Museen Und Ausstellungen Bulletin 27 Winter 2008–2009 Impressum Über Museen Und Ausstellungen
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ALVAR AALTO GESELLSCHAFT Deutschland • Österreich • Schweiz Museen und Ausstellungen Bulletin 27 Winter 2008–2009 Impressum Über Museen und Ausstellungen Bulletin 27 Die nächste Jahresversammlung der Alvar Aalto man ja als eine beständige Form eines Ausstel- Mitteilungsblatt der Alvar Aalto Gesellschaft. Gesellschaft wird im September 2009 in Aalborg lungspavillons sehen. Aalto interessierte sich Herausgegeben vom Vorstand der Alvar Aalto stattfinden, wo Elissa und Alvar Aalto mit Jean schon sehr früh für die Probleme der Ausstellun- Gesellschaft für Deutschland, Österreich und Jacques Baruël „Nordjyllands Kunstmuseum“ gen. Noch als Student assistierte er 1920 seinem die Schweiz. München 2009. 1958-72 planten und bauten. Vorbereitend bringt Professor Carolus Lindberg bei dem Entwurf für Verantwortlich: Prof. Dr. Winfried Nerdinger. das Bulletin 27 als Hauptthema Aaltos Museen das Tivoli-Areal von der Helsinki Messe. Seine und Ausstellungen. In weiteren Beiträgen infor- Diplomarbeit ein Jahr später war ein Messege- Redaktion: Risto Parkkinen miert Professor Asmus Werner über die Stadt bäude für Helsinki, und seine erste eigene Aus- Gestaltung: Erkki J. Helenius, Espoo, Finnland Aalborg und gibt praktische Tips über Anreisemög- stellungsplanung schon 1922 in Tampere. Er liess Druck: Tott-print, Savonlinna, Finnland. lichkeiten. sich von den Vorbereitungen für Gunnar Asplunds Alvar Aalto Gesellschaft Der Wettbewerb für das Kunstmuseum Tallinn Ausstellung der Moderne in Stockholm 1930 Ehrenvorsitzende Elissa Aalto † war Aaltos erster bedeutender Museumsentwurf. inspirieren, und baute schon ein Jahr davor zu- Ehrenvorsitzender Göran Schildt Das Haus wurde nie gebaut, aber manche Ideen, sammen mit Erik Bryggman seine finnische Ver- die in späteren Projekten realisiert wurden, sion in Turku. Schliesslich seine Spitzenleistungen, Vorstand: keimten schon damals. Kirmo Mikkola, einer der die Weltausstellungen von Paris 1937 und New Prof. Dr. Winfried Nerdinger, TU München grimmigen jungen Männer die in den 70´er York 1939 haben das junge Finnland aber auch Carl Simon Winker, Dipl.-Ing., Arch. ETH/NDS, Jahren kein Verständnis für Aalto fanden und mit Aaltos aufsehenerregende moderne Architektur Zürich scharfer Kritik dem alten Meister sein Leben nicht dem internationalen Publikum und den Architekt- Risto Parkkinen, Arch. SAFA, Wien, Helsinki gerade süss machten, fand dieses Verständnis kollegen bekannt gemacht. Die berühmte, ge- Asmus Werner, Prof. Dipl.-Ing. Arch., Hamburg später, als er 1982, sechs Jahre nach Aaltos Tod wellte Wand der New Yorker Ausstellung wurde ein schönes Buch über Alvar Aaltos Lebenswerk später abgetragen aber beschäftigte Aalto der- Rainer Ott, Arch. BSA, SIA, Schaffhausen veröffentlichte. Er schrieb, dass die Grundideen massen, dass er sie in dem Alvar Aalto-Museum Dr. Steffen Prager, Rechtsanwalt, München des feinen Entwurfes für Tallins Kunstmuseum in in Jyväskylä noch einmal dokumentierte. Der Ulla Markelin, Arch. SAFA, Helsinki Aalborg realisiert wurden und nennt dies „Evo- bescheidene finnische Pavillon für die Biennale Riitta Pelkonen-Lauer, Dipl.-Ing., München lution der Architektur“. 1957 in Venedig, zeigt uns eine frühe Version Michela Mina-Guggiari, Arch. Dipl. ETH/SIA/OTIA Im Zusammenhang mit Alvar Aaltos Muse- der indirekten Oberlichtlösung, die in Aalborg zur Lugano umsplanung, muss man auch seine Ausstellungs- Spitze kultiviert zu sehen ist. Sekretariat tätigkeit in Betrachtung ziehen. Ein Museum kann Risto Parkkinen Riitta Pelkonen-Lauer, Dipl.-Ing. (FH) Erminoldstrasse 119, D-81735 München Susanne Schmidt-Hergarten, Landschaftsarch. Tel. +49-89-680 4881, (+49-172-9217422) Fax: +49-89-679 89705 E-mail: [email protected] Bank: HypoVereinsbank München BLZ 700 202 70 Konto 31 80 338 348 Sektion Österreich Risto Parkkinen, Architekt SAFA, Sprecher Büro Berger + Parkkinen Neubaugasse 40/5 A-1070 Wien Tel. +43-1-5814935, (+358-40-538 9016) FAX: +43-1-58149 3514 E-mail: [email protected] Erste Bank, BLZ 20111, Konto 3100400009 04 Sektion Schweiz Inhalt Mühlebachstrasse 72, CH-8008 Zürich Über Museen und Ausstellungen – Risto Parkkinen Carl Simon Winker, Dipl.-Ing., Arch. ETH/NDS, Sprecher Alvar Aaltos Museumsbauten – Satu Mattila (Übersetzung Risto Parkkinen) Tel. +41-44-383 3880, FAX: +41-44-383 1902 Aalto und Jean-Jacques Baruël: „Ein Bauwerk des Lichtes“ E-mail: [email protected] (Übersetzung aus dem Englischen Asmus Werner) Bank: Credit Suisse Jahresversammlung 2008 der Alvar Aalto Gesellschaft in München – Michela Mina Guggiari BLZ:BC 4860, Konto 244185-51 Auf Wiedersehen in Aalborg – Asmus Werner Sekretariat Finnland Architekturbüro A.&U. Markelin Reisetips – Asmus Werner Kapteeninkatu 18. FI-00140 Helsinki Ausstellung auf Tour – Risto Parkkinen Tel. +358-9-665 789, FAX +358-9-660 856 Alvar Aalto-Medaille an Tegnestuen Vandkunsten E-mail: [email protected] Aktia Bank Helsinki Das 11. Internationales Alvar Aalto Symposium 7.–9. August 2009 – Alvar Aalto Akatemia BLZ 405518 Konto 210 2964 EDGE – PARACENTRIC ARCHITECTUR Alvar Aaltos Museumsarchitektur Gekürzte Fassung aus Satu Mattilas Artikel „Alvar Aallon museoarkkitehtuurista“ (OSMA, Jahrbuch 1983 des Finnischen Museumsverband). KunstmuseumTallinn, Wettbewerbsentwurf 1937, Grundriss und Perspektive Unter Alvar Aaltos zahlreichen öffentlichen Bauten tigsten Aspekte ist die Beziehung zum Licht. In herrschender Kompositionsfaktor ist der zentrale befi nden sich acht Museumsentwürfe die aller- den Ausstellungspavillons ist es oft möglich, im Hof um den sich die Ausstellungsräume winden. dings zum grössten Teil unrealisiert geblieben sind. kleineren Maßstab und mit leichteren Konstruk- Der Museumsbetrieb ist um eine zentrale Halle Die meisten Entwürfe entstanden in den 1950´er tionen, neue Form-, Raum- oder Materiallösungen konzentriert, die durch eine grosse Glaswand mit bis 1970´er Jahren in Finnland oder in den Nach- zu testen. Manche von Aaltos Ausstellungspavil- dem Innenhof verbunden ist. Der Besucher kann barländern, doch Aalto entwarf auch zwei Kunst- lons wurden auch wichtige Vorgänger neuer gleich in der Eingangshalle die Anordnung der museen im Nahen Osten. Ideen in der Architekturgeschichte. Ausstellungsräume wahrnehmen: die Räume sind Der erste Museumsentwurf für ein kleines Aaltos Ausstellungsbauten sind oft nach in der Folge fast etagenweise gestaffelt und ho- Museum in Perniö in Südwest-Finnland entstand aussen sehr geschlossene Räume, die Tageslicht rizontal auf eine Weise sich überlappend ange- jedoch schon gegen Ende der 1920 Jahre. Im über Dachfenster oder Oberlichter bekommen. Im ordnet, so dass Leitwände mit Abteilungssymbolen Auftrag von Kommunalrat F.K. Kaarlonen zeich- Pavillon für die Weltausstellung 1937 in Paris, der bereits vom Eingang zu sehen sind. Die Räume nete Aalto einige Skizzen, der Bau wurde später unmittelbar nach Tallinns Kunstmuseum entworfen können leicht in einem Rundgang besichtigt nach den Plänen des Architekten A. Rancken wurde, war der grösste Ausstellungsraum durch werden, aber auch nach Bedarf als eigenständige realisiert. Dachfenster beleuchtet. In Hedemora´s Pavillon Abteilungen funktionieren. Der Innenhof war für Bedeutend anspruchsvoller war sein nächster vom Jahre 1945 war eine Oberlichtreihe direkt Skulpturen vorgesehen. Die Beleuchtung der Entwurf für das Kunstmuseum für Tallinn, der unter der Decke angeordnet. Venedigs Pavillon Räume war teils durch die hohe Glaswand, teils 1937 in einem Wettbewerb entstand, wofür von 1957 erhält indirektes Tageslicht teils durch durch Dachfenster geplant. Aalto hatte bereits für Aalto als Repräsentant von Finnland gewählt senkrechte Oberlichter teils durch Dachfenster. die Bibliothek von Viborg das indirekte Dachfens- worden war. Das leider unrealisiert gebliebene Die berühmte, in Wellen lodernde „Nordlicht- ter entwickelt, einen hohen runden Betonkegel Museum gehört zu Aaltos „Topentwürfen“, wand“ im Pavillon auf der New Yorker Weltaus- auf dem eine einfache, dicke Glasscheibe gelegt dessen Einfl uss man in späterer Museumsarchi- stellung taucht mehr oder weniger deutlich als wurde. Der Einfl uss von Aaltos bereits gebauter tektur, aber auch in seinen anderen Bauten, Motiv immer wieder in Aaltos Entwürfen auf und Bibliothek ist auch sonst in seinem Museumsent- nachweisen kann. wird schliesslich im kleineren Umfang in seinem wurf zu sehen, in den klar getrennten Baumassen Im gleichen Jahr 1958, als Aalto zusammen eigenen Museum noch einmal nachgebaut. sowie in der inneren Raumstruktur. mit Jean-Jacques Baruël den Wettbewerb für Ein Kunstmuseum scheint ein sehr natürliches Nord-Jütlands Kunstmuseum in Aalborg gewann, Planungsobjekt für Alvar Aalto gewesen zu sein. Aalborg 1957, fertiggestellt 1972 entstanden auch seine Pläne für ein Kunstmuse- Er interessierte sich ja sein ganzes Leben lang Erst 20 Jahre später bekam Aalto wieder einen um in Bagdad. In Aalborg wurde man erst 14 für bildende Kunst. Er malte, zeichnete, schuf Museumsauftrag. Für das Kunstmuseum von Jahre später 1972 mit dem Bau fertig. Das Skulpturen und betonte sowohl in seinen Schrif- Nordjylland wurde 1957 ein nordischer Architek- Museum für Bagdad blieb gänzlich unrealisiert, ten und Reden als auch in seiner Architekten- turwettbewerb ausgeschrieben. Gemeinsam mit genauso der Bau für Wiljam Lehtinens Privat- praxis die Verbindung zwischen Architektur und seinem früheren Mitarbeiter Jean-Jacques Baruël sammlung in Kuusisaari, Helsinki 1965 und das bildender Kunst. Er hatte zudem zahlreiche Freun- und mit Elissa Aalto bekam Alvar den ersten Preis. Kunstmuseum für Shiraz