Schule Wird Zum Datenraum Die Verfassung Die Eidgenössische Abstimmung «Im Digitalen Zeitalter Vom 23
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AZ 3930 Visp | Dienstag, 21. August 2018 Nr. 191 | 178. Jahrgang | Fr. 3.00 @ZaaZgIgZeeZcWVj6< ((''HX]cW]a!IZa#%(&-*-&%&% &'+%Cndc!IZa#%''(+*&.&. lll#`ZaaZg"igZeeZc#X] www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 948 30 00 | Aboservice Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Aufl a ge 20 001 Expl. Wallis Wallis Sport INHALT Wallis 2 – 10 Nachhaltig? Natur-Ausdruck Stolz Traueranzeigen 8 Sport 11 – 14 Das Open Air bemüht sich Künstler Leander Locher Simon Ru blickt mit Stolz Ausland 15 seit Jahren um Nachhaltig- nimmt sich für die Landart auf die Tortour zurück – Wirtschaft/Börse 16 Schweiz 17 keit, sagt Mediensprecher in Biel den Werksto Holz auch wenn er nicht alle TV-Programme 18 Olivier Imboden. | Seite 2 zur Brust. | Seite 9 Ziele erreichte. | Seite 13 Wohin man geht 19 Wetter 20 Wallis | Der Start ins Schuljahr 2018 / 2019 ist erfolgt KOMMENTAR Das Velo und Schule wird zum Datenraum die Verfassung Die eidgenössische Abstimmung «Im digitalen Zeitalter vom 23. September über den wird das Schulsystem Gegenvorschlag zur Velo-Initia- zunehmend zum Daten- tive wird weder zu den wichtigs- raum.» Das sagt der Ober- ten noch zu den emotional auf- walliser Toni Ritz, Direk- geladensten Vorlagen des Jahres tor der Fachagentur für zählen. Und ob die Förderung ICT und Bildung bei des Velos wirklich in die Bundes- educa.ch in Bern. verfassung gehört? Wohl nicht, aber das soll an dieser Stelle Zum Start ins neue Schuljahr, auch gar nicht die Frage sein. bei dem alle der Digitalisierung Zur Sache also, wo die Befürwor- das Wort reden, äussert sich ter mit dem Argument der Si- auch Ritz zum Thema, das im cherheit kommen. Allerdings: seit gestern gültigen «Lehrplan Für einen guten Teil der Zunah- 21» eine wichtige Stellung ein- me der Velounfälle in den letzten nimmt. Gefordert sind bei diesem Thema Lehrpersonen, Jahren sind die E-Bikes verant- Lernende und Eltern zugleich. wortlich. Ein Vehikel also, das Seit gestern sind die Walliser mehr Motorrad als Fahrrad ist – Schulzimmer wieder gefüllt. und das juristisch gesehen auch 42 600 Schülerinnen und Schü- als Motorrad behandelt wird. ler, 500 mehr als vor einem Nur um die Sicherheit der Velo- Jahr, werden von 4230 Lehrper- fahrer zu erhöhen, bräuchte es sonen unterrichtet. | Seite 3 VollerEinsatz Elektronische Datenträger als Anreiz und Herausforderung in der Schule. FOTO KEYSTONE die Velovorlage also nicht. Das- selbe Ziel würde sich auch mit schärferen Sicherheitsvorschrif- ten für E-Bikes erreichen lassen. St-Gingolph | Walliser Sternstunde im Zweiten Weltkrieg Kilian Frankiny | Radprofi bei Groupama-FDJ Dass die Parlamentarier die ur- sprüngliche Velo-Initiative und damit eine Verpfl ichtung zur Der Teamwechsel Förderung der Velowege abge- Vor der SS gerettet lehnt haben, zeigt ausserdem, dass der Handlungsbedarf für St-Gingolph ist ein «ge- sie nicht allzu dringend sein spaltenes» Dorf: Die eine kann. Dennoch sollen nun Hälfte liegt im Wallis, die knapp zwei Millionen Franken andere gehört zu Frank- pro Jahr für die Fahrradfahrer reich. Während des Zwei- fl iessen – ein inkonsequentes ten Weltkriegs rettete Vorgehen. diese Besonderheit das Zu bedenken ist schliesslich Leben von Hunderten. auch dies: Von 26 Kantonen ha- ben bereits heute deren 23 eine Es ist der 23. Juli 1944. Einen NeuesTeam Der Radrennprofi Kilian Frankiny. eigene Fachstelle für den Velo- Tag zuvor hatten Widerstands- FOTO CHRIS AULD PHOTOGRAPHY bzw. Langsamverkehr. Dass sich kämpfer Soldaten der deut- nun auch noch der Bund ein- schen Wehrmacht angegriffen, Jetzt ist es offi ziell: Rad- seiner sportlichen Leistungen mischt, muss zwar nicht per se welche in St-Gingolph an der rennprofi Kilian Fran- und Fähigkeiten. Dem 24-Jäh- Grenze zur Schweiz Wache kiny wird neu für Grou- rigen lag von CCC, dem Nach- falsch sein. Auf jeden Fall aber schoben. Die Angst im Dorf ist pama-FDJ fahren. folge-Team von BMC, ein zwei- unnötig. Fabio Pacozzi gross, denn: Hitlers gefürchtete tes Angebot auf dem Tisch. SS ist auf dem Weg ins Dorf, Frankinys Förderer Jens Blat- Mit Steve Morabito und Sébas- um sich an den Bewohnern ter wird bekanntlich sportli- tien Reichenbach gehören 20034 zu rächen. Öffnet die neutrale cher Leiter bei Groupama-FDJ, zwei weitere Walliser Profi - LebendigeGeschichte Claude Martenet vor dem Denkmal, Schweiz ihre Grenzen? Der die Franzosen engagierten den fahrer zu Frankinys neuem welches an die Ereignisse anno 1944 erinnert. FOTO WB Hintergrund. | Seiten 6 und 7 Oberwalliser Fahrer aufgrund Team. | Seite 11 9 771660 065005 Walliser Bote 2 Dienstag, 21. August 2018 WALLIS KURZ UND KOMPAKT Open Air Gampel | Festivals und ihre Gäste stehen wegen Abfallmengen in der Kritik Keine Reduktion von Verpackungsabfällen BERN | Jedes Jahr landen 1,2 Millionen Deutlich kleinere Tonnen Verpackungen im Abfall. Obwohl ein grosser Teil dieses Abfallbergs unnö- tig ist, will der Bundesrat keine verbindli- chen Vorschriften erlassen. Er lehnt eine Motion des Walliser CVP-Nationalrats Müllberge in Gampel Benjamin Roduit ab, der eine Rücknah- mepflicht einführen will. Laut Bundesrat würde dadurch ein grosser Strom von Stoffen umgeleitet, mit entsprechenden Anforderungen an die Logistik und den damit verbundenen Kosten. Zudem sei es aufwendig zu kontrollieren, dass nicht auch Material anderer Herkunft in den Geschäften abgegeben werde. Der Bun- desrat erinnert auch daran, dass ein entsprechender Vorschlag im Rahmen der Vorlage «Grüne Wirtschaft» im Parla- ment gescheitert war. Roduit ist anderer Meinung: Unser Planet habe wohl nicht die Zeit, um darauf zu warten, bis die «unsichtbare Hand» des Marktes ihr Werk vollendet habe. Wenn der Berg an Abfällen kleiner werden solle, brauche es starke Signale. Ein solches hat zur Eindämmung der Flut von Wegwerf- Plastiksäcken geführt. Der Detailhandel reagierte erst, als das Parlament den Bundesrat beauftragte, ein Verbot auszuarbeiten. Inzwischen muss an den meisten Verkaufsstellen für Plastiksäcke bezahlt werden. Das Parla- ment verzichtete dann darauf, das Ver- bot umzusetzen. sda Zweierseilschaft am Weisshorn verunglückt Wegwerfkultur. Dank eingesammelten Zelten und Pavillons muss in diesem Jahr weniger weggeworfen werden. FOTO WB GAMPEL | Neben Musik und angedeutet. Das Festival arbeite- Leute sind besser selbe gilt auch für ein Mülldepot. ausgelassener Stimmung te mit dem «No tent waste»-Pro- sensibilisiert «Stattdessen verteilen wir am Ein- machten die grossen Open- jekt zusammen. Von sechs Das Abfallproblem dürfte mit sol- gang Abfallsäcke, die die Besucher Air-Festivals in diesem Schweizer Hilfswerken lanciert, chen und ähnlichen Projekten gratis benutzen können», so Im- Jahr vor allem mit einem wollen die Projektverantwortli- kaum gelöst werden. Doch Olivier boden. Und der Gang über das Thema von sich reden: den chen dabei helfen, dass noch in- Imboden, Mediensprecher des Festivalgelände zeigt: Das Ange- Abfallbergen. Sobald alle takte Zelte und Pavillons nicht OAG, ist überzeugt, dass die Be- bot wird genutzt. Auf dem gesam- Lichter ausgehen, lassen einfach in der Kehrichtverbren- sucher inzwischen besser für das ten Gelände liegen vollgestopfte die Besucher vielerorts das nung landen. Thema sensibilisiert sind: «Die Müllsäcke herum. reine Chaos zurück. Nicht Leute werfen mittlerweile weni- so nach dem diesjährigen ger auf den Boden.» Das liege Wer ist schuld? Verunglückt. Zwei Bergsteiger stürzten Open Air Gampel. unter anderem auch am Getränke- Im Kampf gegen die Abfallberge am Weisshorn ab. FOTO ZVG depot. Aber auch am Abfalltrenn- an den Festivals sieht Imboden MARTIN SCHMIDT system, so Imboden weiter. Durch drei Gruppen in der Verantwor- Der Anblick soll nicht schöngere- die zunehmende Abfalltrennung tung: den Handel, der viel zu bil- RANDA | Am Sonntag sind zwei Bergstei- det werden. Auch in diesem Jahr steige auch der Abfallanteil, der lige Zelte herstellt. Die von einer ger am Weisshorn bei Randa in den Tod türmen sich auf dem Festivalge- anschliessend recycelt werden Einweg- und Wegwerfkultur ge- gestürzt. Das Unglück ereignete sich am lände des Open Air Gampel Müll- kann. Im vergangenen Jahr ka- prägten Besucher und nicht zu- Sonntagvormittag gegen acht Uhr, wie haufen, wohin das Auge reicht. men rund 120 Tonnen Abfall letzt auch das Festival. «Gampel die Walliser Kantonspolizei mitteilt. Die Wie wäre es auch anders zu er- zusammen. Davon wurden 30 macht viel für die Nachhaltig- beiden Alpinisten befanden sich im Ab- warten: Schliesslich haben hier Tonnen recycelt. Die nicht recy- keit. Wir haben bereits vor Jah- stieg über den Ostgrat. Unterhalb des von Donnerstag bis Sonntag tag- «Die Leute werfen celten Abfälle sind trotz der in den ren gemeinsam mit dem Kanton Gipfels rutschte die Zweierseilschaft auf täglich bis zu 30 000 Besucher ge- letzten Jahren kontinuierlich ge- eine Nachhaltigkeitscharta aus- einer schneebedeckten Felsplatte aus feiert, als gäbe es kein Morgen mittlerweile weni- wachsenen Besucherzahlen zu- gearbeitet und sind in dieser Hin- und stürzte rund 900 Meter in die Tiefe. mehr. Dennoch ist das Bild vor Ort ger auf den Boden» rückgegangen. sicht auch ein wenig Pioniere», Die Opfer konnten auf einer Höhe von keinesfalls mit jenem aus dem betont er. Einerseits, wolle man 3600 Metern über Meer nur noch tot Vorjahr vergleichbar. Olivier Imboden Zeltdepot wird diskutiert damit einen Beitrag leisten, dass von den aufgebotenen Einsatzkräften Mediensprecher OAG Das Open Air St. Gallen hat der bei den Besuchern mit Hinblick geborgen werden. Die Bergungsarbeiten Massenhaft gewachsenen Zahl der liegen ge- auf die Abfallberge ein Umden- erwiesen