DER GEMEINDEN:

EGGERSRIET, , , , , ST. MARGRETHEN, STEINACH, THAL, TÜBACH,

Geschäftsbericht der Stellenleitung

Dank der Einwilligung des umsichtigen Verwaltungsrats konnte dieses Jahr ein langer- sehnter beruflicher Wunsch umgesetzt werden. Wir erhielten „grünes Licht“, um die Regionale Beratungsstelle für Suchtfragen, nach über 20 Jahren, in einem neuen Kleid zu präsentieren. Das in Teamarbeit gestaltete neue Logo sollte ansprechbar, neutral, klar erkennbar und professionell sein. Ganz so, wie wir auch unsere Arbeit verstehen. Ich denke es ist uns gut gelungen und ich freue mich Ihnen hiermit den Jahresbericht 2018 mit unserem neuen, modernen Logo zu präsentieren.

Ein neues Kleid, einen neuen Anzug tragen zu können, hat viel mit Freude, Zuversicht und Selbstvertrauen zu tun. Nicht alle können sich dies jedoch auch leisten. Was, wenn das Geld kaum reicht, die anfallenden monatlichen Kosten zu decken? In der Schweiz bezogen 278‘345 Personen im Jahr 2017 wirtschaftliche Sozialhilfe. 3,3% der Wohnbe- völkerung wurde somit mindestens einmal im Jahr mit einer Sozialhilfeleistung unter- stützt. Die Sozialhilfequote für Menschen zwischen 50 und 64 Jahren hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, was vor allem auf die geringeren Chancen für eine Ablösung von der Sozialhilfe zurückzuführen ist (Ergebnisse der Schweizerischen Sozialhilfestatis- tik des Bundesamtes für Statistik). Die Gründe, wirtschaftliche Sozialhilfe beanspruchen zu müssen, sind so vielfältig wie das Leben. Eines jedoch ist allen gemeinsam, das Schamgefühl und die damit oft verbundene soziale Isolation. Es ist schlimm, sich damit auseinandersetzen zu müssen, dass man zum „alten Eisen“ gehört oder dass man als Jugendlicher wenige Chancen hat, beruflich Fuss zu fassen. Kaum verwunderlich, dass der abendliche Joint oder das Glas Wein vermeintlich hilft, die harte Realität vorüberge- hend zu vergessen. Wie schön gibt es den Farbfernseher, der Gelegenheit gibt, wenigs- tens ansatzweise, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Wie wunderbar, an einem Samstagabend in die „heile“ Welt einer Helene Fischer Show einzutauchen und die, praktisch bei jedem Song, neue wundervolle Garderobe zu bestaunen. Und weil’s doch so schön von den eigenen Sorgen ablenkt, kann schnell aus einem Glas Wein auch mal eine Flasche oder mehr werden und die Linie Kokain katapultiert uns besten- falls in Sphären, wo das Gefühl ein „Homo perfectus“ zu sein nicht mehr allzu weit weg ist. „Atemlos durch die Nacht“ (Hit von Helene Fischer) ist für kurze Zeit nicht mehr be- setzt durch Zukunftsängste, Depressionen, Traumata, Geldsorgen, etc. Der harte Alltag holt einen ja bald schon wieder ein. Spätestens auf dem Gang zur Sozialhilfe, zum RAV, Psychiater und der Suchtberatungsstelle.

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Es ist ein grosser Fehler, wenn wir einen übermässigen Konsum von Alkohol und Drogen in erster Linie unter pathologischen und somit medizinischen Gesichtspunkten betrach- ten. Ebenso wenig taugt der Ansatz, dass nur eine Repression die Lösung ist. Was uns alle angeht, können wir, auch inskünftig, nur gemeinsam lösen.

Beratungen

In den Beratungen ist im Vergleich zu den letzten Jahren keine markante Veränderung feststellbar. Es wird darum auf die Statistiken ab Seite 7 verwiesen. Die im Dezember 2017 durchgeführte Neuinstallation der Falldokumentations-Software wurde ab Januar 2018 eingesetzt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und kleineren An- passungen ist die Umsetzung erfolgreich gelungen und trägt massgeblich zu einer einfa- cheren und zeitsparenden Falldokumentation bei.

Personelles

Im Januar 2018 ist Frau Marita Mullis, als neues Teammitglied (80%-Anstellung), zu uns gestossen, nachdem sie im September 2017 ihr Studium als Sozialarbeiterin BSc im Sep- tember 2017 an der FHS St. Gallen erfolgreich abgeschlossen hat. Frau Mullis hat sich gut eingelebt und wir sind erfreut, eine junge, engagierte und motivierte Kollegin als Verstärkung im Team zu haben. Da wir uns per Ende März 2019 infolge Pensionierung von unserem langjährigen Mitarbeiter Peter Bologni, nach 18 Jahren Tätigkeit als Such- berater, verabschieden müssen, haben wir die neu zu besetzende Stelle ausgeschrieben und in Herrn Renato Welter einen Nachfolger gefunden. Herr Welter ist 43 Jahre alt, verfügt über 4 Jahre Berufserfahrung und hat die berufsbegleitende Ausbildung zum Bachelor in sozialer Arbeit an der St. Gallen im Jahr 2018 abgeschlossen. Wir sind froh, dass Peter Bologni während der einmonatigen Einarbeitungszeit von Re- nato Welter sein Wissen und seine langjährige Erfahrung noch weitergeben kann. Im März 2020 steht erneut eine Pensionierung an. Die Stellenleiterin, wird nach 16 Jahren Tätigkeit auf der Regionalen Beratungsstelle für Suchtfragen, ebenfalls in den Ruhestand treten. Die freiwerdende Stelle wird im 2019 frühzeitig ausgeschrieben.

Ausblick

Mit einem alters- und erfahrungsmässig noch jungen Team blickt die Stellenleiterin auf ihr letztes Jahr als Stellenleiterin. Der Verlust durch den Weggang von Peter Bologni und die absehbare Pensionierung lösen einerseits beim Team, aber auch bei der Klientel Verunsicherung aus. Umso wichtiger ist es nun die Zeit zu nutzen, vorhandenes Fachwis- sen noch weiterzugeben, sorgfältige Fallübergaben zu gewährleisten, das Personal zu unterstützen und mit gezielten Weiterbildungen zu fördern. Und klar ist, jede Verände- rung ist auch eine Chance zur Weiterentwicklung. Der Grundstein ist gelegt und die Stel- lenleitung hat vollstes Vertrauen in ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Mein Dank geht an unseren Verwaltungsrat, allen voran an den Präsidenten Robert Raths, der mir stets sein Vertrauen schenkt, als auch an die gewählten Delegierten. Nur dank ihrem Engagement, ihrer Hilfe und ihrer verantwortungsbewussten Unterstützung, wird die Regionale Beratungsstelle für Suchtfragen, als moderne, professionelle Bera- tungsstelle wahrgenommen. Unserem Stellenarzt Dr. Gunter Grein danke ich dafür, dass er uns mit seinem Fachwissen zur Seite steht. Ohne die umsichtige Buchhaltungsführung durch Rebecca D’Antuono wären meine Haare noch schneller grau als sie eh schon wer- den, danke dafür! Was wäre die Stelle jedoch ohne engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Herzblut ihre nicht immer einfache Arbeit, zum Wohle der Klientel, verrichten. Mein besonderer Dank geht dieses Jahr an Peter Bologni. Wir durften zu- sammen 15 Jahre lang den beruflichen Alltag teilen. Ich danke ihm von ganzem Herzen für diese lange gemeinsame Wegstrecke und für seine Unterstützung. Und nicht zuletzt bedanke ich mich bei all unseren Klientinnen und Klienten, den Vernetzungspartnerin- nen und -partner sowie allen zuweisenden Stellen für Ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit. Ich versichere Ihnen, wir werden weiterhin unser Bestes geben.

Heidi Fehr, Stellenleiterin

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Öffentlichkeitsarbeit - Projekte - Prävention 2018

Unsere Beratungsstelle beteiligte sich oder führte folgende Projekte durch:

- Facebook-Aktivitäten (eigene Post/geteilte Beiträge etc.) - Schulprojekt für die Oberstufen „Buch zu Besuch“ - Interviews mit Schülerinnen/Schülern und Lehrlingen zum Thema Sucht - Nationaler Aktionstag für Alkoholprobleme – Broschüren zum Thema und Stellen- flyer an Arztpraxen und Gemeinden unseres Einzugsgebiets versandt - Teilnahme am «Actionday 2018» der offenen Jugendarbeit Goldach, Untereggen und Rorschach/Rorschacherberg - Parcours mit der Alkoholbrille

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Statistische Daten

Klientinnen und Klienten

Klientel 290 284 278 281 280 270 260 251 Klientel 250 240 230 2018 2017 2016 2015

Fallzahlen verteilt auf die Zweckverbandsgemeinden

70 62 60 60

50 38 40 34 22 2018 30 22 2017 17 20 12 2016 10 10 2015 1 0

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Fallzahlen erhoben nach Direktbetroffenen und Angehörigen

250 223

200

150 2018 100 55 50

0 Direkt Betroffene Angehörige / Dritte

Fallzahlen aufgeteilt nach Substanzen (Präsentiersymptome)

100 95 90 80 63 70 60 54 50 45 40 30 20 20 10 1 0

2018

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Fallzahlen aufgeteilt nach Zuweiser

120 111 105 100 80 60 26 40 23 6 20 4 3 0

2018

Anzahl Konsultationen

Eingehaltene Termine

1200 1131 1074 994 1000 928

800

600

400

200

0

2018 2017 2016 2015

Im 2018 wurden zudem 168 Termine nicht eingehalten oder kurzfristig abgesagt. (2017: 210 Termine)

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Spritzenautomaten

Anzahl verkaufte Safeboxen

250 233

200

145 150 134 2018 126 126 126 117 2017 2016 100 89 65 79 2015

50 34 30

0 Rorschach Goldach St. Margrethen

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Jahresrechnung 2018 und Budget 2019

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Konstituierung ab 2019

Gremien Delegiertenversammlung Verwaltungsrat Beratungsstelle Kassieramt Kontrollstelle

DELEGIERTENVERSAMMLUNG (pro Gemeinde und 6'000 Einwohner 1 Delegierter)

ANGESCHLOSSENE GEMEINDEN DELEGIERTE 9034 Cornelia Rossel, Gemeinderätin 9403 Goldach Urs Bücheler, Gemeinderat Reto Kuratli, Gemeinderat 9424 Rheineck Hans Pfäffli, Stadtpräsident 9400 Rorschach Ariane Thür Wenger, Stadträtin Guido Etterlin, Stadtrat 9404 Rorschacherberg Dieter Graf, Gemeinderat Regula Hürlimann, Gemeinderätin 9430 St. Margrethen Andreas Trösch, Gemeinderat 9323 Steinach Pascal Bollhalder, Steinach 9425 Thal Robert Raths, Gemeindepräsident Susanne Looser, Gemeinderätin 9327 Tübach Birgit Koster Schöb, Gemeinderätin 9033 Untereggen Marius Geiger, Gemeinderat

VERWALTUNGSRAT Präsidium Robert Raths, Gemeindepräsident, Thal Vizepräsidium Ariane Thür Wenger, Stadträtin, Rorschach 3 Delegierte Dieter Graf, Gemeinderat, Rorschacherberg Reto Kuratli, Gemeinderat, Goldach Andreas Trösch, Gemeinderat, St. Margrethen

BERATUNGSSTELLE Stellenleiterin Heidi Fehr Sozialarbeiter HFS Peter Bologni bis 31.03.2019 Renato Welter Suchtberaterin Marita Mullis Sekretariat Claudia Graf Schönenberger Stellenarzt Dr. med. Gunter Grein, Goldach

KASSIERAMT Rebecca D’Antuono, Horn

KONTROLLSTELLE (Revisoren) Daniel Keller, Rorschacherberg Roger Widmer, Rorschach Sven Kamber, Rheineck

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REGIONALE BERATUNGSSTELLE FÜR SUCHTFRAGEN RORSCHACH SIGNALSTRASSE 15, 9401 RORSCHACH TEL. 071 841 96 04, FAX 071 841 96 27

[email protected]

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