sich lässlich des 95. Geburtstages, benennt schicke, modische Kleidung nach dem nicht nach den Männern Aenne Burdas Heimatstadt Offenburg Vorbild der Pariser Modeschauen selber richten. Sie sollen sie selbst eine Allee nach ihrer Ehrenbürgerin. zu nähen und zu tragen. Sie traf den Nerv Aenne Burda stirbt am 3. November der Zeit, das burda Nähjournal erfüllte die sein, sie sollen schön sein, 2005 im Alter von 96 Jahren. 2006 wird Träume von Millionen Frauen. elegant und gescheit. der „Aenne Burda Award for Creative Lea- Aenne Burda genießt ihr Leben in vol- Aenne Burda “ dership” ins Leben gerufen und jährlich an len Zügen. Sie liebt schöne Roben, lässt führende Frauen der digitalen Welt für ihre sich ihre Haare in Paris von Starfriseur Ihr Ehemann, Franz Burda, stirbt 1986, Visionen und deren Umsetzung verliehen. Alexandre legen, unternimmt extrava- im März 1987 bringt Aenne Burda mit Preisträgerinnen sind u. a. Marissa May- gante und ausgedehnte Reisen, gönnt „Burda Moden" die erste westliche Zeit- er (Google-Managerin), Caterina Fake sich Ferienhäuser auf Sizilien, wo ihr ita- schrift in russischer Sprache in der Sowje- (Flickr-Gründerin), Martha Stewart (Un- lienischer Liebhaber lebt, später an der tunion heraus, begleitet von einer großen ternehmerin) und Esther Dyson (Internet- Cote d’Azur und in Salzburg. Sie wird Modenschau in Moskau unter der Schirm- Unternehmerin). 2007 wird „burdastyle. Gastgeberin pompöser Faschingsbäl- herrschaft von Raissa Gorbatschowa. Der com“ gegründet, eine internationale Do- le (Bal paré in München) und Galas zur Verlag ist nun ein internationaler Player. it-Yourself-Community, die Schnittmuster Verleihung des Bambi, aber sie nutzt ihr Erst im Alter von 85 Jahren zieht sich zum Herunterladen zur Verfügung stellt. Geld auch für wohltätige Zwecke, unter- Aenne Burda 1994 nach 45 Jahren aus Aenne Burda ist mit großem Erfolg im di- stützt gemeinnützige Projekte und agiert der Geschäftsführung zurück, der Verlag gitalen Zeitalter angekommen. als Kunst-Mäzenin. 1991 gründete sie die Aenne Burda wird in Hubert Burda Media Quelle: Verlag Aenne Burda GmbH Aenne-Burda-Stiftung zur Förderung der integriert. An ihrem 90. Geburtstag stiftet & Co. KG / Andreas Reifsteck

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Im Fokus

Ein Unternehmen im Wandel Burda: Von der Provinzdruckerei zum Weltkonzern

Als der Vater stirbt, übernimmt Hubert das Kerngeschäft Als Senator Franz Burda 1986 stirbt, hin- terlässt er seinen Kindern einen Verlag mit 15 Titeln. Die drei Söhne, die glei- chermaßen am Unternehmen beteiligt waren, teilen die Erbschaft auf: Franz und Frieder übernehmen Anteile an an- deren Verlagen und Druckereien, Hubert übernimmt das Kerngeschäft des Ver- lags. In den darauffolgenden Jahren ex-

Urheber/ Foto: Hubert Burda Media / Bildarchiv Urheber/ Foto: Hubert Burda Media / Bildarchiv Urheber/ Foto: Hubert Burda pandiert Dr. Hubert Burda weiter, über- 1952: Bezug der neuen Produktions- 2000: Einweihung des Burda Medienparks nimmt andere Medien und gründet eine und Verwaltungsgebäude auf der in Offenburg. Reihe eigener Publikationen, darunter Offenburger Kronenwiese. „Super Illu“, „Elle Decoration“ und, viel- leicht am wichtigsten, 1993 den „Focus“. rst Druckerei in Philippsburg, Knapp 20 Jahre später begründet Das Nachrichtenmagazin wird von den dann visionärer Medienkonzern: sein Sohn Franz Burda mit der Pro- etablierten Konkurrenten „Spiegel“ und E Der Burda-Verlag hat eine lange grammzeitschrift „Sürag“ einen neuen „Stern“ zunächst belächelt, erobert sich Geschichte. Neben einem breiten Zeit- Unternehmenszweig. 1935, Franz Bur- aber schnell einen eigenen Platz. Zeit- schriftenportfolio setzte Dr. Hubert Burda da hat inzwischen das Unternehmen gleich übernimmt Dr. Hubert Burda auch bereits früh auf die Digitalisierung – und übernommen, ist aus der Druckerei ein den Verlag Aenne Burda. machte seinen Konzern so fit für die Zu- großer Konzern mit 130 Mitarbeitern ge- kunft. Die „Hubert Burda Media“ hat sich worden. Früher als andere erkennt von einer kleinen Druckerei hin zu einem 1950 gibt Aenne Burda erstmals das Burda das Potential des Weltkonzern gewandelt. Heute arbeiten neue Magazin „Burda Moden“ heraus. Internets über 12.000 Menschen für das Familien- Ende desselben Jahrzehnts beschäftigt Bereits 1994 startet Burda mit „Europe unternehmen und halfen 2018, mit über der Konzern bereits 1400 Mitarbeiter und Online“ eine erste Publikation im Internet, 440 Medien einen Umsatz von 2,66 Milli- erwirtschaftet einen Umsatz von 50 Milli- im Jahr 1996 geht „FOCUS Online“ ins arden Euro zu erwirtschaften. onen D-Mark. Netz. Im Jahr 2000 werden die Internet- Burda ist eines der größten Medien- Unternehmen des Konzerns unter dem häuser Deutschlands und genießt weltweit Immer mehr Zeitschriften Dach der Focus Digital AG versammelt, einen guten Ruf – auch deshalb, weil Ver- kommen zum Portfolio hinzu die wiederum mit der Tomorrow Internet leger Dr. Hubert Burda über verschiedens- In den 1960er-Jahren erweitert der Bur- AG zum damals größten Internet-Medien- te Projekte und Konferenzen international da-Verlag sein Portfolio um „Freundin“ konzern Deutschlands fusioniert. In den bestens vernetzt ist. Die Konferenz Digital und „Film Revue“, deren Filmpreis „Bam- darauf folgenden Jahren baut Burda das Life Design (DLD), die jedes Jahr digitale bi“ seitdem jährlich vom Hause Burda Online-Geschäft weiter aus, etwa durch Vordenker aus der ganzen Welt nach Mün- verliehen wird. Zudem wird die „Münch- Beteiligung am Job-Netzwerk-Portal chen holt, ist nur ein Beispiel von vielen. ner Illustrierte“ in die „Bunte“ integriert, „Xing“. 2005 zementiert er mit der Grün- der Verlag zieht nach München. Hubert dung der Konferenz Digital Life Design Alles beginnt mit der Drucke- Burda, der jüngste der drei Burda-Söh- (DLD, früher: Digital Lifestyle Day) seinen rei der Philippsburger Zeitung ne, übernimmt 1967 die Leitung des Ruf als digitaler Vordenker. Doch Bur- Die Geschichte des Konzerns, der heute Münchner Verlagshauses. da bleibt auch dem Print treu: Seit 1997 für die digitale Avantgarde eintritt, be- In den 1970er-Jahren setzt Franz Bur- steht er dem Verband Deutscher Zeit- ginnt bereits im Jahr 1903 in der kleinen da seine Print-Offensive fort. Seine drei schriftenverleger als Präsident vor. Auch Druckerei der „Philippsburger Zeitung“ Söhne werden zu geschäftsführenden die nächste Burda-Generation ist bereits mit Franz Burda senior, dem Großvater Gesellschaftern ernannt, Dr. Hubert Bur- in den Verlag eingebunden: Ende 2010 des aktuellen Verlegers. 1908 zieht er in da übernimmt zudem 1976 die Chefre- nahm Dr. Hubert Burda seine Kinder als seine Heimatstadt Offenburg und eröff- daktion der „Bunten“. In Offenburg wird Gesellschafter in das Unternehmen auf. net eine weitere Druckerei. das Burda-Hochhaus gebaut. Quelle: www.focus.de

12 craft. / Herbst/Winter 2019

Im Fokus

Faltblätter

Auftragsformulare

Rechnungsformulare

Visitenkarten

Briefpapier

Notizblöcke

Broschüren

Kalender

Aufkleber Bilder: fotolia

Werner-Siemens-Str. 8 Druckvorstufe 76356 Weingarten/Baden Digitaldruck Fon: 07244 70 21 0 Offsetdruck [email protected] Weiterverarbeitung www.dg-druck.de [email protected] fair • kompetent • sympathisch

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Im Fokus

Zwischen Tradition und Innovation Drucker – ein Beruf mit Zukunft Reportage über den Druck des craft.-Magazin.

Hochentwickelter Druckvorgang – Schritt für Schritt entsteht das craft.-Magazin

Eigentlich klingt es ganz einfach: Der Text Nachhaltigkeitsgründen später einge- wird geschrieben, das Bild geknipst, per schmolzen werden“, erläutert Marco Mail geht’s an den Verlag, der setzt das Mossa: „Daraus entstehen dann wieder zusammen und mailt die Daten an die neue Platten.“ Druckerei. Dort wird dann gedruckt und Die Daten sind übermittelt, dann fertig ist das neue „craft.“, das Magazin geht’s in die Druckhalle, die wegen Tech- Andreas Reifsteck, Gregor Wick, Marco und der Kreishandwerkerschaft Region Karls- nik und Papier eine konstante Tempera- Philipp Mossa bei der finalen Besprechung ruhe. „Na ja, ganz so einfach ist es nicht!“ tur hat. Nochmals wird geprüft, diesmal vor dem Druckbeginn. Das geben Andreas Reifsteck, der Ge- mit dem Densitometer, da geht’s um die schäftsführer der Kreishandwerkerschaft Messung der Farbdichte. Der Farbmess- Region Karlsruhe und Chefredakteur streifen wird auf dem Bogen mitgedruckt, des craft.-Magazins, Gregor Wick, Ge- sorgt mit seinen Messfeldern dafür, dass schäftsführender Gesellschafter der FKM der Druck zum Beispiel in Sachen Punkt- Verlag GmbH (Kundenmagazine) in Karls- zuwachs kontrolliert wird. Die Maschine ruhe und Marco Mossa, Geschäftsführer läuft, eine Heidelberg von 1952, „die läuft der DG Druck GmbH in Weingarten, zu täglich“, so Mossa: „Für jede Schraube bedenken: „Da sind schon etliche Schrit- gibt’s da noch Ersatzteile!“ Es gibt die te mehr zu machen.“ oxidative Trocknung, der Umschlag wird Texte und Bilder werden zusammen geschnitten, der Golddruck aufgebracht, montiert, Seite für Seite, „Rippen“, also der Inhalt gefalzt … Schritt für Schritt Ob große Druckmaschine oder kleine Ma- Rasterdaten erzeugen, Druckmuster er- werden die großen leeren Bögen zum schine. Drucker ist ein klassisches Handwerk. stellen, prüfen, Freigabe – dann geht’s craft.-Magazin, das Reifsteck dann in Übrigens wurden an dieser Maschine, eine auf die Druckplatte, „die übrigens aus Händen hält: „Beeindruckend, dass das „Heidelberg GTO“ von 1984, schon die KSC- Autogrammkarten gedruckt. alles so ineinander greift!“ Übrigens gibt’s hier bei DG Druck in Weingarten keine Chemie mehr im Betrieb. „Zudem wollen wir klimaneut- ral produzieren“, so Mossa: Mit jedem Druckerzeugnis wird ein Projekt unter- stützt, das sich zum Beispiel um Auffors- ten kümmert. Ob Nachhaltigkeit, Qualität, Pünktlichkeit oder das regionale Beliefern von Stammkunden: Alles Stärken eines Familienbetriebs, bei dem mit Sohn Phil- ipp schon die nächste Generation in der Verantwortung steht. Johannes Wagner

DG Druck in Weingarten druckt viele Periodika, hochwertige Prospekte, Broschüren für den Food-Bereich und die Automobil-Industrie – und auch das „craft.“, das Magazin der Kreis- handwerkerschaft Region Karlsruhe. www.dg-druck.com

14 craft. / Herbst/Winter 2019

Im Aktuell Fokus

Nachgefragt in Sachen Ausbildung zum Drucker bei Geschäftsführer Marco Mossa und Betriebsleiter Philipp Mossa von DG Druck in Weingarten.

Andreas Reifsteck: Drucker damals … und Drucker heute? Marco Mossa: Das sind dramatische Veränderungen, alles ist digital geworden. Ob Papiermuster oder Farbe – heute läuft alles am PC, dadurch haben sich die Arbeitsabläufe komplett gewandelt. Philipp Mossa: Die Plattenbelichtung war schon in der Geschäftsführer Marco Mossa und Betriebsleiter Philipp Mossa Kindheit faszinierend. Da wird man geprägt – und wächst dann rein. Aber das Erscheinungsbild mit den schwarzen machen. Ob Farbgefühl oder Feingefühl für Papier und Händen und dem verschmutzen Kittel gehört der Vergan- Strukturen, ein gutes Auge oder gutes Deutsch und Rech- genheit an. Man muss zum Beispiel auch Farbgefühl haben, nen: Als Drucker muss man das alles können. das muss man erlernen. Marco Mossa: Beim Druckerberuf wird oftmals die Wer- Marco Mossa: Am PC kann man alles errechnen, aber das tigkeit nicht so recht geschätzt. Es sind hochmoderne Gefühl bekommt man von der Praxis. So etwas braucht ein Maschinen, mit denen man arbeitet – und die Kreativität Drucker für das Verständnis. wird dazu gefordert. Philipp Mossa: Aber in der Ausbildung – gerade in einem Philipp Mossa (schmunzelt): Zudem ist es immer gleich- kleineren Betrieb – lernt man das Anpacken von „A“ bis „Z“, bleibend zwischen 21 und 24° temperiert, das ist für ist gleich in der Praxis. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Maschinen, Technik und Papier nötig – ganz egal, ob es einem größeren Unternehmen. Den Vater als Lehrherren zu draußen -20 oder +40 Grad hat. Es ist ein angenehmer haben, hat Vor- und Nachteile – aber heute treffen wir die Arbeitsplatz bei einem abwechslungsreichen Beruf, denn Entscheidungen gemeinsam. kein Auftrag ist wie der andere. Marco Mossa: Zudem ist es ein tolles Gefühl, wenn man ein Reifsteck: Was braucht es alles zum Drucker? weißes Papier in die Maschine gibt – und raus kommt das Philipp Mossa: Druckplatten erstellen, drucken, Papier fertig bedruckte Papier. Das ist für viele ein Wow-Effekt! schneiden, falzen, verarbeiten, veredeln … man kann alles Andreas Reifsteck: Vielen Dank für das Gespräch.

Nachgefragt in Sachen Handwerk und Ausbildung bei Edmund „Ede“ Becker, dem früheren Bundes- ligatrainer des Karlsruher Sportclub (KSC) und heutigen Leiter des KSC-Nachwuchszentrums, der gelernter Offsetdrucker ist.

Andreas Reifsteck: Du hast eine mir die Ausbildung Spaß gemacht hat, Druckerlehre gemacht – vor der Karriere mit meinem späteren Berufsweg hatte als Fußballer? sie nichts zu tun, denn dass der Fußball Edmund Becker: Ja, ich hätte eine dann zu meinem Beruf werden würde, Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker war damals nicht abzusehen. machen können, doch die Ausbildung dauerte vier Jahre. Damals dachte ich, Reifsteck: Direkt gefragt: Kannst du Edmund „Ede“ Becker dass das ganz schön lang ist – und noch etwas von deiner Ausbildung als habe dann über familiäre Kontakte eine Offsetdrucker? wurde auch früh Verantwortung über- Lehrstelle beim G. Braun Verlag bekom- Becker: Ich glaube, das hat sich so gra- tragen. Dazu war der Beruf vielfältig, ob men – als Offsetdrucker. Die Entschei- vierend verändert, schon alleine von der Herstellung der Druckplatten, Farben, dung war wohl wegen der Laufzeit der Vorbereitung her. Ich glaube aber, wenn Maschinenarbeit oder Papier. Wenn Ausbildung (lacht) – immerhin habe ich mich wieder damit beschäftigen man nicht ordentlich gearbeitet hat, kam ich damals schon Fußball gespielt. würde, dass ich mit einer alten Druck- eben vorne aus der Maschine Müll raus, Aber ich habe dann einen ordentlichen maschine doch noch zurechtkommen dann war eine Zitrone vielleicht nicht Abschluss gemacht, in der Theorie und würde. So eine Platte einzuspannen, gelb, sondern rot. in der Praxis mit jeweils der Note Zwei. Farbe dazugeben – und letztlich die Ma- Da bin ich schon stolz drauf, dass ich schine wieder ins Rollen zu bringen. Mir Reifsteck: Lieber Ede, vielen Dank für das hinbekommen habe. Auch wenn hat die Ausbildung gefallen, denn mir das Gespräch.

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Aus der KH

Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe und Stadtseniorenrat Karlsruhe kooperieren mit neuem Leuchtturm-Projekt. Das Handwerk bietet Senioren die Möglichkeit einer Nebentätigkeit

Der Stadtseniorenrat Karlsruhe e.V. und die reicht mit ihren Innungen die Handwerks- Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe betriebe der Region, da macht es Sinn, starten mit ihrem Projekt „Mein Unruhe- dass wir nun gemeinsam agieren und uns stand“ eine gemeinsame Initiative, um dem beidseitig helfen“, so die Vorsitzende des Fachkräftemangel im Handwerk entgegen Stadtseniorenrates Karlsruhe, Karin Heidt. zu wirken und älteren Mitbürgerinnen und Kreishandwerkerschaft und Stadtse- Mitbürgern die Möglichkeit zu geben, eine niorenrat werden ab sofort als Vermittler sinnvolle Aufgabe, ganz nach ihrer zeitli- mit diesem Pilotprojekt Handwerk und chen Verfügbarkeit, zu übernehmen. Senioren zusammenbringen. Interessierte „Unsere älteren Mitbürger haben ein Rentnerinnen und Rentner können sich nicht zu unterschätzendes Fachwissen bei der Kreishandwerkerschaft oder dem und sind einerseits rüstig genug und an- Stadtseniorenrat Karlsruhe melden. Die derseits Willens, noch einer sinnvollen Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe Tätigkeit nachzugehen“, so Projektleiter stellt dann den Kontakt zu den passenden Joachim Huber von der Kreishandwer- Handwerksbetrieben her, die Mitarbeiter in kerschaft. „Hier möchten wir mit unse- Nebentätigkeit suchen. Die vertraglichen Vorne v. l. KH-Geschäftsführer Andreas Reif- rem gemeinsamen Projekt Verbindungen Angelegenheiten regelt der Handwerks- steck, Karin Heidt (Vorsitzende Stadtsenioren- knüpfen und unsere Handwerksbetriebe betrieb dann direkt mit den interessierten rat Karlsruhe e.V.), dahinter v. l. Hans Bollian (Stadtseniorenrat, Projektleiter), Joachim mit den interessierten älteren Mitbürgern Rentnerinnen und Rentnern. Huber (Kreishandwerkerschaft, Projektleiter) zusammenbringen“, so Kreishandwerks- „Wir suchen mit diesem Projekt rüsti- meister Frank Zöller und KH-Geschäfts- ge Rentnerinnen und Rentner, die fachlich führer Andreas Reifsteck. im Handwerk ausgebildet wurden, kön- Mehr Infos: „Der Stadtseniorenrat Karlsruhe hat nen aber auch Personen vermitteln, die Der Fragebogen und weitere Infos sind über seine 37 Mitgliedsverbände Kontakt beispielsweise ausschließlich Fahrdiens- abrufbar unter www.handwerk-region- zu den älteren Mitbürgern und die Kreis- te oder ähnliche Aufgaben übernehmen karlsruhe.de/mein-unruhestand/ handwerkerschaft Region Karlsruhe er- möchten“, so Huber ergänzend.

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Mein Unruhestand

Kreishandwerkerschaft KA Ich bin „Rentner“ von Beruf. Ein Hoch dem, der dies Handwerk schuf. Noch bin ich voller Triebe und habe Lust und Liebe in meinem Gewerk zu helfen, so wie es gewollt Per Fax an 0721 / 93 28 4-84 dort, wo man der Erfahrung Ehre zollt.

Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, könnte ich mir vorstellen – z. B. auf 450-Euro-Basis – bei Bedarf an folgenden Tagen und Zeiten auszuhelfen:

Montag ganztags Dienstag vormittags Mittwoch nachmittags Donnerstag Freitag Samstag Wochenstunden:

Besondere Wünsche:

bzw. Einschränkungen:

Ich bin Geselle im: -Handwerk

Ich bin Meister im: -Handwerk

Sonstiges:

Führerschein Klasse:

Name, Vorname:

Anschrift:

Telefon: E-Mail:

Ort, Datum: Unterschrift:

Ansprechpartner: Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe Stadtseniorenrat Karlsruhe e.V. Joachim Huber, Di + Mi 7:30 – 12:00 Uhr Hans Bollian

Kreishandwerkerschaft KA Tel.: 0721 93284-41 Tel.: 0721 450883 Fax: 0721 93284-84 Fax: 0721 451751 [email protected] [email protected] Damit sich Ärzte noch besser um Sie kümmern. Mit dem AOK-HausarztProgramm und dem AOK-FacharztProgramm bieten wir Ihnen beste Voraussetzungen für eine optimale medizinische Versorgung. Dazu gehören eine ausführlichere Beratung, eine ganzheitliche und individuell auf Sie abgestimmte Behandlung, kürzere Wartezeiten in der Praxis und vieles mehr. Näheres erfahren Sie im AOK-KundenCenter und unter aok-bw.de

AOK – Die Gesundheitskasse Bezirksdirektion Mittlerer Oberrhein

KEFF Mittlerer Oberrhein stellt sich vor Land fördert kostenlosen Energie- check für kleine Unternehmen

Die regionale Kompetenzstelle Energie- Energieberatern runden den KEFF-Check Kontakt effizienz Mittlerer Oberrhein (KEFF) un- ab. Dazu informieren wir Sie über in Frage Markus Kauber (Stadt Karlsruhe) terstützt das Handwerk und kleine und kommende Fördermittel. Wie die Erfah- c/o KEK Energie- und mittelgroße Unternehmen (KMU) bei der rung zeigt, amortisieren sich Investitionen Klimaschutzagentur Karlsruhe Umsetzung von Energieeffizienzmaßnah- im Bereich Energieeffizienz in der Regel Tel: 0721/48088-24 men für den Klimaschutz und zur Ener- innerhalb weniger Jahre. Wir arbeiten kos- [email protected] giekostensenkung. Der KEFF-Check gibt tenlos und neutral. Ihr einziger Aufwand: Ihnen nach einem Gespräch und einem Widmen Sie uns 1-2 Stunden Ihrer Zeit. Jonas Wilke (Kreis Karlsruhe) Rundgang durch Ihren Betrieb eine erste Neben diesen individuellen Beratungen c/o Umwelt- und Energieagentur Einschätzung Ihrer IST-Situation bezüglich veranstalten wir kostenlose Informations- Kreis Karlsruhe Ihres Energieverbrauchs und der anfal- abende. Nähere Informationen auf der Tel: 0721/936-99 670 lenden Energiekosten. Konkrete Hand- KEFF Webseite unter „Veranstaltungen“ – [email protected] lungsempfehlungen sowie eine Liste mit oder rufen Sie uns an. Matthias Friedmann (Kreis Rastatt) c/o Energieagentur Mittelbaden GEFÖRDERT DURCH Tel: 07222/38131-24 [email protected] www.keff-mo.de

18 craft. / Herbst/Winter 2019

Aus der KH

KH-Vorstandsmitglied Thomas Schönhaar stellt sich vor

Mitglied des KH-Vorstands bin ich geworden, weil … ich das Handwerk fördern möchte. In unserer KH möchte ich erreichen, dass … die Anliegen der einzelnen Handwerks- betriebe in Politik und Wirtschaft Gehör finden. Die wichtigsten Themen sind für mich … qualifizierte Aus- und Weiterbildungen des Nachwuchses, die den ständigen wandelnden Anforderungen gerecht werden. Die besten KH-Veranstaltungen … zum einen der craft.werk Business-Abend zum anderen die craft.ROADSHOW zur Nachwuchsgewinnung. Nachwuchskräfte gewinnen wir … indem wir neue Wege beschreiten, mit Konzepten, die die Jugendlichen Alter: 55 ansprechen, wie beispielsweise die craft.ROADSHOW und Perspektiven für die Azubis aufzeigen. Innung: Glaser- und Fenster- bauerinnung Karlsruhe Ich wünsche mir, dass das Handwerk in zehn Jahren … sich als moderner Berufszweig Name des Betriebs: und Dienstleister ohne Nachwuchssorgen Thomas Schönhaar, Glaserei und Fensterbau präsentiert.

Schwerpunkte des Betriebs: Fenster, Glasarbeiten aller Art, Haustüren, Einbruchsicher- ungen, Fenstersanierungen

Motto: Allen Menschen auf dieser Welt auf Augenhöhe begegnen und zu keinem rauf- bzw. runterschauen.

Unsere YouTuberin ALISA

„Ich bin Alisa Ehlgötz, 18 Jahre jung, und bei der Kreishand- werkerschaft Region Karlsruhe für die Betreuung der Sozialen Medien zuständig. Zu meiner Hauptaufgabe zählt es unter ande- rem, unseren KH YouTube-Kanal für die Nachwuchskräftegewinnung zu betreuen, und ich sorge dort regelmäßig für neue Videos. Für Ihre Ideen und Anregungen bin ich dankbar. Schreiben Sie mir: Hier geht's [email protected].“ zum YouTube- Channel der Kreishand- werkerschaft Region Karlsruhe craft. / Herbst/Winter 2019 19

Aus der KH

Vorstand der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe besucht die Rathäuser der Region, diesmal Kronau

m die politischen Kontakte der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe kontinuierlich zu vertiefen, finden die U Vorstandssitzungen regelmäßig in den Gemeinden unse- res Einzugsgebietes statt. Vor Sitzungsbeginn wird der Besuch im Rathaus genutzt, um den Bürgermeistern und politischen Vertretern vor Ort die Kreis- handwerkerschaft und ihre vielfältigen Aufgaben als Unterneh- merverband des Handwerks vorzustellen. Im Gegenzug hat das Vorstandsteam die Möglichkeit, sich direkt bei den politischen Entscheidungsträgern über die aktuelle lokale wirtschaftliche Lage zu informieren und im Sinne unserer Innungsbetriebe die Weichen für einen Ausbau der Beziehungen zwischen Handwerk und Politik zu stellen. Eingeladen werden auch immer die zahlreich kommen- Der KH-Vorstand und Vertreter der ortsansässigen Innungsbetriebe im den und mitdiskutierenden, ortsansässigen Innungsbetriebe. Gespräch mit Bürgermeister Frank Burkard, Gemeinde Kronau.

„Ein Gründerzentrum des Handwerks „Ein Gründerzentrum des bietet günstige Rahmenbe- Handwerks hilft, den Fach- dingungen, insbesondere kräftemangel im Hand- auch für innovative und werk zu bekämpfen.“ technologieorientierte Handwerksunternehmen.“ Reiner Schaber, Obermeister der Bauinnung Karlsruhe-Bruchsal Thorsten Leicht, Obermeister Schreiner-Innung Bruchsal

„Wir brauchen ein Gründerzentrum des Handwerks, um unsere Betriebe bestmöglich auf die Digitalisierung einzustellen.“

Thomas Lambrix, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Mittelbaden/Nord

„Die Extra-Angebote in einem Grün- derzentrum des Handwerks wie Facility Management und Meeting- Räume mit moderner technischer Ausstattung sind wichtige Argumen- te für Jungunternehmer, sich an einem Standort niederzulassen.“

Manuela Jochem, Stv. Kreishandwerksmeisterin, Friseur- und Kosmetikinnung Karlsruhe-Bretten

20 craft. / Herbst/Winter 2019

Aus der KH Science-Pub-Quiz Wissenschaft?. Handwerk schafft!.

Runde 2: Januar 2020 Infos und Termin: www.bit.ly/science-pubquiz Handwerk trifft Wissenschaft: Kurioses und Kniffliges aus Forschung & Handwerkstechnik Quiz für Berufsschüler*innen, Azubis & alle anderen in Karlsruhe

Preise für die Teams: 1. Platz 200 €, 2. Platz 100 €, 3. Platz 50 €

Veranstalter: Mit freundlicher Unterstützung von:

craft. / Herbst/Winter 2019 21

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Flaschen craft.-Handwerker-Gin (0,5 l) zum Preis von je 35,00 Euro (Sonderpreis für Innungsbetriebe, Innungen und KH`s 29,00 Euro).

Firma/Innung/KH:

Ort, Datum Stempel, Unterschrift

Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe Bestellungen unter: Rüppurrer Str. 13 Fax 0721 / 93284 - 84 76137 Karlsruhe [email protected] Aus derAktuell KH

Unternehmer-Delegation aus Äthiopien informierte sich bei der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe Einblick in die duale Ausbildung Gelungener Beitrag der KH zur Entwicklungshilfe.

ie Kreishandwerkerschaft Region Hier gibt´s das Statement Karlsruhe (KH) macht sich für Ent- von Kreishandwerksmeis- Dwicklungsarbeit in Äthiopien stark. ter Frank Zöller und den Vier Tage verschaffte sie einer Delegati- ALISA-Clip zum Besuch on aus 20 selbständigen Unternehmern der Handwerker-Delegati- der Metallbranche aus Äthiopien einen on aus Äthiopien. Einblick in die duale Ausbildung sowie in verschiedene metallverarbeitende Betrie- be in der Region. Kreishandwerksmeister Frank Zöller sowie KH-Geschäftsfüh- rer Andreas Reifsteck wünschen sich, dass langfristig Kooperationen oder Be- triebspartnerschaften entstehen können. Aktiv mit dieser Netzwerkbildung be- schäftigt ist Dirk G. Rothweiler, der Digita- lisierungsbeauftragte der KH und Inhaber der Firma Rothweiler Metallbau in Pfinz- Empfang der Äthiopischen Delegation tal, der im vergangenen Jahr gemeinsam im Karlsruher Rathaus mit Bürgermeister mit KH-Geschäftsführer Andreas Reif- Dr. Albert Käuflein. steck die Weichen für dieses wichtige Projekt gestellt hat. Finanziert wird das zu schaffen. Die giz hofft, dass letztend- Projekt von der Deutschen Gesellschaft lich gute Jobs entstehen, die eine Flucht für internationale Zusammenarbeit (giz) verhindern. im Auftrag des Bundesministeriums für Auf die Stadtführung am Sonntag wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- folgten Besuche im Bildungszentrum der wicklung (BMZ). Handwerkammer (BIA) sowie bei der In- V. l. KH-Digitalisierungsbeauftragter Dirk G. Ro- Ein Ziel des Projektes ist es, die Leute dustrie und Handelskammer (IHK). In den thweiler, KH-Geschäftsführer Andreas Reifsteck, vor Ort zu qualifizieren und Arbeitsplätze Werkstätten des Bildungszentrums staun- Delegationsteilnehmer aus Äthiopien, Bürger- meister Dr. Albert Käuflein, Kreishandwerks- te die Delegation, wie selbständig Auszu- meister Frank Zöller, Stadträtin Petra Lorenz. bildende im Maler- und im Metallhandwerk arbeiten dürfen. Es interessierte sie, wie „Die Jungen Hand- eine solche praktische Ausbildung funkti- betrieb Otto Rimmelspacher Apparatebau werker unterstützen oniert. In der IHK stellten die Herren aus in Karlsruhe. die Forderung eines Äthiopien Fragen nach der Verbandsarbeit Bürgermeister Dr. Käuflein hieß die Gründerzentrums des und wollten wissen, wo die Vorteile einer Delegation im Namen der Stadt willkom- Handwerks in unserer Mitgliedschaft liegen. Nachmittags waren men und gab einen kurzen Überblick über Region. Wir brauchen sie bei Bürgermeister Dr. Albert Käuflein Karlsruhes Profil als Stadt der Wissen- Chancengleichheit, im Bürgersaal des Karlsruher Rathauses schaft und des Rechts. Er lobte den in- um den Nachwuchs zu Gast. Im Anschluss an den Empfang ternationalen Austausch in Sachen Hand- im Handwerk erläuterte Dirk G. Rothweiler die Funktion werk und sagte, er sei überzeugt, dass des Berufsverbands „Kreishandwerker- beide Länder davon profitieren. Nach nicht zu be- schaft“ und beschrieb die Leistungen der seiner Auffassung würde ohne Handwerk nachteiligen.“ Innungen. An den anderen Tagen schau- fast nichts funktionieren. In diesem Zu- ten sich die Unternehmer aus Afrika in sammenhang nannte er die Namen von badischen Betrieben und Institutionen drei berühmten Söhnen der Stadt: Carl um. Darunter waren die Firma Rothwei- Benz, der Erfinder des Automobils, Karl ler Metalltechnik in Pfinztal, der gemein- von Drais, der Erfinder der Draisine und Lisa Schaber, Vorsitzende der Jungen nützige Verein Digital Hub Bruchsal, die Heinrich Hertz, der die elektromagneti- Handwerker Carl-Benz-Schule (Berufsschule für Fahr- schen Wellen entdeckt hat. zeug- und Metalltechnik) sowie Innungs- Monika John

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Aktuell

Antwortschreiben von Bürgermeister Dr. Albert Käuflein an die Verbände-Allianz (siehe letzte Ausgabe craft-Magazin Sommer 2019) Widerspruch gegen Erhöhung Unser Digitalisierungs- der Sondernutzungsgebühren zentrum RAUM13. Sehr geehrter Herr Kreishandwerkermeister Zöller, sehr geehrter Herr Geschäftsführer Reifsteck, Mit freundlicher Unterstützung durch vielen Dank für Ihr Schreiben vom 15. Juli 2019, das mir die Gelegenheit gibt, mich Creditreform Karlsruhe noch einmal vertieft mit der Situation des Handels und Gewerbes zu befassen. und Sparkasse Karlsruhe

Die von Ihnen beschriebenen Auswirkungen für die Gewerbetreibenden in der Innenstadt, die sich durch die Baumaßnahmen auf der Kriegsstraße ergeben, sind zutreffend und Grund für die vielen Maßnahmen, die die Stadt Karlsruhe bislang ergriffen hat, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.

Auf der anderen Seite sind Kommunen verpflichtet, die zur Erfüllung ihrer Auf- gaben erforderlichen Einnahmen zu erheben und dafür Sorge zu tragen, dass die finanzielle Handlungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist. Deswe- gen wurde ein Programm zur Haushaltsstabilisierung erarbeitet, das eben auch die Anpassung der Sondernutzungsgebühren zum Gegenstand hat.

In Abwägung dieser beiden Interessen ist die Stadt bereit, die Anpassung um ein weiteres Jahr zu verschieben. Die Erhöhung der Sondernutzungsgebühren um 20 Prozent wird deshalb auf den 1. Januar 2021 verschoben.

Gestalterische oder nicht kommerzielle Sondernutzungen, wie das Aufstellen von Blumenkübeln oder werbefreie Fahrradständer, sind grundsätzlich von der Sondernutzungsgebühr befreit. Die Mitunterzeichnenden des Schreibens vom 15. Juli 2019 erhalten gleichlautendes Schreiben. Die weiteren Teilnehmenden des Gesprächs vom Juni 2017 erhalten dieses Schreiben nachrichtlich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Albert Käuflein Bürgermeister Stadt Karlsruhe

„Viele junge Handwerksunternehmen unter einem Dach machen es möglich, dass diese in einer sehr offenen und informellen Atmosphäre arbeiten kön- nen. Das fördert den Austausch von Ideen, neue Kooperationen werden denkbar, Synergieeffekte stellen sich ein. Diese Zusammenarbeit wird dazu beitragen, dass innovative Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt kommen.“

Birgit Leicht, Stv. Kreishandwerksmeisterin, Obermeisterin Kraftfahrzeug-Gewerbe-Innung Bruchsal

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Unsere Partner

Kopfstand gefällig?

Eine Frage (nicht nur) an Beruf mit Zukunft: Handwerksmeister und KMU-Geschäftsführer Stuckateur (m/w/d)

Haben Sie nicht schon einmal darüber nachgedacht, ihren Betrieb total auf den Kopf zu stellen? Nein, nicht von ganz vorne anfangen, sondern den aktuellen Status, die Abläu- fe und die Organisation zu hinterfragen und eventuell sogar mit einigen Kennzahlen/Fakten niederzuschreiben. Wahr- scheinlich haben dies die wenigsten getan, denn es läuft ja alles. Tut es dies tatsächlich? Fällt jede Maßnahme, jeder Handgriff unter den Begriff der Wertschöpfung? Den Wert jeder Leistung, egal um welche Branche es sich handelt, bestimmt immer nur der Kunde. Und genau diesen inter- essiert es, zumindest wenn es um das bezahlen derselben geht, überhaupt nicht, ob ihre Mitarbeiter unproduktive Stunden verbracht haben, Wartezeiten hatten, Arbeitsgänge wiederholen und Mängel ausbessern mussten. Dem Thema Verschwendungsarten widmen wir uns in einem der kom- menden Beiträge. Bis dahin sollten sie einmal grob über- schlagen, was es für ihren Deckungsbeitrag bedeutet, wenn jeder Mitarbeiter nur eine halbe Stunde je Tag nicht wert- schöpfend tätig ist. Schon klar, was dies bedeutet, oder? Eine halbe Stunde multipliziert mit den aktiven Arbeitstagen im Jahr und die Anzahl Mitarbeiter mal dem Stundenverrech- nungssatz. Wenn sie das Ergebnis erschrocken hat, sollten sie darüber nachdenken, einen Kopfstand zu machen, mit anderen Worten ihren Betrieb auf den Kopf stellen zu lassen. Gerne unterstützen wir sie dabei. Ihr Gerhard W. Kessler Kommen Sie gerne auf mich zu! Informationen zum Beruf: Kontakt www.stuck-azubi.de Gerhard W. Kessler GWK-Unternehmensberatung Vorarlberger Str. 17 Hier fi ndest Du Ausbildungsbetriebe der 76227 Karlsruhe Stuckateur-Innung Karlsruhe Telefon 0721-203 25 727 Mobil 0171-222 9291 www.stuckateur-innung-karlsruhe.de E-Mail [email protected] www.gwk-beratung.jimdo.com

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Aus der KH

Jubiläumsgeburtstage November 2019 bis Februar 2020 WE WANT YOU! Für die Herzlichen Glückwunsch unseren Vorstandsmitgliedern, Ober- „JUNGEN HANDWERKER“ meistern, Geschäftsführern der der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe Innungen und Ehrenmitgliedern suchen wir Handwerkerinnen und Handwerker der Kreishandwerkerschaft Re- bis 35 Jahre, die Interesse daran haben, einen gion Karlsruhe zu ihrem runden Jugendverband des Handwerks mitaufzubauen, Geburtstag. sich zu vernetzen und in einem gewerkeüber- greifenden Team junger Handwerker und Aus- 6. November 2019: zubildender handwerksrelevante Themen und Siegfried Hatz Projekte voranzutreiben! (Hatz Bäckerei Betriebe GmbH; Vorstandsmitglied) Bei Interesse kontaktieren Sie zum 60. Geburtstag bitte die Vorsitzende Lisa Schaber E-Mail: [email protected] 10. November 2019: www.junge-handwerker-ka.de Gunther Wilhelm (Obermeister der Bildhauer- und Steinmetz-Innung Karlsruhe) zum 55. Geburtstag Ihr kompetenter 14. Februar 2020: Partner Armin Wittemann (Ehrenmitglied der KH und Mitglied des Ehrenrats) zum 80. Geburtstag Die gendergerechte Schreibweise Sollten wir einen Jubiläumsgeburtstag übersehen haben, sind wir für einen „Lieber Leserinnen, liebe Leser“, freundlichen Hinweis dankbar. das ist in der Regel unsere Anrede für Sie. Wir sind selbstverständlich darauf be- dacht, sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen anzusprechen. Manchmal verfallen wir jedoch in die männliche Form des Substantivs und schreiben von den „Handwerkern“ oder den „Schülern“, wohlwissend, dass alle Geschlechter gemeint sind. Mit „allen Siegern“ meinen wir natürlich auch „alle, die Zahl des Monats gesiegt haben“. Die deutsche Sprache hat bisher schon einige Verbiegungen ge- macht, um aus diesem Dilemma heraus zu kommen. So sind aus Studenten und Studentinnen die „Studierenden“ geworden, ähnlich sind die Worte „Lehrkräfte“ oder „Auszubildende“ zu erklären. Bleibt abzuwarten, bis man von „mit dem Auto 31,3 % Fahrende“ redet. Wir möchten uns nicht den teilweise absurden Varianten der gendergerechten der 2018 bundesweit ange- Schreibweisen anpassen, z. B. Bürger*innen oder Bürger(innen) oder Bürger/innen meldeten Patente kommen oder Bürger (m, w, d). Diese Varianten haben bisher noch nicht den Weg in den aus Baden-Württemberg Duden gefunden – und auch nicht in unsere Redaktion. Uns liegt daran, dass die Texte flüssig zu lesen sind. Wir hoffen, dass Sie dafür Verständnis haben.

Quelle: © 2019 Wirtschaft digital Baden-Württemberg Vielen Dank. Die Redaktion des craft.-Magazin

Impressum craft. Das Magazin der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe erscheint viermal im Jahr. Ist der Verlag durch höhere Gewalt, Streik und dergleichen an seiner Leistung verhindert, so besteht keine Ersatzpflicht für das Magazin. •Herausgegeben von der Kreishandwerkerschaft KA Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe. • Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe, Rüppurrer Str. 13, 76137 Karlsruhe, Tel.: 07 21/9 32 84-0, E-Mail: [email protected], www.handwerk-region-karlsruhe.de • Auflage: 8.000 Exemplare • Agentur und Vertrieb: WICK Kommunikation, Ebertstr. 10, 76137 Karlsruhe, Tel.: 07 21/68 07 84 -19, [email protected], www.wick.biz • Chefredaktion: Andreas Reifsteck • Redaktion: Monika John, Alisa Ehlgötz, Johannes traditionell zeitgemäß Wagner • Grafik: Friederike Markov (WICK) • Verlagsbeirat: Prof. Georg-Berndt Oschatz zuverlässig (WICK) • Druck: DG Druck GmbH, Weingarten • Bildnachweise: KH KA, BURDA Medien, craft Johannes Wagner, Monika John • Titelbild: Bayerischer Rundfunk.

26 craft. / Herbst/Winter 2019

Aus der KH / Veranstaltungen

Termine Die App der KH Karlsruhe Download im App Store und Google Play Store: Freitag, 29.11.2019, 18.30 Uhr „KH Karlsruhe“ ins Suchfeld tippen. Zentrale Freisprechungsfeier Ort: Balthasar-Neumann-Schule Bruchsal

Mittwoch, 11.12.2019, 9.50 Uhr craft.ROADSHOW Ort: Realschule Neureut

Samstag, 18.01.2020, 10-15.30 Uhr handwerk-region-karlsruhe.de Handwerker-Area auf der Messe „Einstieg Beruf“ Ort: Messe Karlsruhe

Dienstag, 31.03.2020, 18 Uhr Zentrale Feierstunde zur „Um die Nachwuchs- „Digitalisierung lebt Überreichung der kräfte des Handwerks vom intensiven Aus- Diamantenen und Goldenen bestmöglich zu unter- tausch und von der Meisterbriefe stützen, brauchen wir praktischen Erpro- ein Gründerzentrum bung. Ein Gründerzen- Ort: Sparkasse Karlsruhe des Handwerks.“ trum des Handwerks Kundenzentrum am Europaplatz schafft die Räume, um genau dies zu ermög- lichen.“

Uwe Ratzel, Dirk G. Rothweiler, Obermeister der KH-Digitalisierungs- Zimmerer-Innung beauftragter, Metall- Karlsruhe Innung Karlsruhe

Die Mitglieder des Vorstandes und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein Große Ehre: Der Generalsekretär und erfolgreiches neues Jahr 2020 Hauptgeschäftsführer vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, lobt unser craft.-Magazin.

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