Die Junge Mommsen Studentische Zeitschrift Für Geschichtswissenschaften
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Die junge Mommsen Studentische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften Bd. 2 Berlin, September 2020 www.junge-mommsen.de Vorwort Das Verfassen von schriftlichen Hausarbeiten bildet zweifelsfrei den Kern der in geschichtswissen- schaftlichen Studiengängen geforderten Studienleistungen. Doch nicht zuletzt auch aus Mangel an Musterbeispielen herrscht gerade zu Studienbeginn oft eine große Unklarheit darüber, was eine gelungene Hausarbeit denn eigentlich ausmacht. Einerseits wird das Erlernen der dafür notwen- digen Kompetenzen auf diese Weise von vornherein erschwert, andererseits bleibt somit auch im weiteren Verlauf des Studiums der Lernprozess weitgehend auf die eigenen Arbeiten beschränkt und das Potenzial, aus den Leistungen und Fehlern der Kommiliton*innen zu lernen, in dieser Hin- sicht ungenutzt. Um den Einstieg ins Studium zu erleichtern und den Blick auf die im Studium ver- fassten Arbeiten der Kommiliton*innen zu weiten, ist innerhalb der Fachschaftsinitiative Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin die Idee gereift, hervorragende Hausarbeiten frei und online verfügbar zu machen. Als ein schöner Nebeneffekt erreichen auf diese Weise studentische Arbeiten ein größeres Lesepublikum, die eigentlich zu schade für die Schublade sind. Nicht zuletzt wird Stu- dent*innen damit die Möglichkeit geboten, erste Erfahrungen im wissenschaftlichen Publizieren zu machen. Aus diesem Gedanken ist im Frühjahr 2019 der eigenständige und gemeinnützige Verein Die junge Mommsen e. V. hervorgegangen, der für die gleichnamige, jährlich erscheinende studen- tische Zeitschrift die Herausgeberschaft innehat. Die Erstausgabe ist schließlich im Sommer 2019 als E-Zeitschrift mit Open-Access auf dem Edoc-Server der HU erschienen. Um die in die Erstaus- gabe geflossene Arbeitszeit auch haptisch erfahrbar zu machen, ist zusätzlich zu Beginn des Win- tersemesters 2019/2020 eine Printversion mit einer Auflage von 350 Ausgaben erschienen, die an die Erstsemestler*innen verteilt wurde. Zusammen mit über 1000 Downloads über den Edoc-Server kommt die Erstausgabe damit bisher auf eine Gesamtauflage von über 1350 (Stand August 2020). Vor diesem Hintergrund freuen wir uns sehr, nun im Sommer eines vielfach turbulenten Jahres 2020 den zweiten Band unserer Zeitschrift publizieren und dieses Projekt damit fortsetzen zu können. Mit dem öffentlichen Call for Papers nahm der Arbeitsprozess für den zweiten Band bereits im Früh- jahr 2020 seinen Anfang. Student*innen der HU sendeten uns bis zum 16. Februar ihre beste Haus- oder Bachelorarbeit im Fach Geschichte aus dem Vorjahr ein und wir durften mit Freude feststellen, dass die Einsendungen noch zahlreicher waren als im letzten Jahr. Um ein faires Auswahlverfah- ren zu gewährleisten, wurden die Arbeiten von einem Redaktionsmitglied anonymisiert und unter den restlichen Mitgliedern der Redaktion zur Begutachtung aufgeteilt. Wir lasen und bewerteten die Arbeiten nach einheitlichen Kriterien, wobei die Originalität des Themas, die Lesbarkeit und die Stichhaltigkeit der Argumentation uns hierbei als Eckpfeiler dienten. Die schriftlichen Kurzgutach- ten und eine weiterführende Diskussion in unserer Redaktionssitzung führten schließlich zu unserer Entscheidung für sieben Arbeiten, die uns für den zweiten Band als publikationswürdig erscheinen. Nach dem Auswahlverfahren begann mit dem anschließenden Lektorat vor allem für die Autor*in- nen an diesem Punkt die eigentliche Arbeit. Gemeinsam mit jeweils einem Redaktionsmitglied ver- einheitlichten sie Zitierweise und Formalia und gaben ihrer Arbeit den letzten Feinschliff. Obgleich wir ausschließlich studentische Arbeiten publizieren, möchten wir dem Anspruch einer wissenschaftlichen Zeitschrift gerecht werden und entschieden uns daher auch dieses Jahr wieder für eine einheitliche Zitierweise in der kompletten Ausgabe. Student*innen können durch den for- malen Aufbau der jungen Mommsen so vor allem eine Anregung bekommen, wie ein in sich ko- härentes Format auszusehen hat, denn dieser Anspruch wird auch an jede Hausarbeit gestellt. Für welche Zitierweise sich Student*innen jedoch letztlich bei ihren eigenen Arbeiten entscheiden, liegt aber natürlich in ihrem Ermessen und sollte zudem auch bestenfalls mit den jeweiligen Be- treuer*innen vorher abgesprochen werden. Die junge Mommsen soll, wie bereits oben erwähnt, vor allem dazu dienen, durch hervorragende Hausarbeiten positive Beispiele aufzuzeigen, welche den Student*innen eine methodische Orientierung beim Anfertigen ihrer eigenen Hausarbeiten bieten. Natürlich dienen die Arbeiten aufgrund ihrer Qualität auch als Informationsquellen, jedoch sollte jede*r von Fall zu Fall entscheiden, ob es angemessen ist, eine studentische Arbeit in einer eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu zitieren. Zum Schluss möchten wir uns im Namen der Redaktion bei allen Beteiligten an diesem Projekt be- danken, deren tatkräftiges und ehrenamtliches Mitwirken das Erscheinen dieses zweiten Bandes er- möglicht hat. Zunächst möchten wir uns bedanken bei den Autor*innen, die über die Bereitstellung ihrer Arbeiten hinaus in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Redaktion ihre Arbeiten hinsicht- lich der formalen Anforderungen angepasst und teilweise auch mit einigen inhaltlichen Anpassun- gen zur finalen Version ausgearbeitet haben. Bedanken möchten wir uns auch bei den zahlreichen Einsender*innen derjenigen Arbeiten, die es leider nicht in den zweiten Band geschafft haben. Schließlich bei den Student*innen unserer Redaktion: Vielen Dank an Sahin Balur, Daniel Beschareti, Nils Exner, Paula Friedrich, Alisa Gadas, Angelina Michalak, Sören Rampf, Selma Schuches, Jasper Stange und Konstantinos Tsakmaklis für die eingehende Lektüre, Begutachtung und dem Lektorat der ausgewählten Arbeiten. Paul Diekmann sei dafür gedankt, dass er gleich in dreifacher Hinsicht am zweiten Band mitgewirkt hat, indem er die Anonymisierung der Arbeiten übernommen, eine eigene Arbeit eingereicht und zudem nach dem abgeschlossenen Auswahlprozess im Lektorat auch auf Redaktionsseite mitgewirkt hat. Ein besonderer Dank gilt Selma Schuches, die sich in mühsamer De- tailarbeit dem Layout gewidmet hat. Wir können uns nur wünschen, dass sich auch in den kommen- den Jahren Student*innen so zahlreich und tatkräftig für dieses Projekt ehrenamtlich engagieren! Meriam Bendakir und Leon Blohm für die Redaktion Impressum Die junge Mommsen, Band 2 Herausgegeben von „Die junge Mommsen e. V.“, Berlin im September 2020 Redaktion: Sahin Balur, Meriam Bendakir, Daniel Beschareti, Leon Blohm, Paul Diekmann, Nils Exner, Paula Friedrich, Alisa Gadas, Angelina Michalak, Sören Rampf, Selma Schuches, Jasper Stange, Konstantinos Tsakmaklis https://doi.org/10.18452/21953 www.junge-mommsen.de [email protected] Die junge Mommsen e. V. Friedrichstraße 193 10117 Berlin Inhaltsverzeichnis Johannes Schnelle ....................................................................................................................................... 6 „… und im Inneren empfängt einen der Orient.“ Cəmil Ağazadə und seine Orientrestaurants im Berlin der Zwischenkriegszeit. Paul Diekmann ........................................................................................................................................... 34 Die Rolle des MFA in der portugiesischen Nelkenrevolution Nico Geisen ................................................................................................................................................. .48 Das soziale Leben der Naturdinge Der Naturalienhandel im Rahmen der Dänisch-Halleschen Mission in Tranquebar (1767–1813) Juliane Verena Sprick .............................................................................................................................. ..86 „Das weibliche Element“ Der Blick der Berliner Tagespresse auf die ersten Parlamentarierinnen Malte Fischer ............................................................................................................................................. 114 Die Lebensumstände Ostberliner Sinti*zze und Rom*nja in den Nachkriegsjahren Eine Betrachtung der Kontinuitäten aus dem Nationalsozialismus in der Wohnsituation und der anhaltenden Stigmatisierung Julius Rülke ................................................................................................................................................ 140 Die Deutsche Wochenschau im Dritten Reich Analysiert im Kontext der Niederlage vor Stalingrad am Beispiel der Deutschen Wochenschau Folge 648 vom 03.02.1943 Tabea Nasaroff .........................................................................................................................................150 Ostberliner Wissenschaftshistoriker zwischen Umbruch, Aufbruch und Abwicklung Chancen und Herausforderungen einer integrierten Erfahrungsgeschichte 6 Johannes Schnelle / Die junge Mommsen 2020 (01) „… und im Inneren empfängt einen der Ori- ent.“ Cəmil Ağazadə und seine Orientrestau- rants im Berlin der Zwischenkriegszeit. Johannes Schnelle Humboldt-Universität zu Berlin Diese Arbeit wurde ursprünglich im Rahmen eines Masterstudiums als Seminararbeit im Mastersemi- nar „Themen der Zentralasien-Forschung / Debatten der Zentralasien-Forschung. Kaukasien" einge- reicht. Inhalt Einleitung. 6 1. Die geheimnisvolle Vergangenheit des Cəmil Ağazadə (1892–1926) ..................... 8 2. Kurze Geschichte zweier Restaurants. Das „Azerbajdžan“ und das „Schark“ (1926–1928) .............................................................. 12 3.1. Zwischen Weimar und Nationalsozialismus. Das „Orient“,