F A C H T H E M A : Das Phänomen der Schaulust

NeueNeue FahrzeugeFahrzeuge imim KreisKreis

LF 16/12 LF 8/6

... und der „alte Schatz“ geht nach 45 Jahren ABC-ErkKW TSF-W in Rente

Terminübersicht 2003 der Landesfeuerwehrschule

EINSATZBERICHT: GroßbrandGroßbrand KahlenbergerhofKahlenbergerhof

Viele weitereHeft Themen im T E R M I N E 2 0 0 3 Alle Angaben ohne Gewähr ! „ Lbz. Kleinottweiler 29.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Niederbexbach 08.06./09.06. Tag der offenen Tür „ Lbz. Bexbach 05.07./06.07. Tag der offenen Tür „ Lbz. Oberbexbach 19.07./20.07. Tag der offenen Tür „ Lbz. Höchen 15.08.-17.08. Floriansfest „ Lbz. Mitte 01.05. Floriansfest Löschzug I „ Lbz. Aßweiler 01.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Breitfurt 01.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Biesingen 01.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Niederwürzbach 31.05./01.06. Tag der offenen Tür „ JF Blieskastel 18.07.-21.07. Zeltlager der Jugendfeuerwehr auf Stadtebene „ Lbz. Böckweiler 13.09./14.09. Tag der offenen Tür „ Lbz. Mimbach 13.09./14.09. Tag der offenen Tür „ Lbz. Mitte 03.05./04.05. Floriansfest HOMBURG „ Lbz. Wörschweiler 30.04./01.05. Tag der offenen Tür + 25 Jahre Jugendfeuerwehr „ Lbz. Jägersburg 24.05./25.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Einöd 29.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Kirrberg 12.07./13.07. Tag der offenen Tür „ JF Homburg 19.07.-22.07. Zeltlager der Jugendfeuerwehr auf Stadtebene „ Lbz. Neuhäusel 10.05./11.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Altstadt 09.06. Tag der offenen Tür „ Lbz. Erfweiler-Ehlingen 01.05. Maifest „ Lbz. Bliesmengen-Bolchen 03.05. Floriansfeier „ Lbz. Wittersheim 07.06./08.06. Tag der offenen Tür „ JF Mandelbachtal 18.07.-23.07. Zeltlager der Jugendfeuerwehr auf Gemeindeebene in Heckendalheim „ Lbz. Bliesmengen-Bolchen 20.08.-25.08. JF-Zeltlager in "Hetsches Loch" „ Lbz. Bliesmengen-Bolchen 13.09./14.09. Tag der offenen Tür ST. INGBERT „ Lbz. St. Ingbert 15.03. Delegiertenversammlung des KFV Saarpfalz e.V. „ Lbz. St. Ingbert 10.05./11.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Hassel 17.05./18.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Rohrbach 23.05.-25.05. Tag der offenen Tür „ Lbz. Oberwürzbach 13.09./14.09. Tag der offenen Tür

Alle Termine stehen auch im Internet unter www.kfv-saarpfalz.de. Möchten auch Sie Ihren Termin noch veröffentlichen, so senden Sie eine e-Mail an [email protected] I N H A L T

I m p r e s s u m Saarpfalz-Kreis Ehrenzeichen 2002 4 Herausgeber: Neu: Metz-FGL umbenannt 4 Kreisfeuerwehrverband Saarpfalz e.V. Lehrgangsplan 2003 der LFS 5 Gisbert Gerhart (1.Vorsitzender) Knappenstraße 1 Bexbach 66450 Bexbach Tel: 0 68 26 / 56 61 Zimmerbrand in Höchen 7 e-Mail: Er war der letzte seiner Art im Saar- Unfall mit Einsatzfahrzeug 7 [email protected] land und geht nun nach 45 Jahren Jugendtag in Höchen 8 Einsatzdienst in Verantwortlich für d. Inhalt: den Ruhestand Alarmübung mit DRK 9 21 Blieskastel Pressebeauftragter Marco Schmeltzer Neuer ABC-ErkKW im Kreis 10 Tel: 0 68 94 / 88 73 72 Fax: 0 68 94 / 88 73 85 Neues LF 8/6 für Ballweiler 13 e-Mail: [email protected] Großbrand Kahlenbergerhof 14 140 Jahre FF, 45 Jahre JF 17 Gestaltung Titellogo: KatS-Übung in Niederwürzbach 18 Andreas Hunsdorfer, Blieskastel Alarmübung im Kindergarten 20 Redaktionsteam: Der "alte Schatz" geht in Rente 21 Gersheim Holger Frenzel (Gersheim) (HF) Holger Haag (Homburg) (HH) Was treibt Schaulustige zu gaffen? Medelsheim: Neues TSF-W 22 Michael Metzinger (Bexbach) (MM) In diesem Bericht erfahren Sie es. Ein Beitrag zum Umweltschutz 23 Steffen Rastetter (Blieskastel) (SR) Marco Schmeltzer (Saarpfalz) (MS) 24 Homburg Carsten Wilhelm (Mandelb.) (CW) Wolfram Zintel (St. Ingbert) (WZ) FACHTHEMA: Schaulust 24 Andreas Zorn (Kirkel) (AZ) Kirkel Druck: Neues LF 16/12 für Neuhäusel 28 Truppführerlehrgang 30 Prisma Verlagsdruckerei GmbH Am Ludwigsberg 80-84 Alarmübung in Limbach 31 66111 Saarbrücken Mandelbachtal Ausgabe: Wittersheim: Gerätehausumbau 32 St. Ingbert 01/2003 Februar 2003

Schlimmer Unfall zu Weihnachten: Verkehrsunfall L 235 33 Bildquellen: Ein Toter und sieben Verletzte auf Wohnungsbrand in Rohrbach 34 Titelseite: der L 235 bei Oberwürz- - Kahlenbergerhof:Fredi Brabänder bach Ungewöhnlich: Eulenrettung 35 33 - Fahrzeuge: MS Jahreshauptübung der JF 36 Seite 3: Sprechfunkerlehrgang 37 oben/unten: MS Mitte: www.mdr.de/ Eigene Berichte? Her damit ! Das Letzte fakt/135994.html Einsenden an: "Florian Saarpfalz" Cartoon 38 Adressen der Hauptstraße 38c Termine 2003 Pressebeauftragten 66386 St. Ingbert oder e-Mail Heftumschlag der Städte und Gemeinden 30

Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 5 S A A R P F A L Z - K R E I S

Liebe Feuerwehrkameradinnen, liebe Feuerwehrkameraden, sehr geehrte Leserinnen und Leser, vor Ihnen liegt die neue Ausgabe des Florian Saarpfalz, vollgepackt mit Informationen rund um die Feuerwehren im Saarpfalz-Kreis. Erfreulicherweise war es bei diesem Heft zum ersten Mal nötig, den Umfang um acht Seiten zu erhöhen. Dank Ihrer Mithilfe und der hervorragenden Arbeit der Pressebeauftragten der Städte und Gemeinden warten nun 38 Seiten darauf, Ihr Wissen zu bereichern. Ob Einsatzberichte wie der Großbrand auf dem Kahlenberg- erhof, neue Fahrzeuge im Kreis - dieses Mal gleich vier an der Zahl, oder das umfangreiche Fachthema zum Phäno- men der Schaulust bei Einsätzen, für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein. Ich hoffe, dass auch in Zukunft die Arbeit so erfolgreich fortgeführt werden kann, denn dieses Magazin lebt von Ihren Beiträgen.

Berichte aus den Löschbezirken bitte an die zuständigen Presse- Es grüßt Marco Schmeltzer beauftragten oder direkt an [email protected] sen- Pressebeauftragter den. Bitte geben Sie bei eingesandten Fotos auch den Namen des KFV Saarpfalz e.V. des Fotografen an.

Ehrenzeichen 2002 Kurz Neuer Name Deutsches Feuerwehr - Ehrenkreuz in Silber Der Name Metz wird im Lösch- fahrzeugbau nach und nach ver- z Arno Neuschwander Lbz. Bexbach-Frankenholz schwinden. Das Karlsruher Un- ternehmen, vom Rosenbauer z Werner Wendel Lbz. Gersheim-Mitte Konzern übernommen, hat schon in der Vergangenheit den Löschfahrzeug-Bau von Karls- Deutsches Feuerwehr - Ehrenkreuz in Gold ruhe nach Luckenwalde ( 50 km südlich von Berlin ) verlegt und z Herbert Schmitt Lbz. St. Ingbert-Oberwürzbach bei der dortigen FGL ( Feuer- wehr-Gerätetechnik-Lucken- walde ) angesiedelt. Damit konn- Medaille für internationale Zusammenarbeit in Bronze te ein dort drohender Nieder- gang der 125jährigen Tradition z John M. Brenner, Captain Sacramento Fire Department / USA des Feuerwehr-Fahrzeug-Bau Station 6 abgewendet werden. Bislang fir- mierte man in Brandenburg un- z Dave Whitt, Captain Sacramento Fire Department / USA ter der Bezeichnung Metz-FGL. Station 6 Im November wurde nun der Name in "Rosenbauer Feuer- z Ed Modeste, Captain Sacramento Fire Department / USA wehrtechnik" geändert. In Station 1 Luckenwalde sollen in Zukunft jährlich 150 bis 200 Fahrzeuge z Renee Pletz, Police Officer Sacramento Police Department / USA der neuen 'ES'-Generation von 77 Mitarbeitern und acht Azu- z Kurt Taylor, Captain Fire Department Aurburn bis gefertigt werden. (MS) Sierra Nevada / USA

6 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 S A A R P F A L Z - K R E I S

Alle Angaben Terminübersicht für das Jahr 2003 ohne Gewähr !

Monat KW Lehrgang Bezeichnung Von Bis Anmelde- schluss

1 3 Zugführer Teil 1 F IV/1 03/03 13.01.03 17.01.03 01.11.02 Gerätewarte GW 03/03 13.01.03 17.01.0301.11.02 4 Zugführer Teil 2 F IV/2 03/04 20.01.03 24.01.03 01.11.02 Atemschutzgerätewarte AGW 03/04 20.01.03 24.01.0315.11.02 Jugendfeuerwehr - Fortbildung Moderation JFW-Mo 03/04 24.01.03 25.01.03 15.11.02 5 Leiter einer Feuerwehr F VI 03/05 27.01.03 31.01.03 15.11.02 Sanitätslehrgang San 03/05 27.01.03 31.01.0315.11.02 Jugendfeuerwehr – Fortbildung Öffentlichkeitsarbeit JFW-ÖArb 03/05 31.01.03 01.02.03 15.11.02 2 6 Zugführer Teil 1 F IV/1 03/06 03.02.03 07.02.03 01.12.02 Gerätewarte GW 03/06 03.02.03 07.02.0301.12.02 7 Zugführer Teil 2 F IV/2 03/07 10.02.03 14.02.03 01.12.02 Atemschutzgerätewarte AGW 03/07 10.02.03 14.02.0301.12.02 8 Vorbeugender Brandschutz Teil 1 VB/1 03/08 17.02.03 21.02.03 15.12.02 Messpraktikum ABC-Einsatz ABC-MP 03/08 17.02.03 19.02.03 15.12.02 Jugendfeuerwehr - Fortbildung Basteln und Werken JFW-Ba 03/08 21.02.03 22.02.03 15.12.02 9 Vorbeugender Brandschutz Teil 2 VB/2 03/09 24.02.03 28.02.03 15.12.02 Fortbildung Atemschutzgerätewarte Fortb-AGW 03/09 24.02.03 26.02.03 15.12.02 3 10 Fortbildung für Führungskräfte - Einsätze in absturzgefährdeten Bereichen TH-Sich 03/10 05.03.03 07.03.03 02.01.03 Fortbildung für Führungskräfte - Hoch- und Tiefbauunfälle TH-Bau 03/10 06.03.03 07.03.03 02.01.03 11 ABC-Einsatz Teil 1 ABC I/1 03/11 10.03.03 14.03.03 02.01.03 Technische Hilfeleistung TH 03/11 10.03.03 14.03.03 02.01.03 12 ABC-Einsatz Teil 2 ABC I/2 03/12 17.03.03 21.03.03 02.01.03 Jugendfeuerwehrbeauftragter JFW 03/12 17.03.03 21.03.0315.01.03 13 Ausbilder in der Feuerwehr – Maschinist für Löschfahrzeuge Ausb-MA 03/13 24.03.03 28.03.03 15.01.03 ABC-Dekontamination Personen ABC-Dekon 03/13 24.03.03 28.03.03 15.01.03 4 14 Gruppenführer Teil 1 F III/1 03/14 31.03.03 04.04.03 01.02.03 Fortbildung für Führungskräfte - Technische Hilfe und Brandbekämpfung nach Bahnunfällen TH-Bahn 03/14 31.03.03 02.04.03 01.02.03 Brandmeisterlehrgang B III 03/14 31.03.03 28.05.03 01.02.03 Jugendfeuerwehr - Fortbildung Wettbewerbe JFW-Wett 03/14 04.04.03 05.04.03 01.02.03 15 Gruppenführer Teil 2 F III/2 03/15 07.04.03 11.04.03 01.02.03 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit PR 03/15 07.04.03 11.04.03 01.02.03 16 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/16 14.04.03 16.04.0315.02.03 Fortbildung Gerätewarte Fortb-GW 03/16 14.04.03 16.04.03 15.02.03 17 Fortbildung für Führungskräfte Einsätze in absturzgefährdeten Bereichen TH-Sich 03/17 23.04.03 25.04.03 15.02.03 Fortbildung für Führungskräfte - Hoch- und Tiefbauunfälle TH-Bau 03/17 24.04.03 25.04.03 15.02.03 18 Fortbildung für Führungskräfte - Technische Hilfe und Brandbekämpfung nach Bahnunfällen TH-Bahn 03/18 28.04.03 30.04.03 15.02.03 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/18 28.04.03 30.04.0315.02.03 5 19 Gruppenführer Teil 1 F III/1 03/19 05.05.03 09.05.03 01.03.03 Strahlenschutzeinsatz Str I 03/19 05.05.03 09.05.03 01.03.03 Jugendfeuerwehr - Fortbildung Feuerwehrtechnische Ausbildung JFW-FwDV 03/19 09.05.03 10.05.03 01.03.03 20 Gruppenführer Teil 2 F III/2 03/20 12.05.03 16.05.03 01.03.03 Sanitätslehrgang San 03/20 12.05.03 16.05.0301.03.03 21 Ausbilder in der Feuerwehr – Truppmann/Truppführer Ausb-TM/TF 03/21 19.05.04 23.05.03 15.03.03 ABC-Erkundung ABC-Erk 03/21 19.05.03 23.05.0315.03.03 Jugendfeuerwehr - Fortbildung EDV JFW-EDV 03/21 23.05.03 24.05.03 15.03.03 22 Fortbildung für Führungskräfte - Technische Hilfe und Brandbekämpfung nach Bahnunfällen TH-Bahn 03/22 26.05.03 28.05.03 15.03.03 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/22 26.05.03 28.05.03 15.03.03 Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 7

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Alle Angaben Terminübersicht für das Jahr 2003 ohne Gewähr !

Monat KW Lehrgang Bezeichnung Von Bis Anmelde- schluss

6 23 Führen im ABC-Einsatz ABC II 03/23 02.06.03 06.06.03 01.04.03 Fortbildung für Führungskräfte - Hoch- und Tiefbauunfälle TH-Bau 03/23 02.06.03 03.06.03 01.04.03 24 Fortbildung für Führungskräfte - Einsätze in absturzgefährdeten Bereichen TH-Sich 03/24 11.06.03 13.06.03 01.04.03 Fortbildung für Führungskräfte - Hoch- und Tiefbauunfälle TH-Bau 03/24 12.06.03 13.06.03 01.04.03 Jugendfeuerwehr - Fortbildung Ausbilden JFW-Ausb 03/24 13.06.03 14.06.03 01.04.03 25 Fortbildung für Führungskräfte - Technische Hilfe und Brandbekämpfung nach Bahnunfällen TH-Bahn 03/25 16.06.03 18.06.03 15.04.03 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/25 16.06.03 18.06.03 15.04.03 26 Gruppenführer Teil 1 F III/1 03/26 23.06.03 27.06.03 15.04.03 Technische Hilfeleistung TH 03/26 23.06.03 27.06.03 15.04.03 7 27 Gruppenführer Teil 2 F III/2 03/27 30.06.03 04.07.03 15.04.03 Fortbildung für Führungskräfte - Einsätze in absturzgefährdeten Bereichen TH-Sich 03/27 30.06.03 02.07.03 01.05.03 28 Technische Hilfeleistung TH 03/28 07.07.03 11.07.03 01.05.03 Ausbilden in der Feuerwehr – Truppmann/Truppführer Ausb-TM/TF 03/28 07.07.03 11.07.03 01.05.03 29 Gruppenführer Teil 1 F III/1 03/29 14.07.03 18.07.03 15.05.03 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/29 14.07.03 16.07.03 15.05.03 30 Gruppenführer Teil 2 F III/2 03/30 21.07.03 25.07.03 15.05.03 8 35 Jugendfeuerwehr – Fortbildung Wettbewerbe JFW-Wettb 03/35 29.08.03 30.08.03 15.05.03 Gruppenführer Teil 1 F III/1 03/35 25.08.03 29.08.03 01.06.03 9 36 Gruppenführer Teil 2 F III/2 03/36 01.09.03 05.09.03 01.06.03 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/36 01.09.03 03.09.03 01.06.03 37 Ausbilder in der Feuerwehr – Maschinist für Löschfahrzeuge Ausb-MA 03/37 08.09.03 12.09.03 01.06.03 ABC-Erkundung ABC-Erk 03/37 08.09.03 12.09.0301.06.03 38 Gruppenführer Teil 1 F III/1 03/38 15.09.03 19.09.03 15.06.03 Technische Hilfeleistung TH 03/38 15.09.03 19.09.03 15.06.03 Feuerwehrtauchen Stufe 2 Teil 2 Tauch II/2 03/38 15.09.03 26.09.03 15.06.03 Jugendfeuerwehr - Fortbildung Feuerwehrtechnische Ausbildung JFW-FwDV 03/38 19.09.03 20.09.03 15.06.03 39 Gruppenführer Teil 2 F III/2 03/39 22.09.03 26.09.03 15.06.03 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit PR 03/39 22.09.03 26.09.03 01.07.03 10 41 ABC-Dekontamination Personen ABC-Dekon 03/41 06.10.03 10.10.03 01.07.03 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/41 06.10.03 08.10.0301.07.03 42 Technische Hilfeleistung TH 03/42 13.10.03 17.10.03 01.07.03 Gruppenführer Teil 1 F III/1 03/42 13.10.03 17.10.03 15.07.03 43 Gruppenführer Teil 2 F III/2 03/43 20.10.03 24.10.03 15.07.03 ABC-Einsatz Teil 1 ABC I/1 03/43 20.10.03 24.10.03 15.07.03 44 ABC-Einsatz Teil 2 ABC I/2 03/44 27.10.03 31.10.03 15.07.03 Fortbildung Technische Hilfeleistung – Patientengerechtes Retten TH-VU 03/44 27.10.03 29.10.03 15.07.03 11 45 Zugführer Teil 1 F IV/1 03/45 03.11.03 07.11.03 01.09.03 Gerätewarte GW 03/45 03.11.03 07.11.0301.09.03 Jugendfeuerwehr - Fortbildung Basteln und Werken JFW-Ba 03/45 07.11.03 08.11.03 01.09.03 46 Zugführer Teil 2 F IV/2 03/46 10.11.03 14.11.03 01.09.03 Messpraktikum ABC-Einsatz ABC-MP 03/46 10.11.03 12.11.03 01.09.03 Jugendfeuerwehr - Fortbildung EDV JFW-EDV 03/46 14.11.03 15.11.03 15.09.03 47 Ausbilder in der Feuerwehr – Atemschutzgeräteträger Ausb-AGT 03/47 17.11.03 21.11.03 15.09.03 Jugendfeuerwehrbeauftragter JFW 03/47 17.11.03 21.11.0315.09.03 48 Zugführer Teil 1 F IV/1 03/48 24.11.03 28.11.03 15.09.03 Gerätewarte GW 03/48 24.11.03 28.11.0315.09.03 12 49 Zugführer Teil 2 F IV/2 03/49 01.12.03 05.12.03 01.10.03 Atemschutzgerätewarte AGW 03/49 01.12.03 05.12.03 01.10.03 50 Verbandsführer F V 03/50 08.12.03 12.12.03 01.10.03 Fortbildung Gerätewarte Fortb-GW 03/50 08.12.03 10.12.03 01.10.03 51 Leiter einer Feuerwehr F VI 03/51 15.12.03 19.12.03 15.10.03 Fortbildung Atemschutzgerätewarte- Schutzanzüge Fortb-AGWS 03/51 15.12.03 17.12.03 15.10.03 8 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 B E X B A C H

Zimmerbrand in Höchen Unfall trotz Blaulicht

Am 18.09.02 gegen 8.15 Uhr alar- Personen im Gebäude aufhielten, und Einsatzhorn mierte die HEZ der BF Saarbrü- konnte sofort mit der Brand- „Waschmaschinenbrand in einem cken die Löschbezirke Höchen und bekämpfung begonnen werden. Anwesen in Bexbach“ - so lautete Frankenholz sowie den Wehrführer Ein Trupp unter PA drang in den der Einsatz, zu dem der Lösch- der Stadt Bexbach. Grund der stark verqualmten Raum ein und bezirk Oberbexbach am Donners- Alarmierung war ein Zimmerbrand löschte das Feuer mit einer Kübel- tag, den 21. Dezember 2002, ge- mit starker Rauchentwicklung in spritze. Vorsorglich wurde ein rufen wurde. der Saar-Pfalz-Straße in Höchen. Rettungswagen zur Eigen- Knapp zwei Minuten nach der Aus unbekannter Ursache brach im sicherung der Einsatzkräfte ange- Alarmierung rückte die Wehr mit Kinderzimmer eines Wohnhauses fordert. Nachdem der Brand ge- ihrem LF 8/6 als erstes Fahrzeug ein Feuer aus, das auf das Inventar löscht war, wurde das Wohnhaus in Richtung Bexbach über eine übergriff. Die Hauseigentümerin mit einem Lüfter des Lösch- stark frequentierte Hauptverkehrs- und ihre vier Kinder konnten sich bezirks Bexbach, der mit einem straße aus. Nach etwa 3 km Fahr- noch vor Eintreffen der Feuerwehr Fahrzeug nachalarmiert wurde, weg dann eine Fahrbahnver- in Sicherheit bringen. Nachdem vom Rauch befreit. Die Ab- engung, verursacht durch von An- sich der Einsatzleiter vergewissert sicherung der Einsatzstelle über- wohnern abgestellte Fahrzeuge. An hatte, dass sich keine weiteren nahm ein Kommando der Polizei- dieser Stelle war die Straße auf fast inspektion 1 km Länge einsehbar und ein Homburg. Übersehen des Einsatzfahrzeuges Die Saar- nicht möglich. Das LF 8/6 fuhr, Pfalz-Straße Blaulicht und Signalhorn einge- musste vorü- schaltet, mit angemessener Ge- bergehend schwindigkeit auf die Verengung voll gesperrt zu, und durchquerte bereits die werden. Fahrzeuggasse, als eine zuvor hal- Ebenfalls vor tende PKW-Fahrerin im Gegenver- Ort war Bür- kehr wieder anfuhr. Ein Zusam- germeister menstoß des Einsatzfahrzeuges mit Heinz Müller, dem PKW war unvermeidlich. der sich ein Die Einsatzfahrt musste sofort ab- Bild des gebrochen und über die Hauptein- Schadens- satzzentrale Saarbrücken die Poli- ereignisses zei angefordert werden, welche die machte. Die Unfalltatbestände aufnehmen soll- Löschbe- te. Bis zum Zeitpunkt des Ein- zirke Höchen treffens der Beamten wurde durch und Franken- die anwesenden Feuerwehr- holz waren kameraden der Verkehr zur Siche- mit vier Fahr- rung der Unfallstelle geregelt. Am zeugen und PKW der Unfallverursacherin ent- 20 Mann im stand erheblicher Sachschaden, Einsatz. verletzt wurde niemand. (MM)

(Foto: Feuerwehr Höchen)

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"Ein Tag als Berufsfeuerwehrmann" Höcher Jugendfeuerwehr führte einen Jugendtag der besonderen Art durch Am 20.07.2002 führte die Jugendfeuerwehr Höchen, un- terstützt durch die Aktiven des Löschbezirkes, einen Jugend- tag unter dem Motto „Ein Tag als Berufsfeuerwehrmann“ durch. Der Tag begann um 8.00 Uhr mit der Fahrzeugübernahme sowie der Einweisung an den Fahrzeugen und Geräten. Bis 10.00 Uhr stand dann die the- oretische Ausbildung auf dem Programm, die von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr durch die prak- tische Ausbildung ergänzt wurde. In dieser Zeit mussten die Ju- Auch zu "Einsätzen" mussten die Höcher Jugendfeuerwehrleute während ihres gendlichen zu vier „Einsätzen“ Jugendtages ausrücken. (Foto: Feuerwehr Höchen) ausrücken. Diese bestanden aus einem Verkehrsunfall mit ein- musste. Die Verpflegung wurde Während dieser Zeit mussten die geklemmter Person, einer Ölspur, von den Jugendfeuerwehran- Jugendlichen zu fünf weiteren einem Flächenbrand und einem gehörigen selbst übernommen „Einsätzen“ ausrücken. Diese wa- Containerbrand. Von 12.00 Uhr bis (Einkaufen, Kochen usw.). ren: Tragehilfe Rettungsdienst, 13.00 Uhr war Mittagspause, die Ab 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr stan- Baumfall, Personensuche, PKW- um 12.30 Uhr durch einen Feuer- den Sport und Gerätepflege auf Brand und Waldbrand. alarm, ausgelöst durch eine Brand- dem Dienstplan der "Berufs- Von 16.00 Uhr bis 16.15 Uhr wur- meldeanlage, unterbrochen werden feuerwehrmitglieder". de die Wachablösung durchge- führt. Dazu wurden die Fahrzeuge gereinigt und einsatzbereit an die Aktiven des Löschbezirks überge- ben. Im Anschluss fand eine Nach- besprechung über den Tagesablauf statt, der von einem Feuerwehr- kameraden mit einem digitalen Camcorder aufgenommen wurde. Der Abschluss dieses erlebnis- reichen Tages bildete eine Grillfest, verbunden mit dem Wunsch der Jugendfeuerwehr, dass man so ei- nen Jugendtag jedes Jahr durch- führen soll. (Foto: Feuerwehr Höchen)

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Feuerwehr und DRK probten gemeinsam den Ernstfall Gemeinsame Alarmübung in Höchen Wegen eines schweren Verkehrs- nur eine Alarmübung. die Feuerwehr konnte er ebenfalls unfalls mit mehreren Verletzten in Das DRK versorgte zunächst die zur weiteren Versorgung an das der Saar-Pfalz-Straße in Höchen beiden Motorradfahrer. Die Feuer- DRK übergeben werden. Nachdem wurden am Samstag, den 28.09.02 wehr löschte die Brände im Motor- die geretteten Personen aus dem um 18.35 Uhr die Löschbezirke raum und im Wiesengelände mit PKW transportfähig waren, wur- Höchen und Oberbexbach, der einem Schaum- und einem C-Rohr. den sie zusammen mit dem Beifah- Stadtwehrführer und das DRK Mit mehreren Trupps suchte man rer ebenfalls ins Krankenhaus ge- Frankenholz/Höchen über Funk- nach dem vermissten Beifahrer. bracht. Die Alarmübung, die von meldeempfänger alarmiert. Als die Zwischenzeitlich konnte die vielen Schaulustigen verfolgt wur- ersten Einsatzkräfte an der Einsatz- Fahrerin ohne technisches Gerät de, konnte nach zwei Stunden aus dem PKW befreit werden. Sie beendet werden. Im Anschluss traf wurde vom DRK mit den beiden man sich noch im Gerätehaus Motorradfahrern ins Krankenhaus Höchen zu einer Nachbe- gebracht. Die beiden noch im sprechung. Fahrzeugwrack eingeklemmten Personen wurden nach Rückspra- Kurz che mit dem DRK mit hydrauli- Der Bereich Bexbach hat einen neuen schem Rettungsgerät aus der miss- Pressebeauftragten. Nachdem Hier hat der Schminktrupp ganze lichen Lage befreit und an das DRK Christian Müller, der das Amt jahre- Arbeit geleistet. lang begleitet hatte, nun aus Zeit- (Foto: Feuerwehr Höchen) zur weiteren medizinischen Versor- gründen ausscheiden muss, hat ihn gung übergeben. Unterdessen Michael Metzinger aus Oberbexbach stelle eintrafen, fanden sie folgen- konnte auch der Beifahrer ca. abgelöst. Seine Adresse finden Sie auf de Lage vor: 500m unterhalb der Unfallstelle Seite 30. Zwei Motorradfahrer lagen schwer entfernt, bewusstlos am Waldrand Wir danken Christian Müller für sei- ne geleistete Arbeit, und hoffen, dass verletzt neben ihrer Maschine auf liegend, aufgefunden werden. er auch weiterhin dem Heft den ein dem Radweg, ein PKW lag im an- Nach der Erstversorgung durch oder anderen Bericht beisteuern wird. grenzenden Wiesengelände auf dem Dach und brannte im Motor- raum. Die Flammen griffen bereits auf die Wiese über. Im PKW be- fanden sich noch drei Personen, wovon ein Erwachsener und ein Kleinkind im hinteren Teil des Fahrzeuges eingeklemmt waren. Wie sich später heraus stellte, war noch eine vierte Person im Fahr- zeug, die vermisst wurde. Nach Erkundung der Lage durch den Einsatzleiter der Feuerwehr stellte man erleichtert fest, dass es sich bei den verletzten Personen um Übungspuppen und Mitglieder der Jugendfeuerwehr Höchen han- Realitätsnahe Verhältnisse warteten auf die Rettungskräfte von DRK und delte. Dieser „Einsatz“ war also Feuerwehr bei der Alarmübung in Höchen (Foto: Feuerwehr Höchen)

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Ein neues Katastrophenschutzfahrzeug im Saarpfalz-Kreis

Der ABC-Erkundungskraftwagen in Blieskastel-Breitfurt

Seit Juni 2002 verfügt auch der Saarpfalz-Kreis über einen von 344 bundesweit verteilten ABC- Erkundungskraftwagen. Als Be- standteil des Katastrophenschutz- zuges ist er im Löschbezirk Breit- furt der Freiwilligen Feuerwehr Blieskastel stationiert. Im befinden sich vier weitere Fahrzeu- ge dieser Art in den Kreisen Neun- kirchen, St. Wendel, Merzig und im Stadtverband Saarbrücken. Weite- re sollen hinzukommen. Anlass für die Entwicklung dieses Fahrzeugtyps – das sich deutlich von dem Gerätewagen Messtech- nik GW-Mess unterscheidet – war der drohende Absturz eines Satel- liten mit Atomreaktor über Deutschland Anfang der neunziger Einer der 344 ABC-Erkundungskraftwagen des Bundes steht nun auch in Jahre und die Erkenntnis, dass bei Blieskastel-Breitfurt. (Foto: MS) einem Großschadensereignis mit großflächiger Ausbreitung von nische Überwachen der kontami- Bodenfreiheit eingeschränkt wird. Gefahrstoffen die vorhandenen nierten Flächen und Je zwei Sitze befinden sich im Messsysteme nicht ausreichen. -das Erfassen und Melden von Fahrerraum und im Mannschafts- Wetterdaten. raum. Die Aufgaben Von den insgesamt 695 kg Zula- Das Fahrzeug dung bleiben noch 80 kg für eine Die Aufgaben des ABC- zusätzliche Beladung. Das Fahr- Erkundungskraftwagens, kurz Das Fahrzeug ist ein Kastenwagen zeug ist nicht gasdicht abgedich- ABC-Erkunder genannt, sind im Typ Fiat Ducato Maxi L2B, 2,8 i.d. tet. Friedens- und im Verteidigungsfall TD mit einer seitlichen Schiebetür und zwei Flügeltüren hinten. Die Ausstattung - das Messen, Spüren und Melden Der 2,8 Liter 4 Takt-Dieselmotor radioaktiver und chemischer Kon- mit Direkteinspritzung und Abgas- Kernstück der Ausstattung ist ein tamination, turboaufladung gibt eine Leistung Messcontainer mit radiologischen - das Orten von radioaktiven von 90 kW (122 PS) ab. und chemischen Messsystemen. Punktquellen, Mit Allrad-Antrieb, Verteiler- Der Messcontainer kann mit we- - das Erkennen biologischer Kon- getriebe mit Straßen- und Gelände- nigen Handgriffen aus dem Fahr- tamination, übersetzung und Differenzialsperre zeug ausgebaut werden und stati- - das Aufnehmen von Luft-, Was- ist eine gewisse Geländegängigkeit onär oder in einem anderen Fahr- ser- und Erdproben, vorhanden, die jedoch durch den zeug betrieben werden. Dank ei- - das Kennzeichnen und messtech- langen Radstand und die geringe ner leistungsfähigen Blei - Gel -

12 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 B L I E S K A S T E L Batterie kann der Messcontainer übertragen oder auf dem ebenfalls autark mindestens 4 Stunden be- Die verladene persönliche im Messcontainer vorhandenen trieben werden, wenn alle Messge- Schutzausrüstung besteht aus Farbtintenstrahldrucker ausge- − räte in Betrieb sind. Er kann aber zwei Chemikalienschutz- druckt. Außer den Geräten im auch über das Bordnetz des Fahr- anzügen mit integrierter Atem- Messcontainer gehören zur Mess- zeuges oder über einen 220 V maske (außenliegendes Atem- technik-Ausstattung des Fahrzeu- Außenanschluss versorgt werden. schutzgerät) ges − Die messtechnische Ausstattung zwei Einflaschen-Atemschutz- − ein Strahlungsmessgerät für umfasst: geräte den Kontaminationsnachweis − einem Sprühgerät zur Dekon- und − ein Dosisleistungs- und Dosis- tamination sowie De- − eine Wettermess- und Orien- messgerät FH40G mit kontaminations- und Reinigungs- tierungsausstattung. Proportionalzählrohrsonde und ei- mittel ner angeschlossenen NBR-Sonde Das ebenfalls eingebaute Radio Weiterhin sind auf dem Fahrzeug (Natural Background Rejection) kann derzeit nicht genutzt werden, verladen für Gammastrahlung, weil niemand die Rundfunkgebüh- − ein Ionenmobilitätsspektro- ren bezahlt und deswegen die er- − eine Spürausstattung mit Prüf- meter RAID 1 für den Nachweis forderliche Codekarte nicht ausge- röhrchen für Phosgen, CO und mit von Kampfstoffen und Industrie- händigt wird. (Anm. Red. !!!) Aktivkohle und Silicagel chemikalien und − ein Probennahmesatz für A-, − ein Photoionisationsdetektor Die Besatzung B-, C-Proben PID für den Nachweis von − ein Satz Markierungsmaterial Industriechemikalien. Die Besatzung besteht aus einem − ein Funkgerät FuG 8b-1 Erkundungstrupp 1 + 3. Diese Be- − zwei Handsprechfunkgeräte Zur Ausstattung des Mess- satzung muss doppelt zur Verfü- FUG 11b containers gehört weiterhin ein gung stehen. − eine Durchsageeinrichtung Navigationssystem bestehend aus Die Anforderungen an die Qualifi- dem satellitengestützten GPS-Sys- kation der Besatzung umfassen: tem mit Unterstützung durch ein Differenzial-GPS-System (DGPS). Für den Fall, dass kein Satelliten- empfang möglich ist, verfügt das Navigationssystem zusätzlich über eine Koppelnavigationskompo- nente, welche die Fahrzeugposition aus der Fahrtrichtung und der ge- fahrenen Strecke errechnet. Alle Messgeräte arbeiten DV-ge- stützt und sind mit einem Kompaktrechner vernetzt. Auf diesem Rechner läuft die Daten- aufnahme- und auswertesoftware. Von ihm werden die Messgeräte gesteuert, die Messwerte graphisch dargestellt und gespeichert, per Datenfernübertragung DFÜ (in Im hinteren Teil des Fahrzeugs sind die persönliche Schutzausrüstung so- Zukunft) an die Einsatzleitstelle wie das weitere Spür- und Probenahmematerial untergebracht. (Foto: MS)

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und mit den Messgeräten detektierbar ist Alle Messungen können gleichzeitig durchgeführt wer- den. Mittels des GPS lässt sich die Position des Fahrzeuges bis auf wenige Meter genau bestimmen. Die Messwerte werden zusammen mit den Koordinaten aufgezeichnet oder ausgedruckt. Die radiologischen Messwerte können in eine Landkarte 1:200 000 eingezeich- net werden. In Zukunft soll es möglich sein, die Messwerte während der Fahrt per DFÜ zur Einsatzleitung zu übertragen. Mit der auf dem Fahrzeug vorhandenen Ausrüstung ist es weiterhin möglich − radiologische Kontamination an Menschen, Tieren und Gegenständen zu messen, auch Beta-Strahlung Der Messcontainer der Firma Rheinmetall Land- − Gefahrenbereiche nach Angabe der Einsatzleitung zu systeme GmbH kann mit wenigen Handgriffen ausge- kennzeichnen und zu überwachen baut werden. (Foto: MS) − Wetterbeobachtungen durchzuführen − für den Truppführer: Gruppenführer, Führen im ABC- − Luft-, Wasser- und Erdproben für eine spätere Ana- Einsatz, Strahlenschutz 1, ABC-Erkundung lyse in einem Labor zu nehmen zur Erkennung atomarer, − für die Helfer: Truppführer, ABC Einsatz, Strahlenschutz biologischer und chemischer Kontamination. 1, ABC Erkundung Die Ausbildung erfolgt sowohl im Standort als auch an Was kann man mit dem Fahrzeug NICHT ? der Landesfeuerwehrschule des Saarlandes und der Aka- demie für Zivil- und Katastrophenschutz in Bad Neuenahr- Die auf dem Fahrzeug verladene Messtechnik soll die in Ahrweiler. den Löschbezirken vorhandene Messtechnik (z. B. GW Mess) ergänzen, nicht ersetzen. Welche Einsatzmöglichkeiten bietet das Fahrzeug ? Es ist mit dem ABC-Erkunder nicht möglich − die Bestandteile der Luft zu messen und somit z. B. Mit diesem Fahrzeug ist es erstmals möglich die Ausdeh- Sauerstoffmangel festzustellen nung radioaktiver und chemischer Gefahrenbereiche wäh- − bei brennbaren Gasen und Flüssigkeiten die Explosions- rend der Fahrt zu erkunden. gefahr zu messen Alle Messgeräte können aber auch aus dem Messcontainer − Stoffe eindeutig zu identifizieren (Stoffanalyse ist nicht entnommen werden um damit abgesetzte Messungen möglich!) durchzuführen. − In der Luft enthaltene Gefahrstoffe zu bestimmen Mit dem radiologischen Messsystem ist es möglich − Gefahrstoffe am Austreten zu hindern oder zu bergen − flächige Kontaminationen zu vermessen − auf Grund der Messergebnisse Entscheidungen über − Punktquellen zu orten weitere Maßnahmen zu treffen wie z. B. Festlegung von − sehr empfindlich Gammastrahlen im Bereich der natür- Absperrgrenzen oder Evakuierung der Bevölkerung. Dies lichen Umgebungsstrahlung ab 10 nSv/h bis 1 Sv/h zu ist der Einsatzleitung vorbehalten. messen − Messung biologischer Agenzien durchzuführen. − die Gamma-Dosis bis 1 Sv zu messen − zwischen künstlicher und natürlicher Radioaktivität zu Die Einsatztaktik unterscheiden -zwischen niederenergetischer und mittelenergetischer Die taktischen Grundlagen für den ABC-Erkundungsein- Strahlung zu unterscheiden satz werden derzeit vom Bund und den Ländern erarbei- Das chemische Messsystem ermöglicht tet. − den Nachweis der sieben Kampfgase VX, Soman, Sarin, Wegen der meist großen flächigen Ausdehnung eines Groß- Tabun, Schwefel-Lost, Stickstoff-Lost und Lewesit schadensereignisses ist der Einsatz eines einzigen ABC- − den Nachweis einer großen Zahl von Industrie- Erkunders trotz seiner flexiblen Messmöglichkeiten in der chemikalien Regel nicht ausreichend. Daher sieht das Einsatzkonzept − die Konzentrationsbestimmung, wenn der Stoff bekannt des Saarlandes ( wird zurzeit erstellt ) vor, dass im vor- 14 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 B L I E S K A S T E L genannten Schadensfall mehrere ABC-Erkunder gleich- Fahrzeugbesatzung. zeitig eingesetzt werden. Da das Fahrzeug nicht gasdicht ausgeführt ist kann nur Wann ist das Fahrzeug einsatzbereit? die Einsatzart „Umgehen“ angewendet werden. Die Ein- satzarten „Eindringen“ oder „Durchstoßen“ sind nicht Die Ausbildung der Führungskräfte und der Mannschaft möglich, da nur zwei Schutzanzüge und zwei Atemschutz- hat begonnen. Nach dem „Ausbildungskonzept für die er- geräte verladen sind. Außerdem würde das Fahrzeug gänzende Zivilschutz bezogene Ausbildung der Einheiten zwangsläufig kontaminiert und wäre damit nicht mehr ein- und Einrichtungen des Katastrophenschutzes nach Lan- setzbar. desrecht“ ist für die Besatzung des ABC-Erkunders eine Auch das Eindringen eines Spürtrupps in den Gefahren- Ausbildung von 35 Stunden vorgesehen. In diesem Zuge bereich bei abgesetzter Messung kann zur Kontamination bietet die Feuerwehrschule des Saarlandes 2003 zwei Lehr- führen. Deshalb werden abgesetzte Messungen im Ab- gänge im Mai und im September an. Parallel hierzu findet sperrbereich durch zusätzliche Spürtrupps mit entspre- eine Ausbildung der Helfer im Standort statt. chender Schutzausrüstung durchgeführt; nicht von der (René Brinette)

Neues Löschfahrzeug und Erweiterung des Gerätehauses in Ballweiler

Fahrgestell: Mercedes Atego 815 F Der 9. November 2002 war für die Feuerwehrkameraden Aufbau: Fa. Schlingmann, Dissen aus dem Löschbezirk Ballweiler ein ganz besonderer Tag, Zul. Gesamtgewicht: 7,49 t denn er wird für viele Feuerwehrkameraden ein einmaliges Erlebnis bleiben. An diesem Tag über- reichte der Bürgermeister der Stadt Blieskastel, Herr Dr. Werner Moschel, symbolisch die Schlüssel für das neue Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 8 / 6. Gleichzeitig weihte er den von den Feuerwehrleuten in Eigenregie ver- wirklichten Erweiterungsanbau an das Feuer- wehrgerätehaus ein. Diesen feierlichen Moment nahm der Bürgermeister zum Anlass, dem Löschbezirk für sein hohes Engagement im Zu- sammenhang mit den Arbeiten am Feuerwehr- gerätehaus recht herzlich zu danken. Bis vor kurzem war der Löschbezirk Ballweiler, Löschmittelvorrat: der sich aus 29 Aktiven, 15 Jugendfeuerwehrleuten 600 l Wasser und 10 Mitgliedern der Altersabteilung zusammen- Gesamtkosten: 150.000 EUR setzt, im Besitz eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16/24 auf Unic-Fahrgestell sowie eines LF 8 der Firma Opel. Beide Auffällig Fahrzeuge erforderten altersbedingt einen hohen Pflege- die Folien- aufwand und damit viel Eigenleistung der Fahrzeug- beklebung und Gerätewarte. Das Tanklöschfahrzeug aus dem Jahr am Heck 1957 besaß für den Löschbezirk einen sehr hohen Ein- des neuen satzwert, verfügte es doch mit 2.400 Litern über einen LF 8/6 von beruhigenden Wasservorrat für einen schnellen Lösch- Ballweiler angriff. Aufgrund der immer knapperen Finanzmittel (Fotos:MS) der Stadt wurde in einem Ausstattungskatalog festgelegt, dass der Löschbezirk Ballweiler künftig nur noch ein Ein- satzfahrzeug vom Typ LF 8/6 besitzen soll. So wurden nach und nach die beiden alten Fahrzeuge ausgemustert und durch ein Neufahrzeug ersetzt. den Wünschen und Bedürfnissen des Löschbezirkes auf- Dieses Fahrzeug hat die Dissener Firma Schlingmann nach gebaut. (Forts. nächste Seite) Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 15 B L I E S K A S T E L

Mit dem Löschfahrzeug konnte auch ein ortsansässiger Firmenchef, dem Dienstzimmer. (M.Fischer) der Erweiterungsbau des Geräte- Löschbezirk zu helfen und der Stadt hauses seiner Bestimmung übergeben die Baukosten vorzustrecken. Einzi- werden, gab es doch bis vor kurzem ge Bedingung war ein sofortiger Bau- nur ein Gebäude mit einer großen beginn. Nun konnte eine bereits 1974 Doppelfahrzeughalle, sowie einem avisierte Baumaßnahme im Jahr 2001 Sozialraum mit abgetrennter Toilette. begonnen und im Sommer 2002 er- Eigene Räume für Einsatzkleidung, folgreich abgeschlossen werden. Duschen oder Waschgelegenheiten Hierbei konnten rund 90 Quadratme- gab es nicht. Mängel, die seit vielen ter neue Nutzfläche für separate Um- Jahren vom Löschbezirk aufgezeigt kleideräume, getrennte Duschen sowie wurden. Ein erstellter Investitionsplan Wasch- und Toilettenräume geschaf- Da einige Feuerwehrmänner im Nachbarort Wecklingen wohnen, wurde die Tür- sollte die Wehr im Jahr 2004 berück- fen werden. Für die Löschbezirks- beschriftung entsprechend angepasst. sichtigen. In dieser Phase beschloss führung war auch noch Raum für ein

Großbrand auf dem Kahlenbergerhof

(Foto: Feuerwehr Blieskastel-Mitte)

Zwischen den Blieskasteler Ortsteilen Bauernhofgelände befindet sich vor EINSATZBERICHT: Mimbach und Böckweiler ereignete der Hofeinfahrt ein Hydrant H 100. Großbrand auf dem land- sich ein Großbrand auf einem Bau- Die gesamte Hofanlage wurde in den wirtschaftlichen Anwesen ernhof, der einen sehr hohen Sach- 60iger Jahren im U-Format erbaut. Kahlenbergerhof schaden anrichtete. Die Ställe und die Genormte Brandwände zwischen den Scheune des Kahlenbergerhofes einzelnen Gebäuden waren nicht vor- „ Datum: brannten bis auf die Grundmauern handen. Das Wetter war an diesem Sonntag, 8. Sept. 2002 nieder. Das Wohnhaus und ein Tag windstill, sonnig und warm, mit „ Alarmzeit: ebenfalls an die Stallungen angebau- einer Tagestemperatur von ca. 24° C. 11.22 Uhr: Böckweiler und tes Getreidelager konnten durch den Um 11.28 Uhr wurde von der HEZ Wehrführer 11.28 Uhr: Breitfurt massiven Löscheinsatz vor den Flam- der Berufsfeuerwehr Saarbrücken für 11.33 Uhr: Blieskastel-Mitte men bewahrt werden. Große Mengen die Freiwillige Feuerwehr Blieskastel, und Mimbach an Heu und Stroh sowie landwirt- Löschbezirk Breitfurt, Alarm ausge- „ Erste eingetroffene Kräfte: schaftliche Maschinen fielen den löst mit dem Stichwort „Brand einer 11.28 Uhr: Wehrführer Flammen zum Opfer, Menschen und Scheune“. Die Löschbezirke Böck- 11.30 Uhr: Böckweiler Vieh blieben unversehrt. weiler und Mimbach hatten an diesem 11.38 Uhr: Breitfurt Die genaue Brandstelle lag ca. 850 Sonntag ihren „Tag der offenen Tür“. „ Einsatzende: Meter von der Landstraße L 103, Der Landwirt und Betreiber des Montag, 9. Sept. 2002, zwischen den Ortsteilen Mimbach und Kahlenbergerhofes, selbst aktives 3.30 Uhr Böckweiler, entfernt. Auf dem Feuerwehrmitglied im Lbz. Böck-

16 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 B L I E S K A S T E L weiler, wurde durch seine Ehefrau gegen 11.22 Uhr darüber informiert, dass auf seinem Bauernhof die Scheu- ne brennt. Die durch das Feuerwehr- fest anwesende Mannschaft des Lbz. Böckweiler und der Wehrführer der Stadt Blieskastel fuhren zeitgleich vom Gerätehaus des Löschbezirkes Böckweiler zur Einsatzstelle los. Durch den Lbz. Breitfurt wurden um- gehend die Löschbezirke Blieskastel - Mitte und Mimbach nach- alarmiert. Um 11.30 Uhr rückte der Löschbezirk Breitfurt mit LF 8, TLF 16/25 und SW 2000 aus. Gleichzei- tig meldete der Löschbezirk Mimbach mit LF 8/6 und kurze Zeit später der Völlige Zerstörung auf dem Kahlenbergerhof. Durch den massiven Lösch- Lbz. Blieskastel-Mitte mit TLF 16/ einsatz konnte aber das Wohnhaus gerettet werden. (Foto: FF Blieskastel-Mitte) 25-2 und DLK 23/12 Ausfahrt. Auf der Anfahrt wurde durch den Zugfüh- rohr, zwei C-Strahlrohren und einem bewohner wurde von der Einsatz- rer von Blieskastel-Mitte noch TLF B-Strahlrohr. Parallel hierzu wurde leitung ein Notarzt (NEF) und ein 16/25-1, RW 2 und GW-A nachge- ein erster Innenangriff vorbereitet. Bei Rettungswagen (RTW) angefordert. fordert. Die ersten ankommenden Ein- Ankunft des Löschbezirkes Mimbach Später wurde zusätzlich ein Kranken- satzkräfte waren der Wehrführer mit wurde dieser, durch den Wehrführer, transportwagen (KTW) nach- ELW 1 sowie zwei Minuten später der zur Brandbekämpfung und damit zur alarmiert. Im Laufe des Tages konnte Lbz. Böckweiler mit TLF 16/25. Riegelstellung zwischen der Scheune jedoch der RTW und das NEF aus Bei Ankunft ergab sich den Einsatz- und dem Getreide- und Fruchtspeicher dem Einsatzgeschehen entbunden wer- kräften folgendes Bild: Vollbrand der eingeteilt. Zu diesem Zeitpunkt lager- den. Scheune und der Stallungen des ten in dem Getreide- und Frucht- Da ein enormer Wasserverbrauch zu Kahlenbergerhofes. In den Stallungen speicher 25 Tonnen Weizen und fünf erwarten war, wurden zwei 10 000 befanden sich noch Kälber, Rindvieh Tonnen Hafer. Mit der Ankunft des Liter fassende Faltbehälter des Lbz. und Hühner. Im Stockwerk über den Lbz. Blieskastel-Mitte wurde in Zu- Breitfurt an der Kreuzung zur Land- Stallungen waren auf einer Breite von sammenarbeit mit dem ortskundigen straße aufgebaut. Mit dem SW 2000 25 Meter längs, sowie 15 Meter recht- Lbz. Böckweiler ein Innenangriff im des Lbz. Breitfurt konnte eine B- winklig in beiden Hofrichtungen die Dachgebälk des Wohnhauses und der Schlauchleitung von den Faltbehältern Heu- und Strohvorräte mit ca. 180 angrenzenden Scheune durchgeführt. zur Brandstelle (ca. 850 m) verlegt Heu- und 170 Stroh-Rundballen (mit Hierbei wurden zwei Trupps unter werden. Durch die große Hilfsbereit- 1,3 Meter Durchmesser) in Vollbrand. schwerem Atemschutz mit jeweils ei- schaft der umliegenden Bauern wur- Das Feuer drohte auf der einen Seite nem C-Strahlrohr zur Brand- de dann, mittels ihrer fahrbaren Gülle- auf das angebaute Wohnhaus überzu- bekämpfung eingesetzt. fässer, das Löschwasser zu den Falt- greifen und auf der anderen Seite war Die sich noch im Stallbereich befind- behältern gefahren. Mit Füll- der ebenfalls angebaute Frucht- und lichen 19 Kälber und ca. 120 Hühner kapazitäten von bis zu 12 000 Liter Getreidespeicher durch die Flammen wurden parallel zur Brand- Wasser der Güllefahrzeuge konnte so und dem daraus resultierenden Fun- bekämpfung vom Löschbezirk der enorme Wasserverbrauch an der kenflug bedroht. Böckweiler, unterstützt durch die Lbz. Brandstelle gesichert werden. Mittels des TLF 16/25 vom Lbz. Breitfurt und Mimbach, mit mehre- Dadurch waren die Tanklösch- Böckweiler wurde umgehend eine Rie- ren Trupps teils unter Atemschutz vor fahrzeuge der einzelnen Löschbezirke gelstellung zwischen der brennenden den Flammen gerettet. So kam keines nicht durch Löschwasserfahrten ge- Scheune mit Stallungen und dem der Tiere zu Schaden. bunden, sondern konnten direkt zur Wohnhaus aufgebaut. Diese Riegel- Zum Eigenschutz und zur Versorgung Brandbekämpfung eingesetzt werden. stellung erfolgte mit einem Sonder- der unter Schock stehenden Hof- Getankt wurden die landwirt- Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 17 B L I E S K A S T E L schaftlichen Fahrzeuge an dem und Traktoren konnte das Stroh und fahren. Hier wurden Nachlösch- Löschteich von Böckweiler (enthält Heu aus dem verbrannten Gebäude arbeiten im Kälberstallbereich durch- ca. 86 m3 Löschwasser) und an dem geholt, durch die Einsatzkräfte abge- Hydrantennetz dieses Stadtteils. Aus löscht und aufs freie Feld gebracht dem Löschteich wurde während den werden. Löscharbeiten bis zu 45 m3 Lösch- Die Atemschutzüberwachung erfolg- wasser entnommen. Ein Landwirt te zentral durch den GW-A mit dem brachte sogar 12 000 Liter Fluss- Personal des Lbz. Blieskastel-Mitte. wasser von der weiter entfernten Während dem gesamten Einsatz wur- mit, da er in unmittelbarer Nähe des den 58 Atemluftflaschen 300 bar und Mit großen Güllefahrzeugen konn- Flusses arbeitete. 36 Atemluftflaschen 200 bar, sowie te der enorme Wasserbedarf auf Durch den Löschbezirk Breitfurt wur- 68 Atemschutzmasken (davon 12 dem Hof gesichert werden. Die de das Wasser zur Einsatzstelle be- Normaldruckmasken) verbraucht. Mit Landwirte aus der Umgebung, die sofort ihre Hilfe angeboten hatten, fördert. Weiterhin übernahm dieser dem MZF des Lbz. Blieskastel-Mitte trugen so in einem hohen Maß zu Lbz. auch eine Riegelstellung zu den wurde ein Pendelverkehr zum Geräte- einem Löscherfolg bei. Im Vorder- nicht betroffenen Gebäuden von dem haus von Blieskastel-Mitte eingerich- grund einer der großen Falt- Außenbereich des Hofes. tet, um die leeren Atemluftflaschen zu behälter, der als Zwischenspeicher Um den Einsatz besser zu koordinie- füllen. in die Wasserförderung geschaltet ren, wurden durch den Wehrführer Die Meldung „Feuer unter Kontrol- wurde. sehr früh Löschabschnitte gebildet. le“ wurde 1,5 Stunden nach der (Foto: FF Blieskastel-Mitte ) Die Gesamteinsatzleitung der 80 Alarmierung an die HEZ der Berufs- Feuerwehrkräfte hatte der Wehrführer feuerwehr Saarbrücken abgegeben. der Stadt Blieskastel, Wolfgang Ab ca. 13.30 Uhr konnte dann mit den Eingesetzte Kräfte Nehlig. Der Löschbezirksführer Nachlösch- und Aufräumarbeiten be- (EK = Einsatzkräfte) (Lbz.-Führer) von Böckweiler, Hans- gonnen werden. Mittels der DLK 23/ Joachim Christmann, übernahm den 12 wurden an verschiedenen Stellen z Feuerwehr Blieskastel: Löschabschnitt Innenhof, der Lbz.- die Dächer von Scheune und Wohn- „ Lbz. Mitte (20 EK) Führer von Blieskastel-Mitte, Thomas haus geöffnet. Später mussten, durch ELW, TLF16/25-1, Keßler, war für den rechtsseitigen die gegebene Einsturzgefahr, die TLF 16/25-2, DLK 23/12, Außenbereich und die Ausräum- Dachüberbauten eingerissen werden. RW 2, MZF, GW-A arbeiten der Scheune zuständig. Der Durch den enormen Personalbedarf an „ Lbz. Böckweiler (13 EK) Gruppenführer von Lbz. Mimbach, Atemschutzgeräteträgern bei den TLF 16/25 Thomas Hussong, koordinierte den Nachlöscharbeiten im Scheunen- „ Lbz. Breitfurt (22 EK) linken rückseitigen Außenangriff, und bereich wurden gegen 19.00 Uhr die TLF 16/25, LF 8, SW 2000, MZF, ABC-ErkKW der Lbz. Breitfurt, mit dessen Grup- Löschbezirke Biesingen und „ Lbz. Mimbach (9 EK) penführer Jochen Schwarz, war für Brenschelbach nachalarmiert, mit der LF 8/6 die Brandbekämpfung an der rücksei- Durchsage „nur Atemschutzgeräte- „ Lbz. Biesingen (9 EK) tigen Hofseite zuständig. Den Einsatz- träger“. So standen bis in die Abend- MZF abschnitt „Wasserversorgung von den stunden genügend „frische“ Einsatz- „ Lbz. Brenschelbach (6 EK) Faltbehältern zur Brandstelle“ über- kräfte zur Verfügung. In der Nacht TSF nahm der stellvertretende Lbz.-Füh- wurden nacheinander die verschiede- rer von Breitfurt, Klaus Lugenbiehl. nen Löschbezirke aus dem Einsatz- z DRK (6 EK) Die Landwirte, sowie weitere Kolle- geschehen entbunden. Die Einsatz- „ Rettungswache Blieskastel gen und Nachbarn des Hofes, zeigten kräfte des Lbz. Blieskastel-Mitte RTW, KTW sich während den Löscharbeiten als konnten um 1.00 Uhr einrückten, die „ Rettungswache Homburg eine unverzichtbare Hilfe. Erst durch des Lbz. Breitfurt zwei Stunden spä- NEF ihre landwirtschaftlichen Geräte war ter. Der Lbz. Böckweiler war bis 3.30 z Polizei: es möglich, die noch brennenden Uhr vor Ort. Am Montag Vormittag „ PI Blieskastel (2 EK) Strohmassen auseinanderzuziehen. musste der Löschbezirk Breitfurt, für 1 PKW Mit einem Teleskoplader, einem Bag- eine Stunde mit LF 8 und SW 2000, „ Landeskriminalamt (2 EK) ger sowie zwei kleineren Radladern die Einsatzstelle ein weiteres Mal an- 1 PKW

18 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 B L I E S K A S T E L geführt, sowie die verlegten Schlauch- mengestellten Atemschutztrupps wur- pflegungsprobleme der über 80 Ein- leitungen des Vortages und die aufge- den durch das Personal von verschie- satzkräfte mit Essen und Getränken, bauten Beleuchtungen abgebaut. denen Löschbezirken gestellt. Durch wobei hier die Hilfsbereitschaft der Während des gesamten Einsatz- diesen Einsatz zeigte sich, wie hervor- Bevölkerung zu erwähnen ist, welche geschehens zeigte sich, wie wichtig es ragend die Zusammenarbeit aller Ein- die Verpflegung der Gäste des ist, dass die Feuerwehren bei solchen satzkräfte funktioniert hatte. Dank des Feuerwehrfestes und aller Einsatz- Brandobjekten ortskundig sind. Die Feuerwehrfestes in Böckweiler ( Tag kräfte übernommen hatte. im späteren Einsatzgeschehen zusam- der offenen Tür ) gab es keine Ver- (Text: Marco Nehlig) Bierbach feiert: 140 Jahre Feuerwehr, 45 Jahre Jugendfeuerwehr und 5. Stadtfeuerwehrtag Vom 09. bis 11.08. 2002 fand im Jubiläumsfeier vom reaktivierten Fan- In der Pirminiushalle trafen sich die Löschbezirk Bierbach unter der farenzug der Bierbacher Feuerwehr Alterskameraden, um bei Bier und Schirmherrschaft von Sparkassen- eröffnet, und auch die Bierbacher Lyoner über die „alten Zeiten“ zu phi- direktor Peter Cervi ein großes Chöre, die Funkengarde und der losophieren. Für den Samstagabend Feuerwehrfest statt. 140 Jahre Feu- Feuerwehrchor aus Kirkel trugen zur wurde die bekannte Kapelle „The erwehr Bierbach, 45 Jahre Jugend- Gestaltung des Dorfabends bei. Und Earls“ engagiert, in der Hoffnung, feuerwehr und auch der Stadt- weil die Pirminiushalle sehr gut ge- viele Bierbacher und auch einige Aus- feuerwehrtag sollten in einem entspre- füllt war, kam eine prima Stimmung wärtige in die Pirminiushalle zu lo- chenden Rahmen gefeiert werden. Je- zustande. Es wurde ein sehr schöner, cken. Leider entsprach die Besucher- der, der solch ein Fest plant, weiß, harmonischer Abend, der mit rhyth- zahl nicht den Erwartungen der Bier- dass viele helfende Hände gebraucht mischer Tanzmusik des Duos Hart- bacher Feuerwehrkameraden. Der werden, um zu einem erfolgreichen mann seinen Abschluss fand. Der Sonntag sollte sie dafür aber wieder Abschluss zu kommen. Die Feuer- Samstagnachmittag stand ganz im entschädigen. Zum Frühschoppen, der wehr rief und viele kamen. Schon am Zeichen des Sports und des Treffens von den „Beer River Baskets“ musi- ersten Abend, dem Dorfabend, erleb- der Alterskameraden. Die Bierbacher kalisch gestaltet wurde, war die Hal- ten die Bierbacher Feuerwehr- Jugendwehr veranstaltete für alle le schon wieder ganz gut besetzt und kameraden eine Überraschung. Kei- Jugendwehren im Stadtbezirk ein füllte sich gegen Mittag zusehends. ner hatte mit solch einer Besucherzahl „Human-Table-Soccer-Turnier“, das Nach dem Mittagessen strömten vie- gerechnet. Musikalisch wurde die guten Anklang fand. le Besucher hinaus an die Straßen, um dem Festumzug des Stadtfeuerwehr- tages beizuwohnen. Unter den Klän- gen der Musikzüge marschierten die Feuerwehrmänner von der Bruchberg- straße aus durch das Dorf bis zur Pirminiushalle. Dort angekommen, schrien alle auf einmal nach Geträn- ken, und die Bierbacher Feuerwehr- männer hatten ihre liebe Mühe, die durstigen Kehlen zu löschen. Nach- dem die Musikzüge noch einmal auf- gespielt hatten, machten sich die Gäste so langsam auf den Heimweg. Für den Sonntagabend blieb die Hoffnung, dass zum letzten Highlight, dem „Gro- ßen Zapfenstreich“, doch noch einige Besucher den Weg in die Pirminiushalle finden würden. Und die Der reaktivierte Bierbacher Fanfarenzug beim Festumzug durch den Ort. Freunde der Bierbacher Feuerwehr Hier marschiert er gerade an der Ehrentribüne (links) vorbei. ließen die Kameraden nicht im Stich. (Foto: Feuerwehr Bierbach) Als gegen 22.15 Uhr die Lichter Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 19 B L I E S K A S T E L erloschen und die zahlreichen Gäs- te, begleitet vom Musikverein Mimbach, das Deutschlandlied sangen, da lief einigen doch eine „Gänsehaut“ den Rücken hinunter. Der Bierbacher Ehrenzug hatte sich den Applaus, der nach dem Zapfenstreich erscholl, redlich ver- dient. Aber nicht nur ihm, sondern auch dem Fanfarenzug, der frei- tags und sonntags im Einsatz war, und auch allen Helfern, die über diese Tage tätig waren, gelten Dank und Anerkennung für ihre Mithilfe. Um Mitternacht begannen dann schon die Aufräumarbeiten, Großer Zapfenstreich in der Pirminiushalle Bierbach die sich bis in die folgende Woche (Foto: Feuerwehr Bierbach) hinzogen. Da dieses Jubiläumsfest auch in finanzieller Hinsicht erfolg- für vom Hochwasser in Mitleiden- summarum kann man sagen: ein reich war, nahm die Bierbacher schaft gezogene Feuerwehr- gelungenes Jubiläumsfest. Feuerwehr die Flutkatastrophe im kameraden einen Betrag von (F.J. Schuler) Osten unseres Landes zum Anlass, 1500.- € zu spenden. Summa

Am Hexentanzplatz war die Hölle los ... Katastrophenschutzübung des Saarpfalz-Kreises mit rund 300 Einsatzkräften Nicht weniger als 300 Einsatz- Der erste Teil des Übungsszenarios mengen-Bolchen, Rentrisch, Rohr- kräfte von Feuerwehr, THW und spielte sich rund um den Nieder- bach und des THW Aßweiler am DRK waren am Samstag, den würzbacher Weiher ab. Kurz vor Weiher ein, um mit dem Um- 28.09.02, eingebunden, als der 10.00 Uhr meldete ein Bürger eine pumpen des Wassers zu beginnen. Saarpfalz-Kreis eine groß angeleg- starke Verunreinigung des Wassers Die Wehrmänner und -frauen woll- te Katastrophenschutzübung im Weiher. Die Polizei rückte von ten schon aufatmen, dass diese durchführte. Blieskastel aus und alarmierte Übung schnell vorüber sein könn- Diese Übungen sind ein wichtiger sofort den Löschbezirk Nieder- te. Doch weit gefehlt: Test für die Schlagkraft der Ein- würzbach. Noch ahnte keiner der Zwei gewaltige Explosionen er- satzkräfte. Deshalb hatte sich eine Beamten und der Hilfskräfte, dass schallten und verkündeten aus dem für die Übung zusammengestellte eine Übung auf sie wartete. Mit Niederwürzbacher Wald nichts Kommission aus Vertretern der Atemschutz wurde eine Probe der Gutes. Als zweiter Übungsab- einzelnen Fachdienste unter Lei- zuvor eingebrachten und ungefähr- schnitt hatten sich die verantwort- tung des beim Saarpfalz-Kreis für lichen Verunreinigung genommen. lichen Planer der Übung eine dra- den Katastrophenschutz zuständi- Die Schnellanalyse bestätigte den matische Szene einfallen lassen: gen Mitarbeiter, Theo Greß, eini- vorgetäuschten Verdacht, dass der Eine Gruppe grillte auf dem ges einfallen lassen, um die Mitglie- Weiher einen erheblichen Mangel Franzosenkopf. Dabei explodierte der der Feuerwehr, des THWs, des an Sauerstoff aufweist. Nach und eine Propangasflasche. Es gab DRKs, der Polizei und des Kata- nach trafen die Wehren aus Nieder- mehrere Verletzte. Aufgrund des strophenschutzes vor schwierige würzbach, Aßweiler, Blieskastel- trockenen Wetters begann der Aufgaben zu stellen. Mitte, Hassel, Reinheim, Blies- Wald zu brennen.

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Wieder eine schwierige Aufgabe, Am von der die Rettungskräfte am Hexen- Beginn auch nicht ahnen konnten, tanzplatz dass sie Teil der Übung war. Aber arbeite- auch hier funktionierte der Einsatz ten Feuer- ohne größere Probleme. KBI Peter wehr und Grandjean war zufrieden mit den DRK Wehrleuten, die keine leichte Auf- gemein- gabe hatten. Nicht nur, dass sie ei- sam bei nen Waldbrand löschen mussten der Ver- sorgung (gut simuliert durch Rauch- der Ver- granaten), zuerst durften sie sich letzten den Weg frei räumen, denn ein ( Foto: Baum versperrte den Weg zur MS) Unfallstelle. Und am Hexentanzplatz ging es wiklich höllisch zu, denn das DRK Eingesetzte Kräfte hatte sein Schminkteam im Einsatz: Hinweis: Es wird hier nicht nach Übungsabschnitten unterschieden. Die Aufstel- Die gestellten Verletzungen wirk- lung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die mit (*) gekennzeichneten ten erschreckend echt - von der of- Fahrzeuge blieben für Realfälle in Bereitschaft. Die Reihenfolge der Alarmierung ist nicht berücksichtigt: fenen Fraktur bis zum Holzsplitter in der Luftröhre war einiges gebo- z Feuerwehr Blieskastel: z Feuerwehr St. Ingbert: „ Lbz. Mitte „ Lbz. Mitte ten. und eine Frau sorgte mit ihrer ELW, TLF16/25-1, TLF 16/25-1(*), TLF 24/48, gespielten Hysterie für großen Wir- TLF 16/25-2(*), DLK 23/12(*) LF 16 TS, DLK 23/12(*), bel. Die Wehrleute versorgten „ Lbz. Bierbach RW 2(*), GW-G2(*) zuerst die Verletzten und kümmer- LF 8/6 „ Lbz. Hassel ten sich nach dem Eintreffen des „ Lbz. Biesingen TLF 16/25, LF 8 TS, TLF 16/25 Anhänger mit Wasserwerfer DRK mit gemeinsamen Kräften um „ Lbz. Breitfurt „ Lbz. Oberwürzbach die Brandbekämpfung. Durch SW 2000, LF 8 TLF 16/25, LF 8 TS, Nachalarmierungen waren hier die „ Lbz. Niederwürzbach Schlauchanhänger Löschbezirke Nieder- würzbach, TLF 16/25, LF 8/6 „ Lbz. Rentrisch Oberwürzbach, St. Ingbert, „ Lbz. Webenheim TEL/KatS, LF 8/6(*) LF 16 TS „ Lbz. Rohrbach Ommersheim, Kirkel, Rohrbach, TLF 16/25-1, TLF 16/25-2(*), Bierbach, Breitfurt (nicht mehr ein- z Feuerwehr Gersheim: LF 8 TS gesetzt) und das THW St. Ingbert „ Lbz. Reinheim im Einsatz ( alle Angaben laut LF 16 TS z Kreisbrandinspekteur ELW Übungsplan, Abweichungen mög- lich). z Feuerwehr Kirkel: z THW „ OV BLK-Aßweiler Währenddessen übernahm das „ Lbz. Neuhäusel TLF 16/25 GKW - Abwasserpumpe technische Hilfswerk die Koordi- „ OV St. Ingbert nation am Weiher. Kräfte der z Feuerwehr Mandelbachtal: GKW I, GKW II Löschbezirke Blieskastel-Mitte, St. „ Lbz. Bliesmengen-Bolchen Ingbert-Mitte, Rohrbach und LF 16 TS z Sonstige „ Polizei: PI Blieskastel Rentrisch verblieben für Realein- „ Lbz. Ommersheim TLF 16/25, ELW „ Sanitätseinheit I, II und III des sätze in ihren Standorten, bzw. Katastrophenschutzes standen bei der TEL bereit. „ SAE Saarpfalz-Kreis Nach fast fünf Stunden endete die „ Fernmeldezug Homburg

Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 21 B L I E S K A S T E L die Übung mit überaus zufrie- denen Gesichtern. Auch Land- rat Clemens Lindemann, der mit dem zuständigen Dezernenten der Kreisverwaltung Udo Harrer die Übung verfolgte, war zufrieden mit der Leis- tungsfähigkeit der Einsatzkräfte und der Koordination der Übung. "Das Engagement un- serer Hilfsverbände und der Po- lizei kann man nicht hoch genug einschätzen", betonte der Landrat. Hier versorgt gerade das TLF 24/48 aus St. Ingbert (Mitte) das TLF 16/25 aus (Pressedienst Saarpfalz-Kreis, Oberwürzbach (rechts) mit Wasser. Links das LF 8/6 Niederwürzbach bei der Brand- www.saarpfalz-kreis.de, MS) bekämpfung. (Foto:MS)

Alarmübung im Kindergarten

Montagabend, 9.11.02, 19.30 Uhr. täglich eine Anwesenheitsliste zu füh- wie sie nach einem kurzen Vergleich Mit Blaulicht und Martinshorn bie- ren, um sich auf diese Weise schnell der Anwesenheitsliste mit den um sie gen die beiden Niederwürzbacher einen Überblick über die Zahl der ver- versammelten Kindern feststellt. Rudi Löschfahrzeuge in die Mühlenstrasse missten Kinder, die sich vermutlich Schneider gibt über Funk seinem An- ein. Im Kindergarten brennt es – doch noch im Gebäudeinnern aufhalten, zu griffstrupp Anweisung, in dem frag- Gott sei Dank: Es handelt sich nur um verschaffen. lichen Gruppenraum nachzusuchen. eine Übung. Zurück zum Übungsverlauf: Dabei wird deutlich, dass insbeson- Frau Girnius und ihr Team haben ihre Als Brandursache wurde angenom- dere auch die Vermittlung der notwen- Kindergartenkinder samt Elternschaft men, dass eine überhitzte Friteuse die digen Ortskenntnisse für die Feuer- an diesem Abend um sich versammelt. Küche in Brand gesetzt hat. Unter wehrmänner ein wichtiges Übungsziel Zahlreiche Zuschauer, darunter auch schwerem Atemschutz gehen 4 ist, um für den Ernstfall vorbereitet Vertreter des für den Kindergarten zu- Trupps in das Gebäudeinnere vor. zu sein. Die nicht zur Menschen- ständigen Verwaltungsausschusses Roland Hammann und Hans-Georg rettung eingesetzten Feuerwehrmän- der Pfarrgemeinde, haben sich einge- Hemmerling loben den Übungsleiter: ner stellen die Wasserversorgung vom funden. Dichte, selbstverständlich un- „Man sieht die Hand nicht vor den Hydranten her und schirmen das gefährliche Nebelschwaden sind im Augen; bei diesen Bedingungen kann Nachbargebäude ab. Gebäudeinnern erkennbar und sorgen man den Ernstfall wirklich richtig pro- Zum Ende der Übung sind selbstver- für eine realistische Übungssituation. ben“. Während ein Trupp den ständlich alle Kinder und ihre Kinder- Rudi Schneider, stellvertretender „Brand“ mit einem Schaumrohr gärtnerinnen wohlbehalten aus dem Löschbezirksführer und Übungsleiter, schnell unter Kontrolle bringt, räumen Gebäude „gerettet“ und in die Obhut erläutert den Übungszweck: die anderen Trupps das Gebäude, in- der auf sie wartenden Eltern überge- Wir wollen in erster Linie das Verhal- dem sie Kinder und Kindergärtnerin- ben worden. ten der Kinder bei einem möglichen nen nach draußen in Sicherheit gelei- Alle Beteiligten, Eltern, Kinder- Unglücksfall, nämlich möglichst ohne ten. An der Eingangstüre wird ein gartenpersonal und Feuerwehr, waren Panik unter Anleitung des Kinder- Belüfter in Stellung gebracht, der in sich einig, dass solche Übungen wert- gartenpersonals zügig den Weg ins kurzer Zeit für den Abzug der volle Erkenntnisse für einen Freie zu suchen, schulen und die rei- „Rauchgase“ sorgt. Danach gilt es, hoffentlich nie eintretenden Ernstfall bungslose Zusammenarbeit zwischen alle Räume systematisch, bzw. ganz liefern, und deshalb regelmäßig durch- Feuerwehreinsatzkräften und Kinder- gezielt in Absprache mit dem Perso- geführt werden sollten. gartenpersonal einüben. Weiterhin nal, nach vermissten Kindern zu (Andreas Motsch) haben wir eine wichtige Erkennt- durchsuchen. Irmgard Noll vermisst nis gewonnen: Es ist notwendig, aus ihrer Gruppe noch zwei Kinder, 22 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 B L I E S K A S T E L

Der "alte Schatz" geht in Rente Löschbezirk Breitfurt mustert nach 45 Jahren sein TLF 16 aus

Im Löschbezirk Breitfurt ging anfang Dezember eine Epoche zu Ende. "Bis dass der TÜV uns scheidet", nicht nur ein Spruch, sondern eine Tatsache, welche die Wehrleute von ihrem "Schatz" trennt. Mit diesem Fahrzeug wird das letzte diesen Typs ausgemustert, von dem 1957, vor der Rück-gliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland, sechs Stück in Dienst gestellt und Stützpunktwehren zugeteilt wurden. Der Aufbau des Unic, der in Busform gefertigt ist, stammt von der Karls-ruher Firma Metz. Im südlichen Teil des ehemaligen Landkreises Homburg (Foto: MS) wurde eines dieser Fahrzeuge in Breitfurt stationiert, um in Überland- das Gerätehaus unbeheizt war. Erst Ehrenrunde durch den Ort, um danach hilfe den Gemeinden, deren brand- mit Einbau einer elektrischen eine kleine Abschlussübung durch- schutztechnische Ausstattung noch Tankheizung konnte dieser Missstand zuführen. Nach Beendigung jener unzureichend war, zu helfen. Dieses behoben werden. Im Lauf der Jahre wurden die Ventile geöffnet und der Tanklöschfahrzeug war über lange wurde auch ein Funkgerät einge- Wassertank geleert. Als letzte Hand- Jahre das einzige Fahrzeug im baut . Der „alte Schatz“, wie ihn die lung ließ Löschbezirksführer Rudolf Südkreis, das überhaupt Löschwasser Wehrleute liebevoll nennen, wird mit Licht die Kennzeichen „HOM-1“ mitführte. Die Beladung entspricht im ca. 23000 km Laufleistung und 45 abschrauben, und gab die Fahrzeug- wesentlichen der Normbeladung. In Dienstjahren außer Dienst gestellt. Es schlüssel symbolisch an den den letzten Jahren wurden ein Lüfter, gibt offenbar schon einen ersten Breitfurter Ortsvorsteher zurück. ein kleiner Generator für Be- Interessenten. Der Löschbezirk selbst Seinen letzten Einsatz fuhr das TLF leuchtungszwecke, sowie ein Schneid- hat keine Möglichkeiten das Fahrzeug beim Brand des Kahlenbergerhofes im brenner verladen. Der notwendige im Ort zu behalten. Es bleibt zu September 2002. Atemschutz war anfangs durch hoffen, dass diese Rarität in Zur Zeit laufen intensive Vorbereitun- kostenintensive Kreislaufgeräte sachkundige Hände gelangt und gen für eine Ersatzbeschaffung. Als sichergestellt, und später durch vielleicht bei einem Sammler der Ersatz für das TLF 16 und das LF 8 Pressluftatmer ersetzt worden. Diese Nachwelt erhalten bleibt. Insbe- wird im Herbst 2003 ein neues TLF befinden sich seit 1974 auf dem LF sondere die älteren Aktiven und die 16/25 mit Gruppenkabine und 8. Bis Anfang der siebziger Jahre Mitglieder der Altersabteilung denken Hilfeleistungssatz in den Löschbezirk musste bei extremen Frost das mit Wehmut an die „gute alte Zeit“ kommen. Löschwasser abgelassen werden, da zurück, in der sie mit diesem stets zuverlässigen Fahrzeug so manchen Brand bekämpft haben. Der 30. November 2002, am nächsten Tag lief der TÜV ab, wurde genutzt, um sich beim "Tankerfest" noch einmal von dem Fahrzeug, das Jahrzehnte in Breitfurt für Sicherheit sorgte, zu "Erstes" Fahrzeug im Kreis - glaubt Auf zur Abschiedsfahrt durch Breitfurt man dem Kennzeichen (Foto: MS) verabschieden. Dazu fuhr das TLF, im Konvoi mit dem SW 2000, eine (Foto: MS) Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 23 G E R S H E I M

20 Jahre Jugendfeuerwehr und Einweihung des neuen TSF-W in Medelsheim Während der Feierlichkeiten zum Michael Hahn, Albert Wack und Das Gemeindeoberhaupt dankte 20jährgen Bestehen der Jugend- Jörg Welsch, erhielten die Urkun- insbesondere Kreisbrandinspekteur wehr im Löschbezirk Medelsheim de für 20jährigen Dienst in der Feu- Peter Grandjean für seine Bemü- konnte auch das neue Tanklösch- erwehr, die auch Pirmin Faber aus- hungen um Zuteilung von Finanz- fahrzeug, das einige Wehrmänner gehändigt wurde. Eine besondere mitteln für die Gemeinde. Er Tage zuvor aus Görlitz in den Ehre wurde dem ersten Jugend- wünschte sich einen weiteren „überführten“, in Dienst wart Alfons Hahn zuteil. Er wur- Motivationsschub in der Medels- gestellt werden. Der indische Pa- de für 50-jährige Mitgliedschaft heimer Mannschaft und konnte ter Xavier Parambi Baby, der die und für besondere Verdienste um zudem Albert Wack zum Haupt- Vertretung für den Ortspfarrer den Feuerschutz mit dem Ehren- feuerwehrmann befördern. Es ist Günter Broy übernommen hat, zeichen in Gold des Deutschen beruhigend, dass im Ort eine gut segnete den neuen fahrbaren Un- Feuerwehr-Verbandes und vom ausgebildete und ausgerüstete tersatz. "Es ist ein besonderer Tag örtlichen Löschbezirksführer Wehr für den Brandschutz sorge, für den Löschbezirk Medelsheim", Otmar Vogelgesang mit einem Prä- so Ortsvorsteher Rainer Lagall, der so Wehrführer Walter Lillig, der in sentkorb belohnt. Lillig hob hervor, auch die gesellschaftliche Bedeu- der Anschaffung eine wesentliche dass gerade die Jugendwehr dafür tung der Einrichtung insbesondere Verbesserung des Brandschutzes sorge, dass der Löschbezirk über im Hinblick auf die Ausrichtung für den kleinen Ort sieht. Nachdem keinerlei Nachwuchssorgen verfü- des Jakobsmarktes und der Teil- der Gemeinderat grünes Licht ge- ge. Bürgermeister Lothar Kruft be- nahme am Nikolausmarkt hervor- geben und auch der Kreistag die tonte in seiner Ansprache, dass das hob. Holger Frenzel hielt einen Zustimmung ausgesprochen hatte, eingespielte Team des Lösch- amüsanten Rückblick auf zwei konnte das 105 PS starke, mit ei- bezirkes seine technischen Kennt- Jahrzehnte Jugendwehr ohne je- nem 500-Liter-Wassertank ausge- nisse einbringe und immer dafür doch zu vergessen, dass auch eine stattete und rund 72.000 Euro sorge, dass das Fahrzeug einsatz- Menge Arbeit geleistet worden sei. teure Fahrzeug von Magirus-Iveco bereit sei, wie das auch beim bis- Am 9. März 1982 habe die bestellt werden. Mit einer Staffel- herigen gewesen sei. Gründungsversammlung stattge- besatzung kann das neue Fahrzeug zu Übungen und Ernstfällen aus- rücken. Die Fahrzeugbeschriftung hat die Bliesdalheimer Elektro- firma Eckstein gesponsert. Das TSF-W ist der Ersatz für das jetzt ausgemusterte Löschfahrzeug, das mittlerweile 29 Jahre auf dem Bu- ckel hat. Kreisbeigeordneter Manfred Lauer hob hervor, dass der Kreistag, trotz finanzieller Eng- pässe, die Entscheidung getroffen habe, 38.500 Euro zur Ersatz- beschaffung eines Fahrzeuges be- reit zu stellen und somit seine Aus- gleichsfunktion wahrzunehmen. Vier Gründungsmitglieder der (Foto: Feuerwehr Gersheim) Nachwuchswehr, Holger Frenzel,

24 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 G E R S H E I M funden, bei der 14 Jugendliche per Niedergailbachern als Patenwehr. in der Gemeinde. Handschlag in die Wehr aufgenom- In den 20 Jahren waren rund 400 Die Nachwuchswehr zählt heute men worden waren. Ein Jahr spä- Übungstermine absolviert, Kreis- 15 Mitglieder. Beim Wettkampf ter dann der erste öffentliche Auf- und Gemeindezeltlager besucht der Jugendwehren wurden unter tritt beim Festumzug im benach- und die Leistungsspange als anderem eine Angriffsübung barten Guiderkirch. Auch das in- Standortbestimmung für den Aus- durchgeführt, Schläuche ausgerollt ternationale Zeltlager im August bildungsstand erworben worden. oder auch Armaturen gekuppelt 1982 in Luxemburg, bei dem der Nach Hahn, der die Wehr bis 1986 Dabei sammelte Gersheim die zweite Platz beim Wettkampf er- führte, folgte Karl - Heinz meisten Punkte. Auf dem zweiten rungen werden konnte, ist noch in Schanding (bis 1990). Seither ist Platz folgte Peppenkum vor der guter Erinnerung. Im Mai 1984 Jörg Welsch mittlerweile der am einheimischen Truppe. (HF) dann die Wimpelweihe mit den längsten amtierende Jugendwart

Jugendwehr Gersheim-Mitte sammelte 2,8 m³ Müll Persönlicher Beitrag zum Umweltschutz bei zweiter Umweltsäuberungsaktion

Das Wetter war kalt, stürmisch und behälter aufgestellt ab und zu folgte ein kurzer Regen- sind !“ schauer. Trotz allem ließen sich die Nach 3-stündiger 12 Mitglieder der Jugendfeuerwehr harter Arbeit sam- nicht davon abhalten, am Samstag, melten die Jugend- den 26.10.2002, ihre zweite Um- wehrmitglieder und weltsäuberungsaktion auf der Ge- Bauamtsleiter markung Gersheim durchzuführen. Stanislaus Fontana Die Jugendfeuerwehr wollte durch mit dem Gemeinde- diese Aktion ihren ganz persönli- LKW die prall ge- chen Beitrag zum Umweltschutz füllten Müllsäcke leisten und gleichzeitig ihren ein. Auf der Lade- Wohnort für Besucher noch attrak- fläche des LKW´s tiver machen. türmten sich ca. 2,8 Die Schwerpunkte dieser Umwelt- m³ Müll, der von der säuberungsaktion waren der (Foto: Feuerwehr Gersheim) Gemeinde Gers- Containerbereich hinter dem Gers- falt. So gehörten z.B. alte Planen, heim umgehend fachgerecht ent- heimer Rathaus, der Hardtweg, der Schuhe, verrostete Metalleimer sorgt wurde. Lachenweg von der Dekan- und ein Autoreifen zu den Haupt- Nach der Umweltsäuberungs- Schindler-Straße bis zum Bauern- müllbestandteilen. Zu den größe- aktion lud der Förderverein hof Weber, der Radweg von ren Funden gehörten ein verroste- „Feuerwehrfreunde Gersheim- Herbitzheim nach Reinheim, der tes Fahrrad, eine Blechtonne sowie Mitte e.V.“ seinen Feuerwehr- Bereich rund um die alte Mühle, zahlreiche Eisenteile. Sehr enttäu- nachwuchs zum stärkenden Mit- der Feldweg vom Petersberg bis schend waren auch die Unmengen tagessen ein. Dabei mundete die zur Ziegelhütte, sowie der Sperr- an leeren Bierdosen und Plastik- vom Löschbezirksführer Werner weg inklusive Kneippbecken und tüten, die rücksichtslose Besucher Wendel zubereitete Erbsensuppe Grillhütte. am Rande des Bliestal-Freizeit- allen Umweltsäuberern. Besonders überrascht waren die wegs in die Grünanlagen warfen. BjörnDecker Floriansjünger über die Müllviel- „Und das obwohl überall Müll- Jugendwart Lbz. Mitte

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FACHTHEMA: Das Phänomen der Schaulust und entsprechende Handlungsempfehlungen für den Feuerwehreinsatz In diesem Artikel geht es um Menschen, die zwar Bedürfnis nach Information und Einschätzung indivi- helfend eingreifen könnten, es aber nicht tun, den dueller Gefahren. Die Schaulustigen wollen demnach sogenannten Bystandern (richtig: non-helping Informationen erlangen, um die Gefahr zu verringern, bystander) und solchen, denen es in erster Linie um selbst in eine solche (Notfall-)Situation zu geraten, das Zuschauen und Dabeisein geht. und dadurch persönliche Sicherheit erlangen. Dabei Bei Einsätzen der Feuerwehr gibt es in der Regel spielt Sehen oder „Schauen“ für die Schaulust eine immer Zuschauer; Menschen, die zufällig zugegen sehr große Rolle, da fast 90% aller Umweltreize von oder angezogen von Blaulicht, Martinshorn und an- den Augen wahrgenommen werden. deren Reizen sind. Extremsituationen, Unglücke und Die Neugier ist demnach auch eine Art Selbstschutz Notfälle üben zweifelsohne eine starke Faszination und somit eine natürliche Verhaltensweise. Die Moti- auf den Menschen aus. vation und der Zusammenhang ihres Handelns müs- Die Ursachen dieses menschlichen Verhaltens und sen den Schaulustigen hierbei nicht bekannt sein, sie konkrete Empfehlungen für den Feuerwehreinsatz sind zumeist unbewusst – oder anders ausgedrückt, sollen in diesem Artikel behandelt werden. mit der Wahrnehmung eines schweren Notfalls tritt bei den Passanten meist ein paralysierendes Gefühl Wissenschaftler nehmen an, dass das Phänomen auf, das den Beobachter zum Hinstarren zwingt, ohne „Schaulust“ schon seit Beginn der Menschheits- etwas dagegen tun zu können. geschichte vorkam; zudem belegen Studien, dass „Schaulust“ in allen Kulturen der Welt vorzufinden Die Attraktivität einer Einsatzstelle für „Gaffer“ nimmt ist. Der Neugierreiz und typisches Gafferverhalten mit ihrer Außergewöhnlichkeit zu. Ereignisse mit bleibt ein ganzes Leben lang erhalten, das Alters- hoher Anziehungskraft für Schaulustige befinden in spektrum von Schaulustigen ist demnach extrem groß. der Info-Box 1. Den typischen Schaulustigen gibt es also nicht. Der wichtigste Punkt im Prozess der Hilfeleistung ist Bystander-Verhalten ist das Ergebnis eines Prozes- die Einschätzung der eigenen Kompetenz. Je mehr ses, welcher zugunsten eines Nichthelfens entschie- Kompetenz auf dem Gebiet der Ersten Hilfe erwor- den wird. In diesen Fällen, wird von den Bystandern ben wird, desto größer ist das Gefühl des tatsächli- chen Helfenkönnens und der persönlichen Verantwor- · die Notlage nicht als solche bewertet, tung. · vermeintliche Hilfsmöglichkeiten als zu ris- kant eingeschätzt, Eine repräsentative Umfrage des Gesundheits- · persönliche Kompetenzen in Zweifel gezo- magazins „Apotheken Umschau“ nahm dieses wohl gen oder wichtigste Kriterium des Prozesses <> , die Erste Hilfe, unter die Lupe. Das Ergebnis war erschreckend. Die Umfrage ergab, dass Die Entscheidung, nicht helfend einzuschreiten, wird 44,4 % der Befragten im Notfall nicht in der Lage dabei insbesondere dann begünstigt, wenn die Bewer- wären, Erste Hilfe zu leisten. Die Zahlen sprechen tung der o.g. Punkte nicht eindeutig vollzogen wer- nach den gemachten Ausführungen für sich. den kann. Eine Notlage wird dann schnell ignoriert. Viele Menschen haben aber ganz einfach auch Angst Feuer, Blaulicht, Martinshorn oder Menschenan- zu helfen. Da gibt es zum einen die Angst, überhaupt sammlungen geben vielen Menschen eine Art Neugier- das Richtige an einer z.B. verunfallten Person zu tun, reiz. Man will ganz einfach wissen, was da passiert oder auch die Angst zur Übernahme von verantwor- ist. Dieser Neugierreiz dient jedoch nicht nur der tungsvollen Rollen, wie bspw. die der Zeugenrolle in Befriedigung eines Triebes, sondern deckt auch das einem evtl. Gerichtsverfahren.

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„Handygeneration“ die Frequenz von Notrufen für ein Info-Box 1: Ein Ereignis muss bestimm- Notfallereignis zwar deutlich zunehme, aber te Eigenschaften aufweisen, damit es für beispielsweise kein Autofahrer mehr an einer Unfall- Zuschauer attraktiv und für die Schaulust stelle anhalten würde. So wäre es in diesen nicht we- befriedigend wirkt. nigen Fällen fast unmöglich, eine exakte Beschreibung der Unfallstelle zu erhalten. Es mangele oftmals bereits Der Drang zuzuschauen ist um so größer, an fundamentalen Angaben, wie bspw. zum genauen Unfallort, der Anzahl der Verletzten oder ob Perso- ƒje neuer bzw. seltener das Ereignis für den nen eingeklemmt sind. Die Vorbeifahrenden greifen Beobachter ist (z.B. Landung eines zwar alle schnell zu ihren Handys, aber anhalten und Rettungshubschraubers). wirklich Hilfe leisten, das macht heute kaum einer ƒje räumlich näher das Ereignis stattfindet mehr. (z.B. Autounfall vor dem eigenen Haus). Hilfeleistung ist jedoch nicht nur durch „Selbstlosig- ƒje intensiver die begleitenden Sinnesreize keit“ und christliche Nächstenliebe geprägt, sondern sind (z.B. lauter Knall). auch durch eine individuell-rationelle Abwägung der ƒje heftiger die Krafteinwirkung beim Gesche- Kosten von Hilfe bzw. der Nichthilfe für den Helfen- hen ist (z.B. Frontalaufprall zweier Lokomo- den. Die allgemeinen Tendenzen der Gesellschaft ge- tiven). hen davon aus, dass Hilfeleistung ein gewisses Opfer ƒje mehr Menschen vom Ereignis betroffen darstellt, etwa an Zeit, Geld oder schmutziger Klei- werden (z.B. Unfall eines vollbesetzten Bus- dung. Das Opfer kann auch emotionaler Art (z.B. ses). Leid) sein, wobei hohes Mitgefühl eine starke Hilfs- ƒje mehr emotionale menschliche Reaktio- bereitschaft nach sich zieht. nen sich innerhalb der Szene abspielen Bemerkenswert ist auch, dass mit zunehmender An- (z.B. blutende Verletzte). zahl an Schaulustigen das persönliche Verantwor- ƒje prominenter die beteiligten Menschen tungsgefühl für die in Not befindliche Person und so- sind. mit die Bereitschaft zur Hilfeleistung abnimmt. Diese ƒje komplexer das Geschehen ist (z.B. Mas- in Studien belegte These macht ebenfalls deutlich, senkarambolage). warum es Stadt-Land-Unterschiede in der Hilfsbereit- ƒje ungewisser der weitere Verlauf ist (z.B. schaft gibt. In Städten sind, einfach ausgedrückt, zu eingeklemmte Person). viele Menschen zu schnell an einem Ort. Somit kann ein persönliches Verantwortungsgefühl erst gar nicht aufkommen, jeder wälzt seine Verantwortung auf den Nebenstehenden ab. Gleichgültigkeit ist wohl die sozial kälteste Art und Die oben beschriebenen passiven Verhaltensweisen Weise, wie Menschen auf Hilfsbedürftige reagieren; von Passanten können für den Betroffenen oder Hilfs- gerade diese Verhaltensweise scheint sich jedoch in bedürftigen schwere Folgen haben und dringend er- unseren sozialen Netzen immer mehr durchzusetzen. forderliche Hilfe verschleppen, hindern oder gar ver- Diese egoistische Grundhaltung gegenüber eines in hindern. Not befindlichen Menschen schiebt die Hilfeleistung Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass auf die dafür ,zuständigen’ Institutionen, wie Polizei, Zuschauer für die Notfallopfer eine starke Belastung Feuerwehr oder Rettungsdienst, ab. darstellen. Dabei ist die Belastung für die betroffene Ein Leitstellendisponent der Berufsfeuerwehr Person größer, wenn sie weniger schwere Verletzun- Stuttgart erläuterte mir während eines Gespräches, gen haben, bei schwereren Verletzungen sind die Be- dass gerade die Einführung der so oft gepriesenen troffenen mehr mit sich selbst beschäftigt und neh- Handys zu einer weiteren sozialen Vereinzelung in men die Umwelt nur sehr begrenzt wahr. Richtung Hilfeleistung führe. Er begründete seine Hilfeleistung kann für den Helfenden aber nicht nur These, indem er mir erklärte, dass durch die heutige ein Opfer (s.o.) darstellen, sondern auch ein Gefühl

Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 27 H O M B U R G der Freude hervorrufen, etwa wenn der Helfende den allerdings originäre Aufgabe der Polizei, die Feu- Hilfsbedürftigen aus seiner Not retten kann. erwehr hat diesbezüglich nur sehr geringe bzw. Zusammenfassend sollte man bis hier feststellen, dass keine Befugnisse. Als Anhalt für diese eher prä- Schaulust nicht kategorisch verurteilt werden, son- ventiven Maßnahmen kann auch die in der Info- dern jeder etwas Verständnis für diese Verhaltensweise Box 1 befindliche Liste der attraktivitäts- aufbringen sollte. steigernden Faktoren für einen solchen präventi- Übrigens gibt es dieses Schaulustigen-Verhalten in ven Einsatz sein. ähnlicher Form auch in unseren eigenen Reihen, man denke nur an die sog. Rettungstraube oder den Ein- satztourismus eigener Einsatzkräfte ! Wie lange ist II. Die Zuschauer einfach nicht zu beachten, solange Ihre letzte Erste – Hilfe Schulung her? sie die Rettungsmaßnahmen nicht behindern, wird wohl von den Kollegen am häufigsten gewählt. Handlungsempfehlungen für den Feuerwehreinsatz In einer heißen Einsatzphase, bei dem Unfall mit 3 III.Das Zuschauen kann auch ausdrücklich gestattet Schwerverletzten oder dem Brand in einem Wohn- werden. So könnten z. B. bei einem Unfall- haus, bleibt für die Einsatzkräfte selten Zeit, um sich geschehen bestimmte Abschnitte explizit für Zu- der Bystander-Problematik zu widmen. Geht es je- schauer freigehalten werden. Diese Maßnahme doch um eine massive Behinderung oder Verhinde- sollte nicht von vornherein abgetan werden, da rung von Hilfsmaßnahmen, um die Selbstgefährdung hierdurch Zuschauer auf einen Punkt konzentriert von Schaulustigen oder um das unangenehme Erle- werden und nicht kreuz und quer in der Einsatz- ben von Zuschauern seitens der Betroffenen, sind die stelle herumlaufen. Zudem hat die Presse ein ge- Einsatzkräfte vor Ort in der Handlungspflicht. Dabei wisses (Grund-)Recht auf Information. kann man sich die Arbeit mit Schaulustigen einfacher gestalten, wenn man ein paar sozialpsychologische Tricks berücksichtigt. Grundsätzlich gibt es 5 IV.Die für mich beste Alternative, um Schaulustige, Interventionsmöglichkeiten: Bystander und Gaffer aus ihrem passiven Einsatz- konsum zu reißen und ihrem möglichen Hilfs- I. Zuschauen unattraktiv machen potential positive und aktive Impulse zu geben, ist, II. Ignorieren den Zuschauer zur Hilfeleistung heranzuziehen und III. Billigen Aufgaben zu übertragen. Hierbei kann das bei den IV. Einbinden in Hilfsmaßnahmen Zuschauern durch die Ausnahmesituation be- V. Platzverweis, aktive Entfernung von stehende erhöhte Erregungsniveau (Stressreaktion) Schaulustigen durch die Polizei genutzt werden. Dabei müssen klar und mit Nach- druck formulierte sowie zu bewältigende Aufga- I. Eine Möglichkeit, das Interesse an der Einsatzstelle ben an einen konkret und freundlich ange- zu minimieren, ist die Aufstellung von Sichthin- sprochenen Personenkreis vergeben werden nach dernissen (z.B. Einsatzfahrzeug) oder das Aufstel- dem Motto: len von Sichtblenden. Auch weiße Leintücher, wie „Sie da drüben mit dem roten T-Shirt passen auf, sie oftmals in Medienbildern (Formel 1) auftau- chen, können die Lust zum Gaffen minimieren. Dies dass keiner über die Gehwegkante geht!“ oder bedarf jedoch einer großen Anzahl an Einsatz- „Halten Sie die Infusion!“ kräften. In diesem Sinne tun es sich die Einsatz- kräfte leicht, wenn sie (mit Absprache der Polizei) Weitere Beispiele für den Einsatz von Zuschauern den entsprechenden Verkehrsraum ganz einfach bzw. Passanten befinden sich in der Info-Box 2. sperren und den aufkommendenden Verkehr ab- Auch hierbei müssen einige (kommunikative) Re- bzw. umleiten (z.B. Autobahn) lassen. Dies ist geln beachtet werden:

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· ein oder zwei Zuschauer direkt ansprechen V. Wenn Zuschauer von Notfallopfern als sehr unan- · Blickkontakt aufnehmen genehm erlebt werden, die Hilfeleistung behindern · konkrete Instruktionen geben oder sich selbst gefährden, sollten sie vom Ort des · immer 2-3 Personen für eine Aufgabe anspre- Geschehens entfernt werden; dies ist ausschließ- chen, diese können sich dann gegenseitig unter- lich Aufgabe der Polizei. Bei entsprechenden Ein- stützen, helfen und kontrollieren satzsituationen sollte man sich demnach nicht scheuen, die eingesetzten Polizeibeamten konkret auf diese Problematik anzusprechen und entspre- Info-Box 2: Der folgende Katalog be- chende Maßnahmen zu verlangen. schreibt mögliche Aufgaben, die Zuschau- ern abhängig von der konkreten Situation Zum Abschluss dieses Artikels bleibt auf das Gute im und den gegebenen Umständen, erteilt Menschen zu hoffen, und dass Hilfeleisten als beloh- werden könnten: nende Komponente angesehen wird.

• (zusätzliche) Absicherung der Unfallstelle Für Fragen und Anregungen bezüglich dieses Arti- kels stehe ich gerne zur Verfügung. • Hilfe bei Bergungen Holger Haag • in einem definierten Abschnitt der Umge- Gartenstr. 19 bung nach weiteren Verletzten suchen 66424 Homburg-Einöd • Decken besorgen (auch wenn genügend Tel.: 06848 / 1219 vorhanden sind) e-Mail: [email protected]

• Infusionsflasche halten Literaturverzeichnis: – Bierhoff, Hans Werner: Sozialpsychologie: ein • Feuerlöscher halten Lehrbuch, 4. überarb. und erw. Auflage, Stuttgart, • darauf achten, dass niemand in der Umge- Berlin, Köln (Kohlhammer) 1998 bung raucht – Fiedler, Harald: Schaulustige/Bystander, in: Hermanutz, Max; Ludwig, Christiane; Schmalzl, • Gasse für Rettungswagen freihalten Hans Peter (Hrsg.): Moderne Polizeipsychologie • bei Leichverletzten Erste Hilfe leisten in Schlüsselbegriffen, 2. aktualisierte und erw. Auflage, Stuttgart, München, Hannover, Berlin, • mit Verletzten reden Weimar, Dresden (Boorberg) 2001 – Fiedler H., Gasch B., Lasogga F.: Umgang mit • nachrückende Einsatzkräfte zum Unfallort Zuschauern, in: Bengel (Hrsg.): Psychologie in weisen Notfallmedizin und Rettungsdienst, Berlin, • darauf achten, dass andere Zuschauer nicht Heidelberg, New York (Springer) 1997 stören – Gasch B., Lasogga F.: Psychische Erste Hilfe, in: Bengel, J. (Hrsg): Psychologie in Notfall- medizin und Rettungsdienst, Berlin, Heidelberg, Oftmals setzen solche verbalen Appelle Impulse für New York (Springer) 1997 die „Einsatzkonsumenten“, zum einen in Richtung – Hannich, Hans-Joachim: Psychologie der Hilfeleistung, zum anderen in Richtung Weggehen. Notfallsituation, in: Bengel (Hrsg.): Psycholo- Es handelt sich um eine Modellwirkung. Nach Ab- gie in Notfallmedizin und Rettungsdienst, Berlin, schluss des Einsatzes vor Ort sollte man sich bei den Heidelberg, New York (Springer) 1997 Hilfskräften bedanken. Dies erhöht die Bereitschaft, – Lasogga, Frank; Gasch, Bernd: Psychische Ers- bei einer weiteren Unfallsituation wieder helfend ein- te Hilfe, Kompensation eines Defizits, 2. überarb. zugreifen oder zur Verfügung zu stehen. Auflage, Wien (Stumpf und Kossendey) 2000

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(Foto: MS) Neues LF 16 / 12 für den Löschbezirk Kirkel - Neuhäusel

Am Samstag, 14. September 2002 mehrere Mitglieder des Gemeinde- Neuhäusel bei allen, die an der fand im Feuerwehrgerätehaus die rates und des Ortsrates sowie Ver- Beschaffung des Fahrzeuges mit- offizielle Übergabe des LF 16/12 treter der benachbarten Lösch- gewirkt haben. statt. bezirke begrüßen. Anschließend wurde ein in Öl ge- Es handelt sich bei dem neuen In ihren Grußworten freuten sie maltes Bild vom neuen LF 16/12 Löschfahrzeug um einen Mercedes sich, dem Löschbezirk Kirkel- des Kirkeler Künstlers Robert Atego mit 13,5 Tonnen Gewicht Neuhäusel als Ersatz für den LF 8 Regitz vorgestellt, das in der und 245 PS. Das Löschwasser- dieses neue Löschfahrzeug überge- Fahrzeughalle seinen Platz gefun- volumen beträgt 1600 1. Der ben zu können, in der Hoffnung auf den hat (Foto unten). (AZ) Fahrzeugaufbau erfolgte durch die wenige Einsätze mit dem neuen Fa. Ziegler. Fahrzeug. Löschbezirksführer Peter Bläs Wehrführer Uwe Wagner blickte in konnte neben Bürgermeister Armin seinem Grußwort auf die ver- Hochlenert, den Ortsvorsteher gangenen zwei Jahre zurück; be- Hans-Peter Schmitt, in Vertretung ginnend mit der ersten Beratung im des Landrates den Kreis- Ortsrat, der Bestellung des Fahr- beigeordneten Peter Nagel, Kreis- gestelles und schließlich die brandinspekteur Peter Grandjean, Abholung des Fahrzeuges bei der Wehrführer Uwe Wagner, Alt- Fa. Ziegler. Er bedankte sich im bürgermeister Arno Hussong und Namen des Löschbezirkes Kirkel- (Foto: MS) 30 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 K I R K E L

Eine Feuerwehr - eine Türbe- schriftung. Der Löschbezirk Neu- häusel macht es vor und verzichtet ganz bewusst auf den Zusatz.

Technische Daten

„ Fahrgestell: Mercedes Atego 1325 (Foto: MS) „ Aufbauhersteller: Ziegler „ Motorleistung: 245 PS Am Heck des LF 16/12 befinden sich „ Zulässiges Ges.gewicht: zwei Haspeln sowie ein Tri-Blitz zum Ein- 13,5 Tonnen genschutz. „ Funkrufname: Auf dem Dach ist ein Monitor installiert. Florian Kirkel 3/43 „ Löschmittelvorrat: 1600 l Wasser

Blick auf die Beladung der Fahrer- seite. Unten links befindet sich der Ein- schub für den Rettungssatz oder die TS 8/8. Standardmäßig ist der Rettungssatz verladen. Um diese Auswahl zu ermöglichen, musste Ziegler extra eine Einbuch- tung im Riffelblech fertigen (siehe Foto unten).

(Fotos: MS)

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Erfolgreicher Truppführerlehrgang

Insgesamt 20 Feuerwehrkameraden auftragten des Saarpfalz-Kreises, digt werden. aus den drei Löschbezirken Kirkel - Helmut Rinck. Aufgrund der abgeschlossenen Trupp- Limbach, Altstadt und Neuhäusel ab- Nach der von jedem Teilnehmer er- führerausbildung können die solvierten den dritten auf Gemeinde- folgreich durchgeführten Prüfung Feuerwehrangehörigen weitere Lehr- ebene durchgeführten Truppführer- konnte jedem Lehrgangsteilnehmer die gänge bei der Landesfeuerwehrschule lehrgang. Lehrgangsbescheinigung ausgehän- in Saarbrücken absolvieren. Der Lehrgang fand vom 07. Septem- ber bis 05. Oktober 2002 an vier Samstagen, bzw. einem Freitag, ab- wechselnd bei allen drei Lösch- bezirken statt. In insgesamt 36 Lehrgangsstunden wurden den Lehrgangsteilnehmern in Theorie und Praxis die Grundlagen für die Arbeit in einer Gruppe/Staffel übermittelt. Ein besonderes Augen- merk galt dabei dem praktischen Umgang mit den vorhandenen Gerä- ten in den Bereichen Löscheinsatz, Technische Hilfeleistung und Rettung. Am letzten Samstag stand dann die Lernzielkontrolle an. Die Auswer- tung der Ergebnisse dieser Prüfung er- Die Teilnehmer des Kirkeler Truppführerlehrganges mit ihren Ausbildern. folgte durch den Ausbildungsbe- Im Hintergrund das neue LF 16/12 (Foto: Feuerwehr Kirkel)

Pressebeauftragte der Städte und Gemeinden

Bexbach: Kirkel: Michael METZINGER Andreas ZORN Frankenholzer Str. 124 Friedhofstr. 20 66450 Bexbach St. Ingbert: 66459 Kirkel T: 0 68 26 / 96 58 75 Wolfram ZINTEL T: 0 68 49 / 65 40 Carl-Zuckmayer-Str.17 66386 St. Ingbert Homburg: T: 0 68 94 / 38 21 96 Holger HAAG Gartenstr. 19 Mandelbachtal: 66424 Einöd Carsten WILHELM T: 0 68 48 / 12 19 Pfarrer-Stortz-Str. 23 66399 Ommersheim T: 0 68 03 / 38 21 Blieskastel: Gersheim: Steffen RASTETTER Hasental 24a Holger FRENZEL 66440 Blieskastel Burgstr. 9 T: 0 68 42 / 930-333 66453 Medelsheim T: 0 68 44 / 2 4 3

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Einsatzziel erreicht ! Alarmübung der drei Kirkeler Löschbezirke war erfolgreich Am Freitag, den 18.10. 02, erfolg- Zugleich sind einige Angestellte sichtigt werden musste. te gegen 18.00 Uhr ein Großalarm vermisst bzw. verletzt, und müssen Zudem bedurfte es eines erhebli- für die Feuerwehr Kirkel. Die von der Feuerwehr gerettet wer- chen Materialeinsatzes. Auch der Löschbezirke Altstadt, Limbach den. Brandschutz war zu gewährleisten. und Kirkel-Neuhäusel wurden zu Da zur gleichen Zeit ein mit Die Löschbezirke Altstadt und einem etwas außergewöhnlichen Gefahrstoff beladener LKW die Kirkel-Neuhäusel, welche unmit- Großeinsatz zur Spedition Klein in Ringstraße passiert, dessen Fahrer telbar nach dem Löschbezirk die Ringstraße nach Limbach ge- erschrickt, das Lenkrad verreißt, Limbach an der Einsatzstelle ein- rufen. Alle Einsatzfahrzeuge der und mit der Ladefläche gegen die trafen, übernahmen mit den Tank- Kirkeler Wehr waren im Einsatz. Mauer stößt, kommt es zum Aus- löschfahrzeugen die Rettung der Nur an der Anwesenheit einiger laufen einer unbekannten Flüssig- verletzten Personen und die Brand- Zuschauer, darunter etliche Ange- keit aus dem leckgeschlagenen bekämpfung des Speditions- hörige der politischen Gremien Tank. Der nur leicht verletzte Fah- gebäudes. Hierzu wurde schwerer unserer Gemeinde, war zu erken- rer kann sich aus dem Fahrerhaus Atemschutz eingesetzt. nen, dass es sich um eine Übung retten und alarmiert die Feuerwehr. Die Besatzungen des TSF Altstadt handelte. Der zuerst vor Ort eintreffende sowie des LF 8 und des LF 16 aus Grundlage der Übung war die An- Löschbezirk Limbach rüstete 2 Kirkel-Neuhäusel verlegten eine nahme, dass es bei Schweißarbei- Trupps mit Chemieschutzanzügen etwa 500 m lange Schlauchleitung ten innerhalb des Speditions- aus und versuchte, den unbekann- von der Blies zur Wasserversor- gebäudes der Fa. Klein durch Un- ten Stoff zu ermitteln. Gleichzei- gung an die Einsatzstelle. vorsichtigkeit der Arbeiter zu ei- tig wurde damit begonnen, das Nach etwa 45 Minuten war das ner Explosion gekommen ist, in Leck des Tankes abzudichten. Dies Leck im Tank abgedichtet und die deren Folge das Gebäude in Flam- nahm jedoch eine geraume Zeit in Personen aus dem Speditions- men steht. Diese drohen, auf die Anspruch, da auch die Gefährdung gebäude gerettet sowie der Brand Nachbargebäude überzugreifen. für Anwohner und Umwelt berück- gelöscht. In einer kurzen Besprechung der Übung im Feuerwehr- gerätehaus Limbach konnte ein positives Resümee der Übung, die unter Leitung des Wehr- führers Uwe Wagner und sei- nes Stellvertreters Reinhard Schick stand, gezogen werden. Zwar hatten sich kleine Fehler eingeschlichen, jedoch das Ein- satzziel und der Einsatzerfolg waren erreicht worden. Die ge- stellten Aufgaben wurden zü- gig und fachmännisch erledigt. Die Feuerwehr Kirkel konnte unter Beweis stellen, dass sie ihren Aufgaben in Ausbildung und Ausstattung gewachsen ist. (AZ) (Foto: Feuerwehr Kirkel)

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Wittersheimer Wehr weiht Feuerwehrgerätehaus ein Nach einer fast zweijährigen Um- dient nun als Umkleide und Raum che. bauzeit konnte das Wittersheimer für die Jugendfeuerwehr. Bürgermeister Günter Walle lobte Feuerwehrgerätehaus am 06. und Wegen der schlechten finanziellen das vorbildliche Engagement der 07. September 2002 offiziell ein- Situation der Gemeinde wurde die Wehr. Er habe sich stets über den geweiht werden. Der Umbau wur- Maßnahme jedoch nur unter der Fortgang der Baumaßnahme in- de notwendig, da das bestehende Auflage genehmigt, dass der Bau formiert und sei immer erstaunt ge- Flachdach an mehreren Stellen un- fast ausschließlich in Eigenarbeit wesen, mit welchem Tempo die dicht geworden war. Es hätte so- durchgeführt wird. Und so legten Feuerwehr an ihrem Gebäude ar- mit kostenaufwändig saniert wer- die Wittersheimer Floriansjünger beite. den müssen. Ein weiterer Grund selbst Hand an. Lediglich die Dach- Auch dem Wittersheimer Ortsvor- für die Baumaßnahme war, dass für decker-, Fenster- und Estrich- steher Josef Thiel konnte man die die Feuerwehrfrauen keine Sanitär- arbeiten erledigten Fremdfirmen. Freude über die gelungene Bau- anlagen und Umkleidemöglich- „In den letzten beiden Jahren ver- maßnahme ansehen. Er zeigte sich keiten zur Verfügung gestanden ging nahezu kein Tag, an dem wir erfreut darüber, dass nun endlich haben. Und so wurde die Gunst der nicht an unserem Gerätehaus ge- im Gemeindebezirk nochmals eine Stunde genutzt und über der arbeitet haben“, berichtet Lösch- Baumaßnahme zu Ende geführt Fahrzeughalle ein komplettes bezirksführer Richard Gehder vol- werden konnte. Gemeindewehr- Stockwerk neu gebaut. In diesem ler Stolz. „Ich denke, dass das führer Norbert Theis sprach von Bereich konnte ein neuer Unter- Feuerwehrhaus weit über die Gren- einem Schmuckstück für die Feu- richtsraum, eine Küche sowie eine zen des Mandelbachtals zu einem erwehr Mandelbachtal und zollte neue Toilettenanlage eingerichtet Aushängeschild geworden ist.“, so dem Löschbezirk hohe Anerken- werden. Der alte Schulungsraum Gehder in seiner offiziellen Anspra- nung für die beeindruckende Ar- beit. Bei zünftiger Blas- musik durch den Musikverein Witters- heim / Bebelsheim konnten sich die Ein- wohner Wittersheims sowie benachbarte und befreundete Wehren am zweiten Tag der Ein- weihungsfeier selbst ein Bild über die geleistete Arbeit der Witters- heimer Wehr verschaf- fen. „Mit so viel Besu- chern hätte ich nicht ge- rechnet“, so Lösch- bezirksführer Richard Gehder. „Es freut mich aber ungemein, dass sich so viele Bürger für unseren Umbau und für Das aufgestockte Gerätehaus in Wittersheim. Es gibt nun ein neuer Schulungsraum für die Feuerwehr interes- die Aktiven, eine Küche sowie neue Sanitäranlagen (Foto: Feuerwehr Wittersheim) sieren“. (Michael Abel)

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Katastrophaler Verkehrsunfall überschattet das Weihnachtsfest Ein Toter und sieben Verletzte auf der L 235 bei Oberwürzbach Zu einem traurigen Einsatz mussten Ingbert-Mitte mit RW 2 und LKW sich um die an der Unfallstelle einge- die Löschbezirke Oberwürzbach und (Ölbindemittel) nachalarmiert. troffenen Angehörigen. St. Ingbert am ersten Weihnachtstag Die Besatzung des TLF 16/25 nahm Nachdem die Unfallforschung ihre 2002 ausrücken. Auf der L 235 St. zur Schaffung eines Zugangs für den Arbeit beendet hatte, konnten die Ingbert – Oberwürzbach, kurz vor der Notarzt Schere und Spreizer vor, si- Fahrzeuge abtransportiert und die Abzweigung nach Reichenbrunn, wa- cherte den zweifachen Brandschutz, Straße gereinigt werden. ren ein PKW und ein vollbesetzter bereitete die Beleuchtung vor und ar- Der Einsatz wurde nach über drei Kleinbus, in dem auch vier Kinder beitete nach Weisung des Notarztes. Stunden beendet. Anschließend fand saßen, zusammengeprallt. Die Besatzung des LF 8/6 sicherte die für alle beteiligten Kräfte ein Ge- Die Wehr wurde um 15.06 Uhr von Unfallstelle ab. Auch begann man mit spräch mit einem Notfallseelsorger im der Haupteinsatzzentrale der Saarbrü- dem Auffangen von Betriebs- Feuerwehrgerätehaus Oberwürzbach cker Berufsfeuerwehr über beide flüssigkeiten, da die Landstraße auf statt, da nahezu jeder Oberwürz- Meldeschleifen alarmiert. Bereits zwei 100 Metern ganzflächig mit Öl und bacher Feuerwehrmann die beteilig- Minuten danach konnte das TLF 16/ Benzin beschmutzt war. ten Unfallopfer kannte. (MS) 25 als erstes Fahrzeug vollbesetzt Aufgrund der hohen Anzahl an Ver- „Ausfahrt“ melden. Zu diesem Zeit- letzten herrschte für die Rettungs- punkt waren bereits ein RTW sowie dienste Großalarm. Nach und nach Eingesetzte Kräfte der Rettungshubschrauber „Christoph kamen 5 Notärzte, 4 RTW und 2 16“ aus Saarbrücken vor Ort. Das KTW an der Einsatzstelle an. Für den z Feuerwehr St. Ingbert: TLF 16/25 erreichte um 15.11 Uhr die Beifahrer des PKW’s kam jedoch jede „ Lbz. Oberwürzbach Einsatzstelle; kurz danach meldete Hilfe zu spät. Er verstarb noch im TLF 16/25, LF 8/6 auch das neue LF 8/6, das hier seinen verunfallten Fahrzeug. Der Fahrer „ Lbz. Mitte RW 2, LKW ersten Einsatz hatte, ebenfalls „An- musste schwerstverletzt in ein Kran- z Polizei: kunft“. Aufgrund der Einsatzlage kenhaus gebracht werden. Von den „ PI St. Ingbert ( 3 PKW ) „Mehrere Personen noch einge- weiteren Unfallbeteiligten wurden 3 „ PI Blieskastel ( 1 PKW ) klemmt“ und „Straße großflächig mit schwer und 3 leicht verletzt. „ Unfallforschung ( 2 PKW ) Öl verschmutzt“ wurde der Lbz. St. Zwei Notfallseelsorger kümmerten z DRK „ Rettungswache St. Ingbert NEF, RTW „ Rettungswache Blieskastel RTW, 2 KTW „ Rettungswache Homburg NAW „ Rettungswache Sulzbach RTW „ S E G - Führer St. Ingbert und Homburg z ASB „ Rettungswache SB-Brebach NEF, RTW z MHD „ Rettungswache Homburg KTW z Sonstige „ Leitender Notarzt NEF „ Rettungshubschrauber RTH "Christoph 16" Saarbrücken Tragische Folgen hatte ein Verkehrsunfall auf der L 235 zwischen St. Ingbert „ 2 Notfallseelsorger und Oberwürzbach - Ein Toter und mehrere Schwerverletzte (Foto: MS)

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Nächtlicher Wohnungsbrand in Rohrbach Drei Bewohner überleben durch glücklichen Umstand unverletzt Am Donnerstag, den 28. Novem- St. Ingbert-Mitte an der Einsatz- nen Glutnester abgelöscht. Zwi- ber 2002, wurde um 03. 27 Uhr stelle ein. Ein Innenangriff war schen-zeitlich wurden von den der Löschbezirk Rohrbach, sowie aufgrund der enormen Hitze- Stadtwerken alle Versorgungs- der Wehrführer der Stadt St. entwicklung (ca. 1000° Celsius) leitungen getrennt. Für den Lösch- Ingbert, Markus Hauck, zu einem nur unter schwierigsten Umstän- bezirk Rohrbach war der Einsatz vermutlichen Keller-, bzw. den möglich. Durch Kellerfenster um 10.50 Uhr beendet. Wohnungsbrand im Ulmenweg in wurde zunächst mit zwei C-Roh- Durch den Brand wurde das Rohrbach alarmiert. Der Rohr- ren versucht den offenen Brand Kellergeschoss des Wohnhauses bacher Löschbezirksführer, Timo einzudämmen. Hierbei waren meh- vollständig zerstört, sowie durch Meyer der in direkter Nähe der rere Angriffstrupps unter schwe- die extreme Hitzeentwicklung und Einsatzstelle wohnt, war unmittel- rem Atemschutz aus allen einge- die starke Rauchentwicklung das bar nach der Alarmierung vor Ort setzten Löschbezirken im Einsatz. komplette Gebäude stark in Mit- und veranlasste um 03.34 Uhr die zusätzliche Alarmierung des Löschbezirkes Hassel. Beim Ein- treffen des ersten TLF 16/25 des Löschbezirkes Rohrbach um 03.37 Uhr stand das komplette Unterge- schoss in Flammen, dicke schwar- ze Rauchschwaden drangen aus allen vorhandenen Fenstern des Einfamilienhauses. Der Haus- eigentümer und seine Ehefrau so- wie deren 11jährige Enkelin, die sich beim Brandausbruch im Haus befanden, konnten sich gerade noch rechtzeitig aus dem Gebäude retten und erwarteten die Einsatz- kräfte vor dem Haus. Die Ehefrau war aufgrund starker Schmerzen Ein Innenangriff mit mehreren Trupps war wegen der enormen Hitze nur eingeschränkt möglich (Foto: Jochen Schneider) wach geworden und bemerkte den bereits fortgeschrittenen Brand. Nachdem dies gelungen war, konn- leidenschaft gezogen. Diesem Umstand ist es wohl zu ten sich die Angriffstrupps Die Untere Bauaufsichtsbehörde verdanken, dass die drei Haus- schließlich mit zwei weiteren C- (UBA) der Stadt St. Ingbert, die bewohner mit dem Leben davon Rohren in das Untergeschoss morgens am Einsatzort ankam, kamen, denn bereits beim Eintref- vorkämpfen, um einen effektiven stellte eine Schädigung der Keller- fen der ersten Kräfte wäre für die Innenangriff durchzuführen. Nach- decke fest und sperrte die Einsatz- drei wohl jede Hilfe zu spät gekom- dem der Brand gegen 04.34 Uhr stelle. Ein am Mittag eintreffender men. Zwischen 03.45 und 03.50 weitgehend gelöscht war und Statiker stellte fest, dass die Keller- Uhr trafen im Minutentakt Wehr- „Feuer aus“ gemeldet werden decke aufgrund der enormen Hit- führer mit ELW 1, das LF 8 des konnte, wurde mit zwei Hoch- ze gestützt werden muss. Eben- Lbz. Rohrbach, das TLF 16/25 des leistungslüftern der Brandrauch falls am Morgen nahmen Beamte Lbz. Hassel, die DLK 23/12 sowie aus dem Gebäude geblasen, und der Kriminalpolizeiinspektion so- ein weiteres TLF 16/25 des Lbz. anschließend die noch vorhande- wie des Kriminaldienstes der Poli-

36 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de Florian Saarpfalz 1/2003 S T . I N G B E R T zei St. Ingbert ihre Arbeit bezüglich ausbruch vermutlich auf einen tech- keller stehenden Fernsehgerät zurück- der Ermittlung der Brandursache auf. nischen Defekt bei einem im Party- zuführen. (Jochen Schneider) Nach deren Angaben ist der Brand- Eingesetzte Kräfte z Feuerwehr St. Ingbert: „ Lbz. Rohrbach TLF 16/25, LF 8 „ Lbz. Mitte TLF 16/25, DLK 23-12, LKW (Atemschutz) „ Lbz. Hassel TLF 16/25 „ Wehrführer ELW 1 z Polizei: „ PI St. Ingbert „ Kriminalpolizeiinspektion „ Kriminaldienst St. Ingbert z Rettungsdienst „ RTW d. Rettungswache IGB z Sonstige Stadtwerke IGB, UBA IGB, Statiker (Foto: Frank Hoffmann)

Ungewöhnlicher Einsatz: Eulenrettung

Zu einem Einsatz der nicht alltägli- auf dem Altar in der Kirche aufge- kümmerte. Am Abend konnten die chen Art rückte die Feuerwehr des funden, und zusammen mit den drei Eulen wieder ihr Quartier im Hasseler Löschbezirkes Hassel am Sonntag, „geretteten“ Schleiereulen in die Ob- Kirchturm beziehen. den 11. August 2002 aus. Anwohner hut des Naturschutzbundes gegeben, (Jochen Schneider) beobachteten, dass in der Regenrinne der sich um die weitere Versorgung am Dach der Katholischen Kirche zwei junge Eulen festsaßen, die sich offensichtlich nicht von selbst befrei- en konnten und benachrichtigten die HEZ, die um 15.05 Alarm für den Lbz. Hassel auslöste. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stürzte eine dieser beiden Eulen in den Fallschacht, woraus sie innerhalb kur- zer Zeit zusammen mit einer weiteren Schleiereule unverletzt befreit werden konnte. Die Rettung der in der Regen- rinne festsitzenden Eule gestaltete sich schwieriger. Nachdem eine Aus- stiegsöffnung durch das Entfernen von Dachziegeln geschaffen war, konnte sich ein Feuerwehrmann zu dem Tier vorarbeiten und es schließlich aus sei- ner misslichen Lage befreien. Eine vierte Schleiereule wurde zudem noch (Foto: Jochen Schneider) Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 37 S T . I N G B E R T

Jahreshauptübung der Jugendfeuerwehren der Stadt St. Ingbert

Mit Blaulicht und Martinshorn täuschend echt ge- brausten am Samstagnachmittag schminkten „Verletz- des 28. September 2002 elf Fahr- ten“ entsprechend dar- zeuge von Feuerwehr, Techni- gestellt. Nach dem in schem Hilfswerk und dem Deut- den letzten Jahren nur schen Roten Kreuz durch Hassel. die Jugenfeuerwehren Anlass hierzu war die diesjährige unter sich übten, nah- Jahreshauptübung der Jugend- men in diesem Jahr feuerwehren der Stadt St. Ingbert, auch die Jugend- welche in diesem Jahr, anlässlich gruppen vom Techni- des 30-jährigen Jubiläums der schen Hilfswerk, sowie Jugendfeuerwehr des Lösch- vom Deutschen Roten bezirkes Hassel, auf dem Markt- Kreuz an dieser Übung teil. deckt und mit zahlreichen Rohren platz in Hassel stattfand. Nach dem Aufheulen der Sirene der angenommene Brand im hin- teren Bereich der Apotheke ge- löscht. Während die Jugendlichen des Roten Kreuzes die Erst- versorgung der Verletzten über- nahmen, baute die THW-Jugend ein großes Zelt auf, welches als Verletztensammelstelle diente. Nachdem die Verletzten entspre- chend versorgt waren, wurden sie vom DRK abtransportiert. Zahl- reiche Zuschauer verfolgten inter- essiert das Geschehen, das von Wehrführer Markus Hauck mit Hilfe eines Megaphons erläutert wurde. Die ca. 100 an dieser Übung beteiligten Personen fanden sich im Anschluss im Feuerwehr- Jugendfeuerwehr, Jugendrotkreuz und THW zum gemeinsamen Foto an- gerätehaus Hassel ein, um eine getreten (Fotos: Jochen Schneider) Übungsbesprechung mit Imbiss durchzuführen. Hierbei konnte Angenommene Lage: Ein Tank- rückten die Jugendgruppen mit ih- festgestellt werden, dass die Ju- lastzug war auf dem Marktplatz ren Fahrzeugen am angenomme- gendlichen die ihnen gestellten verunglückt. Ausgelaufenes Ben- nen Einsatzort an. Die Mitglieder Aufgaben mit Bravour bewältigt zin gelangte in die Kanalisation, der Jugendfeuerwehren der Lösch- haben, und die Zusammenarbeit wodurch es im hinteren Bereich der bezirke Hassel, St. Ingbert, Ober- der drei Hilfsorganisationen her- Rats-Apotheke zu einer Explosion würzbach, Rentrisch und Rohrbach vorragend funktionierte. Die kam, welche mehrere verletzte Per- retteten die verletzten Personen Übung ausgefertigt hatten die sonen und den Ausbruch eines aus dem Tanklastzug, bzw. aus Hasseler Jugendfeuerwehrbetreuer Brandes zur Folge hatte. Diese dem hinteren Bereich der Apothe- Jochen Schneider und Patric Übungsannahme wurde mit Rauch- ke. Anschließend wurde der Tank- Müller. und Knalleffekten, sowie zuvor lastzug mit Übungsschaum abge- (Jochen Schneider)

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"Florian Schule kommen" Sprechfunkerlehrgang der Feuerwehr St. Ingbert Nach mehreren Jahren Pause fand den verschiedenen Relais- wicklung praktisch geübt. Hierzu in St. Ingbert vom 8. bis 16. No- schaltungen. war eine kompletter "Funk- vember 2002 an drei Tagen wieder Am nächsten Tag stand die Geräte- verkehrskreis" über Draht aufge- ein Lehrgang "Sprechfunker" statt. kunde auf dem Programm. Die baut worden. Hier sollten die Nach Abschluss des Lehrganges Handhabung der unterschiedlichen Lehrgangsteilnehmer das Sprechen sind die 27 Lehrgangsteilnehmer Funkgeräte im 4 und 2 Meter-Be- mit "Florian Schule" einüben. aus allen fünf Löschbezirken der reich wurden in einer Stationsaus- Diese Verkehrsabwicklung wurde Feuerwehr St. Ingbert auch "offi- bildung vorgestellt. im Anschluss mit der praktischen ziell" zum Sprechfunken berech- Nach der Behandlung des Funk- Kartenkunde kombiniert. Mit fünf tigt. meldesystems erhielten die Einsatzfahrzeugen mussten be- Am ersten Tag wurden die Teilneh- Lehrgangsteilnehmer am Nachmit- stimmte Koordinaten, die über mer in den rechtlichen und physi- tag Einblick in die Kartenkunde. Funk mitgeteilt wurden, ange- kalischen Grundlagen geschult. Nach der Vorstellung des UTM- fahren werden. Danach wurde der Neben dem Telekommunikations- Gitternetzes hatten sie mehrere eigene Standort ermittelt und über gesetz und der BOS-Richtlinie Aufgaben zu lösen. So mussten z. Funk an die Zentrale gemeldet. wurde in einem zweiten Block der B. auf der topographischen Karte Nach der schriftlichen Lernerfolgs- Unterschied zwischen Bändern und im 1:50000-Maßstab die genauen kontrolle schloss der Lehrgang mit Kanälen, der Funkschatten und Koordinaten von markanten Punk- der Vorstellung der Technischen- wichtige Einsatzgrundsätze behan- ten ermittelt werden. Auch dieser Einsatz-Leitung, die vom Kata- delt. Dieser sehr theoretische Tag Tag war noch sehr theoretisch ge- strophenschutz des Saarpfalz- endete zum einen mit der Einwei- halten. Kreises in Rentrisch stationiert ist. sung in die Verkehrsarten wie z.B. Dies sollte sich am dritten und Alles in allem ein gelungener Lehr- Wechsel- und Gegenverkehr, zum letzten Lehrgangstag ändern. Am gang. (MS) anderen mit dem Relaisbetrieb und Morgen wurde die Verkehrsab-

Die Teilnehmer des Sprechfunkerlehrganges in St. Ingbert sind zum Gruppenfoto angetreten. Mit dabei auch ein Großteil der Ausbilder. (Foto: MS)

Florian Saarpfalz 1/2003 www.kfv-saarpfalz.de www.florian-saarpfalz.de 39 D A S L E T Z T E Cartoon

aus: Palmer-Lorenz: BRANDHEISS-Feuerwehrcartoons für kühle Abende EFB-Verlag ISBN 3-88776-112-X Vielleicht hätte er jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt ...

Gesehen auf der Katastrophenschutzübung in Niederwürzbach (Foto: MS)

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