Braune Diener Des Neuen Staats Zeitgeschichte Innenminister De Maizière Lässt Die Gründerzeit Seiner Behörde Erforschen

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Braune Diener Des Neuen Staats Zeitgeschichte Innenminister De Maizière Lässt Die Gründerzeit Seiner Behörde Erforschen Deutschland Braune Diener des neuen Staats Zeitgeschichte Innenminister de Maizière lässt die Gründerzeit seiner Behörde erforschen. Hohe Beamte mit Affinität zu den Nazis bestimmten die Politik des Ressorts mit. m Donnerstag, dem 31. August dern der NSDAP“, eingebracht von Innen - als Staatssekretäre, Abteilungsleiter, Per - 1950, irgendwann zwischen 9.30 minister Gustav Heinemann, dem späteren sonalreferenten, Ministerialbürodirektoren Aund 13.15 Uhr verpasste die junge Bundespräsidenten. in Ministerien und anderen obersten Bun - Bundesrepublik Deutschland die Gelegen - Die Nazis hatten Heinemann 1920 aus desbehörden zu verzichten. heit, jene Entwicklung zu stoppen, die heu - einem Saal geworfen, weil er bei einem Adenauer widersprach. Man solle sie te zu den Schandflecken ihrer Geschichte Auftritt Hitlers gegen dessen Judenhass nicht „allgemein“ ausschließen und lieber zählt. Das Kabinett tagte im Hörsaal des protestiert hatte. Im „Dritten Reich“ ver - „von Fall zu Fall entscheiden“ – was in der Zoologischen Museums Koenig in Bonn, vielfältigte der Jurist in seinem Keller Flug - Praxis darauf hinauslief, dass NS-belastete der provisorischen Unterkunft des Kanzler - schriften für die Bekennende Kirche. Nun Spitzenbeamte zu Hunderten eingestellt amtes, und Kanzler Konrad Adenauer rief beklagte Heinemann, dass zu viele Beamte wurden. Tagesordnungspunkt 15 auf: „Die Beset - mit brauner Vergangenheit in die Ministe - Mehr als 60 Jahre liegt der Beginn dieser zung von Abteilungsleitern in den obers - rien der neuen Bundesrepublik strebten. Fehlentwicklung zurück, und die Folgen ten Bundesbehörden mit früheren Mitglie - Er schlug vor, auf solche Leute zumindest werden zurzeit so intensiv diskutiert wie nie. Allein sechs Bundesministerien sowie diverse Bundesbehörden haben Historiker - teams damit beauftragt, in der Frühge - schichte der Republik zu graben und nach Kontinuitäten zum „Dritten Reich“ zu su - chen. Wie braun waren die Gründerjahre der Republik? Kommende Woche will nun Heinemann- Nachfolger Thomas de Maizière (CDU) erste Ergebnisse für das Innenministerium präsentieren, das bedeutendste Ressort der Adenauer-Republik. Der Innenminister war damals auch zuständig für Wissen - schaft, Forschung, Frauen, Jugend, Sport, Kultur, Gesundheit, Soziales und Umwelt – dafür gibt es heute mehrere Ministerien. De Maizière hat das Institut für Zeit - geschichte und das Zentrum für Zeithisto - rische Forschung mit der Aufarbeitung be - auftragt. Die Historiker stießen überall auf ehemalige NSDAP-Leute, wie die Instituts - direktoren Andreas Wirsching und Frank Minister de Maizière in Berlin 2014: Als Aufklärer präsentieren Bösch dem mitteilten: Der Anteil der Beamten mit brauner Vergangenheit im Bundesinnenministerium (BMI) sei „ausgesprochen hoch“ gewesen. Schlim - mer noch: Die „Affinitäten zum NS-Re - gime“ ließen sich „anfangs auch in der konkreten Sachpolitik des BMI nachwei - sen“. Ausgerechnet jenes Ministerium, das die Einhaltung der Verfassung in besonde - rer Weise schützen sollte, war offenbar selbst eine Gefahr für die freiheitlich-de - mokratische Grundordnung. Noch halten die Wissenschaftler Details ihrer Ergebnisse zurück. Doch Recherchen des im Bundesarchiv und den Na - tional Archives in Washington sowie be - reits vorliegende Forschungen ergeben auch so ein düsteres Bild. Danach hat Adenauer zunächst Politiker an die Spitze des Innenministeriums beru - fen, die sich im „Dritten Reich“ untadelig * Mit Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (l.) und Kanzler Adenauer 1962*: „Man schüttet kein dreckiges Wasser aus, wenn man kein reines hat“ Innenminister Hermann Höcherl (M.) im Bundestag. 42 DER SPIEGEL /0 / .,-0 verhalten hatten. Doch unterhalb der Mi - diziner leitete von 1954 an die Abteilung nisterebene gab es viele Männer mit brau - Gesundheitswesen und stieg zum höchs - Wer als „verwahrlost“ ner Vergangenheit. Von den sieben Staats - ten Medizinalbeamten der Bundesrepu - galt, sollte in einer „ge - sekretären bis 1967 hatten vier der NSDAP blik auf. Dabei hatte der Arzt 1936 ver - angehört. Von 35 überprüften Abteilungs - langt, „Schädlinge oder Geisteskranke“ eigneten Anstalt“ zwangs - leitern in den Jahrzehnten bis 1971 waren nicht auf Kosten der Allgemeinheit „hoch - untergebracht werden. mehr als die Hälfte dem NS-Regime zuge - zupäppeln“. Er war nach Angaben der Me - tan. Zeitweise bestand das verbeamtete dizinhistorikerin Sabine Schleiermacher später den Vorwurf einbrachte, er habe alle Personal des BMI zu mehr als 40 Prozent an der Durchsetzung von Zwangssterilisa - Entscheidungen der NS-Justiz zusammen - aus Personen, die 1945 ihren Posten verlo - tionen beteiligt und schimpfte 1941 als getragen und damit jenen Beamten, die ren hatten – zumeist weil sie Teil der Nazi- Amtsarzt von Krakau, die Juden seien„dis - Juden noch halfen, die Möglichkeit genom - Herrschaft gewesen waren oder diese un - ziplinlos“ und würden durch „Herumva - men, sich im Fall des Erwischtwerdens auf terstützt hatten. Der Anteil ist ein trauriger gabundieren“ jenes Fleckfieber verbreiten, Unkenntnis berufen zu können. Rekord unter Bonner Ministerien. das damals im Getto grassierte. Als zweit - Mit der neuen Zeit tat sich Behnke er - In den Behörden, die dem Innenministe - höchster Gesundheitsfunktionär des Ge - kennbar schwer. Er war maßgeblich am rium unterstanden, sah es oft nicht besser neralgouvernements nahm er an Konfe - Entwurf des vorläufigen Bundespersonal - aus. Im Bundesarchiv findet sich eine Auf - renzen teil, auf denen die Ermordung von gesetzes beteiligt, gegen das die Alliierten stellung aus dem Jahr 1958: Seitenweise Juden gefordert und Versuche an Men - 1950 ein Veto einlegten. Deren Begrün - sind dort die Namen ehemaliger NSDAP- schen mit Fleckfieber impfstoffen beschlos - dung: Der Entwurf beruhe auf dem Beam - Mitglieder und SS-Leute im öffentlichen sen wurden, die das KZ Buchenwald dann tengesetz von 1937 mit seinen „Nazi-Be - Dienst und in der Beamtenschaft aufge - durchführte. stimmungen“. Behnkes Karriere blieb da - führt. Beim Bundeskriminalamt, dem Bun - Ähnlich irritierend ist die Ernennung von unbeschadet. desamt für Verfassungsschutz, dem Deut - des Juristen Kurt Behnke zum Chef der Schon Anfang 1949, als die Bundes - schen Archäologischen Institut, der Bun - Abteilung für Beamten- und Personalrecht. republik noch nicht existierte, hatte eine desanstalt für Landeskunde, dem Institut Behnke hatte sich nach 1933 beim Preußi - kleine Gruppe ehemaliger Staatsdiener aus für Raumforschung, dem Bundesgesund - schen Oberverwaltungsgerichtshof an der dem Reichsinnenministerium die Rück - heitsamt, dem Statistischen Bundesamt. „Säuberung des Staatsdienstes von Demo - kehr von Beamten auch mit brauner Ver - Und, und, und. kraten“ beteiligt, wie der Historiker Do - gangenheit vorbereitet. Sie sammelten sich Karriere im BMI machten damals Leute minik Rigoll schreibt. 1937 verfasste er um Hans Globke, der einen Kommentar wie Otto Buurman. Der ostfriesische Me - einen juristischen Kommentar, der ihm zu den Nürnberger Rassegesetzen verfasst Deutschland hatte, und fertigten Listen mit Namen von Bundesrepublik, waren viele Unbelastete Dienst der Bundesregierung“ befinde. Am Kandidaten an. tätig. Leute aus Globkes Truppe diffamier - Ende machte Bonn in Paris Druck, die Sie bevorzugten alte Kollegen, NS-Be - ten sie als unfähig, und Adenauer miss - Franzosen sprachen den Mann frei. lastung war ein untergeordnetes Kriterium. traute ihrer Loyalität. Bargatzky zählte zu den wenigen Be - Wichtiger schien die Loyalität zu Ade - Vermutlich wünschte sich keiner der amten, die wussten, dass der Verfassungs - nauers CDU. Infolgedessen dominierten NS-belasteten Diener des neuen Staates schutz ehemalige Gestapo- und SS-Leute ehemalige Nationalsozialisten einzelne Ab - ein „Viertes Reich“. Wohl aber war die verdeckt als „freie Mitarbeiter“ beschäf - teilungen wie jene für das Sozialwesen. Bereitschaft gering, die Ahndung von NS- tigte. Anstatt das Vorgehen zu unterbin - Dort wurden die Passagen über die „Hilfe Verbrechen zu unterstützen. Etwa beim den, half er der Kölner Behörde noch. für Gefährdete“ im Sozialhilfegesetz von späteren Präsidenten des Deutschen Roten Solche Erkenntnisse lassen de Maizières 1962 verfasst. Im „Dritten Reich“ waren Kreuzes, Walter Bargatzky, über den der Vorgänger Otto Schily (SPD) und Wolf - Obdachlose, Prostituierte und andere Historiker Bernhard Brunner geforscht gang Schäuble (CDU) schlecht aussehen. Randgruppen als sogenannte Asoziale ver - hat. Bargatzky stieg 1955 im BMI zum Ab - Sie hatten jahrelang jede Form der Auf - folgt und ermordet worden. Die Fortset - teilungsleiter auf. Er war Mitglied in der arbeitung abgelehnt. Das BMI habe „keine zung solcher Verbrechen forderte niemand SA und der NSDAP gewesen und hatte nationalsozialistische Vergangenheit, die im BMI, doch aus dem Gesetzestext im besetzten Frankreich Geiseln für völ - der Aufarbeitung bedarf“, erklärte Schily. spricht ein durch und durch illiberaler kerrechtlich umstrittene Erschießungen Auch de Maizière hatte zunächst geblockt. Geist. Wer als „willensschwach“ oder in mit ausgewählt. Außerdem entlastete er Inzwischen haben sich die Zeiten ge - seinem „Triebleben besonders hemmungs - hohe SS-Leute mit der absurden Behaup - wandelt. Die PR-Experten von Ministern los“ galt, riskierte, in einer „geeigneten tung, sie hätten in Paris von der systema - und Behördenchefs haben erkannt, dass Anstalt“ zwangsweise untergebracht zu tischen Judenvernichtung keine gesicherte Historikerkommissionen die Gelegenheit werden. Das Bundesverfassungsgericht
Recommended publications
  • Eine Sternstunde Des Bundestages: Gustav Heinemanns Rede Am 23. Januar 1958
    Otto Dann Eine Sternstunde des Bundestages Gustav Heinemanns Rede am 23. Januar 1958 Gustav Heinemanns Rede am 23. Januar 1958 Reihe Gesprächskreis Eine Sternstunde des Bundestages Geschichte Heft 81 ISSN 0941-6862 ISBN 978-3-89892-931-8 Gesprächskreis Geschichte Heft 81 Otto Dann Eine Sternstunde des Bundestages Gustav Heinemanns Rede am 23. Januar 1958 Friedrich-Ebert-Stiftung Historisches Forschungszentrum Herausgegeben von Michael Schneider Historisches Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung Kostenloser Bezug beim Historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung Godesberger Allee 149, D-53175 Bonn Tel. 0228-883473 E-mail: [email protected] http://library.fes.de/history/pub-history.html © 2008 by Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn (-Bad Godesberg) Titelfoto: dpa/picture-alliance, Frankfurt/Main Foto: Der Spiegel, Hamburg Umschlag: Pellens Kommunikationsdesign GmbH, Bonn Druck: bub - Bonner Universitäts-Buchdruckerei, Bonn Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany 2008 ISBN 978-3-89892-931-8 ISSN 0941-6862 3 Inhalt Die Bundestags-Debatte vom 23. Januar 1958 ........................ .5 Gustav Heinemanns Rede ......................................................... 8 Resonanzen und Reaktionen ................................................... 13 Gustav Heinemann und Thomas Dehler ................................. 20 Der Weg in die SPD................................................................ 28 Gustav Heinemann in der SPD................................................ 33 Die Kampagne „Kampf dem Atomtod!“................................
    [Show full text]
  • Hitler's American Model
    Hitler’s American Model The United States and the Making of Nazi Race Law James Q. Whitman Princeton University Press Princeton and Oxford 1 Introduction This jurisprudence would suit us perfectly, with a single exception. Over there they have in mind, practically speaking, only coloreds and half-coloreds, which includes mestizos and mulattoes; but the Jews, who are also of interest to us, are not reckoned among the coloreds. —Roland Freisler, June 5, 1934 On June 5, 1934, about a year and a half after Adolf Hitler became Chancellor of the Reich, the leading lawyers of Nazi Germany gathered at a meeting to plan what would become the Nuremberg Laws, the notorious anti-Jewish legislation of the Nazi race regime. The meeting was chaired by Franz Gürtner, the Reich Minister of Justice, and attended by officials who in the coming years would play central roles in the persecution of Germany’s Jews. Among those present was Bernhard Lösener, one of the principal draftsmen of the Nuremberg Laws; and the terrifying Roland Freisler, later President of the Nazi People’s Court and a man whose name has endured as a byword for twentieth-century judicial savagery. The meeting was an important one, and a stenographer was present to record a verbatim transcript, to be preserved by the ever-diligent Nazi bureaucracy as a record of a crucial moment in the creation of the new race regime. That transcript reveals the startling fact that is my point of departure in this study: the meeting involved detailed and lengthy discussions of the law of the United States.
    [Show full text]
  • Archive of the Anglo-German Foundation
    Archive of the Anglo-German Foundation Level: Collection Dates: 1973 – 2011 Description: The collection consists of the publications and working papers of the Anglo-German Foundation (Deutsch-Britische Stiftung), for details of which see below. The largest part are the over 500 publications that were produced from research funded by the Foundation. Administrative documents from some of those projects also exist, particularly for those carried out between 2000 and 2009. The series of papers for committee and board meetings is comprehensive while correspondence files are incomplete but still provide a good idea of the workings and bilateral relationships of the Foundation. In addition to research publications, the collection also includes material published about the Foundation itself, such as annual reports and leaflets, and programmes of the Königswinter Conference which was partly funded by the Foundation. Finally there are folders of press cuttings, photographs and other memorabilia. Access Status: Open Extent: 41 boxes and 550 publications Admin History: When the Anglo-German Foundation ceased operation in December 2004 its papers were transferred to the German Historical Institute London. Arrangement: The collection is arranged in series: AGF 01 – Publications AGF 02 – Executive Committee (1973 – 1988) AGF 03 – Board of Trustees (1973-1988) AGF 04 – Executive Committee and Board of Trustees (1989-2009) AGF 05 – Press cuttings AGF 06 – Correspondence and administrative papers AGF 07 – Annual reports AGF 08 – Media publications AGF 09 – Project files AGF 10 – Photographs and memorabilia AGF 11 – Programmes of Königswinter Conferences Copyright: to be confirmed 1 History of the Anglo-German Foundation The Anglo-German Foundation for the Study of Industrial Society, known in German as die Deutsch- Britische Stiftung für das Studium der Industriegesellschaft, was founded in 1973 by an agreement between the British and German governments on the initiative of the German President at the time, Gustav Heinemann.
    [Show full text]
  • 1 Justiz Und Nationalsozialismus Richter Am Oberlandesgericht Dirk
    Justiz und Nationalsozialismus Richter am Oberlandesgericht Dirk Frenking Auf dem rechten Auge blind? Fragt man nach den Gründen dafür, dass sich die deutsche Justiz ohne nennenswerten Widerstand dem NS-Regime unterworfen und an der Pervertierung der Rechtsordnung durch den Nationalsozialismus mitgewirkt hat, darf man nicht erst bei der „Machtergreif- ung“ ansetzen. Die Wurzeln der Willfährigkeit weiter Teile der deutschen Justiz liegen we- sentlich tiefer und sind schon im Kaiserreich mit seinem ausgeprägten Nationalismus und einem in allen gesellschaftlichen Schichten weit verbreiteten Antisemitismus zu finden. Nach dem durch die Abdankung des Kaisers gekennzeichneten Ende der Monarchie wurde Deutschland mit der Weimarer Republik zwar zur Demokratie, den Wechsel der Staatsform machten indessen große Teile der Beamtenschaft und insbesondere auch der Richterschaft nicht mit. Viele von ihnen waren noch in der Kaiserzeit in den richterlichen Dienst eingetreten und dachten national-konservativ. Den neuen Staat, an dessen Spitze als Reichspräsident ein Sozialdemokrat stand, lehnten viele von ihnen ab. Aber auch die jüngeren Juristen, die den Ersten Weltkrieg und die Not der Nachkriegszeit erlebt hatten, sahen die bestehende Gesellschaftsordnung durch die Republik als gefährdet an. Für sie ging die Gefahr in erster Linie von den Kommunisten aus und sie glaubten wie viele in den national-konservativen Kreisen nur zu gern an die „Dolchstoßlegende“, nach der der „jüdische Bolschewismus“ für den Untergang der Monarchie verantwortlich war. Die Justiz verfolgte vor allem linke Intellektuelle und Publizisten, wie zum Beispiel den späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky. Von Ossietzky hatte in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Die Weltbühne“ unter dem Titel „Windiges aus der deut- schen Luftfahrt“ über eine geheime Aufrüstung der Reichswehr berichtet, die nach dem Versailler Vertrag verboten war.
    [Show full text]
  • Inhaltsverzeichnis Das Bundesministerium Der Justiz Und Die Justizgesetzgebung 1949 -1989 Von Jan Schröder
    Inhaltsverzeichnis Das Bundesministerium der Justiz und die Justizgesetzgebung 1949 -1989 von Jan Schröder I. Zur Vorgeschichte des Bundesministeriums der Justiz 9 II. Die Errichtung des Bundesministeriums der Justiz 1949-1953: Zuständigkeiten, Organisation, Unterbringung 11 1. Zuständigkeit 11 2. Innere Gliederung 12 III. Die Aufbaujahre 1949-1953 14 1. Wiederherstellung eines einheitlichen rechtsstaatlichen Gerichtsverfassungs- und Verfahrensrechts 14 2. Bereinigung des Strafrechts und erste Reformen 16 3. Rechtsbereinigung im Zivilrecht. Geschäftsraummieten- und Wohnungseigentumsgesetz 18 4. Das Bundesverfassungsgerichtsgesetz. Dehlers Kritik am Bundesverfassungsgericht 20 IV. 1953-1957 22 1. Das Gleichberechtigungsgesetz 1957 23 2. Das Kartellgesetz 24 3. Einleitung der großen Strafrechts- und Justizreform. Das Rechtspflegergesetz 1957 25 V. 1957-1961 27 1. Die Mietrechtsreform 1960 28 2. Der Abschluß der Gesetzgebung über die Rechtspflegeor­ gane 29 VI. 1961-1966 31 1. Die Vollendung der Reform des Wohnraummietrechts Die Strafprozeßnovelle 1964 31 2. Der Streit um die Verjährung von NS-Verbrechen. Buchers Rücktritt 33 3. Das Aktiengesetz und das Urhebergesetz 34 4. Das letzte Jahr der Regierung Erhard. Zur rechtspolitischen Bilanz der ersten siebzehn Jahre der Bundesrepublik Deutschland 38 VII. Die große Koalition 1966-1969 40 1. Die Strafrechtsreform 1969 41 2. Weitere strafrechtliche Reformen: Staatsschutz-Strafrecht, Ordnungswidrigkeitenrecht. Die dritte Verjährungsdebatte . 43 3. Das Nichtehelichengesetz 1969 45 VIII. Die ersten Jahre der sozialliberalen Koalition 1969-1972 48 IX. 1972-1976 52 1. Strafrecht: Die Neuregelung der Sexualdelikte und des Abtreibungsparagraphen. Das Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität. Bekämpfung des Terrorismus 52 2. Strafprozeßrecht: Das erste Reformgesetz und die Terro- rismus-Gesetzgebung 56 3. Das Strafvollzugsgesetz 1976 57 4. Die Reform des Ehescheidungsrechts. Weitere familien- und personenrechtliche Neuerungen: Herabsetzung des Volljährigkeitsalters, neues Adoptionsrecht 58 5.
    [Show full text]
  • Konrad Adenauer and the Cuban Missile Crisis: West German Documents
    SECTION 5: Non-Communist Europe and Israel Konrad Adenauer and the Cuban Missile Crisis: West German Documents access agency, the exchange of mutual non-aggression declara- d. Note: Much like the other NATO allies of the United tions and the establishment of FRG-GDR technical commissions. States, West Germany was not involved in either the ori- Somehow the proposals leaked to the German press, leading gins or the resolution of the 1962 Cuban Missile Crisis.1 Secretary of State Dean Rusk to protest the serious breach of confi- EBut, of course, nowhere in Europe was the immediate impact of dence. Hurt by the accusation, Adenauer withdrew his longstand- Khrushchev’s nuclear missile gamble felt more acutely than in ing confidante and ambassador to Washington, Wilhelm Grewe. Berlin. Ever since the Soviet premier’s November 1958 ultima- Relations went from cool to icy when the chancellor publicly dis- tum, designed to dislodge Western allied forces from the western tanced himself from Washington’s negotiation package at a press sectors of the former German Reich’s capital, Berlin had been the conference in May. By time the missile crisis erupted in October, focus of heightened East-West tensions. Following the building Adenauer’s trust in the United States had been severely shaken.4 of the Berlin Wall in August 1961 and the October stand-off The missile crisis spurred a momentary warming in the between Soviet and American tanks at the Checkpoint Charlie uneasy Adenauer-Kennedy relationship. Unlike other European crossing, a deceptive lull had settled over the city.2 allies, Adenauer backed Kennedy’s staunch attitude during the cri- Yet the Berlin question (centering around Western rights sis wholeheartedly, a fact that did not go unnoticed in Washington.
    [Show full text]
  • Inhaltsverzeichnis
    Inhaltsverzeichnis Vorwort........................................................................................................V ERSTER TEIL: DIE ABSCHAFFUNG DER TODESSTRAFE 1. Kapitel: Einleitung .................................................................................. 3 2. Kapitel: Der Abschaffungsartikel im Gefüge des Grundgesetzes............ 8 A) Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee im August 1948........... 10 B) Der Parlamentarische Rat.............................................................. 12 I. Die Abschaffungsdebatte im Hauptausschuss ........................ 14 1. Erste Lesung (6. Dezember 1948).................................... 14 2. Zweite Lesung (18. Januar 1949)..................................... 15 3. Dritte Lesung (10. Februar 1949)..................................... 17 4. Abstimmung (5. Mai 1949).............................................. 21 II. Die Abschaffungsdebatte im Plenum ..................................... 21 1. Zweite Lesung (6. Mai 1949)........................................... 21 2. Dritte Lesung (8. Mai 1949)............................................. 25 C) Verkündung und Inkrafttreten des Grundgesetzes ........................ 25 3. Kapitel: Reaktionen auf die Entscheidung des Parlamentarischen Rates............................................................... 29 A) Allgemeines .................................................................................. 29 B) Juristen .......................................................................................... 30 I.
    [Show full text]
  • Hans Globke Und Der Nationalsozialismus. Eine Skizze
    Böhlau, Fr. Fichtner, Historisch-Politische-Mitteilungen, 1. AK, MS Hans Globke und der Nationalsozialismus. Eine Skizze Von Erik Lommatzsch Über mangelndes Interesse an seiner Tätigkeit während der Zeit der national- sozialistischen Herrschaft konnte sich Hans Globke nie beklagen, seit er 1949 in das Bundeskanzleramt eingetreten war. Mit seiner Ernennung zum Staats- sekretär 1953 nahmen die Angriffe zu, vor allem im Umfeld von Bundestags- wahlen und politisch besonders umstrittenen Entscheidungen Adenauers. Erst mit seinem altersbedingten Ausscheiden 1963 ebbten die öffentlichen Diskus- sionen langsam ab. Die moralischen Urteile, die über den ehemaligen Beamten des Reichsin- nenministeriums und Kommentator der Nürnberger Gesetze gefällt wurden, sind zahlreich; viel seltener hingegen sind Versuche, die Tätigkeit Hans Glob- kes unter dem NS-Regime über das Schlagwort des Kommentators hinaus zu erhellen und so eine differenziertere Bewertung zu ermöglichen.1 Die folgende Skizze soll einen Überblick über die Thematik vermit- teln2: Zunächst werden die berufliche Laufbahn Globkes als Ministerial- 1 Von den Studien, die Globkes Wirken im Dritten Reich partiell Aufmerksamkeit widmen, seien genannt: Ulrich von HEHL, Hans Globke 1898–1973, in: Zeitgeschichte in Lebens- bildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 3, hg. v. Jürgen ARETZ/Rudolf MORSEY/Anton RAUSCHER, Mainz 1979, S. 247–259; um zumeist persönliche Erinnerungen handelt es sich bei: Klaus GOTTO (Hg.), Der Staatssekretär Adenauers. Persönlichkeit und politisches Wirken Hans Globkes, Stuttgart 1980; publi- zistisch: Stephan REINHARDT, Der Fall Globke, in: Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 42 (1995), S. 437–447; zur Rezeption und Diskussion siehe u. a. Norbert JACOBS, Der Streit um Dr. Hans Globke in der öffentlichen Meinung der Bundesrepublik Deutsch- land 1949–1963.
    [Show full text]
  • Die Schrecklichen Kinder: German Artists Confronting the Legacy of Nazism
    Die Schrecklichen Kinder: German Artists Confronting the Legacy of Nazism A Division III by A. Elizabeth Berg May 2013 Chair: Sura Levine Members: Jim Wald and Karen Koehler 2 Table of Contents Introduction . 3 Heroic Symbols: Anselm Kiefer and the Nazi Salute . 13 And You Were Victorious After All: Hans Haacke and the Remnants of Nazism . 31 “The Right Thing to the Wrong People”: The Red Army Faction and Gerhard Richter’s 18. Oktober 1977 . 49 Conclusion . 79 Bibliography . 85 3 Introduction After the end of World War II, they were known as the Fatherless Generation. The children of postwar Germany—the children of Nazis—had lost their fathers in the war, though not always as a result of their death. For many members of this generation, even if their fathers did survive the war and perhaps even years in POW camps, they often returned irreparably physically and psychologically damaged. Once these children reached adolescence, many began to question their parents’ involvement with Nazism and their role during the war. Those who had participated in the atrocities of the war and those whose silence betrayed their guilt were problematic role models for their children, unable to fulfill their roles as parents with any moral authority.1 When these children came of age in the 1960s and entered universities, there was a major shift in the conversation about the war and the process of coming to terms with the past. The members of the postwar generation made themselves heard through large-scale protest and, eventually, violence. In this series of essays, I will look at the ways in which artists of this generation created work in response to their troubled history and the generational politics of the 1960s and 70s.
    [Show full text]
  • Quellen Und Literatur
    QUELLEN UND LITERATUR ZEITZEUGENGESPRÄCHE Hans Willgerodt, Universitätsprofessor, Neffe von Wilhelm Röpke; Interview v. 31. Januar 2006 Geert Müller-Gerbes, Journalist, ehemaliger Pressereferent des Bundespräsidenten; Interview v. 8. Februar 2006. Peter Heinemann, Notar, Sohn von Gustav Heinemann; Interview v. 24. Februar 2006. Barbara und Manfred Wichelhaus, Tochter und Schwiegersohn von Gustav Heinemann; Interview v. 22. März 2006. Jürgen Schmude, Jurist, Bundesminister a.D., Interview v. 15. November 2006. Erhard Eppler, Lehrer, Bundesminister a.D.; Interview v. 10. Januar 2007. UNGEDRUCKTE QUELLEN Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn Nachlaß Gustav Heinemann, Teil I Nachlaß Gustav Heinemann, Teil II Nachlaß Erich Ollenhauer Nachlaß Kurt Schumacher Nachlaß Helene Wessel Nachlaß Adolf Scheu Nachlaß Fritz Erler Bestand Erhard Eppler Protokolle des SPD-Parteivorstandes Sammlung Organisationen des SPD-Parteivorstandes: GVP Sammlung Willems Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Bad Honnef/Rhöndorf Nachlaß Konrad Adenauer Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin Nachlaß Gerhard Schröder Nachlaß Paul Bausch Nachlaß Ernst Lemmer Bestand der Ost-CDU Bestand der Exil-CDU Bestand des Kreisverbandes der CDU Essen Archiv der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Berlin Bestand MfS-ZAIG: Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe Bestand MfS-HA: Hauptabteilung Quellen und Literatur 337 Bestand
    [Show full text]
  • 50 Jahre Ministerkonferenz Für Raumordnung (MKRO)
    50 Jahre Ministerkonferenz für Raumordnung Festschrift anlässlich des 50-jährigen Bestehens der MKRO www.bmvi.de Diese Broschüre greift einzelne Themen heraus, die besonders anschaulich einen Überblick über den Wandel der Raumordnung von 1967 bis heute geben. Über den QR-Code am Ende eines Textes gelangen Sie zu weiterführenden Informationen zum jeweiligen Thema, mit umfangreichem Kartenmaterial, Texten aus den Raumord- nungsberichten und Beschlüssen der MKRO. Und so geht’s: QR-Code Scanner auf Ihrem Smartphone oder Tablet als App herunterladen, das Kameraauge zum Scannen auf das Symbol halten - Sie werden automatisch zu den weiterführenden Inhalten geleitet. Inhaltsverzeichnis Vorwort ...............................................................................................................................2 Mobilität .............................................................................................................................4 Umweltschutz ...................................................................................................................6 Urbanisierung ....................................................................................................................8 Raumordnung 1967-1977 ............................................................................................ 10 Raumordnung 1977-1987 ............................................................................................ 14 Raumordnung 1987-1997 ...........................................................................................
    [Show full text]
  • Der Weg Zur Koalition Aus SPD Und FDP Nach Der Bundestagswahl Vom
    Dokumentation DANIEL HOFMANN „VERDÄCHTIGE EILE" Der Weg zur Koalition aus SPD und F.D.P. nach der Bundestagswahl vom 28. September 1969 I. Die Ablösung der Regierenden von der Macht ist ein Kernproblem der Regierungs­ lehre wie der praktischen Politik. Dabei haben Demokratien bekanntlich gegenüber Diktaturen den Vorzug, daß sich die Regierten ihrer Regierungen „ohne Blutvergie­ ßen, zum Beispiel auf dem Wege über allgemeine Wahlen, entledigen können". Dem britischen Staatstheoretiker Karl Popper zufolge ist nicht die Herrschaft des Volkes, sondern der durch institutionelle Garantien gewährleistete unblutige Regierungs­ wechsel schlechthin „das Prinzip der Demokratie"1. Was dem geschichtlichen Wan­ del unterliegt, sind lediglich die Mechanismen, durch die sich eine solche Wachablö­ sung vollziehen kann. Traf die politischen Führer in der Antike noch der Ostrakis- mos - das Scherbengericht -, so müssen sie sich heute in parlamentarisch verfaßten Staaten dem Urteil der Wähler stellen. Als parlamentarisches System hatte die Bundesrepublik Deutschland Anfang 1969 ihre endgültige Bewährungsprobe noch vor sich2. Denn nach bald 20 Jahren ließ ein durch Bundestagswahlen herbeigeführter Regierungswechsel weiterhin auf sich war­ ten. Seit der Staatsgründung befand sich die CDU/CSU als stärkste Kraft in der Re­ gierungsverantwortung. Mit den Bundeskanzlern Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger waren ausnahmslos Christdemokraten in das politisch ge­ wichtigste Amt der Bundesrepublik gewählt worden. Allerdings schickte sich die SPD, seit Dezember 1966 in der Koalition mit der CDU/CSU mit neun von 19 Mi­ nistern vertreten, unter ihrem Vorsitzenden Willy Brandt an, der Union die Führung streitig zu machen. 1 Karl R. Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Bd. I: Der Zauber Platons, Bern 1957, S.
    [Show full text]