Saiten n i z a g a 7 1 m 0 r 2 u t i l n u u K J r , e 8 z i 6 e 2 . w r h N c s t s O

Rorschachtest.

Ein Heft über die Stadt am See, rückwärts und vor- wärts gerudert. Ausserdem: Teater- Vorlage, CVP- Rücklage, Medien- Plage.

EDITORIAL Eine meiner schönsten Erinnerungen an Wie sieht das von morgen aus? Rorschach dreht sich um die Badhütte. Der Chabisplatz tötelet. Ein wusliges Ich könnte stundenlang dort liegen und Hafenareal bzw. einen klugen Plan fr das dem Wasser lauschen, wie es ums Floss Kornhaus gibt es immer noch nicht, aber schlackert, den Kopf im Horizont vergra- im kleineren Massstab sei der Ort doch ben. Weniger gut in Erinnerung ist mir ziemlich in Bewegung, sagen Fachleute. jene Nacht, die wir leidend über dem Klo Mehr dazu in den Beiträgen von Peter verbracht haben, weil der Döner doch Surber und Frédéric Zwicker. Wenn Stadt- nicht ganz so frisch war, wie angepriesen. präsident Tomas «Mr. Aufwertung» Besser wir hätten uns bei Nuri und Gül Müller 2020 zurücktritt, wird er Rorschachs am Hafen einen geholt. Gesicht massgeblich verändert haben, «Rorschach, Dönerstadt», titelte das so viel steht fest. Ob seine Politik des Infra- «St.Galler Tagblatt» Mitte Mai. Eine Dritt- strukturauf- und des Sozialabbaus nach- seklerin hatte sich durch alle Dönerbuden haltig ist, darf man getrost bezweifeln. Mit probiert und ihre Erkenntnisse in einem dem «Stadtwald», wo die drei Hochhäuser Kebab-Führer zusammengefasst. Weil mit insgesamt 220 Wohnungen stehen, Rorschach angeblich die höchste Döner- hat er sich zumindest ein städtebauliches laden-Dichte hat. Ein Gerücht, das sich Denkmal gesetzt. Bleibt abzuwarten, was seit Jahren hartnäckig hält. So wie jenes, aus dem Alcan-Areal wird. Oder aus dem dass Rorschach die höchste Beizen-Dichte Feldmühle-Quartier, dessen Geschichte im Land hat – fr mich zumindest den Richard Lehner aufgearbeitet hat. besten Griechen der Alpennordseite. Und Rorschach ist ein weites Feld. Was ihn mutmasslich eine der höchsten Dichten packte, als er an einer Wand «RoRschach» von Leuten ohne Stimmberechtigung. las, hat der Exilrorschacher Journalist «Problemkind am See», auch das hört Alois Bischof in einem melancholischen man manchmal. Wenn überhaupt, müsste Text erzählt, publiziert posthum nach es Problemschwester heissen, denn wie die seinem frühen Tod 2015. Dort heisst es Stadt St.Gallen hat auch die Stadt Ror- am Schluss: «Die Schrift an der Wand, schach eine Zentrumsfunktion – mit den und plötzlich war ich mir unsicher. Bin ich entsprechenden Lasten und einem statt- wirklich in Rorschach? Ich schritt in die lichen Speckgürtel rundherum. Die Bergler Nacht. Wünschte mir, sozusagen als Beweis, und Talerinnen, Unteregger, Goldacher- den Geruch oder Gestank oder die Ein- innen und Tübacher jedenfalls profitieren dringlichkeit dieser Luft der Feldmühle – oft und gerne vom Zentrum am See. und, da bin ich mir sicher, hinten, im Nur die Stadt am See, die wollen sie nicht. uralten Teil meines Gehirns, würden un- Wieder andere bezeichnen Rorschach zählige Erinnerungen auftauchen.» als «Charmefleck» – weil man ja auch ein Erinnerungen tauchen auch hier auf: bisschen stolz ist auf diese leicht verruchte vom Rorschacher Charles Pfahlbauer jr. Homebase so vieler Leute aus aller Welt. und von der jungen Autorin Anna Stern – Viele, die in Rorschach aufgewachsen oder ihren Text finden Sie im Kulturteil. Aus- gross geworden sind, verbindet eine serdem im Heft: viel Kunst, getarnte Wer- ewige Hassliebe zur nebligen Hafenstadt, bung und eine Partei im freien Fall. nachzulesen im Text von Roman Elsener. Corinne Riedener Liebe vor allem, wenns um das Rorschach von Gestern geht. Oder um Handball. Saiten Ostschweizer Kulturmagazin Sekretariat: Irene Brodbeck, Vertrieb: 8daysaweek,RubelVetsch 268. Ausgabe, Juni 2017, [email protected] Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen 24. Jahrgang, erscheint monatlich Kalender: Michael Felix Grieder, Auflage: 6000 Ex. Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, [email protected] Anzeigentarife: siehe Mediadaten 2015/16 Frongartenstrasse 9, Postfach 556, Gestaltung: Samuel Bänziger, Larissa Kasper, Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 85.–, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66 Rosario Florio, Walter Joseph Kovacs Unterstützungsbeitrag Fr. 125.–, Gönner- Redaktion: Corinne Riedener, Peter Surber, grafi[email protected] beitrag Fr. 350.–, Patenschaft Fr. 1000.– Frédéric Zwicker, [email protected] Korrektur: Patricia Holder, Tel. 071 222 30 66, [email protected] Verlag/Anzeigen: Marc Jenny, Philip Stuber, Esther Hungerbühler Internet: www.saiten.ch [email protected] Vereinsvorstand: Zora Debrunner, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Peter Olibet, Christoph Schäpper, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch

POSITIONEN TITEL

8Reaktionen 9Blickwinkel 18 Eine Stadt, die ofen wäre fr alle VON WASSILI WIDMER «Tour de Rorschach» mit Otmar Elsener und 10 Stimmrecht Esther Widmer. VON GÜLISTAN ASLAN VON PETER SURBER 12 Redeplatz MIT GEORGES HANIMANN 20 Wie ein Quartier Rorschach verändert 15 Herr Sutter sorgt sich … Das Löwenquartier als «Projet urbain». VON BERNHARD THÖNY VON FRÉDÉRIC ZWICKER

15 Evil Dad 2 VON MARCEL MÜLLER 22 1000m Zukunft Rorschach entdeckt das Glück der Zwischennutzung. VON PETER SURBER 23 Sozialhilfe im «Detroit der Ostschweiz» Der Stadtpräsident und seine Sozialpolitik. VON ANDREAS KNEUBÜHLER 24 Eine linke Hand reicht Rorschach war einmal eine Handballstadt. VON CORINNE RIEDENER 30 Zwei Fische im Wappen Eine Suche nach der Fischerei in Rorschach. VON PETER MÜLLER

31 Gerstensaft vom Ordensträger Braumeister Andreas Müller und sein Kornhausbräu. VON FRÉDÉRIC ZWICKER

32 Der ruhende Koloss von Rorschach Das Feldmühle-Areal will neu genutzt werden. VON RICHARD LEHNER

34 Geliebtes, geschmähtes Rorschach Ein Auswanderer erinnert sich. VON ROMAN ELSENER

Die Bilder zum Titelthema stammen von Marco Kamber.

6 INHALTSVERZEICHNIS SAITEN 06/2017 An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Pascal Mülchi, Peter Müller, Charles ©2017:Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte Gülistan Aslan, Eva Bachmann, Ursula Pfahlbauer jr., Niklaus Reichle, Markus vorbehalten. Nachdruck, auch auszugs- Badrutt, Ladina Bischof, Roman Elsener, Rohner, Corinne Schatz, Kristin Schmidt, weise, nur mit Genehmigung. Die Urheber- Dario Forlin, Michael Felix Grieder, Philipp Anna Stern, Bernhard Thöny, Wassili rechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe Grob, Ralph Hug, Marco Kamber, Martina Widmer bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für Kammermann, Daniel Kehl, Stefan Keller, unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos Andreas Kneubühler, Richard Lehner, A.L., und Illustrationen.

PERSPEKTIVEN KULTUR KALENDER

38 Flaschenpost 46 S’isch Rorschach 63 Juni-Kalender VON PASCAL MÜLCHI AUS BRISTOL VON ANNA STERN 80 Kiosk

JOURNALISMUS & WERBUNG 49 Anna Sterns drittes Buch: Beim Aufauchen der Himmel. ABGESANG 40 Wie Native Advertising VON EVA BACHMANN funktioniert. 81 Kehl buchstabiert die Ostschweiz VON CORINNE RIEDENER 50 Wilma Lock und Susanna Kulli halten Rückschau. 83 Kellers Geschichten VON CORINNE SCHATZ 85 Pfahlbauer QUO VADIS CVP? 53 Vera Kappeler erinnert an den 86 Kreuzweiseworte 42 Eine Spurensuche im Künstler Andreas Walser. 87 Boulevard dichten Nebel. VON URSULA BADRUTT VON MARKUS ROHNER 54 Die IG Halle feiert: «Out of 44 Das Buch zum Kulturkampf the Blue» in Rapperswil-Jona. VON KRISTIN SCHMIDT

55 Parkplatzfest 2017: Aufwertung und Verdrängung. VON CORINNE RIEDENER

57 Kulturparcours – quer durch die Ostschweiz

61 Mixologie VON NIKLAUS REICHLE UND PHILIPP GROB

61 Am Schalter im Juni: In the Jungle.

SAITEN 06/2017 INHALTSVERZEICHNIS 7 REAKTIONEN IN EIGENER SACHE

#Saitenfhrtaus damals sagte – in ihrem Fall immerhin ruhmreich. Hier die ganze Geschichte: sai- «Das Heft soll Auftakt sein fr eine Reihe Sai- ten.ch/endspurt-fuer-die-rose/. ten fhrt ein,dieRedaktionundVerlaginden Nicht ganz so schön wie die Bücher nächsten Monaten planen. Erste Station im in der «Rose» hatten es bisher die Fans im Januar ist Wittenbach. Das Ziel heisst: Weg Fanlokal an der Lämmisbrunnstrasse in mit den weissen Flecken in St.Gallen und St.Gallen. Der Laden glich mehr einem Umgebung.» So stand es programmatisch im grossen Badezimmer als einem gemütli- Januarheft 2016 von Saiten, das sich unter chen Spunten. Das ändert sich jetzt, denn dem Titel «Knackpunkt Agglo» mit dem Um- die Fans ziehen um: Ab Mitte Juli sind sie land um die Stadt St.Gallen beschäftigte. Aus im legendären «Bierhof», einige hundert den dort angekündigten Monaten sind an- Meterweiter, zu finden. Das «Fanlokal» – ein derthalb Jahre geworden. Und von Witten- ehemaliges Kleidergeschäft – sei mit seinen bach aus hat sich der Kreis monatlich erwei- verschachtelten Innenräumen und der feh- tert. #Saitenfhrtein hat online und im Heft lenden Gartenbeiz noch nie der ideale berichtet aus: Gossau, Herisau, Amriswil, Trefpunkt gewesen, erklärte Manuel Bern- Teufen, Rapperswil-Jona, Altstätten und hardsgrütter vom Fanlokal-Kollektiv. Neu Umgebung, Wattwil, Ebnat-Kappel und soll das Lokal fnf- statt zweimal pro Woche Kirchberg, dem St.Galler Stadtwald, Gottlie- geöfnet haben. Es kommt also reichlich Ar- ben und Kreuzlingen, Flawil, Frauenfeld und beit auf die Fans zu, die sich explizit Mithil- Wil. Den Abschluss macht, wieder im Gross- fe und Inputs von möglichst vielen Leuten Saiten Nr. 267, Mai 2017 format, in diesem Heft Rorschach. wünschen. Hier geht es zu den Details: sai- Gründliche Erkenntnisse aus den ten.ch/fanlokal-zuegelt-und-will-weniger- Wunderbar schwierig monatlichen Expeditionen: ein andermal. szenig-sein/. Auf jeden Fall sind unsere Kenntnisse der Arbeit kommt auch auf die Mache- Euer Rätsel war eine willkommene Heraus- Ostschweiz markant besser geworden, jene rinnen und Macher im temporären Lattich- forderung über Ostern! unserer Leserinnen und Leser hofentlich Quartier am Güterbahnhof zu. Die Eröf- Karin Hälg auch ein bisschen. Und Saiten ist seiner- nung am 11. Mai startete schon sehr viel- seits wahrgenommen und rondomm will- versprechend. «Viele und immer mehr ver- Gut ich gebe es zu, ich bin ein Fanvon schwie- kommen geheissen worden. Aber es blieben sammeln sich an diesem Abend auf dem rigen Kreuzworträtseln. CUS und TMB ge- und bleiben noch viele weisse Flecken auf Areal, zwischen der Backsteinhalle der SBB, hören zu meinem wöchentlichen Fitness- der Ostschweizer Landkarte. Grund genug, die jetzt einfach ‹Halle› heisst und bis zum plan fr meine grauen Zellen. Neu gehört in anderer Form weiter einzufahren. Herbst kulturell gefllt wird, und den vor- auch ab sofort das Saitenmagazin dazu. A.L. läufig fnf Containern, die draussen auf der ist es gelungen ein ebenbürtiges, witziges Alle Beiträge online: im Dossier #Saitenfährtein auf Brache verteilt sind», konnte man tags dar- saiten.ch. und anregendes Rätsel zu gestalten. Hofent- auf auf saiten.ch lesen. Und weiter: «Da ist lich gibt es davon noch viel mehr! etwas in Gang gekommen, was die Stadt in Kata Koch Bewegung bringt, was die Leute zusammen- Viel geklickt bringt – und was das Zeug zur Veränderung Dieses knifige Rätsel von A.L. ist eine wahre hat. ‹Klimawandel›, in einem übertragenen Wonne! Vielen Dank! Saiten trieb sich in Rorschach herum, ande- und rundum positiven, nachhaltigen Sinn.» Rolf Wissmann re im Internet. Die Guten & Netten zum Bei- Wersverpasst hat, kann sich hiermit trösten: spiel auf saiten.ch. Und sie haben ofenbar saiten.ch/lattich-eine-stadt-in-bewegung/. fleissig abgestimmt fr die «Beste Buch- handlung 2017». Mitte Mai war klar: Es ist Im Juni auf saiten.ch: Fortsetzung folgt im die «Rose» im St.Galler Klosterviertel! «Bei Lattich-Quartier +++ Dirty Geschichten knapp 75 000 Einwohnern gibt es sieben vom Openair St.Gallen +++ Die grosse Ror- Buchhandlungen: Das macht St. Gallen zu schacher Reunion von Te Roman Games einer der Städte mit der höchsten Buchhan- und Former Franks +++ Neues vom Klang- delsdichte in der Schweiz», schrieb die haus Preisjury im Vorfeld der Abstimmung lo- bend. Und auf saiten.ch hielten wir einige Tage zuvor fest: «Der Erfolg der ‹Rose› ist eine Gegengeschichte zur Krise des Buch- und des Detailhandels überhaupt. Das Er- folgsrezept ist so einfach wie arbeitsinten- siv. Es lautet: Beratung, Beziehung, Leiden- schaft frs Buch.» Reich wird man mit Bü- chern wohl wirklich nicht, wie Gründerin Leonie Schwendimann gegenüber Saiten

Sie ärgern sich? Sie freuen sich? Kommentieren Sie unser Magazin und unsere Texte auf saiten.ch oder schreiben Sie uns einen Leserbrief an [email protected].

8 POSITIONEN SAITEN 06/2017 BLICKWINKEL VON WASSILI WIDMER Get outta here (bye, love)

SAITEN 06/2017 POSITIONEN 9 STIMMRECHT Herland

Charlotte Perkins Gilmans 1915 verfasste Erzählung Herland ist eine Frauenutopie, die der Frage nach dem «guten Leben» nachgeht. Unterdrückung, Verachtung und Ausbeutung von Frauen gibt es im fiktiven Herland nicht. Auch Probleme wie Armut, Ausbeutung, Ras- sismus, Krieg und Gier scheinen aus der Welt geschaft zu sein. Im Lauf der Erzählung werden diese Phänomene und das real herrschende System von drei aus einem anderen Land nach Herland gekommenen Männern in Frage gestellt. In Herland nämlich können die Leute die Logik von Krieg und Ausbeutung nicht nachvoll- ziehen angesichts der Fülle ihrer Welt. Auch Folter, Armut oder Arbeitslosigkeit sind fr sie schwer zu erfassen. Aufllig in Herland ist der auf Frauen konzentrierte Lebensstil. In diesem von Frau- en, Müttern und Kindern geprägten Land wird ein sozialistisches Leben gefhrt. Alles wird hier durch gemeinsame Herstellung und Verteilung von Arbeit und Bildung entwi- ckelt. Die Frauen haben eine eigenständige Gesellschaft erschafen. Eine Welt, wo Ge- schlecht und Geschlechtlichkeit nicht mehr unter Gesichtspunkt männlicher Identität beurteilt werden, sondern auf eigener Kraft basieren. Die Gesellschaft besteht nur dafr weiter, um den Kindern eine bessere Zukunft zu gewährleisten. Ausserdem kennt man in Herland den Begrifdes «eigenen» Hauses nicht – das ganze Land wird als ein gemeinsa- mes Haus wahrgenommen. Man ist eine grosse Familie. Kinder sind die Kinder der gesam- ten Gesellschaft. Während man das Buch liest und darüber nachdenkt, ist es fast unmöglich, die grausamen Wirklichkeiten unserer heutigen Welt nicht noch lebendiger und mit tiefer Traurigkeit wahrzunehmen. Wo es Zerstörung und Plünderung gibt, gibt es keinen Platz fr Frauen – noch weniger fr Kinder. In unserer heutigen Welt sind Begrife wie Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Menschenreche vielerorts fast schon Fremdwörter. Trotzdem sollten wir nie aufören, in Utopien zu denken. Natürlich sollte es eine von Frauen und Kindern geschafene Welt geben – wieso auch nicht? Diese Welt sollte so gross sein, dass sie alle umarmen kann. Und ja, man sollte sie den Frauen und Kindern überlassen. Nur Kinder sollten die Welt regieren. Es muss so viele Spielzeuge und Bon- bons geben, wie sie sich wünschen. Man sollte in der heutigen Zeit, wo die Bosheit zur Normalität geworden ist, nach mehr Herland,mehrFreiheit,rufen.UndgeradewirKurdinnensolltenindiesenhöllischen Zeiten an Rojava festhalten, den autonomen kurdischen Gebieten, die wie Sterne leuchten inmitten von vertrockneten und verkarsteten Böden. Weil dies das Land der Frauen und Kinder ist. Und weil es unsere wahrgewordene Utopie ist.

Gülistan Aslan, 1979, ist vor zwei Jahren aus Bitlis (Kurdistan) in die Schweiz gekommen, lebt in Herisau und ist Co-Präsidentin des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum St.Gallen und Teil des kurdischen Frauenbüros für Frieden e.V.. Sie schreibt seit Anfang Jahr die Stimmrecht-Kolumne in Saiten, die Texte werden übersetzt.

10 POSITIONEN SAITEN 06/2017

REDEPLATZ «Es ist ja alles live» Im Juni behandelt der Kantonsrat den 47,6-Millionen- Kredit fr die Sanierung des Teaters St.Gallen. Georges Hanimann, der technische Leiter, über den Arbeitsplatz Teater und das Kribbeln vor der Premiere. INTERVIEW: PETER SURBER, BILD: TINE EDEL

Saiten: Was ist die Aufgabe des technischen Leiters am Teater? Jahren war ich zum Teil unheimlich nervös. Meine erste Georges Hanimann: Als technischer Leiter bin ich zuständig grosse Produktion 1998 war Evita.EineguteShow,unddann fr den Betrieb auf und neben der Bühne,f r den Herstel- an der Premiere hat der Balkon geklemmt, auf dem Evita lungsprozess der Bühnenbilder, fr den Proben- und Gast- Don’t cry for me Argentna sang. Es ist zum Glück nichts pas- spielbetrieb, fr das Haus. Das Teater arbeitet praktisch siert, aber fr mich war es furchtbar. Nachher hat die Szene rund um die Uhr. Das fngt um acht Uhr an mit den Vorbe- bei jeder Vorstellung geklappt. Man lernt natürlich aus sol- reitungen fr die Probe. Diese dauertvon 10 bis 14 Uhr, dann chen Situationen und bemüht sich, sie auszuschliessen. Es wird bis halb sechs die Probe weg- und die Vorstellung auf- darf nichts «in die Hose gehen». gebaut, es folgt die Vorstellung, und nach dem Abschluss kommt die Nachtabbau-Equipe. Was ändert sich bühnentechnisch mit dem geplanten Umbau? Nicht viel. Die beiden Orchesterpodien müssen saniert wer- Haben Sie trotz der vielen Aufgaben geregelte Arbeitszeit? den, da ist 50 Jahre lang nichts gemacht worden. Und die 20 Einigermassen. Über die normale Tagesarbeit hinaus sind Handkonter-Züge werden durch Elektrozüge ersetzt. Damit ich oder mein Stellvertreter Frank Stofel bei den Endpro- transportieren wir Dekorationsteile mit einem Ausgleichge- ben am Abend dabei; besonders die Hauptprobe ist ent- wicht von bis zu 250 Kilo. Das Gute ist: Die Technik funkti- scheidend, wenn erstmals alles original auf der Bühne steht. oniert ohne Strom. Aber sie braucht zwei kräftige Jungs, es Und dann an der Premiere, aber da geht es mehr um mora- sind pro Vorstellung bis zu anderthalb Tonnen, die man hin- lische Unterstützung, um das «Kind» noch ganz zur Welt zu und herlädt. Nicht im Projekt vorgesehen sind Hubpodeste, bringen. Machen kann man dann nichts mehr. wie sie andernorts üblich sind.

Sind Sie an der Premiere selber aufgeregt? Warum? Wenn man nicht das Kribbeln hätte, wäre man am Teater Mit Hubpodesten kann man verschiedene Ebenen und Schrä- am falschen Ort. Man kennt die zwei, drei Stellen, die heikel gen bauen und verändern. Anderswo ist es «state of the art», sind – es ist ja alles live. Aber heute geht es; in den ersten dass man eine Ober- und eine Untermaschinerie hat. Das

12 POSITIONEN SAITEN 06/2017 wäre aber eine grosse zusätzliche Investition, und die Archi- muss man machen. Sie hat sogar eine zusätzliche Million als tektur des Teaters verhindert es, die Bühne in ihrer ganzen Reserve eingeplant. Ich bin gespannt auf die erste Lesung Breite damit auszurüsten. Ich kann mit dem Verzicht leben – der Vorlage im Juni. besonders weil ich finde, andere Verbesserungen sind ent- scheidender. Das Provisorium fr die zwei Jahre des Umbaus ist ein umstrit- tener Punkt. Welche? Eine Ersatzspielstätte an sich ist fraglos gut und nötig. Das Der Erweiterungsbau schaft mehr Platz fr Garderoben,f r Teater Bern hat mit einem solchen Ersatz-Kubus sehr gute die Künstler und das technische Personal. Auch die Masken- Erfahrungen gemacht, übrigens auf einer Tiefgarage mitten räume sind zu eng, es fehlt ein direkter Zugang vom Chorsaal in der Stadt. Das Publikum hat das Programm extrem gut zur Bühne, die Beleuchtungswerkstatt ist in einem fensterlo- angenommen. Der geplante Pavillon in St.Gallen wird mit sen «Loch» ohne Heizung, die Requisite in zwei kleinen Kam- Foyer und Bühnenraum ähnlich bespielt werden. Wir haben mern eingezwängt. Die Erweiterung schaft Arbeitsplätze mit andere Lösungen geprüft, etwa einen Spielbetrieb in der Tageslicht, die den arbeitsrechtlichen Vorschriften entspre- Olma, aber das wäre wegen der starken Belegung der Hallen chen. Sie ist mit 9,5 Millionen Franken ausgewiesen. Das Pro- unmöglich gewesen, und die ständigen Umbauten wären visorium kostet weitere 4,5 Millionen. Vom Gesamtbetrag viel aufwendiger als das ganze Provisorium. bleiben so rund 34 Millionen fr die Sanierung von Haus- technik, Fassade oder des Eingangsbereichs: Die Schleuse Was halten Sie vom geplanten Standort zwischen den beiden funktioniert nicht mehr, das ist im Winter eine Katastrophe, Museen? und Ersatzteile fr die Türen gibt es nicht mehr. Von den technischen Abläufen her wäre der Standort vor der Tonhalle besser. Dort wären Aufenthaltsbereich, Garde- Leiden Ihre Leute unter dem Zustand des Hauses? roben- und Einspielräume fr das komplette Orchester vor- Ich glaube, der Wunsch, am Teater zu arbeiten, ist stärker. handen, es gäbe Platz fr die Technik und Kostüme etc. im Man arrangiert sich, irgendwann flucht man mal … Aber die Untergeschoss der Tonhalle, und wir wären unsere eigenen Leute hätten sicher Anrecht auf akzeptable Arbeitsplätze. Es Nachbarn. Dazu läge die Parkgarage Brühltor fr unsere Be- ist ja auch nicht so, dass man am Teater deshalb besser ver- sucher in unmittelbarer Nähe. Und kein Baum müsste wei- dienen würde, weil die Arbeitsbedingungen nicht ideal sind chen. Aber der Kanton hat entschieden und den Platz vor –imGegenteil. dem Historischen und Völkerkundemuseum gewählt, der ebenfalls gut erreichbar ist. Gibt es Reaktionen von Regisseuren, die sagen: Geht gar nicht, diese Zustände in St.Gallen? Nein.WerzueinemProjektaneinemOrtjasagt,weissinder Regel,wie die Bedingungen sind.Wer bei uns eine Drehbüh- ne will, kann sie haben – aber halt aufgesetzt auf dem Bo- den, während sie bei vielen Teatern fix eingebaut ist.

Muss man überhaupt so viel technischen Aufwand betreiben fr die Kunst? Vor allem im Musical? Auch «armesT eater» hätte ja seine Qualität. Nicht nur Musicals, auch das Schauspiel stellt Ansprüche, etwa was Verstärkung betrift oder Videos. Aber sicher for- dern Musicals die Technik besonders, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Szenenwechsel. Die Kunst besteht darin, die Mittel richtig einzusetzen. Ein Stück oder eine Inszenie- Teater St.Gallen: Sanierung nach 50 Jahren rung wird nicht dadurch besser, wenn sie alle Hebel in Be- wegung setzt und damit vielleicht anderes überdeckt. «Grosser Handlungsbedarf», «dringende Sanierung», «unzumutba- re Platzverhältnisse»: Mit starken Worten hat die St.Galler Regie- Als technischer Leiter machen Sie, was von Ihnen verlangt wird? rung im März die Vorlage fr die Renovation des Teaters St.Gallen Ich habe gewisse Rahmenbedingungen, die ich einhalten begründet. Die Garderoben: engste Verhältnisse. Die Duschen: zu muss, und innerhalb dieses Rahmens realisieren wir, was schmal selbst fr schmale Tenöre. Die Waschküche fr sämtliche gewünscht wird. Wir haben wenig Personal und vergleichs- Kostüme: ein Minikämmerlein, kaum ausreichend fr einen Ein- weise wenig Geld – insgesamt arbeiten 80 Festangestellte in personenhaushalt. Die Werkstätten: zusammengedrängt. Der Bal- den Schneiderei-Ateliers und Werkstätten, in Bühnentech- lettsaal: zu niedrig fr hohe Sprünge. Die Winden fr die Bühnen- nik, Maske, Ton, Beleuchtung und Requisite. Man muss weit bauten: Handbetrieb mit Kurbeln. Die Bodenheizung: defekt. suchen, bis man ein Teater findet, das fertigungstechnisch Fassade und Eingang: sehr in die Jahre gekommen. mit so wenig Personal auf dem selben Stand ist. Unsere Mo- Die Gesamtkosten betragen 47,6 Millionen Franken. Der Lö- tivation ist es, aus den hier vorhandenen Möglichkeiten das wenanteil betrift das Gebäude und die Betriebseinrichtungen, das Optimum herauszuholen. Das gilt nicht nur fr das Grosse Provisorium fr die zweijährige Umbauzeit wird mit 4,5 Millionen Haus, sondern auch die beiden Säle in der Lokremise. Franken budgetiert. Weil vier Fünftel des Betrags oder 38,1 Millio- nen Franken als werterhaltende Kosten gelten, untersteht der Kre- Was würde bei einem Nein zur Sanierung passieren? dit nur dem fakultativen Referendum. Der Kantonsrat berät in der Gewisse Dinge gingen irgendwann nicht mehr. Wir würden Juni- und in der Septembersession; Widerstand kam bis jetzt vor am 15. Juni 2019 natürlich nicht den Stecker ziehen. Aber es allem aus Kreisen des Naturschutzes, weil das Provisorium im gibt auch keinen Plan B. Die Vorberatende Kommission des Stadtpark zwischen den beiden Museen geplant ist, und von der Kantonsrats hat das Teater besichtigt und gefunden: Das SVP, die eine Volksabstimmung fordert. (Su.)

SAITEN 06/2017 POSITIONEN 13

HERR SUTTER SORGT SICH... EVIL DAD ...um Wetterkapriolen. Scream oder die Wahrheit über den Spracherwerb

Der Mensch kann besser sprechen als jedes andere Tier. Warum das so ist, weiss niemand so genau. Auch mich fasziniert das Rätsel der menschlichen Der wärmste März seit Jahren. Viel Schnee im April. Sprachfhigkeit. Als man mir mitteilte, dass ich Vater werde, freute ich mich Kühler Mai. deshalb sehr. Schliesslich gilt der kindliche Spracherwerb als Schlüssel zum Die Wetterextreme nehmen zu. Denkt Herr Sutter. Verständnis dieser erstaunlichen Fähigkeit. Und da ich nun einen solchen Massive Änderungen sind innert Stunden möglich. Schlüssel gezeugt hatte, wollte ich die Chance packen, Forschung am lebenden Längere Ausflüge werden zum Wagnis. Der Tourismus Objekt zu betreiben. leidet. Voller Motivation bestellte ich mir ein Buch, um mir – parallel zur Ent- Das Wetter muss gebändigt werden. Weiss Herr wicklung meines Sprösslings – das theoretische Rüstzeug zu verschafen. Ich Sutter. Experten haben wir ja genug. Klimahistoriker, freute mich schon darauf, bei jedem Pieps des Kleinen mit linguistischen Atmosphärenphysikerinnen, Meteorologen. Alle wer- Fachbegrifen aufzutrumpfen und an Kindergeburtstagen mit Quellenverwei- den mithelfen. sen zu glänzen. Doch so weit kam es leider nie. Denn kaum hatte mein Vorha- Zwei, drei Konferenzen. Entschlossene Massnah- ben den Hafen der guten Vorsätze verlassen, zerschellte es auch schon am Eis- men der Politik. Und der Frühling wird – Schritt fr berg der kalten Realität: Gegen die anspruchsvolle Teorie hatte mein Schritt – wieder angenehm mild. übernächtigter Vaterverstand keine Chance. Mein Leserekord vor Übertritt in den Tiefschlaf: 15 Zeilen. Bernhard Thöny, 1974, lebt in St.Gallen und ist kantonaler Ein Plan B musste her, und der hiess: Do-it-yourself-Teoriebildung. Angestellter. Sein Herr Sutter sorgt sich monatlich in Saiten. Inspiration fand ich in der Beobachtung eines ehemaligen Lehrers. Er hatte festgestellt, dass das aufrechte Gehen letztlich nichts anderes ist als kontrol- liertes Stolpern. Auf mein Forschungsobjekt angewendet heisst das: Reden ist nichts anderes als kontrolliertes Schreien. Beim Neugeborenen leuchtet das ja intuitiv ein. Hier ist der Schrei in seiner natürlichsten Form zu beobachten (Wää, Wää, Wää). Rasch wird das Kind im Umgang mit dem Grund- oder Basisschrei ge- schickter. Sind Unterbrüche anfnglich vor allem auf Sauerstofmangel zu- rückzufhren, setzt der Säugling schon bald die Lippen ein, um den Schrei in unterschiedlich lange Sequenzen zu unterteilen (Wä-Wäää-Wääääää) und den Basisschrei zu variieren (Bää, Mää, Wää). Nach und nach entwickelt das Baby auch sein Zungenspiel, das anfng- lich noch tapsig und zufllig wirkt, zu voller Blüte (Läää-lää). Frühe Formen der Dynamik werden manifest, in seltenen Fällen sind in dieser Phase bereits kunstvolle Pianissimo-Schreie mit Zungenschlag zu hören (Dadada, Lala). Es sind dies zweifellos Frühformen gepflegter Erwachsenenrede, wenngleich noch oft und gerne versetzt mit derben Furzlauten. Solche Prozesse auf freier Wildbahn zu beobachten, verlangt einem Sprachforscher einiges ab. Denn auch nachts arbeiten die Kleinen unermüd- lich an der Perfektionierung ihrer Kunst. Es gilt also, im Namen der Wissen- schaft, lange Monate mit Augenringen zu leben. Da die Etüden zuweilen von beachtlicher Dauer sind und die Babystimme mit fortschreitender Projektdau- er an Kraft und Eindringlichkeit gewinnt, ist auch eine hohe Toleranz gegen- über hochredundanten Geräuschkulissen unabdingbar. Wer die Mühen der Feldforschung auf sich nimmt, kann beobachten, wie sich reiner Lärm über Monate täglicher Exerzitien schliesslich zum ersten sinnhaften Schrei mit bilabialer Dopplung entwickelt (Mamam). Dass das Kleinkind den wohlklingenden Plosivlaut «p» erst später in sein Repertoire aufnehmen wird, der zum ersten Schrei nach «Papa» befhigt, muss der maskuline Feldforscher als Laune der Natur demütig hinnehmen. Ein wenig wissenschaftliche Distanz kann da nicht schaden.

Marcel Müller, 1977, ist zweifacher Vater, Journalist und Exil-Flawiler in Zürich. Er schreibt über die Freuden väterlicher Existenz.

SAITEN 06/2017 POSITIONEN 15 Eine Stadt, die ofen wäre fr alle SAITEN 06/2017 RORSCHACH 17 Rorschach am Hafen und in den Köpfen, zwischen Nostalgie und Aufschwungshofnungen: unterwegs mit dem Chronisten Otmar Elsener und der einstigen Uferlos-Aktivistin Esther Widmer. TEXT UND BILD: PETER SURBER

«… und ruht jetzt in Frieden hienieden wie auch des Kornes Haus erworben von der Hafenstadt im Jahr neunzehnhundert&acht & danach jahrzehntelang Lagerhaus & dieses Projekt freinTeater & und einen Konzertsaal von Adolf Gaudy & neunzehnhundert- fnf&dreissig dann das Projekt eines Heimatmuseums & später die Hafenverwaltung & dann ja das Schifahrtsamt & neunzehnhundertfnf&fnfzig eine Aussenrenovation & innen ja noch alles beim Alten & neunzehnhundertneun&achtzig ein Ideenwettbewerb & danach auch das so genannte Projekt Anfhrungszeichen Trunk Abfhrungszeichen & auch das so genannte Projekt Anfhrungszeichen Coelestin Gugger Abfhrungszeichen aber dann ja zu hohe Kosten & neunzehnhundertein&neunzig der erfolglose Versuch der Hafenstadt das Haus des Kornes dem Kanton zu schenken & vier Jahre danach ein Kredit fr Detailpläne zu einem Ausbau in Etappen ja abgelehnt von den Stimmberechtigten & (…) dann ja hurra eine Projektstudie fr eine Million Franken auch fr das angrenzende Hafenareal an Calatrava &dannabereinstatträtlicherEntscheiddieseneueSeufergestaltungdemKornhausumbau ja vorzuziehen, also der Stattrat nannte dieses Gesamtprojekt ja einen grossen Wurf aus einem Guss, also eine Initialzündung fr die Renaissance der Stadt am See weil man damals ofenbar das Wort Aufschwung ja noch nicht kannte aber dann ja Widerstand aber dann ja ein so genannter kooperativer Planungsprozess mit weiteren Büros aber dann ja unter einem neuen Stattrat die Begründung der Betrieb eines Kulturzentrums im Kornhaus sei nicht finanzierbar & das ganze Ergebnis der ganzen Planerei ist bis heute ja nur der Abbruch des SBB-Güterschuppens mit seinem Oldtimerautomuseum am Hafen beim Platz des Chabis wo dann das Stelzenrestaurant geplant & begraben & das Kornhaus hie- nieden ja beschrieben auf www punkt rorschach punkt ch.»

Wir stehen jetzt auf diesem Chabisplatz, an der «schönsten Hafen- gie sei klar, sagt Elsener: Hier sollen dereinst die «Bergler» parkieren mauer der Welt», Blick zum Kornhaus, sieben Jahre nachdem der – die Nachbarn vom Rorschacherberg, die erst 2016 letztmals eine obige Kritik-Schwall im Buch Rorschachs Adda Adda gedruckt wor- Fusion mit «denen da unten» in Rorschach haushoch verworfen ha- den ist, und Otmar Elsener sagt: «Wir sind nicht Luzern.» Elsener, ben, aber die hier einkaufen und Parkgelder in die Stadt bringen und der Chronist und Autor der Geschichten aus der Hafenstadt,sagtes schätzen, was sie oben nicht haben: ein Stück Stadt. mit Blick auf die jahrzehntealten, zum Teil wunschträumerischen Esther Widmer ist wie Elsener in jungen Jahren von Ror- Grossplanungen mit Architekturstars wie Santiago Calatrava. Das schach weggegangen, aber weggeblieben. Bis vor kurzem Leiterin Kornhaus ist kein KKL und wird es nie sein. Immerhin hat sich des Filmfestivals in Fribourg, fhrt sie jetzt die Geschäfte der Stif- gerade wieder einmal, fr drei Wochen im Juni, der «Projektraum tung Erbprozent. Was Rorschach zu einer richtigen Stadt fehle, sei am See» eingenistet mit einer Kunstausstellung unter dem Titel kurz und bündig: ein Kino. Ein kleines Stadtkino mit einer Bar, mit «Maritim». Und ganzjährig bietet das Ortsmuseum ein kunterbun- Filmen fr Familien und Schulklassen und gutem Abendpro- tes Durcheinander, von Modelleisenbahnen bis zur Hirnforschung gramm, vielleicht mit einer kleinen Bühne, kurzum: «ein Ort, wo und von den Pfahlbauern bis zum 20. Jahrhundert, als Kaiserin Zita man sich selbstverständlich trift und wo Öfentlichkeit entsteht, blaues Blut auf Schloss Wartegg bringt oder Tomas Mann auf der wo man Impulse bekommt». Zwar gebe es das Kulturprogramm im Flucht vor den Nazis im renommierten «Anker» übernachtet, im Treppenhaus, so wie es zuvor das Mariaberg und noch früher das Tagebuch unter dem 30. April 1933 vom «unheimlichen Zustand Hafenbüfet gab. Aber beim «Eden» an der Hauptgasse erinnern durch die Nähe der Grenze» schreibt und anfgt: «Rorschach wird nur noch die paradiesischen Grafti auf der Fassade an früher – mir in schlimmer, schwerer Erinnerung bleiben.» statt Filme gibt es hier Mode. Wie das «Eden» ist auch das «Palace» weg und das «Rex». «Ein Kino würde ganz viel ändern in Ror- Eine Garage fr die «Bergler» schach», sagt Esther Widmer. Und ein Buchladen – den es seit 2013 ebenfalls nicht mehr gibt. «Echli Schub», und dann könnte Ror- Der «Anker», einst das erste Haus am Platz, ist seit Jahren zu, wenig- schach ein Ort mit mehr Ausstrahlung werden. stens lässt das Restaurant «La Vela» im Erdgeschoss die Segel noch blähen. Und fr die Kornhausfrage gilt auch 2017 weiterhin: unge- «Uferlos» die Region denken löst. Aber das Wort Aufschwung ist dennoch kein Fremdwort. In die Stadt werde investiert, sagt Otmar Elsener. In Hochhäuser wie die Ausstrahlung: Das hatte es in den 90er-Jahren, und Esther Widmer drei Türme des «Stadtwalds» mit ihrer «Skylounge», die jeder kennt, war die treibende Kraft. Aufgewachsen im Hotel «Helvetia», das ihre der mit der Bahn einfhrt. Aber auch in Tiefgaragen wie jene unter Eltern fhrten, war sie früh weggezogen aus Rorschach, machte eine der Überbauung Seehof, an deren Bauzaun wir vorbeikommen auf KV-Ausbildung und arbeitete in der freien Teater- und Kinoszene. dem Weg vom Würth-Haus Richtung Innenstadt. Gerade hat am 21. Daraus entstand mit anderen zusammen die «Schnapsidee» einer Mai die Bürgerversammlung über einen 4,9-Mio-Kredit abgestimmt, Art Teaterspektakel am See. 1987 war es da, das erste Uferlos-Festi- mit dem die Stadt die Parkgarage übernehmen sollte, und die Strate- val, mit Kino und Konzerten und Teater im Zelt, mit viel Enthusias-

18 RORSCHACH SAITEN 06/2017 mus und ohne öfentliche Gelder, damals in der bleiernen Zeit der in zweiter Generation da – während viele der grossen Industriebetrie- Nicht-Kulturfrderung. Nach den ersten «freakigen» Jahren habe be ihrerseits von Einwanderern gegründet wurden: Max Schönfeld, sich das Festival personell erneuert und professionalisiert, Pro- der die ehemalige Feldmühle zum Mekka der Stickerei machte (mehr grammation und Technik wurden anspruchsvoller, an die höheren dazu auf Seite 32), oder Starrag-Gründer Henri Levy. «Rorschach Kosten zahlte jetzt auch die Stadt einen «mickrigen» Beitrag, die war schon immer Multikulti», sagt Elsener und schlägt noch einmal Uferlos-Gruppe habe gut funktioniert, «wir waren eine Band» – bis den Bogen zur Nicht-Fusion: Mit Rorschacherberg zusammen gäbe zum Entscheid, aufzuhören nach elf Jahren, zu dem Persönliches es eine günstigere soziale Durchmischung, Rorschach könnte sich beigetragen habe («keiner von uns lebte mehr in Rorschach»), die mit weniger sozialem Konfliktstofhin entwickeln zu einer «Stadt, chronische Finanzknappheit und die Überzeugung, das Festival die ofenistfr alle». (Mehr zum Tema Integration und Bürgerpar- müsste neu entwickelt werden, wenn es weiterleben sollte. tizipation auf den nächsten Seiten.) «Wir hatten Rorschach gern, auch wenn es uns zu eng gewor- Esther Widmers Wunsch geht in eine ähnliche Richtung: den war», sagt Esther Widmer. Etwas von dieser alten Zuneigung «dass Rorschach selbstbewusster wird und stolz ist auf die Vielfalt spüre sie heute noch, wenn sie bei Kündig ihren Käse kaufe oder bei seiner Bevölkerung». In einem konkreten Fall, dem Fall einer Fami- Bauer Troxler auf dem Markt Gemüse: «Da kommen Kleinstadt-Ge- lie aus Eritrea, habe sie miterlebt, wie das soziale Netz trug, un- fhle auf, man trift Bekannte und bleibt stehen. Kleinstadt heisst: spektakulär, aber wirkungsvoll. «Im Kleinen funktioniert die Zivil- Man kennt sich und passt auch ein bisschen aufeinander auf.» Mit gesellschaft», sagt sie und fgt an die Adresse von Tomas Müller allen guten und schlechten Seiten, die das an sich hat. an: «Ein Stadtpräsident könnte sich ja auch schmücken mit der Das Uferlos habe probiert, über Rorschach hinaus die Regi- Tatsache, dass seine Stadt versucht, mit den Realitäten der Zuwan- on zusammenzudenken, sagt Esther Widmer. Und tatsächlich: Bei- derergesellschaft von heute umzugehen und sich ihnen zu stellen.» nah wäre die Kleinstadt einmal gross geworden – und würde viel- Statt dessen betreibe er eine ausschliessende Sozialpolitik und leicht heute St.Gallen den Rang der Metropole ablaufen. 17 Tage habe das Parlament abgeschaft, das sie als wichtiges «Rekrutie- lang waren Rorschach und Rorschacherberg eine fusionierte Ge- rungsfeld fr Leute, die sich engagieren wollen» in Erinnerung hat. meinde, von Napoleons Gnaden. Otmar Elsener hat die Geschichte Die Gemeinderatssitzungen jeweils am Montagabend: «Es war klar, recherchiert: «1803 schuf die St.Galler Regierung unter Landam- dass man da hingegangen ist. Im Parlament waren alle Schichten mann Müller-Friedberg Kreisgemeinden ab 1000 ‹Seelen› und be- vertreten, es war der Ort der öfentlichen Debatte, und am Schluss schloss am 2. Juli 1803, Rorschach mit Rorschacherberg zu verei- sind alle in der Hafenkneipe gelandet.» nigen. Kaum hörten die Rorschacher davon, wehrte sich der Da sind wir wieder am Hafen, Blick von der schönsten Ha- Gemeinderat in einer Sitzung am 18. Juli 1803 gegen die Vereini- fenmauer der Welt Richtung Stadt. Auf der Hafenpromenade ist an gung und sandte gleichentags Präsident Josef Zweifel nach St.Gal- diesem sonnigen Tag viel Volk. Man spürt die Weite des Sees – und len, um den Regierungsrat zu bitten, ‹von der Einverleibung mit im nächsten Moment geht die Barriere am Hafenbahnhof nieder, Rorschacherberg entlastet zu werden›.» Dabei blieb es trotz einem eine der vielen Barrieren, die Rorschach einfach nicht loswird. halben Dutzend Fusionsanläufen, mit seither allerdings stets um- gekehrten Vorzeichen: Rorschach wollte, der Berg wollte nicht. Peter Surber, 1957, ist Saitenredaktor. Die abgelehnte Fusion der längst zur Stadt zusammenge- wachsenen Gemeinden ist ein Stachel. Einen «Systemfehler» nennt es Esther Widmer und hat kein Verständnis dafr, dass und Rorschacherberg die gemeinsame «Stadt am See» nicht wol- len. «Es ist ein Drama fr Rorschach. In einem solchen Fall bin ich plötzlich radikal gegen Demokratie», sagt sie. Otmar Elsener gab sich noch 2011 in einem «Tagblatt»-Beitrag zuversichtlicher: Die Fusion werde kommen, vieles habe Rorschach mit Rorschacher- berg schon gemeinsam, die Läden oder die Friedhöfe... Heute, nach dem jüngsten klaren Nein zur Fusionsgemeinde, ist er skepti- scher: Das Tema sei wohl fr ein paar Jahre vom Tisch.

«Rorschach hat keine Empfangskultur»

Kleinstadt, Stadt am See: Was (noch) fehle, sei die Gestaltung des Hafenareal als öfentlicher Ort, der diesen Namen verdiene, sagt Ot- Esther Widmer mar Elsener. Wie etwa in Luino am Lago maggiore, wo ihn die arena- artige Seeuferanlage überzeugt. «Der Hafenplatz, das war seit jeher die Stelle, wo sich Rorschach getrofen hat, wo man hingegangen ist in der Erwartung: Da ist etwas los.» Ein unglaublich guter Ort sei das, eigentlich – aber unbefriedigend gestaltet. «Rorschach hat keine Empfangskultur», sagt er. Was auch fehle: dass sich die Einwohnerinnen und Einwoh- ner einmischen und beteiligen. Gut 9000 Einwohner zählt die Stadt, Tendenz immerhin steigend, davon 4000 mit ausländischem Pass und damit ohne bürgerliche Rechte. Das erschwere die Identifikati- on mit der Stadt und das Funktionieren einer lebhaften Zivilgesell- schaft, doch über ein Ausländerstimmrecht diskutiere in Rorschach keiner, lieber werde über die Fremden geschimpft. Dabei hat die Stadt bekanntlich eine lange Ausländergeschichte; im Industrie- quartier, wo Elsener mit Jahrgang 1934 aufwuchs, waren die Italie- ner einigermassen selbstverständlich akzeptiert und zum Teil bereits Otmar Elsener

SAITEN 06/2017 RORSCHACH 19 Wie ein Quartier Rorschach verändert Das Löwenquartier hatte noch gar keinen Namen, als es als eines von 16 Quartieren in Schweizer Städten und Gemeinden den Zuschlag als «Projet urbain» erhielt. Mit Unterstützung von Bund und Kanton wurde die Quartierentwicklung vorangetrieben. Das hat Folgen. TEXT UND BILD: FRÉDÉRIC ZWICKER

Soziale Konflikte in Banlieues und sogenannten Problemvierteln schaften. Gemeinsam mit den Anwohnern wurden Probleme defi- gehören in Metropolen zum Alltag. In der Schweiz sind sie selten. niert, Lösungen gesucht und gestaltet», erklärt sie. Neben der Auf- Dennoch startete der Bund 2007 das Programm «Projets urbains» wertungderAussenräumeundderSchafungvonBegegnungsorten als Integrationsmassnahme. «Ziel der Durchfhrung von Quartier- hatte das Projekt zum Ziel, die Nutzung des öfentlichen Raums zu entwicklungsprojekten war es, über einen interdisziplinären und verbessern, Sanierungsprojekte anzustossen und die sozialen Be- partizipativen Ansatz die Lebensqualität der Bewohnerinnen und ziehungen im Quartier zu frdern. Bewohner nachhaltig zu verbessern», schreibt das Bundesamt fr «2010 entschied der Stadtrat zusammen mit der interdiszip- Raumentwicklung auf seiner Website. linären Projektsteuerungsgruppe, dass eine niederschwellige und Involviert waren fnf Fachstellen des Bundes, namentlich sichtbare Anlaufstelle im Quartier, die auch über gewisse Ressour- das federfhrende Bundesamt fr Raumentwicklung, das Staats- cen verfgt, die Leute in der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen sekretariat fr Migration, das Bundesamt fr Wohnungswesen, die soll. Wir starteten mit einem kleinen Büro, einer Informations- Fachstelle fr Rassismusbekämpfung und die Eidgenössische drehscheibe fr die Bewohnerinnen und alle Beteiligten, zentral an Kommission fr Migrationsfragen. Sie leisteten gemeinsam mit der Löwenstrasse, um die Leute bei ihren Ideen zu unterstützen», den Kantonen zwischen 2008 und 2015 finanzielle und technische erzählt Dietsche. 2012 zog das Quartierbüro um. Die Bedeutung Unterstützung fr kleine bis mittelgrosse Städte und Agglomerati- dieses Büros in Räumlichkeiten, die auch fr einen Quartiertref onsgemeinden, die sich fr eine Teilnahme bewerben konnten. Ins- Platz bieten, ist nicht zu unterschätzen, wie Quartiervereinspräsi- gesamt wurden in der Schweiz 16 Gemeinden unterstützt. Eines dent Meier betont: «Ohne Quartiertrefwären wir nie so weit ge- dieser Projekte war das Löwenquartier in Rorschach – das damals kommen. Ich würde sagen, das war das A und O des ganzen Pro- allerdings noch gar keinen Namen hatte. Den erhielt es erst im Jahr jekts. Wenn man sich nirgendwo trefen kann, findet auch kein 2014 auf Initiative der Bewohner. Kulturaustausch statt.»

Drehscheibe Quartiertref Vom «Nuggitref» zur «Kinderzeit»

Im Löwenquartier herrschten keine Banlieue-Zustände, Entwick- Sarah Soosaipillai zog vor zehn Jahren aus Indien zu. Bei ihrer An- lungsbedarf gab es aber dennoch. «Ich wurde in einem Haus in die- kunft verstand sie weder die Sprache noch kannte sie Leute im Quar- ser Strasse geboren und wohne seit fast 68 Jahren hier», sagt Walter tier. «Damals gab es eigentlich nur den ‹Nuggitref› in Rorschacher- Meier, Quartiervereinspräsident und ehemaliger Inhaber des berg, wo ich mit anderen Eltern in Kontakt kam. Es gab sehr wenige Fahrradgeschäfts in der Löwenstrasse, welches jetzt von seinem Anknüpfungspunkte ans Quartier- und Stadtleben in Rorschach.» ehemaligen Lehrling gefhrt wird. «In dieser Zeit gab es gravieren- Das hat sich inzwischen geändert. Soosaipillai engagiert de Veränderungen, was die Zusammensetzung der Bewohner be- sich vielseitig fr das Zusammenleben in der Stadt. So zum Beispiel trift. Das Aussehen des Quartiers hat sich hingegen fast gar nicht fr die «Kinderzeit», einen Treffr Kinder zwischen dem zweiten verändert.» Früher seien es nebst Schweizern mehr Italienerinnen, Kindergarten und der fnften Klasse. Anfangs hat die «Kinderzeit» Spanier und Portugiesinnen gewesen, heute Migranten aus ent- ebenfalls im Quartiertrefstattgefunden. Mittlerweile findet sie je- fernteren Ländern. den Mittwochnachmittag zwischen 14 bis 16 Uhr in der Schule statt. «Früher war es eine Arbeitersiedlung, man hat sich gekannt, Seit Beginn wirkt sie auch fr das «Frauencafé» am Dienstagnach- durch den Teilwegzug der Industrie ist ein Leerstand entstanden. mittag – ein Angebot zur niederschwelligen Deutschkonversation. Mit den Neuzuziehenden hat sich die Bevölkerungszusammenset- Mittlerweile betreut die Mutter zweier Mädchen die Kinder der zung im Quartier wieder verändert, was zu einer gewissen Anonymi- Frauen, die sich zum «Frauencafé» zusammenfinden. Im Vergleich tät gefhrt hat», erklärt Meier. Sprachliche Verständnisschwierigkei- zum neueren Männertref, zu dem sechs bis acht Männer aufreu- ten habe es teilweise auch vor Jahrzehnten schon gegeben. Aber zen, sind das Frauencafé und auch das jährliche Frauenfest schnell weniger. Sie nahmen zu. Während Jahren blieben viele Bewohner auf Touren gekommen. Hunderte Frauen waren schon beteiligt. des Quartiers vornehmlich unter sich, verständigten sich mit Nach- Dabei gibt es natürlich Fluktuation. «Die Beteiligung ändert barn, die dieselbe Sprache redeten. Unter anderem an diesem Punkt sich mit dem Lebenswandel und den Bedürfnissen der Frauen», hat die Arbeit im Rahmen des «Projet urbain» angesetzt. erklärt Soosaipillai. Sie sagt, dass die positiven Auswirkungen sehr Anna Dietsche ist die Leiterin der Quartierkoordination im direkt spürbar seien. Die ältere Portugiesin beispielsweise, die sich Löwenquartier. Organisatorisch ist sie dem Bereich Bau und Stadt- vorher ausschliesslich mit Landsleuten unterhalten konnte, kam entwicklung angegliedert. Die studierte soziokulturelle Animato- ins Quartiercafé. Zuerst sass sie einfach da und trank Kafee. Mit rin ist seit 2010 involviert, bei ihr laufen die Fäden zusammen. «Zu der Zeit verbesserte sie aber ihr Deutsch; sie konnte sich bald ein Beginn des Projektes wurden aufgrund der Analysen verschiedene wenig unterhalten. Vor allem aber lernte sie viele Frauen kennen. Bereiche definiert, in denen Handlungsbedarf bestand: Soziales «Heute sehe ich sie im Lebensmittelladen und frage sie, wie es ihrer und Zusammenleben, Aussenraum und Verkehr sowie Liegen- Hand geht, die sie mehrmals operieren musste. Wenn wir uns tref-

20 RORSCHACH SAITEN 06/2017 den verschiedenen Projekten gesammelt hat, sind ins «Netzwerk lebendige Quartiere» eingeflossen, das vom Schweizerischen Städ- teverband, in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt fr Raument- wicklung und dem Bundesamt fr Wohnungswesen, gefhrt wird. In Rorschach ist man nicht nur im Löwenquartier stolz auf das, was man erreicht hat. Man werde in der Stadt immer wieder auf das Quartier und die Arbeit der letzten Jahre angesprochen, sagen Dietsche und Meier. Aber nicht nur die Bevölkerung, auch der Stadtrat ist überzeugt vom Nutzen. Sowohl auf Quartier- wie auf Verwaltungsebene wurden neue Strukturen geschafen. Der Stadtrat entschied, dass die Quartierentwicklung künftig als fester Teil der städtischenVerwaltung in derAbteilung Bau und Stadtent- wicklung angesiedelt sein soll. Für die Temenfhrung im sozialräumlich-gesellschaftlichen Bereich wurde ein bereichsübergreifendes Fachgremium initiiert. Die Quartierkoordination funktioniert als Kompetenzstelle, bildet die intermediäre Schnittstelle zwischen der Verwaltung und der Quartierbevölkerung und wirkt fr Partizipation und Vernetzung in der ganzen Stadt. Von den positiven Erfahrungen, die man im Lö- Walter Meier, Sarah Soosaipillai und Anna Dietsche an der Löwenstrasse. wenquartier gemacht hat, soll bald ganz Rorschach profitieren. fen, unterhalten wir uns mindestens fnf Minuten lang. Ich glaube, Frédéric Zwicker, 1983, ist Saitenredaktor. sie ist hier jetzt viel besser eingebunden. Und ich bin es auch!» Auch Meier bestätigt, dass sein Quartier, das er seit fast 68 Jahren kennt, sich angenehm verändert hat. «Natürlich machen nicht alle mit. Aber durch die vielen Veranstaltungen kommt es eben zu einem kulturellen Austausch, der das Fremde weniger fremd macht. Davon profitieren ich und das ganze Quartier.» Ziel sei es, meint er, dass eines Tages alle Quartierbewohner zum Quar- tierfest kämen.

Vom Spruchband zum Umbau

Wer einen Blick ins «Löwenbuch» wirft, die Broschüre, welche die Entwicklung des Quartierlebens zwischen 2010 und 2015 in Text und Bild zusammenfasst, sieht, dass viele Engagierte mit dem Quartierbüro diverse Veranstaltungen und Anlässe organisiert ha- ben, die grossen Anklang fanden. Dazu gehört das jährlich stattfin- dende Quartierfest, bei dem tamilische, portugiesische, türkische, albanische, spanische, mazedonische, dominikanische, äthiopi- sche und peruanische Spezialitäten auf den Tisch kommen. Am Streetsoccer-Turnier messen sich am selben Tag Kinder und Ju- gendliche von 6 bis 14 Jahren. Und im Frühling und im Herbst or- ganisieren Bewohner einen Quartierflohmarkt. Der neu gegründe- te Verein Löwenquartier fhrt diese Veranstaltungen nun fort. Zusätzlich organisiert die Quartierkoordination das monatlich er- scheinende Quartiertref-Programm. Der Blick ins «Löwenbuch» ofenbart auch die zu Beginn des Projektes mittels einer Aktion der FH St.Gallen formulierten Wünsche frdenöfentlichen Raum: «Es gibt nur Hinterhöfe, keine Spielplätze», prangte auf einem Spruchband an einem Balkonge- länder. Zwar hat sich das Quartier äusserlich – wie Meier sagt – fast gar nicht verändert. Ein bisschen aber doch: Die Gerenstrasse und dann auch die Bogenstrasse, zwei Querstrassen zur Löwenstrasse, hat man entscheidend umgestaltet. Sie wurden zu 20er-Begeg- nungszonen, die Trottoirs verschwanden, in der Mitte gibt es einen parkplatzfreien Spielbereich und daneben Bäume, Bänke und Mülleimer. Kinder schätzen das besonders. «Jetzt sind meineTöch- ter bereits in der Oberstufe», sagt Sarah Soosaipillai, «aber als sie jünger waren und sagten, sie gingen in die Gerenstrasse zum Spie- len, wusste ich, dass ich sie gehen lassen konnte, weil dort viele Kinder und befreundete Mütter sind. Die soziale Kontrolle funkti- oniert besser als zum Beispiel am See.» Die «Projets urbains» mit Unterstützung von Bund und Kan- ton sind im Jahr 2015 ausgelaufen. Die Erfahrungen, die man in

SAITEN 06/2017 RORSCHACH 21 1000 m2 Zukunft Auch Rorschach entdeckt das Glück der Zwischennutzung – dank der Architektin Isa Stürm. TEXT: PETER SURBER, BILDER: AGENTUR ALLTAG

Gute Ideen gesucht: Das Gebäude an der Mariabergstrasse.

Es ist eine unscheinbare Ecke; wer Rorschach nicht so Stürm lobt den planerischen Prozess als vorbildlich gut kennt, wird das Areal kaum im Kopf haben. Aber das und partizipativ. Es gebe ein Gesamtkonzept, Grundei- kann sich ändern: Für rund drei Jahre ist hier ein Zwi- gentümerinnen, Nachbarn, Planer und auch der Kanton schennutzungs-Projekt geplant, «aufgegleist» würde seien eingebunden, ihre Anliegen würden gehört. «Mit auch gut passen, denn gleich nebenan fahren die Züge der Stadt kann man planen». Auf dem heute der Gewer- durch, das Leben hier ist vom Takt der Barriere Maria- bezone zugehörigen Areal sollen Wohnungen entste- bergstrasse mitbestimmt. hen, verdichtet, aber nicht in Hochhausmanier wie im «1000m2»heisstdasProjektsimpel;sovielFlä- «Stadtwald» oder als störende Querriegel, sondern mit che steht in den drei etwas ineinander verschachtelten Rücksicht auf die Baugeschichte des Quartiers. Um Gebäuden an der Ecke Eisenbahnstrasse und Maria- Seesicht, dieses Zauberwort des Rorschacher Standort- bergstrasse zur Verfgung. Hinter dem Plan steht die marketings, gehe es an diesem Standort weniger, sagt Architektin Isa Stürm, die Zwischennutzung hat sie zu- Isa Stürm. Sondern um Wohnraum an zentralster Lage, sammen mit der St.Galler Agentur Alltag entwickelt, nah bei allen drei Bahnhöfen – den See habe man in der Interessenten und Ideen sind gefragt, ab Juli sind die Stadt sowieso ständig bei sich, man schmecke ihn, man Räume frei, und die Formel heisst so simpel wie schla- spüre ihn… gend: «Je besser die Idee, desto günstiger die Miete.» Rorschach und der See: Das Spezielle am Ror- Gute Ideen: Das könne vieles heissen, sagt Isa Stürm. schacher Blick sei, dass er immer nach Norden gerichtet Künstlerische, handwerkliche, soziale Tätigkeiten sind sei, nicht sonnenwärts, sondern mit der Sonne im Rü- denkbar, die Räume in den bisher gewerblich genutz- cken über den Spiegel des Sees, eher difus als mit ten Bauten sind vielfltig, gefragt seien «Leute, die et- scharfen Konturen, aber mit Blick ins Ofene. Weitblick was probieren wollen». Wichtig ist ihr: Was in dem habe schon die Baugeschichte der Stadt und der ganzen Haus passiert, soll möglichst der Rorschacher Bevölke- Bodenseeregion geprägt; auf kleinem Raum lasse sich rung zugute kommen und zur Identifikation mit dem hier europäische Baukultur aus diversen Epochen stu- Ort beitragen. dieren. Rorschach, als Transitort, Handelsstadt, Indus- Isa Stürm ist mit dem Ort gleich dreifach verbun- triemetropole, Marktflecken und Badeort historisch den, als Grundeigentümerin, als Architektin und als hier vielfltig vernetzt, habe Stil und Klasse und eine «bau- Aufgewachsene. Im angrenzenden klassizistischen Ge- kulturelle DNS», sagt Isa Stürm. Grosses Lob von einer bäude Mariabergstrasse 19 hat sie ihre Jugend verbracht, Architektin, die mit ihrem Büro unter anderem der ihr Grossvater war als Eisenhändler hierher gezogen, der St.Galler Lokremise und dem Kunstzeughaus Rappers- Vater machte die Stürm AG zum Eisenwarenkonzern und wil neues Leben eingehaucht oder in Zürich die Gross- wichtigen Arbeitgeber in der Region. Sie kenne das überbauung Röntgenareal der Sozialversicherungsan- Quartier also «wie ihre Hosentasche». Was hier passiere, stalt SVA realisiert hat. interessiere sie professionell, als Architektin, und es be- In Rorschach geht es vorerst um Kleineres: um trefe sie biographisch. gute Ideen fr 1000 Quadratmeter. Was hier passiert, geht denn auch über die aktu- elle Zwischennutzung weit hinaus. Die Stadt hat zusam- 1000m2.ch men mit der Architektin und weiteren Beteiligten eine stuermwolf.net Stadtteil-Entwicklung in Gang gesetzt. Sie nimmt das ganze Geviert zwischen Mariabergstrasse, Eisenbahns- trasse, Kirchstrasse und Kolumbankirche ins Visier. Isa

22 RORSCHACH SAITEN 06/2017 Weniger Sozialhilfe im «Detroit der Ostschweiz» Der Rorschacher Stadtpräsident war 2014 in allen nationalen Medien präsent. Sein grosses Tema: die Kosten der Sozialhilfe. TEXT: ANDREAS KNEUBÜHLER

Um es gleich klarzustellen: Dabei handelt es sich nicht um ein Im November 2015 verlor Tomas Müller im zweiten Wahlgang ge- Scheinproblem. gen Paul Rechsteiner (SP) den Kampf um den zweiten St.Galler In Rorschach lebt eine grosse Zahl von Sozialhilfeempfn- Ständeratssitz. Das Tema Sozialhilfe war in den Medien längst von gern. Das hat mit dem Angebot an günstigem Wohnraum zu tun. den steigenden Flüchtlingszahlen abgelöst worden. Durch den Niedergang der Stadt wirkten sich die Ausgaben im Bud- Bald darauf legte die St.Galler Regierung ein überarbeitetes get stark aus. In einem Artikel der «Weltwoche» von 2014 steht: Sozialhilfegesetz vor. Der Kantonsrat hat es inzwischen in der Feb- «Rorschach ist das Detroit der Ostschweiz.» ruarsession 2017 fertig beraten. Versuche der SVP, den Spielraum Dazu ein paar Zahlen: 2012, bevor das Tema hochkochte, der Gemeinden bei der Festsetzung der Beiträge auszuweiten, fan- lag in Rorschach der Anteil der Sozialhilfebezüger an der Wohnbe- den keine Mehrheiten. Im Gegenteil: Neu erhält die Regierung die völkerung bei 4,3 Prozent. Das war der höchste Wert aller Gemein- Möglichkeit, die Richtlinien der KOS unter bestimmten Bedingun- den. Danach folgte St.Gallen mit 4,1 Prozent. gen fr verbindlich zu erklären – etwa wenn sich mehrere Gemein- den nicht daran halten sollten. Knall ohne Folgen Der Streitfall mit der Stadt St.Gallen schwelt nach wie vor. Die erste Instanz entschied zugunsten der Hauptstadt, doch dann Seit 2003 ist Thomas Müller (SVP) Stadtpräsident von Rorschach. zog Rorschach den Fall ans Verwaltungsgericht weiter. Dessen Ur- Um die Probleme Rorschachs auf die nationale Landkarte zu set- teil stand bis Redaktionsschluss noch aus. zen, reichte ihm ein Knallefekt. Im April 2013 gab Rorschach als erste Gemeinde überhaupt Der Ausgleich funktioniert den Austritt aus der Schweizerischen Konferenz fr Sozialhilfe (SKOS) bekannt. Müllers Vorwurf: Die SKOS vertrete vor allem die Hat Rorschach Arme systematisch vertrieben? Auf Nachfrage er- Sozialhilfeempfnger. klärt der St.Galler Stadtrat Nino Cozzio: «Wir haben keine systema- Der Schritt hatte keine konkreten Folgen. Im Kanton St.Gallen tischen Abweisungen einer einzelnen Gemeinde beobachtet. Es richten sich die Gemeinden nicht nach den Sätzen der SKOS – son- dürfte sich damit eher um einen Einzelfall handeln.» dern nach denjenigen der St.Gallischen Konferenz fr Sozialhilfe Das Bild, dass Rorschach mit seinen hohen Sozialkosten al- (KOS), die tiefer liegen und nicht verbindlich sind. lein gelassen wird, stimmte nie. Im Kanton St.Gallen gibt es ein Im August 2014 wurde bekannt, dass Rorschach und Ror- komplexes System mit Ausgleichszahlungen, die auch solche schacherberg schon länger tiefere Sozialbeiträge auszahlen als von Mehrbelastungen zumindest im Ansatz korrigieren. Für 2017 rech- der KOS empfohlen – und zwar bereits seit 2003. Die Sache wurde net Rorschach mit einem Beitrag von 1,2 Mio. Franken aus dem publik, weil St.Margrethen den gleichen Schritt vollzog – und dabei Soziallastenausgleich. auf die beiden Vorgänger-Gemeinden verwies. Immer klarer zeigt sich, dass die unter Tomas Müller um- Die Kosten fr die Sozialhilfe waren da längst ein nationales gesetzte aktive Liegenschaftspolitik das Gesicht Rorschachs mass- Medienthema geworden. Im September 2014 befassten sich in der geblich verändern wird. Mitte Mai wurde etwa ein Projekt fr 54 gleichen Woche «Rundschau» und «Arena» damit. Prominent da- neue Wohnungen vorgestellt. Das Areal, das nun an Investoren ab- bei: Tomas Müller. Im «Rundschau»-Beitrag erklärte er: «Als ich gegeben wird, hatte die Stadt 2012 der Alcan abgekauft. in Rorschach angefangen habe, waren wir eine typische A-Stadt: UnddiehoheZahlderSozialbezüger? Daran änderte sich bis- Arme, Alkis, Alte.» lang nichts. Auch 2015, bei der letzten Auswertung, wies Rorschach Die Stadt habe 40 Prozent der Einwohner verloren. Der Tur- den höchsten Wert im Kanton aus: Die Sozialhilfequote lag dort bei naround sei jetzt zwar geschaft, doch nun gebe es ein neues Prob- 4,5 Prozent, diejenige von St.Gallen bei 4,2 Prozent. lem: «Die steigenden Kosten für die Sozialhilfe». Müller argumen- Viel Lärm also um ein kaum lösbares Problem? Nicht fr tierte, es sei legitim, die Armen loswerden zu wollen. Gemeinden mit die Bezügerinnen und Bezüger von Sozialhilfe. Sie müssen seit 13 tiefen Steuersätzen nähmen schliesslich auch keine Rücksicht. Jahren in Rorschach und Rorschacherberg – und seit 2013 in Danach galt Tomas Müller als der rechtsbürgerliche Ex- St.Margrethen – mit einem tieferen Existenzminimum auskommen. perte fr Sozialhilfe. Als sich die «NZZ» ebenfalls im Herbst 2014 des Temas annahm, schrieb sie, Müller habe «fast im Alleingang Andreas Kneubühler, 1963, ist Journalist in St.Gallen. die Debatte über die Ausgestaltung der Sozialhilfe provoziert». Im Artikel stellte Müller fest: «Die SKOS-Richtlinien züchten eine An- spruchsmentalität herbei, die es zu korrigieren gilt».

Sozialhilfestreit mit St.Gallen

Im November 2014 wurde Müller von der SVP-Delegiertenver- sammlung einstimmig als Kandidat fr die Ständeratswahl im fol- genden Herbst nominiert. Im Februar 2015 kam es zu einem Rechtsstreit mit der Stadt St.Gallen. Der Vorwurf an Rorschach: Die Behörden dort hätten verhindert, dass sich eine Sozialhilfe-Bezügerin anmelden konnte –bisdiesewiedernachSt.Gallenzog.IneinemArtikeldes«Beob- achters» wird geschildert, dass der Stadtpräsident persönlich bei Vermietern interveniert haben soll.

SAITEN 06/2017 RORSCHACH 23 Eine linke Hand reicht Rorschach war einmal eine Handballstadt – und hat auch St.Gallen zum Erfolg verholfen. Dank Talenten vom See, zu denen auch Peter Jehle gehörte. TEXT: CORINNE RIEDENER

Es waren goldene Zeiten: 1952 wurden die Handball Weltmeister- gelöst», erklärt er beim Kafee in Rorschach. «Es ist schon etwas schaften im Grossfeld in Rorschach ausgetragen, im Jahr darauf anderes, wenn man mit einer verschworenen Truppe spielt, so wie schlug der STV Rorschach die Grasshoppers und wurde Hallen- wir damals. Wir machten es nicht wegen des Geldes, sondern weil Schweizermeister. Namen wie Felix Stürm oder Max Straub haben wir Spass daran hatten, Feuer und Enthusiasmus. Wenn man sie- der Stadt am See in den 50ern einen legendären Ruf eingebracht in ben oder zehn Mal trainiert in der Woche, bleibt das teilweise auf Sachen Handball. Dort gab es zu dieser Zeit gleich drei Clubs: den der Strecke.» eingangs erwähnten, freisinnig geprägten Stadtturnverein STV, kurz Die Zeiten haben sich definitiv geändert. 1974 erreichte «Stadt» genannt, den eher katholischen Club Fortitudo und den Ar- Peter mit Fortitudo den Aufstieg zu den Inter-Junioren. Nach dem beiterverein Satus. Heute gibt es nur noch den HC GoRo, die Fusion Wechsel zu St.Otmar in die NLA gab es drei Trainings pro Woche der Handballclubs von Goldach und Rorschach. und am Samstag ein Spiel, sagt er. Ende der 70er-Jahre, als er (und Ich selberkenne den RorschacherHandball nuraus den 90er- die Schweizer Handballer überhaupt) erstmals an Olympischen Jahren, von den Senioren-Plauschmatches in der Semihalle, wo wir Spielen teilnahm, seien es vier Trainingseinheiten pro Woche ge- –meineMutterundmeinezweiBrüder–jeweilsunseremVaterzuju- wesen. «Später kam eine fnfte Einheit hinzu und Mitte der 80er- belten. Und hoften, dass er sich nichtverletzt,was oft genug der Fall Jahre war man bei sechs. Irgendwann waren es bis zu neun Trai- war. Einmalwar er fast dreiWochen lang blind auf einemAuge,weil nings. Da wurde dann auch über Mittag trainiert. Und man er als Kreisläufer den Ball annehmen wollte, aber nicht kapierte, dass unterschied neuerdings zwischen taktischen-, physischen- und sein Mitspieler zum Torschuss ansetzte und voll durchzog. Krafttrainings.» Diese Plauschmannschaft kam mir als Kind immer wie eine Angefangen hat Peter mit etwa zehn Jahren bei Fortitudo, was grosse Familie vor. Keine Ahnung, was die Mannen öfter getan ha- dazumal relativ früh war. «Wenn der grosse Bruder Handball spielt, ben: Handball spielen oder grillieren. Einer, der auch meistens da- fngt der Kleine eben irgendwann auch an. Bei uns war es jedenfalls bei war, ist Peter Jehle. Er und sein älterer Bruder Robert, Hanspe- so», meint er lachend. «Die meisten Mitspieler waren damals älter. ter Lutz und auch Peter Stürm, Felix Stürms Sohn, waren die Ich war der kleine ‹Junior›. Mit dem Bruder in einer Mannschaft zu Nachfolger der Rorschacher 50er-Jahre-Legenden. Begnadete spielen, hat übrigens Vor- und Nachteile: Einerseits war er mein Ver- Spieler, die den Schweizer Handball ihrerseits mehr als 20 Jahre bündeter, eine enge Bezugsperson, andererseits hatte ich immer lang mitgeprägt haben. auch einen harten Kritiker und Rivalen an meiner Seite.»

Verschworene Truppe vs. Professionalisierung Rorschach-St.Gallen im Europa Cup

Vielleicht ist die Tese etwas steil, aber manche behaupten, dass Als seine Mannschaft – Peter war damals rechter Aufauspieler – 1974 St.Otmar St.Gallen in den 80ern nie so erfolgreich Handball gespielt den Aufstieg zu den Inter-Junioren schafte, erregte der 17-jährige hätte ohne die Jungs vom See. Damals bestand Otmar nämlich zu Linkshänder auch die Aufmerksamkeit von St.Otmar. Sein fnf Jahre einem grossen Teil aus Rorschachern. Hampi Lutz, Jürg Kappeler, älterer Bruder Robert spielte bereits fr die St.Galler, Peter aber woll- Peter Stürm, Walter Büchler und die Jehle-Brüder: Sie alle spielten te in seiner Heimatstadt bleiben. Einige Monate später wurde er ein fr die Gallusstadt. «Ein Auto hat nicht mehr gereicht, um nach zweites Mal angefragt von den Otmärlern, da sie Verstärkung suchten St.Gallen ins Training zu fahren», sagt Peter Jehle heute lachend. fr das Europacup-Spiel in Lissabon. Dieses Mal nahm er das Ange- Er bestätigt meinen Eindruck: «Wir waren richtige Freunde, nicht bot an. Nach zwei Nati A-Spielen mit den St.Gallern, die er grössten- nur Mannschaftskollegen. Man achtete auf den Zusammenhalt – teils auf der Bank verbracht hatte, ging es schliesslich nach Portugal diese Komponente wurde später von der Professionalisierung ab- zum ersten Europacupabenteuer gegen Belenenses Lissabon.

24 RORSCHACH SAITEN 06/2017 Eine ganze Woche Zeit hatte sich die Mannschaft dafr genommen - h – heute undenkbar. Auch einen Vertrag habe er in seinen 15 Jahren als aktiver Handballer nie gehabt, sagt Peter. Man wurde ungefhr so en:

gefragt: «Spielst du noch nächste Saison?» – «Jaja, klar», habe man s Jux

dann erwidert und gefragt: «Was zahlt ihr?» Zwischen 5000 und isch. s, unschein- 7000 Franken pro Saison seien es maximal gewesen. Plus Spesen.

1977, drei Jahre später, kehrte Peter zum HC Rorschach zu- al, wenn man rück, allerdings nur fr kurze Zeit: Otmar stieg in dieser Saison bei- nah ab, konnte sich aber im letzten Moment noch retten. Daraufin wollte der Club seine erste Mannschaft verstärken und holte Peter als rechten Flügel wieder nach St.Gallen zurück. Die Rorschach- Bande war also wieder komplett – und Otmar dank ihr mehr als im Schuss: Die St.Galler feierten Erfolge im Europacup mit der Final- qualifikation 1982, dazu wurde Otmar Schweizer Meister 1980/1981 und 1986. Auch fr Peter, den «Geischt», lief es glänzend, denn in der Saison 78/79 wurde er zum ersten Mal fr das Kader der National- mannschaft aufgeboten. In den Jahren darauf bestritt er fr die Schweiz fast 140 Länderspiele, unter anderem an den Olympischen Spielen in Moskau und Los Angeles – bis er 1986, nach derA-WM in der Schweiz, seinen Rücktritt gab.

Was es mit dem «Geischt» auf sich hat

Zum «Geischt» gibt es zwei Geschichten. An der Handball-WM 1982, im Spiel gegen den Gastgeber Deutschland, stand Peter auf Geheiss

Peter Jehle 1986, Autogrammkarte von Coach Sead Hasanefendic – als überzähliger Feldspieler – Se- kunden lang auf dem Feld, ohne dass es jemand bemerkt hatte. Er packte Erhard Wunderlich am Arm, als dieser zum Schuss ansetzte, und verhinderte so den Sieg der Deutschen und somit auch deren Chancen auf die Bronzemedaille. Dass mit dem «Geischt» Jehle ein Mann zu viel auf dem Feld war, blieb von den Schiedsrichtern und den rund 15’000 Zuschauern in der Hitze des Gefechts unbemerkt. Erst am nächsten Tag wurde darauf hingewiesen, aber da war es be- reits zu spät, da das Reglement bis spätestens eine Stunde nach Spie- lende einen Protest seitens des Gegners verlangt hätte. Den Namen als «Geischt» hatte sich Peter aber schon in Ror- schach gemacht. Als er 1977 nach einer durchzechten Nacht ziemlich blass und zerknittert in die Garderobe stolperte, fnf Minuten vor Spielbeginn, meinte sein grosser Bruder Robert – der «Buuch» – nur trocken: «Ah, schaut her, ein Geist kommt noch zum Spielen!» Gros- ses Gelächter. Sportlich gesehen war dieses Freundschaftsspiel nicht gerade Peters beste Leistung und so wurde er auf dem Spielfeld noch ein bisschen weiter gefoppt. Mit fortschreitender Karriere wurden die wilden Nächte zwar weniger, der Name «Geischt» aber blieb. Nicht zuletzt wegen dem schillernden Peter Stürm, der dem Handball früh den Rücken kehrte und in die Welt zog, um Teater zu machen. An besagtem Spiel sass er im Publikum und amüsierte sich über die faulen Sprü- che an Peters Adresse. Als Peter und er später bei Otmar zusammen spielten, nannte er ihn nur noch «Geischt». Und als dann der «Blick» über die Geschichte an der WM in Deutschland schreib, wurde der «Geischt» endgültig auch ausserhalb der Handballszene bekannt. Gestört hat ihn das nie, wie er sagt. «Ich war ganz gerne ‹der Geischt der Mannschaft›.»

Peter Jehle, 1957, spielte 138 Mal für die Schweizer Nati und erzielte dabei insgesamt 239 Tore. Sein älterer Bruder Robert schoss in 190 Nati-Spielen re- kordverdächtige 572 Tore – 1988 ist er einem Krebsleiden erlegen. Peter war nach dem Karriereende 1989 vier Jahre lang Spielertrainer der 1. und 2. Liga in Rorschach, fünf Jahre Junioren-Obmann und später sieben Jahre Präsident des HC Rorschach. Danach hat er – neben Arbeit und Familie – Handorgel spie- len gelernt, sich beim A-Cappella-Festival Rorschach engagiert und 2011 das Bierglasmuseum im Rorschacherberg eröfnet, zusammen mit Jürg Keel. bierglasmuseum.ch Corinne Riedener, 1984, ist Saitenredaktorin. Zu den Bildern Die Bilder zum Titelthema stammen(analoges) von Archiv Marcoen. gegri f Kamber. Kamber, Es 1987, umfasst inbare circa Ecken die aufgewachsen und Jahre und einmal 2004–12, in eine in Rorschachpinselte Szene, denen sozialisiert, jemand die er wie das zu die er Konkurrenzlogo reden Stadt von es gab: intensiv Googlewesen nennt, Die fotografiert sein. auf hat «Sonnenkönigin» hat, Bilder den in legte meist von Boden sein mit entlang vor am einer desLauwarm. einem Pier Festgesellschaft Hafens Und Jahrzehnt von – – irgendwie hervorzuholen: Microsoft und den passe Das am der See, gerade sei Hafen Käptnseiner das Bar eine an, musste Rorschach-Zeit sehr seltsame aus das das gut Sache, Protest Kunstwerk Programm zu oder eigenhändig sagt im Rorschach: au entfernen, Kamberjung Mariaberg «Wenn etwa – mitgeprägt ist. ich 2009 sie und heute 2012 müsste sind festgestellt: zurückkomme, betrieb das nicht «Rorschach hat ge historisch, er ist sich aber ein einen kaum auch hartes etwas Sommer nicht Pflaster», verändert.» lang mehr ein Kamber fr das hat Ort während «Amt mit und Frustrationspotenti für nac Aufschwung», ein Kunstprojekt mit vielen Beteiligten, die wie er nicht mehr da waren, aber fand Im Sommer zurück an den See, das passt. Kamber lebt heute an einem anderen Wasser: in Amsterdam.

SAITEN 06/2017 RORSCHACH 25 26 RORSCHACH SAITEN 06/2017 SAITEN 06/2017 RORSCHACH 27 28 RORSCHACH SAITEN 06/2017 SAITEN 06/2017 RORSCHACH 29 Zwei Fische im Wappen Eine (historische) Suche nach den Spuren der Fischerei in Rorschach. TEXT: PETER MÜLLER

Der «Roth-Stich» ist wohl die berühmteste Natürlich geht es beim Rorschacher Wap- winzigen Egli-Filets schmeckten gut, aber Ansicht Rorschachs. Der Kupferstich von pen – zwei Fische, eine Weizengarbe – um ein seltsames Gefhl, eine Mischung aus Johann Franz Roth zeigt Rorschach im Jahr den Getreidehandel und die Fischerei. Das Reue und Schuld, beschlich uns.» 1794: einen malerischen Marktflecken mit Wappen ist mit Sicherheit aber auch eine Noch ganz andere Empfindungen Hafenanlage, eingerahmt vom Bodensee und Anspielung auf das biblische Wunder, zu- stellen sich ein, wenn man einen umweltge- den Wäldern des Rorschacherbergs. Am un- mal Rorschach bis 1798 zum Herrschaftsge- schichtlichen Blick auf Rorschach wirft. So teren Bildrand, auf dem See, sieht man zwei biet der Fürstabtei St.Gallen gehörte. Dazu schreibt Historiker Louis Specker in sei- Fischerboote. Im einen – beim Kornhaus – kommt, dass die Lebensmittelversorgung nem Rorschacher Kaleidoskop,erschienen1985: sitzen zwei Angler. Beide sind damit be- auch bei uns bis ins 19. Jahrhundert hinein «Eine Tierwelt, wie sie uns in dieser Voll- schäftigt, einen Karpfen aus dem Wasser zu unsicher war. Es kam immer wieder zu Eng- ständigkeit nur noch aus den Lehrbüchern ziehen. Im andern Boot legt ein Fischer die pässen, gelegentlich sogar zu Hungersnö- bekannt ist, bevölkerte damals See und Netze aus, sein Kollege steht am Ruder. ten – zuletzt 1816/17. Da hatte die Geschich- Land. Noch in den 1870er-Jahren war es keine Die Darstellungen sind hübsch, man te der «wundersamen Brotvermehrung» ein Seltenheit, dass in unmittelbarer Nähe der muss allerdings genau hinschauen, über- anderes Gewicht als heute. Später las ich, Häuser am See Fischotter gesichtet wurden.» sieht sie leicht. Irgendwie ist das bezeich- dass einer der ersten Belege fr das Ror- Die Anekdote lässt erahnen, was in den letz- nend. Man weiss, dass es die Fischerei in schacher Wappen ein Siegelstempel von ten 150 Jahren ökologisch auch in Rorschach Rorschach seit Jahrhunderten gibt. In der 1620 sei. 1938 scheint der Lokalhistoriker passiert ist. lokalgeschichtlichen Literatur existiert sie Franz Willi den Stempel noch in der Hand aber praktisch nicht. Woran liegt das? Viel- gehabt zu haben. Heute weiss niemand Peter Müller, 1962, ist Historiker und Leiter der Öfentlichkeitsarbeit am Historischen und Völker- leicht ist das Tema zu unspektakulär, stand mehr, wo er ist. kundemuseum St.Gallen. –undsteht–imSchattender«grossen» Rorschacher Geschichten: Kloster Maria- Zwei Brüder im Mordrausch berg, Leinwandhandel, Schiffahrt, Korn- markt, Industrialisierung, Eisenbahn. Gut Fischerei in Rorschach – in der vorhande- denkbar auch, dass die Fischerei in den nen Literatur stösst man immerhin auf far- Dörfern der Region wichtiger war, zum Bei- bige Puzzlesteine. Um 1900 waren Postkarten spiel in Altenrhein. mit Berufsfischern sehr beliebt: malerisch- idyllische Ansichten, welche die Bedürfnis- Zwei Fische und eine Korngarbe se von Städterinnen und Romantikern be- dienten.KonkretwardasFischerei-Gewerbe Man kann auch in Rorschach aufwachsen, damals noch um einiges anstrengender als ohne mit dem Tema gross in Berührung zu heute – nur schon, weil es noch keine Mo- kommen. In meinem Fall gibt es nurwenige torboote gab und die Ausrüstung wohl nä- Erinnerungen. Wir wohnten nahe der Gren- her am Mittelalter oder gar der Pfahlbauzeit ze zu Rorschacherberg, mich zog es schon war als an unserer Gegenwart mit ihren in- damals mehr in den Wald als an den See. telligenten Materialien. Schwimmen lernte ich erst in der Kantons- Bei den Hobbyfischern war schon um schule. Der Vater eines Mitschülers in der 1900 die geschwungene Hafenmauer beim Primarschule war Berufsfischer; es hiess, Kornhaus beliebt. An gewissen Tagen stan- die Familie habe wenig Geld und müsse den dort ofenbar Dutzende von Fischern – Rorschach zum Weiterlesen – einst und jetzt sparen. An der Seepromenade sah ich gele- auch Jugendliche. Fischerei-Abenteuer ge- Louis Specker: Rorschacher Kaleidoskop – gentlich Hobbyfischer, hörte das Surren ih- hören zum Erinnerungsschatz zahlreicher historische Skizzen aus der Hafenstadt im hohen rer Angeln, schielte in ihre mysteriösen Rorschacher und Rorschacherinnen. Adrian 19. Jahrhundert, Verlag Löpfe-Benz Rorschach 1985 Plastikkübel. Ein Bekannter erzählte mir Elsener etwa, ehemals Saiten-Grafiker, erin- Paul Ilg: Das Menschlein Matthias. Vier Romane, neu einmal von den Problemen einer Angestell- nert sich an einen Vorfall Anfang der 80er- herausgegeben von Charles Linsmayer, reprinted by ten in der Fischhandlung Zellweger, unten Jahre. Er und sein Bruder Roman erwischten Huber 33, Huber Verlag Zürich 2016 an der Hauptstrasse: Sie rieche zu sehr nach zufllig einen Schwarm junger Egli: «Wir Frida Köchli: Narben. Erinnerungen 1917– 1924, bearbeitet und herausgegeben von Monika Müller- Fisch und habe Mühe, einen Freund zu fin- gerieten in einen Mordrausch, nahmen uns Hutter, Vexer Verlag St.Gallen 1989 den – da helfe auch das Einreiben mit Zitro- nicht mal mehr die Mühe, die Haken mit Ma- Alois Bischof: Das Verhängnis,Rotpunktverlag nensaft nicht. den zu versehen. In Kürze war ein ganzer Zürich 2001 Das bemerkenswerteste Erlebnis hat- Kübelvoll, insgesamt 48 Stück, 37 davon hat- Anonym (Jürg Moser): Rorschachs Adda Adda ohne te ich 1984, auf einer Israel-Reise. In einer te Roman gefangen.» Die Mutter weigerte Punkt und Komma, Com Media Vision AG Egnach Kirche zeigte man uns ein berühmtes Mosa- sich, die kleinen Fische auszunehmen, der 2010 ik aus der Spätantike. Ich war perplex: «Da Vater zwang den Bruder, die Arbeit mit ihm Otmar Elsener: Rorschach – Geschichten aus der ist das Stadtwappen von Rorschach. Wie zusammen zu erledigen. «Er wollte mir be- Hafenstadt.AppenzellerVerlag,Herisau2011,4.Auf- kommtdashierher?»DieLösungwarschnell wusst machen, wie viel Leben ich getötet hat- lage 2017. Im September erscheint Band zwei von Otmar Elsener: Geschichten aus der Region gefunden. Die fnf Brote und zwei Fische te», erinnert sich dieser in einer Mail aus Rorschach stellten die «wundersame Brotvermehrung» New York. «Seither habe ich nie mehr ge- Diverse Autorinnen und Autoren: Heft 1: Alltag,2015 aus dem Neuen Testament dar. Jesus schaf- fischt und auch lange Zeit keinen Fisch mehr und Heft 2: Lauter Kunst,2016,hrsg.Kulturhistori- te es, damit 5000 Leute zu verpflegen. gegessen.» Und Adrian Elsener ergänzt: «Die scher Verein Region Rorschach

30 RORSCHACH SAITEN 06/2017 Gerstensaft vom Ordensträger Andreas Müller fand seine erste Stelle als Braumeister in der Rorscha- cher Brauerei Löwengarten. 2006 wurde diese von Schützengarten übernommen. Da damals keine Braumeister-Stelle frei war, entschied er sich fr die Selbständigkeit und gründete das «Kornhausbräu». TEXT UND BILD: FRÉDÉRIC ZWICKER

Es war ein ziemlicher Schock, als die Kündi- fangs den Verwaltungsrat bildeten, gern im gung kam. Der Berner Andreas Müller hatte historischen Kornhaus an der Seepromena- in jungen Jahren die Lehre zum Brauer und de eingenistet. Doch die Stadt war gegen Mälzer gemacht. Später liess er sich zum diese Nutzung. «Man machte uns darauf Braumeister ausbilden. In der Rorschacher aufmerksam, dass hier, im ehemaligen Ge- Brauerei Löwengarten war er erst zweiter, burtshaus der Konservenfabrik Roco-Frisco- später erster Braumeister. Und dann war er Findus, grosse Räume frei standen.» Und so plötzlich arbeitslos. «Ich habe mir damals folgte auf die Konserven- also die Flaschen- überlegt, etwas ganz anderes zu machen. abfllung. Aber das hat dann doch nicht so gepasst.» Mittlerweile stösst die Brauerei mehr Zum Glückhat das nicht gepasst, sagt und mehr an ihre Grenzen, und im Verwal- man sich von Rorschach bis mindestens nach tungsrat denkt man über grössere Räumlich- Zermatt,wo ein Kornhausbräu’sches Spezial- keiten nach. Denn die Kornhausbräu AG bier die verwöhnten Gaumen der Hotelgäste konnte von Jahr zu Jahr ein stetes, wenn bezirzt. Das «Blacknose» nämlich, ein Moun- auch kein sprunghaftes Wachstum verzeich- tain Pale Ale, dessen speziell blumige Note nen. Aktuell produziert sie mit den vorhan- vom ZermatterHeuherrührt,welches die dort denen Anlagen pro Sud 1000 Liter Würze. heimischen Schwarznasenschafe genüsslich Die Jahresproduktion liegt bei 106’000 Li- verspeisen. Überhaupt setzt man in der Mi- tern Bier. Ab 100’000 Litern könne ein krobrauerei auf Spezialitäten. Das meistver- Kleinbetrieb überleben, erklärt Müller. Seit kaufte Bier ist zwar das «Hell», das aber nur zwei bis drei Jahren schreibe der Betrieb einen Verkaufsrang vor dem «Honig» liegt. schwarze Zahlen. Andreas Müller mit Urkunde. «Bei uns im Restaurant verkehren gegen 95 Müller und seine Mitarbeiter ver- Prozent Männer. Und trotzdem verkauft sich kaufen ihre Spezialitäten einerseits wäh- her Qualität und einem perfekten Marke- das ‹Honig› sehr gut. Man mag es; oder man rend der Öfnungszeiten über die Teke. ting so schnell erfolgreich wurden.» mag es nicht», sagt Müller. Andererseits beliefern sie ausgewählte Ge- Erfolgreich ist auch die Kornhaus- Die Bedeutung des Restaurationsbe- tränkehändler und Restaurationsbetriebe. bräu AG. Bei aller Bescheidenheit. Denn triebes in der Brauerei ist nicht zu unter- Der jüngste Erfolg: Lidl Schweiz hat drei Andreas Müller vergisst beim Besuch fast schätzen. Er macht 50 Prozent des Umsatzes Sorten Kornhausbräu ins Sortiment aufge- etwas ganz Wichtiges. Seine Verdienste um aus, den die Kornhausbräu AG erwirtschaf- nommen. «Wir werden sehen, wie gut sich das Bier wurden nämlich am 27. April die- tet. Die Gäste kommen, um im Angesicht der das Bier verkauft. Aber auch falls sich ein ses Jahres, am Schweizer Tag des Biers, vom Brautanks, in denen die Würze köchelt oder reissenden Absatz einstellt, wäre es riskant, Schweizer Brauereiverband – von höchster die verschiedenen Biere reifen, zu degustie- die Produktion und damit die Fixkosten fr Stelle also – gewürdigt. Dieser verlieh Mül- ren, welche naturtrübe Bierspezialität ihnen einen einzelnen Abnehmer markant zu stei- ler fr seine besonders verdienstvolle Ar- am besten munden. Bei zehn ganzjährigen gern.» Eine moderne Abfllanlage bei- beit zur Steigerung von Ruhm und Ehre des und vier saisonalen Sorten ist das kein leich- spielsweise, wie sie kürzlich angeschaft Gerstensafts den Orden «ad gloriam cerevi- tes Unterfangen. Und da frisch Gebrautes wurde, kostet immerhin 100’000 Franken. siae». Rund 400 Ordensträger gibt es in der mit Weisswürsten und Brezel, Flammkuchen Schweiz. Sie verpflichten sich, dem edlen oder Treberbrot bekanntlich am besten Ad gloriam cerevisiae Bier allezeit die ihm gebührende wache schmeckt, werden diese Snacks ebenfalls Aufmerksamkeit zu widmen, es mit Sorgfalt frisch zubereitet. Auch fr Events vermietet Was die Restaurants und Kneipen in derRe- und Hingabe zu behandeln und zu genies- Müller die Brauerei, und er bietet Braukurse gion betrift, ist die Situation nicht ganz sen, die Kenntnisse gütig andern Bierken- an. Lehrlinge kommen zu ihm, um zu sehen, einfach. Die Verträge, die die letzte Ror- nern mitzuteilen, sie über die Eigenschaf- wie die Braukunst funktioniert, wenn noch schacher Brauerei Löwengarten abgeschlos- ten dieses Getränkes zu belehren, wie es viel mehr Handarbeit involviert ist als in sen hat, gingen über an Schützengarten. sich angesichts der jahrtausendealten Tra- Grossbetrieben. Und die liefern ihre eigene Palette an Bier, dition des Bieres geziemt, das Bier überall zu der das Kornhausbräu nicht gehört. Aus- zu ehren und niemals zu vergeuden. Flaschen statt Konserven serdem drängen auch sie in den Craftbeer- Wer Andreas Müller beobachtet und Markt. «Die machen das auch sehr gut», gibt zuhört, wenn dieser durch seine Brauerei Das finanzielle Überleben ist nicht einfach. Müller, dessen Sohn bei Schützengarten die fhrt, erkennt schnell, dass mit ihm ein wür- Andreas Müller hat die Brauerei 2007 mit Lehre macht, neidlos zu. Tief beeindruckt diger Ordensträger gefunden wurde. vier Geschäftspartnern als Aktiengesellschaft ist er auch von einer anderen Brauerei, die gegründet, um die erforderlichen 800’000 einen ähnlichen Weg eingeschlagen hat wie Mehr zur Ostschweizer Bierkultur: Nr. 250 von Saiten, Juli/August 2016 Franken Kapital zusammenzukriegen. Eigent- seine, von der Winterthurer «Chopfab». «Ich lich hätten sich die fnf Initianten, die an- habe grossen Respekt davor, wie sie mit ho-

SAITEN 06/2017 RORSCHACH 31 Der ruhende Koloss von Rorschach Mitten in der Stadt Rorschach liegt das Areal der ehe- maligen Stickereifabrik Feldmühle AG. 28’000 Quadrat- meter gross, wartet das ehemalige Gelände jener Firma auf eine neue Nutzung, die die Entwicklung von Rorschach über ein Jahrhundert lang prägte wie keine andere. TEXT: RICHARD LEHNER

Es herrscht eine eigenartige Stimmung rund um das riesige Feld- Stadt und der Kanton involviert. Die Grundlagen, welche die Pro- mühleareal am südlichen Zentrum von Rorschach. Während Jahr- jektgruppe ausarbeitet, gelten fr künftige Investoren als Leitplan- zehnten stiess der stattliche Kamin Rauch aus, brummte es aus den ken fr die Überbauung dieses neuen Stadtteils südlich der SBB- Gebäuden vom Antrieb der Maschinen. Menschen aus der Schweiz, Linie Rorschach–St.Gallen. aus Italien, Spanien und weiteren Ländern bevölkerten das Gelände, Attraktiv könnte eine mögliche Zwischennutzung auf dem strömten in die Stadt, in ihre Wohnungen, in die Verkaufsgeschäfte, Feldmühlegelände werden. Denn es dürfte noch mehrere Jahre Restaurants und Unterhaltungslokale. Drei Kinos,weit über 100 Bei- dauern, bis die Projektierung fr die künftige Nutzung der Indust- zen, Arbeiterquartiere, Schulhäuser, das Regionalspital: Ohne die riebrache abgeschlossen ist und alle Bewilligungen erteilt sind. Die Feldmühle AG wären einige dieser Bauten nicht entstanden. leerstehenden Gebäude bieten sich frmlich an fr kulturelle, aber Die Entwicklung der Stadt Rorschach hätte garantiert einen auch gewerbliche Nutzungen aller Art. Mit regelmässigen öfentli- gemächlicheren Verlauf genommen. Die Infrastruktur, wie sie sich chen Rundgängen möchte etwa der Autor dieses Textes interessier- heute auf den knapp 1,7 Quadratkilometern der Stadt präsentiert, ten Personen vor Ort zeigen, wo sich ein wichtiger Teil der Ror- ist demnach mehrheitlich der Feldmühle AG zu verdanken. Dazu schacher Industriegeschichte zugetragen hat. kamen weitere Firmen wie die Roco, die Aluminiumwerke und Nicht alle Gebäude können indes begangen oder zwischen- mittlere Industriebetriebe. Die Einwohnerzahl hat sich heute bei genutzt werden. Der Zahn der Zeit hat bei einigen Bauten sichtbare etwas unter 10’000 Einwohnerinnen und Einwohnern eingepen- Spuren hinterlassen, es droht gar Einsturzgefahr. Doch jene Ge- delt. In der Blütezeit der Industrie, so um 1910, wohnten in Ror- bäude, die in einer künftigen Planung eine Rolle spielen könnten schach fast 14’000 Menschen. Es ist leicht, sich vorzustellen, wie es und erhalten bleiben sollen, könnten fr eine Zwischennutzung damals brodelte in der Stadt am See. interessant sein. Riesige, an New Yorker Lofts erinnernde Indust- rieräume, wären zur Genüge fr kulturelle Veranstaltungen und Ist eine attraktive Ateliers vorhanden, ebenso kleinere Räumlichkeiten fr Gewerbe- Zwischennutzung möglich? treibende. Zu den erhaltenswerten Gebäuden gehören das Verwaltungs- Und heute? Es ist ruhiger geworden in der Hafenstadt. Die Stadtre- gebäude und das Industriegebäude entlang der Feldmühlestrasse, gierung ist mit verschiedenen Projekten damit beschäftigt, Ror- erbaut vom bekannten Rorschacher Architekten Adolf Gaudy. schach weiter zu entwickeln. Die Rede ist dabei nicht nur vom Dau- Schützenswert scheint auch der über 100-jährige Kamin, wie die erbrenner Kornhaus. Neue Lösungen sind auch fr den genannten Gebäude ein Symbol fr die Industriegeschichte der Durchgangsverkehr an der Hauptstrasse gefragt, beim Seehof wird Stadt. Was schlussendlich stehen bleibt oder abgerissen wird, wird ein neues Parkhaus gebaut, südlich der Löwenstrasse steht eine das Entwicklungsprojekt fr das gesamte Areal zeigen. Bleiben Quartiererneuerung in Aussicht und rund um die SBB-Haltekante werden die Geschichten rund um die Feldmühle AG, deren Anfn- Rorschach-Stadt sind ebenfalls – vom Stimmvolk bereits bewilligte ge bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. –Veränderungenprojektiert.UndinmittendieserAktivitätenruht nun das Gebäudeskelett eines Industriekolosses, der die Rorscha- Der Motor der Stadt cherinnen und Rorschacher noch einige Jahre beschäftigten wird. Denn noch ist nicht klar, was auf dem ehemaligen Feldmühleareal Als die beiden deutsch-amerikanischen Geschäftsmänner Jacob in Zukunft entstehen soll. Loeb und Max Schönfeld 1881 das ehemalige Mühlen- und Fabrik- Die Scapa Schweiz AG, die letzte der Nachfolgefirmen der areal kauften und darauf eine Stickereifabrik errichteten, konnten Feldmühle AG, hat Ende 2016 den Firmenstandort in Rorschach sie noch nicht ahnen, welche Auswirkungen die spätere Feldmühle aufgegeben. Das Mutterhaus im englischen Manchester verlagerte AG auf die Entwicklung der Stadt Rorschach haben würde. Die die Produktion von Klebebändern und Industriefolien an Standor- Boomjahre zwischen 1900 bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg be- te im Ausland. Die verbliebenen 60 Angestellten in Rorschach scherten den Besitzern nicht nur viel Geld, sondern vielen Frauen mussten sich nach einer neuen Arbeit umsehen. und Männern Arbeit. Aktuell sind Begehungen und Verhandlungen mit Investo- Vergnügungslokale, Restaurants, Kinos waren ebenso gut ren im Gange, die das Areal einer neuen Nutzung zufhren möch- frequentiert wie die Metzgereien, Bäckereien und weiteren Laden- ten. Die Rede ist von sogenannter gemischter Nutzung mit Woh- geschäfte. Neuer Wohnraum entstand etwa im sogenannten Neu- nen, Arbeiten und Erholung, wie dies bereits im nahen Arbon auf quartier, einem Wohnquartier, das Loeb und Schönfeld zwischen dem ehemaligen Saurer-Areal der Fall ist. In Rorschach befasst 1895 und 1905 eigens südlich der Feldmühle errichten liessen, mit sich eine Projektgruppe mit der planerischen Arealentwicklung. den sinnigen Strassennamen Washingtonstrasse, Kolumbusstras- Dabei sind neben der Scapa, der Eigentümerin des Areals, auch die se, Franklinstrasse und Lincolnstrasse. Um 1910 war die Feldmühle

32 RORSCHACH SAITEN 06/2017 mit rund 2’700 Arbeiterinnen und Arbeitern die grösste Stickerei- fabrik der Welt. Auf der spektakulär gesunkenen Titanic und in den Metropolen von Paris bis New York trugen die feinen Damen Sti- ckereien «Made in Rorschach». Nach dem Ersten Weltkrieg folgt die grosse Krise in der Sti- ckerei. Auch die Feldmühle musste sich neu orientieren. Statt Sticke- reien wurde auf die Produktion von Viskose (Kunstseide) umgestellt. Fortan verbreiteten die Kamine der Fabrik einen Gestank wie nach faulen Eiern, was dazu fhrte, dass der Stadtrat immer wieder mit Klagen an die Direktion gelangte. Diese wurden vor allem vom lang- jährigen Patron Teodor Grauer – von den Mitarbeitenden ehrfrch- tig auch «Vater Grauer» genannt – immer wieder abgeschmettert. Seine Worte «Wenn es in Rorschach nicht mehr stinkt, stinkt es in Rorschach» gehören in Rorschach bis heute zum Sprachgebrauch. Die Direktion war sich – wie auch der Stadtrat – ihrer Stel- lung als Motor der Stadt wohlbewusst. Erst nach einigen Un- und Todesfllen, die in direktem Zusammenhang mit der fr Mensch und Umwelt schädlichen Produktion von Viskose standen, war die Direktion der Feldmühle bereit, vom Kanton angeordnete Umwelt- standards einzuhalten. Es liess sich aber nie ganz verhindern, dass Giftstofe auch in die unterirdischen Bäche und von dort in den Die imposanten Gebäude der ehemaligen Feldmühle AG mitten in Rorschach. Bodensee flossen. Ob bei der nun anstehenden Neugestaltung des Fabrikareals noch Altlasten im Boden lagern, wird sich zeigen. Mehrals einmal kam es in derGeschichte derFeldmühleAG zu Streiks der Arbeiterinnen und Arbeiter, doch die Produktion ruhte nur selten. Immer wieder gelang es der damaligen Firmenlei- tung um Direktor Grauer, Streikbrecher zur Aufrechterhaltung der Produktion zu bewegen. Die zuerst aus Italien und später aus Spa- nien angeheuerten Arbeiterinnen und Arbeiter kämpften zusam- men mit der einheimischen Arbeiterschaft um ihre Rechte. Dies fhrte zu Gesamtarbeitsverträgen, die zwischen Firmenleitung und Gewerkschaften ausgehandelt wurden. Unterstützung erhiel- ten die Beschäftigten der Feldmühle auch aus anderen Regionen, so etwa aus dem zürcherischen Uster, wo die Arbeiterinnen und Arbeiter ebenfalls auf die Strasse gingen. Für die jungen Arbeiterinnen und Arbeiter richtete die Feld- mühle Mädchen- und Männerheime ein. Meist einfach eingerich- tete Baracken- oder Wohnbauten an der Feldmühlestrasse, im Steigrüebli und an der Paradiesstrasse. Die jungen Frauen wurden in den Heimen von Menzinger Ordensschwestern beaufsichtigt und in die Arbeiten im Haushalt eingefhrt. Zahlreiche Italienerin- nen und Spanierinnen lernten in Rorschach ihre künftigen Ehe- partner kennen und liessen sich hier nieder. Eine einzige Arbeiterin überwachte meist mehrere Spinnereimaschinen.

Eine Chance fr die Stadt

Am 16. Dezember 1988 erfolgte die Löschung der Feldmühle AG aus dem Handelsregister. Die Cellux AG, die Scapa Tape und die kürz- lich weggezogene Scapa Schweiz AG produzierten als Nachfolgefir- men in einigen Gebäuden Klebebänder und Folien fr Haushalt und Industrie. Der letzte Mitarbeiter, der noch einen von der Feldmühle AG ausgestellten Arbeitsvertrag besass und bei allen Nachfolgefir- men tätig war, ging Ende März 2017 endgültig in Pension. In den kommenden Jahren eröfnet sich Rorschach die aus- sergewöhnliche Chance, südlich des Stadtzentrums einen neuen Stadtteil zu entwickeln. Die Bevölkerung wird diese Entwicklung kritisch verfolgen, denn die geplante Überbauung weckt Hofnun- gen und Erwartungen. Etwa auf einen neuen Ort, der nicht nur Wohn- und Arbeitsraum bietet, sondern vielleicht auch einen neu- en Erholungspark an geschichtsträchtiger Lage.

Richard Lehner, 1957, lebt und arbeitet in Rorschach. Er ist Bibliothekar, Kommunikationsberater und Autor und führt als (ehemaliger) Schatzsucher weiterhin Stadtrundgänge durch. Er ist u.a. Autor des Buches über die Feldmühle AG (Feldmühle – Geschichten von Arbeitern, einem Patron, von Mädchen und einer Stadt; Schwanverlag, Rorschach, 2007). Leerstehende Räume auf dem Feldmühleareal. (Bilder: Archiv Richard Lehner)

SAITEN 06/2017 RORSCHACH 33 Geliebtes, geschmähtes Rorschach «You can take the boy out of Rorschach, but you can’t take Rorschach out of the boy.» TEXT: ROMAN ELSENER

Vor mehr als 20 Jahren habe ich meinen Schülern an der Sek und der Realschule Rorschach aufWie- dersehen gesagt, bei meinen Eltern im Keller einen Kasten gefllt mit meiner Jugend zwischen St. Gallen und Heerbrugg, meinen Brüdern freien Zugrifauf Plattensammlung, Gitarren und Stereoan- lage überlassen und mich aufgemacht, um New York und Amerika und die Welt des Journalismus kennenzulernen. Heimweh nach Rorschach, dem See, den Wiesen und Wäldern des Berges habe ich aber immer noch regelmässig. Wie sie in Amerika sagen würden: «You can take the boy out of Ror- schach, but you can’t take Rorschach out of the boy.» In meiner Erinnerung herrscht dann meist Sonne, mit tieflauem Himmel und einem mit weissen Segeln übersäten grünblauen See, dem Geruch eines Feuers, auf dem Cervelats gebraten werden, in der Nase, oder dem einer frisch gemähten Wiese. Die Realität ist anders, das erfhrt auch der Heimwehrorschacher wieder schnell auf Besuch in der «gastlichen Hafenstadt», wie ein Schild in den 80er-Jahren eingangs des Ortes verkündete. Ein Kafist es, in dem um 22 Uhr die Trottoirs hochgeklappt werden, Lichterlöschen meist vor Mitter- nacht. Ein Nebelloch, oft sogar noch unter dem Nebel, im tristen Grauschleier von Novemberdepressi- onen, während man im nahen Appenzellerland oder gar in St.Gallen noch in den Gartenwirtschaften sitzt. Wir fluchen über die Barrieren, wegen denen die Rorschacher immer wieder mal zu spät zu ei- nem Termin kommen. Wir beklagen das Fehlen grosser Ideen, lamentieren über das ungenutzte Potenti- al des Kornhauses und des Hotels Anker, argumentieren über Autobahnzubringer und Seepromenaden, leerstehende Wohnblöcke und entstehende Bausünden. Und verwerfen fast jede Vorlage, die Ror- schachs Bedeutung als Stadt verstärken würde. Expo, nein danke. Aber aufgepasst! Mit Rorschach ist es ein bisschen so wie mit dem FC Arsenal: Wer Fan ist, darf kritisieren und fluchen wie es beliebt. Wer aber fr einen anderen Klub schwärmt, soll das Maul hal- ten. Den heiligen Zorn der Rorschacher zogen sich beispielsweise das Nachrichtenmagazin «Facts» und der «SonntagsBlick» zur Jahrtausendwende zu. In einem Städterating des «Facts» schnitt Ror- schach zusammen mit vier anderen Gemeinden auf dem letzten Platz ab. Das Nachrichtenmagazin des VerlagesTamedia ist unterdessen eingegangen – derlieblose und oft unfundierte Umgang der Zürcher Schreibtischtäter mit (nicht nur östlichen) Randregionen hat der Abonnentenzahl sicher nicht gehol- fen. Aber auch die «NZZ» hat Rorschach und Romanshorn schon verwechselt. Richtig den Deckel lupfte es den Rorschachern aber, als der «SonntagsBlick» einen ofensicht- lich missgelaunten Reporter an unser östliches Ende der Schweiz sandte, um über das grössenwahn- sinnige Projekt Swiss Marina zu berichten, das 2001 durch die Köpfe von Wirtschaftsphantasten und seltsamen Investoren geisterte. Gott sei Dank liege Rorschach am Bodensee, begann der Journalist den Artikel, er helfe dem Ort wenigstens optisch ein bisschen auf die Sprünge. «Gäbe es nämlich einen Wettbewerb um die hässlichste Stadt der Schweiz – die Sankt Galler Gemeinde würde einen dervorde- ren Ränge belegen.» Der Autor attestierte Rorschach zudem einen «maroden Zustand, Unkraut und Asphalt mit Schlaglöchern», man «bummele durch die Stadt mit ihrer Allerweltsarchitektur», in der kein Haus zum anderen zu passen scheine. Es hagelte erzürnte Leserbriefe aus Rorschach. «Wir können uns nicht entsinnen, wann wir uns zum letzten Mal dermassen geärgert haben», schrieb ein Herr Mayer. Kein gutes Wort lasse der Autor am Städtchen, kein gerades Haar. Die empörten Briefe aus Rorschach zeigten vor allem eines: Warum haben es die selbsternannten Hauptorte nötig, sich herablassend über unser Fünfländereck zu äus- sern? Irgendwie verstehen wir Rorschacher nicht, warum der Rest der Schweiz die Schönheit unserer Bucht nicht sieht. Vielleicht sind die Leute aus dem Inneren der Schweiz einfach geschockt, wenn sie an den grossen See kommen und die vielfltig hohe Lebensqualität hier erkennen? Vielleicht ist man uns die grosszügige Weltlage neidig, den weiten Blick auf Europa? War das schon damals so, als der Abt im 15. Jahrhundert seinen Hauptsitz nach Rorschach verlegen wollte und wir uns von einer Horde Appenzeller und St.Galler überrennen liessen? Vielleicht ist es einfach auch gut so. Gut, dass man damals den Grossbahnhof ablehnte, den die SBB in Rorschach vorsah. Schon recht, dass man den Dinosaurier der Grün 80 von Basel nicht auf der Seeuferaufschüttung aufstellte. Nicht nötig, dass Stararchitekt Calatrava Hand ans Kornhaus legt. Bleiben wir ein Geheimtipp.

Roman Elsener, 1967, ist in Rorschach aufgewachsen und lebt als freischafender Journalist in Ridgewood, New York, etwa so weit von Manhattan entfernt wie Rorschach von St.Gallen.

34 RORSCHACH SAITEN 06/2017 SAITEN 06/2017 RORSCHACH 35

Perspektiven Bristol & Grünzeug Medien & Bschiss CVP & Kulturkampf FLASCHENPOST AUS BRISTOL If you eat – you are in In der südenglischen Stadt Bristol gibt es einen urba- nen, essbaren Wanderweg. Und Work Partys. Rapport sur le terrain, dreisprachig. TEXT UND BILDER: PASCAL MÜLCHI Au milieu du mois de mars, le ciel est couvert. Ici, à Bristol. Blauer Himmel nicht zu sehen. Es ist regnerisch. Und ich gehe zu einer Work Party: Travailler et faire la fête? Wie geht denn das? Eingela- den hat die Bewegung Incredible Edible Bristol (IEB). Auf Twitter steht: «Come along and help us sow salads and organise the straw- berry bed. Everyone is welcome, as long as you have sturdy shoes and a smile!» Um 10 Uhr begrüsst mich mitten in Bristol auf dem Millennium Square Hanna Watson. Natürlich: Ihr Smile sitzt, was den meinigen automatisch hervorruft. Elle est la coordinatrice- animatrice de ce mouvement qui a commencé à Bristol en 2014. Hanna ist enthusiastisch: «Wau, super, du bist heute schon der dritte Neue!» Im Winter kommt jeweils eine Hand voll Moti- vierte, im Sommer sind es manchmal bis zu 20. Wir stellen uns ei- nander kurz vor. Dann zeigt uns Hanna, wo geweedet werden muss. Et allez, on s’y jette! Das «Unkraut» kommt fast von alleine. Am Vortag hatte es geregnet, die Erde ist noch feucht. IdealeVorausset- zungen also. À quatre, ce boulot est rapidement terminé. Et hop, pause thé. Schwarztee mit Milch (und Zucker). Richtig britisch. Für mich als Neuling auf der Insel noch ungewohnt.

Gratis-Food zum Essen

In Bristol, der mittelgrossen Stadt in Südengland, gibt es mehr als 30 Gartenparzellen, die von Incredible Edible Bristol (IEB) unter- halten werden. Parfois ce sont des individus qui s’occupent de la parcelle, parfois – comme ici à Millennium Square – son entretien passe à travers une collaboration qui est en partie financée. Wie hier mit @Bristol, einem Wissenschaftsmuseum. Die vier Beete wurden zusammen mit IEB designt und nun auch unterhalten. À d’autres endroits IEB collabore avec la municipalité. «Wenn wir nicht wären, würde vielerorts Buschvegetation und Abfall über- hand nehmen», ist Hanna überzeugt. Die Stadt könne so natürlich auch von ihnen profitieren. Doch warum tun sie das überhaupt? «We love gardening and we want to fight against food poverty!» Nach dem Tee säen wir Spinat, Karotten und Randen. Und dann gehts los: Ich mache mich auf die Socken. Im Gepäck der brandneue Prospekt zum UrbanFoodTrail, der mir den Weg vom Millennium Square bis zum Bahnhof und seinen Passenger Shed Beds zeigt. Der 1,6 Kilometer lange Trail wurde 2015 konzipiert, als Bristol «European Green Capital» war, und besteht aktuell aus acht Garten-Stationen. «All the food in the public beds are free for you to pick and eat», steht im Prospekt. Im Herbs Bed an der Ecke von @Bristol pflücke ich Melisse fr einen frischen Tee. Im nahe gele- genen Destination Bristol Bed etwas Rosmarin und im Edible Park mache ich Pause. Un sexagénaire me raconte: «J’ai entendu parler de ce chemin. Je passe souvent par ici, mais j’ai jamais récolté quel- que chose.» Le Edible Park est vaste: fraisiers, cardes, framboisiers et orties occupent les jardinières. Holunderbäume und ein giganti- scher Kastanien-Baum spenden Schatten. Besonders aufllig bei diesem Garten: Es gibt sogar einen Kompost. Entretemps le soleil se montre, was in Bristol sehr rar ist zu dieser Jahreszeit. Ich ver- weile länger.

38 PERSPEKTIVEN SAITEN 06/2017 Arbeiten als Vergnügen

Nur wenig weiter, neben einem grossen Kreisel und vor dem Ein- gang der St Mary Redclife Church, stehen Quitten- und Mispel- bäume. Ein wunderbarer Anblick! Sur l’autre côté de la route, se trouve le Tomas Chatterton’s Garden. «Tis garden based on per- maculture principles, supports pollinators and people», est écrit sur un tableau noir. Flockenblumen und Kugeldisteln fr die Bie- nen; Beeren, Fenchel und Artischocken fr uns Menschen. Die vor- letzte Garten-Station muss ich dann etwas suchen. «J’ai jamais en- tendu de ce trail. Mais ça a l’air intéressant. Là, j’ai envie de le faire», me raconte une jeune femme à qui j’ai demandé de l’aide pour trou- ver l’avant-dernière parcelle. Schliesslich finde ich das kleine Beet. Es ist etwas versteckt und nicht sehr gut unterhalten. Umso ge- pflegter erscheinen mir die letzten Beete, die Passenger Shed Beds. Sie stehen auf dem Bahnhofsplatz. Leider werden sie von den vie- len Passanten kaum betrachtet. So scheint es mir jedenfalls. Oder noch nicht, weil es aktuell praktisch nichts zu ernten gibt. «Die Leute wagen noch zu wenig, das Gemüse und die Kräu- ter zu pflücken. Und unsere Volunteers arbeiten mehr als sie ern- ten», hat auch Hanna festgestellt. «On a encore beaucoup de travail de sensibilisation à faire. De même pour le trail comme attraction touristique. Denn unser Ziel ist, den Vegetable Tourism nach Bris- tol zu holen.» Nach fast zwei Stunden herumspazieren bin ich überzeugt: eine gelungene Sache, dieser UrbanFoodTrail, kreativ umgesetzt, pädagogisch wertvoll und erst noch essbar. Au bout du chemin mon panier est plein d’herbes: j’ai cueilli de la mélisse, du thym, du romarin, de la ciboulette, de l’origan, de la sauge et des bébés poireaux – assez pour faire un petit repas. So bereitet Arbeiten na- türlich viel Vergnügen!

Incredible Edible & Vegetable Tourism Sara Venn, passionierte Gärtnerin, lancierte 2014 Incredible Edible Bristol. Ihre Vision: Bristol zur ersten essbaren Stadt im britischen Königreich zu machen! Die Bewegung kommt ursprünglich aus Todmorden, nördlich von Manchester. Dort wird seit 2008 an einer essbaren Umgebung gearbeitet. Ziel der auf Ge- meinschaft basierten Bewegung ist es, die Bevölkerung für lokale Nahrungs- produktion und Selbstversorgung zu begeistern. Auf ungenutzten Landflächen werden Gemüse und Früchte angepflanzt, ernten können alle. Pam Warhurst, IE-Gründerin in Todmorden, sprach unlängst von einem touristic spin-of, einem touristischen Nebenefekt. Leute von überall her würden kommen, um sich die essbare Stadt anzuschauen. Und das kurble, so Warhurst, die lokale Ökono- mie an. In Frankreich und der Romandie hat sich die Bewegung der Incroyables Comestibles, das französische Pendant, etabliert. In der Romandie gibt es u.a. Sektionen in Lausanne und Neuchâtel. lesincroyablescomestibles.ch ediblebristol.org.uk incredibleediblenetwork.org.uk Pascal Mülchi, 1984, ist passionierter Gärtner und Freiberufler. Er hat im März mehrere Wochen in Bristol verbracht, um in die britische Kultur einzutauchen. pascoum.net

SAITEN 06/2017 PERSPEKTIVEN 39 Das Chamäleon

Screenshot Youtube Native Advertising – redaktionell getarnte Werbung – ist ein heisses Eisen im Journalismus. Saiten wollte die Mechanismen dahinter besser verstehen und hat sich von einer Onlinemarketing-Agentur ein Angebot machen lassen. TEXT: CORINNE RIEDENER

Vor einiger Zeit erhielten unsere Saiten-Verlagsleute folgende E- ke, in den lockereren Dossiers ‹Digital›, ‹Faire Mode› oder ‹Velostadt› Mail. «Guten Tag, mein Name ist Alan Weiler und ich arbeite fr die wäre so etwas gut möglich, was meinen Sie?» internationale Onlinemarketing-Agentur AdPro. Wir sind immer «Auf keinen Fall!», meinen wir natürlich. Nicht zuletzt wegen auf der Suche nach attraktiven Portalen wie ‹saiten.ch›, mit denen folgender Ergänzung: «Für diese Beiträge ist uns wichtig, dass sie wir redaktionell zusammenarbeiten können. Dabei interessiert uns nicht als extern gekennzeichnet werden, enthaltende Links ‹dofol- in erster Linie die neutrale Platzierung von hochwertigem Content, low› sein dürfen und sie mindestens 24 Monate bzw. permanent ab- aber auch Publireportagen bzw. Advertorials sind relevant. Wir bie- rufar sind. Für eine Veröfentlichung nach diesen Vorgaben kann ten professionell erstellte Artikel, die auch mit regionalem Bezug ich Ihnen derzeit 150€Netto je Beitrag anbieten. Falls die erläuterte verfasst werden können. Weiterhin vergüten wir gerne den fr die Vorgehensweise nicht in Ihr Konzept passen sollte, wären fr uns Einbindung der Artikel entstandenen Aufwand.» auch gekennzeichnete Advertorials eine Option. Hier hätten wir Den Namen des Herrn und seines Unternehmens haben wir aber deutlich weniger Auswahl an möglichen Buchungen.» geändert, aus Gründen. Besagte Firma sitzt in einer Deutschen Grossstadt und hat sich auf Suchmaschinenmarketing (SEM) bzw. Native Advertising und dessen Suchmaschinenoptimierung (SEO) spezialisiert. Sie sorgt also mit Verhältnis zum Journalismus verschiedenen Strategien dafr, dass die Websites, Videos und Bil- der ihrer Kunden im Suchmaschinenranking der unbezahlten Such- Advertorials, auch Publireportagen genannt, sind redaktionell auf- ergebnisse auf den oberen Plätzen erscheinen. Dadurch sollen neue gemachte Werbeanzeigen, die den Anschein eines journalistischen Reichweiten – und letztlich mehr Einnahmen – generiert werden. Beitrags erwecken sollen. Sind sie gut gemacht, wird es fr das Pu- blikum schwierig, diese Inhalte eindeutig als Werbung bzw. Marke- Links direkt zum Kunden ting zu identifizieren. Advertorials gehören wie auch das Suchma- schinenmarketing zu den Strategien des sogenannten Native Was hat das mit Saiten zu tun? Lassen wir es uns vom freundlichen Advertisings. Mit diesem Oberbegrifist Werbung in allen erdenk- Herrn Weiler erklären: «Wie bereits erwähnt, sind unser Hauptanlie- lichen Variationen gemeint, die so verpackt daher kommt, dass sie gen Contentplacements im redaktionellen Bereich Ihrer Seite. In kaum mehr von redaktionellen Beiträgen zu unterscheiden ist und diesen sollten Links enthalten sein dürfen, die den Artikel inhaltlich so die Aufmerksamkeit des ahnungslosen Publikums auf sich zieht. aufwerten und weiterfhren», schreibt er auf Nachfrage. «Einer die- «Schön» erklärt in diesem Chamäleon-Video, das vor knapp drei ser Links fhrt entsprechend zu einem unserer Kunden. Der Inhalt Monaten auf der Website des Schweizer Verlegerverbands (VSM) der Texte ist nicht werblich und orientiert sich auch primär nicht an publiziert wurde: youtube.com/watch?v=X34nmuPlUxo. den Inhalten des Linkzieles, besitzt aber immer eine thematische Von der breiten Öfentlichkeit bemerkt wurde das zweiein- Schnittmenge. Unsere Redaktion greift Inhalte, Stil und Textstruktur halbminütige Video erst, als es Anfang Mai vom Medien-Startup Ihres Portals auf und verfasst die Artikel passend. Änderungen sind «Project R» (siehe Maiheft von Saiten) in Umlauf gebracht wurde. immer möglich, ebenso müssen die Inhalte nicht zwingend von uns «NZZ»-CEO Veit Dengler hatte keine Freude daran und twitterte: kommen. In der Regel ist dies aber der Fall. Wenn möglich greifen «NZZ-Mediengruppe distanziert sich von unsäglichem Video des wir gerne aktuelle Temen sowie regionale Ereignisse auf. Ich den- #vsm zu Native Advertising. Zerstört Vertrauen in Medien.» Am

40 PERSPEKTIVEN SAITEN 06/2017 Morgen darauf war das Video von der Seite des Verlegerverbands Nicht gerade subtiles Namedropping verschwunden. «Es erklärt die Vorteile dieser Werbeform fr den Werbekunden, berücksichtigt die Problematik der Unterscheidbar- Schlecht ist der Text nicht, aber er ist keine klassische Rezension. keit zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung fr den Leser Man erfhrt zum Beispiel nichts über die Kamerafhrung, die aber nicht genügend», erklärte sich VSM-Geschäftsfhrer Andreas schauspielerische Leistung, die Qualität des Drehbuchs oder jener Häuptli gegenüber dem Medienportal «persönlich.com». Das sei des Plots. Stattdessen geht es um den Zeitgeist und um «romanti- aus Sicht der Publisher in der Tat nicht gut. Zudem habe auch der sche Narrative», die ja das «Fundament der Moderne» seien, aber Verlegerverband zu diesem Tema einen «Code of Conduct», in in der Popkultur nur noch als «Fragmente in Form der Ideen Retro dem die Unterscheidbarkeit von redaktionellen Inhalten und Wer- und Vintage» übrig geblieben seien. Am ofenkundigsten atme die bung vorgeschrieben sei. Mode diesen «Geist der Vergangenheit», schreibt der anonyme Au- Solche Richtlinien gibt es in den meisten Redaktionen, sie tor und verweist auf den verstaubten Kleidungsstil der beiden gehören zu den Rechten und Pflichten der Journalisten. In vielen Hauptfiguren im Film. Fällen ist allerdings nicht klar definiert, wie diese Unterscheidbar- Im zweiten Absatz folgt dann der – nicht wirklich subtile – keit gewährleistet werden soll. Wenn man zum Beispiel einen Text Werbespot: «Auch die Mode-Branche freut sich über die filmische mit dem Titel «11 Vorteile der bilateralen Verträge, die uns gar Erinnerung an schicke Abendkleider und Anzüge: George Pauchard nicht mehr bewusst sind» vor sich hat («watson.ch», 21. Mai 2016), vom kultigen Berner Kleiderladen Olmo erklärt in einem Interview muss man schon genau hinsehen, um das kleingedruckte «präsen- auf die Frage nach dem Stil aus La La Land und möglichen Rück- tiert von stark vernetzt, europapolitik.ch» unten rechts nicht zu schlüssen auf unsere Zeit: ‹Es ist verrückt, wir haben noch nie so überlesen. Auch bei der «Tagblatt»-Sonderbeilage zu 75 Jahren viele bunte La-La-Land-Röckchen verkauft wie im Moment› und Stadler (13. Mai 2017) verschwimmen die Grenzen. Das Editorial auch Onlinehändler wie Peter Hahn fhren zahlreiche bunte Kleider ist zwar von Stadler-CEO Peter Spuhler unterzeichnet, doch das in La-La-Land-Farben, mit Pünktchen- und Blümchen-Mustern.» Layout kommt grösstenteils im «Tagblatt»-Stil daher, die Texte sind vermeintlich journalistisch und auf jeder zweiten Seite finden Das 10. Gebot: Transparenz in Sachen Werbung sich zudem klassische Werbeinserate. Und beim «Grill Extra» der Tamedia («Tagesanzeiger» und «Sonntagszeitung», 13. bzw. 14. Mai Wir lernen: Der Deutsche Versandhandel Peter Hahn ist ofenbar 2017) ist die Verwirrung komplett. Im Impressum ist Arthur Rutis- Kunde von AdPro. Olmo möglicherweise auch, könnte aber auch hauser als Chefredaktor aufgefhrt, aber der Inhalt der Sonderbei- nur reingerutscht sein, um als Steilvorlage zu dienen. Pauchard hat lage ist zweifelsfrei werberisch. Die besten Grills, der tollste Metz- dem «Bund» nämlich tatsächlich ein Interview gegeben. Die «Vor- ger, die leckersten Rezepte – alles glaubwürdig verpackt dank teile» solcher Marketingstrategien liegen auf der Hand: Das Name- «Tagi»-Layout. dropping wird weder vom Publikum noch von Adblockern – Com- puterprogramme zur Unterdrückung von Werbung – als Werbung Kann man Saiten aus der Ferne imitieren? entlarvt und auch die Suchmaschinen listen den Text nicht als be- zahlten, sondern als journalistischen Content. Zurück zu Herrn Weiler. Für Saiten kommt es wie gesagt nicht in Nun könnte man sagen: «Alles halb so schlimm, so läuft das Frage, als Journalismus getarnte Werbung zu schalten und auch nun mal und andere machen das schliesslich auch». Doch, wie ein- noch daran zu verdienen – aber wissen, wie so ein Beitrag konkret gangs erklärt, gibt es gewisse Spielregeln. In Artikel zehn der «Er- aussehen würde, wollten wir trotzdem. Also bestellten wir eine un- klärung der Rechte und Pflichten der Journalistinnen und Journa- verbindliche Arbeitsprobe. Herr Weiler freute sich natürlich darü- listen» des Schweizer Presserats heisst es: «Sie vermeiden in ihrer ber und bot uns an, «blind einen Text anzufertigen zu lassen, der beruflichen Tätigkeit als Journalistinnen und Journalisten jede unique ist und als besseres Beispiel dienen kann als ein Beitrag fr Form von kommerzieller Werbung und akzeptieren keinerlei Be- ein anderes Portal». Er würde direkt einen konkreten Kunden ver- dingungen vonseiten der Inserenten.» Daran halten wir uns bei wenden, teilte Weiler mit, damit der Inhalt bei Gefallen eventuell Saiten, deshalb bleiben wir, was Werbung angeht, weiterhin retro: gleich verwendet werden könne. «Vorwegschicken möchte ich Inserate in Online und Print sowie Beilagen müssen reichen. Dafr noch, dass wir eine recht grosse Redaktion haben. Wie ein/e Re- ist allen klar, was Werbung ist und was nicht. Und ja, das eben war dakteur/in an ein Tema herangeht, kann variieren, auch wenn das auch ein Werbespot. Lektorat fr einen einheitlichen Qualitätsstandard sorgt. Deswe- gen sind Änderungen, Absprachen oder Vorgaben an Inhalt und Corinne Riedener, 1984, ist Saitenredaktorin. Stil Ihrerseits jederzeit möglich und gewünscht.» «Unique», ernsthaft? Ist Saitenwirklich so einfach zu imitie- ren? Vier Tage später hatten wir jedenfalls Post. Eine Besprechung des mehrfach Oscar-prämierten Films La La Land von Damien Cha- zelle, der sich ganz im Saiten-Stil lesen sollte. Samt beiläufigem Verweis auf einen der vermutlich zahlreichen AdPro-Kunden. Herr Weiler teilte mit, der Artikel sei «sehr gut gelungen und dürfte sich in das Portal entsprechend einfgen». Wir auf der Saiten-Redakti- on sahen das natürlich etwas anders. Nicht unbedingt, weil wir nur selten Hollywood-Blockbuster besprechen, sondern vielmehr, weil wir Sätze wie den folgenden herausredigieren bzw. umstellen wür- den: «Erinnerungen an einen paradiesischen Idealzustand in der Vergangenheit sind seit der Frühromantik zu einer immer wieder- kehrenden Idee in der modernen Kunst geworden, die von den Je- naer Frühromantikern weniger als gedankenverlorenes Schwelgen denn als Suche nach mythischen Vorbildern fr künstlerische und gesellschaftliche Progression gedacht wurde.» Zu schwurblig, zu lang, völlig unzugänglich.

SAITEN 06/2017 PERSPEKTIVEN 41 Spurensuche im dichten Nebel In Österreich die ÖVP, in der Schweiz die CVP. Mit den christlichen Volksparteien geht es seit Jahrzehnten nur noch abwärts. Beide verlieren sie kontinuierlich an Wählern und sind permanent auf der Suche nach ihrer Identität. Was hat eine Christenpartei in einer immer stärker entkonfessionalisierten Zeit noch zu suchen? TEXT: MARKUS ROHNER

Urs C. Reinhard war alles andere als ein Revoluzzer. Dies hinderte Und wo sind sie geblieben, die bekennenden Christlichsozialen, den konservativen Solothurner allerdings nicht, mit seiner Partei die es auch mal wagen, sich mit den Konservativen in der eigenen Klartext zu sprechen. Es sei fr die Konservativen nun «fnf vor Partei anzulegen? zwölf, die Partei vom Kopf auf die Füsse zu stellen und eine hören- Einst in der wichtigen Rolle des sozialen Sauerteigs, fristet de Partei» zu werden, appellierte der KCVP-Generalsekretär vor der soziale Parteiflügel heute in der Schweizer und St. Galler CVP fnf Jahrzehnten an seine Parteifreunde. Aus der Honoratioren- ein Schattendasein. Mit Kurt Furgler besetzten die Christlichsozi- partei müsse endlich eine bei allen Bevölkerungsteilen verwurzelte alen gar einen Sitz im Bundesrat, mit National- und Ständerat Eu- Mitgliederpartei werden, die «territorial» als auch «soziologisch» gen David schickten sie über zwei Jahrzehnte einen profilierten ein getreues Bild der schweizerischen Bevölkerungsstruktur wi- CSP-Mann ins Bundeshaus. Bis zur Jahrhundertwende war es un- derspiegle. vorstellbar, dass dem linken Parteiflügel ein Sitz in der St. Galler Monate später, am 12. Dezember 1970, gaben die Delegier- Regierung vorenthalten worden wäre. Mögen sich heute Regie- ten der Konservativ-Christlichsozialen Volkspartei KCVP ihrer rungsrat Beni Würth und Nationalrat Tomas Ammann zur CSP Partei endlich ein moderneres Kleid. Es war die Geburtsstunde der bekennen, in ihrer politischen Arbeit kommt das fast nicht zum heute noch aktiven Christlichdemokratischen Volkspartei CVP. Ausdruck.Viel lieber schickt heute die Partei, bei einer immer klei- Das C wollten die Delegierten weiterhin in ihrem Namen tragen, ner werdenden Bundeshaus-Delegation, gleich zwei Bauernvertre- auch wenn es an der DV in Solothurn jungkonservative Kreise gab, ter in den Nationalrat. Wohl in der Hofnung, nicht noch mehr die forderten, sich endlich von diesem Etikett zu verabschieden, Sympathisanten an die SVP zu verlieren. Mit dem St. Galler Stadt- weil sie darin ein Synonym fr «katholisch» sahen. Statt CVPwürde rat Nino Cozzio tritt Ende Jahr einer der profiliertesten Sozialpoli- man dieser neuen Partei gescheiter den Namen Schweizerische ker zurück. Einer, der es auch mal wagte, die CVP an ihre soziale Volkspartei SVP geben. Daraus ist bekanntlich nichts geworden. Verantwortung zu erinnern. Ein Repräsentant mit dem gleichen Nur Monate später behändigten die konservative Bauern-, Gewer- Renommee, der in St. Gallen Cozzios Nachfolge antreten könnte, be- und Bürgerpartei BGB sowie die Bündner und Glarner Demo- ist weit und breit keiner in Sicht. kraten sich dieses Namens. Die Reaktionen auf die neue CVP liessen nicht lange auf Die CVP und die Ausländer sich warten. Die NZZ hatte Zweifel, ob es dieser «neuen» Partei ge- lingen werde, «sich der im Verlaufe von Jahrzehnten selbst gelegten Wie tun sich die Christlichdemokraten heute schwer mit den in Fesseln zu entledigen». In der konfessionellen Orientierung sah unser Land eingewanderten fremden Menschen. Dabei wurden in das Zürcher Blatt nach wie vor «einen der empfindlichsten Punkte den boomenden sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahr- der Neuorientierung». Auf der politisch anderen Seite freuten sich hunderts nicht zuletzt auch von vielen CVP-nahen Gewerbetrei- die linken AZ-Blätter, wie die Partei «im Interesse der Demokratie» benden, Hoteliers und Landwirten viele Saisonniers aus dem Aus- ihrer «Ohnmacht massiv zu Leibe» gerückt sei. land zu uns geholt. Unbesehen davon, ob Christen aus Südeuropa oder eben auch Andersgläubige darunter waren. Hauptsache, es Die CVP und die Vergangenheit kamen willige und billige Arbeitskräfte, die man zuerst jeweils fr neun Monate pro Jahr ins Land holte und nicht merkte, dass diese So gegensätzlich die Reaktionen auch waren, 1970 waren sich alle Fremden später sich hier fest niederlassen und ihre Familien und einig, dass das Profil der CVP nicht durch einen neuen Namen, Sta- ihr Denken in die Schweiz mitbringen wollen. tuten und Programme bestimmt werde, sondern durch die grund- Was macht die CVP heute, in einer Zeit, wo Ausländerfeind- sätzliche Haltung und den konkreten Einsatz der Partei in der lichkeit bei immer grösseren Teilen der Bevölkerung populär ge- praktischen Politik. worden ist? Der Kanton St. Gallen reichte gerade mit massgebli- Wo ist sie nun, diese «praktische Politik» der CVP – ein hal- cher Unterstützung der kantonalen CVP in Bern eine bes Jahrhundert nach ihrer grossen Parteireform? Wie politisiert Standesinitiative ein, in der verlangt wird, dass die Kantone mit die Partei im 21. Jahrhundert? Wie unterscheidet sie sich in ihrem allen Angehörigen aus einem Nicht-EU-Land eine Integrationsver- Tun und Lassen von den anderen Parteien und was macht die CVP einbarung abschliessen müssen. Dabei sind die verschärften Inte- in Bund, Kantonen und Gemeinden – allenfalls – zu einer unent- grationsvorschriften im jüngst revidierten Ausländergesetz noch behrlichen politischen Kraft? Vertritt die Christenpartei eigenstän- nicht einmal in Kraft getreten. CVP und SVP unterstützen also ein dige Positionen und handelt sie auch so, dass sie im politischen Vorhaben, das zur Folge hätte, dass mit jedem Expat, der aus rein Wettbewerb eine wichtige und entscheidende Rolle spielen kann? beruflichen Gründen und vielleicht nur temporär hier lebt, eine

42 PERSPEKTIVEN SAITEN 06/2017 Integrationsvereinbarung abgeschlossen werden müsste. Das ist Basis entfernt als die CVP. So ist zum Beispiel die CVP-Basis längst Populismus in Reinkultur. nicht so stark familienfixiert wie die Parteileitung das wahrhaben Der gleiche Kanton St. Gallen – beziehungsweise SVP und will. Die Parteianhänger unterstützen auch einen stärkeren Um- CVP – ist ein Spezialist darin, fr einbürgerungswillige Auslände- weltschutz oder eine weniger restriktive Finanzpolitik, sie sind rinnen und Ausländer möglichst hohe Hürden zu errichten. Neus- auch fr eine weniger starke Armee oder einen besseren Sozial- tens müssen Ausländer fnf Jahre im Kanton und fnf Jahre in der schutz als die Parteispitze. gleichen Gemeinde gelebt haben, um den roten Pass beantragen zu Im Kanton St. Gallen hat sich der Graben zwischen Partei- können. Das kommt auf Gemeindeebene imVergleich zur alten Re- basis und -leitung in der Vergangenheit weiter geöfnet. Die Folgen gelung einer Verschärfung gleich. «Nach zwei Jahren lässt sich blieben nicht aus: 2011, im zweiten Wahlgang der Ständeratswah- noch nicht beurteilen, ob sich jemand erfolgreich integriert hat», len, waren es massgeblich Wählerinnen und Wähler von der CVP- sagte CVP-Kantonsrat Cornel Aerne im April in der Kantonsratsde- Basis, die Paul Rechsteiner (SP) zum sensationellen Erfolg verhal- batte. Der gleiche Politiker und die gleiche Partei werden sich bei fen und den eigenen Kandidaten Michael Hüppi im Regen stehen nächster Gelegenheit wieder über den fehlenden Integrationswil- liessen. Tief geworden ist der Graben zwischen Fussvolk und Par- len der Ausländer beklagen können. teigranden auch in der Stadt St. Gallen. Hier fllt die Partei mit ih- ren Parolen bei Sachvorlagen (Parkgaragen, Marktplatz-Sanierung, Die CVP und das Christentum sogenannte Mobilitätsinitiative u.a.) oder bei Wahlen (Patrizia Adam) regelmässig auf die Nase, weil grosse Teile der Parteibasis In der Schweiz leben bald einmal 500’000 Menschen islamischen der Spitze die Gefolgschaft verweigern. Glaubens. Viele von ihnen sind Schweizer Bürger und leisten Mili- Musterbeispiel dafr war die Initiativef r eine Schulden- tärdienst. Was tun, wenn diese Männer auch in der RS oder im WK bremse: Im Sommer 2016 von CVP und FDP frohgemut lanciert, geistigen Beistand brauchen? Prompt ist in den letzten Monaten scheiterte sie schon im Anlauf, weil die beiden Parteien die nötigen über Imame als Feldprediger in der Schweizer Armee diskutiert 1000 Unterschriften nicht zusammen brachten. Unter Beschuss worden. Der erzkonservative Präsident der CVP Schweiz zog so- kam Stadtparteipräsident Michael Hugentobler in den eigenen gleich die Alarmglocke. In der Schweiz gebe es mehr als genug Brü- Reihen auch bei der Mobilitätsinitiative: Christlichsoziale und cken, die man beschreiten könne, um sich bei uns zu integrieren, ökologisch orientierte Parteimitglieder kritisierten öfentlich, dass schrieb Gerhard Pfister in der NZZ am Sonntag. Der Schöngeist aus sich die Partei dem autofreundlichen Anliegen von rechts an- Zug, der immer wieder mit weltfremden Ideen und Vorstössen auf- schloss. fllt, und auch nicht davor zurückschreckt, mit der «christlichen Leitkultur» auf Stimmenfang zu gehen, warnte davor, die Armee Die CVP und die Wirtschaft mit Imamen zu unterwandern, die im Namen der Religionsfreiheit Dinge sagen könnten, die unseren rechtstaatlichen Normen diame- Die Diferenzen zwischen oben und unten können in der Stadt St. tral zuwiderlaufen könnten. Als ob rechts- oder linksextreme Gallen geradezu ideal an ein paar Personen aufgezeigt werden. Der Christen diese Normen nicht auch verletzten könnten. Präsident der städtischen CVP, Michael Hugentobler, der dieser Tage seinen Rücktritt erklärt hat, arbeitet bei «alea iacta», jenem Die CVP und die Kultur PR- und Lobbying-Büro, das unter anderem die Geschäftsfhrung der Wirtschaft Region St. Gallen (WISG) innehat. Im gleichen Büro Wie viel soll uns die Kultur wert sein? Auf das neue St. Galler Kul- dabei sind mit Roger Tinner und Iwan Köppel ein ehemaliger CSP- turfrderungsgesetz wollte eine Mehrheit der vorberatenden Kom- Mann aus dem Rheintal und ein ehemaliger kantonaler CVP-Sekre- mission – darunter auch Vertreter der CVP – gar nicht erst eintre- tär. Immer, wenn die CVP in der Kantonshauptstadt bei Wahlen ten. In der Ratsdebatte besannen sich CVP-Vertreter – verlassen und Sachabstimmungen wieder einmal eine krachende Niederlage vom eigenen Mut – wieder anders und traten auf die Vorlage den- eingefahren hat, gibt sich der Parteipräsident ahnungslos und rät- noch ein. Nein, nein, gegen die Kultur und deren Förderung wollte selt in aller Öfentlichkeit, was wohl jetzt wieder falsch gemacht keiner was gesagt haben. Aber allzu viel Steuergeld sollte dafr worden sei. Dass seine zwei, drei Hüte, die er stets auf dem Kopf auch nicht ausgegeben werden. Patrick Dürr, kantonaler Parteiprä- trägt, einer kohärenten Parteipolitik im Wege stehen könnten, dar- sident und UBS-Banker aus dem Rheintal, warnte im Ratsplenum auf ist der Mann, der auch als Kandidat fr den St.Galler Stadtrat vor einer «Vermischung von Sozial- und Kulturpolitik». St. Gallens im Gespräch ist, noch nie gekommen. Kultur solltewie bis anhin aus Geldern des Lotteriefonds und nicht Derweil in der CVP immer mehr wirtschaftsnahe Vertreter mit Steuergeldern gespiesen werden. So viel ist dem höchsten oder deren Lobbyisten das Sagen haben, sind die Christlichsozia- CVP-Repräsentanten die Kultur wert: Abhängig sein von ständig len, einst ein wichtiges Ferment in der Partei, fast ganz von der wechselnden Einnahmen und ein sich jedes Jahr wiederholendes Bildfläche verschwunden. Nur noch ein paar wenige Exoten beken- kleinlich-peinliches Gezerre, wer nun wieder wieviel von den Gel- nen sich heute ofen zum ehemaligen «Arbeiterflügel», der einst in dern der Lotto- und Totospieler bekommen soll. der Partei eine wichtige Funktion innehatte. Der Zuger CVP-Ständerat Peter Bieri hat im Verlaufe seiner Um den Weg der Zukunft zu verdeutlichen, rief KCVP-Präsi- Tätigkeit im Bundeshaus ein einziges Mal national von sich reden dent Franz Josef Kurmann 1968 seinen Parteifreunden ins Gewis- gemacht: als er 2004 den Antrag stellte, der Stiftung Pro Helvetia sen, dürfe der Bürger nicht auf einem Wagen sitzen, der in den Ne- wegen einer umstrittenen Hirschhorn-Ausstelung in Paris eine bel hinausfahre. Ein halbes Jahrhundert nach dieser Aussage hat Million Franken vorzuenthalten. Bieris gibt es auch in der St. Gal- sich der Nebel bei der CVP noch immer nicht gelichtet. ler CVP mehr als genug. Markus Rohner, 1957, ist Journalist und Autor. 1982 hat er eine Lizentiatsarbeit Die CVP und ihre Basis über die CVP-Reform von 1971 geschrieben.

Untersuchungen zeigen regelmässig, dass die CVPoft zu jenen Par- teien zählt, die am weitesten weg von ihrer Basis politisiert. Zwi- schen 2004 und 2014 lag laut dem Institut Sotomo des Politgeogra- fen Michael Hermann nur die Kleinstpartei BDP weiter von ihrer

SAITEN 06/2017 PERSPEKTIVEN 43 Der Kulturkampf damals und die CVP heute

Kultrkampf. Die Schweiz des 19. Jahrhunderts im Spiegel von heute ist «Eine vergleichbar kohärente und politisch international ernst ge- das Buch betitelt: Josef Lang und Pirmin Meier schildern darin je nommene Leistung wie die katholische Soziallehre hat bis zum heu- in einem Essay die konfessionellen Auseinandersetzungen in der tigen Tag keine andere Religionsgemeinschaft hingekriegt. In der Schweiz des 19. Jahrhunderts und schlagen in einem Interview in heutigen CVP ist diese Soziallehre durch die Leerformel liberal- der Buchmitte den Bogen zu heute. Unter anderem kommt auch die sozial ersetzt worden, ein Bekenntnis zur Profillosigkeit.» aktuelle Lage der CVP und der katholischen Milieus zur Sprache. Pirmin Meier Aus diesem Gespräch stammen die rechts stehenden Zitate. Im Juni wird das Buch in St.Gallen diskutiert. «Die Auflösung des katholischen Milieus ab den 1960er-Jahren hat- te zuerst zur Folge, dass die protestantische Sozialdemokratie erst- mals einen stärkeren katholischen Zuwachs erlebte. So wurden die sogenannten Kollegi nach 1968 zu Hochburgen der linken Rebelli- on. Der politische Katholizismus konnte mit seiner Einmittung und Umbenennung in CVPnichtverhindern, dass er eine ganze Genera- tion von Kadern verlor. In den 1990er-Jahren fanden die politisch und kirchlich heimatlos gewordenen Katholisch-Konservativen ei- nen neuen Platz in der im ländlichen Protestantismus wurzelnden SVP. Der CVP gelang es trotz einer ökumenischen Öfnung nicht, protestantische Wählerschichten zu gewinnen.» Josef Lang

«Die damaligen Konservativen sind heute als CVP das Gegenteil ei- ner Oppositionspartei. Es fiele niemandem mehr ein, ihre Forde- rungen als staatsgefhrlich einzuschätzen. Trotz Wählerschwund sind sie aber kein politischer Papiertiger. Grossen Wert legte man auf den Befund, häufig Lösungsvorschläge vertreten zu haben, die bei Volk und Parlament durchkamen. Dieser ‹Erfolg› wurde jedoch lange auf Kosten des Eigenprofils erkauft. Im Unterschied zur bay- rischen CSU gelang es der CVP nicht, das Eintreten fr wirtschaft- liche Dynamik und die kulturell-regionale Identität zu einer fr die Wähler attraktiven Programmatik zu verbinden. Damit hätte man die Auflösung des Milieukatholizismus teilweise kompensieren können. Es stimmt aber nicht, dass etwa die SVP das Erbe der Ka- tholisch-Konservativen übernommen hat. Katholiken in dieser Par- tei bleiben geistig und spirituell heimatlos.» Pirmin Meier

«Die Konservativ-Christlichsozialen erzielten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil bei den Nationalratswahlen 1963 das beste Wahlresultat aller Zeiten. Sie profitierten von der Aufruchsstim- mung unter Papst Johannes XXIII. Auch die christlichen Gewerk- schaften hatten damals ihre beste Zeit. Der Aufruch nach dem Konzil, auf den so brillante katholische Intellektuelle wie Josef Vital Kopp, Gonsalv Mainberger, Hans Urs von Balthasar und Hans Küng gehoft hatten, verlor aber mit dem Zerfall des katholischen Milieus seine soziologische Basis. Daran ändern auch Priesterin- nen und verheiratete Priester nichts. Die Zukunft gehört eher einer privaten Frömmigkeit.» Pirmin Meier

«Tatsächlich haben die heutigen innerkirchlichen Konflikte, insbe- sondere die im Bistum Chur, viel gemeinsam mit dem damaligen Kulturkampf. Der Hauptunterschied liegt im Umstand, dass die Kirche bei weitem nicht mehr das Gewicht hat, das sie im 19. Jahr- hundert hatte.» Josef Lang

Josef Lang, Pirmin Meier: Kulturkampf. Die Schweiz des 19. Jahrhunderts im Spiegel von heute. Verlag Hier und Jetzt 2017, Fr. 39.– Buchpräsentation: 21. Juni, 19.30 Uhr, Buchhandlung Comedia St.Gallen. Mit Josef Lang, Pirmin Meier und Paul Rechsteiner, in Zusammenarbeit mit der Bildungsgemeinschaft St.Gallen.

44 PERSPEKTIVEN SAITEN 06/2017 Kultur

Kleinstadt Grandes Dames Flüchtiges Himmlisches Baupolitik Erbpolitik Antifaschist Kulturparcours Barkultur

SAITEN 06/2017 REPORT 45 Literatur S’isch Rorschach. Text: Anna Stern

Eine Feder weckt Paul Faber, eine von vielen, die, von einem ker- über die Lauben- bis zur Widenstrasse, so vertraut seiner unruhigen Atemzüge angehoben, durch die Nacht ist ihm die Stadt. im Zimmer schweben. Diese Feder – wie die anderen eine Paul Faber sieht auf, vielleicht ein Geruch, vielleicht von Avas Federn – nutzt die Zeit zwischen Aus- und Einatmen, ein Geräusch, er erkennt die Strasse, die Häuser und um sich Pauls Nase zu nähern und sich auf der empfindli- Gärten, sein Freund Oskar hat hier gewohnt, sie waren Kin- chen Stelle zwischen Oberlippe und Nase, dem Philtrum, der. Bäume in den Gärten fehlen, Lücken im Schwarz der niederzulassen, wo sie ein unerträgliches Kitzeln verursacht Nacht, die er nicht zu sehen braucht. Stunden hat er in und ihn, dem Niesen nah, wieder ins Hier zurückholt. Paul diesen Gärten verbracht, mit Oskar, mit anderen Freunden, Faber pustet die Feder weg, er schliesst die Augen, er öfnet an Lagerfeuern, in wackeligen Baumhäusern, beim Ver- die Augen, er hat von dem Jungen, er hat von Simon ge- steck- und Fussballspielen. In dem Haus, in dem Oskar träumt. schon lange nicht mehr wohnt, brennt trotz der nächtlichen Er schlägt die Bettdecke zurück, er trägt eine Hose, Stunde ein Licht, es lockt Paul, den Garten zu durchqueren er trägt ein Hemd, er fühlt sich nackt; er hat nicht geglaubt, und auf die Klingel zu drücken. Zu sehen, wie sich Oskars einschlafen zu können. Draussen ist 2013, draussen ist Zuhause, das einst auch ein wenig sein Zuhause war, innen Nacht und draussen ist Donnerstag im November; drinnen verändert hat im Gegensatz zu aussen. Ein Auto fährt an weiss Paul Faber nicht, wer er ist oder wo, die Ereignisse ihm vorbei und er geht weiter, biegt bei dem schon immer des gestrigen Tages, der diesem Tag vorangegangenen etwas verwahrlosten Bauernhof am Ende der Strasse Nacht, der Wochen und Monate davor ... Er geht in die nach links ab. Er fragt sich, ob in der grossen Scheune Küche, wo er gegen den Küchentisch stösst, dessen Ecke noch immer Hunderte Hühner hausen, wie früher, Hühner, sich in seine Hüfte bohrt, er flucht, die Uhr am Backofen die damals frei im Quartier herumgackerten und -pickten, blinkt: 03:14. Es stehen Tassen und Geschirr in der Spüle, in den Schlaglöchern in der Mitte der Strasse, in fremden fahl zeichnen sich ihre Umrisse ab im Licht, das die Nacht Gärten, auf dem Gelände des Schulhauses, in dem er zulässt; bereits trockenes Brot trocknet auf einem Brot- drei Jahre seiner späten Kindheit verschwendet hat. Die brett still weiter aus; Zeitungen liegen ungelesen auf dem grosse Wiese und die Obst- und Walnussbäume, die einst Küchentisch. Paul streckt den Arm aus in Richtung des ebenfalls zum Bauernhof gehörten, sind inzwischen leise brummenden Kühlschranks, Orangensaft, denkt er, einer Überbauung gewichen, Menschen statt Hühner, das lässt den Arm sogleich wieder sinken und den Kühlschrank Gegacker bleibt. wie er ist, das Licht, er hat Angst, seine Welt ist grau und Paul geht am Schulhaus vorbei, an der Turnhalle, schwarz und das Licht der anderen verriete ihre Schatten. hinter der das grosse Fussballfeld liegt, auf dem sie Paul stellt sich ans Fenster, eine zarte Schneedecke hat kaum je gespielt haben, da schwarze Schrift auf weissem sich auf die Dächer gegenüber gelegt, und er denkt an Ava, Grund auch für Kinderaugen lesbar wissen liess: Rasen die vielleicht, so scheint ihm möglich, ebenfalls an einem betreten verboten;daistderSchlittelhang,denerwohl Fenster steht, nur eben in einem anderen Haus, in einer an- auch diesen Winter wieder mit Isas Kindern wird runterro- deren Wohnung, an einem anderen Fenster; es wäre gut, deln müssen, sobald erst richtig Schnee liegt; und da ist denkt er, sie wäre jetzt hier. natürlich die Aschenbahn, die vor einigen Jahren durch Seine Schritte sind das einzige Geräusch, sie hallen eine moderne Tartanbahn ersetzt wurde, ihm aber brennen durch das kahle Treppenhaus, ersterben, als er die Haus- immer noch die Fusssohlen, wenn er an die Kurzstrecken- tür vorsichtig hinter sich zuzieht. Ginge er nach rechts, läufe auf dem roten Sand denkt, barfuss galoppierten käme er nach wenigen Metern an dem Krankenhaus vorbei, seine jungen Kinderbeine, schneller als andere, langsamer in dem er geboren wurde, in dem seine Schwester geboren als andere, er denkt, so fühlte es sich an, am Leben zu sein. wurde, in dem die Kinder seiner Schwester geboren wur- Die Strassen sind leer, zu spät im Jahr, zu früh am den und in dem eines Tages womöglich auch seine Kinder Tag, Sterne am Himmel sagen auch jetzt noch Nacht. Paul geboren werden. Wenn, denkt er, und dieses erste Wenn Faber steht auf dem Balkon des Panoramalifts, über dem zieht so viele – zu viele – weitere Wenns nach sich, dass er grössten der drei Bahnhöfe, er stützt sich auf das Geländer sich umdreht und in die andere Richtung geht, den Blick und schaut, schaut auf den See, die Lichter der Ortschaf- auf seine Schuhe gerichtet, ziellos, weniger einem Weg als ten an seinem Ufer, die Lichter der Stadt zu seiner Linken, seinen Gedanken folgend. Er könnte die Augen auch meiner Stadt, fragt er sich und er denkt an Simon und ihm schliessen, so vertraut sind ihm die Strassen, von der An- wird schwindlig, nein, nicht meiner Stadt, nicht heute. Zei-

Ein Heft über Rorschach braucht eine Geschichte von Anna Stern. Fanden wir, fragten an und hatten Glück. Anna Stern, Jahrgang 1990, eigentlich Anna Bischofberger, Rorschacherin und Autorin von inzwischen zwei Romanen und einem Erzählband, hat für diese Saiten- Ausgabe S’isch Rorschach geschrieben. Kennerinnen ihres zweiten, wesentlich in Rorschach spielenden Romans Der Gutachter werden Personen und Motive teils wiedererkennen. Hier die Geschichte, anschliessend die Besprechung ihres jüngsten Buchs.

46 KULTUR SAITEN 06/2017 len eines Gedichts tauchen vor seinen Augen auf, Franz nicht mehr, es schien, als wäre plötzlich etwas möglich, Wrights Year One,ich,denkter,heutehier,imNorden etwas Grosses.Erfragtsich,obseineMutterÄhnliches des Landes, Ava war einst und ist nicht mehr, erstaunlich, über jenen Winter zu berichten wüsste, als der See zuletzt wie schnell alles ... wohin er blickt, nur Enden, Abschlüs- zufror, als es möglich war, das Wasser mit dem Auto zu se, nirgends Anfänge, es scheint, es reicht das Gewicht überqueren. einer Feder. Hinter ihm rattert ein Zug über die Schienen, ein Der Lift taucht aus der Tiefe auf und Paul fährt nach Güterzug, wie er sieht, als er sich umdreht, und damit nicht unten, geht durch die Unterführung, kalt, grau, ein an- die rostrote Zahnradbahn, die im Hafenbahnhof Schwung derer hätte Angst. Wasser sickert aus den Fugen im Beton, holt, um den Berg hinauf nach Heiden zu fahren. In den Grundwasser, der See, und hinterlässt dunkelgraue Fle- Räumen des Café Schnell brennt ein Licht, so früh, denkt cken auf dem hellgrauen Hintergrund, ein Rorschach-Test, er, wahrscheinlich eine Putzfrau, die Wohnungen darüber sein Rorschach-Test. Er steigt rechts die Treppe hinauf jedoch liegen im Dunkeln, auch die Fenster zu Elsas und über den Kiesvorplatz, der See gedoppelt in den Glas- Wohnung sind Leerstellen, Löcher in der Nacht. Paul Faber paneelen des Gebäudes, er wartet auf ihn, erwartet ihn. steht auf und geht über die Geleise, biegt rechts in die Er geht am Hafen vorbei nach Osten, zwischen Niki de Saint- Hauptstrasse ein, unter den Kantonsflaggen hindurch und Phalles Skulpturen hindurch, zwischen dem Bären und vorbei an ausgestorbenen Ladenlokalen, vorbei am ein- Large Bull Totem,schlägtdabeiinGedankenBälleüberdie stigen Kulturlokal, Erinnerungen an grossartige Konzerte Bahnen der Minigolfanlage, die es nicht mehr gibt, er vereinnahmen für einen Augenblick sein ganzes Sein, umkreist Henry Moores Sundial und kehrt um, als sich während seine Füsse ihn weiter westwärts tragen: Port durch den Maschendrahtzaun das helle Blau der leeren O’Brien und I Am Kloot, Portugal, The Man und Adam Schwimmbecken im Freibad abzeichnet. Nach Westen nun, Green, laute Musik und schwitzende Körper, Ava auf seinen seine Schritte knirschen auf dem Kies, der See zu seiner Schultern und Ava an seiner Seite, wie sie lacht und Rechten, Lichter spiegeln sich, tanzen im sanften Rhyth- tanzt: Wie die Zeit vergeht. mus des Wellenschlags. Er gelangt zum Jachthafen, Auf dem Platz, auf dem einst der Hafen-Kiosk stand, wird durch das Restaurant vom See getrennt, jetzt liegt der hält er inne – er erinnert sich an das Feuer, an die Winter- Seepark vor ihm, die Pappeln, Die Schwebende,der nacht, er war im Dienst –, er zögert, das Kornhaus, die Pavillon. Hafenmauer, die Badeanstalt weiter vorn, entscheidet sich Am Chabisplatz setzt er sich auf eine Bank, ihn frös- dann aber anders, er bleibt auf der Hauptstrasse, bis er telt, doch er bleibt sitzen, Mützen sind eine fantastische zum schändlich verfallenden, angeblich von einem Geist Erfindung, Paul, hört er Ava sagen, ebenso wie Handschuhe, bewohnten Hotel Anker gelangt, einzig das La Vela im stell dir vor, es handelt sich dabei nicht nur um einen Trick Erdgeschoss wehrt sich gegen den Niedergang. Er biegt in der Modeindustrie. Eine Müdigkeit überkommt ihn, eine die schmale Strasse ein, die Richtung Marktplatz führt, Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit, nach Zuhause, vorbei an der Münzhofbar, vorbei an dem Lokal, in dem bis als er die Augen schliesst, sieht er das leere Dach vor sich, vor 17 Monaten die Buchhandlung untergebracht gewe- die Stelle, an der Sekunden zuvor Simon gestanden hat. sen war, ihre Schliessung ein weiterer schmerzlicher, Die Erschöpfung wurzelt jedoch tiefer, reicht über die ver- schwer zu verschmerzender Verlust für die Stadt – wie so gangene Woche hinaus, zurück, doch sobald er ihr nachzu- vieles. gehen, sich ihr zu nähern versucht, verwischen Ursache Er lässt den Marktplatz hinter sich, durchquert die und Wirkung, Nebel breitet sich aus und er denkt an Michael Unterführung bei der Bank, noch sind keine Busse in Ende und an Jim Knopf und an den Scheinriesen. Sicht, der erste fährt frühestens in einer Stunde. Er biegt So friedlich wie der See jetzt daliegt, würde man gar nach rechts ab, den Berg hinauf, immer den Berg hinauf, nicht denken, wie unbändig er sich an stürmischen Tagen am dritten Bahnhof vorbei und am Fabrikgelände der eins- geben kann, wie der von Norden kommende Wind die tigen Feldmühle, immer den Berg hinauf, wie überhaupt Wellen ans Ufer klatschen lässt und die Gischt hoch in die immer und überall in dieser Stadt, in der man auf dem Luft wirft. Die Annahme, der Mensch könne die Natur Heimweg nach dem sommerlichen Bad im See ob der kontrollieren, belustigt Paul Faber, es ist keine 15 Jahre her, Steigung gleich wieder in Schweiss ausbricht und in der seit der See das letzte Mal über die Ufer trat, die Bahnlinie einem winters, sollte man mit dem Fahrrad die steilen stand unter Wasser und in der Hauptstrasse wurden Strassen runterfahren, der Wind die Tränen in die Augen Holzstege errichtet, um den Passanten nasse Füsse zu er- treibt. sparen. Paul erinnert sich gut an jenen Sommer, an die Kurz vor der Gemeindegrenze biegt er nach links Aufregung über all das Wasser, die alten Regeln galten in eine Strasse ein, die nach einem toten amerikanischen

SAITEN 06/2017 KULTUR 47 Präsidenten benannt ist, es gibt hier mehrere davon, Lange Zeit sagen sie beide nichts, der Hund springt und folgt ihr, parallel zum Hang, auf die Kirche zu. Paul neben Paul auf die Holzbank, er krault dem Tier den Bauch, Fabers Blick ist zu Boden gerichtet, er spürt die Stadt um seine Finger fahren über die Zitzen unter dem struppigen sich herum, er spürt die Menschen in ihren Betten, ihre grau-braunen Fell. Sorgen, ihre Träume, die in der Stille der Nacht durch die Sie weiss eigentlich, dass sie das nicht darf, sagt sie. Strassen schweben, Kondensationskerne, Ausgangspunkt Paul achtet nicht darauf, krault den Hund. Er manch eines Nebels, der die Stadt und ihre Bewohner dreht mit der linken Hand die Tasse auf ihrem Unterteller, unter seinem dichten, feuchten Grau verbirgt. hebt sie an, setzt sie ab, ohne getrunken zu haben, geht Paul Faber hätte nichts dagegen, das Innere seines das immer weiter so, fragt er noch einmal. Kopfes gegen Nebel einzutauschen, Nebel ist weich, Sie schaut ihn an, wartet. Nebel ist weiss, was ihn umtreibt, ist schwarz und spitzig Der Junge gestern, sagt er, Simon, er hätte doch und die Gefahr einer Verletzung immanent. Er kickt nicht ..., müsste es nicht ..., es kann doch nicht sein, dass ... gegen eine leere Getränkedose, die vom Trottoir auf die Es ist nicht deine Schuld, Paul ... Strasse kollert, unter einen Wagen. ... und dann Ava, die jetzt plötzlich ... Paul, bist du das. ... sie sagen, er habe den vermissten Mann ... Eine Stimme, er dachte, er sei allein, er dreht sich ... er hat es für seinen Vater getan, Simon, er hat um und sieht nichts als einen schwarzen Schatten im einen Ausweg gesucht ... Hell einer erleuchteten Tür. Ob Ava, Paul, ob Simon, du musst anderen Menschen Was machst du hier, es ist ja mitten in der Nacht. Raum geben, sie dürfen selber entscheiden, du kannst Natürlich, jetzt erkennt er, wo er ist: das gelbe Wirts- nicht für alle ..., trau ihnen etwas zu. hausschild an der Ecke, die rote Eingangstür und darüber Immer, fragt er. der Schriftzug in Weiss; die Stimme der Wirtin und der Immer, sagt sie. Hund, der aufgeregt um ihre Beine wuselt, jetzt die Treppe Sagst du. hinunter und auf die Strasse und auf Paul zu. Sage ich, ja. Komm rein, sagt sie, die letzten Nachteulen sind Sie schauen sich an, ihre Augen sind braun und klein eben erst gegangen, ich mach dir einen Kafee. hinter den Brillengläsern. Müde. Voller Güte. Er weicht Paul streichelt den Hund, krault ihn hinter den ihrem Blick aus. Ohren, und geht dann die Treppe hinauf und in die Wirtstu- Sie will weg, sagt er schliesslich und seufzt. be, das Licht ist warm, die dunkelrote Farbe an den Warum, sagt sie, wohin. Wänden besänftigt ihn. Er setzt sich an einen Tisch, mit Er zuckt mit den Schultern, ans Meer, sagt er, dem Rücken zum Fenster, schwer sinkt sein Körper auf irgendwohin, wo sie freier ist, der Horizont weiter. die Sitzbank, während die Kafeemaschine zischt und Da ist sie nicht die Einzige. der erdige, fruchtig-herbe Duft frisch gemahlener Kafee- Sie schweigen beide, der Hund klopft mit seinem bohnen den Raum erfüllt. Schwanz auf die Bank und draussen schlagen die Glocken Was ist los, Paul, fragt sie, als sie die Tasse vor ihn der drei Kirchen die Viertelstunde. auf den Tisch stellt und sich ihm gegenübersetzt, ist Und du kannst nicht mit, fragt sie, oder willst du etwas mit Ava. nicht. Er schüttelt den Kopf, nickt dann, trinkt von dem Er öfnet den Mund, wie ein Fisch, auf und zu, ohne Kafee und sagt, ja, nein. dass ein Ton entweicht, er will etwas sagen, er will Ihr zwei wieder, sagt sie, dass ihr auch nie etwas sich verteidigen. lernt. Schon gut, sagt sie, du musst dich nicht recht- Er weiss, was sie meint, und sie weiss, dass er es fertigen. weiss, er sagt, geht das jetzt immer so weiter. Sie greift über den Tisch hinweg nach seinen Was meinst du, sagt sie, mit Ava und dir. Händen und sagt, die meisten kommen ja wieder zurück, Er schüttelt den Kopf, zuckt mit den Schultern und irgendwann. zeichnet mit beiden Armen einen Kreis in die Luft, der Ha, du meinst, es ist wie bei Mani Matter, sagt er, und ihn einschliesst, sie, den Hund, die Stadt und alles, was es gibt für uns alle nur eine Endstation: S’isch Rorschach. dahinterliegt. Sie lacht kurz, ganz so schlimm ist es am Ende dann Du stellst Fragen, sagt sie, und das so spät, so früh. doch nicht, sagt sie, oder. Siehst du sie manchmal, fragt er. Sie war letzte Woche hier, sagt sie, mit Elsas Cousi- ne, sie heisst Mathilde. Mein Dank an Patrick und Anna.

48 KULTUR SAITEN 06/2017 Literatur Irgendwo lauert Schuld Beim Auftauchen der Himmel ist Anna Sterns drittes Buch. In zehn Erzählungen lotet die junge Autorin aus Rorschach den zwischenmenschlichen Nahraum aus und wagt sich auf neues erzählerisches Terrain. Text: Eva Bachmann, Bild: Gianni Bombèn

«Anthony müsste ins Labor zurück, müsste Unglücksfällen und Verbrechen: Eltern mit dem Experiment weitermachen, die verbrennen im Kino, ein lebloser Kinder- acht Mikroplatten inokulieren. Müsste.» An- körper wird über eine Bucht gerudert, thony geht dann auch, inokuliert seine ein Mann trinkt vergifteten Wein, ein Ein- Platten mit Bakterienstämmen, holt die ste- bruch trübt eine Familienidylle, bereits rilisierte Agarflasche vom heizbaren in Schneestill spielte eine Kindsmörderin Magnetrührer, gibt Rifampicin hinein, füllt es eine zentrale Rolle. Es sind (meistens) in Petrischalen und stellt sie zum Trock- keine Kriminalgeschichten, die Anna Stern nen unter die Abzugshaube. Als Leserin geht erzählt, aber sie nimmt häufig Zuflucht man mühelos mit ihm in dieses Labor, zu polizeirelevanten Ereignissen als Be- entdeckt neue Wörter wie Mutatorstamm gründung und Treiber des Plots. und Autoklav, erinnert sich beim Bunsen- brenner an Chemiestunden und wundert Mit Begleitmusik sich gar nicht. Ganz selbstverständlich führt Anna Stern diesen Schauplatz ein und In The Protector ist dieses Krimi-Element mit ihm auch einen Wissenschaftler als ein Nicht-Unfall: Eine Schwangere verpasst Protagonisten – ein seltener Typ in der Lite- wegen eines David-Bowie-Songs den Bus, ratur. der später verunglückt und alle Passagiere Anthony ist nicht der einzige dieses in den Tod reisst. Die Tochter vergöttert Typs in der Sammlung von zehn Erzäh- ihren «Lebensretter» und angelt sich einen lungen Beim Auftauchen der Himmel. Es Mann, der Bowie gleicht und sich für sie gibt auch noch Toni Garson, einen Wissen- auch so kleidet. Die Geschichte handelt von schaftsnomaden, der seine Wohnorte diesem Geliebten, der unschlüssig ist, ob nach Universität auswählt, in den entle- er die Frau liebt oder vielleicht nur ihre gensten Winkeln der Welt Ökosysteme stu- Verehrung. Die Idee ist faszinierend, die diert, Fachartikel publiziert und auf Kon- psychologische Spannung hoch. Darüber ferenzen reist. Zu erinnern wäre ausserdem hinaus ist der Text mit Songs und ikoni- an den Gutachter aus dem zweiten Roman schen Bildern des Künstlers grundiert. Anna Sterns, der die Auswirkungen des Phos- Stern gelingt hier ein Stück Prosa, das phorgehalts auf den Bodensee untersucht. weit über sich hinausweist. Ein Experiment, Ganz überraschend sind diese Ausflüge in das in der kurzen Form gelingen kann. die Wissenschaft nicht: Anna Stern, ge- Sie geht im Band Beim Auftauchen boren 1990 in Rorschach, studiert Umwelt- der Himmel noch andere Wagnisse ein. naturwissenschaften an der ETH Zürich Nicht alle glücken, wie zum Beispiel die po- und forscht dort über Antibiotikaresistenzen. litisch-visionäre Geschichte vom Umge- drehten Land. Insgesamt aber darf man ge- Drei Bücher in kurzer Folge spannt sein, ob und wie aus dem einen oder anderen Versuch einmal ein Roman Als Autorin hat Anna Stern 2014 mit dem wird. Das muss nicht sofort sein. Als Erzäh- Roman Schneestill debütiert, 2016 ist lerin gefällt Anna Stern vorläufig fast Der Gutachter erschienen und nun also der besser. erste Erzählband. Was in den Romanen bereits angelegt ist, verdichtet sich in der Anna Stern: Beim Auftauchen der Himmel. kurzen Form auf überzeugende Weise: Erzählungen. Lectorbooks Zürich 2017, Fr. 31.90. Stern interessiert sich für komplexe Bezie- Anna Stern, geboren 1990 in Rorschach, zurzeit hungsgeflechte. Dabei hält sie sich eng wohnhaft in Zürich, studiert Umweltnaturwissen- an ihre Protagonisten, schlüpft in ihre schaften MSc an der ETH Zürich. Gedankenwelt hinein und erzählt radikal aus annastern.ch ihrer Sicht auf die Welt. Es sind meist introvertierte Charaktere, die irgendwie schuldig geworden sind an ihren Nächsten und ihnen deshalb nicht mehr unbefangen gegenübertreten können. Toni Garson zum Beispiel schreibt heimlich Romane, die seine abgründige Fantasie enthüllen. Oder es gibt einen Teenager, der sich aus Seelennot fast umbringt und sich danach in beharrliches Schweigen zurückzieht. Die unpathetisch und sehr konkret erzählten Zwischenmenschlichkeiten sind die Stärke dieser Prosa. Etwas weni- ger befriedigend ist die Art der Verstri- ckungen, die diese Geschichten entweder auslösen oder aber auflösen. Es wird sehr viel gestorben – und zwar auf unnatür- liche Weise. Als Krimiverächterin ist man irgendwann verstimmt von all diesen

SAITEN 06/2017 KULTUR 49 Kunst Unbeirrbar, leidenschaftlich

Susanna Kulli in der Ausstellung Teppiche von Gerwald Rockenschaub, 1991. (Bild: Heinz Köppel)

Wilma Lock in der Ausstellung von Han Jansen, 1971. (Bild: Archiv) Die ehemaligen St.Galler Galeristinnen Wilma Lock und Susanna Kulli, zwei Grandes Dames der Kunst, halten Rückschau. Text: Corinne Schatz

Spannende Zeiten waren das in den 1980er-Jahren, als man in haupt dazu? Als Schlüsselerlebnisse geben sie Ausstellungsbesu- St.Gallen von Galerie zu Galerie pilgern konnte, um junge Kunst- che an: Wilma Lock sah als 13-Jährige Harald Szeemanns «Dichten- schafende zu entdecken oder die neusten Werke von bereits de Maler – malende Dichter» im Kunstmuseum St.Gallen. Ein renommierten zu sehen. An vorderster Front standen, neben der Erlebnis, das sie nicht mehr losliess und in ihr den Wunsch weckte, damals schon altehrwürdigen Erker Galerie, die zwei Galeristinnen eines Tages mit Kunst zu arbeiten. Für Susanna Kulli war es das Wilma Lock und Susanna Kulli. Beide eröfneten ihre Galerien Werk von Blinky Palermo, das sie 1980 im Haus der Kunst in in Zeiten des gesellschaftlichen und kulturellen Auf- und Um- München sah. Ein coup de foudre: Nun wusste sie, dass sie sich mit bruchs. Lock im Umfeld der 68er-Bewegung und just in jenem Jahr, zeitgenössischer, junger Kunst befassen wollte, statt mit der als Harald Szeemann die epochale Ausstellung «Live in Your «alten Garde», die bei der Erker Galerie ein und ausging, wo sie da- Head – When Attitudes Become Form» in der Kunsthalle Bern zeig- mals als Assistentin arbeitete. te, Kulli in den stürmischen Zeiten der frühen 80er-Jahre. Wilma Lock blieb während 40 Jahren dem Haus zum Durch die Schliessung des Kunstmuseums in St.Gallen Pelikan an der Schmiedgasse treu, bis Anfang 1993 im Erd- und von 1970 bis 1987 waren Galerien und ab 1985 die neugegründete Untergeschoss, ab Ende 1993 im renovierten ersten Oberge- Kunsthalle neben Katharinen, wo der Kunstverein ein Ausstel- schoss, wo die gediegenen historischen Räume ein konzentrier- lungsprogramm führte, die Orte, wo man in St.Gallen Kunst erle- tes, stilles Ambiente schufen. Von Anfang an bot die Galerie, ben konnte. Lock und Kulli, wie auch weitere Galerien, zum die Wilma in den ersten Jahren zusammen mit ihrem Mann Erhard Beispiel von Elena und Felix Buchmann oder für kurze Zeit die Lock führte, jungen Künstlern ein Experimentierfeld. So konnte St.Galerie von Josef Felix Müller standen in den späten 70er- und Roman Signer bereits 1973 seine erste Einzelausstellung einrich- den 80er-Jahren für eine aufblühende Kunstszene in der Ost- ten, bis 1980 folgten zahlreiche weitere und schon 1975 war er schweiz, weitere wie Bea Mitschjeta, Agathe Nisple und Paul mit einer Einzelpräsentation an der Art Basel dabei. Junge und Hafner kamen dazu. Doch bereits zum Jahrtausendwechsel be- aufstrebende Künstler wie Markus Raetz, Hugo Suter, sowie gann sich eine Wende abzuzeichnen. Einige Galerien hatten die Ostschweizer Bernard Tagwerker, Hans Schweizer, Karl A. ihre Türen bereits geschlossen, Wilma Lock beendete ihre Galeri- Fürer wurden gezeigt. Lock holte aber auch zahlreiche Künstlerin- etätigkeit 2009, Kulli zügelte 2004 nach Zürich und hat am nen und Künstler aus dem Ausland für erste Schweizer Aus- 1. April dieses Jahres ihre letzte Ausstellung an der Dienerstrasse stellungen nach St.Gallen, darunter Imi Knoebel, Franz Erhard im Kreis 4 eröfnet. Walther, Boris Nieslony, Jürgen Partenheimer und Erwin Wurm. Beide Galeristinnen fassen nun die Jahrzehnte ihres Wir- In St.Gallen führte Susanna Kulli ihre Galerie während kens – 40 respektive 33 Jahre – in einer grossen Publikation 20 Jahren an drei Orten, die sich in ihrer Charakteristik wesent- zusammen. Das Buch über Wilma Lock ist soeben bei Scheide- lich voneinander unterschieden. An der Rosenbergstrasse 56 gger & Spiess erschienen, herausgegeben von Gerhard Mack, war das grosse Schaufenster prägend, das den Ausstellungsraum der in den 90er-Jahren als Kulturredaktor des «St.Galler nach aussen öfnete. Schon im ersten Jahr zeigte sie dort John Tagblatts» wirkte. Susanna Kullis Rückschau wird im Spätsommer Armleder und Gerhard Merz. An der Vadianstrasse 57, dem dieses Jahres vorliegen, herausgegeben von Max Wechsler ehemaligen Lagerhaus aus den 1950er-Jahren, entstand ab 1988 und Peter Zimmermann als hauseigene Edition. das Ambiente einer grossen New Yorker Loft-Galerie. Unver- gessen bleiben die Layouts von Thomas Hirschhorn oder die Plat- Schlüsselerlebnis Ausstellungsbesuch ten von Adrian Schiess, die dort erstmals umfassend gezeigt werden konnten. Im alten Lagerhaus an der Davidstrasse 40 mit Beiden Galeristinnen ist eine unbeirrbare Konsequenz und ihren verbrauchten Böden – «leicht trashig, aber okay», meinte unerschöpfliche Leidenschaft eigen. Doch wie kamen sie über- Gerwald Rockenschaub dazu, der zudem den Raum neu gestalte-

50 KULTUR SAITEN 06/2017 te – fügte sich die Galerie ab 1995 neben der Kunsthalle, dem mals abgedruckt. So bietet dieses Buch neben der Dokumen- Museum im Lagerhaus, sowie weiterer Institutionen und Ateliers tation des Wirkens der Galeristin auch einen Einblick in die Pres- in ein wachsendes Gefüge kultureller Nutzungen. An der Diener- selandschaft und Rezensionskultur. strasse in Zürich führte sie zuletzt einen kleinen aber feinen Die beiden Publikationen schöpfen aus dem reichen Raum. Fundus minutiös geführter Archive. Den unschätzbaren Wert ei- nes solchen Archivs hat auch der Leiter der Graphischen Zusammenarbeit über den Durchbruch hinaus Sammlung und des Fotoarchivs der Zentralbibliothek Zürich, Jochen Hesse, erkannt und wird dasjenige von Susanna Kulli als Beide Galeristinnen verfolgten kompromisslos ihr Programm Schenkung in die Sammlung aufnehmen, auf dass es weiterhin ohne Rücksicht auf aktuelle Tendenzen, doch nicht nur einmal zu Forschungszwecken zur Verfügung stehe. waren sie damit der Zeit voraus und etliche ihrer Künstler schaften Was bleibt? Die Erinnerungen an wunderbare Begegnun- später den internationalen Durchbruch und erhielten dank ihrer gen mit Künstlerinnen und Künstlern und ihren Werken in präzisen Vermittlung Museumsausstellungen in der Schweiz. Kennzeichnend Ausstellungen, erhellende Gespräche mit den Galeristinnen – ist auch, dass beide teilweise über viele Jahre mit ihren Künstlern und zwei wunderbare Bücher, die uns auf Kunst- und Zeitreisen zusammenarbeiteten und viele von diesen ihren Galeristinnen auch entführen. nach einem Karrieresprung die Treue hielten. All dies kann in den beiden Büchern mitverfolgt werden. Gerhard Mack (Hrsg.): Vierzig Jahre Gegenwart. Die Galerie Wilma Lock in St.Gallen.Scheidegger&Spiess,Zürich2017,Fr.69.–. «Ich wollte immer die Authentizität im Werk oder, wenn Peter Zimmermann und Max Wechsler (Hrsg.): 33 Jahre Galerie Susanna Kulli im möglich, im Werk und in der Person des Künstlers oder der Spiegel der Presse, ein Materialbuch.ErscheintimSommer2017. Künstlerin sehen. Ich musste in einer Arbeit eine Brücke in die Vergangenheit und etwas Eigenes, das sich damit ver- band, erkennen können.» (Wilma Lock)

Das Buch Vierzig Jahre Gegenwart. Die Galerie Wilma Lock in St.Gallen führt chronologisch durch ihre Ausstellungen, mit rei- chem Bildmaterial von Ausstellungen und Werken der Kunst- schafenden, mit Zitaten aus und Abdrucken von Rezensionen, begleitet durch Texte von Gerhard Mack, Roland Wäspe, Bernhard Mendes Bürgi, Claudia Jolles und persönlichen Würdigungen einiger Künstler, sowie einem Gespräch von Gerhard Mack mit der Galeristin.

«Die Radikalität des Versuchs, die Frische des Gedankens, das Tastende in einem Frühwerk hat mich stets inspiriert und geleitet.» (Susanna Kulli)

Das Buch 33 Jahre Galerie Susanna Kulli im Spiegel der Presse, ein Materialbuch wird eine umfassende Sammlung darbieten: Es wird eine Vielzahl von Rezensionen als ganzseitig nachgedruck- te Zeitungsseiten enthalten, einen Bildteil mit Aufnahmen aus den drei Ausstellungsräumen in St.Gallen sowie Texte von Max Wechsler, Hans Rudolf Reust, Urs Staub, Marcus Steinweg und ein Interview zwischen Jacqueline Burckhardt und Susanna Kulli. Dazu werden die teilweise vergrifenen Künstlergespräche noch-

Roman Signer, Säule,1978,installiertimUntergeschossderGalerie Wilma Lock. (Bild: Roman Signer)

John Armleder, Furniture Sculptures, 1990 in der Galerie Susanna Kulli an der Vadianstrasse in St.Gallen. (Bild: Heinz Köppel)

SAITEN 06/2017 KULTUR 51

Kunst Und jetzt – gehe ich Die Musikerin und Jazzpianistin Vera Kappeler erinnert an den grandiosen Künstler Andreas Walser (1908–1930). Zu sehen ist die als Experiment angelegte Ausstellung im Bündner Kunstmuseum in Chur. Text: Ursula Badrutt

ten Schafen von Andreas achtung zuteil. «Es scheint, als ob das, was Walser entgegen. Er, der mit er hinterlassen hat, eine starke und nach- dem Gefühl aufgewachsen ist, haltige Energie in sich trägt – eine geballte am falschen Ort zu sein, hat Ladung an Tempo, Talent, Passion und in vielen Briefen und Texten Emotionen, die bis heute bewegt und an- über sein Befinden Auskunft regt», sagt Vera Kappeler. gegeben. «Mama, wieso bin ich nicht in Frankreich geboren? Die Region in der Welt Ich habe mich in der Richtung geirrt… Dein Land ist zu klein «Andreas Walser. Und jetzt – gehe ich» ist für dein Kind. Seine Berge tun nicht die Hauptausstellung, die das Bündner mir weh. Ich gehe…». Das Zitat Kunstmuseum in seinem Neubau zeigt. steht über dem Bett, das aus Sie ist in dem als Labor bezeichneten Raum dem Lot verzogen, leer und im zweiten Obergeschoss eingenistet, weiss und mit zerwühltem eine Kabinettausstellung. In den unterirdi- Duvet in einer Ecke steht. Die schen Ausstellungsräumen wurde parallel Berge, die weh tun, bringt zu Walser erst eine erstaunlich aktuelle Andreas Walser in einer Wiederentdeckung präsentiert: Anna Loch Tuschezeichnung zu Papier, als und ihre grossformatigen Malereien von wären sie allesamt Ungeheuer, Blumen, Bergen und Blütenblättern, Adlern Drachen, die es auf den jungen und Hirschen. Mann abgesehen haben, der Anna Loch, eine einstige Neue bis auf die Knochen nackt aus Wilde aus Deutschland, wird gefeiert und dem Bild, aus dieser Enge dann vergessen, weil sie sich 1988 vom zu fliehen versucht. Ein Skelett, Kunstbetrieb zurückzieht, in Thusis weiter- aber eines, das alle Sinne bei- arbeitet, später in Promontogno im sammen hat. Bergell 2014 50-jährig stirbt. Ab 3. Juni ist Es ist das Flüchtige, das das Schafen des 1953 in Chur geborenen sich durch die Ausstellung Fotografen Hans Danuser zu sehen, zieht. Das zeigt sich auch in der gefolgt von Not Vital ab September, dazu Tuschzeichnung Ohne Titel Präsentationen aus den Sammlungs- Andreas Walser: Skelett vor Berglandschaft,1929. (schwebender Balcon) von 1929, ein Gelän- beständen. der zwischen Wolken, Pfeile deuten Be- Ist das eine programmatische Ein Augenpaar auf schräg gestellter Wand. wegung an, eine Pirouette. Oder im Rückbesinnung auf das Eigene, auf Bünd- Sonst nichts. Es sind die Augen von mit dem Wort «Morphine» beschriebenen ner Kunst, das Regionale? Im Gegenteil! Andreas Walser. Noch vor dem ersten Pinselstrich in einer lichten Komposition Aber es könnte mit der Erkenntnis zu Schritt in den Raum entsteht ein Sog, dem mit zwei Köpfen. tun haben, dass Weltgewandtheit und man sich nicht entziehen mag. Die Augen Weltofenheit sich dort manifestieren, wo blicken seltsam abwesend und konzentriert Tastende Annäherung der Herkunft selbstverständliche Wert- zugleich, laden ein und aus, weisen weiter schätzung widerfährt. –weiterindieAusstellung,ladenein Der Musikerin Vera Kappeler, die sich seit vorzudringen, sich dem Schafen des 1908 vielen Jahren mit dem Leben und Werk Andreas Walser. Und jetzt – gehe ich: in Chur geborenen und 1930 in Paris ge- von Andreas Walser beschäftigt, für ein bis 16. Juli, Bündner Kunstmuseum Chur. storbenen Künstlers zu nähern, sich an die- halbes Jahr diese Plattform zu bieten, ist ein buendner-kunstmuseum.ch sen «Sohn der Berge – selbst ein wenig fulminanter Entscheid des Hauses und Berg», wie er im Gedicht Le balcon schreibt, seines Direktors, Stephan Kunz. Die Jazz- heranzutasten. «Ich sage euch, die Nacht pianistin hat mit Bühnenbildner Duri ist heller als der Tag!» Bischofund Lichtdesigner Roger Stieger zusammengearbeitet und eine Gesamt- Das Flüchtige, das bleibt collage entwickelt, zu der auch Musikerin- nen, Schauspieler, Schülerinnen und Die Inszenierung ist von latentem Pathos, Schüler der Kantonsschule sowie das Jun- die Ausstellungsarchitektur von schlichter ge Theater Graubünden gehören, die Rafnesse, ein warmes Nachtlicht holt eigens entworfene Programmpunkte zur die Bilder punktuell ins Zentrum, Architek- Ausstellung beisteuern. turmodelle von Wohnsituationen als Mo- Die meisten der gezeigten Werke mente des Lebens akzentuieren etwas kommen aus Privatbesitz, waren nie öfent- Biografisches, Intimes. Dabei ist alles aus lich zu sehen, und fast alle sind im letzten der Mitte weg gerückt, in die Ecken gescho- Lebensjahr Walsers entstanden. Schon ben und von einem flatternden Rhythmus allein darin spiegeln sie etwas von der unterlegt. Hier wird nicht nur den Werken, Intensität und Produktivität, von der Lei- sondern auch einem Menschen, der ein denschaft dieses kurzen Lebens. Andreas Abwesender ist, eine Bühne geboten, auf Walser pflegte Freundschaften mit Ernst der er neu aufleben kann, eine Bühne, die in Ludwig Kirchner, Jean Cocteau, Klaus dieser Art in Ausstellungsräumen für Mann, Pablo Picasso, genoss Bekanntheit. Kunst sonst kaum zu finden ist. War Walser nach seinem frühen Drogentod Die Musikalität und Poesie im Ver- bis in die 90er-Jahre fast vergessen, Porträt Andreas Walser, nach 1924. Kirchner Archiv, und Entrücken kommen dem staunenswer- wird seinem Werk heute zunehmende Be- Wichtrach/Bern. (Bild: Ernst Ludwig Kirchner)

SAITEN 06/2017 KULTUR 53 Kunst Himmelherrgottsupernova «Melancholie durch Heiterkeit belästigt»: Markus Lüpertz setzt den Ernst heiteren Angrifen aus. Sein Gemälde ist einer der wohlinszenierten Kippmomente in der grossen Himmelsschau zum 25-Jahr- Jubiläum der IG Halle im Kunstzeughaus Rapperswil-Jona: «Out of the Blue – Aus heiterem Himmel.» Text: Kristin Schmidt

«Pssst, Friedrich malt Himmel.» Brachte Friedrich’scher Tradition als transzendenten Galaxien und am Schluss zurück zur Sonne Caspar David Friedrich den Himmel auf die Raum. Blau oder schwarz spannt er sich durch ein schwarzes Loch. Zurück zur Leinwand, durfte ihn niemand stören. über das Format, leuchtend weisse Farb- Erdenschwere – oder doch nicht so ganz. Denn Himmel zu malen war dem grossen spuren verleihen ihm Plastizität und holen Alles will hinauf, will fliegen, himmelhoch. Melancholiker Gottesdienst. Dies in zugleich das Licht ins Bild. Doch selbst Roman Signers Helikopter einer Zeit, als der Himmel längst verwelt- Überhaupt das Leuchten: Wie lässt sind am Brummen gehindert, die Rotorblät- licht wurde. Vorbei die Zeit, als Heilige es sich bannen? In welchen Farben? ter eingeklappt, verpackt. Ausgebremst? in echtgoldenen Himmelsnischen standen In welcher Technik? Die israelisch-schwei- Auf die Balance kommt es an. und Engel auf aufgebauschten Wolken zerische Künstlerin Naomi Leshem foto- Diese Schwebe zwischen heiterem sassen. Der Himmel war ein ästhetisches grafiert den gleissenden Himmel über Lan- Abheben und bedrohlichem Kippen hat und meteorologisches Gebilde geworden. debahnen israelischer Militärflugplätze. der St.Galler Andrea Corciulo perfekt in So konnte Goethe den Romantiker Auf einzelnen Bildern der Serie steht eine Bilder übertragen. Das ganze Dilemma, die Friedrich um Bilder für einen Wolkenatlas Frau mitten auf der Landebahn, verletzlich grosse Sehnsucht nach Leichtigkeit und bitten – erhalten hat er sie selbstverständ- und ins Bewusstsein rufend, dass es die vermaledeite Bodenhaftung – in diesen lich nicht. der Mensch ist, der diese Bahnen gebaut Collagen trefen sie aufeinander, in diesen Künstlerisch interessant geblieben hat. Collagen und in der gesamten Ausstellung. ist der Himmel trotz aller Säkularisierung. Trefich studieren lässt sich dies in der Hors-Sol und auf dem Mond Out of the Blue – Aus heiterem Himmel: aktuellen Ausstellung der IG Halle. Es ist bis 30. Juli, Kunstzeughaus Rapperswil-Jona die 25. des Rapperswiler Kultur- und Immer wieder verändert der Mensch den ighalle.ch Kunstvereins und die letzte unter der Boden unter dem Himmel und allzu oft zum Bilder: Leitung von Peter Röllin. Gekonnt platziert Schlechteren. So zeigt Georg Aerni in Edy Brunner vor seiner Zeitrafer-Installation Apollo ist sie im Obergeschoss des Kunst(Zeug) der Fotoserie El jardín de los ciclopes die 11, 1969. 23’688 Farbfotos von der Live-Übertragung Hauses Rapperswil. Hier, wo der ele- Plastikplanen, mit denen nicht nur die der Mondlandung 21. Juli 1969. © IG Halle / Peter gant geschwungene Dachaufbau wellen- Hors-sol-Erdbeerkulturen von der Sonne Röllin. förmig bewegte Ausblicke in den Südspaniens abgeschirmt sind, sondern Georg Aerni: Reveque I, aus der Serie El jardín de los Himmel freigibt, eröfnen nun Künstlerin- gleich ein vollständiger Landstrich. Ähnlich ciclopes, 2012 (El Ejido östlich der Stadt Almería in Andalusien). © Georg Aerni / Galerie Bob Gysin, nen und Künstler ihre Ansichten auf drastisch sind die Umformungen der Zürich Himmelsdinge. Landschaften in China, fotografisch festge- halten von Ferit Kuyas. Hier tritt der Wolkenlos und verletzlich Himmel zurück, um bald darauf umso mäch- tiger ins Bild zu drängen wie etwa in Eine Rückkehr zur göttlichen Ordnung ist der gewaltigen Wolkenformation auf einer nicht zu erwarten, dies zeigt sich bereits im Fotografie Markus Gislers. Treppenaufgang mit der Gouache Der Längst sind die Himmelsgrenzen Engel flieht des niederländischen Surrealis- verschwunden und andere Sphären ten Lucebert. Faszinierend sind die drängen ins Bild. Ein Meilenstein war die höheren Sphären aber auch ohne geflügelte Mondlandung 1969. Edy Brunner hat oder strahlenumkränzte Wesen. So lässt diesen Aufbruch damals in 23’688 Einzel- Andreas Hofer in Raum für Frau Angelico die bilder zerlegt und in einem zehn Meter Heiligen einfach weg, zurück bleibt die langen Tableau wieder zusammengesetzt. sorgfältig konstruierte Frührenaissanceku- Der in Düsseldorf lebende Ostschweizer lisse. Der 1936 in Berlin geborene, seit Thomas Stricker reist noch weiter. Dank 1991 im Zürcher Oberland lebende Maler virtuell montierter Originalaufnahmen Werner Schmidt malt den Himmel in der NASA und ESA geht es bis in andere

54 KULTUR SAITEN 06/2017 Musik «Platz da!» Das Parkplatzfest 2017 dauert drei Tage und beschäftigt sich mit verschiedenen städtischen Aufwertungs- und Verdrängungsprozessen – inklusive Musik und Futter. Text: Corinne Riedener

tik. Wer von einer solchen, auf Rendite ausgerichteten Stadtentwicklung profitier- te, und wer auf der anderen Seite un- erwünscht sei und vertrieben werde, liege auf der Hand: «Punks müssen der 340. Gartenbeiz weichen. Eckkneipen hippen Biotempeln. Günstige Wohnungen Büro- komplexen.» Für den Grabenhalle-Parkplatz hat die Gruppe noch keinen konkreten Plan, dafür viele schöne Worte parat: «Ich möchte nicht Standortfaktor, nicht Polier- mittel für das Stadtimage, keine Bilanzzeile des Unternehmens St.Gallen und nicht Komplize der Monotonie und Tristesse der bürokratisierten Stadt sein, in der alles zugewiesen, reglementiert, fertiggeplant, überwacht und geputzt ist. Ich will ein lauter Ort sein, von Menschen in Besitz ge- nommen und gestaltet, wo niemand die Was vor zehn Jahren als politkulturelle am Freitagabend. Dort werden Stadt- Konsumbedürfnisse anderer befriedigen Intervention begann, hat sich mittlerweile zu rätin Maria Pappa (SP), der Hamburger muss. Ich will werden.» einem dreitägigen Event gemausert: das Aktivist Florian Kasiske, Stadtparlamenta- alljährliche Parkplatzfest der Grabenhalle. rier Etrit Hasler (SP) und die Dozentin Bonsoir Capital Youth Den Anlass dazu gaben damals die Park- Maren Schreier (Soziale Arbeit) über die plätze vor der «Halle für alle», die aufgeho- St.Galler Stadtentwicklung und über Wir sehen, es gibt weiterhin Diskussions- ben werden sollten. Das ist zwar bis heute mögliche Widerstandsstrategien gegen die potenzial beim Dauerbrenner Stadtplanung. nicht geschehen, soll nun aber bald der Verwertungs- und Verdrängungslogik Damit die ganze Chose nicht zu ernst wird, Fall sein. Soll. diskutieren. Und nicht zuletzt auch über ist das Parkplatzfest auch dieses Jahr Die St.Galler Grabenhalle versteht den Vorplatz der Grabenhalle sprich wieder mit ordentlich Musik und anderem sich als permanente Intervention ins über die Parkplätze, die in hofentlich ab- umrahmt. Am Donnerstag nach dem Film ist Stadtgeschehen, als Ort zur Schafung sehbarer Zeit verschwinden. PingPong angesagt zu den Klängen von öfentlicher und gemeinschaftlicher (Frei-) DJ Naurasta Selecta. Am Freitag nach dem Räume. Seit dem ersten Fest wurde über Hallo Gentrifizierung Podium gibt Niels van der Waerden Protest- eine alternative Nutzung des Parkplatzes songs zum besten. Er singt die «Greatest diskutiert. Und nicht nur das: Es wurden Der Diskussionsstofan diesem Abend Hits der politischen Musik, aber auch allerlei und werden regelmässig auch andere dürfte den Anwesenden jedenfalls nicht so Edelschnulzen, Galgenlieder, Mitgröl- raum- und stadtpolitische Fragen gestellt. schnell ausgehen. Auch angesichts dessen, klassiker und Gemütsfetzen», heisst es in Mal lauter, mal leiser. dass man bei der Stadt das Wort Gentrifi- der Ankündigung. zierung bis heute eher ungern in den Mund Der Samstag ist fürs Fest des Buy Buy St.Pauli nimmt. Lieber redet man von «Verschie- Festes reserviert. Ab 15 Uhr läuft Musik bung» oder noch lieber: von «Aufwertung». aus allerlei Ecken der Schweiz, zum Dieses Jahr stehen verschiedene Aufwer- Sicher, das Bleicheli- oder das St.Leopard- Beispiel von Haubi Songs (Luzern), Ellas tungs- und Verdrängungsprozesse im quartier wurden in den vergangenen (Aargau) und Pariah (Thurgau). Der Eintritt Zentrum. Den Auftakt am Donnerstag Jahren durchwegs «aufgewertet», jeden- ist wie immer frei, dazu gibt es Futter macht der Film Buy Buy St.Pauli von Irene falls sind sie kaum wiederzuerkennen, und verschiedene andere Attraktionen, Bude, Olaf Sobczak und Stefen Jörg. Die so gesittet und gewerbeorientiert wie es etwa eine Siebdruck-Station. Ab 22 Uhr – bewegende Dokumentation zeigt den dort heute zugeht. Gewohnt und gelebt wird hallo Amtsschimmel! – geht das Fest Kampf um die legendären Esso-Häuser in in diesen Quartieren aber nur noch be- drinnen weiter. Gran Noir aus Zürich ma- Hamburg, einen Plattenbau-Komplex aus dingt, zumindest in den unteren Preisklassen. chen gitarrenbetonten Alternativrock, den 60ern, der 2014 abgerissen wurde. Das heutige Bild ist von Büros und Ge- was sowohl Muse- als auch Sludge-Fans 220 Wohnungen hatten sich darin be- schäften geprägt, vom Mietpreis per Quad- gefallen dürfte, wie die Grabenhalle funden, Demonstrationen und Unterschrif- ratmeter. schreibt. Danach spielen Artlu Bubble & tensammlungen wurden organisiert, um Hinter solchen «Verschiebungspro- The Dead Animal Gang aus Bern, eine den Abriss zu verhindern. Im Film wird die zessen» stehen in der der Regel öko- Mischung aus rotzigen 60er-Gitarren und Lage aus verschiedenen Blickwinkeln nomische Interessen, sagt die Politgruppe folkig-süssen Gesängen. Den Muskel- geschildert, mit Statements von zahlreichen der Grabenhalle: «Die öfentliche Hand, kater zum Schluss kann man sich dann bei Aktivisten, Bewohnerinnen, Lokalpolitikern die Herren Investoren, die Eliteuniversität, Capital Youth aus Genf einfangen: und Investorinnen, inklusive Klobürsten- Mieterinnen und Mieter mit unterschiedli- Pop-Punk à la Ramones, aber von heute. Demo und Megafon-Tanz. Irene Bude und chen Portemonnaies, die Autos und die Stefen Jörg werden am Donnerstag anwe- hysterische Parkhauslobby, Immobilienhaie Parkplatzfest 2017: send sein und Auskunft geben über die und Firmen konkurrieren um die besten 22. bis 24. Juni, Grabenhalle St.Gallen Entstehung des Films und die heutige Situa- Filetstücke des begehrten städtischen grabenhalle.ch tion in Hamburg. Raums.» Die Stadt als Ganzes solle «unter- parkplatzfest.ch Der Film und die darin aufgeworfe- nehmerisch» geführt werden, sei den nen Themen sollen unter anderem als tristen Regeln des Marktes und der ökono- buybuy-stpauli.de Grundlage für Tag zwei des Parkplatz- mischen Verwertung unterworfen, festes dienen, für die Podiumsdiskussion hochpoliert von Standort- und Imagepoli-

SAITEN 06/2017 KULTUR 55 MILITÄRKANTINE st.galen

06) Der Gartenstuhl des Monats Bätig Stuhl Modell 10 Anwendun: Inn"n#n$a#ss"n. Mat"ralien: %&'zf)c*" #n$Rck"n,"*n"m&'z"*na#f­ ."z/."n"n PVC-L"&s'"n, G"s'",, a#s0"#"rv"rz&nk'"m R#n$r/*1, H&n'"r23ss "ckv"rs')rk',K#ns's'/24.5"&'"1. E$g"nscaen: %'ap",ba1, abs/,#'w&''"r#n.sb"s')n$&.6 Op'(on: PVC-L"&s'"n&n$&v"rs"nFrb"n"r*),',&c*(w&r z. 8.*ab"n$&" ."5b"n). 365 Tage ofen - Militärkantine St.Gallen -Gartenr"staurant mit saisonaer Küche aus biologischen und regionalen Pdukten Kulturförderung Kunst Die Crowd redet mit Der geile Block von Trogen Die Stiftung Erbprozent Kultur geht in der Kulturförderung neue Wege: Sie lädt Menschen ein, ein Prozent ihres Vermögens der Kultur zu vererben. Im Mai wurden erste Beiträge vergeben. Text: Martina Kammermann

Die Idee entstand 2014 im Vorfeld des zudem beteiligen sich immer mehr Kultur- Festivals «Kulturlandsgemeinde» in Appen- interessierte an Crowdfunding-Aktionen. zell Ausserrhoden: Wie wäre es, wenn Da fragt sich, ob es überhaupt noch neue ganz viele Privatpersonen einen kleinen Förderinstitutionen braucht. «Es gibt Teil ihres Vermögens der Kultur vererben durchaus Lücken im System», sagt Ge- würden? 2015 wurde aus dem Gedanken- schäftsführerin Widmer. «Für Produktionen spiel ein konkretes Projekt: die Stiftung oder Tourneen finden Künstler oft eine «Erbprozent Kultur». Finanzierung. Was zu kurz kommt, sind die In den vergangenen zwei Jahren hat Zeiten dazwischen.» Um sich künstle- sich die Stiftung mit Unterstützung von risch zu entwickeln, brauche es Zeiten des 17 Deutschschweizer Kantonen organisa- Innehaltens: «Hier herrscht ein riesiges torisch in Form gebracht und ein eigenes Bedürfnis, und unter anderem hier wollen Kulturfördersystem entwickelt: Einzel- wir aktiv werden. Unsere Botschaft ist: Wir personen können mittels einem Erbver- vertrauen den Kulturschafenden. Sie sprechen ein Prozent ihres Vermögens der werden das für sie Sinnvolle mit der ge- Stiftung vermachen. Alle Beteiligten wonnenen Zeit anfangen.» dürfen mitreden, was mit dem bestehen- den Stiftungskapital geschehen soll. Nach Jetzt fliessen erste Gelder Leila Bock ist wieder da und eröfnet, deren Tod fördert die Stiftung mit dem auf den Nagel zwei Jahre nach ihrem Gei- geerbten Geld das Kulturschafen der Diese Botschaft spiegelt sich denn auch in len Block damals in Rotmonten, einen nächsten Generation. den Beiträgen, die am 6. Mai in Herisau neuen und noch viel geileren Block: das erstmals vergeben wurden. Es gibt drei Ar- Cornelia-Haus eingangs Trogen. «Schöne Die Crowd redet mit ten von Förderungen: Aus zwölf nominier- Aussicht» prangt in grossen Lettern an ten Gruppen wurden zwei ausgelost, die in der Fassade des früheren Versandhauses. Die Stiftung Erbprozent verbindet die Idee Form von je 30’000 Franken Zeit zum Hier sollen Lofts und Wohnungen entste- einer konventionellen Stiftung mit dem Entwickeln erhalten. Die Glücklichen: Nad- hen, doch bis es soweit ist, setzen die Gedanken der Schwarmfinanzierungen wie ja Zela und Band aus Zürich und die Genfer Besitzer, die Architekten von Archplan, auf etwa Crowdfunding. «Am Anfang einer Theater-Compagnie Chris Cadillac. Mit Zwischennutzungen. Die St.Galler Künst- Stiftung steht oft der Tod einer Person, die 40’000 Franken wird der Musikclub und lerin Anita Zimmermann hat seit einiger festlegt, was sie fördern will», sagt Ge- Festivalveranstalter Bad Bonn wertge- Zeit hier ihr Atelier, und jetzt stürzt sie sich schäftsführerin Esther Widmer. «Wir bauen schätzt. Sechs Einzelkünstler erhalten mit für drei Wochen wieder in ihre andere auf der Zivilgesellschaft auf und halten insgesamt 20’000 Franken die Möglichkeit, Existenz als Leila Bock und plakatiert im den Stiftungszweck bewusst ofen, damit sich mit einem Mentor oder einer Mentorin Dorf, was am 9. Juni startet: eine drei- man ihn dem Zeitgeschehen anpassen ihrer Wahl auszutauschen. wöchige Show (Anita Zimmermann mag kann – unsere Erbversprechenden sind so- Eine davon ist die Zürcher Künstle- das Wort) mit 30 Kunstschafenden aus zusagen unsere Crowd.» rin und Animationsfilmerin Charlotte der Ostschweiz und aus Berlin. Bis jetzt haben 80 Personen ein Waltert. «Das Mentoring ist für mich eine Die Bar ist bei unserem Besuch Erbversprechen abgelegt. Eine davon ist sehr nützliche Unterstützung. So kann ich Mitte Mai schon gebaut, «die Bar ist das die 67-jährige, im Kanton Zürich wohnhafte gezielt ein Projekt auf einen guten Weg Herz», sagt die Initiantin. Die meisten Susanne Leuzinger. «Die Idee hat mich bringen – ohne dass ich davor ein fixferti- Arbeiten werden erst noch hinzukommen. sofort überzeugt», sagt sie. «Hinter den ges Konzept abliefern muss», sagt die Im Leerzustand ist umso eindrücklicher meisten Stiftungen stehen sehr wohlhaben- 40-Jährige. Welche Person sie als Mentor zu sehen, wie grosszügig das Gebäude ist de Leute. Hier können sich unabhängig wählen wird, weiss sie noch nicht. «Ich und wie gewaltig das Licht in die hallen- von der Höhe des Vermögens alle engagie- kann völlig frei wählen, deshalb möchte ich artigen Räume fällt. Eine schöne Aussicht ren.» Auch im Verhältnis mit den Erbinnen nichts übereilen, sondern mir gut überle- auch im Innern, mit viel Platz, wie er der und Erben sieht die ehemalige Bundes- gen, wo mich Inputs von aussen wirklich Kunst in Gruppenausstellungen sonst richterin, die sich auch im Stiftungsrat weiterbringen können.» kaum je zur Verfügung steht. «Grosse Räu- engagiert, kaum Konfliktpotenzial: «Da es Die aktuellen Geldbeiträge stam- me machen den Geist auf, das ist die nur um ein Prozent geht, werden sie men allesamt aus Erb-Vorlässen, also schönste Art von Kulturförderung», sagt ein solches Erbversprechen nicht übel neh- Schenkungen. Bis das Erbsystem wirklich Anita Zimmermann. Und als Leila Bock men.» greift, werden noch ein paar Jahre, wenn befreundete Künstlerinnen und Künstler in nicht Jahrzehnte vergehen. Widmer sieht den Block einzuladen, dieser Moment «Wir schenken Zeit» darin kein Problem: «Das Interesse für sei für sie «wahnsinnig glückbringend». Mit Vorlässe ist bis jetzt beachtlich, und jetzt dabei ist fast alles, was Rang und Namen Wer ein Erbversprechen abgelegt hat, kann werden wir einer breiteren Öfentlichkeit in der Region hat – die Namen finden sich die Förderstrategie mitgestalten und erst bekannt.» Ihr nächstes Ziel ist, das auf der Website geilerblock.ch. Ofen ist konkrete Vorschläge machen, welche Erbprozent in der ganzen Schweiz zu etab- die Show an drei Wochenenden, jeweils Künstlerinnen, Künstlergruppen oder Insti- lieren. Einen festen Vergaberhythmus 10 bis 24 Uhr. tutionen gefördert werden sollen. Zu- will die Stiftung noch nicht festlegen. «Wir Zu den Ausstellungen hinzu kommt dem arbeitet die Stiftung mit Scouts und arbeiten mit dem, was wir haben.» Widmer eine imposante Zahl von «Schnörkel- Experten, die das kulturelle Geschehen geht aber davon aus, dass es bereits texten». Kunstprofis, Museumsmacherin- in allen Regionen der Schweiz beobachten dieses Jahr eine zweite Vergaberunde ge- nen, Journalisten reden freitags und und ebenfalls Vorschläge einbringen. Teil- ben wird. sonntags über ein von ihnen gewähltes weise wirkt eine professionelle Jury mit. Thema: Roland Wäspe, Nadia Veronese, In der Schweiz gibt es eine im inter- erbprozent.ch Lorenzo Benedetti, Kristin Schmidt, Ursula nationalen Vergleich starke staatliche Badrutt, Josef Felix Müller, Agatha Nisple, Kulturförderung und zahlreiche Stiftungen, Corinne Schatz, Jordan Theodoridis, Ueli

SAITEN 06/2017 KULTUR 57 Geschichte Vogt, Margrit Bürer, Isabelle Chappuis, Marcel Elsener und Hanspeter Spörri. Am Mein Vater, der Antifaschist Samstag gibt es Vinyl mit Germann/ Erich und Romy Günthart gingen im roten Zürich der 1930er- Lorenzi und Tanz. Jahre auf Spurensuche. Und tauchten tief in den klandestinen Unter- Leila Bock sagt: «Man muss die Leute fördern, die hier bleiben und hier ar- grund des antifaschistischen Kampfes ein. beiten. Künstler brauchen Auftrittsmög- Text: Ralph Hug lichkeiten.» Leila Bock schreibt: «Im Heimspiel werden die hier lebenden Künst- Eigentlich wollte Erich Günthart nur etwas aus Deutschland spielen in dieser ler nur in Ausnahmen gezeigt; aus mehr über seinen Vater Walter Günthardt Recherche eine zentrale Rolle. Das führt Qualitätsgründen, sagen sie im Museum. (1911–1971) wissen, doch dann uferte die vor Augen, welch internationale Bedeutung Hier muss ich mich wehren. Wir haben familiär gedachte Recherche aus. Mehrere das rote Zürich im antifaschistischen ganz tolle Kunstschafende in der Stadt. Jahre forschte der pensionierte Versiche- Kampf hatte. Mittelpunkt des proletari- St.Gallen ist sehr konservativ und rungskadermann, der in St.Gallen wohnt, schen Netzwerks war das genossenschaft- aufgeräumt. Ich finde genau deshalb die in den Archiven. Und heraus kam ein zeitge- liche Café Boy im Arbeiterquartier Sihlfeld, Kunst umso wichtiger. Nicht die internatio- schichtliches Panorama, das viel zu wenig das noch heute existiert. Dort traf sich nalen Werte. Sondern die Kunst, die in bekannt ist. Das soeben erschienene die linke Szene zum Gespräch. Und zum diesem Biotop entsteht.» In der Stadt und Buch Spanische Eröfnung 1936,daserzu- Schachspiel. Dies verlieh dem spannenden in der Ostschweiz gebe es eine starke sammen mit seiner Tochter, der Literatur- Buch von Erich und Romy Günthart auch Of-Szene. Ihr bietet der Block von Trogen, dozentin Romy Günthart verfasst hat, bringt den Titel: Spanische Eröfnung. ebenso wie die Ausstellungsreihe neues Licht in die Szene der antifaschisti- Hiltibold, die Zimmermann mit Marianne schen Emigration. Erich und Romy Günthart: Spanische Eröfnung Rinderknecht in der St.Galler Goliathgasse Walter Günthardt lebte in den 1936. Rotes Zürich, deutsche Emigranten und der betreibt, eine temporäre Plattform. 30er-Jahren in Zürichs Arbeiterviertel. Er Kampf gegen Franco, Chronos-Verlag Zürich 2017, ca. Fr. 32.– Leila Bock stellt klar: «Es geht mir nicht war Schreiner, Gewerkschafter, Kommu- darum, alte Häuser zu retten, sondern al- nist und Gemeinderat. Und vor allem lein um den kulturpolitischen Aspekt.» (Su.) Antifaschist. Der Kampf gegen Hitlers Terrorregime dominierte damals das Den- ken und Handeln der Linken. Als nach 1933 immer mehr politisch Verfolgte aus Nazi-Deutschland ins Land strömten, fanden sie in den Mansarden und Dachzim- mern von Zürcher Arbeitern Unterschlupf. Viele heimlich und getarnt, andere ofziell mit Bewilligung. Auch Günthardt hatte an der Eschenwiesenstrasse 30 einen Untermieter: den später berühm- ten und heute weitgehend vergessenen Schriftsteller Ludwig Renn (1889–1979), der auf dem Weg nach Spanien war. Renn trug den Decknamen «Klaus». Als Dank für die geleisteten Dienste schenkte er Günthart eine Farblithografie des Geiler Block: Berliner Malers Heinrich Zille. Darauf war 9. bis 25. Juni, Cornelia-Haus Trogen Günthart zeitlebens stolz. geilerblock.ch Dreh- und Angelpunkt der Polit- aktivitäten war der Spanische Bürgerkrieg. Er brach im Juli 1936 aus und elektrisierte Theater das linke Milieu, weil er die entscheidende Frage aufwarf: Kann man den Vormarsch Neu im 111 des Faschismus in Europa noch stoppen? Viele engagierte Arbeiter, unter ihnen Im St.Galler Theater 111, dem einstigen zahlreiche ohne Job, drängte es nach Spa- Spielort des Kinok in St.Fiden, nistet nien. Auch Walter Günthardt. Doch sich ein neuer Mitspieler ein: Das Klima Szene-Spitzel und die wachsame Bundes- nennt sich die Theater- und Veranstalter- anwaltschaft vereitelten den Versuch truppe um Eveline Ketterer und Dietmar einer Gruppe um den legendären Haude- Paul. Nach vier aufreibenden Jahren gen Otto Brunner, illegal über die fran- als Tourneetheater sei es ein Glück, hier in zösische Grenze zu kommen. Der Bundes- St.Gallen einen festen Spiel- und Pro- rat erliess im August ein formelles Teil- duktionsort gefunden zu haben, sagt nahmeverbot. Er wollte damit die starke Eveline Ketterer. Zum Auftakt gibt es im linke Solidaritätsbewegung niederhalten, Juni einen Abend mit Filmen von deren revolutionäres Potenzial er fürchte- Schweizer Nachwuchs-Filmemachern un- te. Günthardt machte im Gegensatz zu ter dem Titel GuckKasten.Theatralisch anderen Kollegen keinen zweiten Versuch, richtig los geht es dann am 1. September nach Spanien zu gelangen. Sonst wäre mit einem eigens entwickelten Stück auch er einer der 800 Schweizer Spanien- zum legendären und immer noch nicht kämpfer geworden. restlos geklärten Säntismord am Ehepaar Erich und Romy Günthardt erzählen Haas vom Winter 1922. (Su.) in ihrem Buch nah an den zeitgenössischen Quellen die Zürcher Lokalgeschichte klima-das-theater.ch der Spaniensolidarität im Jahr 1936. So de- tailgetreu wie niemand zuvor. Hans Beimler, Hans Kahle, Hans Marchwitza und andere herausragende Persönlichkeiten

58 KULTUR SAITEN 06/2017 Geschichte Musik Fundgruben, die ihresgleichen suchen Alperose Beschamelsosse Unspektakulär und unglaublich reichhaltig – das «Jahrhundertwerk» des Chartularium Sangallense und warum es solche Gewalts-Editio- «hermann hesse, chum ämal cho ässe susch wird's chalt und das wär furchtbar nen braucht. schad» Text: Peter Müller Ein Album auf CD, 2017? Und wie wird Kürzlich erschien Band 13, jetzt fehlt nur In den Festreden der Vernissage, an der diese vertrieben, mit der Postkutsche? Nüt noch Band 2 – dann liegt das Chartularium Band 13 vorgestellt wurden, schwangen isch! Das Erstlingswerk von Rona wird Sangallense vollständig vor. Als kurzweilige Freude und Stolz, aber auch Erleichterung der Sache angemessen mit dem Cirque de Abendlektüre eignen sich die Bände kaum. mit. Die Beteiligten brauchten einen langen Loin unter die Leute gebracht. Rona ist, Das Chartularium umfasst für die Jahre Atem. Die Arbeit dauerte über 40 Jahre wie Sänger Michael Finger sagt, nämlich die 700 bis 1411 alle Urkunden der Stadt und und kostete viel Geld. Das Vorgängerwerk einzige Band mit einem eigenen Zirkus. Region St.Gallen, des Landes Appenzell hatte sich weitgehend auf die Urkunden Die multitalentierte Truppe um sowie angrenzender Gebiete, nüchtern- des St.Galler Stiftsarchivs beschränkt, das Finger und die ehemalige hop o’my thump wissenschaftlich ediert. Jedes handschrift- Amtsarchiv des Klosters St.Gallen. Für Sängerin Franziska Schiltknecht begnügt liche Original ist wortwörtlich wiedergege- das Chartularium wurde der Radius stark sich natürlich auch nicht mit einer be- ben. Dazu gibt es Anmerkungen und eine ausgeweitet. Man trug Urkunden aus über sofenen Blaskapelle, sondern greift statt- kurze Zusammenfassung des Inhalts. 100 Archiven in ganz Europa zusammen. dessen selbst in die Saiten, was, wie Hilfreich sind auch die Wort- und Sachregis- Projektleiter der Bände 3 bis 13 war Stefan dem Album entnommen werden kann, die ter am Ende jedes Bandes. Sonderegger, Stadtarchivar der Ortsbür- richtigste aller möglichen Entscheidungen Eine Fundgrube für Fachleute gergemeinde St.Gallen. Das Kernteam war. aus Geschichte, Germanistik, Mittellatein, bestand aus ihm, Ursula Hasler und Otto P. Die gleichnamige Scheibe Rona Archäologie oder Theologie also – doch Clavadetscher. enthält 15 abwechslungsreiche Lieder, kom- kommt das Mammutwerk auch der Allge- poniert von Finger und der Band selbst. meinheit zugute. Schon jetzt ist klar: Die Welt im Tagebuch Den Auftakt macht eine funkige Forderung Das Material, das in dieser Fülle erstmals nach mehr Liebe: Mais Amor. Spätestens greifbar ist, wird den Blick auf die mittel- Wichtig zum Verständnis der Vergangen- wenn in der letzten Strophe Capelli-Gipfel alterliche Geschichte St.Gallens und heit sind neben Quellentexten wie den und Pirelli-Kalender «us Liebi» besungen der Ostschweiz verändern. Das gilt zum Urkunden des Chartularium Sangallense werden, ist man gewarnt: Die Bande Beispiel für die Schenkungen von weltli- aber auch literarische Werke. Im Fall versteht was von Gebäck und scheut sich chem Besitz ans Kloster St.Gallen im der Ostschweiz ragen zwei mustergültige nicht vor doofen Witzen. Darauf folgt Frühmittelalter oder für das Zusammenle- Editionen heraus: die Tagebücher von schon der erste Geniestreich. Das balla- ben von Stadt und Kloster im Spätmittel- Ulrich Bräker (1735–1798) und die riesige deske Schnäggeschüttle bringt das alter. Neues Licht wirft das Chartularium Autobiografie von Johann Heinrich gewisse Etwas, das Kinder und Erwachse- aber auch auf den Alltag – von Bodenver- Mayr (1768–1838). Der eine Autor war ein ne gleichermassen amüsiert, nur aus käufen bis zu Nachbarschaftsstreitigkeiten Toggenburger Kleinbauer, Garnhändler jeweils anderen Gründen. Grenzwertig ist –oderaufdieBündnispolitikderStädte und Schriftsteller, der andere ein Textil- das nie, dafür eine Art vian'scher Poesie. rund um den Bodensee. Und auch für unternehmer in Arbon. Swingbach thematisiert den sprachgeschichtliche Untersuchungen Ihre Texte sind umwerfend. Sie Alltagstrott, «frässend i dem Schisstram bietet es Material. Wie schafte es zum ermöglichen faszinierend diferenzierte z’hocke / und vor Sehnsucht fasch Beispiel das Deutsche, Latein als Urkun- Einblicke in eine schwierige, unkonventio- z’verrecke». Dass damit eventuell das Tro- densprache immer mehr zu verdrängen? nelle Existenz. Beide – Bräker und generbähnli gemeint ist, macht die coole Mayr – hatten ganz eigene Lebensbahnen. Nummer nur noch besser. Das wortlose Ohne Quellen geht es nicht Und vor allem das machte sie wohl zu Biutiful schaft zugleich Unendlichkeit und guten Schreibern, die auch nach aussen zu Ungeduld. Darauf, mit einem nonchalanten Das Projekt Chartularium Sangallense blicken verstanden. Den Leserinnen Sprechgesang und ziemlich viel Arschtritt hat Bedeutung über die Mittelalter- und Lesern eröfnet sich auf Hunderten in der Stimme: «gäg die huere krasse Forschung hinaus. Es erinnert daran, wie von Seiten eine ganze Welt, vom banalsten Muschter / hesch känn Stich». wichtig das sorgfältige, auch sture Aufbe- Alltag bis zur internationalen Politik und Sadsong handelt von einer durch- reiten und Zugänglichmachen von Wirtschaft, in einer Fülle und einem Detail- aus bürgerlichen Liebe, tut dies aber schriftlichen Quellen ist. Im Internet kann reichtum, die ihresgleichen suchen. dermassen plebejisch, dass einem Elefan- man längst nicht alles herunterladen Die beiden Werke sind eine fast un- ten die Tränen kämen. Hier besonders und selbst Volltext-Datenbanken von Zei- erschöpfliche Fundgrube – ob sozialge- deutlich: Eines der wichtigsten Instrumen- tungen und Zeitschriften haben ihre schichtlich, volkskundlich oder literaturge- te von Rona ist die Stimme Schiltknechts, Grenzen. Natürlich braucht es nicht für alle schichtlich. Die Sprache kann bei beiden die Kulisse schaft für das Poetische, Themen eine solide Quellen-sammlung. allerdings eine gewisse Barriere sein. dann wieder Drive bringt für rockige Natürlich reichen oft die Quellen, die ge- Hilfreich sind zudem die ausführlichen Re- Stücke wie Autobahnraststättä oder auch druckt vorliegen. gister. Bemerkenswert auch: Beide Texte bei dem wunderbar schrägen Song Andererseits gilt eben auch: Schon liegen zum ersten Mal überhaupt vollstän- Glöggli, den sie mit astreinem Naturjodel die Ausbeute von zwei, drei Nachmittagen dig gedruckt vor, beide seit 2010. Und einleitet. Appenzell trift Baghdad und in der Bibliothek oder im Archiv kann trotzdem hat man den Eindruck, dass Brä- das zum Refrain des Jahrhunderts: «Alpe- den Blick auf ein Thema spürbar berei- ker wie Mayr in unserer Region bisher rose / Beschamelsosse / Moos ide chern. Noch viel mehr gilt das für grosse, viel zu wenig wahrgenommen worden sind. Hose». Zum Schluss wird gejauchzt. wichtige Themen wie etwa den St.Galler Über die Gründe kann man mutmassen. In Es Tränli ist «vielleicht alles aber Stickereiboom, wo die zugängliche Klar ist: Selbst solche farbig erzählten Tex- auch ganz anders», Rona ist wieder Quellenbasis bis heute reichlich dürftig ist. te finden ihren Weg zum Publikum nicht wortlos sphärisch und Hesse die Art Song, Gerade bei solchen Themen müssen von selber. Sie sind auf Vermittlung ange- die man einrahmen würde, könnte man immer wieder neue schriftliche Quellen er- wiesen. Das gilt auch für das Chartularium es denn. Unverschämt kubanische Klänge schlossen werden. Sonst besteht die Sangallense.MitdemAbschlussder zu Reimen wie «furchtbar schad» – Gefahr, dass man auf seinen Erkenntnissen Edition ist die Arbeit nicht getan. Sie fängt «Herdöpfelsalat» verhelfen zu einem ab- und Urteilen sitzen bleibt. Oder mit seinen erst an. surden schönen Lied. Es bleibt dabei Theorien an der komplexen historischen wiederum changiert zwischen depressi- Realität lediglich vorbeischrammt. Alle Infos. stadtarchiv.ch. vem Sprechgesang und einer ultimativen

SAITEN 06/2017 KULTUR 59 Musik Ruhe in der Tiefe kompromissloser Liebe. Es folgt Am Abgrund,worindieDepression Weg kann man auch noch im Herbst im Zusammenspiel von Finger und Im St.Galler Museumsquartier ist es erst richtig läss, wenn es dort Schiltknecht in einem Märchen aufgelöst wuselt: im Sommer, wenn das Kulturfestival für drei Wochen im In- wird. Fingers erste Rolle in Utopia Blues klingt nach, Musik und Liebe als Medizin, nenhof des Historischen und Völkerkundemuseums gastiert. um das Bipolare in gemeinsamer Gleichzei- Text: Corinne Riedener tigkeit zu beruhigen, umzugestalten – Wesentlich ruhiger dürfte es bei Wallis zu versöhnen? Bird zu und her gehen (18. Juli). Als die Mit Lige am Meer gelingt ein irische Musikerin 2015 nur mit ihrer Gitarre charmanter, verspielter Dialog zwischen auf der Kulturfestival-Bühne stand, rollte den beiden Singenden, Mano-Negra- buchstäblich eine Gänsehaut-Welle übers Groove verhilft der freundlichen Ferien- Publikum. Ebenfalls auf der zarten Seite nummer zum notwendigen Wahnsinn. –fürtechnoideVerhältnissejedenfalls–ist Hang in India beschliesst die CD – ohne Pantha du Prince (8. Juli). Er bringt me- Worte, die Botschaft ist aber ohnehin lancholisch-verträumte Gegenwartselekt- klar: Rona als Hochzeitskapelle der etwas ronika in den Museumsinnenhof. Gerne anderen Art verlangt unmissverständlich auch mit Glocken, so dass man sich manch- «mais amor, por favor!» mal in einer Eishöhle wähnt. Dazu passt (Michael Felix Grieder) auch der wunderbare Pyrit, der an diesem Abend ebenfalls auf der Bühne sein wird. Das Album Rona ist ab dem 2. Juni online erhältlich, Wers lieber heiss mag, dürfte mit bei Cede.ch, iTunes und Spotify, wie auch Mbongwana Star gut bedient sein (4. Juli). physisch im Chapiteau des Cirque de Loin auf 2015 waren sie an der «Kilbi im Fall» im der Kreuzbleiche (bis 17. Juni). Palace zu Gast und legten einen wahrlich cirquedeloin.ch schweisstreibenden Gig hin. «Herrlich, Rona am «Musig uf de Gass»: 3. Juni, Kugl St.Gallen, wie diese Band aus Kinshasa technoides mit Soybomb und Velvet Two Stripes. Bassgrollen, treibenden Post-Punk, Stras- Wallis Bird. (Bild: Jens Oellermann) musigufdegass.ch sen- und Elektro-Geschepper und flattern- de Gesänge zu einem Gebilde auftürmt, Was haben wir da nicht alles gesehen und das sich von Track zu Track umbaut», erlebt in den letzten Jahren! Von Nils schrieb Johannes Stieger damals über das Musik Peter Molvaer über Dilated Peoples bis siebenköpfige Nachfolgeprojekt von Freie Musik, panikfrei Jack Stoiker war fast alles dabei, was StafBenda Bilili. Und wenn wir gerade ein musikafnes Herz begehrt. Zwei High- beim Palace sind: Wer A-WA im Oktober «Conducting concept for improvising lights der letzten zehn Jahre: Parov 2015 dort verpasst hat und auf sehr musicians» nennt der Kontrabassist und Stelar und Agnes Obel. Der Electroswinger tanzbare jemenitisch-jüdische Sound-Mi- Co-Leiter des Saitenverlags, Marc spielte 2010 im Museumsinnenhof, die schungen steht, sollte sich die drei Jenny, sein Projekt, das unter dem leicht Singer-Songwriterin und Pianistin 2012. Schwestern unbedingt geben (11. Juli). selbstironischen Titel «Yes, don’t panic» Heute muss man schon einen ganz Oder Acid Arab (21. Juli). Vor drei Jahren läuft. Panik ist allerdings überhaupt ordentlichen Batzen in die Hand nehmen, im Palace haben wir uns die Füsse wund nicht angesagt – die letztjährigen Aufüh- wenn man die beiden buchen will. getanzt. rungen unter anderem in der Lattichhalle Vorletztes Jahr soll es sogar Lokalhelden und – einige wenige – haben vielmehr gezeigt, dass die Kom- passiert sein, dass eine Mischung von Heldinnen sind natürlich auch dieses Jahr bination von elektronisch steuerbaren Musikern und Gästen noch zusammen in wieder dabei. Acid Arab haben Missue «Befehlen» und deren improvisierender die Weihern gejuckt ist nach dem Zapfen- im Schlepptau, Faber das Pirmin Baum- Umsetzung im Kollektiv zu fantastischen, streich. Ob es dieses Jahr, an der 12. gartner Orchester (12. Juli), Judith Holofer- nie vorhersehbaren Resultaten führt. Ausgabe des Festivals, wieder zu solchen nes Panda Lux (22. Juli), Sona Jobarteh Für seine diesjährige Auführungs- Klassenfahrten kommt, wird sich zeigen. Royal Riot (15. Juli) und Newton Faulkner reihe im Juni hat Jenny zum einen drei Kandidaten dafür gäbe es jedenfalls wird von Marius Bär samt Band unterstützt nicht minder experimentelle Orte gefun- auch dieses Jahr. Ich denke dabei zu Bei- (13. Juli). Und wie letztes Jahr Knöppel, den: den für Zwischennutzungen neu spiel an die «linksradikale Hass-Band» darf auch dieses Jahr ein Ostschweizer zugänglichen Hof Wil, die Lattichhalle und Antilopen Gang (5. Juli). Das sind nicht un- Act seine Platte auf der Kufe-Bühne die tablà Gartmann in Susch. Und zum sere Worte, sondern die von «wochen- taufen: der St.Galler Musiker Marc Frisch- andern glanzvolle Namen aus der Ost- blick.at». Dort echauferte man sich darü- knecht und sein Projekt Yes, I’m Very schweizer und Restschweizer Szene ber, dass die drei Rapper im Juni am von Tired Now (6. Juli). Dessen neues Album ist engagiert, darunter Elektroniktüftler Urs der Stadt geförderten Bubbledays-Festival im Mai erschienen und heisst Wait – Baumgartner, Geiger Paul Giger, Trom- in Linz auftreten sollen (9. und 10 Juni). mag im ersten Moment recht poppig klin- peter Michi Nef, Cellist Stefan Baumann, Die Stadt dürfe Extremismus keine Bühne gen, hallt aber länger nach als gedacht. Schlagzeuger Peter Conradin Zumthor geben, forderte die FPÖ. Mit dabei am Release: Grande Dame Nata- oder die Zürcher Harfenistin Linda Vogel, Um das klar zu stellen: Koljah, sha Waters aus St.Gallen und Crimer, die zusammen mit Zeichnerin Lika Panik Panzer und Danger Dan sind keines- der früher Batman hiess, ursprünglich aus Nüssli den Gegenpart zur sonst reichlich falls extrem. Höchstens extrem konse- Balgach kommt und gerade am Schweizer männerlastigen Anti-Panik-Crew bildet. quent in ihrer Haltung. Die Antilopen haben Pop-Himmel aufgeht. Wer schon mal Das Konzept eigne sich ideal dazu, etwas gegen Fremdenfeinde und Faschos einen Vorgeschmack will, kann Crimer am Räume klanglich auszuloten und nicht nur und das ist auch gut so. Und sie machen Openair St.Gallen vor der Startrampe mit den Mitspielern, sondern auch mit Tracks mit Namen wie Beate Tschäpe seine Aufwartung machen. dem Publikum zu kommunizieren, sagt hört U2 und Punkrock-Kollaborationen mit Wir sagens ja schon seit Jahren: Jenny. Und bei alledem bleibe «noch viel Titeln wie Atombombe auf Deutschland, In die Ferien kann man auch noch im Herbst, Platz für Magie». (Su.) doch wenn man genau hinhört, versteckt wenn die Stadt wieder voll ist. sich dahinter jede Menge Gesellschaftskri- 17. Juni Hof Wil, 22. und 23. Juni Lattich St.Gallen, tik, Tiefe und schräger Humor. Wir sind Kulturfestival 2017: 24. Juni Susch jedenfalls gespannt, wie ihr aktuelles Al- 4. bis 22. Juli, Innenhof des Historischen und Völkerkundemuseums St.Gallen marcjenny.com bum Anarchie und Alltag live tönt. kulturfestival.ch

60 KULTUR SAITEN 06/2017 Mixologie Am Schalter im Juni Peyton Place Cocktail Pronto: Im Jungle

Etymologisch betrachtet geht der Begrif«Bar» auf das Englische zurück und bedeutet soviel wie Querstange. In Kombination mit einem Tresen, den eben diese Stange umschliesst, bildet die Bar eine Barriere, die den Zweck verfolgt, die Gäste vom Wirt und dessen Alkoholika zu trennen.

Diese Schutzmassnahme hat durchaus ihre Berechtigung: In seinem Grossen Lehrbuch der Bar verortet Harry Schraemli die ur- sprüngliche Bar thematisch im Wilden Westen: «Wenn man bedenkt, welche Rowdies damals die Staaten ‹kolonisierten› und ‹kultivierten›, versteht man diese vorsorgliche Massnahme ohne weiteres.» Ofenbar sass damals «das Messer nur lose in der Scheide, und ein paar Meter Abstand waren immerhin von Vor- teil.» Gleichzeitig «war eine solche oft nur aus rohen Brettern verfertigte Barriere kein eigentlicher Schutz, denn ein Übersprin- gen war leicht». Sie gab jedoch «dem Wirt Zeit genug, sich seinerseits vorzusehen.»

Peyton Place Cocktail: Man gebe 2 dashes crème de Vanille, 2dashesCassis,25mmForbiddenFruit Bols, 25mm Williamine (Birnen-Brannt- wein) sowie 1 Eiweiss in den Shaker. In der Folge schüttle man gut und seihe das Ganze in ein grosses Cocktailglas ab, dessen Rand man zuvor befeuchtet und in Schokoladenpulver getaucht hat.

Für einmal öfnen wir einen der dreizehn Schalter im Konsulat im Die Schutzfunktion des Tresens ist mit der Zeit in den Hintergrund Juni in halbwegs eigener Sache: Das Grafikteam von Saiten ist gerückt, wenn auch mancher Bartender noch heute froh sein zur Stelle. Larissa Kaspar, Rosario Florio und Sämi Bänziger dürfte, dass die Versuche des Gastes, im hofnungslosen Zustand geben Auskunft über ihre Arbeit, zum einen über Saiten, zum an- über den Tresen zu klettern, in der Regel am Barmöbel scheitern. dern über den von ihnen gegründeten Verlag Jungle Books Aus der «primitiven, aus rohen Brettern gezimmerten Taverne und das nicht ganz klippenfreie Geschäft des Büchermachens in des Altertums» sind Orte geworden, die von namhaften Innenar- digitalen Zeiten. Jungle Books hat inzwischen fünf Bücher zu chitekten geplant und in edlen Tropenhölzern gehalten dem Luxus Kunst und Architektur herausgebracht: Reality Pirovino, und der Kultiviertheit frönen. Unter einem Picasso oder einem Streamlined for Dispatch, Trying to be here…, Skeleton Library, Chagall kredenzt man in der Zürcher Kronenhalle-Bar seinen Lady All you (n)ever wanted. Killer und in der St.Galler Einstein-Bar weiss man sich nicht selten in Gesellschaft von illustren Persönlichkeiten. 6. Juni, 18.06 Uhr, im Konsulat an der Frongartenstrasse 9 in St.Gallen. Nein, die American Bar von heute versprüht keine Und im Juli sind im Konsulat an der Frongartenstrasse drei junge St.Galler Wildwest-Rauheit mehr, sondern will in der Regel etwas «Welt- Stadtparlamentarierinnen zu Gast: Franziska Ryser und Anja Bürkler von den städtisches» vermitteln. Dass unter der schicken Fassade Jungen Grünen und Andrea Schegg von den Juso. Unbedingt vormerken: meist eine trashige Wahrheit schlummert, wusste das Kollektiv Donnerstag 6. Juli, Frauenpower, genaue Infos folgen. Krönlihalle, das im Jahr 2015 im Welti-Furrer-Areal in Zürich West eine verkleinerte Kopie der Kronenhalle-Bar aus Latten, Pappe und aufgemöbelten IKEA-Hockern als Raum im Raum in einer ehemaligen LKW-Garage konzipierte. Die Kopie schien auf den ersten Blick täuschend echt. Doch bei genauerem Hin- schauen erwies sich der Marmortisch als eine mit Klebefolie überzogene Imitation und die kostbar anmutende Wandverklei- dung als billiges Holzimitat auf Wellkarton. Ähnlich wie sich im amerikanischen Roman Peyton Place von Grace Metalious (der ofenbar als Inspiration für den hier vorgestellten Cocktail diente) unter der idyllischen Fassade des städtischen Alltags al- lerlei Unschönes verbirgt, hat auch die Bar stets mit dem Zwiespalt zwischen Schein und Sein zu hadern. Beruhigend bleibt zu wissen, dass am Ende der ofensicht- lichste Grund, in eine Bar zu gehen, über die Jahre derselbe geblieben ist, nämlich sich dem Alkohol hinzugeben und Menschen zu trefen. Und je fortgeschrittener die Zeit, desto eher drückt hin und wieder zwischen allem Luxus eine Idee von Verruchtheit, eine Note des ungestümen Wilden Westens durch die makellose Oberfläche.

Harry Schraemli Cocktail Club, dritter Streich: 10. Juni, 20 Uhr, ehemalige Confiserie Pfund St.Gallen Niklaus Reichle, 1986, und Philipp Grob, 1982, Sozialwissenschaftler und Bartender, arbeiten an einem Projekt zur Aufarbeitung der helvetischen Cocktailkultur.

SAITEN 04/201706/2017 KULTUR 61 Monatstipps der Magazine aus Aarau, Basel, Bern, Luzern, Vaduz, Winterthur und Olten

Zirkuskunst in Aarau Inklusion in Basel Kongo in Wabern Korrespondenz in Luzern

Fliegende Holzscheite, ein böser Kunst von und mit Menschen Elia Rediger, Sänger der Basler- Sie berichten über den Ukraine- Clown, eine irrlichternde mit Beeinträchtigung soll selbst- Popband Te Bianca Story, war Konflikt, vom Taksim-Platz Tänzerin, ein nackter Körper- verständlicher Teil des Kultur- 2015/2016 Hausautor am Kon- und aus dem Weissen Haus: künstler oder crazy Jongleure betriebs werden. Das Kulturfesti- zert Teater Bern. Als Uraufh- Die Auslandskorrespondenten –bei«Cirqu’»gibtsallesfr val wildwuchs setzt sich dafr rung ist nun in der Heiteren von SRF kennen die Verhält- Auge, Herz und Kopf. Das neue ein, Vorurteile abzubauen und Fahne sein Stück «Oh Boyoma nisse in ihren Ländern genau. Festival fr aktuelle Zirkus- das Schubladendenken auf- –387StrophenübereineStadt» An der «Nacht der Korrespon- kunst ist einzigartig weit und zulösen. Mit einem Mix aus regi- zu sehen. Entstanden ist es im denten» referieren Christof breit. Zehn Kompagnien aus onalen Produktionen und inter- Rahmen des «Stück Labor Franzen (Russland), Beat Solter- Frankreich, Belgien, Schottland, nationalen Gastspielen aus Tanz, Basel» und in Zusammenarbeit mann (USA) und Ruth Bossart Irland und der Schweiz ver- Teater und Performance, mit mit fnf kongolesischen Künst- (Türkei, Bild) über Situation und wandeln Aarau in eine Spiel- Konzerten, Podiumsgesprächen, lern. Es spielt in einer von der Alltag in den jeweiligen Län- wiese der modernen Künste. Hörspaziergängen, Ausstellun- Zivilisation vergessenen Qua- dern und stellen sich Publi- Mit dabei auch Claudio Stellato gen u.v.m., will das Festival rantänestation am Fluss Kongo. kumsfragen. mit «La cosa» (Bild). soziale Grenzen überbrücken. Oh Boyoma – 387 Strophen Nacht der Korrespondenten Cirqu’ 8. wildwuchs-Festival über eine Stadt 2. Juni, 18 Uhr, 16. bis 25. Juni 2017, 1. bis 11. Juni, diverse Orte 2. (Premiere) bis 16. Juni, Baselstrasse 61b, Luzern Alte Reithalle Aarau in Basel Heitere Fahne, Wabern cirquaarau.ch wildwuchs.ch konzerttheaterbern.ch

Mit Saiten zusammen bilden diese unabhängigen Kultur- magazine die Werbeplattform «Kulturpool» und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200’000 Exemplaren.

Kultursommer in Balzers Überwach in Winterthur Fronkreisch in Olten kulturpool.biz

Der Kultur-TrefBurg Gutenberg Trevor Paglen ist ein wahrer Das Trio Mannijo wird Sie zu hat ein vielseitiges Programm Tausendsassa. Ob als Fotograf einer gemeinsamen Entde- zusammengestellt, das an sechs oder Journalist und Autor weiss ckungsreise durch Frankreich, Wochenenden im idyllischen er, was er tut und zeigt. Der einer «Tour de France!», ein- Innenhof der Burg Gutenberg politische Aktivist schaft es so- laden und Sie mit der Vielfalt der begeistern wird. Mit dabei: gar bei seinem normalerweise Kulturen und Sprachen des die Harmoniemusik Balzers mit doch sehr meinungsgeladenen Landes überraschen. Das Reper- «A Night at the Opera», der Lieblingsthema der Überwa- toire der Gruppe basiert auf Kabarettist Manfred Zöschg und chung durch Nachrichtendiens- den Liedern bekannter Chanson- der Hackbrettspieler Nicolas te, beobachtend aufzutreten. niers, einigen Übertragungen Senn mit dem Trio Fontane. Die Ausstellung «Deep State» in und eigenen Kompositionen, die Neuer Teil des Kultursommers der Kunsthalle und auch die sensibel und unterhaltsam sind die Burgfestspiele des Person Paglen sind eine nähere daher kommen. Bei jeder Etappe Teaters Karussell, das «Die Betrachtung wert. erklingen weitere populären Päpstin» aufhren wird. Deep State Melodien und regionale Spra- Kultur-TrefBurg Gutenberg bis 9. Juli, Kunsthalle chen. 17. Juni bis 18. August, Winterthur Tour de France! Burg Gutenberg Balzers kunsthallewinterthur.ch 22. Juni, 20 Uhr, Schützi Olten burg-gutenberg.li schuetzi.ch

62 KULTURSPLITTER SAITEN 06/2017 Kalender Juni 2017

Wird unterstützt von Song to Song. Terrence Malicks Te 1969 Club. Rewriting the Jassen fr Seniorinnen und Senio- Abgang mit Stil. Regie: Zach Braf. Schützengarten Bier neuster Streich: Liebe, Obsession, Rules of Rock’n’Roll. Horst Klub ren. GenerationentrefNegropont Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Betrug. Kinok St.Gallen, 21 Uhr Kreuzlingen, 21 Uhr Rorschach, 14 Uhr Te Life Aquatic with Steve Zissou. Vegetarischer Kochkurs. Ausgewo- Spielfilm von Wes Anderson mit Bill Kulturprogramme Bühne Nachtleben gene Gerichte ohne Fleisch, Fisch Murray. Kino Cameo Winterthur, 2EstivalCirquedeLoin …5,6,7,8Dance.Tanzgala der Te Electro Swing Circus. oder Geflügel. Oberwaid St.Gallen, 18 Uhr St.Gallen Czerner Dance Academy. Feiern wie der grosse Gatsby. 17:30 Uhr Monsieur & Madame Adelman. 11 Fotomuseum Winterthur Stadttheater Konstanz, 19 Uhr Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Schlossmediale 2017 – Idyllen Es ist unmöglich, sich nicht 14 Musikfestwochen Meiringen Faust II. Goethes grosser Klassiker. Milonga Tango-Tanzabend. zwischen Sehnsucht und Zerbrech- in die Adelmans zu verlieben. Poolbar Feldkirch Tak Teater Liechtenstein Schaan, Wöchentlicher öfentlicher Tango- lichkeit. Programm vgl. Website. Kinok St.Gallen, 18:45 Uhr 36 Bibliothek Hauptpost St.Gallen 19:30 Uhr Argentino-Tanzanlass. Tango Schloss Werdenberg, 18 Uhr Café Belgica. Mit hypnotischen Zeughaus Teufen Alkohol macht schön. Kabarett Almacen St.Gallen, 21 Uhr Küche fr Alle: Solidarität Kurdis- Bildern und einem treibenden Kinok St.Gallen von Stefan Millius. Kellerbühne Soul Gallen. Herr Cannone tan & Aleppo. Feines Essen und gute Soundtrack. Spielboden Dornbirn, 52 Iigfdlet Ostschweiz St.Gallen, 20 Uhr und Gastgeber Herr Wempe. Gespräche. CaBi Antirassismus- 19:30 Uhr Kunst Halle St.Gallen Lokomotion. Tanzkompanie SG Palace St.Gallen, 22 Uhr TrefSt.Gallen, 19 Uhr Die göttliche Ordnung. Regie: 66 Grabenhalle St.Gallen und Cinevox Junior Company. Salsa Tanzskurs. Lebensfreude pur Petra Volpe. Kino Rosental Heiden, Gare de Lion Wil Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Film an 6 Abenden im Pauluszentrum 20:15 Uhr Salzhaus Winterthur Mendrisch – Ein Zirkus-Teater- Mister Universo. Spielfilm von Tizza Pauluszentrum Gossau, 19:30 Uhr Mister Universo. Spielfilm von Tizza 70 Schloss Wartegg Brachial. Saufen, figgen, fressen! Covi und Rainer Frimmel. Show-up Choir-Event. Ein neues Covi und Rainer Frimmel. Rorschacherberg Chapiteau Cirque de Loin – Kino Cameo Winterthur, 12:15 Uhr Choir-Projekt ohne feste Mitglieder Kino Cameo Winterthur, 20:30 Uhr Begegnungstag St.Gallen Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Beuys. Beuys boxt, parliert und –Show-up...Kulturhalle Song to Song. Terrence Malicks Klang und Stille Teufen erklärt dem toten Hasen die Kunst. St.Margrethen, 19:30 Uhr neuster Streich: Liebe, Obsession, Blues’n’Jazz Rapperswil-Jona Literatur Kinok St.Gallen, 17 Uhr Betrug. Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr 72 Kunstmuseum Appenzell Frühschicht. Lesung mit Manfred Das Boot. Spielfilm von Wolfgang Ausstellung Macelleria d’Arte St.Gallen Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, Petersen mit Jürgen Prochnow. Magali Reus. Vernissage. Bühne Städtische Ausstellung 06:30 Uhr Kino Cameo Winterthur, 17:30 Uhr Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Tanz ist Festival. Tagträume – im Lagerhaus St.Gallen Song to Song. Terrence Malicks Tanzportal #7. Spielboden Dornbirn, Museum im Lagerhaus Kinder neuster Streich: Liebe, Obsession, 15 und 19 Uhr St.Gallen Albanische Erzählstunde. Erzählt Betrug. Kinok St.Gallen, 19:10 Uhr SA 03. Annas Maske. Oper in zehn Szenen 75 Kunstachse Ostschweiz von Teuta Jashari. Stadtbibliothek Hell or High Water. Ein Film wie ein von David Philip Hefti. Teater Kunst im Kloster Magdenau Katharinen St.Gallen, 16:30 Uhr grosser alter Country-Song. Konzert St.Gallen, 19:30 Uhr 86 Stiftung Lokremise St.Gallen Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Afro Pfingsten 2017. World Music Alla Fine del Mare. Nach Motiven 88 Festspiele St.Gallen Diverses White Sun. Regie: Deepak Rauniyar. Festival. Altstadt Winterthur, 10 Uhr von Federico Fellinis «E la nave va». Unsere Weinkultur. Eine Wein- Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr KulturPunkt Flawil an Afro-Pfings- Stadttheater Konstanz, 20 Uhr degustation von Martel. DenkBar Menace II Society. Spielfilm von ten 2017. Juego de Agua / Café Aristoteles' Schädelbrummen. St.Gallen, 18 Uhr Allen Hughes und Albert Hughes. Déseado / Currawong / Zisa / uvm. Ein Lehrstück ohne Leere. Wellenreiten. Spiritueller 5-Rhyth- Kino Cameo Winterthur, 20:30 Uhr Altstadt Winterthur, 10 Uhr Teater 111 St.Gallen, 20 Uhr men-Tanz mit Beatrice Fischer. Here is harold. Voll skurriler Country & BBQ Festival. American Lokomotion. Tanzkompanie SG Ofene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Momente und viel absurdem, Barbecue Bufet und 4 Bands. und Cinevox Junior Company. schwarzen Humor. Kulturcinema Lindahof Schaan, 11 Uhr Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ausstellung Arbon, 21:15 Uhr Boxes. Jazz Chor Konstanz. Mendrisch – Ein Zirkus-Teater- Birgit Megerle – Te Painted Veil. Stille Reserven. In Zukunft ist nicht Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Brachial. Saufen, figgen, fressen. Führung. Kunsthaus Glarus, 18 Uhr einmal mehr der Tod umsonst… Open See Festival. Die laufreudigen Chapiteau Cirque de Loin – Tanz mit Bruce #8. Ofenes Atelier, Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Motorsensen, El Jetta, uvm. Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Arbeitseinblick. Eisenwerk Stadtgarten Konstanz, 20 Uhr Frauenfeld, 19 Uhr Bühne Kamala feat. Bijayashree. Folk & Diverses Eine Familie. Dramödie von Tracy More. Esse Musicbar Winterthur, Schlossmediale 2017 – Idyllen Letts. Teater St.Gallen, 19:30 Uhr 20:15 Uhr zwischen Sehnsucht und Zerbrech- DO 01. FR 02. Aristoteles' Schädelbrummen. Greenfield Festival Foundation. lichkeit. Programm vgl. Website. Ein Lehrstück ohne Leere. Dreamshade, Slimboy & Final Story. Schloss Werdenberg, 11 Uhr Konzert Konzert Tragikomödie auf drei Spielebenen. Gare de Lion Wil, 20:30 Uhr Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Afro Pfingsten 2017. World Music Afro Pfingsten 2017. World Music Teater 111 St.Gallen, 20 Uhr Ishantu. Support: Emily Dressel. Moderne. Unterhaltsame und Festival. Altstadt Winterthur, 10 Uhr Festival. Altstadt Winterthur, 10 Uhr Demandez au Président. Werkstatt Kammgarn Hard, Vorarlberg, humorvolle Stadtfhrung. Histori- Brahms 2 | Cantus Variations. KulturPunkt Flawil an Afro-Pfings- Inselgasse Konstanz, 20 Uhr 20:30 Uhr sche Hafenuhr Konstanz, 13:45 Uhr 10. Tonhallekonzert mit Werken ten 2017. Juego de Agua / Café Glücklich wie ein Klaus. Kabarett Musig uf dä Gass. Soybomb, Rona & Chössi Chilbi. Spiel, Spass und viel von Pärt, Britten und Brahms. Déseado / Currawong / Zisa / uvm. mit Olaf Bossi. Katz – Kultur am Velvet Two Stripes. Kugl St.Gallen, Musik fr die ganze Familie. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Altstadt Winterthur, 10 Uhr Tannenberg Waldkirch, 20 Uhr 20:30 Uhr Chössi-Teater Lichtensteig, 15 Uhr Te Real McKenzies & Casino Country Dinner. Grosses American I’m glad I found you. Uraufhrung Musig uf de Gass. Te Harps, Geheimnistour 1: Vom Städtischen Blackout. Irish-Punk. BBQ Bufet & LIVE Country Bands nach Navid Kermani. Stadttheater Gazillas, Mama Jeferson. Museum zum Landungsplatz. Vaudeville Lindau, 20 Uhr on Stage! Lindahof Schaan, 18 Uhr Konstanz, 20 Uhr Grabenhalle St.Gallen, 20:45 Uhr Städtisches Museum Überlingen, Trio Heinz Herbert. Mit Solo- Open See Festival – Mixed Stage. Irgendwenn – Lieder-Kabarett. Musig uf de Gass. Wir feiern 16:30 Uhr performance von Sandro Heule. Stadtgarten Konstanz, 19 Uhr Weniger Egli. Kellerbühne St.Gallen, einen musikalischen Widerspruch. Heimspiel. FC Wil – FC Schafau- Consolate – Nextex, Werkhaus, Brahms 2 | Cantus Variations. 20 Uhr Palace St.Gallen, 21 Uhr sen. Stadion Bergholz Wil, 17:45 Uhr Saiten St.Gallen, 20 Uhr 10. Tonhallekonzert mit Werken Les trois Suisses – Tandem. Heimspiel. FC Winti – FC Chiasso. Puchunga. Jazz. Esse Musicbar von Pärt, Britten und Brahms. Kabarett. Restaurant Traube Bräägg Nachtleben Schützenwiese Winterthur, Winterthur, 20:15 Uhr Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Bazenheid, 20 Uhr Café Tango. Un sueño bailando. 17:45 Uhr Italienisches Fest – festa italiana. Mendrisch – Ein Zirkus-Teater- Kafeehaus St.Gallen, 16 Uhr Nachtleben Mit der Band Tredici. Tak Teater Brachial. Saufen, figgen, fressen! LaViva. Tanzparty fr Menschen mit Ausstellung Baila Latino. Tanzen ist Musizieren Liechtenstein – Foyer Schaan, Chapiteau Cirque de Loin – Kreuz- und ohne Behinderung. Lagerhaus Maritim – Malerei und Video. in der Sprache des Körpers. 19:30 Uhr bleiche St.Gallen, 20 Uhr St.Gallen, 19 Uhr Vernissage. Projektraum am See Kultur Punkt Flawil, 20 Uhr Verein «Allegro». Benefizkonzert. Stube Linsebühl – Die Abendshow. 90s Are Now. Saisonschluss-Party. (Kornhaus) Rorschach, 11 Uhr Te Great Goodbye. Die ZHaW Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Das Dingdong der Gleichzeitigkeit. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Te World is not enough. Langes feiert mit Glanz und Glitzer. Boxes. Jazz Chor Konstanz. Kafeehaus St.Gallen, 20 Uhr Colors. Good HipHop Music. Pfingstwochenende. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Teatergruppe Silberfchse TapTab Schafausen, 20 Uhr Widmertheodoridis Eschlikon, 11 Uhr Daniel Schnyder, Saxophon. Mit Toggenburg. Teaterfieber. Hitparaden-Party. Die grössten Hits Esther Mathis – Angles of Film dem Ensemble le phénix. Altstätter Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr von früher bis heute. Kammgarn Coincidence. Vernissage. Clash. Im Innern eines Kasten- Konzertzyklus Altstätten, 20 Uhr Teatersport Improgress mit Schafausen, 20 Uhr Kunsthalle Arbon, 17 Uhr wagens prallen Ideologien aufein- Eldar Nebolsin. Fantasien / Hirschwahn. Zwei Teams spielen Schwoof.ch. Für Tanzfreaks von ander. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Brahmsiade IV. Kunsthalle um die Gunst des Publikums. 33 bis 3x33. Lagerhaus St.Gallen, IAmNotYourNegro.Dokumentar- Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Kinderbühne Wil, 20:15 Uhr 21 Uhr SO 04. film von Raoul Peck. Kino Cameo Julia Ehninger Quartett. Jazz. Esse Winterthur, 18 Uhr Musicbar Winterthur, 20:15 Uhr Literatur Film Konzert Monsieur & Madame Adelman. Dahie – Texte & Musik. Anja Nora Vaudeville Poetry Slam. Vaudeville Te Last Word. Witzige Komödie Afro Pfingsten 2017. World Music Es ist unmöglich, sich nicht Schulthess & Vincent Glanzmann Lindau, 20 Uhr mit Shirley MacLaine und Amanda Festival. Altstadt Winterthur, 10 Uhr in die Adelmans zu verlieben. und Skorpionfish. Fabriggli Buchs, Seyfried. Kinok St.Gallen, 12 Uhr Kinok St.Gallen, 18:45 Uhr 20:30 Uhr Diverses Dancing Beethoven. Das Lausanner Apostel & Partner. Mit der Crispy Dee & the Clubstepper. Vom Drachen bis zur Friedenstaube. Béjart-Ballet tanzt Beethovens Lebenshilfe ins Kino. 7HipHopliveMusikerdierocken. Tierbilder und Tiermythen vom Neunte. Kinok St.Gallen, 14:10 Uhr. Spielboden Dornbirn, 19 Uhr Behind the Bush Productions Mittelalter bis heute. Führung. Vincent. Eine belgische Familie am Gimme Danger. Dokumentarfilm Lichtensteig, 21 Uhr Städtisches Museum Überlingen, Rande des Nervenzusammenbruchs. von Jim Jarmusch mit Iggy Pop. 11:30 Uhr Kinok St.Gallen, 16 Uhr Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr

SAITEN 06/2017 KALENDER 63 Anzeigen

Ronamor Kunstmomente Tanz mit Bruce #8: GuckKasten – junges «Te Wedding Concert» auf hoher See Was ist ein Kleid? Filmforum

Eine Ode an die Liebe mit all ihren Kunstinteressierte und Freunde Vier Künstlerinnen, Modedesigne- «GuckKasten» – ein Open Scree- Freuden und all ihrem Schmerz. des Bodensees können die Region rinnen, Innenarchitektinnen ning im Teater 111. Gezeigt werden Das italienische Rasseweib Brigitta mit einer Kunstfahrt einmal und Zeichnerinnen aus Basel, Ber- Filme von Schweizer Nachwuchs- und der französische Gockel anders erleben: Besucher entde- lin, St.Gallen und Zürich nähern Filmemachern und Profis. Nach Leonard heiraten. Was als gesittete cken im Rahmen einer Schif- sich dem Tema Kleid – in seiner jeder Vorfhrung gibt es ein kurzes Hochzeit beginnt, wird bald zur fahrt drei attraktive Kunstorte und physischen und immateriellen Gespräch, bei dem das Publikum überbordenden Lustbarkeit. Die erfahren mehr über deren his- Form – in den Metiers Installation, Fragen an die Filmemacher stellen Band Rona liefert den Sound- torische Hintergründe, Kunst und Zeichnung, Mode, Fotografie, kann. Durch den GuckKasten track zum wildesten Hochzeitsfest Architektur. Es gibt Führungen Musik und Szenographie. Was ist wirft man einen Blick hinter die des Jahres. Lassen Sie sich in im Forum Würth Rorschach, im ein Kleid? Eine Grenze, die sich Kulissen und in die Welt der eine derbe Welt sinnlicher Entzü- Museum im Kornhaus und mit uns bewegt und verändert? Für Visionäre und Filmemacher von ckung entfhren, die man nicht dem Stadtmuseum Lindau. Dazu den einen ist es Zwang, fr den morgen … Wer sind die Magier, wieder verlassen möchte. Kafee und Kuchen auf dem anderen ein ästhetisches State- die fantastische Geschichten auf Premiere 8. Juni, 20 Uhr, Schifund wie immer: bestes ment und fr einen Dritten ist es die Leinwand zaubern? Wie ESTIVAL Cirque de Loin, Bodenseewetter! Schutz – es ist in seiner Meta- entsteht ein Film von der ersten Kreuzbleiche St.Gallen. Freitag, 9. und Mittwoch, 21. Juni, phorik unbegrenzt. Idee bis zur letzten Klappe? cirquedeloin.ch Würth Haus Rorschach. Vernissage Freitag, 9. Juni, 19 Uhr, Freitag, 9. Juni, 20 Uhr, kunstfahrten-bodensee.com Shedhalle Eisenwerk Frauenfeld. Teater 111 St.Gallen. Ausstellung bis 7. Juli. guckkasten.ch shedimeisenwerk.ch

Afro-Pfingsten Konzerte. Tradition Monsieur & Madame Adelman. Dorfönige und Dorforiginale. Ver- PreParty – Übungsparty fr Paar- &TrancemitAyekooDrummers Es ist unmöglich, sich nicht in die gnüglich-informativer Dorfrund- MO 05. tanzanfnger. Paartanzen üben und uvm. Alte Kaserne Winterthur, Adelmans zu verlieben. gang mit Peter Eggenberger. Bahn- neue Menschen kennen lernen. 13:30 Uhr Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr hofplatz Walzenhausen, 10:30 Uhr Film Rest. Werk1 Gossau, 20 Uhr Open See Festival. Flohzirkus Der Hunderteinjährige, der die Führung. Forum Würth Rorschach, Der junge Karl Marx. Wie Karl Marx Orquestra, El Flecha Negra, Saf Sap, Rechnung nicht bezahlte und ver- 11 Uhr und Friedrich Engels die Welt uvm. Stadtgarten Konstanz, 15 Uhr schwand. Regie: Felix Herngren, Vom Drachen bis zur Friedenstaube. verbessern. Kinok St.Gallen, 11 Uhr DI 06. PickNickJazz am See vol.3. Coraline Måns Herngren. Kino Rosental Tierbilder und Tiermythen vom Victoria. Eine alleinerziehende Richard Quartet. Musik Pavillon Heiden, 19:15 Uhr Mittelalter bis heute. Führung. Rechtsanwältin versinkt im Chaos. Konzert Arbon, 15 Uhr Kino Nische – Velo. Les Triplettes de Städtisches Museum Überlingen, Kinok St.Gallen, 13:15 Uhr Resonanzband RB. Young People on Afro-Pfingsten Konzerte. African Belleville. Gaswerk Winterthur, 11:30 Uhr Monsieur & Madame Adelman. Stage. Esse Musicbar Winterthur, Night mit Takeifa (Senegal), 19:30 Uhr Schlossmediale 2017 – Idyllen Es ist unmöglich, sich nicht in die 19:30 Uhr Orchestra Poly-Rythmo. Te Handmaiden. Eine lesbische zwischen Sehnsucht und Zerbrech- Adelmans zu verlieben. Alte Kaserne Winterthur, 19:30 Uhr Afre in Korea in den 30er-Jahren. lichkeit. Programm vgl. Website. Kinok St.Gallen, 15:15 Uhr Film Le Son Du Vent. Folk & More. Esse Kinok St.Gallen, 20:50 Uhr Schloss Werdenberg, 12:30 Uhr La luna. Bertoluccis Drama legt die Rabbi Wolf. Der wohl ungewöhn- Musicbar Winterthur, 19:30 Uhr Schwänberg-Museum im herr- Dekadenz des Bürgertums ofen. lichste Rabbiner der Welt. Triosence. Hidden Beauty. Bühne schaftlichen Riegelhaus. 14–16 Uhr Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Kinok St.Gallen, 17 Uhr K9 Konstanz, 20 Uhr Aristoteles' Schädelbrummen. freie Besichtigung. Altes Rathaus Das Boot. Spielfilm von Wolfgang Te Dreamers. Drei Studenten in Chillifunk Pfingst-Special. Ein Lehrstück ohne Leere. Schwänberg Herisau, 14 Uhr Petersen mit Jürgen Prochnow. Paris entdecken die sexuelle Revolu- Mit Gee-K und Band. Kugl St.Gallen, Teater 111 St.Gallen, 17 Uhr Kino Cameo Winterthur, 20 Uhr tion. Kinok St.Gallen, 18:50 Uhr 20:09 Uhr It takes one to know me. Ein Abend Ausstellung Song to Song. Terrence Malicks Food Inc. – Was essen wir wirklich?. Snak the Ripper (Can). Afterparty by mit Songs von Johnny Cash. Dauerausstellung und Jüdisches neuster Streich: Liebe, Obsession, Film & Diskussion mit dem Verein Hashfinger. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Viertel. Führung. Jüdisches Museum Betrug. Kinok St.Gallen, 20:15 Uhr nenaV. Spielboden Dornbirn, Mendrisch – Ein Zirkus-Teater- Hohenems, 10 Uhr 19:30 Uhr Nachtleben Brachial. Saufen, figgen, fressen! Endlich! Glanzlichter der Bühne Te Founder. Regie: John Lee Hip Hop Hooray. Mit Berti Chapiteau Cirque de Loin – Sammlung. Ofenes Kunstlabor. Marius Sawadogo «Nifou» / Hancock. Kino Rosental Heiden, Basement & Erika Fatna (ZRH). Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Kunstmuseum St.Gallen, 10 Uhr Boukson Séré «Timbô». Zwei 20:15 Uhr Kammgarn Hard, Vorarlberg, 16 Uhr Marius Sawadogo «Berger d’âmes». Kunst zum Frühstück. Forum Würth Tanzsoli aus Afrika. Teater am Te Life Aquatic with Steve Zissou. Sack & Pack. Party for gays & Bewegende Tanzkreation. Teater Rorschach, 10 Uhr Gleis Winterthur, 19 Uhr Spielfilm von Wes Anderson mit Bill friends! News Café Bar St.Gallen, am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Fast Fashion – Die Schattenseite der Aristoteles' Schädelbrummen. Murray. Kino Cameo Winterthur, 20 Uhr Mode. Führung. Textilmuseum Ein Lehrstück ohne Leere. 20:15 Uhr Vortrag St.Gallen, 11 Uhr Teater 111 St.Gallen, 20 Uhr Stille Reserven. In Zukunft ist nicht Film Führung. Zur Ausstellung «Die Permanent: Alexander Rodtschen- einmal mehr der Tod umsonst… Beuys. Beuys boxt, parliert und Antwort ist das Unglück der Frage». kos Arbeiterclub. 60-Minuten- Literatur Kinok St.Gallen, 21 Uhr erklärt dem toten Hasen die Kunst. Kunstmuseum Appenzell, 14 Uhr Führung. Kunstmuseum Dichtungsring #118. Kerzenschein Kinok St.Gallen, 11 Uhr Liechtenstein Vaduz, 11 Uhr und Absinth vorhanden. Bühne Ponyo – das grosse Abenteuer am Kinder Te World is not enough. Langes Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Einige Nachrichten an das All. Stück Meer. Animationsfilm von Hayao Conni & Co 2. Regie: Til Schweiger. Pfingstwochenende. von Wolfram Lotz. Teater St.Gallen, Miyazaki. Kino Cameo Winterthur, Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Widmertheodoridis Eschlikon, 11 Uhr Kinder 19:30 Uhr 11 Uhr Die weibliche Seite Gottes. Führung. Anfall und Ente. Kinderstück. Werk- Aristoteles' Schädelbrummen. Rabbi Wolf. Der wohl ungewöhn- Diverses Jüdisches Museum Hohenems, statt Inselgasse Konstanz, 15 Uhr Ein Lehrstück ohne Leere. lichste Rabbiner der Welt. SRF persönlich live aus der Lok- 11:30 Uhr Teater 111 St.Gallen, 20 Uhr Kinok St.Gallen, 13:15 Uhr remise. Lokremise St.Gallen, 10 Uhr Diverses Das Zelt: Comedy Club 17. Te Last Emperor. Bertoluccis Henry Dunant: Leben, Werk und Schlossmediale 2017 – Idyllen Teuchelweiher Winterthur, 20 Uhr Drama erzählt die Vita des letzten Visionen. Führung. Henry-Dunant- zwischen Sehnsucht und Zerbrech- Demandez au Président. Werkstatt Kaisers. Kinok St.Gallen, 15:15 Uhr Museum Heiden, 10:30 Uhr lichkeit. Programm vgl. Website. Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Schloss Werdenberg, 13 Uhr Science Busters. Mit Kabarettist Martin Puntigam. Tak Teater Liechtenstein Schaan, 20:09 Uhr

64 KALENDER SAITEN 06/2017 Diverses Silberbüx – Knall uf Knall. Superhero. Nach dem Roman von Purified Black & Lieber Anders. Café des Signes. Trefpunkt fr Mittagsmeditation. Sitzen in der Familienkonzert. Zeltainer Anthony McCarten. Spiegelhalle Rocknacht. K9 Konstanz, 21 Uhr Hörende und Gehörlose. Alte Kaser- Stille. Ofene Kirche St.Gallen, Unterwasser, 16:30 Uhr Konstanz, 20 Uhr Traktorkestar. Support: MollTon. ne Winterthur, 18 Uhr 12:15 Uhr Ergötzliches. 90min Unterhaltung. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Café des Arts: Frauen im Kunst- Schlossmediale 2017 – Idyllen Diverses Teaterhaus Turgau Weinfelden, betrieb – damals und heute. zwischen Sehnsucht und Zerbrech- Habescha – Eritreische & Äthio- 20:15 Uhr Nachtleben Podiumsdiskussion. Villa Flora lichkeit. Programm vgl. Website. pische Spezialitäten. Mit traditionel- Die schwarze Spinne. Freilicht- Milonga Tango-Tanzabend. Winterthur, 18:30 Uhr Schloss Werdenberg, 13 Uhr len Gerichten. Kultur Punkt Flawil, theater nach Jeremias Gotthelf. Wöchentlicher öfentlicher Tango- Robert Betz. Vorträge und Seminar. Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur 11:30 Uhr Freizeitanlage Kanzleistrasse Argentino-Tanzanlass. Kino Teater Madlen Heerbrugg, Moderne. Unterhaltsame und hu- Best Ager Kunstfahrt. Halbtagestour Winterthur, 20:30 Uhr Tango Almacen St.Gallen, 21 Uhr 18:30 Uhr morvolle Stadtfhrung. Historische fr Senioren. Forum Würth Tanz ist Festival. James Wilton Küche fr Alle: Solidarität Kurdis- Hafenuhr Konstanz, 13:45 Uhr Rorschach, 12:50 Uhr Dance Company – Leviathan. Film tan & Aleppo. Feines Essen und gute Englisches Sprachencafé. Sprach- Schlossmediale 2017 – Idyllen Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Gimme Danger. Dokumentarfilm Gespräche. CaBi Antirassismus- kenntnisse praktizieren. zwischen Sehnsucht und Zerbrech- von Jim Jarmusch mit Iggy Pop. TrefSt.Gallen, 19 Uhr Kino Rosental Heiden, 18:30 Uhr lichkeit. Programm vgl. Website. Vortrag Kino Cameo Winterthur, 12:15 Uhr PowerUp. Gemeinsam in die Trefen IG Glücksschule. Kultur Schloss Werdenberg, 13 Uhr Alternative Familienformen: Inversion. Der Aufstand einer Höhe und in die Tiefe. Kletterhalle Punkt Flawil, 19:30 Uhr Peter Lenk. 40 Jahre Zofund Zwin- Matriarchate. Christina Schlatter, Iranerin gegen die Dominanz der St.Gallen St.Gallen, 19 Uhr kern. Führung. Städtische Galerie Leiterin der Matriarchatsbibliothek. Männer. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Robert Betz. Vorträge und Seminar. Ausstellung Fauler Pelz Überlingen, 16 Uhr DenkBar St.Gallen, 18 Uhr Fidelio, l’odyssee d’Alice. Spielfilm Kino Teater Madlen Heerbrugg, Endlich! Glanzlichter der Samm- Sitzen in der Stille (Zazen) nach Via Männlich und weiblich schuf er sie. von Lucie Borleteau mit Ariane 20:30 Uhr lung. Kunst & Kafee. Kunstmuseum Integralis. Meditation (Zen und Genderkonstruktionen in kabbalisti- Labed. Kino Cameo Winterthur, St.Gallen, 14:30 Uhr christliche Mystik). Ev. Kirche Hei- scher Literatur. Jüdisches Museum 18 Uhr Ausstellung ligkreuz St.Gallen, 18 Uhr Hohenems, 19:30 Uhr Beuys. Beuys boxt, parliert und Geiler Block. Eine Ausstellung mit erklärt dem toten Hasen die Kunst. 30 Kunstschafenden. Vernissage. MI 07. Ausstellung Diverses Kinok St.Gallen, 18:45 Uhr Cornelia-Haus Trogen, 18:30 Uhr Fast Fashion – Die Schattenseite der 1. Startfeld Innovationsforum. GuckKasten. Open-Screening junger Fredy J. Ambroschütz. Vernissage. Konzert Mode. Beratung über Mittag. Um unternehmerische Erneuerung CH-Filmemacher mit Diskussion. Alte Fabrik Rapperswil, 19 Uhr Aurelio & Sacho. MusicaMundo im Textilmuseum St.Gallen, 12 Uhr anzupacken. Startfeld St.Gallen, Teater 111 St. Gallen, 20 Uhr Tanz mit Bruce #8. Vernissage. Bistro. Alte Kaserne Winterthur, Öfentliche Seniorenfhrung. 09 Uhr Staatenlos – Klaus Rózsa, Fotograf. Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr 20 Uhr Kompetent, altersentsprechend und Wie suche ich im Katalog? Suche im Dokumentarfilm von Erich Schmid. Jam Session. Blues & more. kunstbegeistert. Forum Würth St.Galler Bibliotheksnetz. Bibliothek Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr S-ka Altnau, 21 Uhr Rorschach, 14 Uhr Hauptpost St.Gallen, 12 Uhr Zu guter Letzt. Regie: Mark SA 10. Giovanni Züst – Silber, Antiken, Schlossmediale 2017 – Idyllen Pellington. Kino Rosental Heiden, Film Malerei. Führung. Historisches und zwischen Sehnsucht und Zerbrech- 20:15 Uhr Konzert Vincent. Eine belgische Familie am Völkerkundemuseum St.Gallen, lichkeit. Programm vgl. Website. Victoria. Eine alleinerziehende Postplatz Festival Appenzell. Züri Rande des Nervenzusammenbruchs. 18 Uhr Schloss Werdenberg, 13 Uhr Rechtsanwältin versinkt im Chaos. West, Panda Lux, Te Peacocks, Kinok St.Gallen, 13:30 Uhr Ste Pyrotechnie, illuminée. Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr Enrico Lenzin, uvm. Postplatz Open Monsieur & Madame Adelman. Museumsnacht. Point Jaune Moderne. Unterhaltsame und Air Appenzell, 13:30 Uhr Es ist unmöglich, sich nicht in die Museum St.Gallen, 19 Uhr humorvolle Stadtfhrung durch Bühne Musik im Solihaus. Solidaritätshaus Adelmans zu verlieben. Untitled ofcourse. Vernissage. Konstanz. Historische Hafenuhr Keine Party fr den Tiger. Eine St.Gallen, 15 Uhr Kinok St.Gallen, 15:50 Uhr Galerie.Z Hard, 19:30 Uhr Konstanz, 13:45 Uhr Geschichte über das Internet. Sal Openair Krach am Bach. Clash. Im Innern eines Kasten- Aufgeweckte Kunstgeschichten. Saal am Lindaplatz Schaan, 10 Uhr Badi Tägerwilen, 17 Uhr wagens prallen Ideologien aufeinan- Menschen mit Demenz auf Buskers Chur. Strassenkunstfestival. Serenade unter freiem Himmel. der. Kinok St.Gallen, 18:15 Uhr DO 08. Entdeckungsreise. Zeughaus Teufen, Altstadt Chur, 14 Uhr Werke von Vivaldi, Mozert, Weber Te Sheltering Sky. Bertoluccis 14:30 Uhr Eine Familie. Dramödie von Tracy und Mendelssohn. Alterszentrum berückende Verfilmung von Paul Konzert Gira – Ritual mit afrobrasiliani- Letts. Teater St.Gallen, 19:30 Uhr Neumarkt Winterthur, 17 Uhr Bowles’ Roman. Kinok St.Gallen, Te Courtneys (USA). Support Anna schen Wurzeln. Tanz, Trommeln, Ronamor «Te Wedding Concert». Hanneli Quartett und Nina Schmid- 20:15 Uhr &TeIdiots(SH).TapTab Gesang, Trance, Fest, Verbindung Das wildeste Hochzeitsfest des Kunz. Lindenplatz Oberstammheim, Schafausen, 20 Uhr zur Natur. Centrum St.Mangen Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – 19:15 Uhr Bühne Joscha SchrafQuartett. Jazz. Esse St.Gallen, 19:30 Uhr Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Cantamos. Bailamos – wir tanzen. Eine Familie. Dramödie von Tracy Musicbar Winterthur, 20:15 Uhr Stadtgebet. Finde Ruhe im Zentrum Stéphanie Berger – No Stress, No Altes Kino Mels, 20 Uhr Letts. Teater St.Gallen, 19:30 Uhr von St.Gallen. Dom St.Gallen, Fun. Comedy. Zeltainer Nachtzug | Octango. Tango und Alla Fine del Mare. Nach Motiven Nachtleben 19:30 Uhr Unterwasser, 20 Uhr Tango Nuevo. Lokremise St.Gallen, von Federico Fellinis «E la nave va». Hallenbeiz – PingPong und Sounds Wellenreiten. Spiritueller 5-Rhyth- Terror. Stück von Ferdinand von 21 Uhr Stadttheater Konstanz, 20 Uhr vom Plattenteller. Tba. Grabenhalle men-Tanz mit Beatrice Fischer. Schirach. Stadttheater Konstanz, Clanx Party 2017. Mit Otto Normal Ronamor «Te Wedding Concert». St.Gallen, 20:30 Uhr Ofene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr 20 Uhr und Elio Ricca. Grabenhalle Das wildeste Hochzeitsfest des Tiltanic. Teatersport. St.Gallen, 21:30 Uhr Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – Film FigurenTeater St.Gallen, 20 Uhr Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr L’Opéra de Paris. Das spannende FR 09. Ergötzliches. 90min Unterhaltung. Nachtleben Kunst. Eine Komödie über eine Leben hinter den Kulissen der Teaterhaus Turgau Weinfelden, DJ Luty. Legandary Soul & Funk on Männerfreundschaft und Kunst. berühmten Oper. Kinok St.Gallen, Konzert 20:15 Uhr Vinyl. Øya Bar & Kafé St.Gallen, Tak Teater Liechtenstein Schaan, 17 Uhr Postplatz Festival Appenzell. Tanz ist Festival. James Wilton 20:30 Uhr 20:09 Uhr Une vie ailleurs. Spielfilm von Marius Bär, Te Rumjacks, Black Dance Company – Leviathan. Saisonschluss-Party. Feat. Poldoore Te Royal Ballet live. Ein gemischtes Olivier Peyon mit Isabelle Carré. Box Revelation. Postplatz Open Air Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr (Bel). Gare de Lion Wil, 22 Uhr Programm des Choreografen Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr Appenzell, 18 Uhr Frederick Ashton. Kino Cinewil Wil, Inversion. Der Aufstand einer SPH Bandcontest. Regional Finale. Literatur Film 20:15 Uhr Iranerin gegen die Dominanz der Grabenhalle St.Gallen, 19 Uhr Eröfnungsfest. Mit der Slam-Poetin Denial. Eine jüdische Historikerin Männer. Kinok St.Gallen, 19:15 Uhr Schoeck-Abend. Mit Mario Venzago. Martina Hügi. Frauenpavillon im muss den Holocaust beweisen. Ki- Literatur Inversion (Varoonegi). Spielfilm Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Stadtpark St.Gallen, 19 Uhr nok St.Gallen, 12 Uhr Franz Hohler: Cielo in Casa. Lesung von Behnam Behzadi mit Sahar Alpenländische-Volksmusik- WortOrt mit Katharina Morello und Alive and Kicking. Ein Energiepaket zu Kirchendecken im Vallemaggia. Dowlatshahi. Kino Cameo Stobede. Zusammenarbeit mit dem «Als London unterging». Gespräch im Kinoformat und Lebensfreude Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, Winterthur, 20:15 Uhr Vorarlberger VolksLiedWerk. und Lesung. Verlagshaus Schwell- pur. Kinok St.Gallen, 14 Uhr 20 Uhr Stille Reserven. In Zukunft ist nicht Roothuus Gonten, 20 Uhr brunn, 19:30 Uhr Rabbi Wolf. Der wohl ungewöhn- einmal mehr der Tod umsonst… Black Flower – Bee Johnson. Autorengruppe Ohrenhöhe. lichste Rabbiner der Welt. Vortrag Kinok St.Gallen, 21 Uhr Soul, Pop, RnB und südafrikanische Szenische Lesung – «Sommer, Kinok St.Gallen, 16 Uhr Lokal produzieren und bewusst ge- Lebensfreude. Kafeehaus St.Gallen, Sonne, Reimini». Restaurant Park Der Hunderteinjährige, der die niessen. Gespräch mit Michael Higi. Bühne 20 Uhr Flawil, 20 Uhr Rechnung nicht bezahlte und Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr Keine Party fr den Tiger. Eine Cantamos. Bailamos – wir tanzen. verschwand. Regie: Felix Herngren, Persönlichkeiten, die St.Gallen Geschichte über das Internet. Sal Altes Kino Mels, 20 Uhr Diverses Måns Herngren. Kino Rosental prägten. Stadtwanderung mit dem Saal am Lindaplatz Schaan, 14 Uhr Coramor Chur. Mit Renaissance- Kunstfahrt. Kunstfahrt ab Lindau Heiden, 17:15 Uhr Teologen Charlie Wenk. Ds Lied vo de Bahnhöf. Ein Musik- musik & Improvisation. oder Rorschach. Forum Würth Fuocoammare. Dokumentarfilm Rathaus St.Gallen, 14:30 Uhr theaterabend in Erinnerung an Mani VersuchsStollen Hagerbach Flums Rorschach, 09 Uhr von Gianfranco Rosi. Kino Cameo Matter. Stadttheater Schafausen, Hochwiese, 20 Uhr Schlossmediale 2017 – Idyllen Winterthur, 18 Uhr Kinder 19:30 Uhr François Lana Trio – Objectif Lune. zwischen Sehnsucht und Zerbrech- Song to Song. Terrence Malicks Goofe-Atelier. Der Stofaus dem Tosca. Oper von Giacomo Puccini. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, lichkeit. Programm vgl. Website. neuster Streich: Liebe, Obsession, die Träume sind…Kunsthalle Teater St.Gallen, 19:30 Uhr 20:15 Uhr Schloss Werdenberg, 13 Uhr Betrug. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Alla Fine del Mare. Nach Motiven Krüsimusig. Tanzmusik aus dem 25 Jahre Ofene Jugendarbeit Jamaican Music Night mit Jah’Mila Zauberlaterne. Filmclub. Alte von Federico Fellinis «E la nave va». Morgenland. Kultur Punkt Flawil, Dornbirn. Vismut – Vision: Men- and the Naya Rockers. &Dokumen- Kaserne Winterthur, 14 und 16 Uhr Stadttheater Konstanz, 20 Uhr 20:30 Uhr schenwürde und Toleranz. Schlacht- tarfilm «Te Art of Making Music Geschichtenzeit. Geschichten Ronamor «Te Wedding Concert». Zürihorn. Kreative Auseinanderset- haus Kulturcafé Dornbirn, 14 Uhr aWayofLive».KulturPunktFlawil, erleben mit Monika Enderli. Das wildeste Hochzeitsfest des zung mit dem symbolträchtigen Sprachencafé Englisch. Konversa- 18:45 Uhr Stadtbibliothek Katharinen Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – Alphorn. Haberhaus Bühne tion in Englisch. Generationentref Inversion (Varoonegi). Spielfilm von St.Gallen, 14:15 und 15 Uhr Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Schafausen, 20:30 Uhr Negropont Rorschach, 14:30 Uhr Behnam Behzadi mit Sahar Dowlatshahi. Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr

SAITEN 06/2017 KALENDER 65

Kino Nische – Velo. Alleycats. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Io e te. Bertolucci blickt in familiäre Abgründe und Geheimnisse. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Son of a fool. Eine Reise ans Meer – ein Zirkus im Ausnahmezustand. Chapiteau Cirque de Loin – Kreuzbleiche St.Gallen, 20:15 Uhr

Bühne Tablater: Vokalmusik Lange Nacht der Reflexion zur Schnittstelle Das Zelt: Zauberduolino Domenico von 1 bis 24 Stimmen Bodenseegärten Erdgeschoss –Familienzaubershow. Teuchelweiher Winterthur, 11 Uhr Hildegard von Bingen, Mystikerin, Die «Bodenseegärten», eine Das Erdgeschoss steht zwischen Tosca. Oper von Giacomo Puccini. Teater St.Gallen, 17 Uhr Heilkundige, Komponistin: Eine Kooperation von Garten-Anlagen öfentlich und privat. Dr. Doris Tanz ist Festival. Showing Tanz- der grossen Frauengestalten Euro- rund um den Bodensee, feiert Zoller, Architektin und Stadtplane- klasse James Wilton. Spielboden pas steht im Zentrum des Projekts am 10./11. Juni mit verschiedenen rin aus München, zeigt über eine Dornbirn, 17:10 Uhr «Feuerzungen, Engelschöre» des kulturellen und gastronomi- rein architektonische Betrachtungs- Superhero. NAch dem Roman von Anthony McCarten. Spiegelhalle Tablater Konzertchors St.Gallen. Zu schen Angeboten die Lange Nacht weise hinaus die enorme Bedeu- Konstanz, 18 Uhr Hildegards Hymnen kommen mehr- der Bodenseegärten. Im histori- tung der Erdgeschosszone im ver- Zum 70. Todestag von Hans Fallada. und vielstimmige Werke von Robert schen Warteggpark erklingt italie- dichteten europäischen Woh- Werkstatt Inselgasse Konstanz, 18 Uhr Wylkynson, William Byrd, T.L. de nische Dorf- und Filmmusik nungsbau auf. Hier trefen Archi- Teater aus dem Nichts. Teater- Victoria und Giovanni Croce – und mit la banda di san gallo, Oliver tektur und Stadtleben, Indivi- werkstatt «Stageapple», Impro- ein 24-stimmiger Kanon von Jos- Kühn erzählt Märchen zu den duum und Gemeinschaft, Privat- visation Anfnger. Teaterhaus quin Desprez. Mit dabei sind Maria Liveklängen von «Klangkino» heit und Öfentlichkeit aufein- Turgau Weinfelden, 19:15 Uhr Ferré (Laute) und Amélie Chemin (Daniel Schneider, Dominik Meier, ander und formen sich aus einem Literatur (Gambe), zwei ausgewiesene Alte- Fredy Bopp und Andreas Aeppli). Gemenge von architektonischen, Literaturfrühstück. In Zusammen- Musik-Spezialistinnen. Den Abend beendet ein zauberhaf- sozialen und ökonomischen arbeit mit dem Literaturhaus Sonntag, 11. Juni, 17 Uhr, Kirche ter Kerzenweg durch den Park Schwellen und Übergangsräumen Liechtenstein. Tak Teater Liechten- stein – Foyer Schaan, 10:30 Uhr Linsebühl St.Gallen. Samstag, zur neuen «Cabane Warteggpark». zum Dazwischen aus. 17. Juni, 16 Uhr, Kloster Fischingen. Sonntag, 11. Juni, 18 Uhr, Montag, 12. Juni, 19.30 Uhr, Vortrag Sonntag, 18. Juni, 17 Uhr, Schloss Wartegg Rorschacherberg. Architektur Forum Ostschweiz. Führung. Zur Ausstellung «Die Kolumbanskirche Rorschach. wartegg.ch a-f-o.ch Antwort ist das Unglück der Frage». Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, Samstag, 1. Juli, 17.30 Uhr, 14 Uhr Kloster Magdenau. tablater.ch Kinder Klapperlapapp. Das Märchen- und Geschichtenfestival. Atzmännig Goldingen, 10 Uhr White Sun. Regie: Deepak Rauniyar. Museum in a Box –Wir richten Elektromobil Rallye Wave. Halt Feuerzungen, Engelschöre. Vokal- Te Boss Baby – Wer ist hier der Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr unser eigenes Mini-Museum ein. in St.Gallen. Vadianplatz St.Gallen, musik von 1 bis 24 Stimmen. Tabla- Chef? Regie: Tom McGrath. Te Last Emperor. Bertoluccis Kinderclub. Historisches und 15 Uhr ter Konzertchor St.Gallen. Kirche Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Drama erzählt die Vita des letzten Völkerkundemuseum St.Gallen, «Oro y Furo – Bekenntnisse». Linsebühl St. Gallen, 17 Uhr TKK – Te Kasperli Kommbäck. Kaisers. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr 14 Uhr Eine installative Performance Sandra & Jürg Hanselmann. Mit fetziger Live-Musik und bitzli Anfall und Ente. Kinderstück. Werk- im öfentlichen Raum. Das Ehepaar präsentiert ein neues Zirkus. Ab 3Jahren. Chapiteau Bühne statt Inselgasse Konstanz, 15 Uhr Bahnhof St.Gallen, 16 Uhr Klavier-Duo-Programm. Cirque de Loin – Kreuzbleiche Buskers Chur. Strassenkunstfestival. Grimm & Co. tanzt aus der Reihe. Nacht der ofenen Tür. 40 Jahre Vaduzer Saal, 17 Uhr St.Gallen, 15 Uhr Altstadt Chur, 13 Uhr Tanzprojekt. Tak Teater Jubiläum. Schaukäserei Stein, 16 Uhr Meduoteran. Benefizkonzert fr den Grimm & Co. tanzt aus der Reihe. Nabucco. Einfhrung. Teater Liechtenstein Schaan, 19 Uhr Queeres Summertime Grillen am «Chor ohne Grenzen». Alte Kirche Tanzprojekt. Tak Teater St.Gallen, 19 Uhr See. Apfelblütentrefen. Dorfrug – Romanshorn, 17:30 Uhr Liechtenstein Schaan, 17 Uhr Nabucco. Oper in vier Teilen von Diverses Der Landgasthof Kressbronn am Forstkonzerte Orgel plus. Unter Mit- Giuseppe Verdi. Teater St.Gallen, Fundbüro – der Flohmarkt. Bodensee, 16 Uhr wirkung der Musikschule Diverses 19:30 Uhr Verkaufen, Feilschen, Stöbern Überlingen... einfach wehrhaft. Oberrheintal (MSO). Altstätter Flohmarkt im und vor dem Club. Alex Porter – Zaubernah. Zauberer und Kaufen. Halle Güterbahnhof Temenfhrung. Städtisches Konzertzyklus Altstätten, 18 Uhr Vaudeville Lindau, 10 Uhr &Performer.ZeltainerUnterwasser, St.Gallen, 10 Uhr Museum Überlingen, 16 Uhr Lange Nacht der Bodenseegärten. Wild things – Rucksack Manufaktur 20 Uhr Robert Betz. Vorträge und Seminar. 3rd Round – Vom Sufzum Suf. Mit der Banda di Sangallo. Schloss fr erfahrene Nähakrobaten. 2-Tage- Alla Fine del Mare. Nach Motiven Kino Teater Madlen Heerbrugg, Treppenhaus-Beerpong-Competition. Wartegg Rorschacherberg, 18 Uhr Nähworkshop. Sandkasten St.Gallen, von Federico Fellinis «E la nave va». 10 Uhr Treppenhaus Rorschach, 18 Uhr Barth | Roemer – Menschen leben. 10 Uhr Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Tag der ofenen Tür. Einblick in ein Folk & More. Esse Musicbar Führung. Forum Würth Rorschach, Ronamor «Te Wedding Concert». Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ausstellung Winterthur, 19:30 Uhr 11 Uhr Das wildeste Hochzeitsfest des Zentrum. Klinik Sonnenhof Geiler Block. Eine Ausstellung mit Sticken und Beten. Lesung und Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – Ganterschwil, 10 Uhr 30 Kunstschafenden. Cornelia- Nachtleben Exkursion. Museum Prestegg Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Wild things – Rucksack Manufaktur Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr Milonga Parque Patricios. Tango- Altstätten, 11 Uhr Superhero. Nach dem Roman von fr erfahrene Nähakrobaten. Arbeiten auf Papier – Valentin abend. Militärkantine (Kastanien- Da Rhy kunt. Fröd und Uugma. Anthony McCarten. Spiegelhalle 2-Tage-Nähworkshop. Sandkasten Magaro. Vernissage. Galerie Adrian hof) St.Gallen, 17:30 Uhr Ausstellung und Carmen’s Konstanz, 20 Uhr St.Gallen, 10 Uhr Bleisch Arbon, 16 Uhr Museumsbeizli geöfnet. Gemeinde- Tiltanic. Teatersport. Kradolf-Schönenberg: Höhensied- Nicolas Bischof. Vernissage. Film museum Rothus Oberriet, 14 Uhr FigurenTeater St.Gallen, 20 Uhr lung, Ruinen, Wälder. Natur- Macelleria d’Arte St.Gallen, 16 Uhr IAmNotYourNegro.Dokumentar- Schlossmediale 2017 – Idyllen Ergötzliches. 90min Unterhaltung. kundlich-archäologische Exkursion. André Keller. Vernissage. Restaurant film von Raoul Peck. zwischen Sehnsucht und Zerbrech- Teaterhaus Turgau Weinfelden, Naturmuseum Turgau Frauenfeld, Frohsinn Weinfelden, 17 Uhr Kino Cameo Winterthur, 11 Uhr lichkeit. Programm vgl. Website. 20:15 Uhr 13 Uhr Comics, Cartoons & Karikaturen im L’Opéra de Paris. Das spannende Schloss Werdenberg, 14 Uhr Die schwarze Spinne. Freilicht- Schlossmediale 2017 – Idyllen Bistro: Ausstellung Urban Sketchers Leben hinter den Kulissen der theater nach Jeremias Gotthelf. zwischen Sehnsucht und Zerbrech- . Vernissage. Alte berühmten Oper. Kinok St.Gallen, Ausstellung Arena Sekundarschule Halden lichkeit. Programm vgl. Website. Kaserne Winterthur, 17 Uhr 11 Uhr Geiler Block. Eine Ausstellung mit Seuzach, 20:30 Uhr Schloss Werdenberg, 13 Uhr Les jalousies jalouses – Christoph Dancing Beethoven. Das Lausanner 30 Kunstschafenden. Cornelia- Simon Chen. Meine Rede! – Sketchcrawl mit Urban Sketchers Rihs. Vernissage. Kunsthalle Wil, Béjart-Ballet tanzt Beethovens Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr Kabarett am Pult der Zeit. Kultur- Switzerland. Zeichnen vor Ort, 18 Uhr Neunte. Kinok St.Gallen, 13:15 Uhr Arp Gehr Matisse. Fürhung. Kunst- trefRotfarb Uznach, 20:30 Uhr drinnen oder draussen. Vincent. Eine belgische Familie am museum St.Gallen, 11 Uhr Tanz ist Festival. James Wilton Alte Kaserne Winterthur, 13 Uhr Rande des Nervenzusammenbruchs. Guge – vergessenes Königreich in Dance Company – Leviathan. Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur SO 11. Kinok St.Gallen, 15:10 Uhr Westtibet. Finissage. Historisches Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Moderne. Unterhaltsame und hu- Monsieur & Madame Adelman. und Völkerkundemuseum St.Gallen, morvolle Stadtfhrung. Historische Konzert Es ist unmöglich, sich nicht 11 Uhr Kinder Hafenuhr Konstanz, 13:45 Uhr Das Zelt: Carlo Brunner und Alpen- in die Adelmans zu verlieben. Maritim – Malerei und Video. Klapperlapapp. Das Märchen- und Nostalgiechilbi im Klosterquartier. land Sepp & Co. «Unser Herz schlägt Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Matinée mit Referat von Andreas Geschichtenfestival. Freizeitpark Trefpunkt der Biedermeiergruppe fr die Musik». Teuchelweiher Te Borneo Case. Bruno Manser lebt Teuscher. Projektraum am See Atzmännig Goldingen, 10 Uhr Heiden. DenkBar St.Gallen, 14 Uhr Winterthur, 17 Uhr weiter. Kino Rosental Heiden, (Kornhaus) Rorschach, 11 Uhr 19:15 Uhr

SAITEN 06/2017 KALENDER 67 Anzeigen

StadtLesen auf Drive-in: Frischer Wind Interkultureller Solistisch und dem Gallusplatz im Nextex Begegnungstag im Ensemble

Unter freiem Himmel kann man Die Stadt wird unterhöhlt, Häuser Am 14. interkulturellen Begegnungs- Unter dem Titel TUTTI SOLI bei freiem Eintritt nach Herzens- wandeln, neue Plätze entstehen, tag setzen gemeinnützige Orga- trift das Appenzeller Kammeror- lust in über 3000 Büchern lesen Fenster gehen auf. Der Wind weht nisationen und Migrantenvereine chester bereits zum zweiten Mal und schmökern. Am Freitag ab ein und aus. Mit Susann Albrecht, ein Zeichen fr die kulturelle auf junge Solistinnen und Solisten 19 Uhr lesen junge Autorinnen und Paul Lipp und Birgit Widmer. Vielfalt und gegen Ausgrenzung. der Kantonsschule Trogen. Slam-Poeten aus ihren Tex- Vernissage Donnerstag, 15. Juni, Mit dabei sind St.Galler Vereine, In abwechslungsreicher Werkfolge ten. Am Samstag gehört die Bühne ab 19 Uhr. Ausstellung bis 13. Juli, gemeinnützige Organisationen erklingen Soloinstrumente bzw. ab 13.30 Uhr Schülerinnen und Nextex St.Gallen. und Migrantenvereine. Speisen aus Gesangssoli, die vom Kammer- Schülern eines Förderprojektes. nextex.ch aller Welt, der Weltmarkt und orchester unter der Leitung von Danach präsentieren drei Autorin- die Konzertbühne bieten eine gute Jürg Surber begleitet werden. nen und Autoren aus dem Litera- Gelegenheit, die vielen Bereiche- Zu hören sind Werke von Mendels- turnetz Ostschweiz Auszüge ihres rungen kennenzulernen. Als Haupt- sohn, Mozart, Fauré, Beethoven, aktuellen Schafens. Bibliophiles act spielen «Eduardo Nascimento Bizet, Schostakowitsch, Grieg Highlight: Um 15.30 Uhr liest Julia &JulinhoMartins»Brazil-Sounds und Piazzolla. Der Eintritt ist frei, Weber aus ihrem Debutroman sowie «Malcolm Green Experi- es gibt einen Apéro im Anschluss «Immer ist alles schön». ence» Soul und viele andere mehr. an beide Konzerte. Donnerstag, 15. bis Sonntag, Samstag, 17. Juni, ab 10 Uhr, Samstag, 17. Juni, 19.30 Uhr, 18. Juni, Gallusplatz St.Gallen. Waaghaus St.Gallen. Stuhlfabrik Herisau. stadtlesen.com begegnungstag.ch Sonntag, 18. Juni, 17 Uhr, Aula Kantonsschule Trogen. kammerorchester-ar.ch

Temporäre Ablagerungen und Diverses Bühne Film Diverses fixierte Momente. Gespräch und Sprachencafé Spanisch. Konversa- Das Zelt – Fabian Unteregger – L’Opéra de Paris. Das spannende Habescha – Eritreische & Äthiopi- Rundgang. Oxyd Kunsträume tion in Spanisch Generationentref Doktorspiele. Teuchelweiher Leben hinter den Kulissen der be- sche Spezialitäten. Mit traditio- Winterthur, 11:15 Uhr Negropont Rorschach, 15 Uhr Winterthur, 20 Uhr rühmten Oper. Kinok St.Gallen, nellen Gerichten. Kultur Punkt Birgit Megerle – Te Painted Veil. Die Kirchen der Überlinger Altstadt. Ronamor «Te Wedding Concert». 13:30 Uhr Flawil, 11:30 Uhr Kunst-Geschichten. Kunsthaus Ein Rundgang durch Münster, Fran- Das wildeste Hochzeitsfest des Beuys. Beuys boxt, parliert und Malnachmittag fr Kinder. Eine Glarus, 14 Uhr ziskanerkirche und St.Jodo. Vor dem Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – erklärt dem toten Hasen die Kunst. Möglichkeit fr Kinder von 4–8 Tierisch brut – Sammlung Rolf Stadtarchiv Überlingen, 16:30 Uhr Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Kinok St.Gallen, 15:40 Uhr selbst kreativ zu sein. Kunst Halle Röthlisberger. Kunst-Kafee- Wie suche ich in der Bibliothek Terror. Stück von Ferdinand von Monsieur & Madame Adelman. St.Gallen, 14 Uhr Kuchen mit dem Sammler Rolf Hauptpost? So werden Sie fndig. Schirach. Stadttheater Konstanz, Es ist unmöglich, sich nicht in die Heilmeditation. Mit Hedda Schurig, Röthlisberger. Museum im Bibliothek Hauptpost St.Gallen, 17 20 Uhr Adelmans zu verlieben. K Homöopathin. Ofene Kirche Lagerhaus St.Gallen, 15 Uhr Uhr inok St.Gallen, 17:40 Uhr St.Gallen, 14:30 Uhr Andy Guhl & Tomas Stüssi. Aussatz und Pest bei unseren Kinder Te Handmaiden. Eine lesbische Die besondere Führung: Peter Lenk Vernissage. Hiltibold / Plattform fr Vorfahren. Stadtwanderung mit Französische Erzählstunde. Erzählt Afre in Korea in den 30er-Jahren. in Überlingen. Stadt- und Aus- aktuelle Kunst St.Gallen, 18 Uhr Walter Frei und Charlie Wenk. von Elodie Tassin. Stadtbibliothek Kinok St.Gallen, 20 Uhr stellungsfhrung. Städtische Galerie Vadian-Denkmal St.Gallen, 18 Uhr Katharinen St.Gallen, 16 Uhr Fauler Pelz Überlingen, 15:30 Uhr Trefen zum Austausch am ofenen Bühne Spuren des Konstanzer Konzils in MO 12. Stammtisch. DenkBar St.Gallen, Diverses Alla Fine del Mare. Nach Motiven Überlingen. Temenfhrung. 18 Uhr Mittagsmeditation. Sitzen in der von Federico Fellinis «E la nave va». Landungsplatz Überlingen, 16:30 Uhr Film PreParty – Übungsparty fr Paar- Stille Ofene Kirche St.Gallen, Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Schlossfhrung. Das Leben auf Inversion. Der Aufstand einer Irane- tanzanfnger. Paartanzen üben 12:15 Uhr Ronamor «Te Wedding Concert». einer mittelalterlichen Burg. rin gegen die Dominanz der und neue Menschen kennen lernen. Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Das wildeste Hochzeitsfest des Führung. Historisches Museum Männer. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Rest. Werk1 Gossau, 20 Uhr Moderne. Historische Hafenuhr Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – Turgau Frauenfeld, 18 Uhr L’Opéra de Paris. Das spannende Konstanz, 13:45 Uhr Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Frauenjass. Jassen am Mittwoch Leben hinter den Kulissen der Superhero. Nach dem Roman von und schlafen am Donnerstag. berühmten Oper. Kinok St.Gallen, DI 13. Anthony McCarten. Spiegelhalle Restaurant Frohsinn Weinfelden, 18:40 Uhr MI 14. Konstanz, 20 Uhr 20 Uhr Te Life Aquatic with Steve Zissou. Konzert Spielfilm von Wes Anderson mit Bill Eulenrunde / Nicole Langenegger. Konzert Literatur Ausstellung Murray. Kino Cameo Winterthur, Kultur Punkt Flawil, 20 Uhr Kit Armstrong. Spielt Beethoven. Autorengruppe Ohrenhöhe. Szeni- St Raca, cagot. Museumsnacht. Point 20:15 Uhr Reinhold Friedrich, Marc Tardue Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr sche Lesung – «Sommer, Sonne, Rei- Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Beuys. Beuys boxt, parliert und und die Jenaer Philharmonie. Werke Musikalischer Fyrobig. Verschiebe- mini». Parterre 33 St.Gallen, 20 Uhr erklärt dem toten Hasen die Kunst. von Smetana, Mahler, Brahms und Datum bei schlechter Witterung. Lob der Torheit von Erasmus von Kinok St.Gallen, 20:45 Uhr Tomasi. Vaduzer Saal, 20 Uhr 21. Juni. Restaurant Pflüegli Gossau, Rotterdam. Lesung mit Klaus Koppe DO 15. 19:30 Uhr Takino Schaan, 20 Uhr Vortrag Film Raven (UK) / Hirax (US) / Kill Konzert Grenzen – Schnittstelle Erdgeschoss Alive and Kicking. Ein Energiepaket Ritual (US). Gleich 2 absolute Metal Vortrag 6. Kultursommer Festival. Pierce –WechselwirkungzwischenÖfent- im Kinoformat und Lebensfreude Legenden. Schlachthaus Kulturcafé Über den Wert von Mais und Reis – Te Veil, Sleeping With Sirens, lich und Privat. Doris Zoller und pur. Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr Dornbirn, 20 Uhr und was davon verloren geht. Crown Te Empire. Conrad Sohm Ingemar Vollenweider. Architektur Melancholia. Lars von Triers atem- Stray From Te Path, Dawnwatcher, Referent: Raphael Dischl. Dornbirn, 18:30 Uhr Forum Ostschweiz St.Gallen, beraubend schönes Weltuntergangs- Intolerant Truth. Hardcore. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Kit Armstrong. Spielt Beethoven. 19:30 Uhr drama. Kinok St.Gallen, 19:15 Uhr Vaudeville Lindau, 20 Uhr Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Lion – Der lange Weg nach Hause. Friends of Gas. Kraut Rock / Post Kinder Il volo – Notte magica. Konzert mit Kinder Regie: Garth Davis. Kino Rosental Punk aus München. Kula Konstanz, TKK – Te Kasperli Kommbäck. Il volo und Placido Domingo aus Grimm & Co. tanzt aus der Reihe. Heiden, 20:15 Uhr 20:30 Uhr Mit fetziger Live-Musik und bitzli Florenz. Kino Cinewil Wil, 20 Uhr Tanzprojekt mit Kindern, Jugend- Te Swimmer. Spielfilm von Frank Zirkus. Ab 3Jahren. Chapiteau Peter Lenzin – My Favorite Songs. lichen und jungen Erwachsenen. Perry und Sydney Pollack. Cirque de Loin – Kreuzbleiche CD Präsidentation. Hof Speicher, Tak Teater Liechtenstein Schaan, Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr St.Gallen, 15 Uhr 20 Uhr 10 Uhr

68 KALENDER SAITEN 06/2017 Anzeigen

Moonlight. Regie: Barry Jenkins. Hindustani & Carnatic II. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Classical Music of India. Song to Song. Terrence Malicks Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr neuster Streich: Liebe, Obsession, Schubertiade 2017. Quatuor Ebène. Betrug. Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr Angelika-Kaufmann-Saal Seom – Die Insel. Spielfilm von Kim Schwarzenberg, 20 Uhr Ki-duk mit Jung Suh. Kino Cameo So near and far away. Jazz und Winterthur, 22:30 Uhr orientalische Musik. Kronenbühl Rehetobel, 20 Uhr Bühne Yes, don't Panic! Marc Jenny’s Alla Fine del Mare. Nach Motiven conducting concept for improvising Keine Panik Stimmsaiten «mit Distanz» von Federico Fellinis «E la nave va». musicians. Zwischennutzung Hof im Hof Wil und Resonanz Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Wil, 20:30 Uhr Streiftöne mit Alphorn. Solo- 6. Kultursommer Festival. Carnival Der imposante Dachstock vom Hof Das letzte Konzert der Reihe programm von Balthasar Streif. Youth. Conrad Sohm Dornbirn, Villa Sutter Münchwilen, 19:30 Uhr 21 Uhr Wil gehört zu den momentan «Moment x Musik» von Stimmsaiten Claudio Zuccolini – Warum? Summerhits 2017. Mehr als Musik. attraktivsten Orten fr kulturell findet auf der Strasse statt und Stand-Up Comedy. Zeltainer Fabriggli Buchs, 21 Uhr nutzbare Zwischenräume. Ideal spielt mit Distanz und Resonanz. Unterwasser, 20 Uhr Te Roman Games | Former Franks. geeignet fr das Musikkonzept Die vier MusikerInnen positio- Ronamor «Te Wedding Concert». Dazu DJ Stanley & DJ Samuel K. Das wildeste Hochzeitsfest des Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr von Marc Jenny mit dem klingen- nieren sich ohne einander zu sehen. Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – den Namen «Yes, don’t panic!». Sie sind jedoch mittels Mikro- Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Nachtleben Das ist ein Programm, mit dem phon und Lautsprecher «hörend» Höli / Naraka. Florian Helg & Hao No Tears Vol.8. Follow the Black Teater.T eater am Gleis Winter- Rabbit. Treppenhaus Rorschach, sich frei improvisierende Musiker miteinander verbunden. Das Kon- thur, 20:15 Uhr 20 Uhr via Tablets gegenseitig Spielan- zert wird ein 90-minütiger impro- Valsecchi & Nater – Grenzwertig. Tanzfrei. Freies Tanzen. Lokremise weisungen geben können. Es ent- visierter Freiflug sein. Die Zuschau- Kabarett. Kleinkunstsaal Kultur- und St.Gallen, 20 Uhr steht Musik im Moment mit enden erleben vier Individuen Gemeindezentrum Aadorf, Filip Berger. DJ Set (Deep House, 20:15 Uhr Tech House, Indie Dance). Øya Bar hohem Risikofaktor, intensivem mit ihrem jeweils eigenen Klang- Tanz ist Festival. Chris Haring, &KaféSt.Gallen,20:30Uhr Spannungsanteil und berüh- raum – und dennoch überall ein Liquid Loft – Candy’s Camouflage. Candy Clubbing. Alessandro & render Emotionalität. Mit Beat Zusammenspiel. Infos zum Ersatz- Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Friends feiern LGBTQ mit Dance, Keller, Christoph Grab, Urs ort bei Regen siehe Webseite. Edm, Pop, uvm. Opal Lochau, Literatur 22 Uhr Baumgartner und Lukas Lulu Meier. Sonntag, 18. Juni, 13 Uhr, Stadtlesen. Gallusplatz St.Gallen, Dekadenz. Electro Swing. Samstag, 17. Juni, 20.30 Uhr, südliche Altstadt St.Gallen. 19 Uhr Kula Konstanz, 22 Uhr Dachstock Hof Wil. stimmsaiten.ch marcjenny.com/yesdontpanic Kinder Film Polnische Erzählstunde. Erzählt von Te Last Word. Witzige Komödie Elzbieta Barandun. Stadtbibliothek mit Shirley MacLaine und Amanda Katharinen St.Gallen, 16 Uhr Seyfried. Kinok St.Gallen, 13 Uhr Der junge Karl Marx. Wie Karl Marx Diverses und Friedrich Engels die Welt 3. St.Galler Forum. Finanzmanage- verbessern. Kinok St.Gallen, 15 Uhr ment und Controlling FHS St.Gallen Inversion. Der Aufstand einer Irane- Philipp Fankhauser – Solo & 1. Literatur Bach & Maillard: Klassik & Show- St.Gallen, 08:30 Uhr rin gegen die Dominanz der Blues. Zeltainer Unterwasser, Frühschicht. Lesung mit Manfred rösten. Bachs Kafeekantaten lau- Sensationelles PingPongturnier. Männer. Kinok St.Gallen, 17:15 Uhr 20 Uhr Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, schen und Röstduft schnuppern. Im Lattich St. Gallen, 13 Uhr Zu guter Letzt. Regie: Mark Pelling- Max Petersen Trio – Dream 06:30 Uhr Kafeehaus St.Gallen, 19 Uhr Jassen fr Seniorinnen und ton. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Dancing. Jazz. Esse Musicbar Stadtlesen. Gallusplatz St.Gallen, Die Jazz Baroness. Eine musikali- Senioren. Für Seniorinnen und Staatenlos – Klaus Rózsa, Fotograf. Winterthur, 20:15 Uhr 09 Uhr sche Lesung mit Timeless Jazz. Senioren. Generationentref Dokumentarfilm von Erich Schmid. Baobabs Vibes & Saf Sap. Bunte Paul Nizon: Parisiana. Moderation: Werkstatt Inselgasse Konstanz, Negropont Rorschach, 14 Uhr Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr Klänge und groovige Beats. Christoph Kuhn, Publizist, 20 Uhr Küche fr Alle: Solidarität Kurdis- Es war einmal in Deutschland. Für K9 Konstanz, 20:30 Uhr Birwinken. Bodman-Literaturhaus Ferrum Helveticum & Guests. tan & Aleppo. Feines Essen und gute David zählt einzig: «Hitler ist tot, Black metal @ black angel. Woman Gottlieben, 20 Uhr Te Pattern Project – Konzert. Gespräche. CaBi Antirassismus- aber wir leben!». Kinok St.Gallen, is the earth (US), Waldgeflüster (DE). Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr TrefSt.Gallen, 19 Uhr 19:10 Uhr Restaurant Schwarzer Engel Vortrag Hindustani & Carnatic II. Classical Sommerbar. Frauenabend. IAmNotYourNegro.Dokumentar- St.Gallen, 21 Uhr Vortrag Nelly Näf. Mit kenianischen Music of India. Ofene Kirche Frauenpavillon im Stadtpark film von Raoul Peck. Kino Cameo Decibelles (FR). Noise, Punk und Snacks. Frauenpavillon im Stadtpark St.Gallen, 20 Uhr St.Gallen, 19 Uhr Winterthur, 20:15 Uhr Edgy Pop aus Lyon. Horst Klub St.Gallen, 19 Uhr Te Roman Games | Former Franks. Te Founder. Regie: John Lee Kreuzlingen, 21 Uhr Treppenhaus Rorschach, 20:09 Uhr Ausstellung Hancock. Kino Rosental Heiden, King Khan & Te Shrines. Garage- Kinder MiSon Jazz 3. Jazz. Esse Musicbar Geiler Block. Eine Ausstellung mit 20:15 Uhr Rock / Psychedelic Soul aus Berlin. Geschichtenzeit. Geschichten Winterthur, 20:15 Uhr 30 Kunstschafenden. Cornelia- Stille Reserven. In Zukunft ist nicht Kula Konstanz, 21 Uhr erleben mit Marianne Wäspe. Anna RF. Electro Ethnic Reggae. Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr einmal mehr der Tod umsonst… Stadtbibliothek Katharinen Kultur Punkt Flawil, 20:30 Uhr Back to Rojava. Vernissage mit Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr Nachtleben St.Gallen, 14:15 und 15 Uhr Alex Behning und Richard Bagel. Podium. Katharinensaal St.Gallen, Baila Latino. Tanzen ist Musizieren Doppelkonzert in Blues und Folk. 18 Uhr Bühne in der Sprache des Körpers. Kultur Diverses K9 Konstanz, 21 Uhr Artur 017. Vernissage. Habsburg Hope – Tanzsolo. Finissage – Punkt Flawil, 20 Uhr Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Widnau, 19 Uhr «Grüner Teppich fr Afghanistan». Hallenbeiz – PingPong und Sounds Moderne. Unterhaltsame und hu- Nachtleben Erinnerbar. Wilde Sammlung schon Ofene Kirche St.Gallen, 17 Uhr vom Plattenteller. Tba. Grabenhalle morvolle Stadtfhrung. Historische Hop am Weiher. Wir öfnen die Tore ausgestellter Stücke. Stefan Waghubinger – Ausserge- St.Gallen, 20:30 Uhr Hafenuhr Konstanz, 13:45 Uhr zur Frauenbadi. 3 Weihern St.Gallen, Rab-Bar Trogen, 20 Uhr wöhnliche Belastungen. Österrei- Aufgeweckte Kunstgeschichten. 20 Uhr cherischer Kabarettist aus Film Menschen mit Demenz auf Entde- Milonga Tango-Tanzabend. Deutschland. Kul-tour auf Une vie. Eine Maupassant- ckungsreise. Zeughaus Teufen, Tango-Argentino-Tanzanlass. SA 17. Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Verfilmung von vibrierend-zarter 14:30 Uhr Tango Almacen St.Gallen, 21 Uhr Ronamor «Te Wedding Concert». Schönheit. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Spieleabend. Im Lattich St. Gallen, Konzert Das wildeste Hochzeitsfest des Te Birth of a Nation. Spielfilm ab 18 Uhr Film Schubertiade 2017. Christiane Karg Jahres! Chapiteau Cirque de Loin – von Nate Parker. Kino Cameo Meditation. Finde deine innere Une vie. Spielfilm von Stéphane &AndreasStaier.Angelika-Kauf- Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Winterthur, 18 Uhr Mitte und Ruhe. Pfarreiheim Brizé mit Judith Chemla. mann-Saal Schwarzenberg, 16 Uhr We have a situation here. Es war einmal in Deutschland. St.Georgen St.Gallen, 19:30 Uhr Kino Cameo Winterthur, 12:15 Uhr Feuerzungen, Engelschöre. Vokal- Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Für David zählt einzig: «Hitler ist tot, Denial. Eine jüdische Historikerin musik von 1 bis 24 Stimmen. Tabla- Gilbert & Oleg – Die hohle Gasse. aber wir leben!». Kinok St.Gallen, Ausstellung muss den Holocaust beweisen. Ki- ter Konzertchor St.Gallen. Kloster Kabarett. Rössli Mogelsberg, 19:10 Uhr Friedlich verrotten, statt unge- nok St.Gallen, 17 Uhr Fischingen, 16 Uhr 20:15 Uhr Son of a fool. Eine Reise ans Meer – bremst shoppen. Museumsgespräch Paterson. Spielfilm von Jim Open Ohr. Im Toskanapark Lindau. Höli / Naraka. Florian Helg & Hao ein Zirkus im Ausnahmezustand. mit Markus Freitag. Textilmuseum Jarmusch mit Adam Driver. Vaudeville Lindau, 19 Uhr Teater. Teater am Gleis Chapiteau Cirque de Loin – St.Gallen, 18:30 Uhr Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr Tutti Soli. Mit Kdem ammerorches- Winterthur, 20:15 Uhr Kreuzbleiche St.Gallen, 20:15 Uhr Une vie. Eine Maupassant-Verfil- ter AR und jungen SolistInnen. Alte Klug kopiert. Teaterwerkstatt Une vie. Spielfilm von Stéphane mung von vibrierend-zarter Stuhlfabrik Herisau, 19:30 Uhr «stageapple» Jugend. Teaterhaus Brizé mit Judith Chemla. FR 16. Schönheit. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Desert Rats. Swiss Country Music. Turgau Weinfelden, 20:15 Uhr Kino Cameo Winterthur, 20:30 Uhr Inversion (Varoonegi). Spielfilm von Schloss Dottenwil Wittenbach, Die schwarze Spinne. Freilicht- Clash. Im Innern eines Kasten- Konzert Behnam Behzadi mit Sahar 20 Uhr theater nach Jeremias Gotthelf. wagens prallen Ideologien Sommerfest. Mit Traktorkestar. Res- Dowlatshahi. Kino Cameo Schulhaus Stumpenboden aufeinander. Kinok St.Gallen, 21 Uhr taurant Frohsinn Weinfelden, 18 Uhr Winterthur, 20:15 Uhr Feuerthalen, 20:30 Uhr

SAITEN 06/2017 KALENDER 69

Tanz ist Festival. Chris Haring, Forstkonzerte «Orgel plus». Unter Iigfdlet – Ostschweizer Textil- Liquid Loft – Candy’s Camouflage. Mitwirkung der Musikschule geschichten. Führung. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Oberrheintal (MSO). Altstätter Textilmuseum St.Gallen, 11 Uhr Konzertzyklus Altstätten, 18 Uhr Maritim – Malerei und Video. Literatur Eva Wey & Jose Schwach. Finissage. Projektraum am See Stadtlesen. Gallusplatz St.Gallen, Transatlantic Folk. Esse Musicbar (Kornhaus) Rorschach, 11 Uhr 13:30 Uhr Winterthur, 19:30 Uhr Mark Dion – Te Wondrous Lauschig – wOrte im Freien. Dead Elvis & His One Man Grave. Museum of Nature. Führung. Literatur- und Spoken Word-Reihe Zombie Rock’N’Roll. Schlachthaus Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr in den Gärten Winterthurs. Park Kulturcafé Dornbirn, 20 Uhr Endlich! Glanzlichter der der Villa Jakobsbrunnen Winterthur, Schubertiade 2017. Matthias Goerne Sammlung. Überblicksfhrung. 19:30 Uhr &MarkusHinterhäuser.Angelika- Kunstmuseum St.Gallen, 13 Uhr Kaufmann-Saal Schwarzenberg, Wer die Arbeit macht. Führung. Vortrag 20 Uhr Haus zur Glocke Steckborn, Nighttalk. Mit Johanna Link. Werk- 14:10 Uhr statt Inselgasse Konstanz, 21 Uhr Film Alive and Kicking. Ein Energiepaket Kinder im Kinoformat und Lebensfreude MO 19. Bibi Blocksberg. Hexenvergnügen pur. Kinok St.Gallen, 11 Uhr mit fetzigen Songs zum Mitsingen. Te Birth of a Nation. Spielfilm Konzert Pentorama Amriswil, 14 und 17 Uhr von Nate Parker. Kino Cameo Win- Schubertiade 2017. Meisterkurs Sir KinderKunstLabor. Alte Fabrik terthur, 11 Uhr András Schif. Angelika-Kaufmann- Rapperswil, 14 Uhr Rabbi Wolf. Der wohl ungewöhn- Saal Schwarzenberg, 10 Uhr TKK – Te Kasperli Kommbäck. lichste Rabbiner der Welt. Kinok Schubertiade 2017. Sarah Connolly Mit fetziger Live-Musik und bitzli St.Gallen, 13 Uhr &GrahamJohnson.Angelika-Kauf- Zirkus. Ab 3Jahren. Chapiteau Es war einmal in Deutschland. mann-Saal Schwarzenberg, 16 Uhr Cirque de Loin – Kreuzbleiche Für David zählt einzig: «Hitler ist tot, Schubertiade 2017. Christoph St.Gallen, 15 Uhr aber wir leben!». Kinok St.Gallen, Prégardien & Julius Drake. 14:50 Uhr Angelika-Kaufmann-Saal Diverses L’Opéra de Paris. Das spannende Schwarzenberg, 20 Uhr Interkultureller Begegnungstag Leben hinter den Kulissen der 2017. Unsere vielfltige Stadt – berühmten Oper. Kinok St.Gallen, Film Festplatz der Kulturen. Marktgasse – 17 Uhr Rabbi Wolf. Der wohl ungewöhn- Waaghausplatz St.Gallen, 10 Uhr Victoria. Regie: Justine Triet. lichste Rabbiner der Welt. Retro-Vernissage Erich Willi (Eru) Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Kinok St.Gallen, 17 Uhr Rutishauser. Hommage an einen Kino Nische – Velo. Hugo Koblet – Beuys. Beuys boxt, parliert und verstorbenen Künstler. Bilder und Pédaleur de charme. erklärt dem toten Hasen die Kunst. Bücher. Trafo Rorschach, 11 Uhr Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Kinok St.Gallen, 18:45 Uhr Fifa 17 Gameturnier. Zeig, was du Te Sheltering Sky. Bertoluccis Seom – Die Insel. Spielfilm von fussballerisch drauf hast! berückende Verfilmung von Paul Kim Ki-duk mit Jung Suh. Stadtbibliothek Katharinen St.Gal- Bowles’ Roman. Kinok St.Gallen, Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr len, 13 bis 16 Uhr 19:30 Uhr Song to Song. Terrence Malicks Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur neuster Streich: Liebe, Obsession, Moderne. Unterhaltsame und hu- Bühne Betrug. Kinok St.Gallen, 20:45 Uhr morvolle Stadtfhrung. Historische Festspiele 2017. Matinée. Bier des Monats – Weisser Engel Hafenuhr Konstanz, 13:45 Uhr Teater St.Gallen, 11 Uhr Diverses Zieh Leine, alter Schwede. Temen- Nutcracker-Let’s Dance. Marcelos Sprachencafé Italienisch. Konversa- Stadtfhrung. Städtisches Museum Move Dance Show. Lokremise tion in Italienisch Generationentref Der preisgekrönte Weisse Engel ist ein helles, heraus- Überlingen, 14:30 Uhr St.Gallen, 11:30 und 18 Uhr Negropont Rorschach, 15:30 Uhr ragendes Hefeweizenbier. Seine kräftig gelbe Farbe, Überlingen Secrets 1: From the Klug kopiert. Teaterwerkstatt PreParty - Übungsparty fr Paar- der herrlich cremige Schaum und die Aromen nach Nelken, Town Museum to the Wharf. «stageapple» Jugend. Teaterhaus tanzanfnger. Paartanzen üben und English guided tour in Überlingen. Turgau Weinfelden, 17:15 Uhr neue Menschen kennen lernen Banane, Aprikose und der typischen Hefenote machen Städtisches Museum Überlingen, Höli / Naraka. Florian Helg & Hao Rest. Werk1 Gossau, 20 Uhr das Bier zu einem Premiumgenuss. 16:30 Uhr Teater. Teater am Gleis Winterthur, 19 Uhr Weitere Informationen zu unserem Biersortiment: Ausstellung Improtheater Konstanz. Naked DI 20. Geiler Block. Eine Ausstellung mit Stage mit Bühnenpolka. www.schuetzengarten.ch 30 Kunstschafenden. Cornelia- Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Konzert Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr Schubertiade 2017. Meisterkurs Sir Wer die Arbeit macht. Vernissage. Literatur András Schif. Angelika-Kaufmann- Bühne Haus zur Glocke Steckborn, 16 Uhr Stadtlesen. Familienlesetag. Saal Schwarzenberg, 10 Uhr New Orleans meets St.Gallen. Heisse MI 21. Gallusplatz St.Gallen, 09 Uhr Schubertiade 2017. Till Fellner, Rhytmen. Altstadt St.Gallen, 19 Uhr Raben und andere Mütter. Mit Klavier. Angelika-Kaufmann-Saal Restwärme. Zwischen aufgesetzter Konzert SO 18. Sabine Wackernagel. Frauenpavillon Schwarzenberg, 16 Uhr Coolness und menschlicher Schubertiade 2017. Christoph im Stadtpark St.Gallen, 11 Uhr New Orleans meets St.Gallen. Restwärme. Spiegelhalle Konstanz, Prégardien, Carolin Widmann, uvm. Konzert Die 30. Ausgabe sorgt fr sommerli- 20 Uhr Angelika-Kaufmann-Saal Schwar- Podium-Konzert. Preisverleihung Vortrag chen Musikgenuss! Altstadt zenberg, 16 Uhr Tak Teater Liechtenstein Schaan, Salon de Débat: «Leben und leben St.Gallen, 17:30 Uhr Diverses Stadthaus I-III, aussen statt innen. 11 Uhr lassen». Mit Susanne Brauer. Kult- Schubertiade 2017. Matthias Goerne Bildungsmatinée fr SeniorInnen. Konzept und Komposition Daniel Schubertiade 2017. Pavel Haas Bau St.Gallen, 11 Uhr &MarkusHinterhäuser. Vielseitig kulturelle Veranstaltungen Ott. Stadthaus Winterthur, 18:30 Uhr Quartett. Angelika-Kaufmann-Saal Bertha von Suttner und Clara Angelika-Kaufmann-Saal Evang. Kirchgemeindehaus Schubertiade 2017. Anna Lucia Schwarzenberg, 11 Uhr Barton – Frieden, Frauenstimm- Schwarzenberg, 20 Uhr Rorschach, 09:15 Uhr Richter & Sir András Schif. Angeli- Moment x Musik mit StimmSaiten. recht und Nobelpreis. Vortrag Ein Besuch im Magazin der ka-Kaufmann-Saal Schwarzenberg, Raumgreifende Performance und mit Doris Baschnonga. Henry- Film Kantonsbibliothek Vadiana. Blick 20 Uhr freie Klang-Improvisationen. Dunant-Museum Heiden, 14 Uhr Monsieur & Madame Adelman. hinter die Mauern des sonst ver- Kunstpause. Multimedia Sculpture Klosterviertel Südliche Altstadt Es ist unmöglich, sich nicht in die schlossenen Magazins. Kantonsbib- mit Lika Nüssli und Enrico Lenzin, St.Gallen, 13 Uhr Kinder Adelmans zu verlieben. liothek Vadiana St.Gallen, 12 Uhr Lattich St. Galle, 20 Uhr Konzert MSS Musikschule Sargans- Überflieger – Kleine Vögel grosses Kinok St.Gallen, 17 Uhr Mittagsmeditation. Sitzen in der Singers Night Vol.6. Mit Judith erland: Ensemble-Konzert. Junge Geklapper. Trickfilm. Kino Rosental Gimme Danger. USA 2016 | Regie: Stille. Ofene Kirche St.Gallen, Zürcher. Restaurant Frohsinn Nachwuchsmusiker zeigen ihr musi- Heiden, 15 Uhr Jim Jarmusch, mit Iggy Pop. 12:15 Uhr Weinfelden, 20 Uhr kalisches Talent. Altes Bad Pffers Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Bad Ragaz, 14:15 Uhr Diverses Return to Montauk. Volker Moderne. Unterhaltsame und Nachtleben Schubertiade 2017. Paul Lewis, Führung. Forum Würth Rorschach, Schlöndorfs Drama mit Stellan humorvolle Stadtfhrung durch Café Tango. Kurs & Milonga mit Klavier. Angelika-Kaufmann-Saal 11 Uhr Skarsgård, Nina Hoss. Konstanz. Historische Hafenuhr Rafael Herbas. Kafeehaus St.Gallen, Schwarzenberg, 16 Uhr Heiden AR: Religions- und kultur- Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Konstanz, 13:45 Uhr 19 Uhr Tutti Soli. Mit dem Kammerorchster geschichtlicher Dorfrundgang. Fahrrad gegen Auto. Politkino. Ebook Sprechstunde. Sprechstunde Milonga. Tangoschule Rafael AR und jungen SolistInnen. Mit Teologe Walter Frei. P Vaudeville Lindau, 20 Uhr fr Probleme mit der Onleihe. Bib- Herbas. Kafeehaus St.Gallen, 19 Uhr Kantonsschulhaus Trogen, 17 Uhr ostplatz Heiden, 15 Uhr Nóz w wodzie (Das Messer im liothek Hauptpost St.Gallen, 18 Uhr Feuerzungen, Engelschöre. Vokal- Wasser). Spielfilm von Roman Film musik von 1 bis 24 Stimmen. Tabla- Ausstellung Polanski mit Leon Niemczyk. Ausstellung Es war einmal in Deutschland. ter Konzertchor St.Gallen. Kolum- Geiler Block. Eine Ausstellung mit Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr Tierisch brut – Sammlung Rolf Für David zählt einzig: «Hitler ist tot, banskirche Rorschach, 17 Uhr 30 Kunstschafenden. Cornelia- Te Other Side of Hope. Regie: Röthlisberger. Führung. Museum im aber wir leben!». Kinok St.Gallen, Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr Aki Kaurismäki. Kino Rosental Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr 14:15 Uhr Heiden, 20:15 Uhr Body Doubles. Führung. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr

SAITEN 06/2017 KALENDER 71

Anzeigen

Parkplatzfest. Podiumsdiskussion und Konzert von Niels van der Waerden. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Seeton: Nordic Jazz. Skandinavi- scher Mittsommernacht-Jazz. Eisenwerk Frauenfeld, 20:30 Uhr Yes, don't Panic! Marc Jenny’s conducting concept for improvising musicians. Halle Lattich St.Gallen, 20:30 Uhr Giger-Nef-Rutishauser- Zumthor-Stofner- Lenz- und Liebeslieder Musikbar – Rondom. Lea Läuchli Vogel-Jenny-Nüssli Baumann-Loher- von Hans Huber und Flurin Rade. Rab-Bar Trogen, Jenny-Nüssli 21 Uhr Marc Jenny präsentiert eine weite- Der Konzertchor Ostschweiz singt Nachtleben re Serie von «Yes, don’t panic!» Am zweiten Abend von «Yes, don’t auf beiden Seiten vom Haag. Treppi Afterwork Party #1. Bungle im Lattich. Sein «conducting con- panic!» im Lattich präsentiert Diesseits und Jenseits ist ein Pro- Brothers & E.S.I.K. (Dä üblich cept for improvising ensembles» Marc Jenny spannende Persönlich- gramm, das Lieder von unter- Verdächtig). Treppenhaus bringt unterschiedliche MusikerIn- keiten aus der Schweizer Impro- schiedlichen Komponisten zusam- Rorschach, 18 Uhr Milonga Tango-Tanzabend. nen zusammen, welche sich via visationsszene. Die Musiker, alle- menbringt: Aaron Copland, Tango-Argentino-Tanzanlass. Tablets gegenseitig Spielanweisun- samt faszinierende Meister in Duke Ellington, Michael Tippett Tango Almacen St.Gallen, 21 Uhr gen senden. So entsteht eine Im- der metaphysischen Klangerweite- und Hans Huber. Letzterer ist Film provisationsgrundlage – angelegt rung, sind via Tablets vernetzt. wenig bekannt, aber von grosser Inversion (Varoonegi). Spielfilm von als abenteuerliche Klangreise So leiten und gestalten sie gemein- Wichtigkeit fr die Musikwelt Behnam Behzadi mit Sahar jenseits von Hörgewohnheiten und sam eine Improvisation irgend- der Schweiz, z.B. als Gründer des Dowlatshahi. Kino Cameo Erwartbarkeiten. Und dank dem wo an den Rändern von akustischer Konservatoriums Basel. Seine Winterthur, 12:15 Uhr Clash. Im Innern eines Kasten- hochkarätigen Ensemble gilt: Kei- Sounderzeugung und elektroni- Lenz- und Liebeslieder zeigen eine wagens prallen Ideologien aufeinan- ne Panik! Mit Paul Giger, Michael scher Klangverfremdung. Mit Peter ganz persönliche Ausdrucksweise, der. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Nef, Roman Rutishauser, Linda Conradin Zumthor, Flo Stofner, welche von Robert Schumann und Une vie. Spielfilm von Stéphane Vogel und Lika Nüssli (Installation). Stefan Baumann, Raphael Loher, Johannes Brahms beeinflusst ist. Brizé mit Judith Chemla. Kino Cameo Winterthur, 17:30 Uhr Donnerstag, 22. Juni, 20.30 Uhr, Marc Jenny und Lika Nüssli Sonntag, 24. Juni, 17 Uhr, Pfarr- Return to Montauk. Volker Schlön- Halle Lattich St.Gallen. (Installation). kirche Quarten. Samstag, 25. Juni, dorfs Drama mit Stellan Skarsgård, marcjenny.com/yesdontpanic Freitag, 23. Juni, 20.30 Uhr, 19 Uhr, Evang. Kirche Oberuzwil. Nina Hoss Kinok St.Gallen, 19 Uhr Halle Lattich St.Gallen. Sonntag, 2. Juli, 19 Uhr, Gimme Danger. USA 2016 | Regie: Jim Jarmusch, mit Iggy Pop. marcjenny.com/yesdontpanic Kath. Kirche Rotmonten, St.Gallen. Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr konzertchorostschweiz.ch Fuocoammare. Dokumentarfilm von Gianfranco Rosi. Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr Victoria. Regie: Justine Triet. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Une vie. Eine Maupassant-Verfil- Sitzen in der Stille (Zazen) nach Via Inversion (Varoonegi). Spielfilm Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Es war einmal in Deutschland. mung von vibrierend-zarter Schön- Integralis. Meditation (Zen und von Behnam Behzadi mit Sahar Moderne. Unterhaltsame und Für David zählt einzig: «Hitler ist tot, heit. Kinok St.Gallen, 16:15 Uhr christliche Mystik). Ev. Heiligkreuz Dowlatshahi. Kino Cameo humorvolle Stadtfhrung durch aber wir leben!». Kinok St.Gallen, Stille Reserven. In Zukunft ist nicht St.Gallen, 18 Uhr Winterthur, 18 Uhr Konstanz. Historische Hafenuhr 21:15 Uhr einmal mehr der Tod umsonst… Stöck, Wyys, Stich. Jassturnier im Gimme Danger. USA 2016 | Regie: Konstanz, 13:45 Uhr Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr Treppenhaus. Treppenhaus Jim Jarmusch, mit Iggy Pop. Aufgeweckte Kunstgeschichten. Bühne Hell or High Water. Ein Film wie ein Rorschach, 18 Uhr Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Menschen mit Demenz auf Wilhelm Tell. Stück von Fritz Schiller. grosser alter Country-Song. Gute Tage. Urs Grafs beeindrucken- Entdeckungsreise. Zeughaus Teufen, Münsterplatz Konstanz, 19 Uhr Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Ausstellung des Porträt über Künstler im Alter. 14:30 Uhr Der Chat. Szenische Lesung. Alive and Kicking. Ein Energiepaket Les jalousies jalouses – Christoph Kinok St.Gallen, 19:45 Uhr Alles über den Kanton – im begeh- Alte Fabrik Rapperswil, 19:30 Uhr im Kinoformat und Lebensfreude Rihs. Führung und Künstler- IAmNotYourNegro.Dokumentar- baren Lexikon. Die Sangallensien- Abgefahren. Romer. – Ein Vergesse- pur. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr gespräch. Kunsthalle Wil, 19 Uhr film von Raoul Peck. Abteilung stellt sich vor. Bibliothek ner vom Bodensee. Gastspiel. Werk- St Bébé Toutout, évangéliste. Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr Hauptpost St.Gallen, 17 Uhr statt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Bühne Museumsnacht. Point Jaune Gira – Ritual mit afrobrasiliani- Gäste. Deine Erlebnisse zurück Abgefahren. Romer. – Ein Vergesse- Museum St.Gallen, 19 Uhr Bühne schen Wurzeln. Tanz, Trommeln, gespielt als szenisches Kunstwerk ner vom Bodensee. Gastspiel. Werk- Von der Ananas bis zum Zuckerrohr Abgefahren. Romer. – Ein Vergesse- Gesang, Trance, Fest, Verbindung Teater 111 St.Gallen, 20 Uhr statt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr –TropischeNahrungspflanzen. ner vom Bodensee. Gastspiel. Werk- zur Natur. Terreiro Rosenhof Stein, Hazel Brugger passiert. Comedienne. Die schwarze Spinne. Freilichtthea- Führung im Tropenhaus mit statt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr 19:30 Uhr Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr ter nach Jeremias Gotthelf Schul- Hanspeter Schumacher. Wellenreiten. Spiritueller 5-Rhyth- Be-Coming. Nicolao, Sedlackova, haus Wyden Winterthur, 20:30 Uhr Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Literatur men-Tanz mit Dagmar Cee. Sommerfeld. Teater am Gleis Geschichten vom Bodensee. Lesung Ofene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Winterthur, 20:15 Uhr Vortrag von Oswald Burger. Galerie Festspiele 2017. Loreley – Oper von Fenster der Kantonsarchäologie. DO 22. Gunzoburg Überlingen, 19:30 Uhr Ausstellung Alfredo Catalani. Klosterhof Vortrag und Führung mit Tomas Yuri Pattison – «Trusted Traveller». St.Gallen, 20:30 Uhr Stehrenberger. Historisches und Konzert Vortrag Kunst über Mittag mit kochenden Völkerkundemuseum St.Gallen, Schubertiade 2017. Meisterkurs Sir Göttinnen in St.Gallen. Stadtspazier- Saiten. Kunsthalle St.Gallen, 12 Uhr Literatur 18 Uhr András Schif. Angelika-Kaufmann- gang und Lesung mit Imbiss. Traditionell innovativ. Museums- Nayers Weg zum Sacromonte. Kulturkampf. Von Jo Lang und Saal Schwarzenberg, 10 Uhr Frauenpavillon im Stadtpark gespräch mit Simone Blesi. Lesung, Apéro, Diskussion mit Pirmin Meier, mit den Autoren und Schubertiade 2017. Gabriel Le St.Gallen, 18:30 Uhr Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Andreas Köhler. Café St Gall Biblio- Paul Rechsteiner. Comedia St.Gal- Magadure, Valentin Erben, Shani Frau Weisheit und Maria, die Tanz mit Bruce #8. Führung. thek Hauptpost St.Gallen, 19 Uhr len, 19:30 Uhr Diluka. Angelika-Kaufmann-Saal Geliebte. Weibliche Aspekte des Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr Schwarzenberg, 16 Uhr christlichen Gottesbildes. Jüdisches Kinder Kinder Jam Session. Auch einfach nur Museum Hohenems, 19:30 Uhr «Wo die wilden Kerle wohnen» und Sockentiere. Öfentlicher Kinder- Zuhören lohnt sich. Kultur Punkt FR 23. «Short Cuts». Aus den Kinder- Workshop. Forum Würth Rorschach, Flawil, 19 Uhr Kinder theaterkursen. Alte Kaserne 14 Uhr Parkplatzfest. Filmvorfhrung und Türkische Erzählstunde / Türkçe Konzert Winterthur, 18:39 Uhr Hallenbeiz. Grabenhalle St.Gallen, Hikaye Saatleri. Mit Simay Alsan. Schubertiade 2017. Anja Harteros & Diverses 19:30 Uhr Stadtbibliothek Katharinen Wolfram Rieger. Angelika-Kauf- Diverses Kunstfahrt. Kunstfahrt ab Lindau Olivieri Jazz. Jazz. Esse Musicbar St.Gallen, 16:30 Uhr mann-Saal Schwarzenberg, 16 Uhr 6. Int. Dornbirn Cup. 3TageNach- oder Rorschach. Forum Würth Winterthur, 20:15 Uhr Michael Nef. Trompete, Flügelhorn wuchsfussball Pur in Dornbirn- Rorschach, 09 Uhr Yes, don't Panic! Marc Jenny’s Diverses und Büchel. Grubenmannkirche Hatlerdorf. SC Hatlerdorf Dornbirn, Habescha – Eritreische & Äthio- conducting concept for improvising Museum fr Frühaufsteher: Bienen Teufen AR, 20 Uhr 13 Uhr pische Spezialitäten. Mit traditio- musicians. Halle Lattich St.Gallen, –BestäuberinnenderWelt.Führung Schubertiade 2017. Sir András Küche fr Alle: Solidarität Kurdis- nellen Gerichten. Kultur Punkt 20:30 Uhr durch die Sonderausstellung «Wun- Schif, Klavier. Angelika-Kaufmann- tan & Aleppo. Feines Essen und gute Flawil, 11:30 Uhr derwelt der Bienen». Naturmuseum Saal Schwarzenberg, 20 Uhr Gespräche. CaBi Antirassismus- Peter Lenk. 40 Jahre Zofund Zwin- Film Turgau Frauenfeld, 07:30 Uhr Longline. Jazz. Esse Musicbar TrefSt.Gallen, 19 Uhr kern. Führung. Städtische Galerie Fai bei sogni. Das Drama eines Kunst über Mittag. Führung mit Winterthur, 20:15 Uhr Sommerbar. Frauenabend. Fauler Pelz Überlingen, 16 Uhr Mannes, der seine Mutter als Kind anschliessendem Mittagessen Kunst Frauenpavillon im Stadtpark verlor. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Halle St.Gallen, 12 Uhr St.Gallen, 19 Uhr

SAITEN 06/2017 KALENDER 73 Ausstellung Bühne Wild things – Rucksack Manufaktur Geiler Block. Eine Ausstellung mit Épisodes culturels #8. Fortschrei- SO 25. fr erfahrene Nähakrobaten. 2-Tage- DI 27. 30 Kunstschafenden. Cornelia- tende Performance. Lattich-Quartier Nähworkshop Outdoor-Kinderruck- Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr St.Gallen, 16 Uhr Konzert sack. Sandkasten St.Gallen, 10 Uhr Konzert Wilhelm Tell. Stück von Fritz Schiller. River House Jazzband. Dixie-Jazz im Führung. Forum Würth Rorschach, Quartetto lirico. Streichquartette Münsterplatz Konstanz, 19 Uhr Schlossgarten. Schloss Dottenwil 11 Uhr von Gaetano Donizetti und Alfredo SA 24. C-Company: Kinderballett Fehr- Wittenbach, 10:30 Uhr Vom Drachen bis zur Friedenstaube. Catalani. Schutzengelkapelle altorf. Handlungsballett in drei Schubertiade 2017. Marc-André Tierbilder und Tiermythen vom St.Gallen, 19 Uhr Konzert Akten Teater Winterthur, 19:30 Uhr Hamelin, Klavier. Angelika-Kauf- Mittelalter bis heute. Führung. 6. Kultursommer Festival. Sepultura, Schubertiade 2017. Mandelring Stefan Waghubinger. Aussergewöhn- mann-Saal Schwarzenberg, 11 Uhr Städtisches Museum Überlingen, Aborted & Evil Invaders. Conrad Quartett. Angelika-Kaufmann-Saal liche Belastungen – Kabarett. Lied-Matinée Agnes Hunziker. 11:30 Uhr Sohm Dornbirn, 19:20 Uhr Schwarzenberg, 11 Uhr Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr Lieder von Schubert, Spohr und Rhyholzen am Rhein. Rhyholzen SchülerInnen von Monika Flieger Parkplatzfest. Das Fest mit Yladanath – Das neue Goldach Lachner. Schloss Wartegg live erleben. Mit der Rhyholzer- spielen. Jazz am Flügel. Esse Druckbus, Haubi Songs, Ellas, Musical. Weitere Infos: Rorschacherberg, 11:15 Uhr vereinigung. Zollamt Montlingen, Musicbar Winterthur, 19:30 Uhr Pariah. Grabenhalle St.Gallen, 15 Uhr www.yladanath.ch. Wartegghalle Konzert mit ofenem Singen. rheinabwärts, 13:30 Uhr Kulturfest Flawil. Musik aus Senegal Goldach, 20 Uhr Konzert mit ofenem Singen. Nachtleben und den Kapverden. Kultur Punkt Be-Coming. Nicolao, Sedlackova, Haldenbüel Kirche Gossau, 17 Uhr Ausstellung Crashkurs und Lindy Circle im Øya. Flawil, 16 Uhr Sommerfeld. Teater am Gleis Forstkonzerte Orgel plus. Unter Geiler Block. Eine Ausstellung mit Lindy Hop Crashkurs ab 19 Uhr Schubertiade 2017. Cédric Pescia. Winterthur, 20:15 Uhr Mitwirkung der Musikschule 30 Kunstschafenden. Cornelia- Open Dance Floor ab 20 Uhr. Angelika-Kaufmann-Saal Festspiele 2017. Loreley – Oper von Oberrheintal (MSO). Altstätter Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr Øya Bar St.Gallen, 19 Uhr Schwarzenberg, 16 Uhr Alfredo Catalani. Klosterhof Konzertzyklus Altstätten, 18 Uhr Leinen, das weisse Gold – Blick Diesseits und Jenseits. Konzertchor St.Gallen, 20:30 Uhr Diesseits und Jenseits. Hans Huber auf die Anfnge der Textiltradition Film Ostschweiz singt Hans Huber, Die Rückkehr des Ilbentritsch. Spie- –einunbekannterSchweizer in der Ostschweiz. Führung im Fidelio, l’odyssee d’Alice. Spielfilm Ellington u.a. Pfarrkirche Quarten, gelhalle Konstanz, 21 Uhr Komponist und andere. Rahmen von «Iigfdlet». Histori- von Lucie Borleteau mit Ariane 17 Uhr Evang. Kirche Oberuzwil, 19 Uhr sches und Völkerkundemuseum Labed. Kino Cameo Winterthur, Begabtenfrderung Tanz Turgau. Kinder Donna incantatrice. Liebeslieder der St.Gallen, 11 Uhr 15 Uhr Jahresabschlussvorstellung. Teater- Buchstart. Bücher von Anfang an italienischen Renaissance. Temporäre Ablagerungen und Gute Tage. Urs Grafs beeindrucken- haus Turgau Weinfelden, 17:15 Uhr mit Marianne Wäspe. Laurenzenkirche St.Gallen, 19 Uhr fixierte Momente. Gespräch und des Porträt über Künstler im Alter. Schubertiade 2017. Christian Stadtbibliothek Katharinen Sophie et ses Gigolos. Folk & More. Rundgang. Oxyd Kunsträume Kinok St.Gallen, 17 Uhr Gerhaher & Gerold Huber. Angelika- St.Gallen, 09:30 und 10:30 Uhr Esse Musicbar Winterthur, 19:30 Uhr Winterthur, 11:15 Uhr Io e te. Bertolucci blickt in familiäre Kaufmann-Saal Schwarzenberg, Klapperlapapp das Märchen- und Wer die Arbeit macht. Gespräch in Abgründe und Geheimnisse. 20 Uhr Geschichtsfestival. Komm und höre Film der Ausstellung. Haus zur Glocke Kinok St.Gallen, 18:50 Uhr Doug Legacy & BurroBeat. Zydeco, dir spannende Geschichten und Gute Tage. Urs Grafs beeindrucken- Steckborn, 14 Uhr Das Boot. Spielfilm von Wolfgang Blues, Voodoo Soul und New Märchen an! Romanshorner Wald, des Porträt über Künstler im Alter. Birgit Megerle – Te Painted Veil. Petersen mit Jürgen Prochnow. Orleans Funk. Tak Teater 09:30 Uhr Kinok St.Gallen, 11 Uhr Rundgang mit der Künstlerin. Kino Cameo Winterthur, 20 Uhr Liechtenstein Schaan, 20:09 Uhr Einfach fabelhaft! – Druckkunst Mister Universo. Spielfilm von Tizza Kunsthaus Glarus, 15 Uhr Die göttliche Ordnung. Regie: Begabtenfrderung Tanz Turgau. triftTeater. Teaterworkshop fr Covi und Rainer Frimmel. Petra Volpe. Kino Rosental Heiden, Jahresabschlussvorstellung. Teater- Kinder. Spiegelhalle Konstanz, Kino Cameo Winterthur, 11 Uhr 20:15 Uhr haus Turgau Weinfelden, 20:15 Uhr 10 Uhr L’Opéra de Paris. Das spannende MO 26. Une vie. Eine Maupassant-Verfil- Parkplatzfest. Gran Noir, Artlu Arabische Erzählstunde. Erzählt von Leben hinter den Kulissen der mung von vibrierend-zarter Schön- Bubble & Dead Animal Gang, Selma Mechergui. Stadtbibliothek berühmten Oper. Kinok St.Gallen, Film heit. Kinok St.Gallen, 20:45 Uhr Capital Youth. Grabenhalle Katharinen St.Gallen, 13 Uhr 13 Uhr Alive and Kicking. Ein Energiepaket St.Gallen, 22 Uhr Stüpfis Familien-Rätselweg. Eröf- Der junge Karl Marx. Wie Karl Marx im Kinoformat und Lebensfreude Bühne nung des neuen Familien-Temen- und Friedrich Engels die Welt ver- pur. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Wilhelm Tell. Stück von Fritz Schiller. Nachtleben weges. Starthüttli Rätselweg bessern. Kinok St.Gallen, 15:10 Uhr Inversion. Der Aufstand einer Irane- Münsterplatz Konstanz, 19 Uhr Barfuss-Disco.ch. Tanzraum fr Schwellbrunn, 14 Uhr Fai bei sogni. Das Drama eines rin gegen die Dominanz der Maraca. Marcelos Move Dance Herz und Füsse. Alte Kaserne «Wo die wilden Kerle wohnen» und Mannes, der seine Mutter als Kind Männer. Kinok St.Gallen, 18:50 Uhr Show. Grabenhalle St.Gallen, Winterthur, 19:30 Uhr «Short Cuts». Aus den Kinder- verlor. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Te Birth of a Nation. Spielfilm von 19:30 Uhr Tanztref. Tanzen zu Musik der theaterkursen. Alte Kaserne Staatenlos – Klaus Rózsa, Fotograf. Nate Parker. Kino Cameo Yladanath – Das neue Goldacher 40er–90er Jahre. Eisenwerk Winterthur, 18:39 Uhr Special – Mit Regisseur und Klaus Winterthur, 20:15 Uhr Musical. Weitere Infos: www. Frauenfeld, 19:30 Uhr Rósza. Kino Rosental Heiden, Monsieur & Madame Adelman. yladanath.ch. Wartegghalle Goldach, DJ Marttrax. Indie Folk to Diverses 19:15 Uhr Es ist unmöglich, sich nicht in die 20 Uhr Electronic Øya Bar & Kafé St.Gallen, 6. Int. Dornbirn Cup. 3TageNach- Kino Nische – Velo. Dead Fucking Adelmans zu verlieben. Festspiele 2017. Loreley – Oper 20:30 Uhr wuchsfussball Pur in Dornbirn- Last. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr von Alfredo Catalani. Amphi Festival Warm-Up Party. Hatlerdorf. SC Hatlerdorf Dornbirn, Es war einmal in Deutschland. Der Knochenmann. Cineclub Klosterhof St.Gallen, 20:30 Uhr Spielboden Dornbirn, 21 Uhr 08 Uhr Für David zählt einzig: «Hitler ist tot, St.Gallen. Halle Lattich St.Gallen, Khainz – Oh! Mon Dieu. Techhouse, Krämermarkt. Markt auf dem aber wir leben!». Kinok St.Gallen, 21 Uhr Vortrag Techno. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Landsgemeindeplatz Landsgemein- 20 Uhr Für einen hilfreichen Umgang mit deplatz Trogen, 09 Uhr Bühne demenzkranken Menschen. R.Rus- Film Wild things – Rucksack Manufaktur Bühne Wilhelm Tell. Stück von Fritz Schiller. coni. Obvita St.Gallen, 15 Uhr Dancing Beethoven. Das Lausanner fr erfahrene Nähakrobaten. 2-Tage- C-Company: Kinderballett Fehr- Münsterplatz Konstanz, 19 Uhr Béjart-Ballet tanzt Beethovens Nähworkshop Outdoor-Kinderruck- altorf. Handlungsballett in drei Yladanath – Das neue Goldacher Kinder Neunte. Kinok St.Gallen, 12:30 Uhr sack. Sandkasten St.Gallen, 10 Uhr Akten Teater Winterthur, 11 Uhr Musical. Weitere Infos: Anfall und Ente. Kinderstück. Werk- Victoria. Eine alleinerziehende Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Yladanath – Das neue Goldacher www.yladanath.ch. statt Inselgasse Konstanz, 10 Uhr Rechtsanwältin versinkt im Chaos. Moderne. Historische Hafenuhr Musical. Weitere Infos: www. Wartegghalle Goldach, 20 Uhr Kinok St.Gallen, 14:15 Uhr Konstanz, 13:45 Uhr yladanath.ch. Wartegghalle Goldach, Diverses Une vie. Eine Maupassant-Verfil- Sandra Dopple – Entspannung Pur. 14 und 20 Uhr Vortrag Mittagsmeditation. Sitzen in der mung von vibrierend-zarter Schön- Workshop. Kino Teater Madlen C-Company: Kinderballett Fehr- Reformation und Ethik – Vortrags- Stille Ofene Kirche St.Gallen, heit. Kinok St.Gallen, 16:10 Uhr Heerbrugg, 14 Uhr altorf. Handlungsballett in drei reihe anlässlich 500 Jahre Reforma- 12:15 Uhr Zu guter Letzt. Regie: Mark Pelling- Kunst am See. Stadt- und Kunst- Akten Teater Winterthur, 16 Uhr tion St.Gallen. Zusammenleben Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur ton. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr fhrung. Forum Würth Rorschach, Be-Coming. Nicolao, Sedlackova, und Mitreden – Demokratiekultur in Moderne. Unterhaltsame und hu- Fidelio, l’odyssee d’Alice. Spielfilm 15 Uhr Sommerfeld. Teater am Gleis SG. FHS St.Gallen, 18 Uhr morvolle Stadtfhrung. Historische von Lucie Borleteau mit Ariane Geheimnistour 2: Vom Städtischen Winterthur, 19 Uhr Hafenuhr Konstanz, 13:45 Uhr Labed. Kino Cameo Winterthur, Museum zum Aufircher Tor. Diesseits und Jenseits. Konzertchor Kinder 18 Uhr Temenfhrung. Städtisches Ostschweiz singt Hans Huber, Montagsmaler – Primarstufe. Ausstellung Fai bei sogni. Das Drama eines Museum Überlingen, 16:30 Uhr Ellington u.a. Evang. Die jungen SchauspielerInnen Mark Dion – Te Wondrous Mannes, der seine Mutter als Kind Kurdisches Solidaritätsfest. Kirche Oberuzwil, 19 Uhr erarbeiten ein Teaterstück. Museum of Nature. Zeichnungs- verlor. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr Spezialitäten, Informationen und Abgefahren. Romer. – Ein Vergesse- Diogenes Teater Altstätten, 19 Uhr studio mit Lika Nüssli. Filmvorfhrung Rhyholzer. Diskussion; Musik & Fest. ner vom Bodensee. Gastspiel. Werk- Kunstmuseum St.Gallen, 18 Uhr Festwirtschaft, Teaterspiel und Lattich-Quartier St.Gallen, 18 Uhr statt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Diverses Filmvorfhrung. Unter der Brücke Abendgesellschaft/Soirée – Aethio- Die Kirchen der Überlinger Altstadt. in Montlingen, 19 Uhr pien. Land, Leute und Esskultur Kinder Ein Rundgang durch Münster, Fran- MI 28. Hell or High Water. Ein Film wie ein (mit Anmeldung). Klapperlapapp das Märchen- und ziskanerkirche und St.Jodo. Vor dem großer alter Country-Song. DenkBar St.Gallen, 19:30 Uhr Geschichtsfestival. Komm und höre Stadtarchiv Überlingen, 16:30 Uhr Konzert Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr dir spannende Geschichten und Hugenottenflüchtlinge aus Frank- Jazzseminar on stage. Spielboden Churchill. Regie: Jonathan Teplitzky. Ausstellung Märchen an! Romanshorner Wald, reich in St.Gallen 1683-1699. Dornbirn, 20 Uhr Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Geiler Block. Eine Ausstellung mit 09:30 Uhr Stadtwanderung mit Walter Frei und Leftover Crack. &Veryspecial Une vie. Spielfilm von Stéphane 30 Kunstschafenden. Cornelia- Conni & Co 2. Regie: Til Schweiger. Charlie Wenk. Katharinen St.Gallen, Guests, Punk. Vaudeville Lindau, Brizé mit Judith Chemla. Haus Trogen, 10 bis 24 Uhr Kino Rosental Heiden, 15 Uhr 18 Uhr 20 Uhr Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr Wer die Arbeit macht. Suppe PreParty – Übungsparty fr Paar- Return to Montauk. Volker und Konzert mit Marcio de Sousa Diverses tanzanfnger. Paartanzen üben und Film Schlöndorfs Drama mit Stellan Quintett. Haus zur Glocke 6. Int. Dornbirn Cup. 3TageNach- neue Menschen kennen lernen. Fai bei sogni. Das Drama eines Skarsgård, Nina Hoss. Steckborn, 17 Uhr wuchsfussball Pur in Dornbirn- Rest. Werk1 Gossau, 20 Uhr Mannes, der seine Mutter als Kind Kinok St.Gallen, 21:15 Uhr Hatlerdorf. SC Hatlerdorf Dornbirn, verlor. Kinok St.Gallen, 13:30 Uhr 08 Uhr

74 KALENDER SAITEN 06/2017

Anzeigen

Monsieur Ibrahim und die Blumen Le scaphandre et le papillon. Alte Spinnerei. des Koran. Teater Motif. Spielfilm von Julian Schnabel mit Murg, Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Mathieu Amalric. Daniel Rohner. Vers Le Ciel / Ästhe- Kranzrede. Tanzkompanie des Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr tik des Zerfalls / Dialog mit Mi Fu. Teaters St.Gallen. Kathedrale St. Return to Montauk. Volker 17.03.2017 bis 02.08.2017 Gallen, 21 Uhr Schlöndorfs Drama mit Stellan Skarsgård, Nina Hoss. Altes Bad Pfäfers. Literatur Kinok St.Gallen, 19:15 Uhr in der Taminaschlucht, Bad Ragaz, Lauschig – Worte im Freien. Churchill. Regie: Jonathan Teplitzky. altes-bad-pfaefers.ch Spoken-Word-Abend: Fatima Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Fredi Talmann, Berg SG. Moumouni und Laurin Buser. Paterson. Spielfilm von Jim 06.05.2017 bis 25.06.2017 Kein Stück über Syrien Park der Villa Jakobsbrunnen Jarmusch mit Adam Driver. im Lattich Winterthur, 19:30 Uhr Kino Cameo Winterthur, 20:15 Uhr Angelika Kauffmann Museum. Jochen Kelter: Wie eine Feder übern Te Handmaiden. Eine lesbische Af- Brand 34, Schwarzenberg, Man hilft! Eine Welle der Solidarität Himmel. Moderation: Kathrin fre in Korea in den 30er-Jahren. Ki- +43 55 122 64 55, Zellweger. Bodman-Literaturhaus nok St.Gallen, 21:15 Uhr angelika-kaufmann.com geht durch das Aktionstheater Gottlieben, 20 Uhr Ich sehe mich – Frauenportraits von Ensemble: Man nimmt jeden Tag Bühne Angelika Kaufmann. 30.04.2017 bis Flüchtlinge mit nach Hause und Vortrag Wilhelm Tell. Stück von Fritz Schiller. 26.10.2017 kümmert sich frsorglich um sie. Florence Nightingale. Pionierin der Münsterplatz Konstanz, 19 Uhr Krankenpflege und Statistik. Kein Stück über Syrien. Aktions- Eisenwerk. Andererseits dauert das Ganze Frauenpavillon im Stadtpark theater Ensemble Nestroy-Preis- Eisenwerkstrasse 23, Frauenfeld, nun echt zu lange und es wird lang- St.Gallen, 19 Uhr Beste OfProduktion. eisenwerk.ch sam langweilig – jeden Tag die Die weibliche Seite des Islam. Lattich St.Gallen, 20 Uhr Tanz mit Bruce #8. Vier Künstlerin- Vortrag und Gespräch mit Shaykha Ute Hofmann, Marco Schädler & nen werden sich dem Tema Kleid gleichen Flüchtlingsbilder, die glei- Halima Krausen. Jüdisches Nikolaus Schmid. Souvenir – Teater. –inseinerphysischenalsauch chen Zaundiskussionen. Man hat Museum Hohenems, 19:30 Uhr Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr immateriellen Form – in den ver- schließlich noch ein Leben im Hier Festspiele 2017. Loreley – Oper schiedenen Metiers Installation, und Jetzt. Und man muss auch Kinder von Alfredo Catalani. Zeichnung, Mode, Fotografie, Musik Anfall und Ente. Kinderstück. Werk- Klosterhof St.Gallen, 20:30 Uhr und Szenographie nähern. noch ein Stück erarbeiten! Es soll statt Inselgasse Konstanz, 10 Uhr 10.06.2017 bis 07.07.2017 berührend, dramatisch, infor- Kinder mativ und lustig sein. Daher: kein Diverses Serbische Erzählstunde. Erzählt von Forum Würth Rorschach. Stück über Syrien. Die Schüsseln und Becher fr das Vesna Nedeljkovic-Rohner. Churerstrasse 10, Rorschach, Nachtmahl sind hölzern. Museums- Stadtbibliothek Katharinen +41 71 225 1070, Freitag, 30. Juni, 20 Uhr, häppli mit Betty Sonnberger, Kunst- St.Gallen, 16:30 Uhr wuerth-haus-rorschach.com HALLE im Lattich St.Gallen. historikerin. Historisches Museum Menagerie – Tierschau aus der lattich.ch Turgau Frauenfeld, 12:30 Uhr Diverses Sammlung Würth. 07.02.2017 bis Stadtfhrung – Vom Mittelalter zur Singen fr Seniorinnen und 03.02.2019 Moderne. Unterhaltsame und hu- Senioren. Für singfreudige Seniorin- Namibia – Kunst einer jungen morvolle Stadtfhrung. Historische nen und Senioren. Pro Senectute GeNerAtion. 11.03.2017 bis Hafenuhr Konstanz, 13:45 Uhr Rorschach, 14:30 Uhr 15.04.2018 Aufgeweckte Kunstgeschichten. Küche fr Alle: Solidarität Kurdis- Menschen mit Demenz auf tan & Aleppo. Feines Essen und Fotomuseum Winterthur. Entdeckungsreise. Zeughaus Teufen gute Gespräche. CaBi Antirassismus- Grüzenstrasse 44, Winterthur, AR, 14:30 Uhr TrefSt.Gallen, 19 Uhr Danny Lyon – Message to the Return to Montauk. Volker Schlön- Arp Gehr Matisse. Führung. Wellenreiten. Spiritueller 5-Rhyth- PowerUp. Gemeinsam in die Höhe Future. 20.05.2017 bis 27.08.2017 dorfs Drama mit Stellan Skarsgård, Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr men-Tanz mit Beatrice Fischer. und in die Tiefe. Kletterhalle Situations – Faktisch. 20.05.2017 bis Nina Hoss. Kinok St.Gallen, 16 Uhr St Colon, artilleur. Museumsnacht. Ofene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr St.Gallen St.Gallen, 19 Uhr 17.09.2017 Song to Song. Terrence Malicks Point Jaune Museum St.Gallen, Sommerbar. Frauenabend. neuster Streich: Liebe, Obsession, 19 Uhr Ausstellung Frauenpavillon im Stadtpark Galerie Adrian Bleisch. Betrug. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Tanz mit Bruce #8. Gespräch. St.Gallen, 19 Uhr Schmiedgasse 4, Arbon, La luna. Bertoluccis Drama legt die Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr +41 71 446 38 90, Dekadenz des Bürgertums ofen. DO 29. Ausstellung galeriebleisch.ch Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Komplexe Einfachheit. Workshop Arbeiten auf Papier – Valentin Konzert FR 30. mit Hannah Stroem (3 Tage). Magaro. Speziell fr die Ausstellung Bühne Nymphe di Rheno. Sonaten und Textilmuseum St.Gallen, 10 Uhr hat der Künstler eine Serie von Wilhelm Tell. Stück von Fritz Schiller. Suiten fr zwei Gamben und Konzert Zeichnungen angefertigt, welche Münsterplatz Konstanz, 19 Uhr Barocksaal. Stiftsbibliothek Blues’n’Jazz. Diverse. frontal stehende Frauenfiguren mit Maraca. Marcelos Move Dance St.Gallen, 19 Uhr Rapperswil-Jona, 18:45 Uhr KUNST ausgebreiteten Armen darstellen. Show. Grabenhalle St.Gallen, Rorschach – da isch Musig. Schattenreiche. Chorlieder und 10.06.2017 bis 15.07.2017 19:30 Uhr Mit 13 Crowes. Treppenhaus Klavierwerke der Romantik. Alte Fabrik. Kranzrede. Tanzkompanie des Rorschach, 19 Uhr Laurenzenkirche St.Gallen, 19 Uhr Klaus-Gebert-Strasse 5, Rapperswil, Galerie Mera. Teaters St.Gallen. Blues'n'Jazz Festival. Mit Jan Delay, Jaya Te Cat + Bad Shakyn. +41 55 225 74 74, Mühlentalstrasse 185, Schafausen, Kathedrale St.Gallen, 21 Uhr Ritschi. Rapperswil-Jona, 19:30 Uhr Unsere Lieblings Ska-Punk-Band. alte-fabrik.ch 052 620 38 37, Claude Diallo & Linus Wyrsch. Vaudeville Lindau, 20 Uhr Fredy J. Ambroschütz. galerie-mera.ch Kinder Jazz. Esse Musicbar Winterthur, Les deux en plus – Chansons. Eine 10.06.2017 bis 25.06.2017 Richard Tisserand: Les ateliers en Anfall und Ente. Kinderstück. Werk- 20:15 Uhr musikalische Reise durch Frank- plein air. 21.05.2017 bis 08.07.2017 statt Inselgasse Konstanz, 10 Uhr 6. Kultursommer Festival. reich. Kafeehaus St.Gallen, 20 Uhr Alte Kaserne. Montagsmaler – Primarstufe. Die Delinquent Habits. Conrad Sohm RufEnough II. Te Go OfJam. Technikumstrasse 8, Winterthur, Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). jungen SchauspielerInnen erarbei- Dornbirn, 21 Uhr Schlachthaus Kulturcafé Dornbirn, +41 52 267 57 75, Davidstrasse 40, St.Gallen, ten ein Teaterstück. Diogenes 20 Uhr altekaserne.ch +41 71 223 32 11, Teater Altstätten, 14:30 Uhr Film Soniquete. Jazz. Esse Musicbar Comics, Cartoons & Karikaturen im paulhafner.ch Märchenstunden fr Kinder ab Beuys. Beuys boxt, parliert und Winterthur, 20:15 Uhr Bistro: Ausstellung Urban Sketchers Rik Beemsterboer «Filmstills». Kindergartenalter. Erzählt von erklärt dem toten Hasen die Kunst. Switzerland. Urban Sketchers ist ein 29.04.2017 bis 08.07.2017 Kathrin Raschle. Stadtbibliothek Kinok St.Gallen, 17 Uhr Nachtleben Netzwerk von Zeichnerinnen und Katharinen St.Gallen, 15 Uhr Une vie. Spielfilm von Stéphane Disco Piazza Grande. Ein galanter Zeichnern, die die Welt skizzieren so Galerie.Z. Brizé mit Judith Chemla. Disco-Abend! Treppenhaus wie sie diese erleben und ihre Landstrasse 11, Hard, Diverses Kino Cameo Winterthur, 18 Uhr Rorschach, 20 Uhr Skizzen ins Internet stellen. +43 650 648 20 20, Peter Lenk. 40 Jahre Zofund Zwin- Gute Tage. Urs Grafs beeindrucken- Rock Emoticons. Active Voices mit 10.06.2017 bis 14.07.2017 galeriepunktz.at kern. Führung. Städtische Galerie des Porträt über Künstler im Alter. Specialguest Peter Brandenberger. Comics, Cartoons & Karikaturen im Crossing the line. Mit Marck, Fauler Pelz Überlingen, 16 Uhr Kinok St.Gallen, 19 Uhr Kammgarn Schafausen, 20 Uhr Bistro: Ich will zurück in meine Christian Stock, Stefan Waibel. fem! Feminismus neu entdecken. Une vie ailleurs. Spielfilm von Milonga Tango-Tanzabend. Filterblase – Cartoons von oger. In «Crossing the line» setzen sich Startveranstaltung zur Feministi- Olivier Peyon mit Isabelle Carré. Wöchentlicher öfentlicher Oger zeichnet Cartoons und die drei Künstler mittels ihrer bevor- schen Fakultät. Leserad Bibliothek Kino Cameo Winterthur, 20:30 Uhr Tango-Argentino-Tanzanlass. Comics, die die Welt zeigen, wie sie zugten Ausdrucksweise mit der Er- Hauptpost, 18 Uhr Te Dreamers. Drei Studenten in Tango Almacen St.Gallen, 21 Uhr nicht sein sollte – aber eben doch weiterung der Zweidimensionalität Paris entdecken die sexuelle ist. 06.05.2017 bis 09.06.2017 hin zur Dreidimensionalität ausein- Ausstellung Revolution. Kinok St.Gallen, 21 Uhr Film Marianne Berna & Reto Zimmer- ander. 24.11.2016 bis 22.12.2017 Arp Gehr Matisse. Kinder Kunst Te Birth of a Nation. Spielfilm von mann – Doppelausstellung Untitled ofcourse. Gregory Des- Klub. Kunstmuseum St.Gallen, Bühne Nate Parker. Kino Cameo im Foyer. 29.05.2017 bis 12.06.2017 neux | Kaja Joo | Arik Kofranek | 14 Uhr Wilhelm Tell. Stück von Fritz Schiller. Winterthur, 12:15 Uhr Nina Krall | Rina Lipkind | Hanna Giovanni Züst – Silber, Antiken, Münsterplatz Konstanz, 19 Uhr Es war einmal in Deutschland. Wimmer. 07.06.2017 bis 08.07.2017 Malerei. Museum fr Kinder. Maraca. Marcelos Move Dance Für David zählt einzig: «Hitler ist tot, Historisches und Völkerkunde- Show. Grabenhalle St.Gallen, aber wir leben!». Kinok St.Gallen, museum St.Gallen, 14 Uhr 19:30 Uhr 17 Uhr

76 KALENDER SAITEN 06/2017 Anzeigen

Herman de Vries – From Earth: Oberschwaben. Herman de vries (1931) findet seine Materialien in der Natur: Blüten, Blätter, Samen, Moose – kleinste florale Elemente –sammeltderBiennale-Teilnehmer auf ausgedehnten Wanderungen. 18.03.2017 bis 11.06.2017

Kunstmuseum St.Gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, Esther Mathis Namibia – Kunst einer Sonderausstellung +41 71 242 06 71, «Angles of Coincidence» jungen Generation «Wir essen die Welt» kunstmuseumsg.ch Arp Gehr Matisse. Die Ausstellung Esther Mathis nutzt die Sonne der Zahlreiche Werke aus Namibia ge- Die von Helvetas gestaltete Son- Arp Gehr Matisse stellt das Schafen von Ferdinand Gehr (1896–1996), Frühsommerwochen und die ben einen Einblick in die dortige derausstellung «Wir essen die einem der aussergewöhnlichsten Oberlichtfenster der Kunsthalle, Kunstlandschaft. Die Ausstellung Welt» ist vom 6. Mai bis 15. Oktober Künstler des 20. Jahrhunderts, der um in einer grossformatigen Ins- spiegelt die Vielfalt namibischer 2017 im Naturmuseum St.Gallen in der Schweiz tätig war, erstmals in tallation Licht als eigenständiges Kunst, in der aber auch die lange zu Gast. Diese lädt zu einer kulina- den Zusammenhang mit der interna- tionalen Avantgarde. 11.03.2017 bis Phänomen sichtbar zu machen. Tradition fortwirkt. In den letzten rischen Weltreise der besonde- 27.08.2017 Ihre Installationen, Videos und Fo- Jahrzehnten hat sich eine kreative ren Art ein. Sie beleuchtet Facetten Endlich! Glanzlichter der Samm- tografien basieren oft auf einfa- Kunstszene zusammengefunden, rund um das Essen, die Nahrungs- lung. Mehr Platz, mehr Kunst! Nach dem Auszug des Naturmuseums chen, aber verblüfenden Versuchs- die sich nicht nur auf ihr Erbe be- mittelproduktion und den Handel, kann das Kunstmuseum seine be- anordnungen aus der Physik, sinnt, sondern sich zudem mit den Genuss, Überfluss, Hunger und deutende Sammlung dem Publikum welche sie künstlerisch weiterent- aktuellen sozialen, politischen und Geschäft. Besucherinnen und Be- endlich in angemessener Form prä- wickelt zu feinsinnigen, vielschich- wirtschaftlichen Realitäten Nami- sucher tauchen in eine Erlebnis- sentieren. 21.01.2017 bis 31.12.2017 Magali Reus. 03.06.2017 bis tigen und höchst poetischen Wer- bias in der Zeit nach dessen Unab- welt ein, die sie aus verschiedenen 22.10.2017 ken. Ergänzend zeigt sie zwei hängigkeit auseinandersetzt und Perspektiven spielerisch erkun- Mark Dion – Te Wondrous bereits bestehende Werke – auch so einen Beitrag zur modernen den können. Museum of Nature. Das Kunst- sie stehen im Zeichen des Lichts. Kunst leistet. Ausstellung bis 15. Oktober, museum St.Gallen freut sich, den bedeutenden amerikanischen Künst- Vernissage Samstag, 3. Juni, Ausstellung bis 15. April 2018, Naturmuseum St.Gallen. ler Mark Dion (*1961 in New Bed- 16 Uhr, Ausstellung bis 9. Juli, Forum Würth Rorschach. naturmuseumsg.ch ford, MA) in einer umfassenden Ein- Kunsthalle Arbon. forum-wuerth.ch zelausstellung präsentieren zu kunsthallearbon.ch dürfen. 17.12.2016 bis 10.09.2017 Kunstmuseum Thurgau. Kartause Ittingen, Warth, +41 58 345 10 60, kunstmuseum.tg Bildstein | Glatz – Loop. Das Künst- lerduo Bildstein | Glatz hat eine Geiler Block. Jüdisches Museum. dence. Ihre Installationen, Videos sönlichkeiten, Stars und anonyme Grossplastik fr die Kartause Ittin- Cornelia-Haus, Gfeld, Trogen, Schweizerstrasse 5, Hohenems, und Fotografien basieren oft auf Personen, die in neueren Bildern gen entworfen. 24 Bögen aus Holz geilerblock.ch +43 5576 739 89 0, einfachen aber verblüfenden Ver- vermehrt auftauchen. 28.05.2017 bis und Aluminium verbinden sich zu 30 Kunstschafende. Leila Bock lädt jm-hohenems.at suchsanordnungen aus Physik und 30.07.2017 einem riesigen Doppellooping. zum zweiten Mal fr drei Wochen in Die weibliche Seite Gottes. Das Jüdi- Chemie, die Mathis künstlerisch 21.05.2017 bis 21.05.2020 den Geilen Block - diesmal grösser sche Museum Hohenems stellt eine weiterentwickelt zu feinsinnigen, Kunstmuseum Appenzell. Glaser/Kunz. Ich ist ein anderer. Die und mit Schnörkelreden und in Tro- herausfordernde Frage an die mo- vielschichtigen und höchst poeti- Unterrainstrasse 5, Appenzell, Szenerien aus dem Werk des Künst- gen, das heisst mit schöner Aussicht. notheistischen Religionen: Kann der schen Werken. 03.06.2017 bis +41 71 788 18 00, lerduos Glaser/Kunz besetzen die 09.06.2017 bis 25.06.2017 nach jüdischer, christlicher und 09.07.2017 kunstmuseumappenzell.ch Räume des ehemaligen Kartäuser- muslimischer Tradition «einzige Esther Mathis «Angles of Coinci- Das Unglück der Frage. Die Samm- klosters Ittingen und verwandeln es Gewerbemuseum Winterthur. Gott» auch anders als männlich ver- dence». 04.06.2017 bis 09.07.2017 lung der Heinrich Gebert Kulturstif- in einen Ort der Wahrnehmungsrät- Kirchplatz 14, Winterthur, standen werden? 30.04.2017 bis tung im Dialog mit zeitgenössischen sel. 19.02.2017 bis 06.08.2017 +41 52 267 51 36, 08.10.2017 Kunsthalle St.Gallen. KünstlerInnen II. 28.05.2017 bis Konstellation 8. Menschenbilder. gewerbemuseum.ch Davidstrasse 40, St.Gallen, 12.11.2017 Die Ausstellung spürt mit Werken Bike | Design | City. Die Ausstellung Katharinensaal. +41 71 222 10 14, aus der Sammlung des Kunstmuse- präsentiert hervorragende Design- Katharinengasse 11, St.Gallen, k9000.ch Kunstmuseum Liechtenstein. ums Turgau den unterschiedlichen produkte, vom kultigen Rennrad Back to Rojava. Die Fotos schafen Yuri Pattison – «Trusted Traveller». Städtli 32, Vaduz, Möglichkeiten nach, wie sich die zum topaktuellen Citybike, zu den es neben der Zerstörung auch Mit der immersiven, multimedialen kunstmuseum.li Menschen ein Bild von sich machen. neuesten Klapprädern, den E-Bikes den Optimismus und den Mut der Installation verwandelt Yuri Pattison Die Gruppe Gorgona. 09.06.2017 bis 14.01.2017 bis 06.08.2017 bis hin zu leistungsstarken Cargo- Menschen in Rojava einzufangen. die Kunst Halle in eine Projektions- 03.09.2017 bikes fr Kuriere und Familien. 16.06.2017 bis 04.07.2017 fläche der zeitgenössischen Welt. Kirchner, Léger, Scully & mehr. Kunstmuseum Winterthur. 29.01.2017 bis 30.07.2017 Indem er programmierend interve- Werke aus der Hilti Art Foundation. Museumstrasse 52, Winterthur, Kloster Magdenau. niert, konfrontiert er das Publikum Auf den drei Ebenen des Ausstel- Calder to Kelly: Die amerikanische Habsburg. Wolfertswil, mit Räumen, Materialien und Te- lungsgebäudes, das 2015 als Erwei- Sammlung. Sammlung neuerer Rheinstrasse 70, Widnau, Des einen Glanz, des andern Glut. men. 20.05.2017 bis 06.08.2017 terung des Kunstmuseum Liechten- amerikanischer Kunst. 21.05.2017 bis +41 71 722 21 56, 20.05.2017 bis 09.07.2017 stein eröfnet wurde, zeigt die Hilti 13.08.2017 habsburg-bar.ch Kunsthalle Wil. Art Foundation 36 ausgewählte Ge- Artur 017. Kunstgeschehnisse am Kunst(Zeug)Haus. Grabenstrasse 33, Wil, mälde, Plastiken und Skulpturen aus Kunstraum Engländerbau. Rhein. 16.06.2017 bis 26.08.2017 Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 71 911 77 71, ihrer hochrangigen privaten Kunst- Städtle 37, Vaduz, +41 55 220 20 80, kunsthallewil.ch sammlung. 16.12.2016 bis 08.10.2017 +41 423 233 31 11, Haus zur Glocke. kunstzeughaus.ch Les jalousies jalouses – Christoph Permanent: Alexander Rodtschen- kunstraum.li Seestrasse 91, Steckborn, Out Of Te Blue. Mit Georg Aerni, Rihs. 11.06.2017 bis 16.07.2017 kos Arbeiterclub. Dauerhaft und frei Wandmalerei zwischen Fresko und hauszurglocke.ch Edy Brunner, Andrea Corciulo, And- zugänglich, kann der «Arbeiterclub» Bild – Christoph Luger (A). Im Wer die Arbeit macht. Othmar Eder, reas Hofer, Naomi Leshem, Werner Kunsthalle Ziegelhütte. hier seiner ursprünglichen Bestim- Kunstraum Engländerbau werden Zsuzsanna Gahse, Werner Widmer, Schmidt, Roman Signer, Gary Stern, Ziegeleistrasse 14, Appenzell, mung gemäss, d. h. fr Gespräche, ein grossformatiges, liegendes Lucia Lienhard-Giesinger mit der Tomas Stricker, Stefan Vollenwei- 071 788 18 60, Sitzungen, öfentliche Diskussionen, Kohlebild sowie die Installation Bosna Quilt Werkstatt, Bregenz, in der u.a. 21.05.2017 bis 30.07.2017 Die Antwort ist…Die Sammlung der Aufhrungen, Vorträge oder auch zweier im Raum stehender, ebenfalls Kooperation mit den Frauen aus Heinrich Gebert Kulturstiftung im fr das Schachspiel, genutzt werden. grossformatiger Papiercollagen zu Gorazde in Bosnien (Safira Hoso, Kunsthalle. Dialog mit zeitgenössischen Künst- 27.03.2015 bis 27.03.2025 sehen sein. 11.04.2017 bis 11.06.2017 Mirza Kozos, Sada Srna, Emina Marktgasse 25, Winterthur, lerInnen. 02.04.2017 bis 12.11.2017 Hoso und Vesna Malokas und weite- +41 52 267 51 32, Kunstmuseum Ravensburg. Kunstraum Kreuzlingen. ren). 17.06.2017 bis 02.07.2017 Trevor Paglen – Deep State. Kunsthaus Glarus. Burgstrasse 9, Ravensburg, Bodanstrasse 7a, Kreuzlingen, 28.05.2017 bis 09.07.2017 Im Volksgarten, Glarus, Durch Zeit und Raum – Aktuelle +41 71 688 58 30, Historisches Museum Thurgau. +41 55 640 25 35, Arbeiten von Robert Schad. Für das kunstraum-kreuzlingen.ch Rathausplatz 1, Frauenfeld, Kunsthalle Arbon. kunsthausglarus.ch Kunstmuseum Ravensburg wird Peter Stofel – Gedränge von Leere. Ausstellung der Timeout-Klasse Grabenstrasse 6, Arbon, Birgit Megerle – Te Painted Veil. Robert Schad eine ortsspezifische 12.05.2017 bis 25.06.2017 Frauenfeld: Hommage. 30.06.2017 +41 71 446 94 44, Birgit Megerle stellt die Figur ins Rauminstallation mit eigens fr die bis 02.07.2017 kunsthallearbon.ch Zentrum ihrer Malereien. Die Künst- Ausstellung konzipierten Arbeiten Esther Mathis – Angles of Coinci- lerin malt ihr Umfeld, bekannte Per- entwickeln. 25.02.2017 bis 11.06.2017

SAITEN 06/2017 KALENDER 77 Der Leporello zeigt die Welt im Breitengrad der Schweiz.

Lassen Sie sich Neues bieten.

Möchten Sie öfters mal was Neues kennenlernen? Wir zeigen Ihnen gerne neue Möglichkeiten.

Der Name geht auf Mozarts Opern- figur Leporello zurück, der Diener des Frauenhelden Don Giovanni, welcher für seinen Herrn eine Liste all seiner Amouren führte. Leporello berichtete davon in der so genannten Register- arie. Dabei entfaltete er effektvoll diese Liste auf der Bühne. Sie wird als «nicht gerade kleines Buch» bezeichnet.

Wir sind stolz, Ihnen auch Kleinst- auflagen in dieser Technik auf allen Papieren anbieten zu können. Bis NiedermannDruck zu einem Meter lang und 30cm hoch. Letzistrasse 37 • LED-UV-Druck mit erhöhter Färbung Und wer die Nähe und Zuverlässigkeit 9015 St.Gallen • High-End-Bildbearbeitung schätzt: Printed by Niedermann Druck Telefon 071 282 48 80 • Satz und Gestaltung in Switzerland. Telefax 071 282 48 88 • Digitaldruck auf alle Papiere Testen Sie uns, wir freuen uns, [email protected] • Offsetdruck mit Feinrastertechnik Ihren Auftritt effektvoll umzusetzen. www.niedermanndruck.ch • Industrie- und Handbuchbinderei Kunstzone Lokremise. Schloss Dottenwil. Iigfdlet – Ostschweizer Textil- Jüdisches Museum. Äpfel mit Birnen vergleichen. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, Dottenwil, Wittenbach, geschichten. Acht Museen aus den Schweizerstrasse 5, Hohenems, 28.01.2017 bis 16.07.2017 +41 71 277 82 00, +41 71 298 26 62, Kantonen Appenzell Ausserrhoden +43 5576 739 89 0, Bienenbufet. 01.04.2017 bis lokremise.ch dottenwil.ch und St.Gallen gehen dieses Tema jm-hohenems.at 30.09.2017 Body Doubles. Die Ausstellung Body Verena Staggl – Malerei. 13.05.2017 gemeinsam an. Jedes erzählt aus Dauerausstellung und Jüdisches Museumsgarten Jahresthema: Doubles zielt weniger auf den bis 09.07.2017 seiner Perspektive. 30.04.2017 bis Viertel. Entdecken Sie unbekannte Bienenbufet. Zur Sonderausstellung Ersatzkörper, sie verweist auf den 29.10.2017 Seiten des jüdischen Alltags und der ‹Wunderwelt der Bienen› erblüht der Körper als skulpturales Volumen, Schloss Wartegg. jüdischen Geschichte im Jüdischen Museumsgarten mit als physische Präsenz im Raum bzw. Von Blarer-Weg 1, Rorschacherberg, Bibliothek Herisau. Museum und im Jüdischen Viertel Bienenweidepflanzen. Diese werden als Negativraum, der den Körper +41 71 858 62 62, Herisau, von Hohenems, mit seinem einzigar- wegen ihres vielen Nektars und umgibt. 04.02.2017 bis 25.06.2017 warteggkultur.ch Lieblingsbücher. 02.05.2017 bis tigen Ensemble von der Synagoge Pollens besonders häufig von Retrospektive Regula Baudenba- 08.07.2017 bis zur unlängst sanierten jüdischen Bienen besucht. Kabinettausstel- Macelleria d’Arte. cher. Ausstellung des Lebenswerks Schule. 01.01.2017 bis 31.12.2017 lung. 28.01.2017 bis 16.07.2017 Raifeisenplatz 6, St.Gallen, von Bildern und Objekten der Aus- Brauchtumsmuseum. Wunderwelt der Bienen. Die Honig- +41712201035, serrhoder Künstlerin Regula Bau- Dorfplatz, Urnäsch, Museum für Lebensgeschichten. biene ist nur eine von 600 Bienen- macelleria-darte.ch denbacher. 28.05.2017 bis 30.11.2017 +41 71 364 23 22, im Hof Speicher, Speicher, arten, die in der Schweiz vorkom- Nicolas Bischof – Short stories. museum-urnaesch.ch 071 343 80 80, men. Wichtig sind sie alle, wäre die 10.06.2017 bis 01.07.2017 Silberschmuckatelier O’la la. Iigfdlet – Ostschweizer Textilge- museumfuerlebensgeschichten.ch Erde ohne sie als Bestäuberinnen Oberdorfstrasse 32, Herisau, schichten. Acht Museen aus den Hans Walter Schefer – Textler mit unzähliger Wild- und Kulturpflanzen Museum im Lagerhaus. +41 71 351 35 70, Kantonen Appenzell Ausserrhoden Passionen. Zu seinen Leidenschaf- doch wüst und leer. 13.04.2017 bis Davidstrasse 44, St.Gallen, Monica Ott – Poesie II. 05.04.2017 und St.Gallen gehen dieses Tema ten gehörte das Schiessen. Als Ge- 10.09.2017 +41 71 223 58 57, bis 30.06.2017 gemeinsam an. Jedes erzählt aus meinde- und Kantonsrat stellte er museumimlagerhaus.ch seiner Perspektive. 30.04.2017 bis sich in den Dienst der Öfentlichkeit. Pfarreiheim St.Fiden. Otto Gilli. Im Zentrum von Gillis Solidaritätshaus. 29.10.2017 Sehr stark engagierte er sich im Greithstrasse 7, St.Gallen, Schafen steht der Mensch. Fidesstrasse 1, St.Gallen, Jagdwesen, wo er massgeblich am Muss Integration nützlich sein? Die Ausstellung gedenkt eines ein- +41 71 244 68 10, Gemeindemuseum Rothus. Entstehen eines Ausserrhoder Jagd- 31.05.2017 bis 21.06.2017 drücklichen Künstlers. 26.03.2017 solidaritaetshaus.ch Staatsstr. 174, Oberriet, gesetzes mitwirkte. 21.05.2017 bis bis 09.07.2017 Auf der Suche nach Arbeit. Zu se- Da Rhy kunt. Fröd und Uugmach. 21.10.2017 Romanshorner Wald. Tierisch brut – Sammlung Rolf hen, mit Portraits von 9 Flüchtlin- 14.05.2017 bis 22.10.2017 Romanshorn, Röthlisberger. 04.04.2017 bis gen, welche die Fotografin Ursula Museum Heiden. +41 71 414 12 62, 09.07.2017 Häne bei der Arbeit fotografiert hat. Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 5, Heiden, Klapperlapapp das Märchen- und 01.06.2017 bis 30.06.2017 Kirchplatz 14, Winterthur, museum.heiden.ch Geschichtsfestival. 24.06.2017 bis Museum of Emptiness – MoE. +41 52 267 51 36, Iigfdlet – Ostschweizer Textilge- 25.06.2017 Haldenstrasse 5, St.Gallen, Villa Flora. gewerbemuseum.ch schichten. Acht Museen aus den MuseumOE.com Tösstalstrasse 44, Winterthur, Bike I Design I City. Das Gewerbe- Kantonen Appenzell Ausserrhoden Stadtmuseum. Meditated Vandalism: Form is villaflora.ch museum beleuchtet mit der Ausstel- und St.Gallen gehen dieses Tema Herrenberg 40, Rapperswil, Emptiness – Gen Atem / Miriam Wohlbehütet – Wertgeschätzt. lung die vielfltigen Fahrradszenen gemeinsam an. Jedes erzählt aus +41 55 210 71 64, Bossard. Das Künstlerduo aus Winterthurer Kunst aus von heute, das reiche Entwicklungs- seiner Perspektive. 30.04.2017 bis ogrj.ch Zürich wurde fr das Museum der Winterthurer Privatbesitz. potenzial innerhalb der urbanen 29.10.2017 Ricordi e Stima – Italienische Leere von Gilgi Guggenheim 17.03.2017 bis 18.06.2017 Mobilität und mögliche Zukunfts- Migration in die Schweiz nach 1945. zu einem Farbanschlag eingeladen. Wohlbehütet – Wertgeschätzt. szenarien rund um das Radfahren. Museum Herisau. Fotografie und Oral History zur ita- 21.05.2017 bis 07.07.2017 Winterthurer Kunst aus 29.01.2017 bis 30.07.2017 Oberdorfstrasse 2 b, Herisau, lienischen Migration in der Schweiz. Museum der Leere. Das MoE thema- Winterthurer Privatbesitz. Material-Archiv - Interaktives Labor +41 79 377 34 43, 27.04.2017 bis 25.06.2017 tisiert und beinhaltet die Leere 30.06.2017 bis 01.10.2017 fr Materialrecherchen. Das Mate- museumherisau.ch und steht als begehbare architekto- Wohlbehütet – Wertgeschätzt. rial-Archiv geht in eine neue Runde: Iigfdlet – Ostschweizer Textilge- Stiftsbibliothek. nische Skulptur und kuratorisch Winterthurer Kunst aus In weiten Teilen überarbeitet und schichten. Acht Museen aus den Klosterhof 6D, St.Gallen, agierende Plattform mitten im urba- Winterthurer Privatbesitz. erweitert, präsentiert das interaktive Kantonen Appenzell Ausserrhoden 071 227 34 16, nen Zentrum St.Gallens. 12.09.2016 17.03.2017 bis 18.06.2017 Labor fr Materialrecherchen un- und St.Gallen gehen dieses Tema stiftsbibliothek.ch bis 31.12.2017 zählige Materialinformationen spie- gemeinsam an. Jedes erzählt aus Arznei fr die Seele. Mit der Stifts- Widmertheodoridis. lerisch und zielgruppengerecht in seiner Perspektive. 30.04.2017 bis bibliothek St. Gallen durch die Museum Oskar Reinhart Fallackerstrasse 6, Eschlikon, einer Art dreidimensionalem Lehr- 29.10.2017 Jahrhunderte. Die Geschichte der am Stadtgarten. 0010.ch buch. 02.10.2016 bis 31.12.2017 Stiftsbibliothek, vom 7. Jh. bis heute. Stadthausstrasse 6, Winterthur, Te World is not enough. Erna Object Lessons – Material begreifen Museum Prestegg. 14.03.2017 bis 12.11.2017 Alt und neu. Die Sammlung neu Hürzeler, Sandra Kühne, Stefan in 8 Lektionen. «Object Lessons» Gerbergasse 2, Altstätten, präsentiert. Zweiter Teil. Kreier, Ariane Lugeon, Victorine erzählt in acht Lektionen die Ge- Grenzland – Jacob Rohner und die Textilmuseum. 07.03.2017 bis 31.12.2018 Müller, Rahel Müller, Elisabeth schichte des Lernens mit, über und Stickereizeit im Rheintal. 30.04.2017 Vadianstrasse 2, St.Gallen, Goya – Meister der Druckgraphik. Nembrini, Lisa Sartorio, Scanderbeg durch Material – in den Wissen- bis 29.10.2017 +41 71 222 17 44, 31.03.2017 bis 30.07.2017 Sauer, Andri Stadler, Ernst Stark, schaften und in der Schule, im Iigfdlet – Ostschweizer Textil- textilmuseum.ch Cannelle Tanc, Madame Tricot, Handwerk, Handel und Haushalt, im geschichten. Acht Museen aus den Fast Fashion – Die Schattenseite der Oxyd Kunsträume. Frédéric Vincent, Helmut Wenczel Roman und Film, im Archiv und Kantonen Appenzell Ausserrhoden Mode. 26.10.2016 bis 30.07.2017 Wieshofstrasse 108, Winterthur, Werner Widmer. 13.05.2017 bis Internet. 09.04.2017 bis 01.10.2017 und St.Gallen gehen dieses Tema Iigfdlet – Ostschweizer Textilge- +41 52 316 29 20, oxydart.ch 01.07.2017 gemeinsam an. Jedes erzählt aus schichten. Acht Museen aus den Temporäre Ablagerungen und Henry-Dunant-Museum. seiner Perspektive. 30.04.2017 bis Kantonen Appenzell Ausserrhoden fixierte Momente. Mit Tine Edel, XaoX-Art. Asylstrasse 2, Heiden, 29.10.2017 und St.Gallen gehen dieses Tema Elisabeth Nembrini, Annette Pfister, Langgasse 16, St.Gallen, 071 891 44 04, gemeinsam an. Jedes erzählt aus Bruno Steiner, Herbert Weber xaoxart.ch. dunant-museum.ch Naturmuseum. seiner Perspektive. 30.04.2017 bis und Bignia Wehrli. 14.05.2017 bis XaoX-Art: By Bobby Moor. Ein Sonderausstellung «Starke Frauen Rorschacherstrasse 263, St.Gallen, 29.10.2017 25.06.2017 Delirium im Wachzustand, geäussert um Henry Dunant». 10.05.2016 bis +41 71 243 40 40, Vision Sommer 2018. 01.04.2017 bis mit allen Sinnen. Gebündelt das 22.04.2018 naturmuseumsg.ch 01.10.2017 Point Jaune Museum. Leben, in Schüben, in Schlaufen, in Wir essen die Welt. Die Sonderaus- Linsebühlstrasse 77, St.Gallen, Pirouetten, in Albträumen und auf Historisches und stellung «Wir essen die Welt» lädt Tröckneturm. +41 71 222 14 91, langen Strecken in tiefsten Abgrün- Völkerkundemuseum. ein zu einer kulinarischen Weltreise Burgweiherweg, St.Gallen, postpost.ch den. 01.01.2017 bis 31.12.2399 Museumstrasse 50, St.Gallen, der besonderen Art. Sie beleuchtet troeckneturm.ch Collection permanente. Le musée 071 242 06 42, Facetten rund um das Essen, die Tröckneturm. 01.05.2017 bis éduque de manière ludique; c’est un hvmsg.ch Nahrungsmittelproduktion und den 30.09.2017 lieu d’initiation sans obligation. Les WEITERE Giovanni Züst. Silber, Antiken, Handel, um Genuss und Geschäft, dispositifs de conservation Malerei. 13.05.2017 bis 07.01.2018 Hunger und Überfluss. 05.05.2017 Zeughaus. s’améliorent et le musée devient un AUSSTELLUN- Guge – vergessenes Königreich in bis 15.10.2017 Hauptstrasse 65, Teufen, véritable laboratoire où les tech- Westtibet. 26.11.2016 bis 11.06.2017 Iigfdlet – Ostschweizer Textil- niques de travail ne cessent GEN Naturmuseum Thurgau. geschichten. Acht Museen aus den d’évoluer. 08.09.2016 bis 07.09.2017 Inatura. Freie Strasse 26, Frauenfeld, Kantonen Appenzell Ausserrhoden Ackerhus. Jahngasse 9, Dornbirn, +41 52 724 22 19, und St.Gallen gehen dieses Tema Pop up Galerie Kunstforum. Ackerhusweg 20, Ebnat-Kappel, +43 5572 232 35, naturmuseum.tg.ch gemeinsam an. Jedes erzählt aus Bahnhofstrasse 24, Widnau, Iigfdlet – Ostschweizer Textil- inatura.at Äpfel mit Birnen vergleichen. Fast seiner Perspektive. 30.04.2017 bis ILoveArt(ists).Gemeinschaftsaus- geschichten. Acht Museen aus den Auf leisen Pfoten – Die Raubtiere 300 Modelle von Birnen, Äpfeln, 29.10.2017 stellung. 25.03.2017 bis 31.12.2017 Kantonen Appenzell Ausserrhoden des Alpenraums. Besonders die gro- Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen, und St.Gallen gehen dieses Tema ßen Raubtiere faszinieren uns Men- Pfirsichen, Aprikosen und Nüssen Projektraum am See (Kornhaus). gemeinsam an. Jedes erzählt aus schen seit jeher. Ihre teilweise Rück- umfasst die Sammlung von Wachs- Hafen, Rorschach, seiner Perspektive. 30.04.2017 bis kehr, nach Jahrhunderten der früchten, die Johann Volkmar Sick- kulturfruehling.ch 29.10.2017 Abwesenheit, fhrt zudem zu Verun- ler vor gut 200 Jahren herstellen Maritim – Malerei und Video. Sonja sicherung oder sogar Angst. und vertreiben liess. 28.01.2017 bis Hugentobler, Harlis Schweizer Appenzeller Volkskunde-Museum. 24.03.2017 bis 24.02.2018 18.07.2017 Hadjidj, Christina Hemauer und Postfach 76, Stein AR, Roman Keller. 03.06.2017 bis +41 71 368 50 56, 18.06.2017 avm-stein.ch

SAITEN 06/2017 KALENDER 79 Kiosk Kitsch. ENTSPANNUNG RÄUME Kontakte. Klang-Meditation Für kreative Sitzungen & Seminare Kinder. Ofene Gruppe: Attraktives Sitzungszimmer/Seminarraum jeden zweiten Do 18:30–19:30/25.– an zentraler Lage in St.Gallen mit flexibler Krimskrams. Vadianstr. 40/St.Gallen Ausstattung im kreativen Coworking- Umfeld. creativespace.ch, 071 250 01 50 Einzelbehandlungen: KLANGMASSAGE/KLANGTHERAPIE REISEN AUSSTELLUNGEN «Jede Zelle in mir ist glücklich» Bosnien-Herzegowina: Studienreise art-thur 17 Nika Bär/www.charisma-sound.ch Vom 1.–11. Oktober 2017 bieten wir Euch Grösste Ausstellungsplattform fr ambi- Einblicke ins Land und viele spannende tionierte Kunstschafende in der Ost- FERIEN Begegnungen. Mehr zu unserer Reise und schweiz – Künstlerinnen und Künstler uns erfahrt Ihr auf www.ratbar.ch präsentieren an über 100 Ausstellungs- Reisen – Singen – Wandern ständen ihre Werke zu zahlbaren Preisen. Georgien: 25.7.–5.8.2017 mit georgischer TANZ Sonntag, 25. Juni 2017, 09.00 bis Leiterin & Sängerin 17.00 Uhr in der Festhalle Rüegerholz Sardinien: 8.–15.10.17 mit sardischem Tanz.Impro Frauenfeld mit durchgehendem Chor + -leiter; am Meer … eine Synthese aus Tanz- und Bewe- Gastrobetrieb und die Verleihung des Marokko: 4.–11.11.17; hoher Atlas, gungstechniken, Körperbewusstseins- prix art-thur 2017. Datteltal, Wüste arbeit aus Ost und West und Improvi- www.naturundklang.ch sation und Gestaltung. 4. Kunst-Handwerk & Kuriositäten [email protected] Mo 18.30–20.00 Uhr, St.Gallen Markt am 9.9.17 auf dem Gallusplatz, 071 9943633 Info und Anmeldung: [email protected] St.Gallen, fr Künstler, Handwerker, Tüftler, Musiker, Darsteller etc. GESTALTEN TRINKEN Anmeldung Info auf www.kunst-und-kuriositäten.ch Vorbereitungskurse Schützengarten Betriebsbesichtigung fr gestalterische Berufsrichtungen. Besichtigen Sie die älteste Brauerei der AUTO Lisa Schmid, Atelier Galerie St.Gallen, Schweiz und überzeugen Sie sich von 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, der einzigartigen Braukunst. Einmal im Kleinbus/Transporter zu vermieten www.atelier-lisaschmid.ch Monat um 14 Uhr bieten wir gefhrte Zügelei : Gigs : Ferien : Gruppen : Pfadi- Betriebsbesichtigungen und eine Degusta- lager : Fussballverein : Familien : uvm Aktuell tion unserer Biere fr Einzelpersonen 5Sitzplätze&vielLaderaum.Stunden, Für Profis und Anfnger, und Kleingruppen an. Tage oder Wochenweise. Unkompliziert. Neugierige und Motivierte. Marc Jenny, [email protected], Berufsbegleitende Lehrgänge Dauer 2 h, CHF 10 p. P., Daten 2017: 079 377 25 41 und öfentliche Kurse an der 12. Juni, 3. Juli, 7. Aug., 4. Sept., 2. Okt., Schule fr Gestaltung St.Gallen 6. Nov. BERATUNG www.gbssg.ch Weitere Informationen auf Coaching, Supervision, Mediation KÖRPER www.schuetzengarten.ch Gönnen Sie sich ein Gegenüber, um die eigene Qualität zu entwickeln, Fragen 6TageYogaMeditationundBewegung amiata – Weingenuss pur nachzugehen, den Standort zu bestimmen, vom 15. bis 21.Juli im Toggenburg Entdecken Sie besonders hochwertige Projekte & Konflikte zu bearbeiten. Silvia Staub tel: 079 508 70 74 Bio-Weine von kleinen bis mittelgrossen David Keel, [email protected], www silviastaub.ch Weingütern! 078 632 05 73 Tanz- und Bewegungstherapie SG Wir freuen uns auf Ihren Besuch BILDUNG Einzelsetting – Gruppen – kreatives im amiataladen an der Langgasse 16 Tanzen – Bewegungsarbeit nach Anna in St. Gallen: Improvisation und Kooperation Halprin - Körperbildarbeit – Meditation- Dienstag–Freitag von 14–1830 Uhr Improvisation ist mehr als eine Not- Atem-Entspannung Samstag von 10–15 Uhr lösung. Sie ofenbart Ressourcen Susanne Tuppinger, Tanz-/Bewegungs- und Potenziale, die uns bisher verborgen therapeutin www.coachingatelier-s.ch www.amiata.ch blieben. Workshop am 24.6.17/ [email protected] KULTURREISEN YOGA DESIGN Paul Giger live Kathedrale Chartres Schwangerschaftsyoga Kulturreise zur Kathedrale von Chartres Hatha Yoga, Yin Yoga und Flow Yoga Neue und altbewährte Kurse mit live Konzert von Paul Giger und Tanjas Yogaloft, Mittleres Hofgässlein 3, Die Kurse der Schule fr Gestaltung Führungen mit Wolfgang Larcher. 9000 St.Gallen St.Gallen sind online unter www.gbssg.ch. 10.–14.10. 2017 – Infos: [email protected], Wer lieber telefoniert: 058 228 26 30 www.paul-giger.ch/news www.tanjas-yogaloft.ch

80 KIOSK SAITEN 06/2017 KEHL BUCHSTABIERT DIE OSTSCHWEIZ LwieLuzisteig–713m(47°2'N,9°31'E) TEXT: DANIEL KEHL, ILLUSTRATION: DARIO FORLIN

In Maienfeld empfngt uns ein kleiner, ge- Nun folgt der Aufstieg zum Vorderen Och- mütlicher Bahnhof. Dahinter steht eine Vieh- senberg durch das Naturwaldreservat Per- handlung. Beim Heidishop wartet ein japa- saxplatten mit wertvollen Eichen- und Föh- nisches Heidi auf Touristen aus Fernost. Im renbeständen.DieHolznutzungistverboten. Streit um das Label Heidiland zwischen Plötzlich schreckt uns Lärm von rutschen- Maienfeld und dem St.Galler Oberland ist dem Geröll auf. Ein Steinschlag? Entwar- die Bündner Ansage eindeutig: Das Origi- nung! Es sind zwei Biker auf halsbrecheri- nal sind wir! scher Talfahrt. Am grossen Steinbrunnen an der Oben auf der Alp Breitegg stossen Hauptstrasse hängt ein verwittertes Schild: wir auf seltsame längliche Gebäude aus Stein «Autowaschen verboten!» Umweltfreundlich mit rundlichen Aufauten und Schiessschar- ist man im Bündnerland längst, von 1900 ten. Alphütten? Wehrkirchen? Festungen? Es bis 1925 galt hier gar ein Fahrverbot fr Au- sind militärische Unterkünfte aus dem 19. tos! Heute fhlt man sich als Fussgänger auf Jahrhundert. Mittagsrast mit Blick auf den der Strasse hinauf zum Städtli an den Rand abgelegenen Weiler Guscha am Hang gegen- gedrängt. Schliesslich finden wir die Lücke über. Darüber die gelbgraue Graskuppe der hinauf zum Schlosshof. Von dort gehts vor- Mittagspitze und der schneeweisse Falknis. bei an einem imposanten Innenhof mit Ein Bild so spektakulär wie in den Südalpen. Steinbalkonen bis zum Hauptplatz. Durch Über der Felswand zum Rheintal steigen be- die Winkel haben wir Durchblicke in die törende Föhrendüfte auf. Zwei Bikerinnen Hinterhöfe und sehen leere Kaninchenställe, überholen uns im steilen Aufstieg und plau- einen ausgedienten Rapid-Traktor und neue dern dabei entspannt wie beim Nachmit- Sportwagen. Aber keine Menschen, Tiere tagstee. und Misthaufen. Endlich erreichen wir die Regnitzer Vor40JahrenwardieLandwirtschaft Spitze, 1135 Meter über Meer. Eine belebte noch mitten in den Dörfern, inklusive Dreck, Aussichts-Terrasse mit Veloparkplatz. Weit Gestank und dem Muhen der Kühe. Beim unten Fläsch: eine Halluzination? Der Blick Lokal der «Kulturherrschaft» schmunzeln geht 600 Meter senkrecht hinab. Leuchten- wir über den selbstironischen Namen der de Schwalbenschwänze tanzen verspielt mit- Veranstalter. Auch in der Bündner Herr- einander. Ein Rentner in knallgrünem Velo- schaft ist die Macht der Kultur wohl be- Trikot und E-Bike taucht auf. Ich erinnere schränkt. Wir setzen uns auf eine sonnige mich an Georg Ringsgwandl und sein Lied Bank in einer windgeschützten Ecke vor vom «Maikel mit seinem Mountain-Bikel», dem Palast der Von Sprecher. Ein Wandbild der in den 1990er-Jahren «vogelwild durch zeigt den letzten Landvogt der alten Eidge- die Schluchten ridete». Maikel ist unterdes- nossenschaft um 1797, kurz darauf waren die sen auch fast 70. Franzosen und die Republik da. Abstieg Richtung Balzers über den In Maienfeld gibt es 23 Weinhand- Hinteren Ochsenberg. Dort stutzen wir. Der lungen. Oberhalb des Dorfs bietet ein Bau- ofzielle Weg geht südöstlich zurück, also ernhof in den Weinbergen sogar «Schlafen in die falsche Richtung. Auf der Karte gäbe im Weinfass» an! Wir wandern über eine All- es eine interessante direkte Verbindung mend mit unzähligen Eichen Richtung Bovel Richtung Lida und Mattheid. Zwei Wande- und Luzisteig. Dank Eichenpatenschaften rinnen beim Picknick raten davon ab. Wir wurden hier unzählige Jungbäume gesetzt. folgen demWeg derVernunft. Zuhause stos- Wir geniessen mittendrin das Znünibrot mit se ich auf einen Wanderfhrer, der gerade brandes, der 1985 durch die Schweizer Ar- Blick auf Calanda und Taminatal. In unse- unsere direkte Variante empfohlen hätte … mee ausgelöst worden war. Dann schreckt rem Rücken sind Heidialp, Enderlinhütte Jetzt wird der Abstieg zum Grüezi- uns ohrenbetäubender Lärm auf: 13 junge und Falknis. Weg. Biker ohne Ende! «Hoi» sagen sie hier, Männer mit Trimmern rücken den Dornen Freiwillig zur Luzisteig?Viele Schwei- wenn sie aus dem Liechtensteinischen her- auf den Leib, die sich auf der Alpwiese aus- zer verbinden damit Militärdienst und aufommen. Der Fläscher Berg ist ein lang- gebreitet haben. Die mittelalterliche Kapelle schlechte Stimmung. Mein Begleiter berich- gezogener Rücken. So ist der Abstieg Rich- St.Peter von Mäls ist geschlossen. Die Trau- tet von der überraschend positiven Begeg- tung Balzers angenehm und unterhaltsam: be ebenfalls. Das Restaurant Falknis öfnet nung mit Train-Soldaten und deren liebevol- Wir entdecken blühende Kirschbäume und erst um fnf. Neben alten Bauernhäusern lem Umgang mit ihren Pferden. Kein Ge- hellgrüne Lärchen. Ein Vogel fliegt durch stehen überdimensionierte neue Wohnhäu- schrei, keine Hetze, sondern viel Geduld. Die das Loch im Stamm einer ausgehöhlten Ei- ser mit Garagen-Toren aus hässlichen Holzi- Luzisteig ist auch ein prähistorischer Pass- che, die auch als Unterstand fr Tiere dient. mitaten – schön sind und bleiben die Orts- übergang und eine römische Kultstätte. Der Unter uns thront auf einem Hügelkegel das namen: Iradug, Anaresch und Prafatell. heilige Luzius soll von Chur herabgekom- Schloss Gutenberg. Ennet dem Rhein erhe- men sein. Daran erinnert die Steig-Kirche ben sich Alvier und Margelkopf. Daniel Kehl, 1962, ist Lehrer und Stadtparlamen- tarier in St.Gallen und schreibt monatlich und daneben ein Restaurant mit gelbem Wir suchen die Hänge über Balzers die Wanderkolumne in Saiten. Dario Forlin, 1992, Schild: Calanda. vergeblich ab nach Spuren des grossenWald- illustriert sie.

SAITEN 06/2017 ABGESANG 81

KELLERS GESCHICHTEN Karls Hund

Nach dem Tod seiner Mutter, die gewirtet hatte, sperrte Karl das Restaurant zu, liess die Rolläden herunter und öfnete sie nie mehr. Er besorgte weiterhin die Kühe, das Obst und die Schweine. Er lebte allein mit seinem Hund in elektrischer Beleuchtung. Als der Hund starb, legte er ihn auf ein Sofa, so behaupteten es die Schulkinder jedenfalls; nach ein paar Tagen zog er sich in die Küche zurück. Nach ein paar Wochen fing Karl an, das Haus zu meiden und im Stall zu übernach- ten. Nach ein paar Monaten hatte er sich an den Stall gewöhnt, das Wirtshaus stand leer Adolf Dietrich: Balbo auf der Wiese liegend (1955). und düster an der Strasse, davor ein verlotter- Mit freundlicher Erlaubnis der Thurgauischen Kunstgesellschaft. ter Blumengarten. Auf dem Hof machte er noch das Nötigste. Bald sah man Moos und sogar Gras auf den Bäumen wach- sen. Das geschnittene Heu wurde von nachstossenden Halmen überwuchert, bevor es nur gewendet war. In der Milch, die er spät zur Hütte brachte, fand der Käser einmal Speisereste, einen halben Cervelat oder eine Portion Nudeln, so erzählten es die Kinder jedenfalls. Im Mostobst, das er zur Genossenschaft fuhr, wurden Steine entdeckt. Vielleicht verwarnte man ihn. Vielleicht zog man am Zahltag einen gewissen Betrag ab. Vielleicht liess man die Sache dann auf sich beruhen, vielleicht weil die Milch ohnehin gesiebt wurde vor dem Käsen, vielleicht weil mit den ersten Auflesemaschinen sowieso reichlich Unrat ins Mostobst geriet. Und weil man ihn bedauern musste, wie die Schulkinder sagten. Die Geschichte wäre hier zu Ende, es wäre gar keine Geschichte, hätte nicht Jahrzehnte später in einer entfernten Stadt eine Frau von ihrem Onkel Karl erzählt: Als dieser starb, so sagte sie, räumten die Verwandten das verwahr- loste Restaurant. Im Nebenzimmer fanden sie einen Schrank voll weisser Wäsche, perfekt gebügelt und nie berührt, seit Onkels Mutter gestorben war. –GabesaucheinenHund? –Woherweisstdudas!ImGastraumlagvielZeitungspapieraufdem Boden, und, ja, als man es zusammenschob, ist ein Hund zum Vorschein gekommen. Tot und mumifiziert wie in unserem Kindergerücht.

Stefan Keller, 1958, Historiker und Schriftsteller aus dem Thurgau.

SAITEN 06/2017 ABGESANG 83

PFAHLBAUER. NACHRICHTEN AUS DEM SUMPF. Zurück in R, zu spät fr alles. TEXT UND BILD: CHARLES PFAHLBAUER JR.

Es war damals schon zu spät: Ich war zu einer Zeit, als es an der noch drei FCR-Käppli und die letzten fnf FCR-Kleber und sagte Reitbahnstrasse noch den Sizilianer gab, in dem nur Sizilianer ver- noch einige sinnlos wehmütige Sätze zum allerletzten Kassier des kehrten und den Kalabresen, in dem nur Kalabresen verkehrten, gelbschwarzen Vereins. und als man im königsfeindlichen, sagenhaft kommunistischen Dann spazierte ich runter zur Brockenstube an jener sehr ty- Spanier freitags kaum Platz fand, obwohl das Lokal fast turnhallen- pischen R-Weststrasse, hinter dem Brauereiareal, das erst kürzlich gross war; zu einer Zeit vor nicht allzu langer Zeit also, sagen wir dem Aufschwung zum Opfer gefallen ist; dort hatte es noch lange 1989, war ich einmal sehr nah dran, an der Tür von Frieda Arm, komische Ecken und knorzige Hütten gegeben, die wir zeitweise als Conservenstrasse 1, zu läuten, weil ich sie im R-Telefonbuch gefun- Winterlager unserer alten Segeljolle nutzen konnten, manchmal den hatte und sich das Drehbuch wie von selbst zu schreiben knarrte es da bös unheimlich. Die Brockenstube war, jedenfalls in schien: wie sie, zeitlebens Fräulein Arm, mir direkt hinter der Con- der Zeit, als es noch kein Vintagehipstergesocks gab, eine wunder- servenfabrik ihr Leben erzählen würde und wie es war in den bare Schatzkammer, in der man noch alles günstig fand, was in den 1920er- und 1930er-Jahren, kurz nach dem grossen R-Boom. Aber Städten schon längst abgegrast oder nur noch komplett überteuert es sollte eine wacklige Illusion bleiben, in all den Jahren, bis Frieda erhältlich war. A. gegangen und die Conservenstrasse verschwunden war, und an An jenem Tag traf ich am Eingang eine schrumplige frühere jenem Abend kam ein gschämiger Rausch dazwischen, weil mir der Roco-Arbeiterin, die tatsächlich eigenhändig noch ein Leiterwägeli Spanier das riesenbauchige Brandyglas bis über den Rand hinaus voller Geschirr hingekarrt hatte. Sie erzählte mir ein paar lotterige gefllt hatte, nachdem ich ihn saublöd animiert hatte, doch anstän- Quartiergeschichten, brockenhaft und wahrscheinlich eher erfun- dig einzuschenken, aber genau den Falschen; eine Lektion frs Le- dene; wie jene eines furchteinflössenden Jurassiers von monströ- ben, von unten nach oben, über den Rand, da hast du deine Sozial- sem Wuchs, den es aus dubiosen Gründen nach R verschlagen hatte romantikrepo, Charlie Vollidiot. und der seine Wohnung nur sehr selten verliess. Vielleicht war er Jahre später kehrte ich zurück, weiter oben, auf dem Pesta, schlicht zu gross fr R. Geblieben ist mir aber vor allem eins: Wie die dem Fussballplatz, wo ich als Junior mit der Captainbinde herum- gute Frau mich immer wieder am Ellbogen packte, wenn sie nach gerannt war, respektive mich als gstabiger Schlacks wenigstens fr Wörtern suchte. Und mich dann fragend ansah: Chan i’s no gagse? alle stehenden Bälle empfohlen hatte. Der FCR spielte im unteren Müsste man mal irgendwo hinsprayen: Chan i’s no gagse, R-wieviel- Mittelfeld der Zweiten Liga gegen ein trauriges Dorf aus dem Chan- ach? Oder mit zwei g- gaggse? cental, das allerdings drei Dutzend Angehörige mitgebracht hatte Dummerweise vergass ich sie zu fragen, ob sie eine Frieda und demnach auf dem Pesta mehr Anhänger und Anfeuerungsrufe Arm von der Conservenstrasse 1 gekannt hatte. Aber es war damals hinter sich wusste als der FCR. Immerhin erkämpfte das zunächst in R sowieso schon zu spät fr alles. – So, ähm, äxgüsi, ich muss los, eher ambitionslose Heimteam in letzter Sekunde noch ein Unent- noch kurz zum Ausverkauf in der «originellen Geschenksboutique schieden. Die Wurst vom Uraltgrill war besser als in der Bratwurst- Creativia 89» am Hafenbahnhof, den man mir empfohlen hatte: gallenblasenstadt, die Garderoben schienen noch die selben schä- Soll da knallrote Käppli geben mit einem Kornhaus-Logo drauf, bigen wie vor Jahrzehnten, und die Matchtafel soviel ich weiss und sonst noch allerhand Hafenstadt-Mitbringsel. Werden sicher auch: Jedenfalls funktionierte sie schon seit Jahren nicht mehr und alle grossartig Kult, wenn der Aufschwungsumbruch bald alles standen dort Firmen drauf, die es längst nicht mehr gab. Ich kaufte weggespült hat.

SAITEN 06/2017 ABGESANG 85 KREUZWEISEWORTE A.L.

von links (I = J = Y) 36. Volksgruppe beflügelt – anders jnterpretiert 13. Schöpferin der Klimperin (Vorname) 6. Knobelaufgåbe – Jugo-Nostalgiker von hinten kam lang vor Zimmermann in Stockholm an 11. dislozieren reicht's um Zwischensilbe 37. Dynastie in Birmingham 14. Profi spielt von unten betrachtet Gitarre nicht zum Dichtenstressauslöser 38. Istamblouzo 18. Broz blieb blocklos 15. sehen Tierschützer in Rapperswil, 39. würde mit angehängtem Pronomen 19. Maosoleumsstadt hat manch Sportler bag dafür 25. Patschesynonym, wenn man drin sitzt 16. göttlich, wenn er nicht singt 40. von hinten mehrheiltich faschistisch, 27. aus Gasen formbares Handelndes 17. knallt fein an der Tyne – macht 16 waagrecht von vorn mehrheitlich islamistisch, 29. einst in Boston gelöschter Kriegs- 20. wandert vom Berg in die Hütte gesamtheitlich und Partyauslöser 21. um Tonne erleichtert wär Verein Rivale 31. wär König ohne Siegfried von Ex-Bankverein von oben (I = J = Y) 33. aus fake news ist im Rückblick 22. mit Gepierctem bewappnet 1. sind Trumps Worte – ist manch Torte bereits ein Strick gedreht 23. will you still feed me when I’m…: 2. nach meine keine Machtregime 34. RatingAgenturFürDemiMooreOder- zweimal quergesummt 3. ville in Kartofelpuferzone RockyFour.com 24. macht vor Schif, Brett oder Russland 4. punktlos würde Einsamkeit gesungen Sinn – in Brooklyn 5. gelbes rotes Tuch für hiesig Wurstpurist 26. dortig König konnte zehn Jahre seinen 7. erweicht nicht nur Tierfreunde Stalldrang nicht befriedigen 8. Bademeister in der Gallusstadt? gesenkten 28. von hinten mehrheitlich borealer Ideenklau Hauptes wegen bekannt Gewordene! 30. in Staaten Staat darin und ausserhalb 9. Sekunde fehlt Garage zum Gewaltherrscher 32. begehbar, wüchsen dort Stollen oder Grifel 10. Speed: kann nach Konsum darin landen 34. hiesig Niedlichkeitslaut ist anders 12. orthographische Schandtat – gelesen Name mit oder ohne Quatsch 35. 24/7-Newsschleuder aus 30 waagrecht

Lösungshinweis: haben Gefährte wie auch Erde Auflösung der Mai-Ausgabe:

E B T B Z H A Z K R A N Z N I E D E R L E G U N G (graue Felder von links oben nach rechts unten) B L U E T E N B I L D U N G A A L S L A L O M L I E N Z I R U E B E Unter den richtigen Einsendungen A L L Z E I T T I E F O S T E N verlosen wir zwei Festivalpässe für das S A D A M O E T Z I I O I A L G E blues’n’jazz in Rapperswil-Jona. S I I E P P T I E G E L E N D E Bis Ende Juni einsenden an: B E K A N N T H E I T S G R A D L Kulturmagazin Saiten, R A E B T I S I N K K A R G R E Postfach, 9004 St.Gallen oder Mail an: K T A I [email protected] T E Lösungswort: B A U E R N S T A N D

86 ABGESANG SAITEN 06/2017 BOULEVARD

Was passiert, wenn sich wichtige Leute allzu wichtig Künstlerischer Raum zum vierten und fünften: Im Kunst- nehmen? Sie fallen unangenehm auf. Nein, hier ist nicht von museum Ittingen hat das Künstlerduo BILDSTEIN/GLATZ ei- den wichtigen Herren Trumpputinerdoganmacronusw nen gewaltigen «Loop» aufgebaut, im Kloster Magdenau die Rede, sondern von Herrn MARTIN KLÖTI. Der St.Galler ob Flawil sind Kunstschafende, darunter MANON mit Inter- Sozial- und Kulturminister ist uns unlängst auf der Gasse ventionen im Frauenkloster eingezogen unter dem Titel «Des durch folgende Intervention unangenehm aufgefallen: einen Glanz des andern Glut». Die Ausstellung verdankt Er herrschte eine bettelnde Frau an, sie solle gefälligst auf- sich dem kantonalen Amt für Kultur, im Rahmenprogramm hören, die Leute zu belästigen. O-Ton: «Gönd Sie ofs sind unter anderem Texte des mit Magdenau biographisch Sozialamt, döt sinds für Sie parat»... Das Recht ist zwar auf verbandelten Soziologen PETER GROSS zu hören. Kurzum: der Seite des frisch gekürten Präsidenten der Schweizeri- Es lohnt sich sommers mehr denn je, aufs Land zu pilgern. schen Sozialdirektorenkonferenz: Es gibt laut Artikel 5 des hiesigen Polizeireglements ein Bettelverbot. Und es gibt in der Tat und zum Glück Sozialhilfe. Aber es gibt auch eine (übrigens vieltausendjährige) Kultur des Mitleids und der Toleranz im öfentlichen Raum. Müsste man dem Herrn Kultur- und Sozialminister mal mitteilen.

Dasselbe Kulturamt hat ein neues Kulturfördergesetz aufgegleist, das im Parlament bekanntlich zur Zitterpartie wurde, mehr dazu auf saiten.ch. Auf Anhieb erfolgreich war dagegen die Neuerung, die es bei den Werkbeiträgen eingeführt hat: Erstmals wurden sie neben den traditionellen Kunstsparten für Arbeiten im Bereich «Geschichte und Öffentlicher Raum zum zweiten: In St.Gallen ist der Lattich Gedächtnis» vergeben. Einer der Preisträger auf dem histo- ausgebrochen, wilder als im Vorjahr, mit mehr Container- risch-journalistischen Feld ist der regelmässige Saiten- Content und mit einem kuratierten Kulturprogramm in der Autor RENE HORNUNG, der zusammen mit Philipp Hofstetter Halle auf dem Güterbahnhofareal. Auch wenn man ge- das Schicksal des Homosexuellen St.Gallers Jakob legentlich die Nase voll hat vom allüberall grassierenden Rudolf Forster (1853–1926) erforschen will. Ein weiterer Kuratieren – der Sache an sich tut es gut, zumal die Werkbeitrag in der selben Sparte geht an den Hauptwil- Programmation Hand und Fuss und Köpfchen hat: Tänzer Kenner Ernst Menolfi. Die weiteren Namen und alle Infos: TOBIAS SPORI und Kulturorganisatorin ANN KATRIN saiten.ch. COOPER sind dafür zuständig. Kultur macht in seinem Hyundai-Container auf dem Lattichareal auch der Musiker ROMAN RUTISHAUSER, und zwar laut Ankündigung: von der unerhörten Sorte. Man kann bei ihm Musiklektionen aller Art, aber auch Denkstunden nehmen. Täte manchem gut, siehe Abschnitt 1.

Bleibt das Buch, das schon geschrieben, gerade erschienen ist und mutmasslich zu reden gibt: Der Abschied heisst es und fängt so an: «Wenigstens kann ich sagen, dass ich nicht feige gewesen bin, als man uns an dem Abend in Berlin, mit den hohen Gästen aus Politik und Kultur, hinge- richtet hat.» Es beschreibt einen islamistischen Terroran- Öfentlicher Raum zum dritten: ANITA ZIMMERMANN schlag auf ein Kulturhaus aus Opfersicht. Sein Autor ist der aka Leila Bock hat in Trogen für drei Wochen das ganze vier- Ex-St.Galler Schriftsteller und Churer Bistumssprecher stöckige Riesenhaus des früheren Versandhandels GIUSEPPE GRACIA. Im Juni stellt er das schmale Buch Cornelia zum «Geilen Block» erkoren und gleich 30 Kunst- in St.Gallen vor im Gespräch mit SAIDA KELLER-MESSAHLI. schafende dazu eingeladen – mehr dazu im Kulturparcours. 2000 Besucherinnen und Besucher wie bei der Eröffnung Illustrer Redner einer der im Rahmenprogramm statt- der neuen Moschee Mitte Mai in Wil werden nicht kommen. findenden «Schnörkelreden» ist Kunstmuseums-Direktor Aber um Werte, europäische und andere, wird es voraus- ROLAND WÄSPE. sichtlich auch da gehen. Und um den freien öffentlichen Raum.

Bilder: bildsteinglatz.com, giuseppe-gracia.com, kath.ch, petergross.ch, pressebuero-sg.ch, sbw.edu, swissinfo.ch, tagblatt.ch, vimeo.com, youtube.com, wikimedia.com, helvetia.com

SAITEN 06/2017 ABGESANG 87